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1. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 88

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
88 Zweiter Abschnitt. und Künstlern hatte er nach München berufen, oder Herangebildet. Die Bildhauer Schwanthaler, der Maler-Korn elins, die Banmeister Klenze und Gärtner und viele andere trugen dazu bei, daß München mit Recht den Rnf einer Kunststadt erhielt, und wie einst ein römischer Kaiser von der Siebenhügelstadt, konnte mich Ludwig von München sagen: „Ich habe eine Stadt aus Holz gesunden, aus Marmor lasse ich sie zurück." 2. König Maximilian Ii. a. Allgemeine Zeitumstände. In verhängnisvollerzeit ergriff Marimikiann. diezügel der Regierung. Die Revolution hatte im Febrnar 1848 in Frankreich wieder das Königtum gestürzt, und auch in Deutschland gärte es gewaltig. Das Verlangen nach freier Verfassung, Preßfreiheit re. wurde gestellt, eine Volksvertretung beim Bunde und eine oberste Gewalt bei einem geeinigten Deutschland gefordert. Verschiedene Aufstände unterstützten diese Forderungen. Es trat zu Frankfurt eine Rational-v er tret n ng zusammen, die den Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser wählte und später den König von Preußeu, Friedrich Wilhelm Iv., die deutsche Kaiserkrone antrug, der sie aber schließlich nicht annahm. 1851 trat der Bundestag wieder an seine alte Stelle. Unterdessen waren auch in Bayern, besonders in der Pfalz, einzelne Ruhestörungen vorgekommen. Maximilian that alles, um die Ruhe herzustellen und zu erhalten. Er kam den berechtigten Wünschen des Volkes gerne entgegen und gab zu einer Reihe wichtiger Gesetze, die für den Staat von der größten Bedeutung wurden, seine Zustimmung. So regelte ein Gesetz die Wahl zur Kammer der Abgeordneten neu, andere hoben standes- und gntsherrliche Gerichtsbarkeit auf. Es wurden die meisten Frondienste, wozu viele Unterthanen gegen die im Anfange dieses Jahrhunderts der bayrischen Krone untergeordneten Fürsten, Grasen, Freiherrn 2c. verpflichtet waren, und viele andere Lasten abgeschafft. Das Jagdrecht erhielten die Bodeneigentümer zurück. Der Blutzehut wurde aufgehoben, der Zehnt von Getreide ?c. fixiert, die Rechtspflege von der Verwaltung getrennt. Maximilian suchte durch verschiedene Maßnahmen, be-

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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 71

1898 - Würzburg : Stuber
— 71 — 53. König Maximilian Ii» von Bayern (1848—1864). 1 Maximilian als Kronprinz. Maximilian wurde am 28. Nov. 1811 in München geboren. Seine Ausbildung wurde den vorzüglichsten Lehrern übertragen. Wohl vorbereitet besuchte er darum die Universitäten München, Berlin und Göttingen, wo er mit großem Eifer die Vorlesungen der Professoren hörte. Reisen in verschiedene europäische Länder, besonders nach Italien und Griechenland, vergrößerten sein Interesse für Wissenschaft und Kunst. Mit Stolz blickten alle Bayern zu ihrem künftigen Könige empor; denn durch sein mildes, freundliches Wesen hatte er längst die Liebe und das Vertrauen des Volkes in hohem Maße gewonnen. Infolge der unerwarteten Abdankung feines Vaters Ludwig I. gelangte er 1848 auf den Thron. 2 Die erste Zeit seiner Regierung. Bei seiner Thronbesteigung sagte er unter anderem: „Wahrheit will ich in allem, Recht und gesetzmäßige Freiheit im Gebiete der Kirche wie des Staates". Diese Worte riefen im Lande eine allgemeine Begeisterung hervor. Seiner Volksfreundlichkeit und feinem Gerechtigkeitssinne war es zu verdanken, daß in den sturmbewegteu Jahren 1848 und 1849 im diesseitigen Bayern keine Ausstände ausbrachen. Nur in der Rheinpfalz gab es Unruhen, die mit Waffengewalt unterdrückt werden mußten. Den berechtigten Forderungen feines Volkes kam er gern entgegen, und eine Reihe von wichtigen Gesetzen trat im Jahre 1848 ins Leben. Die Rechtspflege wurde neu geregelt, und alle Gerichtsverhandlungen waren nun öffentlich und mündlich; ferner wurden zur Aburteilung von Verbrechern die Schwurgerichte eingeführt. Den Bauernstand befreite er von Zehnten und Fronden, wofür die beteiligten Grundherren eine Entschädigung aus der Staatskasse erhielten; die Bauern hatten nunmehr statt des Zehnten und anderer Abgaben den Bodenzins an den Staat zu zahlen und waren hingegen freie Besitzer ihres Grund und Bodens. 3. Seine Sorge für das Volkswohl. Während der fünfziger Jahre wurden in vielen deutschen Staaten gar manche Freiheiten und Gesetze, die 1848 gewährt worden waren, wieder aufgehoben. Aber Bayerns König hielt unverbrüchlich an der Verfassung fest; er löste den zwischen seinem Ministerium und dem Landtage ausgekommenen Streit mit den Worten: „Ich will Friede haben mit meinem Volke", und bewilligte die Wünsche der Volksvertretung. Darum stand in dieser Zeit Bayern durch bessere Gesetze allen anderen deutschen Staaten voran.

2. Neuzeit - S. 189

1913 - Landshut : Hochneder
— 189 — in die Domkirche die schöne gotische Kanzel. Er machte selbst bei verschiedenen Gewerbemeistern in München Einkäufe und Bestellungen vou Kirchenschmucksachen um unbemittelten Gotteshäusern je nach Bedürfnis ein Geschenk zu machen. V. Zusammenfassung. In gärungsvoller, sturmbewegter Zeit bestieg Maximilian Ii. den Thron. Bei seiner Eidesleistung sprach er die denkwürdigen Worte: „Ich bin stolz mich einen konstitutionellen König zu nennen." Mit weiser Mäßigung und Bedachtsamkeit den vorangeschrittenen Zeitverhältnissen Rechnung tragend, rief der volksfreundliche König in den 16 Friedensjahren nicht weniger als 165 neue, höchst wohltätige Gesetze ins Leben. Diese streng konstituionelle Gesinnung bewahrte sich der König zeitlebens. Als sich 1859 Mißhelligkeiten zwischen Ministerium und Kammer ergaben, erklärte er: „Ich will Frieden haben mit meinem Volke!" und entließ das Ministerium. Von seinem Vater in deutschnationalem Geiste erzogen, trat der König auch jederzeit für die deutsche Einigung ein. Aber er wollte nur ein v Deutschland mit Österreich. Sein Lieblingsgedanke die Mittelstaaten' unter Bayerns "Führung zu vereinen und dann mit Österreich und Preußen eine Dreiheit zu bilden, ließ sich jedoch auch nicht verwirklichen. In der schleswig-holsteinischen Angelegenheit trat er für die Unabhängigkeit Holsteins von Dänemark ein. Als 1863 wieder Gefahr bestand, daß Schleswig-Holstein dem Deutschtum verloren gehe, hielt er sich gerade in Italien auf; denn er war seit Jahren leidend und hatte dort Erholung gesucht. Trotz der ungünstigen Jahreszeit (es war im März 1864) eilte der König nach München zurück um bei der Mobilmachung der Truppen anwesend zu sein. „Mein Volk ahnt nicht", äußerte er damals, „welches Opfer ich ihm bringe." Von da an wankte seine Gesundheit immer mehr. Am 8. März 1864 erkrankte er an Rotlauf, der rasch die ganze Brust ergriff und am 10. März 1864 entriß ihn ein jäher Tod dem trauernden Volke. Seine Regierunaszeit war eine Glanzzeit für die Wissenschaften. Zusammenfassung. (Nach Weber, Schlosser u. a.) I. Die neuen Ideen vom Staate. 1. Der konstitutionelle Gedanke. Wie durch Anwendung von Dampfkraft und Elektrizität das wirtschaftliche Leben im 19. Jahrhundert gewaltig umgestaltet wurde, so erfuhr das staatliche Leben der Kulturvölker im genannten Zeitalter durch zwei große politische Ideen, die als Ergebnisse der franzö-

3. Der geschichtliche Unterricht in der Volksschule - S. 95

1910 - München : Kellerer
— 95 — zogen, trat der russische Kaiser zu Blücher und sprach: „Mein lieber General, Sie haben das Beste getan; Sie sind der Befreier Deutschlands!" Blücher aber erwiderte bescheiden: „Majestät! Ich habe nur meine Pflicht getan; meine braven Soldaten haben mehr getan." d) Im Dienste des Lesens: Nr. 274. Aus den deutschen Befreiungskriegen. Nr. 275. Blücher am Rhein. e) Zeichne den Schlachtenplan. 35. König (Dax I. Lehrmittel: Bild des Königs Max I. (Oberklassenlesebuch S. 302). Einzug Maximilian Josephs in München (S. 277). I. Stufe. Seit welchem Jahre regieren die Wittelsbacher in Bayern? Welche waren Herzöge? Von welchen Kurfürsten haben wir gehört? Welche Wittelsbacher hatten auch die Kaiserwürde? Wer regiert heute Bayern? Nun will ich erzählen vom ersten bayerischen König. Ii. Stufe. 1. Erzählung: Nach dem Tode des Kurfürsten Karl Theodor von Bayern wurde 1799 Maximilian Joseph Kurfürst. Max Joseph hatte sehr schöne Eigenschaften. Er war einfach, anspruchslos, herablassend, gutherzig und äußerst wohltätig. Das bayerische Volk liebte seinen Fürsten sehr. Es nannte ihn nur „Vater Max". Als Maximilian Joseph in München einzog, drängte sich der Pschorrbräu an den Wagen des Fürsten, streckte ihm die Hand entgegen und sprach: „Grüß Gott Maxi, weil du nur schon da bist; jetzt wird alles gut!" Max Joseph trat auch dem Rheinbünde bei. Manche Vorteile erlangte Bayern. Es wurde durch Gebietsteile vergrößert und Kurfürst Max Joseph erhielt am 1. Januar 1806 die Königswürde. So war nun Bayern ein Königreich. Nach den napoleonischen Kriegen begann für unser Vaterland eine bessere Zeit. König Max Joseph sorgte für eine bessere Volksschulbildung. Er wollte tüchtige Volksschullehrer erhalten. Zu diesem Zwecke wurden Lehrer in den Schullehrerseminarien ausgebildet. Früher waren auf dem Lande Hirten, Weber, Mesner re. die Lehrer. Unterricht war nur in den Wintermonaten. Im Jahre 1818 gab König Max dem Lande eine Verfassung oder Konstitution. Das Volk konnte also auch an der Gesetzgebung teilnehmen. Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben. Zur Verbesserung der Landwirtschaft wurden landwirtschaftliche Musterschulen errichtet, z. B. in Weihenstephan, Schleißheim, Fürstenried. Auch das landwirtschaftliche Zentralfest, unser jetziges Oktoberfest, wurde in München

4. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 491

1913 - München : Oldenbourg
233. König Maximilian H. 491 Renaissance die Residenzbauten. Die Bildhauerei bewegte sich ebenfalls in allen Formen und Stilen, schuf in allen Größen, arbeitete in jedem zweckdienlichen Material: in Ton und Gips, in Holz und Metall, in Sand-, Kalk- und Marmorstein, und ihre Werkstätten erlangten einen Weltruf. Die Malerei erhielt ein unübersehbares Feld der Tätigkeit angewiesen; sie stellte heidnische und christliche, mittelalterliche und Stoffe der neueren Zeit dar, brachte die bewunderungswürdigsten Werke in allen Gattungen und allen technischen Darstellungsarten, in Fresko und Öl, auf Porzellan und Glas, hervor. Dazu gründete und vermehrte der König eine große Zahl herrlicher Sammlungen von Statuen und Gemälden, Vasen und Terrakotten u. s. w. und machte diese Schätze unvergänglichen Ruhmes als eine Quelle der edelsten Volksbildung jeder- mann unentgeltlich zugänglich. Wenn Ludwig auch die übrigen Städte nicht vernachlässigte, wandte er doch seiner Residenzstadt die treueste Liebe und Sorgfalt zu. „Ich will," so sprach er bald nach seiner Thronbesteigung, „aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zur Ehre gereichen soll, daß keiner Deutschland kennt, wenn er nicht auch München gesehen hat." Der edlen Verheißung folgte bald die herrliche Erfüllung. Was wäre heute München, hätte nicht der kunstsinnige Fürst das arme Jsarkind so herrlich, so unvergänglich geschmückt! Auch nach seiner Thronentsagung (1848) unterstützte Ludwig mit gleicher Liebe wie zuvor Künste und Wissenschaften, während er Arme und Bedrängte großmütig mit reichen Gaben bedachte. Er starb am 29. Februar 1868 zu Nizza in einem Alter von 82 Jahren; seine sterb- lichen Überreste sind in der von ihm erbauten herrlichen Basilika in München beigesetzt. Nach Reidelbach. 233. König Maximilian H. 1848—1864. Maximilian Ii. bestieg den Thron seines Vaters in einer Zeit großer Aufregung. Das Volk war mit den bestehenden Verhält- nissen unzufrieden und wollte für Deutschland eine neue staat- liche Ordnung schaffen. Abgeordnete aller deutschen Stämme traten daher in Frankfurt a. M. zusammen um eine Reichs- verfassung auszuarbeiten (1848). Im nämlichen Jahre wurde Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser ernannt und im folgenden König Wilhelm Iv. von Preußen zum erb- lichen Kaiser erwählt; aber dieser lehnte die Würde ab. Wäh- rend dieser Verwirrung und Uneinigkeit des deutschen Volkes

5. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 192

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
192 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 — 1648. München, der König in München ein, das Maximilian geräumt hatte; er bedrohte bereits die Habsburgischen Erblande. Wallensteins In dieser Not hatte sich Ferdinand wieder an W a l l e n st e i n ge-Generalat. wandt. Dieser war noch kurz vorher selbst einer Verbindung mit Schweden gegen den Kaiser nicht abgeneigt gewesen; jetzt ließ er sich erbitten, eine Armee auszustellen und selbst den Oberbefehl zu übernehmen, indessen nur unter der Bedingung des ausschließlichen und unbeschränkten Oberbefehls über alle kaiserlichen Truppen und einer glänzenden Entschädigung für das verlorene Mecklenburg, die, wie es scheint, in einem Kurfürstentum bestehen sollte. Er wars darauf die Sachsen aus Böhmen zurück, vereinigte sich mit Nürnberg. Maximilian und bezog bei Nürnberg auf der „alten Veste" Gustav Adols gegenüber ein verschanztes Lager. Dieser versuchte, als Krankheiten in seinem Lager ausbrachen, vergeblich einen Sturm. Dann zog er nach Süden ab; aber Wallenstein folgte ihm nicht, sondern führte sein Heer nach 6 ^Nov ®a$feil Nun kehrte der König um. Bei Lützen traten sich die Heere 1632. gegenüber; durch die plötzliche Ankunst der Reiterei Pappenheims, der bei diesem Angriff fiel, wurden die vordringenden Schweden zum Stehen gebracht; als der König die Seinen wieder vorwärts führte, wurde er tödlich getroffen. Bernhard von Weimar übernahm den Oberbefehl und erzwang den Rückzug der Feinde. Gustavadolfs Gustav Adols hat den Protestantismus in seiner schlimmsten Bedeutung, gerettet und die Herrschaftspläne des Hauses Habsburg vereitelt. Seinen eigenen Entwürfen hat sein Tod ein Ziel gesetzt. Vermutlich hätte er die Ostseeküste, insbesondere Pommern für Schweden erworben, ein evangelisches Deutschland unter seiner Leitung aufgerichtet, endlich seine einzige Tochter Christine mit dem Kurprinzen Friedrich Wilhelm von Brandenburg vermählt. Aber ob wirklich die Gefahr drohte, daß das nördliche Deutschland schwedischer Fremdherrschaft unterworfen wurde, steht dahin. Denn wie hätte Deutschland ein Anhängsel Schwedens werden können. Der Kurprinz hatte nie die Neigung, eine fremde Krone zu tragen. Der schwedisch-französische Krieg 1632—1648. Charakter § 161. Von Gustav Adolfs Tode bis zum Frieden von Prag. ^ $Me0e§‘ Seit dem Tode Gustav Adolss traten die religiösen Motive völlig in den Hintergrund. An Schwedens Seite beteiligte sich eine neue sremde Macht am Kampfe, Frankreich, dessen Truppen der Kurfürst von Trier 1632 in seine Festungen aufnahm. Die selbstsüchtigen Interessen der Heerführer traten noch mehr als früher hervor; die Zuchtlosigkeit der Heere überstieg jedes erdenkliche Maß.

6. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 87

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
1848 29. Ludwig I. und Maximilian Ii., deren Schöpfungen. 87 die bei Ludwigs Regierungsantritt noch bestehenden 22 Zollschranken beseitigt wurden. Unter Ludwig erhielt München eine Universität, indem jene von Landshut dahin verlegt wurde. Auch das Volksschulwesen erfuhr eine bedeutende Förderung. Das Land erhielt unter ihm seine jetzige Einteilung in 8 Kreise auf geschichtlicher Grundlage, und das Institut der Landräle, das sich in der Pfalz bewährt hatte, wurde auf ganz Bayern ausgedehnt. 1848 legte er die Regierung nieder. c. Ludwigs Bauten. Schon bei seiner Thronbesteigung sagte der König: „Ich will aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zu Ehren gereichen soll, daß keiner Deutschland kennt, wenn er nicht auch München geschert hat." Dies Vorhaben hat er ausgeführt und ans eigenen Mitteln etwa 30 Mill. Mark zugeschossen. Zu seinen wichtigsten Schöpfungen in München gehören das Residenzgebäude, die Feldherrnhalle mit den Standbildern Tillys und Wredes, das Odeon znr Aufführung musikalischer Produktionen, die Hof - und Staatsbibliothek, das Universitätsgebäude, das Siegesthor, die Propyläen, die Glyptothek für die Meisterwerke der Bildhauerei, die alte und die neue Pinakothek, Sammlungen für Meisterwerke der Malerei, die Bavaria mit der Ruhmeshalle und mehrere Denkmale. Hiezu kommen vier prachtvolle Kirchen. Aber auch außerhalb München führte der kunstsinnige König herrliche Bauten auf. Zu dem schönsten, was in dieser Beziehung überhaupt vorhanden ist, gehört die Befreiungshalle bei Kelheim zur Erinnerung an die Befreiung Deutschlands ans Fremdherrschaft und die Walhalla bei Regensburg. Letztere, Ludwigs prächtigstes Werk, der schönste Ehrentempel Deutschlands, enthält die Marmorbüsten der berühmtesten germanischen Männer. Auch zu verschiedenen anderen Bauten spendete Ludwig große Summen, so zum Domban von Regensburg, Bamberg, Speier rc. Dabei bedachte er aber auch noch reichlich die Armen und Kranken, wie er auch für milde Zwecke stets und überall eine offene Hand hatte. Ludwig starb am 29. Februar 1868 zu Nizza, ■ ; 82 Jahre alt. Eine große Zahl von Gelehrten 1”

7. Kursus 1. - S. 33

1880 - : Lauteborn
42. Mcryern' s Könige. Marimikian Aosef I. 1806-1835. Am 1. Januar 1806 wurde Bayern ein Königreich. Der damalige Kurfürst ptmimilifln Josef wurde König. Er war eifrig be-müht, seine Unterthanen nicht nur äußerlich zu beglückeil, sondern auch ihr inneres Wohl durch eine bessere Bildung zu fördern. Am 26. Mai 1818 gab er Bayern eine Verfassung. Allen Unterthanen war durch sie Freiheit des Gewissens und Gleichheit vor dem Gesetz gesichert. Keiu Gesetz konnte ohne Zustimmung des Königs und der Landesvertretung zu Stande kommen. Maximilian Josef war ein König „vom besten Herzen." Er starb 1825. Sein Sohn Ludwig folgte ihm in der Regierung. Ludwig I. 1825—1848. Ludwig I. war am 25. August 1786 geboren. Sein Wahlspruch war: Gerecht und beharrlich. Um Landwirtschaft, Gewerbe und Künste zu fördern, errichtete er Landwirtschasts-, Gewerbe- und polytechnische Schulen. Als Freund der Kunst ließ er die herrlichsten Bauten ausführen. Auch ließ er den Lndwigs-Donau-Mainkanal erbauen und zwischen Nürnberg und Fürt die erste Eisenbahn in Deutschland anlegen. In der Pfalz gründete er die Stadt Ludwigshafen. Im Jahre 1848 trat König Ludwig die Negierung an seinen Sohn Maximilian ab. Ludwig starb 1868 und liegt in der Boni-faziuskirche in München begraben. Warimitian Ii. 1848 —1864« Maximilian Ii. bestieg den Thron in einer Zeit, die mit ihren Anforderungen das In- und Auslaud mächtig bewegte. Im Februar des Jahres 1848 ging nämlich wiederum von Frankreich eine Revo-lution aus, die in kurzer Zeit ihren Weg durch halb Europa nahm. Auch Deutschland geriet in stürmische Bewegung. Doch König Maximilian Ii. brachte es dahin, daß in seinem Reiche Ruhe und Ordnung wieder einkehrten. In seiner Ansprache an sein Volk sprach er die denkwürdigen Worte: „Wahrheit will ich in allem, Recht und gesetzmäßige Freiheit auf dem Gebiete der Kirche wie des Staates." Alles was König S. Haehn's & L. Hufsong's Geschichtsbilder. L 6utfu8, 3

8. Grundriß der Weltgeschichte - S. 267

1885 - Nürnberg : Korn
Iii. Abschnitt, seit 1506. 267 § 12- König Maximilian Ii. (1848—1864) und König Ludwig Ii. (seit 1864). 1. Maximilian Ii. (geboren 1811, vermählt mit Maria, Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen) übernahm die Regierung unter den Stürmen des Revolutionsjahres 1848. Bei der freundlichen und wohlwollenden Gesinnung des Königs wurde die Ruhe bald im ganzen Lande wiederhergestellt, nur iu der Rheinpfalz mußte der Aufstand durch Einschreiten ^bayrischer und preußischer Truppen gedämpft werden (1849). Für das Recht der Schleswig-Holsteiner gegenüber der Vergewaltigung durch die Dänen trat auch Maximilian Ii. ein; bayrische Truppen zogen mit in die Elbherzogtümer und erstürmten n. a. gemeinsam mit den Sachsen die Düppeler Schanzen (13. Apr. 1849). Als nach Auflösung des Frankfurter Parlaments Preußen eine Union der deutschen Staaten mit Ausschluß Österreichs erstrebte, hielt sich Maximilian Ii. ferne und schloß sich an Österreich an. Der Bundestag wurde wieder hergestellt. Der zum Frieden geneigte König hoffte immer auf eine Ausgleichung der Gegensätze zwischen den beiden Großmächten. Im Jahre 1863 brach der Krieg um die Elb Herzogtümer aufs neue aus. Maximilian Ii. trat für das Recht des Herzogs von Augusten-burg und der Elbherzogtümer ein. Aber er erlebte den Ausgang des dänischen Krieges nicht mehr. Bald nach seiner Rückkehr aus Italien, wo er Wiederherstellung seiner Gesundheit gesucht hatte, starb Maximilian Ii. zu München am 10. März 1864. 2. Die Hauptthätigkeit des Königs Maximilian Ii. war auf die Werke des Friedens gerichtet. „Ich will Frieden haben mit meinem Volke", nach diesem Grundsätze regierte er Bayern; er wollte es zu einem freien und glücklichen Lande machen. Gleich nach seiner Thronbesteigung wurden die Befugnisse beider Kammern erweitert, die Abgeordneten nicht mehr nach Ständen, sondern nach Wahlbezirken gewählt, Schwurgerichte eingeführt, später (1861) die Rechtspflege von der Verwaltung getrennt. Gewerbe und Handel förderte der König durch die erste deutsche Industrieausstellung in München (1854), durch Vermehrung der Eisenbahnlinien, durch Herstellung eines Telegraphennetzes und durch Einführung von Handels- und Gewerbekammern. Für die Landwirtschaft war das Gesetz bezüglich der Ablösung der Grundlasten von Wichtigkeit und die praktische Verwertung der Ergebnisse der naturwissenschaftlichen Forschungen (wie des Chemikers Justus von Liebig, f 1873). Die schöne Literatur und die Wissenschaften, besonders

9. Kursus 3 - S. 119

1880 - : Lauteborn
— 119 — den verschiedenen Landesteilen seines Königreiches einerlei Gesetze und traf überhaupt viele gute Bestimmungen in allen Zweigen der Staatsverwaltung. Um diese getroffenen Bestimmungen seinem Lande auch für die Zukunft zu sichern, verlieh er demselben am 26. Mai 1818 eine Verfassung oder Constitution, worin jedem Unterthan Freiheit des Gewissens und Gleichheit vor dem Gesetze zuerkannt wurde. Durch sie gelangte das bayerische Volk zu einer selbständigen Gemeindeverwaltung und erhielt Anteil an der Gesetzgebung und Besteuerung. König Maximilian gab seinem Volke die Constitution aus freiem Willen, ungezwungen und gerne, und das Volk empfing sie mit lautem Jubel. Diesen dem Volke durch die Verfassung zugesicherten Rechten stehen aber auch Pflichten gegenüber, die jeder Unterthan seinem Könige und Vaterlande schuldig ist. Auch sie sind in der Verfas-snngs-Urknnde enthalten und müssen von jedem Bayern, sobald er großjährig wird, vor seiner Obrigkeit feierlich beschworen werden. Diese Pflichten sind: Treue dem König, Gehorsam dem Gesetze und Beobachtung der Staatsverfassung. Ja, Maximilian Joseph war ein König „vom besten Herzen"; er war feinen Unterthanen ein liebender Vater, der nur 'im' Wohlthun sein höchstes Glück erblickte. Mit welch' rührender Inbrunst ihm aber auch sein Bayernvolk anhing, zeigte sich, als die Kunde von seinem am 13. Oktober 1825 erfolgten Hinscheiden durch das Land erscholl. Alles weinte um den geliebten Landesvater. Münchens Bürgerschaft hat ihm auf dem Max-Josephsplatze ein prachtvolles Denkmal errichtet. Max Josephs Nachfolger war sein Sohn Ludwig I. Mit dem Wahlspruche: „Gerecht und beharrlich!" bestieg er den bayerischen Thron. Er ließ es seine erste Sorge sein, durch Vereinfachung des Staatshaushaltes und weise Sparsamkeit die Lasten des Volkes zu mindern und die Staatsschuld zu verringern. Seine auf den Universitäten Landshut und Göttingen sich erworbene höhere Bildung, seine sich im Auslande gesammelten reichen Erfahrungen, sowie sein edles, für das Wohl seines ^Landes warm fühlendes Herz machten ihn zu einem der hervorragendsten Fürsten des Jahrhunderts.

10. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 72

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
72 Ii. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde. wurde Otto wider Heinrich beim Kaiser Friedrich klagbar; allein dieser bestätigte des Letzteren Unternehmen. Zu größerer Be- deutung gelangte München, als nach der Theilung des Landes in Ober- und Nie- derbayern 1255 Ludwig der Strenge seine Residenz hierher verlegte. Kaiser Ludwig der Bayer war München zum Dank für die Treue seiner Bewohner be- sonders zugethan und stets bestrebt, es groß und reich zu machen. Zwar trat bald dar- aus in Folge der Landestheilungen und der vielfachen innern Unruhen einiger Stillstand im Wachsthums der Stadt ein; aber als dieselbe wieder Hauptstadt der vereinigten Gebiete geworden, erhielt sie neue Zierden und mehrfache Erweiterungen. Herzog Si- gismund legte im Jahre 1468 den Grund- stein zur Frauenkirche. Albrechts. grün- dete die Hofbibliothek, Schatzkammer, Ge- mäldegallerie, das Münzkabinet, den Anti- kensaal und legte so den Grund zu jenen Sammlungen, welche unter König Ludwig I. zu großartigster Entfaltung gebracht wur- den. Herzog Wilhelm V. erbaute 1583 die prachtvolle St. Michaelskirche und für sich eine Burg, jetzt Maxburg genannt; Kurfürst Maximilian I. schmückte die Brunnen mit Statuen, den Marktplatz mit der schönen Mariensäule, die Frauenkirche mit Kaiser Ludwig's Grabmal; er baute das Joseph's - ^und Herzogsspital und die neue Burg odevfeste in der Residenzstraße. Kurfürst Ferdinand Maria ließ die Theatinerkirche, Maximilian Iii. ein präch- tiges Opernhaus bauen; unter Karl Theo- dor entstand der englische Garten, die Wälle wurden theilweise niedergerissen und viele neue Gebäude errichtet; auch unter König Max Joseph I. erfuhr die Stadt namhafte Vergrößerung, und so war aus dem unansehnlichen Dorfe eine stattliche Residenz mit 40,000 Einwohnern entstan- den. Staunenswerth aber ist das Wachsen und Aufblühen der Stadt seit dem Regie- rungsantritte Ludwig's I. — Jetzt zählt München nahe an 170,000 Einwohner, also viermal so viel, als vor 50 Jahren. Ein Münchener aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts würde seine Stadt kaum wie- der kennen. Wo sonst Wälle und Gräben und düstere Festungsmauern die Stadt um- starrten, breiten sich große freie Plätze aus, von denen geräumige, luftige Straßen nach allen Seiten auslaufen; wo ehedem öde, mit magerm Gras und Ginster bewachsene Heide sich hinzog, stehen nun erhabene Tempel, prachtvolle Thore, prunkende Pa- läste, dazwischen eherne Denkmale, umfrie- det von zierlichen Anlagen. Das jetzige München braucht sich vor keiner Residenz Deutschlands, ja Europa's in Schatten stellen zu lassen; es ist eine Stadt, würdig eines Königssitzes. Wenn du, junger Leser, einmal nach München kommst, dann rathe ich dir, vor Allem den Petersthurm nächst der Frauen- kirche zu besteigen, auf dem sich die städtische Feuerwache befindet. Hier liegt das Häu- sermeer zu deinen Füßen ausgebreitet und die geschäftigen Menschen in den Straßen kommen dir wie wimmelnde Ameisen vor. Von diesem Thurme aus kannst du dir den Plan der Stadt zurecht legen und leicht wirst du dir dann das Netz der zahlreichen Straßen und Gassen zu entwirren vermö- gen. Und noch eine interessante Belehrung lohnt dir die Mühe des Besteigens. Der Thurmwächter zeigt dir die sinnreiche Ein- richtung am Rande des Thurmes, an wel- cher er, wenn auf weitem Umkreise ein Brand sichtbar wird, bestimmt angeben kann, in welchem Orte derselbe ausgebrochen, und ebenso erklärt er dir, in welcher Weise der Thurm oben mit den verschiedenen Wacht- lokalen unten in der Stadt in Verbindung steht, und wie man genau signalisiren kann, in welcher Straße, ja selbst in welchem Hause Feuersgefahr sei. Meine jungen Leser werden es mir er- lassen, alle Sehenswürdigkeiten der Stadt zu beschreiben. Das würde viel zu viel Raum beanspruchen; auch läßt sich das mit Worten nicht so recht schildern, man muß es mit eigenen Augen sehen und bewundern. Und wahrlich, des Schönen, Bewunderns- werthen bietet München so viel, daß man wenigstens acht Tage bedarf, um nur das Merkwürdigste zu betrachten. — Der Ein- druck , den München hervorruft, ist ein wahrhaft großartiger. Sind auch die Stra- ßen der alten Stadt meist eng und winklig, und geben ihnen die hohen Giebeldächer ein ziemlich alterthümliches Aussehen, so erregen doch die prachtvollen Läden und Auslagen, ausgestattet mit allen Gegen- ständen der Kunst und des Luxus, unser Staunen. Hier hauptsächlich pulsirt der le- bendige'verkehr Münchens; hier drängen sich auf den Fahrstraßen Equipagen aller Art, auf den Trottoirs Menschen aus allen Gegenden Bayerns, ja Deutschlands; denn der Fremdenzufluß in München ist ein außerordentlicher und beläuft sich an man- chen Tagen auf mehrere Tausende. — An den Kern des alten Münchens hat sich mit allem Reichthums architektonischer Schönheit das neue in anscheinend natürlicher und doch überaus künstlerischer Weise angeschlos- sen. Man kann nicht leicht durch hellere,

11. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 83

1887 - Bamberg : Buchner
Ii. Geschichte und Verfassungskunde. deutschen Volke wiedererwachte Streben nach grösserer Einigung der einzelnen Stämme sollte nun verwirklicht werden. Fast in allen grösseren deutschen Hauptstädten kam es zu blutigen Aufständen; in München und im diesseitigen Bayern aber blieb die Ordnung im ganzen aufrecht erhalten. In dem Kampfe, der zur Befreiung der Herzogtümer Schleswig-Holstein vom dänischen Joche geführt ward, fochten bayerische Truppen mit Aus- zeichnung bei den Düppler Schanzen 1849; allein die Herzogtümer wurden doch bei Dänemark gelassen. Ein Freund der Wissenschaften, berief König Maximilian ausgezeichnete Gelehrte an die Hochschulen Bayerns, und zugleich unterstützte er talentvolle Studierende durch Stipendien und das von ihm gegründete Maximilianeum in freigebigster Weise. Er liess die Erzeugnisse des Kunstfleisses früherer Jahrhunderte sammeln und in dem hiefür erbauten Nationalmuseum zu München auf- stellen, auch gab er seiner Hauptstadt durch Anlegung der Maximilians- strasse eine weitere Zierde. — König Maximilian sah das Heil Deutsch- lands in der Einigung der deutschen Vormächte; aber es misslangen die Versuche, auf diesem Wege eine Verfassungsreform in Deutschland her- beizuführen. Da gab der Tod des Königs von Dänemark 1863 den An- stoss zu einem anderen Zustand der Dinge. Es nahmen nämlich gegen den Willen des deutschen Volkes und des Königs von Bayern die deut- schen Vormächte die Sache der bedrohten Herzogtümer Schleswig - Hol- stein in ihre eigene Hand, und das wurde ein Ausgangspunkt für die Auflösung des deutschen Bundes und die Neuentwicklung Deutschlands. Der König erlebte diese nicht mehr. Er starb am 11. März 1864. Eiu Blatt auf den Sarg des besten Königs. Das war ein Wort, das uns ins Herz geschnitten, ein Wetterstrahl in blauer Mittagsstunde — „Tot König Max!“ — so bebt’s von jedem Munde und heisse Thränen sagten, was wir litten. Der Beste tot in seines Weges Mitten, den wir geliebt aus tiefstem Herzensgründe, der uns geliebt! — Mit seinem Volk im Bunde ist noch kein König herrlicher geschritten! Was Er für Deutschland war in Sturmeswettern, was Er uns gab von seinen Gottesgaben, goldstrahlend steht’s auf der Geschichte Blättern. Und in den Herzen bleibt es eingegraben, das schöne Wort, mit ew’gen Liebeslettern; „Mit meinem Volke will ich Frieden haben!“ §. 77. König Ludwig Ii. (seit 1864) schloss sich der Politik seines Vaters Maximilian Ii. an und hielt auch dessen Anordnungen für Pflege der Wissenschaft und Kunst aufrecht. Zur Förderung des Gewerbewesens wurden das Polytechnikum in München und das Gewerbemuseum in Nürn- berg errichtet, ferner verschiedene technische Mittelschulen gegründet oder reorganisiert. In dem auf den dänischen Krieg folgenden Kriege von 6*

12. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 213

1878 - Würzburg : Stahel
§ 13. König Maximilian Ii. 213 Vater von Ingolstadt nach Landshut gekommen war, 1826 nach München und erbaute ihr dort einen herrlichen Palast. Unter ihm ward die Dampfschiffart auf der Donau und dem Main, die erste deutsche Eisenbau zwischen Nürnberg und Fürth (1835) und der Ludwig's-Donau-Main-Kanal (1846) eröffnet und mit dem Bau jener großen Schienenstraße begonnen, welche das Königreich von Süden nach Norden durchschneidet. Er ist einer der Urheber des deutschen Zollvereins, wodurch die Zollschranken im Innern Deutschlands fielen. Die herrlichen Bauten, mit denen er seine Residenz geschmückt (Königsbau, Basilika, Ruhmes- und Feldherrnhalle, Siegestor, Bibliothek, neue Pinakothek, Glyptothek, Ludwigskirche), haben München zu einer der schönsten Städte Deutschlands gemacht. Aber auch an anderen Orten des Landes zeugen zalreiche Bauten voll seinem Kunstsinne (Walhalla bei Regensburg, Befreiungshalle bei Kelheim, Restauration der Dome zu Regensburg, Bamberg, Speyer). Als 1848 in Paris eine Revolution ausbrach, verbreitete sich diese rasch nach Deutschland. Auch in München trat das Volk zusammen; doch ward die Erhebung, als sie einen ernstlichen Charakter annehmen wollte, durch eine Proklamation des königlichen Bruders Karl beschwichtigt, dessen Zusicherungen im ganzen Lande mit Dank und Freude ausgenommen wurden. Aber schon 4 Tage später (20. März) legte der König, weil seinen Ansichten eine neue Richtung nicht entsprach, die Regierung in die Hände seines Sones Maximilian nieder und lebte dann noch 20 Jare, lediglich seinen künstlerischen Neigungen. § 13. König Maximilian Ii. 1848—1864. ms-isn Maximilian Ii. bestieg den Thron in schwerer, trüber Aeit. Das schon seit den Befreiungskriegen im deutschen Volke wider erwachte und von den edelsten Geistern genärte Streben nach größerer Einigung der einzelnen Stämme sollte nun durch Gewalt verwirklicht werden, und so kam es bald in fast allen größeren deutschen Hauptstädten zu blutigen Aufständen. Dass in München und im diesseitigen Bayern die Ordnung im ganzen ausrecht erhalten blieb, dazu trug ganz besonders die vou Liebe und Freundlichkeit für das Volk durchdrungene Haltung des Königs bei. In der Rheinpfalz dagegen, die sich mit Baden zur Gründung einer Republik erhoben hatte, konnte die Ruhe erst durch das Einschreiten preußischer und bayerischer Truppen wider hergestellt werden 1849. In der schleswig-holsteinischen Frage, welche damals ganz Deutschland bewegte, nahm der König eine entschieden nationale Haltung ein, und an dem Kampfe gegen Dänemark 1849 beteiligten sich bayerische Truppen und fochten tapfer bei den Düppler Schanzen. Ein größeres Corps zog auf Betreiben Oesterreich’» nach Kurhessen, wo ein Verfassungskrieg ausgebrochen war. Hier hätte das gleichzeitige Einrücken der Preußen beinahe einen deutschen Bruderkrieg entzündet, wenn nicht gegenseitiges Nachgeben der . größeren Mächte (Ausgleich von Olmütz 1850) das drohende Unglück recht-

13. Geschichte der Neuzeit - S. 190

1902 - München [u.a.] : Franz
190 Bayern unter der Linie Zweibrücken-Birkenseld. Ludwig Ii. ihm benannten Maximiliansstraßemit deren Durchführung München eine neue Verkehrslinie nach seiner natürlichen Wasserader, der Isar, erhielt. Für Ausstellungen auf dem Gebiete der Künste und Gewerbe wie für Festlichkeiten sollte der 1854 errichtete Glas-palast dienen. Zur Pflege der vaterländischen Geschichte rief Mar Ii. an der Akademie der Wissenschaften eine historische Kommission ins Leben, von welcher die ältere deutsche und bayerische Geschichte durchforscht wurde. Zur Förderung und Heranbildung begabter Studierender gründete er ant rechten Jsaruser das Maximilianeum, das zugleich einen monumentalen Abschluß der Maximiliansstraße bildet. In der Erregung, welche die Thronbesteigung Christians Ix. von Dänemark in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland hervorrief, stand Maximilian mit Entschiedenheit auf deutsch-nationalem Standpunkt;") ja er eilte sogar aus Italien, wo er Kräftigung feiner fchwer erschütterten Gesundheit gesucht, nach München, starb aber schon am 10. März 1864?) Ihm folgte fein Sohn, König Ludwig Ii. (1864—1886).4) Als es wegen der 1864 von Preußen und Österreich eroberten Elbherzogtümer zwischen den beiden Großmächten 1866 zum Entscheidungskampf um die Hegemonie in Deutschland kam, stand Bayern auf der Seite Österreichs, schloß aber nach der Niederlage der österreichischen Waffen bei Königgrätz mit Preußen Frieden und nebst den übrigen süddeutschen Staaten ein Schutz-und Trutzbündnis, nach dem für den Fall eines Verteidigungskrieges die süddeutschen Truppen unter preußischer Führung kämpfen sollten. Dieser Fall trat mit der französischen Kriegserklärung vom 19. Juli 1870 ein.0) Die nationale Haltung des jugendlichen Königs Ludwig Ii. beschleunigte den Anschluß Süddeutschlands an den norddeutschen Bund. In dem deutschfranzösischen Kriege zeichneten sich die bayerischen Truppen, die anfangs unter der Führung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm *) Unter dem Prinzregenten Luitpold wurde es in einen neuen Prachtbau an der Prinzregentenstraße verlegt. 2) Lies „An König Max Ii." von F. Dahn. s) Lies „Ein Blatt auf den Sarg des besten Königs". „Zum 14. Marz 1864" von Julius Grosse. — Sieh Engleder und Stöckel, Vaterl. Geschichtsbilder, Nr. 23: „Maximilians Ii Denkmal in München." 4) Lies „Ludwigs Ii. Fränkischer Markenritt (1867)" von F. Dahn. s) Lies „Eine Stimme aus der Befreiungshalle" von Franz L. Seidl. — „Verbunden" von M. Greif. — „In schöner Zeit" von M. Carriere. — „An König Ludwig Ii. von Bayern", von F. Dahn. —- „König Ludwig U von Bayern" von K. Gödecke. — „Das Ludwigslied" von Schwetzschke. „Das Lied vom bayerischen Löwen" von Ignaz Hub. — „Hie Wittelsbach" von K. Deyerl.

14. Abriß der bairischen Geschichte - S. 50

1882 - Heidelberg : Winter
50 Kap. 13. § 72. Kurfürst Maximilian I. Tilly mit dem ligistischen Heere anfangs noch in Böhmen, nachher am Rhein und in der Pfalz die Sache des Kaisers und der Liga weiterführte. — (Zum Andenken an den Sieg am weißen Berg, welchen Maximilian unter der Losung: „Maria, Mutter Gottes!" in einer Stunde erfochten hatte, errichtete er auf dem Hauptmarktplatz zu München die dort noch befindliche Mariensäule.) Als durch Tillys Siege bei Wimpfen und bei Höchst (1622) die Sache Friedrichs verloren war, erhielt Maximilian vom Kaiser auf dem Kurfürstentage zu Regensburg die pfälzische Kurwürde und verrichtete am 25. Februar 1623 bei der kaiserlichen Festtafel zum erstenmal den Dienst des Erztruchsessenamts. Iii. Uon der Erwerbung der Kurwürde in Baiern bis ;ur Erhebung Baierns turn Königreich. Kap. 13. Vom Kurfürsten Maximilian I bis zur Wiedervereinigung der ganzen Pfalz mit Baiern. (72.) Zm weiteren Verlauf des dreißigjährigen Krieges führte lange Zeit hindurch Kurfürst Maximilian I durch seine Stellung an der Spitze der Liga, wie überhaupt durch seine von seinem festen Charakter getragene und von seinem wohlgeordneten Staatshaushalt, wie auch von Tillys Feldherrntalent und Treue unterstützte Bedeutung das große Wort im Reich. Verstärkt wurde noch diese Bedeutung dadurch, daß er sich vom Kaiser für das ihm verpfändete und bis dahin von ihm verwaltete Oberösterreich 1628 die Oberpfalz, die er bereits auf Lebzeiten inne hatte, samt den auf der rechten Seite des Rheins gelegenen Ämtern der Unterpfalz, zur Entschädigung für die von ihm aufgewandte Kriegskostensumme von 13 Millionen Gulden, erb- und eigentümlich übergeben ließ. Als durch Wallensteins rücksichtsloses Schalten im Reich und durch den Erlaß und die Ausführung des „Restitutionsedikts" (1629, zu welchem allerdings die ligistischen, insbesondere die geistlichen Fürsten selbst den Kaiser vermocht hatten) die kaiserliche Macht ein so großes, den Fürsten gefährlich erscheinendes Übergewicht bekam, trat der Kurfürst Maximilian an der Spitze der Liga auf dem Kurfürstentage zu Regensburg 1630 gegen den Übermut Wallensteins auf und erwirkte die Absetzung desselben. Das gedachte ihm Wallenstein. Als daher nach der Schlacht bei Breitenfeld (oder Leipzig 1632) dem Sieger ganz Süddeutschland offen stand und Gustav Adolf über den Lech, wo Tilly sein Ziel fand, in Ober-baiern eindrang und München einnahm, da mußte Maximilian, der sich in Regensburg noch behauptete, lange vergeblich um Hilfe bitten; denn obgleich Wallen stein, der unterdes wieder den Oberbefehl über das kaiserliche Heer erhalten hatte, vom Kaiser den Auftrag erhielt Baiern zu befreien, hielt sich der Friedländer in seinem Groll gegen Maximilian lange zurück, und nur, als der Kurfürst es sich gefallen ließ, daß Wallenstein den Oberbefehl über das vereinigte kaiserliche und bairische Heer erhielt, nahm Wallenstein

15. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 132

1890 - Nürnberg : Korn
1825- 1848- 132 § 8. Regenten ans der Linie Zweibriisen-Birkenfeld. gab Maxiniilian Tirol mit Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel an Österreich zuruck und erhielt dagegen: das Großberroatnin Würr-bürg mit Aschaffenburg und die linksrheinische Pfalz. - ^Qtrte 1csj0n während des Krieges unablässig für die 1siesef>H° f1'' )ei^? Landes und Volkes gesorgt. Am 26. Mai E setzte er fernen Werken die Krone auf, indem er seinem Lande enu Vei Teilung gab. König Maximilian hatte sein Land, das er Z, s ftr J-rrjaöe *ur schönsten Blüte emporgebracht und ich durch Milde und Herzensgüte die Liebe seiner Unterthanen erwor- tiesste betrauert ward wie ein Vater vom ganze« Volke aufs -184s, 2) König Ludwig I. 1825—1848. Ludwig, der hochbegabte und hochgebildete Sohn Maximilians, verschönerte Bayern durch zahlreiche kunstsinnige Bauten, ^chon m den trüben Zeiten der Knechtung Deutschlands hatte er den Entschluß gefaßt, durch seine Walhalla zur Erstarkung des deutschen Sinnes beizutragen. Diese fand bei Regensburg einen würdigen Platz; die von ihm gleichfalls erbaute Befreiuuas-halle thront über der Stadt Kelheim. Um seine Hauptstadt München für ganz Deutschland zu einer Hochschule der bildenden Kunst durch Lehre wie durch Beispiel zu macheu, schmückte er sie durch den Konigsbau, die Basilika, die Ruhmes- und Feldherrnhalle, das Siegesthor, die neue Pinakothek, die Glyptothek. Als sich die Unruhen der französischen Revolution von 1848 auch nach Bayern verbreiteten, übergab der König die Regierung seinem Sohne Maximilian, lebte dann noch zwanzig Jahre, ohne ferner in den Gang der Regierung einzugreifen, und blieb fortwährend ein eifriger Förderer der Kunst und aller gemeinnützigen und wohlthätigen Zwecke. Er starb, 82 Jahre alt, zu Nizza. .1864 3) König Maximilian Ii. 1848-1864. Maximilian bestieg den Thron in schwerer, trüber Zeit. Das feit den Befreiungskriegen im Deutschen Volke wiedererwachte Streben nach größerer Einigung der einzelnen Stämme sollte nun verwirklicht werden. Fast in allen g nieten deutschen Hauptstädten kam es zu blutigen Ausständen: in München und im diesseitigen Bayern aber blieb die Ordnung im ganzen anfiecht erhalten. — In dem Kampfe, der zur Befreiung der Herzogtümer Schleswig-Holstein vom dänischen Joche geführt ward, fochten vayerifche Truppen mit Auszeichnung; allein durch das Londoner Proto-^ werden die Herzogtümer bei Dänemark gelassen. — Ein Freund derwisten^chaften, berief König Maximilian ausgezeichnete Gelehrte an Ok Hochschulen Bayerns. Er errichtete die historische Kommission zur Erforschung der deutschen Geschichte und unterstützte talentvolle studierende durch Stipendien und das vou ihm gegründete Maximi-ltanemn tii freigebigster Weise. — Er ließ die Erzeugnisse des Knnst-steitzev früherer Jahrhunderte sammeln und in dem hiefür erbaneten .tntidimhnnjenm zu München aufstellen, auch gab er feiner Hauptstadt i liich Jnlegung der Maximiliansstraße eine weitere Zierde. ^nig^Maximilian sah das Heil Deutschlands in der Einigung der deutschen Vormächte; aber es mißlungen die Versuche, auf diesem Wege

16. Vaterländische Geschichte - S. 100

1909 - Nürnberg : Korn
100 20. Maxrrrrmärr Ii. (1848-1864.) „Freiheit und Gesetzmäßigkeit." Wahlspruch Maximilians Ii. Mit dem Wahlspruche „Freiheit und Gesetzmäßigkeit" übernahm Maximilian I I. in schwerer Zeit die Regierung. (Sr war zu München im Jahre 1811 geboren. Als Jüngling besuchte er die Universitäten zu München, Berlin und Göttingen. Später machte er Reisen nach Italien, Griechenland, Frankreich und England. Besonders gerne weilte er im Gebirge. Die reine Luft der Alpen tat seinem Geist und Körper wohl und linderte seinen häufig auftretenden Kopfschmerz. Dem versöhnlichen Walten Maximilians als König und seinem ruhigen Ernste gelang es, sein Land vor inneren Verwicklungen zu bewahren. Nur in der Rheinpfalz kam. es zu Unruhen des Volkes, die durch bäuerisches und preußisches Militär unterdrückt wurden. Unter seiner Regierung begann die Lösung der Schleswig-Holsteinischen Frage. Schleswig und Holstein, diese beiden Herzogtümer im Norden Deutschlands, wünschten sich an das letztere anzuschließen, wurden aber von deu Dänen gezwungen, bei Dänemark zu bleiben. Wohl verteidigten sich die Schleswig-Holsteiner mutig und die Deutschen kamen ihnen zu Hilfe, auch die Bayern, welche sich besonders bei Erstürmung der Düppeler Schanzen hervortaten: aber trotz aller Erfolge mußten die stammverwandten Herzogtümer infolge der Einsprache anderer Großmächte den Dänen überlassen werden. Maximilian von Bayern weigerte sich standhast die Urkunde zu unterzeichnen, welche diese Bestimmung enthielt; denn ein solches Vorgehen schien ihm ein Unrecht zu sein. Die Bewohner von Schleswig-Holstein hatten nun schwer unter dem Drucke der dänischen Herrschaft zu leiden. 9lm Lebensabend Maximilians kam die Sache nochmals in Bewegung, um dann einen besseren Ausgang zu nehmen. Maximilian nahm so regen Anteil daran, daß er von Rom, wo er sich zu seiner Genesung aufhielt, nach München zurückeilte, um die Bestrebungen der deutschgesinnten Herzogtümer zu unterstützen. Er sollte aber die Einverleibung derselben in Deutschland nicht mehr erleben. Für Bayern war die 16-jährige Regierung Maximilians eine segensreiche, friedliche Zeit, in der des Volkes Wohlstand in ansehnlicher Weise wuchs. Eine Reihe wohltätiger Gesetze trug wesentlich dazu bei. Alle Gerichtsverhandlungen mußten nunmehr mündlich und öffentlich fein. Zur Aburteilung von Verbrechern wurden die Schwurgerichte neu geschaffen; die Rechtspflege wurde von der Verwaltung getrennt. Der Presse (den Zeitungen) wurden weitgehende Freiheiten gewährt. Die Abgeordneten wurden nicht mehr nach den einzelnen Ständen, sondern^frei^aus dem

17. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 193

1862 - Giessen : Heinemann
193 und bayerische Linien entstanden, von denen aber in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts nur noch drei vorhan- den waren, die in München, in Mannheim und Zwei- brücken ihren Sitz hatten. Die erste starb 1777 mit Maximilian Joseph aus, und der pfälzische Kurfürst Karl Theodor erhielt ihre Besitzungen. Und als auch dieser 1799 kinderlos gestorben war, kam das Ganze an Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, der jedoch die Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich, Heidelberg und Mannheim an Baden ab- trat, dafür aber anderen Länderzuwachs und 1805 die Königswürde erhielt. Bei der Festsetzung der deutschen Grenzen im Jahre 1815 wurde Bayern auch wieder auf dem linken Rheinufer bedacht. Nach Maximilian's I. Tode 1825 kam sein Sohn Ludwig zur Regierung, welcher 1848 die Krone niederlegte, worauf sie an seinen Sohn Maximilian Ii. gelangte. Bayern zerfällt in 8 Provinzen: Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Obersranken, Mittcksranken, Untersranken, Schwa- den, Pfalz, und das Ganze umfaßt 1360 Q. M. mit mehr als 4800000 E. Die Hauvtstadt ist München an der Isar (in Oberbayern) mit 140000 E. Andere Städte sind Passau und Landshut in Niederbayern, Regensburg in der Oberpfalz, Bayreuth und Bamberg in Oberfranken, "Nürnberg, Fürth, Erlangen und Ansbach in Mittelfranken, Augsburg in Schwa- den, Würzburg und Aschaffenburg in Unterfranken, Speyer, Landau und Zweibrücken in der Pfalz. Bayern ist im Allge- meinen ein sehr fruchtbares Land; Ackerbau und Viehzucht sind darin vorherrschend; Gewerbsthätigkeit findet sich haupt- sächlich in den alten Reichsstädten Nürnberg und Augsburg. Für Wissenschaft und Bildung ist unter den Königen viel ge- schehen; besonderer Unterstützung erfreute sich die Kunst durch den König Ludwig, der namentlich die Stadt München mit vielen sehenswerten Kunstdenkmälern schmückte. §. 45. Westlich von Bayern liegt das Königreich Württemberg. Die Burg Württemberg, die unweit Cannstatt gelegen war, gab diesem Lande den Namen. Das Grafengeschlecht, welchem die Burg gehörte, war 13

18. Naturgeschichte, Naturlehre, Erdkunde und Geschichte - S. 90

1905 - Hof a.S. : Kleemeier
— 90 Lowe, der München gründete. Da der letztere aber dem Kaiser Friedrich Barbarossa die Heeresfolge verweigerte, wurde er abgesetzt. Nun kam Bayern in die Hände der Wittelsbacher (1180). Diese waren Nachkommen Luitpolds des Schyren und blieben seitdem iin Besitze Bayerns. Ludwig der Kelheimer und Otto der Erlauchte brachten die Pfalz in ihren Besitz (1214 und 1220) Dann aber begann die unheilvolle Zeit der Teilungen. Herzog Ludwig der Bayer (der 1314 — 1347 Kaiser war) gab den Nachkommen seines Bruders Rudolf die Pfalz (Hausvertrag von Pavia 1329), daneben bestand schon Niederbayern. Das Herzogtum Ludwigs des Bayern wurde aber wieder in mehrere Länder geteilt und es kam vor, daß Bruder wider Bruder, selbst Söhne gegen den eigenen Vater das Schwert zogen. Als endlich Ober- und Niederbayern in der Hand Albrechts des Weisen wieder vereinigt waren, bestimmte dieser 1506 in einem Gesetz, daß keine Teilungen mehr erfolgen dürfen, sondern der erstgeborene Sohn allein zu regieren habe. Die Pfalz hatte die Kurwürde erhalten; doch wurden auch drüben viele Teilungen vorgenommen. Die Reformation schuf einen großen Gegensatz zwischen Bayern und der Pfalz. Während sich die pfälzischen Fürsten der neuen Lehre zuwandten, blieben die bayerischen Herzoge der katholischen Kirche zugetan. So stand zu Anfang des 3 0 jährigen Krieges Herzog Maximilian an der Spitze der katholischen Fürsten und Kur- fürst Friedrich von der Pfalz war das Oberhaupt der Protestanten. Friedrich, der die böhmische Königskrone zu erlangen suchte, wurde voir Maximilian besiegt. Er mußte fliehen und Maximilian erhielt vom Kaiser die pfälzische Kurwürde (1623). Maximilians Feld- herr Tilly war einer der bedelltendsten Heerführer des 30jährigen Krieges. Viel Unglück brachte der tapfere Kurfürst Max Emanuel über sein Land. Er kämpfte zuerst für den Kaiser gegen die Türken; aber später verband er sich mit den Franzosen. Da eroberten die Österreicher sein Land und bedrückten es schwer. Die oberbayerischen und niederbayerischen Bauern erhoben sich um die Österreicher zu vertreiben; allein sie wurden bei Sendling (1705) und Aidenbach vernichtet. Erst lange Zeit darnach durfte Max Emanuel in sein Land zurückkehren. Von 1329—1777 waren Bayern und die Pfalz getrennt; da starb 1777 die Ludwigsche Linie aus und nun regierte Kurfürst Karl Theodor über die Pfalz und Bayern. In München gefiel es diesem Fürsten llicht und die Bayern waren froh, als Max Joseph Iv. (als König Maximilian I.) die Regierung antrat. Doch kam zunächst eine lange Kriegszeit, die durch den Kaiser Napoleon 1. veranlaßt wurde. Bayern verband sich mit den Franzosen; dafür wurde es zum Königreich erhoben (18 0 6) und durch Schwaben und

19. Vaterländische Geschichte - S. 53

1909 - Nürnberg : Korn
53 — zog sich Siegmund ganz von der Regierung zurück. Der kunstsinnige Fürst lebte lieber auf seinem Schlosse Menzing an der Würm, unweit München, im Berkehr mit Gelehrten und Künstlern, als daß er den Regiemngs-geschäften oblag. So war Albrecht tatsächlich Alleinregent. Da glaubte Herzog Christoph der Starke, von dem schon bei der Landshuter Hochzeit die Rede war, gemäß den Bestimmungen seines Vaters ein Anrecht aus die Mitregentschaft zu haben. Aber Albrecht ließ dies nicht zu. Ein Schiedsgericht gab ihm recht, und Christoph wurde 19 Monate lang in Haft gehalten. Er starb später auf der Rückkehr vou eiuer Pilgerfahrt in das hl. Land zu Rhobus. Albrecht der Weise war bestrebt, das wieder zu erringen, was die Wittelsbacher verloren hatten. Dadurch machte er sich viele Feinde, selbst den Kaiser Friedrich 1ii., dem er Regensburg weggenommen hatte. Aber er wußte mit Kraft und Klugheit den nahenden Gefahren zu entgehen. Der Zwiespalt mit dem Kaiser wurde dadurch beigelegt, daß er Regensburg wieder herausgab. An dem Landshuter Erbfolgekriege war Herzog Albrecht ebenfalls beteiligt. Der größte Teil jener Länder, um die man kämpfte (Nieber-bavern), kam in seinen Besitz. Um sein Land vor weiteren Teilungen zu bewahren, erließ er im Einverständnis mit seinem Bruder Wilhelm das sogenannte Primogeniturgesetz (Erstgeburtsgesetz) 1506 und ließ es von den Landstünden und vom Kaiser Maximilian bestätigen. Dieses Gesetz bestimmte, d a ß B a t) e r n niemals mehr geteilt werden dürfe it u b daß immer nur der älteste S o h n Regent des ganzen Landes sein m ü s s e. Die jüngerer! Prinzen waren nur Grasen und wurdeu mit anderen Einkünften ausgestattet. Diese fingen Bestimmungen allein schon rechtfertigen den Beinamen Albrechts „der Weise". Unter Albrechts Regierung wurden einige bedeutende Bauwerke vollendet. Sein Bruder Siegmund hatte den Grund zur Frauenkirche in München gelegt. Albrecht baute sie aus. Heute noch bewundern wir den großen schönen Bau, dessen Kuppeltürme ein Wahrzeichen und eine Zierde Münchens sind. Zu seiner Zeit wurde auch der Dom in Regensburg vollendet, eines der herrlichsten Gotteshäuser in ganz Deutschland. In dem Bewußtsein, eine der schönsten Taten des Friedens getan zu haben, konnte Albrecht zu seinen Vätern schlafen gehen. Allen Bruderzwist, der Jahrzehnte lang die gesegneten Gaue Bayerns verwüstet, glaubte er vorüber. Konnte er ahnen, daß aus weiter Ferne dumpf grolleub ein neues Unwetter'heranzog, größer, schrecklicher als alle bisherigen? Unter Blitz und Donner trat die Neuzeit auf den Plan.

20. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 65

1898 - Würzburg : Stuber
— 65 — Abgesandten der Bundesfürsten bildeten den Bundestag, der seinen Sitz in Frankfurt a M. hatte und die gemeinsamen Angelegenheiten Deutschlands beraten sollte. 50. König Maximilian I. von Bayern (1799—1825). 1. Maximilian als Kurfürst. Mitten unter den Kämpfen der französischen Republik gegen die europäischen Mächte starb Kurfürst Karl Theodor von Bayern kinderlos, und sein Vetter, Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, folgte ihm in der Regierung. Damals erlitt das Land durch die vielen Kriege große Drangsale. Im Feldznge von 1800 kämpften die bayerischen Truppen an der Seite Österreichs gegen Frankreich; aber München kam in die Hände der Franzosen, und der Kurfürst mußte aus seiner Hauptstadt fliehen. Für die im Frieden von Lüneville (1801) verlorene Rheinpfalz wurde Bayern auf andere Weise entschädigt. Es erhielt nämlich bei der Säkularisierung (1803) die Hochstifte Würzburg, Bamberg, Eichstätt, Freising und einen Teil von Passau, dazu eine Anzahl Abteien und Reichsstädte. Das pfalzbayerische Gebiet rechts vom Rhein mit Heidelberg und Mannheim dagegen kam au das neue Kurfürstentum Badeu. Weil Österreich und Preußen die deutschen Reichsländer links vom Rheine den Franzosen preisgegeben hatten, und weil Österreich sogar uach dem größten Teile Bayerns strebte*), so ging der Kurfürst ein Bündnis mit Frankreich ein und rettete dadurch feine Selbständigkeit. 2. Erhebung Bayerns zum Königreiche. Als nun im Jahre 1805 ein neuer Krieg Napoleons gegen Österreich und Rußland ausbrach, stellte sich Maximilian auf die Seite Frankreichs. Im Frieden von Preßbnrg wurde Bayern zum Königreiche erhoben und durch weitere Gebiete vergrößert (Tyrol und Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach u. a. m. — Würzburg trat es wieder ab). König Maximilian schloß sich bald darauf dem von Napoleon gegründeten Rheinbünde an und verpflichtete sich, ihn bei jedem künftigen Kriege mit 30000 Mann zu unterstützen. 1806 und *) Kaiser Joseph Ii. machte schon nach dem Tode des Kurfürsten Max Iii. Ansprüche auf Bayern und bot dem Kurfürsten Karl Theodor eiue Vertauschung Bayerns gegen die österreichischen Niederlande mit dem Titel eines Königs an. In einem geheimen Artikel des Friedens von Campo Formio ließ sich Österreich von Napoleon sogar die Abtretung eines großen Teiles von Bayern versprechen. Klemmert und Weickcrt, Bilder a. d. Geschichte. 3. Auflage. 5