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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 63

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Gründung Roms. Romulus. 63 als folgsam den Gesetzen und Einrichtungen der Väter. Da wo Latiner und Sabiner sich berührten, etwa drei Meilen von der Mündung der Tiber, hatten sich Angehörige der beider: verwandten Stämme in zwei verschiedenen Gemeinden angesiedelt. Allmählich vereinigten sich diese durch Abstammung, Sprache und Sitte so nahe stehenden Gemeinden zu einer einzigen, und aus ihrer Vereinigung entstand Rom. 753 Die Sage erzählt: Als Troja von den Griechen zerstört wurde, entrann Aeneas mit seinem Sohne Ascanins dem allgemeinen Verderben und gelaugte nach mancherlei Irrfahrten nach Latium, wo ihm König Latinus seine Tochter Lavinia zur Gemahlin gab. Nach Latinus' Tode folgte ihm Aeneas in der Herrschaft und diesem sein Sohn Ascanins, welcher Alba longa gründete. Einer seiner Nachkommen, Procas, hinterließ zwei Söhne, Nnmitor und Amulins. Der Letztere stieß seinen Bruder vom Throne und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestaliu (Priesteriu der Göttin Vesta). Als diese aber Zwillinge gebar, deren Vater der Kriegsgott Mars war, befahl Amulius, die Kinder in die Tiber zu werfen. Doch Mars rettete die Kuabeu. Die Wiege in der sie lagen, blieb an der Wurzel eines wilden Feigenbaumes^häugeu, und eine Wölfin kam herbei und säugte die Kinder. So fand sie der Hirt Faustulus, der sich ihrer annahm und sie durch fein Weib Acca Lanrentia aufziehen ließ. In der Freiheit des Hirtenlebens wuchsen die Knaben, Romulus und Rcmus genannt, zu rüstigen Jünglingen heran, übten ctit Jagd und Kampf ihre Kraft und zeichneten sich durch Muth und Stärke vor allen ihren Genossen ans. Bei einem Streite mit beu Hirten Numitors würde Nemns gefangen genommen und vor feinen Großvater geführt. Dieser stutzte bei seinem Anblick, ließ Faustulus rufen und erfuhr von ihm bic wunberbare Rettnug feiner Enkel. Sofort beschlossen bic Jünglinge, an Amulius Rache zu nehmen. An bcr Spitze einer kämpfesmuthigeu Schaar breingen sic in bic Stadt, erschlugen Amulins und setzten ihren Großvater wieber auf den Thron von Alba longa. Dafür gestattete ihnen dieser, an der Stätte, wo sie aufgewachsen, eine Stadt zu bauen, und die Hirten, ihre eilten Genossen, wurden die ersten Bürger derselben. Nun entstand Streit zwischen beit Brüdern, wer bcr Stadt bcn Namen geben und als König über sic herrschen solle. Endlich kam man übereilt, die Entscheidung der Götter im Vogelflug einzuholen. Dem Reuttis erschienen zuerst sechs Geier, gleich darauf dem Romulus unter Donner und Blitz zwölf Geier. Jubelnd erklärten feine Anhänger den Romulus für bett Erwählten bcr Götter, bic Stadt erhielt bcn Namen Rom, und Romulus wurde ihr erster König. Nun zog biefer um bcu palatinifcheu Hügel, auf welchem sich bic mit Stroh gedeckten Hütten der neuen Stadt erhoben, eine Furche, auf bereit Linie bic Stadtmauer errichtet

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1. Das Altertum - S. 48

1895 - Paderborn : Schöningh
— 48 — Einteilung der römischen Geschichte. § 29. Die römische Geschichte wird in drei Hauptzeiträume eingeteilt : I. 753—509. Die Königsherrschaft. Ii. 509—30. Die Zeit der Republik. Dieser Zeitraum zerfällt in drei Abschnitte. 1. 509—264. Die Unterwerfung Mittel- und Unteritaliens. 2. 264—133. Die Zeit der puuischeu und macedonischen Kriege. Das römische Reich wird ein Weltreich. 3. 133—30. Die Zeit der Bürgerkriege. Iii. 30 v. Chr.—476 u. Chr. Das Kaisertum bis zur Auflösung des weströmischen Kaiserreiches. Erster Zeitraum. Dip äöntgsüerrstsmft, 753—509. «pie Sage von der Gründung Hiours. § 30. Der Sage nach soll der Trojaner Äneas aus dem zerstörten Troja ausgewandert und nach mannigfachen Irrfahrten an der Küste von Latium gelandet fein. Hier soll ihm der König Latinus einen kleinen Landstrich geschenkt und seine Tochter Lavlnia zur Ehe gegeben haben. Nach ihm herrschte sein Sohn Ascänins. Er gründete Alba Longa. Nachdem das Geschlecht des Äneas hier lange Jahre geherrscht hatte, wurde von Alba aus Rom gegründet. Der König von Alba, Nümitor, wurde von seinem herrschsüchtigen Bruder Amülius vom Throne gestoßen. Der Thronräuber ließ die Zwillingssöhne der Rhea Silvia, der Tochter des Nnmitor, und des Gottes Mars, Romulus und Remus, aus der ausgetretenen Tiber in einer Mulde aussetzen und die Mutter in den Strom stürzen. Die Mulde strandete an einem Feigenbaum; eine Wölfin säugte die Kleinen. So blieben sie am Leben. Ein Hirte des Amulius fand die Säuglinge und rettete sie. Zu Jünglingen herangewachsen, wurden sie durch eine wunderbare Fügung von Numitor erkannt. Sie setzten den Großvater wieder in die Regierung

2. Geschichte des Altertums - S. 75

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Begründung der Herrschaft Roms über Latium und Südetrurien. Ständekampf.. 7 5 Erste Periode. Vom Beginne geschichtlicher Kenntnis bis 264. Entstehung des römischen Staates und seine Ausdehnung über Italien. I. Begründung cler Herrschaft Roms über Latium und Südetrurien. Ständekampf. 1. Die Königssage. § Was die Römer über die Gründung ihrer Stadt und ihre älteste Geschichte überliefert haben, gehört größtenteils der Sage an. Die Gründungssage berichtet von dem troischen Helden Äneas, der nach der Zerstörung seiner Yaterstadt lange Irrfahrten zu bestehen hatte, bis er nach mancherlei Abenteuern — so gelangte er nach Karthago zur Königin Dido — nach Latium kam, wo sein Sohn Ascanius oder Iulus Alba longa gründete. Hier herrschte sein Geschlecht bis auf Numitor, den sein Bruder Amulius vom Thron stieß; des Numitor Tochter Rea Silvia machte der Thronräuber zur Yestalin. Doch sie gebar Zwillinge, Romulus und Rem us, Söhne des .Mars; der Hirt Faustulus rettete sie, als Amulius sie am Ufer des Tiber auszusetzen befohlen hatte, wo sie von einer Wölfin ernährt worden waren. Weiter erzählt die Sage, wie die Knaben zu Jünglingen heranwuchsen, Amulius stürzten und ihren Großvater Numitor wieder einsetzten, alsdann am Ufer des Tiber eine Stadt gründeten, die Romulus Rom nannte, und wie dann dieser seinen Bruder Remus erschlug. Die Gründung Roms fällt nach der römischen Überlieferung in das Jahr 753. Romulus war der erste König, heißt es weiter. Die fehlenden Frauen erhielt die neue Stadt durch den Raub der Sabinerinnen, worauf ein Krieg mit den Sabinern unter ihrem Könige Titus Tatius und die Yersöhnung beider Yölker folgte. Am Ende seines Lebens wurde Romulus zu den Göttern entrückt und als Gott Quirinus verehrt. Nach dem kriegerischen Romulus wurde der friedliebende Numa Pompilius, ein Sabiner, zum König erwählt.

3. Geschichte des Altertums - S. 75

1912 - Habelschwerdt : Franke
75 nur geringen Tiefgang hatten, bis zu ihr gelangen; doch war sie vor plötzlichen Überfällen der Seeräuber geschützt. Die Stadt dehnte sich allmählich über sieben etwa 50 m hohe Hügel aus („Siebenhügelstadt"). 1. Die Gründung Roms nach der Sage. Die Sage erzählt: Bei der Zerstörung Trojas durch die Griechen (S. 22) rettete sich der tapfere Äneas mit seinem kleinen Sohne Askanius oder Julus und einer Schar mutiger Trojaner, Nach langen Irrfahrten fanden sie in Latium freundliche Aufnahme. Der König Sattnus gab Äneas später seine Tochter ßaötnia zur Frau. Askanius gründete Alba Lönga, wo seine Nachkommen als Könige herrschten und der Stadt zu Macht und Ansehen verhalfen. Nach etwa 400 Jahren wurde König Numitor von seinem Bruder Amulius entthront. Amulius ließ den Sohn seines Bruders töten und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Priesterin der Göttin Vesta. Als solche mußte sie ehelos bleiben. Doch der Kriegsgott Mars vermählte sich mit ihr, und sie gebar die Zwillingssöhne Komokus und Uernus. Amulius ließ Rhea Silvia lebendig einmauern und die beiden Knaben im Tiber aussetzen. Eine Wölfin säugte sie aber, bis ein Hirt sie fand und rettete. Als Jünglinge gerieten sie einmal in Streit mit den Hirten des Numitor. Remus wurde gefangen genommen und von seinem Großvater ersannt. Dieser nahm die beiden Enkel freudig auf; sie stürzten mit einer Anzahl tapferer Genossen den König Amulius von Alba Longa und setzten Numitor wieder als König ein. Zur Belohnung dafür gab dieser ihnen die Erlaubnis, am Ufer des Tibers, wo sie ihre Jugend verlebt hatten, eine neue Stadt zu gründen. Als sie mit ihren Genossen den Platz bezeichnet und einige Lehmhütten erbaut hatten, gerieten sie in Streit darüber, wer die Stadt beherrschen solle. Sie baten die Götter, ihnen ein Zeichen zu geben. Zuerst erschienen dem Remus sechs Geier. Als er erfreut seinem Bruder hiervon Nachricht sandte, erblickte dieser zwölf Geier. Es kam zwischen beiden Brüdern zum Kampfe. Romulus erschlug seinen Bruder, und die neue Stadt erhielt den Namen £om. 2. Die Gründung Roms nach neueren Forschungen. Wann die Gründung Roms erfolgte, ist unbekannt. Später wurde 753 753 v. Chr.alsgmndungsjahr angenommen. Nach neueren Forschungen ist Rom zwischen 700 und boo v. Chr. von Etruskern gegründet worden und trägt seinen Namen nach dem etruskischen Geschlecht der Ritma. Wahrscheinlich ist die erste Ansiedlung an dem Platze entstanden, an dem die den Tiber hinauffahrenden Schiffe anlegten, und wo die von Etrurien nach Süden gehende Handelsstraße den Fluß überschritt. Später vereinigten sich die drei benachbarten Siedelungen der Latiner, Sabiner und Etrusker, und es entstand

4. Abriß der Geschichte des Altertums - S. 20

1910 - Breslau : Hirt
20 Alte Geschickte. Vi. Die Römer. A. Rom als Königreich. 1. Die Gründung Roms. (Sage.) In Mittelitalien bestand seit alter Zeit die Stadt Alba longa. Dort herrschte einst ein König mit Namen Nnmitor. Sein herrscf süchtiger Bruder Amulins stieß ihn jedoch vom Thron, zwang seine einzige Toä ter Rea Silvia Priesterin der Göttin Vesta zu werden und machte sich selbst zum Könige. Als aber Rea Silvia Zwillinge gebar, die Söhne des Mars waren, ließ Amulius die Priesterin töten und befahl einem Diener, die beiden Knaben in den Tiber zu werfen. Der Diener legte die Kinder in eine Mulde und setzte sie in den angeschwollenen Fluß. Ms das Wasser zurücktrat, blieb die Mulde am User in den Ästen eines Feigenbaumes hängen. Die Knaben wurden von einer Wölfin gesäugt, bis sie der Hirt Faustulus fand. Er nahm sie in sein Haus, nannte sie Remus und Romnlns und erzog sie zusammen mit seinen eigenen Kindern. Die Knaben wuchsen als Hirten heran, wurden streitbare Jünglinge, sammelten gleichgesinnte Genossen um sick und machten mit ihnen Raubzüge in die Umgegend. Einst wurde Remus gefangen genommen und vor Numitor geführt, in dessen Gebiet er geraubt hatte. Faustulus fürchtete, daß Remus hart bestraft werden könnte, eilte zu Numitor und bekannte ihm alles. Numitor fand großes Wohlgefallen an seinen Enkeln und bewog sie, an Amulius Rache zu nehmen. Darauf überfielen sie mit ihren Genossen Alba longa, töteten Amulius und setzten Numitor wieder als König ein. Zum Lohne dafür gab er ihnen in der Gegend, wo sie bisher als Hirten gelebt hatten, ein Stück Land und erlaubte ihnen, dort eine Stadt zu bauen. Bald standen am Palatinischen Hügel viele Hütten, die mit einer niedrigen Mauer umgeben waren. Zwischen beiden Brüdern aber entstand ein Streit darüber, wer die Stadt beherrschen und ihr den Namen geben sollte. In diesem Streit wurde Remus von seinem Bruder erschlagen. Romulus machte sich zum Könige der Stadt und nannte sie Rom. 2. Romnlns als König. (Sage.) Die Zahl der Untertanen mehrte sich sehr schnell; denn Romulus nahm auch Verbannte, Flüchtlinge und Verbrecher in die Stadt auf. Dem jungen Staate fehlte es aber an Frauen, weil die Jungfrauen aus den umliegenden Städten von den rohen Römern nichts wissen wollten. Da lud Romulus alle Bürger der sabinischeu Städte mit Weib und Kind zu einem großen Feste ein, das zu Ehren des Neptun am Fuße des Palatinischen Berges gefeiert werden sollte. Als die Kampfspiele begonnen hatten, stürzten sich auf ein gegebenes Zeichen die römischen Jünglinge unter die Sabiner, jeder ergriff eine Jungfrau, floh mit ihr in sein Haus und gab sie nicht wieder heraus. Dieser „Raub der Sabinerinnen" führte zu langen Kämpfen. Als einst der Kampf am härtesten tobte, stürzten sich die geraubten Frauen zwischen die Kämpfenden und brachten es durch Bitten dahin, daß Friede geschlossen wurde. Die Sabiner ließen sich neben Rom auf einem Hügel nieder und bildeten mit den Römern eine Gemeinde, über die Romulus allein herrschte, nachdem der Sabinerkönig gestorben war. Er regierte mit Umsicht und Kraft und setzte den Senat ein, der ihm in wichtigen Dingen mit seinem Rat zur Seite stehen sollte. Durch seine Strenge zog er sich jedoch den Haß des Senats zu und wurde auf dessen Antrieb heimlich ermordet. Das Volk aber glaubte, er sei unter Blitz und Donner gen Himmel gefahren, und verehrte ihn als Schutzgott.

5. Geschichte des Altertums - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Romulus und die Gründung Noms. 55 I. pic römische Königszeit. 753 — 510. Roinulns und die Gründung Roms. § 57. Latium und Nom. Latium ist eine Ebene, die sich von benenttum. Berghöhen des Apennin allmählich bis zum Meere hin abbacht. Sie wirb vom Tiber durchströmt; südlich schließen sich die ponünischen Sümpfe au sie an, eine ungesunde Fiebergegenb, die auch heute noch nicht entwässert ist. Aus der Ebene heraus erheben sich die schön gesonnten Albanerberge, die vulkanischer Natur stnb; einer der ausgebrannten Krater wirb von dem Albanersee erfüllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinben der Latiner. Allmählich aber wuchs eine anbete Gemeinbe, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.kom-Es war in einer zur Verteibigung wie zum Verkehr günstigen Lage am Tiberstrom amf einem nach allen Seiten hin abfallenben Hügel, dem Palatinus, gegründet, wenige Meilen oberhalb der Mündung, so daß es noch für Seeschiffe erreichbar war. Allmählich wuchs die Stadt, breitete sich über sechs anbere, sich rings erhebenbe Hügel aus und würde der Mittelpunkt von Latium. § 58. Nomulus. Die Grünbung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, enblich zur Beherrscherin eines alle Länder des Mittelmeeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzählt sie, waren unter Führung des Ä n e a s, des Ae Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstörten Stadt geflohen und endlich an der Küste Latiums gelandet, wo Äneas von dem König Latinus freundlich ausgenommen wurde. Sein Sohn A s k a n i u s, der auch Julus heißt, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Königen regierte. Einer von diesen war Numitor. Ihn stieß sein ehrgeiziger Bruder Amulius vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgöttin Vesta zu werden; als solche mußte sie unvermählt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und Remns. Der erzürnte Amulius befahl die Kinder in dem damals über feine Ufer getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigenbaumes am Palatinns hängen; hier säugte eine Wölfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,

6. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 24

1897 - Breslau : Handel
B. Aus der römischen Geschichte. 1. Die Krünimng Hioms. (Sage.) , . Trojanische Einwanderer in Italien. Aus dem brennenden Troja rettete sich Aneas mit seinem Vater Anchises und seinem Söhnlein Askanius Nack langen, mühseligen Irrfahrten landete er mit einer Schar Trojaner an der Küs^ L°t,ums H,er wurde er eon dem König- Sät in »3 freundlich °us,°u-mm-u heiratete dessen Tochter Lavinra und gründete die Stadt Lavinium. Sein Sohn Askanius folgte chm m der Regierung und gründete die Stadt Albalonga . , ^urnlus und Remns. In Albalonga hatten die Nachkommen des Askanius etwa 300 ^ahre regiert, als einer von ihnen, der Könia feinem jüngern Bruder Amulins entthront wurde um sich me Herrschaft zu sichern, tötete Amulius den Sohn des Numitor And machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Priesterin der Vesta. L r*e Hrfte fte uicht heiraten. Aber der Kriegsgott Mars vermählte steh mit Rhea Silvia, und sie bekam Zwillinge, Romulus und Remus. Als dies Amulius erfuhr, ließ er die Mutter lebendia begraben und befahl, die Zwillinge in den Tiber zu werfen. Ein Diener legte die Knaben in eine Wanne und setzte diese ins Wasser. Der Fluß war aber gerade ausgetreten, und so blieb die Wanne mit den Kindern tm seichten Wasser und geriet nicht in den Strom. Als das Wasser stch verlief, blieb sie an einem wilden Feigenbäume hängen. Hier fand der Hirt Faustulus die Kinder und gab sie seiner Frau zur Pflege. Die Knaben wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran, welche ihren Pflegevater bet Ausübung seines Berufes unterstützten. Wegen ihres streit-baren Eharafters hatten sie häufig Händel mit andern Hirten und waren bald tn der ganzen Gegend gefürchtet. Bei Gelegenheit eines solchen Streites wurde Remus von den Hirten des Numitor gefangen. Diese schleppten ihn als Räuber vor ihren Herrn. Da Faustulus fürchtete, daß der Großvater dem eigenen Enkel ein Leid thun könne, eilte er mit Romulus zu Numitor und entdeckte diesem die Herkunft der Jünglinge. Nachdem die erste Freude des Wiederstndens von Großvater und Enkeln vorüber war, beschlossen die Jünglinge, ihren Großvater an dem Räuber seines Thrones zu rächen. Mit einer Schar verwegener Genossen eilten sie nach Albalonga, erschlugen den Amulius und gaben dem Großvater die ihm gebührende Herrschaft zurück.

7. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 44

1868 - Elberfeld : Volkmann
u haben, als bei ihnen. Uebrigens beherrschten die Römer nicht gleich im Anfang das ganze Italien, sondern eroberten sich in fortwährenden Kriegen dasselbe allmählich. § 2. Die Sage von Aeneas und der Gründung Roms. Romulus (754 v. Chr.) Als Troja zerstört war, floh Aeneas mit seinem Vater An- chises, den er aus seinem Rücken aus den brennenden Trümmern gerettet hatte, und vielen anderen Trojanern über das Meer. Nach langen Irrfahrten kam er nach Italien, welches ihm als eine neue Heimath verheißen war, und landete an der Westküste die- ses Landes an der Mündung des Tiber. Hier vermählte er sich mit der Tochter des Königs Latinus, Per Lavinia, nachdem er den Fürsten der Rutuler, Turnus, dem die Lavinia früher ver- sprochen war, in einem heftigen Kriege überwunden hatte. Cr gründete dann eine Stadt, die er nach seiner Gemahlin Lavinium nannte. Sein Sohn Julus oder Askanius, der ihm in der Re- gierung folgte, gründete dreißig Jahre später Alba longa. Hier regierten dessen Nachfolger; der vorletzte derselben, Procas, hatte zwei Söhne, Numitor und Amulius. Jener, der ältere, folgte seinem Vater, sein Bruder Amulius vertrieb ihn aber, ließ sei- nen Sohn tödten und machte seine Tochter Rhea Silvia zur Prie- sterin der Vesta (Vestalin). Als solche hatte sie das ewige Feuer der Göttin zu hüten und durste, so lange sie im Dienste dersel- den war, nicht heirathen. Sie gebar aber dem Gotte Mars Zwillinge, die später Romulus und Remus genannt wurden. Amulius befahl, dieselben in einer Wanne in den damals Zufällig ausgetretenen Tiber zu tragen, damit sie umkämen. Die Wanne blieb aber, als das Wasser sich verlaufen hatte, aus dem Trocke- nen stehen. Dorthin kam eine Wölfin, angelockt durch das Wimmern der Kinder, und säugte sie. So fand sie ein königli- cher Hirt, Faustulus mit Namen; dieser brachte sie seiner Frau zum Auserziehen. Unter Hirten wuchsen sie heran, verübten, als sie Jünglinge geworden waren, mit denselben Räubereien und brachen einst auch in die Heerden des Numitor ein. Remus wurde gefangen und vor Numitor gebracht; nachdem dieser auch den Romulus nebst dem Faustulus hatte kommen lassen, erkannte

8. Das Altertum - S. 100

1911 - Paderborn : Schöningh
— 100 — Sein Sohn Ascänius gründete die Stadt Alba Longa. Nachdem hier das Geschlecht des Aneas 3 Jahrhunderte regiert hatte, wurde von Alba aus Rom gegründet. Der König Nümitor von Alba wurde durch seinen jüngeren Bruder Amülius vom Throne gestoßen. Um vor jeder Nachstellung sicher zu sein, weihte dieser dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestalin, damit sie ehelos bleiben müsse. Aber die Priesterin gebar von dem Gotte Mars Zwillinge, Romulus und Remus. Amulius ließ die Knäblein aus der ausgetretenen Tiber in einem Kasten aussetzen und die Mutter in den Strom stürzen. Aber der Kasten trieb an einen Feigenbaum an, und eine Wölfin säugte die Kleinen. Ein Hirt des Amulius fand sie und brachte sie seinem Weibe. Die Knaben wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran und weideten die Herden des Königs. Einst gerieten sie mit den Hirten Nurnitors in Streit. Remus wurde gefangen und vor Numitor gebracht, der ihn bald erkannte und den Jünglingen das Geheimnis ihrer Geburt entdeckte. Diese erschlugen dann Amulius und setzten ihren Großvater Numitor wieder auf den Thron. Die Brüder beschlossen nun eine Stadt zu gründen und holten durch die Beobachtung des Vogelfluges die Entscheidung der Götter ein, wem die Herrschaft darüber zukomme. Romulus erschienen zwölf Geier zur Rechten, und so beanspruchte er die Herrschaft. Er zog um den Palatinischen Hügel im Viereck eine Furche und begann die Fläche mit einer Mauer zu umziehen. Als Remus, das Unternehmen des Brubers verspotten!), über die Mauer sprang, erschlug ihn der erzürnte Romulus.1 Das Gründungsjahr der Stadt Rom würde von den römischen und griechischen Geschichtschreibern verschieden angesetzt. Gewöhnlich nimmt man das Jahr 753 vor Chr. G. an. Unzweifelhaft war Rom eine Gründung der Latiner. Die Art der Stabtanlage war dieselbe wie bei anbeten latinischen Städten, indem ein hochgelegener Ort, hier der Palatin, so befestigt wurde, daß die in der Nachbarschaft wohnenden Gaugenossen bei einem kriegerischen Überfalle die Herden und die sonstige bewegliche Habe dort bergen konnten. Am Fuße einer solchen befestigten, anfangs unbewohnten Höhe entstand dann allmählich eine stadt-ähnliche Niederlassung. In Rom zogen sich die ersten Ansieblungen vorwiegenb die benachbarten Höhen hinan. Ursprünglich nur eine Ansiedlung von Hirten und Ackerbauern, wurde der Ort, an einer 1 Nach der ursprünglichen Form der (Sage wurde Rom von Aneas selbst oder von seinem Tochtersohne gegründet; die lange Reihe der Könige von Alba ist erst später erdichtet worden. Die Namen Latiuus und Lavinia sind offenbar ebenso wie der Name Romulus von den Namen der Landschaft und der Städte abgeleitet, nicht umgekehrt.

9. Geschichte des Altertums - S. 53

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
53 I. pic rmische Knigszeit. 753 510. Romnlns und die Grndling Roms. G 57. Latium und Rom. L a t i u m ist eine Ebene, die sich von den Latwm. Berghhen des Apennin allmhlich bis zum Meere hin abdacht. Sie wird vom Tiber durchstrmt; sdlich schlieen sich die pontinifchen Smpfe an sie an, eine ungesunde Fiebergegend, die auch heute noch nicht entwssert ist. Aus der Ebene heraus erheben sich die schn geformten Albanerberge, die vulkanischer Natur sind; einer der ausgebrannten Krater wird von dem Albanersee erfllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinden der Latiner. Allmhlich aber wuchs eine andere Gemeinde, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.mom-Es war in einer zur Verteidigung wie zum Verkehr gnstigen Lage am Tiberstrom auf einem nach allen Seiten hin abfallenden Hgel, dem P a l a t i n n s, gegrndet, wenige Meilen oberhalb der Mndung, so da es noch fr Seeschiffe erreichbar war. Allmhlich wuchs die Stadt, breitete sich der sechs andere, sich rings erhebende Hgel aus und wurde der Mittelpunkt von Latinm. 58. Romulus. Die Grndung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, endlich zur Beherrscherin eines alle Lnder des Mittel-meeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzhlt sie, waren unter Fhrung des n e a s, des ^ Aaung Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstrten Stadt geflohen und endlich an der Kste Latiums ge-landet, wo Aneas von dem König Latinus freundlich aufgenommen wurde. Sein Sohn Askanius, der auch Julus heit, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Knigen regierte. Einer von diesen war N u m i t o r. Ihn stie sein ehrgeiziger Bruder A m u l i u s vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgttin Vesta zu werden; als solche mute sie unvermhlt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und R e m u s. Der erzrnte Amulius befahl die Kinder in dem damals der seine User getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigen-baumes am Palatinns hngen; hier sugte eine Wlfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,

10. Das Alterthum - S. 252

1874 - Paderborn : Schöningh
— 252 — wurde von Alba aus Rom gegründet. Der 13. König von Alba, Procas, hinterliess zwei Söhne, Numitor und Amulius. Amulius stiess seinen älteren Bruder, welcher das Reich geerbt hatte, vom Throne und weihte dessen Tochter Rhea Silvia, um den Stamm seines Bruders auszurotten, zur Vestalin. Aber die Vestalin gebar vom Mars Zwillinge, den Romulus und Remus. Amulius liess die Zwillinge auf der ausgetretenen Tiber in einer Mulde aussetzen und die Mutter in den Strom stürzen. Die Mulde strandete an dem ruminalischen Feigenbaum; eine Wölfin säugte die Kleinen, ein Specht und ein Kiebitz trugen Nahrung herbei. Faustulus, ein Hirte des Amulius, fand die Säuglinge und brachte sie seiner Gattin Acca Larentia. Die Knaben wuchsen zu kräftigen Jünglingen heran, weideten die königlichen Herden und geriethen in Streit mit den Hirten des Numitor. Remus wurde gefangen und vor Numitor gebracht, welcher bald vom Faustulus das wunderbare Schicksal der Jünglinge erfuhr. Romulus erschlug dann den Amulius und setzte seinen Grossvater Numitor wieder auf den Thron. Die beiden Brüder beschlossen nun eine Stadt zu gründen, waren aber über den Ort und den Namen der neuen Gründung uneinig. Durch Beobachtung des Vogelfluges holten sie die Entscheidung der Götter ein. Dem Romulus erschienen 12 Geier zur Rechten, und so beanspruchte er, auf die Entscheidung der Götter gestützt, die Herrschaft über die Stadt. Er zog um den palatinischen Hügel unweit der Tibermündung im Viereck eine Furche und begann dieses Viereck mit einer Mauer zu umziehen; das war die Roma quadrata des Romulus. Als Remus über das Unternehmen des Bruders spottend über die Mauer sprang, erschlug ihn der erzürnte Romulus. Als Tag der Stadtgründung wurde später der 21. April, das Fest der Hirtengöttin Pales, die Palilia, angenommen. Das Gründungsjahr wird von den römischen Geschichtschreibern sehr verschieden angesetzt. Q. Fabius Pictor nennt das Jahr 747, M. Porcius Cato 752, M. Terentius Varro 753. Der Angabe des Varro entspricht auch die Rechnung der Römer auf vielen öffentlichen Denkmälern. Eine Einwanderung des Aeneas nach Latium ist durch keinerlei sichere Gründe zu erweisen. Die Aeneassage scheint sich daraus

11. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 151

1915 - Paderborn : Schöningh
Erste Periode. Die Kmgsherrschaft (753510). I. Die Grndung Roms. 45. Nach der seit der Zeit der punifchen Kriege verbreiteten Sage soll der Trojaner Aneas nach der Zerstrung Trojas aus der Heimat aus-gewandert und nach mannigfachen Irrfahrten an der Kste von Latium gelandet sein. Hier gab ihm der König Latinus seine Tochter Lavnna zur Ehe und schenkte ihm einen kleinen Landstrich, wo Aneas eine Stadt grndete und zu Ehren seiner Gattin Lavinium nannte. Hierber er-bittert. bekriegte der Fürst der Rtuler (Turnus) den Latinus und die eingewanderten Troer. Aneas besiegte ihn. verschwand aber im Kampf-gewhl. Sein Sohn Ascanius grndete 30 Jahre nach der Erbauung Laviniums auf der schmalen Hochflche zwischen dem albanischen See und dem albanischen Berge die Stadt Alba Longa. Nachdem hier das Geschlecht des Aneas 300 Jahre regiert hatte, wurde von Alba aus Rom gegrndet. Der König Procas von Alba hinterlie nach der Sage zwei Shne. Numitor und Amulius. Dieser stie seinen lteren Bruder vom Throne und weihte dessen Tochter Rhea Silvia, um den Stamm des Bruders auszurotten, zur Vestalin. Aber die Priesterin gebar von Mars Zwillinge, Romulus und Remus. Amulius lie die Knblein auf der ausgetretenen Tiber in einem Kasten aussetzen und die Mutter in den Strom strzen. Aber der Kasten trieb an einen Feigenbaum an, und eine Wlfin sugte die Kleinen. Ein Hirt des Amulius sand sie und brachte sie seinem Weibe. Die Knaben wuchsen zu krftigen Jnglingen heran und weideten die Herden des Knigs. Einst gerieten sie mit den Hirten Numitors in Streit. Remus wurde gefangen und vor Numitor gebracht, der ihn bald erkannte und den Jnglingen das Geheimnis ihrer Geburt entdeckte. Diese er-schlugen dann Amulius und setzten ihren Grovater Numitor wieder auf den Thron. Die Brder beschlossen nun eine Stadt zu grnden und holten durch die Beobachtung des Vogelfluges die Entscheidung der Götter ein, wem die Herrschast darber zukomme. Romulus erschienen zwlf Geier

12. Geschichtsbilder - S. 47

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 47 — zu Babylon in einem Alter von 33 Jahren, nachdem er kaum 13 Jahre regiert hatte. Seine Feldherren verteilten die Länder des Reiches unter sich und verwalteten sie. Die Statthalter aber machten sich zu Königen. So löste sich das Weltreich Alexanders des Großen bald wieder auf. 16. Romulus. Karle Hi. Auf der Westseite Mittelitaliens lag die Landschaft Latium südlich von dem Tiber. Von Alba longa ans (s. Nebenkarte) im Albanergebirge nahe dem Albaner See (Lacus Albanus) wurde Rom gegründet. Es lag 24 km vom Meere entsernt und wurde am Tiber südlich von der Mündung des Anio von Latinern erbaut. Nordwärts wohnten Sabiner; ihre Königsstadt war Cures. Westwärts wohnten Etrusker. Das alte Rom (Planskizze S. 50). Am Westfuße des Mons Palatinus waren Romulus und Remus aus dem Tiber gerettet worden. Auf diesem Berge befand sich der älteste, feierlich mit dem Pfluge von Romulus abgegrenzte Stadtbezirk. Auf dem Quirinalis und Viminalis siedelten sich später Sabiner an. 1. Sage von Nomülus und Remus. — Ascanius, der Sohn des trojanischen Helden Äneas, gründete im westlichen Mittel-Italien die Stadt Alba longa. Könige aus seinem Geschlecht herrschten vier Jahrhunderte lang über Alba longa. Der vierzehnte dieser Könige war Numltor. Sein herrschsüchtiger Bruder Amulius stieß ihn vom Throne und machte dessen einzige Tochter Rea Silvia zu einer der Priesterinuen der Vesta, welche sich nicht vermählen durften. Aber der Kriegsgott (Mars) vermählte sich mit ihr, und so erhielt Numitor zwei Enkel, die Zwillinge Romulus und Remus. Da fürchtete Amulius, sie könnten ihm dereinst die Königsherrschaft wieder entreißen. Er übergab daher die beiden Knaben einem seiner Diener, daß er sie in den Tiber werfe. Der Diener setzte die Knaben in einer Wanne auf den Fluß. An der Wurzel eines wilden Feigenbaumes blieben sie sitzen. Bald darauf fand ein Hirt die weinenden Knäblein am Ufer. Er erzog sie als seine eigenen Kinder, und Romulus und Remus wuchsen zu krästigeu Jüuglingen heran. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten Numitors, der zurückgezogen auf dem Lande lebte. Diese ergriffen Remus und führten ihn vor ihren Herrn. Da entdeckte der alte Hirt dem andern Jünglinge seine Herkunft, eilte mit Romulus zu Numitor und erzählte diesem alles. Numitor war hocherfreut. Die Jünglinge aber sammelten ihre Freunde um sich, drangen in die Königsburg, erschlugen Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Zum Lohne gab ihnen dieser in der Gegend, wo sie als Hirten gelebt hatten, ein Stück Land, damit sie dort eine Stadt gründeten.

13. Geschichts-Bilder - S. 63

1878 - Langensalza : Greßler
63 janischen Fürsten, welcher nach Trojas Zerstörung von dort entflohen und nach vielen Irrfahrten nach Italien gekommen war und sich dort niedergelassen hatte. Etwa 100 Jahre nach Lykurg lebten in Alba longa zwei Könige, Numitor und Amulius. Sie waren Brüder. Das hinderte aber den Amulius nicht, seinen Bruder vom Throne zu stoßen, und damit kein Rächer für ihn auferstehen möchte, tödtete er dessen Sohn durch Meuchelmord auf der Jagd, die Tochter aber, Rhea Sylvia, machte er zur Priesterin der Göttin Vesta. Als solche durfte sie nicht heirathen. Nichts desto weniger bekam, angeblich vom Gotte Mars, die verstoßene Bruderstochter Zwillingsknaben, Romulus und Remus. Hierüber erschrak Amulius. Er beschloß die beiden Knaben todten zu lassen. Sie wurden nun in einem Kästchen in den Tiber gesetzt. Zum Glück für die Kinder blieb das Kästchen am Ufer hängen, und hier, so geht die Sage, hat sie eine Wölsin ernährt, bis sie der Oberhirt des Amulius, Faustulus, fand und sie seiner Frau brachte. Hier wurden sie von den guten Leuten groß gezogen und zeichneten sich bald vor allen anderen Hirten aus, mit denen sie auf den Hügeln an dem Tiber die Heerden weideten. Bor Kampflust übersielen sie die Hirten des Numitor. Bei dieser Fehde wurde Remus gefangen genommen und vor Numitor gebracht. Diesem fiel die edle Haltung des Jünglings auf und er forschte nach dessen Herkunft. Da begab sich Faustulus mit seinem Pflegesohn Romulus auch nach Alba longa und entdeckte dem Numitor Alles. Mit Freuden erkannte dieser seine Enkel und offenbarte ihnen, was Amulius Uebels gethan. Die beiden rüstigen Enkel ließen sich vom Numitor leicht überreden. Sie gingen mit ihren Freunden aus den Amulius los, erschlugen ihn und setzten den Großvater auf den Thron. Erkenntlich gegen die Wohlthat, erlaubte Numitor seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten gelebt hatten, eine Stadt zu bauen. Romulus und Remus, in Verbindung mit ihren Freunden, legten nun an dem heiligen Tiberstrome, oben auf dem Palatinischen Hügel, im Jahre 754 v. Chr, den Grund zu der Stadt, aus welcher nachher das so mächtige und blühende Rom wurde. Die Gründung der Stadt geschah dadurch, daß Romulus mit einem von zwei weißen Rindern gezogenen Pfluge um den palatinifchen Berg im Viereck eine Furche zog. Neben dieser Furche ließ er rings herum einen Erdwall auswerfen. An der Stelle, wo später ein Thor sein sollte, ward der Pflug aufgehoben. In dem innern Raum aber wurden kleine Lehmhütten gebaut, die mit Stroh und Schilf kümmerlich bedeckt waren. Als der Bau vollendet war, entstand unter den Brüdern ein Streit, welcher von ihnen der neugegründeten Stadt den Namen geben und als König über sie herrschen sollte. Auf Anrathen ihres

14. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 38

1877 - Nordhausen : Haacke
— 38 — Schatzmeister Harpalus mit reichen Schätzen entflohen, wurde aber von einem geldgierigen Spartaner erschlagen. 6. Alexanders Ende. Babylon wurde die Hauptstadt des Weltreiches. Mit allen Mitteln forderte Alexander die Verschmelzung des griechischen und persischen Wesens. Er selber heirathete die schöne Perserin Roxane. Fest auf Fest wurde gefeiert. Aber mitten unter großen Entwürfen erkrankte der Held in Folge der unmäßigen Anstrengungen und Genüsse und starb im 33. Lebensjahre, von Griechen und Persern tief betrauert, 323 v. Ehr. Seinen Siegelring hatte er dem Perdikkas gereicht. Auf die Frage, wer sein Nachfolger werden solle, hatte er geantwortet: „Der Würdigste!" Zwischen seinen Feldherren entbrannte ein 20jähriger Kampf, der durch die Schlacht bei Jpsus mit der Theilung des Reiches in Ägypten, Syrien und Macedonien endete. (301 v. Chr.) Fragen: Alexanders Charakter! — Was haben seine Eroberungen der Weltkultur genützt? — Seine Züge auf der Karte! 15. Rom unter den Königen. 1. Geographisches. Italien zerfiel in Ober-, Mittel- und Unteritalien oder Großgriechenland. Die Apenninen durchziehen die Halbinsel der Länge nach und lassen im Osten und Westen Küstensäume. Oberitalien durchströmt der Po, in Mittelitalien fließen Arno und Tiber zum ligunschen Meere. An der Tiber lag die Landschaft Latium. Hier soll der flüchtige Trojaner Äneas mit feinem Sohne Askanius Alba Longa gegründet haben. 2. Gründung Roms. (753 v. Chr.) König Numitor in Alba Longa wurde von feinem herrschsüchtigen Bruder Amulius entthront. Sein Sohn wurde ermordet und seine Tochter Rhea Silvia zur Vestalin gemacht. Sie bekam Zwillinge, Romulus und Remus, angeblich Söhne des Mars. Die Mutter wurde lebendig begraben und das Zwillingspaar ins Wasser geworfen. Die übergetretene Tiber trug den Korb mit den Kindern aufs Trockene. Eine Wölfin säugte die wimmernden Kinder, und der Hirt Faustulus erzog sie. Bei einem Streite mit den Hirten Numitors wurden sie als seine Enkel erkannt. Die wilden Gesellen erschlugen darauf Amulius und fetzten ihren Großvater wieder auf den Thron. An dem Orte ihrer Rettung auf dem palatinifchen Hügel an der Tiber legten sie den Grund zu der Stadt Rom. In dem Streite über den Namen oder die Mauer der Stadt erschlug Romulus seinen Bruder. Innere Streitigkeiten über Gerecht)amen und äußere Kriege, um Eroberungen zu machen, sind fortan die Geschichte Roms.

15. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 208

1903 - Leipzig : Roßberg
— 208 — Spiele den Sohn eines adligen Mannes mißhandelt hatte, vor den König geladen und von diesem an der Ähnlichkeit erkannt wurde. Furchtbar rächte er sich an Harpagus, dem er das Fleisch des eigenen Sohnes vorsetzen ließ. Seinen Enkel aber ließ er leben, weil die Traumdeuter erklärten, er habe von ihm nichts mehr zu fürchten, da sein Traum bereits in dem Königsspiel des Kindes in Erfüllung gegangen sei; ja, er erzog ihn an seinem Hofe. Da war es der von Astyages schwer beleidigte Harpagus, der Cyrus zum Abfall reizte. Als die Perser, von Cyrus geführt, sich erhoben, sandte Astyages ihnen Harpagus mit einem Heere entgegen, aber dieser ging zu ihnen über. So stürzte Cyrus seinen Großvater, den er übrigens gut und milde behandelte. 10. Cyrus und der Lyderksuig Krösus (S. 34). Cyrus wollte den Lyderkönig auf einem Scheiterhaufen lebendig verbrennen lassen. In diesem Augenblick erinnerte sich dieser der Worte, die einst Solon zu ihm gesprochen hatte, und rief dreimal seinen Namen. Cyrus wurde aufmerksam und ließ sich berichten, daß jener gesagt hatte, niemand sei vor seinem Tode glücklich zu preisen; dies Wort machte tiefen Eindruck auf ihn, er begnadigte Krösus und behielt ihn an seinem Hofe. 11. Romulus und Remus (S. 104). Die Gründung der Stadt Rom ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzählt sie, waren unter Führung des Äneas aus ihrer durch die Griechen zer störten Stadt geflohen und endlich an bet Küste Latiums gelandet. Hier wurde Äneas von dem König Latiums freun blich aufgenommen und vermählte sich mit dessen Tochter Lavinia Sein Sohn Ascanius erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Königen regierte. Einer von diesen war Numitor. Dieser wurde von seinem jüngeren Bruder Amulius entthront. Um vor etwaigen Nachkommen des Nu mitor sicher zu sein, ließ Amulius dessen Tochter Rhea Silvia unter die Priesterinnen der Vesta aufnehmen. Mit ihr aber vermählte sich der Kriegsgott Mars, und sie gebar die Zwillinge Romulus und Remus. Voll Wut befahl Amulius, die Kinder auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigenbaums hängen; hier säugte eine Wölftn die Knaben, und endlich fand sie ein Hirte, der sie in seine Hütte aufnahm und als feine Söhne auferzog. So wuchsen die Göttersöhne als Hirten zu Jünglingen heran. Bei Gelegenheit eines Streites mit anderen Hirten würden sie vor Amulius geführt. Nachbetn sie das Geheimnis ihrer Abstammung erfahren hatten, erhoben sie sich mit ihren Genossen, stürzten den Amulius von seinem Throne und machten ihren Großvater Numitor zum König von Alba Longa. Dann grünbeten sie an der Stelle, wo sie ausgesetzt waren, eine Stadt. 12. Streit zwischen Romulus und Remus (S. 104). Die Brüber konnten sich nicht barüber einigen, wer die Stadt benennen und regieren sollte. Da beschlossen sie, den Göttern die Entscheibung zu überlassen. Sie beobachteten bah er den Himmel, wem die Götter ein günstiges

16. Griechische und römische Geschichte - S. 64

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Zweiter Abschnitt. Die Römer. I. Sagengeschichte. — Die Könige von Rom. 1. Die Gründung Roms. Romulus. a) Die Sage. 1. Die Gründung Roms schrieben die Römer Romulus und 753 Remus zu, Zwillingssöhnen des Kriegsgottes Mars (Ares) und bei Rhea Silvia. Rheas Vater Nümitor sei König der Stadt Alba Longa im Lanbe Latium gewesen; sein Ahnherr Äneas, der Sohn bei Venus (Aphrobite), habe sich aus dem zerstörten Troia nach Italien geiettet. Numitoi waib von seinem Biubei Amülius entthront, seine Tochtei zui Piiesteiin bei Göttin Vesta, zui Vestalin gemacht, bamit sie unveimählt bleibe. Rheas neugeboiene Zwillinge liefe bei Rioneniöubei in einem Korb in die Tibei weifen; man zeigte noch lange den Feigenbaum, an dem sie hangen geblieben. Dort säugte die Kinbei eine Wölfin, bis sie bei Hirte Faustulus fanb und seinei Gattin brachte. Die Jünglinge würden Führer der Hirten auf der Iagb und im Kampfe mit Räubern. Numitors Knechte, mit benen sie Streit angefangen hatten, nahmen sie gefangen und führten sie vor den Großvater. Er erkannte sie; sie erschlugen Amulius und gaben Numitor seinen Thron zurück. 2. Numitor schenkte seinen Enkeln den Berg Palatin, auf dem sie ihre Kinberjahre verlebt hatten, und sie grünbeten barauf eine Stadt. Romulus nannte sie nach seinem Namen Rom, und als Remus höhnenb über Wall und Graben setzte, erschlug er ihn mit den Worten: „So enbe, wer über meine Mauer springt!"

17. Teil 1 - S. 96

1911 - Leipzig : Dürr
— 96 — seinem alten Vater und seinem Söhnchen aus dem brennenden Troja gerettet habe und nach langer Meerfahrt mit den Seinen in Latium an der Westküste Italiens gelandet sei. Hier hatte der Trojaner freundliche Aufnahme bei dem Könige Latinus gefunden, der ihm sogar seine Tochter zur Gemahlin gegeben. Sein Sohn gründete die Stadt Albalonga, die mehrere Jahrhunderte hindurch von Königen aus trojanischem Herrschergeschlecht beherrscht wurde. 2. Nomulus und Remus. Zu Albalonga in Mittelitalien herrschte einst der König Numitor. Diesem entriß sein Bruder Amulius den Thron, tötete seinen Sohn und machte Nnmitors Tochter Rhea Silvia zur Vestalin, damit sie unvermählt bleibe. Nach der Sage vermählte sich aber Rhea Silvia mit dem Kriegsgott Mars und sie gebar die Zwillinge Romulus und Remus. Als Amulius das erfuhr, ließ er die neugeborenen Knaben in einem Korbe in den Tiber werfen. Der Korb aber blieb an einem Feigenbäume hängen; dort säugte eine Wölfin die Kinder, bis sie der Hirte Faustulus fand und seiner Gatün brachte. Als die Knaben herangewachsen waren, wurden sie Führer der Hirten auf der Jagd und im Kampfe mit Räubern. Ein Streit mit Numitors Knechten führte sie vor den Großvater. Er erkannte sie und teilte ihnen das Geheimnis ihrer Abstammung mit; nun erhoben sie sich mit ihren Genossen, stürzten Amulius von seinem Throne und machten ihren Großvater Numitor zum König von Albalonga. Dann gründeten sie an der Stelle, wo sie ausgesetzt waren, eine Stadt. 3. Streit zwischen Romulus und Remus. Die Brüder konnten sich nicht darüber einigen, wer die Stadt benennen und regieren sollte. »Da beschlossen sie, den Göttern die Entscheidung zu überlassen. Sie beobachteten daher den Himmel, wem die Götter ein günstiges Zeichen senden würden. Der ganze Tag verging und die folgende Nacht. Endlich erblickte Remus zuerst sechs Geier; als er aber mit Aufgang der Sonne seinem Bruder die Freudenbotschaft brachte, da flog vor jenem ein Zug von zwölf Geiern vorüber. Das Recht entschied für Remus; aber Romulus trotzte auf die doppelte Zahl, die ihm erschienen war, als offenbares Zeichen der Gunst der Götter und baute die Stadt. Als sie mit Wall und Graben umgeben war, sprang Remus, der über das erlittene Unrecht noch zürnte, spottend über die armselige Wehr; darum erschlug ihn Romulus mit den Worten „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt." Der überlebende Romulus nannte die neue Stadt Rom. Er verschaffte ihr Bewohner, indem er allen Heimatlosen und Flüchtigen eine Heimstätte gewährte. 4. Raub der Sabinerinnen. In der neuen Stadt fehlte es noch an Frauen; denn die umwohnenden Völkerschaften verschmähten es, sich mit den übelberüchtigten Leuten zu verschwägern. Da beging Romulus eine hinterlistige Gewalttat. Er lud die Nachbarn mit Frauen und Kindern zu Festspielen ein. Als sie kamen, fielen auf ein gegebenes Zeichen während der Vorstellung die römischen Jünglinge über die zuschauenden Gäste her und raubten eine größere Anzahl von Jungfrauen, namentlich Sabinerinnen.

18. Geschichts-Bilder - S. 61

1865 - Langensalza : Greßler
61 vom Gotte Mars, die verstoßene Bruderstochter Zwillingsknaben, Rom ulu s und Re mus. Hierüber erschrak Amulius. Er be- schloß, die beiden Knaben tobten zu lassen. Sie wurden nun in einem Kästchen in den Tiber gesetzt. Zum Glück für die Kinder blieb das Kästchen am Ufer hängen, und hier, so geht die Sage, hat sie eine Wölfin ernährt, bis sie der Oberhirt .des Amulius, Faustulus, fand und sie seiner Frau brachte. Hier wurden sie von den guten Leuten groß gezogen und zeichneten sich bald vor allen andern Hirten aus, mit denen sie auf den Hügeln an dem Tiber die Heerden weideten. Vor Kampflust überfielen sie die Hirten des Numitor. Bei dieser Fehde wurde Remus gefangen genommen und vor Numitor gebracht. Diesem fiel die edle Haltung des Jüng- lings auf und er forschte nach dessen Herkunft. Da begab sich Faustulus mit seinem Pflegesohn Romulus auch nach Alba longa und entdeckte dem Numitor Alles. Mit Freuden erkannte dieser seine Enkel und offenbarte ihnen, was Amulius Hebels gethan. Die beiden rüstigen Enkel ließen sich vom Numitor leicht überreden. Sie gingen mit ihren Freunden auf den Amulius los, erschlugen ihn und setzten den Großvater auf den Thron. Erkenntlich gegen diese Wohlthat, erlaubte Numitor seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten gelebt hatten, eine Stadt zu bauen. Romulus und Remus, in Verbindung mit ihren Freunden, leg- ten nun an dem heiligen Tiberstrome, oben auf dem palatinischen Hügel, im Jahre 754 vor Ehr. den Grund zu der Stadt, aus welcher nachher das so mächtige und blühende Rom wurde. Die Gründung der Stadt geschah dadurch, daß Romulus mit einem von zwei weißen Rindern gezogenen Pfluge um den palatinischen Berg im Viereck eine Furche zog. Neben dieser Furche ließ er rings herum einen Erdwall aufwerfen. An der Stelle, wo später ein Thor sein sollte, ward der Pflug aufgehoben. In den innern Raum aber wurden kleine Lehmhütten gebaut, die mit Schilf und Stroh kümmer- lich bedeckt waren. Als der Bau vollendet war, entstand unter den Brüdern ein Streit, welcher von ihnen der neugegründeten Stadt den Namen geben und als König über sie herrschen sollte. Auf Anrathen ihres Großvaters Numitor beschlossen sie, die Götter zu Schieds- richtern zu nehmen. Derjenige sollte der Stadt nicht nur den Namen geben, sondern sie auch beherrschen, welcher zuerst glückliche Anzeigen durch die Schicksalsvögel erhalten würde. Dem Remus erschienen zuerst sechs Geier, und kaum hatte er frohlockend die glückliche Erscheinung dem Romulus gemeldet, als diesem unter Donner und Blitz zwölf Geier erschienen. Darüber entstand ein neuer Streit. Remus behauptete, er müsse doch wohl König sein, weil ihm ja zuerst sechs Geier erschienen wären; Ro- mulus aber berief sich auf seine doppelte Anzahl. Doch Remus

19. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 51

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Römische Geschichte. I. Hont unter Königen. 753-510. Romulus bis Tarquinius Superbus. §. 35. Gründung Roms. Romulus. 753. An Asien knüpft die Sage auch die Anfänge der römischen Geschichte. Nach der Darstellung der griechischen und römischen Schriftsteller kam nämlich nach Trojas Zerstörung (1184) Äneas mit einigen Troern nach Italien in die Landschaft Latium, heiratete Lavinia, die Tochter des Königs Latinns, und gründete Lavininrn. Von seinem Sohne Askanius oder Julus wurde Alba Longa gegründet und zur Hauptstadt Latiums gemacht. 400 Jahre lang herrschten hier seine Nachkommen, bis unter diesen ein Bruderzwist ausbrach. Die Tochter des entthronten Numitor, von dein Usurpator Amulius zur Vestalin gemacht, gebar dem Mars Zwillingssöhne. Amulius befahl die Mutter zu tödten und die Kinder in den Fluß Tiber zu werfen. Aber die Wanne, in die sie gelegt waren, blieb an einem Feigenbäume hängen und als das gerade ausgetretene Wasser des Tiber wieder in sein Bett zurückfloß, so blieben die Kinder auf festem Grund und Boden sitzen und wurden von einer Wölfin ernährt. So fand sie ein Hirte des Amulius, Faustulus, nahm sie mit sich und gab sie seiner Frau, Mka Laurentia, zur Pflege. Die Kmder, welche Romulus und Remus genannt wurden, wuchsen als Hirten heran und erfuhren bei einem Streite, den sie mit Numitors Hirten hatten, und bei welchem Remus gefangen worden war, ihre wahre Herkunft. Nun überfielen sie mit andern Hirten Amulius, tödteten ihn und setzten ihren Großvater Numitor wieder auf den Thron von Alba. Dieser erlaubte seinen Enkeln eine neue Stadt zu gründen, woraus sie "uken Tiberufer auf dem Palatinischen Hügel die Stadt Rom gründeten. 753. Aber die Brüder bekamen wegen der Benennung der neuen Stadt und wegen der Herrschaft über dieselbe Streit mit einander, und Romulus erschlug den Remus Um die Bevölkerung Roms zu vermehren, erklärte Romulus die Stadt für ein Asyl, wodurch er allerhand Landesflüchtige aus der Umgegend an sich lockte. Da aber die Nachbarn mit solchen Leuten keine Eheverbinduna eingehen wollten, so lud Romulus die Latiner und Sabiner zu Festspielen 4*

20. Das Alterthum - S. 219

1873 - Coblenz : Baedeker
Romulus. §.71. 219 gesunden Küstenlande auf den Abhang des Albanerberges und gründete Alba longa am Albaner-See. Procas, der 14. König von Alba, hinterliess zwei Söhne: Numitor und Amulius; der jüngere Bruder entriss dem ältern die Herrschaft, Hess dessen Sohn auf der Jagd ermorden und weihte dessen Tochter Silvia zur Priesterin der Vesta; diese aber gebar von Mars den Romulus und Remus. Amulius liess die Zwillinge in die ausgetretene Tiber am Fusse des Palatinus (wo , später noch der ficus Ruminalis die Stätte bezeichnete) aussetzen, | allein sie wurden gerettet und von einer Wölfin gesäugt, bis der ' Hirt Faustulus sie fand und seiner Frau (Acca Larentia) zum Auf- r ziehen brachte. Erwachsen tödteten sie den Amulius, und der | greise Numitor gelangte zu der ihm gebührenden Herrschaft in I Alba. Der Streit beider Brüder über die Stiftung einer neuen i Stadt ward durch das Erscheinen von zwölf Geiern für Romulus I entschieden; dieser schritt zur Gründung der Stadt auf dem Palatinus, t indem er, nach altem Brauche, mit einer Furche die Linie des [ Pomoeriums bezeichnete. Der Stiftungstag Roms ward am 21. I April, dem Feste der altlatinischen Hirtengöttin Pales (daher [ Palilia), gefeiert. Bei Naevius und Ennius (vielleicht auch bei Fubius) wird die Mutier I des Romulus als Tochter des Aeneas angesehen. Denn Anfangs verband I der römische Glaube die Gründung der Stadt unmittelbar mit der An- [ kunft des Aeneas, später aber, um die chronologischen Schwierigkeiten | zu beseitigen, mittelbar durch die Könige von Alba, deren Namen eine [ (ungeschickte Erfindung aus dem 1. Jhdrt. vor Chr. sind'), die nur deshalb t so schnelle und allgemeine Verbreitung fand, weil Caesar sein Geschlecht | auf Anchises und durch diesen auf die Könige von Alba zurückleitete. Erste Periode: die Zeit der römischen Könige, 753—510 v. Chr. §• 71. Romulus, 37 J. (753—716). Der Sage zufolge soll die neue Stadt durch Eröffnung eines ( Asyls für Flüchtlinge und Heimatlose, aller Art auf dem Capitolinus t bevölkert worden sein. Romulus lud, nachdem sein Gesuch um | connubium mit den benachbarten Städten zurückgewiesen werden, ’) Niebuhr, r. Gosch. I. 296, dem Th. Mommsen röm. Chronologie bis tauf Caesar S. 152 beipflichtet.