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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 109

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
109 und trieb ihn so zur Thür hinaus an die Arbeit. Nachbem die Dänen abgezogen waren, verbarg ihn der Bauer auf einem mit Stroh belabenen Wagen und fuhr mit ihm bavon. Unterwegs begegneten ihm Soldaten. Diefe untersuchten den Wagen und stachen mit ihren Bajonetten buid' das Stroh. Ein Stich gieng Gustav tief ins Bein; aber er verbiß den Schmerz und rührte sich nicht. Allein das Blut, das durch den -Ibagen auf den Schnee tröpfelte, hätte den Verborgenen fast verrathen. Als Die Svlbaten die Blutspuren bemerkten, setzten sie dem Wagen nach ; aber der Bauer schnitt sein Pserd in den Fuß und täuschte^ baburch die Verfolger. Glücklich kam Gustav nach der Westgrenze Schwebens zu^bern einfachen, kräftigen und sreiheitsliebenben Volke der D alekarlen (^hal-männer). Er entbeckte sich ihnen und suchte sie zum Ausstaube gegen den tyrannischen Christian zu bewegen. Ansangs blieben seine Worte ohne Erfolg. Als aber ein schwebischer Kriegsmann erschien, welcher die Nachricht vom Stockholmer Blutbabe bestätigte und das Gerücht verbreitete, der grausame König tc: lle bemnächst eine Reise durch ganz Schweden unternehmen und alle ihm mißliebigen Leute umbringen, auch jebem Bauern einen Arm und ein Bein abhauen lassen, ba riesen sie wuth- und racheerfüllt den schon weiter geflohenen Gustav zurück und machten ihn zu ihrem Hauptmann. Mit tiefen Männern begann Gustav den Meg gegen die Dänen. Bald sammelten sich zu ihm viele schwebische Offiziere und Soldaten, benen auch das bcxnifchc Joch verhaßt war. _ Eine Stadt nach der andern warb erobert, und die Dänen würden immer weiter znrückgebrängt. Bald staub Gustav mit feinem Heere vor der Hanptjiabt Stockholm, die sich ihm nach zweijähriger Belagerung übergeben mußte. Als er sein Vaterlanb von den Feinben gänzlich befreit hatte, baten ihn die Schweden, die Königswürbe anzunehmen, ba niemanb würbiger sei, ihr König zu sein, als er, der Retter des Vaterlanbes. Gustav fügte sich endlich, und voller Freuben leisteten nun alle den Hulbigungseib. Der grausame Christian bagegen würde von seinem eigenen Volke abgesetzt und ans dem Lanbe vertrieben. Zwar machte er viele Versuche, sein Reich wieberzugewinnen, warb aber gefangen genommen und mußte mehr als 16 Jahre in einem finstern Turme zubringen. 4. Unter Gustavs Regierung würde die Reformation in Schweden eingeführt. Darüber entstanb jeboch große Unzufriebenheit, so daß Gustav beschloß, die Regierung nieberznlegen. „Wir können uns nicht wunbern," sprach er zu den unzusriebeuen Großen des Reichs, „daß das gemeine Volk uns ungehorsam ist, ba es solche Anstifter hat. Wer wollte unter solchem Bebing euer König fein? Seib bebacht, wie ihr mich reblich entlasset und mir das wiebererstattet, was ich für das Allgemeine ausgegeben habe; ich werbe hinwegziehen und mein unbankbares Vaterlanb nie wieber sehen." Alle waren bestürzt; man bat ihn fußfällig und mit Thränen in den Augen fo lange, bis er sich bewegen ließ, zu bleiben. Von ihm stammt Gustav Abolf ab, der Helb des breißigjährigen Krieges. r

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1. Geschichtsbilder - S. 184

1903 - Berlin : Süsserott
— 184 — 62. Gustav Wasa, König von Schweden. 1. Das Stockholmer Blutbad. 1520. — Die nordischen Reiche Dänemark, Schweden lind Norwegen waren seit 1397 zu einem einzigen Reiche unter dänischem Zepter verbunden. Schweden suchte aber fortgesetzt seine Selbständigkeit zu behaupten. Im Jahre 1513 bestieg Christian Ii. den Thron Dänemarks. Er wollte die Schweden zur Anerkennung seiner Herrschaft zwingen. Im Jahre 1520 zog er in Stockholm ein und feierte ein dreitägiges Krönungsfest, zu welchem er die Edelsten des Landes eingeladen hatte. Am vierten Tage wurden die Tore geschlossen und alle Straßen mit Truppen besetzt. Die vornehmsten Schweden, 94 an der Zahl, wurden ergriffen und ans dem Marktplatze enthauptet; nach ihnen fielen soviele Bürger und Vaterlandsfreunde durchs Henkerbeil, daß vom Markte das Blut in die angrenzenden Straßen floß. Der grausame König ging ans dem Richtplatze bis an die Knöchel im Blute umher und weidete sich am Anblicke seiner Opfer. 2. Gustav Wasa als Flüchtling. — Gustav Wasa entstammte einem alten schwedischen Geschlechte. Die Schweden hatten ihn mit anderen Jünglingen als Geisel für ihre Treue stellen müssen. Als solcher wurde er in Dänemark in harter Hast^gehalten. Gustav Wasa entfloh derselben und ließ sich auf einem Lübecker Schiffe nach Schweden übersetzen. Er rief die Schweden zum Kampfe gegen Christian auf, begegnete aber großer Mutlosigkeit nud hatte die Rache des Königs zu fürchten. Zu deu Opfern des Stockholmer-Blutbades zählte auch der Vater Gustav Wasas. Der Jüngling dürstete nach Rache und verdoppelte seine Anstrengungen zur Befreiung des Vaterlandes. Der König setzte einen Preis auf seinen Kopf. Jeder, der ihm Aufenthalt gewährte, ward mit dem Tode bedroht. Wie ein gescheuchtes Wild mußte er im Lande umherirren, keinen Augenblick war er sich seines Lebens sicher. Zuletzt saud er Aufnahme im Haufe eines Bauer», der ihn als Knecht anstellte. Als er eines Tages in der Stube beim Ofen stand und sich wärmte, traten plötzlich dänische Soldaten ein, die ihn suchten. Gustav schien verloren; nur die Geistesgegenwart der Bauersfrau rettete ihu. Sie schimpfte über den faulen Knecht, der sich immer wärmen wollte, gab ihm einen derben Schlag mit einem Spaten und jagte ihn auf den Hof zu den übrigen Knechten. Gustav wollte jetzt fort, da er sich nicht mehr sicher fühlte. Der Bauer verbarg ihn auf einem mit Stroh beladenen Wagen und fuhr mit ihm davon. Unterwegs begegneten ihnen wieder dänische Soldaten. Der Wagen ward angehalten, und die 'Soldaten stachen mit ihren Spießen durch das Stroh. Ein Stich ging Gustav tief ins Bein, aber er rührte sich nicht. Mit Schrecken bemerkte jedoch der Bauer die Blutspur im Schnee. Schnell nahm er sein Messer und verwundete sein Pferd am Fuße, um die Späher zu täuschen. 3. Gustav Wasa als Befreier. — Endlich gelangte Gustav Wasa glücklich an die Westgrenze Schwedens. Hier wohnte das tapfere und freiheitliebende Volk der Dalekarlen (Talmänner). Gustav Wasa schilderte die Grausamkeit Christians in so beredten Worten, daß sich bald gegen tausend bewaffnete Bauern zusammenfanden, die er gegen die Dänen führte. Von allen Seiten strömten neue Scharen hinzu, auch Lübeck sandte Hülfe. Eine Stadt nach der andern ward erobert, nach zweijähriger Belagerung ergab sich auch Stockholm. Kein Däne war mehr im Lande. 4. Gustav Wasa als König. — Jetzt versammelten sich die Schweden zur Königswahl. Keiner schien würdiger die Krone zu tragen als Gustav Wasa. So wurde er einstimmig zum König gewählt. Gustav Wasa führte sofort die Reformation ein. Bald war Schweden ein rein lutherisches Land. Gustav Wasa starb 1560. Aus seinem Geschlechte stammte Gustav Adolf.

2. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 252

1887 - Hannover : Meyer
252 115. Gustav Wasa, König von Schweden. jedoch, wegen des Vergangenen keinerlei Rache zu üben. Was aber einem Böfe-Jdtcht sein Eid gilt, sollte das arme Schweden jetzt erfahren. Christian kam nach Stockholm, um sich dort feierlich zum Könige von Schweden krönen zu lassen. Drei Tage wurde geschmaust; am vierten ließ er die Stadtthore schließen, Truppen aufmarschieren und nun auf offenem Marktplatze 94 der Edelsten des Landes, die er für seine Feinde hielt, enthaupten. Das Blut rieselte die Straßen hinab; selbst unschuldige Kinder ließ der Unmensch köpsen. Die Leichname blieben drei Tage auf den Straßen liegen; dann wurden sie verbrannt. Diese Greuelthat Christians nennt man das Stockholmer Blutbad. Übrigens beschränkte er das Morden nicht auf die Hauptstadt. Ju Jöuköping (Südende des Wetternsees) ließ er einen Vater samt seinen beiden Söhnen von acht und fünf Jahren zum Tode führen. Als der ältere Knabe hingerichtet wurde, bespritzte sein Blut den kleineren Bruder. Da sprach das unschuldige Kind zum Scharfrichter: „Lieber, beflecke meine Kleider nicht so; ich bekomme sonst Schelte von meiner Mutter!" Der rohe Henker ward gerührt und warf das Schwert weg; aber der König ließ einen andern herbeirufen, welcher erst den Knaben und dann den mitleidigen Henker enthaupten mußte. 2. (Sjitfirtt) Söttfit als $(ürf)tültg. König Christian glaubte durch sein Wüten die Schweden so eingeschüchtert zu haben, daß seine Herrschaft gesichert sei; aber bald erstand dem Lande ein Rächer in dem jungen Gustav Erichson mit dem Beinamen Wasa. Gustav Wasa stammte aus einem alten und verdienten Geschlechte; er hatte früher schon in einem Kerker Christians geschmachtet, war aber entkommen und hielt sich in Schweden verborgen. Als nun die Kunde von jenem Stockholmer Blutbade das Land durchdrang, da vernahm Gustav, daß auch sein Vater und seine Bettern mit hingerichtet, Mutter und Schwester aber in Ketten gelegt seien. Auf feinen eigenen Kopf hatte der König einen hohen Preis gefetzt. Da mußte denn Gustav wie ein gescheuchtes Wild int Lande umherirren, keinen Augenblick seines Lebens sicher. Viele Freunde, bei denen er sich zu verbergen hoffte, verschlossen ihm ans Furcht ihre Thür; ja ein Jugendfreund, den nach dem Judaslohn gelüstete, ging hin, um ihn den Dänen zu verraten, und nur Dank der Warnung der mitleidigen Frau entkam Wasa. Zuletzt fand er Aufnahme bei dem wackeren Bauer Elsson, der ihn als Knecht anstellte. Einst faß er hier am Feuerherde; t>a kamen dänische Soldaten, die ihn suchten. In demselben Augenblicke erschien auch die Frau Elsson, schlug Wasa mit dem Spaten über den Rücken und ries: „Was hast du hier herumzustehen, du Faulpelz? Marsch an die Arbeit!" „Die fackelt nicht!" dachten die Soldaten und gingen weiter. Sicher war Gustav aber hier nicht mehr; er mußte weiter. Da packte der treue Elffon ihn auf einen Wagen, lud Stroh über ihn und fuhr mit ihm fort. Unterwegs begegneten ihnen wieder dänische Soldaten; die ließen den Wagen halten und stachen mit ihren Degen nach allen Seiten durch das Stroh. Ein Stich traf Gustav ins Bein; allein er rührte sich nicht. Mit Schrecken sah der Bauer beim Weiterfahren die Blntfpur im Schnee. Schnell nahm er fein Messer und verwundete fein Pferd ant Fuß; so konnte das Blut sie nicht verraten. Glücklich gelangten sie ans Ziel, nämlich zu den biedern und topfern Dalekarliern (ant Dal-Elf). 8. Gustav als Befreier seines Volks und als König. Diesen schlichten, kernigen Bauern schilderte Gustav die Grausamkeit Christians, und bald sammelte er einige Hundert tapferer Männer um sich, an deren Spitze er den Kamps gegen den Tyrannen begann. Nach den ersten Erfolgen strömten immer neue Scharen

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 218

1878 - Danzig : Gruihn
218 Geschichte der neuen Zeit. für ihn und erhielt ihn dafür mit der Bedingung ausgeliefert, daß er für seine Flucht verantwortlich sei. So verlebte der Gefangene eine traurige Zeit auf Bauers Schlosse und dachte an nichts, als an sein Vaterland. Als er nun vernahm, wie Christian von neuem große Kriegsrüstungen betreibe, um die Schweden unter seine strenge Herrschaft zu beugen, entfloh er in Bauerkleidern aus dem Schlosse und entging aus abgelegenen Wegen zwei Tage lang den Forschungen seiner Verfolger. Er kam nach Lübeck (1519), begab sich hier sofort auf das Stadthaus, nannte seinen Namen und bat um Schutz für sich und um Beistand für sein Vaterland. — Lübeck, die mächtigste unter den deutschen Hansestädten war von Christian vielfach beleidigt worden. Gustav Wasa erhielt daher das Versprechen, daß man ihn künftig mit Geld und Soldaten unterstützen wolle, wenn es nöthig wäre. Ein Kauffahrteischiff setzte ihn darauf glücklich in Schweden ans Land. Er wanderte nun unter unzähligen Gefahren nach Südermanland, wo seine verheiratete Schwester lebte. Hier faßte er den Vorsatz, das Volk zur Vertheidigung auszurufen und sich an dessen Spitze mit Gewalt den Weg nach Stockholm zu bahnen. Aber die furchtsamen Verwandten beschworen ihn, doch nicht sich und sie alle ins Verderben zu stürzen. So ging er denn weiter und verbarg sich auf einem Gute seines Vaters. Fortsetzung der Flucht. Jetzt ging zu Stockholm ein fürchterliches Blutbad vor,, in welchem auch sein Vater und seine Verwandten fielen. Das Verlangen nach Rache verstärkte alsbald in ihm die längst gefaßten Entschlüsse. Christian schickte ihm überall Späher nach, ihn aufzusuchen. Auf seinen Kopf ward ein hoher Preis gesetzt, und wer ihn verbarg, den traf Todesstrafe. Nachdem er öde nnwirthbare Gegenden durchirrt hatte, kam er in die Gegend von Fahrn, das durch seine Kupferbergwerke berühmt ist. Hier verdingte er sich bei einem reichen Bergmann als Knecht, um sich fein Brod zu verdienen. Aber auch hier war er nicht lange sicherer fiel durch seine Sitten auf, wurde entdeckt und mußte weiter flüchten. Er erreichte einen Edelhof, dessen Besitzer, Arendt Per sson, ihn sogleich erkannte und freundlich aufnahm, aber nicht aus Liebe, sondern aus Eigennutz. Er hoffte auf eine gute Belohnung, wenn er Wasa an Christian auslieferte. Nachdem er ihn ganz ausgeforscht, setzte er sich unter einem Vorwande zu Pferde, um dem dänischen Statthalter seinen Fang anzuzeigen. Dieser folgte ihm sogleich mit 20 Mann; allein zum Glück fanden sie den Flüchtling nicht mehr. Persson's mitleidige Gattin hatte ihm einen Wink von ihres Mannes Vorhaben gegeben und ihm selbst ein Pferd und einen Schlitten zur Flucht geliehen. Gustav bei Elsssou. Damit kam er glücklich nach einem Dorfe, dessen redlicher Pfarrer ihn acht Tage lang in seinem Hause verbarg. und ihn dann nach Jsala zu einem Kronschützen, Namens Elfssohn, führte. Aber auch hier suchten die dänischen Späher ihn. Sie traten in Elfsson's Stube, als eben Erichöson am Feuer stand. Nur die Geistesgegenwart der Frau rettete ihn. Während die Soldaten mit ihrem Manne sprachen, kam sie zornig herein, schimpfte auf den faulen Knecht, der sich nur immer wärmen wolle, gab ihm einen derben Schlag und jagte ihn zur Arbeit hinaus. Er beschloß hieraus noch weiter zu fliehen; aber überall hörte man von umherstreifenden Dänen. Da legte ihn sein Wirth auf einen Wagen, bepackte ihn mit Stroh und fuhr ihn so verborgen nach Rättwik. Auf diesem Wege begegnete ihm eine dänische Streifwache, der Wagen ward angehalten und das Stroh au mehreren Stellen durchstocken. Obgleich der Stich Gustav tief ins Bein eindrang, rührte er sich doch nicht. Der Bauer bemerkte beim Weiterfahren, daß feine Sbagenspur im Schnee von dem durchgetröpfelten Blut gefärbt war; er gab , daher sogleich seinem Pferde einen Stich in den Fuß, um die Kundschafter abermals zu täuschen. So kamen sie glücklich in Rättwik an. Gustav wird Hau-tmauu. Hier nahm Wasa Gelegenheit, den Bauern die Gräuelthaten in Stockholm, von welchen diese noch wenig erfahren, zu ichtldern, ermahnte sie, wie ihre Vorfahren, das fremde Joch von sich abzuwerfen. Bald daraus fand sich ein beherzter schwedischer Kriegsmann, der das Gerücht verbreitete, der König werde nächstens eine Blutreise durch ganz Schweden unternehmen, aus jedem Lehnhose sollten Galgen errichtet werden, eine große Schatzung sei bereits ausgeschrieben, und um aller Empörung zuvorzukommen, solle jedem Bauer ein Arm und ein Bein abgehauen werden. Seine Reden wurden durch einen Edelmann, der auch in der Zeit dort ankam, bestätigt. Dieser hatte das Blutbad in Stockholm mit angesehen und konnte die Wuth des Königs nicht fürchterlich genug schildern..

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1876 - Mainz : Kunze
50 Erste Periode der neueren Geschichte. verließ sie und verbarg sich auf seinem väterlichen Gute Räfsnäs. Hier erfuhr er, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester ge-und wird nach na$ Dänemark abgeführt seien und die Dänen auf seinen eigenen vielen Aden- Kopf einen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er teuern sich zu den freiheitliebenden Dalekarlen an der Westgrenze, und zweimal retteten ihm Frauen ans dieser Reise das Leben. Ein Jugendfreund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verrathen. Arends Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elssson beherbergte ihn: allein die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elfsfons Frau eilte herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich langte er in Dalekarlien an, fand aber auch hier anfangs keinen Anhang. Erft als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten, sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Fahrn, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schaar zu einem Heere von 15,000 Mann herangewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, das Glück begünstigte den tapfern Helden in allen feinen Unternehmungen. Schließlich erschien Gustav vor Stockholm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsverweser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Äömg von Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm Schweden it. „ . r der Wohl- raumen. Auf etrtem zweiten Reichstag ward er zum König ausge- Vaterlandes lu^en un^ Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen 1523-1560. Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrath, auch die Erblichkeit der Krone in dem Mannesstamme der Wasa auszusprechen. Gustavs Regierung war eine gesegnete für Schweden, da der König nur an das Wohl feines Landes dachte und keine Mühe scheute, das zerrüttete Reich zu heben. Er vervollkommnete die Gesetzgebung, bildete das Volk, förderte Gewerbfleiß und Wissenschaft und erweiterte den Handel. Dafür war er gerade der richtige Mann. Denn er besaß die ausgezeichnetsten Geistesgaben, Muth, Unerschrockenheit, Sanft-muth und eine seltene Sittenreinheit. Dabei war ihm ein treffender

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1868 - Mainz : Kunze
50 Erste Periode der neueren Geschichte. und wird nach vielen Aben- teuern König von Schweden u. der Wohl- thäter seines Vaterlandes 1523 — 1560. verließ sie und verbarg sich auf seinem väterlichen Gute Rässnäs. Hier erfuhr er, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester ge- fesselt nach Dänemark abgeführt seien und die Dänen auf seinen eigenen Kopf einen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er sich zu den freiheitsliebenden Dalekarlen an der Westgränze, und zwei- mal retteten ihm Frauen das Leben. Ein Jugendfreund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verrathen. Areuds Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elfsson beherbergte ihn; allein die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elssson's Frau eilte herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich laugte er in Dalekarlieu an, fand aber auch hier anfangs keinen Anhang. Erst als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten, sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Falun, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schaar zu einem Heere von 15000 Manu herangewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, das Glück begünstigte den tapfern Helden jn allen seinen Unternehmungen. Endlich erschien Gustav vor Stock- holm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsver- weser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm räumen. Auf einem zweiten Reichstage ward er zum Könige ausge- rufen und Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrath, auch die Erblichkeit der Krone in dem Maunesstamme der Wasa auszu- sprechen. Christian U. hatte 1523 den dänischen Thron in Folge seiner grausamen Regierung eingebüßt und seinem Oheim Friedrich 1. über- lassen müssen. Dieser schloß unter Vermittlung der Lübecker einen ewigen Frieden mit Schweden, worin Gustav Wasa als König be- stätigt und Dänemark und Schweden als zwei selbständige Königreiche anerkannt wurden.

6. Die Neuzeit - S. 96

1884 - Mainz : Kirchheim
“6 Schweden. Gustav Wasa. immer wärmen wolle, einen derben Schlag mit dem Spaten und jagte ihn zur Thüre hinaus. Gustav erkannte, daß auch hier seines Bleibens nicht länger sein könne, und beschloß daher, noch weiter zu fliehen. Da die Dänen in der ganzen Gegend umherstreiften, versteckte ihn Elssson in einem mit Stroh beladenen Wagen, um ihn nach Rättwick Zu fahren. Unterwegs wurde der Wagen von einer dänischen Streifwache angehalten und das Stroh an mehreren Stellen durchstochen. Obgleich dem Flüchtling ein Stich tief ins Bein gegangen, rührte er sich nicht. Als Elssson beim Weiterfahren bemerkte, daß seine Wagenspur im Schnee von dem durchtröpselu-ben Blute gerötet würde, versetzte er, um jeben Verdacht abzulenken, seinem Pserde einen Schnitt in den Fuß, und so erreichten sie glücklich das Ziel ihrer Fahrt. In Rättwick nahm Erichson Gelegenheit, den Bauern die Greuelthaten von Stockholm zu schildern, von welchen in diese entlegenen Gegenden nur eine dunkle Kunde gedrungen. Die Bauern lauschten seinen Worten mit lebhafter Teilnahme; als er jedoch an seine Schilderung die Aufforderung knüpfte, dem Beispiel ihrer ruhmwürdigen Vorfahren zu folgen und das fremde Joch abzuwerfen, zeigten sie sich unschlüssig und wollten vorher wissen, was ihre Nachbarn zu thun gesonnen seien. Gustav begab sich hieraus nach Mora, dem volkreichsten Kirchspiele Dale-karliens; aber auch hier hatten seine Bemühungen nicht den gewünschten Ersolg. Die Bauern zeigten sich zwar entrüstet über die Stockholmer Greuel; doch konnten sie sich nicht entschließen, dem Könige von Dänemark den ihm geleisteten Eid der Treue zu brechen. _ So mußte Gustav abermals weiter ziehen. Kaum hatte er sich entfernt, als eine Schar von 100 Dänen erschien, die mit Ungestüm nach dem Flüchtling fahndeten und durch ihren Übermut die Bauern so erbitterten, daß sie gegen dieselben die Waffen ergriffen und sie nur gegen das Versprechen ziehen ließen, Erichson kein Leid zuzufügen. Bald darauf kam ein schwedischer Edelmann, der das Blutbad in Stockholm mitangesehen hatte, nach Mora und brachte die Kunde, der König werde in kurzem eine Blntreise durch ganz Schweden machen und auf jebem Ebel-Hose Galgen errichten lassen; eine große Schatzung sei bereits ausgeschrieben, und um aller Empörung vorzubeugen, solle jebem Bauer ein Arm und ein Bein abgehauen werben. Jetzt bereuten die Dalekarlier, daß sie Erichson Hatten ziehen lassen, und mehrere Schlittschuhläufer machten sich sogleich auf den Weg, um ihm nachzueilen. Sie fanben ihn im Begriff, sich einen Weg über

7. Geschichte der Neuzeit - S. 52

1887 - Wiesbaden : Kunze
52 Erste Periode der Neuzeit. freund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verraten. Arends Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elfsfon beherbergte ihn; aber die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elfsfons Frau eilte jedoch herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich langte er in Dalekarlien an, fand jedoch hier anfangs keinen Anhang. Erst als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten^ sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Falun, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schar zu einem Heere von 15 000 Mann angewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, und das Glück begünstigte den tapfern Helden in allen seinen Unternehmungen. Schließlich erschien Gustav vor Stockholm; die noch lebenden Reichsräte ernannten ihn zum Reichsverweser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm räumen. Auf einem zweiten Reichstag ward er zum König ausgerufen und Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrat, auch die Erblichkeit der Krone in dem Mannesstamme der Wasa auszusprechen. Gustavs Regierung war eine gesegnete für Schweden, da der König nur an das Wohl seines Landes dachte und keine Mühe scheute, das zerrüttete Reich zu heben. Er vervollkommnete die Gesetzgebung, bildete das Volk, förderte Gewerbfleiß und Wissenschaft und erweiterte den Handel. Denn er befaß die ausgezeichnetsten Geistesgaben, Mut, Unerschrockenheit, Sanftmut und eine seltene Sittenreinheit. Dabei war ihm ein treffender Witz und eine hinreichende Beredsamkeit eigen. Das größte Verdienst erwarb er sich um fein Land durch die Einführung der Reformation, wobei er mit einer solchen Klugheit und Umsicht zu Werke ging, daß die neue Lehre ohne alle Unruhe ins Leben trat. Schon 1519 waren zwei Brüder, Olaf und Lorenz Peter-f o n, Söhne eines Schmiedes, von der Universität Wittenberg in ihre Heimat zurückgekehrt und hatten das reine Evangelium nach Schweden

8. Der biographische Unterricht - S. 103

1859 - Berlin : Gaertner
103 kennen. Es kam daher zum Kampfe, und erst, nachdem Sten Sture gefallen war, wurde Christian von den Schweden anerkannt. Zwar hatte er durch einen Eid versprochen, alles Vorgefallene zu vergessen; allein er nahm dennoch blutige Rache an den Schweden, denn er war ein entschlossener, gewaltthätiger und rachsüchtiger Fürst. Er begab sich 15äo zur feierlichen Krönung nach Stockholm. Bei der Krö- nung wurde drei Tage laug geschmauset. Am dritten Tage (8. No- vember) ließ der König die Thore schließen, alle Straßen besetzen und auf dem Markte Kanonen aufpflanzen. Der Erzbischof von Upsala, Gustav Trolle, hatte ihm ein Verzeichniß aller derjenigen übergeben, welche früher feindselig gegen ihn gesinnt waren. Diese, zusammen vier und neunzig der angesehensten Personen, wurden auf dein Markte hingerichtet. Man nennt dieses Ereigniß das Stockholmer Blutbad. Dann reiste der König nach Dänemark zurück und ließ unterwegs noch manche grausame Hinrichtung vornehmen. Zwei Jahre daraus erklärte ihn ein Theil der Schweden für abgesetzt. Nun forderte er die Dänen zum Kampfe gegen die Schweden aus; bei ihnen hatte er sich aber ebenfalls verhaßt gemacht, und so ward es ihm schwer, seinen Zweck zu erreichen. §. 111. Gustav Wasa s Einzug in Stockholm. Wäh- rend dies in Schweden geschah, irrte Gustav Erichson Wasa im Lande umher, mit dem Gedanken, sein Vaterland von der Herrschaft der Dänen zu befreien. Gustav Wasa war von einem alten Ge- schlechte der schwedischen Reichsvorsteher, an dem Hofe seines Groß- oheims Sten Sture erzogen, begabt mit vielen Anlagen und Kennt- nissen. Schon in den Zwistigkeiten zwischen Schweden und Dänemark war er mit mehreren andern vornehmen Jünglingen 1548 als Geißel den Dänen überliefert und gegen eine bedeutende Bürgschaft einem dänischen Gutsbesitzer, Bauer, seinem Verwandten, zur Bewachung übergeben worden. Von diesem entfloh er nach Lübeck, wo sich der Bürgermeister Bröms seiner annahm und ihn mit dem Versprechen daß er künftig mit Geld und Soldaten unterstützt werden sollte, nach Schweden gehen hieß. Hier hörte er, daß sein Vater und seine Ver- wandten in dem Stockholmer Blutbade gefallen waren. Er sann aus Rache und hoffte in seinem Vaterlande so viel Unterstützung und An- hang zu finden, daß er einen Kampf gegen Christian würde wagen können; aber Niemand, nicht einmal seine Verwandten, wollten ihn auf- nehmen, und so mußte er in Bauernkleidern umherirren und die Nächte im Korn zubringen, um nicht verrathen zu werden. Christian wußte daß Gustav Wasa sich in Schweden aufhielt, und hatte auf seinen Kopf einen bedeutenden Preis gesetzt. Jetzt verließen ihn sogar seine Diener,

9. Neuere Geschichte - S. 70

1848 - Leipzig : Brandstetter
7v Dieß geschah auch im I. 1501 unter König Johann's von Dänemark- Regierung; damals verwaltete der staatskluge Sten Sture, aus altem königlichem Geschlechte, das Land weise und gerecht. Johann's Sohn, Christian Ii., kam aber im I. 15 l 9 mit einer Flotte vor Stockholm. Da er mit Gewalt nichts ausrichten konnte, versuchte er Unterhandlungen, während welcher er sich listiger Weise sechs edler Schweden bemächtigte, die er als Gefangene nach Dänemark zuriickführte. Einer darunter war Gu- stav, der Sohn des Reichsrathes Erich Wasa. Es gelang ihm aus seiner Haft zu entweichen und in der Kleidung eines Bauern nach Lübeck zu kommen. Als er hier vergebens den Rath zur Unterstützung der Schweden aufforderte, fuhr er wieder nach Schweden zurück und irrte verfolgt von dänischen Soldaten im Lande umher, bis er in den Bergen der Dalekarlen eine Zuflucht fand. König Christian Ii., der den freien Bauernstand und einen großen Theil des Adels in Schweden gegen sich hatte, suchte unterdessen mit Hilfe des Papstes und der Geistlichkeit des Reiches sich wieder zu bemächtigen und erwirkte dazu im I. 1520 vom Papste Leo X. eine Bannbulle über Schweden. Aufgemuntert von dem Erzbischöfe Gustav Trolle, der Sture's persönlicher Feind war, kam er noch einmal mit einem großen Heere in das Land. Jetzt schlug er die Schweden bei Boge- sund und der Reichsverweser Sten Sture wurde tödtlich verwundet. Nach dem Tode dieses trefflichen Mannes überredete Trolle den durch die Nie- derlage erschreckten Neichsrath, Christian zu huldigen. Dieser kam nun nach Stockholm versprach vor der Krönung, gütig und väterlich zu regieren und keine Rache zu nehmen an denen, die gegen die dänische Herrschaft waren. Doch wenige Tage nach der Krönung ließ er auf Gustav Trol- le's Anklage die edelsten Männer verhaften und öffentlich zu Stockholm hinrichten. Das war das Stockholmer Blutbad, wie es die Schweden nennen, in welchem außer zwei Bischöfen, dem edlen Erich Wasa, des flüchtigen Gustav's Vater, den Bürgermeistern und Rathsherren der Stadt Stockholm, noch gegen achtzig Männer unter dem Henkerbeile sielen. Empörende Grausamkeiten wurden darauf im ganzen Lande an Edlen, Bürgern und Bauern begangen; Christian rechtfertigte diese Grausam- keiten damit, daß er sie als eine Vollstreckung des päpstlichen Bannes be- zeichnete. Darauf kehrte er nach Dänemark zurück, aber seine Beamten, meist Dänen oder dänisch Gesinnte, hausten in Schweden wild und un- menschlich. Als Gustav Wasa, der indeß in den Kupferbergwerken um Brod arbeitete, von dem Blutbade und von der Hinrichtung seines Vaters hörte, gab er sich den Dalekarlen zu erkennen und entflammte diese rauhen Gebirgsleute durch seine gewaltige Rede zur Rache gegen Christian. Mit 100 Bauern zog er aus, alles Landvolk schloß sich ihm an, so daß er endlich ein Heer von 20,000 wohlbewaffneten Männern hatte, mit welchem er den Erzbischof Trolle, der ihm mit einem Dänenheer entgegen kam, aus dem Felde schlug. Darauf lagerte er sich vor Stockholm. In

10. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 77

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
§. 51. Heinrich Iv. Die Bluthochzeit. 77 unerkannt, — und zuletzt arbeitete er als Knecht bei dem Bauer Nilson. Und die dänischen Soldaten gingen von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus, und suchten den gefürchteten Gustav. Bei diesem steten Suchen kamen sie denn auch zum Bauer Nilson, und sahen seinen Knecht am Kaminfeuer stehen und sich wärmen. Aber kaum waren sie eingetreten, so stürmte auch Frau Nilson hastig herein, zog mit der Schüppe ihrem Knechte eins derb über den Rücken, und schrie: „I, du Faulpelz, warte, ich will dich! 'Raus an die Ar- beit!" und Gustav freute sich über den Schlag, und ging still an seine Arbeit. „Das ist aber auch Eine! Gut, daß wir der ihre Knechte nicht sind!" dachten die Soldaten, und gingen weiter. Gustav meinte aber: „Besser ist besser! du sollst lieber hier weg, und weiter in's Gebirge fliehen!" Und Nilson meinte es auch, packte ihn in einen Wagen voll Stroh, und fuhr ihn weiter fort. O weh! da kamen schon wieder dänische Soldaten! — „Halt an, Bauer," rufen sie, „wir müssen deinen Wagen untersuchen!" — und nun stechen sie mit ihrem Degen nach allen Seiten durch das Stroh. Ach, der arme Gustav! Nun ist er gewiß todt! O nein. Nur eine ganz leichte Wunde hat er am Fuß. — Er kam glücklich, wohin er wollte, und erzählte dort den Bauern die Geschichte von Christian's Gräueln. Sie hörten ihm mit Schrecken zu, und — folgten ihm. Sein Haufen wurde immer größer, und in kurzer Zeit jagte er alle Dänen sammt ihrem bösen Könige aus Schweden heraus. Nun baten die Schweden hocherfreut ihren theuern Gustav: „Sei du unser König. Du allein bist es werth!" Er wollte aber lange nicht. Erst durch viele Bitten ließ er sich dazu bewegen. — Und nun lernte er von Deutschland aus das reine Wort Gottes kennen, und ließ es in Schweden überall laut verkünden. Seit jener Zeit sind die Schweden fast ohne Ausnahme Protestanten. Und wie ging's denn dem bösen Christian? Der wurde später von Land und Leuten gejagt und floh nach Deutschland. Da stellte er sich fromm, und sagte: „Ich möchte gerne lutherisch werden!" und meinte, nun würden ihm die Protestanten sein Land wieder er- obern. Sie merkten aber seine Schalkheit, und halfen ihm nicht. Einige Zeit nachher fingen ihn die Dänen, und sperrten ihn in einen Thurm ein, — damit er nicht ferner unter ihnen würge. / §. 51. Heinrich Iv. in Frankreich. Die Blut- hochzeit. 1572. In der Schweiz hatte Zwingli und Calvin die reine Lehre verkündet. Die Bibel wurde von Vielen gelesen, ein neuer Ernst

11. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 142

1877 - Langensalza : Beyer
— 142 — Christian von Schleswig-Holstein zu ihrem Könige gewählt hatten (1448). Nun hatte aber die dänische Königin Margarethe, nachdem es ihr gelungen war die Kronen der drei nordischen Reiche auf ihrem Hanpte zu vereinigen, in der sogenannten Union von Kalmar (1397) bestimmt, daß ganz Scandinavien stets unter einem Herrscher vereinigt bleiben sollte. Während nun der König in Dänemark sich aushielt, ward Schweden durch Neichsvorsteher verwaltet. Zwischen diesen Reichsvorstehern, welche aus dem schwedischen Adel genommen wurden, und den Königen entstanden bald große Zwistigkeiten, weil die Dänen häufig ohne der Schweden Zustimmung die Könige wählten und auch sonst die Schweden von den dänischen Königen ans alle mögliche Weise unterdrückt wurden. Solche Gewalttätigkeiten an den Schweden verübte besonders König Christian Ii. (1513—1523). Deswegen trat der schwedische Reichsvorsteher Sten Sture gegen ihu aus, aber nachdem er gefallen, mußte Schweden Christian Ii. anerkennen. Im Jahre 1520 kam derselbe zur feierlichen Krönung nach Stockholm. Hier ließ er plötzlich 94 vornehme Schweden, welche feindlich gegen ihn aufgetreten waren, gefangen nehmen und auf offenem Markte hinrichten (8. Nov. 1520). Diese grausame Tat nennt man das Stockholmer Blutbad. Es brachte Christian keinen Nutzen, denn es machte ihn Lei den Schweden nur noch verhaßter, so daß ein Teil derselben ihn einige Jahre daraus für abgesetzt erklärte. Der Mann, welcher sein schwedisches Vaterland befreite, war Gustav Wasa. §• 169. Gustav Wasa. Gustav Wasa war aus einem angesehenen Geschlechte entsprossen und der Großneffe des Reichsvorstehers Sten Sture. Im Jahre 1518 war er mit einer Anzahl anderer vornehmer Jünglinge als Geisel nach Dänemark geschafft worden. Von hier aber entfloh er nach Lübeck, wo ihm der Bürgermeister Bröms Hülfe gegen Dänemark zusagte. Unterdessen war sein Vater im Stockholmer Blntbade gefallen, was ihn zur Rache gegen Christian entstammte. Aber aus Furcht vor demselben wollte ihn keiner feiner Verwandten aufnehmen, und so irrte er verkleidet, von den Dänen geächtet und verfolgt, im Lande umher. Unerkannt arbeitete er in den Bergwerken von Falun und als Knecht auf Bauerhöfen, bis er endlich in die Landschaft Dalekarlien (im Norden Schwedens) gelangte. Hier fand er Anhänger, rückte mit einem Heere vor Stockholm und belagerte es zwei Jahre lang. Nach der Einnahme der Stadt entsetzte er Christian des schwedischen Thrones und machte sich mit Zustimmung des Volkes selbst zum König. Gleichzeitig ward Christian auch vom dänischen Adel der Krone verlustig erklärt, weil er sich auch in Dänemark durch seine Grausamkeit verhaßt gemacht hatte, und Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein als Friedrich I. (1523—1533) zum Könige gewählt. Christian ward bis zu seinem Tode erst in einem Schlosse aus der Insel Alfen,

12. Neuere Zeit - S. 55

1882 - Oldenburg : Stalling
55 Gustav Wasa erhielt Kunde von diesem gräßlichen Ereignis: sein Vater und seine Vettern waren unter den Opfern, und Rachedurst befestigte ihn in seinen Plänen. Christian hatte seinen Aufenthalt in Südermannland erfahren, sandte überall Späher aus und setzte einen Preis aus femen Kops: wer ihn verbergen würde, war des Todes. Er floh nun an die Westgrenze Schwedens zu den freiheitsliebenden Dalekarlen (Thalmännern). Diese wollte er zum Kriege gegen Christian begeistern. Auf der Reise dorthin verließ ihn ein Diener, aber Gustav setzte ihm nach und zwang ihn, das Pferd und den Raub zurückzulassen. Durch öde Steppen, starre Gebirge und unwirtbare Wülder kam er endlich in die Gegend des durch seine Kupferbergwerke berühmten Falun. Hier verdiente er sich als Knecht bet einem Bergmann durch Dreschen fein Brot. Aber seine Sitten und sem goldgestickter Hemdkragen unter dem wollenen Wamms fielen auf. Sein Herr forschte ihn aus; Gustav hatte mit ihm zu Upsala studiert und forderte thn zur Teilnahme an seinem Besreiuugsplan auf, aber voll Schrecken wies ihn der Mann ab und hieß ihn weiter fliehen. _ Auf einem gefrorenen Lee wäre er beinahe ums Leben gekommen. Endlich fand er auf einem Cdel-hofe eine scheinbar freundliche Aufnahme. Der Herr, der ihn sofort erkannte, forfchte ihn aus und beeilte sich ihn dem nächsten dänischen Statthalter, der sein Schwager war, anzuzeigen, um sich eine reiche Belohnung zu verschaffen. Indessen hatte die Gattin des Edelmannes ihm ein Pferd und einen Schlitten zur Flucht geliehen; Gustav entkam glücklich und fand nach achttägigem Aufenthalt bei einem Dorfpfarrer im Hause eines Kron-fchützen Zuflucht. Hier stand er einst in der Stube am Feuer, als die dänischen Späher eintraten. Da rettete ihn die Geistesgegenwart der ^rau. sie schimpfte auf teu faulen Knecht, der sich immer wärmen wollte, gab ihm einen derben Schlag und jagte ihn zu den übrigen Arbeitern hinaus. Er * mußte, überall von den Dänen umschwärmt, weiter fliehen. Da legte ihn einst ein Wirt auf einen Wagen, bepackte ihn mit Stroh und fuhr ihn so verborgen weiter. Aber eine Streifwache hielt den Wagen an und stach an mehreren Stellen durch das Stroh. Ein Stich ging Gustav ins Bein, aber er rührte sich nicht. Da der Bauer sah, daß das durchtröpselnde Blut Spuren im Schnee verursachte, gab -er seinem Pferde einen Schnitt in den Fuß, um die Späher zu täuschen. Gustav kam glücklich zu den Dalekarlen. Lange Zeit hatten seine Reden, das Volk zur Erhebung gegen die dänische Herrschaft zu begeistern, keinen Erfolg. Da erschienen hundert Dänen, und ihr hartes Verfahren erbitterte das Landvolk fo sehr, daß man die Sturmglocke zog. Bald waren 1000 Bauern zusammen und hätten die Dänen getötet, wenn diese nicht versprochen hätten, den flüchtigen Gustav zu schonen. Einige Tage nachher kam ein schwedischer Kriegsmann und erzählte: der König werde nächstens eine Blutreise durch Schweden machen, auf jedem Lehnhofe sollten Galgen errichtet und jedem Bauer ein Arm und ein Bein abgehauen werden: nur Gustav sei imstande das Reich zu retten. Jetzt wurden die Dalekarlen zur Rache entflammt, man holte Gustav wieder ein und führte ihn im Triumph zurück.

13. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 285

1858 - Weimar : Böhlau
285 10) Die skandinavischen Reiche. Polen und Preußen. Die Russen. Die Türken. Die durch die kalmarische Union (1397) bewirkte Vereinigung von Norwegen, Dänemark und Schweden bestand zwar noch, aber Christian Ii. wurde 1513, nach dem Tode seines Vaters Johann, nur in Dänemark und Norwegen als König anerkannt, während in Schweden Sten Sture Reichsverweser war. Erst nachdem Sten Sture im Kampfe gegen die Dänen tödtlich verwundet worden und dann gestorben war, wurde Christian Ii. auch in Schweden als König aner- kannt und zu Stockholm feierlich gekrönt (1520). Er war ein entschlos- sener und wüthiger, aber auch wankelmüthiger und rachsüchtiger Fürst. Mit einem Schlage dachte er alle seiner Herrschaft in Schweden entge- genstehenden Schranken zu beseitigen. Schon vier Tage nach der Krö- nung (am 8. Nov. 1520) ließ Christian auf dem Marktplatze zu Stock- holm zwei Bischöfe, viele weltliche Reichsräthe, Ritter, Rathßglieder und Bürger Stockholms, welche der dänischen Herrschaft widerstrebt hatten, hinrichten (stockholmer Blutbad). Auch in Finnland und an andern Orten fanden ähnliche Hinrichtungen statt. Die Zahl der Gemordeten wird am geringsten zu 600 angegeben. Als die edelsten Männer Schwedens in Stockholm hingemordet wurden, irrte der einstige Rächer dieser Gräuelthaten als Bauer verkleidet, aber stolz und glühend in Haß gegen -der Dänen Gewalt, durch die Wälder von Dalekarlien. -Gustav Erichson Wasa, geboren 1490 und Sproß einer altadligen Familie, hatte als Jüngling am Hofe des ihm verwandten Sten Sture den Haß gegen das Joch der Dänen eingesogen. Mit freudigem Muthe hatte er unter dem Reichsverweser gegen Chri- stian Ii. gekämpft und war von dem wortbrüchigen König nach Däne- mark entführt worden. Aus seiner Hast auf einem Schlöffe in Jütland war er nach Lübeck entflohen und hier mit den Lehren Luthers bekannt geworden. Als er 1520 nach Schweden zurückkehrte, fand er die Hei- math von dem Heere der Feinde überschwemmt. Sein Vorsatz, das Volk zur Vertheidigung aufzurufen, wurde selbst von seinen Verwandten nicht gebilligt. Seine Schwester bat ihn mit Thränen, doch nicht sich und sie alle ins Verderben zu stürzen. Nirgends konnte Gustav verwei- len, weil des Königs Späher überall nach ihm forschten. In Bauern- tracht floh er von einem Ort zum andern; die Nächte brachte er bald im Korne, bald in den Wäldern zu. Eine Zeitlang drosch er im kurzen, groben Wamms um Tagelohn in einer Scheune. Auf dem Blutgerüste in der Hauptstadt starben Gustavs Vater und Schwager; seine Mutter und Schwestern wurden in Fesseln nach Dänemark geschleppt; auf seinen Kopf war ein Preis gesetzt. Gustav floh an die westliche Grenze Schwe- dens, in die Thäler an den norwegischen Gebirgen, die von Dalekarlen (Thalmännern) bewohnt werden, einem Stamme, der noch jetzt seine einfachen Sitten, seine Freiheitsliebe und Gastfreundlichkeit bewahrt. Er Auslösung der kalmarischen Union. Schwe- den unter Gustav Wasa.

14. Der biographische Unterricht - S. 87

1874 - Berlin : Gaertner
Vi. Skandinavien. Gustav Wasa. §. 114. Skandinavien vor Gustav Wasa. Über die drei Reiche: Schweden, Norwegen und Dänemark herrschte seit dem Ende des vierzehnten Jahrhunderts eine zeitlang nur ein König. Da die Schweden aber von ganz andrer Eigenthümlichkeit als die Dänen sind, so entstanden schon dieserhalb manche Zwistigkeiten. Auch wollten die Schweden nicht leiden, dass die Dänen ohne ihre Zustimmung die Könige wählten. Während nun der König in Dänemark residierte, wurde Schweden durch Reichsvorsteher verwaltet, welche aus dem hohen Adel zusammentraten. Von diesenreichsvorstehern war besonders Sten Sture sehr mächtig; er ließ sich nicht nur keine Unterdrückung von den Dänen gefallen, sondern wollte auch nicht einmal den König Christian Ii. anerkennen. Es kam zum Kampfe, und erst, nachdem Sten Sture gefallen war, wurde Christian von Len Schweden anerkannt. Zwar hatte er durch einen Eid versprochen, alles Vorgefallene zu vergessen; allein er nahm dennoch blutige Rache an den Schweden; denn er war ein entschlossener, gewalttätiger und rachsüchtiger Fürst. Er begab sich 1520 zur feierlichen Krönung nach Stockholm. Bei der Krönung wurde drei Tage lang gefchmaufet. Am dritten Tage (8. November) ließ der König die Thore schließen, alle Straßen besetzen und auf dem Markte Kanonen aufpflanzen. Der Erzbischof von Upsala, Gustav Trolle, hatte ihm ein Verzeichnis aller derjenigen übergeben, welche früher feindselig gegen ihn gesinnt waren. Diese, zusammen vier und neunzig der angesehensten Personen, wurden auf dem Markte hingerichtet. Man nennt dieses Ereignis das Stockholmer Blutbad. Dann reiste der König nach Dänemark zurück und ließ unterwegs noch manche grausame Hinrichtung vornehmen. Zwei Jahre darauf erklärte ihn ein Theil der Schweden für abgesetzt. Nun forderte er die Dänen zum Kampfe gegen die Schweden auf; bei ihnen hatte er sich aber ebenfalls verhasst gemacht, und so ward es ihm schwer, seinen Zweck zu erreichen. §• 115. Gustav Wasa s Einzug in Stockholm. Während dies in Schweden geschah, irrte Gustav Erichfon Wasa im Lande umher mit dem Gedanken, sein Vaterland von der Herrschaft der Dänen zu befreien. Gustav Wasa war von einem alten Geschlechte der schwedischen Reichsvorsteher, an dem Hofe seines Großoheims Sten Sture erzogen, begabt mit vielen Anlagen und Kenntnissen. Schon in den Zwistigkeiten zwischen Schweden und Dänemark war er mit mehreren andern vornehmen Jünglingen als Geisel den Dänen überliefert und gegen eine bedeutende Bürgschaft einem dänischen Gutsbesitzer, Bauer, seinem Verwandten, zur Bewachung übergeben worden. Von diesem entfloh er nach Lübeck, wo sich der Bürgermeister Bröms seiner annahm und ihn mit dem Versprechen, dass er künftig mit Geld und Soldaten unterstützt werden sollte, nach Schweden gehen ließ. Hier hörte er, dass sein Vater und seine Verwandten in dem Stockholmer Blutbade gefallen waren. Er sann auf Rache und hoffte, in seinem Vaterlande so viel Unterstützung und Anhang zu finden, dass er einen Kampf gegen Christian würde wagen können; aber niemand, nicht einmal seine Verwandten, wollten ihn ausnehmen, und so musste er in Bauernkleidern umherirren und die Nächte im Korn zubringen, um nicht verrathen zu werden. Christian wusste, dass Gustav Wasa sich in Schweden aufhielt, und hatte auf seinen Kopf einen bedeutenden Preis gesetzt. Jetzt verließen ihn sogar seine Diener. Um nicht entdeckt zu werden, arbeitete er in den Kupferberglverken von Falun und verdung sich dann als Knecht bei Persson, überall von dänischen Spähern umgeben. Die Geistes-

15. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 727

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 151t bis 1789. 727 stian Ii. von Dänemark auch als ihren König anzuer- kennen. Christian dagegen bewilligte den Schweden die billigsten Bedingungen. Alle Feindseligkeiten soll- ten vergeben und vergessen, und die alten Rechte und Freiheiten der Schweden dem Könige heilig sepn. Doch bald wurde das königliche Wort gebrochen. Schon am 8, 9 November 1520 ließ Christian Ii. die edel- sten Männer Schwedens auf die grausamste Weise hin- richten. Sein Vorwand war, daß ihm die Kirche die Vollziehung ihres Urtheilsspruchs übertragen habe, sein wahrer Grund aber, weil er durch Furcht seine Herrschaft über Schweden befestigen wollte. Wie die Großen Schwedens, so wurde nun auch das schwedi- sche Volk überhaupt von den Dänen mißhandelt. „Der schwedische Bauer," sagten die dänischen Begleiter des Königs, „kann schon mit einer Hand und einem höl- zernen Fuße neben dem Pfluge hinken." In dieser Noth trat Gustav Wasa als Netter fei- nes Vaterlandes auf. Er war der Sohn des Neichs- rathes Erich Iohannssohms aus einem alten, ver- dienten Geschlechts Schwedens. Das Vorbild der Sturen, in deren Schule er früh getreten war, hatte einen mächtigen Eindruck in feiner Seele zurückgelas- sen. Im Jahre 1513 war er von Christian Ii. treu- loser Weise als Geißel nach Dänemark abgeführt wor- den. Er aber entfloh (September 1519), und lan- dete im Map 1520 an einer kleinen Erdzunge bei Calmar. Sein edler Entschluß, Schweden von dem dänischen Drucke zu befreienschien Anfangs un- ausführbar, wurde aber um so fester, je tiefer das Blutbad zu Stockholm 'sein Gemüth erschüttert hatte. Die größte Empfänglichkeit für seine Begeisterung be- wies das unerschrockene und abgehärtete Bergvolk Da- lekarliens. Mit Hülfe dieses Volkes, und durch, feinen Muth und seine Weisheit reinigte er Schweden mehr und mehr von den Dänen. Schon im Jahre 1521 ward er zum Reichs-Vorsteher erhoben. Bald nach- her verschlimmerte sich die Lage Christians Ii. auch in Dänemark. Er mußte im Jahre 1525 sogar den dänischen Thron an den Herzog .Friedrich von

16. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 68

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
68 §.51. Heinrich Iv. Die Blnthochzeit. daß wir der ihre Knechte nicht sind!" dachten die Soldaten, > und gingen weiter. Gustav meinte aber: „Besser ist besser! Du i sollst lieber hier weg, und weiter iu's Gebirge fliehen!" Und < Nilson meinte es auch, packte ihn in einen Wagen voll Stroh, , und fuhr ihn weiter fort. O weh! da kamen schon wieder dä- > nische Soldaten! — „Halt an, Bauer, rufen sie, mir müssen i deinen Wagen untersuchen!" — und nun stechen sie mit ihrem i Degen nach allen Seiten durch das Stroh. Ach, der arme : Gustav! Nun ist er gewiß todt!" O nein. Nur eine ganz z leichte Wunde hatte er am Fuß. — Er kam glücklich, wohin er ‘ wollte, und erzählte dort den Bauern die Geschichte von Chri- < stians Gräueln. Sie hörten ihm mit Schrecken zu, und —• ■ folgten ihm. Sein Haufen wurde immer größer, und in kurzer Zeit sagte er alle Dänen sammt ihrem bösen Könige aus Schwe- den heraus. Nun baten die Schweden hocherfreut ihren theuern Gustav: „Sei Du unser König. Du allein bist es werth!" Er wollte aber lange nicht. Erst durch viele Bitten .ließ er sich dazu bewegen. — Und nun lernte er von Deutschland aus das reine Wort Gottes kennen, und ließ es in Schweden überall laut verkünden. Seit jener Zeit sind die Schweden fast ohne Ausnahme Protestanten. Und wie ging's denn dem bösen Christian? Der wurde später von Land und Leuten gesagt und floh nach Deutschland. Da stellte er sich fromm, und sagte: „Ich möchte gerne luthe- risch werden!" und meinte, nun würden ihm die Protestanten sein Land wieder erobern. Sie merkten aber seine Schalkheit, und halfen ihm nicht. Einige Zeit nachher fingen ihn die Dä- nen, und sperrten ihn in einem Thurm ein, — damit er nicht ferner unter ihnen würge. §. 51. Heinrich Iv. in Frankreich. Die Blut- hochzeit. 1572. In der Schweiz hatten Zwingli und Calvin die reine Lehre verkündet. Die Bibel wurde von Vielen gelesen, ein neuer Ernst kam in die Herzen, und von da aus verbreitete sich die Reformation weit in Frankreich hinein. Aber in diesem Lande ging es durch viele Drangsale. Die Bekenner der Wahrheit durften, wenn sie sich gemeinschaftlich erbauen wollten, nur in abgelegenen Häusern und verborgenen Hölen und Gewölben zu- sammenkommen, „wie der Geist des verstorbenen Königs Hugoll- — sagten spöttisch ihre Feinde, und nannten sie deshalb „Hu- genotten." Der Schimpfname ließ sich nun wohl leicht er- tragen, aber cs kam bald schlimmer. Ucberall wurden die un- glücklichen Protestanten ohne Scheu und Strafe umgebracht, — !

17. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 286

1858 - Weimar : Böhlau
286 schilderte den Bauern die Gräuelthaten in Stockholm, er ermahnte sie, sich wie ihre ruhmwürdigen Vorfahren aufzumachen und das fremde Joch abzuwerfen. Die Bauern waren bewegt, wollten aber erst wissen, wie ihre Nachbarn gesonnen wären. Gustav Wasa ging nun nach Mora, dem volkreichsten Kirchspiel in diesen Thälern, aber hier hatte seine Be- redtsamkeit noch geringeren Erfolg, und er setzte seine Flucht fort. Bald nachher erschien eine Schaar von hundert Dänen, die mit Ungestüm den Flüchtling suchten. Ihr hartes Verfahren erbitterte das Landvolk, man zog die Sturmglocke und in kurzem waren gegen tausend bewaffnete Bauern beisammen, die sogleich auf die Dänen losgingen und sie zu dem Versprechen zwangen, Gustav Wasa kein Leid zuzufügen. Einige Tage nachher kam ein schwedischer Kriegsmann nach Mora und erzählte, der König werde nächstens eine Blutreise durch ganz Schweden machen; auf jedem Lehnhofe sollten Galgen errichtet werden, eine große Schatzung sei bereits ausgeschrieben. Seine Reden wurden durch einen Edelmann bestätigt, der das Blutbad in Stockholm mit angesehen hatte und die Grausamkeit des Königs nicht fürchterlich genug schildern konnte. Jetzt wurden die Dalekarlen von Schrecken und Wuth fortgerissen; einige eich ten Gustaven auf Schlittschuhen nach strafen ihn, als er sich einen Weg über das Gebirge nach Norwegen suchte, und brachten ihn nach Mora zurück. Dort ernannten ihn die Bauern der Thallande zu ihrem und des schwedischen Reiches Herrn und Hauptmann. Zweihundert Mann erboten sich, ihm zu folgen. Durch kleine, glückliche Kämpfe wuchsen Vertrauen und Muth. Bald schloffen sich immer mehr Bauern an. Gustav lehrte seine Leute bessere Waffen schmieden und in geschlossenen Gliedern fechten und zwang sie zu strenger Mannszucht. Schwedische Officiere und Soldaten gingen von des Königs Heer zu ihm über, und seine Macht wurde bald so stark, daß er sie theilen und mehrere von den Feinden besetzte Schlösser zugleich angreifen konnte. Alle besseren ver- einigten sich, die Parteien schwanden, die bisher das Land zerrissen hat- ten, auch der Adel stellte sich auf die Seite der Freiheitsmänner und schwur dem Reichsverweser Treue. Bald war auf dem flachen Lande die Herrschaft der Dänen vernichtet; nur Stockholm, Abo und Calmar hielten sich noch, weil sie der dänischen Flotte zugänglich waren. Zwei Jahre wurde Stockholm belagert. Auf Gustavs Bitten sandten die Lü- becker zehn wohlausgerüstete Schiffe und neunhundert Mann Landtrup- pen, aber sie hatten dabei mehr ihre Handelsvortheile im Auge, und es mußten ihnen harte Bedingungen zugestanden werden. Noch war Stock- holm nicht erobert, da erhoben sich die Jüten gegen Christian Ii., der dänische Reichsrath entsetzte ihn der Regierung und übertrug die Krone an dessen Oheim, den Herzog Friedrich von Holstein. Aber die Schwe- den erkannten Friedrich I. nicht an, sondern ernannten auf dem Reichs- tage zu Strengnäs (1523) Gustav Erichson Wasa zu ihrem König. Gegen Ende dieses Jahres war ganz Schweden vom Feinde befreit und mit Friedrich I. wurde 1524 Friede geschlossen. Zwei junge Schweden, Olaus und Lorenz Petri, die in Wit- tenberg Luthers Zuhörer gewesen waren, hatten schon seit 1519 gegen Mißbräuche und Ablaß zu predigen angefangen. Doch viele im Volke waren mit dem Predigen der neuen Lehre unzufrieden, dazu kamen die Steuerforderungen, zu welchen sich Gustav genöthigt sah, und eine

18. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 265

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
42. Gustav Wasa. Die Reformation in Schweden. 265 Upsala ftubirt hatten; doch riech jener aus Abneigung vor kühnen Plänen, sein Freund möge sich nach einer entfernteren Gegend begeben. Fast wäre Gustav auf dem Wege, durch das Eis hindurchbrechend, ertrunken; er wäre von einem Jugendbekannten Arend verrathen worden, wenn ihn nicht dessen Frau gewarnt und er die erste Gelegenheit ergriffen hätte, zu dem Kron-schützen Swen Elsson zu entkommen. Aber auch hier suchten ihn seine unermüdlichen Verfolger, und er mußte sich freuen, daß Elsson's entschlossene Hausfrau ihn als einen faulen Knecht mit der Backschaufel zur Stube hinausjagte und dadurch allen Verdacht abwandte. Seine Abenteuer erinnern an diejenigen, welche König Alfred von England in ähnlicher Lage bestand. Als ihn Elffon bald nachher in einem Fuder Stroh versteckt weiter fuhr, durchstachen argwöhnische Dänen die Ladung von mehreren Seiten, verwundeten ihn aber glücklicher Weise nur am Fuße, und der kluge Schütz brachte, um den Argwohn von den Blutspuren abzulenken, seinem Pferde vorsätzlich eine Wunde bei. Dieser Gefahren und fruchtlosen Jrrsale überdrüssig, gab sich Gustav um Weihnachten 1520 in einer großen Versammlung der Dalekarlen bei Möra zu erkennen und setzte den Norden von Schweden gegen die Dänen in Bewegung. Seine begeisterte Aufforderung: sie sollten Alles für die Freiheit des Vaterlandes wagen, erweckte zwar Theilnahme, führte aber (bei der Erinnerung an frühere unglückliche Kriege) zu keinen Beschlüssen oder Thaten. Deßhalb wollte Gustav alle größeren Pläne ganz aufgeben und Schweden verlassen; da trafen andere Flüchtlinge ein, welche seine Darstellung der Tyrannei nicht bloß bestätigten, sondern auch Furcht vor neuen Grausamkeiten erweckten. Zurückberufen und an die Spitze der kühnen Unzufriedenen gestellt, überraschte Gustav Falun und erklärte Christian Ii. den Krieg. Denn dieser habe sich durch List und Ränke auf den schon von seinen Vorfahren verwirkten Thron gesetzt, die Krönung mit Gewalt erzwungen, seine Versprechungen überall gebrochen, der edelsten schwedischen Männer Blut frevelhaft vergossen und von ihm, Gustav, nie den Eid der Treue empfangen. Mit einem Bauernheere (der Thalmänner des Nordens) und mit lübeckischen Schiffen wurde Land und Hauptstadt von Gustav wiedererobert und er im August 1521 auf dem Reichstage in Wadstena zum Reichsverweser ernannt, zu berfelben Zeit, als auch bet dänische Reichsrath dem blutigen Könige Christian Ii. die Krone künbigte. Als nun Christian insgeheim nach den Nieberlanben entfloh und Dänemark sich einen eigenen König (Friedrich I., Herzog von Holstein und Schleswig) gab, trug man Gustav auf dem Reichstage zu Strengnäs (Juni 1523) die schwebische Krone an. Er hegte ernste Zweifel, ob er darauf eingehen solle, betin das Beispiel der Sture konnte selbst einen Muthigen zurückschrecken, auch waren die meisten Festungen noch in fremden Händen, der Geldmangel groß und Kriegsmacht und Flotte in schlechten Umständen.

19. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 174

1887 - Leipzig : Kesselring
174 Neue Geschichte. Kalmarische die Knigin Margareta von Dnemark durch die sogenannte Kalmarische1 1397" Union Die brei Reiche Dnemark, Schweden und Norwegen unter ihrem Zepter vereinigt, jedes Reich aber sollte seine Freiheiten, Rechte und Gesetze behalten und der König nach benselben mit Zuziehung der Reichsrte regieren. Allein Margaretens Nachfolger achteten nicht ans diese Bestimmung und suchten Schweden und Norwegen zu unterbrcken. Beibe, desonbers aber Schweden, lehnten sich bher zu wieberholten Malen gegen das bnische Regiment auf. Solches geschah auch zur Zeit ^istianll. des Unionsknigs Christians Ii. (1513- 1523), der beshalb Schweden mit lld2d. ^neg berzog. Als whrenb des Kampfes die Schweden einst (1518) Geiseln zu stellen hatten, lie der König letztere verhaften und nach Dne-mark bringen, mit der Drohung, ba es um ihr Leben geschehen sei, wenn sich Schweden ihm nicht unterwerfen wrbe. Unter den Geiseln befanb sich auch Gustav Erichson, mit dem Bei-namen Wafa. Er war geboren 1496 und der Sohn eines Reichsrats aus einem alten und verbienten Geschlecht. Sein Oheim mtterlicherseits, der Reichsvorsteher Sten Sture der ltere, hatte ihn erziehen laen, und schon als Knabe zeigte Gustav so treffliche Gaben, so viel Geist und Mut, ba man groe Hoffnungen auf ihn setzte. In den Lehranstalten zu Upsala^ bitbete er sich dann weiter aus. Vaterlanbsliebe flten ihm die achtungswerten Ebelleute ein, mit benen er umging, und Klugheit lehrten ihn die verwickelten Umstnbe, in benen sein Aaterlanb sich whrenb Christians Ii. Regierung befanb. Aus der dnischen Gefangenschaft entkam Gustav bereits nach einem Jahre (1519) und flchtete nach der beutfchen Hansestabt Lbeck. Der bortige Rat, welcher nach der Unterjochung Schwebens sich selbst nichts Gutes von Christian Ii. versah, nahm den hohen Flchtling mit allen Lbecks Ehren aus und versprach ihm Untersttzung an Gelb und Mannschaft, Ver- wenn die Umstnbe einen solchen Beistanb ntig machen sollten. sprechen. Durch solche Zusagen ermutigt, kehrte Gustav im Frhling 1520 nach Landung in Schweden zurck, fanb es aber fast ganz in feinblichet Gewalt. Da erkannte 6is9nben et' vor der Hand eine Erhebung gegen die Dnen aussichtlos sei, und verbarg sich in der Hoffnung besserer Zeiten auf einem Gute seines Vaters. Whrenb dem gelang es Christian Ii., Schweden zur Anerkennung der bnischen Herrschaft zu zwingen. Er versprach nach den Gesetzen Schwebens und den Bestimmungen der Kalmarischen Vereinbarung zu regieren und wegen des Vergangenen keine Rache zu den. Hierauf fanb am 4. November 1520 zu Stockholm die feierliche Krnung statt. Drei Tage lang warb geschmauset, aber am 4. Tage (8. November) wrbe bekannt gemacht, ba heute bei Tobesstrafe niemanb seine Wohnung verlassen sollte. Zugleich Blutbad in^ man Stadtthore, fhrte Geschtze auf und stellte Wachen ans. Stockholm. Nun wrben 94 eble Männer, die fr des Landes Unabhngigkeit gewirkt, herbeigebracht und ffentlich enthauptet. Auch die Angehrigen der Opfer wrben ergriffen und zum Tode gefhrt. Ebenso grausam verfuhr man in den Provinzen: die Edelsten waren, wie gescheuchtes Wilb, bestnbig auf der Flucht. 2. Die Kunbe von dem Blutbad verbreitete sich auch nach Gustavs 1 Kalmar, Sladt an der Ostkste Schwedens, der Insel land gegenber. Upsala, Universittsstadt seit 1476, nrdlich von Stockholm. Gustav Wasa. Flucht.

20. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 300

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 300 ---------------- § 94. Die Reformation außerhalb Deutschlands. 1. Dänemark und Schweden. Caimarer Durch die Calmarer Union 1397 hatte die Königin Margarethe die Union, drei nordischen Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden zu einem einzigen unter ihrem Scepter vereinigt, doch so, daß jedes Land seine Rechte und Freiheiten behalten, und der König nach denselben mit Zuziehung der Reichsräthe Christian Ii.regieren sollte. 1513 bestieg Christian Ii. den dänischen Thron, ein heftiger, kluger und thatkräftiger Herr, welcher sich als Kronprinz von seiner Geliebten Dyveke, einer holländischen Höckerin, leiten und lenken ließ. Als er den Tod derselben dem Adel zuschrieb, verfolgte er denselben in seinem Zorne, mußte aber eine beschränkende Wahlcapitulatiou unterzeichnen, die ihm Adel und Geistlichkeit vorlegten. In Schweden entstand ein Aufstand gegen den tyrannischen König, welcher 1520 in Stockholm erschien, um die dem Erzbischof Trolle von Upsala zugefügte Kränkung zu rächen. Die Schweden mußten sich fügen, und Christian gelobte Amnestie und Anfrechthaltung ihrer Verfassung. Drei Tage währten die Krönungsfeierlichkeiten in Stockholm; da gebot Christian, 94 der edelsten Männer, weil veranlaßt da;sie dem dänische« Regiment abhold waren, zu greifen und hinzurichten (das Stock-®2iutbiöer ^0*mcr Blutbad"). Auch in andern schwedischen Städten fanden zahlreiche Hinrichtungen statt. ttißt^Schwr" Gustav Erich so n Wasa, der Sohn eines schwedischen Reichsraths, war den io?, 1518 mit andern schwedischen Geißeln nach Dänemark gekommen, aber nach Lübeck entflohen. Von hier begab er sich, von Lübeck unterstützt, nach (Salmar, um die Schweden zum Abfall von Dänemark anzufeuern. Vor seinen Feinden mußte er sich nach Südermannland zu seiner Schwester und von da auf sein väterliches Gut Rässuäs flüchten. Hier erfuhr Gustav Wasa, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester gefangen nach Dänemark abgeführt seien, und daß die Dänen auf seinen Kopf einen hohen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er sich zu den freiheitsliebenden Dalekarlen an der Westgrenze; zweimal hatte er nur dem glücklichsten Zufall sein Leben zu danken. Aber auch diese wollten anfangs nichts von seinen Plänen wissen; erst als sie von Christians Maßregeln hörten, um einer neuen Erhebung vorzubeugen, griffen sie zu den Waffen und folgten Gustav. Bald hatte dieser ein stattliches Heer beisammen mtd kündigte den Dänen den Krieg an. Nach mehreren Siegen erschien Gustav vor Stockholm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsverweser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck Truppen und Kriegsmaterial schickte, räumten die Dänen Stockholm, welches eine zweijährige Belagerung ausgehalten hatte. In freudiger Anerkennung und wird seiner Verdienste boten ihm die Reichsstände die Krone von Schweden (1523 — Könic, von 1560) an, welche 1544 für erblich in dem Mannesstamme der Wasa erklärt wurde. Schwede». (gupadg Regierung war eine gesegnete für Schweden, er vervollkommnete die Gesetzgebung, bildete das Volk, förderte Handel und Gewerbfleiß und führte die Reformation ohne alle Unruhen im Lande ein. Als der Aufstand Gustav Wasas in Schweden ausbrach, berief der König Christian Ii. die jütländischen Stände, damit sie ihm eine Steuer zum Kriege gegen