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1. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 399

1890 - Gotha : Perthes
399 beleben die dichtverschlungenen Zweige der Wälder, während am Fuße der Stämme Herden von Büffeln, Elefanten, Hirschen und Antilopen herumstrenen. Das Meer liefert Perlen und Korallen, die Gebirge Dekans leuchtende Diamanten und farbige Edelsteine in reicken Lagern. Indien ist Heimat der Seidenraupen und Baumwolle, des Indigos, Reises u. s. w., und Kaschmirshawls gehörten zu den Wundern der Industrie. Es giebt aber auch Verderbliches in diesem wunderbaren Lande. In den Wildnissen Hausen Löwen, Tiger, Leoparden und Schakals; aus dem heißbeschienenen Boden kriecht schädliches Gewürm aller Art in ungewöhnlicher Größe und ungeheurer Zahl hervor; in Lichtungen schleichen Schlangen umher, in den Flüssen lauern Krokodile. Tödliche Krankheiten verbreiten sich mit unwiderstehlicher Gewalt, und entnervende Fieber haben in den Niederungen oder feuchten Gebirgsthälern ihre bleibende Stätte. Nicht minder wunderbar war die Ordnung der Menschenaffen, denn das Bolk teilte sich in Erbstände oder Kasten, unter denen die Priester obenan standen, alles und jedes in der Arbeit, Kleidung. Nahrung u. f. w. vorschrieben, alte Religionsbücher besaßen und eine phantastische Religionslehre studierten. Die unterste Klasse, die Parias, wurde dagegen unter die Tiere gestellt und aus der Staats- und Gemeindegesell-schast ausgestoßen, während man Affen, Elesanten und andere heilige Tiere pflegte und in Krankenhäusern heilte, wenn sic krank waren. Kein Paria durfte in einem Dorfe oder gar in einer Stadt wohnen, sondern mußte unstät im Walde umherziehen, sich in Gruben oder auf Bäumen vor wilden Tieren bergen. Die Berührung mit ihm verunreinigte alles. Wasser, durch seinen Schatten gelaufen, mußte erst durch Sonne, Mond und Wind wieder gereinigt werden. Wenn sie aus der Landstraße Leute anderer Kasten ziehen sahen, mußten sie laut heulen, um dieselben zu warnen; unterließen sie dies, so wurden sie

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1. Geographie - S. 100

1888 - Breslau : Hirt
100 W. Keil, Länder- und Völkerkunde. und Schönheit. Der Elefant gelangt hier zu einer bedeutenderen Größe als in Afrika und ist durch feine Zähmbarkeit das nützlichste Haustier geworden. Unter den Rindvieharten zeichnet sich besonders das Zebu oder der Buckel- ochs aus, die Schafe von Tibet und Kaschmir tragen die feinste Wolle, die es giebt. Der Königstiger, der Löwe, der Panther, das Nashorn, unge- heuere Eber und andere gewaltige Geschöpfe übertreffen die entsprechenden Arten Amerikas an Kraft und Wildheit, die afrikanischen an Größe. Unge- mein groß ist die Zahl der Giftschlangen, unter denen die Brillenschlange die gefährlichste ist, aber nichtsdestoweniger von indischen Gauklern abgerich- tet wird. Im Jahre 1882 wurden gegen 47 000 Menschen von wilden Tieren getötet, davon 5/e durch Schlangen, obgleich 320 000 von diesen ge- gen Prämienzahlung getötet eingeliefert wurden. — Am üppigsten entfaltet sich das Tierleben in den mit Rohr- und Schilfwäldern (Dschungeln) bedeck- ten, sumpfigen Gegenden, besonders am Südfuße des Himalaya. Bunt und lieblich ist die Vogelwelt. Unser Pfau lebt dort wild in den Wäldern. An tierischen Erzeugnissen jeder Art, wie Seide, Schafwolle, Elfenbein, Schild- krot, Pfauenfedern, Wachs, Mofchus, Ambra, Perlen, prächtigen Fellen der Raubtiere u. f. w. ist das Land sehr reich. Die großartig entwickelte Pflanzen- Welt liefert Reis, Zuckerrohr, Kokosnüsse, Iamswurzeln, Indigo, Betelpfeffer, Zimmet, Pfeffer, kostbares Nutzholz u. s. w. Auch der Schoß der Erde birgt wertvolle Schätze, köstliche Edelsteine, wie Rubinen und Diamanten, ferner Eisen und Steinkohlen. — Wiederholung, nach Verhältnis auch Bear- beitung als Aufsatz. 4. Bewohner. Die Jndier, allgemein Hindus genannt, sind nicht die ältesten Bewohner des Landes, sondern wanderten im dritten Jahr- tausend v. Chr. von Nordwesten her ein und vertrieben nach und nach die den Negern verwandten Eingeborenen. Nur im Himalaya und auf der Hoch- ebene von Dekan trifft man jetzt noch geringe Reste von ihnen an. Die Hindus gehören der kaukasischen Rasse an, unterscheiden sich aber von den meisten Stämmen derselben durch die gelbliche bis dunkle Hautfarbe und das fast blauschwarze Haar. — Ihre Sprache, in welcher man heute noch viele Überlieferungen, besonders großartige Heldengedichte besitzt, hieß Sanskrit, d. h. heilige Sprache. Der Religion nach waren sie Heiden. Das sind sie allerdings heute auch noch, doch bildeten sich zwei bestimmte Formen erst später aus. Die älteste dieser beiden Religionsformen ist der Brahmais- mus. Brahma ist der oberste, schaffende, Wischnu der erhaltende, Schiwa der zerstörende Gott. Als heilig gelten auch die meisten, sogar die wilden Tiere. Die Priester heißen Brahminen, die Tempel sind entweder unter- irdische Höhlen oder riesige, aus großen Quadersteinen aufgeführte Gebäude, Pagoden genannt. — Bekannt ist die Einteilung in Kasten.' Priesterkaste, Kriegerkaste (zu der auch die Könige gehören) und Gewerbetreibende und Die- nende. Außerdem giebt es noch kastenlose Leute, die als unrein gelten. Der Unterschied zwischen den einzelnen Kasten mußte bei Vermeidung schwerer Strafen sehr streng eingehalten werden. Als eine besonders grausame Vor- schrist muß die Verbrennung der Witwen gelten, die indessen heutzutage von der englischen Regierung, welche Indien beherrscht, sehr streng verboten ist. Auch die Scheidung der Kasten kann bei den heutigen Verhältnissen nicht recht mehr eingehalten werden. — Die zweite, weit mildere Religionsform

2. Alte Geschichte - S. 1

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Silber aus der alten Geschichte. I. Worgenländische Mötker. V Die Ägypter. 1. Einteilung des Landes. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15—30 km breite Nilthal. Dieses Thal verdankt seine Fruchtbarkeit gauz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. Tie Städte lagen im Nilthale dicht bei einander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo [feiro], entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stünde. Die beiden Hauptstände hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Könige. Die Zugehörigkeit zu einer Kaste war erblich, und so mußte jeder Sohu werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Bücheru und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie ttmrfcu fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Soune. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Nebenstände: Ackerbauer, Handwerker, Hirten, Kaufleute u. s. w. Eigentliche „Kasten" bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stände miteinander verheiraten dursten, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Religion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspeudeuden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben verehrten sie allerlei Tiere. Das Land war nicht reich an Tieren; die aber da waren, galten für heilig, Haustiere und wilde Tiere. Sie waren die Sinnbilder der vielen Götter. „wenn aber jemand eins von diesen Tieren aus Vorsatz tötet, so steht die Todesstrafe darauf; geschieht es nicht aus Vorsatz, so zahlt er die Strafe, die ihm die Priester auflegen, wer aber einen 3bis oder einen Habicht tötet, aus Vorsatz oder nicht, der muß ohne Gnade sterben. — wenn in einem Bause eine Ratze eines natürlichen Todes stirbt, so scheren sich alle, die darin wohnen, die Augenbrauen ab; wo aber ein Bund stirbt, die scheren den ganzen "Kopf kahl. Die gestorbenen Katzen bringen sie in heilige Bäufer, und da werden sie einbalsamiert und zu Bubastis*) begraben; die Bunde" aber begraben sie je in ihrer Stadt in heiligen Grüften. (Einige Ägypter halten die Krokodile für heilig, andre aber nicht, sondern verfolgen sie wie Feinde. Die aber um Theben und die um den See Iröris wohnen, die halten das Krokodil für sehr heilig. Und bei beiden wird von allen Krokodilen eins ernährt; das ist abgerichtet, das; es sich angreifen läßt Und sie thun ihm Gehenke in die (Dhren, von Krystall und von (Sold, und Armbänder um die Vorderfüße und reichen ihm vorgeschriebene Nahrung und halten es auf das herrlichste, so lange es lebt, und wenn es gestorben ist, so balsamieren sie es ein und be-graben es in einem heiligen Sarge." (Berodot, der älteste griechische Geschichtsschreiber.) *) Hier wurde die Göttin Bast verehrt, der die Katzen heilig waren. Kahnnicyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. Ii. 1

3. Vaterland und Weite Welt - S. 208

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
208 auf die Barriere setzen, wie wenn er zu den Zuschauern herüber- steigen wolle. Lag er, so schien er es doch nicht gern zu haben, wenn man sich auf ihn wie auf ein Bett setzte. Oft ergriff er un- willig eine hölzerne Säule und schüttelte sie, daß sie krachte, doch offenbar nur zum Zeitvertreibe. Er machte sich immer etwas zu schaffen. Dann donnerte ihn sein Kornak oder Führer an und stieß ihm einen Zweizack ins Maul, daß es blutete; er litt es und wurde ruhiger. Er griff auch zu einem hohen Gitter herauf, um es zu zerreißen. Stellte man ihm einen Eimer mit Wasser hin, so begoß er sich an allen Seiten des Körpers zwanzig-, dreißigmal mit der deutlichsten Äußerung, daß ihm diese Abkühlung große Freude machte. Er spielte mit dem Wasser, um sich Kurzweil zu machen, recht eigentlich. Als man eines Abends und die Nacht hindurch Vorkehrungen zu seiner Abreise machte, schlief er sehr unruhig, schüttelte im Schlafe die Kette oft und stieß ungewöhnliche Brummtöne aus. Entfesselt trat er dann ganz ruhig und froh aus dem Hause, zwischen zwei Ketten rechts und links, in seinen Kasten hinein, in welchem er zu Fuß reisen mußte.— Ein weiblicher Elefant war gegen jedermann wunderbar zutraulich, stand ohne irgend eine Barriere oder Hemmung und reiste ganz frei und unangebunden mit mächtigen Schritten. Man trieb mit ihm närrische Dinge. Nicht nur mußte er Pistolen losschießen und allerlei erraten, sondern er mußte sich auch in der Art eines Hundes an einen Tisch setzen und klingeln, worauf ein Diener erschien, der ihm Brot und Obst hinstellte, das er augenblicklich aß. Er klingelte wieder, da erschien eine Flasche Wein; er entstöpselte sie und klingelte wieder; der Diener war sogleich wieder da und setzte ihm Backwerk vor. Bald war auch dieses fort, und augenblicklich klingelte er wieder u. s. w. Die Gutmütigkeit dieses ungeheuern Tieres, dieses beweglichen, grauen Felsen, war unbegreiflich groß. Ohne Furcht konnte man sich auf ihn hinaussetzen und reiten und sich beim Hinauf- und Herunterklettern an seinen ungeheuern Lappohren halten. Merkte er, daß man her- untersteigen wollte, so machte er seinen Rüssel starr, so daß man auf ihn heruntersteigen und von ihm, wie von einer Querstange, leicht auf den Boden springen konnte. Thatsachen sind es, daß der Elefant im Freien alle Zweige, die er von den Bäumen als Nahrung abbricht, an seinen Vorderbeinen abstreift, um Staub, Insekten u. s. w. zu entfernen, daß er nicht gern über Brücken geht, wenn er das Wasser sieht, und man also Wände machen muß, zwischen welchen er hindurch gehen soll; daß er manchmal seinem zahmen Zustande entläuft und sich wieder Jahre lang bei den wilden aufhält; daß er, wieder eingefangen, seinen ehe- maligen Herrn, sogar nach zehn und mehr Jahren, so gut wie der Pudel, wieder erkennt; daß der Jäger, wenn er zuerst den Elefanten erkennt, geradezu auf ihn losgehen oder losreiten und ihm befehlen darf, wieder mit ihm zu kommen; daß er für Beleidigungen ein treues, für Wohlthaten aber ein noch treueres Gedächtnis hat und

4. Die weite Welt - S. 253

1882 - Leipzig : Klinkhardt
253 — Er griff auch zu einem hohen Gitter herauf, um es zu zerreißen. Stellte man ihm einen Eimer mit Wasser hin, so begoß er sich an allen Seiten des Körpers zwanzig-, dreißigmal mit der deutlichsten Äußerung, daß ihm diese Abkühlung große Freude machte. Er spielte mit dem Wasser, um sich Kurzweil zu machen, recht eigentlich. _ Als man eines Abends und die Nacht hindurch Vorkehrungen zu seiner Abreise machte, schlief er sehr unruhig, schüttelte im Schlafe die Kette oft und stieß ungewöhnliche Brummtöne aus. Entfesselt trat er dann ganz ruhig und froh aus dem Hause, zwischen zwei Ketten rechts und links, in seinen Kasten hinein, in welchem er zu Fuß reisen mußte.— Ein weiblicher war gegen jedermann wunderbar zutraulich, stand ohne irgend eine Barriere oder Hemmung und reiste ganz frei und unangebunden mit mächtigen Schritten. Man trieb mit ihm närrische Dinge. Nicht nur mußte er Pistolen losschießen und allerlei erraten, sondern er mußte sich auch in der Art eines Hundes an einen Tisch setzen und klingeln, worauf ein Diener erschien, der ihm Brot und Obst hinstellte, das er augenblicklich aß. Er klingelte wieder, da erschien eine Flasche Wein; er entstöpselte sie und klingelte wieder; der Diener war sogleich wieder da und setzte ihm Backwerk vor. Bald war auch dieses fort, und augenblicklich klingelte er wieder u. s. w. Die Gutmütigkeit dieses ungeheuern Tieres, dieses beweglichen, grauen Felsen, war unbegreiflich groß. Ohne Furcht konnte man sich auf ihn hinaussetzen und reiten und sich beim Hinauf- und Herunterklettern an seinen ungeheuern Lappohren halten. Merkte er, daß man her- untersteigen wollte, so machte er seinen Rüssel starr, so daß man auf ihn heruntersteigen und von ihm, wie von einer Querstange, leicht auf den Boden springen konnte. Thatsachen sind es, daß der Elefant im Freien alle Zweige, die er von den Bäumen als Nahrung abbricht, an seinen Vorderbeinen abstreift, um Staub, Insekten u. s. w. zu entfernen, daß er nicht gern über Brücken geht, wenn er das Wasser sieht, und man also Wände machen muß, zwischen welchen er hindurch gehen soll; daß er manchmal seinem zahmen Zustande entläuft und sich wieder Jahre lang bei den wilden aufhält; daß er, wieder eingefangen, seinen ehe- maligen Herrn, sogar nach zehn und mehr Jahren, so gut wie der Pudel, wieder erkennt; daß der Jäger, wenn er zuerst den Elefanten erkennt, geradezu auf ihn losgehen oder losreiten und ihm befehlen darf, wieder mit ihm zu kommen; daß er für Beleidigungen ein treues, für Wohlthaten aber ein noch treueres Gedächtnis hat und sogar seinen Zorn übermeistern und selbst bändigen kann. Der Elefant ist eindenker; er will beschäftigt sein; Müßiggang ist ihm verhaßt. Immerfort thut er etwas, macht er sich etwas zu schaffen, und sollte er nur Stroh- wische machen und sie dann wieder auflösen, Blumensträuße winden und wieder Blättchen für Blättchen verzupfen, oder Fliegen, die sich auf ihn setzen, und doch gewiß nicht drücken oder belästigen, mit einem bißchen Staub, den er ihnen ins Gesicht bläst, verjagen. Säicitlin.

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. I

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschichte de§ Altertums Die Ägypter. 1. Das Land. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 bis 30 km breite Niltal. Dieses Tal verdankt seine Fruchtbarkeit ganz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. (S. Erdk. Ägypten S. 91!) Die Städte lagen im Niltale dicht beieinander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo [feiro], entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände. Die beiden Haupt- stände hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Krieger. Sie waren erblich, und so mußte jeder Sohn werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Ans der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Neben- stände: Ackerbauer, Handwerker, Hirten, Kaufleute u. s. w. Eigentliche Kasten bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stände miteinander verheiraten durften, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Religion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben ver- ehrten sie Hunde, Katzen, Schlangen, Krokodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere. Diese waren die Sinnbilder ihrer vielen Götter. Wer ein solches Tier tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Starb die Katze im Hanse, so schoren sich die Hausbewohner zum Zeichen der Trauer die Augenbrauen ab. Beim Tode eines Hundes schor man sich den ganzen Kopf kahl. Tote Katzen wurden einbalsamiert und an geweihten Stätten aufbewahrt, ebenso die Krokodile. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", das Sinnbild des Osiris. Er war am ganzen Leibe schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Knie die Speisen. Bei seinem Tode trauerte das Land 70 Tage. Er wurde einbalsamiert und mit ungeheurer Pracht begraben. Die Priester aber zogen durch das Land und suchten einen neuen Apis. Hatten sie einen solchen gefunden, dann wurden große Freudenfeste gefeiert. 4. Begräbnis. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Dabei wurde der Leib ausgeschnitten und die Eingeweide herausgenommen. Dann rieb man den Leib mit allerlei Salben ein, legte ihn eine Zeitlang in Salzwasser, bestrich ihn mit Gummi und umwickelte ihn mit Binden. Die so zubereitete Leiche tvnrde Mumie genannt. Die Gräber der Reichen wurden in Felsen gehauen. Die Armen begrub man im lockern Sande. Dem Begräbnis der Könige und Vornehmen ging ein Totengericht voran. Da konnte jeder den Verstorbenen anklagen, und nicht eher durfte dieser in die Grabkammer gebracht tverden, als bis alle Schuld durch die Angehörigen gesühnt war. Nach dem Tode hält Osiris mit 32 Bei- sitzern in der Unterwelt Gericht über jeden Menschen. Hat der Mensch auf Erden schwer gesündigt, so wird seine Seele in einem Tierkörper (Hund, Schwein u. s. w.) Rcalienbuch A. (Alte Geschichte.) A. 1

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 7

1905 - Leipzig : Voigtländer
durfte einen Stand wählen, wie er ihm gefiel, sondern jeder mußte in dem Kreise bleiben, dem der Vater angehörte, und das Geschäft ergreifen, das der Vater betrieben hatte. Die Hauptkasten waren die Priester, die Kriegsleute, die Gewerbetreibenden und die A ck e r b a u e r. Das höchste Ansehen besaßen die P r i e st e r, welche die oberste Kaste bildeten. Sie besorgten nicht allein den Gottesdienst, sondern sie beschäftigten sich auch als die einzigen im Volk mit wissenschaftlichen Dingen: sie waren Sternkundige, Richter, Ärzte und Baumeister. Selbst die Könige ließen sich von ihnen beraten und mußten sich vielfach nach ihren Vorschriften richten. Die Könige, welche Pharaonen genannt wurden, gehörten nicht der Priesterkaste an, sondern den Kriegern, deren Kaste an Vorzug und Ehre gleich auf die Priester folgte. Die Kaste der Gewerbetreibenden war sehr zahlreichste umfaßte^ die Handwerker, die Künstler, die Krämer und Kaufleute. Außer den Ackerbauern, welche die vierte Kaste bildeten, gab es endlich noch Hirten; sie wurden gehaßt und verachtet, namentlich die Schweinehirten, denn diese durften nicht einmal einen Tempel betreten, weil sie für unrein galten. 2. Die ägyptischen Götter. Die Ägypter verehrten eine Menge Götter: es waren besonders die großen Naturkräfte, die Segen und Gedeihen oder auch Schaden und Verderben bringen. Darum hatten sie außer den guten Gottheiten auch böse. Die höchsten Götter hießen Osiris und Isis. Osiris war nichts anderes, als die Sonne oder auch der Nil, weil diese die Fruchtbarkeit des Landes bewirken; unter seiner Gemahlin Isis dachte man sich den Mond oder die Erde, die alle ernährt. Sehr merkwürdig ist der Tierdienst der Ägypter. Viele Tierarten galten für heilig, besonders Katzen, Hunde, Krokodile, Ibisse und andere. Die Nachrichten von der Verehrung, die ihnen erwiesen wurde, sind fast unglaublich. Wer eins dieser Tiere mit Vorsatz umbrachte, wurde mit dem Tode bestraft; ja wer eine Katze auch nur aus Versehen tötete, mußte sterben. Bei einer Feuersbrunst trug man weit mehr Sorge für die Rettung der Katzen, als für die Löschung des Brandes, und wenn eine Katze in die Flammen geriet, so wurde große Wehklage erhoben. Starb in einem Hause eine Katze, so schor sich darin jedermann die Augenbrauen ab; starb ein Hund, so schor man sich den Kopf kahl. Tote Katzen wurden einbalsamiert und an einer heiligen Stätte beigesetzt. Vor allen Tieren aber wurde der Apis hoch verehrt, der einen prächtigen Tempel in der Hauptstadt Memphis hatte und von angesehenen Männern bedient wurde. Der Apis war ein Stier

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 8

1892 - Leipzig : Hirt
8 Das Altertum. Z>as Altertum. 2. Morgenlndische Völker. Das Morgenland ist die Wiege des Menschengeschlechts, der Staaten und der Kultur. Die gypter. Schon im vierten Jahrtausend v. Ch. hatten die gypter in dem beraus fruchtbaren Thale des unteren Nils (Karte Nr. 3) einen geordneten Staat und viele bedeutende Städte. Der Pharao regierte mit unbeschrnkter Gewalt, lie sich aber meistens beeinflussen durch die Priester. Diese bildeten die vornehmste der Kasten (erblichen Stnde), in die das Volk zerfiel. Sie und die zweite Kaste, die Krieger, besaen den grten Teil der Lndereien. Die brigen Stnde: Kauf-lente, Handwerker n. a., waren weniger streng abgeschlossen. Unter den Priestern erhielt sich als Geheimlehre der ursprngliche Glaube an einen Gott, während sich das Volk im Laufe der Jahrtau-sende eine Unzahl von Gttern bildete. Die eigentliche Nationalgottheit war Osiris mit seiner Gemahlin Isis. Abgebildet wurden die Gtter-hufig mit einem Tierkopf. berhaupt genossen die Tiere eine wunderbare Verehrung. Heilige Tiere waren: das Krokodil, das Ichneumon, Hund, Katze u. ct. Wer ein solches Tier ttete, wurde selber gettet. Am meisten aber wurde der heilige Stier (Apis) zu Memphis, der fr eine Fleisch-werduug des Osiris gehalten wurde, verehrt. Vielleicht hngt der Tierdienst zusammen mit dem eigentmlichen Glauben der das Leben nach dem Tode. Die Seele mute im Vorhofe der Unterwelt vor dem Throne des Osiris eine strenge Prfung bestehen, wobei das Herz auf der Wage der Gerechtigkeit gewogen wurde (Fig. 2). Die Seelen der Gerechten zogen ein in die Gefilde des Sonnengottes, die der Ungerechten aber muten auf die Erde zurck und zur Luterung 3000 Jahre lang durch Tierleiber wandern, um dann ein neues menschliches Leben zu beginnen. Zugleich glaubten die gypter, da die Fortdauer der Seele abhngig sei von der Erhaltung des Krpers. Daher wurden die Leichen sorgfltig einbalsamiert und diese Mumien" in den ewigen Husern" beigesetzt. Besondere Sorgfalt wurde auf die Knigsgrber verwandt, viereckige Pyramiden, von denen die hchsten (150 m) fast die Hhe der Klner Domtrme erreichen. Die Pyramiden sind die ltesten auf uns gekommenen Denkmler der Baukunst. (Fig. 4.) Niedriger, aber umfangreicher waren die Tempel (Fig. 3). Vor dem Eingange standen Obelisken mit Inschriften. Das Innere bestand aus

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 4

1899 - Gera : Hofmann
4 der Ernte verwandelt sich der Boden von der Sonnenglut in roten Staub. Das wunderbare Land ist nacheinander ein Meer von Süßwasser, dann von Blumen und Früchten und zuletzt von Staub. In Oberägypten lag das hundertthorige Theben, in Mittel- ägypten Memphis (heute Kairo), in Unterägypten oder dem Delta Sais und On (Heliopolis). 2. Das in Kasten geteilte Volk. An der Spitze des Staates stand der König oder Pharao. Er galt als Nachkomme des Sonnen- gottes Ra und genoß fast göttliche Verehrung. Bei seiner Thronbesteigung wurde er durch die Oberpriester in alle Geheimnisse der Religion ein- geweiht. Das Volk war in Kasten, d. h. abgeschlossene Berufsstände, geteilt. Besonders traten die beiden Kasten der Priester und Krieger hervor, die aber nicht streng gesondert waren. Neben diesen begünstigten Kasten stand das erwerbende Volk, der Nährstand, zu welchem Acker- bauer, Künstler, Handwerker, Kaufleute, Schiffer u. a. gehörten. Priester und Krieger waren in der Regel im Besitz aller höheren Staatsämter, jedoch völlig vom Könige abhängig. Das Land war in 42 Bezirke ge- teilt, die von vornehmen Statthaltern verwaltet wurden. Ihnen zur Seite standen „Schreiber" und „Richter". Eine Inschrift in Ober- Ägypten rühmt von einem Statthalter, „er habe die Arbeiten für den König verrichtet, die Abgaben seines Bezirks richtig abgeliefert, den Bezirk geliebt, Witwen und Waisen nicht betrübt, Fischer und Hirten nicht ge- stört, für die Kanäle gesorgt und Hungersnot abgewehrt, habe alle Felder bestellen lassen und Großen wie Kleinen gleichmäßig Wohlthaten erwiesen". Die Priester waren auch als Baumeister, Richter, Ärzte, Schriftgelehrte und Traumdeuter thätig. Die sogenannten Weisen aus ihrer Mitte um- gaben als ständige Ratgeber den König. Die Priester trugen meist weiß- leinene Gewänder und geschorene Häupter und mußten rein und heilig leben. Die Krieger bildeten die Schutzwehr des Landes, unter ihnen die Garden die Ehrenwache des Königs. Beide Kasten hatten reiche Lehen, namentlich an Grundbesitz. Die Ackerbauer waren meist Pächter der Priester und Krieger. Gewöhnlich wählte der Sohn den Berus seines Vaters, doch konnte auch der Niedriggeborene zu den höchsten Ämtern auf- steigen, wenn er durch höhere Bildung den Titel eines „Schreibers" erworben hatte und sich durch Tüchtigkeit auszeichnete. — Den Verkehr mit den Ausländern vermittelten Dolmetscher. Als unrein galten die Hirten und diejenigen, die das Gewerbe des Leiböffnens beim Balsa- mieren der Toten ausübten. Die Unreinen durften keinen Tempel be- treten und sich mit den andern Ständen nicht vermischen. 3. Die uralte Bildung des Volkes zeigte sich besonders in der Religion, in der Baukunst, in der Wissenschaft und in der Lebens- weise. a) Die Religion war phantasievoll. Die Kräfte der Natur wurden als Götter verehrt und ihnen nützliche oder schädliche Tiere geweiht, mit deren Köpfen man die Götter abbildete. Der Sonnen- dienst war der eigentliche Mittelpunkt des religiösen Kultus. Als ältester

9. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 4

1892 - Gera : Hofmann
4 einen See, aus dem die hher gelegenen Punkte wie Inseln ragen. Vom Oktober ab tritt der Nil langsam in sein Bett zurck und hinterlt einen fetten Schlamm, in dem die Gewchse ein ppiges und rasches Gedeihen entfalten. Nach der Ernte verwandelt sich der Boden von der Sonnen-glut in roten Staub. Das wunderbare Land ist nacheinander ein Meer von Swasser, dann von Blumen und Frchten und zuletzt von Staub. In Obergypten lag das hnndertthorige Theben, in Mittel-gypten Memphis (heute Kairo), in Untergypten oder dem Deltas Sais. *) Das Aquarell ein in Wasserfarben ausgefhrtes Bild. 2) Das Delta oder Mndungsland des Nil war nach ferner hnlichkeit mit dem dreieckigen griechischen Buchstaben D oder Delta O) so genannt. Alle hnlichen Flumndungen heien Deltamndungen. 2. Das Volk war in Kasten, d. h abgeschlossene Stnde, ein-geteilt. Man unterschied drei Hauptkasten: 1. Die Priester, 2. die Krieger, 3. den Nhrstand (das erwerbende Volk). Letzteres wird gewhnlich wieder in mehrere Kasten geschieden: Ackerbauer, Knstler, Handwerker, Kaufleute, Schiffer, Hirten zc. Die Priester waren die Pfleger der Knste und Wissenschaften, reich, unabhngig und als Rat-gebet des Knigs von groem Einflu auf seine Handlungen. Sie trugen weileinene Gewnder und geschorene Hupter und muten rein und heilig leben. Die Krieger (Fuvolk) whlten aus ihrer Mitte den König oder Pharao. Dieser war sehr oft nur der ausfhrende Arm fr die Gedanken der Priester. Man erwies ihm gttliche Ehre; nur mit niedergeworfenem Leibe durfte man ihm nahen. Die Krieger waren die Ehrenwache des Knigs und die Schutzwehr des Landes. Sie hatten reiche Lehen.3) Die Ackerbauer waren meist Pchter der Priester und Krieger. Kaufleute, Knstler und Handwerker gehrten zu den Gewerbtreibenden. Jeder durfte nur ein Gewerbe treiben und mute es auf den Sohn vererben. Die Nilschiffer befnhren den Strom als Fischer und im Handelsverkehr. Die Dolmetscher^) ver-mittelten den Verkehr mit den Auslndern. Die Hirten waren ver-achtet; die Schweinehirten galten als ebenso unrein wie ihre Tiere. Sie durften keinen Tempel betreten und sich mit keiner anderen Kaste vermischen. (Vergl. die Israeliten in Gosen!) 3) Das Sehen (von leihen) nur zum Gebrauch oder unter der Be-dingung der Rckgabe verliehenes Gut oder Land. 4) Dolmetschen = aus fremder Sprache in eine bekannte bertragen. 3. Die Religion. Die Krfte der Natur wurden als Götter verehrt und ihnen ntzliche oder schdliche Tiere als Sinnbilder geweiht. Mit den Kpfen dieser Tiere bildete man die Götter ab. Der Sonnendienst war der Mittelpunkt des religisen Kultus. Osiris wurde als die belebende Sommersonne verehrt; dessen Gemahlin Isis war die hervorbringende Erdgttin, Typ hon der Gott der Vernichtung. Auch der segenspendende Nil wurde heilig gehalten. Heilige Tiere waren Ibis, Sperber, Krokodil, Ichneumon und Katze. , Aus brennenden

10. Die Weltgeschichte - S. 30

1881 - Heidelberg : Winter
30 Kap. 8. Z 38. Die Aegypter. (Tempel u. Paläste. Das Ruinenfeld v. Theben.) beobachteten eine große Reinlichkeit und in Bezug auf Speise und Trank eine strenge Lebensweise. Unter ihnen fanden verschiedene Abstufungen statt: die höheren Klassen betrieben das in ihren heiligen Büchern niedergelegte höhere (esoterische) Wls,en, die andern gaben sich mit den praktischen (exoterischen) Wissenschaften und Künsten ab, unter ihnen fanden sich die Aerzte, Naturforscher, Astronomen, Richter, Baumeister. — Die Kriegerkaste hatte zwei Ordnungen, die der eigentlichen Krieas-männer (160,000 M. stark), welche gegen den Feind gebraucht wurden, und die der Jünglinge, welche (250,000 M. stark) Kriegsvorübungen trieben und beim Könige die Wache hatten. Alle Krieger besaßen eine Art Soldatenlehen, bestehend aus Ländereien von je zwölf Morgen Landes, meist in Unterägypten, das den Einfällen der äußeren Feinde am meisten ausgesetzt war. Obgleich der König aus dieser Kaste gewählt wurde, so war sie doch den Priestern untergeordnet. — Die dritte Kaste war die der Ackerbauer oder (nach Herodot) der Rinderhirten: sie waren wahrscheinlich die Pächter auf den den Priestern und Kriegern gehörenden Ländereien. — Die Kaste der Gewerbtreibenden enthielt die Kaufleute, Künstler und Handwerker, deren technische Fertigkeit schon mehrere tausend Jahre v. Chr. einen hohen Grad erreicht hatte, .jeder durfte nur ein Gewerbe treiben, das auf den Sohn übergehen mußte. — Dann kam die Kaste der Nilschiffer, die sehr zahlreich war. — Die sechste Kaste war die der Dolmetscher, die erst im 7. Jahrhundert v. Chr. aufkam und aus Griechen bestand, welche vom König Psammitich (auch Psammeüch), der die Aegypter helle» mfuen wollte, in's Land gerufen worden waren; sie dienten als Handlanger und Mäkler rm Verkehr der Griechen und Aegypter. Die niedrigste Kaste war die der Schweinehirten, die gleich ihren Tieren als unrein geachtet wurden, daher keinen Tempel betreten, noch durch Heirat mit andern Kasten sich vermischen durften. — Ein neuerer Forscher (Ampere) hat übrigens nachgewiesen, daß die Scheidung der ägyp-Irschen Kasten nicht so schroff war, wie in Indien, wo sie noch mehr auf einem Rassen» unterschiede beruhte; nur zwischen den niedern und hohem Lebensstellungen sei die Kluft io auffallend groß gewesen. (38.) Die Baudenkmäler stammen wohl zumeist aus der Zeit der Vereinigung des ganzen ägyptischen Landes zu einem Reiche. Zu diesen Monumenten, die für die Geschichtsforschung von höchster Wichtigkeit sind, gehören vorzüglich: 1. die Ruinen von Palästen und Tempeln, von denen die auf den Inseln Philä und Elephantine, ganz besonders aber die Ruinen der altberühmten „hundertthorigen" Stadt Theben in Thebais die wichtiq-sten sind; 2. die Obelisken oder Spitzsäulen in Oberägypten, elf an der Zahl, deren jeder aus einem einzigen, 50 bis 180 Fuß hohen Granitblock gehauen ist; 3. die Pyramiden in Mittelägypten, welche weit größer als die äthiopischen, bald einzeln, bald gruppenweise anzutreffen sind, und unter denen die sogenannte Cheops-Pyramide im N. W. von Memphis die größte ist, indem ihre Grundfläche 72,000 Quadrat-Fuß, jede ihrer vier Seitenlängen 650 Fuß, und ihre Höhe, welche früher 800 Fuß betragen haben soll, jetzt noch 465 Fuß mißt; 4. die Ruinen des Labyrinths, eines viereckigen Wundergebäudes, das aus 1500 ober- und 1500 unterirdischen geradlinigen Kammern bestand, aber nur noch in Trümmerhaufen vorhanden ist; 5. der künstliche (jetzt leere) See Möris, dessen Riesendämme den Zweck hatten, die während der Nilüberschwemmung in sie einströmenden Wasser in der trockenen Jahreszeit wieder ausströmen zu lassen und die Ebenen samt der Hauptstadt Memphis zu bewässern; — endlich 6. die Katakomben oder unterirdischen Begräbniskammern, die sich in

11. Das vierte Schuljahr - S. 616

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
616 16. Rückblick. Ziel: Die Natur — ein Kampf ums Dasein. Wenn wir uns das Leben im Walde genauer in seinen verschiedenen Wechselwirkungen ansehen, so finden wir. daß Menschen und Tiere und Pflanzen in einem beständigen Kanipfe miteinander leben. Die Natur ist ein Kampf, in dem der Stärkere siegt. Wunderbar erscheint uns die Zweckmäßigkeit dieses Wettbewerbes, wenn wir bedenken, daß ohne diesen gegenseitigen Angriffs- und Verteidigungskrieg organisches Leben gar nicht möglich wäre. „Das Lebenszeichen des Lebens ist Zerstörung." (Grumbkow.) Hirsch und Rehe leben von den Rinden und Blättern der Bäume und Sträucher. Die Vögel verfolgen Kerbtiere, Würmer, Larven, Raupen u. s. w. und suchen sie bis ins Holz der Bäume hinein. Nützliche In- sekten vernichten, töten und fressen andere schädliche: der Puppenräuber fürchtet sich nicht, sich mit seiner Beute von den höchsten Bäumen herab- zustürzen, die Spinne baut ihr Netz an jedem Ort, um Fliegen u. a. zu fangen. Der Kuckuck versäumt seine Elternpflichten zum Besten seiner Kinder; diese zeigen den schwärzesten Undank ihren Pflegern gegenüber. Die Natur selbst schützt ihre Pfleglinge, indem sie sie genügend zum Kampfe ausrüstet; so enthält die Maiblume ihr Gift, so hat der Birken- same seine Flügel, das Reh sein Gehörn, der Laufkäfer seine Kiefern, der Specht sein wunderbares Handwerkszeug, so findet der schwache Vogel sein Unterkommen u. s. w. Überall, wohin wir blicken, heißt es Aufpassen, um sich vor Feinden zu sichern und Zugreifen, um genügend Nahrung zu finden. Die Natur hat's Tieren und Pflanzen nicht leicht gemacht; aber jedes Ding findet das ihm nötige Teil. (Selbstredend hat der Lehrer hier noch einige bestimmte Nahrungs- ketten selbst zu bilden und festlegen zu lassen.) Iv. An Wegen und Hecken. 17. Situationsbild. Ziel: Ein Spaziergang ins Dorf. Wir gehen vom Schulhause aus durch einen der Gärten hindurch an die Grenze des Dorfes, wo die Gärten durch Hecken und Stakete oder Planken und Gatter vom Felde getrennt sind und verfolgen den Weg, der uns rings um den Ort führt.

12. Realienbuch - S. I

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Die Ägypter. 1. Das Cand. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 bis 30 à breite Niltal. Dieses Tal verdankt seine Fruchtbarkeit ganz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. Die Städte liegen im Niltale dicht beieinander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 Km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo skeiroj, entstanden. 2. Kasten, Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände. Die beiden Hauptstände hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Krieger. Sie waren erblich, und so mußte jeder Sohn werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Nebenstände: Ackerbauer, Hand- werker, Hirten, Kaufleute usw. Eigentliche Kasten bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stände miteinander verheiraten durften, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Religion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben verehrten sie Hunde, Katzen, Schlangen, Krokodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere. Diese waren die Sinnbilder ihrer vielen Götter. Wer ein solches Tier tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", das Sinnbild des Osiris. Er war am ganzen Leibe schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Knie die Speisen. 4. kegräbnis. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Dabei wurde der Leib aufgeschnitten und die Eingeweide herausgenommen. Dann rieb man den Leib mit allerlei Salben ein, legte ihn eine Zeitlang in Salz- wasser, bestrich ihn mit Gummi und umwickelte ihn mit Binden. Die so zube- reitete Leiche wurde Mumie genannt. Die Gräber der Reichen wurden in Felsen gehauen. Die Armen begrub man im lockeren Sande. Dem Begräbnis der Könige und Vornehmen ging ein Totengericht voran. Da konnte jeder den Verstorbenen anklagen, und nicht eher durfte dieser in die Grabkammer gebracht werden, als bis alle Schuld durch die Angehörigen gesühnt war. Nach dem Rcalienbuch A. (Alte Geschichte.) 1

13. Realienbuch - S. I

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschichte des Altertums. Die Ägypter. 1. Das Cand. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 bis 30 km breite Niltal. Dieses Tal verdankt [eine Fruchtbarkeit ganz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. Die Städte liegen im Nütale dicht beieinander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo [feiro], entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände. Die beiden Hauptstände hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Krieger. Sie waren erblich, und so mußte jeder Sohn werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Nebenstände: Ackerbauer, Hand- werker, Hirten, Kaufleute usw. Eigentliche Kasten bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stände miteinander verheiraten durften, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Religion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben verehrten sie Hunde, Katzen, Schlangen, Krokodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere. Diese waren die Sinnbilder ihrer vielen Götter. Wer ein solches Tier tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", das Sinnbild des Osiris. Er war am ganzen Leibe schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen präch- tigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Knie die Speisen. 4. Regräbnis. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Dabei wurde der Leib aufgeschnitten und die Eingeweide herausgenommen. Dann rieb man den Leib mit allerlei Salben ein, legte ihn eine Zeitlang in Salzwasser, bestrich ihn mit Gummi und umwickelte ihn mit Binden. Die so zubereitete Leiche wurde Mumie genannt. Die Gräber der Reichen würd m in Felsen gehauen. Die Armen begrub man im lockeren Sande. Dem Begräbnis der Könige und Vornehmen ging ein Totengericht voran. Da konnte jeder den Verstorbenen anklagen, und nicht eher durfte dieser in die Grab- kammer gebracht werden, als bis alle Schuld durch die Angehörigen gesühnt war. Nach dem Tode hält Osiris mit 32 Beisitzern in der Unterwelt Gericht über jeden Menschen. Hat der^Mensch auf Erden schwer gesündigt, so wird seine Seele in einem Tierkörper (Hund, Schwein usw.) auf die Erde zurückgeschickt. Hier muß er ein zweites oder drittes Leben durchmachen, bis seine Seele rein und gut ist. Realienbuch A. (Alte Geschichte.) 1

14. Realienbuch - S. I

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geichichfe des Altertums. Die Ägypter. 1. Das Tand. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 bis 30 km breite Niltal. Dieses Tal verdankt seine Fruchtbarkeit ganz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. Die Städte liegen im Niltale dicht beieinander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 Km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo [feiro], entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände. Die beiden Hanptstände hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Krieger. Sie waren erblich, und so mußte jeder Sohn werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Nebenstände: Ackerbauer, Hand- werker, Hirten, Kaufleute usw. Eigentliche Kasten bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stände miteinander verheiraten durften, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Keligion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben verehrten sie Hunde, Katzen, Schlangen, Krokodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere. Diese waren die Sinnbilder ihrer vielen Götter. Wer ein solches Tier tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", das Sinnbild des Osiris. Er war 6" ganzen Leibe schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Knie die Speisen. 4. kegräbnis. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Dabei wurde der Leib aufgeschnitten und die Eingeweide herausgenommen. Dann rieb man den Leib mit allerlei Salben ein, legte ihn eine Zeitlang in Salz- wasser, bestrich ihn mit Gummi und umwickelte ihn mit Binden. Die so zube- reitete Leiche wurde Mumie genannt. Die Gräber der Reichen wurden in Felsen gehauen. Die Armen begrub man im lockeren Sande. Dem Begräbnis der Könige und Vornehmen ging ein Totengericht voran. Da konnte jeder den Verstorbenen anklagen, und nicht eher durfte dieser in die Grabkammer gebracht werden, als bis alle Schuld durch die Angehörigen gesühnt war. Nach dem Realienbuch A. (Alte Geschichte.) 1

15. Realienbuch - S. I

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschichte des Altertums. Die flgypfer. 1. Das Land. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 bis 30 km breite Niltal. Dieses Tal verdankt seine Fruchtbarkeit ganz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. Die Städte liegen im Niltale dicht beieinander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 Km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo [feiro], entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stünde. Die beiden Hauptstünde hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Krieger. Sie waren erblich, und so mußte jeder Sohn werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Nebenstände: Ackerbauer, Hand- werker, Hirten, Kaufleute usw. Eigentliche Kasten bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stände miteinander verheiraten durften, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Keligion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben verehrten sie Hunde, Katzen, Schlangen, Krokodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere. Diese waren die Sinnbilder ihrer vielen Götter. Wer ein solches Tier tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", das Sinnbild des Osiris. Er war am ganzen Leibe schwarz und hatte ans der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Knie die Speisen. 4. kegräbnis. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Dabei wurde der Leib aufgeschnitten und die Eingeweide herausgenommen. Dann rieb man den Leib mit allerlei Salben ein, legte ihn eine Zeitlang in Salz- wasser, bestrich ihn mit Gummi und umwickelte ihn mit Binden. Die so zube- reitete Leiche wurde Mumie genannt. Die Gräber der Reichen wurden in Felsen gehauen. Die Armen begrub man im lockeren Sande. Dem Begräbnis der Könige und Vornehmen ging ein To tengericht voran. Da konnte jeder den Verstorbenen anklagen, und nicht eher durfte dieser in die Grabkammer gebracht werden, als bis alle Schuld durch die Angehörigen gesühnt war. Nach dem Realienbuch A. (Alte Geschichte.) 1

16. Griechische Geschichte - S. 22

1889 - Heidelberg : Winter
22 Von der dorischen Wanderung bis zum Anfang der Perserkriege. Auch die diesen Göttern gereihten Tiere galten für heilig, darunter besonders ein Stier von schwarzer Farbe mit weißem Dreieck auf der Stirne, welcher den Namen Hapi (Apis) führte. Daneben wurden auch Krokodil, Sphinx, Ichneumon, Affe, Katze, Ibis, Sperber und andere Tiere verehrt (Tierdienst). Die Ägypter glaubten an ein Fortleben der Seele nach dem Tode. Da sie sich dasselbe von der Erhaltung des Körpers abhängig dachten, balsamierten sie die Leichname mit großer Sorgfalt ein, um ihnen eine lange Dauer zu verleihen \ Ist die Seele ins Totenrach übergetreten, so trifft Osiris (der als Totenrichter „Serapis" heißt) Entscheidung, ob die Seele zu den Göttern eingeführt werden solle oder ob sie zu ihrer Reinigung eine Wanderung durch gewisse Tierseelen antreten müsse (Seelenwanderung). Die Ägypter lebten bis ans König Psammetich (im 7. Jahrhundert v. Chr.) vom Verkehr mit aller Welt abgeschlossen; sie waren in 7 Kasten eingeteilt, d. h. in einzelne, nach dem Berus streng geschiedene Klassen, unter welchen die beiden Kasten der Priester und Krieger besondere Vorrechte genossen, während die Kasten der Landbauer, Handwerker und Hirten verachtet und bedrückt wurden. Die ägyptische Priesterschaft erreichte schon srühc eine hohe Stufe der Bildung; namentlich leisteten sie Bedeutendes in der Mathematik, Astronomie, Heilkunde. Zu ihren Aufzeichnungen bedienten sie sich der Bilderschrift, der Hieroglyphen. Von der ägyptischen Litteratur haben sich nur die aus den Baudenkmälern eingezeichneten Inschriften und die in den Mumienkammern aufgefundenen Papyrusrollen erhalten. Unter den Künsten gelangte besonders die Baukunst zu hoher Blüte; zu den noch heute erhaltenen großartigen Bandenkmälern gehören 1. Die Pyramiden in der Nähe von Memphis bei dem heutigen Dorfe Gizeh; sie enthalten die Grabkammern der Könige. 2. Die zahllosen Ruinen von Palästen und Tempeln in der (hundert-thorigen) Stadt Thebä in Oberägypten, welche die ganze Breite des Thalfeldes auf beiden Seiten des Nil ausfüllen. Darunter befinden sich kolossale Götterbilder (namentlich des Osiris), Sphinxallecn, Obelisken (Spitzsäulen aus einem Stein), Pyramiden, Pylonen. 3. Die in die libyschen Felsberge eingehauenen Grabkammern (Katakomben), reich verziert mit Hieroglyphen und Wandgemälden von wunderbarer Farbenfrische, welche sich aus die Lebensbeschäftigungen der alten Ägypter beziehen; in diesen Grabkammern sind taufende von Mumien und Sarkophagen aufgeschichtet. Ältere Geschichte Ägyptens. Ägypten wurde von Königen (Pharaonen d. i. Söhnen der Sonne) beherrscht. Schon ihm Jahre 3000 v. Chr. bestand ant Eingang. des Delta ein mächtiges Königreich, dessen Hauptstadt Memphis war. Als 1 Zur Einbalsamierung bedienten sie sich vor allem des 931 um (einer Art Berg-Asphalt). Danach wurden die in Steinsärgen verwahrten und in Grabkammern (Katakomben) beigesetzten Leichen „Mumien" genannt.

17. Theil 1 - S. 109

1864 - Langensalza : Greßler
109 Buchenbrett geschlagen wird, das zwischen zwei Stricken in der Schwebe hängt. Weit in den Wald hinein dringt der Ruf dieser Tisch- glocke. Beim Essen fährt zuerst der Köhlermeister mit seinem hölzernen Löffel in die Schüssel; dann kommt der Schlittner und dann erst der Lehrjunge. Legt der Meister seinen Löffel zur Seite, so thun es die Andern auch. Der Junge reinigt darauf den Napf und die Löffel, trägt Holz für die Nacht zur Feuerstätte und begiebt sich mit den Uebrigen zur Ruhe, wenn die Abendlieder der Drossel verklungen sind. ^Am frühen Morgen zieht der Vogelsteller, die Leimruthen in der Hand, die Lockvögel im Bauer, in den Wald, um Gefangene zu machen. Wo ein Busch sich findet, da setzt er ein Bauer mit einem Vogel hin; fehlt es an Gebüsch, so steckt er einen buschigen Zweig in die Erde. An den äußersten Sitzen der Zweige befestigt er die mit- genommenen Leimruthen, und dann legt er sich in der Nähe auf die Lauer. Die Lockvögel fangen sogleich an zu singen. In den Tannen schallt der Gesang wieder, und immer näher rücken die freien Sänger. Da setzt sich ein sorgloser Vogel auf die Leimruthe, er wollte mit dem unbekannten Sänger um die Wette jubeln; aber das Lied erstickt ihm in der Brust. Der Vogelsteller springt herbei und steckt ihn ohne Erbarmen in einen bereitstehenden Käfig. So wird ein Vogel nach dem andern auf die Leimruthe gelockt, bis die Sonne hoch am Himmel steht. Dann wird es still im Walde; der Vogelsteller kehrt zufrieden in seine Hütte zurück. Aber nicht nnr Leimruthen, auch Netze werden angewandt, um die Vögel des Waldes eiuzufangen. Man spannt sie in Rahmen und befestigt diese so au einem großen, offenen Kasten, daß sie von zwei Seiten wie ein getheilter Deckel auf den an der Erde stehenden Kasten fallen können. Eine solche Vorrichtung heißt ein Vogelheerd. Soll der Fang beginnen, so werden die Netzdeckel in die Höhe ge- klappt. Eine Schnur zum Zuziehen geht nach einem Häuschen, in welchem der Vogelsteller sitzt. Auf dem Boden des Kastens laufen Vögel herum, angeschirrt und angezäumt, so daß sie nicht entweichen können. Die Lockvögel dagegen sind in der Nähe des Heerdes in Verstecken vertheilt und rufen in den Wald hinein. Sobald Vögel in den Kasten geflogen sind, zieht der Vogelsteller die Fallthüren zu, und es ist um die Freiheit der arglosen Thiere geschehend — Die Vogelheerde des Harzes haben einen alten und hohen Ruf. Saß doch Herzog Heinrich an einem Vogelheerde des Harzes, als ihm die Krone von Deutschland angeboten wurde. Den Krammetsvögeln, Weindrosseln u. s. w. stellt man ihres wohl- schmeckenden Fleisches wegen nach, und zwar mittelst Schlingen. Dies geschieht im Herbste, und der Brocken ist dann ganz von

18. Die Geschichte des Alterthums - S. 61

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
20. Das Kastenwesen Der Inder. 61 Diese letzteren mögen die Qüdräs gewesen sein, welche in der nach der Trennung der östlichen und westlichen Arier festgestellten indischen Kastenverfassung die vierte Kaste constituirten. Erst nach der Trennung der arischen Volksmasse scheinen sich aucht die Priester zu einer Kaste abgeschlossen zu haben. So war denn eine Einthei-lung des indischen Volkes in vier Stände entstanden, von denen, den indischen heiligen Schriften gemäß, die Brahmanäs die erste Stelle einnahmen ; die zweite die Kshaträs; die dritte die eigentlich Arjäs genannte Masse, welche aber auch als Haupttheil des Volkes den allgemeinen Namen für Mensch, vig (im Plural vig-äs), führten; die vierte bildeten ursprünglich die Unterworfenen, zu denen aber in älteren Zeiten, ehe die Kastenverfassung noch streng abgeschlossen war, auch die verarmten oder sonst herabgekommenen arjäs gedrängt wurden. Den B rahm anen allein, mit Ausschluß der übrigen Kasten, steht zu die'erklärung der Vedas, der Beistand bei Anderer Opfer und das Empfangen von Almosen aus reinen Händen. Dem Wesen nach sollten sie aber die Repräsentanten und Förderer des ganzen geistigen Lebens des indischen Volkes sein; aus ihren Reihen traten die Lehrer, die höheren Staatsbeamten, Richter, Gelehrten, Weisen, Dichter u. s. w. hervor. Ihre Lebensweise soll streng und tadellos sein; sie sollen keine Schätze sammeln, sondern nur so viel zu erwerben suchen, als für ihre Lebensbedürfnisse genügt. Natürlich ward diese Vorschrift schon seit den ältesten Zeiten nicht sonderlich beobachtet. Die Brahmanen, im Besitze der einträglichsten Aemter, benutzten ihre Stelle auf recht orientalische Weise, so weit wir die Geschichte verfolgen können; zum Zweck des Lebensunterhalts darf schon nach dem Gesetzbuche des Manu der Brahmane auch Kriegsdienste, Ackerbau, Kaufmannschaft, Viehzucht u. s. w. treiben. Ihre Ländereien sollen frei von Abgaben sein. Wollten die Brahmanen die höchste Ehre genießen, zu welcher ihre Geburt sie befähigte, so mußten sie sich dem Studium der Vedas insbesondere widmen und dem damit verknüpften Anachoretenleben. In diesem Falle war höchste Sittenreinheit und Tugend, letztere in dem stärkst-ascetischen Sinne, ihr Hauptrequisit. Ehrgeiz sowohl als auch heilige und würdige Motive haben von je her und selbst jetzt noch Brahmanen in diese reine und ehrenvolle Bahn geführt; allein eben so häufig, oder vielmehr noch häufiger, trieben sie sich an den verderbten indischen Höfen der Fürsten und anderer Großen herum, wie insbesondere die indischen Dramen zeigen. Die Kriegerkaste, ursprünglich Kshatra {Sd&Qoi bei Arrian als Volksname), später Kshatrija, deren Beschäftigung der Kriegsdienst ist, hatte der Theorie nach das Vorrecht, daß die Könige aus ihr stammen mußten, wiewohl dies im Leben wenig beobachtet wurde. Manu's Gesetzbuch erlaubt aber den Kshatrijas im Fall der Noth auch die Betriebsamkeit der Vaisjas. Die Kaste der Ackerbauer und Handelsleute, Vaigjäs, ursprünglich vigäs,

19. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. I

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschichte des Altertums. V Die Ägypter. 1. Einteilung des Landes. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 — 30 km breite Nilthal, das durch die alljährlichen Überschwemmungen des Nils aus einem wüstenähnlichen Staubgefilde in das fruchtbarste Ackerland umgewandelt wird. (S. Erdk. Ägypten S. 88.) Doch dehnte sich ihre Herrschaft noch viel weiter nach beiden Seiten hin aus. Man unterschied Ober-, Mittel- und Unterägypten. Die Städte lagen in dem Nilthal dicht bei einander. Die bedeutendsten von ihnen waren in Oberägypten Theben, in Mittelägypten Memphis, die Hauptstadt des Landes. In Unterägypten wurde später Alexandria gegründet. An Stelle des „loothorigen Thebens" findet man heute nur noch 4 kleine Dörfer, und 7 km nörd» lich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo, entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände oder Kasten. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den 42 heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Nach der Priesterkaste folgte die Kaste der Krieger. Ihre Mitglieder durften kein Handwerk treiben. Im Frieden ernährten sie sich von dem Ertrag der ihnen zugeteilten Ländereien; im Kriege aber erhielten sie einen Sold. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk bildete gewissermaßen die 3. Kaste; jedoch bestand zwischen Kaufleuten, Handwerkern, Ackerbauern, Schiffern und Hirten ein ähnlicher, aber größerer Unterschied, wie wir ihn noch heute bei allen Völkern finden, und da die Beschäftigung erblich war, so trat dieser Unterschied später immer schroffer hervor. 3. Religion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen wurden Osiris und Isis verehrt. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Beide — so versinnbildlicht die Göttersage den Kreislauf der Natur — werden von Typhon (dem glühenden Wüstenwinde) bekämpft. Osiris unterliegt und wird von Typhon erschlagen, der ihn in einem Kasten in den Nil versenkt. Weinend sucht Isis seinen Leichnam. Sem Sohn rächt ihn und jagt den Typhon in die Wüste zurück. Osiris aber entsteht zu neuem Leben. — Aber nicht bloß in geheimen Naturkräften, sondern auch in gewissen heiligen Tieren offenbarte sich nach der Anficht der alten Ägypter die Gottheit. Deshalb verehrten sie Hunde, Katzen, Tiere, Krokrodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere, die ihnen entweder Nutzen oder Schaden brachten. Wer ein solches Tier tötete, wurde nut dem Tode bestraft. Starb die Katze im Hause, so schoren sich die Hausbewohner zum Zeichen der Trauer die Augenbrauen ab. Beim Tode eines Hundes schor man sich den ganzen Kopf kahl. Tote Katzen wurden einbalsamiert und an geweihten Stätten aufbewahrt, ebenso die Krokodile. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", weil man glaubte, daß in ihm die Seele Osiris fortlebe. Er war am ganzen Letfce schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Realienbuch. A. (Alte Geschichte.) A i

20. Realienbuch - S. I

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Die Ägypter. 1. Das Hand. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 bis 30 Irrn breite Niltal. Dieses Tal verdankt seine Fruchtbarkeit ganz allein den alljährlichen Überschwemmungen des Nils. Die Städte liegen im Niltale dicht beieinander. Die bedeutendsten von ihnen waren Theben und Memphis. Am Meere wurde später Alexandria gegründet. 7 km nördlich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo [fetro], entstanden. 2. Kalten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände. Die beiden Hauptstünde hießen Kasten. Zu ihnen gehörten die Priester und die Krieger. Sie waren erblich, und so mußte jeder Sohn werden, was sein Vater war. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese waren zugleich die „ersten Priester". Sie wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk gliederte sich in verschiedene Nebenstände: Ackerbauer, Hand- werker, Hirten, Kaufleute usw. Eigentliche Kasten bildeten diese nicht, da sich die Angehörigen dieser verschiedenen Stünde miteinander verheiraten durften, was bei den wirklichen Kasten nicht der Fall war. 3. Keligion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen galten Osiris und Isis. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Daneben verehrten sie Hunde, Katzen, Schlangen, Krokodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere. Diese waren die Sinnbilder ihrer vielen Götter. Wer ein solches Tier tötete, wurde mit dem Tode bestraft. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", das Sinnbild des Osiris. Er war am ganzen Leibe schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Knie die Speisen. 4. kegräbnis. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Dabei wurde der Leib aufgeschnitten und die Eingeweide herausgenommen. Dann rieb man den Leib mit allerlei Salben ein, legte ihn eine Zeitlang in Salz-- wasser, bestrich ihn mit Gummi und umwickelte ihn mit Binden. Die so zube- reitete Leiche wurde Mumie genannt. Die Gräber der Reichen wurden in Felsen gehauen. Die Armen begrub man im lockeren Sande. Dem Begräbnis der Könige und Vornehmen ging ein Totengericht voran. Da konnte jeder den Verstorbenen anklagen, und nicht eher durfte dieser in die Grabkammer gebracht werden, als bis alle Schuld durch die Angehörigen gesühnt war. Nach dem Realienbuch A. (Alte Geschichte.) 1