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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 38

1911 - Breslau : Hirt
A! 68. Domenico Ghirlandajo, Geburt der Maria. Fresko in Sta. Maria Novella, Florenz. Den Freskenstil Giottos und Masaccios setzte Ghirlandajo fort, der in seinen Wandgemlden, vor allem in der Chorkapelle von Santa Maria Novella in Florenz (1490), die technischen Errungenschaften der Zwischenzeit zusammenfate und den biblischen Geschichten durch die Dar-stellnng des reichen zeitgenssischen Florentiner Lebens einen freilich von Savonarolascharfver-urteilten weltlichen Reiz verlieh. Die vor-nehme Besucherin ist Ludovica, des Stifters Giovannitornabuoni Tochter. L. oben Be-gegnung Annas und Joachims. Fr seinen Raumsinn ist sein Wunsch bezeichnend, die Mauern von Flo-renz mit Fresken be-decken zu drfen. Ver-gleiche 68 mit 56 u. 55! 69. Wie bei Lao-koou, so tut sich auch bei diesem Meisterwerk des grten Universal-genies der Renaissance ein Abgrund knstle-rischer Weisheit" auf. Man sehe Goethes Aufsatz! Welches Wort versetzt die Jnger in Aufregung? (Matth. 26,21.) Durch welche Mittel ist die Haupt-sigur hervorgehoben? Wie sind die Zwlf in Gruppen zusammengefat? Wie ist jede Gruppe doch wieder zum Ganzen in Beziehung gesetzt? Wie erklrt sich die groe Kluft gerade zwischen Jesus und seinem Lieblingsjnger? Wie sind Gruppe 2 u. 3 kontrastiert? Worin gleichen sich Gruppe 1 it. 4, worin sind sie ver-schieden? Wie ist das Verhltnis von Grnppe 1 u. 2 zu dem von 3 u. 4

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1. Bilder zur Kunst- und Kulturgeschichte der altchristlichen Zeit, des Mittelalters und der Renaissance - S. 38

1912 - Breslau : Hirt
Co 00 I Savonarola scharf verurteilten weltlichen Reiz verlieh. Die vor-nehme Besucherin ist Ludovica, des Stifters Giovanni Tornabuoni Tochter. L. oben Be-gegnung Annas und Joachims. Fr seinen Raumsinn ist sein Wunsch bezeichnend, die Mauern von Flo-renz mit Fresken be-decken zu drfen. Ver-gleiche 68 mit 56 u.55! 69. Wie bei Lao-koon, so tut sich auch bei diesem Meisterwerk des grten Universal-genies der Renaissance ein Abgrund knstle-rischer Weisheit" auf. Man sehe Goethes Aufsatz! Welches Wort versetzt die Jnger in Aufregung? (Matth. 26,21.) Durch welche Mittel ist die Haupt- 68. Domenico Ghirlandajo, Geburt der Maria. Fresko in Sta. Maria Novella, Florenz. figur hervorgehoben? Den Freskenstil Giottos und Masaccios setzte Ghirlandajo fort, der in seinen Wandgemlden, vor allem in der Chorkapelle von Santa Maria Novella in Florenz (1490), die technischen Errungenschaften der Zwischenzeit zusammenfate und den biblischen Geschichten' durch die Dar-stellung des reichen zeitgenssischen Florentiner Lebens einen freilich von Wie sind die Zwlf in Gruppen zusammengefat? Wie ist jede Gruppe doch wieder zum Ganzen in Beziehung gesetzt? Wie erklrt sich die groe Kluft gerade zwischen Jesus und seinem Lieblingsjnger? Wie sind Gruppe 2 u. 3 kontrastiert? _ Worin gleichen sich Gruppe 1 u. 4, worin sind sie ver-schieden? Wie ist das Verhltnis von Gruppe 1 u. 2 zu dem von 3 u. 4

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 38

1906 - Breslau : Hirt
Savonarolascharfver-urteilten weltlichen Reiz verlieh. Die vor-nehme Besucherin ist Lndovica, des Stifters Giovanni Tornabnoni Tochter. L. oben Be-gegnung Annas und Joachims. Fr seinen Raumsinn ist sein Wunsch bezeichnend, die Mauern von Flo-renz mit Fresken be-decken zu drfen. Ver-gleiche 68 mit 56 it. 55! 69. Wie bei Lao-koon, so tut sich auch bei diesem Meisterwerk des grten Universal-genies der Renaissance ein Abgrund knstle-rischer Weisheit" auf. Man sehe Goethes Aussatz! Welches Wort versetzt die Jnger in Aufregung? (Matth. 26,21.) Durch welche Mittel ist die Haupt- 68. Domenico Ghirlandajo, Geburt der Maria. Fresko in Sta. Maria Novella, Florenz. figut' hervorgehoben? 2)en Freskenstil Giottos und Masaccios setzte Ghirlandajo fort, der in seinen Wandgemlden, vor allem in der Chorkapelle von Santa Maria Novella in Florenz (1490), die technischen Errungenschaften der Zwischenzeit zusammenfate und den biblischen Geschichten' durch die Dar-stellung des reichen zeitgenssischen Florentiner Lebens einen freilich von Wie sind die Zwlf in Gruppen zusammengefat? Wie ist jede Gruppe doch wieder zum Ganzen in Beziehung gesetzt? Wie erklrt sich die groe Kluft gerade zwischen Jesus und seinem Lieblingsjnger? Wie sind Gruppe 2 n. 3 kontrastiert? Worin gleichen sich Gruppe 1 u. 4, worin sind sie verschieden? Wie ist das Verhltnis von Gruppe 1 it. 2 zu dem von 3 u. 4

3. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 120

1911 - Leipzig : Hirt
120 Die Neuzeit. Der David von Donatello am Campanile zu Florenz, genannt il Zuccone", ist dargestellt, da fast das Gerippe des Kopfes zum Vorschein tritt, so da die Haut vom Kopfe abgezogen zu sein scheint. Den gleichen anatomischen Realismus zeigt das Pferd des Reiterstandbildes des Colleone in Venedig. Hier kann man die gesamte Muskulatur des Pferdes erkennen. Die berhmtesten Maler der Frhrenaissance sind Botticelli und Ghirlandajo. Die Madonnen des Botticelli sind hagere, bleichschtige Mdchen. Botticelli ist es auch gewesen, der als erster antike Themata in seinen berhmten Bildern Prima vera" und Geburt der Venus" erfolgreich in die Malerei eingefhrt hat. Ghirlandajo hat auf seinen Fresken in S. Maria Novella in Florenz als Heilige und Madonnen florontinische Damen portrtiert. Am deutlichsten tritt in der Baukunst der Frhreuaissance der ganze Charakter der Renaissance berhaupt zutage. Ihr Wesen ist Harmonie und Einteilung. Die Auenwnde der Front werden geometrisch eingeteilt. Eine italienische Renaissancekirche ist nicht hoch im Verhltnis zu dem groen Raum, den sie in Breite und Lnge einnimmt. Der italienische Kirchenstil zeigt schon in der Frhrenaissance die Kirche als einen Palastbau mit der Kuppel. (Die Gotik ist in Italien nie heimisch geworden.) Auch die Profanpalste, wie der Palazzo Pitti und der Palazzo Riccardi in Florenz, zeigen im Verhltnis zu ihrer Lnge und Breite eine nicht zu groe Hhe. Das Wesentliche jedes Palastes in dieser Zeit ist auer der Harmonie der von Sulen umgebene Hofraum, bei dem sich alle charakteristischen Zge der Renaissance finden. Die Hochrenaissance geht vom Realismus zum Erhabenen und Majesttischen der. Als Beispiel fr die Baukunst ist hier die im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts erbaute Peterskirche in Rom zu nennen, die der groartigste Kuppelbau der Erde ist und an Raumausdehnung alle anderen Kirchen bertrifft. Von dieser Groartigkeit sind auch alle Ornamentteile des Riesenbaues getragen, während bei der Frhrenais-sance die Ornamentik oft in einen Zierstil bergeht. Den Zug des Majesta-tischen hat in den Bau der Peterskiche Michelangelo, der Meister dreier Knste", hineingebracht. Der Begrnder der Hochrenaissance in der Malerei ist Leonardo da Vinci (um 1500). Seine Gemlde, unter denen das Abendmahl" im Kloster S. Maria belle Grazie in Mailand das bekannteste ist, zeigen Einheit der Handlung und Symmetrie der Anordnung. Er ist auch der Schpfer des Helldunkels (die Umrisse verschwimmen im Zwielicht, während andere Teile des Gemldes hell beleuchtet erscheinen). Raffael hat alle die Errungenschaften, die die Kunst bis dahin gefunden hatte, zu-sammengefat und gleichsam selbstschpferisch verwertet. Als einen eigentlichen Pfadfinder kann man ihn nicht bezeichnen. Auch bei ihm tritt die Neigung zum Groartigen und Erhabenen hervor. In seinen Portrts er-kennt man eine weitere Eigenschaft der Hochrenaissancekunst, die absolute Einfachheit", die durch machtvolle Darstellung des Gegenstandes allem

4. Erdbeschreibung von Europa - S. 210

1805 - Reutlingen : Mäcken
ai® Italien. 0 Daj Quartier St. Ct0tt, enthält viele Kirchen, ist regulär gebaut, hat lange und gerade Gassen. E 4) Das Quartier Maria Novella ist das schönste der Stadt mit gut aussehenden Gebäuden, langen, breiten und schönen Gassen, auch vielen Garten. Die Kirche Maria Novella hat viele Gemälde. Bei Florenz sind 2 Lustschlösser Villa imperiale, auf einem schönen Hügel, über der Stadt, zu welchem eine prächtige Zipressen.allee führt, und Pratolino, 2 Stunden von Florenz. Plstoja, eine ansehnliche Stadt, die 27 Pfarrkirchen hat, ist durch die Kirchenversamm, lung des Großherzogs Leopold bekannt. Hier werden die schönsten italienischen Blumen gemacht. Fiorenzula, ein Städtchen in einem schwin- delnd tiefen Thale des Appenninischen Gebirges. Pietra mala, ein brennender Bergauf dm Appenninen. 2) Das Pisanische Gebiet. Pisa, eine alte, große, chmals mächtige Stadt am Arno, die 150,000 Einwohner, vielen Handel und Neichthum hatte, aber jezt nur noch 17,000 Einwohner zählt; sie hat eine Universität, schöne Börse, eine merkwürdige Domkirche, bei welcher der bekannte hängende Thurm ist, medizi- nischen Garten, Sternwarte, Naturalienkabinet und viele ansehnliche Paläste. Bei der Stadt sind berühmte warme Bäder.

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 120

1911 - Leipzig : Hirt
120 Die Neuzeit, Der David von Donatello am Campanile zu Florenz, genannt il Zuccone'1, ist so dargestellt, da fast das Gerippe des Kopfes zum Vorschein tritt, so da die Haut vom Kopfe abgezogen zu sein scheint. Den gleichen anatomischen Realismus zeigt das Pferd des Reiterstandbildes des Colleone in Venedig. Hier kann man die gesamte Muskulatur des Pferdes erkennen. Die berhmtesten Maler der Frhrenaissance sind Botticelli und Ghirlandajo. Die Madonnen des Botticelli sind hagere, bleichschtige Mdchen. Botticelli ist es auch gewesen, der als erster antike Themata in seinen berhmten Bildern Prima vera" und Geburt der Venus" erfolgreich iu die Malerei eingefhrt hat. Ghirlandajo hat auf seinen Fresken in S. Maria Novells in Florenz als Heilige und Madonnen florentinische Damen portrtiert. Am deutlichsten tritt in der Baukunst der Frhrenaissance der ganze Charakter der Renaissance berhaupt zutage. Ihr Wesen ist Harmonie und Einteilung. Die Auenwnde der Front werden geometrisch eingeteilt. Eine italienische Renaissancekirche ist nicht hoch im Verhltnis zu dem groen Raum, den sie in Breite und Lnge einnimmt. Der italienische Kirchenstil zeigt schon in der Frhrenaissance die Kirche als einen Palast-bau mit der Kuppel. (Die Gotik ist in Italien nie heimisch geworden.) Auch die Profanpalste, wie der Palazzo Pitti und der Palazzo Riccardi in Florenz, zeigen im Verhltnis zu ihrer Lauge und Breite eine nicht zu groe Hhe. Das Wesentliche jedes Palastes in dieser Zeit ist auer der Harmonie der oon Sulen umgebene Hofraum, bei dem sich alle charakteristischen Zge der Renaissance finden. Die Hochrenaissance geht vom Realismus zum Erhabenen und Majesttischen der. Als Beispiel fr die Baukunst ist hier die im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts erbaute Peterskirche in Rom zu nennen, die der groartigste Kuppelbau der Erde ist und an Raumaus-dehnung alle anderen Kirchen bertrifft. Von dieser Groartigkeit sind auch alle Ornamentteile des Riesenbaues getragen, während bei der Frhrenais-sance die Ornamentik oft in einen Zierstil bergeht. Den Zug des Majest-tischen hat in den Bau der Peterskiche Michelangelo, der Meister dreier Knste", hineingebracht. Der Begrnder der Hochrenaissance in der Malerei ist Leonardo da Vinci (um 1500). Seine Gemlde, unter denen das Abendmahl" im Kloster S. Maria delle Grazie in Mailand das bekannteste ist, zeigen Einheit der Handlung und Symmetrie der Anordnung. Er ist auch der Schpfer des Helldunkels (die Umrisse verschwimmen im Zwielicht, während andere Teile des Gemldes hell beleuchtet erscheinen). Raffael hat alle die Errungenschaften, die die Kunst bis dahin gefunden hatte, zu-sammeugefat und gleichsam selbstschpferisch verwertet. Als einen eigentlichen Pfadfinder kann man ihn nicht bezeichnen. Auch bei ihm tritt die Neigung zum Groartigen und Erhabenen hervor. In seinen Portrts er-kennt man eine weitere Eigenschaft der Hochrenaissancekunst, die absolute Einfachheit", die durch machtvolle Darstellung des Gegenstandes allein

6. Geschichte des Mittelalters - S. 150

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
150 Geschichte des Mittelalters. V. Zeitr. 1. Cap. §. 132. 133. Königinn Isabelle, welche in Frankreich war, mit ihrem Geliebten Mortimer gegen den Gemahl und landete mit geringer Kriegs- macht. Bald fiel ihr alles zu und im allgemeinen Aufruhr wurde Spencer (mit seinem Vater) ermordet, Eduard gefangen, eingekerkert und grässlich umgebracht 1327. 1l. Abschnitt. Das Kaiserthum und Papstthum im Verfall. 1. Gruppe. Deutschland bis auf Sigismund — 1410. (cf. §. 127 — 29.) (6. Per. Die luxemburgischen Kaiser mit einem Baiern und einem Pfälzer 1308 —1437.)*) a. Heinrich Vii.**) 1308-1313. §. 132. Trotz dem Bemühen Friedrichs des Schönen von Oestreich um die Krone des Vaters wurde Heinrich, Graf von Luxemburg, ein gerechter, tapfrer, ritterlicher Mann, durch Peter Aichspalter, Erzbischof von Mainz, zum Kaiser erwählt. Er ver- söhnte sich mit Oestreich und die Böhmen gaben seinem Sohne Johann mit der Hand der letzten Erbinn das Königreich Böh- men. Jetzt wollte Heinrich, von den Fürsten wenig unterstützt, das kaiserliche Ansehen in Italien herstellen, aber vergebens un- ternahm er Ghibellinen und Welfen zu versöhnen. Er empfing die Kaiserkrone in Rom, als er aber gegen Florenz ziehen und mit König Friedrich von Sicilien den Anführer der Welfen, den von ihm geächteten Robert von Neapel, angreifen wollte, über- raschte ihn der Tod (Viele glaubten durch Gift). Kein Kaiser nach ihm hat noch großes Ansehen in Italien genossen, welches inneren Streitigkeiten und Kämpfen überlassen blieb. — *) D,uel(cil : Henrici Won. in Jrebdorf Chronicon (1205—1303) bei prefissi. — Alberti Mussati (f 1330) Hist. Henr. Vii. Caos, bei Murat. X. — I. Twi » ger v. Königshoven ('s 142») El sussi sehe lind Siraßb. Chronik (—1380) v. Schiller, Straßb. 1608. 4. — Eberhard Windeek (1434) hist. vit. imp. Sigismundi (deutsch) ili Menken 1. — Hrm, Korneri (1438) Chronica novella (— 1435) bei Eccard 1. — Aeneae Sylv. Piccolomini (f 1464) Commentarii rer. memorali, quae tempo- ribus suis contigerunt. 1584, — Ejusd. Descriptio de ritu , situ, moribus et condit. Germaniae in seinen Werken 1571. **) Barihold, der Römerzug König Heinrichs/vo» Lützelbnrg. 2 Bde. 1830.

7. Für Ober-Sekunda und Prima - S. 147

1911 - Leipzig : Dürr
K. Brandt, Dante. 147 . der Gedanken und der Phantasie unablässig in die höheren Sphären auf, während die Arbeit der Künstler und der Kultus der Kirche auch das Höchste wieder ganz begreiflich macht. Bei der Dominikaner-Kirche Santa Maria Novella zu Florenz gibt es einen stattlichen Saal, der ganz im Geschmack des vierzehnten Jahr- hunderts ausgemalt ist — die sogenannte Capelia degli Spagnuoli. Da erblickt man an der einen Wand den Triumph des großen Ordenslehrers Thomas von Aquino; zu seinen Füßen die überwundenen Erzketzer, dar- unter das System der Scholastik. Sieben weibliche Gestalten als Alle- gorien der sieben freien Künste zur rechten (Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Musik, Astronomie, Geometrie und Arithmetik), zur linken sieben weitere Gestalten als Allegorien des weltlichen und geistlichen Rechts, der äußeren und inneren Gottesverehrung und der drei gött- lichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe; in dem Ganzen sind die Stufen der Erkenntnis dargestellt. Gegenüber an der Wand sieht man den Dom von Florenz als Symbol der Kirche, davor Papst und Kaiser thronen, neben ihnen die geistlichen und weltlichen Würdenträger nach ihren Graden, zu Füßen die gläubige Christenheit, behütet von den Dominikanern, den Inhabern der heiligen Inquisition. Dominikaner schützen die fromme Herde weniger gegen moralische Versuchungen, als gegen falsche und verderbliche Lehren; sie geleiten die Gläubigen auf ihrem Lebenswege bis zu den Pforten des Himmels, die Sankt Peter beschließt. Das alles bildet die unmittelbare Wiedergabe der Hauptzüge in dem theologischen System des Thomas von Aquino, das sich charakterisiert als eine geschlossene Darstellung von Sinn, Inhalt und Verlauf des Menschenlebens vor dem weiten leuchtenden Hintergründe der geoffen- barten Ewigkeit. Tief in dieser Ideenwelt der Bettelorden wurzelt Dante. Er ist ein Kind der neuen städtischen Kultur, nach seiner Sprache der erste große Italiener, mit seiner Frömmigkeit und seinem Denken noch ganz in mittelalterlichen Bahnen, nur seinem Lebensgesühl nach zuerst wieder von fern dem Altertum verwandt. Sein Mitbürger, der vielgereiste Kaufmann Giovanni Villani be- gann im Jahre 1300, aus Rom vom Jubiläum zurückgekehrt, eine Chronik von Florenz mit der stolzen Überzeugung, daß Rom im Sinken, seine Vaterstadt aber zu großen Dingen berufen sei; er schrieb sein Buch über die Vergangenheit und Gegenwart, soweit er sie erlebte, zur Ehre Gottes, des Stadtpatrons San Giovanni, zum Ruhme von Florenz. Und zum Jahre 1321 trug er ein: „In Ravenna am Hofe des Polenta ist ge- storben und in hohen Ehren begraben Dante aus Florenz, 56 Jahre alt, einstmals verbannt als Mitglied der Partei der Weißen, ohne sonstige Schuld. Er begab sich nach Bologna, Paris und an andere Orte zum Studieren, und, obwohl Laie, wurde er bewandert in jeglicher io*

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 68

1847 - Leipzig : Engelmann
68 Geschichte der alten Welt. (Elginische Marmore); 2) Apollo v. Belvedere; 3) die Gruppe des Laokoon; 4) der sterbende Gladiator (alle 3 in Rom); 5) die mediceische Venus (Florenz), der borg he fische Fechter (Paris); 6) die unter dem Namen des farnesischen Stiers bekannte Gruppe in Neapel; u. s. w. — In der Malerei werden besonders Zeuxis, Parrhasius (e. 400) und Apelles (ans Kolophon) gerühmt. Der letztere erfreute sich, wie Lysippus, der besondern Gunst Alexanders, den er auch unnachahmlich darstellte. Von griech. Gemälden besitzen wir keine mehr. Auch in der Stein schneideknnst (G lyph ik; — Cameen) waren die Griechen Meister. Musik, Schauspiel- und Tanzkunst, an welcher ein genußsüchtiges und verweichlichtes Geschlecht besonderes Ge- fallen findet, blühten ebenfalls in dieser Zeit des Untergangs der politischen Freiheit. — 2. Alexander der Große (336 — 323). a) Vereitelte Aufstände der Griechen. 93. Nach Philipps Tod bestieg sein hochherziger, für alles Große und Edle empfänglicher, von Aristoteles in griech. Bildung er- zogener Sohn Alexander in einem Alter von 21 Jahren den macedon. Thron, und wurde, sobald er sich auf demselben befestigt hatte, von den Griechen gleich seinem Vater als Oberfeldherr gegen die Perser anerkannt. Zuvor hatte er aber einen schweren Kampf wider die Geten und andere barbarische Völker, die in sein Land eingefallen waren, zu bestehen. Da erscholl plötzlich ein falsches Gerücht von sei- nem Tode in Griechenland und erfüllte die Hellenen mit der Hoffnung, ihre Unabhängigkeit wieder erlangen zu können. Im Peloponnes wur- den Rüstungen gemacht; in Athen fanden Demosthenes' aufreizende Reden Anklang, und in Theben tödtete man einen Theil der macedon. Besatzung und belagerte die Uebrigen in der Burg. Aber mit Blitzes- schnelle eilte Alexander herbei; Theben ward erobert, seine Häuser und Mauern wurden (in Folge eines Richterspruchs der übrigen bdotischen Städte) dem Erdboden gleich gemacht und die Einwohner als Sclaven weggeführt. (Nur das Haus des Dichters Pin dar (§. 49) fand Gnade.) Dies schreckte die übrigen Griechen; und der Sieger, der seine Strenge bald bereute, ließ sich besänftigen und verzieh. Diese Nachsicht und das Wohlwollen, das Alexander auf dem persischen Feld- zuge den Hellenen, namentlich den Athenern bewies, hielt die letztem ab an der Erhebung der Spartaner und Peloponnesier gegen Anti- pater, den von Alexander zurückgelaffenen Statthalter Macedoniens, Antheil zu nehmen. Dadurch gelang es diesem, nach der blutigen Schlacht von Megalopölis, wo der spart. König Agis Ii. mit 5000 der Seinen den Heldentod starb, des gefährlichen Aufstands

9. West- und Süd-Europa - S. 905

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Italien. 905 dennoch fangt es sich unter der jetzigen Negierung wieder an zu erholen, und im Jahr 1767 zahlte man in 9000 Häusern schon wieder 736z 5 Personen, da ihrer 1765 nur einige hundert über 65002 waren, und unabhängig von seinem inneren Zustande, ist es immer nach Rom die sehenswürdigste Stadt in Ita- lien. Man findet hier 17 öffentliche Platze, io Springbrunnen, 16g Pyramiden und öffentliche Bildsäulen, 44 Kirchen, 89 Klöster und 12 Hospi- täler. Festungswerke hat es nicht, ein kleines Fort und die Ciradelle ausgenommen, die aber beyde ver- fallen sind. Der Arno, über welchen vier Brücken gehen, durchschneidet die Stadt in zwey Theile; in dem größern sind drey Quartiere, S. Kroce, S. Giovanni und S. Maria novella; das andre fasset das einzige Viertel S. Spirito in sich. Die Gassen werden reinlich gehalten, und mit lauter breiten Steinen gepflastert, daß sie wie ein eben gemachter Felsen aussehen. Doch wir glauben, daß eine nähere Anzeige der vornehinsten Sehenswürdigkeiten unsre Leser am besten in den Stand setzen wird, von der Herrlichkeit dieser Stadt urtheilen zu können. Einen vorzüglichen Rang unter den Gebäuden von Florenz nimmt die Rathedralkirche S. Ma- ria del Fiore ein, welche nach Angabe des Arnulf da Lapo im I. 1296 in einem ungleich weniger fal- schen Geschmack, als er den damaligen Zeiten eigen war, erbaut worden ist. Es ist ein majestätischer Tempel, der die Londner Paulskirche anderthalbmal an Größe übertrifft, aber von außen durch den schwar- zen und weißen Marmor, mit dem sie überzogen ist, kein angenehmes Ansehen erhält. Desto mehr bezau- bert ihr Jnnres, wo alle Künste gewetteifert zu ha- den scheinen, welche von ihnen sie mit den herrlichsten Meisterwerken auszuschmücken vermöchte» Eine an- i 11 5 dre

10. Besonderer Theil - S. 524

1856 - Eßlingen : Weychardt
524 Erste Abtheilung. Europa. 10. Bedeutender Handel, des. Seehandel 6). — 11. Für den Volksunterricht ist hier mehr gethan, als im übrigen Italien. Pflege der Wissenschaften und Künste in zahlreichen Lehranstalten'). - 12. Unumschränkte, nntheilbare Erb- monarchie 8). 2. Eintheilung und bedeutendste Wohnorte. 2 Governamenti und 7 Compar- timenti ft — 1. Compartimento Florenz, ff Florenz [Florentia. Jtal.: Firenze]. In 43° 46' 41" N. Br. u. 28° 55' O. L. 216' h. Um. v. Livorno; 25 M. v. Ancona. 110,000 E- Haupt- u. Residenzstadt am Arno. In einer höchst fruchtbaren n. reizenden, von Bergen umgebenen Ebene. 3'/, St. im Ums. Herrliches, aus musivisch zusammengefügten Basaltplatten bestehendes Straßenpflaster. 4 schöne, steinerne Brücken über den Arno. 17 öffentliche Plätze. 19 Springbrunnen. 160 öffentl. Statuen. 172 Kirchen. Kathedrale Santa Maria del Fiore, ein Meisterstück mittelalterl. Baukunst; von 1291— 1438; 500' l.; m. 380' h., achteckiger Kuppel, die Michael Angelo zum Vorbilde bei der Kuppel der St. Peterskirche in Rom gedient hat; mit 280' h., getrennt stehendem Thurme; von außen schachbrettartig mit schwar- zem n. weißem Marmor überzogen. St. Laurentiuskirche; mit der im Innern mit Edelsteinen reich ausgeschmückten u. die Fürstengruft enthaltenden Kapelle der Mediceer. Kiichc Santa Croce; Grabm. v. Mich. Angelo, Dante, Machiavelli, Galilei rc. Das Baptisterium oder die Kirche San Giovanni; hier werden alle in Florenz geborenen Kinder getauft. 89 Klöster. Viele herrl. Paläste; viele derselben sind wie Burgen ft Handel. — 1. Ausfuhrartikel: Seidenzeuge, Strohhüte, Papier, Thon- u. Glaswaaren, Alabaster- u. Marmorarbeiten, Korallcnarbeiten, Borax, Schwefel, Salz, Eisen, getrocknete Feigen, Olivenöl, Bauholz, Korkrinde, Wachholderbeeren. — 2. Handelshafen: Livorno, der erste Hafen Italiens und zugleich Freihafen. — 3. Handelsflotte: 900 Segel- n. mehrere Dampfschiffe. — 4. Handelsstädte im Innern: Florenz; Pisa; Siena; Arezzo. — 5. Verkehrsmittel. Gute Landstraßen. Eisenbahnen: von Florenz über Empoli, Pisa nach Livorno, mit Zweigbahn nach Siena; von Florenz über Prato, Pistoja, Lucca nach Pisa. ft Geistige Kultur. 2 Univers.: Pisa; Siena. Juridische u. medicin. Lehr- stühle zu Florenz. Akad. der Wissensch. zu Siena. 3 öffentl. Biblioth. zu Florenz. Akad. der schönen Künste und reiche, ausgezeichnete Kunstschätze zu Florenz. ft Verfassung und Verwaltung. — 1. Großherzog: Leopold Ii.; seit 18. Juni 1824; geb. 3. Okt. 1797. Kathol. — 2. Titel. Kaiser!. Prinz von Oesterreich, königl. Prinz von Ungarn und Böhmen; Erzherzog von Oesterreich, Großherzog von Toskana. — 3. Prädikat. Kaiserliche Hoheit. — 4. T h r o n f o l g e. Das Herrscherhaus ist ein Zweig der kaiserlich österreichischen Dynastie. Der Thron vererbt sich im Mannsstamme desselben, nach dem Rechte der Erstgeburt in gerader absteigender Linie. Nach dem Aussterben des Mannsstammes erbt der nächste Prinz des kaiserl. österr. Hauses. — 5. Wappen. Goldener Schild mit 6 Kugeln, von welchen die oberste blau mit 3 goldenen Lilien, die 5 untern roth gezeichnet sind. Dieser bildet den Mittelschild des großen Schildes, in welchem in 4 Quartieren die Wappen von Ungarn, Böhmen, Galizien und dem lombardisch-veuetianischen Königr. aufgestellt sind, das Ganze gedeckt durch eine Königskrone, welche wiederum in der Milte mit einer Lilie geziert ist. Der Herzschild aber enthält, zur Bezeichnung des vereinigten Stammes, dreifach getheilt die 3 Wappen von Habsburg, Oesterreich und Lotharingen, gedeckt mit der erzherzogl. Krone von Oesterreich. Wenn noch ein Helm auf den Schild gesetzt wird, so erscheint auch dieser von einer Krone geziert und trägt einen silbernen Falken mit einem goldenen Ringe am linken Fuße und einem Zettel, der in goldenen Buchstaben das Wort 8emper enthält. — 6. Flagge. Roth mit weißen Längsstreifen in der Mitte und dem toskanischen Wappen. — 7. 3 Ritter- orden. St. Stephans-Orden von 1562. Verdienst-Orden v. h. Joseph v. 1807. Orden des weißen Kreuzes von 1814. — 8. Behörden.^ Staatsministerium mit 7 Ministern. Slaatsrath. Geheimes Kabinet. Rechnungshof. Castationshof in Florenz. 2 Gouverneure in den 2 Governamenti Livorno und Elba, und 7 Präfekten in den 7 Compartimenti. — 9. Einnahmen 1852: 14 Mill. fl. Schulden: 33 Mill. fl. — 10. Kriegsmacht: 11,991 M., 3 Schooner u. 2 Kanonenboote. Festungen: Porto- ferrajo ans Elba; Livorno; 12 unbedeutendere Forts und ver>chiedene ,,Piazze militari.“ ft Die Haup städle der Compartimenti ». Governamenti sind mit einem ff be- zeichnet.

11. Geschichte des Mittelalters - S. 201

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
Uebersicht der Sittengeschichte des Zeitraums. 201 lerei*) nähert sich höherer Vollendung. Giotto di Bondane (f 1336) wird der Gründer der neüeren Mahlecei, Fra An- gelico da Fie so le ergründet zuerst die geistige Bedeütung der Gesichtsformen, Ghirlandajo und Pietro Perugino (Raphaels Lehrer) sind berühmte Mahler, doch alle diese übertrifft Leonardo da Vinci (1414 —1519), dessen Hauptwerke aber schon dem folgenden Zeitraum angehören. — Auch in den deütschen und niederländischen Gemählden zeigt sich mehr Kenntniss der Natur. In Cöln blüht Meister Wilhelm um 1380, und die Brüder Hubert (-j- 1426) und Johann (f 1445) van Eyck (dem die Erfindung der Oe hl mahlerei doch nicht unbestritten zu- geschrieben wird), erwarben sich einen unvergänglichen Ruhm. — Die Kupferste cherkunst wurde erfunden (Martin Schön ff 1468 zu Colmar, Michael Wohlgemuth, auch Mahler, zu Nürnberg ff 1517) und die Holzschneidekunst fleißig getrieben.— Die Plastik kannte man fast nur in Italien, durch Lucas della Robbia, auch Erfinder der Majolica, (ff 1442) wurde sie zu- erst wieder in Aufnahme gebracht, dann durch Lorenz Ghiberti (ff 1455) zu Florenz als Bildner in Erz, durch Benedetto da Majana in Neapel, Rustici in Florenz u. a. als Bildhauer in Marmor höher gehoben. In Nürnberg war ein reges Kunst- leben erdacht und Bildhauerei, Schnitzkunst und Bildgießerei wurden vielfach geübt. — Die Musik endlich betrieb man im ersten Theil des Zeitraums mehr in Deütschland, England und Frankreich, später traten in Italien bcdeütendere Musiker (Con- trapunctisten), wie Fachino Gafurio 1484 in Mailand auf. Auch die Instrumente, wie die Orgel, wurden vervollkommnet, das Pedalclavier von einem Deütschen, Bernhard, um 1470 erfunden, die Figuralmusik (Kunst in vier Stimmen zu singen) mehr ver- breitet. *) Waage», Verzeichnis der Gemäldesammlung deü tön. Museums zu Berlin, 1830. (Link. Gesch. der neuer» Malerei). - v. Rnmohr, Italienische Forschungen. Pd. 1. 2. 1827.

12. Abth. 1 - S. 360

1830 - Hannover : Hahn
360 Italien. dennoch schein? Toskana durch Fruchtbarkeit des Bodens, Milde des Klimas, Thätigkeit und Aufklärung der E., so wie durch weise Regie- rung unter den Deutschen Regenten der glücklichste Staat Italiens zu sein. Die E. — 1,300,000, sind bis auf 14 bis 15,000 Juden und wenigen Protestanten, Katholiken, die unter 3 Erzbischöfen und 16 Bischöfen stehen. —• Es ward im Mittelalter von Markgrafen und Herzogen beherrscht. Die Familie Medici gelangte seit dem Xv. Jahrh. in dem Kampfe der Adelsgeschlechter in Florenz, das eine aristokratische Verfassung angenommen hatte, zur obersten Macht und durch Karl V. zum Herzogthume (1531); der Papst gab Cosinus I. den Titel Großherzog, 1557. Sein Stamm starb 1737 aus und das Land ging an das Haus Lothringen und Österreich über, aus welchem der jetzige Regent Leopold Ii. (geb. 1797, reg. seit 1824) stammt. Seit 1801 gehörte Toskana als Königreich Hetrurien dem Erbprinzen Ludwig von Parma, der 1803 starb und für dessen Sohn, den jetzigen Herzog von Lucca, die Mutter, Marie Luise, bis 1807 die Regierung führte. Durch Napoleons Willkühr ward das Land Französ. Provinz und 1809 die Fürstin von Lucca, unter dem Namen einer Großherzogin, zur Statthalterin ernannt. Mit dem Jahre 1814 kehrte der rechtmäßige Großherzog Ferdinand, Vater des jetzigen Landesherrn, zurück. Die Bestandtheile des Landes*) sind: 1) Das Gebier von Florenz, der nordöstl. Theil. — Florenz am Arno, in einer höchst fruchtbaren und reizenden Gegend, 80,000e. Sitz des Großherzogs, der obersten Landesbehörden und eines Erzbischofs; durch zwei Citadellen geschützt; mit einigen schönen (besonders der via larga und dem Corso), übrigens engen, jedoch reinlichen Straßen, 150 öffentli- chen Bild- und Denkfaulen, 17 großen Platzen z. B. dem Großherzogs- platze mit der Bildsäule Cosmus l., dem Platze St. Maria mit zwei Obe- lisken, bei denen jährlich Wettrennen gehalten werden, dellannunziata mit der Bildsäule Ferdinands!., und einer Menge herrlicher Kirchen und Pallaste, unter denen viele aus dem Mittelalter stammend, wie Burgen gebauet, mit Zinnen und Thürmen versehen sind. Der Dom, fast500f. lang, ganz mit Marmor bekleidet, mit achteckiger 380 F. hoher Kuppel und 280 F. hohen Thurme, reich geschmückt mit Bildhauerarbeit und Ge- mälden. Noch prachtvoller ist die Kapelle der Sc. Lorenzkirche, mit Jas- pis, Achat, Laspis Lazuli und anderen kostbaren Steinen geschmückt, mit den herrlichen Denkmälern der Großherzoge. Die Taufkapelle mit den berühmten metallnen Thürsiügeln von Ghiberti. Die Kirche und das Klo- ster des heil. Geistes, die schönsten Gebäude dieser Art in der Stadt. Die Kirche S. Maria novella mit vielen Glasmalereien und Gemäl- den, S. Lroce mit Galilei's, Machiavelli's, Alfieri's und Michel Angelv's Gräbern und Denkmälern, S. Marco mitsavanorola's (fl462) Grabe. Das große Marienhospital, mit welchem eine medizinische Lehr- *) Jetzt besteht es aus 5 Comp art im en tos: Florenz, Pisa, Siena, Arezzo, Grosseto.

13. Lehrstufe 2 - S. 220

1863 - Leipzig : Teubner
220 §. 413. Topographie. I Das europäische Rußland. 1) Nordrußland, 3 Gouvernements mit den Hauptst. Archangel 20000 (§., größte Stadt am Eismeere; Wologda 14000 E., u. Olonetz; 2) Großrußland, worin Moskau 384000 E., alte Hauptst., Brand 1812; Nischnei Nowgorod 36000 E., große 6 Wochen dauernde Messe; Smolensk, Schlacht 1812; Tula 58000 E.; Kaluga 36000 E.; Orel 35000 E.; Woronesch 40000 E.; Nowgorod Weliki 15000 E., einst mächtige Hansast. mit 400000 E.; Twer 20000 E.; Jaroslaw 32000 E.; 3) Finnland, worin Abo 18000 E.; Helsingfors 16000 E.; 4) Ostseeprovinzen: a) Jngermannland, worin Petersburg 520000 E., Resid., u. Kronstadt 50000 E., beide v. Peter d. Gr. 1703 gegründet; — b) Esthland, worin Reval 28000 E.; - c) Liesland, worin Riga 72000 E.; Dorpat 14000 E.; — d) Kurland, worin Mitau 18000 E.; 5) Polen, worin Warschau 161000 E>, früher Resid. polnischer Könige; Kalisch 12000 E.; Lublin >7000 E.; 6) Wcftrußland, worin Wilna 51000 E.; Mohilcw 20000 E.; Minsk 25000 E.; Borisow, 1812 Übergang der Franzosen über die Beresina; Schitomir 30000 E.; 7) Kleinrußland, worin Kiew 60000 E.; Charkow 45000 E.; Pultawa, Schlacht 1709; 8) Südrußland, worin Kischenew 85000 E.; Nikolajcw 45000 E.; Cher- son 40000 E.; Odessa 104000 E.; Akjerman; Sewastopol, Belagerung 1855; Taganrog 23000 E.; Asow; 9) Ostrußla nd: a) Astrachan, worin Astrachan 45000 E.; Saratow 74000 E.; Orenburg 13000 E., Karawanenhandel nach Asien; — b) Kasan, worin Kasan 58000 E., Ilniv.; Perm 13000 E.; Jekaterinenburg 20000 E., Bergstadt; Pensa 24000 E. Ii. Asiatisches Rußland 273000 Ot., 8200000 E. §. 46i. Iii. Russisch Amerika 24000 □301., 61000 E. mit u. 11000 ohne die unab- hängigen Stämme §. 495. Das ganze russische Reich zählt also etwa so viele 1000 □M., als ein Jahr Tage, u. ist Nordamerika an Größe gleich Z. 479. §. 414. A. Die Grundmacht. Ii. Demohner. 1) Im europ. Rußland 66900000 Einw., wieviel auf 1 stst Meile? Die dichteste Bevölkerung ist in der Mitte, in Polen (im Gouv. Warschau 2516 und in Großrußland im Gouv. Moskau 2331 Einw. auf l Id Meile). 2) Im europ. Rußland wohnen zahlreiche stammverschiedene Völker und zwar §. 305: I. vom kaukasischen Stamme 3 Gruppen: a) in-o - europ. Völker von 8 Familien: l) Slawen, nämlich, Russen und Polen; — 2) Germanen, nämlich Deutsche in den Ostseeprovinzen und in den Kolonien im Süden, und Normannen (Schweden) in Finnland; — 3) Nomanen, nämlich Wallachen, und wenige Franzosen und Italiener; — 4) Neugriechen in den Städten des Südens; — 5) Letten an der Ostsee; — 6) Kaukasier am Kaukasus, Armenier in mehreren Handelsstädten; — 7) Perser und 8) Hindu (Banianen und Zigeuner); b) von den Semiten Juden; c) von den Uraliern die 4 Familien der Finnen, Permier, Tschu- den und Ugrier; je mit mehreren Völkern; Ii. Vom mongolischen Stamme die turanische Gruppe mit 3 Familien: I) die türkische, nämlich die türk.-tatarisch. Völker der Rogai in Bessarabien,

14. Die neuere Zeit - S. 90

1882 - Leipzig : Krüger
— 90 — Michelangelo.schwerpunkt seiner Thätigkeit in die Malerei verlegte, war Michelangelo Buonarotti (1475 —1514) vorzugsweise Bildhauer und nur nebenbei Architekt und Maler. Schon in seinen Jugendwerken (Centaurenschlacht,*) Pietä in der Peterskirche zu Rom)**) zeigt sich leidenschaftliche Empfindung und genaues Studium des menschlichen Körpers. Von Florenz kam er in jungen Jahren nach Bologna und Rom; vierzig Jahre arbeitete er hier, obwohl mit häufigen Unterbrechungen (Malereien in der fixtinischen Kapelle; Reisen nach Florenz: 1504 Statue des David (des Giganten),***) Kirchenbauten) an einem Grabdenkmale für den kriegerischen Papst Julius Ii. Die Ungunst späterer Verhältnisse ließ die großartigen Pläne des Künstlers nicht zur Ausführung gelangen; unter den dazu gehörigen Figuren ist die erhabenste der zornige Moses,f) bewundernswert in allen Einzelnheiten wie in der Auffassung des unterdrückten Zornes. Auch die Medicäer ließen für ihre Grabkapelle in Florenz durch den Künstler zwei Grabmonumente herstellen ff) Unter den Schülern Michelangelos befand sich Benvennto Celli ni (der bronzene Perseus; Salzfaß fff) für Franz I. von Frankreich), dessen Selbstbiographie Goethe übersetzt hat. §. 89. Die Malerei trat aus ihrem gänzlichen Verfall in Italien durch Pisano und Giotto hervor; die antikisierende Richtung derselben verließ in seinen freiern Schöpfungen Masaccio (1402—1429), der Gründer einer neuen Schule mit seinen Fresken in der Karmeliterkirche zu Florenz (Vertreibung aus dem Paradiese, Zinsgroschen) *f) den Übergang zu den größten Meistern vermittelt Tomeniko Ghirlandajo (1449—1495). Auch er war vorzugsweise Freskenmaler (Leben Marias, Johannes des Täufers.) **f) Lionardo da Das glänzende Dreigestirn der italienischen Kunst bestand aus Lio-Vinci narb o da Vinci, Michelangelo und Raffael Santi. — 1452—1519. Vielseitigkeit, schöpferisches Wirken auf allen Kunstgebieten ist ihnen gemeinsam. So war Lionardo (1452—1519) Ingenieur (er baute Brücken, erfand Bomben, grub Minen, war Schiffsbaumeister), Architekt, *) Seemann 120, 1. **) Seemann 119, 6. ***) Seemann 119, 7. f) Seemann 119, 8. ff) „Über dem Sarkophag sitzt ba sinnvoll (il pensiero) Lorenz von Mebicis (der jüngere); er selbst ist der Gebanke, der sich in sich verliert, ob der Tod Anfang ober Ende fei, und es regen sich in der Schlafkammer der Wechsel- und lautlosen Ruhe die barunter liegenben Gestalten; hier wie im Rosenlicht schlägt Aurora das Auge auf und der Abenb versinkt in bämmerungsvvlles Düster. Gegenüber ist es Julian von Mebicis, der gespannten Blickes von seinem Sitz herab Wache hält, und barunter will der klare Tag (best'en Kops übrigens unvohenbet geblieben ist) vom Sarkophag auferstehn, währenb die Nacht, die Schöpferin aller Dinge, in geheimnisvoller Stille sich nieberfenkt, in die Traumwelt eingewiegt." Vgl. Seemann 120. fff) Seemann 118, 5. *f) Seemann 200, 3. 1. **f) Seemann 202, 4. 203, 2.

15. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 52

1847 - Eßlingen : Dannheimer
52 * Zweiter Theil. Die physikalische Geographie. r>. auf die Binn enm e ere........940 M. aa. aus das mittelländische Meer 600 M. bb. auf das rotbe Meer . . . 340 „ b. aus die oceanische Wasserstäche . 2580 „ aa. auf den atlantischen Ocean 1470 „ bb. auf den indischen Ocean . 1110 „ 2. Afrika hat einen Flächeninhalt von 534,200 Q.m.; es kommt dem- nach auf 150 Q.m. Flächenraum 1 Längenmeile Küstenerstrcckung. Afrika steht mit dem Ocean in geringer Berührung. 8. 96. Die Inseln. 1. Afrika ist arm an In feln. Die meisten sind klein und stehen in einem losen Zusammenhang mit dem Erdtheil. 2. Die Inseln Afrika's liegen im offenen atlantischen und im indischen Ocean. 8- 97. Die Inseln im offenen atlantischen Ocean. 1. Die Azoren, 9 kleine Inseln, 50 Q.m. groß. Terceira, S. Miguel, Pico, Fayal, S. Georg, S. Maria, Flores, Gra- ciosa, Cuervo. 2. Die Madeira-Gruppe mit 5 Inseln: Madeira, Porto Santo, Las Desertas (die Wüsten). 3. Die kanarischen Inseln, 20 größere und kleinere Eilande, 150 Q.m. gr.: La ncerota, Fuertaventura, Gran Cana ri a, Tene- riffa, 41 Q.m. gr., G o m er a, Palma, Ferro. 4. Die capverdischen Inseln, 10 größere und mehrere kleinere Eilande. 5. Die B i j u g a s, eine Gruppe kleiner Inseln. 6. Die Guinea-Inseln, 4 Inseln: Fernao do Po, Isla do Principe (Prinzen-Insel), St. Thomas, Annobon. 7. Die Insel Ascension (Himmelfahrts-Insel), 8° S. Br., 4° O. L., 17, Q.m. gr. 8. Die Insel St. Helena, 15'/? N. Br., 12° O. L., 3vzqm.gr. 9. Tristan da Cunha, eine Gruppe von 8 kleinen Inseln, 380 S. Br., 5° O. L. 8. 98. Die Inseln im indischen Ocean. 1. Mada gascar, zwischen 117? bis 25'/? S. Br., und vom 65° O. L. durchschnitten, 220 M. l., 50 M. br., 10,500 Q.m. gr., 550 M. Küsten-Umfang. 2ln ihrer Ost-Seite liegt die kleine Insel St. Maria. 2. Die Mascarenen: Bourbon, Mauritius oder Isle de France, R o d r i g u e z. 3. Der äthiopische Archipelagus, No. von Madagascar, be- steht aus den Ztmiranten, den Mähe- oder Seychellen-Znseln und andern Klippen. 4. Die Comoro-Inseln, 12° S.'Br., im nördlichen Theil des Kanals von Mozambique; G roß - C omo ro oder A ngazich e, Mo h i lla. Ans u an oder Johanna und May vtta. 5. Die Insel Socotora, 13°N.br., 73°O.l., 16m. l., 4m.br. 6. Dalac und Massowa, im rothen Meer, 15° N. Br.

16. Nr. 16 - S. 68

1908 - Breslau : Hirt
68 § 31. Friedrich Wilhelm Ii. und die französische Revolution. Hohenzollernarbeit: menschenwürdige Wohnstätten wurden erbaut, Sümpfe ausgetrocknet, Kolonisten ins Land geführt, Land-und Wasserstraßen angelegt, das Volk zu fleißiger, verständiger Arbeit erzogen, Ärzte und Apotheker ins Land gerufen, Schulen gegründet, das Recht gepflegt u. s. w. So blühte das gänzlich heruntergekommene Land bald empor. In Österreich war auf Maria Theresia ihr Sohn Joseph Ii. gefolgt, der sein Volk, wie Friedrich der Große das seine, glücklich machen wollte. Doch ging er in seinen Neuerungen: Aufhebung der Leibeigenschaft und der Klöster, Aner- kennung aller Religionsbekenntnisse u. s. w., zu schnell vor, darum lvaren die- selben nicht von langer Dauer, und er selbst erntete Undank. Dieser Fürst wollte, als in Bayern das Herrscherhaus ausstarb, einen großen Teil dieses Landes für Österreich erwerben. Aber Friedrich der Große siel 1778 mit seinem Heere in Böhmen ein, und so kam es bald zum Frieden von Teschen (österreichisch Schlesien) 1779, in dem Joseph Ii. nur das Jnnviertel erhielt. 9. Friedrichs Tod. Alle treuen Genossen des Königs aus den schweren Zeiten der Kriege und den ruhigen Zeiten geistigen Schaffens waren ins Grab gesunken. Er selbst lebte vereinsamt, oft von der Gicht gequält, aber unermüdlich für seines Volkes Wohl schaffend. Aus dieser Zeit stammt der folgende Aus- spruch des Königs: „Mein Leben ist auf der Neige; die Zeit, die ich noch habe, muß ich benutzen. Sie gehört nicht mir, sondern dem Staate." Am 17. August 1786 starb er, von seinem Volke, das ihn abgöttisch verehrte, tief betrauert.— Sein Name aber wird stets von seinem Volke in Ehren gehalten werden, denn er hat Preußen zu einer achtunggebietenden Großmacht erhoben! Aufgaben: 1. Zeige, daß Friedrich Wilhelm I. ein echt deutscher Fürst war! 2. Auf welche Grundpfeiler gründete er seinen Staat? 3. Wie zeigte er sich als Er- zieher seines Volkes? 4. Welche Bedeutung hatte die Erwerbung von Vorpommern für Preußen? 5. Worin stimmte Friedrichs Ii. Art mit der seines Vaters überein, worin nicht? 6. Welche Ansprüche hatten die Hohenzollern auf Schlesien? 7. Zähle die Schlachten des 1. und 2. Schlesischen Krieges auf! 8. Nenne die Schlachten des 7jähr. Krieges, in denen Friedrich siegte, und die, in denen er unterlag! 9. Gib Be- weise für Friedrichs Feldherrnblick, für seinen persönlichen Mut! 10. Zähle andere Herrschertugenden Friedrichs auf und erbringe Beweise für dieselben! § 31. Friedrich Wilhelm H. (1786—1797) und die französische Revolution. 1. Da Friedrich der Große kinderlos gestorben war, so folgte ihm sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. ans dem Throne. Anfangs erschien er vielen seiner Untertanen als ein Erlöser von manchem harten Drucke, so schasste er das Tabaks- und Kaffeemonopol ab, entließ die französischen Stenerbeamten, sorgte für besseren Schnlnnterricht und für mildere Be- handlung der Soldaten; aber ihm fehlte die Willenskraft und die Sparsam- keit seines großen Oheims. Darum wuchsen bald die Steuern und der Staat kam in Schulden. Durch Teilnahme an der 2. und 3. Teilung Polens 1793 und 1795 erwarb Friedrich Wilhelm Danzig, Thorn und das polnische Land bis zur Weichsel mit Posen, Gnesen und Warschau.

17. Erdbeschreibung von Europa - S. 208

1805 - Reutlingen : Mäcken
208 Italien. deren große Paläste von weitem in die Augen fallen. Sie ist mit einer allen zakigcn, Römer. Mauer umgeben, har ; Kastelle, von welchen eins nach neuer Art befestigt ist, wird in 4 Quartiere cinge# theilt, hat eine Menge prächtiger Paläste, von Palladio, Michelozzi, Michel Angelo, Brunel- leschi und mehr großen Männern erbaut, von schö- ner Baukunst, schöne Kirchen, viele schöne, solide Privathäuser, meist gerade und lange Gassen, ein vortrcfliches Steinpflaster, 9000 Häuser, 80 bis 50,000 Einwohner, eine Statuen, und Gemälde- Galerie, viele Antiquitäten, reiche Spitäler, öf. fentliche Statuen, eine Bibliothek, 2 Akademien und an 100 Kirchen. Die vier Quartiere der Stadl heissen nach Kirchen, St. Giovanni, St. Croce, Maria Novella und St. Spirito. 1) Das Quartier St. Spìrito liegt jenseits des Arno und ist mit 4 steinernen Brüken mit den ; andern Quartieren vereinigt. Es enthält den Palast Pitti, die Restdenz des Königes, von aussen weniger anziehend, als von innen, mit vielen schönen Statuen und Gemälden geziert, und dem herrlichen Garten Bvbvli. Die Kirche St. Spirito, von schöner Bauart mit vielen Gemäl. den. An dem Ufer des Arno stehen in diesem Quar. Tier viele und schöne Paläste, und auf der Anhöhe A Kastelle Belvedere und Miniato. 2) Das Quartier Giovanni ist das gröste, und bildet allein eine große Stadt. Es enthält Maria del Fiore, die Hauptkirche, die wegen ihrer Grösse, Bauart, hohen Kuppel und bunten Mgr- «wrs, womit sie überzogen ist, sehr vorzüglich, ist

18. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 65

1885 - Dortmund : Köppen
— 65 — Schutze der Stadt diente. Während des 30 jähr. Krieges wohnte wiederholt der große Kurfürst nebst seiner Gemahlin auf der Sparrenburg. In neuerer Zeit diente sie als Gefängnis für Strafgefangene. 1880 ist sie von der Stadt erworben, um darin ein Museum Ravensberger Altertümer anzulegen. In unmittelbarer Nähe dieser alten Burg liegen am Ab- hange des Teutoburger Waldes die Anstalten: Bethel, Serepta und Nazareth mit den vielen Zweiganstalten, an deren Spitze seit 1870 der im großen Segen für die leidende Menschheit wirkende Pastor vr. von Bodelschwingh steht. Ihm ver- danken die Anstalten die großartige Entwickelung, so daß sein Plan, eine Colonie ins Leben zu rufen, „in welcher möglichst alle Grade und Stufen der epileptischen Kranken nicht nur eine angemessene Pflege, sondern auch nützliche und befriedi- gende Beschäftigung erhalten", verwirklicht ist. I. Sethe!. Die Colonie Bethel dient ausschließich den ca .750 Epilep- tischen weiblichen und männlichen Geschlechts aller Bekenntnisse, welche in folgende Gruppen und Häuser verteilt sind. A. Die weiblichen Kranken. Hierzu gehören: 1. Die beiden Häuser Groß- und Klein- Bethanien mit ca. 30 Kranken aus bevorzugten Ständen. 2. Bethel, beherbergt etwa 170 weibl. Epileptische. 3. Siloah mit den schwerkranken Epileptischen. 4. Emmaus ist das Asyl für halbblöde Mädchen. 5. Carmel, ein freundliches, kleines Landhaus, worin die in der Genesung begriffenen epil. Jung- frauen sind. B. Die männlichen Kranken. 20 bis 30 von diesen, demselben Berufe ungehörige, wohnen in der Regel in einem Hause zusammen, wo „Diakonen ihre Pfleger, Vorabeiter und Meister sind". 1. Hermin ist das Haus für geistig gesunde epil Pensionäre, während 2. in Bersaba die geistig schwächeren Pensionäre sind. Als Werk- statten, worin die Kranken je nach ihren Kräften arbeiten, dient eine Anzahl von Häusern, in welchen sich die Schriften- Niederlage, Buchbinderei, Schneiderei, Tischlerei u. s. w. be- finden. Auch Gärtnerei und Landwirtschaft wird auf ver- sckiedenen Plätzen der Anstalt betrieben. Die Abteilung der blöden männlichen Kranken (ca. 120) besteht aus folgenden 4 Haushaltungen: 1. Eben-Ezer, der Anfang der ganzen 5

19. Die Neubildung der europäischen Kulturwelt durch Christentum und Germanentum (Das Mittelalter), die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) bis zum Westfälischen Frieden - S. 130

1914 - München : Oldenbourg
130 Die Vorboten der Neuzeit. a) Literatur und Kunst in Italien. 1. Dichtung und Wissenschaft. Schon Dante, der bedeutendste Dichter des Mittelalters (S. 97), lenkte die Aufmerksamkeit auf die klassische Literatur. 11374 Dann war Petrarca aus Florenz deren begeisterter Verehrer. Von Schrift-stellem bzw. Dichtern des 16. Jahrhunderts sind Macchiavelli, Ariosto und flm'tasso zu nennen: Macchiavelli, Staatssekretr zu Florenz, vertrat in seinem Buch Der Fürst" den Grundsatz, ein Herrscher drfe, unbekmmert um die Gesetze der Sittlichkeit, jedes Mittel anwenden, wenn der Zweck nur 1 dem Wohle der Gesamtheit und der Befestigung der Staatsgewalt diene1). Der 11633 in Ferrara lebende Ariosto verfate das romantische Epos Der Rasende Roland", worin er Heldentaten der Ritter aus dem Kreise Karls d. Gr. im Kampfe gegen fl695 die Unglubigen besang. Torquato Tasso, der ebenfalls lngere Zeit am Hofe der kunstliebenden Este weilte, verherrlichte in dem epischen Gedicht Das Be-freite Jerusalem" die Taten Gottfrieds v. Bouillon und seiner Genossen auf dem ersten Kreuzzug. 2. Die Baukunst. Im Gegenstze zur Gotik brachte der Renaissancestil die geraden und gebrochenen Linien (Winkel) sowie den Rundbogen wieder mehr zur Geltung und schuf eble, harmonisch geglieberte Auenformen, verbunden mit einer wunderbaren Feinheit in der Entfaltung weiter, lichtvoller Innen-rume. Hufig wird der Zentralbau durch eine breite Kuppel gekrnt, die oben einen mit Fenstern versehenen Ausbau (Laterne) trgt. Die Ornamentik der Sulen und Gesimse, anfangs reich gestaltet, tritt in der Hochrenaissance mehr zurck, um die Einfachheit und Symmetrie der Linien reiner zur Wirkung kommen zu lassen. Der erste Baumeister, den man der Renaissance zuzhlen sl446 darf, ist Brunelleschi. Er schmckte den vor ihm (gotisch) begonnenen Dom zu Florenz mit der charakteristischen Riesenkuppel und errichtete den Palazzo f1s14 Pitti (ebenfalls in Florenz). Dann begann (1506) Bramante unter Papst Julius Ii. den Bau der gewaltigen neuen Peterskirche in Rom, des Ideals der italienischen Renaissancekunst (fortgefhrt und vollendet [1626] von Michelangelo, der die groartige Kuppel schuf, und anderen Meistern). f 1488 3. Die Plastik. Der Florentiner Verrocchio schuf in feinem Davids zu dessen Fen Goliaths Haupt liegt, ein Werk von Lebenstreue und Beseelung; das eherne Reiterstandbild des Colleoni zu Venedig (vom gleichen Meister) versinnbildlicht einen Condottiere voll Kraft und Selbstbewutsein. Der 1-1664 Hauptvertreter der Renaissancekunst war Michelangelo, der teils in Rom teils in Florenz wirkte (zugleich Baumeister und Maler). Seine sog. Piet (in der Peterskirche zu Rom) stellt die Mutter des Heilanbes bar, wie sie schmerzergriffen den toten Sohn in den Armen hlt Der als Gegenstck zu Verrocchios Werk gedachte David (zu Florenz) zeigt uns den jugendlichen Helden in hchster Span-mmg bei Beginn des Kampfes mit dem Riefen. Der berlebensgroe Moses (in Rom) veranschaulicht den Gesetzgeber, wie er zomburchbmngen die Anbetung, des goldenen Kalbes erblickt. Die beiden Grabmler der Medici (zu Florenz) gleichen sich in der Anordnung: in einer Wandnische sitzt je ein Fürst; darunter liegen je zwei allegorische Figuren (Tag und Nacht, Morgen und Abend). 4. Die Malerei. Von dem vielseitigen (Maler, Baumeister, Bildhauer) 11519 Lionardo da Vinci stammen das berhmte Hl. Abendmahl (im Speise- & f 1) Deshalb nennt man eine Staatskunst, die sich an keine Sittlichkeitsgesetze bindet^ inacchiavellistisch.

20. Lehrstufe 2 - S. 270

1863 - Leipzig : Teubner
270 und Uruguay) und die Negerrepublik auf Haiti. Die Russen, Franzosen, Spanier, Holländer, Dänen, Schweden, besonders aber die Engländer haben noch jetzt Colonien in Amerika. Die Sklaverei ist zwar in den meisten Staaten und Colonien aufgehoben, doch besteht sie in Brasilien, selbst in den südl. der vereinigten Staaten Nord- amerikas, im holländischen Guyana noch fort. Auch unter den Indianern be- steht ein ähnliches Verhältniß. In den vereinigten Staaten Nordamerikas ist keine weitere Ständeverschiedenheit vorhanden. Alle Einw. sind einander gleich; sie unterscheiden sich nur nach ihrer Beschäftigung, aber keine rechtliche ist unehrenhaft. Ii. Die einheimischen Staaten und die europäischen Colonien. §. 494. Die einheimischen Staaten. I. In Nord- und Mittelamcrika: aa) die aus den früher englischen Colonien hervorgegangenen, bisher beispiellos rasch aistblühenden Vereinigten Staaten von Nordamerika zwischen den canadischen Seen u. dem Golf von Mexico, zwischen dem atlantischen u. großen Ocean, etwa 150000 illm. groß oder wenig kleiner als ganz Australien, mit 31chz Mist. Einw. (1790: 3930000 E., 1800: 5300000 E., 1810: 7240000 E., 1820: 9640000 E., >830: 12866000 E., 1840: 17069000 E., 1850: 23200000 E.). Der Bund besteht aus dem Bundesdistricte Columbia, aus 34 Staateu u. 13 Territorien. Die letz- tern werden Staateu sobald sie 60000 E. haben. A. Am atlant. Ocean liegen 16 Staaten und der Bundesdistrict, a) 9 im N ohne Sklaven: l) Maine mit den Städten Portland 21000 E. u. Bangor 15000 E.; — 2) New Hampshire, worin Manchester 19000 E.; — 3) Vermont mit der Hauptst. Montpellier; — 4) Massachusets, worin Boston 178000 E.; Roxburg, Vorst. Bostons, u. Worccster je 25000 E.; Cambridge 26000 E., Univ.; Lowell 37000 E.; N.-Bed- ford u. Salem je 22000 E.; — 5) Rhode Island, worin Providence 50000 E.; — 6) Connecticut, worin N.-Haven 38000 E. u. Hartfort 29000 E.; — 7) N.-Nork 3850000 E., worin N.-York 814000 E.; Brooklpu 273000 E. u. Williamsburg 31000 E., Borst. v. N.-York; Albaup 51000 E.; Nochester 43000 E.; Troy 40000 E.; Buffalo 84000 E.; Syracuse 22000 E.; West-Point, Militair-Akademie; — 8) N.-Jersey, worin Newark 72000 E.; Jersey City 29000 E.; Patterson 21000 E.; — 9) Pennsilvanien, worin Philadelphia 568000 E.; Pittsburg über 100000 E. ; Readiug 23000 E. 6) Der Bundesdistrict Columbia (worin die Buudesst. Washington 61000 E.) u. 7 Staaten im S mit Sklaven: 1) Delaware, worin Wilmington 44000 E.; — 2) Maryland mit Baltimore 214000 E.; — 3) Virginicn, worin Richmond 38000 E.; in M. Veruon st. Washing- ton; — 4) Nord-Carolina, worin Wilmington 12000 E.; — 5) Süd-Carolina, worin Charleston 40000 E.; F. Sumter, Beginn des Bürgerkriegs 1861; — 6) Georgien, worin Savanuah 28000 E.; — 7) Florida, worin Tallahassee. 8. im Mittelgebiete, im Misstssippibecken, zwischen den Alleghanies im 0 u. den Cordilleren im W, liegen 16 Staaten, 3 Territorien u. 2 Jndianergebiete (1 am obern Missouri u. 1 zwischen Arkansas n. Red River): a) im N ohne Sklaven: «st 8 Staaten: 1) Minnesota mit d. Hauptst. S. Paul; — 2) Wiskonsin mit d. Hauptst. Milwauki 45000 E.; — 3) Michigan, worin Detroit 47000 E.; — 4) Ohio, worin Cincinnati 160000 E.; Cleveland 50000 E.; Columbus n. Dayton je 20000 E.; — 5) Indiana mit d. Hauptst. Judiauopolis; — 6) Illinois, worin Chicago 109000 E.; — 7) Iowa mit d. Hauptst. Iowa * City; — 8) Kansas mit F. Leawenworth; — ß) 3 Territorien: 1) Dakolah mit F. Mandan; — 2) Nebraska mit Omaha City; — 3) Colorado;