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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 114

1911 - Breslau : Hirt
114 Preuens Sturz. 70. Angriffen stand; Bennigsen rumte das Schlachtfeld, doch auch Napoleon mute infolge von Verpflegungsschwierigkeiten bis an die Weichsel zurck-gehen. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin und drehte sich vor-zugsweise um einige heldenmtig verteidigte Festungen. Bis zum Mai widerstand Danzig (unter dem Grafen Kalckrenth), bis zum Juni Neie? nnbezwnngen blieben Kolberg, wo Gneisenan das Kommando erhalten hatte, Grandenz (unter L'homme de Conrbiere) und die beiden schleichen Festungen Koset (Neumann) und Glatz (Graf Goetzen). Als Preuisch- afcer die Schlacht bei Preuisch-Friedland (am 14. Juni) mit einer rx? vollstndigen Niederlage der Verbndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen. Auf einem Flo in der Memel bei Friede von Tilsit kamen die beiden Kaiser zusammen. Zu ihrer Unterredung wurde 2tiilt' Friedrich Wilhelm am ersten Tage nicht zugezogen. Am folgenden Tage nahm er zwar daran teil, Napoleon lie sich aber nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, da Preußen die Gesetze des Siegers empfangen sollte. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei ihm konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten . Teilung Polens nebst dem Kulmerlande und dem Netzedistrikt sowie den Kottbuser Kreis. Die drei Oderfestungen Glogau, Kstrin und Stettin blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Franken berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Die polnischen Landesteile Preuens ver-Erotzherzog- lieh Napoleon als Groherzogtnm Warschau dem Könige von Warschau. Sachsen. Auch Kottbus wurde mit Sachsen vereinigt, während Danzig eine freie Stadt wurde und franzsische Besatzung erhielt. Die West-elbischen Gebiete Preuens auer Bayreuth, das an Bayern fiel gab Napoleon zusammen mit Hessen und Braunschweig als Knig-Knigreich reich Westfalen feinem jngsten Bruder Jerme, der alsbald in feiner Westfalen. I^^denz Casfel ein schwelgerisches Hofleben begann. Zu allen diesen Neuschpfungen des franzsischen Kaisers hatte bereits im Tilsiter Frieden auch Alexander im voraus seine Zustimmung geben mssen; auerdem hatte er versprochen, sobald ein Friede zwischen Eng-land und Frankreich nicht zustande kme, der Kontinentalsperre beizutreten. Dafr behielt Rußland feinen Anteil aus deu polnischen Teilungen und follte Finnland erhalten, wenn Schweden den Krieg fortfetzte. Macht- Durch die letzten Kriege hatte Napoleon feine Stellung in Italien und tn Jteiiung Deutschland gewaltig verstrkt, sterreich aus beiden Lndern hinausgedrngt, Rulands' Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und Deutschland unter u. Englands, feinem Protektorat neu geordnet. Rulands Macht dagegen war trotz seiner Niederlagen noch ungebrochen. Der Friede zu Tilsit bedeutete mehr eine Verstndigung der beiden Kaiser der die Teilung der Herrschaft ans dem Festlande als die Unterordnung des einen unter den andern; er konnte nur so lange whren, als es den Interessen beider entsprach, sich an tue

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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 116

1912 - Breslau : Hirt
116 Preuens Sturz. 70. Angriffen stand; Bennigsen rumte das Schlachtfeld, doch auch Napoleou mute infolge von Verpflegungsschwierigkeiten bis an die Weichsel zurck-gehen. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin und drehte sich vor-zugsweise um einige heldenmtig verteidigte Festungen. Bis zum Mai widerstand Danzig (unter dem Grafen Kalckreuth), bis zum Juni Neie; uubezwungeu blieben Kolberg, wo Gneisenan das Kommando erhalten hatte, Grandenz (unter L'homme de Conrbiere) und die beiden schleichen Festungen Kosel (Neumann) und Glatz (Graf Goetzen). Als Preuhisch- af,er die Schlacht bei Prenisch-Friedland (am 14. Juni) mit einer vollstndigen Niederlage der Verbndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen. Auf einem Flo in der Memel bei Friede von Tilsit kamen die beiden Kaiser zusammen. Zu ihrer Unterredung wurde '" Friedrich Wilhelm am ersten Tage nicht zugezogen. Am folgenden Tage nahm er zwar daran teil, Napoleon lie sich aber nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, da Preußen die Gesetze des Siegers empfangen sollte. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei ihm konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens. Die drei Oderfestungen Glogau, Kstriu und Stettin blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Franken berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Die polnischen Landesteile Preuens ver-lieh Napoleon als Groherzogtum Warschau dem Könige von Grohherzog- Sachsen. Auch Kottbns wurde mit Sachsen vereinigt, während Danzig Warschau, eine freie Stadt wurde und franzsische Besatzung erhielt. Die west-elbischen Gebiete Preuens auer Bayreuth, das an Bayern fiel gab Napoleon zusammen mit Hefsen-Cassel, dessen Kurfrst1 vertrieben wurde, und Braunschweig als Knigreich Westfalen seinem jngsten Knigreich Bruder Jer me, der alsbald in seiner Residenz Cassel (Wilhelmshhe) Westfalen. e|n schwelgerisches Hofleben begann. Zu allen diesen Neuschpfungen des franzsischen Kaisers hatte bereits im Tilsiter Frieden auch Alexander im voraus seine Zustimmung geben mssen; auerdem hatte er versprochen, sobald ein Friede zwischen England und Frankreich nicht zustande kme, der Kontinentalsperre beizutreten. Dafr behielt Rußland seinen Anteil aus den polnischen Teilungen und sollte Finnland erhalten, wenn Schweden den Krieg fortsetzte. Macht- Durch die letzten Kriege hatte Napoleon seine Stellung in Italien und in stellung Deutschland gewaltig verstrkt, sterreich ans beiden Lndern hinausgedrngt, Rulands' Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und Deutschland unter ii. engianbs. feinem Protektorat neu geordnet. Rulands Macht dagegen war trotz seiner Niederlagen noch ungebrochen. Der Friede zu Tilsit bedeutete mehr i @r vertraute die Verwaltung seines Vermgens einem jdischen Kaufmann in Frankfurt namens Rothschild an, der dadurch den Grund zu dem groen Reichtum dieser Familie legte.

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 121

1911 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 121 Preuens Schicksal nicht ndern. Durch den Frieden von Tilsit (9. Juli) verlor der Staat alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und der dritten polnischen Teilung. Mehrere feste Pltze blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Frank berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Um endlich auch England zu treffen, hatte Napoleon im November 1806 zu Berlin die Kontinentalsperre verhngt. Der Handel mit englischen Waren wurde verboten. Alle festlndischen Hfen waren eng-tischen Schiffen gesperrt, alle Englnder auf dem Festlande zu verhaften. Diese Sperre konnte nicht durchgefhrt werden, und der gefhrliche, aber eintrgliche Schmuggelhandel warf dem englischen Kaufmann ungeheure Gewinne ab. Im Frieden zu Tilsit (7. Juli 1807) erklrte Alexander, die Schp-fnngen Napoleons, darunter das Herzogtum Warschau unter dem Könige von Sachsen, anerkennen zu wollen und seine Vermittlung zu einem Friedensabschlu mit der Trkei anzunehmen; auch versprach er, sobald ein Friede zwischen England und Frankreich nicht zustande komme, der Kontinentalsperre beizutreten. Rußland behielt seinen Anteil aus den polnischen Teilungen und gewann dazu den bisher preuischen Distrikt Bialystok; es sollte Finnland erhalten, wenn Schweden den Krieg fort-setzen wrde. Nach dem Frieden verschmolz Napoleon die von Preußen abgetretenen linkselbischen Provinzen mit Hessen-Kassel und Braunschweig zum Knig-reich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und bertrug seinem Bruder Jerme die Krone, die ehemaligen polnischen Landesteile Preuens kamen als Herzogtum Warschau an König Friedrich von Sachsen. Danzig wurde Republik und erhielt franzsische Besatzung. 72, Die Lage Europas nach dem Frieden zu Tilsit. Der Krieg in Spanien. Das Ergebnis der letzten Kriege war, da Napoleon seine Stellung in Italien und in Deutschland gewaltig verstrkt, Oster-reich aus beiden Lndern hinausgedrngt, Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und Deutschland unter seinem Protektorat neu geordnet hatte. Rulands Macht dagegen war nach den erhaltenen Niederlagen noch ebensowenig gebrochen wie vorher. Der Friede zu Tilsit bedeutete mehr eine Verstndigung der beiden Kaiser der die Teilung der Herrschaft auf dem Festlande als die Unterordnung des einen unter den andern, er konnte nur so lange whren, als es beider Interessen ent-sprach, sich an die getroffenen Bestimmungen zu binden. England war zwar schwer bedroht; aber seine Macht war strker als vor Anfang des Krieges, es hatte zur See keinen Gegner mehr; wie rcksichtslos es feine Interessen zu wahren gedachte, erfuhr Dnemark. Als der Staat aufgefordert worden war, der Kontinentalfperre beizutreten,

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 112

1912 - Breslau : Hirt
112 Das Kaiserreich. 70. nicht zugezogen. Am folgenden Tage nahm er zwar daran teil, Napoleon lie sich aber nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, da Preußen die Gesetze des Siegers empfangen sollte. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei ihm konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens nebst dem Kulmerlande und dem Netzedistrikt. Die drei Oderfestungen Glogan, Kstrin und Stettin blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Franken berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Die polnischen Landesteile Preuens ver-@Its9' ^ Napoleon als Groherzogtum Warschau dem Könige von Warschau. Sachsen. Danzig wurde eine freie Stadt und erhielt franzsische Besatzung. Die westelbischen Gebiete Preuens auer Bayreuth, das an Bayern fiel gab Napoleon zusammen mit Hessen-Cassel, dessen Kurfürst vertrieben Westfalen^ wurde, und Braunschweig als Knigreich Westfalen seinem jngsten Bruder Jerme, der alsbald in seiner Residenz Cassel (Wilhelmshhe) ein schwelgerisches Hofleben begann. Zu allen diesen Neuschpfungen des franzsischen Kaisers hatte bereits im Tilsiter Frieden auch Alexander im voraus seine Zustimmung geben mssen; auerdem hatte er versprochen, sobald ein Friede zwischen Eng-land und Frankreich nicht zustande kme, der Kontinentalsperre beizutreten. Dafr behielt Rußland seinen Anteil aus den polnischen Teilungen und sollte Finnland erhalten, wenn Schweden den Krieg fortsetzte. fteilung Durch die letzten Kriege hatte Napoleon seine Stellung in Italien und in Napoleons, Deutschland gewaltig verstrkt, sterreich aus beiden Lndern hinausgedrngt, Rwands Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und Deutschland unter u. "9" 5- feinem Protektorat neu geordnet. Rulands Macht dagegen war trotz seiner Niederlagen noch ungebrochen. Der Friede zu Tilsit bedeutete mehr eine Verstndigung der beiden Kaiser der die Teilung der Herrschaft auf dem Festlande als die Unterordnung des einen unter den andern; er konnte nur so lange whren, als es den Interessen beider entsprach, sich an die getroffenen Bestimmungen zu binden. Englands Macht war sogar noch gewachsen; zur See hatte es keinen Gegner mehr und konnte sich daher (1806) der hollndischen Kapkolonie bemchtigen. Wie rcksichtslos es seine Jnter-essen zu wahren gedachte, erfuhr Dnemark. Als dieser Staat aufgefordert wurde, der Kontinentalsperre beizutreten, legte sich eine englische Flotte vor Kopenhagen, bescho die Stadt und fhrte die dnischen Kriegsschiffe hinweg. Dnemark trat dem franzsischen Bndnisse bei, während Rußland an Eng-land und im folgenden Jahre auch an Schweden den Krieg erklrte und dieses (1809) zur Abtretung von Finnland zwang.

4. Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons, Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gegenwart - S. 24

1910 - Breslau : Hirt
24_Das Zeitalter der Franzsischen Revolution und Napoleons. 15. Der Krieg im Jahre 1807. Der Friede von Tilsit und seine Folgen. Im November bot Napoleon Preußen einen Waffenstill-stand an. Aber der König beschlo den Widerstand fortzusetzen, im Ver-trauen auf die Untersttzung der Nation, die den Siebenjhrigen Krieg gegen fast ganz Europa ruhmvoll bestanden" habe, und in Erwartung russischer Hilfe. Darauf lie Napoleon die Polen in den neu erworbenen preuischen Provinzen aufwiegeln, schlo mit dem Kurfrsten von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf preuischer Seite gefochten hatten, Frieden und nahm ihn mit dem Titel eines Knigs in den Rheinbund auf. Noch vor Ablauf des Jahres fanden die ersten Treffen zwischen den Russen und den Franzosen statt. Am 7. und 8. Februar 1807 hielten die Russen unter Bennigsen, auf deren rechtem Flgel die Preußen unter Lestocq fochten, bei Prenisch-Eylan zwei Tage lang den franzsischen Angriffen stand. Als man am 8. Februar endlich das Schlachtfeld rumte, mute auch der Sieger bis an die Weichsel zurckgehen. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin. Bis zum Mai hielt sich die Festung Danzig unter dem Grafen Kalckrenth, bis zum Frieden Kolberg, wo Gneisenau das Kommando erhalten hatte und die Brgerschaft unter Nettelbeck wacker an der Verteidigung teilnahm, und Graudeuz unter l'homme de Conrbiere. Als aber die Schlacht bei Friedland an der Alle am 14. Juni mit einer vollstndigen Niederlage der Russen geendet hatte, gab Alexander den Widerstand auf, schlo mit Napoleon einen Waffenstillstand und trat mit ihm in Tilsit in Unterhandlungen. Bei der ersten Zusammenkunft der beiden Kaiser, die auf einer Insel der Memel stattfand, wurde Friedrich Wilhelm nicht zugelassen. Am folgenden Tage nahm er zwar teil, aber Napoleon lie sich nicht daraus ein, mit ihm zu verhandeln, denn er sollte die Gesetze des Siegers empfangen. Auch die Knigin Luise konnte in ihrer Unterredung mit dem Kaiser Preuens Schicksal nicht ndern. Preußen verlor alle seine Provinzen westlich der Elbe, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung. Mehrere feste Pltze blieben bis zur Bezahlung der Kriegsunkosten, deren Hhe zunchst noch nicht ange-geben, spter auf 140 Millionen Franken berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Nach dem Frieden (7. it. 9. Juli 1807) verschmolz Napoleon die von Preußen abgetretenen linkselbischen Provinzen mit Hessen und Braun-schweig zum Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und bertrug seinem Bruder Jerme die Krone; die ehemaligen polnischen Landesteile Preuens kamen als Herzogtum Warschau au den König von Sachsen. Danzig wurde Republik und erhielt franzsische Besatzung. Durch die letzten Kriege hatte Napoleon seine Stellung in Italien und in Deutschland gewaltig verstrkt, sterreich ans beideu Lndern hinausgedrngt, Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 116

1913 - Breslau : Hirt
116 Das Kaiserreich. trauen auf die Untersttzung der Nation und auf russische Hilfe beschlo dieser jedoch, den Widerstand fortzusetzen. Daher lie Napoleon sogleich die Polen in den neu erworbenen preuischen Provinzen aufwiegeln. Der Kurfürst Friedrich August von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf preuischer Seite gefochten hatten, schlo mit ihm Frieden, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Knigstitel K Noch vor Ablauf des Jahres 1806 fanden die ersten Treffen zwischen Russen und Fran-zosen statt. Am 7. und 8. Februar 1807 hielt das russische Heer mit Hilfe Preuisch- der Preußen bei Prenisch-Eylan (sdlich von Knigsberg) zwei Tage <7.M Febr. lang den franzsischen Angriffen stand; die Russen rumten das Schlacht-1807). feld, doch auch Napoleon mute infolge von Verpflegungsschwierigkeiten bis an die Weichsel zurckgehen. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin und drehte sich vorzugsweise um einige heldenmtig verteidigte Festungen. Bis zum Mai widerstand Danzig, bis zum Juni Neie: nnbezwnngen blieben Kolberg, wo Gneisenau das Kommando erhalten hatte, Grandenz und die schleichen Festungen Kosel und Glatz. Preuisch- Als aber die Schlacht bei Prenisch-Friedland (am 14. Jnnij (i4<ew). mit einer vollstndigen Niederlage der Verbndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen. Auf einem Flo in der Friede von Memel bei Tilsit kamen die beiden Kaiser zusammen. Zu ihrer Unter-'"' redung wurde Friedrich Wilhelm erst am zweiten Tage zugezogen; Napoleon lie sich aber nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, da Preußen die Gesetze des Siegers empfangen sollte. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei ihm konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens nebst dem Knlmerlande und dem Netzedistrikt sowie den Kottbnser Kreis. Die drei Oderfestnngen Glogan, Kstrin und Stettin blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Franken berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Die polnischen Landesteile Erotzherzog- Preuens verlieh Napoleon als Groherzogtum Warschau dem Könige Warschau, von Sachsen. Auch Kottbus wurde mit Sachsen vereinigt, während Danzig eine freie Stadt wurde und franzsische Besatzung erhielt. Der Kurfürst von Hessen-Kassel und der Herzog von Braunschweig wurden abge-setzt; ihre Lnder vereinigte Napoleon mit den westelbischen Gebieten Preuens auer Bayreuth, das an Bayern fiel , Sd-Hannover und einigen von Sachsen abgetretenen Landesteilen (Sanger- i Im Dezember 1806 traten auch die Ernestiner, im April 1807 die schwarz-burgischen und reuischen Fürsten dem Rheinbund bei. Sie erlangten damit in ihren Gebieten vllige Souvernitt, muten dafr aber Napoleon als Protektor des Bundes eine bestimmte Truppenzahl stellen und jhrlich neu ergnzen: die Ernestiner zusammen das Regiment Herzge zu Sachsen", die schwarzburgischen und reuischen Fürsten zusammen ein Bataillon. Napoleon verwendete die thringischen Truppen sogleich im weiteren Kampfe gegen Preußen (bei der Belagerung von Kolberg.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 407

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Napoleon I. erblicher Kaiser der Franzosen. 407 danten. Hier nahm der Sieger den Degen des Groen Friedrich, verhhnte dessen Nachfolger und die edle Knigin Luise, welche zum Kriege gedrngt haben sollte, auf die niedrigste Weise und legte dem Lande die ungeheure Brandschatzung von 160 Millionen Fr. auf, während seine Generale, Beamten und Soldaten auf eigene Faust plnderten. Die Rheinbundstruppen unter Vandamme nahmen die Festungen in Schlesien und hausten noch rger als die Franzosen. Von Berlin aus verfgte Napoleon, um den englischen Handel zu vernichten, die Festlands sperre (21. November 1806). Aus der Mark ging der Siegeszug nach Polen, dessen Bevlkerung zur Emprung aufgerufen wurde. Durch die blutigen, aber nichts ent-scheidenden Treffen bei Pultusk (26. Dezember) und Golymin drngte Napoleon die Russen zurck und hielt am 2. Januar 1807 seinen Einzug in Warschau, vom Jubel der bethrten Polen empfangen. Erst Ende Januar rckten die Russen unter Bennigsen vor und vereinigten sich in Ostpreuen mit dem kleinen Corps Preußen unter L'estocq. Am 7. und 8. Februar 1807 wurde bei Preuisch-Eylau eine entsetzliche Schlacht geliefert, in welcher die Tapferkeit der Preußen die Russen vor einer Niederlage rettete. Die Erschpfung beider Teile hatte eine viermonatige Waffenruhe zur Folge, während deren Napoleon den König durch Friedensanerbietungen von Ru-land zu trennen versuchte. Aber Friedrich Wilhelm wahrte seinem Waffen-gefhrten die Treue und schlo mit demselben zu Bartenstein an der Alle ein Schutz- und Trutzbndnis. Unterdessen fielen noch die meisten preuischen Festungen; auch Danzig, von dem alten Kalckreuth wacker verteidigt, ergab sich schlielich an Lefebvre, der zum Lohn den Titel eines Herzogs von Danzig" erhielt; nur Courbire hielt Graudenz, Gneisen au Kolberg. Am 14. Juni 1807, dem Jahrestage der Schlacht bei Marengo, erfocht Napoleon, wiewohl mit groen Opfern, bei Friedland an der Alle einen entscheidenden Sieg, der das Land bis zur Memel in seine Gewalt brachte und den Kaiser Alexander zum undankbarsten Schritt gegen seinen seitherigen Verbndeten verfhrte. Am 25. Juni kam Napoleon mit Alexander auf der Memel (dem Njemen) zusammen und blendete den jungen Kaiser so, da der-selbe mit ihm Frieden und Freundschaft schlo (7. Juli). Vergeblich suchte die Knigin Luise ihren rohen Feind zu gndiger Behandlung Preuens zu bestimmen. Der Friede zu Tilsit (9. Juli) ntigte Preußen 1. zur Abtretung alles Landes links der Elbe an Frankreich; 2. zur Abtretung des Bialystoker Kreises an Rußland; aus den brigen bei der zweiten und dritten Teilung Polens geraubten polnischen Gebieten formte Napoleon ein Gro-Herzogtum Warschau, so auch die Polen tuschend, dem neuen Freunde zu liebe; Danzig sollte freie Stadt werden; 3. zur Abtretung von Kottbus an Sachsen; 4. zur Beobachtung der Kontinentalsperre gegen England. Die

7. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrich des Großen bis zur Gegenwart - S. 27

1904 - Breslau : Hirt
27 am 1. November wurde Kstrin bergeben, am 8. folgte Magdeburg. Nur der General von Blcher, in dessen kleiner Truppenabteilung sich Jork mit seinem Jgerregiment und der Oberst von Scharnhorst be-sanden, rettete die Ehre der preuischen Waffen. Er hatte nach einem mit groer Energie durchgefhrten Rckzge Lbeck gewonnen und hoffte sich hier halten zu knnen, bis er von der See her Hilfe erhielte. Aber die Wachen an den Stadttoren wurden noch an demselben Tage berfallen, Blcher zog sich nach erbittertem Straenkampf nach Rat kau zurck, wo er kapitulierte, weil er keinen Bissen Brot und keinen Schu Pulver" mehr hatte. 29. Der Krieg Preuens und Rulands bis zum Frieden von Tilsit. Im November bot Napoleon dem König einen Waffenstillstand an, dessen Bedingungen nicht ungnstig zu nennen waren. Aber der König beschlo den Widerstand fortzusetzen, im Vertrauen auf die Untersttzung der Nation, die den Siebenjhrigen Krieg gegen fast ganz Europa ruhmvoll bestanden" habe, und in Erwartung russischer Hilse. Napoleon lie die Polen in den neu erworbenen preuischen Provinzen zum Aufstand aufwiegeln und nahm groe Aushebungen bei ihnen vor. Der Kurfürst von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich aus preuischer Seite gefochten hatten, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Titel eines Knigs. Noch am Ende des Jahres 1806 wurden die ersten Tressen zwischen den Russen und den Franzosen geschlagen. Am 7. und 8. Februar 1807 hielten die Russen unter General von Bennigsen, auf deren rechtem Flgel die Preußen unter Lestocq fochten, bei Eylau zwei Tage lang den franzsischen Angriffen stand. Als man am 8. Februar endlich das Schlachtfeld rumte, mute auch der Sieger bis an die Weichsel znrckgehn. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin. Noch hielten sich die Festungen Kolberg, wo der Major von Gneisenan das Kommando erhalten hatte, Graudeuz unter l'homme de Eourbiere und, bis zum Mai, Danzig unter dem Grafen Kalckrenth. Aber die Schlacht bei Prenifch-Friedland am 14. Juni endete mit einer vollstndigen Niederlage der Rnffen. Zwei Tage darauf trat Kaifer Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen und kam mit ihm auf einer Insel der Memel bei Tilsit zusammen. Zu der Unterredung der beiden Kaiser wurde Friedrich Wilhelm am ersten Tage nicht zugelassen, sondern stand wartend am User. Am folgenden Tage nahm er zwar teil, aber Napoleon lie sich nicht darauf ein, mit ihm zu unterhandeln, denn Preußen sollte die Gesetze des Siegers empfangen. Auch die persnliche Frbitte der Knigin Luise bei dem Kaiser konnte Preuens Schicksal nicht ndern Preußen verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung. Mehrere feste Pltze blieben bis zur Bezahlung der Kriegs-Unkosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben wurde, in den Hnden der Franzosen.

8. Von der Französischen Revolution bis auf unsre Zeit - S. 130

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
130 1806 1806-1807 14. oft. 1806 Febr. 1807 Juni 1807 1808 1809 1810 Rheinbund unter Napoleons Protektorat. Mediati-sierung einer groen Anzahl deutscher Fürsten. Preuisch-franzsischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Niederlage Hohenlohes bei Jena, des Herzogs von Braunschweig b e i Auerstedt. Kapitulation Hohenlohes bei Prenzlau. Kapitulation Blchers bei Lbeck. bergabe der Festungen. Verteidigung von Kolberg durch Gneisenau, von Graudenz durch Courbire, von Glatz durch Graf Gtzen. Festlandsperre gegen England. Eingreifen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Niederlage bei Friedland. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Besitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerorne) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau, das der König von Sachsen erhlt). Bndnis zwischen Napoleon und Alexander. Aussaugung Preuens durch die franzsische Armee. Napoleon entthront die spanischen Bourbonen zu Bayonne; er erhebt Joseph zum König von Spanien, Murat zum König von Neapel. Spanischer Krieg (Wellington). Erfurter Kongre. sterreichischer Krieg. Tiroler Aufstand. Schill. Drnberg. Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern. Niederlage bei W a g r a m. Friede von Wien: sterreich tritt die illyrischen Provinzen an Frankreich, Westgalizien an Warschau ab. Vermhlung Napoleons mit Marie Luise, der Tochter Frauz' I. Er vereinigt Holland, zdie /deutsche Nordseekste, Lbeck sowie Toskana und den Kirchenstaat mit Frankreich.

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 109

1907 - Breslau : Hirt
Ii. Das Zeitalter der Revolution. 109 sttzung der Nation, die den Siebenjhrigen Krieg gegen fast ganz Europa ruhmvoll bestanden" habe, und in Erwartung russischer Hilfe. Napoleon lie sogleich die Polen in den neuerworbenen preuischen Provinzen zum Aufstand aufwiegeln und nahm groe Aushebungen unter ihnen vor. Der Kurfürst von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf preuischer Seite gefochten hatten, schlo mit ihm Frieden, trat dem Rheinbunde bei und erhielt den Titel eines Knigs. Noch vor Ablauf des Jahres 1806 wurden die ersten Treffen zwischen Russen und Franzosen geschlagen. Am 7. und 8. Februar 1807 hielt das russische Heer unter Bennigsen, auf dessen rechtem Flgel die Preußen unter Lestocq fochten, bei Eylau zwei Tage lang den franzsischen Angriffen stand, als es am 8. Februar das Schlachtfeld rumte, mute auch der Kaiser bis an die Weichsel zurckgehe Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin. Noch hielten sich die Festungen Kolberg, wo Gneisenau das Kommando erhalten hatte, Graudenz unter L'homme de Courbiere und, bis zum Mai, Danzig unter Graf Kalckreuth. Als aber die Schlacht bei Preuifch-Friedland am 14. Juni mit einer vollstndigen Niederlage der Verbndeten geendet hatte, trat Alexander mit Napoleon in Unterhandlungen. Auf einer Insel der Memel bei Tilsit kamen die beiden Kaiser zusammen. Zu ihrer Unterredung wurde Friedrich Wilhelm am ersten Tage nicht zugelassen. Am folgenden Tage nahm er zwar teil, aber Napoleon lie sich nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, denn Preußen sollte die Gesetze des Siegers empfangen. Auch die per-fnliche Frbitte der Knigin Luise bei dem Kaiser konnte Preuens Schicksal nicht ndern. Der Staat verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und der dritten polnischen Teilung. Mehrere feste Pltze blieben bis zur Bezahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter auf 140 Millionen Frank berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Um endlich auch England zu treffen, hatte Napoleon im November 1806 zu Berlin die Kontinentalsperre verhngt. Der Handel mit englischen Waren wurde verboten. Alle festlndischen Hfen waren eng-tischen Schiffen gesperrt, alle Englnder auf dem Festlande zu verhaften. Diese Sperre konnte nicht durchgefhrt werden, und der gefhrliche, aber eintrgliche Schmuggelhandel warf dem englischen Kaufmann ungeheure Gewinne ab. Im Frieden zu Tilsit erklrte Alexander die Schpfungen Napoleons, darunter das Herzogtum Warschau unter dem Könige von Sachsen, an-erkennen zu wollen und seine Vermittlung zu einem Friedensabschlu mit der Trkei anzunehmen, auch versprach er, sobald ein Friede zwischen England und Frankreich nicht zustande komme, der Kontinentalsperre bei-

10. Die vaterländische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 151

1903 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
151 Vertrauen Friedrich Wilhelms auf seinen kaiserlichen Freund wurde jetzt schmhlich getuscht. Jn einer persnlichen Zusammenkunft (am 25. Juni in einem Flupavillon auf der Memel zu Tilsit) verstndigten sich die beiden Kaiser Napoleon und Alexander der die Geschicke Europas. Leicht wute Napoleon den eitlen und ehrgeizigen Zaren durch Schmeichelreden und besonders durch groe Anerbietungen zu gewinnen. Er blendete ihn durch das glnzende Bild einer Teilung Europas in ein Kaisertum des Ostens und ein Kaisertum des Westens, und er berredete ihn, sich an der preuischen Beute zu bereichern. Da fiel Alexander ab. Es war nun fruchtlos, da am folgenden Tage Friedrich Wilhelm einer zweiten Unterredung beiwohnte. Statt milder zu werden, behandelte Napoleon ihn vielmehr mit bermtigem Hohne. Selbst die mndlichen Bitten der Knigin Luise vermochten nichts der Napoleon. Als dieser in heraus-forderndem Tone gegen das Knigspaar uerte: Aber wie konnten Sie es wagen, mit mir, der ich schon mchtigere Nationen besiegt habe, Krieg anzufangen?" sah ihn der König fest und scharf an, die Knigin aber antwortete: Sire, dem Ruhme Friedrichs des Groen war es wohl er-laubt, uns der unsere Krfte zu tuschen, wenn anders wir uns ge-tuscht haben." *) Am 7. Juli kam der Friede zu Tilsit zwischen Napoleon und i8o? Alexander zustande, am 9. Juli wurde der mit Preußen ohne alle weiteren Unterhandlungen unterzeichnet.^) Von etwa 5700 Quadratmeilen und 10 Millionen Einwohnern mute Friedrich Wilhelm Iii. die Hlfte abtreten. Alles westlich der Elbe gelegene Land (Magdeburg mit einbegriffen) mute an Napoleon berlassen werden, der Erfurt fr sich behielt, Bayreuth spter an Bayern gab, alles brige teils zu Holland, teils zum Groherzogtum Berg, teils zu dem aus Braunschweig und aus Teilen von Kurhessen und Hannover neugebildeten Knigreich Westfalen (Hauptstadt Kassel) schlug, wo er seinen Bruder Jerome im November 1807 als König einsetzte. Von den polnischen Lndern blieben nur Westpreuen und ein schmaler Streifen des Netzedistrikts bei Preußen. Danzig wurde dem Namen nach eine freie Stadt" unter fchsisch-poluischem Schutze, in der Tat eine franzsische Festung; alles andere polnische Gebiet kam unter der Bezeichnung Herzogtum Warschau an Sachsen. Preußen erkannte *) Oberhofmeisterin Grfin von Votz: Preuens Unglck und die knigliche Familie in den Jahren 1807 und 1808. 2) Das von Napoleon verffentlichte Bulletin betreffs des Friedens zu Tilsit vom 9. Juli 1807. Die Stimmung der Knigin Luise nach dem Tilsiter Frieden in zwei Briefen an ihren Vater.

11. Preußische und deutsche Geschichte vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 44

1910 - Breslau : Hirt
44 Das Zeitalter der Franzsischen Revolution und Napoleons. Tore ihrer Festungen, ohne Widerstand auch nur versucht zu haben. Nur Blcher, in dessen kleiner Truppenabteilung sich Jork mit seinem Jger-regiment und Scharnhorst befanden, rettete die Ehre der preuischen Waffen. Er hatte Lbeck erreicht und hoffte, sich hier halten zu knnen, bis von der See her Hilfe kme. Aber die Stadt wurde noch an dem-selben Tage berfallen, und Blcher zog sich nach erbittertem Straen-kmpfe nach Ratekau zurck, wo er kapitulieren mute, weil er keinen Bissen Brot und keinen Schu Pulver" mehr hatte. Am 27. Oktober hielt Napoleon seinen Einzug in Berlin. Hier ver-hngte er die Kontinentalsperre der den Handel mit englischen Waren und den Verkehr englischer Schiffe in den festlndischen Hfen. Durch diese Maregel hoffte er feinen gefhrlichsten Gegner tdlich zu treffen. 30. Der Krieg im Jahre 1807. Der Friede von Tilsit und seine Folgen. Im November bot Napoleon Preußen einen Waffenstill-stand an. Aber der König beschlo den Widerstand fortzusetzen, im Ver-trauen auf die Untersttzung der Nation, die den Siebenjhrigen Krieg gegen fast ganz Europa ruhmvoll bestanden" habe, und in Erwartung russischer Hilfe. Darauf lie Napoleon die Polen in den neu erworbenen preuischen Provinzen aufwiegeln, schlo mit dem Kurfrsten von Sachsen, dessen Truppen bei Jena rhmlich auf feindlicher Seite gefochten hatten, Frieden und nahm ihn mit dem Titel eines Knigs in den Rheinbund auf. Noch vor Ablauf des Jahres fanden die ersten Treffen zwischen den Russen und den Franzosen statt. Am 7. und 8. Februar 1807 hielten die Russen unter Bennigsen, aus deren rechtem Flgel die Preußen unter Lestocq fochten, bei Eylan zwei Tage lang den franzsischen An-griffen stand. Als man am 8. Februar endlich das Schlachtfeld rumte, mute auch der Sieger bis an die Weichsel zurckgehen. Der Krieg zog sich bis zum Sommer hin. Bis zum Mai hielt sich die Festung Danzig unter dem Grafen Kalckrenth, bis zum Frieden Kolberg, wo Gneisenan das Kommando erhalten hatte und die Brgerschaft unter Nettelbeck wacker an der Verteidigung teilnahm, und Grandenz unter l'homme de Courbiere. Als aber die Schlacht bei Preuisch-Fried-laud am 14. Juni mit einer vollstndigen Niederlage der Russen geendet hatte, gab Alexander den Widerstand auf, schlo mit Napoleon einen Waffenstillstand und trat mit ihm in Tilsit in Unterhandlungen. Bei der ersten Zusammenkunft der beiden Kaiser, die auf einer Insel der Memel stattfand, wurde Friedrich Wilhelm nicht zngelaffen. Am folgenden Tage nahm er zwar teil, aber Napoleon lie sich nicht darauf ein, mit ihm zu verhandeln, denn er sollte die Gesetze des Siegers empfangen. Auch die Knigin Luise konnte in ihrer Unterredung mit dem Kaiser Preuens Schicksal nicht ndern. Preußen verlor alle seine Provinzen auf dem linken Elbufer, dazu seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung. Mehrere feste Pltze blieben bis

12. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 122

1911 - Breslau : Hirt
122 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. umfate nur noch 158000 qkm mit 5 Millionen Einwohnern. Aber auch dieses Gebiet wurde erst Ende des folgenden Jahres gerumt; ja die drei Oderfestungen Stettin, Kstrin und Glogau blieben bis zur Be-Zahlung der Kriegskosten, deren Hhe zunchst noch nicht angegeben, spter mit scheinbarer Milde auf 126 Millionen Franks (ohne die Auslagen fr die Besatzungstruppen) berechnet wurde, in den Hnden der Franzosen. Der Staat Friedrichs des Groen hrte auf, eine Gromacht zu sein. Um endlich auch England zu treffen, hatte Napoleon im November 1806 zu Berlin die Kontinentalsperre verhngt. Der Handel mit englischen Waren wurde verboten. Alle festlndischen Hfen waren eng-lifchen Schiffen gesperrt, alle Englnder auf dem Festlande waren zu ver-haften. Diese Sperre konnte nicht durchgefhrt werden, und der gefhr-liehe, aber eintrgliche Schmuggelhandel warf dem englischen Kaufmanne ungeheure Gewinne ab. Im Frieden zu Tilsit erklrte sich Alexander bereit, die Schpfungen Napoleons anzuerkennen und seine Vermittlung zu einem Friedensabschlnsse mit der Trkei anzunehmen; auch versprach er, wenn ein Friede zwischen England und Frankreich nicht zustande komme, der Kontinentalsperre bei-zutreten. Rußland behielt seinen Anteil aus den polnischen Teilungen und sollte Finnland erhalten, wenn Schweden den Krieg fortsetzte. Nach dem Frieden verschmolz Napoleon die von Preußen abgetretenen linkselbischen Provinzen mit Hessen-Kassel, Braunschweig und einem Teile Hannovers zum Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel und bertrug seinem Bruder Jerme die Krone; doch kam Baireuth an Bayern, Ostfriesland an Holland und die Grafschaft Mark an das Gro-Herzogtum Berg. Die ehemaligen polnischen Landesteile Preuens fielen als Herzogtum Marsch au an König Friedrich August von Sachsen. Danzig wurde Republik und erhielt eine franzsische Besatzung. 72. Die Lage Europas nach dem Frieden zu Tilsit. Der Krieg in Spanien. Das Ergebnis der jngsten Kriege war, da Napoleon seine Stellung in Italien und in Deutschland gewaltig verstrkt, Oster-reich aus beiden Lndern hinausgedrngt, Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und Deutschland unter seinem Protektorate neu-geordnet hatte. Deutschland bestand jetzt aus dem Rheinbnde, dem verkleinerten Osterreich und Preußen. (Erfurter Kongre 1808). Rulands Macht dagegen war trotz der erlittenen Niederlagen noch ebensowenig gebrochen wie vorher. Der Friede zu Tilsit bedeutete mehr eine Ver-stndignng der beiden Kaiser der die Teilung der Herrschaft auf dem Festlande als die Unterordnung des einen unter den andern; er konnte nur so lange whren, als es beider Interessen entsprach, sich an die ge-trossenen Bestimmungen zu binden. Englands Macht war dagegen strker als vor Anfang des Krieges; es hatte zur See keinen Gegner mehr; wie rcksichtslos es seine Interessen zu wahren gedachte, erfuhr Dnemark. Als der Staat

13. Deutsche Geschichte - S. 197

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Besiegung Preuens 1806 1807. 197 Nur an wenigen Punkten zeigte sich ein entschlossener Widerstand. Mit unvergnglichem Ruhm bedeckte sich damals die kleine Festung Kol- Kolberg. Berg. Zuerst war es der Leutnant von Schill, der von dort aus durch j~ verwegene Streiszge dem Feinde viel Schaden zufgte. Dann bernahm , der hochsinnige Major Neithardt von Gneisenau den Oberbefehl, während sich die Brgerschaft unter der Fhrung des alten Seemanns / Joachim Nettelbeck auf das tapferste an der Verteidigung beteiligte. Ebensowenig konnte der Feind G r au d enz nehmen, dessen Besehlshaber / der greise General Courbire war. Endlich hielten einige Festungen Schlesiens dem Feinde stand, u. a. das vom Grafen Gmen verteidigte ' Glatz. Auch Danzig wehrte sich lange, mute sich aber schlielich ergeben. Indessen hatte Alexander von Rußland in den Krieg eingegriffen, und ein russisches Heer erschien in Ostpreuen. Im Februar 1807 wurde die blutige Schlacht von Preuisch-Eylau geschlagen. Sie blieb un-entschieden; es war die erste Schlacht, die Napoleon nicht gewann. Nach dieser Schlacht trat ein lngerer Stillstand in den kriegerischen Unter-nehmungen ein. Als sie wieder aufgenommen wurden, trug Napoleon im Juni 1807 den Sieg von Fried land der die Verbndeten davon, die^rieviand jetzt der die Memel zurckweichen muten. ^ Da schlo Alexander trotz aller Beteuerungen, die er Friedrich Wilhelm gemacht hatte, mit Napoleon Frieden. Zu Tilsit kamen die beiden Friede* Kaiser auf einem in der Memel verankerten Flo zusammen; am zweiten 3ult 1807-Tage wurde auch der König von Preußen zu den Unterhandlungen zugezogen. Frankreich und Rußland gingen miteinander ein Bndnis ein. Den preuischen Staat lie der Sieger, wie es in der Friedens-urkunde hie, nur aus Geflligkeit gegen den Kaiser von Rußland bestehen; auch die Frsprache der Knigin Luise, die sich, obwohl von ihm schwer gekrnkt, hatte bereden lassen ihm als Bittende zu nahen, konnte ihn nicht bewegen, die harten Bedingungen zu mildern, die er dem gehaten Staate auserlegte. Friedrich Wilhelm mute die Hlfte seines Gebiets abtreten, nmlich alle Lande links der Elbe und dazu die bei den polnischen Teilungen erworbenen Gebiete auer Westpreuen. Westlich der Elbe schuf Napoleon ein Knigreich Westfalen und gab dies seinem jngsten Bruder Jerome, der in Kassel seine Residenz nahm und dort ein lustiges, verschwenderisches Leben fhrte. Die polnischen Gebiete der-. wies er als ein Herzogtum Warschau Friedrich August von Sachsen, der nach der Schlacht von Jena dem Rheinbund beigetreten war und den Knigstitel erhalten hatte. Auerdem wurde Preußen die Zahlung einer Kriegssteuer auferlegt.

14. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 212

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Geschichtliche Tabellen. Febr. 1807 Juni 1807 1808 1808 1809 Mai 1809 Juli 1809 1810 1812 bergabe der Festungen. Verteidigung von Colberg durch Gneisenau, von Graudenz durch Eourbitzre, von Glatz durch Graf Gtzen. Festlandsperre gegen England. Eingreisen der Russen. Unentschiedene Siege bei Preuisch-Eylau. Niederlage bei F r i e d l a n d. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Be-sitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau, das der König von Sachsen erhlt). Bndnis zwischen Napoleon und Alexander. Aussaugung Preuens durch die franzsische Armee. zu von Bayonne; Spanien, Friedrich Entthronung der spanischen Bourbonen Erhebung Josephs zum König Murats zum König von Neapel. Spanischer Krieg. Erfurter Kongre. Landung Wellingtons in Portugal. sterreichischer Krieg. Tiroler Aufstand. Schill. Drnberg. Wilhelm von Braunschweig. Regensburger Feldzug. Sieg des Erzherzogs Karl bei A s p e r n. Niederlage bei W a g r a m. Friedevonwien: sterreich tritt die illyrischen Provinzen an Frankreich, Westgalizien an War-schau ab. Vermhlung Napoleons mit Marie Luise, der Tochter Franz' I. Vereinigung Hollands, der deutschen Nordseekste, Lbecks sowie Toskanas und des Kirchenstaats mit Frankreich. Russischer Feldzug Napoleons. Bndnis Preuens und sterreichs mit Napoleon. Bndnis Schwedens (Bernadotte) mit Alexander.

15. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 201

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Herrschaft Napoleons. 201 1806 1807 14. Okt. 1806 Febr. 1807 Juni 1807 1808 1808 1809 Mai 1809 Juli 1809 1810 Rheinbund unter Napoleons Protektorat. Media-tifierung einer groen Anzahl deutscher Fürsten. Preuisch-franzsischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Niederlage Hohenlohes bei Jena, des Herzogs Karl von Braunfchweig bei Auerstdt. Kapitulation Hohenlohes bei Prenzlau. Kapitulation Blchers bei Lbeck. bergabe der Festungen. Verteidigung von Col-berg durch Gneisenau, von Graudenz durch Courbisre, von Glatz durch Graf Gtzen. Festlandsperre gegen England. Eingreifen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Niederlage bei Friedland. Tilsiter Friede: Abtretung der linksrheinischen Besitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerorrte) und derpolnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau, das der König von Sachsen erhlt). Bndnis zwischen Napoleon und Alexander. Aussaugung Preuens durch die franzsische Armee^^ Entthronung der spanischen Bourbonen zubayonne; Erhebung Josefs zum König von Spanien, Murats zum König von Neapel. Spanischer Krieg. Erfurter Kongre. Landung Wellingtons in Portugal. sterreichischer Krieg. Tiroler Aufstand. Schill. Drnberg. Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Regensburger Feldzug. Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern. Niederlage bei Wagram. Friede von Wien: sterreich tritt die illyrischen Provinzen an Frankreich, Westgalizien an Warschau ab. Vermhlung Napoleons mit Marie Luise, der Tochter Franz' I. Vereinigung Hollands, der deutschen Nordseekste, Lbecks sowie Toskanas und des Kirchen-staats mit Frankreich.

16. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 49

1894 - Berlin : Seehagen
Frieden von Tilsit. 49 scheidende Sieg Napoleons bei Preuisch Friedland am 14. Juni 1807, die Besetzung Knigsbergs und die Einnahme Danzigs bereiteten dem Bunde Rulands und Preuens ein rasches Ende. Alexander ging mit Napoleon einen Waffenstillstand ein. So vllig allein gelassen mute Friedrich Wilhelm Iii. in den schmhlichen Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807 einwilligen. Auch die Bitten der Knigin Luise, welche sich zu einer persnlichen Unter-rednng mit Napoleon berwand, konnten nichts an demselben ndern. Schon die Form des Friedensvertrages war tief demtigend. Aus Achtung gegen den Kaiser aller Reuen und um den ausrichtigen Wunsch zu bethtigen, beide Nationen durch unauflsliche Bande der Freundschaft und des Vertrauens zu binden, gab Napoleon dem Könige von Preußen einen Teil seiner Lnder zurck. Alle auf dem linken Elbufer gelegenen Gebiete in Westfalen, Franken, Niedersachsen (Magdeburg) und in der Altmark behielten die Franzosen, während zugleich rechts der Elbe die polnischen Landschaften abgerissen wurden. Diese erhielt der König von Sachsen als Groherzogtum Warschau. Die Hoffnung der Polen auf die Wiedererrichtung ihres Reiches wurde mit Rcksicht auf Rußland dadurch hingehalten. Die westflischen Lnder wurden grtenteils mit dem neuen Knigreiche Westfalen, mit der Hauptstadt Kassel, unter Napoleons jngstem Bruder Jerme (König Lustik) vereinigt. Preußen mute eine Kriegssteuer von 140 Millionen Thaler zahlen. Bis zur Tilgung derselben blieben Glogan (Schlesien), Kstrin (Brandenburg) und Stettin (Pommern) in franzsischen Hnden. 10 000 Franzosen muten auf preuische Kosten erhalten werden. Sieben Kriegsstraen blieben den fran-zsischen Heeren geffnet, auerdem durfte Preußen in den nchsten 10 Jahren hchstens 42 000 Mann unter Waffen halten. So lag Preußen und mit ihm das ganze Deutschland in der tiefsten Ernie-drigung, noch trauriger aber als alle diese materiellen Verluste war die undeutsche Gesinnung der meisten Fürsten, die sich drngten Napoleons Gunst zu erhaschen. b) Die Wiedergeburt Preuens. Aber trotz der Napoleouischeu Gewaltherrschaft erwachten doch rasch wieder die Gefhle der unterdrckten Nationen. Die groen Erinnerungen des deutschen Volkes an seine Geschichte, die sittlichen Krfte begannen sich zu regen und an diesen unberechenbaren Volks- Moldenhauer, Hilfsbuch. 4 4

17. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 342

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
342 Geschichtliche Tabellen. , 1806 1806 / 1806-1807 1806 14. Okt. 1807 Febr. 1807 Juni 1808 y 1809 Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede v on^Prebnrg: sterreich tritt Be- netien ort Italien, Tirol an Bayern ab. Preuisch-ftanzsisches Bndnis (Graf Hangwitz); Preußen erhlt Hannover, gibt Ansbach an Bayern. Napoleon gibt Neapel an seinen Bruder Joseph, Holland an Louis. Berg an Murat. Der Rheinbund,' Mediatisierung sddeutscher ~~ Reichsstdte, Fürsten, Grafen und Herren. Franzll. legt die deutschekaiserkrone nieder. Preuisch-franzsisch-russischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Niederlage Hohenlohes bei Jena, des Herzogs Karl von Braunschweig bei Anerstdt. Kapitulation Hohenlohes bei Prenzlau. Kapitulation Blchers bei Lbeck. Kapitulation der Festungen. Verteidigung von Colberg (Gneisenan), Grandenz (Eoubiere), Glatz (Graf Gtzen). Eingreifen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Niederlage bei Friedlaud. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Be-sitznngen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreueu (Herzogtum Warschau). Bndnis Napoleons und Alexanders. Aussauguug Preuens durch die franzsische Armee. Napoleons Festlandsperre gegen England. Entthronung der spanischen Bourbonen, Erhebung Josephs zum König von Spanien, Murats zum König von Neapel. Der spanische Krieg. Wellington. Der sterreichische Krieg. Tiroler Aufstand. Drnberg. Schill. Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Feldzug von Regensburg. Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern. Niederlage bei Wagram.

18. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 23

1912 - Leipzig : Hirt
3. Niederwerfung Preuens. 23 Schlacht gegen den Fürsten von Hohenlohe, bei Auerstdt, an demselben Tage, dem 14. Oktober, Marschall Davot gegen den Herzog Ferdinand von Braunschweig, der den Feldzug von 1792 angefhrt hatte. Der Herzog wurde hier tdlich verwundet. Die regellose Flucht, auf der sich die geschlagenen Heere auflsten, verbreitete einen solchen Schrecken, da sich die meisten preuischen Festungen ohne Schwertstreich ergaben. Schon am 27. Oktober hielten die Franzosen ihren Einzug in Berlin. Die Festungskommandanten waren meist alte Ossiziere, die den neuen Verhltnissen nicht gewachsen waren. Nur Kolberg, Graudenz und die schleichen Festungen Glatz, Kosel und Silberberg behaupteten sich, und Danzig leistete lange Widerstand. Die Knigliche Familie floh nach Knigsberg. Napoleon besetzte mit seinen Truppen die preuischen Provinzen rechts der Oder, besonders die polnischen Bestandteile Preuens und Rulands; von den Polen wurden die Franzosen freundlich aufgenommen, sie erhofften eine Wiederherstellung ihres Knigreichs durch Napoleon. Im Winter 1807 erschien das russische Hilfsheer. Bei Preuisch-Eylau in Ostpreuen fand eine blutige Schlacht zwischen den Franzosen und den verbndeten Russen und Preußen statt. Einen vollstndigen Sieg errang Napoleon hier nicht. Die Entscheidung fiel bei Friedland in Ostpreuen zugunsten Napoleons. Nun stand diesem der Weg nach Knigsberg offen; die preuische Knigsfamilie floh nach Memel. Im Juli 1807 wurde auf Grund einer Verstndigung zwischen Napoleon und Alexander der Friede zu Tilsit geschlossen. Preußen mute alle Besitzungen links der Elbe und seine polnischen Besitzungen auer Westpreuen abtreten. Napoleon bildete aus preuischen und russischen Bestandteilen des ehemaligen Knigreichs das Groherzogtum Warschau, das er dem Kurfrsten von Sachsen zugleich mit dem Knigstitel verlieh. Dieser war nach der Schlacht bei Jena vom Bndnis mit Preußen zurck-getreten und hatte sich dem Rheinbund angeschlossen. Aus den preuischen Besitzungen links der Elbe, dem Kurfrstentum Hessen und andern Ge-bieten bildete Napoleon das Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, dessen Verwaltung er seinem jngsten Bruder Jerme bertrug. Noch lnger als Jahresfrist blieben die franzsischen Truppen in Preußen, das sie gem der Knigsberger Konvention zu unterhalten hatte. der eine Milliarde hatte Preußen an Kriegsbeisteuer, Verpflegung und Lieferungen aufgebracht, als das franzsische Heer 1808 das Land rumte. Aber nach einem neuen Vertrage durfte Friedrich Wilhelm Iii. nur ein Heer von 42000 Mann halten. Mit Rußland schlo Napoleon ein Schutz- und Trutzbndnis. Eng-land bekmpfte er durch die Kontinentalsperre, d.h. er verbot allen Mchten, die von ihm abhngig oder mit ihm verbndet waren, englische Schiffe in ihre Hfen aufzunehmen und englische Waren einzufhren.

19. Deutsche Geschichte - S. 159

1906 - Leipzig : Teubner
25. Deutschlands Knechtung durch Frankreich. 159 wurden von verzagten greisen Generlen fast ohne Widerstand dem Feinde ausgeliefert. Nur Kolberg (Nettelbeck, Gneisman, Schill) und Grandenz (Courbiere) hielten sich. Die Knigsfamilie mute nach Knigsberg, dann nach Memel flchten. Zwar gelang es Napoleon nicht, das russisch-preuische Heer bei Pr. Eilan (40 km s, von Knigsberg) zu schlagen, aber bei Friedland (. von Eilan) besiegte er am 14. Juni 1807 das russische Heer vollstndig. Er wute den Zaren Alexander von Friedrich Wilhelm Iii. abzuziehen, und so mute dieser in dem Frieden von Tilsit alles Gebiet westlich der Elbe zur Bildung eines Friede zu Tmt Knigreichs Westfalen (fr Jsrme Bonaparte), Sd- und Neuost- 9*3u!t 180'" Preußen zur Bildung eines Herzogtums Warschau hergeben, an Sachsen den Kottbnser Kreis und sogar an das ihm verbndete Rußland den Kreis Bialystok abtreten. Danzig wurde eine freie" Stadt mit franzsischer Besatzung. Damit war Preußen von 5700 Q.-M. auf 2800, von 9% Mill. E. auf 4% Mill. zurckgebracht und scheinbar fr immer aus der Reihe der Gromchte gestrichen. Das Volk, das immer nur fr den Staat hatte Opfer bringen, sich viel Willkr hatte gefallen lassen muffen und zur Teilnahme am Staatsleben nie herangezogen war, sah gleichgltig der Zertrmmerung seines Staates zu. Es wird mir immer klarer," so schrieb die Knigin Luise bald nach dem Frieden, da alles so kommen mute, wie es gekommen ist. Die gttliche Vor-sehung leitet unverkennbar neue Weltzustnde ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, da die alte sich berlebt hat und in sich selbst als abgestorben zusammenstrzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen, welcher, der Herr feines' Jahrhunderts, eine neue Zeit fchuf. Wir find mit derselben nicht fortgeschritten, deshalb berflgelt sie uns. Von ihm [Napoleon] knnen wir vieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er getan und ausgerichtet hat. Es wre Lsterung, zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmchtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Auendingen fest verwachsen ist, zu begraben." Inzwischen war es Napoleon auch gelungen, Sachsen von Preuens Sachsen und Seite wegzuschrecken. Friedrich August mute in den Rheinbund eintreten, 9zat'0 eon" 6000 Mann gegen Preußen ins Feld schicken, fr knftige Kriege dem fremden Tyrannen 20 000 Mann versprechen. Dafr erhielt er von Preußen den Kottbuser Kreis, und sein Land ward am 20. Dezember 1805 zum Knigreich erhoben. Nach dem Tilsiter Frieden ward ihm noch, ohne da er es erstrebt htte, das aus polnischen Landesteilen Preuens gebildete Groherzogtum Warschau bertragen. Durch den Erwerb dieses nicht lebensfhigen Staates wurde Sachsens Macht nicht erhht, wohl aber sein Verhltnis zu Preußen schwer geschdigt.

20. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 130

1901 - Paderborn : Schöningh
130 wurden sie von Napoleon berrascht und bei Fried!and (Ostpreuen) vollstndig geschlagen (14. Juni). Dieser Sieg ffnete den Franzosen den Weg nach Knigsberg und zwang den preuischen Herrscher, sich unter dem Schutze des russischen Heeres weiter nordostwrts nach Memel zu flchten. 4. Der Friede zu Tilsit (9. Juli 1807). Napoleon kam mit dem Kaiser von Rußland und dem Könige von Preußen auf dem Niemen-flusse zusammen, um den Frieden zu bestimmen (25. und 26. Juni). Der Zar. den Napoleon durch die Aussicht aus bedeutende Erwerbungen in der Trkei und die Eroberung Finnlands sowie auf eine Teilung der Weltherrschaft zwischen ihnen beiden zu gewinnen wute, war jetzt mehr auf seinen Vorteil als auf den Schutz seines Verbndeten bedacht. Preußen verlor im Tilsiter Frieden a) alles Land westlich von der Elbe nebst der Festung Magdeburg, b) alle nach 1772 erworbenen ehemals polnischen Gebietsteile. Diese Gebiete wurden an Sachsen, welches nach der Schlacht bei Jena dem Rheinbunde beigetreten und zum Knigreiche erhoben war, unter dem Namen eines Herzogtums Warschau berlassen. Auerdem erhielt Sachsen auch den Kottbnser Kreis, c) Der polnische Grenzbezirk Bialystock wurde an Rußland berwiesen, d) Danzig mit seiner Umgebung wurde eine freie Stadt unter dem Schutze von Preußen und Sachsen. Hannover sollte an England zurckgegeben werden, blieb aber, weil sich das englische Ministerium weigerte, dem Frieden beizutreten, unter franzsischer Verwaltung. Preußen mute sich verpflichten, das bereits am 21. Nov. 1806 von Berlin aus von Na-poleon erlassene Verbot der Einfuhr aller auf englischen Schiffen kom-Menden Waren oder die Kontinentalsperre aufrecht zu halten und eine bei der Erschpfung des Landes unerschwingliche Kriegsentschdigung zu zahlen (von 154 Millionen Francs, spter auf 120 Millionen ermigt). Im ganzen behielt es von 306 000 qkm nur 158 600 qkm mit 5 Millionen Einwohnern. Die ehemals preuischen Gebiete zwischen Rhein und Elbe wurden nebst dem Kurfrstentum Hessen, Braunschweig und dem sdlichen Hannover zu einem Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel vereinigt und Napoleons jngstem Bruder Jerme verliehen. Seit Erla der Kontinentalsperre ging Napoleons Streben dahin, das ganze kontinentale Europa unter seinem Scepter zu ver-einigen, um den Krieg gegen England mit Ersolg führen zu knnen. 5. Schweden. Schweden und Dnemark, welche sich ebenso wie England weigerten, dem Tilsiter Frieden beizutreten, sollten mit Gewalt