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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 44

1913 - Breslau : Hirt
44 Das Emporkommen Preuens. 27. 28 Vertrag von mund (16081619) erwarb durch den Vertrag von Xanten (1614) das fiei?" Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravens-berg. 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Her-Preuen zogtum Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten (1618)- Bekenntnis der. Seitdem wurde es znm Regierungsgrundsatze der Hohen-zollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrecht zu erhalten. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiser-lich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern aus-Pommern starben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. U637). Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiser-lichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. Als er 1640 starb, hinterlie er seinem Sohne Friedrich Wilhelm ein furchtbar ausgeplndertes, verwstetes und verarmtes Land; die Verwaltung, das Finanz- und Heerwesen waren vollkommen zerrttet. Wirtschast- 38. Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. Auf eine glnzende ''che^Verhslt- wirtschaftliche Blte des jungen Koloniallandes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxemburger,, eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostsee-kste und das Land des Deutschen Ritterordens ausblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder bessere Zeiten; aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landes-Herrn und den Stnden erfllt. Die Stnde. Nachdem die Stnde, zu denen geistliefe und weltliche Groe, der Adel und die Städte gehrten, unter den ersten Hohenzollern ihre Bedeutung ver-loren hatten, gelangten sie seit 1530 wieder zu Macht. Der wichtigste Stand war der zahlreiche Landadel. Der Landtag, zu dem die Stnde berufen wurden, hatte das Recht der Steuerbewilligung; er entschlo sich in der Regel erst dann dazu, dem Kurfrsten eine Steuer zu bewilligen, wenn seine Be-schwerden abgestellt und neue Zugestndnisse gemacht worden waren. Auf diesem Wege brachte er allmhlich die Verwaltung der Steuern und Schulden an sich und machte schlielich den Hof von sich abhngig. Aber die Ver-waltung der Stnde litt an weitgehender Lssigkeit und schlimmster Partei-lichkeit und zeigte sich durchaus unfhig, etwas Neues zu schaffen. Finanz- Noch glich der Staat einer groen Domne, in der Hof- und Staats-Verwaltung vollstndig zusammenfielen. Die Haupteinnahme der Markgrafen waren die Ertrge der Domnen, des unmittelbaren Eigentums der Krone, die einen groen Teil des Landes ausmachten; indessen waren diese Domnen immer mehr verschuldet oder versetzt worden. Da alle Ertrge der Domnen

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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 47

1912 - Breslau : Hirt
25. 26. Aus der inneren Geschichte. 47 Schwager Gustav Adolf gezwungen hatte, gab er schon 1635 wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch ein eigenes Heer mit Hilfe kaiserlicher Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, die keinen Sold erhielten, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebens-jhren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. 26. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten und krftigsten Frstenlndern des Deutschen Reiches. Sie umfate, als die Hohenzollern einzogen, die Altmark, Mittel-mark, Priegnitz, Uckermark und rechts der Oder Sternberg; die Neumark wurde dazu zurckerworben. Sie war von vornherein militrisch verwaltet und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Einzellnder. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Siedel-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten einge-schrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte not-wendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich die Staatsgewalt einer groen Domnenverwaltung, in der Hof- und Staatsverwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft, ein groer Teil des Landes war unmittelbares Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die eingehenden Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Staatsgter (Domnen) verschuldet waren oder versetzt wurden. Am Hofe wurden auer den Beamten auch die zufllig anwesenden Adligen, die Stnde, wenn sie versammelt waren, fremde Gste mit Gefolge und Dienerschaft, zuweilen tglich der tausend Menschen verpflegt. Da fast alle Ertrge der Staats-gter in Naturform verbraucht wurden, so waren die Geldeingnge von ihnen sehr gering. Dagegen warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher in die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Stnden verpfndet.

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 Das Emporkommen Preuens. 27. 28. Johann Johann Sigismund (1608 1619) erwarb durch den Vertrag 3s? von Xanten (1614) das Herzogtum Cleve, die Grafschaft Mark und ' die Herrschaft Ravensberg (vgl. V 81a und 115). 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtnme Preußen belehnt. Damit fate Brandenburg Fu in Rheinland und Westfalen und bald nachher im uersten Osten Deutschlands. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnisse der. Seitdem wurde es zum Regieruugs-gruudsatze der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Georg Wilhelm (1619 1640) wurde in den schwierigen Zeiten Wilhelm Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager-Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausteu daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. Erhe der 28. Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. Die Mark Mark. Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten Territorien im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 mehr als 27 000 qkm (500 Quadratmeilen) umfassen und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Gebiete. Wirtschaft- Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolouiallandes liche Verhlt-unter den Askauieru folgte unter den Wittelsbachern und Luxemburgern nme- eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder bessere Zeiten; aber fett dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Entfal-tung ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Fwnz- Noch glich der Staat einer groen Domne, in der Hof- und Staats-w-sen. Verwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft. Ein groer Teil des Landes war unmittelbares Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der die Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae,

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 41

1912 - Breslau : Hirt
Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. 41 Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Monmlliinbes unter den Askamern folgte unter den Wittelsbachern und Luxemburgern nisse. eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder bessere Zeiten; aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Eutfal-tuug ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich der Staat einer groen Domne, in der Hos- und Staats-Verwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft. Ein groer Teil des Landes war unmittelbares Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Domnen verschuldet waren oder versetzt wurden. Da alle Ertrge der Domnen in natura verbraucht wurden, kam wenig bares Geld ein. Dagegen warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher in die knrfrst-liehe Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschul-duug des Hofes in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Stnden verpfndet. Einen bedeutenden Zuwachs ihrer Macht fanden die Kurfrsten feit ihrem bertritt zur Reformation darin, da ihnen als Landesherren die Leitung und Ordnung der Landeskirche zufiel. Nachdem die Stnde, zu denen geistliche und weltliche Groe, der Die Stnde. Adel und die Städte gehrten, unter den ersten Hohenzollern ihre Bedeutung verloren hatten, gelangten sie seit 1530 wieder zu Macht. Der wichtigste Stand war der zahlreiche Landadel, der es am Ende des Jahrhunderts durchsetzte, da alle nicht in der Mark geborenen kurfrstlichen Beamten aus den hheren Stellungen verdrngt wurden. Der Landtag, zu dem die Stnde berufen wurden, hatte das Recht der Steuerbewilligung; er entschlo sich in der Regel erst dann dazu, dem Kurfrsten eine Steuer zu bewilligen, wenn seine Beschwerden abgestellt und neue Zugestndnisse gemacht worden waren. Auf diesem Wege brachte er allmhlich die Ver-waltung der Steuern und Schulden an sich und machte schlielich den Hof von sich abhngig. Aber die Verwaltung der Stnde litt an dem groen bel weitgehender Lssigkeit und schlimmster Parteilichkeit und zeigte sich durchaus unfhig, etwas Neues zu schaffen. Am verhngnisvollsten war der vllige Rckgang des Heerwesens; seetrocfen-die Lehnspflicht der Ritter war verfallen, und die Heeresfolge der Brger und Bauern hatte aufgehrt. Als die Gefahr eines groen inneren Krieges in Deutschland drohte, fingen die Kurfrsten an, einige Städte, z. B. Kstrin und Spandau, zu befestigen. Es war dies das einzige, was zum Schutze des Landes geschehen war, als der groe Krieg ausbrach.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 43

1911 - Breslau : Hirt
Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. 43 28. Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. Die Mark "6aer{bet Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten Territorien im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 mehr als 27 000 qkm (500 Quadratmeilen) umfassen und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Gebiete. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Koloniallandes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxemburgern ine. eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder bessere Zeiten; aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Eutfal-tuug ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich der Staat einer groen Domne, in der Hof- und Staats-Verwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft. Ein groer Teil des Landes war unmittelbares Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Domnen verschuldet waren oder versetzt wurden. Da alle Er-trge der Domnen in natura verbraucht wurden, kam wenig bares Geld ein. Dagegen warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die sther in die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahr-Hunderts den Stnden verpfndet. Einen bedeutenden Zuwachs ihrer Macht fanden die Kurfrsten seit ^Zue. ihrem bertritt zur Reformation darin, da ihnen als Landesherren das Jus reformandi und die Leitung und Ordnung der Landeskirche zufielen. Nachdem die Stnde, zu denen geistliche und weltliche Groe, der Die Stnde. Adel und die Städte gehrten, unter den ersten Hohenzollern ihre Bedeutung verloren hatten, gelangten sie seit 1530 wieder zu Macht. Der wichtigste Stand war der zahlreiche Landadel, der es am Ende des Jahrhunderts durchsetzte, da alle nicht in der Mark geborenen kurfrstlichen Beamten aus den hheren Stellungen verdrngt wurden. Der Landtag, zu dem die Stnde berufen wurden, hatte das Recht der Steuerbewilligung', er entschlo sich in der Regel erst dann dazu, dem Kurfrsten eine Steuer zu bewilligen, wenn seine Beschwerden abgestellt und neue Zugestndnisse gemacht worden waren. Auf diesem Wege brachte er allmhlich die Ver-waltung der Steuern und Schulden an sich und machte schlielich den Hof von sich abhngig. Aber die Verwaltung der Stnde litt an dem groen bel weitgehender Lssigkeit und schlimmster Parteilichkeit und zeigte sich durchaus unfhig, etwas Neues zu schaffen.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
34 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. 19. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten und krftigsten territorialen Lndern des Deutschen Reiches. Sie nmsate, als die Hohenzollern einzogen, die Alt-mark, Mittelmark, Priegnitz, Uckermark und rechts der Oder Sternberg-, die Neumark wurde dazu zurckerworben. Sie war von vornherein militrisch organisiert und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Territorien. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolonial-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens ausblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten einge-schrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte not-wendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich die Staatsgewalt einer groen Domnenverwaltung, in der Hof- und Staatsverwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft, ein groer Teil des Landes war direktes Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die eingehenden Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Domnen ver-schuldet waren oder versetzt wurden. Am Hofe wurden auer den Beamten auch die zufllig anwesenden Adligen, die Stnde, wenn sie versammelt waren, fremde Gste mit Gefolge und Dienerschaft, zuweilen tglich der tausend Menschen verpflegt. Da alle Ertrge der Domnen in natura verbraucht wurden, so waren die Geldeingnge von ihnen sehr genug. Daaeaeu warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher m die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahrhunderts den Stnden verpfndet. Einen bedeutenden Zuwachs ihrer Macht fanden die Kurfrsten seit ihrem bertritt zur Reformation darin, da ihnen als Landesherren das Jus reformandi und die Leitung und Ordnung der Landeskirche zufiel Die Stnde. Zu den Stnden gehrten geistliche und weltliche Groe, der Abel und die Städte. Nachdem sie unter den ersten Hohen-zollern gebeugt werben waren, wrben sie seit 1530 wieber ziemlich mchtig. Der sparsame Nachfolger Joachims Ii. bemhte sich, die von diesem aufgehuften Schulden zu tilgen, und sah sich veranlat, um sich neue Steuern bewilligen zu lassen, den Stnden neue Zugestndnisse zu

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 39

1907 - Breslau : Hirt
I. Zeitalter der Entstehung und Entwicklung der Gromchte. 17. u. 18. Jahrh. 39 Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne wie sein Vater, er schuf den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Sigismund (16081619) erwarb durch den Vertrag von Tanten das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg (vgl. Teil Y, 116). 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnis der. Seitdem wurde es zum Regierungsgrundsatz der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrecht zu er-halten. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden, aber schon 1635 gab er das schwe-dische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, ver--suchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigs-berg zurck, wo er 1640 starb. 26. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten und krftigsten territorialen Lndern im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 ein Gebiet von mehr als 500 Quadratmeilen umfassen. Sie war von vornherein militrisch organisiert und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Territorien. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolonial-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten einge-schrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte not-

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 40

1907 - Breslau : Hirt
40 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preu.-deutschen Geschichte. wendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Noch glich die Staatsgewalt einer groen Domnenverwaltung, in der Hof- und Staatsverwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft, ein groer Teil des Landes war direktes Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der Spree die eingehenden Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae, wie die Domnen ver-schuldet waren oder versetzt wurden. Am Hofe wurden auer den Beamten auch die zufllig anwesenden Adligen, die Stnde, wenn sie versammelt waren, fremde Gste mit Gefolge und Dienerschaft, zuweilen tglich der tausend Menschen verpflegt. Da alle Ertrge der Domnen in natura verbraucht wurden, so waren die Geldeingnge von ihnen sehr gering. Dagegen warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher in die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahr-Hunderts den Stnden verpfndet. Einen bedeutenden Zuwachs ihrer Macht fanden die Kurfrsten seit ihrem bertritt zur Reformation darin, da ihnen als Landesherren das Jus reformandi und die Leitung und Ordnung der Landeskirche zufiel. Die Stnde. Zu den Stnden gehrten geistliche und weltliche Groe, der Adel und die Städte. Nachdem sie unter den ersten Hohen-zollern gebeugt worden waren, wurden sie seit 1530 wieder ziemlich mchtig. In Brandenburg war der wichtigste Stand der zahlreiche Land-adel, der es am Ende des Jahrhunderts durchsetzte, da alle nicht in der Mark geborenen kurfrstlichen Beamten aus den hheren Stellungen ver-drngt wurden. Der Landtag, zu dem die Stnde berufen wurden, hatte das Recht der Steuerbewilligung, er entschlo sich in der Regel erst dann dazu, dem Kurfrsten eine Steuer zu bewilligen, wenn seine Beschwerden abgestellt und neue Zugestndnisse gemacht worden waren. Aus diesem Wege brachte er allmhlich die Verwaltung der Steuern und Schulden an sich und machte schlielich den Hof von sich ab-hngig. Aber die Verwaltung der Stnde litt an dem groen bel weitgehender Lssigkeit und schlimmster Parteilichkeit, sie zeigte sich durchaus unfhig dazu, etwas Neues zu schaffen. Am verhngnisvollsten war es, da das Heerwesen ganz zurck-gegangen war, da die Lehnspslicht der Ritter verfallen war, und die Heeresfolge der Brger und Bauern aufgehrt hatte. Als die Gefahr eines groen inneren Krieges in Deutschland drohte, fingen die Kurfrsten an, einige Städte, z. B. Kstrin, Spandau und Peitz, zu be-festigen. Es war dies das einzige, was zum Schutze des Landes ge-schehen war, als der groe Krieg ausbrach.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 43

1912 - Breslau : Hirt
% 28. 29. Geschichte Brandenburgs. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. 43 wie die Domnen verschuldet waren oder versetzt wurden. _ Da alle Ertrge der Domnen in natura verbraucht wurden, kam wenig bares Geld ein. Dagegen warfen die Mnze und in den Zeiten lebhaften Verkehrs auch die Zlle erhebliche Einknfte ab. Die direkten Steuern, die frher in die kurfrstliche Kasse geflossen waren, wurden allmhlich bei der wachsenden Verschuldung des Hofes in der Mitte des 16. Jahr-Hunderts den Stnden verpfndet. Einen bedeutenden Zuwachs ihrer Macht fanden die Kurfrsten seit ihrem bertritt zur Reformation darin, da ihnen als Landesherren die Leitung und Ordnung der Landeskirche zufiel. Nachdem die Stnde, zu denen geistliche und weltliche Groe, der Die Stnde. Adel und die Städte gehrten, unter den ersten Hohenzollern ihre Bedeutung verloren hatten, gelangten sie seit 1530 wieder zu Macht. Der wichtigste Stand war der zahlreiche Landadel, der es am Ende des Jahrhunderts durchsetzte, da alle nicht in der Mark geborenen kurfrstlichen Beamten aus den hheren Stellungen verdrngt wurden. Der Landtag, zu dem die Stnde berufen wurden, hatte das Recht der Steuerbewilligung-, er entschlo sich in der Regel erst dann dazu, dem Kurfrsten eine Steuer zu bewilligen, wenn seine Beschwerden abgestellt und neue Zugestndnisse gemacht worden waren. Auf diesem Wege brachte er allmhlich die Verwaltung der Steuern und Schulden an sich und machte schlielich den Hof von sich abhngig. Aber die Verwaltung der Stnde litt an dem groen bel weitgehender Lssigkeit und schlimmster Parteilichkeit und zeigte sich durchaus unfhig, etwas Neues zu schaffen. Am verhngnisvollsten war der vllige Rckgang des Heerwesens; Heerwesen, die Lehnspflicht der Ritter war verfallen, und die Heeresfolge der Brger und Bauern hatte aufgehrt. Als die Gefahr eines groen inneren Krieges in Deutschland drohte, fingen die. Kurfrsten an, einige Städte, z. B. Kstrin und Spandau, zu befestigen. Es war dies das einzige, was zum Schutze des Landes geschehen war, als der groe Krieg ausbrach. Die Begrndung des Brandenburgisch-Preuischen Staates in dem Jahrhundert von 1640 1740. a) Die uere Geschichte. 29. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst (1640 -1688). gjgj Friedrich Wilhelm, geboren 1620 im Schlosse zu Berlin, erhielt seine (mo-iess). Bildung in den Niederlanden. Er studierte vier Jahre lang (16341638) an der Universitt Leiden, auch wohnte er damals der Belagerung von Breda durch Friedrich Heinrich von Oranien bei; dessen Tochter Luise Henriette wurde seine erste Gemahlin (1646).1 Im Jahre 1640 folgte er seinem Vater und befreite zunchst durch Regrungs> einen Neutralittsvertrag, den er mit Schweden schlo, die Mark von den 1 Seine zweite Gemahlin war Dorothea von Holstein-Glcksburg.

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 33

1911 - Breslau : Hirt
Rckblick auf die Geschichte der Mark Brandenburg vor der Zeit des Groen Kurfrsten. 33 geteilt wurde. Markgraf Hans von Kstrin erhielt die Neumark, Joachim Ii. die Kurmark. Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann 1539 auch Joachim Ii. Joachims Kanzler, Lampert Distelmeyer, brachte 1537 den Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und dem Piastischen Herzoge Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aus-sterben der Piasten die genannten Lnder an die Kurfrsten von Branden-brg fallen, beim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Ge-bietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. (1569) vom Könige von Polen die Mitbelehnnng mit dem Herzogtum Preußen und somit das Recht der Erbfolge. Joachim Ii. liebte es, glnzend Hof zu halten, strzte sich aber in Schulden. Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinderlos gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch eine sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen (Jude Lippold). Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne wie sein Vater, schuf den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Siegmund (1608 1619) dehnte Brandenburgs Besitzungen, die sich bis dahin aus Gebiete an der mittleren Elbe und Oder beschrnkt hatten, fast gleichzeitig bis zum Rhein und zur Memel aus; er erhob Anspruch auf das jlichsche Erbe, trat 1613 zum reformierten Bekenntnis der und erwarb durch den Vertrag von Xanten (1614) das Herzogtumkleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravens-berg (vgl. Teil V, 116). Im Jahre 1618 fiel ihm auch nach dem Tode Albrecht Friedrichs das Herzogtum Preußen zu, mit dem er bereits 1611 belehnt worden war. Die Reichsgrenzen decken hie seitdem auch fr Preuens Schutz eintreten. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Das Bndnis mit Schweden, zu dem ihn sein Schwager Gustav Adolf gezwungen hatte, gab er schon 1635 wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht aus die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, die keinen Sold erhielten, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebens-jhren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. Pfeifer, Geschichte. Vi. (K.) o

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 55

1906 - Leipzig : Dürr
Vorgeschichte des brandenburgisch-preuischen Staates von 11341640 55 30 jhrigen Kriege zu erkennen. Johann Cicero war der erste der hohen-zollernschen Kurfrsten, der sich heimisch in der Mark fhlte und sich in-folgedessen den friedlichen Arbeiten der Staatsverwaltung widmete. Seitdem Albrecht Achilles durch das nach ihm genannte Hausgesetz das Kur-srstentnm vor Zerstcklung gerettet hatte, konnte sein Sohn nebst seinen Nachfolgern die Ordnung der Verwaltung beginnen, soweit das unter den stndischen Vorrechten berhaupt mglich war. Naturgem trachtete Johann Cicero nach einer Hebung der Einnahmen; denn nur mit Geld-Mitteln konnte dem Staate geholfen werden. Die Domnen, vor allem aber die wiedereingefhrte unmittelbare Vermgenssteuer der Bede und die mittelbare Steuer der Bierziese wie auch das vom Kurfrsten beanspruchte Zollregal muten neue Einnahmen liefern. Joachim I. brachte die jhr-liehen Einknfte auf 80000 Goldgulden (ca. 560000 Mk.); er hat auch die stdtische Verwaltung geordnet und Einheit in die Mannigfaltigkeit t)er stdtischen Verwaltungsformen geschaffen (zwei Brgermeister, sechs Ratsherren, Befestigung der Städte, Bewaffnung der Brger). Unter Joachim Ii. ist die von Johann angebahnte Finanzverwaltung wieder ver-fallen. Seine glnzende Hofhaltung und Verschwendungssucht brachten den Staat in Schulden, deren Bezahlung die Stnde des Landes nach langer Weigerung erst bernahmen, als ihnen vom Kurfrsten Zugestndnisse ge-macht wurden, unter denen am wichtigsten fr die Zukunft das Recht der eigenen Verwaltung der neuaufgelegten Steuern wurde. Die Beseitigung dieser Zersplitterung der Finanzverwaltung durch die stndischen Kassen ist dem Groen Kurfrsten besonders schwer geworden. Johann Georg mute den Gutsherren und Magistraten Zugestndnisse machen, um sie zu neuen Steuern heranzuziehen, mit denen er die Schulden seines Vaters tilgen wollte. Einen groen Fortschritt in der Verwaltung fhrte Joachim Friedrich durch die Schpfung des Geheimen Rats herbei, der zum Mittel-Punkt der gesamten Landesverwaltung wurde, eine Art Ministerium, das die Oberaufsicht der Finanzen, Handel und Gewerbe und das Kriegswesen führen sollte. d) Die Hebuug des materiellen Wohlstandes und der Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens sind ebenfalls ein Be-weis von dem Aufblhen der Mark unter den Hohenzollern bis zum Dreiigjhrigen Kriege. Mit sachkundigem Blicke haben die Kurfrsten Gewerbe und Handel und besonders diejenigen gewerblichen Erwerbszweige in ihrem Staate gefrdert, die den Wohlstand heben konnten (Tuchindustrie, Eisenwerke, Kupferhmmer, Papiermhlen). Durch hohe Besteuerung aus-lndischer Erzeugnisse wurde das einheimische Gewerbe wesentlich untersttzt. Die Einfhrung gleicher Mae und Gewichte durch Joachim I. war dem Aufschwung des Handels besonders frderlich, wie auch die Herstellung

11. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 40

1912 - Breslau : Hirt
40 Das Emporkommen Norddeutschlands. 27. 28. Joachim Ii. erhielt die Kurmark, sein jngerer Bruder Hans die Neumark (mit der Hauptstadt Kstrin). Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. 1537 kam der Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und den Piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlan zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Markgrafen von Brandenburg fallen, bei deren Aus-sterben aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom Könige von Polen die Mitbelehnuug mit dem Herzogtum Preußen. Im Gegensatze zu seinem sparsamen Bruder strzte sich Joachim durch verschwenderische Hofhaltung tief in Schulden. 3gatm Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinder-(i57i-i598). los gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. Joachim Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne (1598-1608). wie sein Vater; er bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Johann Sigismund (1608 1619) erwarb durch den Vertrag ossss. on Xanten (1614) das Herzogtum Cleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg (vergl. Band V). 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtnme Preußen belehnt. Da-mit fate Brandenburg Fu in Rheinland und Westfalen und bald nachher im uersten Osten Deutschlands. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnisse der. Seitdem wurde es zum Regierungs-grundsatze der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Georg Wilhelm (1619 1640) wurde in den schwierigen Zeiten (iki9 i64o). des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager-Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. Gre der 28. Ans der inneren Geschichte Brandenburgs. Die Mark Branden-9jlarf- brg gehrte von Anfang an zu den grten Territorien im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 mehr als 27 000 qkm (500 Quadratmeilen) umfassen und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Gebiete.

12. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42 Das Emporkommen Preuens. 27. Joachim Il erhielt die Kurmark, sein jngerer Bruder Hans (Johann) die Neumark (mit der Hauptstadt Kstrin, daher gewhnlich Hans von Kstrin genannt). Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. Am 2. November wurde in Berlin zum erstenmal evan-gelischer Gottesdienst abgehalten. Joachims Kanzler Lantpert Distelmeyer brachte 1537 den Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und den piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Markgrafen von Brandenburg fallen, beim Aussterben derselben aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom Könige von Polen die Mitbelehnuug mit dem Herzogtum Preußen. Im Gegensatze zu seinem sparsamen Bruder strzte sich Joachim durch verschwenderische Hofhaltung tief in Schulden. Johann Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinder-(i5?M598). los gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. Joachim Joachim Friedrich (1598-1608) regierte in dem gleichen Sinne <159?1k08>. wie sein Vater-, er schuf den Geheimen Rat als oberste Regiernngs-behrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Johann Sigismund (1608 1619) erwarb durch den Vertrag St6i9?. von Xanten (1614) das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg. 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtume Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnisse der. Seitdem wurde es zum Regierungsgrundsatze der Hoheuzolleru, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Georg Wilhelm (1619 1640) wurde in den schwierigen Zeiten <is?imo> des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb.

13. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 228

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
228 Preuens seinem Lande krftigen Nutzen zu verschaffen, bewogen Gustav Adolf, in die deutschen Angelegenheiten einzugreifen. Nachdem er unter franzsischer Vermittlung den polnischen Krieg durch einen Waffenstill-stand auf 6 Jahre beendigt, die schwedischen Stnde seiner jungen Tochter Christine, der einzigen Thronerbin, gehuldigt, und er an die Spitze der Regentschaft seinen treuen und klugen Kanzler Axel Oxenstierna gestellt hatte, schiffte er sich mit 15000 Mann auserlesener Truppen, die sich durch sptere Zuzge auf etwa 40000 Mann vermehrten, nach der deutschen Kste ein. Am 25. Juni 1630 landete er an der Mndung der Peene in Pommern und brachte noch in demselben Jahre ganz Pommern in seine Gewalt. Seine Erfolge veranlassten Frankreich, das von dem staats-klugen Kardinal Richelieu geleitet wurde, zum Abschlu eines Vertrages zu Brwalde, wodurch es sich zur Zahlung von Hlfsgeldern an Gustav Adolf verpflichtete. Aber die protestantischen Fürsten verhielten sich lau gegen den Fremdling, weil sie dessen politische Nebenabsichten frchteten. Die ngstlichen Kurfrsten Georg Wilhelm von Brandenburg und Johann Georg von Sachsen wnschten neutral zu bleiben. Nur der junge Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel, ein feuriger und tatkrftiger Mann, der gleichgesinnt Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar und die Stadt Magdeburg schloffen sich Gustav Adolf an. Sogleich rckte Tilly mit seiner Hauptmacht gegen das trotzige Magdeburg, um es zu belagern. Zum Entstze Magdeburgs zog Gustav Adolf fogleich von Frankfurt her nach Verlin und verlangte von seinem Schwager Georg Wilhelm, da ihm die beiden Festungen Spandau und Kstrin zu seiner Sicherheit bergeben werden sollten. Georg Wilhelm zauderte aber, und während nun Gustav Adolf mit dem Kurfrsten von Sachsen wegen Einrumung der Festung Wittenberg in Unterhandlung ik3i stand, fiel Magdeburg am 20. Mai 1631 in die Hnde Tillys und Pappenheims und wurde gnzlich zerstrt/) Jetzt zwang Gustav Adolf den Kurfrsten von Brandenburg mit Gewalt zum Abschlu eines Bndnisses, und auch der Kurfürst von Sachsen schlo sich ihm an. Tilly hatte sich inzwischen auf den Befehl des Kaisers nach Kursachsen gewandt und brandschatzte hier furchtbar, um den Kurfrsten wieder zum Anschlu an den Kaiser zu bewegen. Johann Georg flehte Gustav Adolf an, sein Land vor den Kaiserlichen zu retten, und der König schlug Tilly bei i) Fr. Friese: Erlebnisse des Stadtschreibers Daniel Friese bei der Zerstrung Magdeburgs 1631.

14. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 121

1910 - Breslau : Hirt
Die Hohenzollern in der Mark. 121 der Markgraf Hans von Kstriu die Neumark. Obwohl ihnen das Versprechen abgenommen worden war, der alten Lehre treu zu bleiben, fhrten beide die Reformation in der Mark ein, zuerst der Markgraf Hans, dann auch Joachim Ii. am 1. November 1539. Am 2. November wurde tu Berlin evangelischer Gottesdienst gehalten. Joachims Kanzler, Lampert Distelmeyer, brachte den solgereichen Erbvertrag mit den Piastischen Her-zgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasteu die genannten Lnder an die Kurfrsten von Brandenburg fallen, beim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Teile im Sden der Mark erhalten. Auch empfing Joachim Ii. von dem König von Polen die Mitbelehnnng mit dem Herzogtum Preußen. Johann Georg (15711598). Auf einen Vater, der sehr glnzend gelebt hatte, folgte ein sparsamer und haushlterischer Sohn, der sich vor allem angelegen sein lie, die vorhandenen Schulden zu tilgen, und erst als ihm dies gelungen war, wieder stattlicher Hof hielt. Unter feiner Re-gierung erfreute sich die Mark groen Wohlstandes. Er sicherte sie durch die Anlage von Festungen. Joachim Friedrich (15981608) setzte den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde ein und bernahm spter sr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung von Preußen. 133. Die Kurfrsten im Anfang des 17. Jahrhunderts. Johann Sigismund (16081619) trat im Jahre 1613 zum reformierten Bekenntnis der, obwohl seine smtlichen Untertanen dem lutherischen Bekenntnis angehrten. Er machte sich zum Grundsatz seiner Regierung, die Toleranz, d. h. Duldung zwischen den beiden Bekenntnissen, ausrechtzuer-halten. Im Jahre 1609 erwarb er Kleve, Mark und Ravensberg (vgl. 117). Ein Jahr vor seinem Tode wurde er nach dem Ableben Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Ihm folgte fein Sohn Georg Wilhelm (16191640). Er wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzen-berg geleitet. Zu dem Bunde mit feinem Schwager Gustav Adolf mute er 1631 gezwungen werden, aber fchon vier Jahre darauf trat er dem Prager Frieden bei. Als im Jahre 1637 die pommerfchen Herzge aus-starben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Laudung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiser-lichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten die Mark furchtbar, und die Truppen des Kur-frsteu, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindes-land. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb.

15. Die Neuzeit - S. 107

1905 - Bamberg : Buchner
107 - Kurfürst Joachim Ii. nahm 1539 die lutherische Lehre an, nachdem dieselbe schon vorher durch Markgraf Georg, der die Protestation von 1529 mitunterzeichnet hatte, in den frnkischen Markgrafschaften eingefhrt worden war. Joachim Ii. erwirkte auch von Polen die Mitbelehnung in Ostpreuen, das seit 1466 unter polnischer Lehenshoheit stand und 1525 aus einem Ordensland in ein weltliches Herzogtum verwandelt worden war (bei dem bertritt des Hochmeisters Albrecht von Hohenzollern zur Lehre Luthers). Joachim Ii. schlo endlich auch mit dem schleichen Herzogs-hause von Liegnitz, Brieg und Wohlau eine Erbverbrderung (gegenseitige Zusicherung der Erbfolge), wie schon sein Vorgnger einen hnlichen Vertrag mit den Herzgen von Pommern abgeschlossen hatte. Kurfürst Johann Sigismund erhielt aus der jlich-klevischen Erbschaft von 1609 (f. S. 51) das Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins sowie die in Westfalen liegenden Grafschaften Mark und Ravensberg; derselbe erhielt als mitbelehnter nchster Verwandter des letzten Herzogs aus der 1525 begrndeten Linie 1618 Ostpreuen als polnisches Lehen. Durch diese beiden Erwerbungen im uersten Westen und Osten wurde der Umfang des brandenburgischeu Staates verdoppelt (1471 Quadratmeilen statt 714). der Kurfürst Georg Wilhelm und seine Stellung zu Gustav Adolf bergt. S. 58. Dessen Sohn Friedrich Wilhelm, spter der Groe Kurfürst" genannt (164088), hatte einen Teil seiner Jugend in den Niederlanden zugebracht. Er erhielt im Westflischen Frieden Hinterpommern sowie als Entschdigung fr Vor-pommern die vier skularisierten Stifte Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin. Seine nchste Sorge war, seine durch den langen Krieg erschpften Lande wieder zu heben. Durch kraftvolle und zielbewute Politik verschaffte er seinem kleinen Staate Ansehen im Reiche und im brigen Europa. Er lste das lstige Lehensverhltnis, in welchem er als Herzog von Preußen zur Krone Polen stand, durch seine Teil-nhme am Schwedisch-Polnischen Krieg; vergl. S. 98. Durch die Schlacht von Fehr-bellin (28. Juni 1675), die erste selbstndige Waffentat Brandenburgs, erschtterte der Groe Kurfürst die Stellung Schwedens in Deutschland, wenn schon der Friede von St. Germain (1679) ihn zur Herausgabe seiner Eroberungen zwang. Seine Ansprche auf die 1675 erledigten Herzogtmer Liegnitz, Brieg und Wohlau trat Kurfürst Friedrich Wilhelm an Kaiser Leopold ab gegen den Schwiebuser Kreis (stl. v. Frankfurt a. >.), auf welchen jedoch der Thronfolger Friedrich in einem ge-Heimen Vertrag verzichtete. Im Innern regierte der Groe Kurfürst im Geiste seines Zeitalters absolut, insbesondere brach er den Widerstand der Stnde in Preußen. Er errichtete unter Mitwirkung des aus schwedischen Diensten bergetretenen Feldmarschalls Der ff-linger ein stehendes Heer, das bei seinem Tod etwa 28000 Mann stark war, und unternahm die Grndung einer Seemacht (Kriegshafen Emden; die Anfnge einer deutschen Kolonisation s. S. 8). Der Ackerbau wurde gehoben, der Verkehr durch Kanle und Straen erleichtert \ die Industrie nach niederlndischem und franzsischem Vorbilde gefrdert; durch Aufnahme flchtiger franzsischer Protestanten gewann Brandenburg betriebsame Bewohner. c) Brandenburg-Preuen vom Tode des Groen Kurfrsten (1688) bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Groen (1740). Kurfürst Friedrich Iii. (reg. 16881713; König in Preußen seit 18. Januar 1701) 1 Die weitzerstreuten Besitzungen Brandenburg-Preuens wurden 1650 dnrck einen Postkurs verbunden, der den Weg von Kleve bis Knigsberg mit einer damals angestaunten Schnelligkeit von 10 Tagen zurcklegte.

16. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
Die Begrndung des Brandenburgisch-preu. Staates ufto. 49 Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolonial-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber vom Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiigjhrigen Kriegetz ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Der Staat wurde nach Art einer groen Gutsverwaltung geleitet, da ein groer Teil des Landes direktes Eigentum des Markgrafen war, aus dessen Ertrgnissen an Frchten, Vieh und etwaigem baren Gelde die'staats- und Hofverwaltung, die zeitweise sehr verschwenderisch war, bestritten wurde. Die Geldeinknfte aus Mnze und Zllen waren mig, die direkten Steuern wurden im 16. Jahrhundert den Stnden verpfndet. Unter den Stnden, d. h. den geistlichen und weltlichen Groen, dem Adel und den Stdten, spielte in Brandenburg der Landadel die wichtigste Rolle. Der stndische Landtag hatte das Recht der Steuerbewilligung und ntzte dasselbe zur Erringung von Zugestndnissen ans. Auf diese Weise brachte er im 16. Jahrhundert die Verwaltung der Steuern und Schulden an sich und machte den Hof von sich abhngig. Diese stndische Verwaltung war aber lssig und parteiisch und zeigte sich unfhig, Neues zu schaffen. Am traurigsten stand es mit dem Heerwesen, da die Lehnspflicht der Ritter auer bung gekommen war und die Heeresfolge der Brger und Bauern aufgehrt hatte. Als die Gefahr eines groen inneren Krieges in Deutschland drohte, fingen die Kurfrsten an, einige Städte zu befestigen. Es war dies das einzige, was zum Schutze des Landes geschehen war, als der groe Krieg ausbrach. 2. Die Begrndung des Brandenburgisch-preuischen Staates in dem Jahrhundert von 16401740. a) Die uere Geschichte. 25. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst (16401688). Friedrich Wilhelm, 1620 zu Berlin geboren, erhielt seine Bildung in den Niederlanden. Er studierte vier Jahre lang au der Universitt Leiden und lernte in seinem Grooheim Friedrich Heinrich von Oranien, mit dessen Tochter Luise Henriette, einer Urenkelin Colignys, er sich spter vermhlte, einen groen Feldherrn kennen. Pfeifer, Geschichte. Vi. (S.-W.-D.) ^

17. Brandenburgisch-preußische Geschichte in Verbindung mit der neueren deutschen Geschichte - S. 16

1912 - Leipzig : Teubner
16 Georg Wilhelm. heit blieb lutherisch (Brandenburg und Preußen), die Minderheit mar reformiert oder katholisch (Cleve und Mark). Johann Sigismund lie jeden feiner Untertanen ungehindert nach seinem Glauben leben. Das Land der hohenzollern wurde ein pari, ttifcher Staat. Georg Wilhelm 16191640. Fast während des ganzen groen Krieges hat er der Brandenburg regiert. Das Land bedurfte eines entschlossenen Herrschers. Doch Georg Wilhelm schwankte unschlssig hin und her. Weil er es weder mit dem Kaiser noch mit den Glaubensgenossen verderben wollte, behandelten ihn alle als Feind. Hber nicht blo der Kur-frst war schuld an dem Elend Brandenburgs, sondern noch mehr waren es die fast allmchtigen, aber kurzsichtigen Stnde. Sie verweigerten ihm die Mittel zum Unter-halt einer ausreichenden Heeresmacht. Gustav Adolf kam als Helfer der Protestanten nach Deutschland. Doch sein eigner Schwager Georg Wilhelm schlo sich ihm erst an, als er dazu gezwungen wurde. Denn er frchtete, der Schwedenknig wolle ihm die pommerfche Erbschaft entreien. Nach Gustav Kdolfs Tode trat der Kurfürst dem prager Sonderfrieden bei (1635); ja er schlo mit dem Kaiser einen Bund gegen Schweden. Dafr hausten nun die Schweden besonders schlimm gerade in Brandenburg. Der Kurfürst lie sich ganz vom Kaiser lenken. Die Regierung Brandenburgs besorgte fr den Kurfrsten der katholische Minister Graf Schwarzenberg; der war aber ganz sterreichisch gesinnt und tat alles zu Gefallen und zum Nutzen des Kaisers. 3m Jahre 1637 starb der letzte Pommerherzog. Der Kurfürst versuchte sein Erbe den Schweden zu entreien; doch das Unternehmen scheiterte. Die Schweden verheerten seitdem die Mark um so mehr. Fast ebenso schlimm hausten die eigenen Sldner des Kurfrsten, weil sie nicht abgelehnt werden konnten. Das Elend Brandenburgs gegen Ende des Krieges mar grenzenlos; kaum ein anderes deutsches Land war in hnlicher Weise verheert. Zum Glck kam jetzt einer der grten hohenzollern zur Regierung, Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst". Er wurde der Begrnder des brandenburgisch-preuischen Staates. C. Der Dobenzollerrtftaat wcbft empor und tritt in Cdettftreit mit Dabsburg. Friedrich Wilhelm der Groe Kurfrft 16401688. Wiederholung I, 3. Die Erbschaft. Das hohenzollerfche Lndergebiet am Ansang feiner Regierung war schon betrchtlich; es umfate Brandenburg, Eleve, Mark und Ravensberg und das Herzogtum (Vst-)preuen. Doch die einzelnen Gebiete lagen zerstreut im uersten Westen wie im uersten Dsten Deutschlands, waren also auswrtigen Feinden (z.b.?)

18. Geschichte der Neuzeit - S. 13

1917 - Leipzig : Hirt
Brandenburg am Ende des 16. und am Anfang des 17- Jahrhunderts. 13 5. Preußen zur Zeit der Reformation. Zur Zeit Luthers war Alb recht von Hohenzollern, der Vetter des Kurfrsten von Brandenburg, Hochmeister. Tic Reformation breitete sich rasch in Preußen aus. Auch viele Ordensritter bekannten sich zur Lehre Luthers. Der Hochmeister selbst folgte ihrem Beispiel; a- verwandelte 1525 auf den Rat Luthers und mit Genehmigung seines Lehnsherrn 1525. Preußen in ein weltliches erbliches Herzogtum. Der Orden wurde aufgelst. Um der Wissenschaft zu dienen, stiftete Herzog Albrecht die Universitt Knigsberg. 5. Brandenburg am Ende des 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderts. 1. Johann Georg war ein sehr sparsamer Regent. Um auch die wohl- 1571. habenden Brger an Sparsamkeit zu gewhnen, erlie er strenge Gesetze gegen den Luxus. Der Gewerbttigkeit und dem Landbau gereichte es zum Vorteil, da er viele protestantische Niederlnder aufnahm, die um ihrer Religion willen ihre Heimat verlassen hatten. 2. Joachim Friedrich hatte wie die meisten Fürsten feiner Zeit das Be- 1598. streben, den Einflu der Stnde und die Rechte der Städte herabzudrcken und selbst mglichst unumschrnkt zu regieren. Er richtete den Geheimen Staatsrat ein, ein aus neun Mnnern bestehendes Kollegium, dem besonders die Verwaltung der Finanzen, die Sorge fr Handel und Gewerbe und fr das Heerwefen zugewiesen wurden. Fr den geisteskranken Herzog von Preußen (Sohn Albrechts) fhrte er als Vormund die Regierung. 3. Johann Sigismund trat zum reformierten Bekenntnis der, zum 1608. groen Leidwesen der strengen Lutheraner. Er versprach aber den Stnden, da jeder Untertan ungehindert beim lutherischen Bekenntnis bleiben drfe. So stellte er den Grundsatz der religisen Duldung auf, der zur Einigung der deutschen Lnder unter dem Zepter der Hohenzollern wesentlich beigetragen hat. Tie Gemahlin des Kurfrsten blieb dem lutherischen Bekenntnis eifrig zugetan. Der Herzog der vereinigten Gebiete Jlich, Kleve, Berg, Mark und Ravensberg starb kinderlos. Johann Sigismund erhob als einer der nchsten Verwandten Anspruch auf das Land. Im Teilungsvertrage zu Xanten kamen Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg. Es waren die ersten 1614. Erwerbungen des Staates im Westen Deutschlands. Nach dem Tode des geisteskranken Herzogs von Preußen fiel dieses Land 1618 als polnisches Lehen an Brandenburg. 1618. 4. Whrend des Dreiigjhrigen Krieges regierte Georg Wilhelm, einer der schwchsten hohenzollernfchen Kurfrsten. Von seinem Minister Schwarzen-bcrg beraten, hatte er nur das eine Bestreben, neutral zu bleiben. Sein Schwager Gustav Adolf ntigte ihn zwar 1631, sich den Schweden anzu- 1631. schlieen. Doch schon 1635 trat er dem von Sachsen mit dem Kaiser ge- 1635. schloffenen Sonderfrieden von Prag bei. Die Folge war, da Brandenburg Ii Un von Schweden und Kaiserlichen gleichermaen verwstet wurde. Dem Kurfrsten fehlte es an Tatkraft, feine Neutralitt mit den Waffen in der Hand zu behaupten. Er kehrte dem Jammer feines Landes den Rcken und ging nach Knigsberg, wo er 1640 starb. 1640.

19. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 32

1895 - Paderborn : Schöningh
32 is. Aufschwung unter dem Groen Kurfrsten Friedrich Wilhelm. es fehlte ein Heer, diese Neutralitt zu schtzen und das Land gegen die herumschwrmenden Kriegerscharen zu verteidigen. Als daher der Krieg sich nach Nieder-Sachsen wlzte und Mansfeld an der Dessauer Elbbrcke von Wallenstein, der Dnenknig Christian Iv. bei Lutter am Barenberge von Tilly geschlagen war, hatte Brandenburg wie von den flchtigen so von den siegreich verfolgenden Truppen harte Drangsale zu erdulden. Dennoch blieb der Kurfürst auch fernerhin neutral, bis er durch das krftige Eingreifen des Schwedenknigs Gustav Adolf gezwungen wurde, aus seiner Stellung herauszutreten. Nicht die Verschwgerung des Kurfrsten und des Knigs bewirkte eine Annherung: vielmehr empfand jener gegen diesen eine um so grere Abneigung, da die Schweden Pommern trotz des mit Brandenburg bestehenden Erbvertrags frmlich besetzten und, wie es schien, fr immer in Beschlag nahmen. Erst als Gustav Adolf Frankfurt a. d. O. erobert hatte und gegen Berlin heranrckte, verstand der Kurfürst sich zu einem Vertrage, wonach den Schweden Spandau eingerumt und eine monatliche Untersttzung von 3000 Thalern versprochen wurde. Whrend der Schwedenknig durch Deutschland siegreich vordrang, fochten brandenburgische Truppen in Schlesien. Und selbst nachdem Gustav Adolf bei Ltzen gefallen war, blieb Georg Wilhelm auf der Seite der siegreichen Schweden, bis nach ihrer Niederlage bei Nrdliugeu zunchst Kursachsen 1635 mit dem Kaiser den Frieden zu Prag schlo, dem dann auch Brandenburg beitrat. Die Folge davon war. da die Schweden auf wiederholten Streifzgen die Mark verheerten, dann da sie Pommern nach dem Erlschen des herzoglichen Hauses 1637 trotz der Erbansprche Brandenburgs behielten. Da schlo Georg Wilhelm ein frmliches Bndnis mit dem Kaiser, der die Belehnung mit Pommern gern erteilte, aber dessen Besitzergreifung zu bewirken nicht im stnde war. Der von den Schweden hart bedrngte Kurfürst verlie die Marken und starb 1640 in Preußen. 18. b. Huffdiunnig des Staates unter ifem i'ofjeu Kurfrsten. ipcietfcidi Uilmm 1640-88. Der Kurprinz Friedrich Wilhelm, der am 16. Februar 1620 im Schlosse zu Klln an der Spree geboren war, weilte als Knabe in der vor den Strmen des dreiigjhrigen Krieges geschtzten Stadt Kstrin, wo sich sein Geist und sein Gemt unter einer tchtigen Er-ziehung schn entfalteten. Als 14 jhriger Jngling begab er sich an den Hof des ihm verwandten Erbstatthalters der Republik Holland, des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien; dort lernte er die Frchte eines emsigen Ackerbaus, eines regen Gewerbfleies und eines mehr und mehr sich ausdehnenden Handels kernten und fand zugleich an der Uni-versitt Leyden Gelegenheit, feine wissenschaftliche Bildung zu frdern. Als das ppige Hofleben feine Sittlichkeit zu gefhrden drohte, entfernte er sich mit edlem Starkmut in das Lager des Prinzen, der eben damals den Krieg gegen Spanien fortfhrte, und entwickelte unter dessen Leitung

20. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 43

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Dritter Abschnitt. Der dreiigjhrige Strieg 16181648. 43 Die Furcht vor der bermacht des Hauses Habsburg teilte Gustav Adolf mit dem Minister Ludwigs Xiii. von Frankreich, dem Kardinal Richelieu, der damals die franzsische Politik leitete und die Habs-burgische Macht auf alle Weise zu schwchen suchte. Dieser schlo mit dem Schwedenknige einen Vertrag ab, in dem er versprach, ihn bei seinem Zuge durch Deutschland mit Hilfsgeldern (Snbsidien) zu untersttzen. Im Juli 1680 landete Gustav Adolf an der Peenemndung und besetzte zunchst einen groen Teil Pommerns. Er hatte auf einen freu-digen, allgemeinen Anschlu der evangelischen Stnde in Deutschland gerechnet, sah sich aber getuscht; auer Pommern schlssen sich nur die vertriebenen Herzge von Mecklenburg, der Administrator von Magde-brg und spter Hessen ihm an. Die brigen protestantischen Stnde Norddeutschlands, besonders Brandenburg und Sachsen, erklrten auf dem Kongre zu Leipzig eine bewaffnete Neutralitt. Der Kur-frst Georg Wilhelm von Brandenburg, ein Schwager Gustav Adolfs, vollstndig beherrscht von seinem katholischen und kaiserfreund-liehen Minister Adam von Schwarzenberg, frchtete des Knigs Absichten auf Pommern, das kraft eines Erbvertrages nach dem Tode des Herzogs Bogislav Xiv., des letzten seines Stammes, an Brandenburg fallen sollte, und verweigerte ihm den Durchzug. Erst als Gustav Adolf mit Gewalt drohte, gab er nach und rumte ihm die Festung Spandau ein. Kursachsen blieb dagegen bei seinem Vorsatze, den Schweden den Durchzug zu verweigern. Unterdessen war Tilly herangerckt und hatte sich auf Magdeburg geworfen. Diese Stadt wehrte sich, wie einst gegen die Durchfhrung des Augsburger Interim ( 8, 3), so jetzt gegen die Vollziehung des Restitutionsediktes, war deshalb gechtet und bereits den ganzen Winter von dem General Pappen heim belagert worden. Gustav Adolf, auf-gehalten durch die Verhandlungen mit Brandenburg und Sachsen, ver-mochte der Stadt nicht rechtzeitig zu Hilfe zu kommen und konnte nur seinen Oberst vonfalkenberg zu ihrer Untersttzung senden. So wurde diese Hochburg des Protestantismus trotz heldenmtigster Ver-teidigung am 20. Mai 1631 von den wilden Scharen Tillys und Pappen-heims in frchterlichster Weise geplndert und verwstet und durch ein pltzlich ausbrechendes Feuer, das die verzweifelten Einwohner selbst an-gelegt haben, bis auf den Dom und einige Straen eingeschert. 2. Gustav Adolfs Siegeszug durch Deutschland. Der Fall Magde-burgs war ein schwerer Schlag fr die protestantische Sache. Gustav Adolf schob alle Schuld auf die Kurfrsten von Sachsen und Branden-