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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 574

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
574 Unsre Zeit. den Magenkrebs gesucht hatte, eine Krankheit, an welcher Napoleon ebenfalls starb. 3. Die Schlacht bei Austerlitz wird die Dreikaiserschlacht genannt, weil nicht nur Napoleon, sondern auch Kaiser Franz Ii. und Alexander I. von Rußland sich bei ihren Armeen befanden. 4. Infolge der Vergrößerungen, welche Bayern und Württemberg durch den Frieden von Preß bürg zu teil geworden waren, nahmen die Kurfürsten Maximilian Iv. Joseph von Bayern und Friedrich I. von Württemberg den königlichen Titel an. Nach Stiftung des Rheinbundes erhielten der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Herzog von Cleve-Berg (Murat) den Titel Großherzog. Durch den Frieden von Preßbnrg kam auch der Breis g au und die Orten au, die Stadt Konstanz und'die Deutsch-Ordenskommende Maiuau an Baden. Sachsen, welches dem Rheinbünde beigetreten war, wurde ebenfalls zum Königreich erhoben und erhielt das Preußen abgenommene Herzogtum Warschau. 5. Vor dem Frieden von Tilsit hatte Preußen ein Gebiet von 295 787 qkm. mit 10 200 000 Einwohnern. Durch den unglücklichen Feldzug von 1806 und 1807 verlor es 150 174 qkm mit 5 Millionen Einwohner. Überdies blieben die 200 000 Mann Franzosen und Rhetn-buudstruppeu in Preußen bis zur Abtragung der Kontributionskosten. Diese Kosten wurden von Preußen auf 19 Millionen Franken, von Frankreich aber auf 513 744 000 Berechnet. Erst am 18. Sept. 1808 wurde die Verwaltung der preußischen Lande von den Franzosen den Preußen wieder übergeben, und am 5. Dezbr. 1808 wurde das Land endlich von den Franzosen geräumt. Vom 1. Okt. 1806 bis 15. Okt. 1808 bezogen die Franzosen 564 Millionen Franken aus Preußen. § 208. Das kontinentalsiistem. Krieg mit Spanien und Portugal. (1807—1813.) 573) Nach Bonapartes Abreise aus Ägypten hatte General Kleber und nach dessen Ermordung General Menou den Ober-i80i. befehl geführt, aber bereits 1801 mußten die Franzosen kapitulieren und den Rückzug antreten. Da demnach der Plan, den englischen Handel in Ostindien zu stürzen, mißglückt war, sollte derselbe in Europa geschädigt werden. Napoleon dekretierte das Kontinentalsystem, gemäß welchem England in Blokadezustand versetzt und aller Haudel und Verkehr mit ihm aufgehoben wurde. Alle englischen Waren wurden konfisziert und verbrannt, 1806. jeder Engländer als Kriegsgefangener erklärt. Alle europäischen Staaten mußten nach und nach diesem Systeme beitreten, nur Schweden und die Türkei ließen sich nicht dazu bestimmen. Weil England befürchtete, Dänemark möchte seine Flotte Frankreich zur Verfügung stellen, so forderte es die Auslieferung derselben. Da Dänemark sich dessen weigerte, so beschossen die

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1. Tabellarischer Leitfaden der Geschichte - S. 49

1906 - Berlin : Nicolai
3. Zeitalter der französischen Revolution. 49 Venetien und Tyrol, welches Bayern (gegen Salzburg) erhält. Bayern und Württemberg werden Königreiche. — Englischer Seesieg bei Trafalgar (spanische Südküste); Nelson f. Im Vertrage von Schönbrunn (bei Wien) tritt Preußen Ansbach (an Bayern), den rechtsrheinischen Teil von Kleve mit der Festung Wesel sowie das Fürstentum Neuenburg an Frankreich ab und erhält dafür das von den Franzosen besetzte englische Hannover zugesichert. Napoleons Bruder Joseph wird König von Neapel, Ludwig König von Holland, sein Schwager Murat Großherzog von Berg. 1806 Napoleon gründet den Rheinbund der süd- und westdeutschen Fürsten unter seinem Protektorate (Heeresfolge). Hessen-Darmstadt und Baden Großherzogtümer. 6. Aug. Franz Ii., seit 1804 „Kaiser von Österreich," legt die deutsche Kaiserkrone nieder: Ende des Reiches. Preußen erklärt an Napoleon den Krieg. (Durchmarsch der Franzosen durch Ansbach-Bayreuth). 10. Okt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen fällt bei Saalfeld. 14. Okt. Doppelschlacht bei Jena (Hohenlohe gegen Napoleon) und Auerstädt (Ferdinand von Braunschweig gegen Davoust). Gänzliche Niederlage der Preußen. Übergabe der Festungen außer Kolb erg (Nettelbeck) und Grandenz (Courbiöre) u. a. Napoleon ordnet in Berlin die Kontinentalsperre gegen England an. Sachsen tritt als Königreich dem Rheinbünde bei. 1807 Preußen im Bunde mit Rußland. Unentschiedene Schlacht bei Preußisch-Eylau; Napoleon siegt über Preußen und Russen bei Friedland. 7./9. Juli Friede von Tilsit: Preußen verliert alle Länder westlich der Elbe (nebst Magdeburg) sowie den größten Teil der polnischen Besitzungen und darf nur 42 000 Mann unter Waffen halten. Große Kontributionen. Danzig wird Freistaat, der König von Sachsen Herzog von Warschau, Napoleons Bruder Jerome König des aus Gebietsteilen von Preußen, Braunschweig, Hessen-Kassel gebildeten Westfalen (Hauptstadt Kassel). Joseph Bonaparte wird König von Spanien, Murat von Neapel. Volkskrieg in Spanien (Wellington). 1807—13 Preußens Wiedergeburt unter Stein (1808 von Napoleon geächtet), Hardenberg, Scharnhorst, Gneisenan: Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauern, Städteordnung (Selbstverwaltung), Gewerbeordnung(Aushebung derzünste und Monopole), Freiheit des Gewerbes und des Güterverkehrs. — Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht (Krümpersystem), Zutritt Bürger- Zurbonscn, Geschichmabellen. 4

2. Teil 3 - S. 99

1885 - Leipzig : Teubner
— 99 — nach Deutschland zu führen. Während nun die französich-spanische Seemacht den Engländern unterlag (Vernichtung der französischen Flotte bei Trafalgar durch Nelson 21. Okt.), warf Napoleon durch einen glänzenden Feldzug seine Gegner im Osten zu Boden. Von Bayern, Würtemberg und Baden unterstützt, während Preußen neutral blieb, eilte er durch Schwaben gegen die in Bayern eingerückten Österreicher, nötigte den General Mack bei Ulm zur Kapitulation mit 25 000 Mann (17. Okt.) und schreckte hierdurch die bereits an den Inn gelangten Russen derart, dafs sie nach Mähren zurückgingen. Ohne Widerstand drangen die Franzosen bis Wien vor, welches Murat besetzte, und an seinem Krönungstage, dem 2. December, besiegte Napoleon die vereinigte österreichisch - russische Armee in der mörderischen Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Im Frieden zu Pres-burg trat Österreich das venetianische Gebiet an das Königreich Italien und. Tirol mit Yoralberg an Bayern ab, welches auch die Reichsstadt Augsburg und die noch fehlenden Gebiete der früheren Bistümer Eichstädt und Passau erhielt; Würtemberg und Baden teilten sich in die vorderösterreichischen Lande. Als Ersatz erhielt Österreich nur Salzburg, dessen Kurfürst durch Würzburg entschädigt wurde. Bayern und Würtemberg wurden zu Königreichen, Baden zum Grofsherzogtum erhoben, und diese Länder als ganz selbständig aus dem Reichsverband gelöst. Durch diesen Frieden war Österreichs Demütigung besiegelt, Rußland blieb im Kriegszustände. Dem Frieden von Presburg folgte auf dem Fufse die von Napoleon aus Schönbrunn dekretierte Entthronung der Bourbonen von Neapel wegen Neutralitätsbruchs, des Kaisers Bruder Joseph wurde 1806 als König eingesetzt; ein anderer Bruder Louis erhielt die zum Königreich Holland umgewandelte bata-vische Republik, Napoleons Schwager Murat das aus preufsischen und bayrischen Gebieten gebildete Grofsherzogtum Berg. So wurden die von Frankreich abhängigen Länder als Erblehen der Kaiserkrone-an Mitglieder der kaiserlichen Familie vergeben. Auch verdiente Marschälle wurden mit Kronlehen belohnt. Durch den aus 16 deutschen Fürsten unter Napoleons Protektorat im Juli 1806 gebildeten Rheinbund wurde der Westen und Süden Deutschlands dem französischen Kaiser heerespflichtig * Franz Ii., der bereits 1804 den Titel eines Erbkaisers von Österreich angenommen hatte, verzichtete nunmehr (6. August) auf die deutsche Krone und sanktionierte dadurch die Auflösung des deutschen Reichs. 6) Gegen Preußen und Rußland 1806 — 1807. Die von Preußen seit dem Basler Frieden beobachtete Neutralität war 1805 von Napoleon verletzt worden, indem er preufsisches 7*

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 149

1835 - Hannover : Hahn
149 Schnell begann nun Napoleon seine Herrschaft auszubreiten; sein älterer Bruder Joseph ward König von Neapel, wo die Bourbonen vertrieben wurden, der jüngere, Ludwig, König von Holland (1806). In Teutschland gründete er den Rheinbund, und erklärte sich zum Protektor desselben (12. Juli 1806). Da- durch war das teutsche Reich zernichtet; Kaiser Franz legt die Krone nieder (6. Aug. 1806), nachdem er schon früher den Titel eines Erbkaisers von Ostreich angenommen hatte. Jetzt brach auch der Krieg gegen Preußen aus, weil Napo- leon das dem Könige von England gehörige Hannover, das'er gegen Abtretungen an Preußen überlassen hatte, jönem zurückzu- geben versprach. Aber in der Schlacht bei Jena und 'Au er städt (14. Okt. 1806) ward die preußische Macht fast zernichtet; die Festun- gen ergaben sich mit unerhörter Schnelligkeit, wahrend im folgenden Jahre (1807) die nun mit den Preußen vereinigtess Russen in den blutigen Schlachten bei Ei lau (8. Febr.) und bei Fried land (14. Juni) ebenfalls besiegt wurden Dies führte zum Frieden zu T il si t (9. Juli 1807). Preußen verlor alles Land zwischen dem Rhein und der Elbe, woraus, wie aus Hessen und Braunschweig, das Kö- nigreich Westphalen für Napoleons jüngsten Bruder, Hie- ronymus, gegründet ward. Auch die Nationalität der Polen wurde hergestellt durch Gründung des Herzogthums Warschau, wel- ches der schon früher zum König erhobene Kurfürst von Sachsen erhielt. Aber zur See war der Krieg gegen England äußerst unglücklich geführt worden. Nelson hatte bei Trafalgar (21. Okt. 1805) fast die ganze französische Seemacht zernichtet, aber auch das Ende seines Heldenlebens gefunden. Die meisten französischen und hollän- dischen Colonien waren in die Hände der Engländer gekommen. Dagegen befahl nun Napoleon eine allgemeine Handelssperre gegen Großbritannien, dem er anders nicht beikommen konnte, und verbot den Verkauf englischer Waaren (Continentalsystem seit 21. Nov. 1806). Um dieses aufrecht zu erhalten erlaubte sich Napoleon die willkürlichsten Gewaltschritte. So ward fast die ganze Nordküste Teutschlands, und Holland, weil sein eigener Bruder Ludwig dem verderblichen Systeme sich nicht fügen wollte, zum französischen Kai- serreiche geschlagen (1810). Das in Portugal herrschende Haus Wraganza ward wegen seiner Verbindung mit England nach Brasilien vertrieben (1807) und die schwachen Bourbonen in Spanien (König Karl Iv. und sein Sohn Ferdinand Vii.) unter schreienden Ungerechtigkeiten zur Entsagung der Krone gezwun- gen (1808), welche Napoleon seinem Bruder Joseph gab, Nea- pel dagegen erhielt sein Schwager Murat. Aber die Spanier, aus Haß gegen das Fremde, ihnen gewaltthätig Aufgedrungene, erhoben sich zu einem hartnäckigen und heldenmüthigen Kampfe, welcher, be- sonders seit die Cortes in Cadix (19. März 1812) eine freisinnige Beck, Lehrb. der allgem. Geschichte. Ir Cursus. 11

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 120

1910 - Paderborn : Schöningh
^—0 -Lcts136itcilt6r der ürtctrtßöf. Difitiolution, 9lqposeon§ u. b6r5b6j:r6tung§f'cieqe. des Großen wieder aufzurichten. Um diesem Ziele näher zu kommen, vereinigte er die süd- und mitteldeutschen Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, das neugebildete Großherzog-tum Berg u. a., im ganzen 16 Staaten) zum Rheinbünde. Der ehemalige Kurfürst von Mainz, Freiherr von Dalberg, wurde Bundeskanzler. Napoleon war der Schutzherr des Rheinbundes. Mit der Stiftung des Rheinbundes hatten die deutschen Staaten sich außerhalb des deutschen Reiches gestellt. Folgerichtig erklärten sie am 1. August 1806, daß das deutsche Reich für sie nicht mehr bestehe. Bereits am 6. August legte Kaiser Franz die Krone nieder. So ging das einst so blühende Reich unter, und die Habsburger waren jetzt auch dein Namen nach nur das, was sie in der Tat bereits lange gewesen, Kaiser von Österreich. Die seit dem Baseler Frieden von Preußen beobachtete Neutralität sollte mit dem Jahre 1806 ihr Ende erreichen. Es war dem Kaiser der Franzosen nicht unbekannt geblieben, daß der Preußenkönig bereits während des Krieges von 1805 mit Alexander von Rußland erneut Freundschaft geschlossen und russischen Truppen den Durchmarsch durch Schlesien gestattet hatte. Kein Wunder, daß Napoleon den Preußen jetzt mißtraute. Bald erschien auch Graf Haugwitz im französischen Quartier mit bestimmten Forderungen. Napoleon wußte ihn so lange hinzuhalten, bis er den Sieg bei Austerlitz errungen hatte. Dann ging er mit ihm den Bündnisvertrag von Schönbrunn ein: Preußen mußte das rechtsrheinische Kleve, Wesel, Ansbach und Neu-chätel an Frankreich abtreten und erhielt dafür Hannover. Bald darauf mußte Preußen sich auch verpflichten, die Nordseehäsen den Engländern zu verschließen. Die Beziehung zu England wurde für Preußen selbstverständlich immer ungünstiger. Preußen erkannte, daß es von Napoleon immer abhängiger wurde, und suchte daher erneut Anschluß an Rußland. Am 1. Juli 1806 sagte dieses auch seine Hilfe für alle Fälle zu. Die Verhandlungen Napoleons mit England über die Rückgabe von Hannover veranlaßten Friedrich Wilhelm Iii. zur Mobilmachung gegen Frankreich. Den Oberbefehl über die Armee von 120 000 Mann übernahm der 71 jährige Herzog Karl von Braun-schweig. Voller Zuversicht zogen die Truppen in den Kampf, aber der Geist Friedrichs des Großen lebte nicht mehr in den Führern. Die Niederlagen bei Saalfeld (10. Okt.) und bei Jena und Auer-städt (14. Okt.) sowie vor allem die Übergabe der preußischen Truppen und Festungen (s. u.) zeigten deutlich die Kopflosigkeit der Heeresführer. Nur vereinzelten Widerstand fand der Korse (s. u.), und wenn ihm auch in der Schlacht bei Preußisch-Eylau (3. 2. 1807) das

5. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 58

1891 - Hamburg : Meißner
— 58 - 1806 Errichtung des Meseiüibundes und Auflösung des deutschen Reiches- Kranz El, der sich schon seit 1804 Erbkaiser von Österreich genannt hat, legt die deutsche Kaiserwürde nieder. Iosephbonaparte (Napoleons Bruder), König von Neapel, Ludwig Bo naparte, König von Holland. 1806—1807 Krieg Napoleons mit Preußen und (etwas später) Rußland. 1806 Scklacht bei Jena und Auerstädt (14. Okt.). Die Preußen werden gänzlich geschlagen; Berlin wird von den Franzosen besetzt. Feige Übergabe vieler preußischer Festungen. 1807 Schlackt bei Ey lau (unentschieden). Schlackt bei Friedland (ungünstig für die Russen und Preußen). Beginn der Kontinentalsperre. 1307 Friede zu Tilsit. Preußen muß alles Land zwischen Rhein und Elbe abtreten. Tiesste Erniedrigung Preußens. Gründung des Königreichs Westfalen für Hieronymus Bonaparte und des Herzog-tums Warschau für den jetzt zum König er-nannten Kurfürsten von Sachsen. 1807—1812 Russisch-türkischer Krieg durch Napoleon erregt. Friede zu Bukarest. Rußland erweitert sich bis zum Pruth. 1807 Bombardement von Kopenhagen durch die Engländer und Auslieferung der dänischen Flotte an dieselben. 1808 Der Rheinbund hat sich mit Ausnahme von Österreich und Preußen über ganz Deutschland verbreitet. Kongreß zu Ersurt. (Napoleon, Alexander I. und die deutschen Fürsten.) Schweden verliert Finnland an die Russen. Gustav Iv., König von Sckweden, wird abgesetzt (1809). 1808 Anfang der Wiedergeburt Preußens. Die Minister Stein und Hardenberg bringe« einen neuen Geist in die Verwaltung. Schar«.

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 200

1905 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
200 Wiederholungs - Tabellen. 1805 Mack kapituliert bei Ulm. Okt. Sieg Nelsons (f) bei Trafalgar über die französisch-spanische Flotte. 2. Dez. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede zu Preßburg. 1806 Josef König von Neapel, Murat Großherzog von Berg, Ludwig König von Holland. Juli. Errichtung des Rheinbundes. 6. Aug. Franz Ii. entsagt der römischen Kaiserkrone. Franz I. Kaiser von Österreich (1804 — 35). 1797 —1840 Friedrich Wilhelm Iii., vermählt mit Luise von Mecklenburg-Strelitz (f 19. Juli 1810). 1806 —1807 Unglücklicher Krieg Preußens im Bunde mit Rußland und Sachsen. 1806 10. Okt. Gefecht bei Saalfeld; Louis Ferdinand f. 14. Okt. Napoleon schlägt Hohenlohe bei Jena, Davout Karl Wilh. Ferd. v. Braunschweig bei Auerstädt. Waffenstreckunghohenlohesbeiprenzlau, Blüchers bei Ratkau. Zusammenbruch des preußischen Staats. Erlaß der Festlandsperre gegen England. 1807 Die Russen unter Bennigsen vereinigen sich mit den Preußen unter L’Estocq. 7./8. Febr. Schlacht bei Pr.-Eylau (Scharnhorst). Fall von Danzig. 14. Juni. Sieg Napoleons bei Friedland a, d. Alle. 7. und 9. Juli. Friedensschlüsse zu Tilsit. Aussaugung Preußens durch Napoleon. 1808 Josef König von Spanien, Murat König von Neapel. 1808 Fürstenkongreß zu Erfurt. 1808 —1814 Erfolgloser Krieg Napoleons gegen die Spanier, die von den Engländern (Wellington) unterstützt werden. 1809 Krieg Österreichs gegen Napoleon. Graf Stadion. Erhebung Tirols unter Andreas Hofer. Napoleon siegreich gegen Erzhz. Karl (Eggmühl).

7. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 165

1862 - Giessen : Heinemann
165 bürg 26. Dec mußte Oesterreich Venedig abtreten, alle Erwerbungen F ankreich's anerkennen, dem Kurfürsten von Bayern Tyrol und Vorarlberg, den Kurfürsten von Württemberg und Baden den Breisgau re überlassen. Bayern und Württemberg wurden zugleich zu König- reichen erhoben. Napoleon glaubte sich nach diesen Er- folgen an keine Rücksicht mehr gebunden, denn keine Macht auf Erden schien ihm widerstehen zu können. 1806 ernannte er seinen Bruder Joseph zum Könige von Neapel, seinen Bruder Ludwig zum Könige von Holland, seinen Schwager Mürat zum Großherzoge von Cleve und Berg, seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais zum Vicekönige von Italien; in Süd- und Mittel- deutschland stiftete er den Rheinbund, zu dessen Pro- tector er sich machte und dem allmählich 1806 — 1808 auch die übrigen deutschen Länder, mit Ausnahme von Oesterreich und Preußen, beitraten. Die Mitglieder des Rheinbundes sagten sich vom deutschen Reiche los, und in Folge dessen legte 6. Aug. 1806 Franz Ii. die deutsche Kaiserwürde nieder. Bald darauf brach zwischen Preußen und Frank- reich ein für jenes Land verderblicher Krieg aus. Das den Engländern entrissene Hannover hatte nämlich Na- poleon 1805 gegen die Abtretung von Ansbach, Cleve und Neufchatel an Preußen überlassen, gedachte es aber jetzt, da er den Frieden mit England wünschte, diesem zurückzugeben. Deßhalb rüstete Preußen, aber mit ge- wohnter Schnelligkeit ließ Napoleon seine Heere vor- rücken und besiegte die Preußen bei Jena und Au er- st ädt 14. Oct. 1806. Der König zog sich über die Weichsel zurück und setzte hier, von den Russen unter- stützt, den Krieg fort, allein nach den Schlachten bei Eylau und Wedlanh 1807 wurde er zum Frieden von Tusit gezwüngen, der ihm nicht allein seine pol- nischen'besitzungen, sondern auch das ganze Gebiet zwischen Rhein und Elbe raubte, aus welchem, nebst

8. Tabellarischer Leitfaden für den Geschichtsunterricht - S. 42

1892 - Berlin : Nicolai
42 1801 Friede von Luneville (Lothr.): das linke Rheinufer wird französisch. Wiederherstellung des Kirchenstaates, französische Friedensschlüsse mit den übrigen Mächten. 1803 Reichsdepntationshauptschlnst. Zahlreiche Säkularisierungen und Mediatisierungen zu Gunsten der aus dem linken Rheinufer geschädigten Fürsten. Von den geistlichen Kurfürstentümern bleibt nur Mainz, dagegen Bildung von 4 neuen Kuren: Baden, Württemberg, Hessen-Kassel, Salzburg. Sechs freie Städte: die 3 Hansestädte, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg. Preußen erhält als Entschädigung die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Erfurt und ein Drittel oon Münster. 1804 Napoleon I., Kaiser der Franzosen, vom Papst Pius Vii. in Paris gekrönt; im folgenden Jahre auch König von Italien. 1805—7 3. Koalition: England, Österreich, Rußland (Schweden), zuletzt Preußen. 1805 Napoleons Sieg über Österreicher und Russen bei Austerlitz (Mähren); Österreich verzichtet im Frieden von Preßbnrg auf Venetien und Tyrol, welches Bayern (gegen Salzburg) erhält. Bayern und Württemberg werden Königreiche. — Englischer Seesieg bei Trafalgar (spanische Südküste); Nelson t- Im Vertrage von Schönbrunn (bei Wien) tritt Preußen Ansbach (an Bayern), den rechtsrheinischen Teil von Kleve mit der Festung Wesel sowie das Fürstentum Neuenburg an Frankreich ab und erhält dafür das von den Franzosen besetzte englische Hannover zugesichert. 1806 Napoleons Bruder Joseph wird König von Neapel, Ludwig König von Holland, sein Schwager Mnrat Großherzog von Berg. Napoleon gründet den Rheinbund der süd- und westdeutschen Fürsten unter seinem Protektorate (Heeresfolge). Hessen-Darmstadt und Baden Großherzogtümer. Franz Ii., seit 1804 „Kaiser von Österreich," legt die deutsche Kaiserkrone nieder: Ende des Reiches (6. August). Preußen erklärt endlich (Durchmarsch der Franzosen durch Ansbach-Bayreuth) an Napoleon den Krieg. 10. Okt. Prinz Louis Ferdinand von Preußen fällt bei Saalfeld. 14. Okt. Doppelschlacht bei Jena (Hohenlohe gegen Napoleon) und Anerstädt (Ferdinand von Braunschweig gegen Davoust). Gänzliche Niederlage der Preußen. Übergabe der Festungen außer Kolberg (Nettelbeck) und Graudenz (Eourbi^re) u.a. Napoleon ordnet in Berlin die Kontinentsperre gegen England an. Sachsen tritt als Königreich dem Rheinbünde bei. 1807 Preußen im Bunde mit Rußland. Unentschiedene Schlacht bei

9. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 33

1882 - Berlin : Gaertner
Deutsche Geschichte. 33 1804 Kaiser Napoleon I. 1805 Österreich beteiligt sich an der dritten Koalition (England, Rußland, Schweden). Übergabe Ulm's durch General Mack. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Österreich verliert Tyrol und Venedig. Baiern, Würtemberg werden Königreiche, Baden Großherzogtum und in ihren Besitzungen erweitert. Preußen verliert die Ansbachischen Länder und soll durch Hannover entschädigt werden. Joachim Murat, Napoleon's Schwager, wird Großherzog von Berg. Marschall Berthier wird Herzog von Neufchatel. 1806 Deutscher Rheinbund. Auflösung des römisch-deutschen Reichs (6. Aug.). Franz Ii., der letzte römisch, deutsche Kaiser, schon seit 1804 Kaiser von Österreich. 1806—1807 Preußisch-russischer Krieg gegen Napoleon. 1806 Schlachten bei Saalfeld (10. Okt.), Jena und Auerstedt (14. Okt.). Besetzung Berlins. 1807 Schlachten bei Eilau (8. Februar) und Fried land (4. Juni). Friede zu Tilsit (7.—9. Juli). Preußen verliert die Länder zwischen Elbe und Rhein. Hieronymus Bonaparte (Napoleons Bruder) wird König von Westfalen. Der Kürfürst von Sachsen wird zum König ernannt und erhält das neu gegründete Herzogtum Warschau. 1808 Beginn der Wiedergeburt Preußens. Stein, Hardenberg, Scharnhorst, Gueisenau, v. d. Gröben, v. Boyen, Fichte, Arndt, Niebuhr, Schön, Jahn. 1809 Österreichischer Krieg. Schlachten bei Aspern und Wagram (Erzherzog Karl). Friede zu Wien (Schönbrunn). Aufstand der Tyroler (Andreas Hofer, 1810 zu Mantua erschossen, und Speck-bacher). Schill in Pommern, v. Dalberg, Fürst Primas des Rheinbundes, wird Großherzog von Frankfurt. 1812 Österreich, Preußen und der Rheinbund beteiligen sich an dem großen Feldzug Napoleons gegen Russland. Konvention Iork's zu Tauroggen. 1813—1815 Der große Befreiungskrieg. Aufruf Friedrich Wilhelms Iii. an sein Volk (17. März 1813). Die patriotischen Dichter Arndt, Lange, Tabellen und Karten zur Weltgeschichte It. 10. Aufl. 3

10. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 254

1901 - Leipzig : Teubner
254 Neuere Zeit. 1802. 1803. 1804. 1805. 1805. 1805. 1806. 1797- 1805. 1805. 1806. 1806. 1806-1806. 1807. 1807. 1808. 1808. 1810. 1810. 1810. 1811. Friede zu Amiens mit England. R eich sdepntations Hauptschluß. Säkularisierung. Mediatisierung der Reichsstädte bis auf 6. England erneuert den Krieg. Besetzung Hannovers. Ermordung Enghiens. 2. Dez. Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Napoleon König von Italien. Dritter Koalitionskrieg. General Mack kapituliert in Ulm. Nelson siegt und fällt bei Kap Trafalgar. 2. Dez. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede zu Preßburg. Gründung des Rheinbundes. 6. Aug. Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. 1840. Friedrich Wilhelm Iii. König von Preußen. 3. Nov. Potsdamer Vertrag zwischen Preußen, Rußland und Österreich. 15. Dez Haugwitz schließt mit Napoleon den Wiener Vertrag. 15. Febr. Pariser Vertrag. 1. Juli. Preußens Bund mit Rußland. 1807. Preußens Krieg mit Napoleon. 10. Okt. Treffen bei Saalfeld. Prinz Louis Ferdinand f. 14. Okt. Napoleon siegt bei Jena über Hohenlohe, Davoust bei Auerstädt über den Herzog von Braunschweig. 7./8. Febr. Schlacht bei Eilau. 14. Juni. Napoleon siegt bei Friedland über die Russen. 9. Juli. Friede zu Tilsit. Sept. Stein berufen. 9. Okt. Aufhebung der Standesschranken und der persönlichen Unfreiheit der Bauern. 27. Juli. Verleihung des Eigentumsrechts an die Domänenbauern. 19. Nov. Städteordnung. Scharnhorst erneuert das Heerwesen. 24. Nov. Steins Entlassung. Hardenberg Staatskanzler. 2. Nov. Einführung der Gewerbesteuer, Aufhebung des Zunftzwanges. (Errichtung der Universität Berlin) Tod der Königin Luise. Regulierungsedikt, zur Umwandlung des Gutsbauernlandes in freies Eigentum.

11. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 94

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 94 — berg, Salzburg und Hessen-Kassel erhielten die Kurwürde. Don 52 Reichsstädten blieben nur 6: Augsburg, Nürnberg, Frankfurt; Hamburg, Lübeck und Bremen. b. Im Preß burger Frieden wurde Kaiser Franz gezwungen, die deutschen Fürsten als unabhängig (souverän) anzuerkennen. Um das deutsche 1806 Reich vollständig zu zerstückeln, stiftete Napoleon den Rheinbund, dem Bayern, Württemberg, Baden, Mainz, Darmstadt, Nassau, Berg und 9 kleinere Staaten beitraten. Napoleon verlieh an Bayern und Württemberg die königliche und an Baden die großherzogliche Würde; sich selber erklärte er zum Protektor (Schützer) des Bundes. Da legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nahm den Titel „Kaiser von Österreich" an. Ohne Kampf und ohne Ehre ging das tausendjährige Reich Karls des Großen zu Grabe. §. 158. Preußens Fall. a. Friedrich Wilhelm Iii., der 1797 zur Regierung gelangte, war von aufrichtiger Liebe zum Volke erfüllt; dem edlen Fürsten stand die schöne, hochbegabte, fromme Königin Luise (von Mecklenburg -Strelitz) zur Seite. Aber er war dem gewaltigen Herrscher Frankreichs nicht gewachsen; dazu umgaben ihn unfähige Ratgeber, und aus dem Heere war der Geist Friedrichs des Großen gewichen. Napoleon hatte gegen Preußen eine Zeitlang Freundschaft geheuchelt und dasselbe dann in arglistiger Weise mit England verfeindet, indem er ihm Hannover abtrat. Als schließlich Friedrich Wilhelm von Napoleon schmählich beleidigt wurde, erklärte er demselben den Krieg. — b. 200 000 Franzosen und Rheinbundstruppen drangen nach Thüringen vor, wo 150 000 Preußen unter dem 72jährigen Herzog Karl Wilh. Ferd. von Braunschweig aufgestellt waren. Nachdem bei Saalfeld der ritterliche Prinz Louis 1806 Ferdinand gefallen war, erlitt das preußische Heer bei Jena und Auerstedt eine vollständige Niederlage. Die meisten Festungen öffneten ohne Widerstand die Thore; ganze Heereskörper wurden auf der Flucht gefangen. Zu den wenigen Führern, die den alten Ruhm der Tapferkeit aufrecht hielten, gehörte Blücher, der kämpfend Lübeck erreichte und sich erst ergab, als Brot und Schießbedarf völlig mangelten. Napoleon sandte den Siegeswagen des Brandenburger Thores in Berlin und dendegenfriedrichs d. Gr. nach Paris und stand nach 40 Tagen an der Weichsel. — Ein russisches Heer hatte sich hier mit den Trümmern des preußischen vereinigt. Blutig, aber ohne Entscheidung wurde 1807 auf den Schneefeldern von Preußisch-Ey lau (südl. von Königsberg) gekämpft; mannhaft verteidigte sich die Festung Kolb erg unter Gneisenau und dem alten Nettelbeck. Aber der Sieg Napoleons bei Friedland (südöstl. v. Königsberg) warf 1807 Preußen zu seinen Füßen. — c. Im Frieden von Tilsit mußte Friedrich Wilhelm, von Kaiser Alexander treulos verlassen, alles Land westlich der Elbe nebst Magdeburg, sowie die polnischen Provinzen nebst Danzig abtreten; von 10 Mill. Einw. blieben ihm nur 472 Mill. Außer den erpreßten 1000 Mill. Franken mußten noch 132 Mill. Fr. Kriegssteuer gezahlt werden; die wichtigsten Festungen blieben von den Franzosen besetzt; während 10 Jahre durfte Preußen nicht über 42 000 M. Truppen halten. — d. Aus den abgetretenen polnischen Provinzen bildete Napoleon das Großherzogtum Warschau, das er dem zum Könige erhobenen Kur-

12. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 135

1888 - Langensalza : Beyer
Von der Entdeckung Amerikas bis z. Wiederherst. des deutschen Reiche« 135 n. Chr. | 1806 27. Oktober 1807 7. und 8. Februar 1807 14. Juni 7. und 9. Juli Schreckliche Verwundung und Erblindung des Herzogs von Braunschweig. (Er stirbt am 10. November auf der Flucht vor Napoleon in Ottensen.) 17. Oktober. Die Reserve-Armee der Preußen unter dem Prinzen von Württemberg wird bei Halle geschlagen und löst sich auf. Napoleons (Einzug in Berlin. — Er verfügt von hier die Kontinental-Sperre gegen England. — Fürst Hohenlohe ergiebt sich mit 12 000 Mann bei Prenzlan. Blücher kapituliert nach tapferer Verteidigung bei Ratkau. Schmähliche oder übereilte Übergabe der preußischen Festungen: Erfurt, Magdeburg, Spandau, Stettin, Küstrin. Eolberg wird von Gneifenau, Schill und Nettelbeck tapfer verteidigt. Courbitzre hält Graudenz. Schlacht bei Pr. Eylau. Tie Preußen unter Lestocq und die Russen unter Bennigf en. Der Sieg bleibt unentschieden. König Friedrich Wilhelm Iii. und die Königin Luise fliehen von Königsberg nach Memel. 5ieg der Franzosen bei Friedland. Napoleon schließt mit Rußland und Preußen Frieden zu Tilsit. Zusammenkunft der drei Herrscher auf dem Niemen. Preußen verliert alle feine Besitzungen zwischen Rhein und Elbe. Die durch die zweite und dritte Teilung Polens gewonnenen Provinzen (nebst Danzig) muß es ebenfalls abtreten. — Das Herzogtum Warschau wird gebildet. — Der Kreis Kottbus kommt an Sachsen, welches in den Rheinbund eingetreten ist. Preußen muß sich zur Sperrung feiner Häfen gegen den englischen Handel verpflichten. Es darf nur ein stehendes Heer von 42 000 Mann halten — Der Vertrag über die Höhe der Kriegskosten und die Räumung Preußens von den französischen Truppen, wird erst 1808 abgeschlossen. Preußen muß eine Kontribution von 140 Millionen Franken zahlen. —

13. Handbuch der deutschen Geschichte - S. 259

1898 - Breslau : Goerlich
— 259 — Österreich und Schweden wieder gegen Napoleon; Preußen wurde zum Beitritte aufgefordert, hielt sich aber neutral. Während die Österreicher noch ihr Heer sammelten, die Russen noch in der Ferne waren, führte Napoleon ein Heer von 180 000 Mann nach dem Rheine. Baden, Bayern und Württemberg schlossen sich Napoleon an und halfen sein Heer verstärken. Napoleon drang nunmehr mit 200 000 Mann in Bayern ein; dort nahm er bei Ulm den österreichischen General Mack mit seinen: Heere von 25 000 Mann gesangen. Ein Teil des französischen Heeres besetzte Wien; Napoleon aber besiegte das vereinigte Heer der Russen und Österreicher in der berühmten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember 1805) so glänzend, daß Österreich sich sofort zum Frieden bereit erklärte. Im Frieden zu Preßburg trat es seine Besitzungen in Italien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, seine Besitzungen in Schwaben an Baden, Bayern und Württemberg ab. Die letzteren beiden Staaten wurden zu Königreichen erhoben. 4. Das Ende des deutschen Meiches. Am 12. Juli 1806 sagten sich 16 deutsche Fürsten, 4 Kurfürsten und 12 andere Fürsten des mittleren und westlichen Deutschland von dem deutschen Reichsverbande los und bildeten einen neuen Bundesstaat, den Rheinbund. Sie waren in ihren Ländern vollständig unabhängig, aber sie erkannten Napoleon als den Beschützer (Protektor) des Bundes an, der allein das Recht hatte, über Krieg und Frieden zu entscheiden. Alle unmittelbaren Fürsten, deren Gebiete im Rheinbünde lagen, wurden mediatisiert, d. h. diesem und jenem Rheinbundfürsten übergeben; französische Truppen halfen nach, wo ein Fürst sich nicht gutwillig dem Verlust an Würde und Land fügen wollte. So war das deutsche Reich ausgelöst; am 1. August 1806 erklärte Napoleon, „er erkenne es nicht mehr an"; am 6. August legte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich nur noch Kaiser' von Österreich. Schweden nahm nun Vorpommern, Dänemark und Holstein an sich. So war nach tausendjährigem Bestände das römische Reich deutscher Nation hingesunken, das einst die erste Macht der Christenheit war. Nur wenige Deutsche fühlten damals Trauer über sein Ende, und diese durften ihre Meinung nicht laut äußern. Denn Napoleon hatte überall seine Zuträger und suchte furchtbar zu schrecken. In einer Schrift „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" hatte der Verfasser das zuchrlose Auftreten der Franzosen in Deutschland getadelt. Dafür ließ Napoleon den Verleger 1806 erschießen. Noch in demselben Jahre vernichtete Napoleon die preußische Macht und gründete 1807 mitten im Herzen Deutschlands ein französisches Königreich, Westfalen. 1809 wurde Österreich niedergeworfen, und jeder Versuch, die Übermacht Napoleons zu brechen, fchien vergeblich. Da verleitete ihn Hochmut und Eroberungssucht zu dem Zuge nach Rußland, der die stolze „Große Armee" vernichtete, und nun endlich gelang es den Völkern, nach langem und blutigem Ringen ihre Freiheit vom französischen Joche zu erlangen. Doch nicht ein einiges und freies Deutfch- 17*

14. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 215

1912 - Leipzig : Wunderlich
Frankreich im Kriege mit Europa bis 1812. 215 2. Dezember. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (ö. v. Brünn). Friede zu Preßburg: 1. Venetien an das Königreich Italien; 2. Tirol an Bayern; 3. Bayern und Württemberg Königreiche. 1806. Gründung des Rheinbundes. Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. 6. August. 5. 1806—1807. Niederwerfung Preußens. Grund der preußischen Kriegserklärung: Verletzung der Neutralität durch Bernadotte auf seinem Marsche (durch Ansbach) gegen Ulm; dazu die geheime Gegenwirkung Napoleons gegen die Bildung eines norddeutschen Bundes unter Preußen, zu der er dieses erst ermuntert hat: Wiederangebot Hannovers an England, nachdem er es vorher Preußen zugesprochen hat. 1806, 10. Oktober. Tressen bei Saalfeld. Prinz Louis Ferdinand fällt. 14. Oktober. Doppeljchlacht bei Jena und Anerstädt. Rascher Fall der Festungen mit Ausnahme von Kolb erg (Gneisenan, Schill und Nettelbeck), Graudenz (Courbiere: „Nun gut, so bin ich König in Graudeuz"), Glatz, Danzig. Flucht der preußischen Königssamilie nach Königsberg und weiterhin Memel. Napoleon in Berlin. 1806, 21. November. Das Berliner Dekret eröffnet die Kontinentalsperre. 1806, 20. Dezember. Sachsen Königreich, tritt dem Rheinbund bei. 1807, Februar. Unentschiedene Schlacht bei Preußisch-Eylau. 1807, Juni. Sieg Napoleons bei Friedland über die Russen. 1807, Juli. Friede zu Tilsit: 1. Abtretung des preußischen Gebietes westlich von der Elbe mit Magdeburg (Königreich Westfalen für Napoleons jüngsten Bruder Jerome) und des nach 1772 gewonnenen Teiles von Polen (Herzogtum Warschau für Friedrich August I. von Sachsen) mit Danzig („freie" Stadt mit französischer Besatzung); 2. Erdrückende Kriegsentschädigung, dazu als Pfand die Festungen Stettin, Küstrin und Glogan mit französischer Besatzung. 3. Beitritt Preußens (u. Rußlands) zur Kontinentalsperre. 4. Beschränkung des Heeres auf 42 000 Mann (Pariser Konvention 1808). 1808. Fürstentag zu Erfurt. Anwesend 2 Kaiser, 4 Könige, 34 Fürsten; der Schauspieler Talma aus Paris berufen, vor einem „Parterre von Königen" zu spielen. 1808. Napoleon reist nach Spanien*), um den gegen die französische Fremdherrschaft (Napoleons Bruder Joseph König von Spanien!) ausgebrochenen, von einem englischen Heere (Wellington!) unterstützten Volkskrieg zu unterdrücken. *) Auch den König von Portugal hatte Napoleon abgesetzt: „La dynastie de Braganga a cesse de regner“.

15. Siebenhundert Jahre vaterländischer Geschichte - S. 20

1899 - Lüneburg : Stern
— 20 — 1803. England erklärt an Frankreich den Krieg. Die Franzosen besetzen infolgedessen Hannover. 1803. 2. Jun. Gefecht von Hoya. (Krauchenberg). 1803. Kapitulation von Suhlingen (Wallmoden und Mortier) wird von Georg Iii. und Napoleon verworfen. Kapitulation 1803. y. Jul. von Artlenburg. Abschluß auf der Elbe im Kahn zwischen Artlenburg und Lauenburg. Für Hannover wird ein Landesdeputationskolleginm eingerichtet. Georg Iii. versagt der Kapitulation seine Bestätigung. Infolgedessen entweicht der größte Teil der hannoverschen Truppen in den nächstfolgenden Jahren nach England, wo ans denselben die englisch-deutsche Legion gebildet wird, welche in Spanien, Portugal, Sicilien, Belgien mit den Engländern vereinigt 1815. unter Wellington gegen die Franzosen ohne Unterbrechung bis zur Schlacht bei Waterloo gegen die Franzosen kämpft. 1805 15. Dez. Der Vertrag von Schönbrunn. Preußen schließt ein Schutz- und Trutzbündnis mit Napoleon ab und besetzt 1806. l. Apr. dafür Hannover. Der Rheinbund: Baiern, Württemberg, Baden, Darin-1806. 12. Jul.stadt, Cleve-Berg, Nassau, Hohenzolleru, Lichtenstein. Napoleon, Protektor des Rheinlandes; dessen Stellvertreter der „Fürstprimas" von Mainz. Karl Theodor von Dalberg, der zur Belohnung für seine Dienste die Stadt Frankfurt erhält. Da später Napoleon hinter Preußens Riickeu mit England über die Herausgabe Hannovers verhandelt, so sagt sich Preußen von Napoleon los und fordert im sogenannten „Ultimatum" die Räumung Deutschlands von den Franzosen. Napoleon greift Preußen an und schlägt die Armee unter dem alten Herzog von Braunschweig bei Jena und 1806. 14. Okt. Auerstädt Die mit preußischen Truppen besetzten Festungen 1806. 26. Nov.nienburg und Hameln ergeben sich den Franzosen. Die kurfürstliche Regierung wird auf kurze Zeit wiederhergestellt. Bald erscheint aber ein französischer General-Intendant, welcher die Verwaltung übernimmt. 1807. Friede zu Tilsit zwischen Preußen und Napoleon.

16. Geschichte der Neuzeit - S. 270

1887 - Wiesbaden : Kunze
270 Dritte Periode der Neuzeit. erhielten der Kurfürst von Bayern und der Herzog von Württemberg von ihrem Beschützer den Königstitel. Stiftung des Rheinbundes. Auflösung des deutschen Reiches. Um den Untergang des deutschen Reiches zu vollenden, ftiftete Napoleon 1806 den Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau, Hohenzollern, Lichtenstein, trennten sich vom bisherigen Reichsverband, bekamen kleinere Reichsstände zu Unterthanen und erkannten den Kaiser Napoleon als Beschützer des Rheinbundes an. Dafür versprachen sie ihm mit 63 000 Mann in allen feinen Kriegen beizustehen. Der bisherige Reichserzkanzler Dalberg, Kurfürst von Mainz, erhielt den Titel Fürst-Primas, feinen Sitz in Frankfurt und sollte Napoleons Stellvertreter fein. Kaiser Franz legte deshalb am 6. August 1806 feine Würde als Oberhaupt des Reiches nieder und entband alle Mitglieder desselben von ihren gesetzlichen Verpflichtungen gegen ihn. So war das tausendjährige Reich ausgelöst und die deutsche Reichsverfassung vernichtet, das deutsche Volk zum Teil der Herrschaft eines fremden Zwingherrn unterworfen. Englands Seefieg bei Trafalgar 1805. Eine Trübung fand Napoleons Kriegsglück durch die Vernichtung der französischen Kriegsflotte. Der englische Admiral Nelson hatte die vereinigte spanisch-französische Flotte unter Admiral Villeneuve durch einen verstellten Rückzug aus dem Hafen von Kadix gelockt und sich (21. Okt. 1805) bei Trafalgar zur Schlacht gerüstet. Nach den lakonischen Worten: „England erwartet, daß jedermann seine Schuldigkeit thue", gab er den Befehl zum Angriff, und die Engländer erfochten einen glänzenden Sieg. Frankreichs Herrschaft zur See war dahin. Aber der Sieg der Engländer war mit dem Tode Nelsons erkauft. Ein französischer Matrose hatte ihn von seinem Mastkorbe aus erspäht und niedergestreckt. Im sicheren Gefühle feines Übergewichtes verschenkte Napoleon Länder und Kronen an feine Brüder und Freunde. Als er vernahm, daß während des Koalitionskrieges englische und russische Truppen in Neapel gelandet seien, erklärte er von Schönbrunn aus: „Die Dynastie der Bourbonen in Neapel hat aufgehört zu regieren". General Massen« erhielt den Auftrag, den kaiserlichen Machtspruch mit Hilfe eines auserlesenen Heeres zu vollziehen und des Kaisers Bruder Joseph als König von Neapel einzusetzen. Der König Ferdinand floh nach Sizilien, das er behauptete. Ebenso empfing Napoleons Bruder Ludwig die balavische Republik als

17. Die neuere Zeit - S. 166

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 166 — b) die Übergabe der meisten Festungen (nur Dolberg, wo Gueisenau, Schill und Nettelbeck sich an der Verteidigung beteiligten, sowie Grandenz und einige schlesische Festungen bildeten rühmliche Ausnahmen); c) die Unterwerfung der preußischen Bundesgenossen; Braunschweig und Hessen-Kassel wurden eingezogen; der Kurfürst von Sachsen erhielt den Königstitel, mußte sich aber wie der Herzog von Weimar dem Rheinbünde anschließen; d) die Flucht der preußischen Königsfamilie nach Ostpreußen und der Einzug der Franzosen in Berlin (am 27. Okt.). Von Berlin aus erließ Napoleon (im Nov. 1806) den Befehl zur Kontinentalsperre: alle britischen Häfen wurden in Blockadezustand erklärt, Handel und Verkehr, selbst Briefwechsel mit England untersagt. 4. Das Eingreifen Rußlands und die Beendigung des Krieges. In Ostpreußen wurde der Krieg erneuert; im Febr. 1807 kämpften Russen und Preußen bei Ey lau ohne Entscheidung gegen Napoleon, worauf eine längere Waffenruhe eintrat. Erst am 14. Juni 18071 siegte Napoleon entscheidend bei Fri^Jlaud. Kaiser Alexander ließ sich hierauf in einer Zusammenkunft mit Napoleon (auf dem Memel o. Niemen) zu einem Einverständnis mit Frankreich auf Kosten Preußens gewinnen. Im Frieden zu Tilsit (Juli 1807) verlor Preußen die Hälfte seines Gebietes und damit seine Großmachtstellung. Die Hauptfestungen blieben von den Franzosen besetzt, das übrige Land wurde erst nach Zahlung einer schweren Kriegssteuer (126 Mill. Franken) geräumt (Dez. 1808). Der leicht bewegliche Alexander ließ sich von Napoleon durch die glänzende Aussicht einer Teilung der Weltherrschaft bethören: Er erwartete die Erwerbung Finnlands, sowie der Donaufürstentümer als nächsten Preis für sein Entgegenkommen: im Hintergründe lag die Teilung des osmanischen Reiches und ein gemeinsames Vorgehen gegen England. Preußen verlor 1. alte - feit 1772 neu gewonnenen Gebiete; 2. die Lande links der Elbe (samt Magdeburg, das die Königin Luise in einer Zusammenkunft mit Napoleon vergebens für Preußen zu retten versuchte). 5. Aus den von Preußen im Frieden von Tilsit abgetretenen Ländern wurden neue Vasallenstaaten Frankreichs gegründet: a) im Osten das Herzogtum Warschau unter dem König von Sachsen; b) im Westen das Königreich Westfalen unter Napoleons jüngstem Bruder Hieronymus. Das Königreich Westfalen umfaßte außer deu früher preußischen Gebieten links der Elbe noch Kurhessen, Braunschweig und einen Teil von Hannover (zusammen etwa 2 Millionen Einwohner). Kassel, die Hauptstadt des neuen Königreichs wurde unter 1 Am 7. Jahrestage der Schlacht von Marengo.

18. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 199

1907 - : Velhagen & Klasing
— 199 — England. England aber vernichtete seine Flotte beim Kap Trafalgar, wo Admiral Nelson, der tapfere Anführer der Engländer, den Heldentod fand. Den Österreichern kam Kaiser Alexander von Rußland zu Hilfe. Er schickte zwei Heere und reiste dauu den Truppen nach. Auf dieser Reise kam er nach Berlin, wo er Friedrich Wilhelm Iii. besuchte. Um Mitternacht begab er sich mit ihm und der Königin Luise in die Gruft Friedrichs d. Gr. Er küßte den Sarg, reichte dem Könige über dem Sarge die Hand und schwur ihm ewige Freundschaft. Die Bayern, 'Württemberger und Badenser hielten es mit Napoleon. Am 2. Dezember 1805 schlug Napoleon die Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (iu Mähren). Im Frieden mußte Österreich Vs seines Landes abtreten, u. a. auch Tirol an Bayern. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg erhielten von Napoleon den Königstitel, der Herzog von Baden wurde Großherzog. 2. Rheinbund. Auslösung des Deutschen Reiches. 1806. Jetzt richtete Napoleon sein Streben darauf, Deutschlands Macht vollends zu brechen. Das konnte er nicht besser, als wenn er die süddeutschen Fürsten zu seinen dauernden Verbündeten machte. Deshalb stiftete er 1806 den Rheinbund. 16 deutsche Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Naffan u. a.) meldeten ihren Austritt ans dem Deutschen Reiche an lind traten dein Bnnde bei. Damit stellten sie sich unter den Schutz Napoleons. Im Kriegsfälle mußten sie ihm 63000 Mann Trappen stellen. 72 kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen zunächstliegenden Rheinbundstaaten. Infolge dieser Vorgänge legte Franz Ii., der 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder und behielt von da au nur den Titel „Kaiser von Österreich". (Diesen Titel hatte er bereits 1804 angenommen, um nicht als Wahlkaiser dem erblichen Kaiser der Franzosen nachstehen zu müssen.) Damit hatte das morsche, beinahe tausendjährige „Heilige Römische Reich Deutscher Nation" sein Ende erreicht. 3. Prcnßen erklärt an Frankreich den Krieg. Jetzt gab es nur noch eine Macht in Deutschland, die sich dem Willen Napoleon» nicht fügte. Das • war das Königreich Preußen. Napoleon legte es darauf an, dieses Land bis aufs äußerste zu demütigen. Ohne Zustimmung Preußens ließ er seine Truppen durch einen preußischen Bezirk südlich vom Main (Ansbach) marschieren. Auch verlangte er, daß Preußen allen englischen Schiffen Häfen und Küsten verschließen solle. Ansbach sollte es an Bayern abtreten, dafür aber Hannover erhalten, das damals den Engländern gehörte. Falls es sich widersetze, werde es den Krieg haben. Um diesen zu vermeiden, nahm Preußen Hannover „in Gewahrsam". Kaum aber hatte es Hannover besetzt, so bot Napoleon es den Engländern wieder an. Im ganzen Lande war man über diesen Übermut Napoleons empört. Die Offiziere in Berlin zogen des Abends vor die Wohnung des französischen Gesandten und wetzten ihre Degen an den steinernen Treppen des Gebäudes. Notgedrungen erklärte der König endlich den Krieg an Frankreich. 4. Das preußische Heer. Seit dem Tode Friedrichs d. Gr. hatte die preußische Armee viel von ihrer Kriegstüchtigkeit verloren. Die obersten Befehlshaber waren vielfach gebrechliche, altersschwache Greise, die meist nach dem Dienstalter, nicht nach der Tüchtigkeit in ihre Stellungen gewählt waren. Die jüngeren Offiziere prahlten zwar mit ihrem Mute, hatten aber noch keine Schlacht gesehen. Die Festungen waren schlecht ausgerüstet, ihre Kommandanten meist untüchtig. Die Gemeinen fetzten sich zu 2/3 aus fremden Soldnern zusammen, die übrigen waren

19. Merkbuch für die deutsche Geschichte - S. 46

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
46 Viii. Die Zeit der Fremdherrschaft. Rechte in Jahresfrist entschieden werden sollten. Die Richter wurden ausreichend besoldet, daß sie nicht mehr von Gebühren abhängig waren, und die Gebühren gesetzlich geregelt. Die Gerichte wurden von der Verwaltung getrennt und zu Richtern nur zuverlässige Männer ernannt. Außerdem ließ er bekannt machen, jedermann könne sich auch persönlich an ihn wenden, wenn er meine, daß ihm Unrecht geschehen sei.1) — Friedrich der Große starb im Jahre 1786. 16. Wie das deutsche Wlk in Knechtschaft lebte. 1. Wie die Deutschen in Knechtschaft kamen. Im Jahre 1789 empörte sich das französische Volk gegen den König und seine Regierung. Das war die erste französische Revolution. Dies Vorgehen trieb die deutschen Fürsten zu einem Kriege gegen Frankreich. Während dieser Kriege wurde Napoleon I. Kaiser der Franzosen. Die vielen freien Städte, Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, Grafen und Barone Deutschlands, die als Stände Selbstherrlichkeit besessen, wurden durch ihn im Jahre 1803 ihrer Selbstherrlichkeit entkleidet und den Landesfürsten wieder unterstellt. Bayern, Württemberg und Sachsen sind in jener Zeit Königreiche, Baden und Hessen Großherzogtümer und Hessen-Kassel ist ein Kurfürstentum geworden. Die Fürsten am Rheine vereinigt Napoleon im Rheinbund. Der Name eines deutschen Kaisers war dadurch ganz bedeutungslos geworden. Der Kaiser Franz Ii. legte daher im Jahre 1806 die Kaiserkrone freiwillig nieder. Von jetzt ab war jeder deutsche Fürst völlig selbständig in seinem Staate. Französische Generale erhielten nun deutsche Krongüter als Geschenke, und die Steuerlast des Volkes wurde so erhöht, daß sie kaum noch zu ertragen war. Wie Napoleon, so verfuhren auch seine Soldaten nach Willkür in den besetzten Ländern. 2. Wie Napoleon gegen Preußen kämpfte. Im Jahre 1806 fing Napoleon auch Krieg mit Preußen au. Die Preußen zogen mit frohem Mute in den Kampf, aber sie wurden in der Schlacht bei Jena und Auerstädt geschlagen, mußten fliehen und verloren fast alle Festungen. In der Schlacht bei Ey lau behaupteten sie zwar das Feld, aber in der Schlacht bei Friedland wurden sie wieder geschlagen. Am östlichsten Ende des Reiches als Sieger angekommen, war Napoleon bereit, Friede zu schließen. Zu Tilsit geschah's im Jahre 1807. Im Frieden zu Tilsit nahm Napoleon alles Land zwischen Elbe und Rhein, machte aus diesem und aus Teilen von Hannover, Hessen und Brauuschweig das Königreich Westfalen und ernannte seinen Bruder Hieronymus zum Könige desselben; Kassel wurde die Hauptstadt dieses neuen Landes. Auch die in der zweiten und dritten Teilung Polens erworbenen Länder wurden Preußen wieder entrissen und dem Kurfürsten von Sachsen als Herzogtum Warschau verliehen. Preußen mußte außerdem 140 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen und seine Festungen in den Händen französischer Soldaten lassen. ]) „König Friedrich und sein Nachbar" von Hebel.

20. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 51

1867 - Breslau : Trewendt
Neußi'ß Geschichte. 51 vier neue gebildet: Hessen-Cassel, Baden. Wärtern- berg und Salzburg. Preussen, Pfalz-Baiern, Baden, Hessen- Darmstadt und andere Staaten werden mehr oder minder ver- grössert. 1804— 1814 Kaiserherrschaft. Napoleon I., als Erbkaiser von Frank- reich vom Papste gekrönt (2,. Decbr.); seit 1805 König von Italien- sein Stiefsohn Eugen Vicekünig. 1804 Franz Ii. macht sich zum österreichischen Erbkaiser; als sol- cher Franz I. (f 1835.) 1805— 1807 Krieg der dritten Coalition gegen Frankreich: Russ- land, Oesterreich, Schweden, England (Pitt wieder Minister), zuletzt Preussen. Die Kurfürsten von Baiern, Baden und Wiir- temberg für Napoleon. 1805 Seesieg der Engländer bei Trafalgar. Nelson f. — Die Oesterreicher unter Mack capituliren bei Ulm. Napoleon in Wien. Er siegt über Russen und Oesterreicher in der Drei- kaiserschlacht bei Austerlitz (2. Deebr.) und schliesst mit Oesterreich F'rieden zu Pressburg, durch welchen dieses Venedig, Tirol u. a. verliert. Tirol kommt an Baiern, wel- ches, sowie Würtemberg, zum Königreich erhoben wird. Ba- den ebenfalls vergrössert. 1806 Napoleon macht seinen Bruder Joseph zum Könige beider Sicilien, seinen Bruder Louis zum Könige von Holland, seinen Schwager Murat zum Grossherzog von Berg (am Niederrhein). Er vereinigt die Fürsten des südlichen und westlichen Deutsch- lands zu dem Rheinbunde, über den er als Protector ge- bietet. Die Fürsten werden souverän, in ihrem Gebiet durch Mediatisirungen vergrössert und zum Theil im Range erhöht: Baden, Berg, Hessen - Darmstadt Grossherzogthümer, Nassau Herzogthum. 1808 Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder (6. August). Auflösung des deutschen Reichs. Preussen bricht endlich mit Frankreich und unterliegt bei Jena (14. October). Die sächsischen und andere norddeutsche Fürsten treten zum Rheinbunde; der Kurfürst von Sachsen wird König, die Für- sten von Anhalt Herzoge. Napoleon decretirt von Berlin aus gegen England die Continentalsperre. 1807 Preussen von Russland unterstützt. Napoleon siegt bei Eylau und Friedland und schliesst zu Tilsit Frieden mit Russland und Preussen. Preussen verliert alle-s Land links von der Elbe und den grössten Theil seiner polnischen Erwerbungen. Von den letzteren wird Danzig frei, das