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1. Das erste Geschichtsbuch - S. 98

1892 - Gera : Hofmann
— 98 — an diesem Ort möchte ich, mit Eurer Heiligkeit Erlaubnis, bisweilen kurze Zeit meinen altersmüden Körper ausruhen und auch nach meinem Tode dort begraben liegen." 4. Wie er den Märtyrertod erlitt. Am Abend seines Lebens erwachte die Sehnsucht in dem Greise, noch einmal nach Friesland zu ziehen, um das Werk zu vollenden, das ihm als Jüngling mißglückt war. Er setzte seinen Lieblingsschüler Sturm als seinen Stellvertreter ein und zog mit vielen Genossen den Rhein hinab nach Friesland. Segen begleitete sein Werk. Er predigte mit Jünglingseifer, zerstörte die Götzenbilder und baute Kirchen und Kapellen. Immer mehr wuchs die Zahl der Christen. Eines Tages wollte er eine Anzahl Nenbekehrter einsegnen, da überfiel ihn eine Schar raublustiger Heiden, die ihre Götzen rächen wollten. Seine Freunde gedachten ihn zu verteidigen. Er aber sprach: „Lasset ab vom Kampfe! Vergeltet nicht Böses mit Bösem! Der Tag der Heimfahrt ist gekommen. Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seelen erretten!" Unter den Keulen und Speeren der Feinde fiel er samt den Seinen. Nur wenige entrannen dem Gemetzel. Sie nahmen den Leichnam ihres Meisters und führten ihn zu Schiffe nach Mainz. Von hier wurde er nach Fulda gebracht und dort beigesetzt. 5. Wie es damals in den Klöstern aussah. In jener Zeit waren die Klöster (Klausen) die Mittelpunkte der Bekehrungsarbeit und der gesamten Bildung. Sie wurden von den christlichen Sendboten oder von Fürsten und Herren an einsamen aber günstig gelegenen Orten gegründet und meist mit Land ausgestattet. Später gehörte es zu den verdienstlichsten Werken, die Klöster mit Land, Wiesen und Wäldern zu beschenken. Die Mönche (d. h. Einsamlebende) gelobten bei ihrem Eintritt, dem Abte oder Vorsteher zu gehorchen, arm und ehelos zu bleiben. Die Mönche beteten, predigten und lehrten nicht nur, sondern bauten auch das Land an, pflanzten Obstbäume und Weinreben, pflegten die Kranken und beschützten die Verfolgten. Viele schrieben Bücher ab und schmückten dabei die Schrift mit künstlichen Verzierungen, andere malten schöne Bilder, manche dichteten fromme Lieder, andere bauten Kirchen, Türme und Klostergebäude, wieder andere verfertigten aus Erz und Stein Bildsäulen oder schnitzten allerlei Zieraten aus Holz. Mit den Klöstern waren oft Schulen verbunden, wo gelehrte Mönche die Knaben unterrichteten. In der inneren Schule wurden mit großer Strenge die künftigen Geistlichen, in der äußeren mit größerer Freiheit die Söhne der Edeln erzogen. Am verdientesten machten sich um die Erziehung des Volkes die Benediktinerklöster, nach ihrem Stifter Benedikt so genannt. Das Bild führt uns auf den innern Hof eines Benediktiner-klosters. Er wird eingefaßt auf der einen Seite von der Kirche, auf den drei andern von dem Wohn- und Schlafhaus der Mönche, von dem Speisesaal mit Küche und Kellerei, von der Schreibstube mit der Bücherei. Ein Wandelgang, den kunstvolle Säulen stützen, zieht sich an diesen drei Seiten hin. Ein großer Garten, den eine hohe Mauer

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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 12

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
12 Ii. Die Zeit des Kampfes zwischen Heidentum und (Etjiufteittum, Stücke zersplitterte. An demselben Orte und mit demselben Holze baute Bonisatius ein christliches Bethaus. Da erkannten die Hessen die Ohnmacht ihrer Götzen und bekehrten sich. b) Als Ordner der Kirche. Als Bonisatius zum zweiten Male in Rom war und die Bischofswürde erhielt, führte ihn der Papst an das Grab des Apostels Petrus und ließ ihn schwören, daß er stets dem Papste Unterthan bleiben und auch alle deutschen Christen verpflichten wolle, den Papst als Oberhaupt der Christen zu ehren. Bonisatius fügte daher alle Bekehrten in die Ordnung der römischen Kirche ein, so daß auch die deutsche Christenheit fortan ein Glied der katholischen, d. H. allgemeinen Kirche wurde. Als wichtigstes Mittel zur Befestigung des Christentums betrachtete Bonisatius die Bistümer und Klöster. Er und seine Schüler haben viele Kirchen und Klöster gegründet; das Kloster Fulda ist das berühmteste und wichtigste darunter geworden. Um dieser gesegneten Thätigkeit willen machte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. c) Als Märtyrer für seinen Glauben. Als Bonisatius hochbetagt war, erwachte in ihm noch einmal seine Jugendliebe zum Friefenvolke; mit 52 Personen, Diakonen, Mönchen und Dienern fuhr er den Rhein hinab. Predigend und taufend gelangte er ins Friesenland. Auf einen bestimmten Tag hatte er die Neugetauften zur Einsegnung bestellt. Aber statt ihrer kam eine Schar heidnischer Friesen mit wildem Geschrei und drang gewaltsam in den Lagerplatz. Die Diener des Bonisatius griffen zu den Waffen; er aber wehrte ihnen: „Söffet ab vom Streite; vergeltet nicht Böses mit Bösem! Vertrauet dem Herrn; er wird unsere Seele erretten!" Einer nach dem andern, zuletzt Bonisatius, traten sie aus dem Gezelte und boten sich dem Todesstreiche dar. Betend, das Evangelienbuch in der Hand, starb Bonisatius am 5. Juni 755 den Märtyrertod. Sein Leichnam ward in Fulda, wie Bonisatius gewünscht, beigesetzt. Auf einem erhabenen Platze vor dem Dome steht, in Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes im Mönchsgewande und predigt dem lebenden Geschlechte: „Gottes Wort bleibet in Ewigkeit!" Um seiner Verdienste willen hat er den Ehrennamen „Apostel der Deutschen" erhalten. 9. Kirchliche Einrichtungen. 1. Die äußere Ordnung der christlichen Kirche. Die äußere Ordnung der christlichen Kirche war derjenigen des römischen Weltreichs in vielen Stücken ähnlich. Das Oberhaupt aller Christen des westlichen Europas war der Bischof von Rom. Er nannte sich Papst, d. i. Vater, galt als Nachfolger des Apostels Petrus und als Stellvertreter Christi auf Erden. Die christlichen Länder waren in große Gebiete oder Sprengel eingeteilt, an deren Spitze als oberster Aufseher der Erzbischof stand. Die bedeutendsten Erzbistümer Deutschlands wurden diejenigen von Mainz, Köln und Trier. Den Erzbischöfen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 29

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Germanen und Christentum. 29 Hl. Fridolin nach Säkkingen am Bodensee, der Hl. Columban zum Elsaß und Zürichersee; sein Schüler, der Hl. Gallus, gründete das Kloster St. Gallen, der Hl. Pirminins baute Reichenau auf einer Insel des Bodensees und Murbach im Ober-Elsaß. Am Main predigte der Hl. Kilian, im Bayernlande, dessen Herzoge schon früh zum Katholizismus übergetreten waren, der hl. Emm er an (Regensburg) und der Bischof Ruprecht vou Worms (Salzburg), beide fränkischer Abstammung. Der irischen Missionstätigkeit fehlte Plan und Zusammenhang. So kam es, daß manche Gründungen der Glaubensboten mit ihrem Märtyrertode wieder erloschen. Das Werk der Iren setzten angelsächsisches^^ Mönche unter dem Schutz der Päpste und der Pippiniden zielbewußter Mönche, mit großem Erfolge fort. Der hl. Willibrord gründete das Bistum Utrecht und das Kloster Echternach, der hl. Suidbertus das Kloster Kaiserswerth, aber alle überragte der hl. Wyufrith, durch päpstlichen Erlaß vom 15. Mai 719 „Bonifatins" i) genannt, der „Apostel der Deutschen". tz 21. Bonifcitius. Von Glaubenseifer getrieben, wandte er sich zunächst nach Friesland. dann aber im Auftrage des Papstes nach Thü-domfauus ringen und Hessen, gründete das Kloster Amoeneburg, fällte die heilige Eiche bei Geismar und suchte die verwilderte Kirche in Thüringen für das Christentum wieder zu gewinnen. Vom Papste, der ihn schon früher zum Bischof geweiht hatte, wurde er zum Erzbischose erhoben mit dem Rubere Ord- Anstrage, in den bekehrten Ländern Bischöfe zu weihen und einzusetzen. Kirche. Nun entfaltete er eine reiche Tätigkeit in allen deutschen Landen; besonders ordnete er die Kirche in Bayern, wo er die schon bestehenden Bistümer Regensburg. Passau, Salzburg und Freising abgrenzte, dann in Thüringen und Hessen, wo er die Bistümer Eichstätt, Würzburg, Bnra-berg und Erfurt einrichtete. Große Unterstützung fand er nach dem Tode Karl Martells an dessen Sohne Karlmann. Mit seiner Hilfe konnte er^^Üngen als Legat des Papstes nun an die schwierige Aufgabe herangehen, das im Innern, innere Leben der verweltlichten und verwilderten Kirche in Anstrasien mit frischem, kirchlichem Geiste zu erfüllen. Die Beschlüsse der ersten cmftra- 742. fischen Synode über die Kirchenzucht und die Verwendung der kirchlichen Güter wurden bestimmend für die ganze folgende Zeit. Bonifatins wurde zum Erzbischof von Mainz und Primas von Deutschland ernannt. So war die Einrichtung der deutschen Kirche vollendet. Unermüdlich war er bestrebt, dieses gewaltige Werk innerlich zu festigen und zu vervollkommnen. Tatkräftige Unterstützung fand er besonders bei angelsächsischen Landsleuten, die als Glaubensboten sich an ihn anschlossen. Mit ihrer Hilfe gründete er viele Klöster, so Fritzlar in Hessen, Ohrdruf in Thüringen, auch Frauenklöster in Tauberbischofsheim, Kitzingen und ‘) Wegen des hl. Papstes Bonifatius, dessen Feier auf den 14. Mai fällt.

3. Bilder aus der Alten und vaterländischen Geschichte - S. 25

1901 - Leipzig : Hofmann
I — 25 - 3. Winfrieds Miffionsthätigkeit. Das höchste Verdienst um die Bekehrung der Deutschen erwarb sich Winfried oder Bonifatius. Er stammle von vornehmen englischen Eltern und war schon früh für die Ausbreitung des Christentums begeistert. Nachdem er in Rom die Weihe empfangen, ging er als Missionar nach Friesland an der Nordseeküste, um den greisen Willibrord zu unterstützen, dann aber nach Thüringen und Hessen. Hier hatte er reiche Arbeitserfolge. Überall sanken die Götzenaltäre und entstanden Kirchen und Klöster. Bei Geismar fällte er unter dem Zittern und Staunen des Volkes eine „Eiche des Donnergottes" und erbaute aus dem Holze eine Kapelle auf dem Hilfensberge. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Mainz. Sein Lieblingskloster war Fulda mit einer Schule für Geistliche. 4. Sein Märtyrertod. Nach einem rastlosen Leben und Wirken führte die Sehnsucht den edlen Mann wieder auf das erste Feld seiner Wirksamkeit, »ach Friesland, zurück. Segen begleitete sein Werk. Als er eines Tages eine Anzahl Neubekehrter einsegnen wollte, überfiel ihn ein Hausen raublustiger Heiden. Er verbot seinen Gefährten die Verteidigung mit den Worten: „Lasset ab vom Kampfe! Vergeltet nicht Böses mit Bösem! Der „ S«,,»-»-Sb«»,,-«»-M ersehnte Tag der Hermfahrt ist gekommen! Hostet auf den Herrn, er wird eure Seelen erretten!" Unter den Keulen und Speeren der Feinde fiel er famt den Seinen. Seine Leiche wurde später, wie er gewünscht, in Fulda beigesetzt. 5. Die Klöster (von Klause) haben sich um die Verbreitung des Christentums und um die Kultur des Landes sehr verdient gemacht. Ihre Bewohner hießen Mönche, d. h. Einsamlebende. Sie hatten die Gelübde des Gehorsams, der Armut und der Ehelosigkeit abgelegt. Ihre Kleidung war eine grobe Kutte. Das Haupt wurde oben geschoren. Alle Mönche aßen zusammen in einem Speifefaale und schliefen zusammen in einem Schlaffaale. Morgens rief die Glocke zur Messe und im Laufe des Tages zu den Stundengebeten. Aber auch gearbeitet wurde in den Klöstern. Da gab es Baumeister, Maler, Dichter, Gelehrte, Lehrer, Gärtner, Landbauer, Krankenpfleger, Seelsorger u. s. w. In den Frauen- oder Nonnenklöstern wurden Kranke gepflegt, kostbarer Kirchenfchmuck angefertigt, Mädchen erzogen u. f. w. Die Klöster lagen meist an schönen Orten, waren von einer hohen Mauer umgeben, hatten Gärten und Fischteiche und standen unter der Leitung eines Abtes oder einer Äbtissin. Den Eingang hütete ein Pförtner. Er reichte den Armen milde Gaben, meldete die fremden Besucher an und schloß die Pforte auf und zu. 5. Karl der Große (768—814). 1. Seine berühmten Vorfahren. Der fränkische Hausmeier Pippin machte diese Würde in feiner Familie erblich und nannte sich „Herzog und Fürst der Franken". Sein Sohn Karl Martell, d. h. der Hammer, besiegte die mohammedanischen Mauren 732 bei Tours (Tuhr) und rettete die christliche Kultur in Europa. In Arabien hatte nämlich der Kaufmann Mohammed eine

4. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919. Bonifatius. Auch Bonifatius begann seine Missionsthätigkeit in Friesland, predigte aber dann vornehmlich in Thüringen und Hessen, wo er 756. die heilige Eiche zu Geismar fällte; seinen Tod fand er 755 bei Dokkum in Friesland; er ist in Fulda begraben. Seine Bedeutung besteht zunächst darin, daß er durch die Macht seiner Predigt und seiner Persönlichkeit außerordentlich reichemissio.nserfolge hatte. Sodann hat er die fränkische Kirche von neuem organisiert; in Bayern grenzte er die Bistümer Passau, Negensburg, Salzburg und Freising gegen einander ab; nördlich der Donau gründete er Eichstätt und Würzburg; er selbst hatte als Erzbischof seinen Sitz zu Mainz. (.Dazu traten die Klostergründungen zu Amöneburg und Fulda in Hessen, Ohrdruf in Thüringen. Mit großer Thatkraft trat Bonifatius für eine Besserung der Kirchenzucht ein. Endlich aber ist er es gewesen, der, um ein Herabsinken der fränkischen Kirche in die bisherige Verwilderung zu verhindern, sie der Autorität des Papstes — er war dreimal in Rom — unterstellt und der allgemeinen Kirche eingeordnet hat. Mit dem Christentum wurde das Mönchswesen in Deutsch-Mönchs- land heimisch. Bonifatius führte überall die Benediktinerregel uccn' durch. Die Klostergebäude zerfielen, von der Kirche abgesehen, in zwei Gruppen: die von Mauern eingeschlossene Klausur umfaßte die Mönchszellen, den Schlafsaal und den Speisesaal (refectormm), die Bibliothek und die innere Schule (für die zukünftigen Geistlichen); außerhalb der Klausur lagen die Abtswohnung, die äußere Schule (für weltliche Schüler), Gasthäuser und Wohnungen unfreier Leute, besonders der Klosterhandwerker. Viele Klöster waren lange Zeit segenspendende Mittelpunkte der Kultur, Stätten eines gottgeweihten, frommen, friedlichen Lebens, Stätten des Unterrichts und der wissenschaftlichen Arbeit, wo die Werke des Altertums aufbewahrt und abgeschrieben wurden, Stätten der Kunst, ebenso der Malerei wie der Baukunst und Bildnerei, endlich auch Stätten tüchtiger und geregelter wirtschaftlicher Thätigceit, wo man den Ackerbau pflegte, Wälder rodete, Sümpfe austrocknete, Wein und Obst anbaute. Karl der Grosze. Die Reichsgründung. Karl Der Schöpfer und Organisator eines germanisch-romanischen, 768-r8i4! theokratisch gedachten Universalreichs, der thatkräftige Förderer einer germanisch-romanischen Kultur, eine Persönlichkeit, die für den Staatsgedanken wie für die Kulturbewegung der nächsten Jahrhunderte eine bestimmende Bedeutung hat, ist Karl der Große. Er regierte an-77i. fangs zusammen mit seinem Bruder Karlmann, nach dessen Tode unter Verdrängung seiner unmündigen Söhne allein.

5. Mittlere Geschichte - S. 113

1848 - Leipzig : Brandstetter
113 Nun entstanden in Britannien und im benachbarten Irland allmälig viele Klöster mit großen und prächtigen Kirchen. Die Mönche aber waren auf diesen Inseln viel eifriger, mäßiger und den Wissenschaften ergebener, als in den warmen Ländern, wo das sinnliche Leben der Weltmenschen auch in den Klöstern heimisch geworden war. Diese angelsächsischen und irischen Mönche suchten sich nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Kenntnisse zu erwerben; weil großer Mangel an Büchern war, holten sie sich Hand- schriften römischer und griechischer Classiker aus Italien und schrieben sie mit unermüdlichem Fleiße ab. So kam es, daß, während um diese Zeit im ganzen Abendlande, ja selbst in Rom Unwissenheit und Mangel an Ge- lehrsamkeit herrschte, in Britannien die Schulen und Wissenschaften eine Pflege fanden. Ja England besaß damals den gelehrtesten Mann des Abendlandes in dem ehrwürdigen Beda, der als Mönch in dem Kloster des Petrus und Paulus in Jarrow lebte (ch 735), selbst im hohen Alter und schon erblindet nicht aufhörte zu lehren und zu predigen, und dessen lateinische Werke wir noch heute mit Bewunderung lesen. Aus dem bri- tischen Reiche kamen auch die meisten Heidenbekehrer nach Gallien und Deutschland. Wir nennen deren nur einige: Columbanus, Gallus, Kilian, Willebrord, welche alle in Deutschland, Helvetien, und letzter im Lande der Friesen das Wort Gottes verbreiteten. Der thätigste aber war der angelsächsische Mönch Winfried aus Wessex, welcher vom I. 680—755 lebte und mit Recht der Apostel der Deutschen genannt wird. Er besaß jene Frömmigkeit in hohem Grade, welche in damaliger Weise auf kirchliche Aeußerlichkeiten einen hohen Werth legte und vornehmlich auch durch eine völlige Unterwerfung unter den Papst, so wie durch das Streben sich kund gab, diese Unterwerfung möglichst zu verbreiten. Früh- zeitig verließ er seine Heimath, kam herüber nach Frankreich und Friesland, und reiste dann nach Rom, wo ihm Papst Gregor Ii. die Bekehrung der heidnischen Völker in Deutschland förmlich auftrug. Er zog nach Hessen und Thüringen, taufte viel Volk und bildete die gelehrigen Jünglinge zu Mönchen, für die er an mehren Orten Klöster anlegte, durch welche dann Bildung im Allgemeinen und insbesondere das Christenthum verbreitet wurde. Als solche Pflanzschulen gründete er namentlich für Thüringen Klöster in Ohrdruf, für Hessen in Fritzlar, Amöneburg und Fulda; letztes wurde am berühmtesten. Rings um die Klöster, die er stiftete, siedelten sich gewöhnlich viele Neubekehrte an, bauten sich Hütten und bearbeiteten nach dem Beispiele der Mönche das angrenzende Feld, so daß in kurzer Zeit um jedes Kloster ein Dorf entstand, woraus in späteren Zeiten oft eine Stadt wurde. Gregor ll. hatte große Freude an diesen Bekehrungen, rief den frommen Winfried nach Rom, gab ihm den Namen Bonifacius (der Gutthätige), weihte ihn zum Bischöfe und ließ ihn am Grabe des Apostel Petrus schwören, „auf keine Weise von der römischkatholischen Kirche abzuweichen." Darauf begab sich Winfried, der nun Bonifacius Weltgeschichte. Ii. 8

6. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 264

1862 - Hannover : Meyer
264 sich, er siegte und ließ sich noch in demselben Jahre (496) mit 3000 seiner Franken taufen. Freilich war sein wilder Heidensinn damit noch nicht von ihm gewichen: er hatte mehr den Namen als das Herz verändert und übte nach wie vor dieselbe Treulosigkeit; das hinderte ihn aber nicht, so viel bei ihm stand, die Ausbreitung der christlichen Kirche bei seinen Franken und bei den andern ihm unterworfenen Völ- kern kräftig zu befördern. Mit Schutzbriefen von ihm versehen ging ein frommer Mönch, Fridolin aus Irland, zu den Alemannen den Rhein aufwärts bis Basel. Dort lag eine Insel im Rhein, auf welcher er sich niederließ, und nun predigte er das Evangelium allen, die sich aus den Wäldern und Bergen ringsumher herzufanden. Der König schenkte ihm die Insel, und er baute auf ihr ein Kloster, dessen Mönche nachher sein Werk fortsetzten. Fridolin war schon über fünfzig Jahr todt, als wiederum aus den Klöstern Irlands zwölf Männer sich aufmachten, noch in der Kraft der Jugend, den Heiden zu predigen. Sie kamen durchs Frankenreich ins Vogesengebirge, baueten bei den Trümmern einer alten Burg ein Kloster, predigten , beackerten das umliegende Land und unterrichteten groß.und klein, so viele ihrer von den Aleman- nen herzukamen. Nach und nach wurden noch mehr Klöster gestiftet und mit bekehrten Alemannen bevölkert. Die Ernte war groß; aber eine böse Königin, welche in jenen Tagen über die Franken herrschte, vertrieb die Arbeiter nach zwanzigjähriger Mühe. Sie zogen nun an den Bodensee. Jene Gegend war in früheren Zeiten schon mal von Christen bewohnt gewesen; aber der wilde Hunnenkönig Attila, der während der Völkerwanderung nach Deutschland eingebrochen war, hatte alles Land verwüstet, und nur wenige Spurender frü- heren Chriftenzeit wurden noch angetroffen. In die von Menschen verlassenen Einöden waren heidnisihe Alemannen eingerückt, und diesen predigten die zwölf Missionare nun das Evangelium in den Trümmern einer christlichen Kirche. Zugleich baueten sie Gärten, pflanzten Obstbäume, flochten Netze zum Fischfänge und nährten also sich selbst nebst vielen armen Leuten. Als die böse Königin der Franken sie auch hier verfolgte, zogen zwei von ihnen, Co- lumban und Sigbert, noch weiter in die Alpen. Nicht weit von den Quellen des Rheins, am Gotthardsberg, sammelte Sigbert eine Gemeinde und gründete ein Kloster; Eolumban aber stieg über die Berge und predigte den Longobarden. Dort ist er in Frieden gestorben, nachdem er lange Jahre unter großem Segen gearbeitet und besonders viele Jünglinge zu Boten des Evangeliums zuge- richtet hatte. Ein anderer von den Zwölfen, Gallus, suchte sich einen Wohnplatz in der Wildniß, welche an den Bodensee grenzte. Man schilderte ihm die Gefahren, die ihm von wilden Thieren dort dro- heten; er aber sprach: „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein! Der Gott, welcher Daniel aus der Löwengrube befreit hat, vermag mich auch aus den Klauen der wilden Thiere zu retten/'

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 24

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
24 Erster Zeitraum. Von den ältesten Zeiten bis zur Bildung des Deutschen Reiches 843. Zum Könige der Franken wählen und nach biblischem Vorbilde durch die fränkischen Bischöfe salben. Der letzte Merowinger mußte in ein Kloster gehen. 4. Tie Bekehrung der Teutschen. Bonifatius. Zur Zeit der Pippiniden faßte das Christentum auch im innern Deutschland festen Fuß. Die verweltlichte fränkische Kirche kümmerte sich wenig um den Glauben der rechtsrheinischen Stämme und that nichts für ihre Bekehrung. Vielmehr waren es irische Mönche, besonders Columban, die den Deutschen zuerst das Christentum predigten Einer von Columbans Schülern, (der heilige) Gallus, gründete St Gallen. Das Mönchswesen war um 300 in Ägypten begründet worden, wo Einsiedler — Mönche oder Eremiten genannt — die Einöden aufsuchten, um fern von allem weltlichen Getriebe ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Indem sich mehrere Mönche zu gemeinsamen Andachten vereinigten, bildeten sie einen Orden. Der abgeschlossene Raum, in dem sie lebten, hieß Kloster. An der Spitze des Klosters stand ein Abt. Die Mönche legten die Gelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams ab. Das erste Mönchskloster im Abendlande errichtete im Jahre 529 der heilige Benedikt von Nursia auf dem Monte Casinos und fügte zu den bisherigen drei Gelübden noch das der Arbeit hinzu. Die Benediktiner-Mönche wirkten mit großem Segen, denn sie predigten nicht nur das Evangelium, sondern verwandelten auch die Wildnis in fruchtbares Ackerland und wurden so ein Vorbild für die Umwohnenden, sie gründeten Schulen und pflegten die Wissenschaft, die in diesen Zeiten nur hinter Klostermauern gedieh. Mit noch größerem Erfolge als die keltischen Glaubensboten wirkten bei den Deutschen angelsächsische Missionare, nachdem 600 England durch Papst Gregor den Großen um 600 dem Christentum gewonnen war. Unter ihnen hat Wynfrid, mit seinem geistlichen Namen Bonifatius genannt, den bedeutendsten Erfolg gehabt. Er predigte zuerst in Friesland, suchte dann die Unterstützung des Hauptes der Christenheit und erhielt Thüringen zum Wirkungskreise angewiesen. Nachdem er auch in Hessen Tausende bekehrt hatte, lud ihn der Papst nach Rom und weihte ihn zum Bischof. Aus der Rückreise beriet sich Bonifatius mit Karl Martell, von dem er einen Schutzbrief und die Anerkennung als Bischof erhielt. Zu Geismar2) in Hessen fällte er die den Umwohnenden heilige Donareiche und gründete Kirchen und Klöster als Mittelpunkte der Belehrung und Bekehrung des Volkes 1) Monte Casino liegt in Campanien, nördlich vom Garigliano. 2) Geismar liegt nördlich von Kassel, nordwestlich vom Zusammenflüsse der Werra und Fulda.

8. Deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 18

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 18 — die ihre Unabhängigkeit bedrohten. Alle Anstrengungen der bisherigen Friesenmissionare schienen vergeblich gewesen zu sein. Winfried mußte deshalb einen andern Weg suchen. Er ging zum Papste nach Rom, holte sich Rat für sein schweres Werk und langte im Jahre 718 am nördlichen Fuße der Alpen an. Nachdem er in verschiedenen Gauen umhergezogen, ließ er sich bei den Thüringern nieder und begann sein Werk mit gutem Erfolge. Der Papst weihte ihn zum Bischöfe. 2. Dann wandte Bonifatius sich zu den Hessen, den Nachkommen der alten Chatten. Die Hessen hatten bei dem Dorfe Geismar in der Nähe von Fritzlar eine heilige Eiche von wunderbarer Größe. Diesem alten Baume des Aberglaubens legte Bonifatins vor versammeltem Volke die Axt an die Wurzel; seine Genossen halfen ihm zuschlagen, und ein Sturmwind stürzte den Baum, so daß er in vier Stücke zersplitterte. Kein Feuer vom Himmel traf den kühnen Missionar, den die Heidenmenge mit heiliger Furcht anstaunte. An demselben Orte und mit demselben Holze baute Bonifatins ein christliches Bethaus. Die Hessen erkannten die Ohnmacht ihrer Götzen und bekehrten sich. Bonifatins und seine Schüler haben viele Kirchen und Klöster gegründet; das Kloster Fulda ist das berühmteste und wichtigste darunter geworden. Alle Bekehrten fügte er der Ordnung der römischen Kirche ein, so daß auch die deutsche Christenheit fortan ein Glied der katholischen, d. H. allgemeinen Kirche würde. Um biefer gesegneten Thätigkeit willen machte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz, und Bonifatius erhielt nunmehr seinen ständigen Wohnsitz in dieser Stadt. 3. Als Bonisatius hochbetagt war, erwachte in ihm noch einmal seine Jugeubliebe zum Friesenvolke; mit 52 Priestern, Diakonen, Mönchen und Dienern fuhr er den Rhein hinab. Prebigenb und taufend gelangte er ins Friesenlanb. Auf einen bestimmten Tag hatte er die Neugetauften zur Einsegnung bestellt. Aber statt ihrer kam eine Schar heidnischer Friesen mit wilbem Geschrei und brang gewaltsam in den Lagerplatz. Die Diener des Bonifatius griffen zu den Waffen; er aber wehrte ihnen: „Lasset ab vom Streite; vergeltet nicht Böses mit Bösem! Vertrauet dem Herrn; er wird unsere Seele erretten!" Einer nach dem andern, zuletzt Bonifatius, traten sie aus dem Gezelte und boten sich dem Tobesstreiche der Friesen dar. Betend, das Evangelienbuch in der Hand, starb Bonifatius am 5. Juni 755 den Märtyrertod. Sein Leichnam warb nach seinem Willen in Fulba beigesetzt. Auf einem erhabenen Platze vor dem Dome steht, in Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes im Mönchsgewande und predigt dem lebenden Geschlechte: „Gottes Wort bleibet in Ewigkeit!" Unter dem Namen „Bonifatinsverein" wirkt jetzt im Mainzer Bistum ein Verein, der sich die Verbreitung der katholischen Lehre und die Unterstützung armer katholischer Gemeinden in vorherrschend protestantischen Gegenden zur Aufgabe gesetzt hat.

9. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 7

1900 - Osnabrück : Rackhorst
7 sein Leichentuch zu legen. Dann bestieg er mit mehreren Geistlichen und Dienern ein Rheinscw und fuhr nach Friesland. Schon hatte er viele getauft, und er erwartete sie eines Morgens zur Einsegnung; da er- scheint statt ihrer eine Schar heidnischer Friesen, um den Feind ihres Glaubens zu erschlagen. Seine Diener wollen zu den Waffen greisen; er aber ruft ihnen zu: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem! Schon lange habe ich mich nach diesem Tage gesehnt. Seid stark in dem Herrn, er wird unsere Seele retten!" Einer nach dem andern treten sie ans dem Zelt, zuletzt Bonifatius; betend, das Evangelienbuch in der Hand haltend, empfängt er den Todesstreich (754). Sein Leichnam wurde später nach seinen: Wunsche in Fulda beigesetzt. Dort hat man dem „Apostel der Deutsche::" ein Denkmal errichtet. 4. Klöster. Bonifatius und andere Missionare haben die ersten Klöster in Deutschland angelegt. Der Vorsteher eines Mönchsklosters hieß Abt, d. i. Vater, die Vorsteherin eines Nonnenklosters Äbtissin. Unter einander nannten die Mönche sich Brüder, die Nonnen Schwestern. Mönche und Nonnen mußten die drei Gelübde des Gehorsams, der Keuschheit und der Armut ablegen. Das Kloster war mit einer hohen Mauer umgeben, am Thore wohnte der Bruder Pförtner. Innerhalb der Mauer erhob sich die Kirche; daneben lagen um einen vierseitigen Platz die Wohnungen der Mönche. An der Innenseite des Wohngebäudes führte rund um den freien Platz ein Säulen- oder Kreuzgang zum Wandeln für die Mönche. Hieran schlossen sich die Schule, ein Kranken- haus, eine Herberge für Gäste, und in weiterem Umkreise läge:: die Wirtschaftsgebäude und Wohnungen für Knechte und Arbeiter. Denn ein Kloster trieb nicht nur Ackerbau, sondern hatte auch seine Mühle, Bäckerei und Brauerei, sowie seine eigenen Handwerker. Die Mönche beaufsichtigten den Ackerbau, zogen in den Klostergärten edles Obst, Gemüse und Heilkräuter und gaben dadurch den umwohnenden Land- lenten ein gutes Vorbild. Andere besorgten den Gottesdienst, pflegten die Kranken, schrieben Bücher ab oder trugen die wichtigsten Ereignisse in ihre Kloster-Chronik ein; noch andere unterrichteten in den Kloster- schulen. Diese wurden anfänglich nur von denen besucht, welche wieder Mönche oder Nonnen werden wollten; später besuchten auch andere vor- nehme Knaben und Mädchen solche Schulen. Die Klöster sind daher für Deutschland von großem Segen geworden. Die drei bedeutendsten Klöster Deutschlands waren St. Gallen, Fulda und Korvey. 5. Karl der Große; 800. 1. Krieg mit den Sachsen. Zwischen den Sachsen und Franken war es an den Grenzen schon oft zu Streitigkeiten gekommen; der Gegensatz zwischen de:: beiden Stämmen wurde noch größer, als die Franken Christen wurden, die Sachsen aber Heiden blieben. Alle Franken standen schon längst unter einem Könige; in: Jahre 768 wurde Karl König der Franken, der sich die hohe Aufgabe stellte, alle germanischen Stämme zu einem christlichen Reiche zu vereinigen. Er begann mit der Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen. Da diese kein gemeinsames Oberhaupt hatten, gelang es Karl leicht, einzelne Gaue zu unterwerfen; er zerstörte ihr Heiligtum, die Jrmensäule, hielt wiederholt Reichstage

10. Deutsche Geschichte für Schule und Haus nach den Forderungen der Gegenwart für das Königreich Bayern - S. 17

1899 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
ii. Die Zeit des Kampfes zwischen Heidentum und Christentum. 17 3. Als Bonifatius hochbetagt mx, erwachte in ihm noch einmal seine Jugendliebe zum Friesenvolke; mit 52 Personen, Diakonen, Mönchen und Dienern fuhr er den Rhein hinab. Predigend und tausend gelangte er ins Friesenland. Ans einen bestimmten Tag hatte er die Neugetauften zur Einsegnung bestellt. Aber statt ihrer kam eine Schar heidnischer Friesen mit wildem Geschrei und drang gewaltsam in den Lagerplatz. Die Diener des Bonifatius griffen zu den Waffen; er aber wehrte ihnen: „Lasset ab vom Streite; vergeltet nicht Böses mit Bösem! Vertrauet dem Herrn; er wird unsere Seele erretten!" Einer nach dem andern, zuletzt Bonifatius, traten sie aus dem Gezelte und boten sich dem Todesstreiche dar. Betend, das Evangelienbuch in der Hand, starb Bonifatius am 5. Juni 755 den Märtyrertod. Sein Leichnam ward in Fulda beigesetzt. Auf einem erhabenen Platze vor dem Schlosse steht, in Erz gegossen, das Bild des gewaltigen _ Gottesmannes in faltenreichem Gewände und predigt dem lebenden Geschlechte: „Gottes Wort bleibet in Ewigkeit!" Kistiirner und Kloster. 1. Die Bekehrung einer ganzen Gegend und deren Eingliederung in die Ordnung der Kirche wurde in den meisten Fällen von den Bistümern und Klöstern aus vollzogen. — Den Mittelpunkt des Bischofssitzes bildete die Bischofskirche; sie führte gewöhnlich den Namen Dom oder Münster, war anfangs aus Holz, später aus kunstvoll gehauenen Steinen errichtet. In Nebengebäuden wohnten leibeigene Dienstleute, welche als Bauhandwerker thätig waren, für Kleidung und Speise sorgten, die Felder bebauten und das Vieh zu pflegen hatten. Mildthätigkeit und Gastfreundschaft wurden gern geübt. Der ganze Bischofssitz war mit einer Mauer zu Schutz und Trutz gegen feindlichen Andrang gesichert. Die meisten Bischofssitze haben sich zu Städten erweitert. 2. Von den Bischofssitzen aus wurden Klöster gegründet; das waren Niederlassungen, die äußerlich mit einem Bischofssitze viel Ähnlichkeit hatten. Geistliche und Laien, die Ackerbau, Handwerk und die Kunst, mit Steinen zu bauen, verstanden, zogen an die fürs Kloster bestimmte Stätte. Gewöhnlich suchten sie den wilden Wald oder die feuchte Flußniederung auf. Dann fielen die riesigen Waldbäume; Kalköfen wurden angelegt, Ziegelsteine gebrannt oder Bruchsteine den nahen Bergen entnommen, und oft standen schon nach Jahresfrist hohe Mauern und Gebäude, wo vorher wilder Wald gewesen war. Inmitten des Klosterraumes lag die Kirche; unmittelbar daran schlossen sich, um einen großen, rechteckigen Platz, die Wohnungen der Kloster-leute. Ein Säulengang umschloß den Platz. Hier gingen die Mönche in ernstem Gespräche aus und ab, wenn Dienstpflicht und Arbeit beendigt waren. Die Schule des Klosters, Häuser für Gäste und Kranke lagen dicht neben dem Hauptgebäude. Im weitern Umkreise erhoben sich Arbeits- und Wirtschaftsgebäude: Mühle, Bäckerei, Brauerei, ein Werk-

11. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 113

1899 - Gera : Hofmann
113 Das innere oder eigentliche Deutschland aber war im ganzen von dem Christentume unberührt geblieben. Da kamen aus Irland, das schon frühe das Christentum angenommen hatte, glaubens- freudige Männer im sechsten und siebenten Jahrhundert als Missionare ins innere Deutschland. Columban wirkte im Wasgenwald, Gallus in der Schweiz, wo er das Kloster St. Gallen als Pflanzstätte der Bildung gründete, Kilian in Franken. Auch Britannien, das Land der Angelsachsen, wurde durch den Eifer des Papstes Gregor des Großen zum Christentum bekehrt. Aus den bekehrten Angelsachsen aber ging der größte deutsche Missionar hervor, Winfried oder Bonifatius. 2. Winfrieds Missionsthätigkeit. Winfried stammte aus dem Süden Englands von vornehmen Eltern. Schon früh bereitete er sich auf den Missionsberuf vor. Sein erstes Wirken in Friesland war erfolglos. Nach einer Reise zum Papste in Rom ging er abermals nach Friesland, um den greisen Willibrord zu unterstützen. Reiche Arbeitserfolge hatte er dann in Thüringen und Hessen, und hier ent- standen Schulen und Klöster, so Amöne- burg, östlich von Marburg, auf einem Basaltkegel. Bei einer zweiten Reise nach Rom ernannte ihn der Papst zum Bischof und verpflichtete ihn, alle Bekehrten unter des Papstes Gehorsam zu stellen. Nach seiner Rückkehr trug er das Evangelium besonders nach Hessen. Bei Geismar fällte er unter dem Zittern und Staunen des Volkes die dem Thor geweihte Eiche und erbaute aus dem Holze ein Kirchlein ans dem Hilfensberge. Überall sanken die Götzen- altäre und entstanden Kirchen und Klöster. Sein Lieblingskloster mit einer Schule für Geistliche war Fulda, das er selbst ge- gründet. Von da trug er die Botschaft des Friedens auch nach Thüringen und Bayern. Als er dann Erzbischof von Mainz geworden war, leitete er die ganze deutsche Kirche. Bistümer und Klöster, 9(. Statue des Bonifatius die wesentlich die Entwickelung dieser Städte Zu Fulda, förderten, gründete er u. a. noch in Erfurt, Würzburg, Regens- burg, Salzburg und Pass au. Erzbischof war der erste oder oberste Bischof einer Kirchenprovinz. 3. Sein Märtyrertod. Am Abend seines Lebens führte ihn die Sehnsucht auf das Feld seiner ersten Wirksamkeit, nach Friesland, zurück. Segen begleitete sein Werk. Als er eines Tages eine Anzahl Neu- bekehrter einsegnen wollte, überfiel ihn ein Haufe raublustiger heidnischer Friesen und erschlug ihn, nachdem er seinen Begleitern die Verteidigung 754 verboten hatte. „Lasset ab vom Kampfe," sprach er, „und vergeltet nicht Böses mit Bösem! Der ersehnte Tag der Heimfahrt ist gekommen. Po lack, Geschichtsbilder. 17. Ausl. Ausg. B. f. Mädchensch. 8

12. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 18

1905 - Breslau : Handel
18 Aus der deutschen Geschichte. hie und da predigte in den germanischen Wäldern ein Gottesmann, getrieben von heiligem Eifer, das Kreuz. Die Missionäre kamen meist von den britischen Inseln. Unter den frühesten Glaubensboten sind der Hl. Fridolin, der Hl. Kolumban und fein Schüler, der Hl. Gallus, zu nennen, die in Alemannien predigten. Das berühmte Kloster St. Gallen verdankt dem letzteren feine Gründung. In Bayern verkündigten das Evangelium der Hl. Emm er an, der vom Herzoge des Landes herbeigerufen worden war> und der hl. Rupert, der Begründer des Erzbistums Salzburg. Am Main wirkte der hl. Kilian, der fein Werk durch den Märtyrertod besiegelte. An der Bekehrung der Friesen arbeitete der zu ihrem Erzbischof ernannte hl. Willibrord. — Das Wirken all dieser Glaubensboten beschränkte sich auf bestimmte Landesteile. Eine umfassendere, zur Bekehrung der Hauptmasse des deutschen Volkes führende Tätigkeit entfaltete erst der hl. Bonisatius, der mit Recht den Ehrennamen des „Apostels der Deutschen" führt. Jugend. Der hl. Bonisatius wurde ums Jahr 680 zu Kirton im südwestlichen England als Sohn vornehmer Eltern geboren und hieß eigentlich Winfried. Bonisatius ist sein Klostername. Im zarten Knabenalter kam er in eine Klosterschule der Benediktiner, wo er durch glänzende Geistesanlagen, Fleiß und Frömmigkeit sich die Liebe der lehrenden Mönche erwarb. Frühzeitig reifte in ihm der Entschluß, sich dem geistlichen Stande zu widmen, um dereinst das Licht des Glaubens unter die heidnischen Völker Germaniens zu tragen. Der Vater hatte ihn zwar für eine weltliche Laufbahn bestimmt, versagte aber doch seine Einwilligung nicht. So wurde Bonisatius Benediktinermönch und empfing, mit allem Wissen seiner Zeit ausgerüstet, die Priesterweihe. Missionstätigkeit. Seine Missionstätigkeit begann Bonisatius im Jahre 716 in Friesland als Gehilfe des hl. Willibrord. Die Friesen lagen damals gerade mit den Franken im Kriege, und da ihr König überdies ein Feind des Christentums war, vermochte Bonisatius bei ihnen nichts auszurichten. Deshalb begab er sich nach Rom und holte sich zu seinem Werke erst die Vollmacht und den Segen des Papstes. Nach seiner Rückkehr predigte er zunächst in Thüringen, ging aber auf die Nachricht vom Tode des Friesenkönigs in der Hoffnung, nunmehr bessere Erfolge zu erzielen, nach Friesland. Er sah sich in seinen Erwartungen nicht getäuscht. Sein reger Eifer erwarb dem Christentum viele Anhänger, so daß der hl. Willibrord ihm die Bischofswürde zudachte. Der glaubenseifrige Mönch lehnte diese jedoch ab und begab sich nach Hessen, wo er mit gleichem Erfolge tätig war. Als er dem Papste das Ergebnis seiner Bemühungen durch ein Schreiben meldete, lud dieser ihn nach Rom. Bonisatius wurde vom Oberhaupte der Kirche zum Missionsbischof geweiht, gelobte dem päpstlichen Stuhl unverbrüchlichen Gehorsam und erhielt ein Empfehlungsschreiben an Karl Martell. Dieser sah in der

13. Hauptbd. - S. 17

1896 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Alpen an Nachdem er in verschiedenen Gauen umhergezogen, keß er sich bei den Thüringern nieder und begann sein Werk m:t gutem Erfolg. Der Papst weihte ihn zum Bischof und gab thut den Ehrennamen Bonifatius, d. H. Wohlthäter. - 2 Gerne wäre Bonifatius auch zu den ^ranken gegangen, aber die fränkische Geistlichkeit haßte den strengen Reformator und wollte nichts von seinen Bußpredigten totsten. Da wandte er sich zu den Reffen, den Nachkommen der alten Chatten. Die Heffen hatten bet dem Dorfe Geismar in der Nähe von Fritzlar eine heilige Ctche von wunderbarer Größe. Diesem eilten Baume des Aberglaubens legte Bonifatius vor versammeltem Volke die Axt an die Wurzel; feine Genossen halfen ihm zuschlagen, und ein Sturmwind stürzte den Baum, daß er in vier Stücke zersplitterte. Kein Feuer vom Himmel traf den kühnen Missionar, den die Heidenmenge mit heiliger Furcht anstaunte. An demselben Orte und mit demselben Holze baute Bonifatius ein christliches Bethaus. Die Hessen erkannten dte Ohnmacht ihrer Götzen und bekehrten sich. Viele Kirchen und Klöster hat Böntfatms wahrend seiner Thätigkeit gegründet; das Kloster Fulda ist das berühmteste und wichtigste darunter geworden. Alle Bekehrten fügte er der Ordnung der römischen Kirche ein, so daß auch die deuyche Christenheit fortan ein Glied der katholischen, d. h- allgemeinen Kirche war. Um dieser gesegneten Thätigkeit willen machte ihn der Papst zum Erzbischof vou Mainz, und Bonifatius erhielt nunmehr seinen standtgen Sitz in dieser Stadt. . . , ' 3. Als Bonifatius hochbetagt war, erwachte tu thut noch einmal seilte Jugendliebe zu dem Friesenvolke. Nachdem einer von seinen Schülern sein Nachfolger geworden, fuhr er mit 52 Priestern, Diatonen, Mönchen und Dienern den Rhein hinab. Predigend und taufend qelanqte er ins Friesenland. Auf einen bestimmten Tag hatte er die Neugetauften zur Einsegnung bestellt. Aber statt ihrer kam eine Schar heidnischer Friesen mit wildem Geschrei daher und drang gewaltsam in den Lagerplatz ein. Die Diener des Bonifatius griffen zu deu Waffen; er aber wehrte ihnen: „Lasset ab vom streite; vergeltet nicht Böses mit Bösem! Vertrauet dem Herrn, er wirb unsere Seele retten“! Einer nach dem anderen, zuletzt Bonifatius, traten sie aus dem Gezelt und boten sich dem Todesstreich der Friesen dar. Betend, das Evangelienbuch in der Hand, starb Bonifatius deu ~ob des Märtyrers. Es war am 5. Juni 755. Sein Leichnam warb nach seinem Willen in Fulda beigesetzt.' Auf einem erhabenen Platze vor dem Dome steht, von Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes im Mönchsgewande und predigt dem lebenden Geschlechte: „Sei getreu bis in den Tod"!

14. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 24

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Erster Aeitraum. Bon den ältesten Aeiten bis zur Bildung des deutschen Reiches 843, Reichsversammlung auf dem Märzfelde zu ©oisfons1) den Schatten-7o2 fort iß ßhil berief) Iii. absetzen und sich selbst 752 durch die fränfischen Großen zum^Könige der Franken wählen. Nach der Wahl empfing Pippin die Salbung durch die fränfischen Bischöfe und später noch emmal durch Papst Stephan. Der letzte Merowinger, dem das lang herabwallende Haar abgeschoren wurde, mußte in ein Kloster gehen. 4. Tie Bekehrung -er Teutschen. Bonifatius. Zur Zeit der Pippiniben faßte das Christentum auch im innern Deutschland festen Fuß. Die verweltlichte fränkische Kirche kümmerte sich wenig um deu Glauben der rechtsrheinischen Stämme und that nichts für ihre Bekehrung. Columban und andere irische Mönche waren es vielmehr, welche den Deutschen zuerst das Christentum predigten. Einer von Columbans Schülern, (der heilige) Gallus, gründete St. Gallen. Das Mönchswesen war um 300 in Ägypten begründet worden, wo Einsiedler, Mönche oder Eremiten genannt, die Einöden aufsuchten^ um fern von^ allem weltlichen Getriebe ein Gott wohlgefälliges Leben zu führen. Indem sich mehrere Mönche zu gemeinsamen Andachten vereinigten, bildeten sie einen Orden. Der abgeschlossene Raum, in dem sie lebten, hieß Kloster. An der Spitze des Klosters stand ein Abt. _ Die Mönche legten die Gelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams ab. Das erste Mönchskloster im Abendlande errichtete im Jahre 529 der heilige Benedikt von Nursia auf dem Monte Casino-) und fügte zu den bisherigen drei Gelübden noch das der Arbeit hinzu. Die Benediktiner-Mönche wirkten mit großem Segen, denn sie predigten nicht nur das Evangelium, sondern verwandelten auch die Wildnis in fruchtbares Ackerland und wurden so ein Vorbild für die Umwohnenden, sie gründeten Schulen und pflegten die Wissenschaft, die in diesen Zeiten nur hinter Klostermauern gedieh. Mit noch größerem Erfolge als die keltischen Glaubensboten wirkten bei den Deutschen angelsächsische Missionare, nachdem 600 England durch Papst Gregor den Großen um 600 dem Christentum gewonnen war. Unter ihnen hat Wynsrid oder mit seinem geistlichen Namen Bonifatius den bedeutendsten Erfolg gehabt. Er predigte zuerst in Friesland, dann suchte er die Unterstützung des Hauptes der Christenheit und erhielt Thüringen zum Wirkungskreise angewiesen. Nachdem er auch in Hessen Tausende bekehrt hatte, lud ihn der Papst nach Rom und weihte ihn zum Bischof. Auf der Rückreise beriet sich Bonifatius mit Karl Martell, von dem er einen Schutzbrief und die Anerkennung als Bischof erhielt. Zu Geismar3) in 1) Soissons liegt an der Aisne, einem Nebenslnsse der Oise. 2) Monte Casino liegt in Campanien, nördlich vom Garigliano. 3) Geismar liegt nördlich von Kassel, nordwestlich vom Znsammenflnsse der Werra uni) Fnlda.

15. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 6

1908 - Schleswig : Bergas
6 3. Daraus zog Bonifazius in Deutschland umher und bekehrte viele Tausende zum Christentum; deshalb nannte mau ihn den Apostel der Deutschen. Überall sanken die Götzenaltäre, und es entstanden Kirchen, Schulen und Klöster. Bonifazius griindete auch das Kloster Fulda. Wegen seiner segensreichen Wirksamkeit ernannte der Papst den Wohltäter der Deutschen zum Erzbischof von Mainz. 4. Im hohen Alter von 74 Jahren zog Bonifazius noch einmal zu den Friesen und verkündigte ihnen das Evangelium. Tausende von ihnen bekehrte und taufte er. Dies erweckte bei den Ungläubigen großen Haß- Unerwartet erschienen eines Tages zahlreiche wilde Heiden, die mit Schwertern und Lanzen bewaffnet waren. Als diese auf Bonifazius zueilten, wollten seine Begleiter ihn mit den Waffen schützen. Der fromme Greis aber rief: „Lasset ab vom Kampfe! Vergeltet nicht Böses mit Bösem! Ich werde nun heimfahren zu meinem Herrn!" Wenige Augenblicke danach schlugen die Heiden Bonifazius nieder. So starb der Apostel der Deutschen den Märtyrertod. Sein Leichnam wurde in der Domkirche zu Fulda beigesetzt. 7. Vom Klosterleben. 1. In früheren Jahren verschenkten fromme Christen all ihr Hab und Gut, sagten sich von Verwandten und Freunden los und gingen in ein Kloster, um ihrem Schöpfer stets ungestört dienen zu können. Sie glaubten, Gott habe daran ein ganz besonderes Wohlgefallen. Die Bewohner der Klöster nannte man Mönche. Auch christliche Jungfrauen sagten sich von der Welt los und lebten als Nonnen in Klöstern. 2. Die Mönche gingen in einem groben Gewand einher und hatten meist einen Strick um den Leib. Ihr Scheitel war meist kahl geschoren. Sie mußten ihren Vorgesetzten stets ohne Widerspruch gehorchen und durften nicht heiraten. In manchen Klöstern lebten die Mönche nur von Almosen; dann mußten sie täglich den Bettelsack umhängen und für das Kloster vor den Türen der Bürger um Brot, Fleisch, Eier usw. betteln. Solche Mönche nannte man Bettelmönche. 3. Die Mönche beschäftigten sich auf verschiedene Weise: Die einen predigten dem Volke das Evangelium oder unterrichteten die Jugend im Lesen, Schreiben, Rechnen und im Christentum; die andern studierten mit großem Eifer oder schrieben nützliche Bücher; wieder andre trösteten Arme oder ver- pflegten Kranke. Es gab auch Mönche, die Ärzte waren. Auch Ackerbau wurde von ihnen getrieben. Die Klöster besaßen nämlich meist viel Land, und die Mönche bebauten es so, daß es viel Korn brachte. Das Volk machte es ihnen nach, und so trugen die Mönche viel zur Verbesserung des Ackerbaus bei. Die Klöster stifteten demnach viel Segen. 4. Später entarteten viele Klöster; die Mönche gaben sich oft dem Müßiggang und der Genußsucht hin und führten ein unchristliches Leben. 8. Karl der Große. (800) 1. Karl der Große war ein Mann von hoher Gestalt und von so großer Körperkraft, daß er ein Hufeisen leicht mit der Hand zerbrechen konnte.

16. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 29

1887 - Langensalza : Beyer
§ 9. Bonifatius. 29 gezeichnet, und auf ein Leben voll Arbeit und Beschwerde zurückblicken konnte, wollte er doch nicht sein Alter in Ruhe genießen. Es zog ihn noch einmal hinaus zu dem Werke seiner Jugend, mit dem er seine Missionsarbeit begonnen hatte. Er ging noch einmal zu dem Volk der Friesen. Dort sollte der Glaubensheld sein segensreiches Leben mit dem Märtyrertod beschließen. Als er von seinen Freunden Abschied nahm, ahnte es ihm, daß er nicht wiederkehren würde. Er trug seinem lieben Freunde und Schüler Lullus auf, von dem Bau der Kirchen in Thüringen nicht abzulassen, vor allem aber die Kirche in Fulda ja zu vollenden. Dann sprach er zu ihm: „Mein Sohn, sorge dafür, daß alles, was uns auf unserer Reise notwendig ist, zusammengelegt werde. Aber auch ein Leintuch thue in meine Bücherkiste, darin mein verfallener Leib gelegt werde." Er fuhr dann den Rhein hinab und kam in das Land der Friesen, predigte überall, baute Kirchen und taufte eine große Menge Männer, Weiber und Kinder. Bonifatius hatte mit feinen Begleitern seine Zelte in der Gegend des heutigen Dockum aufgeschlagen. Er hatte die Neugetauften aus der Umgegend an einem bestimmten Tage hier zur Firmelung berufen. Der Tag kam heran, aber anstatt der Freunde eilten Heinde, und anstatt der neuen Bekenner des Glaubens Häscher herbei; sie stürmten bewaffnet ins Lager. Bonifatius verbot seiner Begleitung, die sich zur Verteidigung rüstete, die Gegenwehr und sprach: „Lasset ab, ihr Männer, vom Kampfe und thut die Waffen des Krieges von euch; denn es lehrt in Wahrheit das Zeugnis der Schrift, nicht Böses mit Bösem, sondern Böses mit Gutem zu vergelten! Jetzt endlich ist der lang ersehnte Tag herbeigekommen und ist die herrliche Zeit unseres Abschiedes vorhanden. Darum seid stark im Herrn und traget mit Dankbarkeit, was er uns in seiner Gnade sendet! Hoffet auf ihn, denn er wird eure Seele erlösen!" Mit solchen Worten der Ermahnung und Lehre trieb er seine Schüler an, die Krone des Märtyrertums sich zu verdienen. Sogleich aber warf sich der wütende Haufen der Heiden über sie mit Schwertern und in voller Kriegsrüstung und befleckte seine Leiber mit dem heiligen Blute der Märtyrer. Ein heftiger Streit erhob sich unter den Mördern über die Verteilung der Beute, der so heftig wurde, daß sie sich in zwei Parteien teilten und grimmig gegen einander kämpften, fo daß viele erschlagen wurden. Die Christen fanden später den Leichnam des Bonifatius und brachten ihn nach Utrecht. Von hier wurde sie später nach dem Kloster Fulda gebracht und dort beigesetzt. Noch heute werden dort sein Bischofsstab, sein Evangelienbuch und der Dolch, mit welchem er ermordet worden sein soll, aufbewahrt. B. wort- und Sacherklärungen. 1. Der Name des Bonifatius. Er hieß ursprünglich Wynfreth - Glücksfried. Später wurde sein Name ins Lateinische übersetzt — Bonifatius, das heißt Wohlfahrt. 2. Bonifatius wurde ^Erzbischos von Mainz. Durch ihn wurde Main; zum ersten Erzbistum Deutschlands erhoben. Früher hatte das Erzbistum Köln den höchsten Rang gehabt. 3. Bonifatius legt den Grund zum Kloster Fulda. Die Klöster waren für jene Zeit von großem Segen für ihre ganze Umgebung. Sie wurden meist in fruchtbarer Gegend gegründet, und das umliegende Land wurde von den Mönchen erst

17. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919* dann in einem stillen Seitental der südlichen Vogesen das Kloster Murbach, Fridolin, der Heilige von Säckingen, und Kilian, der bei Würzburg den Märtyrertod erlitt. 8sffe Den irischen Missionaren folgten teils fränkische, wie Angelsächs. Ruprecht von Worms, der in Bayern wirkte, teils angelsächsische: Willibrord, der die Friesen zu bekehren suchte, der erste Bischof von Utrecht, und endlich der „Apostel der Deutschen", Winfried (Wynfreth) oder Bonifatius. Bontfatius. Auch Bonifatius begann seine Missionstätigkeit in Friesland, predigte aber dann vornehmlich in Thüringen und Hessen, wo er die heilige Eiche zu Geismar fällte. Dreimal war er in Nom und wurde vom Papst zum Bischof, zum Erzbischof und päpstlichen Legaten ernannt. Seinen Tod fand er 755 bei Dokkum in Friesland; er ist in Fulda begraben. Seine Bedeutung besteht zunächst darin, daß er durch die Macht seiner Predigt und seiner Persönlichkeit außerordentlich reiche Missions -erfolge hatte. Sodann hat er die fränkische Kirche von neuem organisiert, namentlich die Stellung der selbständigen Landespfarrer, die fast außerhalb der allgemeinen Ordnung standen, wirkungsvoll bekämpft; in Bayern grenzte er die Bistümer Passau, Regensburg, Salzburg und Freising gegeneinander ab; nördlich der Donau gründete er Eichstädt (für die slavische Mission) und Würzburg; er selbst hatte als Erzbischof seinen Sitz zu Mainz. Dazu traten die Klostergründungen zu Amöneburg und Fulda in Hessen, Ohrdruf in Thüringen; auch ein Frauenkloster in Tauberbischofsheim im Frankenlande stiftete er. Mit großer Tatkraft trat Bonifatius für eine Besserung der Kirchenzucht ein. Endlich aber ist er es gewesen, der, um ein erneutes Herabsinken der fränkischen Kirche in die bisherige Verwilderung zu verhindern, sie der Autorität des Papstes unterstellt und der allgemeinen Kirche eingeordnet hat. Mönchs- Mit dem Christentum wurde das Mönchswesen in Deutschland heimisch. Zu Armut, Keuschheit und Gehorsam waren die Mönche durch ihr Gelübde verpflichtet. Bonifatius führte überall die Regel des heiligen Benediktus durch, der im 6.Jahrhundert das Kloster zu Monte Casstno gegründet hatte. Die Klostergebäude zerfielen, von der Kirche abgesehen, in zwei Gruppen: die von Mauern eingeschlossene Klausur umfaßte die Mönchszellen, den Schlafsaal und den Speisesaal (refe€'torium), die Bibliothek und die innere Schule (für die zukünftigen Geistlichen); außerhalb der Klausur lagen die Abtswohnung, die äußere Schule (für weltliche Schüler), Gasthäuser und Wohnungen unfreier Leute,

18. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 19

1911 - Berlin : Winckelmann
— 19 — Getreuer. Mit fester Hand legte er die Axt an den Baum, während eine Menge Heiden rings umher stand und ihn als den bittersten Feind ihrer heimatlichen Götter verwünschte. Sie meinten, Thors Zorn würde den Verwegenen treffen. Als der Baum schon stark angehauen war, stürzte er endlich nieder, so daß die Krone zerbrach, und der ganze Baum in vier Stücke auseinander fiel. Als das die Heiden sahen, die vergebens den Zorn ihrer Götter auf die Christen herabbeschworen hatten, sagten sie sich von ihrem alten Glauben los und wurden Christen. Bonifatius aber erbaute aus dem Holze der Eiche eine Kapelle, die er dem Apostel Petrus weihte. Fulda. Mainz. Bonifatius gründete das Kloster zu Fulda, in welchem er die Mönche zu künftigen Heidenbekehrern erzog. Später, als man ihm das Erzbistum Mainz übertragen hatte, nahm er seinen Wohnsitz in Mainz, leitete von hier aus die ganze deutsche Kirche und brachte sie in Abhängigkeit vom Papst, wie er es in Rom gelobt hatte. Bonifatius zieht nach Friesland. Selbst in hohem Alter wollte er der wohlverdienten Ruhe nicht pflegen, sondern sein Werk mit der Bekehrung der Friesen krönen. Das Land der Friesen aber war wegen der vielen fließenden Gewässer in viele einzelne Gaue geteilt, welche, mit verschiedenen Namen benannt, doch nur das eine Volk enthielten. Bonifatius predigte mit seinen Gehilfen an der Ostküste des Zuidersees auf fränkischem Gebiet, und es gelang ihnen, eine große Menge Männer, Weiber und Kinder zu taufen. Sein Märtyrertod. Voll Erbitterung zog jedoch einst ein bewaffneter Haufe heidnischer Friesen gegen den Apostel und seine Begleiter. Als letztere sich verteidigen wollten, verwies der Greis ihnen alle Kampflust und sprach: „Laßt ab vom Kampfe, denn wir sollen nicht Böfes mit Bösem, sondern Böses mit Gutem vergelten!" Die neben ihrtt stehenden Priester ermahnte er mit den Worten: „Seid stark, meine Brüder, und laßt euch nicht schrecken von denen, welche den Leib töten, aber die Seele nicht töten können! Hofft auf den ewigen Lohn, der euch alsbald zuteil wird!" Als er diese Worte gesprochen hatte, stürmten auch schon die Feinde heran und erschlugen Bonifatius mit feinem ganzen Gefolge. Die Leiche des Apostels wurde später im Kloster zu Fulda beigesetzt, wie er es gewünscht hatte. Klosterschulen. In dem Kloster zu Fulda errichtete man auch eine Schule, die zwei erprobte Mönche verwalteten. Nach dem Tode des Bonifatius gelangte diese Lehranstalt zu hoher Blüte. Überhaupt wurde Fulda die bedeutendste Unterrichtsanstalt in Deutschland. Berühmte Schulen waren auch im Kloster zu St. Gallen in der Schweiz und im Kloster zu. Reichenau auf einer Insel des Bodensees. In den Nebengebäuden der Klöster unterrichtete man auch solche Schüler, die sich nicht dem geistlichen Stande widmen wollten. Neben anderen Wissenschaften pflegte man hier besonders die lateinische Sprache; Volksschulen in unserm Sinne gab es in jener Zeit noch nicht. In Frauenklöstern. Damals gab es auch bereits Frauenklöster, in welchen die Wissenschaften eine Pflegestätte fanden. Bewährte ältere Nonnen leiteten hier den Unterricht. Die Schülerinnen übten sich im Lesen, Schreiben 2*

19. Nr. 38 - S. 12

1903 - Breslau : Hirt
12 Geschichte. §§ 4—5. und Weichsel nahmen slavische Völker ein: Wenden und Polen. Germanen gründeten im Gebiete des römischen Reiches neue Staaten, so Angeln und Sachsen in England, Vandalen in Nordafrika und Langobarden in Oberitalien. Ein deutscher Fürst. Odoaker, setzte 476 den letzten römischen Kaiser ab. 5. Gründung des Frankenreiches. Die Franken, ein deutscher Stamm, der am untern Rhein wohnte, standen, als das römische Reich untergegangen war, unter dem Könige Chlodwig. Dieser eroberte das nördliche Gallien und machte Paris zu seiner Hauptstadt. Etwa zehn Jahre später schlug er die Alemannen bei Zülpich. Während der Schlacht gerieten die Franken in große Not; da rief Chlodwig zu dem von seiner Gemahlin verehrten Christengotte: „Hilf mir, Jesus Christus, so will rch mich taufen lassen!" Und Chlodwig errang wirklich den Sieg. Am Weihnachtsfeste 496 ließ er sich mit vielen Edlen taufen. Doch auch nach der Taufe führte Chlodwig weiterhin Eroberungskriege und ließ fast alle seine Verwandten ermorden. Seine Nachfolger waren ent- weder blutdürstige Unmenschen oder träge und lasterhafte Regenten. Die Ne- gierung überließen sie meist ihren Hansmeiern, das waren die vornehmsten Hofbeamten; darum verloren die Könige bald alles Ansehen beim Volke. § Bonifazius. 1. Während der Völkerwandrung hatten die deutschen Stämme, die in römisches Gebiet eingedrungen waren, das Christentum angenommen. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Hierher kamen seit dem 7. Jahrhundert fromme Missionare von den britischen Inseln und predigten das Evangelium. 2. Am bedeutendsten wirkte Winfried. Er stammte aus vornehmer Familie. Zuerst trat er bei den Friesen auf, später erfolgreicher unter Hessen und Thüringern. Die Zahl der Gläubigen wuchs hier täglich, besonders als er bei Geismar (Hessen) eine dem Donnergotte geheiligte Eiche fällte und damit dem Volke die Ohnmacht ihrer Götter zeigte. Er errichtete viele Kirchen. Schulen und Klöster in Mittel- und Süddeutschland. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Deutschland und gab ihm den Ehrennamen Bonifazius, d. h. Wohltäter. Am liebsten weilte er in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda. 3. Tod. Im Alter von 74 Jahren ging er nochmals als Missionar zu dem heidnischen Friesenvolke. Er gewann auch hier viele Anhänger. Am Psingstfeste hatte er sie zu sich geladen; da überfiel ihn plötzlich eine Schar Heiden. Er verbot den Seinen die Gegenwehr, indem er sprach: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, lasset ab vom Kampfe!" Er wurde erschlagen 755; sein Leichnam wurde, seinem Wunsche gemäß, in Fulda beigesetzt. 4. Klosterleben. Wie Bonifazius, so gründeten auch andere fromme Christen Klöster. In ihnen wohnten fromme Leute, die Gott in stiller Andacht und ernster Arbeit dienen wollten. Sie gelobten bei ihrem Eintritt ins Kloster, Gott und ihren Vorgesetzten gehorsam zu sein und ein Leben in Keuschheit und Armut zu führen. Sie trugen einen laugen schwarzen, weißen oder grauen Mantel. Die Männer nannte man Mönche. Es gab auch Frauenklöster, in denen Nonnen wohnten. Das wichtigste Gebäude eines Klosters war. die Kirche. In kleineren Ge- bäuden wohnten die Mönche oder die Nonnen in engen Zellen. — Mehrmals am Tage und auch in der Nacht versammelten sich die Mönche in der Kirche zum Gebet. In der übrigen Zeit waren sie unausgesetzt tätig. Die einen pflegten Kranke, andere unterrichteten Kinder und Jünglinge oder schrieben Bücher ab. Kunstfertige Mönche malten fromme Bilder oder meißelten Stand-

20. Nr. 39 - S. 12

1909 - Breslau : Hirt
12 Geschichte. §§ 4—5. und Weichsel nahmen slavische Völker ein: Wenden und Polen. Germanen gründeten im Gebiete des römischen Reiches neue Staaten, so Angeln und Sachsen in England, Vandalen in Nordafrika und Langobarden in Oberitalien. Ein deutscher Fürst, Odoaker, setzte 476 den letzten römischen Kaiser ab. 5. Gründung des Frankenreiches. Diefranken, ein deutscher Stamm, der am untern Rhein wohnte, standen, als das römische Reich untergegangen war, unter dem Könige Chlodwig. Dieser eroberte das nördliche Gallien und machte Paris zu seiner Hauptstadt. Etwa zehn Jahre später schlug er die Alemannen bei Zülpich. Während der Schlacht gerieten die Franken in große Not; da rief Chlodwig zu dem von seiner Gemahlin verehrten Christengotte: „Hilf mir, Jesus Christus, so will ich mich taufen lassen!" Und Chlodwig errang wirklich den Sieg. Am Weihnachtsfeste 496 ließ er sich mit vielen Edlen taufen. Doch auch nach der Taufe führte Chlodwig weiterhin Eroberungskriege und ließ fast alle seine Verwandten ermorden. Seine Nachfolger waren ent- weder blutdürstige Unmenschen oder träge und lasterhafte Regenten. Die Re- gierung überließen sie meist ihren Hausmeiern, das waren die vornehmsten Hofbeamten; darum verloren die Könige bald alles Ansehen beim Volke. § 4. Bonifazius. 1. Während der Völkerwandrung hatten die deutschen Stämme, die in römisches Gebiet eingedrungen waren, das Christentum angenommen. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Hierher kamen seit dem 7. Jahrhundert fromme Missionare von den britischen Inseln und predigten das Evangelium. 2. Am bedeutendsten wirkte Winfried. Er stammte aus vornehmer Familie. Zuerst trat er bei den Friesen auf, später erfolgreicher unter Hessen und Thüringern. Die Zahl der Gläubigen wuchs hier täglich, besonders als er bei Geismar (Hessen) eine dem Donnergotts geheiligte Eiche fällte und damit dem Volke die Ohnmacht ihrer Götter zeigte. Er errichtete viele Kirchen, Schulen und Klöster in Mittel- und Süddeutschland. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Deutschland und gab ihm den Ehrennamen Bonifazius, d. h. Wohltäter. Am liebsten weilte er in dem von ihm gestifteten Kloster Fulda. 3. Tod. Im Alter von 74 Jahren ging er nochmals als Missionar zu dem heidnischen Friesenvolke. Er gewann auch hier viele Anhänger. Am Psingstfeste hatte er sie zu sich geladen; da überfiel ihn plötzlich eine Schar Heiden. Er verbot den Seinen die Gegenwehr, indem er sprach: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, lasset ab vom Kampfe!" Er wurde erschlagen 755; sein Leichnam wurde, seinem Wunsche gemäß, in Fulda beigesetzt. 4. Klosterleben. Wie Bonifazius, so gründeten auch andere fromme Christen Klöster. In ihnen wohnten fromme Leute, die Gott in stiller Andacht und ernster Arbeit dienen wollten. Sie gelobten bei ihrem Eintritt ins Kloster, Gott und ihren Vorgesetzten gehorsam zu sein und ein Leben in Keuschheit und Armut zu führen. Sie trugen einen langen schwarzen, weißen oder^ grauen Mantel. Die Männer nannte man Mönche. Es gab auch Frauenklöster, in denen Nonnen wohnten. Das wichtigste Gebäude eines Klosters war die Kirche. In kleineren Ge- bäuden wohnten die Mönche oder die Nonnen in engen Zellen. — Mehrmals am Tage und auch in der Nacht versammelten sich die Mönche in der Kirche zum Gebet. In der übrigen Zeit waren sie unausgesetzt tätig. Die einen pflegten Kranke, andere unterrichteten Kinder und Jünglinge oder schrieben Bücher ab. Kunstfertige Mönche malten fromme Bilder oder meißelten Stand-