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1. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 35

1901 - Berlin : Ploetz
I. Periode, bis zum Vertrag von Verdun. 35 555. Narses, Belisars Nachfolger, zerstört das Ostgoten-reich in Italien, welches Provinz des byzantinischen Reiches wird (Exarchat). 568. Langobardenreich in Oberitalien durch Alboin gegründet. Hauptstadt Pavla. 585. Suevenreich in Spanien von den Westgoten erobert. 600. Gregor I. (der Große), Bischof von Rom, bringt das Papsttum zu allgemeiner Anerkennung. Bekehrung der Angelsachsen zum Christentum. Die römische Kirche erhält Vieles von der Kultur des Altertums. Ausbreitung des Mönchtums nach der Regel des h. Benedict von Nursia (529 Mutterkloster Monte Cassino). 613. Das Frankenreich nach inneren Kriegen (Brunhilde, Fredegunde) wieder vereinigt durch Chlotar Ii., bald wieder geteilt (Austrasien, Neustrien, Burgund). Die merowingischen Könige abhängig von ihren Haus-meiem (maiores domus). 622. Muhammeds Flucht (Hedschra) von Mekka nach Medina. Bekämpfung des Götzendienstes, neue Religion (Islam). Kalifen (Nachfolger): Abu-Bekr (Entstehung des Koran), Omar, Othman, Ali. Die Araber erobern Syrien (Jerusalem 637), zerstören das Reich der Sassaniden, unterwerfen Ägypten und Nordafrika. €87. Pippin, Maiordomus von Austrasien, wird durch den Sieg bei Testri Maiordomus des ganzen Frankenreiches. 711. Die Araber vernichten durch die Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) de la Frontera das Westgotenreich und nehmen die Pyrenäenhalbinsel ein; nur im Norden bleibt das christliche Königreich Asturien (Leon). 732. Schlacht zwischen Tours und Poitiers. Sieg des Maiordomus Karl Martell über die Araber. 750. Die Ommaijadischen Kalifen (seit 661, Residenz: Damaskus) werden durch die Abbasiden (Residenz: 3*

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1. Geschichtstabellen - S. 29

1885 - Holzminden : Müller
29 481 — 751. Ii. Das Frankenreich unter den Merovingern. 481—511. Chlodovech, Gründer des Frankenreichs. Er besiegt 486 Syagrius, den römischen Statthalter in Gallien, bei Soissons, 496 die Alamannen (und wird katholischer Christ), 507 die Westgoten bei Voullon. Nach 511. Die Söhne Chlodovechs vernichten die Reiche der Thüringer und Burgunder; die Bayern unterwerfen sich freiwillig. — Im 7» Jahrh. Rasches Sinken des Frankenreichs; Empor- kommen der Hausmeier (Majordomus). 687. Schlacht bei Testri: Herzog Pippin der Mittlere an der Spitze der Austrasier rettet durch seinen Sieg über den Majordomus von Neustrien die Einheit des Frankenreichs. 732. Sein Sohn Karl Martell besiegt die Araber bei Tours und Poitiers. 622. Flucht Mohammeds, des Begründers des Islam, von Mekka nach Medina (Hedschra). Eroberungen seiner Nachfolger, der Kalifen, in Vorderasien und Nordafrika. 711. Sieg der Araber unter Tarik bei Xerez de la Frontera: Untergang des W estgotenreichs. 751. Pippin der Kleine entthront den letzten Me- rovinger Childerich Iii. 7 51 — 843. Iii. Das Frankenreich unter den Karolingern. 751—768. Pippin der Kleine König der Franken. Die Pippinsche Schenkung: Anfänge des Kirchenstaats.

2. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 31

1884 - Berlin : Gaertner
31 /534 Das burgundische Reich dem fränkischen einverleibt. ff^Das Vandalenreich wird unter König Gelimer von Justiniäns Feldherrn Belisar zerstört. 553 Das Ostgotenreich wird unter König Tejas, dem Nachfolger von Totilas, durch Justiniäns Feldherrn Narses zerstört. Krieg zwischen den Königinnen Brunhilde und Fredegunde im Frankenreich. ^568 Alboin, der König der Langobarden (Gemahl Rosamundes, der Tochter des Gepidenkönigs Kunimund), gründet in Italien das Langobardenreich. Hauptstadt Pavia. Um 600 Papst Gregor I der Große. Übertritt der Westgoten und Langobarden vom Arianismus zum Katholicismus. Das Christentum von Rom aus in England eingeführt (Erzbistum Canterbury). Verbreitung des Benediktinerordens von Monte Cassino aus, der Stiftung Benedikts von Nursia. Jb2£ Muhamed, der Prophet der Araber, flieht von Mekka nach Medina (Hedschra). Er stirbty#32 und wird zu Medina bestattet. Der Koran. Eroberung der byzantinischen Provinzen Syrien und Ägypten, sowie des neupersischen Reiches durch die Araber unter dem Kalifen Omar. 687 Schlacht bei Testri: Pippin der Mittlere (von Heristal), der Herzog und Majordomus der Austrasier, schlägt die Neustrier und vereinigt als „Herzog und Fürst der Franken“ das gesamte Frankenreich unter seiner Herrschaft. >711 Schlacht bei Xeres de la Frontera. Die Araber (Mauren) unter Tarik, dem Unterfeldherrn Musas, des Statthalters von Nord-Afrika, besiegen den Westgotenkönig Roderich (f) und beginnen die Unterwerfung der Pyrenäenhalbinsel. ^32 Karl Martell, Pippins Sohn, der Majordomus des Frankenreichs, schlägt die Araber unter Abderaman (f) bei Poitiers.

3. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 20

1892 - Leipzig : Voigtländer
20 erzogen, machte er in seiner Jugend groe Handelsreisen, auf denen er mit Juden und Christen verkehrte, heiratete spter eine reiche Witwe und trat endlich, nach lngerer Vorbereitung, als Prophet auf. In Mekka verfolgt, floh er nach Medina 622 (Heds chra), fand dort Anhnger, eroberte Mekka und unterwarf bis zu seinem Tode (632) ganz Arabien seiner Herrschaft und seiner Lehre. Mohammed fordert von den Moslemin, den Glubigen, unbedingte Ergebung in den Willen Allahs. Das heilige Buch der Mohammedaner ist der nach dem Tode des Propheten gesammelte Koran. Die neue Lehre heit der Islam. Ihr Hauptsatz lautet: Es giebt nur einen Gott und Mohammed ist sein (grter) Prophet. 2. Die Herrschaft der Kalifen; Untergang des Westgotenreiches. Die 4 ersten Kalifen, d. i. Nachfolger des Propheten (bis 661), Abubekr (Mohammeds Schwiegervater), Omar, Othman und Ali (Mohammeds Schwiegersohn), eroberten Syrien mit Palstina, gypten, Persien (das Reich der Sassaniden) und die Nordkste von Afrika. Unter den Kalifen aus dem Haufe der Ommaijaden (661750), welche die Residenz von Medina nach Damaskus verlegten, wurde das byzantinische Kaiserreich in Europa angegriffen und Konstantinopel nur durch das griechische Feuer gerettet, mehrere Inseln des Mittelmeeres erobert, im Osten die Grenzen der Herrschaft der den Indus ausgedehnt, und durch den Feldherrn Muf a die Mauren in Afrika bezwungen. Da sich die Araber in Nord-Asrika mit dm Ur-einwohnern, den Mauren, vermischten, so wurden seitdem die Araber selbst im Abendlande Mauren" genannt. Von Afrika aus setzten im Jahre 711 die Araber unter Tarik und Mufa nach Spanien der (Gibraltar), besiegten in der Schlacht bei Teres de la Frontera die Westgoten und unterwarfen fast ganz Spanien. Nur in Asturien behauptete ein Rest der Westgoten seine Unabhngigkeit. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 14. Das Reich der Franken unter den letzten Merowingern, die Hausmeier. Die Abassiden. 1. Die Merowinger waren inzwischen immer tiefer entartet und in Schwche und Verachtung gesunken. Dadurch kam allmhlich die ganze Regierungsgewalt an die sogenannten gxmsmeier (Majores domus), welche ursprnglich Vorsteher der domus regia, der Lehnsleute waren. Um 700 wurde Pippin von Heristall Majordomus des gesamten Reiches (Austrasien, Neustrien und Burgund) und nannte sich Herzog und Fürst der Franken". Ihm folgte in dieser Wrde sein Sohn Hart Martell. Dieser trat den aus Spanien in Frankreich eindringenden Arabern entgegen und besiegte sie in der Vlkerschlacht zwischen Tours und Poitiers 732. Sein Sohn Pippin der Kleine entsetzte endlich auf dem Reichstage zu Soissons

4. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 75

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 75 — Bekehrung der Angelsachsen zum Christen-, thum durch den Benedictinermünch Augustin. 610 — 641. Der griechische Kaiser Heraklius. Kriege gegen Persien (Koshru Ii.) 613 — 622. Das Frankenreich wieder vereinigt unter Chlotar Ii. Die fränkischen Hausmeier (Maiores domus). 622 — 638. Dagobert I. (Chlotars Ii. Sohn), König von Austrasien. Maiordomus: Pippin vonlanden. — Nach Dagoberts Tode neue Theilung des Reiches. Entartung der Könige (rois faineans). Bekehrung der Alemannen durch die irischen Mönche Columban und Gallus (Stifter des Klosters St. Gallen). Fridolin Stifter des Klosters , Säckingen. Die Mönche Kilian in Thüringen, Emme ran in Regensburg. 622. Muhauimed (geb. 571) Gründer des Islam. Seine Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra). 632. Muhammeds Tod. 632—661. Die 4 ersten Chalifen. 632—634. Abu-Bekr, Muhammeds Schwiegervater. Entstehung des Koran. 634 — 644. Omar erobert Syrien, Palästina, Aegypten, zerstört das neupersische Reich der Sassaniden 642 (unter Jezdegerd). 644 — 656. Osman erobert Cypern und Nordafrika. 656 — 661. Ali, Muhammeds Schwiegersohn. 661 — 750. Die ommaijadischen Chalifen (deren erster: Moawija). Residenz Damaskus. Grösste Ausdehnung des Chalifenreiches unter Al Walid (705 — 715). 687. Pippinvonheristal, Majordomus in Austrasien, durch den Sieg bei Testri (über den Majordomus von Neustrien) Majordomus des ganzen Frankenreiches: dux et princeps Francorum (f 714). 711. Schlacht bei Xeres de la Frontera: Tarik, Feldherr des arabischen Statthalters Musa, besiegt den Westgothenkönig Roderich. Ende des Westgothenreiches. Herrschaft der Araber in Spanien. 722. Pelagius gründet das (christliche) Königreich Leon.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 21

1897 - Leipzig : Voigtländer
Schwiegersohn), eroberten Syrien mit Palstina, gypten, Persien (das Reich der Sassaniden) und die Nordkste von Afrika. Unter den Kalifen aus dem Hause der Ommaijaden (661750), welche die Residenz von Medina nach Damaskus verlegten, wurde das byzantinische Kaiserreich in Europa angegriffen und Konstantinopel nur durch das griechische Feuer gerettet, mehrere Inseln des Mittelmeeres erobert, im Osten die Grenzen der Herrschaft der den Indus ausgedehnt, und durch den Feldherrn Mus a die Mauren in Afrika bezwungen. Da sich seitdem die Araber in Nord-Afrika mit den Ureinwohnern, den Mauren, vermischten, so wurden die Araber selbst nun im Abendlande Mauren" genannt. Von Afrika aus setzten im Jahre 711 die Araber unter Tarik und Musa nach Spanien der (Gibraltar), besiegten in der Schlacht bei Xeres de la Frontera die Westgoten (König Rod er ich) und unterwarfen fast ganz Spanien. Nur in Asturien behauptete ein Rest der Westgoten seine Unabhngigkeit. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber bereits das Frankenreich. 14. Das Reich der Franken unter den letzten Merowingern; die Hausmeier. Die Abbasiden. 1. Die Merowinger waren inzwischen immer tiefer entartet und in Schwche und Verachtung gesunken. Dadurch kam allmhlich die ganze Regierungsgewalt an die sogenannten Hausmeier (Majors domus), welche ursprnglich Vorsteher des klliglichen Haus- und Hofwesens und die An-fhrer des Lehensheeres waren. Um 700 wurde Pippin von H e ristall Majordomus des gesamten Reiches (Austrasien, Neustrien und Burgund) und nannte sich Herzog und Fürst der Franken". Ihm folgte in dieser Wrde sein Sohn Karl Martell. Dieser trat den aus Spanien in Frankreich ein-dringenden Arabern entgegen und besiegteste in der groen Schlacht zwischen Tours und Poitiers 782. Sein Sohn Pippin der Kleine entsetzte endlich auf dem Reichstage zu Soissons den letzten Merowinger Childerich Iii., der nur noch dem Namen nach König war, seiner Wrde, schickte ihn in ein Klosterund machte sich selbst, im Einverstndnisse mit dem Papste (Zacharias) und mit dem Beirat und der Zustimmung aller Franken zum König, 751. So traten an die Stelle der Merowinger die Pippiniden oder Karolinger. 2. In dem Kalifenreiche folgte nach dem Sturze der Ommaijaden das Haus der Abbasiden (750), welche in der neuerbauten Prachtstadt Bagdad am Tigris residierten. Unter dem Kalifen Harun nl Raschid (um 800) und feinen nchsten Nachfolgern erhob sich das Reich zu groem Glnze: Knste und Wissenschaften wurden eifrig gepflegt, Handel und Gewerbeflei blhten. Die Ommaijaden hatten sich indessen in Spanien behauptet, wo Abderhaman (756) das unabhngige Kalisat von Kordva grndete.

6. Teil 2 - S. 37

1887 - Leipzig : Teubner
— 37 — Spanien vernichtete (Schlacht bei Xeres de la Frontera) und den gröfsten Teil der Halbinsel unterwarf. Die Dynastie ward gestürzt durch eine Erhebung der Aliten, welche Ab ul Abbas an die Spitze stellten und die Ommejaden ausrotteten; nur Abdüraman entrann und gründete in Spanien das unabhängige Chalifat Cordova (156), dessen Hauptstadt bald die größte und prächtigste Stadt Europas wurde (arabische Baukunst). Abbasiden 750—1258. Der größte Herrscher dieser Dynastie Harun al Easchid (786—809) erhob das Reich durch kluge Verwaltung und Förderung der materiellen und geistigen Interessen zum höchsten Glanz (Residenz das von Almansur, dem Bruder und Nachfolger des Abul Abbas gegründete Bagdad am Tigris), vermochte aber die Entstehung unabhängiger Chalifate nicht zu hindern und legte durch Teilung des Reichs unter seine Söhne den Grund zur späteren Auflösung. (Ende des Chalifats 1258 durch die Mongolen.) B. Das fränkisch-römische Weltreich. Dem Siegeslauf des Islam wäre die abendländische Welt erlegen, hätte nicht das verfallende Frankenreich aus der gesunden Kraft seiner dem römischen Wesen noch fremden Oststämme neuen Halt gewonnen, den Islam zurückgewiesen und in der Verbindung mit der römischen Kirche die christlichen Völker des Abendlandes in einem starken Gesamtreich vereinigt. 1. Die Vorbereitung. a. Der Verfall der merovingischen Herrschaft. Nach Beendigung der inneren Kriege waren unter Chlothar Ii. 613 — 628 geordnete Zustände zurückgekehrt, an der Spitze jedes der drei Reiche, Austrasien, Neustrien und Burgund stand jetzt ein besonderer Maiordomus. 622 übertrug der König seinem Sohne Dagobert I. (622 — 638) die Regierung von Auster, dem tüchtige Männer als Ratgeber zur Seite standen, besonders Ar- katholischen Kirche, dem die Mehrzahl der Westgoten hierin folgte, und später die Einführung eines gemeinsamen Gesetzbuches für Goten und Römer (650) bahnte die Verschmelzung der Bevölkerung an und verschaffte dem Thron die Unterstützung des Klerus. Aber die bei jeder Königswahl auftretenden Parteikämpfe der Grofsen, die an der unterliegenden Partei geübte Verfolgung, die schwere Last der allgemeinen Wehrpflicht, die Leibeigenschaft, die Bedrückung der zahlreichen Juden schwächten die Widerstandskraft des Reichs gegen äufsere Feinde. Die durch Roderichs Thronraub (711) entstandene Verwirrung benutzten die Araber zum Angriff und der Abfall der meisten Goten von Roderich entschied dessen Niederlage. Alle Unzufriedenen fielen nun dem Sieger zu.

7. Teil 2 - S. 37

1887 - Leipzig : Teubner
— 37 - Spanien vernichtete (Schlacht bei Xeres de la Frontera) und den gröfsten Teil der Halbinsel unterwarf. Die Dynastie ward gestürzt durch eine Erhebung der Aliten, welche Ab ul Abbas an die Spitze stellten und die Ommejaden ausrotteten; nur Abdüraman entrann und gründete in Spanien das »unabhängige Chalifat Cordova (756), dessen Hauptstadt bald die größte und prächtigste Stadt Europas wurde (arabische Baukunst). Abbasiden 750 —1258. Der größte Herrscher dieser Dynastie Harun al Raschid (786—809) erhob das Reich durch kluge Verwaltung und Förderung der materiellen und geistigen Interessen zum höchsten Glanz (Residenz das von Almansur, dem Bruder und Nachfolger des Abul Abbas gegründete Bagdad am Tigris), vermochte aber die Entstehung unabhängiger Chalifate nicht zu hindern und legte durch Teilung des Reichs unter seine Söhne den Grund zur späteren Auflösung. (Ende des Chalifats 1258 durch die Mongolen.) B. Das fränkisch-römische Weltreich. Dem Siegeslauf des Islam wäre die abendländische Welt erlegen, hätte nicht das verfallende Frankenreich aus der gesunden Kraft seiner dem römischen Wesen noch fremden Oststämme neuen Halt gewonnen, den Islam zurückgewiesen und in der Verbindung mit der römischen Kirche die christlichen Völker des Abendlandes in einem starken Gesamtreich vereinigt. 1. Die Torbereitung. a. Der Verfall der merovingischen Herrschaft. Nach Beendigung der inneren Kriege waren unter Chlothar Ii. 613 — 628 geordnete Zustände zurückgekehrt, an der Spitze jedes der drei Reiche, Austrasien, Neustrien und Burgund stand jetzt ein besonderer Maiordomus. 622 übertrug der König seinem Sohne Dagobert I. (622 — 638) die Regierung von Auster, dem tüchtige Männer als Ratgeber zur Seite standen, besonders Ar- katholischen Kirche, dem die Mehrzahl der Westgoten hierin folgte, und später die Einführung eines gemeinsamen Gesetzbuches für Goten und Römer (650) bahnte die Verschmelzung der Bevölkerung an und verschaffte dem Thron die Unterstützung des Klerus. Aber die bei jeder Königswahl auftretenden Parteikämpfe der Grofsen, die an der unterliegenden Partei geübte Verfolgurig, die schwere Last der allgemeinen Wehrpflicht, die Leibeigenschaft, die Bedrückung der zahlreichen Juden schwächten die Widerstandskraft des Reichs gegen äufsere Feinde. Die durch Roderichs Thronraub (711) entstandene Verwirrung benutzten die Araber zum Angriff und der Abfall der meisten Goten von Roderich entschied dessen Niederlage. Alle Unzufriedenen fielen nun dem Sieger zu.

8. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 60

1873 - Berlin : Gaertner
- 60 - Roderich von seines Bruders Söhnen mit Hilfe der aus Afrika herbeigerufenen Araber bekämpft wurde, Spanien (Schlacht beigeres de-la Frontera, 711 durch den Feldherrn Tarik, davon Gibraltar) und wäre weiter in Europa vorgedrungen, wenn ihn nicht Karl Martell (§. 49) in der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) besiegt hätte. Auch in Afrika und Asien erweiterte Walid sein Reich und schuf dem Islam neue Anhänger. 750 erlagen die Omejjaden den Abbasiden. Nur ein Sprössling aus dem Hause der Omejjaden, Abderrah-man, rettete sich nach Spanien und gründete in Kordöva ein unabhängiges Kalifat. Die Abbasiden wählten Bagdad zur Residenz. Al Mansur (770) und Harun al Raschid (800) sind vorzügliche Kalifen dieses Hauses. Sie gewöhnten die Araber an die Beschäftigungen des Friedens, Ackerbau, Gewerbe, Künste (Baukunst) und Wissenschaften; Mathematik, Arzneikunde, Geographie und zumtheil auch die Philosophie gelangten zu hoher Blüte. Die Kalifen waren in der ersten Zeit durch das Volk sehr beschränkt, wurden aber allmählich immer unabhängiger. §. 49. Bildung des Frankenreichs. Chlodwig, Nönig der an der Maas und Sambre wohnenden Franken, eines Volkes germanischer Abkunft, eroberte im Jahre 486 das Römerreich in Gallien, besiegte den römischen Statthalter Syagrius bei Soisfons (486), dann die Alemannen (Schlacht bei Zülpich, 496) und trat infolge dieses Sieges zur christlichen Kirche über. („Beuge nun, stolzer Sigambrer, deinen Nacken, bete an, was du sonst verbrannt, und verbrenne, was du sonst angebetet hast.") Wenngleich er den Beinamen „des Allerchristlichsten" erhielt, so vermochte doch das Christentum nicht den grausamen Sinn, der ihm und dem ganzen Volke angeboren war, zu mildern; die Geschichte seines Königshauses, der Merovinger, ist reich an Beispielen der Entartung und Grausamkeit (Brun-hilde, Fredegunde). Nach Chlodwigs Tode ward das fränkische Reich unter seine vier Söhne vertheilt; es folgte ein wechselnder Zustand, indem bald die Regierung in einer Hand vereinigt war, bald auch wieder zerfiel; die Könige aber wurden immer schwächer und kraftloser, und die Verwalter der königlichen Güter, die Majordomus, brachten allmählich alle Regierungsgewalt in ihre Hände. Pippin von Heristal (687) machte durch den Sieg bei Testri diese Würde in seiner Familie erblich; sein Sohn Karl Martell erhöhte das Ansehen derselben durch seinen Sieg über die Araber (§. 48) und erwarb sich dadurch ein solches Verdienst, dass die Großen des Reiches den letzten König der Merovinger (752) seines Thrones entsetzten und den Sohn Karl Martells, Pippin den Kleinen (752—768), zum König erwählten. Dieser erweiterte das Frankenreich durch Eroberungen und legte im Kampf gegen die Langobarden, unterstützt von dem Papste Zacharias, den Grund zum Kirchenstaat. §. 50. Staat und Kirche nnter^Karl dem Großen. Karl der Große, Pippins Sohn, seit 768 Herr von Austrasien, ward 771 König des ganzen Frankenreichs. Bald nach seinem Regierungsantritt trat er seinen ersten Kreuzzug gegen die heidnischen, an der Elbe und Weser wohnenden Sachsen an und zerstörte die Jrminsäule, ihr Nationalheiligtum. Dann besiegte er Desiderius, den König der Langobarden, ließ sich die lombardische Krone aufsetzen und vereinigte Oberitalien mit seinem Reich (774). Nach einem zweiten Zuge gegen die Sachsen begann die Ausbreitung des Christentums unter ihnen; noch lange empörte sich das kräftige Volk gegen den fränkischen Druck (Wittekind); aber nach dreißigjährigem

9. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 113

1901 - Halle : Gesenius
— 113 — eine seiner Töchter geheiratet hatte, leiteten das ganze austrasische Reich. Die Macht Pippins war so hoch gestiegen, dass sein Sohn, der auch Hausmeier war, es schon versuchte, seinen Sohn zum Könige von Austrasien zu machen. Aber das missriet; die Franken hielten noch an dem alten Königsgeschlechte fest und erschlugen den ehrgeizigen Mann. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! Neue Momente (Pippin der Ältere und Arnulf von Metz; erster Entthronungsversuch der Merwinger misslungen). Überschrift: Die steigende Macht der Hausmeier. 3. Allein dreissig Jahre später war wieder ein anderer Pippin (der Mittlere) australischer Hausmeier geworden. Er war ein Enkel des ersten Pippin und des Bischofs Arnulf. Der fing wieder von vorn an, aber er war klüger. Er strebte zunächst danach, auch in Neu-strien Hausmeier zu werden, und das gelang ihm. In einer Schlacht besiegte und tötete er den neustrischen Maiordomus und wurde nun alleiniger Hausmeier. Er nannte sich stolz Herzog und Fürst der Franken und galt mehr als der König, den er mitunter selbst ein- oder absetzte. Er hielt das Frankenreich mit eiserner Faust zusammen, und seine Nachfolger thaten ebenso. "Wären die Hausmeier nicht gewesen, das Frankenreich würde aus allen Fugen gegangen sein. Pippin vererbte seine Würde als Herzog und Fürst der Franken auf seinen Sohn Karl. Auch dieser hatte alle Hände voll zu thun, um das Reich zusammenzuhalten; aber er brachte es fertig. Dagegen konnte er nicht verhindern, dass in Austrasien Friesen, Thüringer, Baiu-waren und Allemannen, in Neustrien Aquitanier und Aremoriker (Bretagner) eigene Herzoge behielten oder sich wählten. Aber diese erkannten die Oberhoheit des Maiordomus an. Karl stützte sich meist auf die Austrasier. Wiedergabe nach Kernfragen. Erzähle! Überschrift: Pippin der Mittlere und sein Sohn Karl als Herren des Frankenreichs. 4. a) Karl war aber von der Vorsehung bestimmt, eine grosse Rettungsthat zu vollziehen. Es war um die Zeit, da Chlothachar H. die Franken geeinigt hatte, im Morgenlande, in Arabien, eine neue Religion gestiftet worden durch Muhamed, dessen Anhänger sich Muhamedaner nennen. Der neue Prophet lehrte zwar den Glauben an einen Gott (Allah), liess aber die Vorschriften Jesu Christi nur zum ganz geringen Teil gelten C. Spielmann, Geschichtsunterricht. Ii. o

10. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 152

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Geschichtliche Tabellen. 568 481 511 622 711 732 751 Herrschaft des Ostgotenknigs Theoderich in Italien. Vernichtung des Wandalenreiches (Gelimer) durch Belisar, den Feldherrn des ostrmischen Kaisers Justinian.' Vernichtung des Ostgotenreiches (Witiches, Totila, Teja) durch Belisar und Narses. Grndung des Langobardenreiches in Italien durch Alboin. Chlodowech, der Merowinger, grndet das Franken-reich. Besiegung des Rmers Syagrius bei Soissons. Besiegung der Alamannen und bertritt Chlodowechs zum Christentum. Besiegung der Westgoten und Eroberung Galliens bis zur Garonne. Vergrerung des Frankenreichs durch Chlodowechs Shne. Eroberung von Burgund und Aquitanien. Unterwerfung der Thringer Murgscheidungen) und der Bayern. Teilungen des Frankenreiches (Austrasien, Neustrien, Burgund). Die. arabische Vlkerbewegung. Mohammeds Flucht (Hidschra) von Mekka nach Medina. Eroberung von Syrien, Persien, gypten und Nord- asrika durch die Kalifen. Sieg der Araber bei Jerez de la Frontera und Ver-nichtung des Westgotenreiches. 3. Die karolingische Zeit. Der Niedergang der Merowinger, die steigende Macht der Hausmeier aus dem Geschlechte der Pivpiniden. Karl Martell. Sieg der die Araber bei Poitiers. Pippin der Jngeremacht sich zum König der Franken; Absetzung des merowingischen Frankenknigs.

11. Teil 2 - S. 151

1878 - Leipzig : Teubner
— 151 — 493—553 Ostgothenreich in Italien. 527—565 Justinian I. oströmischer Kaiser. 534 Belisar vernichtet das Vandalenreich. 540 Belisar nimmt den Ostgothenkönig Vitiges gefangen. 552, 553 Totilas und Tejas die letzten Ostgothenkönige. Narses Exarch. . 568 Alboin gründet das Langobardenreich (Hptst. Pavia). 568—773 Langobardenreich in Italien. 486 Chlodovech, König der salischen Franken, vernichtet den Rest des weström. Reichs in Gallien. 496 Chlodovech unterwirft die Alamannen. 500 Chlodovech schlägt die Burgunder bei Dijon. 507 Chlodovech schlägt die Westgothen bei Vouillon 511 Chlodovech f zu Paris. Teilung des Frankenreichs. Austrasien und Neustrien. 531 Eroberung des Thüringerreichs. 534 Eroberung des Burgunderreichs. Bruderkriege der Merowinger. 613 Chlotar Ii. vereinigt noch einmal das Frankenreich. Emporkommen der Karolinger. 688 Pippin Maiordomus im ganzen Reiche nach dem Siege bei Testri (687). 711 Die Araber vernichten das Westgothenreich. 732 Karl Martel schlägt die Araber bei Tours u. Poitiers. 751 Pippin König der Franken. 768—814 Karl der Große. 772—785 Unterwerfung der Sachsen. 777 Reichstag zu Paderborn. 782 Blutgericht zu Verden. 783 Schlachten bei Detmold und an der Hase. 774 Eroberung des Langobardenreichs. 778 Feldzug nach Spanien. Roncesval. 788 Absetzung Tassilos von Baiern. 791—796 Avaren- kriege. _ . t Grenzkriege gegen Wenden und Dänen. Errichtung von Marken. 800 Kaiserkrönung zu Rom durch Papst Leo Iii. 814—840 Ludwig der Fromme. 830 Aufstand der Söhne. 833 Lügenfeld bei Colmar. 841 Schlacht bei Fontenay. 843 Vertrag zu Verdun. Reichsteilung: Lothar, Ludwig der deutsche, Karl der Kahle. 843—855 Kaiser Lothar I.

12. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 54

1885 - Berlin : Gaertner
54 einander Konstantinopel angriffen. Die blutigsten Kmpfe gingen jedoch von neuen Religionsstreitigkeiten aus. Leo der Jsaurier verbannte alle Bilder aus der Kirche; die nachfolgenden Kaiser schlssen sich abwechselnd den Bilderdienern und Bilderstrmern an; Reich und Thron wurden dadurch erschttert; die Ppste aber erkannten die Beschlsse der griechischen Kaiser gegen die Bilder nicht an; (erst im 9. Jahrh. beruhigte sich der Bildersturm) ein neues Regentenhaus, das mit Basilius, dem Makedonier, auf den Thron kam (867), gab dem Reiche wieder einige Kraft. Von groer Wichtigkeit fr die religisen und politischen Verhltnisse des Mittelalters wurden die Araber. Die* lteste Geschichte der Araber oder Sara-zenen ist sehr dunkel. Sie gewinnt erst durch Muhamed (571632), aus dem angesehenen Geschlechte der Kureischiten, Bedeutung. Er grndete eine Religion, die in manchen Grundstzen (Monotheismus, ewiges Leben) mit dem Christentum bereinstimmend, sich der orientalischen Empfindungsweise anschloss (Waschungen, Fasten, fnf tgliche Gebete, Verbot des Weins, Vielweiberei) und allen Glu-bigen (Moslemim) die gewaltsame Verbreitung der neuen Lehre (Islam) zur Pflicht machte. Muhamed selbst gab sich als den Propheten Gottes aus. Aus Mekka vertrieben, floh er nach Medina (15. Juli 622, Anfang der muha-medanifchen Zeitrechnung, Hedschra) und vollendete hier den Koran. Als er starb (632), war schon ganz Arabien ihm zugethan. Unter seinen Nachfolgern, welche dem ostrmischen Kaiser nach und nach Syrien, Palstina, gypten und Nordafrika fortnahmen, vergrerte sich die Herrschaft der Muhamedaner bedeutend, wiewohl innere Unruhen, als deren Opfer Ali, der Schwiegersohn Mnhameds, fiel, das Reich verwirrten. Mit Muawijah (656 679) gelangte das Haus der Omejjaden auf den Thron (Kalifat); es entstand eine Trennung der Moslemim in Schiiten (Ali's Anhnger) und Sunniten (Ali's Gegner). Muawijah verlegte die Residenz der Kalifen von Medina nach Damaskus. Walid (705715) war der ausgezeichnetste Kalif dieses Hauses. Er entrifs den West-gothen, deren Besitztum durch unaufhrliche Kmpfe mit den Franken auf Spanien beschrnkt war und deren König Roderich von seines Bruders Shnen mit Hilfe der aus Afrika herbeigerufenen Araber bekmpft wurde, Spanien (Schlacht bei Xeres de la Frontera, 711 durch den Feldherrn Tarik, davon Gibraltar). Die Araber wren weiter in Europa vorgedrungen, wenn sie nicht Karl Martell (. 49) in der Schlacht bei Tours und Poitiers (732) besiegt htte. Auch in Afrika und Asien erweiterten die Kalifen ihr Reich und schufen dem Islam neue Anhnger. 750 erlagen die Omejjaden den Abbasiden. Nur ein Sprssling aus dem Hause der Omejjaden, Abderrahman, rettete sich nach Spanien und grndete in Kordva ein unabhngiges Kalifat. Die Abbasiden whlten Bagdad zur Residenz. Al Mansur (770) und Harun al Raschid (800) sind vorzgliche Kalifen dieses Hauses. Sie gewhnten die Araber an die Beschftigungen des Friedens, Ackerbau, Gewerbe, Knste (Bau-kirnst) und Wissenschaften; Mathematik, Arzneikunde, Geographie und zumteil auch die Philosophie gelangten zu hoher Blte. Die Kalifen waren in der ersten Zeit durch das Volk sehr beschrnkt, wurden aber allmhlich immer unabhngiger. . 49. Bildung des Frankenreichs. Chlodwig, König der an der Maas und Sambre wohnenden Franken, eines Volkes germanischer Abkunft, eroberte im Jahre 486 das Rmerreich in Gallien, besiegte den rmischen Statt-Halter Syagrius bei Soissons (486), dann die Alemannen (Schlacht bei Zlpich, 496) und trat infolge dieses Sieges zur christlichen Kirche der. (Beuge nun, stolzer Sigambrer, deinen Nacken, bete an, was du sonst verbrannt, und verbrenne.

13. Teil 2 - S. 32

1878 - Leipzig : Teubner
— 32 - lichen Gallien die Eroberer gegen die unterworfenen Romanen Schonung geübt, ihnen ihren Grundbesitz (Niederlassung der Franken nur auf dem Fiscalgute), ihre Steuerverfassung, ihr Privatrecht gelassen und ihnen im Staate gleiche Rechte und Pflichten eingeräumt hatten (dadurch die spätere Verschmelzung erleichtert), so bewahrten auch die unterworfenen deutschen Stämme ihre alten Rechtsgewohnheiten, wurden aber ebenfalls von fränkischen Grafen verwaltet. Durch den Einfluss der merovingischen Könige wurden die alten Stammes rechte in lateinischer Sprache aufgezeichnet. Das älteste ist die lex sali ca, in der frühesten Fassung noch vor Annahme des Christentums aufgezeichnet, erheblich später (im 6. und 7. Jahrhundert) die lex ripuaria, so wie die lex Alamannorum, und die lex Baiuwariorum, erst unter Karl d. Gr. ist die lex Saxonum, wahrscheinlich auch damals erst die lex Frisionum, lex Angliorum et Varinorum i. e. Thuringorum niedergeschrieben. Ueber ihren Inhalt s. o. § 46. Das Aufkommen der Karolinger. § 49. Unter Chlotharll. 613—628 kehrten geordnete Zustände wieder ein, an der Spitze jedes der drei Reiche (Austrasien, Neustrien, Burgund) stand jetzt ein besonderer Maiordomus. 622 übertrug der König seinem Sohne Dagobert I. (622—638) die Regierung von Auster, dem tüchtige Männer als Ratgeber zur Seite standen, besonders Arnulf Bischof von Metz, und der Maiordomus Pippin (fälschlich 'von Landen’ genannt), die Stammväter1) des karolingischen Hauses, beide nach Ausweis gründlicherforschung rein deutscher Abkunft. Als nach Chlothars Tode Dagobert die Gesammtregierung des Reichs übernahm und zu Paris, dem neuen Regierungssitz, ganz dem Einfluss der neustrischen Grofsen sich überliefs (Pippin vom Hofe entfernt), wuchs die Unzufriedenheit der Austrasier und ihr Verlangen nach einem eigenen König. Die beständige Bedrohung der Ostgrenzen durch die Wenden (der ausgewanderte Franke Samo hatte ein grofses Slavenreich an der Elbe gegründet 624—659; ein fränkisches Heer 630 in der dreitägigen Schlacht bei Wogastisburg [in Böhmen?] geschlagen) veranlasste 632 den König, dem Verlangen der Austrasier nach einer besonderen Regierung zu willfahren. Er machte seinen unmündigen Sohn Sigibert Iii. (632—656) zum König von Austrasien (Residenz Metz) und Adalgisel, den mit einer Tochter Pippins vermählten Sohn Arnulfs von Metz zum Maiordomus. Nach Dagoberts Tode übernahm Sigibert die Gesammtregierung. Die Angriffe Durch Vermählung einer Tochter Pippins [Begga?] mit Ansegis el oder Adalgisel, dem S. Arnulfs.

14. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 145

1901 - Dresden : Damm
145 sich in Austrasien das Hausmeieramt streitig machten, erhob sich nach schweren Kmpfen als Herzog von Austrasien Pippin Ii. der Mittlere (von Heristal").* Durch den Sieg bei Testry (unweit St. Quentin), den er 687 687 der den neustrischen Hausmeier erfocht, brachte er die Haus-meierwrde und damit die Herrschaft aller drei Reiche an sich. Er nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken" (dux et princeps Francorum). 2. Kart Martell 714741. 1. Es war ein Glck fr das Frankenreich und das ganze Abendland, da dieses kraft-volle austrasische Herrschergeschlecht der Karolinger gerade jetzt sich erhob, wo die siegreiche Macht der Anhnger Mu-hameds die abendlndische Kultur mit Vernichtung be-drohte.** Schon waren die Araber von der Nordkste Afrikas der die Meerenge des Herkules (Gibraltar) gesetzt und hatten in einer einzigen Schlacht bei Xeres de la Frontera 711 das Westgotenreich zu Falle gebracht. Jetzt 711 standen sie drohend an den Grenzen der frnkischen Monarchie. * Die Stammvter der Karolinger waren Pippin I. der ltere (von Landen", f 689) und Bischof Arnulf von Metz (mit einander verschwgert durch die Vermhlung Anfegifels, des Sohnes Arnulfs, mit Begga, einer Tochter Pippins). Die karolingischen Stammgter lagen zwischen Maas und Rhein, im Herzen Austra-siens und nahe der Grenzscheide germanischen und romanischen Volkstums. ** Als Muhamed (571632), der Stifter der nach ihm be-nannten Religion, seine neue Lehre zu verknden begann, wurde er aus seiner Vaterstadt Mekka vertrieben und floh nach Medina 622 (Hedschra), Von Medina aus eroberte er Mekka und unterwarf in raschem Siegeszuge ganz Arabien seiner Herrschaft. Spter breitete sich mit dem Islam" (= glubige Ergebung, Moslemin oder Mnsel-mnner = Bekenner des Islam) die Herrschaft der Kalifen oder Nachfolger des Propheten nord- und ostwrts der einen groen Teil Asiens, westwrts der das nrdliche Afrika aus. Von Afrika gingen die Araber unter der Fhrung Tariks nach Spanien hinber (Gibraltar = Gebel al Tarik, Fels des Tank). Schmidt-Enderlein. Erzhlungen. I. 10

15. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 235

1912 - Leipzig : Wunderlich
Das Reich der Franken u. d. daraus entstehende germ.-röm. Weltreich. 235 Lu. Das Reich der Franken und das daraus entstehende germanisch-römische Weltreich. 1. Gründung des Frankenreiches durch Chlodwig. a) 481—511. Chlodwig, Zeitgenosse Theodorichs des Großen. Er erobert durch den Sieg bei Soissons 486 das Reich des Syagrius, den letzten Rest römischer Herrschaft in Gallien, 496 das Alemannenreich aus beiden Seiten des Oberrheins. Chlodwig wird Christ, und zwar bekennt er sich mit seinem Volke nicht zur ariauischen, sondern zur katholischen Lehre — ein Ereignis von größter Bedeutung. Der Papst nennt ihn den erstgebornen Sohn der Nrche. 507. Chlodwig erobert das westgotische Gallien bis zur Garoune durch den Sieg bei Vouglv. Die Vereinigung der Franken zum Eiuheitsstaate bewirkt er durch heimtückische, brutal gewaltsame Ausrottung der Gaukönige. — b) 532—534. Die Söhne Chlodwigs erobern Burguud, das Land zwischen Garonne und Pyrenäen, einen Teil Thüringens und Bayern. 2. Die Pippimden. Da die Nachfolger Chlodwigs, die Merowinger, mehr und mehr entarten, geht die tatsächliche Regierung an die Pi ppinideu*) Hausmeier") über. Ihre größten Verdienste sind: a) Rettung des Frankenreiches vor dem Verfalle und der Zersplitterung. Sieg Pippins d. M. bei Testri 687 über den Majordomus von Neustrien. b) Bewahrung der christlich-germanischen Kultur vor Vernichtung durch die Araber. Karl Martell besiegt diese in der Schlacht bei Tours und Portiers 732.**) *) Pippin der Ältere Bischof Arnulf von Metz Eine Tochter (Ansegisel) Pippin der Mittlere (v. Heristal) f 714 Karl Martell f 741 König Pippin f 768 Karl d. Gr. Startmann. **) Muhammed tritt 611 als Religionsstister auf, muß 622 von Mekka nach Medina fliehen (Hedschra, d. i. Flucht), stirbt 632. Seine „Nachfolger" Kalifen; zunächst Wahlkalifen 632—661 mit der Residenz Medina, dann die Omaijaden 661—750 mit der Residenz Damaskus, endlich die Abbasiden 750—1258 mit der Residenz Bagdad (Harun al Raschid, Zeitgenosse Karls des Gr.). Der Omaijade Abderrahrnan begründet in dem arabischen Spanien das Kalifat von Kordova, Mittelpunkt arabischer Kultur im Abendlande (im Morgenlande Bagdad).

16. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 39

1901 - Leipzig : Renger
Ii. Das Mittelalter. 39 568 in der Poebene das Langobardenreich mit der Hauptstadt Pavia grndet. Die Ostkste, die Sdspitze, die Gebiete um Rom und Neapel bleiben griechisch. Um diese Zeit droht dem Abendlande eine neue Gefahr von den Arabern. Mohammed, Prophet einer neuen Religion, des Islam; 622 seine Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra), Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung. Seine Nachfolger (Kalifen) erobern Syrien, Palstina, Persien. gypten, Nord-Afrika. D^e Araber ber-schreiten die Meerenge von Gibraltar, vernichten das Westgotenreich durch die Schlacht bei $eres de la Frontera und dringen nach Gallien ein, wo sie von dem frnkischen Hausmeier Karl Marten 732 bei Tours und Poitiers geschlagen werden. Das herrschende Kalisenaeschlecht der Ommaijaden wird von den Abbanden aus-nerottet deren bedeutendster der Kalif Harun al Raschid, ein Zeitgenosse Karls des Groen, ist. Der einzige berlebende Ommai-jade grndet in Spanien das Kalifat Cordova, tieften letzter 1492 Rest erst unter Jsabella von Castilien vernichtet wird. 481-511 Diegrndung des Frankenreiches durch dentnerowinger Chlodwig; er zerstrt den letzten Rest der Rmerherrschaft in Gallien durch seinen Sieg bei Soissons der den Statthalter Syagrrus. Dann besiegt er die Alemannen und lt sich durch den Bischof Remigius in Reims taufen; Annahme des Christentums m der Form des katholischen Bekenntnisses. Chlodwig besiegt die West-aoten bei Vouills, erobert Gallien bis zur Garonne und etmgt alle Frankenstmme durch Ausrottung der Teilfrsten. Nach seinem Tode wird das Reich geteilt, Thringen und Burgund zuerworben: Austrasien Neustrien und Burgund. Bei den bestndigen m-neren Kriegen wchst die Macht der Hausmeier (majores domus); Pippin der Mittlere macht sich zum Majordomus des gesamten Frankenreiches, sein Sohn Karl Martell rettet die abendlandische christliche Kultur durch seinen Sieg der die Araber bei Tours und Poitiers. Das Frankenreich unter den Karolingern (751843). 701768 Pippin der Kleine, Karls Sohn, strzt den letzten Mero-winaer Childerich Iii. und macht sich zum Könige der Franken skarolinger). Dem Papste, der ihn salbt, Hilst er gegen die 2ango-barden und schenkt ihm das Exarchat Ravenna: Ansnge des Kirchenstaates (besteht bis 1870). 768814 Karl der Groe, der Grnder des frnkischen Weltreiches. a) Seine Kriege. 1. Die Sachsenkriege. Auf 5 Zgen werden die Sachsen unter ihrem Herzog Wittekind unterworfen, empren sich aber immer wieder. Vernichtung eines frnkischen Heeres, furchtbares Blutbad unter den Sachsen bei Verden a. d. Aller. Karls Siege bei Detmold und an der Hase, Wittekind lt sich taufen. Stiftung von Bistmern im Sachsenlande: Bremen, Verden, Osnabrck, Mnster, Minden, Paderborn und Halberstadt. 2. Der Langobardenkrieg. Karl hilft dem Papste gegen den Langobardenknig Desiderius, besiegt diesen und schickt ihn m

17. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 70

1911 - Breslau : Hirt
Tasel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert, 600. Die Kirche. Das Frankenreich. Die übrigen Germanenreiche. Byzanz. Mohammed u.d. Kalifen 650. Gregor I., der Große. Westgoten und Langobarden werden katholisch. Mission bei den Angelsachsen. Die Iren Kolumban u. Gallus bei d. Alamannen ct. Bodensee. Verfall des Merowingischen Reiches. Austrasien, Neustrien. Die Langobarden erweitern ihre Herrschaft nach Süden, bedrängen das Patrimonium Petri. 622die Hedschra. 632 Tod Mohammeds. Kalifen in Medina. Die Kalifen Abu Bekr, Omar, Othman erobern Vorderasien n.nordafrika. 700. 687 Pippin d. M., Majordomus v. Austrasien, uach der Schlacht bei Tertry dux et princeps Francorum. 1. Belagerung von Konstantinopel. Ali. 661—750 Dieomaijaden. Damaskus. 750. Willibrord predigt bei d. Friesen. Gregor Ii. Bonifatins der Apostel der Deutsch en. Gregor Iii. 732 Karl Martell siegt bei Poitiers über die Araber. 711 Ende des Westgotenreiches. Die Jkonoklasten. Leo der Jsaurier. 2. Belagerung von Konstantinopel. Tarik siegt bei Xeres de la Frontera. Größte Ausdehnung des Kalifenreiches. 800. Zacharias. Bonifatius stirbt. Stephanii. D er Kirch ensta at. Bekehrung der Sachsen. Die Karolinger. 751-768 Pippin. 768 Karl der Große. Unterwerfung der Langobarden, Sachsen, Bayern. Kämpfe gegen die Slawen, Awaren, Basken, Araber, Normannen. 772 Ende d. Langobardenreiches. Raubzüge der Normannen. Wikinger. 750 Das Kalifat der Ab-bassideu in Bagdad. Die Omaijaden in Cordoba. Harun al Raschid. 850. Leo Iii. Bistum Hamburg (Bremen) zur Mission unter den Normannen gegründet. Ansgar. 800 Karlerneu.d.weström.kaiserwürde. 814 Karl der Große stirbt zu Aachen. 814—840 Ludwig der Fromme. 843 Derteilnngsvertragzuverduu. 827 Egbertv.wessex ersterköuig von England. (Irene.) Ende d. Bilderstreites. Nikolaus I. Trennung der Römischen und der Griechischen Kirche. Methodius u. Cyrillus bekehren die Mähren. Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Mersen. Karl der Dicke. 888 Zerfall des Karoling. Reiches i in Ost- u. Westfranken, Hoch- u. Niederburgund und Italien. Plünderungszüge der Normannen an allen Küsten Europas. Die mazedon. Kaiser. Das Reich vonserben, Bulgaren u. a. hart bedrängt. Eroberung von Sizilien, Sardinien, Kreta.

18. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Großen Krieges - S. 22

1904 - Halle : Gesenius
— 22 — 11. König und Maiordomus. Es läßt sich denken, daß die fortwährenden Kriege und Streitigkeiten in der Königsfamilie der Merwinger nicht dazu beitrugen, Ansehen und Achtung vor ihr im Volke und namentlich bei den Großen zu erhalten. Die Könige mußten schon frühe darauf sehen, sich mit diesen gut zu stellen, um ihre Unterstützung zu erlangen und zu behalten. Der König hatte sich daran gewöhnt, in den kriegerischen Zeiten sich auf seinen obersten Beamten zu verlassen. Das war der Maiordomus oder Hausmeier. Da der Hausmeier die Lehne zu vergeben hatte, so war er ein angesehener Mann, und je mehr die Könige bequem und träge wurden, desto mehr wurde der Hausmeier geachtet. Nun war einst ein mächtiger Mann Namens Pippin (der Ältere), der große Güter an der Maas hatte, zum Hausmeier ernannt worden. Er und der Bischof Arnulf von Metz, dessen Sohn eine seiner Töchter geheiratet hatte, leiteten das Reich. Die Familie beider blieb im Besitze des obersten Staatsamtes, und Pippins Enkel, ebenfalls Pippin (der Mittlere) geheißen, nannte sich stolz Herzog und Fürst der Franken. Als solcher galt er fortab mehr als der König, den er mitunter sogar ein- oder absetzte. Er hielt den Staat mit eiserner Faust zusammen, und seine Nachfolger taten ebenso. Wären die Hausmeier nicht gewesen, das Frankenreich würde aus allen Fugen gegangen sein. Pippin vererbte seine Würde als Herzog und Fürst der Franken auf seinen Sohn Karl. Dieser war von der Vorsehung bestimmt, eine große Rettungstat zu vollbringen. Es war um jene Zeit im Morgenlande, in Arabien eine neue Religion gestiftet worden durch Muhamed, dessen Anhänger sich nach ihm Mu- hamedaner nennen. Der neue Prophet lehrte zwar den Glauben an einen Gott (Allah), ließ aber die Vorschriften Jesu Christi nur zum ganz geringen Teil gelten und setzte an ihre Stelle die seinigen. Zugleich befahl er, den neuen Glauben mit Feuer und Schwert zu verbreiten. Wie eine Windsbraut brachen die muhamedanischen Araber oder Sarazenen aus ihren Sandwüsten hervor. Binnen achtzig Jahren eroberten sie Vorderasien vom mittelländischen Meere bis zum Indus und ganz Nordafrika vom Nil bis zum atlantischen Ozean. Und dann warfen sie ihre Augen auf Europa. Sie setzten 711 dorthin über und vernichteten in einer einzigen großen Schlacht das westgotische Heer; der letzte König kam auf der Flucht um. Die ganze pyrenäische Halbinsel wurde erobert; nur in den Bergen von Asturien blieb ein kleines unabhängiges christliches Reich bestehen. Ein arabischer Statthalter wurde zu Toledo eingesetzt, der dem Kalifen (so hieß der Oberherr der Araber) zu Damaskus gehorchte. Darauf faßte der kriegerische Statthalter Abderrachman den großen Plan, auch das übrige Europa zu unterwerfen und durch dieses östlich nach dem Morgenlande zu ziehen. Mit fast einer halben Million Krieger überschritt er die Pyrenäen. Da aber regte sich Karl, der Maiordomus. Er ließ durchs ganze Frankenland den Ausruf zum Kampfe gegen die Araber ergehen, und von allen Seiten wogten die Scharen heran. Als der Heerbann die Loire überschritt, stieß er auf das ungeheure Araberheer, und es kam zur Ent-

19. Teil 2 - S. 38

1887 - Leipzig : Teubner
— 38 — nulf Bischof von Metz, und der Maiordomus Pippin (fälschlich 'von Landen’ genannt), die Stammväter1) des karolingischen Hauses, beide nach Ausweis gründlicher Forschung rein deutscher Abkunft. Als nach Chlothars Tode Dagobert die Gesamtregierung des Reichs übernahm und zu Paris, dem neuen Regierungssitz, ganz dem Einflufs der neustrischen Grofsen sich überliefs (Pippin vom Hofe entfernt), wuchs die Unzufriedenheit der Austrasier und ihr Verlangen nach einem eigenen König. Dazu kam die beständige Bedrohung der Ostgrenzen durch die Wenden; unter ihnen hatte der ausgewanderte Franke Samo ein grofses Slaven-reich an der Elbe, Oder und Donau gegründet (624), und 630 ein fränkisches Heer in der dreitägigen Schlacht bei Wogastis-burg in Böhmen geschlagen. Erst als der König seinen unmündigen Sohn Sigibert Iii. zum König von Austrasien und Adal-gisel, den mit einer Tochter Pippins vermählten Sohn Arnulfs von Metz zum Maiordomus machte, wurden die Wenden zurückgeschlagen. Mit Dagoberts Tode und Sigiberts Alleinregierung beginnt der Verfall des Herrscherhauses. In langem Bürgerkriege ringen die großen Familien um die Herrschaft, während in Aquitanien und Bayern unabhängige Staaten entstehen und auch Alamannen und Thüringer — ihr Herzog Radulf besiegt 640 den König Sigibert — sich vom Reiche abzulösen suchen. In Austrasien ragten die Karolinger durch Macht und Ansehen hervor. Pippins (*j* 639) Sohn Grimoald rifs 642 das Maiordomusamt an sich und war 14 Jahre lang der eigentliche Herrscher. Als er jedoch nach Sigiberts Tode mit Übergehung des rechtmäfsigen Thronerben seinen eigenen Sohn Childebert zum König von Austrasien zu erheben suchte, erlag er dem Widerstand der eifersüchtigen Grofsen und wurde hingerichtet. Nun tritt das karolingische Haus für einige Zeit zurück. Doch reizte die Willkürherrschaft des neustrischen Maiordomus Ebroin die Austrasier unter Führung Pippins, des Sohnes Adalgisels, zu bewaffnetem Widerstande. Zwar blieb Ebroin siegreich und auch nach seiner Ermordung (681) mufsten die Austrasier den neustrischen König anerkennen, doch gelang es Pippin den Maiordomus Berthar in der Schlacht bei Testri unweit S. Quentin zu besiegen (687) und die leitende Stellung im Reich zu erringen. Seitdem sind die Maiordomus aus dem Geschlechte Pippins die eigentlichen Lenker des Reichs, während das Königtum der Merovinger immer mehr auf die äufseren Ehren des Herrscheramts beschränkt bleibt. b. Die Karolinger als Hausmeier 688 — 751. Mit ge- x) Durch Vermählung einer Tochter Pippins [Begga?] mit Ansegisel oder Adalgisel, dem S. Arnulfs.

20. Teil 2 - S. 38

1887 - Leipzig : Teubner
- 38 - nulf Bischof von Metz, und der Maiordomus Pippin (fälschlich 'von Landen’ genannt), die Stammväter1) des karolingischen Hauses, beide nach Ausweis gründlicher Forschung rein deutscher Abkunft. Als nach Chlotbars Tode Dagobert die Gesamtregierung des Reichs übernahm und zu Paris, dem neuen Regierungssitz, ganz dem Einflufs der neustrischen Grofsen sich überliefs (Pippin vom Hofe entfernt), wuchs die Unzufriedenheit der Austrasier und ihr Verlangen nach einem eigenen König. Dazu kam die beständige Bedrohung der Ostgrenzen durch die Wenden; unter ihnen hatte der ausgewanderte Franke Samo ein grofses Slaven-reich an der Elbe, Oder und Donau gegründet (624), und 630 ein fränkisches Heer in der dreitägigen Schlacht bei Wogastis-burg in Böhmen geschlagen. Erst als der König seinen unmündigen Sohn Sigibert Iii. zum König von Austrasien und Adal-gisel, den mit einer Tochter Pippins vermählten Sohn Arnulfs von Metz zum Maiordomus machte, wurden die Wenden zurückgeschlagen. Mit Dagoberts Tode und Sigiberts Alleinregierung beginnt der Verfall des Herrscherhauses. In langem Bürgerkriege ringen die großen Familien um die Herrschaft, während in Aquitanien und Bayern unabhängige Staaten entstehen und auch Alamannen und Thüringer — ihr Herzog Radulf besiegt 640 den König Sigibert — sich vom Reiche abzulösen suchen. In Austrasien ragten die Karolinger durch Macht und Ansehen hervor. Pippins (*j* 639) Sohn Grimoald rifs 642 das Maiordomusamt an sich und war 14 Jahre lang der eigentliche Herrscher. Als er jedoch nach Sigiberts Tode mit Übergehung des rechtmäfsigen Thronerben seinen eigenen Sohn Childebert zum König von Austrasien zu erheben suchte, erlag er dem Widerstand der eifersüchtigen Grofsen und wurde hingerichtet. Nun tritt das karolingische Haus für einige Zeit zurück. Doch reizte die Willkürherrschaft des neustrischen Maiordomus Ebroin die Austrasier unter Führung Pippins, des Sohnes Adalgisels, zu bewaffnetem Widerstande. Zwar blieb Ebroin siegreich und auch nach seiner Ermordung (681) mufsten die Austrasier den neustrischen König anerkennen, doch gelang es Pippin den Maiordomus Berthar in der Schlacht bei Testri unweit S. Quentin zu besiegen (687) und die leitende Stellung im Reich zu erringen. Seitdem sind die Maiordomus aus dem Geschlechte Pippins die eigentlichen Lenker des Reichs, während das Königtum der Merovinger immer mehr auf die äufseren Ehren des Herrschei'amts beschränkt bleibt. b. Die Karolinger als Hausmeier 688 — 751. Mit ge- x) Durch Vermählung einer Tochter Pippins [Begga?] mit Ansegisel oder Adalgisel, dem S. Arnulfs.