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1. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 167

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 167 — C. Ausgang des Mittelalters. Die ersten Habsburgischen Kaiser. 1438—1519. 1. Albrecht Ii. 1438—1439. 1438- 1439 Da bei der fortgeschrittenen Auflösung des Reiches die Wahl eines mächtigen Fürsten den fast unabhängigen Kurfürsten keine Besorgnis mehr erregte und nur ein starkes Königtum sich des Landfriedens kräftig annehmen konnte, durch ein schwaches aber der Bürgerkrieg entfesselt werden mußte, so wurde Albrecht Ii., Herzog von Ober- und Niederösterreich, König von Ungarn und Böhmen, i. I. 1438 einstimmig zum Könige gewühlt. Seitdem haben die Habsburger ohne Unterbrechung bis z. I. 1740 die Kaiserkrone getragen. Zum Heile Deutschlands und des christlichen Europa war der Schwerpunkt des Reiches nach dem Südosten verlegt, denn hier galt es, die schweren Angriffe der Türken abzuwehren. Die Osmanen hatten bereits den größten Teil der Balkanhalbinsel erobert und ihre Residenz nach Adrianopel verlegt. Jetzt griffen sie abermals Ungarn an. Albrecht Ii. eilte zum Schutze des Landes herbei, starb aber schon 1439. 2. Friedrich Iii. 1440—1493. 1440- Aus denselben Gründen, aus denen die Kurfürsten Albrecht Ii. gewählt hatten, gaben sie im Anfange des Jahres 1440 dem Haupte des habsburgischen Hauses Herzog Friedrich von Steiermark ihre Stimmen. Da er allen kriegerischen Unternehmungen abhold und langsamen Sinnes war, sich gern mit alchimistischen und astrologischen Studien beschäftigte, so war er durchaus ungeeignet, eine Reform des Reiches durchzusetzen, und war doch fest von der zukünftigen Größe seines Hauses überzeugt?) Als die Königin-Witwe wenige Wochen nach der Wahl Friedrichs einem Sohne, Ladislaus (Postumus), das Leben schenkte, erlangte Friedrich zwar die Vormundschaft über den Prinzen, doch lag alle Gewalt in den Händen einer ständischen Regierung. Friedrich ist es zu verdanken, daß der Verlauf des Baseler Konzils nicht den gehegten Erwartungen entsprach und daß eine Kirchenreform im Reiche unmöglich wurde. Das Ende des Baseler Konzils. Das Konzil, das unter Sigismunds Regierung die Bahn der Reformen erfolgreich betreten hatte, nnter-sagte dem Papste die Erhebung der Annatert2), der Palliengelder und anderer Abgaben. Da dadurch dem päpstlichen Hose die Mittel zu seinem 1) Austriae est imperare orbi universo. 2) Abgabe aus den Jahreseinnahmen von Kirchenpfründen an den Papst.

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1. Lehrstoff der Unterprima - S. 185

1914 - Hannover : Manz & Lange
§ 39: Innere Geschichte des deutsch. Reiches am Ausgang d. Mittelalters. 185 König, das Basler Konzil ganz fallen und schloß mit dem päpstlichen Bevollmächtigten ein Konkordat zu Wien, in dem alle Forderungen der Reformpartei den Wünschen des Papstes preisgegeben wurden. Dagegen unterlag die Hierarchie in Frankreich. In Übereinstimmung mit den Forderungen der Reformer hielt die Gallikanische Kirche an dem Grundsatz fest, daß das Konzil über dem Papst stehe; auch wurde dessen Einfluß auf die Besetzung französischer Bistümer beschränkt. Dies war der einzige praktische Erfolg der Reformbestrebungen. Im Jahr 1449 schloß auch der bisher noch widerstrebende Teil der Prälaten seinen Frieden mit dem Papst und erklärte das Konzil für aufgelöst. D. Könige aus dam habsburgischen Fürstenhaus und der Ausgang des Mittelalters. § 39. Innere Geschichte des deutschen Reiches am Ausgang des Mittelalters. I. Albrecht Ii., Friedrich Iii. und Maximilian I. A. Albrecht Ii. 1438 bis 1439. Im Frühjahr 1438 wurde in Frankfurt von den Kurfürsten einstimmig Albrecht Ii., Herzog von Österreich und König von Böhmen und Ungarn, zum Römischen König gewählt. Mit ihm bestieg das Haus Habsburg wieder den deutschen Thron, den es von da ab mit kurzer Unterbrechung bis zum Ende des Alten Reiches innegehabt hat. Albrecht zeigte den gutertwtiientdie kirchenreformatorischen Bestrebungen zu fördern; aber seine Erbländer machten ihm viel zu schaffen, und ehe er dazu gelangte, in die Reichsangelegenheiten kräftig einzugreifen, raffte ihn auf einem Zuge gegen die in Ungarn eingefallenen Türken im Jahr 1439 eine Krankheit dahin. B. Friedrich Iii. 1440 bis 1493. Nach Albrechts frühem Tod war das Haupt des Hauses Habsburg Herzog Friedrich von Steiermark; ihm übertrugen im Jahr 1440 zu Frankfurt die Kurfürsten die Königskrone. Wie sein Yorgänger war er ein Urenkel von Albrechts I. gleichnamigem

2. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 76

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
70 leichterte ihre Unterwerfung. Mit der gemäßigten Partei kam auf dem 1431 eröffneten Konzil zu Basel ein Vergleich zu stände. Die Taboriten fetzten den Kampf fort bis zu ihrer völligen Niederlage bei Böhmisch-Brod (südlich von Prag) 1443. Beide Prokope fielen in der Schlacht. Da nun Sigismund den Baseler Vergleich genehmigte, erkannten ihn die Böhmen 1436 als ihren König an. § 5 2. Die Kaiser aus dem Haufe Habsburg oder Östreich von 1438—1519. Albrecht Ii. 1438—1439, Friedrich Iii. 1440—1493, Maximilian I. 1493—1519. 1. Mit Albrecht Ii., Sigismunds Schwiegersohn, kam 1438 das habsburgische Haus wieder auf den Kaiserthron. Schon 1439 starb er nach der Rückkehr von einem unglücklichen Feldzuge gegen die Türken, und sein Vetter Friedrich Iii. folgte ihm auf dem Kaiserthrone. Die lange Regierung dieses schwachen und unthätigen Fürsten brachte Deutschland keinen Segen. Das Faustrecht herrschte; die Großen des Reiches führten gegen einander und mit den Städten blutige Fehden. (Kampf in Sachsen zwischen dem Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen und dem Herzoge Wilhelm. Sächsischer Prinzenraub durch Kunz von Kau- fungen.) Der Kaiser mußte es dulden, daß sich die Böhmen und Ungarn vom Hause Östreich losrissen und einheimische Könige wählten. Auch Mailand trennte sich vom Reiche. Zur Zeit Friedrichs Iii. drangen die Türken (Osmanen), welche schon in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts Adrianopol erobert und sich die Länder an der Donau zins- pflichtig gemacht hatten, erobernd in Europa vor. Unter dem Sultan Muhammed Ii. nahmen sie Konstantinopel 1453 ein und machten dem griechischen Kaiserreiche ein Ende. (Helden- tod des griechischen Kaisers Konstantinus Paläologus.) Ihr weiteres Vordringen nach Westen verhinderten die Ungarn durch die tapfere Verteidigung Belgrads. Die Türken er- oberten jedoch die Walachei, Bosnien und Ser- bien. Friedrich Iii. blieb bei der seinem Reiche drohenden Gefahr unthätig. Erst auf Drängen des Papstes wollte er einen Kreuzzug gegen die Türken unternehmen; jedoch unterblieb dieser ans Mangel an Beteiligung. 2. Maximilian I., Friedrichs Iii. ritterlicher Sohn, bestieg 1493 den deut- schen Kaiserthron. Er machte dem Fehde- wesen und dem Faustrechte ein Ende durch die Anordnung eines allgemeinen Land- friedens, durch die Gründung eines Reichs- kammergerichts und die Einteilung des Reiches in 10 Landfriedenskreise (der öst- reichische, bairische, schwäbische, oberrheinische, niederrheinische, burgundische, westfälische, fränkische, obersächsische und niedersächsische Kreis). Rach der Wiederherstellung ge- setzlicher Zustände hörten die Femgerichte auf. Den Verkehr förderte er durch Ein- führung der Posten, deren Verwaltung er- den Grafen von Thuru und Taxis erb- lich übergab. Das Kriegswesen, welches durch die Erfindung des Schießpulvers

3. Mittelalter - S. 216

1896 - Stuttgart : Neff
— 216 — und heilsnotwendige Wahrheit, es setzte (20 Prälaten, 300 Priester und Doktoren) Eugen als Störer des Kirchenfriedens, Ketzer und Meineidigen (im Juni) ab und wählte Nov. den reichen Amadeus V., ehemaligen Herzog von Savoyen (S. seit 1416 Herzogtum) als Felix V. zum Papst, der nur in der Schweiz und bei manchen deutschen Fürsten und Städten Anerkennung fand. Die Ueberbleibsel des Konzils, dessen letzte Sitzung in Basel 1443 abgehalten wurde, siedelten, nachdem das Geleit von der Stadt gekündigt war, 1448 nach Lausanne über und erkannten 1449 in der Form einer eigenen Wahl den Nachfolger Eugens, Nico laus Y. (1447—55) an. Amadeus hatte schon vorher, französischer Vermittelung folgend, gegen die Ernennung zum Kardinal abgedankt. Papst Pius Ii. (Enea Silvio) 1458—1464 besiegelte den Sieg des Papsttums („Fatalismus“) über die (vorher von ihm vertretene) konzi-liare Idee („Episkopalismus“), indem er die Lehre von der Superiorität derkonzilien als ketzerisch verdammte und die Prager Kompaktaten 1462 aufhob. Albrecht Ii. (1438—1439). Anfänge Friedrichs Iii. Albrecht, Herzog von Ober-und Niederösterreich, nach dem Aussterben des luxemburgischen Mannsstammes kraft des Linzer Erbvertrags und durch seine Gemahlin Elisabeth auch Herr von Böhmen und Ungarn, wurde von den Kurfürsten schliesslich einstimmig (anfangs Gegenkandidat: Friedrich von Brandenburg) März 1438 zum König gewählt. Die Verhältnisse Böhmens, wo er zwar Mitte 1438 feierlich zum König gekrönt wurde, aber bald mit dem Gegenkönig der streng slavisch-utra-quistischen Partei, Casimir von Polen, zu kämpfen hatte, und Ungarns Bedrohung durch die Türken machten es ihm unmöglich, persönlich die Reichssachen in die Hand zu nehmen. Auf der Rückkehr vom türkischen Feldzug erlag er der Ruhr Okt. 1439 (42 Jahr alt). Mit ihm begann die bis zum Ende des alten Reiches nur einmal unterbrochene Reihe der habsburgischen Könige. Zum Nachfolger wurde 2. Februar 1440 Albrechts Vetter Friedrich gewählt und Mitte 1442 gekrönt; er war mit seinem Bruder Albrecht Herr von Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain und die Südmarken), Vormund Sigmunds von Tirol und Vorderösterreich (bis 144(5) und bald darauf auch des nachgeborenen Sohnes Albrechts, Ladislaus, für die Herzogtümer Oesterreich (bis 1452). Friedrich (1440 98) war kein Maiin entschiedenen und raschen Handelns, vor allem kein Kriegsmann; aber Meister in diplomatischem Hinhalten. Phlegmatisch oft die Aufgaben und Bedürfnisse der Gegenwart vernachlässigend, war er von festem Glauben an eine grosse Zukunft seines Haiases erfüllt. Den Verhältnissen und Interessen des Reichs gegenüber, die einen Mann von beson-

4. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 179

1882 - Berlin : Habel
179 1437 zu Ferrara ein Gegenconcil, welches er zwei Jahre 1437 darauf nach Florenz verlegte. An die Spitze des Baseler Concils trat nun an Ginlianos Stelle Kardinal Louis d'al-lemanb, Erzbischof von Arles, ein kühner und geistreicher und von glühendem Hasse gegen das geldgierige Rom beseelter Prälat, (so war die Sachlage, als Kaiser Sigismund den 9ten December 1437 starb. In ihm verlor die Kh’chmver-1437 sammluug ihren mächtigsten Beschützer. Ii. Aufschwung dev havsürwgischen Macht. L Albrecht Ii. 1438—1439, ein ritterlicher, einsichtsvoller 1438-1439 . und gewissenhafter Fürst, dessen Regierung wegen ihrer Kürze leider von nur geringem Erfolge für die Wohlfahrt des Reiches war. Mit ihm, dem Schwiegersöhne Sigismunds, gelangten die Habsburger zur Kaiserkrone, die bei ihnen bis zum Jahre 1740 ununterbrechen verblieb. Albrecht nahm die ihm einmütig übertragene deutsche Krone nur zögernd an, da ihm schon seine Erblande Böhmen, Ungarn und Österreich hinlänglich in Anspruch nahmen. In Böhmen stellten die Taboriten den Prinzen Kasimir von Polen als Gegenkönig auf, da sie Albrecht als eifrigen Katholiken fürchteten. In Deutschland beschäftigte ihn außer den Wirren, welche aus dem Baseler Concil hervorgingen, der Gedanke zur Errichtung eines festen Landfriedens, die Verbesserung der Reichsjustiz und die Einteilung des Reiches in Kreise. Ehe er jedoch diese Entwürfe zur Ausführung bringen konnte, ward er 1439 plötzlich 1439 auf einem Feldzuge gegen die Türken bei Gran in Ungarn von einer Seuche dahingerafft, erst 42 Jahre alt. Man bestattete ihn zu Stuhlweißenburg. 2. Friedrich Iii. 1440—1493, Vetter Albrechts Ii. (aus 1440-1493 der steirischen Linie des habsbnrgifchen Hauses); er war ein Herrscher ohne Thatkraft und Entschlossenheit, der durch seine Trägheit das Wohl des Reiches schwer schädigte, dabei aber für den Glanz und die Größe feines eigenen Hauses eifrig sorgte. _ a) Scheitern der Reform der Kirche. Der Bruch zwischen Eugen Iv. und der Baseler Kirchenverfammluug gedieh im Jahre 1438 bis zur Suspension des Papstes vom Pontifikat. 1433 Darauf ward Eugen wegen feines Ungehorsams gegen das Concil von demselben für einen hartnäckigen Ketzer erklärt und den 7ten Juli 1439 feierlich feiner Würde entsetzt. An feine Stelle 1439 wählte meinten Herzog Amadeus von Savoyen, welcher am Genfer See ein Einsiedlerleben führte, als Felix V. Derselbe fand aber nur bei feinem Sohne, den Eidgenossen, Ungarn, Aragonien und einigen deutschen Fürsten Anerkennung. Die 12*

5. Mittelalter - S. 125

1900 - Berlin : Duncker
125 nommene Versuche, eine allgemeine Reiclisreform (Kreiseinteilung, Besserung des Gerichtswesens, Fehm-gericht. Schrift: Reformatio Sigismundi) durchzuführen, erfolglos wieder aufnimmt. Er zieht sich nach Böhmen, wo er vielfach mit Aufständen zu kämpfen hat, und von dort nach Ungarn zurück. 1437 Sigismund stirbt in Znaim in Mähren. 9. Xii. 1438—1439. Albrecht Ii. 1±38 Albrecht von Oesterreich, der Erbe Siqismunds in 18 Iii. • • • ’ Böhmen und Ungarn wird einstimmig gewählt. Kurz vorher hatte das Konzil von Basel, von Eugen Iv. infolge der beschlossenen weitgehenden Reformdekrete (freie Wahl der Bischöfe und Aebte, Abschaffung der Annaten und Palliengelder. Louis cvallemand) aufgelöst, den Papst suspendiert, worauf dieser ein neues Konzil nach Ferrara berufen hatte. Die Kurfürsten wünschen zwischen Papst und Konzil zu vermitteln und suchen Albrecht auf ihre Seite zu ziehen. Während Frankreich den ausgebrochenen Streit benutzt, durch die Pragmatische Sanktion you Bourges die Selbständigkeit der französischen Kirche zu sichern, bleiben die auf verschiedenen deutschen Reichstagen geführten Verhandlungen erfolglos, zumal Albreclit durch Wirren in seinem Erb-lande am Erscheinen verhindert wird. Ein Angriff des Sultans Murad Ii. ruft ihn nach Ungarn. 1439 Albrecht stirbt. 1440—1493. Friedrich Iii. ) 1440 Herzog Friedrich von Steiermark, Vetter Albrechts, wird einstimmig gewählt und 1442 in Aachen gekrönt. ]) Quellen: Chronikon Belgicnm Magnum. Auszug aus dem noch ungedruckten Florarium temporum, bedeutendste Quelle des Niederrheins, bis 1474, seit 1466 selbständig. Pistorius, S. S. rer. germ. Iii, 1607. Enea Silvio de Piccolomini. 1. De Vita et rebus

6. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 55

1884 - Berlin : Gaertner
55 Prokop der Große (neben ilim Prokop der Kleine), Ziskas Nachfolger, jagt das deutsche Reichsheer unter Kurfürst Friedrich von Brandenburg bei Taufs (1431) in die Flucht und dringt auf seinen ringsum unternommenen Plünderungszügen nordwärts bis Bernau vor. 1429 Jeanne d’Arc, die Jungfrau (Retterin) von Orleans, bewirkt Frankreichs Erhebung gegen die Herrschaft der Engländer und führt den „Dauphin“ Karl (Vh) zur Krönung nach Rheims. Sie wird als Gefangene der Engländer zu Rouen verbrannt. Anfänge eines stehenden Heeres in Frankreich. 1-131—1448 Das Konzil zu Basel. Sein Kampf um die Superiorität mit dem Papst. Aeneas Silvius Piccolomini (nachmals Pius Ii). 1433 Friedensschlufs des Konzils mit den Hussiten durch die Prager Kompaktaten (Laienkelch und Landessprache im Kultus). Die Kalixtiner vernichten die Taboriten (die Prokope ff) bei Böhmisch-Brod. 1436 Sigismund als König von den Böhmen anerkannt. 1438—1740 Das habsburgische Kaiserhaus. 1438—1439 Albrecht Ii, Sigismunds Schwiegersohn. Er vereinigt die luxemburgische Hausmacht mit dem Hauptteil der habsburgischen. 1440—1493 Friedrich Iii (Iv), bisher Herzog von Steiermark und Kärnthen. Johann Guttenbergs Druckerei in Mainz 1450.

7. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 102

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
102 Das Zeitalter der stndischen Gegenstze 1273 1519. 3. Die Habsburger bis auf Maximilian I. 14381519. Albrccht Ii. 1438-1439 und Friedrich Iii. 1440-1493. Albrecht ii, 101. Albrccht Ii. von sterreich, der Schwiegersohn Sigis- 1438-1439. inunds und dessen Erbe in Bhmen und Ungarn, der erste in einer nunmehr fast ununterbrochenen Reihe habsburgischer Herrscher, starb Friedrich in. nach kurzer Regierung. Ihm folgte als deutscher König sein Vetter 1440-1493. Friedrich Iii. von Steiermark, ein Fürst, der zwar mit unerschtter-licher Zuversicht an die knftige Gre des Erzhauses" sterreich glaubte, der aber im brigen eine durchaus passive, jedes Aufschwungs und jeder Erregung unfhige Natur war und Deutschlands innere Zerrttung und uere Gefhrdung zunehmen sah, ohne nur den Versuch zur National- Abhilfe zu machen. Bhmen und Ungarn vermochte er, nachdem Bhmen und Ladislaus Postumus, Albrechts Ii. nachgeborener Sohn, gestorben Ungarn, war, nicht zu behaupten; vielmehr entstanden hier nationale Staats-wesen, in Bhmen unter Georg Podiebrad, in Ungarn unter Matthias Corvinus. In sterreich selbst hatte Friedrich Iii. mit Aufstnden zu kmpfen; diesen Umstand benutzte Matthias Corvinus, eroberte sterreich und residierte in Wien mehrere Jahre bis zu seinem Konkordat Tode (1490) als Landesherr. In dem Konkordat, das Friedrich mit 1448' dem Papste abschlo, lie er die nationalen Forderungen fallen und machte die grten Zugestndnisse; ein Jahr spter lste sich das Baseler Konzil aus, das vergeblich den Versuch gemacht hatte gegen das Papsttum eine Reform der Kirche durchzusetzen. Gleichzeitig wteten schwere und verheerende Kriege im Reich. In die Schweiz fielen Innere die Armagnacs ein (vgl. 97). Der Versuch des Klner Kurfrsten 06' sich die Stadt Soest zu unterwerfen, fhrte zu der So est er Fehde, in der die Stadt ihre Freiheit behauptete. Gleichzeitig tobte ein groer Stdtekrieg zwischen Nrnberg und dem Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg, dem Herrn der frnkischen Besitzungen des Hauses Hohenzollern. Das Wettiner Haus wurde durch einen Bruderkrieg zerrttet; einige Jahrzehnte spter teilte es sich in die Linien der Ernestiner, welche die Kurwrde erhielten, und der Albertiner. Indessen erstanden rings um Deutschland krftige Staatswesen, die mit Erfolg bemht waren die deutschen Grenzlande an sich zu Verluste im reien. In Friedrichs Iii. Zeit fiel der Niedergang des deutschen Norden^ Drben und der Friede von Thorn. Die Hansa behauptete sich nur mhsam in den Streitigkeiten mit England. Als die Herzge

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 76

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
76 Vierter Zeitraum. Vom Interregnum bis zum Ausgang des Mittelaltcrs. 1438 1440 mäßigten Partei der Tschechen, zurückgedrängt waren, gelang es, der hussitischen Bewegung Herr zu werden. Nachdem das Konzil zu Basel schließlich in den sogenannten Prager Kompaktaten den Hussiten unter andern: das Abendmahl unter beiderlei Gestalt bewilligt hatte, wurde Sigismund von ihnen als König von Böhmen anerkannt. Durch seine Vermählung mit Maria, der einen der beiden Erbtöchter des Königs Ludwig von Ungarn und Polen, hatte Sigismund zur Mark Brandenburg noch Ungarn erworben. Da er durch die Rerchsgefchäfte und die ungarischen Angelegenheiten vollauf beschäftigt und dadurch verhindert war, der ganz heruntergekommenen Mark Brandenburg die nötige Sorgfalt und Thätigkeit zu widmen, und da ihm daran lag, seine Partei unter den Kurfürsten durch eine zuverlässige Persönlichkeit zu stärken, so übertrug er dieses Land im i4i5 Jahre 1415 seinem getreuen Helfer, dem Burggrafen Friedrich Vi. von^ Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern, und erteilte ihm 1417 zu Konstanz die feierliche Belehnung. Dieser Friedrich ist der Stammvater des preußischen Königshauses geworden. Iii. Ausgang des Mitteinlters. Die ersten haösdurgifchen Kaiser 1438-1519. 1. Albrecht n. 1438-1439. Friedrich Iii. 1440-1403. „Auf Kaiser Sigismund folgte im Reiche Albrecht Ii., Herzog von Österreich und — als Schwiegersohn Sigismunds — zugleich König von Böhmen und Ungarn. Mit ihm beginnt die lange Reihe der deutschen Kaiser aus dem habsburgischen oder österreichischen Hause. Daß die Kurfürsten von nun an stets Habsburger zu Kaisern wählten, wurde einmal dadurch bewirkt, daß dies Fürstengeschlecht an Macht und Ansehen alle andern übertraf, andererseits dadurch, daß die deutsche Krone nicht mehr sehr begehrenswert erschien, daß die Kurfürsten beinahe unabhängige Herrscher geworden waren und daß ein großer Teil der habsburgischen Hausmacht außerhalb Deutschlands lag. Albrechts Nachfolger war sein Vetter Friedrich Iii. Friedliebend, abwartend und bedächtig, war er den schwierigen Ausgaben seines hohen Amtes nicht gewachsen. Ebenso wenig wie er bei Lebzeiten des nachgeborenen Sohnes Albrechts Ii. ^Ladislaus (Postunms)] seine Ansprüche auf die Regentschaft für den jungen König in Böhmen und Ungarn durchzusetzen vermochte, konnte er jene Länder nach dem Tode desselben als nächster Verwandter für sich gewinnen, denn die

9. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 269

1862 - Soest : Nasse
Albrccht Ii. von Oesterreich; Friedrich Iii. 269 Dritter Abschnitt: Kaiser aus dem Hause Oesterreich, seit 1438. §. 94. 1. Albrecht Ii. von Oesterreich. 1438—1439. 1. Nach dem Erlöschen des luxemburgischen Kaiserhauses kam mit Albrecht Ii. von Oesterreich, dem Schwiegersöhne Sigismund's, das Haus Oesterreich auf den deutschen Kaiserthron, welchen dasselbe mit einer einzigen kurzen Unterbrechung behauptet hat bis zur Auflösung des deutschen Reiches im I. 1806. Albrecht, welcher zugleich als König von Böhmen und Un- garn seinem Schwiegervater folgte, war ein guter und verständiger Fürst, der eine große Festigkeit des Willens mit strenger Gerechtigkeit und wahrer Frömmigkeit in sich vereinigte, und daher große Hoffnungen erregte; allein theils die Kürze seiner Negierung, theils neue Unruhen in Böhmen verhin- derten ihn, für Deutschland erfolgreich zu wirken. So kam sein Plan, zur bessern Handhabung des Landfriedens Deutschland in sechs Kreise einzu- theilen, nicht zur Ausführung. Albrecht starb schon im zweiten Jahre sei- ner Regierung, als er von einem Zuge zurückkehrtewelchen er gegen die Türken unternommen hatte, die in Siebenbürgen eingefallen waren, erst zwei und vierzig Jahre alt und allgemein betrauert. 2. Während seiner kurzen Regierung hat Albrecht auch eifrig darnach gestrebt, die wiederum gestörte Eintracht in der Kirche herzustellcn. Das im I. 1431 zu Basel eröffnete Concil war nämlich bald nachher mit dem Papste Eugen Iv. zerfallen, weil dieser dasselbe nach einer Stadt in Ita- lien verlegt wissen wollte. Nur durch die Bemühungen des Kaisers Sigis- mund war sechs Jahre hindurch der gänzliche Bruch zwischen Papst und Concil verhindert worden. Als nun aber der Papst das Concil im I. 1437 nach Ferrara verlegte, gehorchte ihm zwar die Mehrzahl, aber die zu Basel zurückgebliebene Minderzahl stellte wieder den Satz auf, daß eine all- gemeine Kirchenversammlung über dem Papste stehe, und wählte Felix V. zum Gegenpapste. Es war Albrecht's Bemühungen nicht gelungen, diese neue Kirchenspaltung zu verhindern; wenige Tage nach dem Ausbruche der- selben starb er. Die vom Baseler Concil (1435) gegen Mißbräuche gefaß- ten Beschlüsse (Reformdecrete) wurden von den deutschen Fürsten durch die Mainzer Acceptationsurkunde (1439) bestätigt, aber die Absetzung des Papstes mißbilligt. 8. 95. 2 Kaiser Friedrich Hi.. 1440-1493. 1. Zur Zeit, als Albrecht Ii. starb, waren die habsburgischen Länder in drei Theile getheilt, nämlich g. in das eigentliche Oesterreich, welches Ladislav Posthumus, der einzige Sohn Albrecht's Ii. erbte, der erst vier Monate nach dem Tode seines Vaters geboren wurde; b. Dorder-Oesterreich, welches Tyrol und Landstriche tm Elsaß umfaßte und von Sigismund be- herrscht wurde, und e. Inner-Oesterreich, welches aus Steiermark, Cärn- then und Crain bestand und Friedrich und Albrecht, die Söhne Ernst's des Eisernen, zu Regenten hatte. Der erstere dieser beiden, ein Vetter des Kö- nigs Albrecht Ii., wurde nach dessen Ableben als der älteste des mächtigsten deutschen Fürstenhauses durch die Wahl der Fürsten auf den deutschen Thron gehoben, welchen er länger, als irgend ein anderer Beherrscher des deutschen Reiches, nämlich 53 Jahre lang, inne gehabt hat, aber mit weniger An- sehen, als die meisten seiner Vorgänger und als alle seine Nachfolger. Friedrich war nämlich ein gutgesinnter, friedliebender, aber sehr langsamer ruhiger und bedächtiger Herr, dem die einem Herrscher uöthige Kraft und*

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 220

1916 - Leipzig : Ploetz
220 Mittlere Geschichte. Luxemburg. Auch das Herzogtum Lothringen kommt nach dem Aussterben des Mannesstammes (S. 177) 1431 an eine französische Dynastie, da die Erbin sich mit René von Anjou, Graf von Provence, Titularkönig von Neapel (S. 227) vermählt. Im Innern des deutschen Reiches Verwirrung, Fehden und Selbsthilfe. Bei der herrschenden Rechtsunsicherheit erlangen die Femgerichte {S. 203) für einige Zeit große Bedeutung, bis sie selber ihr Ansehen durch Anmaßung und Übergriffe untergraben. 1438—1740. Kaiser aus dem Hause Habsburg. 1438-1439. Albrecht Ii. von Österreich, der tatkräftige Schwiegersohn Sigismunds (s. Stammtafel S. 222), dem er auch in Böhmen und Ungarn folgt, stirbt nach der Rückkehr von einem Türkenzuge. 1440-1493. Friedrich Iii. von Steiermark (Vetter Albrechts), der letzte in Rom (1452) gekrönte deutsche Kaiser. Ein durchaus unfähiger Herrscher, läßt er sich durch seinen Ratgeber Aeneas Silvius Piccolomini (später Papst Pius Ii.) bewegen, in dem Streit zwischen dem Baseler Konzil und Papst Eugen Iv. auf die Seite des Papstes zu treten. Die von dem Konzil beschlossenen kirchlichen Reformen werden durch das Wiener Konkordat 1448 vereitelt, in dem Friedrich sich den Wünschen des Papstes größtenteils fügte. Das Konzil löst sich infolgedessen 1449 auf. Bürgerkrieg in der Schweiz 1440 — 1450; Zürich mit Öster- reich verbündet. Auf Kaiser Friedrichs Bitte schickt Karl Vii. von Frankreich den Dauphin (als König Ludwig Xl, S. 225) mit den zügellosen Scharen der Armagnacs gegen Basel. Helden- tod von 1600 Eidgenossen bei St. Jakob 1444. Die Armagnacs plündern darauf im Elsaß, bis der Kurfürst von der Pfalz sie vertreibt. Friede der Schweizer mit Frankreich. Das Haus Habsburg verliert seine letzten Besitzungen in der Schweiz; es behält seine Gebiete im Elsaß (S. 210, 221) und in Schwaben (Vorder-Österreich). Fehden im deutschen Reiche, denen der Kaiser untätig zusieht. In Sachsen Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanftmütigen und seinem Bruder Wilhelm (1446 —1450); im Anschluß daran der Prinzenraub: Ritter Kunz von Kau- fungen entführt 1455 die beiden Söhne Friedrichs aus dem Schloß zu Altenburg, wird aber von Köhlern im Walde ge- fangen. — Der Erzbischof von Köln führt Krieg gegen die reiche Stadt Soest (Soester Fehde 1444—1449), der Fürst von Ansbach, der nachmalige Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg, gegen die freie Reichsstadt Nürnberg (1449 bis 1453), Pfalzgraf Friedrich der Siegreiche gegen den Erz-

11. Teil 2 - S. 152

1887 - Leipzig : Teubner
— 152 — Iv. Das Haus Habsburg und seine Erhöhung zur Weltmacht. Nach Sigmunds Tode wählten die Kurfürsten den that-kräftigen Albrecht H. von Ostreich (1438 — 1439), welcher obwohl durch den Türkenkrieg am persönlichen Auftreten im Reich gehindert, doch die Reichsreform in Angriff nahm und die Reformen des Basler Konzils unterstützte. Aber die auf ihn gesetzten Hoffnungen vereitelte sein früher Tod. Im Februar 1440 wählten die Kurfürsten den 24 jährigen Friedrich Iii. Herzog von Steiermark (seit 1463 aller deutsch-östreichischen Lande), einen langsamen und zaghaften, sein Hausinteresse aber klug und erfolgreich wahrnehmenden Fürsten. Seine lange Regierung (1440 1493) änderte nichts an den schweren Mifs- ständen im Reich und in der Kirche, wurde aber bedeutungsvoll für die Weltstellung der habsburgischen Hausmacht. 1. Die kirchliche Frage. Friedrich trat bald auf die Seite des Papsttums und entzog somit dem Konzil seine letzte Stütze. Bereits hatten dessen auf Einschränkung der Rechte und Einkünfte des Papstes gerichtete Bestrebungen das Ausscheiden vieler Mitglieder veranlaßt und auch die durch die hussitischö Bewegung erschreckten Fürsten bedenklich gemacht. Umsonst sprach das Konzil die Absetzung Eugens Iv. aus, der gewählte Gegenpapst fand keine Anerkennung. Nach schimpflichen Verhandlungen, welche der klassisch gebildete und ehrgeizige Aeneas Sylvius Piccolomini, anfangs der eifrigste Förderer der Reform, seit 1442 als geheimer Rat des Kaisers leitete, wurden im Wiener Konkordat 1446 die Reformen des Konzils für Deutschland rückgängig gemacht, 1449 trat der Konzilspapst zurück, das Konzil selbst löste sich auf. Aeneas Sylvius erreichte 1458 das Ziel seines Ehrgeizes; als Pius Ii. mit der Tiara geschmückt erklärte er nunmehr die Berufung auf ein Konzil als Ketzerei. Schnell kehrten die alten Mifsbräuche in der früheren Ausdehnung zurück, und immer tiefere Mifsstimmung bemächtigte sich der Nation. 2. Die Zustände im Reich. Nachdem der größte Teil der einst kaiserlichen Gerechtsame und Einkünfte auf die Landesfürsten übergegangen war, konnten die zur Wahrung der Gesamtinteressen neu zu schaffenden Einrichtungen nur durch Vereinbarung der Reichsstände bewirkt werden. Fast alle Kaiser seit Karl Iv. hatten dies erstrebt, namentlich Sigmund und Albrecht Ii. den Gedanken einer Einteilung des Reichs in Kreise zur Erhebung von Reichssteuern und Reichsaufgeboten lebhaft zu verwirklichen gesucht, aber alle derartigen Reformen

12. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 75

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
m. Ausgang des Mittelalters. Die ersten Habsburgischen Kaiser. 75 auch politische Umwälzungen forderten, von den Calixtiuern, der gemäßigten Partei der Tschechen, zurückgedrängt waren, gelang es, der hussitischen Bewegung Herr zu werden. Das Konzil zu Basel bewilligte schließlich in den sogenannten Prager Kompaktaten den Hussiten unter andern das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, und nun wurde auch Sigismund von ihnen als König von Böhmen anerkannt. Durch seine Vermählung mit Maria, der einen der beiden Erbtöchter König Ludwigs von Ungarn und Polen, hatte Sigismund zur Mark Brandenburg noch Ungarn erworben. Da er durch die Reichsgeschäfte und die ungarischen Angelegenheiten vollauf beschäftigt und dadurch verhindert war, der ganz heruntergekommenen Mark Brandenburg die nötige Sorgfalt und Thätigkeit zu widmen, und da ihm daran lag, seine Partei unter den Kurfürsten durch eine zuverlässige Persönlichkeit zu stärken., so übertrug er dieses Land im Jahre 1415 seinem getreuen uis Helfer, dem Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg aus dem Hause Ho Heuzollern, und erteilte ihm 1417 zu Konstanz die feierliche Belehnung. Dieser Friedrich ist der Stammvater des preußischen Königshauses geworden. Iii. Ausgang des Mttelalters. Die ersten habsburgilehen Kaiser 1438-1519. 1. Albrecht Ii. 14:38-1439. Friedrich m. 1440-1493. Ans Kaiser Sigismund solgte im Reiche Albrecht Ii., Herzog von Österreich und als Schwiegersohn Sigismunds zugleich König von Böhmen und Ungarn. Mit ihm beginnt die lange Reihe der deutschen Kaiser aus dem habsburgischen oder österreichischen Hause. Daß die Kurfürsten von nun an stets Habsburger zu Kaisern wählten, wurde einmal dadurch bewirkt, daß dies Fürstengeschlecht an Macht und Ansehen alle andern übertraf, andererseits dadurch, daß die deutsche Krone nicht mehr sehr begehrenswert erschien, daß die Kurfürsten beinahe unabhängige Herrscher geworden waren und daß ein großer Teil der habsburgischen Hausmacht außerhalb Deutschlands lag. Albrechts Nachfolger nach kurzer Regierung war sein Vetter Friedrich Iii. Friedliebend, abwartend und bedächtig, war er den schwierigen Aufgaben seines hohen Amtes nicht gewachsen. Ebenso wenig wie er bei Lebzeiten des nachgeborenen Sohnes Albrechts Ii., sladislaus (Poftumus)] seine Ansprüche auf die Regentschaft für den jungen König in Böhmen und Ungarn durchzusetzen vermochte, konnte er jene Länder nach dem Tode desselben als nächster Verwandter für sich gewinnen, denn die Böhmen wie die Ungarn erhoben einheimische Herrscher, jene Georg Podiebrad, diese Matthias Corvinus.

13. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 35

1890 - Altenburg : Pierer
1400 1410- 1414- 1419 1431 1488- 1438 1440 Graf Eberhard der Greiner von Württemberg siegt bei Döffingen über den schwäbischen Städtebund. Wenzel als Kaiser abgesetzt. Er bleibt König von Böhmen, (f 1419.) Ruprecht von der Pfalz. Sigismund, Wenzels Bruder. Er ist Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn, das er von seinem Schwiegervater Ludwig dem Großen durch seine Gemahlin Maria geerbt hat. Konzil zu Konstanz (Papst Johann Xxiii.). Ende der Kirchenspaltung; Papst Martin V. anerkannt. Johann Huß verbrannt. Sigismund überläßt die Mark Brandenburg an Friedrich von Hohenzollern. (S. 53.) Böhmen fällt nach Wenzels Tode an Sigismund. Hussitenkriege. (Joh. Ziska, das Haupt der den gemäßigten Calixtinern gegenüberstehenden fanatischen Taboriten. Prokop der Große.) Sigismund belehnt den Markgrafen Friedrich den Streitbaren von Meißen-Thüringen (aus dem Hause Wettiu) mit Kursachsen (Wittenberg). Konzil von Basel. Baseler Kompaktaten mit den Hnssiten. Die Kalixtiner vernichten die Taboriten (die Prokope ff) bei Böhmisch-Brod. Sigismund, der letzte Luxemburger, f. Das Habsburgische Kaiserhaus. Albrecht Ii. von Österreich, Sigismunds Schwiegersohn, vereinigt Ungarn und Böhmen mit Österreich. Friedrich Iii., Herzog von Steiermark und Kärnten. Das Erbe Albrechts Ii. wird im Namen seines nachgeborenen Sohnes Ladislaus verwaltet. Nach dessen Tode (1457) wählen die Ungarn den Magyaren Matthias Corvinus, die Böhmen den Hnssiten

14. Geschichte des deutschen Volkes - S. 144

1867 - Berlin : Vahlen
144 Die Dtsch. Kais. 2, d. Habsb. Hause: Albr. Ii. 1438—39. Friede. Iii. 1440—93. § 237—38. 9. Die Deutschen Kaiser aus den: Habsburgischen Hause: Albrecht Ii. 1438- 1439. Friedrich Iii. 1440-1493. § 237. Zwei Fürstenhäuser waren durch Sigmund zu hohem Ansehn ge- hoben worden; in der ersten Hälfte seiner Regierung die Hohenzollern, denen er die Kurwürde von Brandenburg zugewandt; in der spätern Hälfte die Habs- burger, aus deren Stamm er seinen Schwiegersohn gewählt, und deren Erb- länder mit den seinen wie von selbst zu einem Ganzen sich schlossen. Diese beiden Häuser schienen dem Kaiserthron am nächsten zu stehn. Für Friedrich von Brandenburg sprach ein langes Leben voll Arbeiten und Aufopferungen für das Reich; für den noch jugendlichen Albrecht von Oe st reich die Ver- wandtschaft mit Sigmund und die größere Hausmacht. Bei den Kurfürsten aber fiel für Albrecht ins Gewicht, daß seine von Sigmund ererbten Territorien außer Deutschland lagen, die Thätigkeit mithin des neugewählten Kaisers mehr diesen, weniger dem Reiche zugewandt sein würde; und eben einen Kaiser, der das Reich sich selber überliefere, wollte man. So entschied sich die Mehrheit der Kurfürsten, der sich dann auch die Andern anschlossen, für Albrecht Ii., 1438—1439, mit dem das Oestreichische Haus nun in ununter- brochener Reihe auf den Kaiserthron gelangte. An sich war Albrecht ein tüchtiger Mann, ebenso sparsam und bedächtig wie unternehmend und kühn. Die Ungarn, die anders dachten als die deutschen Wähler, und ihren König für sich haben wollten, hatten sich zwar eidlich geloben lassen, Albrecht solle die Kaiserkrone nicht ohne ihre Bewilligung annehmen; aber das Conzil zu Basel vermittelte ihm ihre Beistimmung. Albrechts kurze Regierung hatte für Deutsch- land besonders Herstellung des Landfriedens im Auge, und man kam deshalb auf die schon unter den Lützelnburgern gepflegte Idee zurück, das Reich in Kreise zu theilen: denn nach Kreisen konnte man eine Reichssteuer und ein Reichsaufgebot erheben, und diese waren für das Reich wie für Albrechts Erll- lande höchst nöthig, da die Türken bereits gegen Ungarn und Deutschland vor- drangen. Schon bezeichnete man die vier Kreise, in welche Deutschland, mit Ausnahme von Oestreich und Böhmen, getheilt werden sollte; aber die Städte, die nicht mit Unrecht Uebervortheilung fürchteten, widerstrebten der neuen Ein- richtung. Albrecht stand mit einem östreichisch-ungarischen Heere gegen die Türken an der Theiß, da erkrankte er auf den Tod und starb, erst zweiundvierzig Jahre alt, ehe er noch sein Wien erreichen konnte, und ohne zu Aachen die Krone bekommen, ja ohne das deutsche Reich als Kaiser betreten zu haben. Er hinterließ das Andenken eines ehrenhaften, in seinem Glauben streng katholischen Fürsten, der selten gelacht, seltener noch den Degen von seiner Seite ge- than hatte. § 238. Immer schamloser trat die Selbstsucht der Kurfürsten hervor: jetzt wählten sie Albrechts Ii. Vetter, Friedrich von Steyermark, obwohl man ihn kannte als einen trägen, ohnmächtigen und ohne Scham4?lbstsüchtigen Fürsten. Friedrich Iii., 1440—1493, war ßin Sonderling/Mnderlichster, steifster Art, ein Jüngling mit dem Sinn eino Greisen; sehr päbstlich ge- sonnen, einst Pilger nach Jerusalem, war er Niemand willkommener als dem Pabst, dem er dann auch alle günstigen Rechte, welche die deutsche Nation noch seit dem Constanzer und Baseler Conzile besaß, bereitwillig preisgab. ^ Ver- folgung weitaussehender Pläne und dabei Schwäche und Hilflosigkeit in^ den zunächstliegenden Dingen waren ihm eigenthümlich. Unter ihm geschah im Reiche

15. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1867 - Mainz : Kunze
202 Vierte Periode des Mittelalters. immer mehr Boden, und im 16. Jahrhundert verschwinden sie ganz. Dafür bildete sich allmählich die böhmische Brüdergenieinde nach dem Muster der apostolischen Einfachheit mit einer strengen Kirchenzucht. Durch ihr frommes, thätiges und geräuschloses Leben fand sie viele Anhänger, ward verfolgt und erstarkte und hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten, obwohl ein großer Theil der böhmischen Brüder 1722 zu der Herrnhutergemeinde des Grafen Zinzendors übertrat. §. 37. Die Kaiser aus dem habsburgischen Stamme. 1. Albrecht 11. (1438—1439). Albrecht li. Ohne sein Zuthun ward Sigismunds Schwiegersohn Albrecht von folgt den Oestreich von den Kurfürsten, welche das Bedürfniß eines niächtigen gern 1438. Kaisers fühlten, einstimmig gewählt, und seitdem ist die Krone bis zu ihrem Erlöschen 1806 beim Hause Oestreich geblieben. Albrecht, zu- gleich König in Böhmen und Ungarn, war ein überaus edler, gebildeter und tapferer Herr, welcher eine vortreffliche Erziehung erhalten hatte. Leider war seine Regierung die kürzeste von allen. Auf einem Feld- zuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. Nie ist ein König von allen Ständen des Reiches so aufrichtig und allgemein betrauert worden wie Albrecht. 2. Friedrich !Ii. (1440—1493) und M ap i m ili an 1. (1493—1519). Friedrich 111. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungeu folgte die längste; Albrechts 'uqer Kai'se^ Letter Friedrich Ui. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum König 1440 —1493. gewählt und besann sich 11 Monate, ob er die Wahl annehmen oder ablehnen solle. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens und un- gewöhnlicher Gelehrsamkeit, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungs- geschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen, um seinen Lieblingöstudien Astrologie, Alchymie und Botanik nachhängen zu können. Da er im Staatsrathe bei Be- ■ rathnng der wichtigsten Dinge oft einschlief, so nannte man ihn die kaiserliche Schlafmütze. Er entließ einmal den versammelten Landtag, um seine Blumen gegen den eintretenden Frost in Sicherheit zu bringen. Unentschlossenheit war seine größte Schwäche; dabei betrachtete er jede kräftig hervortretende Macht ini Reiche mit Eifersucht und beugte sich wieder vor dem Papste. Bei all seiner Schwäche hatte er zuweilen großartige Pläne im Kopfe, die aber nie zur Ausführung kamen. Auf

16. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 47

1901 - Berlin : Ploetz
Iv. Periode, bis zur Entdeckung Amerikas. 47 1409. Konzil zu Pisa. Drei Päpste. 1410. Der deutsche Orden bei Tannenberg von den Polen besiegt.. 1410—1437. Sigismund, Wenzels Bruder, deutscher Kaiser, beruft das 1414—1418. Konzil zu Konstanz. Johann Hus verbrannt (1415), seine Lehre verurteilt. Beseitigung der Kirchenspaltung (Schisma), zwei Päpste vom Konzil abgesetzt, einer dankt ab. Die Wahl eines neuen Papstes (Martin Y.) vereitelt die beabsichtigte Reform der Kirche. 1415. Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, erhält das Kurfürstentum Brandenburg. 1415. Schlacht bei Azincourt, Sieg Heinrichs V. von England über die Franzosen. 1419—1436. Husitenkrieg. (.Ziska, die beiden Prokope.) 1423. Friedrich der Streitbare, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meifsen, aus dem Hause Wettin, erhält das Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg. 1429. Johanna Darc, die Jungfrau von Orleans, siegreich gegen die Engländer, wird aber gefangen und 1431 in Rouen verbrannt. 1435. Philipp der Gute, Herzog von Burgund (aus einer Nebenlinie des Hauses Yalois) giebt sein Bündnis mit England auf; seitdem werden die Engländer allmählich zurückgedrängt. Blüte der Niederlande unter burgun-discher Herrschaft. 1431—1449. Konzil zu Basel. Abermals Yersuch einer Kirchenreform, Yertrag mit den Husiten. 1438—1740. Deutsche Kaiser aus dem Hause Habsburg. 1438—1439. Albrecht Ii. von Österreich, Schwiegersohn und Erbe Sigismunds, kämpft gegen die Türken. 1440—1493. Friedrich Iii., Yetter Albrechts, sowohl in Deutschland als in seinen Erblanden machtlos. Abermals Fehden zwischen Fürsten und Städten in Deutsch-

17. Teil 2 - S. 152

1887 - Leipzig : Teubner
— 152 — Iy. Das Hans Habsburg und seine Erhöhung zur Weltmacht. Nach Sigmunds Tode wählten die Kurfürsten den that-kräftigen Albrecht H. von Ostreich (1438 —1439), welcher obwohl durch den Türkenkrieg am persönlichen Auftreten im Reich gehindert, doch die Reichsreform in Angriff nahm und die Reformen des Basler Konzils unterstützte. Aber die auf ihn gesetzten Hoffnungen vereitelte sein früher Tod. Im Februar 1440 wählten die Kurfürsten den 24 jährigen Friedrich Iii., Herzog von Steiermark (seit 1463 aller deutsch-östreichischen Lande), einen langsamen und zaghaften, sein Hausinteresse aber klug und erfolgreich wahrnehmenden Fürsten. Seine lange Regierung (1440—1493) änderte nichts an den schweren Mifs-ständen im Reich und in der Kirche, wurde aber bedeutungsvoll für die Weltstellung der habsburgischen Hausmacht. 1. Die kirchliche Frage. Friedrich trat bald auf die Seite jdes_jpa£sttums und entzog somit dem Konzil seine letzte Stütze. Bereits hatten dessen auf Einschränkung der Rechte und Einkünfte des Papstes gerichtete Bestrebungen das Ausscheiden vieler Mitglieder veranlaßt und auch die durch die hussitische Bewegung erschreckten Fürsten bedenklich gemacht. Umsonst sprach das Konzil die Absetzung Eugens Iv. aus, der gewählte Gegenpapst fand keine Anerkennung. Nach schimpflichen Verhandlungen, welche der klassisch gebildete und ehrgeizige Aeneas Sylvius-Piccolomini, anfangs der eifrigste Förderer der Reform, seit 1442 als geheimer Rat des Kaisers leitete, wurden im Wiener Konkordat 1446 die Reformen des Konzils für Deutschland rückgängig gemacht, 1449 trat der Konzilspapst zurück, das Konzil selbst löste sich auf. Aeneas Sylvius erreichte 1458 das Ziel seines Ehrgeizes; als Pius Ii. mit der Tiara geschmückt erklärte er nunmehr die Berufung auf ein Konzil als Ketzerei. Schnell kehrten die alten Mifsbräuche in der früheren Ausdehnung zurück, und immer tiefere Mifsstimmung bemächtigte sich der Nation. 2. Die Zustände im Reich. Nachdem der größte Teil der einst kaiserlichen Gerechtsame und Einkünfte auf die Landesfürsten übergegangen war, konnten die zur Wahrung der Gesamtinteressen neu zu schaffenden Einrichtungen nur durch Vereinbarung der Reichsstände bewirkt werden. Fast alle Kaiser seit Karl Iv. hatten dies erstrebt, namentlich Sigmund und Albrecht Ii. den Gedanken einer Einteilung des Reichs in Kreise zur Erhebung von Reichssteuern und Reichsaufgeboten lebhaft zu verwirklichen gesucht, aber alle derartigen Reformen

18. Uebersicht über die Deutsche Geschichte in Fragen und Anwtworten - S. 45

1886 - Nürnberg : Korn
— 45 — 3. Habsburger. Albrecht Ii 1438-39. I. Welche Aufgaben beschäftigten hauptsächlich Albrechts Ii 195. Reichsregierung? 1. Im Streite zwischen Konzil und Papst Aufrechthaltung der von den Kurfürsten beschlossenen Neutralität. Mainzer Acceptaüonsurkunde für die Reformbeschlüsse (1439). 2. Bemühungen a) um die Emfuhrung allgemein dauernden Landfriedens, b) um Einteilung des Reiches m 4 Kreise und c) Ordnung der Reichsjnstiz. 2. Auf welchen Länder besitz konnte A. Ii sich besonders 196. gegenüber den Türken stützen?*) Herzogtum Oesterreich (Erbland), Böhmen, Ungarn. Friedrich m 1440-93. 1. Unter welchen Be sitz Verhältnissen des habsburgischen 197. Hauses begann Friedrichs Iii Regierung? 1. Ladislaus Posthumus, der Sohn Albrechts, Erbe der Länder seines Vaters. In Böhmen Regentschaft des wahlberechtigten Adels; ja in Ungarn Königtum des polnischen Wladislaw bis zu seinem Tode bei Warna 1444; dann gleichfalls Regentschaft, geführt von Johann Hunyad (bis zur Mündigkeit des Ladislaus Posthumus 1456). 2. Friedr. Iii Mitbesitzer (mit Albrecht dem Verschwender, t 1465) von Steiermark, Kärnten, Krain. — 3. In Tirol n. „Border-Oesterreich" (Vorarlberg, schwäb. Besitzungen und Sundgau) der Oheim Friedrichs Iii, dann dessen Sohn Sigmund. 2. Durch welches Verhalten des Königs einerseits und der 198. Reichsstände andrerseits ward der Streit zwischen Konzil und Papst allmählich zu gunsten des letzteren entschieden? (Innere Beweggründe Fr. Iii?) 1. Fr. Iii durch Zugeständnisse Eugens Iv bezügl. Kirchenämterbe-setzung in seinen Erblanden, der Kaiserkrönung und einer Geldsumme insgeheim aus betrieb seines dem Papsttum ergebenen Geheimschreibers Aeneas *) Haus Habsburg: K. Rudolf i Rudolf t 1291 K. Albrecht l Mathilde, Gem Ludwigs ________________des Strengen v. Bayern Johann Parricida Rudolf Friedr. Leopold Albrecht ll t j 507 d.schöne j Rudolf K.ludw.d.bayer Albrecht Iii Leopold (fällt 1386) Albrecht Iv K. Albrecht v (fl) Ernst d. Eiserne (Steiermark) Friedrich (Tirol) Ladislaus Posth. K. Friedrich Iii Albrecht t 1365 Sigmund l St. Maximilian I Philipp, Gemahl der Juana, Erbin von Spanien.

19. Deutsche Geschichte - S. 56

1888 - Heidelberg : Winter
56 Konzil zu Konstanz. Husitenkriege. Albrecht Ii. c. Konzil zu Ko stnitz 1414—1417, Nun gelang es dem König ©igmunb, den Papst Johann Xxiii. zur Berufung eines Konzils zu bewegen, das 1414 zu Konstanz zusammentrat. Es hatte 3 Aufgaben zu lösen: die Herstellung der kirchlichen Einheit, die Reform der Kirche und die Beseitigung der Ketzerei. Bei dem letzten Punkte war es besonbers ans Hus abgesehen, der nach Konstanz beschicken wurde und zu diesem Zwecke einen Geleitsbries des Kaisers erhielt. Zuerst würden die 3 Päpste abgesetzt; sodann wurde Hus, der seine Lehre nicht widerrufen wollte, verurteilt und trotz des Geleitsbriefs als Ketzer verbrannt. Enblich schritt man zu einer neuen Papstwahl, aus welcher Martin V. als Papst hervorging. Somit war die Einheit der Kirche hergestellt. Aber nun ließ sich biefer Papst aus feine Reformen ein. Die Hoffnung der Christenheit, daß die Mißbrauche abgeschafft würden, war dadurch für jetzt vereitelt. Während dieses Konzils belehnte König Sigmund seinen weisen Rat, den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg, aus dem Hause Hohen-zollern, den er schon 1411 als Statthalter in der Mark Brandenburg eingesetzt hatte, erbeigentümlich mit der Mark und verlieh ihm die Kur-sürstenwürde (1415). • d. Die Husitenkriege 1419— 1436. Infolge der Verbrennung des Professors Hus wollten die Böhmen, als Wenzel 1419 starb, Sigmund nicht als ihren König anerkennen, und alles Bolk husitischer Richtung, Adel, Burger und Bauern, erhob sich in Waffen. Unter ihren Führern Ziska und Prokop schlugen die kriegsmutigen Böhmen alle Heere des Königs und der Fürsten, die gegen sie auszogen, und machten selbst verwüstende Züge in alle umliegenden Länder. Aufs dringendste mahnte der Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg, man solle dein Verlangen der Böhmen nachgeben und ihnen gestatten, den Kelch Beim Abenbmahl zu nehmen und das Wort Gottes frei zu verkünben. Dies geschah enblich, und nun würde auch ©igmunb von den Böhmen als König anerkannt. Mit ©igmunb starb das luxemburgische Haus aus. Vermöge eines Erbvertrags, welchen Karl Iv. mit bett Habsburgern gemacht hatte, gingen die luxemburgischen Sauber Böhmen und Ungarn, welch letzteres Sigmund erheiratet hatte, an Herzog Albrecht V. von Österreich über, welchen die deutschen Kurfürsten zum König wählten. Seitdem blieb die deutsche Krone bei dem österreichisch -Habsburgischen Hanse bis 1806. Kap. 4. Kaiser aus dem österreichisch-habsburgischcn Hause. § 95. Albrecht Ii. 1438—1439 hatte die Besten Absichten, die Schäden in Staat und Kirche zu heilen, wurde aber durch einen frühen Tod an ihrer Ausführung gehindert. §96. frifötidj Iii. 1440—1493. a.. Albrechts Vetter, Herzog Friedrich von Steiermark, Kärnten und Krain, der jetzt zum König gewählt wurde, war ein schläfriger, kleinlicher Sonderling, in dessen Handen das Zepter des deutschen Reichs zu gänzlicher Bebentungslosigkeit Herabfant. Nur für feine habsburgifchen Soitbcrintereffen zeigte er Verstänbttis und Eifer, um das Wohl des deutschen Reichs und Volkes kümmerte er sich gar nicht. Er ließ es geschehen, daß das Dentschorbenslanb Preußen (§ 81) nach einem langen, greuelvollen Krieg in die Hänbe der Polen siel (1466),

20. Deutsche Geschichte - S. 139

1881 - Straßburg : Schultz
Die ersten habsburgischeil Kaiser. 139 in der letzten Zeit sehr unbedeutend gewesen, da er sich mehr und mehr nur um seine Erbreiche bekmmerte. Auch mit seinem alten Freunde, Friedrich von Brandenburg, war er zerfallen. Als daher Sachsen-Wittenberg ausgestorben war, bertrug Sigismund das kleine Land nicht an Brandenburg, sondern an Friedrich von Meien. Derselbe nannte sich nun Kurfürst von Sachsen; so ging der Name des alten Sachsens auf das jetzige Sachsen (sowohl das jetzige Knigreich als die Herzogtmer) der. 10. Die ersten habsburgischen Kaiser. Nach Sigismunds Tode hatten die Kurfrsten eine Zeitlang zwi-fchen der Familie der Habsburger und Hohenzollern geschwankt. Endlich entschieden sie sich fr den Habsburger Albrecht V von Ostreich, den Schwiegersohn Sigismunds, der zu seinen Erblanden von Sigismund Bhmen, Mhren und Ungarn erbte und also ein Land fast von der Ausdehnung des heutigen Ostreich beherrschte. Seitdem haben bis zum Untergange des deutschen Reiches (1806) nur noch Habsburger die Kaiserkrone getragen. 1. Albrecht Ii (14381439) war ein frommer und kraftvoller 1438-1439 Mann, der die redliche Absicht hatte, dem zerrtteten Reiche eine feste Ordnung zu geben. Doch wurde er in seinen Erblanden, die bereits durch die osmanischen Trken angegriffen wurden, vollauf beschftigt und starb, ehe er selbst zum König gekrnt worden war. 2. Friedrich Iii (14391493). Auf die kurze Regierung Albrechts Ii 1439-1493 folgte die lngste, aber auch ruhmloseste eines deutschen Kaisers. Friedrich Iii besa nur eine geringe Hausmacht, denn die streichi- fchen Besitzungen waren zwischen ihm, seinem Bruder Albrecht, seinem Vetter Sigismund und endlich dem nachgeborenen Sohn Albrechts Ii, Ladislaus Posthumus, geteilt. Aber auch mit einer greren Haus-macht htte Friedrich Iii schwerlich groe Thaten verbt; denn er war trge und unentschlossen. Daher ist feine Regierung eine fort-laufende Kette von Unglcksfllen und Demtigungen. a) Friedrich Iii und die Kirchenversammlung zu Basel (14311449). Schon unter Sigismund war das Konzil zu Basel 1431-1449 zusammengetreten, welches sich als eine Fortsetzung der Kirchenver-sammlung zu Kostnitz ansah und die Kirchenreformation mit Kraft in die Hand nahm. Darber geriet es in heftigen Streit mit dem Papste, der schlielich die Versammlung auflste und die Zurckblei-benden mit dem Banne belegte. Allein die versammelten Vter gaben nicht nach und whlten sogar den Gegenpapst Felix V (1439). Diesen groen Zwist benutzten die Völker, um durch Abschlu von Konkordaten fr ihre Lnder Privilegien zu erwerben. Auch die Deutschen versuchten dies, und Papst Eugen Iv bewilligte ihre Forderungen in den sog. rmischen Konkordaten (1446). Allein der Kaiser selbst machte diese Errungenschaften zu Nichte; denn nachdem f