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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 40

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 40 — wir sollen Gott fürchten und unvergängliche Güter (auszuführen!) sammeln, damit wir ein seliges Ende haben, wie Heinrich. Dazu wollen wir einen schönen Spruch merken: „Herr lehre uns bedenken ... (wird im System nachgetragen.) Heinrich war in doppelter Hinsicht klug. — Er besaß die weltliche Klugheit und die geistliche Klugheit (Weisheit). König Heinrich hatte seinen Sohn Otto zum Nachfolger empfohlen; wovon werden wir nunmehr sprechen? — Davon, ob Otto der Nachfolger seines Vaters wurde oder nicht.

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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 14

1909 - Breslau : Handel
14 @r war ein kluger, tapferer und frommer Fürst. Die deutschen Herzge wollten ihm anfangs nicht gehorchen. Er gewann sie aber durch Klugheit und Freundlichkeit fr sich. Jetzt herrschte wieder Einigkeit im Reiche. 2. Heinrich macht sein Volk wehrhaft. Die schlimmsten Feinde des Reiches waren damals die Ungarn. Sie fielen oft in Deutsch-land ein und oerwsteten es. Heinrich schlo mit ihnen einen Waffen-stillstand, der 9 Jahre dauerte. Whrend desselben lie er Burgen bauen und die Städte mit Mauern und Grben umgeben. Seine Krieger bte Heinrich fleiig im Reiten und Fechten. Die Adeligen wurden als Reiter (Ritter) ausgebildet. Die Brger und Bauern dienten als Fuvolk. Um die Burgen entstanden spter Städte, wie Magdeburg, Merseburg, Quedlinburg u. a. Heinrich I. heit deswegen auch der Stdtegrnder". Die Bewohner der Burgen und Städte nannte man Brger. 3. Seine Kriege. Heinrich besiegte zuerst die Wenden und eroberte ihre Hauptstadt Brenn abor (Brandenburg). Zum Schutze der Ostgrenze grndete er die Nordmark (928. Siehe S. 22). Bald darauf fielen auch die Ungarn wieder in Deutschland ein. Heinrich aber besiegte sie unweit Merseburg (933). 4. Sein Ende. Heinrich I. starb im Jahre 936. Er hat Deutschland einig und stark gemacht. Als Nachfolger wurde sein Sohn Otto gewhlt. 7. Otto I., der Grosse. 936973. 1. Ottos Krnung. Otto I. war ein frommer und gerechter Fürst. Er lie sich mit groer Pracht in Aachen krnen. Bei dem Krnungsmahle bedienten ihn die deutschen Herzge. Sie wollten ihn dadurch als ihren Herrn anerkennen. 2. Seine Kriege. Otto sah die Herzge nur als Reichsbeamte an. Sie emprten sich deshalb gegen ihn. Otto zwang sie mit Gewalt zum Gehorsam und stellte Ruhe und Ordnung im Reiche her. Hierauf besiegte er die Dnen und die Wenden. Um das Christentum im Osten weiter auszubreiten, grndete Otto mehrere Bistmer (z. B. Brandenburg, Merseburg und das Erzbistum Magdeburg). Unter seiner Regierung fielen die Ungarn wieder in Deutschland ein. Otto besiegte sie auf dem Lechfelde bei Augsburg (955). Seitdem sind die Ungarn nicht wieder nach Deutschland gekommen. 3. Kaiserkrnung und Tod. Otto war auch König von Italien. Dort brachen damals groe Unruhen aus. Da zog Otto nach Italien und stellte die Ordnung wieder her. Der Papst krnte ihn hier zum rmischen Kaiser (962).

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 120

1878 - Berlin : Nauck
120 Mittlere Geschichte. Iii. Abschnitt. Von 1073-1254 n. Chr. . 94. Otto Iv. (11981215). Bald nach dem Kaiser starb auch der alte schwache Papst Clestin Iii., und au seilte Stelle trat Innocenz Iii., ein Mann, der mit dein grten Eifer und der grten Klugheit danach strebte, die geistliche Gewalt der alle weltliche zu erheben. Dabei wurde er besonders begnstigt durch den nach Heinrichs Tode sich furchtbarer als je erneuernden Kampf der Guelseu und Ghibellinen. Whrend diese den Herzog Philipp von Schwaben, den Oheint des jungen Friedrich,' zum Kaiser whlten, erhoben jene Otto von Brannschwetg, den jngeren Sohn Heinrichs des Lwen. Fr den letzteren erklrte sich nach lngerem Zgern auch der Papst, und so entstand in Deutschland ein zehnjhriger Brgerkrieg. Anfangs gewann Philipp entschiedene Vortheile; als er aber 1208 wegen einer Privatbeleidigung von Otto von Wittelsbach zu Bamberg ermordet wurde, fand Otto Iv. berall Anerkennung. Baid jedoch gerieth derselbe nun mit dem Papste, dem Vormunde des jungen Friedrich, der die Ma-thildischeu Gter und wegen seines Zuges nach Neapel, das Friedrich gehrte, in Streit und wurde iit deit Bann gethan. Jetzt betrieb der Papst die Erwhlung Friedrichs zum Kaiser und so wurde, nachdem Otto von Philipp August i. I. 1214 bei Bouviues in Flandern besiegt worden (. 108), i. I. 1215 Friedrich Ii. zu Aachen gekrnt. Otto zog sich, von fast allen Stnden verlassen, in seine Erblnder zurck und starb vor Kummer i. I. 1218 auf der Harzburg. . 95. Friedrich Ii. (12151250). Friedrich Ii. hatte den groen Plan, gesttzt auf seine Macht in Sicilien und Deutsch-laitd, sich ganz Italiens zu bemchtigen, die lombardtschen Städte in die gleiche Botmigkeit wie sein Knigreich Neapel und Sicilien zu bringen und die Uebermacht des Papstes gnzlich zu vernichten. Dennoch stand er mit Innocenz Iii. fortwhrend in gittern Vernehmen, und dessen Nachfolger Ho-norins Iii. (seit 1216) widersprach sogar der Wahl seines Sohnes Heinrich zum rmischen König nicht und krnte darauf ihn selbst in Rom zum Kaiser; als man aber in Rom anfing, seinen Plan zu durchschauen, begannen gegen ihn die heftigsten Kmpfe, die bis an seinen Tod dauerten. Schon mit Gregor Ix., dem Nachfolger des Houorius (feit 1227), gerieth er iu Streit wegen des bereits vor feiner Krnung versprochenen Kreuzzuges, den er noch immer hinausschob, obgleich er sich mit Jolantha,

3. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 40

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 40 — des Tages 8 zu den Regierungsgeschäften, 8 den Wissenschaften und dem Gebet, 8 dem Essen, dem Schlafe und der Pflege des Körpers. 1 a Unter Alfreds Regierung erfreuten sich Landbau, Gewerbe, Handel und Schiffahrt seiner Aufmunterung, Unterstützung und Aufmerksamkeit. Dörfer und Städte (namentlich Londons seine Hauptstadt,) wurden teils verschönert, teils neu erbaut. — Kurz vor seinem Tode gab er seinem Sohne und Nachfolger vortreffliche Lehren, die als Beweis von des Königs Sorgen für die Wohlfahrt seines Volkes zeugen. Kaum 54 Jahre alt, starb Alfred, allgemein betrauert, im Jahre 901. Mit Recht gebührt ihm der Name „des Großen." Heinrich i. (919—936) und Otto I (936—973). Als Ludwig das Kind, der letzte deutsche Karolinger, 911 gestorben war, wurde Deutschland ein Wahlreich. Zuerst wählten die Deutschen den mächtigen Sachsenherzog Otto und als dieser seines Alters wegen die Königswürde ablehnte, den Frankenherzog Konrad zum Könige. — Zwar war er ein edler Fürst, aber er besaß nicht die Geisteskraft, ein so zerrüttetes Reich zusammenzuhalten. Gegen ihn empörten sich die Sachsen, und zugleich brachen die Ungarn plündernd in Deutschland ein, ohne daß Konrad es wehren konnte. Voll tiefen Schmerzes über seine erfolglose Regierung ließ er kurz vor seinem Tode seinen Bruder Eberhard nach Limburg kommen und schickte denselben mit Krone und Scepter zu seinem Feinde, dem Herzoge Heinrich von Sachsen, dem Sohne Ottos, weil kein anderer als Heinrich würdig sei, als sein Nachfolger die deutsche Krone zu tragen. Eberhard traf den Herzog auf der Jagd mit dem Vogelfang beschäftigt. Daher haben die Geschichtsschreiber Heinrich den Namen des „Vogelstellers" gegeben. Heinrich war von männlich schöner Gestalt, tapfer, fromm und von liebenswürdiger Freundlichkeit im Umgange. Ausharrende Thätigkeit und festen Willen bewies er in allen seinen Handlungen. Von Ungerechtigkeit und Härte findet sich in seiner ganzen Regierung keine Spur. — Mit den Ungarn schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand. Diesen benutzte er mit Weisheit und Klugheit. Er übte die Deutschen in geschickten Kämpfen, legte Grenzfestungen an und erbaute mehrere Städte, weshalb man ihn auch den „Städtebauer" genannt hat. Die Wenden besiegte er und eroberte ihre Hauptfeste Brennabor (Brandenburg) 927. Nach Ablauf des Waffenstillstandes brachen die Ungarn abermals in Sachsen und Thüringen ein (933); aber Heinrich zog dem Feinde bis in die Gegend von Merseburg entgegen, schlug ihn und trieb ihn in eilige Flucht. Im Jahre 936 ward Heinrich zu Memleben (an der Unstrut) vom Schlagfluß getroffen, der ihm den Tod brachte. Nach dem Tode Heinrichs wurde sein Sohn Otto I. zu Aachen gekrönt. Die

4. Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden - S. 20

1903 - Berlin : Nicolai
die Nordgrenze durch die Mark Schleswig, und zum Schutze gegen die Einfälle der Wenden errichtete er der Havelmündung gegenüber am linken Elbufer eine Mark, die aber nach seinem Tode wieder verfiel. — Wir nennen Heinrich den Wiederhersteller des deutschen Reiches; denn er hat durch Klugheit und Tapferkeit die deutschen Stämme unter seinem Zepter wieder vereint. In Quedlinburg am Harz liegt er begraben. 8. Otto der Große. Seine Wahl, Krönung und Person. Die deutschen Großen hatten Heinrich versprochen, seinen Sohn Otto zu seinem Nachfolger zu wählen. Sie hielten Wort und krönten ihn in Aachen, der Stadt Karls des Großen. Otto übertraf den Vater noch an Tatkraft; stark wie sein Geist war auch sein Körper. Bis auf die Brust reichte ihm der Bart hinab; man sagte, er trage die Mähne eines Löwen. Sein Auge war lebhaft, rasch sein Gang. Er war fromm und menschenfreundlich; wenn er aber in Zorn geriet, flößte er Furcht ein. Auch dann glich er einem Löwen. Heinrich hatte sich damit begnügt, daß die Herzöge ihn als König anerkannten, hatte sie aber sonst in ihren Ländern schalten und walten lassen, wie es ihnen gefiel. Otto aber wollte nicht bloß König heißen, er wollte es auch sein, die Herzoge sich wirklich untertänig machen. Das gelang ihm nicht ohne heiße Kämpfe. Schlimm war es, daß seine eigenen Brüder sich gegen ihn empörten. Mit Heinrich, seinem jüngeren Bruder, der selbst nach der Krone strebte, verbanden sich einige Herzöge; auch der König von Frankreich stand ihm bei. Schnell eilte jedoch Otto herbei und besiegte die Empörer, verzieh aber Heinrich großmütig, als er seine Gnade anrief. Doch dieser, vom Ehrgeiz verblendet, hielt sein Wort nicht, sondern empörte sich wieder; seine Verbündeten trachteten dem Könige sogar nach dem Leben. Otto aber siegte wieder und setzte den Bruder gefangen. Da erst bereute Heinrich aufrichtig sein Vergehen gegen den rechtmäßigen König, seinen Bruder. Im Dome zu Frankfurt am Main warf er sich im Bußgewaude Otto zu Füßen, bat um Gnade und erhielt sie. Nun blieb er dem königlichen Bruder auch treu ergeben. Die Herzöge aber brachte Otto zum Gehorsam. Um die Königsgewalt zu be-

5. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 51

1911 - Langensalza : Beltz
Otto der Große. 01 Er stärkte die deutsche Wehrmacht. Er schützte das Innere und die Grenzen des Landes durch Errichtung fester Plätze und Gründung von Marken. 3. Wie kam es, daß ihm alles so herrlich gelang? Heinrichs Charakter: Milde, Freundlichkeit, Klugheit, Entschlossenheit, Ausdauer und Gottvertrauen. Die Treue des deutschen Volkes. — Entwickeln. Iv. Zusammenfassung. A. Historisches. Heinrich I. hat das Deutsche Reich neu gegründet, indem er 1. die innere Einigung herbeiführte, 2. die deutsche Wehrmacht stärkte, 3. die Reichsfeinde besiegte und 4. das offene Land und die Grenzen Oes Reiches durch feste Plätze und Marken schützte. Zahlen: 919—936. 933. 8. Ethisches. „Jedermann sei untertan der Obrigkeit." „Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter." „Einigkeit macht stark." „Wo Lieb' und Treu' sich um den König reihen, Wo Fürst und Volk sich reichen so die Hand, Da muß des Volkes wahres Glück gedeihen, Da blüht und wächst das deutsche Vaterland." V. Anwendung. Heinrich I. und Karl der Große. Ihre Ziele, Mittel und Erfolge. Welche drei großen Entscheidungsschlachten haben wir kennen gelernt? Welches ist ihre Bedeutung? Mit welchem Rechte kann man Heinrich I. den Städtegründer nennen? Der Wert der Einigkeit. Wie heute in Deutschland für den Landesschutz gesorgt wird. 8. Otto der Grofce. A. Ottos I. Krönung und Kampf gegen die Herzoge. Hauptziel: Wie Heinrichs!. Werk von seinem Nachfolger fortgesetzt und vollendet wurde. I. Vorbereitung. Worin bestand das Werk Heinrichs I.? (Er hat das Reich neu gegründet, indem er die innere Einheit wiederherstellte, die deutsche Wehrmacht stärkte und die Reichsfeinde besiegte.) Wie wird nun sein Nachfolger das Werk fortgeführt haben? (Er wird dafür gesorgt haben, daß die Reichseinheit erhalten blieb, daß die Wehrkraft des deutschen Volkes weiter gestärkt wurde u. s. f.) Wer war der Nachfolger Heinrichs? Haben die deutschen Herzöge das dem verstorbenen Könige gegebene Versprechen eingelöst? 4*

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 393

1855 - Mainz : Kirchheim
393 sche, Karls des Großen Enkel, war der erste deutsche König. Er hatte, wie die meisten seiner Nachfolger, gegen die benachbarten rohen Slaven die Sicherheit seines Reiches zu vertheidigen. Der letzte deutsche König aus dem Geschlechte Karls des Großen war Ludwig das Kind, welcher 911 starb, zu einer Zeit, wo Deutsch- land von zwei mächtigen Völkern, den Normannen im Westen und den Ungarn im Osten angegriffen wurde. — Deutschland wurde nun ein Wahlreich. Die fünf Herzoge von Franken, Sachsen, Lothringen, Schwaben und Bayern wählten den einsichtsvollen und edelmüthigen Konrad, Herzog von Franken, zum Könige. Auf seinem Sterbebette empfahl er in edler Gesinnung seinen Gegner, Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem Nachfolger, weil er ihn für den einzigen deutschen Fürsten hielt, der Kraft genug habe, das von allen Seiten bedrohte Reich zu erhalten. Heinrich I., auch der Vogelsteller oder Finkler genannt, Herzog von Sachsen, wurde nun deutscher König. Durch seine Klugheit und Kraft unterwarf er sich mehrere rebellische deutsche Her- zoge, schlug die Wenden, legte die Markgrafschaft Nordsachsen an und sicherte die Nordgränze Deutschlands gegen die räuberischen Ein- fälle der Normannen durch die Mark Schleswig. Dann schloß er mit den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand und übte während desselben die Deutschen in den Waffen, besonders im Reiten, um den Ungarn, welche treffliche Reiter waren, das Gleichgewicht halten zu können. Ueberall wurden Städte und Burgen angelegt zur Siche- rung gegen die einbrechenden Barbaren (Entstehung des Bürger- standes). Als nun der Waffenstillstand mit den Ungarn zu Ende war und eine ungarische Gesandtschaft den Tribut verlangte, überreichte man ihr auf Heinrichs Befehl einen räudigen Hund, das Zeichen großer Verachtung. Da brachen wuthentbrannt die Ungarn gegen Deutschland auf, wurden aber bei Merseburg von Heinrich so geschlagen, daß man sie, so lange dieser lebte, in deutschen Landen nicht mehr gesehen hat. — Auf Heinrich I. folgte sein Sohn Otto I., ein mächtiger, edler Herrscher, der mit der deutschen Königswürde auch die römische Kaiserkrone vereinigte, welche von nun an immer bei den deutschen Königen blieb. Otto hatte langwierige Kämpfe mit den Völkern, welche die Gränzen Deutsch- lands beunruhigten. Um diese Zeit verwüsteten die Ungarn, ange- führt von ihrem Fürsten Bulzu, der den schrecklichen Beinamen „der Bluthund" hatte, Deutschland. „Ihre Rosse würden," prahlte Bulzu, „mit den Hufen die neuen Städte der Deutschen zerstampfen und die Flüsse und Seen aussaufen, oaß sie trockenen Fußes hinüber könnten." 955 aber schlug Otto die Ungarn auf dem Lech selbe bei Augsburg in einer sehr blutigen Schlacht, so dass sie von nun an Deutschland nie mehr angriffen. Bulzu und mehrere ungarische Fürsten wurden zu Regensburg an den Galgen gehängt. Als das sächsische Haus mit Heinrich Ii. oder dem Heiligen

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 89

1889 - Berlin : Vahlen
106.107. Die (Dttonen. Heinrich Ii. 89 Schlag, da Otto gerade in dieser schwierigen Zeit, erst 28 Jahre alt, in Rom vom Tode ereilt ward, geradezu verhngnisvoll aber war es, da Ottos gleichnamiger Sohn und Nachfolger, Otto Iii., erst ein Kind von 3 Jahren war. 2. Schon um die Vormundschaft erhob sich Zwist, und als dann Ottos Iii. Mutter Theophano und spter seine Gromutter Adelheid in seinem Namen regierten, da konnten die Frauen trotz aller Klugheit nicht hindern, da die Groen des Reiches, die Herzge, Markgrafen und Grafen, immer selbstndiger wurden. Es ging zurck mit der Macht der Ottonen und des deutschen Reiches. Noch mehr geschah dies, seit Otto Iii. mndig erklrt wurde und nun, ein 15jhriger ehrgeiziger, aber unstter Jngling, selbst die Regierung bernahm. Er trumte von der Ausrichtung eines christlichen Weltreiches, das in Rom seinen Mittelpunkt haben sollte. Hochgebildet und gelehrt, schmte er sich der Roheit" seiner Deutschen und liebte die falschen Rmer. Darum war er fast mehr in Italien als in Deutschland; in Italien starb er auch 1002, als er kaum sein 22. Jahr erreicht hatte. An der Seite des Kaisers Karl in Aachen, dessen Grab er einst in unheimlicher Neugier erbrochen, ward er beigesetzt. 107. Heinrich Ii., 10921024. Sder letzte vom ruhmreichen 1002-1024. Stamm der Sachsen, Herzog Heinrich von Bayern, Heinrichs I. Urenkel, folgte Otto Iii. als Heinrich Ii. Mhselig war seine Re-gierungszeit, da er das erschtterte Reich erst wieder neu begrnden mute. Im Osten reichte die deutsche Macht, die unter Otto dem Groen bis Posen sich erstreckt hatte, damals nur bis zur Elbe und auch Heinrich vermochte gegen den mchtigen Polenherzog nicht weiter vorzudringen. Glcklicher war er auf feinen drei Zgen nach Italien. In Pavia ward er mit der lombardischen, in Rom mit der Kaiserkrone geschmckt. Auch nach Sditalien drang er vor, freilich erst, nachdem die Normannen ( 95 Anm.), welche auf ihren Pilgerfahrten nach Jerusalem und Rom das schne Land kennen gelernt, von den Einwohnern zum Schutz gegen die Sarazenen und Griechen eingeladen, sich in dem fast herrenlosen Lande festgesetzt hatten. Die groen Lehen waren damals in den frstlichen Fa-milien erblich. Heinrich pflegte diese Fürsten um sich zum Reichstage zu sammeln. Ohne ihre Zustimmung that er nicht leicht etwas. Am meisten aber sttzte er sich, wie schon Otto I. in seinen letzten Zeiten, auf die geistlichen Gewalten im Reiche, die Erzbischse, Bischfe und bte, die der einen groen Teil des Reichsgebietes herrschten und, da sie der Kaiser allein einsetzte, nur aus dem Kaiser ergebenen

8. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 35

1915 - Berlin : Vahlen
Otto Ii. Otto Iii. Heinrich Ii. §§ 40. 41. 35 jugendlichen Ungestüms; gleichwohl regierte er nicht ohne Kraft und Einsicht. Innere Unruhen in Deutschland, die von seinem Vetter Heinrich dem Zänker von Bayern ausgingen, dämpfte er leicht; den Karolinger auf Frankreichs Thron, der ihn in Aachen hatte überrumpeln wollen, griff er an und drang bis Paris vor; in Italien trat er gegen die Araber und die Griechen kräftig auf, wurde aber dann, unmittelbar nachdem er bei Cotrone in Süditalien einen Sieg über die Araber erfochten hatte, von ihnen nicht weit davon völlig geschlagen (982) und rettete nur mit Mühe sein Leben. Diese Niederlage hatte die schwersten Folgen. In Italien wankte seine Herrschaft, und daheim schüttelten die Wenden das verhaßte deutsche Joch und mit ihm das Christentum ab. Daß Otto gerade zu dieser Zeit — in Rom — starb, war um so verhängnisvoller, als sein Sohn und Nachfolger, Otto Ul., erst drei Zahre zählte. 983—1002. 2. Schon um die Vormundschaft entstand Zwist, und als dann Ottos Iii. Mutter Theophano und später seine Großmutter Adelheid in seinem Namen regierten, da konnten die Frauen trotz aller Klugheit nicht hindern, daß die Großen des Reichs, die Herzöge, Markgrafen und Grafen, immer selbständiger wurden. Noch mehr ging die Macht des Reichs zurück, seitdem der 15jährige Otto Hl, ein ehrgeiziger, aber unsteter Jüngling, selbst die Regierung übernommen hatte. Er träumte von der Ausrichtung eines christlichen Weltreichs, das in Rom seinen Mittelpunkt haben sollte. Seine religiöse Schwärmerei trieb ihn, im Jahre 1000 nach Gnesen zum Grabe Adalberts von Prag zu pilgern, der einige Jahre vorher als christlicher Glaubensbote bei den heidnischen Preußen den Tod gefunden hatte. Ja der Kaiser stiftete in Gnesen sogar ein Erzbistum und löste dadurch — sehr zum Nachteil für Deutschland — Polen aus der kirchlichen Abhängigkeit von Magdeburg. Hochgebildet, ja gelehrt, schämte er sich der „Roheit" seiner Deutschen und bevorzugte die Römer, die ihm mit Undank lohnten. Er war fast mehr in Italien als in Deutschland; in Italien starb er auch 1002, kaum 22 Jahre alt. An der Seite des Kaisers Karl in Aachen, dessen Grab er .einst in unheimlicher Neugier erbrochen hatte, ward er beigesetzt. § 41. Heinrich Ii. 1002—1024. Der letzte vom ruhmreichen Stamme der Sachsen, Herzog Heinrich von Bayern, Heinrichs I. Urenkel, folgte als Heinrich Ii. In eifriger und mühseliger Arbeit mußte 1002—1024. der besonnene und zähe Herrscher das erschütterte Reich erst wieder neu begründen. Im Osten reichte die deutsche Macht, die sich unter Otto dem Großen bis nach Posen hin erstreckt hatte, damals nur noch bis zur Elbe, und auch Heinrich vermochte nicht viel gegen den mächtigen Polenherzog, der östlich von der Elbe gebot. Glücklicher war er auf seinen drei Zügen nach Italien. In Pavia ward er mit der lombardischen, in Rom mit 3*

9. Leitfaden der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen - S. 35

1900 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Das deutsche Reich unter den sächsischen Kaisern 919 — 1024. 35 reichs Karls des Großen wieder geeint; es waren den deutschen Königen neue Aufgaben zugefallen, die sie über die Grenzen ihres Königreichs hinausführten, um so mehr, als auf einem letzten Zuge nach Italien nicht lange vor seinem Tode Otto die Vermählung seines gleichnamigen Sohnes mit Theophano, der Nichte des Kaisers oon Btyjctttz, durch- „amigen Sohn setzte. Hierdurch wurden infolge der verworrenen Verhältnisse, die in dem von Arabern und Oströmern umstrittenen Unteritalien herrschten, Theophano. die Nachfolger Ottos noch mehr von Deutschland abgezogen. § 40. Die Nachfolger Ottos I. aus dem sächsischen Hause. Es waren Otto Ii. (973-983), der schon zu des Vaters Lebzeiten zum973-9830*n. Könige und Kaiser gekrönt war, dessen dreijähriger Sohn Otto Iii. 0tto m. (983-1002), für den zuerst seine kluge Mutter Theophano regierte, und als dieser ohne Kinder starb, der Bayernherzog Heinrich Ii. (1002—1024), ein Enkel von Ottos I. Bruder Heinrich. 1. Die beiden ersten ereilte in Italien der Tod: Otto Ii. unter den Vorbereitungen zu einem Rachezuge gegen die Araber. Von diesen war er bei dem Versuche, ihnen Süditalien abzunehmen, bei Cotrone infolge einer Unvorsichtigkeit geschlagen worden; wie durch ein Wunder Otto n.ta war er selbst der Gefangennahme entgangen. Mehr Glück hatte er gegen Cotrone in unter-König Lothar von Frankreich gehabt, der ihn plötzlich in Aachen überfiel, um sich Lothringens zu bemächtigen. Otto führte ein steg- schlagen, reiches Reichsheer bis unter die Mauern von Paris, das letzte Mal vor 1814, daß deutsche Truppen vor der französischen Hauptstadt lagerten. ""Mlslothars Sohn Ludwig, den seine Zeitgenossen wegen seiner großen Jugend und seiner kaum mehr als einjährigen Regententhätigkeit Faineant nannten, hatte auch in Frankreich die Regierung der Karolinger ein Ende (in Deutschland und Italien: S. 30); 987 folgten mit Hugo Capet die Capetinger. 2. Otto Iii., der wegen seiner Klugheit als „miraculum mundi“ tinger auf die (Weltwunder) angestaunt wurde, übernahm als 15 jähriger Jüngling Sa 01 0 selbst die Regierung. Er Mm^M^Mmzu seiner deutschen Abstammung, die das, was ihm mütterlicherseits von griechischer Feinheit anhafte, durch seine sächsische Plumpheit und Derbheit zu verwischen drohe. Daß er sich daher auch seines deutschen Landes nicht viel annahm, war selbstverständlich. War er doch wie kein zweiter durchdrungen von seiner Würde als römischer Kaiser. Auf dem Aventin ließ er sich einen Palast herrichten; er umgab sich mit demselben Prunk und derselben Hofordnung, die in Konstantinopel herrschte. Er versah sich mit einer endlosen Schar von Hof- und Staatsbeamten, die alle dem „Kaiser der Kaiser" die tiefste Ehrfurcht erweisen mußten. Er speiste abgesondert von ihnen, an einer erhöhten Tafel, und der Zutritt zu ihm geschah in feierlicher Weise. Und dann plötzlich wurde er, wie

10. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 48

1910 - Leipzig : Voigtländer
48 Das Mittelalter. Wallfahrt unternahm Otto eine Wallfahrt nach riefen zu dem Grabe miooore des Mrtyrers Adalbert von Prag, des Apostels der Preußen; auch besuchte er in Aachen die Gruft Ka rls des Groen. Schon 1002 starb Otto Iii. in Rom; er wurde in Aachen bestattet. d-?Hzlig- 3- Heinrich Ii. der Heilige, 10021024, der Sohn Heinrichs 1002-1024 des Znkers von Bayern, ward Ottos Nachfolger. Wie sein Ur-Pomk grovater Heinrich I. trat er mit Klugheit und Kraft dem trotzigen Adel entgegen; er sttzte sich dabei auf die Bischfe und bte des Reiches, die er als seine Beamten betrachtete. Er stiftete mit seiner Gemahlin Kunigunde das Bistum Bamberg; wegen seines regen Sinnes fr kirchliche Dinge wurde er spter heilig gesprochen. Von seinem Oheim, dem kinderlosen König Rudolf von Burgund, ward ihm die Erbfolge im Burgundischen Reiche zugesichert; doch starb er vor Rudolfs Tode. In dem von ihm begrndeten Ende des Dome Zu Bamberg ist Heinrich mit seiner Gemahlin bestattet; mit ?u?e8f?024ihm erlosch das Schsische Knigshaus 1024. Das Schsische Knigshaus. Heinrich I. 919-936. Otto der Groe 936973 Otto Ii. 973983. Luitgarde. Otto Iii. 9931002. Urenkel: Konrad Ii. von Franken. Heinrich von Bayern. Heinrich der Znker, Herzog von Bayern. Heinrich Ii. 10021024. Die Frnkischen oder Salischen Kaiser 10241125. 35. Konrad Ii. 10241039, ?024-i03s 1- Konrads Ii Wahl und Knigsritt. Nach dem Aus-sterben des Schsischen Knigshauses versammelten sich die weltlichen und geistlichen Groen der deutschen Stmme in der Rheinebene zwi-Kvmgswahl schert Mainz und Worms, um einen neuen König zu kren. Lange schwankte die Wahl zwischen zwei Vettern aus Salisch-frnkischem Hause, die beide Konrad hieen und Urenkel einer Tochter Ottos des Groen Persnlich- roaren- Auf dett Rat des Erzbischofs von Mainz wurde Konrad der ltere gewhlt. Er stand in blhendem Mannesalter, war wissen-

11. Die Weltkunde - S. 249

1817 - Breslau : Max
— 249 — t«n. Mit dem besser gebildeten und gegen die Sla- ven und Normänner geübten Heere schlägt er 934 die Ungern an der Saale und stirbt 936. Sein Sohn jbtto der I folgt ihm, bei dessen Krönung schon 3 große geistliche und 4 weltliche Herren, Krönungsäm- ter verrichten. Otto ist ein rauher Krieger, unter- wirft die Böhmen, schlägt die Dänen, errichtet die Markggrafschaft Niederlausitz, wird König von Ita- lien und römischer Keiser (962) schlägt die Ungern am Lech (955) so dass sie nie wieder nach Deutsch- land zurükk kommen, begünstigt die Geistlichkeit aus Klugheit und stirbt 974. Unter ihm wurden die Sil- berbergwerke des Harzes entdekt. Unter seinem Sohn Otto Ii. empören sich die Wenden und herscht überhaupt wenig Ruhe. Dessen Sohn Otto M. folgt 932 als ein Zsähriger Knabe feinem Vater, wird von Weibern und Pfaffen erzogen und sucht lieber die Gebeine der Heiligen auf, als dass er re- giert. Ihm folgt im Jahr 1002 Heinrich der Ii. von einem Nebenzweig von Heinrich dem I., unter dem der polnische König Boleslaus die östl. Länder bedrükt. Dieser stiftet das Bißthum Bamberg, ist ein großer Freund der Geistlichen, und stirbt 1024. Heinrichs Nachfolger Konrad der Ii. ein Franke ist ein tüchtiger König, wird geliebt und gefürchtet, durchreist das Reich, bringt Burgund wieder an dasselbe, besiegt den polnischen König Mieslaus und tritt Schleswig an Dänemark ab. Sein Sohn Heinrich der Hl. 0039—1056) herscht ebenfals kräftig, hält die Her- zöge im Zaum und macht die Ungern eine Zeitlang abhängig, setzt zänkische Päbste ab und andere ein, hat aber einen 6jährigen Sohn Heinrich Iv. zum Nachfolger. Diesen lenkt zuerst seine Mutter Agnes, späterhin Hanno, Erzbischof von Köln, hernach

12. Das Mittelalter - S. 39

1918 - Leipzig : Voigtländer
31. Die spteren schsischen Kaiser. 32. Kottrab Ii. 10241039. 39 als von vielen der Weltuntergang erwartet wurde, unternahm Otto eine Wallfahrt nach Gnesen zu dem Grabe des Mrtyrers Adalbert von Prag, des Apostels der Preußen; auch besuchte er in Aachen die 1000 Gruft Karls des Groen. Schon 1002 starb Otto Iii. in Horn; er wurde in Aachen bestattet. 3. Heinrich Ii. der Heilige 1002-1024, der Sohn Heinrichs des Znkers von Bayern, ward Ottos Nachfolger. Wie sein Urgrovater 1002-1024 Heinrich I. trat er mit Klugheit und Kraft dem trotzigen Adel entgegen; innere er sttzte sich dabei auf die Bischfe und bte des Reiches, die er als seine Beamten betrachtete. Wegen seines regen Sinnes fr kirchliche Dinge wurde er spter heilig gesprochen; er stiftete mit seiner Gemahlin Kunigunde das Bistum Bamberg. Heinrich bekriegte mit wechselndem Glcke die Polen; er erwarb 5u&ere die lombardische und rmische Krone und kmpfte gegen die Griechen und Araber in Unteritalien mit Hilfe normannischer Ritter, die sich dort festgesetzt hatten, von seinem heim, dem kinderlosen König Rudolf von Burgund, ward ihm die (Erbfolge im burgundischen Reiche zugesichert; doch starb er noch vor Rudolfs Tode. In dem von ihm begrndeten Dome zu Bamberg ist Heinrich mit seiner Ge- End t>es mahlin bestattet; mit ihm erlosch das schsische Knigshaus 1024.i'm Das schsische Knigshaus. Heinrich I. 919-936. Otto der Groe Heinrich von Bayern. 936 973 I Otto Ii. Luitgarde. Heinrich der Znker. 973983. herzog von Bayern. (Dtto Iii. Heinrich Ii. 9831002. 1002-1024. Urenkel: Kottrab Ii. von Franken. Die frnkischen ober salischen Kaiser 10241125. 32. Konra Ii. 10241039. 1. Kottrabs Ii. tafyl und Knigsritt. Nach dem Aussterben Conrad n. des schsischen Knigshauses versammelten sich die weltlichen und geist- 1024-1039 liehen Groen der deutschen Stmme in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms, um einen neuen König zu kren. Lange schwankte die xnigswahl Wahl zwischen zwei vettern aus salisch-frnkischem hause, die beide

13. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 77

1911 - Leipzig : Hirt
4. Das Zeitalter der Hohenstaufen. Heinrich Vi. Als Heinrich Vi. nach des Vaters Abzug ins Gelobte Land das Reichsverweseramt antrat, war er erst 25 Jahre alt. Sein Streben ging dahin, das Römisch-Deutsche Reich zu einem Erdreiche seines Geschlechtes zu machen; aber die meisten Fürsten waren seinem Plane abhold. Das Erbe seiner Gemahlin, das normannische Königreich in Unteritalien und Sizilien, verteidigte er mit Ersolg gegen ungerechte Ansprüche entfernter Verwandten; dann warf er seine Augen auf das Oströmische Kaiserreich, zu dessen Eroberung ihm ein Kreuzzug behilflich sein sollte, als der Tod plötzlich seine hochfahrenden Plane zerriß. Nach siebenjähriger Regierung starb er 1197 infolge eines kalten Trunkes zu Palermo auf Sizilien. Im Dome daselbst ruhen seine Gebeine. Die Gegenkönige Philipp von Schwaben und Otto Iv. Das Zeitalter Barbarossas und Heinrichs Vi. bildet den Höhepunkt der geistigen Entwicklung und der politischen Macht des Deutschen Reiches. Heinrichs unerwarteter Tod bewirkte einen plötzlichen Rückschlag. Die Reichsfürsten hatten bereits zu Lebzeiten Heinrichs dessen zweijährigen Sohn Friedrich zum Nachfolger gewählt. Aber jetzt blieben sie dem königlichen Kinde nicht treu, sondern schritten zur Neuwahl. Diese war zwiespältig. Die Anhänger der staustschen Partei wählten den Bruder Heinrichs Vi., den Herzog Philipp von Schwaben, die welfifche Partei dagegen den Sohn Heinrichs des Löwen, Otto Iv. Zwischen diefen entbrannte nun ein Bürgerkrieg, der sich durch zehn Jahre hinzog, bis König Philipp im Jahre 1208 ermordet wurde. Dann regierte Otto vier Jahre allein. Da ließen die Fürsten ihn fallen und wählten 1212 zum zweitenmal Friedrich, den Sohn Heinrichs Vi. Otto starb 1218 zu Braunschweig. Philipps Gemahlin Irene, eine Tochter des griechischen Kaisers, hat Walter von der Pogelweide eine „rös ane dorn. ein tübe s und er galleir‘ genannt. Kurze Zeit nach der Ermordung ihres Gemahls folgte sie ihm ins Grab. Kaiser Friedrich Ii. Persönlichkeit. Friedrich hatte früh seine Eltern verloren. Deshalb lernte er schon in jungen Jahren auf sich selbst vertrauen. Selbständigkeit im Denken und Handeln, Klugheit und eine seltne Menschenkenntnis wurden ihm eigen. Doch auch die Schattenseiten seiner Vereinsamung machten sich geltend. Über das ganze Wesen des jungen Fürsten, dem nie ein warmes, teilnehmendes Herz entgegengeschlagen hatte, verbreitete sich eine eisige Keilte; die Menschenkenntnis artete aus in Menschen-Verachtung.

14. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 40

1911 - Berlin : Teubner
40 Dritter Zeitraum. 5. Konrad I. der Franke 911—918. Nach dem Tode Ludwigs des Kindes wählten die Großen Konrad von Franken, der mit den deutschen Karolingern verwandt war, zum Könige. Lothringen jedoch schloß sich an Westfranken an. Konrad versuchte die Stammesherzogtümer abzuschaffen oder zu schwächen, kam aber nicht zum Ziel. Als es mit ihm zum Sterben ging, empfahl er seinem Bruder Eberhard den Sachsenherzog Heinrich trotz der Kämpfe, die er mit ihm gehabt hatte, als Nachfolger. Dritter Zeitraum. Das deutsche Königtum bis zum Untergänge der Staufer (919—1273). Das girrfdjirljtm* (919—1024). § 10. Heinrich I 919—936. 1. Gründung eines deutschen nationalen Königtums. Dem Wunsche des sterbenden Bruders nachkommend, brachte Herzog Eber-^ hard dem mächtigsten der deutschen Herzöge, dem Sachsen Heinrich, die Zeichen des Herrscheramtes x). Unsern der Grenzscheide von Franken und Sachsen, zu Fritzlar (sw. von Kassel), wurde er von den Großen beider Stämme feierlich gewählt2). Damit war die Reichsregierung auf die norddeutschen Sachsen übergegangen. Heinrich war zweimal verheiratet. Die erste Ehe mit Hathe-bnrg hatte er auf Verlangen der Bischöfe trennen müssen, weil sie nach dem Tode ihres ersten Gemahls in ein Kloster eingetreten war. Dann hatte er Mathilde, eine vornehme Westfälin, heimgeführt. Ein Fürst im kräftigsten Mannesalter, verband Heinrich große Tatkraft mit Klugheit und weiser Mäßigung. Obwohl ein tapferer Held auf 1) Das sächsische Haus: Heinrich I. f 936 Thankmar Otto I. 1 973 Heinrich, Bruno, Herzog v. Bayern Erzb. v. Köln t 955 •**- "v I Lindolf, Liutgard, Otto Ii. Heinrich d. Zänker, Herzog v. Schwaben verm. m. Konrad, + 983 Herzog v. Bayern Herzog v. Lothr. (Ihr Urenkel Otto Iii. Heinrich Ii. Konrad Ii.) + 1002 + 1024. 2) Die Erzählungen, die sich an Heinrichs Beinamen „der Finkler" knüpfen, sind ungeschichtlich. Diese Bezeichnung ist erst im 12. Jahrhundert aufgekommen.

15. Erzählungen aus der deutschen und mecklenburgischen Geschichte - S. 7

1897 - Wismar : Hinstorff
7 Heinrich I., der Finkler und tto der Groe. (Siehe auch Teil Ii. Nr. 2, 5 und 6.) 1. Heinrichs Wahl. Einer der wrdigsten Nachfolger nach Karl dem Groen war Heinrich I. Er war Herzog der Sachsen, wurde aber, als der deutsche Kaiser Konrad I. starb, wegen seiner Tapferkeit und Klugheit zum deutschen Kaiser gewhlt. Die Boten, die ihm diese Nachricht brachten, trafen ihn beim Finkenfang. Des-halb gab man ihm den Beinamen der Finkler oder Vogelsteller. 2. Seine Regierung. Dieser Heinrich war ein gar trefflicher Herrscher. Unter seinen Vorgngern waren viele Unordnungen in Deutschland eingerissen, und viele Herzge waren gewaltthtig ge-worden. Darum lie es Heinrich seine erste Sorge sein, wieder Ordnung in seinem Reiche herzustellen und die bermtigen Fürsten zum Gehorsam zu bringen. Als er das vollendet hatte, dachte er an seine ueren Feinde. Das waren die Slaven und Ungarn. Heinrich schlo mit ihnen zunchst einen neunjhrigen Waffenstillstand und benutzte diese Zeit der Ruhe dazu, sein Reich zu befestigen und sich ein tchtiges Heer zu bilden, das dem Feinde erfolgreichen Wider-stand leisten konnte. Beides gelang ihm. Da es noch berall an festen -Pltzen fehlte, so entstanden schnell auf sein Bestreben Städte mit Mauern, hinter denen sich die Landbewohner beim Einsall der Feinde verbergen konnten. Und als dann der Waffenstillstand sein Ende nahm, stand auch das Heer kampfbereit da. 3. Heinrichs Siege. Zunchst wandte sich Heinrich gegen die Slaven. Mitten im Winter rckte er in ihr Land ein und schlug sie bei Lenzen. (929.) Dann zog er gegen die Ungarn. Auch sie konnten seinem gebten Heere nicht widerstehen. In der Schlacht bei Merseburg wurden ihre Horden geschlagen. Ihr ganzes Lager samt allem Raube fiel in die Hnde der Deutschen. 4. Otto der Groe. Nach Heinrichs Tode wurde sein Sohn Otto I. deutscher Kaiser. Auch er kmpfte siegreich gegen alle seine Feinde; darum ist ihm der Beiname der Groe gegeben worden. Wie sein Vater, so hatte auch er den schwersten Kampf gegen die Ungarn zu bestehen. Nachdem Heinrich gestorben war, glaubte dies unruhige Volk, da nun die Stunde gekommen sei, das verhate Joch abzuwerfen. In unabsehbaren Scharen fielen sie deshalb in Otto's Reich ein und prahlten, da ihre Rosse die deutschen Flsse und Seeen austrinken wrden. Aber Otto verzagte nicht. Er setzte seine Hoffnung auf Gott und zog ihnen frohen Mutes entgegen. Auf dem Lechfelde im Bayernlande stie er auf die furchtbaren Feinde. Ein mrderischer Kamps begann. Doch Otto's Heldenmut und seines Heeres Tapferkeit trugen den Sieg davon. Nur sieben Mann der Eindringlinge, heit es, kamen ins Ungarland zurck, um hiervon ihrer gnzlichen Niederlage berichten zu knnen.

16. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 8

1906 - Berlin : Nicolai
8 4. Karls Persönlichkeit. Karl war eine stattliche, würdige Erscheinung und ein Freund körperlicher Übungen «Reiten, Jagen, Baden, Schwimmen). Er kleidete sich gewöhnlich einfach und schlicht; nur bei hohen Festen war seine Kleidung mit Gold durchwirkt und mit Edelsteinen besetzt. — In Speise und Trank war Kaiser Karl mäßig; beim Mahle liebte er Musik oder lauschte den Erzählungen von den Taten großer Männer. — Noch im späteren Mannesalter war er bestrebt, fremde Sprachen zu lernen und sich im Schreiben zu vervollkommencn. Nachdem er seinen Sohn Ludwig zum Nachfolger bestimmt hatte, starb er 814 zu Aachen und wurde in der Marienkirche da- selbst beigesetzt. (Verherrlichung in Sage und Lied). Ix. Heinrich I. (919—936). 1. Nach dem Tode König Konrads I. wurde der mächtige Sachsenherzog Heinrich zum deutschen König gewühlt (Sage vom Vogelherd, Finkler, Vogelsteller). Er brachte mit Klugheit und Kraft die verschiedenen deutschen Stämme (Schwaben, Bayern, Lothringen) zur Anerkennung seiner Macht. 2. In den ersten Jahren seiner Regierung brachen die Ungarn verheerend in Deutschland ein. Heinrich konnte keinen ernsten Widerstand leisten; doch gelang es ihm, einen neunjährigen Waffenstillstand zu erhalten. In dieser Zeit gewöhnte er den deutschen Heerbann an den Kamps zu Roß und legte in Sachsen und Thüringen Burgen an, die er mit Mauer und Wall umgab. Jeder neunte Mann vom Lande mußte in die Burgen ziehen und die übrigen einen Teil des geernteten Getreides in die festen Plätze liefern (Quedlinburg, Merseburg, Hersfeld, Goslar, Meißen; Stüdteerbauer). Wohl vorbereitet, unterwarf Heinrich zunächst die heidnischen Wenden (Brennabor) und gründete die Nord mark (S. 1). Im Jahre 933 brachen die Ungarn aufs neue ins Land, wurden aber von Heinrich völlig besiegt (vermutlich bei Riade, unweit Merseburg). — Gegen die Dünen gründete Heinrich die Mark Schleswig. X. Otto I., der Große (936—973). 1. Otto, Heinrichs I. Sohn, wurde von den deutschen Stämmen einmütig zum Könige gewählt und in Aachen feierlich gekrönt. Beim Krönungsmahle mußten die Stammesherzöge dem Könige Dienste als Mundschenk, Truchseß, Marschall und Kämmerer leisten, da er sie als königliche Beamten ansah. 2. Ernste Kämpfe im Inneren hatte Otto gegen die Franken- und Bayernherzöge sowie gegen seinen Stief- bruder Thankmar, besonders aber gegen seinen jüngeren Bruder Heinrich zu bestehen, der selbst gern die Krone errungen hätte. Wiederholt verzieh Otto seinem Bruder Heinrich, der schließlich sein treuer Bundesgenosse wurde und das Herzogtum Bayern erhielt („Kaiser Otto I." von Mühler). 3. Die Grenzen des Reiches mußte Otto gegen die Wenden und Ungarn schützen. Im Kamps gegen die Wenden standen ihm besonders der Sachsenherzog Hermann Billung und der Markgraf Gero bei, die alles Land bis an die Oder unterwarfen. Otto gründete dort die Bistümer Brandenburg und Havelberg. — Wiederholt hatten auch die Ungarn wieder Raubzüge ins Reich unternommen, bis es Otto gelang, sie in der Schlacht auf dem Lechfelde 955 völlig zu besiegen, so daß Deutschland seitdem Ruhe vor ihnen hatte. 4. In Italien waren wegen der longobardischen Königs- krone Streitigkeiten unter den Fürsten ausgebrochen. Der mächtigste von ihnen,

17. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 93

1913 - Langensalza : Beltz
Otto der Große. "o zun: offenen Aufstand, ja zuin Mord verführte. Heinrich war zwar noch jung und unerfahren; aber er lud durch sein Verhalten eine große Schuld auf sich; es fehlte ihm die Ehrfurcht vor dem Könige lmd die Bruderliebe. Freilich wenn wir bedenken, wie selbstherrlich die Herzöge sich aus Heinrichs Zeit her noch fühlten, so können wir leicht begreifen, daß sie sich benachteiligt glaubten. Der König zeigte ihnen: Ich allein bin Herr im Reiche, und auf eigene Faust darf keiner mehr handeln. Otto faßte sein Königtum anders auf als Heinrich I. Wie verhielt sich der König in der Gefahr und wie kam es, daß er schließlich Herr der Empörung wurde? (Obwohl von allen Seiten bedrängt, behielt er doch seine Geistesgegenwart und seine Ruhe Er erkannte sofort, daß nicht nur seine Stellung als König, sondern auch der Frieden im Reich in Gesahr waren. Darum war er fest entschlossen, den Kampf mit den Empörern aufzunehmen. In demselben zeigte er seine Willensstärke, seine Klugheit, seinen Mut und seine Tapferkeit. Seiner königlichen Pflicht war er sich voll bewußt; darum ruhte er nicht eher, bis er den Landfrieden wiederhergestellt hatte.) Überschrift? Zusammenfassung: Ottos Kümpfe mit den Empörern. Verknüpfung. Was Heinrich I. und Otto I. für d i e innere Einigung Deutschlands getan haben. Als Heinrich I. König geworben war, gab es kein einiges Deutschesreich; die einzelnen Herzöge herrschten in ihren Ländern ganz selbständig. Dnrch Klugheit, Milde und Freundlichkeit gelang es Heinrich, sie zur Anerkennung zu bringen. Er b e g n ü g t e s i ch damit, daß die Reichsfürsten ihn als König, als obersten Richter und Heerführer anerkannten. Im übrigen ließ er sie in ihren Herzogtümern schalten und walten, wie sie wollten. So blieben der Frieden und die Eintracht im Lande gewahrt. Otto I. war nicht nur von den Franken und Sachsen, sondern vom ganzen Volk zum Könige erwählt worden. Er wollte nicht bloß den königlichen Titel haben, sondern auch wirklich erkönigundregiererdesreiches sein. Er sah seine Herzöge als seine obersten Beamten an, die ihm in allen Stücken zu gehorchen hätten und nichts ohne seine Einwilligung unternehmen dürsten. Als sie merkten, daß er ihnen ihre Macht nehmen und sich zum Alleinherrscher machen wollte, ba vergaßen sie ihr Treuegelöbnis und suchten den König zu stürzen. Aber ihr schlechtes Beginnen mißglückte; brei der Empörer gingen im Aufruhr unter. König Otto wurde alleiniger Herr und Gebieter und Deutschland erst jetzt ein wirklich einiges Reich. Zusammenfassung. Otto I. suchte die von Heinrich I. angebahnte Reichseinheit zu vollenden und den Bestand des Reiches zu sichern Er siegte über die Selbständigkeitsbestrebungen der Stammesherzöge und behandelte diese wie seine Beamten. So war Deutschland jetzt ein wirkliches einiges Reich und der König der oberste Herr und Gebieter. „Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter." (Detbotiifcbe Aufgaben. „Frennbe in der Not, Freunbe im Tod, Fteunbe hinterm Rücken sinb drei starke Brücken." Anzuwenden aus das Verhalten der Herzöge und Verwandten des Königs. Otto I. und Karl der Große.

18. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 51

1905 - Breslau : Hirt
27. Iv. Das Zeitalter der Hohenstaufen. 51 3. Philipp von Schwaben und Otto Iv. Das Zeitalter Barbarossas und Heinrichs Vi. bildet den Hhepunkt der geistigen Ent-Wicklung und der politischen Macht des Deutschen Reiches. Hein-richs unerwarteter Tod bewirkte einen pltzlichen Rckschlag. Die Reichs-frsten hatten bereits zu Lebzeiten Heinrichs dessen zweijhrigen Sohn Friedrich zum Nachfolger gewhlt. Aber jetzt blieben sie dem kniglichen Kinde nicht treu, sondern schritten zur Neuwahl. Diese war zwiespltig. Die Anhnger der staufischen Partei whlten den Bruder Heinrichs Vi., den Herzog Philipp von Schwaben, die welfische Partei dagegen erkor den Sohn Heinrichs des Lwen, Otto Iv. Zwischen diesen entbrannte nun ein Brgerkrieg, der sich durch zehn Jahre hinzog, bis König Philipp im Jahre 1208 ermordet wurde. Dann regierte Otto vier Jahre allein. Da lieen die Fürsten ihn fallen und whlten 1212 zum zweiten Male Fried-rich, den Sohn Heinrichs Vi. Otto starb 1218 zu Brannschweig. 27. Kaiser Friedrich Ii. und die letzten Kaiser vor dem Interregnum. 1. Persnlichkeit. Friedrich hatte frh seine Eltern verloren. Deshalb lernte er schon in jungen Jahren auf sich selbst vertrauen. Selbstndig-keit im Denken und Handeln, Klugheit und eine seltne Menschenkenntnis wurden ihm eigen. Doch auch die Schattenseiten seiner Vereinsamung machten sich geltend. der das ganze Wesen des jungen Fürsten, dem nie ein warmes, teilnehmendes Herz entgegengeschlagen hatte, verbreitete sich eine eisige Klte; die Menschenkenntnis artete aus in Menschen-Verachtung. 2. Kmpfe gegen den Papst. Fast seine ganze Regierung ist mit Kmpfen gegen den Papst Gregor Ix. und dessen Bundesgenossen, die oberitalienischen Städte, angefllt. Der Grund des Streites lag in der Absicht des Kaisers, das normannische Knigreich in Unteritalien und Sizilien mit dem Deutschen Reiche zu vereinigen, entgegen einem Ver-sprechen, das er dem Papste Innozenz Iii. gegeben hatte. Seine Absicht erreichte er nicht. 3. Kreuzzug. Glcklicher als in seinen Kmpfen gegen das Papsttum war er auf seinem Kreuzzuge. Er eroberte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth und die zwischen diesen Stdten und der Meereskste gelegenen Gebiete. Er setzte sich selbst in der Kirche des Heiligen Grabes die Knigs-krne von Jerusalem auf. 4. Gesetzgebung. Friedrich Ii. war groß als Gesetzgeber. Freilich ist seine gesetzgebende Ttigkeit meist seinem sdlichen Erbknigreiche zu-gute gekommen. In dem Gesetzbuche, das in seinem Auftrage ausgearbeitet wurde, und das feinen Charakter widerspiegelt, werden die Gottes-urteile als aberglubisch verboten und dafr der Beweis durch Zeugen oder Urkunden verlangt. Den rzten und Apothekern schrieb er ein 4*

19. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 40

1905 - Breslau : Dülfer
40 Grndung des heiligen rmischen Reiches deutscher Nation. ritterlichen bungen und auf der Jagd bewhrte er sich als erster und tapferster von allen. Trotz seiner Tapferkeit und Strke zeigte er gegen die Besiegten und Schwachen Milde und Gromut niemals hren wir von Hrte und Ungerechtigkeit. Er war ein frommer Christ, wenngleich er den Bischfen keinen groen Einflu gewhrte. _ gn den Jahren des Friedens zeigte er auerordentliche Klugheit und Weisheit. 2. Seine Zamilie. Die beiden letzten Lebensjahre verlebte Heinrich glucklich tm Kreise seiner Lieben. Seine Gemahlin Mathilde war eme edle, fromme und sanftmtige Frau, die sich stets der Unglcklichen annahm und thrett Gemahl oftmals zur Milde berredete. Sie war seine zweite Gemahlin. Die erste Ehe war durch einen Machtspruch der Kirche gelst worden, weil seine erste Frau schon vor der Heirat sich dem Kloster gelobt hatte. Dieser Ehe entsprang Thankmar. Mathilde gebar ihm auer zwei Tchtern noch drei Shne: Otto, der der tapferste und umsichtigste war, Heinrich und Bruno; letzterer wurde schon mit vier Jahren dem geistlichen Amte geweiht. 3. Sein Ende. Im Herbste des Jahres 935 wurde der König durch einen Schlaganfall an fein nahes Ende gemahnt. Da berief er die Groen nach Erfurt zusammen und empfahl ihnen Otto, den ltesten Sohn aus der von der Kirche allein anerkannten Ehe, zu seinem Nach-folger. Die Groen gelobten auch willig, ihn zum Nachfolger zu whlen Von Erfurt aus begab sich Heinrich nach seiner schngelegenen Pfalz 936 Memleben an der Unstrut. Hier verschied er im Sommer 936, umgeben oon allen feinen Sieben. Der Leichnam des Knigs wurde oon feinen Shnen nach der Stadt Quedlinburg gebracht und in der Kirche des dortigen Nonnenklosters, das er gegrndet hatte, unter dem Jammer und den Trnen der Seinigen und des Volkes beigesetzt. Ein Geschichtschreiber seiner Zeit (der Mnch Widukind von Korvey in seiner Schsischen Geschichte") schliet die Lebensbeschreibung König Heinrichs I.: König Heinrich war der grte der Könige Europas, an jeglicher Tugend der Seele wie des Krpers stand er keinem nach. Er hinterlie einen Sohn, noch grer als er selbst, und diesem Sohn ein groes, weites Reich, das er nicht von seinen Vtern ererbt, sondern durch eigene Kraft errungen und Gott allein zu verdanken hatte." Aufgabe. Vergleiche Heinrich I. mit Kaiser Wilhelm I.: a. in bezug auf die Sorge fr ein tchtiges Heer, b. in bezug auf die siegreichen Kriege gegen die ueren Feinde, c. in bezug auf die Einigung Deutschlands, d. in bezug auf ihre Charaktereigenschaften! 936 \2. Otto I., der Groe, der Grnder des rmisch-deutschen 9^3 Kaiserreichs (936-973). a. Seine feierliche Krnung. Einige Wochen nach dem Tode Heinrichs I. oersammelte man sich in Aacben. um den neuen König zu whlen, ihm zu huldigen und ihn feierlichst zu krnen.

20. Von der Entstehung eines selbständigen deutschen Reichs bis zu Karl V. 843 - 1519 - S. 33

1885 - Wiesbaden : Bergmann
Deutschland unter eigenen Königen. 33 Staufen und Welfen ward durch den Tod des alten Löwen und durch eine romantische Liebe seines Sohnes, Heinrichs des Jüngeren, zu einer Nichte des Kaisers, Agnes, der Tochter des Pfalzgrafen Konrad, beigelegt. Heinrich Vi., der dadurch freie Hand in Dentfch-land erhielt, zog nun mit einem großen (hauptsächlich durch das von Richard Löwenherz erpreßte Geld geworbenen) Heere abermals nach Italien. Diesmal gelang es ihm, sich Siciliens zu bemächtigen und über die Gegenpartei obzusiegen, deren Häupter er dann grausam bestrafte. Nun machte er den deutschen Fürsten den Vorschlag: sie sollten das deutsche Königtum sür erblich in seinem Hause erklären, dafür wolle er ©teilten für immer mit dem deutschen Reiche vereinigen; ferner wolle er den weltlichen Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen selbst im Weiberstamme verbürgen, den geistlichen den Verzicht aus das Spolienrecht. Allein die Fürsten gingen daraus nicht ein; Haupt der Opposition war der Erzbischof Konrad von Mainz. Da faßte Heinrich einen noch kühneren Plan; er wollte das griechische Kaiserreich erobern und so gewissermaßen die römische Weltmacht, noch vergrößert durch die sämtlichen deutschen Länder, wiederherstellen. Mitten in diesen phantastischen Entwürfen raffte ihn, erst 32 Jahre alt, der Tod hin (1197). Nun trat in Deutschland ein Zustand ein, ähnlich dem beim Tode Heinrichs Iii. Der zum Nachfolger Heinrichs Vi. noch bei seinen Lebzeiten gewühlte Sohn desselben, Friedrich, war ein Kind von drei Jahren; er war außerdem nicht in Deutschland gegenwärtig, sondern weilte mit seiner Mutter Konstanze in ©teilten; den päpstlichen Stuhl aber bestieg eben damals als Jnnoeenz Iii. ein Papst, welcher Gregor Vii. sowohl an Klugheit als an unerschütterlicher Entschlossenheit, das Papsttum über alle weltlichen Mächte zu erhöhen, beinahe noch überbot. Die staufische Partei in Deutschland war klug genug, statt des Kindes Friedrich den Bruder des verstorbenen Kaisers, Philipp von Schwaben, als Thronkandidaten aufzustellen, und es gelang ihr, bei einem Teil der Fürsten dessen Wahl durchzusetzen. Allein die päpstliche Partei wühlte einen Gegenkönig, Heinrichs des Löwen jüngsten Sohn, Otto. So war der kaum beschwichtigte Streit zwischen Staufen und Welfen von neuem entbrannt. Der Tod Philipps, der 1208 durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach (angeblich aus Rache wegen einer Treulosigkeit Philipps) ermordet ward, machte Otto Iv. zeitweilig zum alleinigen deutschen König. Derselbe wurde 1209 vom Papste Jnnoeenz Iii. als Kaiser gekrönt, wogegen er diesem Biedermann, Deutsche Volks- und Kulturgeschichte. Ii. 3