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1. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 104

1902 - Paderborn : Schöningh
- 104 - Eduard Iii. dem Bekenner kam das angelschsische Knigs-geschlecht wieder auf den Thron. Da er am franzsischen Hofe erzogen war, so umgab er sich mit normannischen Gnstlingen, reizte aber dadurch die nationale Partei zu Emprungen. Bei seinem Tode bestimmte er seinen Schwager Harald zum Nachfolger. Aber der Herzog Wilhelm von der Normandie, auf seine Verwandtschaft mit dem angelschsischen Knigshause und auf eine angebliche Verfgung Eduards der die Thron-folge gesttzt, machte Ansprche auf den Thron und besiegte Harald in der Schlacht bei Hastings (an der Sdostkste), 1066. Harald fiel, und es beginnt mit Wilhelm dem Eroberer" die Herrschaft des nor-mannischen Knigsgeschlechts in England. Kultur des Abendlandes. 64. Die durch die Vlkerwanderung eine Zeitlang gehemmte Ent-Wicklung der Kultur nahm erst mit der Erstarkung des christlichen Lebens wieder einen Ausschwung. In allen christlichen Lndern entstanden Schulen, in denen das Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Mnsik) gelehrt wurde. Die bedeutendsten unter ihnen waren in Deutschland die Schulen zu Fulda. Corvey, Hildesheim, Reichenau (auf einer Insel im Zellersee), Hirsau (im Schwarzwald) und St. Gallen, in Frankreich zu Paris, Rheims und Tours, in Italien die medizinische Schule zu Salerno und die Rechts-schule zu Bologna. Da die Pflege der Wissenschaften fast ganz in den Hrtben der Geistlichkeit lag, so wrben befonbers die Theologie und Philo-fophte (s. S. 155) eifrig betrieben. Bebeutenber noch als auf dem Gebiete der Philosophie ftnb die Leistungen in der Darstellung der Zeitgeschichte. Der Gote Jorbanis schrieb ein Werk der den Ursprung und die Taten der Goten; der Longobarbe Paulus Diaconus verfate eine mit Sagen ausgeschmckte Geschichte feines Volkes. In Spanien verzeichnete Jfibor t>on Sevilla eine Chronik der Westgoten, der Englnber Beba Vene-rabtlis fchilberte in feiner Geschichte Englands namentlich die Grnbung und Ausbreitung des Christentums auf biefcr Insel. In Frankreich schrieb der Bischof Gregor von Tours eine Geschichte bcr Frauken, welche, wenn auch mangelhaft in bcr Form, doch wegen der treuen Darstellung der damaligen Zustnbe von Bebeutung ist, und Ein Harb, der Geheimschreiber Karls des Groen, stellte das Leben des groen Kaisers bar. In Deutsch-lanb ging die Geschichtschreibung vorzugsweise von den Klostern ans. Denn da fast jebes Kloster eine eigene Chronik fhrte, fo lag die Veranlassung, die bebeutenbsten Zeitereignisse zu verzeichnen, sehr nahe. Alle biefe Geschichts-werke ftnb daher auch chronikartig angelegt und in lateinischer Sprache, meist mit vorwiegenber Beziehung auf die Entwicklung des kirchlichen Lebens, geschrieben. So schrieb der Mnch Wibukinb von Corvey eine Geschichte der Sachsen bis 967, der Bischof Thietmar von Merseburg eine Geschichte

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1. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 104

1902 - Paderborn : Schöningh
104 Eduard Iii. dem Bekenner kam das angelschsische Knigs-geschlecht wieder auf den Thron. Da er am franzsischen Hofe erzogen war, so umgab er sich mit normannischen Gnstlingen, reizte aber dadurch die nationale Partei zu Emprungen. Bei seinem Tode bestimmte er seinen Schwager Harald zum Nachfolger. Aber der Herzog Wilhelm von der Normandie, auf seine Verwandtschaft mit dem angelschsischen Knigshause und auf eine angebliche Verfgung Eduards der die Thron-folge gesttzt, machte Ansprche auf den Thron und besiegte Harald in der Schlacht bei Hastings (an der Sdostkste), 1066. Harald fiel, und es beginnt mit Wilhelm dem Eroberer" die Herrschaft des nor-mannifchen Knigsgeschlechts in England. Kultur des Abendlandes. 64. Die durch die Vlkerwanderung eine Zeitlang gehemmte Entwicklung der Kultur nahm erst mit der Erstarkung des christlichen Lebens wieder einen Ausschwung. In allen christlichen Lndern entstanden Schulen, in denen das Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) gelehrt wurde. Die bedeutendsten unter ihnen waren in Deutschland die Schulen zu Fulda. Corvey, Hildesheim, Reichenau (auf einer Insel im Zellersee), Hirsau (im Schwarzwald) und St. Gallen, in Frankreich zu Paris, Rheims und Tours, in Italien die medizinische Schule zu Salerno und die Rechts-schule zu Bologna. Da die Pflege der Wissenschaften sst ganz in den Hnden der Geistlichkeit lag. so wrben besonbers die Theologie und Philosophie (f. S. 155) eifrig betrieben. Bebentenber noch als auf dem Gebiete der Philosophie finb die Leistungen in der Darstellung der Zeitgeschichte. Der Gote Jorbanis schrieb ein Werk der den Ursprung und bte Taten der Goten; der Longobarbe Paulus Diaconus verfate eine mit Sagen ausgeschmckte Geschichte seines Volkes. In Spanien verzeichnete Isidor von Sevilla eine Chronik der Westgoten, der Englnder Beba Vene-rabilis fchtlberte in seiner Geschichte Englanbs namentlich bte Grnbung und Ausbreitung des Christentums auf biefer Insel. In Frankreich schrieb der Bischof Gregor von Tours eine Geschichte der Franken, welche, wenn auch mangelhaft in der Form, boch wegen der treuen Darstellung der bamaligen Zustnbe von Bebeutung ist. und Einharb, der Geheimschreiber Karls des Groen, stellte das Leben des groen Kaisers bar. In Deutsch-lanb ging die Geschichtschreibung vorzugsweise von den Klstern aus. Denn da faft jedes Kloster eine eigene Chronik fhrte, so lag die Veranlassung, die bebeutenbsten Zeitereignisse zu verzeichnen, sehr nahe. Alle btefe Geschichtswerke finb daher auch chronikartig angelegt und in lateinischer Sprache, meist mit vorwiegenber Beziehung auf die Entwicklung des kirchlichen Lebens, geschrieben. So schrieb der Mnch Wibukinb von Corvey eine Geschichte der Sachsen bis 967, der Bischof Thtetniar von Merseburg eine Geschichte

2. Das Mittelalter - S. 128

1881 - Paderborn : Schöningh
— 128 — Von seinen Söhnen bemächtigte sich Harald der Regierung in England. Um Ethelreds Geschlecht zur Regierung unfähig zu machen, lockte er dessen beide Söhne nach England. Den einen liess er blenden, aber der andere, Edmund, entkam. Nach Haralds frühem Tode (1039) folgte ihm sein Halbbruder Hardiknut in der Regierung, aber auch dieser starb bald (1041) und hinterliess seinem Halbbruder Eduard Iii. dem Bekenner (1041—1066) die Regierung, mit dem das angelsächsische Königsgeschlecht wieder auf den Thron kam. Da er am französischen Hofe erzogen war, so umgab er sich mit normannischen Günstlingen, reizte aber dadurch die nationale Partei zu Empörungen. Der Aufstand des mächtigen Grafen Godwin wurde zwar niedergeschlagen, jedoch musste Eduard bei seinem Tode dessen Sohn Harald, seinen Schwager, zum Nachfolger bestimmen (1066). Aber der Herzog Wilhelm von der Normandie, auf seine Verwandtschaft mit dem angelsächsischen Königshause und auf eine angebliche Verfügung Eduards über die Thronfolge gestützt, machte Ansprüche auf den Thron, deren Rechtmässigkeit auch der Papst Alexander Ii. durch ein Breve anerkannte, und besiegte Harald in der Schlacht bei Hastings (an der Südostküste), 1066. Harald fiel, und es beginnt mit Wilhelm „dem Eroberer“ die Herrschaft des normannischen Königsgeschlechts in England. Kultur des Abendlandes. ’) § 57. Die durch die Völkerwanderung eine Zeitlang gehemmte Entwicklung der Kultur nahm erst mit der Erstarkung des christlichen Lebens wieder einen Aufschwung zum Bessern. In allen christlichen Ländern entstanden Schulen, in denen das Trivium (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und Quadrivium (Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Musik) gelehrt wurde. Die bedeutendsten unter ihnen waren die Schulen zu Fulda, Corvey, Hildesheim, Reichenau, Hirsau und St. Gallen, in Frankreich zu Paris, Rheims und Tours, in Italien die medizinische Schule zu Salerno und die Rechtsschule zu Bologna. Da die Pflege der Wissenschaften fast ganz in den Händen der Geistlichkeit lag, so wurden besonders die Theologie und Philosophie (s. § 80) eifrig betrieben. — Bedeutender noch als auf dem Gebiete der Philosophie sind die Leistungen in der Darstellung der Zeitgeschichte. Der Gote (?) Jornandes (Jordanes) schrieb ein Werk über den Ursprung und die Thaten der Goten; der !) Gräfse, Lehrbuch der Litterärgesch. der berühmtesten Völker des Mittelalt. 3 Bde. 1839 ff. — Wachler, Handbuch d. Gesch. der Litt. d. Mittelalt. 3. Aufl. 1833. — Wachsmuth, Kulturgesch. 1850—52.

3. Das Mittelalter - S. 129

1881 - Paderborn : Schöningh
129 — Longobarde Paulus Diaconus verfasste eine mit Sagen ausgeschmückte Geschichte seines Volkes. In Spanien verzeichnete Isidor von Sevilla (um 580) eine Chronik der Westgoten, der Engländer Beda Venerabilis, ein Zeitgenosse Alfreds des Grossen, schilderte in seiner Geschichte Englands namentlich die Gründung und Ausbreitung des Christentums auf dieser Insel. In Frankreich schrieb der Bischof Gregor von Tours (f 594) eine fränkische Kirchengeschichte, welche, wenn auch mangelhaft in der Form, doch wegen der treuen Darstellung der damaligen Zustände von Bedeutung ist, und Einhard, der Geheimschreiber Karls des Grossen, stellte das Leben des grossen Kaisers dar. In Deutschland *) ging die Geschichtschreibung vorzugsweise von den Klöstern aus. Denn da fast jedes Kloster seine eigene Chronik führte, so lag die Veranlassung die bedeutendsten Zeitereignisse zu verzeichnen sehr nahe. Alle diese Geschichtswerke sind daher auch chronikartig angelegt und in lateinischer Sprache meist mit vorwiegender Beziehung auf die Entwicklung des kirchlichen Lebens geschrieben. So schrieb der Mönch Widukind von Corvey eine Geschichte der Sachsen bis 937, der Bischof Thi et mar von Merseburg eine Geschichte der deutschen Könige von 876—1018; Wippo, Kaplan Konrads Ii., schilderte das Leben dieses Kaisers, und der gelehrte, auch in der Naturwissenschaft bewanderte Hermann dercontracte verfasste eine bis 1054 reichende Chronik. Der Sachse Bruno beschrieb den Sachsenkrieg gegen Heinrich Iv. in lebhafter Sprache, aber mit leidenschaftlicher Parteinahme gegen den Kaiser. Adam von Bremen gab eine anschauliche Darstellung von der Einführung des Christentums in Dänemark und Skandinavien. Alle diese aber übertrifft durch eingehende Darstellung und gesundes, unparteiisches Urteil Lambert von Hersfeld, welcher in seiner Chronik die Wirren unter Heinrich Iv. bis zum Jahre 1077 darstellt. Auf dem Gebiete der Dichtkunst war die Gandersheimer Nonne Roswith eine eigentümliche Erscheinung, welche, um die anstössigen Komödien des Terenz aus den Schulen zu verdrängen, Märtyrer- und Bekehrungs-Geschichten in lateinisch geschriebenen Schauspielen darstellte. Für die allgemeine Bildung wichtiger als diese Leistungen, welche meistens nicht aus dem engen Kreise der Schule oder des Klosters heraustraten, war die allmählich vorschreitende Entwickelung der lebenden Sprachen. In Frankreich, Italien und Spanien bildeten sich zur Zeit der letzten Karolinger aus der damaligen lateinischen Umgangssprache und einer mehr oder minder starken Beimischung fremder, besonders deutscher Elemente die romanischen Sprachen, das Französische, Italienische und Spanische. In Deutschland entwickelten sich die ersten Anfänge der Nationallitteratur, indem besonders die Geistlichen, damals die einzigen Träger der Wissenschaft, die Lehren des Christentums in poetischer oder prosaischer Form auch durch die Schrift zu verbreiten suchten. (Evangelienharmonieen, Paraphrasen.) J) Wattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des 13. Jahrh. 4. Aufl. 1877. Stein, Weltgeschichte, Ii. 2. Aufl. 9

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 214

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
214 Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. verhehlen zu wollen vor Sonne und Mond, vor Wasser und Feuer, vor Vater und Mutter, vor Bruder und Schwester, vor Weib und Kind, und alle Verbrechen, die zu seiner Kenntniß kämen, vor deu Freistuhl zu bringen. Wer seinen Eid verletzte, der sollte sieben Schuh höher gehängt werden, denn jeder andre Schelm. Der Angeklagte wurde dreimal vorgeladen, erschien er nicht, so erfolgte seine Verurtheilung. Wohin er nun auch floh, der Arm der heiligen Fehme erreichte ihn; er wurde niedergestoßen oder aufgehängt, und zum Zeichen, durch wen er gefallen sei, ein Messer neben die Leiche gesteckt. Der Name des furchtbaren Gerichts klang bald in allen Mundarten der deutschen Zunge wieder. Verfolgte und Bedrückte aus fernen Gegenden wandten sich an dasselbe um Schutz und suchten bei ihm das Recht, das ihnen von den landesherrlichen Gerichten versagt worden. Als bei der zunehmenden Menge der Wissenden auch Unwürdige Aufnahme fanden, und diese ihre Gewalt zur Befriedigung persönlichen Hasses gebrauchten, wurden die Fehmgerichte, anfangs von den Kaisern begünstigt, mit Gewalt aufgehoben. Welche Pflege Karl der Große, unterstützt von den an seinem Hofe lebenden Gelehrten Alcnin, Einhardt, Peter von Pisa, Panl Diaconns und Angilbert, den Wissenschaften angedeihen ließ, ist schon erwähnt. Die von Alcuin zu Tours gegründete Gelehrtenschule regte zur Einrichtung ähnlicher Anstalten in den Klöstern zu Fulda, Corvey (an der Weser), St. Gallen, Weißenburg, Prüm n. a. O. an. Ueberhanpt waren die Klöster Jahrhunderte lang die einzigen Stätten wissenschaftlicher Bildung. Zu Fulda lebte und wirkte zur Zeit Ludwigs des Frommen und Ludwigs des Deutschen der gelehrte Abt Rabanus Maurus, Alcuins Schüler, der sich um die Ausbildung der deutscheu Sprache hoch verdient machte und sein Kloster zu einer Muster- und Pflanzschule für das christliche Deutschland erhob. Im 10. Jahrhundert schrieb der Mönch Widnkind im Kloster Corvey eine Geschichte des sächsischen Volkes und einige Jahrzehnte später der Bischof Thietmar von Merseburg eine Chronik seines Bisthums, in die er auch die gleichzeitigen Weltbegebenheiten mit verflocht. Unter den Geschichtschreibern der Hohenstaufenzeit ragt besonders hervor Bischof Otto von Frei-sing, Bruder Konrads Iii., ein Mann von ausgezeichneter Bildung und tiefer Einsicht, der ein Buch von den Thaten Kaiser-Friedrich Barbarossas verfaßt hat. Der Ruhm des ersten Geschichtschreibers der Kreuzzüge gebührt dem Bischof Wilhelm von Tyr ns, der in anschaulicher, lebendiger, wahrheitsgetreuer Darstellung und gestützt auf eine umfassende Personen- und Sach-kenntniß die Ereignisse im heiligen Lande bis zum Jahre 1184 erzählt. Einen mächtigen Aufschwung nahm das wissenschaftliche Leben i

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 36

1912 - Leipzig : Hirt
36 Die Zeit der karslingifchen, schsischen und frnkischen Kaiser. oder Dnen gegen die Angelsachsen. Auch sie grndeten Niederlassuugen und machten sich auf Raubzgen die Erzeugnisse des fruchtbaren Landes zu eigen. Die kleinen angelschsischen Staaten, die sich gebildet hatten, vereinigte im Anfang des 9. Jahrhunderts Egbert von Wessex zu einem Knigreich England. Aber auch das geeinigte Volk konnte sich des ger-manischen Bruderstammes nicht erwehreu. Um Alfred der Groe, der um 900 den englischen Thron bestieg, fand 900. ^ das ganze Gebiet seines Volkes in der Gewalt der Fremden. Den-noch gelang es ihm, ein Heer zu bilde, an dessen Spitze er einen voll-stndigen Sieg der die Dnen erfocht. Sie lieen sich von ihm bestimmte Gebiete zur Niederlassung unter seiner Oberherrschaft anweisen und nahmen das Christentum an. Spter hatte er noch jahrelang Aufstnde der Dnen und Einflle neuer dnischer Scharen zu bekmpfen, die erst aufhrten, als die Angelsachsen mit Hilfe einer von ihm erbauten Flotte sich auch zur See mit den Feinden messen konnten. Die Friedenszeit benutzte Alfred zur Wiederherstellung der zerstrten Städte, Burgen, Kirchen und Klster sowie zur Schaffung einer wohl-geordneten Rechtspflege und Verwaltung. Mit den Klstern verband er Schulen, an die er auslndische Gelehrte berief. Auch durch eigenes Beispiel suchte er die gelehrte Bildung zu wecken; er erlernte die Schreibkunst und die lateinische Sprache und schuf durch bersetzung lateinischer Werke christ-liehen Inhalts die angelschsische Prosa. Nach Alfreds Tode erfolgten immer neue Angriffe der alten Feinde. Im 11. Jahrhundert muten sich die Angelsachsen fr mehrere Jahrzehnte der Dnenherrschaft unterwerfen. Knut der Groe, der Freund Konrads Ii., vereinigte mit Dnemark England und Norwegen zu einem 1042. Reiche. 1042 nahm wieder ein Mitglied des angelschsischen Knigshauses das Reich seiner Vter in Besitz, Eduard der Bekenner, so genannt, weil er der Kirche eifrig ergeben war. Er lie sich zum rger der angel-schsischen Groen von franzsisch-normannischen Gnstlingen beeinflussen. Gegen den schottischen Thronruber Macbeth, der den König Duncan geschlagen und gettet hatte, lie er einen Krieg führen und gab Duncans Sohn Malcolm Schott-land als englisches Lehen zurck. Gegen Eduards Nachfolger Harald erhob Herzog Wilhelm von der Normandie, gesttzt auf Zusageil Eduards, Anspruch auf deu Thron. 1066. Er landete mit einem Heere an der englischen Sdkste und siegte 1066 in der Schlacht bei Hostings, in der die Blte des angelschsischen Adels unterging. Mit Wilhelm dem Eroberer" beginnt die Reihe der nor-mannischen Könige. Unter ihnen verschmolzen die Angelsachsen mit den franzsisch-normannischen Einwanderern zur englischen Nation. 3. Spanien. Das arabische Spanien erreichte unter den omaija-dischen Kalifen von Cordova im 10. Jahrhundert die hchste Blte des Wohlstandes, der Kunst und Wissenschaft. Zugleich aber erschtterten

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 41

1911 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Staaten, 41 verband er Schulen, an die er auslndische Gelehrte berief, und fuchte auch durch eigenes Beispiel die gelehrte Bildung zu wecken. Er erlernte die Schreibkunft und die lateinische Sprache und begrndete durch bersetzung lateinischer Werke christlichen Inhalts die angelschsische Prosa. Nach Alfreds Tode erfolgten immer neue Angriffe der alten Feinde, und im 11. Jahrhundert muten sich die Angelsachsen fr mehrere Jahrzehnte der Dnenherrschaft unterwerfen. Knut der Groe, der Freund Konrads Ii., vereinigte mit Dnemark England und Norwegen zu einem Reiche. 1042 nahm wieder ein Mitglied des angelschsischen Knigshauses 1042. das Reich seiner Vter in Besitz, Eduard der Bekenner, so genannt, weil er der Kirche eifrig ergeben war. Er lie sich zum rger der angel-schsischen Groen von franzsisch-normannischen Gnstlingen beeinflussen. Gegen den schottischen Thronruber Macbeth, der den König Duncan geschlagen und gettet hatte, lie er einen Krieg führen, infolgedessen Duncans Sohn Malcolm Schottland als englisches Lehen zurckerhielt. Gegen Eduards Nachfolger Harald erhob Herzog Wilhelm von der Normandie, gesttzt auf Zusagen Eduards, Anspruch aus den Thron. Er landete mit einem Heere an der englischen Sdkste und siegte 1066 1066. in der Schlacht bei Hostings, in der die Blte des angelschsischen Adels unterging. Mit Wilhelm dem Eroberer" beginnt die Reihe der nor-mannischen Könige. Unter ihnen verschmolzen die Angelsachsen mit den franzsisch-normannischen Einwanderern zur englischen Nation. Wie ist die englische Sprache entstanden? 3. Spanien. Das arabische Spanien erreichte unter den omaija-dischen Kalifen von Cordova im 10. Jahrhundert die hchste Blte des Wohlstandes, der bildenden Kunst, der Literatur und Wissenschaft ( 62). Zugleich aber erschtterten Kmpfe gegen mchtige Statthalter die Herr-fchaft der Omaijaden. Zur Zeit Kaiser Konrads Ii. hrte das Kalifat nach der Absetzung des Kalifen vollstndig auf, und die bisherigen Statt-Halter wurden selbstndige Fürsten. Vergleiche damit den Entwicklungsgang des Oftfrnkischen und des Westfrnkischen Reiches zur Zeit der Karolinger! Der Verfall des Kalifenreiches begnstigte das Emporkommen christ-licher Staaten im Norden, die sich auf Kosten der Araber erweiterten: a) Das Knigreich Astnrien, gestiftet von den Westgoten, erweiterte sich unter bestndigen Kmpfen gegen die Moslemin nach Sden. Die Resi-denz wurde nach dem eroberten, stark befestigten Leon verlegt, und seitdem nannten sich die Beherrscher Könige von Leon, b) Das Knigreich Kastilien, benannt nach den vielen gegen die Araber errichteten Kastellen, war ursprnglich eine Grafschaft des Knigreichs Asturien. c) Das Knigreich Portugal ging hervor aus einer Grafschaft zwischen Duero und Minho, die der König von Kastilien einem treuen Mitkmpfer verlieh.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 41

1911 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Staaten. 41 verband er Schulen, an die er auslndische Gelehrte berief, und suchte auch durch eigenes Beispiel die gelehrte Bildung zu wecken. Er erlernte die Schreibkunst und die lateinische Sprache und begrndete durch ber-setzuug lateinischer Werke christlichen Inhalts die angelschsische Prosa. Nach Alfreds Tode erfolgten immer neue Angriffe der alten Feinde, und im 11. Jahrhundert muten sich die Angelsachsen fr mehrere Jahrzehute der Dnenherrschaft unterwerfen. Knut der Groe, der Freund Konrads Ii., vereinigte mit Dnemark England und Norwegen zu einem Reiche. 1042 nahm wieder ein Mitglied des angelschsischen Knigshauses 1042. das Reich seiner Vter in Besitz, Eduard der Bekenner, so genannt, weil er der Kirche eifrig ergeben war. Er lie sich zum rger der angel-schsischen Groen von franzsisch-normannischen Gnstlingen beeinflussen. Gegen den schottischen Thronruber Macbeth, der den König Dnncan geschlagen und gettet hatte, lie er einen Krieg führen, infolgedessen Duncans Sohn Malcolm Schottland als englisches Lehen zurckerhielt. Gegen Eduards Nachfolger Harald erhob Herzog Wilhelm von der Normandie, gesttzt auf Zusagen Eduards, Anspruch auf den Thron. Er landete mit einem Heere an der englischen Sdkste und siegte 1060 1000. in der Schlacht bei Hostings, in der die Blte des angelschsischen Adels unterging. Mit Wilhelm dem Eroberer" beginnt die Reihe der nor-mannischen Könige. Unter ihnen verschmolzen die Angelsachsen mit den franzsisch-normannischen Einwanderern zur englischen Nation. Wie ist die englische Sprache entstanden? 3. Spanien. Das arabische Spanien erreichte unter den omaija-dischen Kalifen von Cordova im 10. Jahrhundert die hchste Blte des Wohlstandes, der bildenden Kunst, der Literatur und Wissenschaft ( 62). Zugleich aber erschtterten Kmpfe gegen mchtige Statthalter die Herr-fchaft der Omaijaden. Zur Zeit Kaiser Konrads Ii. hrte das Kalifat nach der Absetzung des Kalifen vollstndig auf, und die bisherigen Statt-Halter wurden selbstndige Fürsten. Vergleiche damit den Entwicklungsgang des Ostsrnkischen und des Westfrnkischen Reiches zur Zeit der Karolinger! Der Versall des Kalifenreiches begnstigte das Emporkommen christ-licher Staaten im Norden, die sich auf Kosten der Araber erweiterten: a) Das Knigreich Ast urien, gestiftet von den Westgoten, erweiterte sich unter bestndigen Kmpfen gegen die Moslemin nach Sden. Die Rest-denz wurde nach dem eroberten, stark befestigten Leon verlegt, und seitdem nannten sich die Beherrscher Könige von Leon, b) Das Knigreich Kastilien, benannt nach den vielen gegen die Araber errichteten Kastellen, war ursprnglich eine Grafschaft des Knigreichs Asturien. c) Das Knigreich Portugal ging hervor aus einer Grafschaft zwischen Duero und Minho, die der König von Kastilien einem treuen Mitkmpfer verlieh.

8. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 110

1877 - Altenburg : Pierer
110 Mittlere Geschichte. Zweiter Abschnitt. Sicilien von den Griechen um ihren Antheil an der Beute betrogen wurden, eroberte Wilhelm von Hauteville (Eisenarm) 1040 Apulien. Ihm folgten seine Brder: Humfried wurde durch den Papst Leo Ix. mit Allem, was die Normannen in Unter-Italien und Sicilien er-obern wrden, belehnt; Robert Guiscard (der Schlaue) wurde 1060 vom Papste zum Herzog von Apulien und Calabrien ernannt; Roger nannte sich nach Besiegung der Saracenen Grograf von Sicilien. Sein Sohn Roger Ii. vereinigte Sicilien mit Apulien und Calabrien, wurde 1130 durch den Papst König, und legte so den Grund zum Knigreich Neapel. Auch das letzte lombardische Herzogthum in Unter-Italien, Capua, wurde im zwlften Jahrhundert durch die normannischen Könige erobert; Benevent nahmen die Ppste. Das Knigreich Neapel kam 1190 an die Hohenstaufen, 1266 an das Haus Anjou, welches in Sicilien bis 1282, in Neapel bis 1435 regierte. (. 74.) 3. Im Jahre 1066 wurden die Normannen auch in England das herrschende Volk. Die sieben angelschsischen Knigreiche (Heptarchie) waren nach langen Kriegen 827 durch Egbert von Wessex vereinigt worden. Die Dnen, welche fast jhrlich die Ksten plnderten, wurden durch Alfred dengroen (871901), nachdem er lange als Flchtling umhergeirrt war, zurckgeschlagen oder angesiedelt. Alfred stellte die zerstrten Burgen und die Eintheilung des Landes in Grafschaften wieder her und sorgte fr Volksbildung und Be-lebung des Handels. Unter Alfreds Nachfolgern wurden zwar anfangs die Dnen, welche ihre Einflle erneuerten, zurckgeschlagen; als aber 1002 viele derselben auf Be-fehl des Knigs Ethelred ermordet wurden (Danemord), eroberte S w en, König von Dnemark, (1013) die ganze Insel. Sein Sohn Kanud der Groe (10141035), König von Dnemark, England und Norwegen, herrschte gerecht und krftig, und lie sich mit vielen dnischen Groen taufen. Nach der kurzen Herrschaft seiner Shne Harald und Hardikund wurde (1042) Ethelreds Sohn, Eduard der Bekenner, zum König gekrnt, und nach seinem Tode 1066 ri sein Schwager, Graf Harald, die Krone an sich. Wilhelm, Herzog von der Normandie, Eduards Vetter, landete 1066 mit 3000 Schiffen in England und gewann durch die blutige Schlacht bei Hastings, in welcher Harald fiel, die Krone und den Beinamen des Eroberers. Er theilte das ganze Land in viele grere und kleinere Lehen, veranlate aber durch Verleihung derselben an normannische und franzsische Ritter hufige Emprungen der unter-drckten Englnder. Durch Vermischung des Angelschsischen mit dem Franzsischen, welches Hof- und Geschftssprache wurde, entstand die englische Sprache. Der normnnische Stamm regierte in England bis 1154. Auf Wilhelm den Eroberer folgten seine Shne Wilhelm Ii. (1087)

9. Von 30 v. Chr. bis 1648 n. Chr. - S. 117

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Geistige Kultur 117 Geistige Kultur. § 107. Wissenschaft. Das gesamte geistige Leben war zu Anfang unserer Epoche noch ausschließlich kirchlich gestimmt. Abgesehen von den Frauen konnten meist nur Geistliche lesen und schreiben, Wissenschaft und Kunst standen im Dienste der Kirche. Die erstere bestand fast ausschließlich in einer dialektischen Behandlung der Theologie und arbeitete mit entlehnten Begriffen. So kam denn die Wissenschaft, da für sie die Wahrheit der Kirchenlehre unantastbar war, kaum über formale Leistungen hinaus. Gleichwohl zog diese sogenannte „Scholastik“, d. h. „Schul- Scholastik Weisheit“ viele Schüler heran, die sich zunächst noch in Klöstern und einzelnen Bischofssitzen sammelten, mehr und mehr aber nach einigen besonders berühmten Bildungsstätten zogen, unter denen Oxford, Paris, Bologna zu „Universitäten“ erwuchsen. Freilich trat hier und da selbständigere Forschung hervor, sie wurde aber stets schnell durch die Kirche unterdrückt, wie die des rationalistisch gefärbten Abälard, f 1142. — Eine neue Blüte der Scholastik begann gegen Ende des 12. Jahrhunderts; unter dem Einfluß der teilweise bekannt gewordenen Schriften des Aristoteles wendete man sich mehr metaphysischen Problemen zu. Die Hauptrichtungen waren der Nominalismus und der Realismus. Nach ersterem sind die Begriffe leere Worte (nomina) und nur die Einzeldinge sind wirklich, nach letzterem sind allein die Begriffe das Wesenhafte (realia). Dieser Zeit gehörten an der glänzende und vielseitige Dominikaner Thomas von Aquino (f 1274) und der Franziskaner Duns Scotus (t 1308). Auch ragte hervor der deutsche Bischof Albertus Magnus (f 1280) und der Engländer Roger Bacon, ein für seine Zeit bedeutender Forscher auf allen Gebieten der Naturwissenschaft, der freilich von der Kirche verfolgt wurde (f 1294). — Selbständige Bedeutung gewann die Rechtswissenschaft, die seit der Zeit Friedrichs I. besonders in Bologna bliite. Die Medizin fand eine Heimstätte im normannischen Salerno, stand aber sonst unglaublich tief. Die Geschichtsschreibung lag in dieser Periode noch durch- Geschichts-aus in den Händen des Klerus und bediente sich der lateinischenschreiburig Sprache. In der sächsischen Zeit wurde sie durch die Taten Ottos I. zu neuem Leben entfacht. Für dessen italienische Politik ist der Bischof Liutprand von Cremona die Hauptquelle; der Mönch Widu-kind von Corvey schrieb eine Sachsengeschichte, die Nonne Hroth-switha von Gandersheim in gebundener Rede über die Taten Ottos I. Neben der Annalistik findet sich die chronikartige Darstellung entweder begrenzter Zeiträume, wie die wertvolle, vom Bischof Thiet-mar von Merseburg verfaßte Chronik der sächsischen Zeit, oder als

10. Theil 2 - S. 222

1875 - Leipzig : Brandstetter
222 2. Geschichte. Langsam und Schritt für Schritt erhob sich die deutsche Literatur auf dem Wege zu nationaler freier Entwickelung. Gehen wir um einige Schritte zurück, um einen Gesammtüberblick zu gewinnen! Nach der Völkerwanderung und der Eroberung der römischen Provinzen durch die germanischen Völker, als die lateinische Sprache ihre klassische, grammatikalische Vollendung verlor, die germanischen Sprachen aber noch mehr ihre alte Eigenthümlichkeit einbüßten, weil römische Sitte, Wissenschaft und Kunst den Charakter der Völker selbst allmählich umwandelten und aus dieser Vermischung die romanischen Sprachen entstanden, da blieb die Kirche und die Gelehrsamkeit doch stets der lateinischen Sprache treu. Wie der Gottesdienst, so waren alle wissenschaftlichen Werke, wir wiederholen es, lateinisch; alle Gelehrte waren, wie wir zur Genüge wissen, Geistliche Die Geschichtschreibung bestand zu der frühesten Zeit in Deutschland hauptsächlich in Annalen und Chroniken, wie dies im Anfang auch bei den Römern der Fall war. Eine Zusammenstellung von Begebenheiten, bei welcher von wirklicher Forschung im Sinne der neueren Geschichtskundigen und von kritisch geordneter Darstellung kaum die Rede ist, obschon die Geschichtschreiber sich großen-theils die historischen Schriften der späteren römischen Kaiserzeit zum Muster nahmen. Die Gothen fanden in Jörn and es, die Longobarden in Paulus Diaconus (Warnefried) ihre Geschichtschreiber. Beider Werke werden hochgeschätzt als rhetorisch und poetisch ausgeschmückte Denk schriften zur Verherrlichung ihres Landes. Der Spanier Isidor Pacensis schrieb eine Geschichte seines Vaterlandes. In England hat der Mönch Beda (der Ehrwürdige) eine Reihe von bedeutenden historischen und wissenschaftlichen Schriften hinterlassen. Gregor von Tours beschreibt mit einer fast antiken Naivetät die Geschichte der Franken von Erschaffung der Welt bis zu Ende des sechsten Jahrhunderts. Von Karl dem Großen an gewann das Studium der Geschichte eine höhere Bedeutung. Die Geschichten der Heiligen nahmen einen großen Raum auf dem F Ide der Historie ein, und jedes bedeutende Kloster besaß seine fortlaufende Chronik. Eines der berühmtesten Werke dieser Zeit ist Eginhard's oder Einhard's Leben Karl's des Großen, über welche Schrift geeigneten Ortes früher Erwähnung gethan worden ist. Von diesem Zeitpunkt an verwandelt sich die Geschichte der Volker in eine Königs- oder Kaisergeschichte; so der Corvey er Mönch Widu-Und in seinen sächsischen Geschichten, die, wenn in schwerfällig ungelenker Sprache, doch in antik naivem Geiste geschrieben sind. Warme

11. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 103

1898 - Breslau : Hirt
Die auerdeutschen Lnder. 103 einen Schein von Selbstndigkeit, da sie den Dnen alljhrlich einen hohen Tribut, den Dnenzoll", zahlten; dann aber unterwarf der Dnen-knig England. Sein Sohn, Knut der Groe (1016 1035), vollendete das Werk und suchte der Erwerbung dadurch einen Schein der Rechtmigkeit zu verleihen, da er die Witwe des letzten angelschsischen Knigs heiratete. Seine Hrte wurde dem Lande zum Segen; denn er stellte mit eiserner Strenge die verfallene Zucht wieder her. Nach seinem Tode bestieg ein angelschsischer Prinz, der bei den Verwandten seiner Mutter in der Normandie Zuflucht gesucht hatte, Eduard, der Be-kerntet:" genannt, den Thron seiner Vter. Er verstarb kinderlos, und nun machte sein Verwandter, Wilhelm von der Normandie, dem Eduard die Nachfolge zugesichert haben soll, Ansprche auf den Thron. Dieser war aber bereits durch einen vornehmen Englnder, Harald ge-heien, eingenommen. In der blutigen Schlacht bei Hastings in Sd- 1060 england siegte Wilhelm der Eroberer", Harald fiel, und in England kamen die Normannen auf den Thron. I). Die nordischen Reiche. Whrend die skandinavischen Könige sich den Bekehrungsversuchen der norddeutschen Mission durch Ansgar, Unni, Adeldag und Adalbert von Bremen eher zugnglich zeigten, hielten ihre Unterthanen an dem heidnischen Glauben noch lange fest. Erst um das Jahr 1000 beugten auch sie sich dem Evangelium und gingen all-mhlich zu einem sehaften und gesitteten Leben der. Anfangs wurde die Macht der nordischen Könige durch Stammeshuptlinge beschrnkt; als die Knigsgewalt obsiegte, wandten jene sich nach Island und legten auf Grnland eine Kolonie an, die bis ins 14. Jahrhundert bestand. Islnder kamen bereits nach Nordamerika (Wmlattd). Wie die Normannen, hier Wringer genannt, den Grund zum russischen Reiche legten, so befestigten sie auch ihre Herrschaft in Unteritalien (S. 86). Robert Guiscard nahm Neapel, sein Bruder Ro-ger beherrschte Sicilien. Als ersterer kinderlos starb, eroberten Rogers Nach-kommen auch llnteritalien und begrndeten das Knigreich Neapel und Sicilien. c. Auf der pyreuiiischeu Halbinsel herrschten im 10. Jahrhundert die Kalifen von Cordova. Unter ihnen gelangte das Land zu groer Blte, während im Osten das Kalifat zu Bagdad ganz aufhrte. Indem nun einzelne mohammedanische Reiche ausschieden, trat eine Schwchung des Islams ein. Auch in Spanien muten seine Anhnger allmhlich wieder den Christen das Feld lassen. Diese brachen aus den Gebirgen im Norden der Halbinsel hervor und bildeten in siegreichem Kampfe die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und Portugal. Soweit sie das Land unterwarfen, errichteten sie Burgen, wonach das eroberte Land den Namen Kastilien erhielt (castillo = Burg).

12. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 95

1883 - Leipzig : Kesselring
Wilhelm der (grberer 10661087. 95 37, England: Wilhelm der Eroberer 10661087. 1. Sinken des englischen Reiches unter Alfred des Groen Nachfolgern. Einflle der Dnen. König Ethelred: der Dnenmord 1002. Rache der Dnen (Knud der Groe 10161035). Eduard der Bekenner 10421066. Harald. 2. Wilhelm von der Nor-mandie. Schlacht bei Hastings 1066. 3. Wilhelm der Eroberer" König von England. Einfhrung des franzsischen Lehnswesens. Die englische Sprache. Wilhelms Tod 1087. Normnnische Könige 10871154. (Das Haus Aujou oder Plantagenet 11541485.) 1. In der zweiten Hlfte des 10. Jahrhunderts welkte die durch Alfred den Groen (871901) herbeigefhrte Blte Englands (S.64) rasch dahin. Von neuem begannen die Dnen das Land heimzusuchen und zu brandschatzen. Da sie wider den geschlossenen Vertrag die Ksten plnderten, so lie König Ethelred (9791016) alle in seinem Reiche befindlichen Dnen an einem Tage er- Dnen-morden (13. November 1002). Aber diese blutige That ward gercht. Wiederholt mord. verheerten dnische Scharen das Land, bis endlich nach Ethelreds Tode (1016) Knud der Groe (S. 92) England mit Dnemark vereinigte. Knud, der auch Norwegen erobert hatte, wurde im Jahre 1035 vom Tod ereilt und hinterlie seine drei Reiche seinen Shnen. Als diese kinderlos starben, bestieg 1042 den Thron Englands wieder ein angelschsischer Fürst, der der Sohn Ethelreds: Eduard der Bekenner. Er war ohne Nachkommen, Bekenner, und daher hoffte sein Schwager Harald, nach ihm König zu werden. Wirklich Harald, nahm dieser auch bei Eduards Hinscheiden (1066) mit Genehmigung des englischen Volkes den Thron in Besitz. 2. Doch Harald fand in dem Herzog Wilhelm von der Normandie^, einem Anverwandten des angelschsischen Knigshauses, einen mchtigen Gegner. Sobald derselbe Haralds Thronbesteigung erfuhr, rstete er sich zu einer Landung und hatte in kurzem ein Heer von 50 000 Mann und eine Flotte von 1000 Schiffen zusammengebracht. Ohne Ungemach gelangte die Flotte Landung von den Ufern der Sonime1 an die englische Kste. Als Wilhelm ans Land Wilhelms, sprang, glitt er ans und fiel zu Boden. Doch schnell gefat, verhtete er jede schlimme Deutung durch den Ruf: So nehme ich Besitz von diesem Lande!" Darauf lie er alle Schiffe durchbohren, damit keiner in die Heimat entfliehen knne, ein Lager schlagen und mit Bollwerken befestigen. Bei der Kunde von Wilhelms Landung eilte Harald gen Hostingsx, Hastings wo die Normannen ihr Lager hatten. Dort kam es den 14. Oktober 1066 1066. zur Entscheidungsschlacht. Am Morgen rckten die Normannen, das Rolands-lied singend, auf den Feind los, und ein grauenvolles Gemetzel begann. Auf beiden Seiten ward den ganzen Tag mit unbertrefflicher Tapferkeit gestritten. Gegen Abend aber fiel Harald, von einem Pfeile ins Auge getroffen, tot neben dem Reichspanier nieder. Mit dem Fhrer war die einheitliche Leitung, war der zhe Widerstand des englischen Heeres dahin. Der Kamps ermattete allmhlich, und die einbrechende Nacht machte ihm vollends ein Ende. Wilhelm bernachtete auf dem Wahlplatz und lie am folgenden Tage die Toten zhlen und beerdigen; 15 000 Normannen waren gefallen, noch weit grer war der Verlust der Englnder. 3. Nach diesem Siege zog Wilhelm, der seitdem Wilhelm der Eroberer genannt wird, in London ein und lie sich dort zum Könige von England krnen (26. Dezember 1066). Mit den Eingebornen aber hatte er noch manchen Kampf zu bestehen. Um ihren Widerstand zu brechen, stie er die altenglische Verfassung um und fhrte mit Strenge und Grausamkeit das franzsische 1 Normandie S. 85 Anm. 1. Somme, Flu im nrdlichen Frankreich. Hastings, Stadt am Kanal, westlich von Dover.

13. Das Mittelalter - S. 57

1879 - Leipzig : Baedeker
Spaniens glnzendste Periode. .23. 57 kehrte der Wohlstand zurck. Ihm folgten zwei seiner Shne (Harald und Harthaknut), nach deren Tode die Englnder mit Eduard Iii., dem Bekenner", wieder den frhern angelschsischen Regentenstamm auf den Thron erhoben. 3) Rckkehr und Untergang der angelschsischen Dy-nastie, 10421066. Eduard Iii. (10421066) suchte Sprache und Sitten der franzsischen Normannen einzufhren und erregte dadurch Unzufrieden-heit unter den Angelsachsen. Nach seinem Tode nahm sogleich sein Schwager Harald Ii. vom Throne Besitz, auf den auch Herzog Wilhelm von der Normandie, ein Neffe von Ednard's Mutter, Anspruch erhob. Dieser landete mit einem Heere von 60,000 auserlesenen Streitern und besiegte den König Harald in der blutigen Schlacht bei Hastings im I. 1066. Wilhelm gewann durch diesen Sieg England und den Beinamen des Eroberers". . 23. Spanien. 1) Das arabische Spanien (bis 1087), vom christlichen Spanien durch den Dnero geschieden, erlebte unter der Herrschaft der Omaijadischen Emire von Cordova (7551031) seine glnzendste Zeit, namentlich die hchste Blte arabischer Kunst, Literatur und Wissenschaft. Die Hauptstadt Cordova bertraf alle Städte des Westens an Umfang und Bevlkerung (1 Mill. Einw.), an Menge und Schnheit der Moscheen und ffentlichen Gebude; sie war der Mittelpunkt arabischer Bildung im Westen, wie im Osten Damascus unter den Omaijaden und Bagdad unter den Abbasiden. Weniger erfreulich war der politische Zustand des arabischen Spaniens, indem brgerliche Unruhen das Reich der Omaijaden mehrmals an den Rand des Unterganges brachten. Das Khalifat von Cordova lste sich auf (1031), und die Statthalter grndeten in den ihnen anvertrauten Provinzen eigene Reiche. Diese Zer-splitterung erleichterte den Knigen von Castilien die Eroberung der kleinen arabischen Reiche und die Neubildung christlicher Staaten (s. Nr. 2). Daher riefen die Mauren die Almoraviden oder Mora-bethen und ihren mchtigen Herrscher Jusuf, den Eroberer Manri-taniens, aus Afrika zu Hlfe. Der 80jhrige Fürst kam mit zahl-reichen Streitkrften der die Meerenge, besiegte die vereinigten

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 106

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Das brige Europa im Mittelalter. und der Jsabella von Kastilien, der Erbin des vereinigten Spaniens nebst Neapel und den neuentdeckten amerikanischen Gebieten. Philipp starb pltzlich; seine Gemahlin wurde schwermtig. Der Erbe der Habsburgischen, burgundischen und spanischen Lande wurde ihr lterer Dieungarische Sohn Karl. Die Verlobung des jngeren, Ferdinand, mit Anna, etrat der Tochter Wladislavs Ii. von Ungarn und Bhmen, bereitete gleich-zeitig die Grndung der sterreichisch-ungarischen Monarchie vor. Die Entwickelung der brigen europischen Lnder im Mittelalter. England. Egbert um 103. In der Zeit Ludwigs des Frommen vereinigte Egbert 830' von Wessex die angelschsischen Knigreiche zu einem Einheits-reich. Den Dnen (Normannen), die durch ihre Einflle und Ein-Alfred + 901. Wanderung die Angelsachsen auf das schwerste bedrohten, setzte Alfred einen Damm entgegen; Wessex und ein Teil von Mercia wurden der Kern eines angelschsischen Reichs; zugleich wurde Alfred als Gesetz-geber, Organisator, Kulturbringer ein englischer Karl der Groe. Seine Nachfolger breiteten das Reich aus und gliederten ihm die eingewanderten Dnen ein. Doch kam England noch einmal unter Knm Dnenherrschaft; Knut, der Zeitgenosse Konrads Ii., beherrschte Dne-um 1030. mark, Norwegen und England. Bald nach seinem Tode aber be-stieg wieder ein angelschsischer König, Eduard der Bekenner, den Thron. Die Nor- 1066 aber besiegte der Normannenherzog Wilhelm der mannen. Eroberer dessen Nachfolger Harald bei Ha st in gs und gewann all-Wilhelm mhlich ganz England. Er beraubte die angelschsischen Thans zum der Eroberer groen Teile ihres Grundbesitzes und vergab ihn zu Lehen an nor-mannische Edle, während er zugleich mit Erfolg bemht war eine starke Knigsgewalt zu begrnden. Durch die normannische Erobe-rung trat England in eine engere Verbindung mit der kirchlich-ritterlichen Kultur des abendlndischen Festlandes; nur langsam freilich verschmolzen die herrschenden Normannen und die unterdrckten Sachsen zu einer Nation mit einheitlichen Anschauungen und einheitlicher Sprache. Die Anjous Durch weibliche Erbfolge ging die Krone 1154 an das Haus 1154. " Anjou-Plantagenet der, dessen erster Vertreter Heinrich Ii. Heinrich Ii. ronl @r besa zugleich die gesamte Westhlfte von Frankreich zu

15. Die Weltgeschichte - S. 64

1881 - Heidelberg : Winter
64 Kap. 23. § 83. Innere Zustände Deutschlands unter den Ottonen. Um die Förderung der Kultur in Deutschland erwarben sich die größten Verdienste Otto des I gelehrter Bruder Bruno (Gründer der berühmten Schule zu Köln) und der vielseitig gebildete Lehrer Otto des Iii Gerbert (Silvester Ii), den seine Zeitgenossen wegen seiner ungewöhnlichen Kenntnisse in den Naturwissenschaften sowie in der Mathematik und Astronomie für einen Zauberer hielten. — Die vorzüglichsten der Stiftsschulen, in denen man schon Horaz, Virgil, Sallust, auch Cicero und Terenz las, waren Corvey, Trier, Köln, Hildesheim, Paderborn, Bremen. — Die wichtigsten deutschen Gelehrten sind: aus dem 9. Jahrhundert Hrabanus Maurus, Abt zu Fulda und zuletzt Erzbischof von Mainz, der eine große Anzahl Schriften theologischen, sprach- und naturwissenschaftlichen Inhalts hinterließ und zugleich als „Vater und Pfleger der Schulen" zu rühmen ist; aus dem 10. Jahrhundert der Sachse Widu-kind, Abt des Benediktinerklosters Corvey, welcher drei Bücher sächsischer Geschichte schrieb, und der Bischof Thietmar von Merseburg, von welchem „Zeitbücher der sächsischen Kaiser" noch vorhanden sind; aus dem 11. Jahrhundert der Hersfelder Mönch Lambert von Aschaffenburg, der eine Chronik schrieb, deren zweiter Teil die beste Quelle zur Geschichte seiner Zeit ist. — Um die Ausbildung der deutschen Sprache machte sich im 9. Jahrhundert ©tfrieb, Vorsteher der Benediktiner-Klosterschule zu Weißenburg, durch seine gereimten in althochdeutscher Sprache abgefaßten Evangelien („der Christ") verdient, welche indes an dichterischem Wert hinter der niederdeutschen Evangelienharmonie (Heliand), die ein sächsischer Bauer in Ludwigs des Frommen Auftrag gedichtet haben soll, zurücksteht. In den Anfang des 11. Jahrhunderts fällt die Psalmenübersetzung des Abts Notker von St. Gallen. — Etwa 100 Jahre früher schrieb die Nonne Rhoswitha im Kloster Gandersheim ihre geistlichen Dramen in lateinischer Sprache, in welchem sie Terenz zum Vorbild nahm. — Die Baukunst, die sich vornehmlich im Dienst der Kirche entwickelte, hielt sich anfangs an den romanischen Stil (dahin gehören z. B. die Dome zu Speier, Worms, Bamberg u. a.), der aber allmählich vom gotischen, d. i. vom deutschen (spitzbogigen), verdrängt wurde. Er wurde durch eigene Baugesellschaften gepflegt. Gewerbe und Künste erfreuten sich vor allen des Schutzes der Bischöfe Bernward von Hildesheim und Meinwerk von Paderborn. Der Ausbreitung des Christentums durch Missionen widmete sich im 10. Jahrhundert Bischof Adalbert von Prag unter den Böhmen und Preußen und in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts Bischof Otto von Bamberg unter den Pommern. — Dem inneren Gedeihen des Christentums aber widerstrebte der Fehdegeist der Fürsten und Ritter, den selbst viele Bischöfe und Äbte teilten; ferner der in den Kirchen und Klöstern sich ansammelnde Reichtum, welcher gar viele Geistliche zum Müs-siggang und Wohlleben reizte; die Unwissenheit des höhern und niedern Klerus, wovon jedoch die sächsische Geistlichkeit unter den Ottonen eine ehrenvolle Ausnahme machte; endlich der Verfall der Klosterzucht, deren Verbesserung durch Stiftung neuer Mönchsorden zwar angestrebt, aber nur teilweise und nicht auf lange erreicht wurde. 5. Die Übermacht der päpstlichen Herrschaft. Kap. 24. Das Kaisertum und das Papsttum zur Zeit der fränkischen Kaiser. (Gesch. d. W. Xv. 4. 5.) (84.) Den wesentlichsten Einfluß auf den allgemeinen Zustand in Europa hatte das gegenseitige Verhältnis des Kaisertums und des Papsttums, wobei in jenem sich das hohe Ansehen der römischen Imperatoren, in diesem das des Pontifex maximus im Mittelalter fortpflanzte und einen christlichen Charakter annahm. Kaiser und Papst sollten sich in Bezug auf die Führung und Erziehung der Völker gegenseitig ergänzen, um durch ein-

16. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 108

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
108 Vierte Periode. Von 1273 1517 Das nach der Unterbrechung durch die Dnenherrschaft Knuds d. Gr. und seines Sohnes (101642) wiederhergestellte Regiment der angelschsischen Könige Eduards des Bekenners1 und Haralds dauerte nur kurze Zeit: 1066 eroberte Wilhelm, Herzog der Normandie, durch seinen Sieg bei Hastings das Reich. Erst nach etwa 200 Jahren ist aus der Verschmelzung des angelschsischen und franzsischen Elements die englische Nation hervorgegangen. Mit Heinrich H., dem Sohne einer Enkelin Wilhelms I, dem Eroberer Irlands, bestieg 1154 das Haus Anjou-Plantagenet den Thron. Die Miregierung seines jngeren Sohnes Johann (ohne Land") der ltere war Richard Lwenherz veranlagte den Adel unter Zustimmung des Klerus und der Brgerschaft von London 1215 dem König die Magna Charta abzutrotzen. Sie bestimmte : Heersteuern drfen nur mit Zustimmung des Groen Rates des Knigreiches erhoben werden, der aus den hohen Geistlichen, Grafen und Baronen, sowie den ritterlichen Lehnsleuten besteht; kein Freier darf ergriffen oder verurteilt werden ohne den Spruch seines ordentlichen Richters; die Groen sind nur durch einen Spruch ihrer Standesgenossen abzuurteilen. Unter zahlreichen Kmpfen wurde die Magna Charta behauptet. Heinrich Hi. berief (1265) zum ersten Mal Abgeordnete der Grafschaften (der kleineren Grundbesitzer) und der Städte in den nun Parliamentum genannten Groen Rat. b) Ausbildung der parlamentarischen Verfassung und Brgerkriege. Unter den drei Eduarden (1272 1377) erfolgte die organische Weiterbildung der Verfassung: die fruchtbarste Periode der englischen Geschichte fr das innere Leben der Nation. Das Parlament wurde periodisch berufen, erhielt das Steuerbewilligungsrecht (1297), bte das Petitions- und Beschwerderecht, nahm teil an der gesetzgebenden Gewalt und gewann auch Mitwirkung an den auswrtigen Angelegenheiten; es sonderte sich allmhlich in zwei Huser, das Oberhaus (House of Lords), das die Prlaten und groen Barone, und das Unterhaus (House 1) Mit seiner Hilfe wurde der Thronruber Macbeth, der den schottischen König Duncan ermordet hatte, gestrzt; Duncans Sohn Malcolm leistete Eduard den Lehnseid.

17. Das Mittelalter - S. 232

1896 - Bamberg : Buchner
232 c) Thronstreitigkeiten unter den nchsten Nachfolgern Alfreds brachten neue Einflle der Normannen, denen die englischen Könige tributpflichtig wurden. Verschlimmert wurde die Lage durch die Ermordung smtlicher im Reiche ansssigen Dnen auf Befehl des Knigs thelreds des Un-beratenen" (1002). Nunmehr strmten die Normannen in immer greren Scharen nach dem Jufelreiche, bis es schlielich 1016 dem Dnenknig Knut dem Groen (10161036) erlag. Knut gewann zu England und Dnemark Schleswig (f. S. 92) und die Oberherrschaft der Norwegen und Schottland. Dieser gewaltige Herrscher des Nordreiches beseitigte die letzten Reste des Heidentums unter den in England lebenden Normannen und fhrte auch in Dnemark selbst das Christentum ein. Durch Fort-setzung der gesetzgeberischen Thtigkeit Alfreds des Groen hob er die innere Ordnung und Rechtssicherheit seines Reiches wie den Wohlstand der Bevlkerung, so da unter seinem weisen Regimente die Fremdherrschaft bald vergessen wurde, eine Vershnung zwischen Angelsachsen und Dnen sich anbahnte. Mit dem Tode Knuts zerfiel sein nordisches Reich; nicht blo Dne-mark und England, sondern auch Dnemark und Norwegen trennten sich (Wiedervereinigung Dnemarks mit Norwegen und zugleich mit Schweden in der kalmarischen Union 1397), und nach den kurzen Regierungen der Shne Knuts, Harald und Hardiknnt (10361042), kehrte mit dem Sohne thel-reds, Eduard dem Bekenner (10421066), die angelschsische Dynastie zurck, deren letzter Sprosse, Harald, in der Schlacht bei Hostings 1066. dem Ritterheere Wilhelms von der Normandie erlag. Schon Eduard, der mit seinem Vater vor Knut nach der Normandie ent-flohen war, hatte sich in dem franzsischen Exil seinem Volke entfremdet. ^I/Reichsgrndnng Wilhelms des Eroberers. Wilhelm (106687) trat zunchst ohne groe innere Vernderungen an die Stelle der frheren angelschsischen Könige, erst eine Empr-nng der Angelsachsen (1068) machte ihn zum Eroberer. Er zog die Gter der im Kampfe gefallenen oder auch nur am Kampfe beteiligten Angelsachsen ein und verteilte sie als Lehen unter seine Normannen mit der Verpflichtung zum Hofdienst, Heeresdienst, zu ordentlichen wie auerordentlichen Abgaben; als oberster Lehensherr der Ritterschaft verfgte der König der ein der das ganze Land lagerndes Heer, als Obereigentmer des gesamten Grund und Bodens der reiche Einnahmen. Neben dieser militrischen Organisation des Feudalismus wurde die Justiz- und Verwaltungsorganisation der angelschsischen Zeit beibehalten, der Gefahr des Lehenswesens, der Bildung selbstndiger Herrschaften, von Anfang an vorgebeugt; die Gerichtsbarkeit und die Verwaltung wurden nicht zu erblichen Rechten der Lehensleute, sondern verblieben bei ein- und absetzbaren Beamten (sherifs),

18. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 287

1862 - Soest : Nasse
Innere Zustände und Verhältnisse Deutschland's. 287 erhellt, daß bestimmte Nachrichten von Strafen, welche in Folge der Verfehmung voll- zogen wurden, im Ganzen sehr selten sind. 6. Wissenschaft und Kunst waren in der ersten Hälfte des Mittelalters fast ausschließliches Eigenthum der Geistlichen und Mönche. Von den vielen Dom- und Closterschulen waren die wichtigsten die zu Corvey, St. Gallen, Paderborn, Fulda, Hildesheim u. a. In der zweiten Hälfte des Mittelalters dagegen widmeten sich auch Laien mit Eifer den Wissenschaften, welche von geistlichen und weltlichen Fürsten gefördert und besonders auf den neu gegründeten Universitäten gepflegt wurden, unter denen Prag, Wien, Cöln, Heidelberg n. a. hervorrag- ten. Eine ganz besondere Förderung wurde den Wissenschaften zu Theil durch die Wiederherstellung des Studiums des classischen Alter- thums sowie durch die Erfindung der Buchdruckerkunst, wovon später ausführlicher die Rede sein wird. Unter den Wissenschaften wurden am meisten betrieben die Theologie und Philo- sophie, wobei zwei Richtungen besonders hervortraten, nämlich die scholastische und mystische. Während jene die Glaubenslehren mehr mit dem Verstände anfsaßte und mit Benutzung der Dialektik des Aristoteles logisch zu begründen suchte, faßten die Mystiker dieselben mehr mit dem Gemüthe auf und zeigten mehr die Anwendung der Glaubenslehren ans das Leben, indem sie auf eine unablässige Gemeinschaft deö Men- schen mit Gott drangen. Im 11. Jahrhunderte trennten sich die Scholastiker in zwei Hauptschulen, in die Realisten und Nominalisten. Die Geschichtschreibung wurde bis in's 12. Jahrhundert aus- schließlich von Geistlichen gepflegt, welche das Leben von Heiligen dar- stellten, sowie Chroniken, Annalen und Specialgeschichten in lateinischer Sprache verfaßten. Zu den wichtigsten gehören: 1. Einhard oder Eginhard, Geheimschreiber Carl's des Großen, schrieb dessen Leben und Annalen; 2. Theganus, Bischof von Trier, starb 848, beschrieb das Leben Ludwig's des Frommen; 3. Nithard, Enkel Carl's des'großen, beschrieb die Zwistigkeiten unter den Söhnen Ludwig's des Frommen; 4. Regino, Abt zu Prüm, schrieb eine Chronik, welche bis 907 reicht; 5. Widukind, Mönch in Corvey, starb um 1000, schrieb die Geschichte der Sachsen bis 973; 6. Ditmar, Bischof zu Merseburg, starb 1018, schrieb die Geschichte der deutschen Könige von 876 bis 1018; 7. Wippo, Caplan Kaiser Conrad's Ii., dessen Leben er beschrieb; 8. Hermannus Contractus, Benedictiner in Reichenan, starb 1054, schrieb eine Chro- nik von 1000—1054; 9. Adam von Bremen, Domherr daselbst, starb 1076, schrieb eine Kirchengeschichte des nördlichen Europa bis 1076; 10. Lambert von Aschaffenburg, Benedictiner zu Hersfeld, einer der besten Geschichtschreiber des Mittelalters, schrieb eine Chronik von den ältesten Zeiten bis 1077; 11. Marianus Scotus, starb 1086, seine Chronik reicht bis 1083; 12. Otto, Bischof von Freisingen, starb 1158, schrieb eine allgemeine Geschichte bis 1152 und das Leben Kaiser Friedrich's 1. bis 1156; 13. Helmold, Pfarrer bei Lübeck, Chronik der Slaven bis 1170; 14. Gobelinus Persona, Official zu Paderborn, schrieb ein Cosmodromium bis 1418; 15. Von einem unbekannten Verfasser die Chronik des Closters Hirschau (von 830—4415), welcher die Geschichte Deutschland's eingeflochten ist. Unter den bildenden Künsten, welche fast ganz im Dienste der Kirche standen, zeichnen sich am meisten die Werke der Baukunst aus,

19. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1904 - München [u.a.] : Franz
130 bersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelalter. Karl Vh. um 1450. Ludwig Xi um 1477. ein Streit der die Vormundschaft ausbrach, den Heinrich V. von England zur Wiedererffnung de Krieges benutzte. Er siegte in der Schlacht bei Azinconrt 1415 und erhielt mit der Hand von Karls Vi. Tochter (Katharina) die Zusicherung der Thron-folge in Frankreich, starb aber noch vor Karl Vi. mit Hinterlassung eines noch nicht einjhrigen Sohnes. Karl Vii. herrschte nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters nur sdlich der Loire, während alles brige Land den Englndern gehorchte, die 1429 auch Orleans angriffen. Da trat ein begeistertes Hirtenmdchen aus Dom Remy in Franzsisch-Lothringeu, I e a n n e d' A r c. an die Spitze der Franzosen, rettete Orleans und geleitete Karl Vii. mitten durch feindliches Gebiet nach Reims, wo er gekrnt wurde. Spater von den Englndern gefangen genommen, wurde sie aus dem Marktplatze von Roueu als Hexe und Ketzerin verbrannt. Nichtsdestoweniger ist ihr Auftreten der Wendepunkt im Kampfe der Franzosen mit den Englndern, welch letztere alle Eroberungen in Frankreich bis auf Calais und die normannischen Inseln verloren und bald nach 1453 durch Ausbruch des Krieges der roten und der weien Rose an jeder Wiedereroberung fran-zfischen Gebietes gehindert wurden. Ludwig Xi. fhrte als Dauphin 1444 die Armagnacs gegen die Schweizer, zog als König nach dem Untergange Karls des Khnen die Bonrgogne ein und hob die Macht der Krone den groen Vasallen gegen-ber so, da bereits gegen Ende des Mittelalters der Grund zur unumschrnkten Monarchie in Frankreich gelegt war. Britannen, Rmer. Angelsachsen. Angelschsische Könige 8271066. Normannische Könige 10661154. * berficht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelalter. Im Altertum war England von den keltischen Britannen be-wohnt, die 4488 der rmischen Herrschast unterworfen wurden. Whrend der Vlkerwanderung drangen 449 die Angelsachsen ein und grndeten mehrere Reiche, die 827 zu dem Knigreich England d. i. Angelland, vereinigt wurden. Der bedeutendste unter den angelschsischen Knigen (827 bis 1066) war Alfred der Groe (um 888), der vorletzte derselben Eduard der Bekenner, der in verwandtschaftliche Beziehung zu dem Herzog der Normandie trat und normannische Gnstlinge an seinen Hof rief. Nach seinem Tode wurde Harald zum König er-hoben, aber bald von Herzog Wilhelm von der Normandie in der Schlacht bei Hastings 1066 besiegt, wo Harald fiel. Wilhelm der Eroberer" lie sich im Westminster zu London krnen und errichtete eine Gewaltherrschaft, indem er die angelfch-fischen Groen ihrer Gter beraubte und ihre Besitzungen an seine

20. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 114

1911 - Leipzig : Hirt
114 Das Deutsch-Rmische Reich bis zum Ausgange des Mittelalters. westsljchsischen 2- England. Im Jahre 827 vereinigte der König von Wessex die 827^1016 er^iebnen kleinen britischen und angelschsischen Knigreiche zu einem Gesamtreiche England. Die Einigungsbestrebungen machten geringe Fortschritte, da das Land unter den verheerenden Einfllen der Dnen schwer zu leiden hatte. Ihnen trat der bedeutende König Alfred der Groe, 871 901, tatkrftig entgegen. Er besiegte sie, grndete zum Schutz des Landes feste Städte und Burgen und schuf eine Flotte. Groe Verdienste erwarb er sich um die Hebung der innern Kultur des Landes. Er sorgte fr die Verbreitung des Christentums, grndete Schulen, sammelte die alten Gesetze und bersetzte selbst religise und geschichtliche Werke aus dem Lateinischen ins Angelschsische. Ethelred, der Unberatene (bis 1016), lie 1002 alle dnischen Unter* ^de?D?e?tanen ermorden, weshalb der Dnenknig Swen einen Rachezug gegen 1016-1042.ihn unternahm und ihn vertrieb. Swens Sohn, Knut der Groe, und dessen beide Shne fhrten dann die Herrschaft in England bis 1042. Auf kurze Zeit folgte daun noch einmal die angelschsische Dynastie. 9*Tnnijewe Da erschien der Herzog der Normandie, Wilhelm der Er-1066-1154.oberer, i. I. 1066 mit einem normannischen Heere an der Sdkste Englands, besiegte Harald, den letzten angelschsischen König, und bestieg als Wilhelm I. den Xhron*). (L. Uhland: Taillefer.) paut?genet Jahre 1154 starb die normannische Knigsfamilie aus. Es 1154-1399. folgte Heinrich Ii., 11541189, der Sohn der normannischen Prinzessin Mathilde und des franzsischen Grafen Gottfried von Anjou-Planta-gen ct. Damit kam das Haus Anjou-Plantagenet zur Regierung. Heinrich**) vermhlte sich mit Eleonore von Aquitanien, der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. von Frankreich. Die Heirat rief einen langjhrigen Krieg zwischen Frankreich und England hervor. Heinrichs Regierung war sehr unruhig und durch vielfache innere Kmpfe mit aufstndischen Groen, dem Erzbischof Thomas Becket von Canterbury und seinen eignen Shnen ausgefllt (Bertran de Born). Wales, Irland und Schottland erkannten feine Oberhoheit an. Nach Heinrichs Tode bestieg sein zweiter Sohn, Richard I., Lwenherz, f 1199 (S. 68), und dann der jngste, Johann ohne Land, f 1216 (S. 112), den Thron. Im Kriege mit Philipp August von Frankreich verlor letzterer fast alle englischen Besitzungen in Frankreich. Den geistlichen und weltlichen Vasallen sowie den Brgern Londons *) Das englische Volk ist somit keltischer, rmischer, angelschsischer, dnischer und normannisch-franzsischer Abstammung: doch blieben die angelschsischen und normannischen Einwanderer in der berzahl. **) Heinrich Ii. besa in Frankreich 1. von seiner Mutter Mathilde die Nor-mandie, 2. von seinem Vater Gottfried von Plantagenet Anjou, Touraine und Maine, 3. von seiner Gemahlin Poitou, Guienne und Gascogne.