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1. Das Altertum - S. 258

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
-258 Die Kalifen residierten von bei Zeit an in Damaskus und griffen Belagerung nun auch das europische Ostrom an. Sie brachten zunchst einige Konstantinopel Duseln des Mittelmeeres in ihren Besitz; darauf belagerten sie Konstantinopel von der Seeseite her; doch gelang es ihnen nicht, die starken Festungswerke zu zerstren. Nachdem der ganze Nordrand Afrikas bis zum Atlantischen Ozean Ende des West- unterworfen war. versuchten die Araber an anderer Stelle einen Vorsto golenreichs. gegen* Europa, und dieses Mal hatten sie mehr Erfolg. Das spanische Westgotenreich war gegen Ansang des 8. Jahrhunderts infolge von Thronstreitigkeiten der Schauplatz blutiger Brgerkriege. Eine Partei rief die Araber zu Hilfe, und der Unterfeldherr Tarik setzte 711 mit einem Heere der die Meerenge zwischen Afrika und Spanien, die seitdem Gibraltar genannt wurde. In der fnftgigen Schlacht bei 3teres de la Frontera 711 machte er dem Westgotenreich ein Ende, und nach und nach wrbe ganz Spanien fr den Islam unterworfen. Der Rest der Westgoten sammelte sich in den Pyrenen und bekmpfte von da aus fast ununterbrochen die Mohammedaner.') die in Spanien Mauren genannt wurden. Zu derselben Zeit wiederholten die Araber ihre An-srneuter An- griffe gegen Konstantinopel; allein der umsichtigen Verteidigung durch griff auf Kon- eo dm Jsaurier gelang es auch diesmal, die Feinde zurckzuschlagen, stantmopel. toqr die Christianisierung Europas gesichert, und Byzanz blieb noch mehr als 700 Jahre eine unberwindliche Schranke gegen den anstrmenden Islam. In Westeuropa blieb die Herrschast der Araber aus Spanien beschrnkt. Denn als der Kalis Abderrhaman die Mauren der die Pyrenen nach Aquitanien fhrte, trat ihm in der Schlacht bei Portiers 732 ein frnkisches Heer unter der Fhrung des Haus-Poitiers Uleiers Karl Martell entgegen. Der Kalis verlor Schlacht und Leben. 72 Durch diesen Sieg der Franken wurde auch West- und Mitteleuropa vor der Herrschaft des Halbmonds bewahrt.- Seit den Mierfolgen zu Beginn des 8. Jahrhunderts war der Niedergang des Hhepunkt des Kalifenreichs berschritten. Um 750 zerfiel nach einem Kalifenreichs, surchtbaren Blutbad, das allen Omaijaden mit Ausnahme Abberrhamans das Leben kostete, das arabische Weltreich in zwei getrennte Kalifate. der die stlichen Lnder regierten die Ab assid en, deren Residenz Bagdad am Tigris zu einer bedeutenden und reichen Stadt erwuchs. Die Herrschaft der Omaijaden war das spanische Kalifat Cordova. !) In diesen Kmpfen spielte im 11. Jahrhundert der Cid, der spanische Nationalheld, eine Rolle.

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1. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 25

1910 - Berlin : Salle
Ter Islam. 25 als Erkenntnisquelle der Religion anerkannten. Zu jenen gehören noch jetzt die Perser, zu diesen die Türken*). Im Jahre 750 wurden die Omaijaden durch ein schreckliches Blutbad ausgerottet, und mit Abul Ab das gelangten die Abba ssiden zur Herrschaft. Al Mansur, der zweite derselben, machte Bagdad zu seiner Residenz, und sein großer Enkel, Harun al Raschid (800), unter welchem Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften blühten, erhob das Kalifat auf den höchsten Gipfel des Glanzes. — Das Reich hatte unterdessen sehr an Ausdehnung gewonnen. Schon unter den Omaijaden war die ganze Nordküste von Afrika unterworfen worden. Der dortige Statthalter Musa sandte, von den Söhnen des Westgotenkönigs Witiza gegen dessen Nachfolger Roderich gerufen, im Jahre 711 ein Heer unter Tarik nach Spanien über die Meerenge (daher Gibraltar, d. i. Felsen des Tarik, genannt), und dieser machte durch die siebentägige Schlacht bei Xeres de la Frontera in Andalusien dem Westgotenreich ein Ende. Ganz Spanien wurde unterworfen und fiel dem Islam anheim. In die asturischen Gebirge rettete ein kleiner Rest Westgoten seinen Glauben und seine Freiheit und suchte unter fortgesetzten Kämpfen mit den Mauren die Grenzen seines Gebiets zu erweitern. Der spanische Nationalheld Cid Campeador ist aus dieser asturischen Welt hervorgegangen. Dann drangen die Mohammedaner (Mauren) auch über die Pyrenäen bis zur Loire vor, wurden aber im Jahre 732 von den Franken unter Karl Martell zwischen Poitiers und Tours geschlagen und zur Rückkehr gezwungen. Nunmehr begann die Macht des Kalifats zu sinken. Die Kultur des Islam. Der Islam hatte sich schnell der Verkehrsplätze des Ostens bemächtigt, somit tief in die Pulsadern des abendländischen Handels eingeschnitten und bei den Völkern der Levante auf viele Jahrhunderte das christliche Wesen zerstört. In mancher Hinsicht beförderte er freilich die Kultur. Da der Koran die Grundlage seines Bekenntnisses ist, so war die Bekanntschaft mit diesem und infolgedessen die Verbreitung der Kunst des Lesens und Schreibens religiöses Bedürfnis; das Ergebnis davon waren nicht unbedeutende Fortschritte in Bildung, Kunst und Wissenschaft. Die ältesten europäischen Universitäten (Salamanka z. B.) sind arabischen Ursprungs. Viel beschäftigten sich die Araber mit Astronomie, Mathematik, Medizin; die arabischen Ärzte waren das ganze Mittelalter hindurch, namentlich an den *) Die Strenggläubigen nennt man noch heute im Islam Sunniten, während die Aufgeklärten Schiiten heißen. Diese halten nur am Koran fest und nicht an der Überlieferung.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1913 - München [u.a.] : Franz
38 Der Islam. geschriebenen teils im Gedchtnis aufbewahrten Lehren und Offen-barnngen des Propheten sammeln, wodurch der Koran (Vor-trag, der gttlichen Offenbarung nmlich) entstand, nicht nur die erste Glaubensquelle der Mohammedaner sondern auch ihr oberstes Gesetzbuch. Schon er begann den Islam den Nachbarlndern Arabiens mit Waffengewalt aufzudrngen, starb aber nach nur kurzer Regierung. Sein Nachfolger, der Kalif Omar, ist der eigentliche Begrnder der Weltmacht der Kalifen. Er entri den Byzantinern Syrien, gypten und Palstina und zerstrte das neupersische Reich der Sassaniden (I., 23). Die Herrschaft des Kalifen, der zugleich hchstes geistliches und weltliches Haupt der Moslemin" war und anfangs seinen Sitz zu Medina, spter zu Damaskus, endlich in Bagdad hatte, wurde auch nach der Ermordung Omars noch weiter aus-gedehnt, so da sie sich um 700 vom Indus bis zur atlantischen Kste von Nordafrika erstreckte. Zerstrung des We st gotenreiches. Wie wir bereits hrten, war das Westgotenreich durch die Franken schon bis zu den Pyrenen zurckgedrngt worden. Im Jahre 711 aber berschritt der arabische Feldherr Tarik die in der Folge nach ihm benannte Meerenge von Gibraltar und griff das westgotische Reich in Spanien mit verhltnismig geringer Macht an. In einem siebentgigen Kampf bei Jerez de la Frontera verlor der letzte Westgotenknig Roderich nicht zuletzt durch Verrterei im eignen Heer Schlacht und Leben. Die Araber (hier Mauren genannt) nahmen fast die ganze Halb-infel ein: die ihnen unterworfenen Christen durften jedoch wie die in Syrien und gypten ihren Glauben behalten. Diejenigen, welche sich der arabischen Herrschaft nicht unterwerfen wollten, zogen sich in das kantabrisch-astnrische Randgebirge zurck, von woher sie spter wieder gegen die Mauren vordrangen. So war die Herr-schast der Kalifen zunchst bis zu den Pyrenen ausgedehnt. Aber innere Uneinigkeit schwchte auch die Mauren und schlielich fiel Spanien berhaupt vom Kalifat ab. An die Gotenzeit erinnern in Spanien noch heute zahlreiche Namen (z. B. Rodrigo Roderich ufto.). Maurische Kultur in Spanien. Kulturblte. Gerade hier in Spanien entfaltete sich brigens die Kunst des Islam aufs anmutigste. Die Araber bildeten die Formen, die sie im Orient fanden, eigenartig um. Fr ihre Gottes-Huser (Moscheen) bentzten sie die Grundform der morgen-lndischen (byzantinischen) Kirche, den Kuppelbau mit vier-eckigem Grundri; fr ihre P a l st e die Form des antiken

3. Das Mittelalter - S. 35

1896 - Bamberg : Buchner
a) Turkestan und Me Jndnslndex wurden unterworfen; b) nach der Eroberung Nordafrikas wurde von dem Unterfeldherrn Tarik in der zweitgigen Schlacht von Xerez de la Frontera das West-gotenreich in Spanien vernichtet (711). In Nordafrika wurde Kai rowan, sdlich von Karthago, Mittelpunkt der arabischen Macht. Der Name Tariks ist in Gibraltar (Dschebel al Tarik Berg des Tarik) erhalten. Die Unterwerfung Spaniens vollzog sich leicht; die Besiegten wurden geschont und behielten ihren christlichen Glauben, die Widerstrebenden zogen sich nach den nrdlichen Gebirgen zurck. Wie die Verteidigung Konstantinopels dnrch Leo den Jsanrier den Osten, so hat Karl Martells Sieg bei Poitiers (732) den Westen Europas vor der berflutung durch den Islam gerettet. Dagegen gelang es den Arabern, im Anfang des 9. Jahrhunderts von Nordafrika aus Sizilien und von hier aus spter auch Teile Unteritaliens zu unterwerfen. Die Abbasiden 7501258. Durch einen Aufstand des Geschlechtes Alis wurden die Omaijaden 750 gestrzt und Abnl Abbas (Nachkomme eines Oheims des Propheten) zum Kalifen erhoben. Dessen Nachfolger, die Abbasiden, herrschten von Bagdad aus. Nur ein Omaijade war dem Blutbad entronnen und grndete als Abderrahman I. in Spanien das unabhngige Kalifat von Kordova 755. Beide Kalifare, das der Abbasiden, welches unter Harun ar Raschid (788809), dem Zeitgenossen Karls d. Gr., seine hchste Blte erreichte, wie das der Omaijaden bestanden Jahrhunderte lang und waren in der Pflege der Wissenschaften und Knste den noch unentwickelten europischen Staaten berlegen. Die bildungsfhigen Araber eigneten sich vieles von der altgriechischen Kultur, namentlich von den Werken des Aristoteles an. Von den Wissenschaften wurde neben Philosophie, Mathematik, Astronomie und den Naturwissenschaften auch die Arzneikunde gepflegt, wiewohl der Koran das Zerlegen des menschlichen Krpers untersagte. Mittelpunkte arabischer Wissenschaft waren im Osten Buchara, wo im 11. Jahrhundert Av icenna, im Westen Kordova, wo im 12. Jahrhundert Averroes lehrte. Die Palste und Moscheen der Araber haben schne Hfe und Sulengnge (mit dem Hufeisenbogen); an die Stelle der vom Koran untersagten bildlichen Darstellungen aus den, Menschenleben traten Arabesken". Das hervorragendste Beispiel dieses maurischen" Stils ist die Alhambra (d. i. die rote" Burg) in Granada, deren lteste Teile aus dem 13. Jahrhundert stammen. H Der Verfall der arabischen Macht. Auer dem Kalifat von Kordova machten sich spter auch noch andere Statthalterschaften selbstndig, so namentlich gypten (mit Syrien und Palstina) unter den Fatimiden. Dem groen Kalifen von Bagdad blieb zuletzt nur die geistliche Wrbe, die militrische Gewalt kam an den Obersten der Leibwache, der den Titel Emir a l Omara (Oberbefehlshaber) fhrte.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 28

1902 - Leipzig : Voigtländer
28 Die Zeit der Merowinger. Bis 751. sind dem Islam fremd; er verheit die sinnlich aufgefaten Paradiefesfrenden dem, der im Kampf fr den Glauben fllt. Von Ewigkeit an hat Allah jedem fein unabnderliches Los zugeteilt. Bald geriet der Islam unter geistlich-weltliche Despotie und erstarrte. Mohammed In Mekka betfolgt, fah sich Mohammed 622 Beginn der is-Medinasw lanntischen Zeitrechnung zur Flucht (Hedschra) nach Mediua gentigt, dessen Bewohner weniger Handel als Landwirtschaft trieben; er fand dort Anhnger und eroberte bis zu seinem Tode (632) fast die ganze Halbinsel. In Medina liegt er begraben; daher wurde diese Stadt Koran ansangs Sitz der Kalisen. Seine Aussprche wurden nach seinem Tode im Koran gesammelt. 2. Herrschaft der Kalifen. Untergang des Westgoten-reiches. Kultur des Islam. Kalifen a) Die Kalisen, d. h. Nachsolger, waren die gewhlten Inhaber der geistlichen und weltlichen Gewalt. Der erste, Abnb ekr (Schwieger-Vater Mohammeds), eroberte einen Teil Syriens; das ganze Land Omar nahm Omar ein, serner Palstina, gypten wo er Kairo, d. h. Zeltlager, grndete und das ueupersische Reich der Sassauideu. Omar, der tchtigste Kalis, organisierte die Verwaltung und das Heer, b) Gegen den Kalisen Ali, der ans Mohammeds Geschlecht Omaijaden stammte, erhob sich (661) das Geschlecht der Omaijaden; nach Alis Ermordung machten sie Damaskus zur Hauptstadt. Das Kalifat ward nun erblich. Doch spaltete sich der Islam in die Religions-Schiiten Parteien der Schiiten oder Aliten, die nur die Verwandten des Propheten als seine rechtmigen Nachfolger ansehen sowie allein den Sunniten Koran gelten lassen, und in die Sunniten, die daneben die Snna oder Tradition anerkennen. Zu diesen gehren heute noch die Trken und Afghanen, während die Perser Schiiten sind. Im Osten mt= Eroberungen rissen die Araber den Byzantinern einen Teil Kleinasiens und breiteten sich allmhlich bis der den Indus ans; Konstantinopel konnten sie nicht einnehmen*). Die ganze Nordkste Afrikas, namentlich Mauretanien (daher Mauren" = Mohren), ward unterworfen, ferner Sizilien Hauptstadt wurde Palermo und Sardinien, *) Auer der festen Lage trug dazu die Verteidigung durch das griechische Feuer bei. Aus welchen Stoffen es hergestellt ward, ist unbekannt. Etwa vier Jahr-hunderte blieb es Staatsgeheimnis des griechischen Reiches. Vor Damiette verwendeten es dann auch die Araber gegen Ludwig Ix. von Frankreich (vgl. 30).

5. Das Mittelalter - S. 44

1889 - Gotha : Perthes
44 kste bis zum atlantischen Ocean gewonnen ward, und in Spanien; hier nahm 711 Tarik, ein Unterfeldherr, zuerst auf einer Anhhe, die nach ihm Gebet [dfchebet] al Tarik (Gibralt r) genannt wurde, eine feste Stellung; bei Jeres de la Frontera (711) wurden die Westgoten besiegt und dann die ganze Halbinsel erobert; selbst der die Pyrenen drangen die Araber vor und rckten 732 nach einer siegreichen Schlacht der den Herzog von Aquitanien bis zur und. Loire vor, wurden hier aber von dem frnkischen Heere unter Karl Martell in den weiten Ebenen zwischen Tours (a. d. Loire) und Poitiers entscheidend besiegt (732). Die Gefahr, da der Islam in das Innere Europas eindringe, war damit beseitigt. Die Eroberung Siciliens von Afrika aus im 9. Jahrh. hatte fr den Bestand der christlichen Reiche keine ernstere Bedeutung. _ __ Zerfall des islamitischen Weltreichs. Durch eine Emprung wurden 750 die Omaijaden von den Abbasiden (Nachkommen des Abbas, des Oheims Mohammeds) (7501-258) gestrzt, unter denen die Einheit des islamitischen Reiches und die Herrschaft des arabischen Stammes verloren ging. Unter dem 2. Abbasiden Al-Mansur (754775) der am Tigris Bagdd als Kalifensitz grndete, errichtete ein omaijadischer Prinz. Abderrahman, der allen Nach-stellnngen der Abbasiden entgangen war, in Spanien Cordoba [frttfroa] (a. Guadalquivir) ein selbstndiges Reichs) (756); im Laufe des 9. Jahrh. machte sich auch Afrika so gut wie unabhngig und, als hier die schiitische Dynastie der Fatimiden zur Herrschaft gekommen war und Kahrra (Kairo [eiro] a. und. Nil) zum Kalifensitz erhoben hatte, vollendete sich die Spaltung der islamitischen Welt. Das Kalifat von Bagdad sank um so mehr, je mehr es anfing des nationalen Rckhalts zu entbehren; den Kern der Truppen des Kalifen bildeten auslndische Sklaven, des. Trken (der mongolischen Rasse angehrend); von den Heerfhrern dieser trkischen Gardetruppen (Mameluken) ward der Kalif vollkommen abhngig. In der Mitte des 11. Jahrh. begab er sich in den Schutz der s^ldschtischen Trken, welche der den Oxus dringend die islamitischen Lnder eroberten, den grten Teil von Syrien. Palstina und Kleiuasien einnahmen und hier von Nica (in Bithynien) Konstantinopel be-drohten. Durch die Uneinigkeit, die unter den verschiedenen Gliedern des seld-schulischen Geschlechtes 2) ausbrach, verfiel bald auch die Seldschukenmacht. Dieser Umstand sowie der Gegensatz der Seldschnken und der Fatimiden (des Kalifats von Bagdad und von Kahira) untersttzte wesentlich Ende des 11. Jahrh. und im 12. die Kmpfe der Kreuzfahrer gegen die Saracenen 3). C. Me araische Kultur. Durch ein groartiges Netz von Militr: kolonieen hielten die Araber die weiten eroberten Gebiete zunchst in Abhngigkeit; 1) Abderrhaman Iii. (912961) nahm den Titel einel Kalifen an. 2) Der Türke Seldschnk war mit s. Anhngern u. Stammverwandten zum Islam bergetreten; seinen Enkel (Togrnl Beg) soll d. Kalis 1050 zur Festigung s. Herrschast nach Bagdad gerufen haben; er ward indes ein willenloses Werkzeug der seldschuklscheu Herrscher (Sultane). 3) Die Saracenen sind nrtyr. eine im nrdl. Arabien wohnende Grenzvlkerschaft, deren Namen von den Griechen fr den der Araber berhaupt gebraucht ward. Im spteren Sprachgebrauch bezeichnete derselbe allgemein den Mohammedaner

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 103

1887 - Leipzig : Kesselring
Die Araber seit dem 7. Jahrhundert. 103 Sule des Herkules galt, sein Lager auf. Diese Sttte nannten nachmals die Mauren Felsen des Tarik", Gcbel al Tarik. woraus der Name Gib- raltar entstanden ist. Im nchsten Jahre, 711, kam es bei Xeres de-^s ve ia la Frontera zur entscheidenden Schlacht. Roderich wurde geschlagen 711 und ertrank in den Fluten des Guadalquivir. Die Araber jedoch, denen Musa selber neue Scharen zufhrte, entrissen fast ganz Spanien den West- goten und breiteten auch hier den Islam aus. Seit 720 suchten die Araber auch jenseits der Pyrenen ihre Er-oberungen fortzusetzen, und 731 drang Abderrahman, der Statthalter der Spanien, mit einem ungeheuren Heer in das Reich der Franken ein, dies und das Christentum mit dem Untergang bedrohend. Da rettete beides 0ur unj, Karl Martell in der 7 tgigen Schlacht bei Tours und Poitiers Pmiers (Oktober 732). 732. Achtzehn Jahre nach Karl Martells Sieg wurde die Herrschaft der Abbasiden Ommijaden durch die Abbasiden gestrzt und ihr ganzes Geschlecht aus- 750. gerottet (750). Nur Abderrahman Ii. (755788) rettete sich nach Spa-nien, wo er in Kordova ein eigenes Kalifat grndete. Die Abbasiden (7501258) dagegen whlten das glnzende Bagdad am Tigris (763) zur Hauptstadt, wo Harun al Raschid, Karls des Groen Zeitgenosse, so ruhmvoll und krftig regierte, da sein Name noch lange in Erzhlungen und Mrchen (Tausend und eine Nacht") fortlebte. Aber durch die Bildung, die er und seine Nachkommen befrderten, und durch die Pracht und das Wohlleben in Bagdad ging allmhlich die kriegerische Kraft unter, so da die spteren Kalifen der Spielball ihrer Trkischen Leibwache (der Prtorianer des Orients) wurden. Seit dem 10. Jahr-hundert hatte der Kalif nur noch als religises Oberhaupt einigen Ein-flu; die weltliche Macht geriet in die Hnde eines Beamten, des Emir al Omrah (d. h. Fürst der Fürsten). Auch diese Wrde rissen 1058 die Trken an sick, welche dann 1206 von den Mongolen unter Dschingis-Khan be-siegt wurden. 1258 ward Bagdad selbst von einem Enkel Dschingis-Khans erobert, und das Kalifat hatte ein Ende. Die Mongolen unter-lagen jedoch bald darauf wieder den Trken, die unter Osman ihre Eroberungszge erneuerten und seit Ausgang des 13. Jahrhunderts die Herrschaft des Islams verbreiteten. In Spanien hat das Reich der Araber bis zum Jahre 1492 bestanden. Da wurde der letzte Reft, Gtanada1, durch die christlichen Herrscher, Ferdinand und Jsabella, zertrmmert. Seit dieser Zeit macht die Meerenge von Gibraltar die Scheidewand zwischen Bibel und Koran, zwischen christlichen und muhamedanischen Vlkern. Nchst den Kalifaten zu Bagdad und Kordova war das zu Kairo (970 durch den Fatimiden Moez gegrndet) am mchtigsten. Es wurde von 12501517 durch die Mamelucken beherrscht und dann ebenfalls den Osmanischen Trken unterworfen. Iv. Die arabische Kultur im 8. bis 12. Jahrhundert. Wissenschaftliche Beschftigung der Araber. Ihr Verdienst um Erhaltung alter Schriftwerke Arbeiten in Gold und Silber, in Stahl und Leder Arabische Bau-kunst Rundbogenstil): die Moschee zu Kordova, das Knigsschlo (Alhambra) zu (Sranada. Sinken der arabischen Kultur zur Zeit der Krenzzge, 1 r auad a, Stadt in Andalusien am Senil, linkem Nebenflu des Guadalquivir.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 27

1892 - München [u.a.] : Franz
Das Kalifat und der Untergang des westgotischen Reiches. 27 Das Kalifat und der Untergang des westgotischeu Reiches 711. An die Stelle Muhammeds trat als erster Kalis (d. H. Nachfolger) sein Schwiegervater Abu Bekr. Dieser ließ die teils einzeln niedergeschriebenen, teils im Gedächtnis aufbewahrten Lehren und Offenbarungen des Propheten sammeln, wodurch der Koran entstand, ^ 'u 1 nicht nur die erste Glaubensquelle der Muhammedaner, sondern auch ihr oberstes Gesetzbuch. Schon Abu Bekr begann, den Islam (b. H. Ergebung, nämlich in den Willen Gottes) den Nachbarländern Arabiens mit Waffengewalt aufzudrängen, starb aber bereits 634. r Sein Nachfolger, der Kalif Omar (634—644), ist der eigentliche Begründer der Weltmacht der Kalifen. Er entriß den Byzantinern Syrien, Ägypten und Palästina und zerstörte das neupersische Reich der Sassauiden. Die Herrschaft des Kalifen, der zugleich höchstes geistliches und weltliches Haupt der Moslemin war und seinen Sitz anfangs zu Medina, später zu Damaskus, endlich in Bagdad hatte, wurde mich nach der Ermordung Omars noch weiter ausgedehnt, so daß sie sich im Jahre 700 vom Jndns bis zur atlantischen Küste ~ von Mauretanien erstreckte. 711 überschritt der arabische Feldherr Tarik rei^v in" '700. die in der Folge nach ihm benannte Meerenge von Gibraltar und griff das westgotische Reich in Spanien an. In einem siebentägigen Kampf bei Jerez de la Frontera verlor der letzte Westgotenkönig Schlacht und Leben. Die Araber (hier Mauren genannt) nahmen fast die ganze Halbinsel ein; die ihnen unterworfenen Christen dursten zwar wie die in Syrien und Ägypten ihren Glauben behalten, mußten aber eine Kopfsteuer entrichten. Diejenigen, welche sich der arabischen Herrschaft nicht unterwerfen wollten, zogen sich in das cantabrifch- _ Eroberung ^ asturische Randgebirge zurück, von woher sie später wieder gegen ^Prtnun- die Mauren vordrangen. So war die Herrschaft des Kalifen bis zu den Pyrenäen ausgedehnt; aber auch dieses Gebirge wurde 732 von den Arabern überschritten, das fränkische Reich und mit ihm der Bestand des Christentums im Abendlande bedroht. Beide rettete der Majordomus Karl Martell durch seinen Sieg zwischen Tours und Poitiers 732. Das fränkische Weich unter Karl Martell und Pippin dem Kurzen. Das fränkische Reich stand von 714 — 741 unter der Ver- Karl Martell. waltung des Majordomus Karl Martell, des thatkräftigen Sohnes Pippin-3 de* Mittleren. Er verhinderte die Zerbröckeluug des Reiches durch glückliche Kämpfe mit den widerspenstigen Alamannen und Bayern und schützte dasselbe gegen die plünderungssüchtigen, noch heidnischen Sachsen und Friesen. Sein größtes Verbienst aber besteht barin, daß er ein großes arabisches Heer, das unter dem

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 158

1916 - Leipzig : Ploetz
158 Mittlere Geschichte. <334 — 644. Omar, Begründer der arabischen Herrschaft im Orient: 1. Zerstörung des Neupersischen Reiches der Sassaniden (S. 141); der Feldherr Saad zieht 636 als Sieger in Ktesiphon ein. 2. Dem oströmischen Reiche entreißt Omar Syrien und Palästina (Damaskus 635, Jerusalem 637); sein Feldherr Amru erobert Ägypten (Alexandria 641). Gründung der Städte Kairo und Basra (am Schatt el Arab). Die erobernden Araber nehmen vieles von der persischen und griechischen Kultur an, machen aber ihre Religion und Sprache zur herrschenden. Innere Kriege unter den beiden folgenden Kalifen; Othman wird 656 in einem Aufstande zu Medina ermordet. Ali, Mo- hammeds Schwiegersohn, 661 durch Verschwörer. 661 750. Oie Omaijaden. Muawifa, Urenkel des Omaija, eines Verwandten Mohammeds, gründet eine sunnitische Dynastie, verlegt die Residenz von Medina nach Damaskus. Seine Feldherrn be- lagern Konstantinopel vergeblich; in Kleinasien beginnen lang- dauernde Kämpfe, da das byzantinische Reich starken Wider- stand leistet. Nordafrika wird von den Arabern gewonnen; 697 zerstören sie Karthago. 711. Der Feldherr Tarik setzt nach Spanien über, herbei- gerufen von Graf Julian, dem Statthalter von Ceuta, gegen den Westgotenkönig Roderich. Er landet bei dem nach ihm benannten Berge Dschebel al-Tarik (Gibraltar) und vernichtet durch die siebentägige Schlacht am Guadalete und Saladofluß bei Xeres de la Frontera das Westgotenreich. Kur ein kleines christliches Königreich Asturien behauptet sich im Norden der Halbinsel. Vgl. S. 183. 717. Konstantinopel wiederum vergeblich belagert; da- gegen wird das Indusland, Baktrien, Sogdiana dem Islam unterworfen. Im Innern häufige Kämpfe mit den An- hängern Alis; Entfaltung der Künste und Wissenschaften, namentlich unter Welid I. (705 — 715), der die prachtvolle Moschee zu Damaskus baut. 750. Merwan Ii. wird in der blutigen Schlacht am Zab (Nebenfluß des Tigris) besiegt von Abul Abbas, der c\a,s Geschlecht der Omaijaden ausrottet; nur Abdurrahman entkommt nach Spanien und gründet dort ein selbständiges Kalifat in Cordova. Hier wie in Granada (Alhambra) groß- artige Baudenkmäler aus jener Zeit erhalten. Vgl. S. 183. 750—1258. Die Abbassiden. Neue Residenz Bagdad; glänzende Regierung Harun al Raschids 786 — 809, von den Dichtern gepriesen. Im 9. und 10. Jahrhundert Blüte des Handels, der Architektur

9. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 37

1912 - Leipzig : Hirt
Auerdeutsche Staaten. Kmpfe gegen mchtige Statthalter die Herrschaft der Omaijaden. Zur Zeit Kaiser Konrads Ii. hrte das Kalifat nach der Absetzung des Kalifen gnzlich auf, und die Statthalter wurden selbstndige Fürsten. Der Verfall des Kalifenreiches begnstigte das Emporkommen christ-licher Staaten im Norden, die sich auf Kosten der Araber erweiterten. Das Knigreich Asturien, gestiftet von den Westgoten, erweiterte sich unter bestndigen Kmpfen gegen die Moslemin nach Sden. Seit die Beherrscher ihren Sitz nach dem eroberten, stark befestigten Leon verlegt hatten, nannten sie sich Könige von Leon. Das Knigreich Kastilien, benannt nach den vielen gegen die Araber errichteten Kastellen, war ursprng-lieh eine Grafschaft des Knigreichs Asturien. Das Knigreich Portugal ging hervor aus einer Grafschaft zwischen Duero und Minho, die der König von Kastilien einein treuen Mitkmpfer verlieh. Das Knigreich Navarra, ein wegen der Pyrenenpsse wichtiges Bergland, entstand aus einem Teile der Spanischen Mark Karls des Groen und war lauge in zweifelhafter Abhngigkeit vom Weftfrnkifchen Reiche. Das Knigreich Aragonien war ursprnglich ebenfalls eine frnkische Grafschaft, die von der Spanischen Mark aus erobert wurde. Die Markgrafschaft Barcelona oder Katalonien, der Hauptteil der Spanischen Mark, kam im 12. Jahrhundert an Aragonien. Die andauernden Kmpfe gegen die Unglubigen belebten in dem christlichen Adel einen romantischen Rittersinn und verschafften den Stdten Freiheiten. Der Hauptfhrer der Christen war in der zweiten Hlfte des 11. Jahrhunderts der Kastilier Rodrigo Diaz, der Cid genannt, der in Sagen und Liedern viel gefeierte Volksheld der Spanier (f 1099). Die Araber riefen die berberischen Almoraviden aus Marokko zu Hilfe; deren König erfocht zwar einige Erfolge und einigte das sdliche Spanien wieder zu einem arabischen Reiche, aber der bei weitem grere Teil der Halbinsel blieb fr die Araber verloren. 4. Das Abbassidenrcich. Das von den Abbassiden bald nach ihrer Thronbesteigung angelegte prchtige Bagdad blhte schnell zu einem Hauptsitz des Handels empor. Die Knste des Friedens fanden an Harun al Raschid und seinen nchsten Nachfolgern eifrige Beschtzer. Die Statt-Halter der Provinzen ahmten das Beispiel der Kalifen nach. Aber schon im 9. Jahrhundert begann der Verfall des Reiches, indem erst entfernte, dann auch nhere Statthalter abfielen und aus ihren Provinzen selbstndige Staaten machten. Sie alle wurden die Beute eines trkischen Stammes aus West-turkestan, den man nach dem Ahnherrn eines Herrschergeschlechts, namens Seldschuk, die Seldschuken nannte. Diese brachen im Anfang des 11.Jahr-Hunderts in das gespaltene Kalifenreich ein, drangen erobernd nach Westen vor und nahmen den Islam an. Sie grndeten u. a. in Syrien und in Kleinasien, das sie den Byzantinern entrissen, mchtige Sultanate. Den Kalifen blieb zuletzt nur die Stadt Bagdad mit der nchsten Umgebung.

10. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 34

1910 - Breslau : Hirt
34 Die Ausbreitung des Islam. Das Frnkische Reich. erzwang er mit dem Schwert in der Hand die Rckkehr nach Mekka; seine ehemaligen Gegner muten seine Religion annehmen. Mohammed starb im Jahre 632. Seine Lehre fordert von dem Glubigen Moslem) die un-bedingte Ergebung in den Willen Allahs, sie schreibt ihm bestimmte Gebete und Waschungen vor und macht ihm Fasten, Almosengeben, eine Wallfahrt nach Mekka, Teilnahme am heiligen Kriege gegen die Unglubigen zur Pflicht; sie dringt auf Einfachheit der Sitten und frommen Wandel. Dem Glubigen steht der Lohn des Paradieses in Aussicht. Die Aussprche Mohammeds sind im Koran gesammelt. 38. Die Ausbreitung des Islam. Die Kalifen verbreiteten die Lehre mit erstaunlicher Schnelligkeit. Jerusalem, Syrien und gypten, wo sie Kairo grndeten, wurden den Ostrmern entrissen, das Neuperser-reich unterworfen. Ganz Nordafrika bis zum Atlantischen Ozean fiel in ihre Hand. Von hier aus setzten sie 711 nach Spanien der. Noch kein Jahrhundert war seit dem Tode des Propheten verflossen, als der Js-lam vom Indus bis zu dem Atlantischen Meer und den Pyrenen herrschte. Aber 750 spaltete sich das Kalifat, es entstand das der Abbassiden mit dem Sitz in Bagdad und das der Omaijaden in Cordoba in Spanien. Das Frnkische Reich. In der Zeit von 500 bis 900 n. Chr. waren die Franken das wichtigste Volk im westlichen Europa. Noch am Ende des 5. Jahr-Hunderts wanderten sie in Gallien ein, das von ihnen den Namen Frankreich trgt, und nahmen hier das Christentum an. Sehr groe und wichtige Ereignisse geschahen dann im 8. Jahrhundert. Im Anfang dieses Jahrhunderts wurde das christliche Westgotenreich in Spanien von den Arabern zerstrt und die Halbinsel unterworfen; in der Mitte desselben wurden die heidnischen Deutschen zum Christentum bekehrt und im letzten Drittel alle christlichen Germanen des Festlandes von Karl dem Groen in einem Reiche vereinigt. Zuletzt empfing Karl die Kaiserkrone in Rom und erneuerte das westrmische Kaisertum. Aber im 9. Jahrhundert zerfiel das groe Frankenreich in mehrere Teilreiche, von denen das der Franzsisch redenden Westfranken und das der Deutsch redenden Ostfranken die beiden wichtigsten wurden.

11. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 24

1902 - München : Oldenbourg
24 9. Frnkische Könige und Hausmeier. Abendland vor der drohenden Unterjochung unter den Halbmond glcklich gerettet.x) Die einstigen Kmpfe zwischen Franken und Arabern bildeten in der Zeit der Kreuzzge einen bevorzugten Stoff der franzsischen Ritterdichtung. 5. I)as Ende der Merowinger. Auf Karl Martell war (741) sein Sohn Pippin der Kurze erbrechtlich in der Hausmeierwrde gefolgt. Nach zehnjhriger krftiger Regierung des Reiches lie er sich, mit Zustimmung des Papstes, aus einer Reichsversammlung zu Soissons selber zum König whlen (751); der letzte Merowinger wurde in ein Kloster verwiesen. So folgte aus das Haus der Merowinger das Haus der Karolinger, wie man es nach Pippins groem Sohne Karl zu heien pflegt. 6. Hzayern unter den gil'olngern 554788. Garibald I. (vgl. S. 20, b) hatte bereits eine Art Oberherrschaft der Franken anerkannt. Aber seine nchsten Nachfolger (Tassilo I. und Garibald Ii.) haben die :) Zur Geschichte der Araber. 1. Mohammed 622. Die Religion der Araber, der Islam, wurde begrndet durch Mohammed aus Mekka. Anfnglich von seinen Landsleuten verfolgt, gewann derselbe nach seiner Hedschra" d.i. Flucht nach Medina (im Jahre 622) ergebene Anhnger, eroberte mit ihnen Mekka und unterwarf ganz Arabien seiner Religion und Herrschaft. Er starb aber schon 632 in Medina. Das heilige Buch der Moham-medaner ist der Koran (Allah ist Gott und Mohammed sein Prophet"). Diese Bibel der Araber lehrt eine unabnderliche Vorherbestimmung (Fatalismus) und ordnet Gottesdienst und Privatleben der Muselmnner" (eigentlich Muslimin d. h. Glubige); ferner fordert sie den Krieg gegen die Unglubigen und mindestens eine einmalige Wallfahrt zur heiligen Kaba nach Mekka; das Symbol des Islams ist der Halbmond. 2. Ausdehnung der arabischen Herrschaft. Unter den Kalifen, den Nach-folgern" des Propheten, dehnten die Araber ihre Herrschaft und damit Mohammeds Lehre mit Feuer und Schwert der gypten, der ganz Borderasien, der Nord-asrika (nebst teilten) und seit 711 durch die Feldherren Mufa und Tarik auch der Spanien ans. a) In Spanien begrndeten die Araber oder Mauren (so genannt, weil sie aus Mauretanien herbergekommen waren) seit 750 eine selbstndige Herrschaft, das^Kalifat Cordva, und behaupteten dieselbe 700 Jahre lang (bis 1492). b) Im Orient hatte sich das eigentliche Kalifenreich (unter den Omaijaden) bis nach Indien ausgedehnt. Am berhmtesten ist die Regierung des Kalifen Harun al Raschid (aus dem Hause der Abbasiden), eines Zeitgenossen Karls des Groen; das neugebaute Bagdad an den Ufern des Tigris war damals der Mittelpunkt aller arabischen Herrlichkeit. In der Folge verfiel das Reich unter der Ohnmacht und Trgheit seiner Herren; im Jahre 1258 wurde es eine leichte Beute der Mongolen, nachdem schon frher die meisten Provinzen in die Geiyalt der Turkomanen oder Trken gekommen waren. ~\

12. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 27

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Die Vlkerwanderung. 27 Innere Unruhen und Thronstreitigkeiten fhrten nach dreihundertjhrigem Bestehen auch den Untergang des Westgotenreiches herbei. Es wurde ge-strzt von den Arabern, die in Spanien wie in Afrika Mauren, in Italien Sarazenen genannt wurden. Diese, von einer unzufriedenen Partei gegen den König Roderich zu Hilfe gerufen, kamen unter Tarik nach Spanien und besiegten Rod er ich bei Jerez de la Frontera 711. Bald war die ganze Halbinsel den Arabern unterworfen, nur in Astu-rien erhielt sich ein Rest westgotischer Herrschaft. 2. Der Islam. Die Araber treten in der alten Zeit in der Geschichte wenig hervor. Sie waren ein freies, kriegerisches Volk, das sich in Beduinen (Wstenshne), die Nomaden waren, und sehafte Dorf-und Stadtbewohner schied. Ihre Religion war ein Sterndienst, ihr Volks-Heiligtum die Kaaba zu Mekka. Eine neue Religion gab seinem Volke Muhammed, der zuerst Hirt, dann Kaufmann gewesen war. Auf feinen groen Handelsreisen war er vielfach mit andern Religionen bekannt geworden, von denen er man-ches fr feine Lehre verwertete. Er lehrte, da es nur einen Gott gebe, er selbst sei dessen Prophet. In seiner Vaterstadt verspottet und verfolgt floh er 622 von Mekka nach Meina. Diese Flucht heit die Hedschra, mit ihr beginnen die Muhammedaner ihre Zeitrechnung. Von Medina aus verbreitete sich seine Lehre bald der ganz Arabien, das er seiner Herrschaft unterwarf. Die neue Religion wurde Islam, d. h. Ergebung in Gottes Willen, genannt, die Glubigen hieen Moslemin d. h. Gott-ergebene. Ihr heiliges Buch war der Koran, eine Sammlung der Sprche Muhammeds. Die Nachfolger Muhammeds hieen Kalifen, d. h. Nach-folger des Propheten. Diese eroberten, getreu dem Gebote des Koran, den Islam mit Feuer und Schwert zu verbreiten, Syrien, gypten, das neupersische Reich und die Nordkste Afrikas. Von dort aus gingen sie nach Spanien hinber, um dem Westgotenreiche ein Ende zu machen. Einer der mchtigsten Kalifen war Harun al Raschib, der zur Zeit Karls b. Gr. in Bagbab resibierte. Auer biesem Kalifat zu Bagbab (am Tigris) gab es seit der Mitte des achten Jahrhunberts noch ein zweites Kalifat zu Corboba in Spanien.

13. Geschichte des Mittelalters - S. 34

1904 - München [u.a.] : Franz
34 Die Sachsenkriege. Karls d. Gr. Zug gegen die Mauren. Beginn der Kaum hatte Karl durch den Tod seines Bruders das ganze Sachsenkiep Reich gewonnen, als er den Angriff gegen die Sachsen erffnete. Karls 2. $on dem Maifelde zu Wormsjj2-rckte er ins schsische Gebiet ein, nahm die Eresbura a/Diemel und zerstrte in der Nhe davon die von den Sachsen heilig gehaltene Jrmensule. Die Westfalen muten sich unterwerfen, frnkische Missionre aufnehmen und Geiseln stellen. Danach zog Karl gegen Desiderins 773774. Seine Abwesenheit bentzten die Sachsen um die Eresburg zu zer-stren und verwstend in Hessen einzufallen. Aber Karl stellte die Eresburg wieder her, nahm ihnen auch die Sigiburg ab und drang bis ins Gebiet der Ostfalen vor. Die Sachsen schienen sich berall zu unterwerfen und fo hielt er 777 einen Reichstag zu Paderborn, wodurch erzeigte, da er schsischen Boden schon als frnftjches Reichsgebiet betrachtete. Freilich war der bedeutendste ihrer Herzoge nicht unter denen, die sich taufen lieen, dem Könige Tribut und der Geistlichkeit den Zehnten entrichteten: Widukind war mit seinem Anhang zum Dnenknig Sigurd entwichen. Karls d. Gr. Zug gegen die Mauren 778. Auf dem Reichstage zu Paderborn 777 erschienen arabische Gesandte aus Spanien um Karl d. Gr. zur Einmischung in die dortigen Verhltnisse zu bewegen. Das Reich der Kalifen war zwar durch glckliche Kriege fortwhrend gewachsen, zugleich aber schon durch innere Kmpfe erschttert worden. Diese Streitigkeiten fhrten schlielich zum Sturze der Omaijaden (750), welche neunundachtzig Jahre lang das Kalifat inne gehabt hatten und nun von den Abbafiden verdrngt wurden. Ein Omaijade, Abd-errahman, entkam nach Spanien und ri diese Provinz vom Kalifat von allgemeinen Kalifenreich los, indem er sich selbst zum Kalifen fr Kordova 756. Spanien machte und seinen Sitz in Kordova aufschlug. Gegen ihn Karls d. Gr. rief 777 ein Statthalter von Barcelona Karl d. Gr. zu Hilfe. Zug nach Dieser zog im Jahre 778 durch die baskischen Gebiete nach Spanien, Spanien 778. bmttg bis Saragossa vor, das er jedoch nicht zu nehmen vermochte, und Fehrte nach Empfang von Geiseln zurck. Als er schon nach Gallien abgezogen war, wurde die Nachhut seines Heeres von den der die Zerstrung Pamplonas erbitterten Basken in den Pyrenen berfallen und groenteils niedergemacht, darunter Roland, auch der Markgraf Roland, ein Lieblingsheld der mittelalterlichen Sage und Dichtung. Die Kmpfe zwischen Franken und Arabern dauerten bis der 800 hinaus; schlielich richtete Karls Sohn Spanische Ludwig der Fromme sdlich der Pyrenen die spanische Mark/ Mark" ein, welche zur Hauptstadt Barcelona hatte.

14. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1904 - München [u.a.] : Franz
28 Das Kalifat und der Untergang des westgotischen Reiches. Das Kalisat und der Untergang des westgotischen Reiches 711. An die Stelle Muhammeds trat als erster Kalif (d. l). Nach-Abu Bekr. folger) sein Schwiegervater Abu Bekr. Dieser lie die teils ein-zeln niedergeschriebenen teils" tm Gedchtnis aufbewahrten Lehren Der Koran, und Offenbarungen des Propheten sammeln, wodurch der Koran entstand, nicht nur die erste Glaubensquelle der Muhammeaner", sondern auch ihr oberstes Gesetzbuch. Schon Abu Bekr begann den Islam (d. h. Ergebung, nmlich in den Willen Gottes) den Nachbar-lndern Arabiens mit Waffengewalt aufzudrngen, starb aber bereits Omar. 634. Sein Nachfolger, der Kalif Omar (634644), ist der eigentliche Begrnder der Weltmacht 5er Kalifen. Er entri den Byzan-tinern Syrien, gypten und Palstina und zerstrte das neupersische Reich der Sassaniden. Die Herrschaft des Kalifen, der zugleich hchstes geistliches und weltliches Haupt der Moslemin war und anfangs seinen Sitz zu Medina, spter zu Damaskus, endlich in Bagdad hatte, wurde auch nach der Ermordung Omars Das Kalifen- noch weiter ausgedehnt, so da sie sich im Jahre 700 vom Indus reich um 700. zur atlantischen Kste von Mauretanien erstreckte. 711 berschritt der arabische Feldherr Tarik die in der Folge nach ihm benannte Meerenge von Gibraltar und griff das westgotische Reich in Eroberung Spanien an. In einem siebentgigen Kampf bei Jerez de la Spaniens 711. F r o n t e r a verlor der letzte Westgotenknig Roderich Schlacht uttb ffim. Dte Araber (hier Mauren genannt) 'nahmen' fast die ganze Halbinsel ein; die ihnen unterworfenen Christen durften zwar wie die in Syrien und gypten ihren Glauben behalten, muten aber eine Kopfsteuer entrichten. Diejenigen, welche sich der arabischen Herrschaft nicht unterwerfen wollten, zogen sich in das kantabrisch-asturische Ranbgebirge zurck, von woher sie spter wieder gegen die Mauren vordrangen. So war die Herrschaft der Kalifen bis zu den Pyrenen ausgedehnt; aber auch dieses Gebirge wurde 732 von den Arabern berschritten, das frnkische Reich und mit ihm der Bestaub des Christentums im Abendlande bedroht. Beibe rettete der Major- bomus Karl Martell durch seinen Sieg zwischen Tours und ; Das frnkische Reich unter Karl Martell und Pippin. Das frnkische Reich staub von 714741 unter der Verkarl Martell. waltung des Majorbomus Karl Martell, des tatkrftigen Sohnes Pippins des Mittleren. Er verhinberte die Zerbrckelung des Reiches durch glckliche Kmpfe mit den wiberspenstigen Alamannen und Bayern und schtzte basselbe gegen die pluberungsschtigen, noch heibuischeu Sachsen und Friesen. Sein grtes Verdienst aber besteht barin, ba er ein groes arabisches Heer, das

15. Mittelalter - S. 38

1896 - Stuttgart : Neff
— 38 — festsetzte. Das Westgotenreich (s. a. § 7, 9 u. 10) war romani-siert und hatte durch Bekiswinth (652—72) eine einheitliche Gesetzgebung erhalten, was aber den inneren Verfall des unter Thronstreitigkeiten, dem Uebergewicht der Geistlichkeit und des Adels und dem Schwinden des Standes der Gemeinfreien leidenden Reiches nicht auf halten konnte. Die Schlacht b e i X e r e s de lafrontera, in der Tarik den König Rodörich besiegte, machte dem Westgoten reich ein Ende 711; die pyrenäische Halbinsel wurde bis auf die Gebirge des Nordwestens , wo sich kleine Reste unabhängiger Christen. Nachkommen der Sueben und dorthin geflüchteter Westgoten, behaupteten, von den Arabern unterworfen. Dagegen wurden ihre Versuche, auch in dem mittleren Europa Eroberungen zu machen, durch den siegreichen Widerstand des mit den Langobarden verbündeten Frankenreichs (s. § 13) vereitelt. Desgleichen scheiterten die Angriffe der Araber aut die Balkanhalbinsel an dem Widerstand Konstantinopels, das 717/18 zum zweitenmal vergebens belagert wurde. Für das oströmische Reich wurde der Kampf gegen den Islam auch der Anlass zum Verbot der Bilderverehrung, das Leo der Isaurier (717 bis 741) erliess; es entstand daraus der Bilderstreit, der erst 842 durch den die Bilderverehrung wiederherstellenden Beschluss der Synode von Konstantinopel endgültig beendigt wurde, nachdem das Verbot der Bilderverehrung die Lossagung Roms und den Verlust der meisten Besitzungen in Italien lur das Reich zur Folge gehabt hatte. Gegen die Araber wurde in Kleinasien die Taurusgrenze mit Mühe behauptet. Unter den Omajaden hatten die Kämpfe mit den Aliten me aufgehört. 750 besiegte der Haschimit Abul Abbas den Kalifen Mervanil; dem Blutbad, durch welches das Haus der Oma-iaden ausgerottet werden sollte, entkam nur Abderrahman. Unter den Abbasiden (750—1258), die Bagdad am Tigris gründeten und zu ihrer Hauptstadt machten, ging der äussere Umfang des Kalifenreichs zurück: vor allem gründete der nach Spanien geflüchtete Abderrahman hier ein selbständiges ornaja-disches Kalifat mit der Hauptstadt Cordöva; bald erfolgte die Errichtung selbständiger Reiche in Mauretanien (J< ez) und in Tunis (Kairäwan), von wo aus 827—43 Sicilien erobert wurde. Dagegen entwickelten sich infolge der unmittelbaren Beiuhiung der Araber mit der griechischen Kultur, wie auch mit der der Perser und Inder, Handel und Industrie, Dichtung und Avissenschaft, auch bildende Kunst im Abbasidenreich, zumal unter der Regierung Harun al Raschids (78ü-809) undmam-nmns (813—833), und ebenso im Kalifat von Cordova zu honei

16. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 70

1911 - Breslau : Hirt
Tasel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert, 600. Die Kirche. Das Frankenreich. Die übrigen Germanenreiche. Byzanz. Mohammed u.d. Kalifen 650. Gregor I., der Große. Westgoten und Langobarden werden katholisch. Mission bei den Angelsachsen. Die Iren Kolumban u. Gallus bei d. Alamannen ct. Bodensee. Verfall des Merowingischen Reiches. Austrasien, Neustrien. Die Langobarden erweitern ihre Herrschaft nach Süden, bedrängen das Patrimonium Petri. 622die Hedschra. 632 Tod Mohammeds. Kalifen in Medina. Die Kalifen Abu Bekr, Omar, Othman erobern Vorderasien n.nordafrika. 700. 687 Pippin d. M., Majordomus v. Austrasien, uach der Schlacht bei Tertry dux et princeps Francorum. 1. Belagerung von Konstantinopel. Ali. 661—750 Dieomaijaden. Damaskus. 750. Willibrord predigt bei d. Friesen. Gregor Ii. Bonifatins der Apostel der Deutsch en. Gregor Iii. 732 Karl Martell siegt bei Poitiers über die Araber. 711 Ende des Westgotenreiches. Die Jkonoklasten. Leo der Jsaurier. 2. Belagerung von Konstantinopel. Tarik siegt bei Xeres de la Frontera. Größte Ausdehnung des Kalifenreiches. 800. Zacharias. Bonifatius stirbt. Stephanii. D er Kirch ensta at. Bekehrung der Sachsen. Die Karolinger. 751-768 Pippin. 768 Karl der Große. Unterwerfung der Langobarden, Sachsen, Bayern. Kämpfe gegen die Slawen, Awaren, Basken, Araber, Normannen. 772 Ende d. Langobardenreiches. Raubzüge der Normannen. Wikinger. 750 Das Kalifat der Ab-bassideu in Bagdad. Die Omaijaden in Cordoba. Harun al Raschid. 850. Leo Iii. Bistum Hamburg (Bremen) zur Mission unter den Normannen gegründet. Ansgar. 800 Karlerneu.d.weström.kaiserwürde. 814 Karl der Große stirbt zu Aachen. 814—840 Ludwig der Fromme. 843 Derteilnngsvertragzuverduu. 827 Egbertv.wessex ersterköuig von England. (Irene.) Ende d. Bilderstreites. Nikolaus I. Trennung der Römischen und der Griechischen Kirche. Methodius u. Cyrillus bekehren die Mähren. Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Mersen. Karl der Dicke. 888 Zerfall des Karoling. Reiches i in Ost- u. Westfranken, Hoch- u. Niederburgund und Italien. Plünderungszüge der Normannen an allen Küsten Europas. Die mazedon. Kaiser. Das Reich vonserben, Bulgaren u. a. hart bedrängt. Eroberung von Sizilien, Sardinien, Kreta.

17. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1901 - Leipzig : Teubner
7. Der Islam. 29 welche Aussprche des Propheten und die Entscheidungen der ersten seiner Nachfolger, der Kalifen, enthlt. Der Islam wei nichts von dem Bedrfnis des sndigen Menschen Sittenlehre, nach Erlsung. Er fordert vor allem Werkthtigkeit. Zu den verdienst-lichsten Werken gehren Waschungen, fnfmaliges Gebet während jedes Tages, Fasten, gute Behandlung der Knechte, Pilgerfahrten nach Mekka, deren jeder Glubige wenigstens eine unternehmen soll, Mildthtigkeit und Gastfreundschaft. Der Genu des Schweinefleisches und des Weines und das Spiel sind verboten, nicht aber die Vielweiberei. 4. Ausbreitung der Lehre Mohammeds. Die von Mohammed ge- Das Kalifat, schoffene Stellung eines geistlichen und weltlichen Oberhauptes der Araber hatte bereits so feste Wurzeln gefat, da sie sich behauptete und unum-schrnkte Machtflle erringen konnte. Die ersten seiner Nachfolger (Kalifen) waren Abn-Bekr (f 634) und der kraftvolle Omar (f 644). Mit leiden- Abu-Bekr, schaftlichem Eifer wurde der schon eingeleitete Glaubenskrieg fortgesetzt. 0mar' Syrien mit Palstina, gypten, Tripolis, die Lnder am Tigris Die Eroberungs-und Enphrat wurden unterworfen. Nach Omar bernahm Othman aus tne0e' dem Stamme Omaija das Frstenamt. Innere Zwietracht brachte ihm Othman. wie seinem Nachfolger Ali, dem Schwiegersohne Mohammeds, ein gewalt- Ali. sames Ende. Die Omaijaden, die sich jetzt in den dauernden Besitz der Die Omaijaden. Regierung setzten, verschafften dem Kalifat neuen Ruhm. Zu ihrem Herr-schersitz erkoren sie Damaskus. Im Osten wurde alles Land bis zur Weiteres Vor-Kirgisensteppe und bis zum Indus, im Westen das noch brige bnn0en' Nordafrika und fast ganz Spanien (711) dem Reiche beigefgt. Alle Dmme berflutend, brach die arabische Gefahr von Kleinasien und Sd-gallien der West- und Sdeuropa herein, Christentum und Germanentum Ents-heidungs-mit dem Untergange bedrohend. Um beides wre es geschehen gewesen, um b!"emu{unft htten nicht zwei gewaltige Männer dem strmischen Vordringen der Moslim Europas, Halt geboten. Leo Iii.*) rettete Byzanz, das Bollwerk des Ostens (718), See in. 7is. und warf die Araber bis hinter den Tanrus zurck, Karl der Hammer", Karl der Hammer der Hausmeier aller Franken, stellte sich ihnen mit dem frnkischen Heer- 732-banne entgegen, an dessen unbeweglicher Wand" ihre Angriffe zerschellten (in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers, 732). Indessen war der asiatische Teil des Kalifats von Brgerkrieg erfllt. Diese Zustnde benutzten die Abbasideu, Verwandte des hingemordeten Die Abbasiden Ali, die Gewalt an sich zu reien. Das Haus der Omaijaden wurde bis 751258-auf Abderrahman vernichtet, dem es gelang, nach Spanien zu entkommen Die Kalifate und hier ein selbstndiges Reich aufzurichten (756). Die bedeutendsten vom in ^anien und Geschlechte der Abbas waren Al-Mauur (754775), der in der neu- 0 e" gegrndeten Stadt Bagdad waltete, und Harun al Raschid (786809), Harunalraschid der zu Karl dem Groen in Beziehungen trat. um 80- erkennt im wesentlichen nur den Koran als Quelle des Glaubens an, die Schiiten; der andere rechnet auch die Snna zum gttlichen Gesetze, die Sunniten. Zu den erfteren gehren heute die Perser, zu den anderen die Trken. (Vgl. Protestantismus und Katholizismus.) 1) Flschlich der Jsaurier" zubenannt.

18. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 29

1900 - Leipzig : Teubner
7. Der Islam. 29 welche Aussprche des Propheten und die Entscheidungen der ersten seiner Nachfolger, der Kalifen, enthlt. Der Islam wei nichts von dem Bedrfnis des sndigen Menschen Sittenlehre, nach Erlsung. Er fordert vor allem Werkthtigkeit. Zu den verdienst-lichsten Werken gehren Waschungen, fnfmaliges Gebet während jedes Tages, Fasten, gute Behandlung der Knechte, Pilgerfahrten nach Mekka, deren jeder Glubige wenigstens eine unternehmen soll, Mildthtigkeit und Gastfreundschaft. Der Genu des Schweinefleisches und des Weines und das Spiel sind verboten, nicht aber die Vielweiberei. 4. Ausbreitung der Lehre Mohammeds. Die von Mohammed ge- Das Kalifat, schaffene Stellung eines geistlichen und weltlichen Oberhauptes der Araber hatte bereits so feste Wurzeln gefat, da sie sich behauptete und unum-schrnkte Machtflle erringen konnte. Die ersten seiner Nachfolger (Kalifen) waren Abu-Bekr (f 634) und der kraftvolle Omar (f 644). Mit leiden- Wu-Bekr. schaftlichem Eifer wurde der schon eingeleitete Glaubenskrieg fortgesetzt. 0mat' Syrien mit Palstina, gypten, Tripolis, die Lnder am Tigris Die Eroberung-und Euphrat wurden unterworfen. Nach Omar bernahm Othman aus !ne0e' dem Stamme Omaija das Frstenamt. Innere Zwietracht brachte ihm Othman. wie seinem Nachfolger Ali, dem Schwiegershne Mohammeds, ein gewalt- Ali. sames Ende. Die Omaijaden, die sich jetzt in den dauernden Besitz der Die Omaijaden. Regierung setzten, verschafften dem Kalifat neuen Ruhm. Zu ihrem Herr-schersitz erkoren sie Damaskus. Im Osten wurde alles Land bis zur Weiteres Vor-Kirgisensteppe und bis zum Indus, im Westen das noch brige dringen. Nordafrika und fast ganz Spanien (711) dem Reiche beigefgt. Alle Dmme berflutend, brach die arabische Gefahr von Kleinasien und Sd-gallien der West- und Sdeuropa herein, Christentum und Germanentum Entscheidungs-mit dem Untergange bedrohend. Um beides wre es geschehen gewesen, um ^Zukunft htten nicht zwei gewaltige Männer dem strmischen Vordringen der Moslim Europas. Halt geboten. Leo Hi.*) rettete Byzanz, das Bollwerk des Ostens (718), Seo m. 7is. und warf die Araber bis hinter den Taurus zurck, Karl der Hammer", Karl der Hammer der Hausmeier aller Franken, stellte sich ihnen mit dem frnkischen Heer- 732-banne entgegen, an dessen unbeweglicher Wand" ihre Angriffe zerschellten (in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers, 732). Indessen war der asiatische Teil des Kalifats von Brgerkrieg erfllt. Diese Zustnde benutzten die Abbasideu, Verwandte des hingemordeten Die Abbastden Ali, die Gewalt an sich zu reien. Das Haus der Omaijaden wurde bis 751258-auf Abderrahman vernichtet, dem es gelang, nach Spanien zu entkommen Die Kalifate und hier ein selbstndiges Reich aufzurichten (756). Die bedeutendsten vom in ^a"aen und Geschlechte der Abbas waren Al-Mannr (754775), der in der neu- 9 gegrndeten Stadt Bagdad waltete, und Harun al Raschid (786809), Harunalraschid der zu Karl dem Groen in Beziehungen trat. um 80- erkennt im wesentlichen nur den Koran als Quelle des Glaubens an, die Schiiten; der andere rechnet auch die Snna zum gttlichen Gesetze, die Sunniten. Zu den ersteren gehren heute die Perser, zu den anderen die Trken. (Vgl. Protestantismus und Katholizismus.) 1) Flschlich der Jsaurier" zubenannt.

19. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 27

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 27 — spiel ist erlaubt), sich dem Wucher oder der Wahrsagerei ergeben. Doch ist die Vielweiberei gestattet, daneben auch die Sklaverei, die Blutrache und manches andere Tadelnswerte, wodurch der Islam weit hinter dem Christentume zurückbleibt. c) Die Kalifen waren die Nachfolger Mohammeds., Sie waren Fürsten und Priester zugleich. Nach dem Grundsätze des Propheten: „Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert!" fuhren sie fort, den Islam mit Feuer und Schwert auszubreiten. Der erste Kalif (Abu-Bekr) sammelte die hinterlassenen Aufzeichnungen des Propheten im Koran. Schon der zweite Kalif, Omar, eroberte Jerusalem, ganz Palästina, Syrien und Ägypten. Auf dem Tempelberge in Jerusalem, wo einst Salomos Tempel gestanden, erbaute er die Moschee Omar, das dritte Heiligtum der Mohammedaner. Unter seinen Nachfolgern wurde auch Persien und die ganze Küste Nordafrikas erobert. Bald verlegten die Kalifen ihre Residenz von Medina nach Damaskus, griffen selbst Konstantinopel an, das sie sieben Sommer hintereinander belagerten, dessen Eroberung jedoch nicht gelang, und dehnten ihre Herrschaft bis über den Indus aus. In Nordafrika drang der Islam allmählich bis zum atlantischen Ozeane vor. Die christliche Kultur daselbst wurde dabei völlig vernichtet. Die Urbewohner des Landes, die Berbern, verschmolzen mit den Arabern zu einem Volke, den Mauren. Der mohammedanische Statthalter Nordafrikas, der Eroberer des ganzen Landes, war Musa imoses). Er ließ sich in seinem Eroberungszuge durch die Straße von Gibraltar nicht aufhalten. Das reiche, fruchtbare Spanien lockte ihn. Deshalb schickte er 710 seinen Unterfeldherrn Tarif mit vier Schiffen und einer kühnen Reiterschar hinüber. Nach einem verwegenen Streifzuge durch Andalusien holte dieser ein größeres Heer nach, eroberte den steilen Felsen, der ihm zu Ehren Gibraltar (Gebet al Tarif — Berg des Tarik) genannt wurde und verbrannte sämtliche Schiffe hinter sich, um die Rückkehr unmöglich zu machen. Erst jetzt, 711, stellte sich ihm der Westgotenkönig Roder ich bei Xeres de Ist Frontera nordöstlich von Kadiz entgegen. In einer 7 tägigen heißen Schlacht wurden die Westgoten völlig geschlagen, und König Roderich siel. Damit fand das Westgotenreich nach 300jährigem Bestehen seinen Untergang, denn schon im folgenden Jahre fielen Cordova und Toledo, die beiden wichtigsten Städte des Reiches, in die Hände der Mauren, denen bald die ganze Halbinsel gehorchte. Sie bildete später das Kalifat Cordova. Von Spanien aus bedrohten nun die Araber das ganze christliche Europa. Zuerst unternahmen sie einige glückliche Streifzüge über die Pyrenäen ins Thal der Garonne und Rhone. Endlich drang Abderaman, nach Mnsas Tode Statthalter von Spanien, 732, gerade 100 Jahre nach dem Tode des Propheten, mit einem gewaltigen Heere über die Pyrenäen und die Garonne ins Frankenreich. Groß war der Schrecken, der dem wilden Heere voranging. Kirchen und Klöster wurden zerstört, die Felder verwüstet. Mancher tapfere Franke bebte vor den braunen Wüstensöhnen. Aber Karl Martell, der große Majordomus, führte den Heerbann des ganzen Frankenreiches dem Feinde entgegen. Zwischen Tour und Poitiers, auf der weiten Ebene südlich der Loire, kam es 732 znr heißen Entscheidungsschlacht. Sechs Tage lang prüften die Heere ihre Kraft in kleineren Gefechten, am siebenten entspann sich der entscheidende Kampf. Abderaman fiel, ein riesiger Alemanne spaltete ihm das Haupt. Es entstand ein gräßliches Würgen; erst die Nacht machte dem Blutbade ein Ende. Die Araber wurden vollständig geschlagen; 100000 Mauren bedeckten das Schlachtfeld; nur wenige entkamen über die Pyrenäen nach Spanien. Diese Schlacht ist eine der wichtigsten der Weltgeschichte. Wie einst Aetius auf den katalanischen Feldern Europa vor den Hunnen rettete, so rettete Karl Martell das christliche Abendland vor der Herrschaft des Islam; denn bei Tour und Poitiers siegte nicht nur das Frankenreich über das maurische Spanien, sondern das Christentum über den Islam, das Kreuz über den Halbmond. Hier erwarb sich Karl den Beinamen Martell, weil er mit wuchtigen Schlägen die Macht der Araber zertrümmert hatte. Nachdem Karl Martell noch das Friesenland erobert und dort dem Christentum?

20. Grundriß der Weltgeschichte - S. 99

1885 - Nürnberg : Korn
1. Periode, 476 — 843. Ii. Mohammed und das Kalifat. 99 Mekka (630). Bei seinem Tode (632) war seine Religion und seine Herrschaft über ganz Arabien verbreitet. B. Das Kalifat. 3. Die vier ersten Kalifen oder Nachfolger (eigentlich „(Stellvertreter" Mohammeds) trugen den Islam bis zum Indus und bis Ägypten (632—661). Der erste derselben Abubekr, Vater der zweiten Gemahlin Mohammeds, sammelte dessen Lehren im Koran, dem als Gottes Wort geltenden Religionsbuche der Mohammedaner. Der zweite Kalif Omar I. unterwarf Syrien, Palästina (637), Phönizien, Ägypten (640); unter dem dritten Kalifen Othmann wurde die Eroberung Persiens vollendet (651). Die Anhänger Alis, des vierten Kalifen, des Gemahls Fatimes, der Tochter Mohammeds, hielten sich als Schiiten (Fatimiden) nur an den Koran, während die Suu-niten neben dem Koran noch eine mündliche Überlieferung (die Suuua) gelten lassen. 4. Nach Alis Ermordung kamen die omaijadischen Kalifen (Sunniten) zur Regierung, die ihre Residenz nach Damaskus verlegten (661—750). Konstantinopel wurde von ihnen mehrmals angegriffen und belagert, Armenien und Nordafrika 711 erobert. Von da landete Tarik, Feldherr des Kalifen Walid, rt. Chr. am spanischen Vorgebirg Calpe (Gibraltar — Gebet al Tarik, Arabische d. i. Berg des Tarik) und zerstörte das Westgotenreichh^Mst durch die Schlacht beigeres de la Frontera (711), worauf Spanien, die Christen vor den Arabern sich in das astnrische Gebirg (im N. Spaniens) zurückzogen. Als die Araber aber auch in das Reich der Franken einbrachen, wurden sie in der Schlacht bei 732 Tours und Poitiers (732) dnrch Karl Martell besiegt und n. Chr. nach Spanien zurückgedrängt (§ 54, 3). Schlacht _ 5. Die Omaijaden wnrden int Jahre 750 dnrch die Ab- Tours, basiden gestürzt, welche in Bagdad (am Tigris) residierten (756—1258). Unter ihnen, besonders unter Al Mausur (754 bis 775), dem Erbauer Bagdads, und unter Harnn al Raschid (786—809), dem Zeitgenossen Karls des Großen, erreichte das Kalifat seinen höchsten Glanz, nicht durch Eroberungen, sondern durch die Segnungen des Friedens, durch Handhabung der Gerechtigkeit, durch Beförderung der Künste (Dichtkunst und Baukunst) und Wissenschaften (Mathematik, Arzneikunde), des Handels und der Industrie. 6. Neben dem abbasidischen Kalifat in Bagdad bestand ein selbständiges Kalifat in Cordoba (Spanien), gegründet (755) von Abderrahman I., der allein dem Blutbade beim Sturze der