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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 109

1890 - Gotha : Perthes
109 der Weiterfahrt warnten, aber nicht gehört wurden. Da überfiel ein furchtbarer Sturm die Flotte und zerstörte 300 Schiffe von 360. Jetzt boten die Karthager wieder Frieden an, wurden aber abgewiesen, doch ist das, was man von Regulus erzählt, eine Sage, denn für den gefangenen Regulus hatte man in Rom zwei vornehme Gefangene, welche man der Frau des Regulus übergab, die dieselben in einem engen Kasten zu Tode martern ließ. Da die Tribunen dagegen einschritten, ward der eine noch gerettet. Um diese Schmach von Rom zu nehmen, erfand man die Sage von den Martern des Regulus, die erst 120 Jahre nach dessen Tode entstand. Die Karlhager rüsteten also von neuem, verwendeten namentlich Elefanten in Sicilien, wo sich die Römer daher in die Gebirge zurückzogen. Bald darauf rüsteten sie eine neue Flotte, verheerten einen Teil der Küste Afrikas, verloren aber auch diese Flotte durch einen Sturm. Nun waren die Karthager wieder Herren zur See, verheerten Italiens Küste, verfuhren aber im ganzen sehr planlos, weshalb es den Römern möglich war, in Sicilien weitere Eroberungen zu machen. Endlich erlitt Hasdrubal durch Cäcilius Metellus bei Palermo eine empfindliche Niederlage. Metellus stand nämlich in einem verschanzten Lager, weil er sich vor den Kriegselefanten scheute. Bald rückten die Karthager vor sein Lager. Um sich der Feinde zu erwehren, stellte Metellus alle leichten Truppen am Rande des Wallgrabens auf und versah sie mit einem großen Vorrat von Wurfgeschossen, wogegen die Legionen in den Flanken des Lagers standen, um diese zu decken. Die leichte Infanterie lockte durch Plänkeln die sieges- gewissen Karthager heran, trieb sie dann durch lebhafte Beschießung in die Gräben und bewarf nun die Soldaten wie die Elefanten mit Wurfspießen und Brandpfeilen, denn die Trotzknechte führten aus der Stadt immer neue Vorräte von

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1. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 247

1806 - Altona : Hammerich
-47 dern, machte sehr reiche Beute, und stand scheu vor den Thoren von Karthago. Da landen griechische Mieths- truppen; denn die Karthager selbst waren gute Handels- leute, aber schlechte Soldaten: Regulus, der sich des Sieges zu gewiß glaubt, wird geschlagen, und selbst mit 200 Römern gefangen genommen. —- In den nach- 254 sten Jahren sind die Römer nicht glücklicher: mehrere vorcht. Städte auf Sicilien werden von den Karthagern wieder erobert, und die römischen Flotten werden durch Sturm zerstört. Doch die Römer sammelten neue Heere und baueten neue Flotten: 4 Jahre nachher siegen sie wie- der, und die Karthager wurden durch diese Niederlage '5°'- so gedemürhiget, daß sie den gefangenen Regulus selbst mit mehreren Gesandten nach Nom schickten, einen Frie- den zu vermitteln. Regulus schwur, wenn er nichts ausrichtete, wieder nach Karthago zurückzukommen. Wicwol er nun wußte, daß zu Kartl>ago die heftigsten Martern seiner warteten; rieth erdennochnichtzumfrie- den, sondern zeigte den Römern, daß Erschöpfung die Karthager zwinge um Frieden zu bitten. Die Vorschlage der Gesandten wurden also verworfen; und Regulus, den weder die Vorstellungen des Rathes, noch die Bit- ten der Seinigen zurückhalten konnten, ging seinem Erde getreu nach Karthago zurück. Hier erzählt man, lie- ßen ihn die erbitterten Feinde aufs grausanrste zu Tode martern. Seit diesen Verhandlungen waren die Römer bald glücklich, bald unglücklich. Sie verloren noch einmal ihre Flotte; und da der öffentliche Schatz erschöpft war, schossen Reiche und Arme in Rom zusammen, und er- baueten auf ihre Kosten 200 große.kriegsschiffe, die sich null schon weit leichter bewegen ließen, als die zuerst erbaueten. Auch die Karrhager nahmen ihre äußerste Kraft zusammen, und schickten eine große Flotte gegen Sicir

2. Theil 1 - S. 171

1839 - Leipzig : Fleischer
171 als — ein Heer Spartaner unter Xüntippos den Bedrängten zu Hülse eilte, die Römer schlug, und den Regulus gefangen nahm. Ein Sturm vollendete die Niederlage, indem er die meisten römischen Schiffe auf ihrer Rückkehr nach Italien zerstörte. Schon sielen wie- der mehrere Städ e in Sicilien, auch Agrigent, den Karthagern in die Hände. — Aber die Römer verloren nicht so leicht den Muth. Sie bauten schnell eine neue Flotte, schickten darauf ein Heer nach Sicilien, eroberten die Stadt Panormos auf der Nordküste und mehrere an- dere, und wagten sogar die Flotte nach der afrikanischen Küste zu schicken. Hier machten sie zwar große Beute; als aber die Schiffe nach Italien zurückkehren wollten, brach an der Küste Italiens ein so wüthender Sturm los, daß der größte Theil der Schiffe und der Mannschaft von den Wellen verschlungen wurde (2.-3). Endlich erfochten die Römer wieder einmal einen großen Landsieg bei Panormos (250) unter Cäcilius Metellus, der dafür einen prächtigen Triumph mit 13 punischen Heerführern und 104 Elephan- ten in Rom hielt. Diese Niederlage wirkte so auf die Karthager, daß sie Frieden zu schließen begehrten. Sie wandten sich daher an den gefangenen Regulus, und forderten ihn auf, mit ihren Friedensboten nach Rom zu reisen, und den Römern zuzureden, Frieden zu schließen. Käme dieser nicht zu Stande, so würde es sein Schaden seyn. Auf jeden Fall aber mußte er gleich wiederzukommen versprechen. Er kam nach Rom, und wurde sogleich, ohne erst zu den Seinigen zu gehen, in den Senat geführt. „Die Karthager," sprach er, „wünschen ihre Gefangenen gegen die unsrigen auswechseln; aber ich muß dies ab- rathen; denn Soldaten, die sich dem Feinde ergeben haben, verdienen kein Mitleid. Auf mich nehmt dabei gar keine Rücksicht; ich bin alt; an mir ist nichts verloren. Dagegen habt ihr junge, rüstige karthagi- sche Generale in der Gefangenschaft; die laßt ja nicht los." Es hätte ihm nur Ein Wort gekostet, so wäre er ausgelöst und seiner Familie wiedergegeben worden; aber er war ein wackrer Mann, der das eigne Wohl dem Wohle des Ganzen nachsetzte, und nichts gegen sein Ge- wissen thun wollte. Als er aus der Versammlung trat, stürzten ihm seine Frau und Kinder entgegen, welche auf die Nachricht, daß er an- gekommen sey, herbeigeeilt waren, um ihn in sein Haus zu führen. „Nein!" sprach der streng gewissenhafte Mann, „nein! ich darf nicht. Ich habe geschworen, bloß meinen Auftrag auszurichten, und dann sogleich wieder zurückkehren. Ich kann nicht anders. Lebt wohl!" Noch einmal drückte er sie an seine Brust, zum letzten Mal; dann riß er sich los. — Die Karthager, aufgebracht, daß er ihren Wün- schen entgegen gehandelt hatte, sollen ihn zu Tode gequält haben. Man sagt, sie hätten ihm, um ihn recht zu martern, die Augenlieder abgeschnitten, ihn der Sonne gegenüber angebunden, bis seine Augen

3. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 143

1852 - Altona : Hammerich
marmorne Säule, an welcher die Schnabel der eroberten feindlichen Schiffe befestiget wurden, und bewilligten ihm die Ehre, so oft er des Abends von einem Gastmahl nach Hause zurückkehrte, mit Fackeln und Musik begleitet zu werden, eine Ehre, die andere Sieger nur an dem Tage ihres feierlichen Einzuges in Rom genossen. Die ihm errichlete Säule hat sich noch bis jetzt erhalten. Nach diesem Siege eroberten die Römer die Inseln Sardinien und Korsika; und Regulus wagte es, nach Afrika überzusetzen und die Feinde in ihrem eigenen Lande anzugreifen. Er eroberte eine Stadt nach der andern, machte sehr reiche Beute und stand schon vor den Thoren von Karthago. Da landeten griechische Miethstruppen; denn die Karthager selbst waren gute Handelsleute, aber ungeübte Soldaten: Regulus, der sich des Sieges zu gewiß glaubte, wird geschlagen und selbst mit 200 Römern gefangen genommen. — In den nächsten Jah- ren sind die Römer nicht glücklicher: mehrere Städte auf Sicilien wer- den von den Karthagern wieder erobert, und die römischen Flotten werden durch Sturm zerstört. Doch die Römer sammelten neue Heere und baueten neue Flotten: 4 Jahre nachher siegten sie wieder, und die 250 Karthager wurden durch diese Niederlage so gedemüthigt, daß sie den gefangenen Regulus selbst mit mehreren Gesandten nach Nom schickten, einen Frieden zu vermitteln. Regulus schwur, wenn er nichts ausrich- tete, wieder nach Karthago zurückzukommen. Wiewohl er nun wußte, daß zu Karthago die heftigsten Martern seiner warteten, rieth er den- noch nicht zum Frieden, sondern zeigte den Römern, daß Erschöpfung die Karthager zwinge um Frieden zu bitten. Die Vorschläge der Ge- sandten wurden also verworfen; und Regulus, den weder die Vorstel- lungen des Rathes, noch die Bitten der Seinigen zurückhalten konnten, ging seinem Eide getreu nach Karthago zurück. Hier, erzählt man, ließen ihn die erbitterten Feinde aufs Grausamste zu Tode martern. Seit diesen Verhandlungen waren die Römer bald glücklich, bald unglücklich. Sie verloren noch einmal ihre Flotte; und da der öffent- liche Schatz erschöpft war, schossen Reiche und Arme in Rom zusammen und erbaueten auf ihre Kosten 200 große Kriegsschiffe, die sich nun schon weit leichter bewegen ließen, als die zuerst erbaueten. Auch die Karthager nahmen ihre äußerste Kraft zusammen und schickten eine große Flotte gegen Sicilien. Beide Flotten trafen auf einander, die karthagische ward geschlagen, und da zugleich Unruhen in Karthago selbst entstanden, waren die Karthager gezwungen, den Frieden auf die Bedingungen zu schließen, welche die Römer machen möchten. Diese verlangten Sicilien, so weit es den Karthagern gehört hatte, und alle kleine Inseln umher, ihre Kriegsgefangenen und 2200 Talente (das ist gegen drei Millionen Thaler). Dieser Friede ward geschlossen im Jahre 241 vor Christo. Doch bet Eroberungssucht der Römer war von jetzt an Dein Ver- trag mehr heilig. Während Karthago mit seinen Miethstruppen in Afrika kämpfte, nahmen sie treulos Sardinien und Korsika weg; und als die Karthager sich darüber beschwerten, droheten sie Krieg und ver- langten, daß die Karthager ihnen noch dazu die Kosten ersetzen sollten, welche der Zug nach diesen Inseln gemacht hatte. Kein Wunder daher, daß die Karthager auf Rache sannen.

4. Biographische Geschichtsbilder aus alter und neuer Zeit für den vorbereitenden geschichtlichen Unterricht (Quinta) - S. 77

1883 - Heidelberg : Winter
Regulus. 77 Handels an den Küsten von Spanien und Afrika zahlreiche Pflanzstädte. So erlangten sie bald die Herrschaft des Meeres. Mit Neid und Besorgnis sahen sie jetzt, wie die Römer alle Küsten Italiens unterwarfen; als diese aber im Jahre 264 nach Sicilien hinüber gingen, um den räuberischen Mamertiueru gegen den König Hiero von Syracus Hilfe zu leisten und bei dieser Gelegenheit festen Fuß aus der Insel zu faffeu, brach die Eifersucht zwischen Karthago und Rom in einen blutigen Kampf ans, der dreimal erneuert und stets mit der größten Erbitterung geführt 264-241 wurde. Man nennt diese Kämpfe die drei panischen Kriege. Sie218-201 endeten mit der völligen Vernichtung der Macht der Karthager. 149-146 Regulus. Im ersten finnischen Krieg, der von 264—241 währte, waren die Karthager anfänglich im Vorteil, da sie im Besitz einer Kriegsflotte waren, welche den Römern ganz fehlte. Aber nachdem diese nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes binnen 60 Tagen eine Flotte von 120 Schiffen gebaut hatten, erfochten sie bald unter Führung des Duilius auch den ersten Seesieg und setzten unter Führung des Regulus sogar nach Afrika über. Er eroberte eine Stadt nach der anderen und stand schon nahe bei der Hauptstadt Karthago. In dieser Not erschien den Karthagern unerwartet ein Retter. Ein Spartaner, namens Lanthippns, der an der Spitze griechischer Soldtrnppen zu ihnen gekommen war, erklärte sich bereit, den Oberbefehl über das Heer zu übernehmen. Er ordnete und übte darauf die Soldaten nach griechischer Weise, zog den Römern entgegen und brachte ihnen eine entscheidende Niederlage bei. Der siegesstolze Regulus selbst geriet in Gefangenschaft; von dem ganzen Heere aber entkamen nur wenige, da auch die Flotte, welche die Fliehenden aufnahm, dnrch einen heftigen Sturm säst ganz vernichtet wurde. Während Regulus zu Karthago im Kerker saß, bauten die Römer eiligst eine neue Flotte und schickten andere Legionen nach Sicilien hinüber. Hier gelang es dem Konsul Metellus, die Feinde in einer großen Schlacht zu besiegen und ihnen hundert und vier Elefanten, welche die Römer noch immer über alles fürchteten, abzunehmen. Die Tiere wurden beim Triumph in Rom zum großen Jubel des Volks aufgeführt. Die Karthager verurteilten, nach der barbarischen Sitte ihres Landes, ihren geschlagenen Feldherrn zum Kreuzestode und schickten Gesandte nach Rom, um unter billigen Bedingungen Frieden

5. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 69

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii § 35. Regulus in Afrika. 69 In den nächsten Jahren wurde der Krieg mit abwechselndem Glücke geführt. Eine zweite Seeschlacht am tyndarischen Vorgebirge blieb y ^ unentschieden Entschlüsse verlegten jetzt die Römer den Kriegsschau- 256 platz nach Afrika. Die Consuln segelten mü emer Macht von 140m0 v.chr. Mann Land- und Seetruppen auf 330 Schiffen nach Libyen. Die Karthager suchten ihnen zwar den Weg zu verlegen, aber nach einer großen, siegreichen Seeschlacht, einer der größten des Altertums auf der Hohe von fefnnmns, an der Südküste von Sicilien, durchbrachen die Consuln die femdlichen^Linien und landeten ungehindert an der afrikanischen Küste. Hier bemächtigten sie sich der festen Stadt und erzielten bald so große ^ Erfolge, daß der eine Consul mit dem größten Teil der Flotte und Mit 20,000 Kriegsgefangenen nach Rom zurückkehrte. Der andere Lonsul, Atilius Regulus, zog erobernd und verheerend längs der Küste hm. Die Wmchen "#äbte ergaben sich ihm in großer Anzahl, unl bald konnte er dem Senat nach Rom schreiben, er halte die Thore Karthago s Mit Schrecken versiegelt. Die Karthager baten um Frieden, Regnlus stellte aber m hohe Forderungen (er verlangte Unterthanenpflicht von ihnen). Da vertraute man in Karthago den Oberbefehl dem lakedämornden Söldnerführer Xanthippus an. Dieser lockte bei der Hafenstadt Tul§s den Regulus M. auf einer Ebene, wo er die libyschen Reiter und die Elephanten gut verwenden konnte, zur Schlacht. Das ganze römische Heer wurde vernichtet bis auf 2000 Mann, die nach Clupea entrannen. Gefangen genommen wurden 500 Römer, unter ihnen Regulus. . Eine neu ausgesandte römische Flotte siegte über die karthagische beim he maischen Vorgebirge und nahm die nach Clupea Geretteten auf. An der Küste von «Btcilten ergriff aber ein Sturm die römische Flotte, als 254 sie zurückkehrte, und sie erlitt einen schrecklichen Schiffbrnch. Die Küste von ^hr. Eamanna bis an das Vorgebirge Pachynus war mit Trümmern und Leichen bedeckt. — Zwei Jahre später gingen den Römern noch emmal über 150 Fahrzeuge bei einem Sturme verloren. Aber der römische Senat stellte jedesmal aufs neue eine Flotte her. Lucius Cäeilius Metellus schlug 250 die Karthager vollständig bei Panormus. — Jetzt schickte der karthagische v.^yr. Senat eine Gesandtschaft nach Rom, um wegen eines Friedens zu unterhandeln, doch vergebens. Den karthagischen Gesandten wurde der gefangene Regulus mitgegeben, damit er den Frieden oder wenigstens die Auswechselung der Gefangenen vermittle. Er mußte vor seiner Abreise von Karthago schwören, wieder tn tue Gefangenschaft zurückzukehren,wenn dieunterhandlungen fehlschlagen sollten. Jnrom nun net Regulus, nicht Frieden zu schließen, denn die Kräfte der Karthager würden eher erschöpft sem, als die der Römer; auch die Gefangenen solle man nicht auswechseln, denn es seien unter ihnen begabte Männer, die Rom schaden könnten. So riet selbstlos der hochgesinnte Mann, denn bei federn Römer überwog damals die Vaterlandsliebe alle anderen Rücksichten, selbst die für das eigene Leben. Weder die Bitten der Gattin, noch die feiner Kinder und feiner Freunde vermochten ihn anders zu entscheiden oder feinen Eid zu brechen und in Rom zurückzubleiben. Nach Karthago zuruckgekehrt, soll Regulus nach einer jedoch unverbürgten Sage aufs grausamste ums Leben gebracht worden fein. Erst habe man ihm die Augenlieder abgeschnitten und ihn gegen die Sonne gestellt, dann ihn in ein Faß gesteckt, das nach innen zu mit Nageln beschlagen war, und bar in habe man ihn durch Hunger umkommen lassen. ^ Unterdessen belagerten die Römer die Karthager vergebens bei Luj^ 249 bäum. Bei Drepanum erlitten die Römer sogar eine schwere Niederlage unter dem Cönsul Publrus Claudius Pülcher, welcher die Schlacht

6. Die Weltgeschichte - S. 186

1881 - Heidelberg : Winter
186 Kap. 65. § 240. Roms erster Seesieg bei Mhlä. (240.) Um die Zuzüge von Karthago her zu verhindern und die Erfolge des Landheeres zu sichern, ließen nun die Römer in den Seestädten Unteritaliens nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes binnen 60 Tagen eine Kriegsflotte von 120 Fünfdeckern bauen und 36,000 Ruderknechte einüben (jeder Fünfdecker hatte nämlich 300 Ruderer). Mit dieser Flotte und durch Erfindung und Anwendung von Enter-Haken (corvus) und -Brücken (manus ferrea) gewann Gaius 260 Duilius den ersten Seesieg Roms bei Mm (einer sicilischen Hafenstadt in v. Chr. t>er Nähe der liparischen Inseln). Dafür wurde ihm in Rom eine mit den erbeuteten Schiffsschnäbeln gezierte marmorne Ehrensäule (columna rostrata) errichtet, von der sich eine wahrscheinlich uralte Nachbildung samt Inschrift bis auf unsere Zeit erhalten hat. In Folge dieses Sieges faßten die Römer auch auf den Inseln Sardinien und Corsica Fuß, und durch 256 einen zweiten großen Seesieg, den M. Attilius Regulus bei dem sici-v. ehr. Vorgebirge Eknomus über die karthagischen Feldherren Hanno und Hamilkar erfocht, versetzten sie den Krieg sogar nach Afrika hinüber. Nach der Landung bei Clupea drangen die beiden Consuln unter Beihülfe von Landeseingebornen siegreich gegen Karthago vor. Der Ablauf des Amtsjahrs aber zwang den patrizischen Consul Manlius mit dem Hauptheere nach Rom zurückzukehren, indes der plebejische Consul Regulus als Proconsul den Krieg fortsetzen mußte. Ungeachtet seiner geringen Streitmacht von nur 14,500 M. brachte er doch 74 Städte zur Unterwerfung, so daß die Karthager um Frieden baten. Da er zu harte Bedingungen stellte, machten sie lieber noch eine äußerste Anstrengung und brachten unter Anführung des geschickten spartanischen Söldnerführers Xanthippus bei Tunes (i. I. 255 v. Chr.) mit hundert Elephanten den Römern eine große Niederlage bei, in der Regulus selbst in ihre Gefangenschaft geriet. Ungeachtet die Römer bei einem neuen Zuzug zu Wasser und zu Land siegten, so mußten sie doch zuletzt Afrika räumen und verloren an der sicilianischen Küste durch Sturm ihre Flotte. 254 Zwar eroberte eine, neue römische Flotte die Stadt Panormus auf v. Chr. Sicilien und plünderte die afrikanische Küste, wurde aber auf dem Rückweg gleichfalls durch einen Sturm zerstört, so daß der Senat den Seekrieg aufzugeben beschloß. Dagegen erfocht der Consul L. Cäcilius Metellus einen großen Landsieg bei Panormus (250) über Hasdrubal und führte hundert erbeutete Elephanten zu Rom im Triumph auf. Ganz Sicilien mit Ausnahme von Lilybäum und Drepanum siel nach diesem Siege in die Hände der Römer. Darauf machten die Karthager Friedensanträge, welche aber zurückgewiesen wurden. Zur Unterstützung derselben gaben sie ihrer Gesandtschaft sogar den gefangenen Regulus mit, nachdem sie ihn zuvor einen Eid hatten schwören lassen, daß er, im Fall er nichts ausrichten würde, wieder in die Gefangenschaft zurückkehren wolle. Regulus selbst aber widerriet in Rom die Annahme der Vorschläge, weil die Schwäche der Karthager so groß sei, daß sie jetzt leicht bewältigt werden könnten; und als der Senat die Karthager abwies, ließ sich Regulus weder durch die Bitten seiner Gattin und Söhne noch durch die Vorstellungen seiner Freunde zurückhalten, sondern kehrte, seinem Eide getreu, nach Karthago zurück, ohngeachtet er das schlimmste Schicksal befürchten mußte. — Daß er in der Gefangenschaft starb, ist gewiß, daß er aber durch so ausgesucht grausame Martern getötet worden sei, wie man in späterer römischer Zeit erzählte, ist nicht erwiesen, da Diodor und Polybius davon nichts erwähnen.

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 74

1873 - Heilbronn : Scheurlen
74 Erster finnischer Krieg. aber diese hatten mehr Zutrauen zu den Römern, welche sich nicht scheuten, 271. nachdem sie die kampanischen Söldner in Rhegium enthauptet hatten, ihren . Genossen von Messana ^ilfe zu leisten. Cajus Claudius, der Legat des 264.Konsuls Appius Claudius Caudex, nahm Messana, in dessen Burg eine punische Besatzung unter Hanno war; der Konsul selbst schlug zuerst den mit den Karthagern verbündeten König Hiero, dann auch diese bei Messana. Hierauf eroberten die Römer viele Städte in Sicilien und rückten vor Syra-263. kus. Nun schloß Hiero mit ihnen Frieden und blieb bis in sein hohes Alter ihr treuer Bundesgenosse. Im folgenden Jahre eroberten die Römer die wichtige Stadt Agrigentum (Girgenti), nachdem sie das punische Entsatzheer unter Hanno geschlagen hatten, machten reiche Beute und verkauften 25,000 Einwohner als Sklaven. Aber um Sicilien ganz erobern und behaupten zu können, brauchten sie eine Flotte. Innerhalb 60 Tage erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten puuischen Schiffes eine Flotte von 120 Schiffen, erfanden, um die Seeschlacht in eine Art Landschlacht zu verwandeln, die Enterbrücken, 260. und so ausgerüstet erfocht der Konsul Duilius den ersten Seesieg über 130 karthagische Schiffe bei Mylä (Milazzo) in Sicilien, weßwegen eine mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe gezierte Säule (columna rostrata) auf dem Marktplatze errichtet wurde. Hierauf beschloßen die Römer, den Kriegsschauplatz nach Afrika zu verlegen, schickten die Konsuln Marcus Atilius Regulus und Lucius Maulius mit 330 Schiffen und 140,000 Mann gegen die Karthager. Diese, welche 350 Schiffe und 150,000 Mann hatten, wurden 257.in der Nähe des Berges Ecnomos (an der Südküste Siciliens) gänzlich geschlagen. Die Konsuln landeten in Afrika, plünderten und verheerten das 255. Land. Manlius kehrte mit reicher Beute nach Rom zurück, Regulus blieb in Afrika, eroberte T u n e s und viele andere Städte, und bedrohte sogar Karthago mit einer Belagerung. Die Karthager waren zum Frieden geneigt. Da aber Regulus ungeheure Forderungen stellte, so setzten sie den Krieg fort, warben griechische Söldner, übertrugen den Oberbefehl über alle Streitkräfte dem spartanischen Anführer Xanthippus, und dieser schlug das römische Heer bei Tun es so, daß nur 2000 sich retteten; Regulus selbst wurde gefangen. Die Römer verloren zwei Flotten durch Sturm, besiegten 250.aber bei Panormus (Palermo) unter dem Prokonsul Cäcilius Metellus in einer Landschlacht die Karthager unter Hasdrubal, der dafür, wie gewöhnlich in Karthago die besiegten Feldherren, gekreuzigt wurde. Damals wurde der gefangene Regulus von den Karthagern nach Rom geschickt, um wegen des Friedens oder wenigstens wegen der Auswechslung der Gefangenen zu unterhandeln. Obgleich aber diese Auswechslung in dem persönlichen Interesse des Regulus gewesen wäre, so Widerrieth er sie doch dem Senate, kehrte nach Karthago zurück und soll dort zu Tode gemartert worden sein. Doch errangen die Karthager einen großen Seesieg bei Drepanum (Trapani) über den Kon-250.sul Publius Claudius Pülcher. Als ihm die Wahrsager eine Schlacht widerriethen, da die Hühner nicht fressen wollten, ließ er diese ins Meer werfen und sagte: „wenn sie nicht fressen wollen, so mögen sie saufen!" Eine neue Flotte, welche der andere Konsul nach Sicilien führte, gieng durch Sturm_ zu Grunde. Übrigens besaßen die Karthager damals in Sicilien nur noch Lily-bäum und Drepanum, und dennoch behaupteten sie sich noch sieben Jahre daselbst unter dem entschlossenen Feldherrn Hamilkar mit dem Beinamen Barkas (Blitz). Dieser hatte seit 248 den Oberbefehl in Sicilien, besetzte den Berg ; Erkte bei Panormus (den jetzigen Monte Pellegrino) und die Bergfestung

8. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 80

1897 - Leipzig : Baedeker
— 80 — gefangen. Die Römer rüsteten jedoch schnell ein neues Heer und errangen einen glänzenben Sieg über die Karthager auf Sicilien. Nun waren die Kräfte der letzteren erschöpft. Sie schickten eine Gesanbtschaft nach Rom, um wegen des Friedens zu unterhandeln. Unter den Gesandten befand sich Regulus, dem die Karthager die Freiheit versprochen hatten, wenn der Frieden zu stände käme; im anderen Falle aber sollte er in die Gefangenschaft zurückkehren. Regulus jedoch sprach in Rom nicht für den Frieden, sondern ermunterte die Römer zur Fortsetzung des Krieges. Nur die Not habe die Karthager gezwungen, den Frieden anzubieten; wenn die Römer den Krieg fortsetzten, könnten sie bald den Frieden diktieren, d. h. viel höhere Forderungen stellen. So wurde der Friebensantrag der Karthager abgelehnt. Trotz des Flehens und Bittens seiner Gemahlin und seiner Freunde kehrte Regulus in die Gefangenschaft zurück. Der Sage nach sollen ihn die Karthager unter großen Martern hingerichtet haben. Nachdem die Römer noch einen neuen Seesieg in der Nähe von Sicilien errungen hatten, nahmen die Karthager die römischen Friedens-bebingungen an. Sie mußten 3800 Talente (ca. 17 Mill. Mk.) Kriegskosten bezahlen, die römischen Gefangenen ohne Löfegelb freigeben und Sicilien den Römern überlassen. Bald barauf entrissen ihnen die Römer auch noch Sarbimen und Corfica. Der zweite punische Krieg. Hannibal. 1. Hamilkar und Hannibal. Für die schweren Verluste, welche die Karthager erlitten hatten, suchten sie sich in dem reichen Spanien zu entfchäbigen. Den Oberbefehl über das Heer, welches sie bvrthin fanbten, übertrugen sie Hamilkar Barkas, der sich als ihr tüchtigster Felbherr im Kriege gegen die Römer erwiesen hatte. Bevor dieser abreiste, führte er feinen 9jährigen Sohn Hannibal, der mit nach Spanien wollte, in beit 4.empel des obersten Gottes und ließ ihn schwören, lebenslang ein Feind der Römer zu fein. Nie ist ein Schwur treuer gehalten worben. Spanien wurde vom Süden bis an den Ebro unterworfen. Zur Ausbeutung der reichen Erzlager (Gold, Silber, Quecksilber) legten die Karthager viele Bergwerke an, und zur Hebung des Hanbels grünbeten sie eine Stadt, Carthagena (Neu-Karthago), die balb zu großem Wohlstanb gelangte. Nach dem Tode des Vaters würde der Oberbefehl dem Hannibal übertragen. Er war erst 28 Jahre alt, aber der anerkannt Tüchtigste im Heere. Im Lager aufgewachsen, hatte er alle Tugenben und Fertigkeiten eines wackeren Kriegers erworben. Im Laufen, Reiten und Fechten übertraf er alle Kameraden, die größten Strapazen konnten feinen starken Körper nicht ermüben; ohne Beschwerbe ertrug er Hunger und Durst, Hitze und Kälte. Des Schlafes beburfte er sehr wenig, der harte Erdboben war oft fein Ruhebett, und nur fein Kriegsmantel deckte ihn. Als Vorderster ging er in den Kampf, als Letzter kehrte er zurück, in der größten Gefahr zeigte er Ruhe und Besonnenheit. So gewann er das unbedingte

9. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. XXIX

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— Xxix - zahl Gefangener und ließen ihm sagen, nicht eher könnten sie Frieden schließen, bis er fallen 9® ^ Noch einmal kam es zur Schlacht Pyrrhus hoffte, wieder'durch seine Elefanten zu siegen. Aber die Römer waren darauf vorbereitet. Sie warfen brennende Pechkränze auf die Ungeheuer, daß sie wutend wurden, sich qeaen ihre Herren wandten und das Heer m Unordnung brachten Pyrrhus verlor 20000 Mann und mußte sein ganzes Lager den Römern überlassen. Als er sich nach Griechenland zurückzog, ergab sich Tarent den Römern, welche nun Herren von ganz Italien waren. 2\. Der erste pumsche Krieg. 264-241 v. Chr. 1 Karthago. Art der Nordküste Afrikas lag die mächtige Stadt Karthago. Dieselbe foll von der phönicischen Königstochter Dido gegründet worden fein. Als diese nämlich, wie die Sage erzählt, auf der Flucht vor ihrem Bruder hier landete bat sie die Eingeborenen, ihr so viel Land zu geben, als sie mit einer Ochsen haut umspannen könnte. Die Bille wurde ihr gewährt, und nun zerschnitt sie eme Ochsen-haut in feine Riemen, mit denen sie einen großen Strich Landes umzog. Auf demselben begann sie den Bau der Stadt Karthago. Als diese später groß und mächtig geworden war, strebten die Karthager (Punier) danach, ihre Herrschaft noch weiter auszudehnen. Auch auf die schöne Insel Sicilien richteten sie ihre Blicke. Aber auch die Römer, die sich nach heißen, blutigen Kämpfen bereits zu Herren von ganz Italien gemacht hatten, strebten nach dem Besitze dieser Insel. So kam es zwt,chen den Puniern und den Römern zu 3 blutigen Kriegen, welche man gewöhnlich die „punischen" nennt, und die schließlich mit dem Untergange Karthagos endigten. 2. Duilius. Die Römer gingen zunächst nach Sicilien hinüber und vertrieben die Karthager. Diese schickten bald darauf eine große Kriegsflotte. Die Römer aber hatten nur notdürftig aus Brettern zusammengenagelte Schiffe. Doch sie wußten sich zu helfen. In 60 Tagen bauten sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes eine Flotte von 120 Schiffen. Dieselben waren jedoch nur mit großer Mühe fortzubewegen. Da erfand der Feldherr Duilius eine Art Fallbrücke (Enterbrücke), welche beim Nahen eines feindlichen Schiffes auf dasselbe niedergelassen werden konnte und dann durch Widerhaken festgehalten wurde. So konnten die römischen Soldaten wie auf dem festen Lande kämpfen und gewannen auf diese Weise einen glänzenden Sieg über die Karthager. Ihrem Feldherrn Duilius setzten sie eine marmorne Ehrensäule, an welcher die Schnäbel der eroberten feindlichen Schiffe befestigt wurden. Außerdem wurde ihm gestattet, sich des Abends, wenn er von einem Gastmahle nach Hause ging, mit Musik und Fackeln begleiten zu lassen. Diese Ehre wurde den andern Siegern nur an dem Tage ihres feierlicken Einzuges m Rom zu teil. _ 3. Regulus. Bald darauf ging Regulus mit ernetn römischen Heere nach Afrika und griff die Karthager in ihrem eignen Lande an. Schon hatte er viele Städte erobert; als aber die Karthager von den Griechen Hilfe erhielten, wurde Regulus geschlagen und mit 200 andern Römern gefangen genommen. Die Römer rüsteten nun ein neues Heer aus und besiegten die Karthager auf der Insel Sicilien so vollständig, daß diese den gefangenen Regulus nach Rom schickten und um Frieden bitten ließen/ Zuvor aber hatte er schwören müssen, daß er wieder zurückkehren wolle, wenn er seine Landsleute nicht zum Frieden bewegen könne. Regulus aber riet nicht zum Frieden, sondern ermahnte zur Fortsetzung des Krieges, da Karthago sich bald ergeben müsse. Die Friedensvorschläge der Karthager wurden daher nicht angenommen, und Regulus ging trotz der Bitten und Thränen seiner Frau und

10. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 39

1861 - Berlin : Gaertner
39 Frieden anbot, die Karthager Agrigent verloren (£6£), und die Rö- mer den Plan faßten, sich in den Besitz ganz Siciliens zu setzen. Es gelang, und um sich die Insel zu sichern, bauten sie in 60 Tagen nach einem gestrandeten Karthagerschiff eine Flotte von 120 Segeln. Diese gewann unter Duilius (£60), welcher die beweglichen kar- thagischen Schiffe durch Enterhaken mit den römischen verband, bei Myla an der sicilischen Küste die erste Seeschlacht über die weit größere Flotte des Feindes. Sofort kamen die Römer auf den kühnen Gedanken, die Karthager in Afrika anzugreisen. Nachdem Negulus die Karthager zum zweiten Male bei dem Berge Eknomos, an Siciliens Südküste, besiegt hatte, konnte er ungehindert in Afrika landen. Trotz glücklicher Erfolge wurde er von dem Spartaner Xanthippos, der die karthagische Flotte kommandirte, gänzlich geschlagen und gefangen genommen. Die Römer verloren bei diesen Unglücksfälleu den Muth nicht. Sie setzten mit einer neuen Flotte nach Sicilien über, der Consul Metellus schlug hier den Karthager Hasdrubal bei Panormus (Palermo) entscheidend und erbeutete 104 Elephanten. Regulus wurde, um zu unterhandeln, nach Rom geschickt, widerrieth aber selbst den Frieden. (Seine Seelengröße — und Marter?) Der Kamps wurde mit wechselndem Gtücke gegen den ausgezeichneten Karthager Hamilkar Barkas auf Sicilien fortgesetzt, bis endlich der Consul Lututius Cutulus die Karthager bei den ägatischen Inseln völlig schlug (£4£). Es kam zum Frieden, in welchem Karthago Sicilien räumen, 2200 Ta- lente zahlen und die Gefangenen ausliefern mußte. Sicilien wurde .als erste römische Provinz von Prätoren und Proconsuln verwaltet. Das syrakusische Königreich dauerte einstweilen noch fort. ß. 47. Die Zeit bis zum zweiten punischen Kriege. Rom war in Folge der Anstrengungen, welche der Krieg gekostet hatte, sehr erschöpft. Desto mehr wuchs aber bei jedem einzelnen Römer das Selbstgefühl und der Glaube, daß keine feindliche Macht Rom widerstehen könne. Hanno und Hamilcar Barcas, die angesehensten Männer Karthago's, suchten indeß ihrem Vaterlande auf jede mögliche Weise auszuhelfen. Allein die Miethstruppen in Afrika und aus Sar- dinien verweigerten, weil sie nicht bezahlt werden konnten, den Kar- thagern den Dienst, und so entstand ein Krieg im Innern, der, mit Grausamkeit geführt, zwar bald beendigt wurde, den Karthagern aber den Verlust von Sardinien und Corsica kostete. Es mischten sich nämlich die Römer, die schwachen Kräfte der Karthager benutzend, in diese Kämpfe und erzwangen für sich die Abtretung dieser beiden In- seln. Gern hätten sie ihre Eingriffe in die Rechte der Karthager noch weiter ausgedehnt, wenn ihnen nicht ein neuer Feind erstanden wäre. Die Gallier erhoben sich in Oberitalien zum zweiten Male. Die

11. Griechische und römische Geschichte - S. 52

1892 - Berlin : Nicolai
52 Mann. Wenn das feindliche Schiff nun dem römischen nahe kam, ward die Brücke auf desfen Verdeck niedergelassen und schlug sich mit ihrem eisernen Stachel fest. Nun war den Legionären die Möglichkeit gegeben, 260 das feindliche Schiff zu entern. So siegte der Konsul Duilius bei Mylä westlich von Messana. Die Karthager verloren die Hälfte ihrer Schiffe. Da aber eine Entscheidung doch nur herbeigeführt werden konnte, wenn man den Feind im eigenen Lande angriff, so nahm der Konsul Attilius Regulus ein Landungsheer an Bord, besiegte die Karthager in der Schlacht bei Eknomos, landete in der Nähe von Karthago, brandschatzte die Umgegend und griff hier an 20,000 Sklaven auf. Die Römer hielten den Erfolg für so sicher, daß sie die Hälfte der Mannschaft nach Rom zurückbeorderten; mit der anderen schritt Regulus zur Belagerung Karthagos. Die harten Friedensbedingnngen bestimmten die Karthager, den Kamps aufzunehmen; tüchtige Feldherren wie Hamilkar und der Grieche Tantippos brachten Ordnung in das Heer und erfüllten es mit Siegeshoffnung. Regulus 255 wurde geschlagen und gefangen genommen, besonders durch die Elefanten und numidischen Reiter. Die Römer entsandten sogleich eine neue Flotte; diese siegte auch und nahm die Trümmer des Heeres aus, verlor aber aus dem Rückwege durch Sturm über die Hälfte ihrer Schiffe. Ein gleiches Schicksal hatte eine neue Flotte der Römer; diese gaben nun auf, die Entscheidung auf dem Meere zu suchen. Metellus siegte Zwar noch 249 bei Panormos, erlitt aber bei Drepana eine schwere Niederlage durch karthagische Schiffe. Diese Verluste erzeugten in Rom eine gedrückte Stimmung, und der Krieg wurde lässig geführt. Aber auch die Ketthager konnten sich zu einer kräftigen That nicht aufraffen, und so schleppte der Krieg sich noch acht Jahre lang lässig hin. Nur Hamilkar Barkas zeigte Thatkraft und Geschick, er setzte sich aus dem Eirkte (Monte Pellegrino) und dem Eryx fest. — Wenn der römische Senat in seiner Unthätigkeit verharrte, so lag die Entscheidung noch sehr fern; nun aber ermannte sich das Volk. Aus freiwilligen Beiträgen wurde eine Flotte von 200 großen Schiffen erbaut, und mit diesen vernichtete Lntatius Catulus bei den 241 Ägatischen Inseln eine karthagische gänzlich. Nun verzichteten die Karthager auf Sieilieu und bezahlten 3200 Talente (gegen 15 Millionen Mark) Kriegskosten. Nom gewinnt die natürlichen Grenzen Italiens. Hieron, Tyrann von Syrakus, welcher zu den Römern übergetreten war und sich als treuen Bundesgenossen bewährt hatte, behielt seine Herrschaft in Syrakus, das karthagische Sicilien aber nahmen die Römer in Besitz. Die Bewohner wurden zinspflichtige Unterthanen der Römer unter der Verwaltung eines Prätors. Einen solchen Verwaltungsbezirk nannte man eine Provinz. Dieser ersten Provinz wurde bald eine neue hinzugefügt. Wegen nicht bezahlten Soldes meuterten die karthagischen Truppen auf Sardinien und boten den Römern die Insel an. Diese gingen darauf

12. Geschichte des Alterthums - S. 571

1852 - Weimar : Albrecht
571 in Sicilien 140,000 Mann Land- und Seetruppen auf 330 Schif- fen ein. Die Karthager stellten sich ihnen mit 350 Fahrzeugen und 150,000 Mann bei Eknomus unweit Agrigent entgegen, zogen sich aber nach einigem Verluste zurück. Die Römer landeten glücklich an der karthagischen Küste, eroberten die Stadt Clupea und plün- derten ungehindert das herrlich bebaute reiche Land. Bald nach der Landung der Römer kehrte der Cónsul Manlius mit der Mehrzahl der Schiffe und Truppen nach Sieilien zurück. Regulus blieb mit vierzig Schiffen und 15,500 Mann in Afrika. Als im Anfange des nächsten Jahres die karthagischen Feld- herrn dem Regulus mit einem Heere Einhalt thun wollten, wurden sie wegen ungeschickter Wahl des Ortes, welcher den Gebrauch der Elephanten und der Reiterei hemmte, völlig geschlagen; die Numi- dier gingen schaarenweis zu den Römern über; 80 Ortschaften, un- ter ihnen auch die wichtigen Städte Utika und Tunes fielen in die Gewalt der Römer, und die Karthager mußten die Einschließung der Hauptstadt befürchten. Regulus, welcher seinem Nachfolger im Amte die Beendigung des nun schon so leichten Kampfes nicht überlassen wollte, bot den Karthagern Frieden an. Die von ihm verlangte Abtretung von Sicilien und Sardinien und die Anerkennung der römischen Oberhoheit waren aber so harte Bedingungen, daß sie der karthagische Senat nicht annehmen konnte, Ein Spartaner, Fan- thippus, der als Führer griechischer Söldner nach Karthago gekom- men war, zeigte den Karthagern, daß ihre Niederlage nur der Un- geschicklichkeit ihrer Feldherrn zuzuschreiben sei. Man übertrug ihm die Führung des Heeres, und die Römer erlitten 255 v. Chr. eine entscheidende Niederlage. Fast das ganze Heer wurde vernichtet; 500 und unter diesen Regulus wurden gefangen genommen; 2000 entkamen nach Clupea und wurden von dort später durch römische Schiffe abgeholt. Die Römer verloren in den folgenden Jahren mehrere Male ihre Flotte durch Schiffbruch, bauten aber mit der größten Energie sogleich eine neue. Auf Sicilien erlitten die Kar- thager bei Panormus 250 v. Chr. durch den Procónsul Lucius Cä- cilms Metellus eine bedeutende Niederlage und schickten deshalb Ge- sandte nach Nom, um einen Frieden zu unterhandeln. Die Ge- sandten begleitete auch der gefangene Cónsul Regulus, welcher gegen den Wunsch und die Erwartung der Karthager die Römer auffor- derte im Kampfe auszuharren; denn die Kräfte Karthago's würden eher erschöpft sein, als die der Römer. Der Senat folgte dem Rathe des Regulus, und dieser kehrte, seinem Eide treu, nach Karthago zurück. Sehr zweifelhaft ist die Erzählung von dem martervollen Tode, welchen die Karthager aus Rache über Regulus verhängt ha- den sollen. Die großen Verluste hatten beide Staaten erschöpft, und deshalb beschränkte sich der Krieg auf Sicilien, wo die Kar- thager seit der Schlacht bei Panormus alle ihre Besitzungen bis auf die zwei festen Städte Lilybäum und Drepanum verloren hatten. Vergebens belagerten die Römer beide Städte. Als der Cónsul P. Claudius Pülcher die karthagische Flotte in dem Hafen von Drepa- num 249 zu überfallen wagte, wurde er gänzlich geschlagen, und eine neue römische Flotte ging durch Schiffbruch unter. Diese Ver- luste bewogen die Römer, den Seekrieg vor der Hand aufzugeben.

13. Alte Geschichte - S. 129

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 129 — vollständig besiegen könnten, wenn sie sich eine Flotte bauten. Das war freilich nicht leicht, da sie bisher sich sehr wenig um die See bekümmert hatten, kein einziges Kriegsschiff besaßen und auch nicht einmal wußten, wie ein solches gebaut werden müsse. Es war daher ein rechtes Glück für sie, daß ihnen kurz vorher ein gestrandetes karthagisches Schiff in die Hände gefallen war, da dieses ihnen als Muster dienen konnte. Doch fielen ihre Versuche gar nicht günstig aus; denn die ersten Schiffe waren sehr plump und nnbehülflich und konnten es mit den leichten, schnellsegelnden Schiffen der Karthager durchaus nicht aufnehmen. Da erfand der Consul Duilius die sogenannten Enterbrücken. Sobald ein feindliches Schiff nahe genug war, ließ man diese etwa 4' (1,2 Meter) breiten Enterbrücken, an deren Ende sich ein starker eiserner Haken befand, auf dasselbe niederfallen und hielt es auf diese Weise fest; dann drangen die Römer je 2 und 2 hinüber und konnten nun fast wie auf dem Lande kämpfen. Da die Karthager auf dergleichen nicht gefaßt waren, wurden sie von Dnilius in der ersten Schlacht vollständig geschlagen und verloren 45 Schiffe und 10000 Mann (260, Schlacht bei Mylä, an der Nordostseite Siciliens). Als aber der Krieg sich in die Länge zog, beschlossen die Römer, den Feind in seinem eigenen Lande anzugreifen und sandten ihren Consul Regulus mit einem mächtigen Heere nach Asrika. Zwar suchten die Karthager den Römern die Landung streitig zu machen, und es kam zu einer furchtbaren Seeschlacht, an der über 700 Schiffe betheiligt waren; aber jene wurden vollständig geschlagen, und diese landeten glücklich. Erobernd und verheerend zog Regulus an der Küste dahin, unterstützt von manchen Städten und Völkerschaften, die des harten Joches der Karthager müde waren, und näherte sich den Thoren der bestürzten Hauptstadt. Die Karthager baten um Frieden; als aber Regulus, der sich für unüberwindlich hielt, die harte Bedingung stellte, daß sie die Oberhoheit der Römer anerkennen, alle Kriegsschiffe bis auf eins ausliefern und Sicilien und Sardinien abtreten sollten, da riefen sie: „Das geschieht nimmermehr!" rüsteten sich zur verzweifelten Gegenwehr, verstärkten ihre Trnppen durch neue Söldnerscharen und stellten den Spartaner Lauthippus, einen erfahrnen Feldherrn, an die Spitze. Tanthlppus lockte den Regulus an einen Ort, der für die Römer ungünstig lag, und stellte seine Truppen so, daß für jene weder an Sieg noch an Rettung zu denken war. Das ganze römische Heer wurde vernichtet bis auf 2000 Mann, denen doch die Flucht gelang, und 500 andere, die in Gefangenschaft geriethen. Unter diesen letztem befand sich auch Regulus. Obwohl die Römer noch in demselben Jahre auch ihre Flotte durch einen furchtbaren Sturm verloren, ließen sie doch den Muth nicht sinken, sondern waren eingedenk ihres alten Grundsatzes, nie nachzugeben. Bald wandte sich das Glück wieder auf ihre Seite, und die Karthager sahen sich genöthigt, eine Gesandtschaft nach Rom zu schicken und den Frieden zu beantragen. Dieser Gesandtschaft wurde Regulus L«hissen, Weltgeschichte. g

14. Altertum - S. 228

1895 - Stuttgart : Neff
■— 228 — lieben Messana, Panormos, eroberten; aber als 253 auch diese Flotte beim Palinurischen Vorgebirge an der lucanischen Küste gescheitert war, verzichteten die Römer auf den Seekrieg im grossen, während zugleich das Landheer der Karthager, die inzwischen ihre aufständischen libyschen Unterthanen bewältigt hatten, im Westen Siciliens Fortschritte machte. Erst der grosse Sieg bei Panormos, den 250 der Prokonsul L. Cäcilius Metellus über die Karthager mit ihren 140 Elefanten davontrug, stellte das römische Uebergewicht wieder her: die Karthager wurden in Sicilien auf Lilybäum und Drepäna beschränkt. Jetzt kam eine karthagische Friedensgesandtschaft, der auch Regulus beigegeben war, nach Rom, richtete aber nichts aus; Regulus, der selbst den Frieden widerraten hatte, kehrte seinem Wort getreu nach Karthago zurück, wo er im Lauf der nächsten Jahre eines natürlichen Todes starb. Die Römer nahmen jetzt wieder den Seekrieg auf, der sich hauptsächlich um das von Himilco tapfer verteidigte Lilybäum drehte, waren aber darin unglücklich: der Konsul Appius Claudius Pidcher (ein Sohn des Appius Cäcus), der bei dieser Gelegenheit seine Verachtung der Auspicien in höhnischer Weise zur Schau trug, wollte vom Schiffslager vor Lilybäum aus die karthagische Flotte unter Adherbal vor Drepana überrumpeln, erlitt aber eine Niederlage, aus der er mit kaum 30 Schiffen entrann 249; und der andere Konsul, L. Junius Pullus, der mit 120 Kriegsschiffen eine grosse Transportflotte vor Lilybäum geleiten sollte, verlor, durch den karthagischen Admiral Karthälo an der sicili-schen Südkiiste festgehalten, schliesslich durch einen Sturm seine ganze Flotte. Abermals verzichtete Rom auf den Seekrieg, dagegen wurde die Einschliessung Lilybäums und Dre-panas von der Landseite fortgesetzt; dafür war wichtig, dass 248 das abgelaufene Bündnis mit Hieron, und zwar jetzt unter Wegfall des bisher an Rom bezahlten Tributs, erneuert wurde. Bis zum Ende des Kriegs. Bei der Erschöpfung beider Teile beschränkte man sich auf den kleinen Krieg, den seit 247 der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas (= der „Blitz“) zuerst vom Berg Eirjcte (Monte Pellegrino) bei Panormos, seit 244 vom Eryx bei Drepana aus mit grossem Geschick und Nachdruck führte unter fortwährender Belästigung der römischen Heere und wiederholten Angriffen auf die sicilische und italische Küste. Die Entscheidung des Kriegs wurde dadurch herbeigeführt, dass 242 eine neue römische Flotte aus Beiträgen der reichen Bürger, besonders Senatoren, erbaut wurde: mit ihr schloss der Konsul C. Lutatius Catülus die Häfen von Drepana und Lilybäum ein und brachte am 10. März 241 der k art ha-

15. Römische Geschichte - S. 55

1889 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 55 — fangenen zurück. Regulus plündert dasland;*) die Numider erheben sich gegen Karthago; 74 Ortschaften unterwerfen sich den Römern, die auch Tuues nehmen und von da aus Karthago selbst bedrohen. Dieses bittet um Frieden, doch die Römer verlangen: societas (fcedus) mit Verpflichtung, Römer ver-Schiffe zu stellen und Abtretung von Sardinien und g™ den Sizilien. Regulus überwintert iu Tunes. Hamilkar kehrt mit dem Kern des sizilischen Heeres zurück, und Karthago wirbt numidische Reiter und griechische Söldner, darunter den in den Diadochenkriegen gebildeten Lacedämonier Lauthippus. Eine demokratische Erhebung bringt diesen an die Spitze; der Kartha-er lehrt die Karthager ihre Elesauten gebrauchen und erweckt seltenes Leben. Unter seinem Oberbefehl werden 255 die 255. Römer bei Tuues geschlagen: Nur 2000 entkommen nach xunes. Clnpea. Eine römische Flotte, die an der afrikanischen Küste einen Sieg erfochten und 114 Schiffe der Karthager genommen hatte, nimmt sie auf; aber auf der Rück- ^.^feerel fahrt gehen dreiviertel der Schiffe durch Sturm unter2) k°mmt^zum bei Eamarina an der Südküste Siziliens. der Rückfahrt 4. Teil 254—249: Land- und Seekrieg en und um “nbsuigee5 Sizilien. 4a. 254—253: Vorwiegend Seekrieg. Sks-"49 254 wird von den Römern eine neue Flotte erbaut 254. ' und Panormns erobert. 253 unternehmen sie abermals eine Landung in Afrika zum Zwecke der Plünderung, normus. 253. aber auf der Rückfahrt scheitern 150 Schiffe bei dem pro- Agnachafri-montorium Palinuri. Beschluß des Senats^ Die Flotte ^ Scheitern auf 60 Segel zu beschränken und nur für Küstenvertei- ^Berzichtäuf digung und Truppentransport zu verwenden. den ®ee£ne9‘ 4b. 253—250 Reiner Landkrieg in Sizilien. 253-250. Panormns von den Karthagern bedroht; aber 251 siegt |a3n“§-L. Eäeilius Metellus entscheidend über sie (unter Has-drubal), wobei die im Graben vor Panormns liegenden leichten römischen Truppen über 100 Elefanten erbeuten (im Triumph aufgeführt). Die Karthager schicken den gefangenen Regulus nach Rom zu Friedensverhandlungen, doch dieser rät selbst den Römern ab?) Die Karthager werden auf Lilybänm und Drepanum, den äußersten Westen Siziliens, beschränkt. *) Riesenschlange von 40 m fällt die Soldaten der Römer am Fluß Bagradas an, verschlingt sie oder tötet sie mit ihrem giftigen Hauch. Erst die ballista bewältigt sie. Eine Phantasie, welche den vielen fremdartigen Eindrücken des Zuges entstammt. 2) Die Kriegsschiffe sind im Altertum so zerbrechlich, weil sie nicht auf das Segeln, sondern auf gänzliche Beherrschung durch Rudern gebaut waren. 3) Polybius kennt weder die Gesandtschaft noch den Tod des Regulus. Zonaras: w? h Ifyet. Nach einer Nachricht erst 241.

16. Alte Geschichte - S. 88

1904 - Wiesbaden : Kunze
Krieg auf und um Sicilien 264—256. Die Römer erfochten Vorteile, eroberten sogar Agrigent, die Hauptfestung der Karthager; die völlige Eroberung und Sicherung der Insel war aber nur durch eine Flotte möglich; eine solche wurde in kürzester Zeit, angeblich in 60 Tagen gebaut. Mit dieser siegte C. Duilius 260 bei Mylä mittels der zeitgemäfsen Erfindung der Enterbrücken. Eine entscheidende Wendung konnte nur durch eine Landung in Afrika erfolgen: M. Atilius Regulus versuchte sie. Krieg in Afrika 256—254. Nachdem Regulus die kartha-256 gische Flotte bei Ecnomus an der Südküste Siciliens 256 in einer großen Seeschlacht besiegt hatte, landete er bei Clupea, drang bis in die Nähe Karthagos vor, stellte übertriebene 255 Forderungen, wurde aber dann 255 von einem karthagischen Heere unter dem spartanischen Söldnerfiihrer Xanthippus bei Tunes geschlagen und selbst gefangen. Eine römische Flotte rettete den Rest der Armee des Regulus, erlitt aber furchtbaren Schiffbruch an der Südküste Siciliens. Der Krieg war damit auf Sicilien zurückgeworfen 255—241. Die Römer eroberten 254 die bedeutendste Stadt der Karthager, Panormus, und den gröfsten Teil der Nordküste Siciliens, gaben aber, nachdem sie abermals eine Flotte durch einen Sturm verloren hatten, den Seekrieg auf. Zu Lande aber 250 trug 250 L. Cäcilius Metellus einen großen Sieg bei Panormus davon, worauf sich die Karthager auf die Verteidigung von Drepana und Lilybaeum beschränkten. Sie suchten Frieden, wie erzählt wird und wahrscheinlich ist, durch Regulus; dieser starb in karthagischer Gefangenschaft; spätere Geschichtsschreiber stellen seinen Tod fälschlich als einen gewaltsamen dar. Der von den Römern erneuerte Seekrieg begann glücklich, 249 aber wurde ihre Flotte bei Drepana unter P. Claudius Pülcher geschlagen. In den Jahren 247—242 hielt besonders Hamilcar Barcas die Sache Karthagos aufrecht, indem er sich auf einem Berge in der Nähe von Panormus festsetzte und drei Jahre später die Stadt Eryx eroberte. Endlich traten römische Bürger für den erschöpften Staat ein und bauten ihm eine neue Flotte, mit der C. Lutatius Catulus durch seinen Sieg 241 bei den ägatischen Inseln im Jahre 241 dem langen Kriege ein Ende machte. Die Karthager traten Sicilien ab, gaben die Gefangenen

17. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 178

1873 - Berlin : Prausnitz
178 (ruberisches Gesindel, entlassene Sldner), in Messana von König Hiero von Syrakus hart bedrngt, die Rmer zu Hlfe riefen, da sandten sie nach kurzem Schwanken ein Heer, das, von Appins Claudius Caudex gefhrt, bald auf der Insel die Oberhand gewann. Die mit Hiero verbndeten Karthager wurden aus Messana vertrieben, viele Städte der Insel erobert, der geschreckte Hiero machte mit Rom Frieden und half ihm als sein Freund und Bundesgenosse" den karthagischen Feldherrn Hanno schlagen und Agrigent erobern. 264. Dann bauten die Rmer nach dem Muster eines gestran-deten feindlichen Kriegsschiffes binnen 60 Tagen eine Flotte von 120 Schiffen, mit welcher Duilius (mit Hlfe eiserner En-terhaken, die den Seekrieg in einen Landkrieg verwandelten) 260 260 bei Myl der die Karthager den ersten Seesieg ge-wann. Nun setzte nach einem zweiten Seesieg der Consul Attilius Regulus nach Afrika der, eroberte eine Stadt nach der andern und drang bis vor Karthago. Aber der den Bedrngten zu Hlfe gekommene spartanische Feldherr Xan-thippus schlug ihn bei Tunes, sein ganzes Heer bis auf 2000 Mann wurde vernichtet, er selber und 500 der Seinen gefangen. Rom schien verloren, zumal auch zwei neue Flotten durch Strme zu Grunde gingen. Da half ihnen der Land-sieg des Metellus bei Panormus wieder heraus, 20,000 Karthager und 100 Elephanten wurden hier gefangen. Das erschpfte Karthago bat um Frieden; aber vergebens. Die darum nach Rom gehende Gesandtschaft mute Regulus als Vermittler begleiten, doch zuvor schwren, wenn der Friede nicht zu Stande kme, in die Gefangenschaft zurckzukehren. Regulus rieth dem Senat zur Fortsetzung des Krieges und kehrte nach Karthago zurck, wo er auch (nach der Sage zu Tode gemartert) gestorben ist. Indessen hatten die Karthager unter Hamilcar Barcas (d. h. der Blitz) auf Sicilien wieder mehr Raum gewonnen. Aber 241 wurde er von Lntatins Catulus bei den ga-241 tischen Inseln so gnzlich geschlagen, da Karthago um Frieden bat. Es mute Sicilien rumen, 2200 Talente (1 Talent 1200 Thaler) zahlen und alle Gefangenen ohne Lsegeld freigeben. Sicilien, die erste rmische Pro-vinz, gab Rom eine Seemacht und wurde die Grundlage Vierte Stufe.

18. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 544

1825 - Altona : Hammerich
r 544 Geschichte mächtigt hatten, mit römischer Strenge waren gestraft worden. Appius Claudius Caudex 490 a.u.c. führte das römische Heer auf Schiffen, die aus wenigen Brettern zusammen genagelt waren, nach Sicilien; der karthagische Feldherr wird aus Messana vertrieben, und die Stadt den Ro- 491 a.u.c. mern übergeben. — Hiero, in Syrakus belagert, T.'Gü> mufs Frieden schliefsen. Alle karthagischen Städte der Insel müssen sich den Römern ergeben, 492 a. u. c. 492 auch Agrigent, wo sich der alte Hannibal, Sohn des Gisgo, lange vertheidigte. — Nach dem Muster eines gestrandeten Schiffes erbauen die Römer in 60 Tagen 120 Kriegsschiffe: die Ruderer übte man zu Lande, und durch den Cor- vus des Duilius, eine Maschine zum Entern der feindlichen Schiffe, erficht diese mangelhafte Flotte den ersten Seesieg über 150 karthagische Schiffe, bei Mvlä.an Siciliens Küste; Golumna rostrataf Korsika, Sardinien, Lipara und Me- 497 lite müssen sich den Römern ergeben. Die Ero- berung von fast ganz Sicilien und ein neuer See- 498 a.u.c. sieg unter M. Attilius Regulus bringen die Rö- mer auf den kühnen Gedanken einer Landung in Afrika. Nach einem entscheidenden Seetref- 499 a.u.c. fen landen sie bei Clupea (Aspis); Regulus über- wand die Schwierigkeiten der Gegend, schlug das karthagische Heer, und stand vor den Tho- ren Karthago’s, als griechische Miethstruppen 500 a. u. c. unter Xanthippus landeten. Die R.ömer werden 254 gänzlich geschlagen, und Regulus gefangen; sie müssen Afrika verlassen, und verlieren ihre Flotte zum Theil im Sturme. Auch in den nächsten Jahren sind sie nicht glücklicher: mehrere Städte Siciliens gehen an die Karthager über, und eine neue Flotte zerstört der Sturm. — Endlich er- focht L. Cäcilius Metellus einen entscheiden- den Sieg über die Karthager, so dafs sie durch Regulus um Frieden baten, der ihnen aber auf Regulus Rath abgeschlagen wurde.— Doch. m-ounm^jjsrrecx. 260 494 a-u-c* 'ibiiilcò 495' 504 a. u. c. 250 1) Die Erzählung von seinem schrecklichen \

19. Das Altertum - S. 154

1900 - Paderborn : Schöningh
Sldnerfhrers Xanthippus vollstndig geschlagen und selbst gefangen genommen. Nur ein kleiner Rest des Heeres, 2000 Mann, schlug sich nach Clypea durch. Um diese zu retten, sandten die Rmer eiligst eine Flotte, welche zwar am hermetischen Vorgebirge der die Karthager siegte, aber bald daraus an der sicilischen Kste vom Sturm fast gnzlich zerstrt wurde. 3. Land- und Seekrieg auf und bei Sicilien, 254241. Um Panormus, welches die Rmer unter Cn. Cornelius Scipio erobert hatten, wieder einzunehmen, rsteten die Karthager ein Heer und eine Flotte aus. Indes der Proconsnl L. Ccilius Metellus schlug das Belagerungsheer des Hasdrubal und rettete die wichtige Stadt, 250. Infolge dieser Niederlage knpften die Karthager Friedensunterhandlungen an und sandten den Regnlns zu diesem Zwecke nach Rom. Aber Regulus selbst widerriet den Frieden. Aus Rache sollen ihn die Karthager bei der Rckkehr unter mancherlei grausamen Martern zum Tode gefhrt haben.1 Der Krieg drehte sich von jetzt an hauptschlich um Lilybum, das festeste Bollwerk der Karthager. Die Rmer belagerten die Festung zu Lande mit einem starken Heere (250 -241), konnten ihr aber die Zufuhr von der Seeseite nicht abschneiden. Um daher die Belagerung mit besserem Erfolge zu betreiben, rsteten sie wieder eine Flotte. Indes der Consul P. Claudius Pulcher, der Sohn des Appius Claudius Ccus, wurde, als er bei Drepana die karthagische Flotte angriff, voll-stndig geschlagen, 249. Dies war die erste Niederlage der Rmer im Seekriege; man schrieb sie in Rom dem Unglauben des Consuls zu. der bei dem Auspicium vor der Schlacht die prophetischen Hhner, als sie nicht fressen wollten, in die See werfen lie. Mit grerem Eifer wurde der Krieg gefhrt, als der tchtige Feldherr und Staatsmann Hamilcar Barcas d. h. der Blitz bei den Karthagern den Oberbefehl erhielt. Dieser besetzte den Berg Erkte bei Panormus und machte von da aus weite Streifzge bis zum tna, ja selbst bis nach Cum. Da die Rmer einen Berg in der Nhe der Stadt Erty bei Drepana besetzt hatten, so verlie er Erkte. nahm Eryx durch einen Handstreich ein und schob sich so zwischen das rmische Heer, welches Drepana belagerte, und die Abteilung, welche den Berg besetzt hielt. Der rmische Senat er-kannte jetzt, da man nur durch eine Flotte den Krieg beendigen knne. . Polybius. die Hauptquelle fr diese Zeit, spricht weder von der Gesandt schaft noch vom Tode des Regulus. Zonaras, Livins. Appian. Cicero u. a. erwhnen die grausame Hinrichtung.

20. Geschichte der Griechen und Römer - S. 300

1858 - Hannover : Hahn
300 Sold getreten war. Lantippos erhielt den Oberbefehl, und brachte auf der Ebene von Tunes besonders durch die Ueber- legenheit seiner leichten Neueren den allzu sorglosen Römern eine gänzliche Niederlage bei 255. Nur 2000 Römer waren nach Elupea entkommen, Regulus selbst aber mit wenigen Uebrig- gebliebenen gefangen worden. Wohl sendeten die 'Römer nun eine bedeutende Flotte, welche auch am hermäischen Vorgebirge über die karthagische siegte und dann die Trümmer des geschla- genen Heeres in Elupea aufnahm, indem man übereilt und ohne^ Noth diesen wichtigen Platz aufgab. Auch ging auf der Rückfahrt der weit größere Theil der römischen Schiffe durch 'j Stürme zu Grund. 8) Unterdessen wurde der Landkrieg in Sicüien mi- wechseln- dem Glücke geführt. Doch eroberten die Römer, nachdem sie mit bewunderungswürdiger Energie binnen drei Monaten eine neue große Flotte geschaffen, Panormos (254), den wichtigsten Waffenplatz der Karthager auf Sicilien. Bald waren Lily- bäum und Drepanum noch die einzigen Besitzungen der Kar- thager auf der Insel. Jetzt sendeten die Karhager eine Ge- sandtschaft wegen Friedensunterhandlungen nach Rom. auf die jedoch der Senat sich nicht einließ. Der gefangene Regulus soll die karthagische Gesandtschaft begleitet haben, mit dem Auf- trag, den Abschluß des Friedens oder die Auswechselung der Ge- fangenen zu bewirken; aber aus patriotischer Selbstverleugnung habe er Beides vereitelt. Nach Karthago zurückgekehrt, sei er dort aus Rache auf's grausamste getödtet worden. Historisch sicher ist nur so viel, daß Regulus in karthagischer Gefangen- schaft starb. 9) Von nun an beschränkte sich der Krieg in Sicilien auf die langwierigen und hartnäckigen Belagerungen von Li ly bä um und Drepanum, die beide von den Karthagern — das erstem von Himilko — auf's tapferste vertheidigt wurden. Die Rö- mer erlitten sogar sehr empfindliche Niederlagen; so der Consul P. Claudims Pülcher bei einem Angriff auf Drepanum, und der zweite Consul L. Junius Pullus, der auf der Fahrt nach Lilybäum theils im Gefecht theils durch Stürme seine ganze ^ „vh Flotte ein büßte (249). — Ueberhaupt schien das Uebergewicht sich auf Seite der Karthager zu neigen, seit sie der große Ha- rn ilkar Barkas führte; er bemeisterte sich des Berges Erkte (248, der Monte Pellegrino bei Palermo), einer natürlichen Festung, von wo aus er mehre Jahre lang die Landmacht der Römer auf Sicilien lähmte, und zugleich durch seine Schiffe die italische Küste verwüsten und brandschatzen ließ. Auch eroberte er die Stadt Eryx, welche in der Mitte des gleichnamigen Ber- ges lag, und drängte sich dadurch kühn mitten zwischen die Rö-