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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 23

1872 - Heidelberg : Weiß
— 23 — 24. Tie letzten Karolinger. Die Karolinger, welche nach Lndwig dem Deutschen dar deutsche Reich beherrschten, waren: Karl der Dicke, Arnulf v o n K är n-ie n und Ludwig das Kind. In dieser Zeit machten die Slaven und Normannen häufig Ranbzüge nach* Deutschland. Ludwig dem Deutschen war es noch gelungen, das Land gegen diese räuberischen Horden zu schützen. Aber sein träger Sohn Karl der Dicke kaufte beit Normannen zweimal den Frieden mit schwerem Gelde ab. Dies zog ihm die allgemeinste Verachtung zu; er wurde der Königswürde für unfähig erklärt und auf einem Reichstag zu Tribur abgefetzt. Sein Lrnderfohn Arnulf folgte ihm. , Dieser, ein tapferer und würdiger König, besiegte die gefürchteten Normannen. Nach feinem frühen Tode kam sein sechsjähriger Sohn, Lndwig das Kind, auf deu Thron. Unter seiner Regierung erlebte Deutschland wohl die unglücklichsten Jahre. Die Magyaren oder Ungarn machten fast jedes Jahr Einfälle in das deutsche Gebiet. Sie waren ein wildes Reitervolk, fielen plötzlich mit heftigem Ungestüm in eine wehrlose Gegend ein, verwüsteten alles mit Feuer und Schwert und trieben Tausende der unglücklichen Einwohner als Sklaven mit sich fort. Ihre Hauptwaffen waren Bogen und Pfeil, gegen welche die Deutschen mit ihren schweren Schlachtschwertern und Streitkolben nichts auszurichten vermochten. Dazu kam noch die Uneinigkeit unter deu Großen des Reiches, so daß der Spruch Salomons: „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist!" an unserem Vaterlande in Erfüllung ging. Zum Glück für Deutschland starb Ludwig das Kind [911 schon 911, und Deutschland wurde jetzt ein Wahlreich. Es traten nämlich nach dem Ableben eines Königs die Großen des Reiches zusammen und ernannten durch Wahl einen Nachfolger. Doch wurde bei dieser Königswahl die Sitte eingehalten, Den Sohn oder einen Verwandten des verstorbenen Königs zu wählen, so lange ein tauglicher Thronfolger in dem Hanse selbst zu finden war. Auch trafen die Könige zu ihren Lebzeiten Vorsorge, damit wieder ein Nachkomme ans ihrer Familie gewählt weide. Durch diese Einrichtung erhoben zwar die Teutschen viele tüchtige Männer auf den Thron, aber es wurde auch viel Streit und endlich Zersplitterung des gemeinsamen Vaterlandes herbeigeführt. Denn die Großen des Reiches, die Herzoge, die Pfalz- und Markgrafen, suchten die königliche Macht einzuschränken, um als unabhängige Fürsten ihre Länder regieren zu fönneu. Die wichtigsten Kaiserhäuser, welche nach den Karolingern ans beu deutschen Thron erhoben würden, sinb: das sächsische, das fränkische und das bobeuftaufisdie; barauf folgten Kaiser aus verschobenen Häusern, dann das luxemburgische und enblich das habsburgische Haus. Mit Wilhelm I. beginnt das hohenzollersche Kaiserhaus.

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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 24

1869 - Heidelberg : Weiß
24 In dieser Zeit machten die Slaven und Normannen häufig Ranbzüge nach Deutschland. Ludwig dem Deutschen mar- es noch gelungen, das Reich gegen diese räuberischen Horden zu schützen. Aber sein träger Sohn Karl der Dicke kaufte den Nor- mannen zweimal den Frieden mit schwerem Gelde ab. Dies zog ihm die allgemeinste Verachtung zu; er wurde der Königswürde für unfähig erklärt und aus einem Reichstag zu Tribur abgesetzt. S>ein Brnderssohn Arnulph folgte ihm. Dieser, ein tapferer und würdiger König, besiegte die gefürchteten Normannen. Nach seinem frühen Tode kam sein sechsjähriger Sohn, Ludwig das Kind, auf den Thron. Unter seiner Negierung erlebte Deutsch- land wohl die unglücklichsten Jahre. Die Magyaren oder Ungarn^machten fast jedes Jahr Einfälle in das deutsche Gebiet. Sie waren ein wildes Reitervolk, sielen plötzlich mit heftigem Ungestüm in eine wehrlose Gegend ein, verwüsteten Alles mit Feuer und Schwert und trieben Tausende der unglück- lichen Einwohner als Sclaven mit sich fort. Ihre Hauptmasse war Bogen und Pfeil, gegen welche die Deutschen mit ihren schweren Schlachtschwertern und Streitkolben nichts auszurichten vermochten.- Dazu kam noch die Uneinigkeit unter den Großen des Reiches, so daß der Spruch Salomon's: „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist!" an unserem Vaterlande in Erfüllung ging. Zum Glück für Deutschland starb Ludwig das Kind schon 911, und Deutschland wurde jetzt ein Wahlreich. Es traten nämlich nach dem Ableben eines Königs die Großen des Reiches zusammen und ernannten durch Wahl einen Nachfolger. Doch wurde bei dieser Königswahl die Sitte eingehalten, den Sohn oder einen Verwandten des verstorbenen Königs zu wählen, so lange ein tauglicher Thronfolger in dem Hause selbst zu finden war. Auch trafen die Könige zu ihren Lebzeiten Vorsorge, damit wieder ein Nachkomme aus ihrer Familie gewählt werde. Durch diese Einrichtung erhoben zwar die Deutschen viele tüchtige Männer aus den Thron, aber es wurde auch viel Streit imb endlich Zersplitterung des gemeinsamen Vaterlandes herbeigeführt. Denn die Großen des Reiches, die Herzoge, die Pfalz- und Markgrafen suchten die königliche Macht einzu- schränken, um als unabhängige Fürsten ihre Länder regieren zu können. — Die wichtigsten Kaiserhäuser, welche nach den Karolingern auf den deutschen Thron erhoben wurden, sind: das sächsische, das fränkische und das hohen- staufische; darauf folgten Kaiser ans verschiedenen Häusern, dann das lurem- burgische und zuletzt das habsburgische Haus. 25. Heinrich der Finkler und Otto der Große. (Das sächsische Kaiserhaus von 919—1024.) Der erste König, der durch Wahl aus den deutschen Thron erhoben wurde, war der fränkische Graf Konrad I. oder der

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 297

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 108. Die Karolinger in Deutschland. 297 Lothringen. Ludwig behielt Deutschland, woher er den Bei- 843. namen „der Deutsche" hat; Karl der Kahle erhielt Frankreich. 307) Ludwig der Deutsche hatte schwere Kämpfe mit den Slaven und Normannen zu bestehen und nicht minder sah er sich von seinen eigenen Brüdern und den Söhnen bedroht. Anch mit die Kaiserwürde, welche an ihn fallen sollte, betrog ihn Karl der Kahle. Als Ludwig starb, vereinigte sein Sohn Karl der Dicke noch einmal das ganze Reich Karls d. Gr. unter seinem Scepter, da das Geschlecht Karls des Kahlen, mit Ausnahme eines Urenkels, Karls des Einfältigen, der aber übergangen wurde, ausgestorben war. Allein gerade Karl der Dicke war der unfähigste unter den Karolingern und mußte zweimal ans schmähliche Weise von den Normannen den Frieden erkaufen. Er wurde deshalb nicht nur in Frankreich abgesetzt, sondern die deutschen Fürsten entsetzten ihn ebenfalls auf Betreiben seines Neffen, des Herzogs Arnulf von Kärnten, auf dem Reichstage von Tribnr seiner Würde. Arnulf wurde zum deutschen Könige«^ gewählt. Von dem Markgrafen Berengar von Frianl, ebenfalls einem Karolinger, zu Hilfe gerufeu, zog Arnulf nach Julien und ließ sich nach siegreichen Kämpfen in Rom als Kaiser krönen. Aber er starb bald nach feiner Rückkehr. Unter seinem «ss. Sohne, Lndwig dem Kinde, begannen die Einfälle der Ungarn^ nach Deutschland. Das Deutsche Reich war zerrüttet, die Großen waren unter sich uneinig und der Kaiser war, wie sein Beiname besagt, ein Kind, das mit sechs Jahren gewählt, mit vierzehn Zähren mündig gesprochen wurde, den Kaisertitel annahm und mit siebzehn Jahren starb. Mit ihm erloschen die Karolinger in »n-Deutschland. 55 '■

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 40

1910 - Münster i. Westf. : Schöningh
40 fischen Reiches, der deutschen und franzsischen Nation an-gesehen werden; das eine entwickelte sich ans dem Erbteile Ludwigs, das andere ans den Gebietsteilen, welche Karl dem Kahlen zugefallen waren. Das Reich Lothars, nach seinem Sohne und Nachfolger spter Lothringen (Lothari regnum, d. i. das Reich des Lothar) genannt, wurde der Zankapfel zwischen beiden. Ludwig der Deutsche (843-876) vereinigte fast alle deutsch-redenden Stmme zu einem Staatsverbande. Er kmpfte gegen Normannen und Slaveu, von denen das Reich im Norden und Osten bedrngt wurde. Das Christentum suchte er immer weiter auszubreiten. Dazu war er ein Frderer der Wissenschaft und der deutschen Dichtkunst; Otfried von Weienburg widmete ihm den Christ", ein Evangelienbuch, das in althochdeutscher Sprache gedichtet ist. Sein Sohn und Nachfolger Karl der Dicke (876887) vereinigte noch einmal, wenn anch nur fr kurze Zeit, fast smtliche Teile des Reiches Karls des Groen unter seiner Herrschaft. Er war jedoch ein schwchlicher Fürst; als er den Normannen einen schimpf-lichen Frieden abkaufte, wurde er, als des Thrones unwrdig, abgesetzt. Ihm folgte in Ostfranken sein Neffe Arnulf von Krnten (887 899). Er war ein krftiger Herrscher, drngte die Normannen, die bis nach Lothringen hin ihre Raubzge machten, zurck und schlug sie bei Lwen (891); in Rom lie er sich zum Kaiser krnen. Ludwig das Kind (899 911), sein sechsjhriger Sohn, wurde sein Nachfolger. Die vormundschaftliche Regierung bernahm der tat-krftige Erzbischos Hatto von Mainz.^) Normannen und Magyaren (Ungarn) bedrngten und berschwemmten das Reich, und die Ostmark wurde eine Beute der Feinde. Das Reich lste sich bei dem Mangel einer starken Knigsqewalt in die Herzogtmer Sachsen. Franken, Bayern, Schwaben und Lothringen auf. Mit Ludwig dem Kinde starb der letzte Karolinger in Deutschland. Karl der Groe. Ludwig der Fromme. Lothar I. Pippin. Lndwig der Deutsche. Karl Ii., der Kahle. Lothar Ii. Karlmann. Karl Iii., der Dicke. Arnulf. Ludwig, las Kind. J) Vergleiche die Sage vom Museturm bei Bingen.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 39

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 39 — ein Förderer der Wissenschaft und der deutschen Dichtkunst; Otsried von Weißenburg widmete ihm den „Christ", ein Evangelienbuch, das in althochdeutscher Sprache gedichtet ist. Sein Sohn und Nachfolger Karl der Dicke (876—887) vereinigte noch einmal, wenn auch nur für kurze Zeit, fast sämtliche Teile des Reiches Karls des Großen unter seiner Herrschaft. Er war jedoch ein schwächlicher Fürst; als er den Normannen einen schimpflichen Frieden abkaufte, wurde er, als des Thrones unwürdig, abgesetzt. Ihm folgte in Ostfranken sein Neffe \ Arnulf von Kärnten (887—899). Dieser war ein kräftiger Herrscher, drängte die Normannen, die bis nach Lothringen hin ihre Raubzüge machten, zurück und schlug sie bei Löwen (891); in Rom ließ er sich zum Kaiser krönen. Ludwig das Kind (899—911), sein sechsjähriger Sohn, wurde sein Nachfolger. Die vormundfchaftliche Regierung übernahm der tatkräftige Erzbischof Hatto von Mainz?) Normannen pnd Magyaren (Ungarn) bedrängten und überschwemmten das Reich, und die Ostmark wurde eine Beute der Feinde. Das Reich löste sich bei dem Mangel einer starken Königsgewalt in die Herzogtümer Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben und Lothringen auf. Mit Ludwig dem Kinde starb der letzte Karolinger in Deutschland. Karl der Große. Ludwig der Fromme.________________________________ Fothar I. Pippin. Ludwig der Deutsche. Karl Ii., der Kahle. Lothar Ii Karlmann. Karl Iii., der Dicke. Arnulf. I Ludwig das Kind. Konrad I. von Aranken. (911—918.) Nach dem Tode Ludwigs wurde der Herzog Konrat) von Franken zum Könige gewählt. Deutschland war von dieser Zeit ab ein Wahlreich. Der neue König wollte die Einheit des Reiches, wie sie unter Karl dem Großen bestanden hatte, wiederherstellen. So kam es zu vielen Kämpfen im Innern des Reiches, die meist unglücklich für Konrad endigten. Überzeugt, daß nur durch eine starke Hand Deutschland vor einer Zersplitterung in mehrere selbständige Staaten bewahrt werden könnte, empfahl er auf dem Todesbett feinen größten Gegner, den Herzog x) Vergleiche die Sage vom Mäuseturm bei Bingen.

5. Deutschland - S. 122

1827 - Breslau Breslau : Graß
122 er gute Aufsicht über die Geistlichen hielt, gehörige Kkrchen- ordnungcn machte, und Schulen anlegte. Zweiter Zeitraum. Deutschland unter vier auf einander folgenden glän- zenden Kaiserhäusern. 843 — 1273. Ludwig der Deutsche, herrschte als Deutscher König von 843 — 876, und hatte viel gegen Slaven und Nor- manne zu kämpfen. Sein Sohn Karl der Dicke (876 — 887), vereinigte das Fränkische Reich auf eine kurze Zeit wieder. Da er aber dasielbe gegen die Normanner nicht schützte; so ward er 887 auf einer Reichsversammlung ent- setzt. Ihm folgte in Deutschland Arnulf (887 — 899), ein Neffe von Karl, der die Normanner bei Löwen schlug, Rom eroberte, aber dort vergiftet ward. Sein Sohn, Lud- wig das Kind (899 — 911) folgte ihm unter Vormund- schaft des Erzbischofs Hatto, und konnte die Einfalle der Ungern nicht abwehren. Als ein 18jahriger Jüngling blieb Ludwig gegen dieselben, und mit ihm erlosch in Deutschland das Karolingische Haus. Unter den Fürsten dieses Hauses nach Karl dem Großen bildete sich in Deutschland eine Viel- herrschaft. Die Herzöge der einzelnen Völkerschaften wur- den mächtig bei der Schwäche der Oberhäupter; die von Karl dem Großen angepflanzte Bildung ging wieder unter, und die freien Männer nahmen immer mehr und mehr ab. Die Sachsen, Thüringer, Baiern, Schwaben und Franken wählten nach Ludwigs Tode Otto, den Herzog von Sach- sen zum König, und da dieser die Wahl ablehnte, Kon- rad, den Frankenherzog (911 —919), der, ungeachtet seines guten Willens, das Reich nicht ganz beruhigen konnte. Er krönte seine Regierung dadurch, daß er am Ende seines Lebens seinen frühern Gegner, Ottos Sohn, Heinrich,

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 108

1887 - Leipzig : Kesselring
108 Mittlere Geschichte. Normannen) wieder ihr Haupt; am verhngnisvollsten aber wirkten Strei-tigfeiten in der kniglichen Familie selber, welche durch die wiederholten Lnderteilungen Ludwigs hervorgerufen wurden. Der verursachte Kampf berdauerte den König (t 840) und fhrte endlich die Auflsung der frnkischen Monarchie herbei, indem durch den Vertrag zu Verdun im Jahre 843 das Lndergebiet Karls des Groen in die dre i Reich e, Italien1, Deutschland und Frankreich, geteilt wurde. Kcrwlinger In Deutschland regierten die Karolinger bis 9112. In Fr ank-Snb reich dagegen hatten sie den Thron bis 987 inne. Doch mute schon bis 911; Karl Ii. der Kahle (843877) die Erblichkeit der Lehen anerkennen; auch in Frank- rissen sich 879 das cisjurauische und 888 das transjuranische Burgund^ reich von dem Reiche los. Unter Karl dem Einfltigen (893923) wurde bis 987; 9h den Normannen, die seit Karls des Groen Tode die nrdlichen Ksten mit ihren Raubzgen heimsuchten, die Normandie eingerumt. Nun folgen noch drei Karolingische Könige, deren Macht aber von den franzsischen Groen immermehr eingeschrnkt wurde, und als dritte der der-selben, Ludwig der Faule, 987 kinderlos starb, lie sich der mchtige Hug o Kapet, Graf von Paris, zum König von Frankreich ernennen. Seine Nachkommen, die Kapetinger, haben den Thron bis 1328 inne gehabt, i" In Italien war Lothars Geschlecht schon 875 mit Ludwig Ii. ots 875. loschen. Daraus gehrte das Land zu dem Reiche Karls Iii. des Dicken, Italien kam aber nach dem Tode desselben (887) in die Gewalt Berengars 875-951. von Frianl, der in weiblicher Linie sein Geschlecht von Karl dem Groen ableitete. Wohl stellte Arnulf auf seinem Rmerzuge (896) die deutsche Lehnshoheit wieder her, aber unter Ludwig dem Kind erklrte sich Berengar abermals fr unabhngig. Als letzterer 924 ermordet wurde, erlangte Rudolf Ii., König von Hochburgund, die Herrschaft in Italien. Im Jahre 933 aber gab dieser Italien gegen Niederburgund an Hugo von Provence .und begrndete durch Vereinigung von Hoch- und Niederburgund das so- Reich genannte arelatische Reich." Hugo von Provence regierte in Italien 933. bis 945, dann folgte ihm sein Sohn Lothar, der mit Rudolfs Ii. Tochter, Adelheid, vermhlt war. Gegen diesen erhob sich Berengar von Jvrea, ein Enkel Berengars von Friaul, brachte seinen Nebenbuhler durch Gift 950 um und lie sich dann zum Könige von Italien krnen. Um die Krone noch mehr auf seinem Haupte zu befestigen, wnschte er Lothars nachgelassene Witwe mit seinem Sohn Adalbert zu verheiraten. Adelheid aber entfloh und reichte 951 ihre Hand Otto dem Groen, wodurch Italien abermals an die Deutschen Könige kam. 3. In Deutschland hatte sich während der Herrschaft der Karolinger 1 Zu Italien gehrte nach dem Vertrag zu Verbun noch Lothringen, das Elsa, die Provence und der grte Teil von Burgunb. Bei Lothars Tode (855) fielen diese Limb er seinen beiben jngeren Shnen zu; nach bereu Ableben teilten Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche ihr Erbe in der Weise unter sich (Vertrag zu Meerscn a. b. Maas 870), ba Lothringen und Elsa an biefen, die Provence und Burgunb an jenen kamen. 2 Die Deutschen Karolinger, finb: Ludwig der Deutsche 843876, Karl der Dicke 876-887, Arnulf 887899 Ludwig das Kind 899-911. 3 Das eisjuranische Burgunb (Nieberbnrgunv) umfate Provence, Dau-phine und Lyon, das transjuranische (Hochburgunb) hingegen Schweiz, Savoyen und Franche Eomte.

7. Mittlere Geschichte - S. 11

1892 - Leipzig : Reisland
— 11 — Ii. Meginn des Deutschen Kelches. 3. Die letzten Karolinger. Infolge des Vertrages von Verdun wurde Deutschland unter Ludwig dem Deutschen (843—876) ein selbständiges Reich. Er hatte mit den Slawen und Normannen (aus Skandinavien) zu kämpfen, wobei er nicht immer glücklich war. . Nach seinem Tode (876) teilten sich seine dm Sohne in das Reich. Aber bald wurde der unfähigste der drei Brüder, Karl der Dicke, Alleinherr Deutschlands und Italiens. Ja nach dem Tode des französischen Königs bekam er sogar die Regentschaft Frankreichs, so daß er noch einmal das gesamte Reich Karls des Gr. (884) vereinigte. Allein er war zu schwach für diese Krone. Weil er zweimal einen ehrlosen Frieden von den Normannen erkauft hatte, wurde er 887 abgesetzt und starb 888. An Karls Statt wurde sein Neffe Arnulf von Kärnten gewählt. Dieser schützte das Deutsche Reich gegen die Normannen durch seinen Sieg bei Löwen, sowie gegen den mährischen König Zwentibold. Auch errang er in Italien die Kaiserkrone. Ihm folgte (899—911) sein sechsjähriger Sohn Ludwig das Kind. Unter ihm riß große Unordnung m Deutschland ein, teils durch die verheerenden Einfälle der Ungarn, teils durch die Eigenmächtigkeit der Herzöge, die sich untereinander befehdeten. Mit ihm erlosch das Geschlecht der deutschen Karolinger. 4. Die sächsischen Kaiser. 1. Heinrich I. Nach dem Aussterben der Deutschkarolinger wurde auf den Rat des Herzogs Otto des Erlauchten von Sachsen, der die Krone ausschlug, der ostfränkische Graf Konrad I. (911—918) zum deutschen Könige gewählt. Fortan blieb Deutschland ein Wahlreich. An dem Willen, das Reich zu beruhigen und zu sichern, fehlte es dem neuen Könige nicht, wohl aber an Macht. Besonders der Sachsenherzog Heinrich machte ihm viel zu schaffen. Auch um Lothringen, das sich von Deutschland trennte, hatte er zu kämpfen.

8. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 143

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 143 — geschildert, heiter und freundlich, auch wissenschaftlichen Bestrebungen nicht abhold. Zu seiner Zeit beschrieb im elsässischen Kloster Weißenburg der Mönch Otfrieb das Leben Christi in deutschen, gereimten Versen; er widmete sein Werk dem König. Ludwig teilte sein Reich unter feine drei Söhne, von denen der jüngste, Karl der Dicke, es später wieder vereinigte. (Karl der Kahle.) Lothar hatte die Kaiserwürde und Italien seinem Sohne Ludwig vererbt. Als dieser kinderlos starb, hätte die Kaiserkrone Ludwig d. D. gebührt, doch Karl eilte nach Rom und ließ sich vom Papste krönen. Auch auf das Erbe Ludwigs erhob er Anspruch, wurde aber von dessen Söhnen besiegt und auf das Laud westlich der Maas beschränkt. (Karl der Dicke.) Die Nachkommen Ludwigs und Karls des Kahlen (f 877) starben früh. Karl der Dicke überlebte sie und vereinigte den Besitz seines Vaters mit dem seines Oheims Karl, so daß er das gesammte Reich Karls des Großen beherrschte. Da er aber, siech an Körper und Geist, einen solchen Staat nicht zu regieren vermochte, besonders die Normannen im Westen, die Slaven im Osten nicht abwehrte, setzten ihn die deutschen Fürsten zu Tribur (südöstlich von Mainz; 887) ab und erwählten statt seiner einen Enkel Ludwigs d. D., Arnulf, den Herzog von Kärnthen, zum König. (Arnulf von Kärnthen.) Er zeigte sich des auf ihn gesetzten Vertrauens würdig: er erfocht einen herrlichen Sieg über die Normannen und stellte die Ehre der Deutschen wieder her. Auch den mährischen Slaven trat er entgegen, bediente sich dabei aber der Hilfe der Magyaren, die nun den Weg ins deutsche Land kennen lernten. Unter Arnulfs Sohn Ludwig, das Kind genannt, begannen sie ihre furchtbaren Einfälle; die Großen des Reiches achteten das jugendliche Oberhaupt gering und mehrten ihr Ansehen auf Kosten des Königs. Mit Ludwig starben 911 die deutschen Karolinger aus. (Die französischen und die italienischen Karolinger.) Seit Karl d. K. herrschten nur schwache Könige in Frankreich; daher gewannen die Besitzer der großen Lehen immer mehr Macht und immer wichtigere Rechte; mehrere nannten sich Herzog. Im Nordwesten mußte die Normandie den Seeräubern überlassen werden, im Südosten riß sich Burgund vom westfrünkifchen Reiche los. Im nördlichen Frankreich erhoben die Edlen den Herzog von Franeien (Isle de France), Odo, zum Führer gegen die Normannen; sein Geschlecht gewinnt an Bedeutung und besteigt, als 987 der letzte Karolinger stirbt, den Thron: es beginnt die Herrschaft der Eapetinger. — In Italien behauptete

9. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 65

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Dritte Periode. Deutschland unter eigenen Kerrschem. Von dem Vertrag zu Verdun bis zum großen Interregnum. A. Die Karolinger. 843—911. 1. Ludwig der Deutsche. 843—876. 855 Kaiser Lothar stirbt. Sein Nachfolger in Italien ist sein ältester Sohn Ludwig; der zweite Sohn Lot har erhält das nach ihm genannte Lothringen. 870 Als dieser Lothar gestorben, teilen seine Oheime, Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle von Frankreich, zu Meersen a. d. Maas das Land desselben; die Westgrenze zwischen Deutschland und Frankreich erhält ungefähr die heutige Richtung. 876 Ludwig der Deutsche stirbt. Seine Söhne Karlmann, Ludwig und Karl der Dicke teilen das Reich. 2. Karl der Dicke. 876—887. 884 Da Karls des Dicken ältere Brüder fung und schnell nacheinander sterben und auch in Frankreich die Karolinger erlöschen, so vereinigt Karl der Dicke aus kurze Zeit wieder die fränkischen Reiche. 887 Wegen feiner Thatlosigkeit gegen die Normannen, die Deutschland verwüsten, entsetzen ihn Ost- und Westfranken. Erstere wählen 3. Arnulf von Kärnthen. 887—899. 887 Arnulf von Kärnthen, ein unehelicher Sohn Karlmanns, des ältesten Sohnes Ludwigs des Deutschen, wird von den Großen zum König gewählt. 891 Arnulf siegt über die Normannen bei Löwen a. d. Dyle. 893 Arnulf unterwirft das neu entstandene Mähren reich, das bereits Böhmen von Deutschland losgerissen hatte. 895 Arnulf empfängt in Nom die Kaiserkrone. 899 Arnulf stirbt. Deutsche Kulturgeschichte. I. 2te Sluft. 5

10. Geschichte des Mittelalters - S. 39

1901 - München [u.a.] : Franz
Die deutschen Karolinger. Deutschland 882 wieder vereinigt war. Dazu erhielt er die Kaiserkrone (Karl Iii.) und endlich (884) wählten ihn auch die West-sranken, die damals von dem noch unmündigen Karolinger dieser Linie (Karl dem Einfältigen) keinen Schutzs gegen die Normannen erwarten konnten, zu ihrem König, so daß Karls d. Gr. Reich säst ganz wiederhergestellt war. Als die Normannen jedoch Paris belagerten und Karl den Frieden von ihnen erkanste, setzten ihn die Westfranken ab. Daraus fielen auch die deutschen Großen von Karl dem Dicken ab und erhoben feinen Neffen, Arnuls, der bisher in Kärnten geboten hatte, zum König 887. Karl der Dicke starb schon 888. Arnuls 887—899 war der letzte kräftige Karolinger, der über Deutschland regierte. Er s ch l u g die Normannen, die sich dauernd in den Niederlanden festzusetzen suchten, bei Löwen a/Dyle 891 so, daß sie Deutschland künftig mieden?) Auch gegen die Slaven (Tschechen) im Osten des Reiches kämpfte Arnulf mit Glück. Nach seiner Rückkehr aus Italien, wo er sich hatte zum Kaiser krönen lassen, fing er zu kränkeln an und starb 899 zu Regensburg, das seine Residenz gewesen. Die Großen erkannten den erst sechsjährigen Sohn Arnulfs, Ludwig das Kind (899—911), als König an. Für ihn übernahm die vormundfchaftlichc Regierung der Erzbischof Hattos von Mainz, ein Mann, der mit Strenge der allgemein einreißenden Verwirrung zu steuern suchte. Nach dem Tode des kraftvollen Arnulf brachen nämlich die Magyaren, das dritte Volk mongolischer Herkunft, das seit der Völkerwanderung in den Theißebenen eine neue Heimat fand, über die Grenze ein und plünderten und verwüsteten Deutschland auf schreckliche Weise. Da von der Reichsregierung gegen sie kein nachhaltiger Schutz zu erwarten war, wühlte sich wieder jeder deutsche Stamm den kriegstüchtigsten Großen aus seiner Mitte zum Herzog, der zunächst die Abwehr der Ungarn zu leiten hatte, dann aber auch alle Regierungsgewalt in seine Hand bekam. So lebte in Deutschland das von Karl dem Großen beseitigte Volksherzogtum wieder auf. — Am meisten hatte unter den Ungareinfällen seiner Lage nach Bayern zu leiden. Hier übernahm die Verteidigung des Landes der tüchtige Markgraf Lintpold der Schire, der jedoch (907) mit dem größten Teil des bayerischen Heerbannes in einer Schlacht gegen die Ungarn fiel?) woraus diese die J) Da sie auch durch Alfred d. Gr. von England fern gehalten wurden, so machten sie auf ihren „Wikingerschiffen" desto häufigere Einfülle in Frankreich, so daß ihnen der französische König schließlich die Normandie (i. I. 911) überlasten mußte. 2) Vergl. die Sage vom Mäuseturm. 8) Engleder und ^Stöckel, Vaterländische Geschichtsbilder: „Luitpold im Kampfe gegen die Ungarn 907" nach W. Rögge. — Gedicht: „Herzog Luitpolds Tod" von Fr. Beck. Arnulf 887—899. Ludwig das Kind 899—911.

11. Geschichte des Mittelalters - S. 95

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 18. Die Karolinger. 95 faltige, Ludwig der Faule, als auch der Umstand, daß'sie fast alle eines unnatürlichen Todes starben. Sie waren an Körper und Geist schwache, unthätige Regenten, welche weder die widerspenstigen Großen ihres Landes, noch die einfallenden Normannen bezwingen konnten. Im Jahre 879 trennte sich Niederburgund (Provence, Dauphins, Lyonnais) unter Graf Boso von Frankreich, 888 Hochburgund (Savoyen und ein großer Teil der Schweiz) unter Graf Rudolf, dessen Sohn Rudolf ü. beide Teile 933 zu dem arelatischen Königreich verband. Als Karl der Dicke 887 in Deutschland als Kaiser abgesetzt wurde, führte zunächst der Sohn eines deutschen Kriegsmannes, Odo von Paris, ein tapferer Kämpfer gegen die Normannen, in Frankreich die Regierung, die dann an den Karolinger Karl den Einfältigen zurückfiel. Dieser belehnte 911 den Normannenführer Rollo (als Christ Robert genannt) mit der Normandie (§. 21, 3), worauf die Normannen das Christentum annahmen. Odos Enkel Hugo Kapet, Herzog von Franzien, bemächtigte sich 987 der französischen Krone und begründete die Herrschaft der Kapetinger (987—1328) in Frankreich. In Deutschland regierten die Karolinger bis 911. Ludwig der Deutsche (843 — 876) war ein tapferer König. Seine Regierung füllen Kämpfe mit den räuberischen Normannen, welche aus Skandinavien kamen und die Küstenländer des Reiches brandschatzten, mit slawischen Völkern und unruhigen, aufrührerischen Vasallen; denn schon erhob sich in Deutschland die Macht der Herzöge im Gegensatz zu der des Königs. Als er (876) .starb, folgten seine 'Söhne, die sich gegen die Übergriffe ihres französischen Oheims siegreich verteidigten. Leider starben die beiden tüchtigsten rasch nacheinander, und nun regierte Karl der Dicke 876—887 allein, welcher nach dem Aussterben des lotharischen Stammes und während der Minderjährigkeit Karls des Einfältigen noch einmal fast das ganze fränkische Reich (884—887) vereinigte und seit 881 als Karl Iii. auch römischer Kaiser war. Aber da er den Angriffen der immer kühner werdenden Normannen nicht gewachsen war, ihnen sogar Tribut bewilligte und den deutschen Reichsständen , welche ihn aufforderten, sich auf Deutschland zu beschränken, nicht nachgab, so wurde er 887 auf dem Reichstage zu Tribur unweit Mainz abgesetzt und die Krone dem Herzog Arnulf von Kärnten, einem Enkel Ludwigs des Deutschen, übertragen. Karl starb 888 in Dürftigkeit auf der Insel Reichenau im Bodensee. Arnulf 887 — 899 war ein tüchtiger Streiter; er griff die Normannen

12. Grundriß der Weltgeschichte - S. 108

1885 - Nürnberg : Korn
108 § 58—59. Mittlere Geschichte, 476—1517 n. Chr. Zweite Periode: Vom Vertrag zu Verdun bis aus Rudolf I. von Habsburg, 843—1273. I. Deutschland und Italien (das Papsttum). A. Vor den Kreuzzügen. § 58. a. Die deutsch-karolingischen Könige (843—911) und Konrad I. von Franken (911—918). 1. Unter Ludwig dem Deutschen (843—876) wurden tue Ostgrenzen des Reichs von den Slaven beunruhigt, wahrend die nördlichen Küstengegenden durch die Einfälle und Plünderungen der Normannen zu leiden hatten. Beim Aus-sterben der Karolinger in Italien (875) kam Ludwig dem Deutschen sein Bruder Karl der Kahle in Erwerbung der Kaiser-würde zuvor. 2. Karl der Ticke (876—887, f 888), Sohn Ludwigs des Deutschen, erlangte zwar nach dem Tode seines Oheims, Karls des Kahlen, die deutsche Kaiserwürde (881) und 885 für den unmündigen Karl den Einfältigen, den jüngsten Enkel Karls des Kahlen, die Herrschaft über Frankreich, so daß er über das ganze Reich Karls d. Gr. gebot mit Ausnahme von Burgund (§ 66, 1). Aber Karl der Dicke zeigte sich feige gegenüber den bis Paris vorgedrungenen Normannen. Zweimal erkaufte er von ihnen den Frieden. Im Jahre 887 setzten die Großen des Reichs diesen unfähigen Herrscher ab. 3. Sie wählten nun Arnulf von Kärnten (887—899), einen Neffen Karls des Kahlen, zum König. Arnulf schützte das Reich kräftig gegen die Feinde. Die Normannen besiegte er bei Löwen a. d. Dyle (891). Gegen den slavischen Fürsten Zwentibold (Swatopluk) in Mähren ries er die Magyaren zu Hilfe. Die Magyaren oder Ungarn, ein finnisch-tatarisches Nomadenvolk, als gute Reiter und Pfeilschützen bekannt, hatten sich im 9. Jahrhundert in Pannonien niedergelassen. Sie waren zwar bereit, der Ausbreitung der Herrschaft Zwentibolds entgegenzutreten, wurden aber bald für Deutschland selbst die gefährlichsten Nachbarn. 4. Auf Arnulf folgte fein unmündiger Sohn Ludwig das Zrind (899—911). Schon unter ihm begannen die Einfälle der Ungarn in das deutsche Reich. Mit Ludwig dem Kind starben die Karolinger auch in Deutschland aus. Deutschland war nun ein Wahlreich. — Zunächst hatte es das Ansehen, als

13. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 200

1872 - Hannover : Hahn
200 wickelungsgang, und unterschieden sich bald durch Sprache und Sitten von ihren frhern Stammgenossen in dem eigentlichen Deutschland. Dadurch konnte die Entwickelung des Ganzen nur gewinnen, indem die Bildung vielseitiger wurde, und zwischen Deutschen und Romanen (Franzosen, Italienern, Spaniern u. a.) ein wohlthtiger Wetteifer entstand. 3) Die Karolinger starben bald nach einander in allen drei Linien aus; die Nachkommen Lothars schon 875. Von seinen Lndern sielen die nrdlichen, zwischen Rhein, Vogesen und Ardennen gelegenen, mit vorherrschend germanischer Be-vlkerung an Deutschland, die sdlichen an Frankreich. Italien aber zerfiel auf lngere Zeit in Anarchie. 4) In Frankreich regierten die Karolinger so klglich, da sie Beinamen, wie der Einfltige (Karl Iv.), der Faule (Ludwig V.) erhielten. Nach dem Tode Ludwig des Faulen wurde Hugo Capet, Graf von Paris, mit Uebergehung des letzten Sprosses des k a r o l i n g i s ch e n H a u se s, von den Groen zum Könige erhoben (987). So kamen die Cape tinger auf den franzsischen Thron, die ihn in mehreren Seitenlinien in der ganzen Folgezeit bis auf die neuesten Umwlzungen inne hatten. 5) In Deutschland war Ludwig der Deutsche in fast bestndigen Kmpfen mit slavischen Vlkerschaften und den Nor-mannen, die um diese Zeit Deutschland zu beunruhigen be- 876 gannen, begriffen. Nach seinem zu Frankfurt erfolgten Tode (876) .n. Chr. ^reinigte sein Sohn Karl der Dicke auf kurze Zeit fast wieder dt! alle Lander Karl's des Groen. Denn er wurde vom Papste zum Kaiser gekrnt, und auch in Frankreich von den Groen statt Karl des Einfltigen als König anerkannt. Aber feine Unfhigkeit brachte ihn bald um alles Ansehen; er wurde deshalb selbst von den Deutschen, als er den Normannen einen Tribut bewilligte, auf einem Reichstage zu Tribur am Rhein (in der Gegend bei Mainz) abgesetzt (887), und sein Neffe Arnulf, Her-zog von Krnthen ein sehr tchtiger Mann, zum Könige gewhlt. Karl der Dicke starb vor Kummer schon im folgenden Jahre (888), und liegt im Kloster Reichenau begraben. Arnulf erwarb sich ein groes Verdienst um Deutschland, indem er die Normannen durch einen groen Sieg bei Lwen (891) zurck-n Cbr Mug. Ihm folgte (899) sein unmndiger Sohn, Ludwig das Ausgan-, derkind, mit dessen frhzeitigem Tode (911) die Karolinger auch Deutschland"in Deutschland ausstarben. . 99. Deutschland im zehnten Jahrhundert. 1) Whrend der Herrschaft der Karolinger hatte das Lehnwesen groe Fortschritte gemacht und wichtige Vernderungen

14. Geschichte der Deutschen im Mittelalter - S. 24

1892 - Hamburg : Meißner
— 24 — 11* Die Karolinger in Ostfranken 843-911. 1. Ludwig der Deutsche 843 — 876. Unter Ludwig mit dem bte Geschichte eines selbständigen deutschen Reiches beginnt, plünderten die Normannen die Küsten des Reiches, während m Mähren die Slaven (Swatopluk) ein starkes Reich gründeten Nach dem Tode seines Neffen Lothar Ii. von Lothringen, des zweiten Lohnes von Lothar I. (der ältere Ludwig Ii. hatte Italien und die Kaiserkrone bekommen) erhielt Lndwig im Vertrage zu Meersen 870 den deutschen Teil von Lothringen, während der französische an Karl den Kahlen fiel. 2. Karl der Dicke 876-887. Nach Lubwigs Tode teilten seine Söhne Karlmann, Ludwig der Jüngere und Karl Iii. (der Dicke) das Reich; der letzte überlebte seine Brüder, und da er auch von den Westfranken zum Könige gewählt wurde und die Kaiserkrone erhalten hatte, so vereinigte er noch einmal das ganze Reich Karls des Großen 885—887. Da er aber die Grenzen nicht zu schützen vermochte, wurde er 887 zur Abdankung genötigt (t 888), und das Reich zerfiel in fünf Teile: a) Ostfranken unter Arnulf von Kärnten, einem Sohne Karlmanns, b) Westsranken unter Karl dem Einfältigen, einem Enkel Karls des Kahlen, c) Nteberburgunb unter Boso (schon feit 879), d) Hoch-burgunb unter Rubels (seit 888, feit 930 mit Nieberburgunb als Königreich Arelate bereinigt), e) Italien unter Berengar I. D>ie Trennung von Ost- und Westfranken blieb eine bauernbe. 3. Arnulf (887 899), feit dessen Erhebung Deutschland ein Wahlreich wurde, besiegte die Normannen bei Löwen an der Dhle 891 und erhielt die Krone von Italien und die Kaiserkrone 896. 4. Mit Ludwig dem Kinde (900—911) erlosch der ostfränkifche Mannesstamm der Karolinger. Damals fielen die Magyaren, ein Reitervolk finnischer Abkunft, welches sich in Ungarn niedergelassen hatte, plündernd in Deutschland ein. Bei der Schwäche der königlichen Gewalt bildeten sich die Stammesherzogtümer der Franken, Sachsen, Bayern, Schwaben und Lothringer, von benen bte letzteren sogar sich vom Reiche lossagten und zu Frankreich übertraten. Auch die Grafen würden aus Beamten

15. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 78

1871 - Berlin : Habel
i /-/ 840-876 Ludwig der Deutsche König von Ostfrankens Kämpfe gegen Normannen, Slaven (Mähren und Böhmen) und West franken. 870 Vertrag von Mersen, Ludwig erwirbt in demselben nach dem Tode Lothars Ii von Lothringen (Sohnes Lothars I) die Länder zwischen Rhein und Schelde. 876 Tod Ludwigs d. Deutschen. Es folgen ihm seine Söhne Karl mann (von Baiern) Ludwig (von Franken und Sachsen) und Karl der Dicke (ddu Alamannien und Lothringen). 876-887 Karl der Dicke. 882 Karl der Dicke vereinigt das ganze ostfränkische Reich. 884 Karl der Dicke auch König der Westfranken ^ er vereinigt noch einmal die ganze fränkische Monarchie. 887 Thronentsetzung Karls des Dicken zu Tribur und Wahl Arnulfs von Kärnthen zum König. 887-899 Arnulf (von Kärnthen). 891 Sieg Arnulfs über die Normalrtn bet Löwen a. d. Dyle. 893 Mit Hülfe der Ungarn besiegt Arnulf die Mähren unter Swatuplok und macht dem großmährischen Reiche ein Ende. 894 In zwei Zügen nach Italien stellt Arnulf seine Herrschaft daselbst her und l äßt sich in Nom zu m Kaiser krönen. 899-911 Ludwig das Kind, Arnulfs Sohn. Kämpfe gegen die Magyaren; innere Streitigkeiten. 911-918 Konrad I (von Franken). Seine unglücklichen Kämpfe gegen die Herzoge der einzelnen deutschen Länder. Auslösung des ostfränkischen Reiches.

16. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 16

1912 - Leipzig : Hirt
16 Die Zeit der karolingischen, schsischen und frnkischen Kaiser. Die Karolinger. Karl Martell, f 741. Pippin der Kleine, t 768. Karl der Groe, f 814. I Lndwig der Fromme, t 840. Lothar I-, t 855. Pippin, t 838. (Mittel ranken.) Ludwig der Deutsche, t 876. (Deutschland.) Karl Ii., der Kahle, Ii i. (Frankreich.) Ludwig 11., t 875. (Italien.) Lothar Il, Karl. t 869. (Burgund.) (Lothringen.) Karlmann. Karl Iii., der Dicke, (887 abgesetzt) Arnulf von Krnten, t 899. Ludwig das Kind, t 911. 4. Die Normannen oder Nordmannen, die germanischen Bewohner Skandinaviens und Dnemarks, waren lange der Schrecken der brigen Völker Europas. Durch bervlkerung und Abenteuerlust getrieben, unzu-frieden damit, da einige Groknige die nordischen Vlkerschaften vereinigten, unternahmen Huptlinge mit ihren Wikingern oder Kriegern, von Skalden zur Berserkerwut" begeistert, auf ihren kleinen, schnellsegelnden Schiffen als Seeknige" weite Raubsahrten. Schon seit dem Ende des 8. Jahr-Hunderts war England ein viel besuchtes Ziel. In den Frnkischen Reichen verheerten sie seit dem Tode Ludwigs des Frommen auer den genannten Stdten Cln, Aachen, Antwerpen, Lttich, Rouen, Bordeaux und viele andere. Die alte Heimat der Karolinger, der Kern der Mon- 911. archie Karls des Groen, befand sich in heidnischen Hnden. 911 erhielt ihr Anfhrer Rolf oder Rollo die nach ihnen benannte Normandie als franzsisches Lehen. Seine Leute lieen sich nach seinem Beispiel taufen und nahmen allmhlich auch die franzsische Sprache an, bewahrten aber ihr kriegerisches Wesen. Viele zogen von hier nach Sditalien und Sizilien und grndeten dort feste Niederlassungen. Norwegische Normannen wagten sich zur Zeit Ludwigs des Deutschen nach der Insel, die sie Island nannten und besiedelten. Einige Jahr-zehnte spter erhoben sich auch an der Westkste Grnlands normannische Ansiedlungen. Von dort aus entdeckten die khnen Seefahrer das Fest-land von Amerika. Schwedische Normannen unterwarfen die Gebiete stlich der Ostsee und drangen zur Zeit Ludwigs des Deutschen unter Nurik nach Sden vor. Dieser grndete ein Russisches Reich Rus hieen die Nor-mannen bei den Slawen mit der Hauptstadt Kiew am Dnjepr. 5. Die letzten ostfrnkischen Karolinger. Arnulf von Krnten 887. (887899), der die Absetzung seines Oheims Karls des Dicken betrieben

17. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 154

1887 - Hannover : Meyer
154 71. Heinrich I. bet ^ngelheim. Vor seinem Tode sprach er: „Sagt meinem Sohne Ludwig, daß ich thm vergebe; aber erinnert ihn auch, daß er es ist, der meine grauen Haare mtt Herzeleid in die Grube gebracht hat." 5. Vertrag zu Verdun (843). Nach Ludwigs des Frommen Tode entbrannte em dreijähriger Krieg zwischen seinen Söhnen. Schuld war die unerträgliche Anmaßung Lothars. Er mußte iudes von seinem Stolze ?a^n' £ und Karl (Pipin war gestorben) gegen ihn zusammen* hielten, ^m ^ahre 84o kam zwischen den Brüdern der so wichtige Vertrag on Verdun (spr. Wärdöug) zustande, durch welchen das Reich Karls des Großen m drei selbständige Reiche: Italien, Deutschland und Frankreich, zerstel. Lothar erhielt außer dem Kaisertitel Italien und einen breiten Landstreifen, der sich westlich born Rhein vom Mittelmeer bu zur Nordsee hinzog und von dem noch heute ein Teil den Namen ^othrmgeu fuhrt. Ludwig bekam das Land östlich vom Rhein, welches ^"^Deutschland genannt wurde. Karl dem Kahlen fiel der westliche ^ ^ Reichs zu, der allein den Namen Frankreich behalten hat. 6. Die beutfd)C3l Karolinger. Der erste derselben, Ludwig der Deutsche (843-876), erhielt seinen Beinamen, weil er der erste König war, der Deutschland als selbständiges, Reich beherrschte. Er war ein tapferer und tüchtioer Regent, mußte aber seine Kraft im Kampfe gegen seine bösen Nachbarn, die Normannen und Slaven, verzehren. — Karl der Dicke (876—887), Ludwigs des Deutschen Sohn, machte sich durch seine Schwäche bei Freund und Feind verächtlich Als er von den Normannen einen schimpflichen Frieden für Geld erkaufte, setzten ihn die entrüsteten Deutschen ab. — Arnulf von Kärnthen (887—899) besiegte* die Normannen bei Löwen in den Niederlanden und war überhaupt ein tüchtiger König. - Ludwig das Kind (899-911) war erst sechs Jahre alt, als er seinem Vater Arnulf folgte. Jetzt erfuhr Deutschland die Wahrheit des Bibelworte«: Wehe dem Lande, des König ein Kind ist! Besonders brachten die Ungarn durch ihie jährlichen Einfälle unsägliches Weh über unser Vaterland. Es war ein Glück daß Ludwig das Kind schon im 18. Lebensjahre starb. Mit ihm erlosch ruhmlos das ernst so herrliche Geschlecht der Karolinger. 71. Heinrich I. (919-936). 1. Konrad I. von Franken (911-918). Als der letzte deutsche Karolinger ins Grab gesunken war, wählten die Großen des Reichs den Herzog Konrad von Franken zum Könige. Diesem edlen Manne gelang nir S Saa£r Anstrengungen weder, die übermütigen Herzöge zu zähmen, noch das -.and gegen die Ungarn zu schirmen. Darüber grämte er sich sehr Als er nun auf dem Sterbebette lag, ließ er seinen Bruder Eberhard kommen und sprach zu ihm: „Lieber Bruder, wir Franken sind zu schwach, um tu so schwerer Zeit das Zepter zu führen. Soll dem «erlaube^ geholfen werden, so muß der mächtige Sachsenherzog Heinrich he Krone tragen. Darum, lieber Eberhard, verzichte du auf die Königs-wurde; vergiß auch, daß Heinrich unser Feind war, und überbringe ihm es Eberhard* gestorben bin, die Reichsinsignien." Gerührt besprach

18. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 163

1869 - Münster : Coppenrath
— 163 Ostfranken. Das Reich Ludwig des Deutschen. — In Ostfranken (Deutschland) währte die Regierung der Karolinger bis 911. Ludwig der Deutsche, der fähigste und tüchtigste unter den Söhnen Ludwig des Frommen, eröffnete demnach die Reihe der eigentlichen deutschen Könige. Er regierte von 843 — 876 und war fortwährend in Kriege verwickelt nicht nur mit den Normannen und Slaven, sondern auch mit den Großen des Reiches. —Sein Sohn Karl der Dicke (876 — 887), durch den frühzeitigen Tod seiner beiden älteren Brüder, wie auch durch den Tod der Söhne Karl des Kahlen begünstigt, ver- einigte unter seiner Herrschaft nicht nur alle ostsränkischen Be- sitzungen, sondern auch das westfränkische Reich und die Kaiser- krone, mit Ausnahme jedoch von Burgund, das sich unterdessen unabhängig gemacht und in Neu- und Hochburgund ge- lheilt hatte. Karl der Dicke wurde, wegen eines schimpflichen Friedens mit den Normannen, zuerst in Ostfranken, dann auch in Westsranken des Thrones entsetzt. Zu seinem Nachfolger in Ostfranken wurde Arnulf, Herzog von Kärnthen, erklärt (887 bis 899). Dieser schlug die Normannen bei Löwen, zog nach Italien, eroberte Rom, kehrte aber krank zurück und starb bald darauf, allgemein betrauert. Ihn: folgte sein noch unmündiger Sohn, Ludwig das Kind. Unter ihm wurde Ostfranken von den kriegerischen Magyaren oder Ungarn schrecklich verheert. Zu seinemund des Reiches Glück starb das Kind bald (911). Mit ihm erlosch der Stamm Karl des Großen in Ostfranken. Glorreich jhatte dieses Fürstenhaus begonnen, rühmlos ging es unter. Jetzt versammelten sich die Fürsten und Großen Deutsch- lands und wählten Konrad, Herzog von Franken, zum Kö- nige. Dieser regierte sieben Jahre, von 911 bis 918. Es ge- lang ihm beim besten Willen nicht, das Reich im Innern zu beruhigen und nach Außen zu sichern. Zuerst empörten sich die Lothringer, die mit seiner Wahl unzufrieden waren, und schlos- sen sich an Frankreich. Diese Trennung verursachte langwie- rige Kriege zwischen den Deutschen und Franzosen. Auch gegen ' P>11* :

19. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 36

1877 - Nürnberg : Korn
— 36 17. Die ersten Könige Deutschlands. 1. Ludwig der Deutsche (843 — 876) war ein kräftiger Herrscher; er hatte aber viele Mühe, sein Reich gegen die Normannen und Slaven zu schützen. Sein Sohn Karl der Dicke, unter dem noch einmal die Länder Karls des Großen vereinigt waren, regierte so schwach, daß ihn die Deutschen (887) für abgesetzt erklärten und den tapfern Arnulf von Kärnthen, einen Enkel Ludwigs des Deutschen, zu ihrem König ernannten. Als derselbe schon 899 starb, wurde sein Sohn Ludwig, obgleich erst 6 Jahre alt, zum König gewählt, indem zugleich der Erzbischof Hatto von Mainz und der Herzog von Sachsen, Otto der Erlauchte, die Neichsverwesung erhielten. Damals begannen die Einfälle der Magyaren (Madjaren) von Ungarn nach Deutschland. Der tapfere Markgraf Luitpold der Schyre, ein Blutsverwandter der Karolinger, der die Ostmarken Deutschlands beherrschte, fiel 907 in einer großen Schlacht gegen die Ungarn (bei Preßburg). Seitdem gingen die Streifzüge dieses räuberischen Volkes immer weiter. Ludwig das Kind konnte sein Reich nicht beschützen und starb schon 911. Mit ihm war das Geschlecht, der Karolinger in Deutschland erloschen. Nicht lange nachher verlor dasselbe auch in Frankreich die Herrschaft. 2. Als die Macht der karolingischen Könige zu Ende ging, erneuerten die großen Völkerstämme Deutschlands die herzogliche Gewalt, so daß der deutsche Staatskörper aus 5 Herzogtümern bestand, aus Sachsen, Franken (mit Thüringen und Hessen), Bayern, Schwaben und Lothringen. Die Fürsten dieser Länder strebten nach Selbständigkeit; doch bewirkte die Furcht vor auswärtigen Feinden die Wahl eines neuen Königs. Durch fränkische und sächsische Große wurde 911 zu

20. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1892 - München [u.a.] : Franz
Die deutschen Karolinger. — Konrad I. und das Stammesherzogtum. 43 Regensburg, das seine Residenz gewesen. Die Großen erkannten den erst sechsjährigen Sohn Arnulfs, Ludwig das Kind (899—911), Ludwig das als König an. Für ihn übernahm die vormnndschaftliche Regierung 8g^n der Erzbischof Hatto von Mainz, ein Mann, der mit Strenge der allgemein einreißenden Verwirrung zu steuern suchte. Nach dem Tode des kraftvollen Arnulf brachen nämlich die Magyaren, das dritte Volk mongolischer Herkunft, das feit der Völkerwanderung in den Theißebenen eine neue Heimat fand, über die Grenze ein und plünderten und verwüsteten Deutschland auf schreckliche Weise. Da von der Reichsregiernng gegen sie kein nachhaltiger Schutz zu erwarten war. wählte sich wieder jeder deutsche Stamm den kriegstüchtigsten Großen ans seiner Mitte zum Herzog, der zunächst die Abwehr der Ungarn zu leiten hatte, dann aber auch alle Regierungsgewalt in seine Hand bekam. So lebte in Deutschland das von Karl dem Großen beseitigte Volksherzogtum wieder auf und sorgte an Stelle des machtlos gewordenen Königtums für die Verteidigung der einzelnen Stammesgebiete, aus denen das Reich bestand. Am meisten hatte unter den Ungareinfällen seiner Lage nach Bayern zu leiden. Hier übernahm die Verteidigung des Landes der tüchtige Markgraf Liutpold der Schire, der jedoch in einer Schlacht (907) mit dem größten Teil des bayerischen Heerbannes gegen die Ungarn fiel, worauf diese die bayerische Ostmark vernichteten. An seine Stelle trat fein umsichtiger und thatkräftiger Sohn Arnulf. Ein Reichsheer, das sich um Ludwig das Kiud sammelte, wurde von deu Ungarn 910 am Lech besiegt. Der junge König flüchtete dem Rhein zu und starb schon im nächsten Jahre kinderlos. Mit ihm erlosch die deutsche Linie der Karolinger. Konrad I. 911—918 und das Stammesherzogtum. Nach dem Tode Ludwigs des Kindes traten die Großen (in Forchheim) zu einer Wahl zusammen und riefen, da der damalige Herzog von Franken, Konrad, mütterlicherseits mit den Karolingern verwandt war, diesen zum König aus. Konrad I., der 911—918 regierte, strebte darnach. das Königtum wieder zur einzigen Macht im Reich zu machen, die neuaufgckommeneii Herzogsgewalten also zu beseitigen. Da hiezu seine Macht jedoch nicht ausreichte, stürzte er sich in aussichtslose innere Kämpfe, während von außen her die alten Feinde, Ungarn, Slaven und Normannen, das Reich angriffen, und bewirkte das Gegenteil von dem, was er bezweckte: die königliche Gewalt verlor an Einfluß und Beliebtheit, während die herzogliche sich überall so sehr befestigte, daß bei Kourads Tod die völlige Auslösung des Reiches in fünf kleine Stammesreiche zu befürchten war. Diese Herzogtümer, die sich seit Ludwig dem Kind gebildet hatten, waren: