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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 210

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 210 — rühmte Freiheit des Zukunftsstaates. — Nun kommen wir zur Verteilung des Gewinnes. Jeder Arbeiter soll gleichen Anteil am Gewinn erhalten. Also der Fleißige und Träge, der Kräftige und der Schwache, der Geschickte und der Ungeschickte bekommen gleichviel. Da würde der Fleißige bald keinen Anreiz mehr haben zu unermüdlichem Schaffen. Warum soll er denn für den Faulen und Dummen mitarbeiten? Nun muß es im Zukunftsstaate doch auch Ärzte, Richter, Künstler und Gelehrte geben. Sollen diese gerade so viel erhalten wie jeder andere? Es wäre doch auch wiederum Unrecht, z. B. dem erfahrenen und geschickten Arzt dasselbe zu geben, wie dem unerfahrenen und ungeschickten. — Endlich soll allen eine gleiche Erziehung zu teil werden. Das kann aber im elterlichen Hause nicht geschehen. Wenn Vater und Mutter 6 Kinder haben und die Nachbarleute keines, so würde der Nachbar vielleicht in Überfluß leben können, und bei euch wäre Dchmalhanv Küchenmeister. Die Kinder müßten vom Staate in großen Anstalten gemeinsam erzogen und unterrichtet werden. Fern von Vater und Mutter, die mit jeder Faser des Herzens an ihren Kindern hangen, wachsen sie heran unter liebeleerer Pflege von bezahlten Wärtern. Ein Kind wird krank! Wo ist die liebende Mutter, die an seinem Krankenbette sitzt, um es Tag und Nacht zu hegen und zu pflegen, auf jeden Atemzug des Lieblings zu lauschen und freudig ihr Leben einzusetzen, um das ihres Kindes zu retten! Wer wünscht sich ein solches Los! Wer soll nun von den heranwachsenden Kindern studieren? Die Unfähigen können es nicht! Die Fähigen? Wenn aber im späteren Leben gar kein Vorteil damit verbunden ist, so werden sich wohl wenige finden, die sich den großen Anstrengungen des Studierens unterziehen wollen. Wer soll Handwerker werden, und welches Handwerk soll er erlernen? Was soll geschehen, wenn sich zu viele zu einem Handwerke drängen? Es muß den Überzähligen einfach ein anderes Handwerk zugewiesen werden. — Auch das blödeste Auge muß einsehen, daß im Zukunstsstaate statt der versprochenen goldenen Freiheit überall ein unerträglicher Zwang herrschen würde. Das sind also wahnwitzige Vorspiegelungen, die niemals Wirklichkeit werden können; eine solche Umgestaltung des Staates ist undenkbar. Alles, was den vorhandenen Staat schützte, Monarchie, Religion und Vaterlandsliebe, mußte den Anhängern dieser verderblichen Lehre im Wege stehen. Wo sie Boden faßte, machte sich denn auch die Wirkung bald in erschreckender Weise geltend. Die Ehrfurcht vor Thron und Altar wich, die Ausschreitungen im Reden und Handeln wurden maßlos; die Arbeiter machten immer größere Ansprüche, während ihre Leistungen stets geringwertiger wurden. Dem jungen Anordnungen über Umfang und Art des Betriebes erlassen rc. Und nichtandäs wäre es auf einem Schiffe zu halten: der Posten des Kapitäns käme der Reihe nach an alle, ebenso der des Steuermanns, des Maschinenmeisters, des Kochs rc. Und nicht minder gingen natürlich die staatlichen Funktionen in der Reihe um: jeder würde nach der Ordnung Gesetzgeber und Richter und Feldherr und Polizeihauptmann — doch ich vergesse, wo wir uns befinden: im Zukunftsstaate, wo es keine Kriege mehr geben wird, und keine Diebe und keine Fälscher und keine Faulenzer und Landstreicher, und wo also auch keine Richter und keine Soldaten mehr nötig fein werden, im Lande Utopien, wo die Wölse aus der Weide mit den Lämmern spielen und Gras fressen, wo der Ozean mit Limonade gefüllt ist und treue Walfische die Schiffe ziehen, wo Neid, Haß, Herrschsucht, Ehrgeiz, Trägheit, Thorheit, Eitelkeit nicht mehr sein wird, wo es nur noch Weise und Gute giebt, im tausendjährigen Reich, für das ausführliche Ordnung und Gesetze zu entwerfen denn in der That nicht eben notwendig scheint."

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1. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 209

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 209 — Aber auch in dem nach ihrer Absicht umgestalteten Staate, dem sogenannten Zukunftsstaate, sind dieselben unausführbar. Die erste Forderung, daß alle Arbeitsmittel der Gesamtheit der Bewohner gehören sollen, widerspricht geradezu der Lehre des Christentums. Mit welchem Rechte will man den Mitmenschen zwingen, sein durch Fleiß erworbenes oder von seinen Vätern ererbtes Eigentum der Gesamtheit hinzugeben? Haben denn die 10 Gebote Gottes für uns keine Giltigkeit mehr? Auch heute noch ist es Diebstahl, dem Nächsten Hans, Acker, Ochs und Esel zu nehmen oder dieses nur ungerecht zu begehren. Dem reichen Jüngling erklärte der Heiland, er solle die Gebote halten und fügte als Rat hinzu: „Willst du vollkommen sein, so verkaufe alles und gieb es den Armen." Zu Auanias sagte Petrus, er hätte seinen Acker behalten können, wenn er ihn nicht hergeben wollte. — Wir wollen nun einmal annehmen, jeder wäre mit der Übertragung aller Arbeitsmittel an die Gesamtheit einverstanden, und Grund und Bodeu, Fabriken, Maschinen, Rohstücke, Werkzeuge re. wären Eigentum der Gesamtheit. Jetzt ginge es an die Verteilung der Arbeit; denn auch im Zukunftsstaate wird man wohl noch arbeiten müssen. Da der Gewinn gleich verteilt werden soll, muß auch das Maß der Arbeit gleich verteilt sein. Zuerst wollen wir noch fragen, ob die Menschen gebunden sind, an demselben Orte wohnen zu bleiben. Das wäre doch ein unerhörter Zwang, und im Zukunftsstaate sollen ja alle freie Menschen werden. Was würde aber geschehen, wenn man volle Freizügigkeit bestehen ließe? Heute hängt der Mensch an seiner Scholle, weil sie ihm Lebensunterhalt gewährt; selbst der Besitzlose sucht dort seinen Wohnsitz aufzuschlagen, wo er Unterhalt zu finden hofft. Im Zukunftsstaate dagegen hat jeder überall im ganzen Lande Anspruch auf Arbeit und Unterhalt. Wird da nicht jeder vorziehen, am schönen Rheine zu wohnen, statt in der öden Lüneburger Haide sein Dasein zu fristen? Wird da nicht der arme Bewohner der unfruchtbaren Eifel in die Großstadt ziehen wollen, um dort die Annehmlichkeiten des Stadtlebens zu genießen? Wie sollen nun die Arbeitskräfte verteilt werden? Soll die Wahl der Arbeit jedem einzelnen überlassen bleiben? Dann wird sich jeder die leichtere, angenehmere Beschäftigung aussuchen. Wer soll in saurer Arbeit die Kohlen des Bergwerkes hauen? Wer soll die Straßen und Kloaken der Städte reinigen ? Vielleicht könnte es so geordnet werden, daß nach der Reibe alle zu den widerlichen Arbeiten, die doch geschehen müssen, herangezogen werden. Also trifft jemanden die Reihe, so muß er sowohl Stallknecht als Kaminfeger, sowohl (Straßenreiniger als „Waschfrau" spielen. *) Das wäre dann die vielge- ') Bebel hofft sogar, daß bei fortgeschrittener Organisation und bei höherer Durchbildung aller Glieder die Funktionen einfach alternierende werden, die in gewissen Zwischenräumen nach einem bestimmten Turnus alle Beteiligten ohne Unterschied des Geschlechtes übernehmen. Dazu bemerkt Paulsen in seinem System der Ethik: „Also in Zukunft wird ein und derselbe Mann heute Briefe und Packete austragen, morgen die Söureaugefchäfte eines Postamts führen, übermorgen als General-Postmeister— doch wozu Titel? — also schlechtweg die Geschäfte übernehmen, die heutzutage der Leiter des Reichspostamtes in der Hand hat, Vorlagen für Weltpostkongresse vorbereiten rc., um endlich am vierten Tage wieder zum Schalter zurückzukehren und am fünften wieder Briese auszutragen, diesmal aber nicht in Berlin, sondern in Stallupönen; denn es ist doch billig, daß auch die Annehmlichkeiten der Hauptstadt jedem nach der Reihe zugute kommen. Und ebenso wäre es im Eisenbahnwesen, ebenso im Berg- und Hüttenwesen oder in einer Maschinenfabrik zu hatten: einen Tag über ober unter der Erde Kohlen schippen, Eisen hämmern, Billets soupieren, den anderen die Feder führen, Rechnungen machen, chemische Versuche anstellen, Zeichnungen zu Maschinen machen, allgemeine 14

2. Geschichte - S. 88

1892 - Breslau : Hirt
88 Hofjmeyer, Geschichte; Oberstufe. kommen, sich ein Vermgen zu erwerben, wrde fehlen. Wovon hngt es bei uns ab, welche Stellung jemand bekleiden, welche Arbeit er ver-richten soll? (Fhigkeit, Prfung.) Welche Freiheit hat jeder, wenn ihm eine Beschftigung nicht zusagt? Welche Arbeit wrde aber in Zukunft jeder verrichten mssen? Alles wrde von oben her befohlen werden; von der Freiheit des Einzelnen wre in diesem F'reiheitsstaate" keine Rede mehr. Es wrden auch nicht alle gleichen Anteil am Gewinn haben. Welche Leute wrden sich gewi zunchst bereichern? Schon jetzt leben viele Fhrer und Wanderredner auf Kosten ihrer Genossen." Endlich sollen in dem Zukunftsstaate alle Menschen gleiche Erziehung genieen. In welcher Hinsicht ist denn unsere Erziehung so sehr ver-schieden? (Erzieher, Haus, Schule, Lehrmittel.) Alle diese Stcke mten also bei allen Kindern gleich sein. Was mte also schon mit den kleinen Kindern geschehen, damit alle denselben Erzieher htten? Damit alle Kinder denselben Unterricht erhielten? Damit alle auf dieselbe Weise er-nhrt wrden? Ja, einige haben schon den Rat erteilt, die Kleinen sollten ihren Eltern ganz frh genommen werden, so da die Eltern spter aus der groen Kinderschar ihr Kind gar nicht wieder herauskennen knnten. Von Eltern- und Kinderliebe wre da also keine Rede mehr. Andere verlangen, man solle wieder zu dem Heidentum der Griechen und Rmer zurckkehren und die schwachen, krnklichen Kinder gleich nach der Geburt tten. Aber soweit sind wir, gottlob, noch lange nicht. Wer hindert denn diese Leute, ihren Zukunftsstaat einzurichten? (König, Polizei, Militr.) Warum ist der König (die Polizei, das Militr) diesen Leuten wohl ein Dorn im Auge? Sie wollen selber die Herrschaft in Hnden haben. Aber nicht allein die Obrigkeit, sondern alle wohldenkenden Brger verabscheuen die Lehre der Socialdemokraten. Ein Christ kann ein Social-demokrat nicht sein. Was lehrt die heilige Schrift z. B. der die Pflichten gegen die Obrigkeit? (Rm. 13; Spr. Sal. 22, 2.) Von der Bibel, von der Religion, von einem Leben nach dem Tode, ja vom lieben Gott selber wollen die Socialdemokraten nichts wissen. Sie kennen nicht einmal ein irdisches Vaterland, wieviel weniger ein himmlisches. e. Diese gefhrliche Lehre, welche die ganze menschliche Gesellschaft, Staat und Kirche, zu vernichten droht, ist eine Ausgeburt der franzsischen Revolution, in Deutschland aber (von zwei Mnnern jdischer Abkunft) erst seit 30 Jahren verbreitet. Bei welchen Leuten fand diese Lehre wohl <qm leichtesten Eingang? Zu den Socialdemokraten gehren viele, welche

3. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 13

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
13 an, was'und wie Alles im Hause geschehen muß. Die Mutter sorgt für Reinlichkeit in Wyhnung und Kleidung, für Bereitung der Nahrung und für Pflege der hiflosen Kleinen. In vielen Familien geht der Vater auf Taglohn. Oft schlafen die Kinder am Morgen noch -recht gut; aber der Vater ist schon lange hinaus an die Arbeit gegangen. Er Hütte auch noch gern ein wenig geruht; aber er mußte aufstehen, um Etwas zu verdienen. Die Kinder müssen den Eltern ge- horchen, weil die Eltern am besten wissen, was recht und gut ifhj Die guten Kinder folgen ihren Eltern auch deßwegen, weil sie ihnen so viel Gutes zu verdanken haben. Was verdanken sie denn ihren Eltern? Ernährung, Bekleidung, Erziehung und oft ihr ganzes Glück. Wie sehr zu bedauern sind Kinder, welche frühzeitig Vater und Mutter verlieren.. Solche elternlose Kinder heißen Waisen. Die Geschwister müssen friedlich mit einander leben, dann leben sie auch vergnügt. 18. Eine Familie kann nicht bestehen, wenn Vater und Mutter nicht auf Ordnung halten. Beide richten darum Alles auf's Beste und Nützlichste ein und lassen nichts zu Grunde gehen. Brave Kin- der Helsen ihren Eltern schon bei leichten Arbeiten. Sie wiegen ihre kleinen Geschwister, machen Bestellungen beim Bäcker, oder holen Etwas beim Krämer. Manche Kinder gehen in's Feld und krauten, oder lesen im Wald dürres Holz zusammen. Die Mädchen stricken, wickeln Garn, geben auf die Kleinen Acht, oder leisten der Mutter in der Küche kleine Dienste. Die Kinder müssen immer thätig sein, immer etwas Nützliches treiben. Haben die Eltern der Arbeit zu viel, so halten sie Gesinde oder Dienstboten. Der Knecht, die Magd und der Taglvaer gehören zum Gesinde, auch die Lehrlinge und die Gesellen del>Haildwerker. Die Magd unterstützt die Hausfrau bei ihren Arbeiten ^id hat viel zu thun. Sie steht früh auf, macht Feuer an, füttert das Vieh, holt Wasser, kocht, spinnt, spült, reinigt die Küche und thut noch vieles Andere. Die Dienstboten sind sehr nützliche und nothwendige Leute, die man also auch gut behandeln muß. Artige Kinder begegnen den Dienstboten nie grob und unge- zogen. Von den Dienstboten dagegen erwartet man, daß sie gehor- sam, fleißig und ehrlich sind. Ein ehrlicher Dienstbote sieht immer

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 8

1913 - Langensalza : Beltz
Die alten Deutschen. stand die ©onbertoirtschaft, welche auch eine Vergrößerung des Sondereigentums zur Folge hatte. Zufßinntenfaffung: 2b i e sich a us der ©emeintoirt = schaft die Sonderwirtschaft, aus dem Gemeineigentum das Sond ereigentum entwickeltes. Beziehung zur Gegenwart: L Das altgermanifcbe und das gegenwärtige Wirtschaftsleben. (Oberstufe.) .. Aus der alten Zeit germanischer Gemeinwirtschaft hat sich noch ein spärlicher Rest erhalten; auf den Dörfern (namentlich Mittel- und Ostdeutschlands) gibt es noch heute Gemeindewiesen und Gemeindeweiden Der Dorfhirte führt alltäglich in der günstigen Jahreszeit die Schaf-, Rinder- oder Schweineherden hinauf auf die Gemeindewiese. Das ist also noch ein Stück altgermanischen Wirtschaftslebens. In allem andern aber haben wir heute leine Gemeinwirtschast, fein Gemeineigentum und feinen Gemeingenuß mehr. Weitere Ausführung! Es wäre auch ganz unmöglich, wenn die Menschen heute zur alten Gemeinwirtschaft zurückkehren wollten: das wäre nicht gut "denn 1. die Bevölkerung ist jetzt viel dichter als vor 1800 Jahren; 2. bei uns gibt es noch viel mehr Unterschiede in Fleiß und Faulheit, in Geschicklichkeit und Ungeschicklichkeit der Menschen als damals; denn die Schulen und Handwerke sind ja hinzugekommen; 3. bei uns gibt es noch viel mehr Unterschiede tn der Verschwendung oder Sparsamkeit als ehemals." Und wenn auch je!zt noch Leute da sind, die da sagen: Es würde gewiß viel besser werden, wenn wir wieder die Gemeinwirtschaft einführen, d. h. wenn alles wieder allen gehört zu Gemeineigentum und Gemeingenuß, es wäre so schön und die Erde würde zum Paradies, weil einer so viel hätte wie der andere, und es gab dann keinen Unterschied mehr zwischen arm und reich — so müssen wir uns sagen: Die Rückkehr zu den alten wirtschaftlichen Zuständen ist ganz unmöglich und unvernünftig: Im ersten Augenblick wäre es so, wie jene Leute träumen, aber schon von der zweiten Stunde an wäre es anders. Oder glaubt ihr, daß, wenn wir jetzt mit einem Male zur (Semein wirtschaft zurückkehrten, plötzlich alle Faulenzer fleißig, alle Ungeschicklichen geschickt, alle Verschwenderischen sparsam, alle Diebe ehrliche Menschen würden? Das müßte doch ganz sonderbar zugehen. Nein! es würde vielmehr so bleiben, wie es jetzt ist: Die Faulenzer blieben faul, die Ungeschickten ungeschickt usw. Ja, es würde sogar noch^ schlimmer werden: Wer jetzt schon faul ist, würde sich jagen: ,Nun kann ich erst recht tüchtig faulenzen; denn zu verhungern brauche ich nicht, die andern bebauen ja den Acker, und mitessen müssen sie mich von lassen, denn wir haben ja Gemeinschaft/ Dann aber würden die Fleißigen sagen: ,Wie, sollen wir für den Faulen etwa arbeiten? Das fällt uns nicht ein. Schickt ihn fort in eine anbere (Stadt!‘ Dort aber ging es dem Ausgewiesenen wieber so; er hat das Arbeiten ganz verlernt und legt sich aufs Stehlen. — Wenn wir zur Gemeinwirtschaft zurückkehren wollten, dann würde sehr balb die ganze Erbe verarmen. Das gefiele uns sicher nicht. (Nach Th. Franke.) Zusammenfassung: Gern einwirtfch aftunb Gemeineigentum der alten Deutschen, Einzelwir tschaft und ©onb ereigentum in der Gegenwart. x) Weitere Ausführung siehe '„Ratgeber", I. Reihe. Bd. Iii. S. 90 u. 91.

5. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 339

1865 - Zwickau : Zückler
339 [204] aus Bosheit tadeln. — Nicht minder ist es die Pflicht jedes Staatsbürgers, zu den Abgaben das Seinige beizutragen. Denn _ dieselben werden ja von den Vertretern des Volkes bewilligt, und diese müssen selbst das Ihrige mit dazu geben. Auch geben dieselben dazu, wie und zu welchem Zwecke die Einkünfte des Landes verwendet werden, ihre Zustimmung und lassen sich Rechnung darüber ablegen. Es hat also Jedermann eine hinreichende Bürg- schaft dafür, daß jeder Pfennig, welcher entrichtet werden muß, wirklich zum Besten des Landes angewandt wird. Deshalb zeigt es wenig Einsicht, wenn man seinem Vaterlande gar Nichts schuldig zu sein glaubt und namentlich der Abgaben als einer unnützen Last überhoben sein möchte. Wollte man dieselben aufheben: so könnten weder Obrigkeiten angestellt, rroch nützliche Einrichtungen getroffen und wichtige Anstalten gegründet werden. — Wer zum Kriegsdienste ausgehoben wird, der soll darüber weder niurren noch jam- mern, sondern gern und willig eintreten. Denn so lange die Menschen noch nicht so sind, wie sie sein sollen, so lange muß es Soldaten geben. Überdies kann auch hierbei Niemand über Willkür klagen, weil sich dieser Verpflichtung Alle, welche dazu tüchtig sind, unterwerfen müssen, und Alles aus gesetzlichem Wege erfolgt. — Auch eine weitere Pflicht kann Keinem, welcher in einem Staate lebt, nachgelassen werden, nämlich die, daß er eine rechtmäßige und regelmäßige Beschäftigung treibe, durch welche er Andern nützlich wird, wie diese ihm nützlich werden. Auch ein Handwerker, eine Kinderwärterin sind nothwendige und nützliche Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft. Viele Menschen treten in die Dienste Anderer oder arbeiten für dieselben um einen bedungenen Lohn. Andere gewinnen als Landbauer dem Boden die zum Leben gehörenden Bedürfnisse ab; noch Andere verarbeiten als Handwerker die rohen Naturerzeugnisse. Wieder Andere bringen Dinge zu Stande, welche nicht sowohl zum Nutzen, als zur Verschönerung des Lebens dienen. Solche Leute werden Künstler genannt. Und wie dürfte es an Kaufleuten fehlen, welche Natur- und Kunsterzeugnisfe ausführen und für dieselben an- dere Waaren oder Geld in's Ausland bringen? Nur wenn so die verschie- denartigsten Beschäftigungen in einander greifen, kann die bürgerliche Gesell- schaft bestehen und gedeihen. Du hast gehört, welch ein erfreuliches Bud in dieser Hinsicht unser Sachsen gewährt. — Außerdem muß es in einem Staate auch Gelehrte geben, obgleich dieselben zur Befriedigung leiblicher Bedürfnisse weniger beitragen. 'Denn ohne Lehrer in Kirchen und Schulen würden die Menschen weder gut und fromm, noch zu irgend einem anderen Berufe son- derlich geschickt werden. Tie Ärzte stehen den Kranken bei, und die Rechts- gelehrten (Juristen) besorgen entweder als Richter oder als Sachwalter (Ad- vocaten) die Rechtspflege. — Die Soldaten vertheidigen das Vaterland gegen Angriffe von außen und sichern die Ruhe iin Innern, damit Jeder sein Geschäft ruhig treiben und die Früchte feines Fleißes genießen könne. — Es ist mithin unrecht, wenn Einer feiner Beschäftigung halber mehr zu sein glaubt, als der Ändere; wenn der Bauer den Tagelöhner, der Handwerker den Bauer, der Kaufmann den Handwerker und ein Anderer wieder einen Anderen verachtet. Jeder ist vielmehr zum Wohle des Ganzen nöthig und seiner Ehre werth, sobald er seine Schuldigkeit thut. Möge nur Jeder recht viel zum Wohle des Vaterlandes beitragen und Jeder den Ausspruch des Apostels beherzigen: ,,Thut Ehre Jedermann; habt die Brüder lieb; fürchtet Gott; ehret den König!" (1. Petr. 2, 17.) 6. Gesetze. Vergehungen und Strafen. Indessen nicht blos gegen den Staat hat Jeder gewissen Verbindlich- keiten nachzukommen, sondern auch gegen einander selbst haben die Staats- bürger gewisse Pflichten zu erfüllen. Diese Pflichten sind sämmtlich in dem Satze enthalten: Achte deiner Mitbürger Leben, Gesundheit, Freiheit, Ehre 22*

6. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 266

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 266 — Naturerzeugnisse aus dem Mineralreiche? Pflanzenreiche? Tierreiche? Welche müssen sehr geschickt sein? werden Künstler genannt? Wer etwas sehr gut kann, ist ein Meister. Meister werden wir nur durch Lernen und Üben. Wer ein Hand- Werksmeister werden will, muß einige Jahre als Lehrling lernen und als Geselle sich üben. Dann erst kann er ein Meister werden. Der Meister läßt sich in einem Orte nieder, legt dort eine Werkstatt an und sucht sich Kundschaft zu erwerben. Er treibt nun sein Gewerbe, durch das er sich sein Brot erwirbt, wenn er geschickt, fleißig und ehrlich ist. Große Werkstätten, wo viele Hände und Maschinen arbeiten, heißen Fabriken. 1. Die drei Brüder. Grimm. W. Ii. 282, W. 389. 2. Ein schöner Wahrspruch. W. Ii. 281, W. 390. 8. Was das Mädchen an sich hat. Weise. W. Ii. 283. c. Handel und Verkehr. Der Handwerker oder Fabrikant braucht Rohstoffe, der Tischler Holz, der Schmied Eisen, der Schuhmacher Leder, der Kürschner Pelze :c. Die Rohstoffe muß der Handwerker kaufen. Da er sie verarbeiten soll, hat er keine Zeit, die Rohstoffe selbst einzukaufen. Der Kupferschmied kann nicht selbst zum Bergwerke gehen, wenn er Kupfer braucht. Das Einkaufen besorgt für ihn der Kaufmann. Die Kauf- leute kaufen die Rohstoffe, um sie wieder zu verkaufen, aber teurer, um etwas zu gewinnen. Sie nehmen sie gegen Geld aus der Hand des Er- zeugers in ihre Hand und geben sie gegen Geld in die Hand dessen, der sie braucht: sie geben sie von Hand zu Hand, sie handeln, treiben Handel, sind Händler. Nur das, was gut und brauchbar ist, wird gehandelt. Die Dinge, welche gehandelt werden, nennt man deshalb Güter. Wer hat einen Güterzug gesehen? Wer war einmal aus dem Bahnhofe in dem Güterschuppen? Was für Güter lagerten dort? Aus den Rohstoffen fertigen die Handwerker und Fabrikanten allerlei Kunsterzeugnisse oder Waren. Sie stellen sie nicht für sich her, sondern für jedermann, der sie braucht. Wer eine Ware haben will, muß sie kauseu. Der Verbraucher kann die Ware bei dem Handwerker bestellen oder fertig kaufen; er kann sie aber auch bei dem Kaufmann kaufen. Die Kaufleute kaufen die meisten Waren auf, stellen sie in einem Laden zur Schau und verkaufen sie wieder mit Nutzen oder Gewinn. Sie verteilen die Waren und tauschen sie aus. Manche senden sie in alle Welt. Wer kennt eine Schnittwarenhandlung? Welche Waren heißen Kurzwaren? Materialwaren (Kolonialwaren)? Was kann man in einer Eisenwaren- Handlung kaufen? Wer war bei einem Buchhändler? in der Apotheke? :c. Wer Kaufmann werden will, wird zuerst ein Lehrling, dann ein Gehilfe und znletzt ein Prinzipal oder Geschäftsinhaber. Der Kauf- man muß gut rechnen und schreiben können; er muß ehrlich sein und darf niemand betrügen. Die Kaufleute müssen ihre Kunden aufsuchen oder die Kunden die Kaufleute. Wohnen sie weit voneinander, so müssen sie zu einander reisen, um miteinander zu verkehren. Die Wege, auf denen sie reisen oder verkehren, heißen Verkehrswege. Solche sind die

7. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 684

1886 - München : Ackermann
684 weisen Schwätzer, die über alles urteilen, und alles besser als andere wissen wollen. Suche dir, trauter Wandergesell, diejenigen Orte auf, wo dein Handwerk oder deine Kunst in einem höheren Grade blüht als dort, wo du sie erlernt hast. Sei stets bemüht, die besten Werkstätten, die geschicktesten Handwerker und Künstler aufzufinden, und halte dich für besonders glücklich, wenn du bei ihnen Arbeit bekommst. Dadurch erlangst du nicht nur für die Gegenwart die größten Vorteile, sondern du erwirbst dir auch einen guten Ruf und bist dadurch für die Zukunft an andere vorzügliche Orte zu andern guten Meistern empfohlen. Bei einem gescheckten Meister findest du auch geschickte Gesellen; du machst angenehme, lehrreiche Bekanntschaften, erfährst immer mehr Neues und Nütz- liches, oft aus der weitesten Ferne, wohin du auf deiner Wander- schaft nicht gelangen kannst. Siehe daher im Anfange nicht auf bedeutenden Lohn, sondern nur auf den Nutzen, den dir eine solche Stelle für die Vervollkommnung in deinem Handwerke bringt; dein Meister wird ohnehin, wenn er dich in der Folge als einen ge- schickten, bescheidenen, lernbegierigen und fleißigen Gesellen kennen lernt, von selbst deinen Lohn erhöhen und daraus bedacht sein, dir immer nützlicher zu werden. Versäume nicht, in den größeren Städten, in die dich deine Wanderung führt, alle jene Institute zu besuchen und aufmerksam zu studieren, die die Landesregierungen zur Pflege und Hebung des Handwerkes geschaffen. So besuche, so oft du nur immer kannst, aüe jene Museen (z. B. in München das Nationalmuseum, in Nürnberg das germanische und das Ge- werbemuseum), in denen teils mustergiltige Erzeugnisse des Gewerbes uns alter und neuer Zeit, teils Hülfsmaschinen, Werkzeuge, Modelle u. s. w. dauernd ausgestellt sind, um zur Nachahmung und zum Zeitgemäßen Fortschreiten im Gewerbe anzuregen. Wo und wie du dich in deinem Berufsgeschäfte vervollkomm- nen oder irgend einen neuen Handgriff jemanden absehen kannst, darauf achte unablässig, denn: „Nur den Geschickten hält man wert, den Ungeschickten niemand begehrt." Aus deine Sachen gib fleißig Obacht und halte Ordnung in denselben; wenn du dies jetzt bei wenigem lernst, so wirst du als Meister desto geschickter und um- sichtiger einem großen Geschäfte vorstehen können. Ordnung und Reinlichkeit zieren den Menschen und bringen ihn vorwärts. Wenn du als Wandergeselle stets daran denkst, was der Zweck deiner Wanderung ist, wenn du stets achtsam um dich herschaust, wenn du deine Arbeit, auch die schwerste, nicht fürchtest, dann darfst du mit Gewißheit hoffen, ein recht tüchtiger und geschickter Handwerker Zu werden, der nicht nur ein geachteter Bürger, sondern selbst eine große Zierde seines Vaterlandes rst.

8. Teil 3 = Kl. 6 - S. 260

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
260 Staat. Wie in der Großstadt, so herrscht auch in unserem ganzen Vaterlande überall und Tag für Tag ein fleißiges Arbeiten und Schaffen. Die Bauern bebauen das Land, sie ackern und säen und ernten zuletzt die Früchte des Feldes, die wir alle zum täglichen Brote nötig haben. In den Städten arbeiten die Handwerker in ihren kleinen Werkstätten, die Arbeiter in den großen Fabriken, auf den Bauplätzen und in den Geschäftsbetrieben, die Beamten in ihren Amtszimmern, auf den Bahnen und Schiffen. Die Kaufleute ver- kaufen die Früchte und Waren, wie sie uns die Erde beschert, und wie sie die Hand des Menschen kunstvoll gestaltet hat. Die Ärzte helfen den Kranken und Verunglückten. Die Lehrer erziehen und belehren die Jugend, und die Geistlichen rufen die Bürger zum Gebet und trösten die Trauernden. Überall herrscht eifrige Tätigkeit, und überall sind die Bürger fröhlich bei ihrer Arbeit. Jeder fühlt sich frei, da er wohnen kann, wo er will, und arbeiten kann, was er möchte. Jeder fühlt sich auch sicher, da die Polizei und das Gericht seine Person, sein Eigentum und seinen guten Namen vor Schaden schützt und im ganzen Lande auf Recht und Ordnung hält. Niemand fürchtet die Feinde, die in unser Land einbrechen, unsere Mitbürger töten, unsere Dörfer und Städte berauben und niederbrennen und uns unterjochen möchten, da ein jeder weiß, daß wir ein gewaltiges und tapferes Heer und viele stolze Kriegsschiffe besitzen, die jeden Äugenblick bereit sind, in den Krieg zu ziehen und die Feinde zurückzuschlagen. Alle fleißigen und guten Bürger leben darum ruhig und glücklich im Kreise ihrer Familien. Nach arbeitsreichen Wochen feiern sie fröhliche Sonntage und Feste. Nirgends wird der Friede im Lande gestört. Aber wer ist es, der unserem Lande den Frieden erhält? Wer sorgt dafür, daß der gute Bürger geschützt, der böse bestraft wird, daß das Heer und die Marine jeden Augenblick schlagfertig bleiben und kein Feind unser Vaterland beleidigen oder schädigen darf? Wer denkt Tag und Nacht darüber nach, wie jeder, auch der ärmste Bürger zu- frieden und glücklich werden kann? — Das ist unser Kaiser und König Wilhelm Ii. Er regiert und verwaltet unseren Staat. Mit seinen Ministern und seinen Räten bespricht er alles, was notwendig geschehen muß zum Wohle des Vaterlandes. Die Minister beraten dann mit einer Ver- sammlung von vielen Männern, die von allen Bürgern im Lande ge- wählt worden sind, darüber, wie viel Steuergeld für Polizei, Gericht, Militär, Marine, für Wege und Kanäle, Kirchen, Krankenhäuser und Schulen ausgegeben werden darf, und welche Gesetze im Lande gelten sollen. Die Beamten des Kaisers und Königs aber führen den Willen des Herrschers im ganzen Lande aus.

9. Deutsche Sozialgeschichte - S. 203

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Beurteilung der sozialdemokratischen Forderungen im einzelnen. 203 Haupt, herrscht? Solcher Staat wäre der Tod jeder individuellen Freiheit und alles Fortschritts, wäre schlimmer als ein Zuchthaus. Schwere Bedenken muß es auch erwecken, daß in dem Zu- Schätzung der kunftsstaate der Sozialdemokratie die Arbeit nicht nach ihrer Art 2ht,clt' verschieden geschätzt werden soll, sondern daß die überwiegend körperliche und ungelernte der überwiegend geistigen und gelernten völlig gleichgestellt wird. Auch dadurch muß jeder Fortschritt unter den Menschen äußerst erschwert werden. Denn dem obersten Grundsätze jeder ausgleichenden Gerechtigkeit: wie die Arbeit, so der Lohn — wird ins Antlitz geschlagen. Die Arbeit überhaupt ist zu gewaltig verschieden. Weder die körperliche noch die geistige allein kann zum Wertmesser gemacht werden. Die Frauen sollen im Zukunftsstaate dieselben Pflichten und Fammen- dieselben Rechte erhalten wie die Männer. Dann wird gemeinsame tct’cn' Kindererziehung nötig. Nun kann nichts auf der Welt der Mutter liebevolle Pflege und des Vaters ernste Sorge ersetzen: jedes Findelund Waisenhaus, jedes Armenviertel mit seinem Meere von Jammer und Elend offenbart das grell, und gelegentlich tritt es (natürlich sehr abgeschwächt) auch in Alumnaten, Kadettenhäusern und Priester-schulen hervor. Mit der Luft des Vaterhauses nehmen wir bestimmte Vorstellungen vom Werte des Lebens in uns aus. In der Sorge für die Seinen aber liegt für den einzelnen der größte Sporn zum Fleiß, zur Besserung der Lage und damit zum Fortschritt. Dieser sittlich veredelnde, für den Kulturfortschritt der Menschheit überhaupt wichtige Einfluß des Familienlebens, den das Buch der Geschichte zu allen Zeiten beweist, er wird dahin gegeben — wofür? Damit alle in möglichst vielen Beziehungen möglichst gleich werden. Die Sozialdemokraten meinen ja, die gewaltige Verschiedenheit unter den Menschen beruhe nicht aus natürlichen Unterschieden, sondern nur auf der Verschiedenheit der Entwicklungsbedingungen. Durch das Anpassungsvermögen würden sich die Menschen leicht in

10. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 177

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 177 — - Mutter. Welches sind denn die Arbeits- oder Werkzeuge deines Vaters?____Was gebraucht er z.b. am Schreibtische? (Federn, Messer), was im Garten? (Gartenmesser), was zum Holzspalten? (Axt oder Beil), was zum Hämmern? (Hammer und Nägel) u. a. Was hat der Bauer zum Mähen von Gras und Getreide nötig? (Sense und Sichel); was der Gärtner zum Umgraben des Landes? (Spaten), was zum Zerkleinern und Ebnen des Bodens? (Harke). Wozu gebraucht man die Harke sonst im Garten? (zum Reinigen). d. Noch mehr Werkzeuge haben unsere Handwerker nötig. Wir wollen diese wichtigen Arbeiter später in ihren Werkstätten besuchen. Für jetzt habe ich euch einen Kasten mit Handwerkszeugen mitgebracht — es ist ein Werkzeugskasten, den ich zu Hause auch öfter gebrauche. (L. zeigt die einzelnen Werkzeuge vor und fragt nach Namen und Ge- brauch). Welcher Handwerker gebraucht z. B. den Hammer? (Tischler, Zimmermann, Schuhmacher zc.), wozu? (zum Hämmern oder Befestigen). Was ist dies? (Säge). Woran seht ihr das? (an den Zähnen, Spitzen). Was kann man damit zerschneiden oder sägen? Womit macht der Tischler ein rundes Loch in das Holz? (mit dem Bohrer), womit ein größeres viereckiges Loch? (mit dem Meißel). Womit reibt der Schlosser ein Stück Eisen kleiner? (mit der Feile); womit reißt er nämlich kleine Eisenteile ab? (mit den Zacken der Feile), wie muß die Feile aber sein? (hart). Der Glaser hat ein noch härteres Werkzeug nötig; womit zerschneidet er das Glas? (mit einem Diamantstift). Was hat der Schuhmacher zum Bohren eines Loches nötig? (einen Pfriemen). Was bedarf der Tischler und Zimmermann zum Glätten des Holzes? (einen Hobel); was der Maurer zum Anwerfen von Lehm und Kalk? (eine Kelle), was zum Richten oder geradlinigen Bauen? (ein Richtmaß, ein Lot oder Senk- blei) — L. zeigt den Gebrauch —; was, um einen rechten Winkel zu bauen? (ein Winkelmaß, einen Winkelhaken), was zum Abmessen der Länge und Breite oder eines Kreises? (zu zeigen — einen Zirkel). — Es giebt noch sehr viele andere Werkzeuge und viele Handwerker in der Welt, welche dieselben fleißig und geschickt gebrauchen müssen, um sich ihr Brot damit zu verdienen. Je besser die Werkzeuge sind, desto ge- schickter und flinker kann der Handwerker damit arbeiten. Es sind eigentlich kleine Maschinen. Wie machen gute Maschinen dem geschickten Menschen die Arbeit? (leicht) — sie erleichtern ihm die Arbeit. Ob die Menschen in alten Zeiten auch wohl so viele und so gute Werkzeuge hatten? Gewiß nicht. Was mochten sie wohl als Hammer gebrauchen? (einen Stein, ein Stück Holz zc.), was als Messer? oder Bohrer oder Säge? (einen scharfen oder fpitzen Stein), was als Nadel? (einen dünnen Knochen, einen Dorn) ?c. Wir sehen also, daß die Menschen in der Erfindung guter Werk- zeuge auch geschickt gewesen sind. — „Den Geschickten hält man wert, den Ungeschickten niemand begehrt. Übung macht den Meister." — Jütting und Weber, Anschauungsunterricht. 12

11. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 25

1908 - Straßburg : Bull
25 Leider muß man auch annehmen, daß manche Meister im Blaumachen hie und da selber mit schlechtem Beispiele vorangegangen sind. Auch die Obrigkeit suchte dem Mißbrauche zu steuern, umsomehr, als grobe Ausschreitungen und Totschläge nicht selten das Ende dieser Montags- vergnügen waren. Sie erließ Verbote über Verbote. Welch geringen Erfolg sie damit hatte, sieht man heute, wo der blaue Montag nicht viel weniger Verehrer besitzt, als vor 300 Jahren. Manche Handwerker, statt sich der Faulenzerei und Liederlichkeit zu schämen, betrachten im Gegenteil den blauen Montag als einen schönen Überrest aus der sog. „guten, alten Zeit." Diese schöne Erinnerung ist sehr wertvoll; denn sie stellt in Deutschland einen Arbeitsverlust von wöchentlich mehr als einer Million Mark dar! Es wären also 50-60 Millionen Mark im Jahre mehr verdient worden, wenn so und so viele Handwerker, statt im Bette den Katzenjammer vom Tage vorher zu Pflegen und dann im Wirtshause von neuem wieder zu trinken, in ihrer Werkstätte fleißig und ordentlich gearbeitet hätten. Zu diesem materiellen Schaden kommt noch der moralische, — und der ist größer. Die Bummler behaupten zwar, daß es nicht die schlechtesten Arbeiter sind, welche „blau" machen, und daß sie durch erhöhten Fleiß am Ende der Woche das Versäumte schon wieder einbrächten. Wohl mag sein, daß sich unter dem Haufen der Montagsbrüder auch geschickte Arbeiter befinden, und sicher ist, daß mancher, der am Montag spazieren ging oder im Wirtshaus beim „66" einige Maß Bier „herauskartclte," am Freitag und Samstag bis tief in die Nacht hinein sticheln und klopfen muß, um den neuen Rock oder die neuen Stiefel am Sonntaginorgen richtig abliefern zu können. Aber kein Mensch wird behaupten, daß dies der Weg zu Wohlstand und Zufriedenheit sei. Wer nicht Ordnung gelernt hat, wird es nie weit bringen. Wer sein Geld an zwei Tagen verschlemmt und fünf Tage mit hungrigem Magen und trockener Zunge dafür büßen muß, wird leicht mit seinem Los unzu- frieden. Er wird andre, die besser rechnen und einteilen können, beneiden und die Ursache davon, daß ihm nichts glücken und gedeihen will, überall suchen, nur nicht bei sich selber. Und dann leben wir nicht mehr in der „guten, alten Zeit," wo zuletzt ein blauer Montag schier zum Handwcrks- schlcndrian gehörte. Jetzt heißt es: „Zeit ist Geld!" Wer diesen Ruf nicht versteht oder nicht verstehen will, fühlt sich sein Lebtag von andern überholt, verzagt an sich selber und vermehrt den Haufen derer, die ihr Heil von außen erwarten, statt an die eigne Kraft zu glauben. Nachschrift. Wohl feiern manche Handwerker am Montag; aber nicht alle „Montagsbrüder" sind Handwerker. Auch für diese gilt obige Lektion!

12. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 94

1890 - Breslau : Goerlich
Ii 94 3. Die Sorge des Staates für die 6 Klaffen der Arbeit, a. Das deutsche Reich hat ein Kriegsheer, das im Frieden 400 000 Mann, im Kriege wohl drei Millionen Soldaten zählt, und eine starke Flotte. Dadurch ist seit 20 Jahren der Frieden gesichert worden, denn die Feinde fürchten die Kriegsmacht Deutschlands. So sorgt das Reich für den Landesschutz. d. Um Leben, Eigentum und Ehre der Staatsbürger ru schützen, sind Zahl- reiche Gesetze erlassen worden, welche für ganz Deutschland gleich sind. Über- tretungen der Gesetze bestraft das Gericht. Es giebt Amts-, Land-, Oberlandes- gerichte und das Reichsgericht. Vor diesen Gerichten werden auch Streitigkeiten über Vermögen u. s. w. entschieden. Für Ordnung und Ruhe sorgen die Gendarmen und Polizeibeamten; die Verbrecher verbüßen ihre Strafen im Gefängnisse oder im Zuchthause. So sorgt der Staat für Rechtsschutz. e. Der Staat unterhält große Anstalten, aus welchen die Ärzte ausgebildet werden; er beaufsichtigt die Apotheken; er bestraft die Verfälschung von Lebens- mitteln. Er hat auch viele Einrichtungen getroffen, durch welche die Arbeiter gesund erhalten werden. Kinder dürfen nur kurze Zeit, jugendliche Arbeiter nur am Tage arbeiten. Auch die Arbeit der Frauen ist eingeschränkt; jeder Arbeit- geber muß seinen Arbeitern Sonntagsruhe gönnen. So sorgt der Staat für Gesundheitspflege. ä. Alle Kinder in Deutschland müssen die Volksschule besuchen, um so viel zu lernen, wie sie für das Leben notwendig brauchen. Wer mehr lernen will, findet dazu Gelegenheit auf höheren Schulen (Universitäten, Gymnasien, Real-, Bürger- und höheren Töchterschulen) und vielen Fachschulen. Auch für Blinde und Taubstumme sind Lehranstalten eingerichtet. So sorgt der Staat für Bildung. 6. Für das Seelenheil sorgt der Staat, indem er die Kirche und ihre Diener schützt und große Summen für kirchliche Zwecke aufwendet. f. Für den Wohlstand der Bürger sorgt der Staat zunächst durch den Schutz nach innen und außen, durch die Sorge für Bildung, Gesundheitspflege und Seelen- heil; er befördert ihn aber auch durch die Pflege der Wälder und der Äcker (Drai- nage, Zusammenlegungen), durch ein geordnetes Münzwesen, durch die Reichsbank, durch den Bau von Landstraßen, Eisenbahnen, Kanülen und Häfen, durch Post-, Telegraphen- und Fernsprech-Einrichtungen. In den letzten Jahren hat der Staat den Wohlstand der Lohnarbeiter gefördert durch die Arbeiterschutzgesetze, insbesondere durch die Kranken-, Unfall-, Alters- und Invaliditäts-Versicherung. 4. Vom Einkommen des Staates. Wie die Gemeinde, so muß auch der Staat Geld einnehmen, um alle seine Aufgaben zu erfüllen. Diese Einnahmen kommen: a. Von den Staatsgütern. Der Staat besitzt große Landgüter (Domänen), ausgedehnte Wälder, viele Bergwerke und Eisenbahnen, deren Einnahmen ihm zukommen. b. Von den Steuern. Jeder Staatsbürger muß für den Schutz, den er vom Staate hat, auch einen Beitrag zu den Ausgaben des Staates leisten; dies sind die Steuern. Wir zahlen Steuern an das deutsche Reich und an Preußen. Das deutsche Reich erhebt von jedem Kilogramm Zucker, Tabak, Salz, Kaffee, von jedem Liter Bier und Branntwein eine Abgabe. Diese zahlt zunächst der Fabrikant oder Großhändler, aber er verkauft die Ware teurer als sie ohne die Steuer wäre, so daß ihm der Käufer die Steuer wiedergiebt. Wir nennen solche Steuern in- direkte. An den preußischen Staat, d. h. an seine Steuererheber, zahlt jeder, der mehr als 900 Mk. jährlich verdient, einen Teil seines Einkommens als Einkommensteuer. Wer mehr als 3000 Mk. jährlich verdient, muß selbst angeben, wieviel Einnahmen er jährlich hat; betrügerische Angaben werden hoch bestraft. Die Besitzer von Land- gütern oder Häusern zahlen noch eine Grund- oder Gebäudestener, Gewerbetreibende eine Gewerbesteuer. Diese Steuern heißen direkte Steuern. Oo-^'-Oo'

13. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 19

1905 - Straßburg : Bull
19 als grobe Ausschreitungen und Totschläge nicht selten das Ende dieser Montagsvergnügen waren. Sie erließ Verbote über Verbote. Welch geringen Erfolg sie damit hatte, sieht man heute, wo der blaue Montag nicht viel weniger Verehrer besitzt, als vor 300 Jahren. Manche Handwerker, statt sich der Faulenzerei und Liederlichkeit zu schämen, betrachten im Gegenteil den blauen Montag als einen schönen Überrest aus der sog. «guten, alten Zeit.» Diese schöne Erinnerung ist sehr wertvoll; denn sie stellt in Deutschland einen Arbeitsverlust von wöchentlich mehr als einer Million Jt dar! Es wären also 50—60 Millionen Ji im Jahre mehr verdient worden, wenn so und so viele Handwerker, statt im Bette den Katzenjammer vom Tage vorher zu pflegen und dann im Wirtshause von neuem wieder zu trinken, in ihrer Werkstätte fleißig und ordentlich gearbeitet hätten. Zu diesem materiellen Schaden kommt noch der moralische, — und der ist größer. Die Bummler behaupten zwar, daß es nicht die schlechtesten Arbeiter sind, welche «blau» machen, und daß sie durch erhöhten Fleiß am Ende der Woche das Versäumte schon wieder einbrächten. Wohl mag sein, daß sich unter dem Haufen der Montagsbrüder auch geschickte Arbeiter befinden, und sicher ist, daß mancher, der am Montag spazieren ging oder im Wirtshaus beim «66» einige Maß Bier «herauskartelte», am Freitag und Samstag bis tief in die Nacht hinein sticheln und klopfen muß, um den neuen Rock oder die neuen Stiefel am Sonn- tagmorgen richtig abliefern zu können. Aber kein Mensch wird behaupten, daß dies der Weg zu Wohlstand und Zufrieden- heit sei. Wer nicht Ordnung gelernt hat, wird es nie weit bringen. Wer sein Geld an 2 Tagen verschlammt und 5 Tage mit hungrigem Magen und trockener Zunge dafür büßen muß, wird leicht mit seinem Los unzu- frieden. Er wird andre, die besser rechnen und einteilen können, beneiden und die Ursache davon, daß ihm nichts glücken und gedeihen will, überall suchen, nur nicht bei sich selber. Und dann leben wir nicht mehr in der «guten, alten Zeit», wo zuletzt ein blauer Montag schier zum Hand- werksschlendrian gehörte. Jetzt heißt es: «Zeit ist Geld!» Wer diesen Ruf nicht versteht oder nicht verstehn will, fühlt sich sein Lebtag von andern überholt, verzagt an sich selber und vermehrt den Haufen derer, die ihr Heil von außen erwarten, statt an die eigne Kraft zu glauben. Nachschrift. Wohl feiern manche Handwerker am Montag; aber nicht alle «Montagsbrüder» sind Handwerker. Auch für diese gilt obige Lektion! itach Goring1.

14. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 344

1871 - Zwickau : Zückler
344 sein sollen, so lange muß es Soldaten geben. Überdies kann auch hierbei Niemand über Willkür klagen, weil sich dieser Verpflichtung Alle, welche dazu tüchtig sind, unterwerfen müssen, u. Alles auf gesetzlichein Wege erfolgt. — Auch eine weitere Pflicht kann Keinem, welcher in einem Staate lebt, nach- gelassen werden, nämlich die, daß er eine rechtmäßige u. regelmäßige Beschäf- tigung treibe, durch welche er Andern nützlich wird, wie diese ihm nützlich werden. Auch ein Handwerker, eine Kinderwärteriu sind nothwendige u. nütz liche Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft. Viele Menschen treten in die Dienste Anderer oder arbeiten für dieselben um einen bedungenen Lohn. Andere ge- winnen als Landbauer dem Boden die zum Leben gehörenden Bedürfnisse ab: noch Andere verarbeiten als Handwerker die rohen Naturerzeugnisse. Wieder Andere bringen Dinge zu Stande, welche nicht sowohl zum Nutzen, als zur Verschönerung des Lebens dienen. Solche Leute tverden Künstler genannt. Und wie dürfte es an Kaufleuten fehlen, welche Natur- u. Kunsterzeugnisse ausführen u. für dieselben andere Waaren oder Geld in's Ausland bringen? Nur wenn so die verschiedenartigsten Beschäftigungen in einander greifen, kann die bürgerliche Gesellschaft bestehen u. gedeihen. Du hast gehört, welch ein er freuliches Bild in dieser Hinsicht unser Sachsen gewährt. — Außerdem muß es in einem Staate auch Gelehrte geben, obgleich dieselben zur Befriedigung leiblicher Bedürfnisse weniger beitragen. Denn ohne Lehrer in Kirchen u. Schulen würden die Menschen weder gut u. fromm, noch zu irgend einem an- deren Berufe sonderlich geschickt tverden. Die Arzte stehen den Kranken bei, u. die Nechtsgelehrten (Juristen) besorgen entweder als Richter oder als Sack- walter (Advocateu) die Rechtspflege. — Die Soldaten vertheidigen das Vater- land gegen Angriffe von außen und sichern die Ruhe im Innern, damit Jeder sein Geschäft ruhig treiben u. die Früchte seines Fleißes genießen könne. — Es ist mithin unrecht, wenn Einer seiner Beschäftigung halber mehr zu sein glaubt, als der Andere: wenn der Bauer den Tagelöhner, der Handwerker den Bauer, der Kaufmann den Handwerker u. ein Anderer wieder einen Andern verachtet. Jeder ist vielmehr zum Wohle des Ganzen nöthig u. seiner Ehre werth, sobald er seine Schuldigkeit thut. Möge nur Jeder recht viel zum Wohle des Vater landes beitragen u. Jeder den Ausspruch des Apostels beherzigen: „Thut Ehre Jedermann; habt die Brüder lieb,° fürchtet Gott; ehret den König!" (1. Petr. 2,17.) 0. Gesetze. Vergehungen und Strafen. Indessen nicht blos gegen den Staat hat Jeder gewissen Verbindlichkeiten nachzukommen, sondern auch gegen einander selbst haben die Staatsbürger gewisse Pflichten zu erfüllen. Diese Pflichten sind sämmtlich in dem Satze enthalten: Achte deiner Mitbürger Leben, Gesundheit, Freiheit, Ehre u. Eigenthum! In den bürgerlichen Gesetzen ist deshalb genaller vorgeschrieben, was ein Jeder in dieser Beziehung z,l thun u. zll lassen hat. Zugleich drohen aber auch die Ge setze uilseres Vaterlandes einem Jeden, der die Pflichteil gegen den Staat oder seine Mitbürger verletzt, gewisse Strafen an. Die wichtigsten Strafgesetze (Strafgesetzbuch für das deutsche Reich vom 1. Janriar 1872) sind folgende: Es werden unterschieden: Geldstrafe, Zuchthaus, Gefängnißstrafe, Festullgshast u. Haft. — Mord (die mit Überlegung ausgeführte Tödtung eiiles Menschen) u. der Versuch des Mordes an dem Landesherrn werdeir als Hochverrath mit dem Tode bestraft. — Wer die Verfassung des Staates oder die in denlselbeil bestehende Thronfolg e zu ändern unternimmt, wird mit lebenslänglichem Zuchthaus oder lebenslänglicher Festungshaft, bei mildernden Umständen nicht uilter fünf Jahren Festungshaft bestraft. — Wer öffentlich zur Ausführung einer solchen strafbaren Handlung auffordert, wird mit Zuchthaus blos zu zehn Jahren oder Festlingshaft von gleicher Dauer bestraft, bei mildernden Um- ständen tritt Festungshaft von einem bis zu fiinf Jahren ein. — Jede andere, ein hochverrätherisches Unternehmen vorbereitende Handlung wird mit Zuchthaus

15. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 342

1909 - Leipzig : Klinkhardt
342 ein Stück Gchsenhaut wickeln usw. Der Roggen muß erst vom Müller in Mehl, das Mehl vom Bäcker in Brot verwandelt werden. Das geschieht durch Arbeit. Noch mehr Arbeit erfordert die wolle. Der Spinner muß die wolle zu Garn verspinnen, der Weber das Garn zu Zeug ver- weben und der Schneider das Zeug zu einem Kleidungsstücke zusammen- nähen. Nun ist die wolle verarbeitet; erst dann können wir sie ge- brauchen oder benutzen. Ebenso ist es mit den Naturerzeugnissen, welche uns der Bergmann liefert. Spinnen, weben und nähen kann nicht jeder, wollene Strümpfe stricken können wohl die Mädchen, aber nicht die Knaben, Strümpfe wirken können nur die Strumpfwirker, was nicht jeder kann, ist eine Kunst. Die wolle ist also ein Naturerzeugnis, der gestrickte oder ge- wirkte Strumpf dagegen ein Kunsterzeugnis. Der gestrickte Strumpf ist ein Werk der Menschenhand und der Stricknadeln, der gewirkte ein Werk der bsand und der Maschine. Zum Stricken braucht man also nicht nur wolle als Stoff, sondern auch Hände, Nadeln, Maschinen usw. als Werkzeuge, wer mit geschickter Hand und Werkzeugen aus rohen Stoffen ein Kunsterzeugnis oder ein Werk bildet, ist ein Handwerker. welche Handwerker gibt es in unserem Wohnorte? welche sorgen für Nahrungsmittel? für Kleidung? für die Wohnung? Welche ver- arbeiten Naturerzeugnisse aus dem Mineralreiche? Pflanzenreiche? Tier- reiche? Welche müssen sehr geschickt sein? werden Künstler genannt? Wer etwas sehr gut kann, ist ein Meister. Meister werden wir nur durch Lernen und Üben. wer ein Hand- werksmeister werden will, muß einige Jahre als Lehrling lernen und als Geselle sich üben. Dann erst kann er ein Meister werden. Der Meister läßt sich in einem Orte nieder, legt dort eine Werkstatt an und ucht sich Kundschaft zu erwerben. Er treibt nun sein Gewerbe, durch das er sich sein Brot erwirbt, wenn er geschickt, fleißig und ehr- lich ist. Große Werkstätten, wo viele Hände und Maschinen arbeiten, heißen Fabriken. c. Handel und Verkehr. Der Handwerker oder Fabrikant braucht Rohstoffe, der Tischler Holz, der Schmied Eisen, der Schuhmacher Leder, der Kürschner pelze usw. Die Rohstoffe muß der Handwerker kaufen. Da er sie verarbeiten soll, hat er keine Zeit, die Rohstoffe selbst einzukaufen. Der Kupferschmied kann nicht selbst zum Bergwerke gehen, wenn er Kupfer braucht. Das Einkäufen besorgt für ihn der Kaufmann. Die Kauf- leute kaufen die Rohstoffe, um sie wieder zu verkaufen, aber teurer, um etwas zu gewinnen. Sie nehmen sie gegen Geld aus der Hand des Er- zeugers in ihre Hand und geben sie gegen Geld in die Hand dessen, der sie braucht: sie geben sie von Hand zu Hand, sie handeln, treiben Handel, sind Händler. Nur das, was gut und brauchbar ist, wird

16. Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre - S. 133

1902 - Leipzig : Hofmann
V. Winter, 133 werben? Sie müssen arbeiten. Einer muß für den andern arbeiten, ihm dienen, daß er sein „täglich Brot" verdiene. Wer sein Brot verdienen will, muß etwas gelernt haben, fleißig und geschickt sein. Wer mit geschickter Hand und Werkzeugen aus rohen Stoffen, Holz, Metall, Glas :c. ein Werk bildet, ist ein Handwerker. Welche Handwerker gibt es in uuserm Orte? Wie nennen wir den, der ein Handwerk erlernt? Wie nennen wir den, der durch Lernen und Üben sehr geschickt ist? Wie nennen wir diejenigen, die noch nicht Meister sind, aber ausgelernt haben? Wo arbeiten Meister, Gesellen und Lehrlinge? Wie heißen große Werkstätten, wo viele Hände und Maschinen arbeiten? Welche Handwerker verarbeiten Stoffe aus dem Tierreiche? Pflanzen- reiche? Mineralreiche? Welche Leute arbeiten besonders mit den Händen? mit den Füßen? Welche Leute arbeiten besonders mit dem Geiste? Sind Ärzte, Lehrer und Geistliche auch Handwerker? Warum nicht? Welche Arbeiter sorgen für unsere Speisen? Welche Arbeiter sorgen für unsere Getränke? Welche Arbeiter sorgen für unsere Fußbekleidung? Welche Arbeiter sorgen für unsere Kopsbedeckung? Welche Arbeiter sorgen für unsere Kleidung? Welche Arbeiter sorgen für unsere Wohnung? Welche Arbeiter sorgen für unsere Gesundheit? Welche Arbeiter sorgen für Bildung und Erziehung? Spruch: Arbeitet und schaffet mit den Händen etwas Gutes, auf daß ihr habet zu geben den Dürftigen. Sprach musterstücke: 1. Vom dummen Häuschen. R. Löwenstein, 2. Schneider und Schuhmacher. K. Nacke, 3. Tischler. K. Nacke. 4. Rätsel. Georg Scherer. 57. Der Aäcker. Welche Handwerker sorgen für unsere Nahrungsmittel? Bäcker und Fleischer. Was verkauft der Fleischer? Was verkauft der Bäcker? Welches von diesen ist wohl das allerwichtigste Nahrungsmittel? Wollten wir längere Zeit statt des Brotes nur Kuchen und immer wieder Kuchen essen, so würden wir dies bald überdrüssig werden. Brot essen wir alle Tage, früh und abends und auch wohl beim Mittagsmahle, und stets schmeckt es uns und allen gesunden Menschen, dem ärmsten Bettler wie dem König und Kaiser, ganz vortrefflich. Woraus bäckt der Bäcker das Brot? Woraus erhält man das Mehl? Wodurch unterscheidet sich Roggenbrot vom Weizenbrot? Wie wird deshalb

17. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 98

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
98 - Wagen durch den Fuhrmann oder zu Schiff durch die Schiffer (den Capitain, den Steuermann, den Matrosen) kommen. Viele Menschen arbeiten nur wenig mit ihren Händen, desto mehr aber mit.--ihrem Kopfe. Das thun z. B. Advokaten und Doctoren, die Prediger und Lehrer, die Bürgermeister und Rathsherren u. A. Dagegen mögen einige gar nicht arbeiten, weder mit ihren Händen noch mit ihrem Kopfe. Da sie aber vom Faullenzen nicht leben können, so versuchen sie es, Andern ihr Eigen- thum wegzunehmen. Das sind die Diebe und Räuber. Gegen sie schützt uns die Polizei (der Polizeidiener, Nachtwächter re.) und das Militair (der Soldat, der Unterofficier, der Offi c ier). Was du nun auch in späteren Jahren wirst: in jedem Ge- schäft und Ltand kannst du dein Fortkommen finden, wenn du treu und fleißig bist und namentlich in deiner Jugend etwas Tüchtiges lernst. Darum benutze deine Zeit gut; denn je geschickter du bist, desto leichter findest du Arbeit und Brot. Die Mädchen wählen sich bei ihrem Austritt aus der Schule nicht immer einen bestimmten Beruf, sondern ziehen es vor, später ihren Mann bei seiner Arbeit in seinem Hause zu unterstützen. Manche dienen bis dahin, wo dies geschieht, einer Frau und helfen ihr in der Stube (als Stubenmädchen) oder in der Küche (als Köchin) oder beim Warten und Pflegen der Kinder (als Kin- dermädchen). Manche von ihnen erlernen auch eine bestimmte Arbeit, durch welche sie sich späterhin ihr Brot auch ohne einen Mann verdienen können, z. B. das Nähen — und diese heißen Nätherinnen, das Putzmachen — das sind die Putzmacherin- nen, das Schneidern — das sind die Schneiderinnen, das Unterrichten und Lehren — das sind die Erzieherinnen und Lehrerinnen. — Zm Anschluß hieran können nun einige Gewerbe eingehender besprochen werden, ähnlich wie im August mit dem Bäcker und Müller geschehen ist. a. Der Maurer. Der Maurer oder Baumeister baut mit seinen Gehülfen — den Maurergesellen, Lehrlingen und den Handlangern — das Haus, die Gartenmauer, das Grabgewölbe rc. Dazu gebraucht er als Material: Steine, Kalk und Lehm; als Werkzeuge: den Hammer, die Kelle, das Richtscheit und das Winkelmaß. Seine Arbeit ist eine schwere und oft auch gefährlich, da er sich manchmal ein hohes Gerüst bauen muß, um sie verrichten zu können. Er trägt gewöhn- lich ein gelbes Schurzfell und hat meistens gelbliche Hosen an; warum wol? Zm Winter arbeitet er nur wenig, desto mehr aber im Frühjahr und Sommer. b. Der Tischler. Der Tischler oder Schreiner verfertigt außer Thüren, Fußböden, Treppen rc. noch manche andere Sachen, als: Schränke und Tijche,

18. Präparationen für den Unterricht in Staats- und Bürgerkunde - S. 31

1910 - Langensalza : Beltz
Heimatkunde und Staatskunde. 31 ist. Wer krank ist, kann nicht arbeiten; ihm fehlen dazu die Kräfte. Wer heilt die Krankheiten? Wer befördert die Gesundheit? So brauchen wir nur Ärzte? Weiter nichts und weiter niemanden? O nein! Ob uns da auch der Fürst, das Land, der Staats mit hilft, unsre Gesundheit zu fördern? Der Fürst, das Land, der Staat helfen uns Wege, Straßen, Bahnen, bauen und Posten anlegen. Sie können uns auch in unsrer Gesundheit helfen und fördert!. Sehen wir zu, wie sie das machen. Als ganz kleines Kind kommt der Mensch zur Welt. Leicht kann ein solches neugeborenes Kind sterben. Es muß behutsani gewartet und gebadet werden. Da die Mutter das nicht gleich kann, weil sie noch krank ist, kommt die Hebamme und badet das kleine Kind. Der König hat gesagt: Jede Gemeinde muß eine Hebamme haben. Ist die Gemeinde groß, so muß sie zwei, drei oder mehr Hebammen haben. Die Hebammen müssen erst lernen. Wenn sie Hebammen werden, müssen sie versprechen, die Kinderchen recht sorgsam zu pflegen. Damit sie das auch wirklich tun, sehen die Ärzte oft nach. Tun sie das nicht, werden sie abgesetzt. Seht, so hat der Fürst, der Staat euer Leben schon behütet, als ihr auf die Welt kamt. Die kleinen Kinder werden geimpft. Das hat der Kaiser befohlen- Warum? Früher bekamen immer sehr viele Kinder die Pocken, und viele davon starben. Da fand ein Mann, daß die geimpften Kinder die Pocken nicht bekommen. Wer geimpft ist, wird entweder gar nicht oder nur schwer angesteckt. Da üeßen viele Eltern ihre Kinder freiwillig impfen. So nahmen die Pockenerkrankungen schon sehr ab. Doch wurden die nichtgeimpften Kinder noch leicht krank, und sie steckten nun auch die andern an. Da sagten die verständigen Leute: Alle Eltern müssen ihre Kinder impfen lassen, sonst wird es nicht besser, sonst kriegen stets etliche die Pocken und stecken die- andern an. Da sagte der Kaiser: Dahabt ihr ganz recht, und er gebot nun in einem Gesetze: Jedes Kind muß zweimal geimpft werden; einmal, wenn es noch klein ist, zum andernmal, wenn es zwölf Jahre ist. Seitdem gibt es fast keine Pocken mehr bei uns. So schützt der Kaiser eure Gesundheit und sorgt für eure Wohlfahrt. Gewiß tut das Impfen ein wenig weh; aber das ist ein kleiner Schmerz. Lieber will ich den erdulden, als mein Leben lang das Gesicht voll Pockennarben haben oder wohl gar an den Pocken sterben. Damit ihr nicht angesteckt werdet, hat der Kaiser den Impfzwang anbefohlen und eingeführt. Damit nun auch alle Kinder wirklich geimpft werden, muß jedes seinen Impfschein vorlegen, wenn es in die Schule gehen will. Außer den Pocken gibt es noch viele andre ansteckende Krankheiten: Masern, Scharlach, Röteln, Diphtherie, Keuchhusten usw. Namentlich die Kinder werden davon leicht angesteckt. Hat nun ein Schulkind den Keuchhusten, so könnte es leicht die ganze Klasse anstecken, wenn es weiter in die Schule ginge. Darum darf ein solches Kind nicht in die Schule gehen. Hat es Geschwister, so dürfen sie auch nicht in die Schule kommen; sie könnten nämlich den Ansteckungsstoff in ihren Kleidern haben und so auch manche Kinder anstecken. Darum hat der König geboten: Hat ein Kind den Keuchhusten, die Masern, den Scharlach usw., so darf es nicht die Schule besuchen; aber auch seine Geschwister dürfen nicht in die Schule gehen, denn auch sie könnten andere Kinder anstecken. Damit ihr nicht an- Es ist nötig, den Ansdruck Staat öfter mit zu verwenden und zwar in der obigen Reihe. Die Kinder merken bald, mit der Gemeinde meinen wir die Be- wohner eines Ortes, mit dem Staate die eines Landes.

19. Der Jugendfreund für Schule und Haus - S. 27

1841 - Gütersloh Erfurt : Martinsstift Bertelsmann
30 27 wollen beschäftigt werden. Die Fürsten wollen geehrt wer- den. Der Blinde will geführt werden. — Hieb wollte ver- zweifeln. Hiob hat verzweifeln wollen. Die Söhne Jakobs wollten ihren Bruder Joseph ermorden. Die Söhne Jakobs haben ihren Bruder Joseph ermorden wollen. 5. Der Vogel kann fliegen. Der Hund kann bellen. Der -Kluge kann fehlen. Der Weise kann irren. Der Schneider kann nähen. Der Müller kann mahlen. — Das Feuer kann gedämpft werden. Die Baume können gefällt werden. Das Korn kann gemahlen werden. — David konnte sich an Saul rächen. David hätte sich an Saul rächen können. — Ein Orkan kann Bäume entwurzeln. Bäume können vom Orkan entwurzelt werden. Das Meer kann Schiffe tragen. Schiffe können vom Meere getragen werden. 6. Der Fleißige mag sich erholen. Die'eltern mögen stra- fen. Die Fürsten mögen gebieten. Die Schüler mögen fra, gen. — Das Brod mag gegessen werden. Das Feuer -mag gelöscht werden. Der Landwirth läßt säen. Der Lehrer läßt lesen. Die Frau laßt waschen. 7. Das Gesetz soll die Ordnung erhalten. Das Gesetz soll die Ordnung erhalten? Das Gesetz soll die Ordnung erhalten! Die Ordnung soll das Gesetz erhalten. Die Ordnung sfoll das Gesetz erhalten? Soll Jas Gesetz die Ordnung erhalten? Erhalten die Ordnung soll das Gesetz? Erhielte das Gesetz die Ordnung! Gesetz, erhalte die Ordnung! Ordnung, werde durch das Gesetz erhalten! Xxvi. 1. Der Spieler hofft zu gewinnen. Der Kranke hofft zu genesen. Die Krieger hoffen zu siegen. Der Hungrige wünscht zu essen. Der Müde wünscht zu ruhen. Der Flei- ßige wünscht zu arbeiten. Der Schadenfrohe sucht andern zu schaden. Der Arzt sucht den Kranken zu heilen. Der Müde verlangt zu ruhen. Die Kranken pflegen im Bette zu liegen. 2. Der Trieb zu leben ist allen Menschen eigen. Die Drei- stigkeit zu lügen ist ein abscheuliches Laster. Die Lust zu zanken ist eine sehr unrühmliche Eigenschaft. Die Feinde zu lieben ist eine schwere christliche Pflicht. Der Vorsatz zu kränken verräth ein böses Herz. 3. Eine Festung ist schwer zu erobern. Ein böswilliges Kind ist schwer zu erziehen. Kleine Kinder sind begierig zu

20. Präparationen für den Unterricht in Staats- und Bürgerkunde - S. 66

1910 - Langensalza : Beltz
66 Lehrproben. Die Eltern arbeiten fleißig, damit sie etwas für ihre alten Tage haben und nicht ihren Kindern oder Verwandten oder gar der Armenkasse zur Last fallen. Die Eltern schaffen etwas Gutes, damit sie auch ihren Kindern etwas hinterlassen können. Sie sorgen also für ihre eigene sorgenfreie Zukunft und damit zugleich für ihre Kinder. Damit erweisen sie auch der Gemeinde und dem Staate viel Gutes. Nur wer etwas hat, kann den Dürftigen etwas geben; nur wer etwas besitzt, kann Steuern bezahlen. Zahlte niemand Steuern, könnte auch die Gemeinde keine Wege bauen, keine Schulen und Krankenhäuser errichten, keine Polizei halten. Die Arbeit ist das gewöhnlichste Mittel, wie wir auf rechtmäßige Weise Eigentum erwerben, d. h. die volle und rechtlich geschützte Herrschaft über irgendwelche Sachen. Arbeite ich um Lohn, so kann ich mir dafür kaufen, was ich will, nämlich Nahrungsmittel, Kleider, Schuhe usw. 6. Was verdanken wir der menschlichenarbeit? Der menschlichen Arbeit verdanken wir: 1. Schutz gegen äußere Feinde: Heer und Flotte, Herstellung von Gewehren, Geschützen, Schiffen, Pulver, Geschossen, Festungen usw.; 2. Schutz gegen feindliche Menschen im eign ein Vaterlande: Polizei, Gerichte, Obrigkeit, Behörden . . . ”.; 3. Schutz gegen schädliche Natureinflüsse: a) gegen Krankheiten: Herstellung von Heilmitteln aller Art .... b) gegen Unbilden der Witterung: Her- stellung von Wohnungen, Heizmitteln aller Art; Herstellung von Kleidungsstoffen und Kleidungsstücken aller Art; 4. Pflege unseres Leibes und Lebens: a) Herstellung von Nahrungsmitteln, Getränken und Genuß- mitteln aller Art; b) Herstellrmg von Heizungs- und Beleuchtungsmitteln aller Art; e) Herstellung von Wasch- und Reinigungsmrtteln aller Art; 6) Wegschaffung aller schädlichen Auswurf- und Abfallstoffe; e) Herstellung von Geräten zum Ausruhen: Betten usw. 5. Pflege unseres Gei st es: a) Durch Sprache, Schrift, Druckwerke, Unterricht, Bildung; b) durch Wissenschaft und Belehrung; L) durch Künste und Unterhaltung. 6. Verkehr der Güter: a) Herstellung von Verkehrswegen aller Art, von Wegen, Straßen, Brücken, Bahngleisen, Kanälen usw.; b) Herstellung von Verkehrsmitteln aller Art, von Wagen, Rädern, Anten, Kutschen, Schlitten, Kähnen, Schiffen, Bahnwagen usw. Wir können daher die menschlichen Arbeiten auch so einteilen: 1. Landesschutz: Heer und Flotte; 2. Rechtsschutz: Rechtswesen; 3. Wohlstand: Schutz gegen Armut, Not und Elend: 1. Aneignung der Naturgüter: Bergbau usw.; 2. Pflege der Naturgüter: Viehzucht, Obstbau; 3. Veredlung der Güter: Handwerk, Industrie;