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1. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 126

1889 - Leipzig : Veit
126 Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866). tionen widmen. Ich rechne dabei aus die Unterstützung der Landesvertreter, denen Ich mit gewohnter Offenheit und altem Vertrauen entgegen kommen werde. Mit derselben Treue, mit der Ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde Ich auch an der neuen Verbindung, in die Ich jetzt getreten, halten, und soweit es in Meinen Kräften steht, alles anwenden, um dieselbe, wie für Unser engeres, so auch für Unser weiteres Vaterlaud möglichst segensreich werden zu lassen. Möge der Allmächtige Unsre gemeinsamen Bemühungen segnen, und Sachsen, wie vordem, ein Land des Friedens, der Ordnung, des thätigen Strebens, der Bildung, der Sittlichkeit und Gottesfurcht bleiben. Teplitz, den 26. Oktober 1866. Johann." 70. Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866). Uber die Haltung der sächsischen Truppen in der Schlacht bei Königgrätz, am 3. Juli 1866, berichtet ein preußischer Offizier: „Die Sachsen, das war etwas ganz andres; trefflich geschult, sich mit verzweifelter Tapferkeit wehrend, schien auch das Verhältnis der Ossiziere zu den Soldaten ein ganz andres zu sein, wie bei den Österreichern. Da lag Ordnung und Disziplin darin! Das »klappte« ganz anders, wenn Sie diesen Ausdruck besser verstehen, und ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß ein jeder von uns dachte: „Wie schade, daß diese Armee, die der unsern so nahe verwandt ist, uns gegenüber steht!" Der Generalfeldmarfchall Graf Moltke urteilte folgendermaßen: „Daß die Sachsen sich überall und besonders bei Problns ausgezeichnet geschlagen haben, das wissen Sie — auch daß sie die einzigen waren, die in der großen Entscheidungsschlacht nicht von dem panischen Schrecken ergriffen wurden, der die Niederlage der Österreicher in wilde Flucht verwandelte. Eine geschlagene Armee, die, dem Unvermeidlichen sich fügend, ruhig und geordnet das Schlachtfeld verlaßt, kann sich dem Sieger fast ebenbürtig zur Seite stellen, und wollte Gott, daß dies geschehe — und bald." 71. Ein Urteil des Kronprinzen Albert über 1866. Xi6er den Kamps des Jahres 1866 äußerte sich Kronprinz Albert sechs Jahre später dahin: „Bundestreue mußte unsrerseits gehalten werden, ganz gleich wie die Dinge lagen. Jeder, der den Verhältnissen ans den Grund schauen konnte, mußte zu der Überzeugung gelangen, daß

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1. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 51

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 51 — Prinz Albert verstand es, sich die Liebe und Achtung seiner Soldaten zu erwerben. Darum folgte man gern seinem Befehle. Dies schildert ein anderes Gedicht: „Soldat, das ist mein Leben, Soldat ist meine Lust, Der Kronprinz kommandieret, Trägt Sterne auf der Brust. Er schaut auf uns hernieder, Er reitet uns voran, Es kennet unser Albert Wohl einen jeden Mann. Er tut mit uns kampieren Im Biwak auf dem Feld: ,Guten Morgen, Kameraden!^ Das Leben uns gefällt." Zum Lohne für seinen Mut und sein Geschick erhielt Albert hohe Auszeichnungen und wurde ferner zum Major befördert. So hatte sich Albert seine ersten Sporen als Kriegsheld verdient. 3. Kronprinz Albert als Führer des sächsischen Heeres im preußisch-österreichischen Kriege. Im Jahre 1854 wurde Alberts Vater Johann König von Sachsen. Von der Zeit an hieß Albert Kronprinz von Sachsen. Auch im Frieden widmete er sich mit aller Hingabe dem Heereswesen und bildete sich so zum obersten Heerführer aus. Sein Feldherrngeschick an den Tag zu legen, ward ihm im Jahre 1866 Gelegenheit geboten. In diesem Jahre entstand ein Kriegs zwischen Preußen und Österreich. Der König Johann hielt zu Österreich. Deswegen erklärte Preußen auch an Sachsen den Krieg. Die sächsische Armee war zu schwach, sich allein den Preußen entgegenzustellen. Darum zog Johann mit derselben nach Böhmen. Zuvor wurden die Elbbrücken bei Riesa und Meißen gesprengt, um die Preußen am Vordringen zu hindern. Aber diese besetzten trotzdem rasch ganz Sachsen mit Ausnahme der Festung Königstein. König Johann übertrug den Oberbesehl seines Heeres dem Kronprinzen Albert. Die sächsische Armee wurde dann der österreichischen untergeordnet. Zum ersten Male kämpften die Sachsen bei Gitschin mit. Obgleich sie tapfer fochten, mußten sie doch mit den Österreichern vor den siegreichen Preußen zurückweichen. Dann kämpften sie bei Koniggrätz mit, wo die Entscheidung stattfand. Einen ganzen Tag stritten die Sachsen an der Seite der Österreicher gegen die Preußen. 4*

2. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 282

1897 - Leipzig : Baedeker
— 282 — 4. Der Kampf in Böhmen. Die Österreicher hatten ihre Hauptmacht in Böhmen unter dem Oberbefehl des Feldzeugmeisters v. Benedek aufgestellt, welche nach der Vereinigung mit den Sachsen (etwa 50000 Mann) 300000 Mann zählte. Ihr gegenüber standen drei preußische Armeen: die erste Armee, 93000 Mann, geführt von Prinz Friedrich Karl, stand in Sachsen nebst der Elbarmee, 46000 Mann, die General Herwarth befehligte. An der Spitze der zweiten oder schlesischen Armee, 115000 Mann, stand der Kronprinz Friedrich Wilhelm. Am 23. Juni drangen die Elb- und erste Armee in Böhmen ein und siegten in den nächsten Tagen über verschiedene österreichische Korps bei Hühnerwasser, Münchengrätz und Gitschin. Gleichzeitig war auch der Kronprinz mit seiner Armee durch die Pässe des Riesengebirges herangezogen und hatte die Österreicher bei Trautenau, Nachod und Skalitz geschlagen. Immer näher rückten sich die preußischen Heere und nötigten so die Österreicher zu einer Entscheidungsschlacht? dies war die Schlacht bei Königgrätz. 5. Die Schlacht bei Königgrätz. Sobald die Vereinigung der drei preußischen Heere bevorstand, begab sich König Wilhelm am 30. Juni 1866, begleitet von dem Kriegsminister von Roon, dem Ministerpräsidenten Grafen von Bismarck und dem General von Moltke, der den Kriegsplan entworfen, selbst auf den Kriegsschauplatz, um den Oberbefehl über das Gesamtheer zu übernehmen. Am 2. Juli erfuhr er in seinem Hauptquartier zu Gitschin, daß die Österreicher nordwestlich von Königgrätz eine feste Stellung genommen hätten; sogleich wurde beschlossen, am nächsten Tage (3. Juli) den Angriff zu beginnen. Die erste Armee sollte das Centrum des Feindes, die Elbarmee die linke Seite und die Armee des Kronprinzen, welche am weitesten zurückstand, die rechte Seite angreisen. Die Stellung der Österreicher war eine äußerst günstige. Vor sich hatten sie den Bach Bistriz, dessen Überschreitung den Preußen große Schwierigkeiten bereiten mußte. Von dem höchsten Punkte, dem Dorfe Ehlum aus, ließ sich das ganze Gebiet beherrschen. Morgens um 8 Uhr begann der Kampf. Mutig rückten die Preußen vor. Gegen neun Uhr überschritten sie die Bistriz; aber nun erschienen wie durch Zauberschlag auf allen Anhöhen österreichische Batterien und eröffneten ein mörderisches Feuer auf die Preußen. Doch todesmutig schritten dieselben voran; jede Anhöhe mußte erstürmt, jeder Wald erkämpft werden; zu Tausenden sanken die Tapferen in dem schrecklichen Kugelregen dahin. General Fransecky ging mit 3000 Mann und 90 Offizieren auf einer Seite in einen Wald hinein, und mit nur zwei Offizieren und 400 Mann kam er auf der andern Seite heraus. Die ganze Heldenschar schien eine Beute des Todes. Schon war die Mittagsstunde vorüber, unentschieden schwankte noch die Schlacht. Sehnsüchtig wurden die Fernrohre nach Osten gerichtet, wo der Kronprinz herkommen sollte. Dieser war indessen durch strömende Regengüsse und den ausgeweichten Lehmboden lange aufgehalten worden, erschien aber bald nach Mittag noch recht-

3. Neuzeit - S. 395

1897 - Leipzig : Wunderlich
richteten sich nach Osten, woher der Kronprinz kommen mußte. Bange fragte einer den andern: „Kommt er noch nicht?" „Ist er da?" Sechs Stunden lang hielt die Heldenschar in dem furchtbaren Kugelregen standhaft aus. Sie schien eine Beute des Todes zu werden. Wie Wellington bei Waterloo sehnsüchtig die Ankunft Blüchers erwartete, so harrte auch Wilhelm mit Spannung dem Eingreifen seines Kronprinzen. Aber wie Blücher ward auch der Kronprinz von dem aufgeweichten Boden im raschen Vorwärtseilen gehemmt. Bis an die Achsen sanken zuweilen die Geschütze ein. Endlich um zwei Uhr langte er auf dem Kampfplatze an. Wie ein Lauffeuer durcheilte diese frohe Kunde die preußischen Reihen und entflammte von neuem ihren Mut. Vergessen waren Hunger, Durst und Ermattung. Die ganze Linie rückte vor. Von drei Seiten wurden jetzt die Österreicher angegriffen und heftig bestürmt. Der Kronprinz nahm Chlum, den Mittelpunkt der feindlichen Hauptmacht, sodaß diese den Rückzug antreten mußte. Selbst die tapferen Sachsen, die heldenmütig unter ihrem Kronprinzen Albert fochten, mußten weichen. Je länger, desto mehr artete der Rückzug in wilde Flucht aus. Um den fliehenden Feind hart zu verfolgen, stellte sich der greise König Wilhelm selbst an die Spitze seiner Reiterei. Hierbei geriet er in Lebensgefahr, sodaß ihn Graf von Bismarck bat, sich doch nicht allzusehr dem Feuer auszusetzen. Freundlich erwiderte er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Die Feinde retteten sich eiligst nach der Festung Königgrätz. Gegen Abend konnte Moltke seinem obersten Kriegsherren siegesstolz verkünden: „Eure Majestät haben nicht nicht bloß die Schlacht, sondern den ganzen Feldzug gewonnen." Die Soldaten aber meinten: „Dem König gerät's." Unter Freudeuthränen umarmte der König seinen siegreichen Sohn und schmückte seine Brust mit dem Verdienstorden, der höchsten Auszeichnung für Feldherren, denn seinem rechtzeitigen und thatkräftigen Eingreifen war der herrliche, entscheidende Sieg hauptsächlich zu verdanken. Doch bedeckten 9000 Preußen, teils tot, teils verwundet, die Walstatt; die Österreicher hatten noch größere Verluste erlitten, außerdem über 20000 Gefangene und 180 Geschütze eingebüßt. „Der Tag von Königgrätz hat schwere Opfer gekostet, aber er ist ein Ehrentag für die ganze Armee, auf welche das Vaterland mit Stolz und Bewunderung blickt," sagte Wilhelm in seinem Tagesbefehle an das Heer. 6. Das Ende des Krieges mit Österreich. Die Preußen verfolgten das geschlagene Heer Benedeks unermüdlich und ließen es nicht wieder zum Stehen kommen. Unter kleineren Gefechten drangen sie unaufhaltsam bis Preßburg und bis in die Nähe von Wien vor. Die schöne Donauhauptstadt war den Siegern säst wehrlos preisgegeben. Es nützte dem Kaiser Franz Joseph nichts, daß seine Südarmee die Italiener geschlagen hatte;■ wollte er nicht alles aufs

4. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 8

1911 - Breslau : Handel
Staaten). Mit Preußen gingen nur einige kleine deutsche Staaten und das Königreich Italien. Das preußische Heer war in vier Armeen eingeteilt. Die I. Armee stand bei Görlitz. Ihr Anführer war Prim Friedrich Karl. Die Ii. Armee stand bei Glatz. Anführer: Kronprinz Friedrich Wilhelm. Die Iii. Armee („Elbarmee") stand bei Torgau. Anführer: General Herwarth von Bittenfeld. Die Iv. Armee („Mainarmee") stand am Main. Anführer: General Bogel von Falckenstein. Den Oberbefehl über das preußische Heer führte König Wilhelm. Den Plan zum Kriege hatte Moltke aufgestellt. Das österreichische Heer (unter Benedek) stand in Böhmen. Sachsen, Hannover und Kurhessen wurden von den Preußen zuerst besetzt. Zwischen den Preußen und Hannoveranern kam es bei Langensalza (Prov. Sachsen) zur Schlacht. Die Hannoveraner mußten sich ergeben. Die Sachsen waren nach Böhmen gezogen und hatten sich mit den Österreichern vereinigt. Die vereinigten Österreicher und Sachsen wurden von den Preußen (der I. und Iii. Armee) bei Münchengrätz und Gitschin in Böhmen geschlagen. Kronprinz Friedrich Wilhelm war auch nach Böhmen gezogen. Er hatte die Österreicher bei Nachod und Skalitz besiegt. (General von Steinmetz, der „Löwe" von Nachod.) Die Hauptschlacht im Deutschen Kriege war Bei Königgrätz in Böhmen am 3. Juli 1866. Königgrätz. Die Österreicher standen in dieser Schlacht auf den Hügeln zwischen Königgrätz und Sadowa. Sie waren durch Wälder und Dörfer gut geschützt und hatten 700 Kanonen aufgestellt Die Preußen standen im Tale. Ihr Anführer war König Wilhelm. Die Schlacht begann um 8 Uhr morgens. Prinz Friedrich Karl und General Herwarth von Bittenfeld griffen die Österreicher zuerst an. Um Mittag war die Schlacht noch unentschieden. Gegen 2 Uhr kam der Kronprinz mit seiner Armee an. Nun wurden die Österreicher besiegt. König Wilhelm gab seinem Sohne einen hohen Verdienstorden (Pour le merite). Die Süddeutschen wurden von dem General Vogel von Falckenstein (bei Kissingen und Aschaffenburg) besiegt. Friede. Als nun gar die Preußen gegen Wien marschierten, baten die Österreicher um Frieden. Er wurde in Prag geschlossen. Preußen erhielt die heutigen Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Österreich mußte außerdem 60 Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Es trat aus dem Deutschen Bunde aus. Preußen gründete den Norddeutschen Bund. Dazu gehörten alle (22) Staaten nördlich vom Main. An der Spitze des Norddeutschen Bundes stand der König von Preußen.

5. Bilder aus der sächsischen Geschichte - S. 6

1889 - Leipzig : Veit
6 Inhalt. 39. Drangsale und Einäscherung Bautzens (1633. 1634)............................. 64 40. Die Lausitzen kommen an Sachsen (1635)........................................... 67 41. Die Verwüstung Sachsens durch den dreißigjährigen Krieg . . . . 69 42. Friedensfeier für Beendigung des dreißigjährigen Kriegs (1650) ... 71 43. Gründung von Johanngeorgenstadt (1654)........................................... 72 44. Geschäftsordnung am Hofe Johann Georgs I. (f 1656)............................... 73 45. Die erste landesherrliche Verordnung über das Postwesen im Kurfürstentums Sachsen (1661)...............................................................73 46. Wahlspruch Johann Georgs Ii. (| 1680).......................................... 75 47. Johann Georg Iii. vor Wien (1683).............................................. 75 48. Kurfürst Friedrich August I. wird König von Polen (1697) .... 82 49. Das erste Meißner Porzellan auf der Leipziger Messe (1710) ... . 84 50. Das Lustlager bei Zeithain (1730)................................................ 85 51. Uber des Kurfürsten Friedrich August I. und Königs von Polen letzte Tage (t 1733)..................................................................... 91 52. Das wendische Vaterunser..........................................................93 53. Die Belagerung Dresdens (1760)................................................... 94 54. Friedensfeier nach dem Abschlüsse des Hubertusburger Friedens (1763) 96 55. Die Schlacht bei Jena (1806)..................................................... 97 56. Sachsen wird Königreich (1806)................................................. 99 57. Das sächsische Wappen, die Titulatur des Königs u. s. w. (1806) . . 99 58. Leipzig während der Völkerschlacht (1813)................................101 59. König Friedrich August der Gerechte nimmt Abschied vou seinen Unterthanen, die der Krone Preußen zufallen sollen (1815) 105 60. Friedrich August der Gerechte kehrt nach Sachsen zurück (1815) ... 106 61. Von der Verfassung des Königreichs Sachsen...............................106 62. Eröffnung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn (1839)......................... 114 63. Prinz Johann und seine Söhne.............................................117 64. Zwei Gedichte des Prinzen Johann (1839)................................. 119 65. Das Treffen bei Düppel (1849) ....................................... 120 66. König Johann stiftet die goldene Amtskette für den jedesmaligen Rektor der Universität (1855)........................................................... 121 67. Robert Schumann (1810—1856)............................................. 121 68. Ernst Rietschel (1804—1861)............................................. 124 69. Der deutsche Krieg (1866)............................................... 125 70. Zwei preußische Urteile über die Sachsen bei Königgrätz (1866) ... 126 71. Ein Urteil des Kronprinzen Albert über 1866 126 72. Schlacht bei Gravelotte (1870).................................................... 127 73. Kronprinz Albert wird Oberbefehlshaber der Iv. Armee (1870) . . . 127 74. Gefecht bei Nouart (1870)......................................................... 128 75. Treffen bei Beaumont (1870)....................................................... 128 76. Schlacht bei Sedan (1870)......................................................... 128 77. Heeresbefehl des Königs Johann (1870)............................................. 129 78. Schlacht bei Villiers (1870)............................................ 129 79. Kronprinz Albert vor Paris (1870. 1871)........................................... 130 80. Kaiser Wilhelm I. und Kronprinz Albert (1871)......................................131 81. Kronprinz Albert wird Generalfeldmarschall (1871)..................................132 82. König Albert übernimmt die Regierung (1873)....................................... 132 83. Richard Hartmann (1809—1878)...................................................... 133 84. Ludwig Richter (1803—1884)........................................................ 134 85. Die Wettinfeier (1889)............................................................ 135

6. Geschichte für sächsische Schulen - S. 146

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
i — 146 — anschließenden Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig u. a.) vom Deutschen Bunde zurück, der damit sein Ende erreichte. Noch einmal bot Preußen seinen nächsten Nachbarn (Sachsen, Hannover, Knrhessen und Nassau) den Frieden an, jedoch vergeblich. Drei Tage später waren diese Länder von Preußen besetzt. Die sächsische Armee war unter der Führung des Kronprinzen Albert nach Böhmen gegangen, um sich hier mit der österreichischen zu vereinigen. 2. Der Verlauf des Feldzuges. Die Hauptmacht des preußischen Heeres suchte die Österreicher in Böhmen auf. Am 3. Juli 1866 kam es zwischen 1866 Königgrätz und Sadowa zur Entscheidungsschlacht. Tapfer wurde auf beiden Seiten gekämpft. Der Kronprinz von Preußen, der am Nachmittage nach Moltkes Plan auf dem Schlachtfelde eintraf, gab. den Ausschlag. Die Österreicher mußten sich in trostloser Verfassung zurückziehen. Nun gingen die Preußen gerade' auf Wien los. Bald war das Heer nur noch 20 km davon entfernt. Die Wiener konnten vom Stephansturm schon die preußischen Wachtfeuer sehen. Inzwischen waren die Hannoveraner bei Langensalza zur Übergabe gezwungen und auch die süddeutschen Staaten besiegt worden. 3. Friede. Jetzt sah sich der Kaiser von Österreich genötigt, um Waffenstillstand zu bitten. Dieser wurde ihm im Vorfrieden zu Nickolsburg gewährt. 1866 Em 23. August kam der Friede zu Prag zustande. Darin wurde festgesetzt, daß Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. an Preußen fallen sollten. Österreich mußte aus dem Deutschen Bunde ausscheiden. Die anderen besiegten Staaten, darunter auch Sachsen, hatten nur eine Kriegskostenentschädigung zu zahlen. Preußen errichtete nun unter seiner Führung den Norddeutschen Bund, dem auch Sachsen beitreten mußte. Die Fürsten und Freien Städte waren durch Gesandte im Bundesrat vertreten und das Volk durch seine gewählten Abgeordneten im Reichstage. Bundesrat und Reichstag berieten die Gesetze. Die Regierungs-geschäste leitete der Bundeskanzler Graf Bismarck. Heer, Flotte, sowie Zoll-, Post- und Telegraphenwesen waren gemeinsame Angelegenheiten des Bundes. Auf der Grundlage des Norddeutschen Bundes ist dann später das Deutsche Reich ausgebaut worden. Der Norddeutsche Bund schloß .mit den süddeutschen Staaten ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis, demzufolge der König von Preußen für den Fall eines Krieges den Oberbefehl auch über alle Truppen der süddeutschen Staaten erhielt. 4. Die Einigung Italiens. Früher bestand Italien aus mehreren Einzelstaaten mit selbständigen Fürsten; die Lombardei und Venetien aber standen unter der Herrschaft Österreichs. Da unternahm es der König Viktor Emanuel von Sardinien, Italien zu einigen. Als Bundesgenossen standen ihm die Franzosen zur Seite. Österreich wurde im . Jahre 1859 besiegt und trat die Lombardei ab. Die kleineren Staaten (Toskana, Modena, Parma) verjagten ihre Fürsten und erklärten sich durch Volksabstimmung für den Anschluß an Sardinien. Im nächsten Jahre eroberte der Freischarenführer Garibaldi Sizilien und Neapel, also den ganzen Süden der Halbinsel. Viktor Emanuel wurde zum Könige von Italien ausgerufen. Im Kriege 1866 gegen Österreich war Italien Preußens Bundesgenosse. Es unterlag zwar zu Lande und wurde auch in der Seeschlacht bet Lissa von dem tüchtigen Admiral Tegethoff geschlagen, erhielt aber infolge der preußischen Siege beim Friedensschluß Venetien. Gern hätte Viktor Emanuel auch den Kirchenstaat gehabt und Rom zu seiner Hauptstadt gemacht, aber Rom hielten die Franzosen

7. Geschichte der Neuzeit - S. 170

1892 - München [u.a.] : Franz
170 Der Krieg des Jahres 1866. Württemberg, Sachsen und Hannover, die beiden Hessen, das Großherzogtum Baden, das Herzogtum Nassau und Frankfurt. Auf preußischer die norddeutschen Kleinstaaten und Italien. Wenige Tage nach dem gegen Preußen gerichteten Bnndes-Besetzung tagsbeschlnß rückten preußische Truppen in Hannover und bald von Hannover, darauf in Kurhessen ein, von wo der Kurfürst als Gefangener abge-Sachsmutl ^"hrt wurde. Die Streitkräfte dieser beiden Staaten zogen sich zurück, um sich mit den süddeutschen Bundestruppen zu vereinigen. Nachdem auch Sachsen von den Preußen besetzt worden, war ganz Norddeutschland in preußischen Händen. König Wilhelm I. erließ zwei Proklamationen an die deutsche Nation und an das preußische Volk. Darauf begann erst der eigentliche Krieg, der einen Monat (22. Juui bis 22. Juli) dauerte und auf drei Schauplätzen geführt wurde: in Böhmen, um den Main und in Oberitalien. Die Ent-Böhmischer scheidung erfolgte auf dem böhmischen Kriegsschauplatz, wo die zug. preußische Hauptmacht unter dem Oberbefehle des Königs Wilhelm Moltke. und der Leitung seines Generalstabschefs von Moltke gegen die österreichische Nordarmee und die Truppen des Königreichs Sachsen Benedek. unter dem Befehl des österreichischen Generals Benedek kämpfte. Nachdem die Preußen in drei Heersäulen, die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld von Sachsen, die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl vou der Lausitz, die schlesische Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Glatz aus, durch die Gebirgspässe in Böhmen eingedrungen waren und den Feind in mehreren Gefechten (bei Nachod, Soor und Skalitz durch die schlesische Armee — bei Münchengrätz und Gitfchin durch die erste Armee) znrück-Königsgrätz gedrängt hatten, kam es am 3. Juli 1866 bei Königgrätz und 3. Juli 1866. Sadowa zur Entscheidungsschlacht. Am frühen Morgen eröffneten hier die Armeen Friedrich Karls und des Generals Herwarth den Angriff auf die durch waldige Höhen und fumpsige Niederungen gedeckte Stellung Benedeks. Nachdem die preußischen Truppen unter solch ungünstigen Verhältnissen Stunden lang ausgeharrt hatten, erschien am Nachmittage die Armee des Kronprinzen nach angestrengtem Marsche über regenerweichtes Erdreich und entschied den Sieg, indem sie den Österreichern in Flanke und Rücken fiel. Mit Hinterlassung des größten Teiles ihres Geschützes, vieler Fahnen und Gefangenen flüchteten diese, während die Sachsen sich in guter Ordnung zurückzogen. Nachdem die Preußen die Hauptstädte von Böhmen und Mähren besetzt, rückten sie unaufhaltsam Waffenstill- 9e9en ^en t,or* Jetzt schloß Österreich, das auch seine Hoffnung stand von auf französische Hilfe bald schwinden sah, den Waffenstillstand von Nikolsburg. Nikolsburg, aus dem dann der Friede von Prag hervorging. Unterdessen hatte auch der Kampf auf dem westlichen Kriegsschauplatz einen günstigen Verlauf für Preußen. Die

8. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 52

1918 - Leipzig : Hirt
— 52 erforbersidj, welche das Reich beschaffen muß. Ein großer Teil dieser Ausgaben wird ans dem Ertrage der Zölle und Reichssteuern 6estritten E/re °uf Tabak Vieh, Fleisch, Getreide, Zucker, Salz usw. gelegt sind.' Was fehlt müssen die Emzelstaaten nach dem Verhältnis der Einwohnerzahl aus Landesmitteln beitragen (Matrikularbeiträge). Der Reichstag kann weder nach eigener Entschließung zusammentreten, noch sich vertagen schließen oder auslösen. Der Kaiser beruft ihn und zwar mindestens einmal jährlich; durch Beschluß des Bundesrates kann der Reichstag zum Zwecke der Neuwahl aufgelöst werden; dies kann jedoch nur mit Ru-stimmung des Kaisers erfolgen. Iii. Des geeinten Reiches treuer Freund. 1. Was Kronprinz Albert von Sachsen als Feldherr leistete Eine der kräftigsten Stützen des neuen Deutschen Reiches war König Albert von Sachsen, geboren am 23. April 1828 als erster Sohn des späteren Königs Johann. Schon frühzeitig erhielt er eine allseitige Bildung des Geistes und Gemüts; im Alter von 15 Jahren betrat er die militärische Lausbahn. m Jahre 1849 nahm er an dem deutsch-dänischen Kriege teil und legte in Schleswig-Holstein Zeugnis von seinem reichen militärischen Wissen, von seiner Unerschrockenheit und Kaltblütigkeit ab. Im preußisch-österreichischen Kriege von 1866, in dem Sachsen aus Seite Österreichs stand, befehligte der damalige Kronprinz das ganze sächsische Heer. Er erkannte gar bald die Unfähigkeit der österreichischen Oberbefehlshaber und sah den unglücklichen Ausgang des Krieges voraus. Trotz dieser schmerzlichen Erfahrungen erfüllte er seine Pflicht und deckte mit seinen braven Sachsen bei Königgrätz in meisterhafter Weise und mit Selbstverleugnung die Flucht des geschlagenen Kaiserheeres. Bei der Gründung des Norddeutschen Bundes trat Kronprinz Albert als kommandierender General des 12. (sächsischen) Armeekorps in das Bundesheer ein. Als solcher griff er in die Gestaltung des deutsch-französischen Krieges mit ein, an welchem die Sachsen unter seiner Führung ruhmvollen Anteil nahmen. Der sächsische Thronerbe erwarb sich durch seine umsichtige und sichere .Kriegführung das hohe Vertrauen des obersten Kriegsherrn, unseres Kaisers Wilhelm. Derselbe übergab ihm als besondere Auszeichnung ötu Oberbefehl über die vierte Armee und ernannte ihn später zum Reichsfeldmarschall. So hat Kronprinz Albert nach dem Ausspruche des Kaisers das neue deutsche Banner mit aufgerichtet und durch das treue Blut feiner Sachsen die Einheit der deutschen Stämme kitten helfen. 2. Wie König Albert im Frieden für sein Volk sorgte. Im Jayre im 1873 bestieg Kronprinz Albert als König den Thron seiner Väter. Bei Übernahme der Regierung gelobte er, „allezeit Recht und Gerechtigkeit zu handhaben und die Wohlfahrt und das Beste des Landes in väterlicher Fürsorge zu fördern". Er hat fein Versprechen treulich gehalten und ist zum Wohle und zur Freude seines Volkes in den Wegen seines weisen und gerechten Vaters gewandelt. Des Landes und des Volkes Wohlstand zu heben, war allezeit König Alberts Bestreben. Unter seiner Regierung ist unser «Lachsenland der rechte Boden für Gewerbe und Hattbel, die Heimat für Kunst und Wissenschaft, die Pflegstätte guter Schulen geblieben. Dem König Albert lag ebenso die Blüte der Jnbnstrie und das

9. Grundzüge der Sächsischen Geschichte für Lehrer und Schüler höherer Schulen - S. 61

1892 - Dresden : Huhle
— 61 - Friedrich Wilhelm von Preußen) machten die Jserlinie unhaltbar und 1866. erzwangen den Rückzug nach Südosten. Erst bei Gitschin am 29. Juni kamen die Sachsen ins Gefecht (die Brigade „Kronprinz" bei Diletz), mußten aber trotz tapferster Gegenwehr unter herben Verlusten (27 Offiziere, 587 Mann) die Stellung aufgeben und sich auf die österreichische Hauptmacht bei Königgrätz zurückziehen. In der gewaltigen Entscheidungsschlacht des 3. Juli bildeten sie auf dem Höhenrande von Prfchim und Problns den äußersten linken Flügel und leisteten anfangs der Elbarmee erfolgreichen Widerstand. Erst als die Österreicher von der Armee des Kronprinzen von Preußen völlig umgangen wurden und in Auflösung nach der Elbe zurückwichen, traten auch die Sachsen nach schweren Verlusten (59 Offiziere, 1489 Mann) in fester Ordnung den Rückzug an (Kronprinz Albert im 1. Jägerbataillon) und gingen bei Pardubitz über die Elbe. Die königliche Familie folgte den Truppen von Prag nach Wien. § 114. Zu weiteren ernsten Kämpfen kam es indessen nicht, vielmehr machte zunächst der Vorfriede von Nikolsburg am 26. Juli, dann der Friede von Prag am 23. August dem Kriege ein Ende. Er wahrte für Sachsen, vorbehaltlich seines Eintritts in den Norddeutschen Bund, den vollen Besitzstand, da Österreich dies zur Bedingung machte und Graf Bismarck einer französischen Einmischung durch raschen Friedensschluß zuvorkommen wollte. Benst nahm feine Entlassung und wurde durch R. von Friesen ersetzt. Doch kam der förmliche Friede zwischen Sachsen und Preußen erst am 21. Oktober in Berlin zustande. Sachsen trat dem zu gründenden Norddeutschen Bunde bei, organisierte seine Truppen als Xii. Armeecorps nach preußischem Muster, überließ Post- und Telegraphenwesen an den Bund und zahlte 10 Millionen Thaler Kriegsentschädigung. Bis zur völligen Umgestaltung des sächsischen Heerwesens blieben preußische Truppen in den wichtigsten Städten und auf dem Königstein. Am 26. Oktober kehrte König Johann nach Pillnitz zurück, am 3. November hielt er seinen Einzug in Dresden. Seine Proklamation „an meine Sachsen"* und seine Reise (mit dem Kronprinzen) nach Berlin am 17. Dezember leiteten das neue Bundesverhältnis aufs hoffnungsreichste ein. § 115. Mit dem Ausscheiden Österreichs aus dem deutschen Bunde war die deutsche Frage gelöst und der Boden für eine Neugestaltung unter Führung des von 5100 auf 6400 Quadratmeilen vergrößerten Preußen geebnet. Am 17. April 1867 nahm der erste 1867. Norddeutsche Reichstag die Verfassung des Norddeutschen Bundes an. Ein Gebiet von 7500 Dmeilen mit 30 Mill. Einwohnern wurde dadurch in den wichtigsten Beziehungen (Heer und * „Mit derselben Treue, mit welcher ich zum alten Bunde gestanden, werde ich zur neuen Verbindung halten."

10. Kurze Lebensbilder aus der Geschichte besonders aus der Vaterländischen - S. 28

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 28 — dadurch, daß er eine allgemeine Amnestie erließ. das heißt, alle Verbrecher, welche sich gegen das Vaterland und den König vergangen hatten, wurden frei gelassen. Schon als Prinz-Regent hatte er feine Hauptsorge dein Speere gewidmet. 2)iefes wurde jetzt ganz neu bewaffnet und um viele neue Regimenter vermehrt, und daß es gut einexercirt war, hat sich im Jahre 1864, 1866 und rm letzten Kriege gezeigt, ^m ^ahre 1864 mußte unser König in Verbindung mit einem österreichischen, sächsischen und hannoverschen Heere nach Schleswig-Holstein ziehen, um diese Herzvgthümer, welche zu Deutschland gehörten, von der Gewalt der Danen zu befreien. Denn der dänische König konnte die Deutschen in Schleswig-Holstern nicht gut leiden und bedruckte sie sehr/ Die Dänen wurden zuerst bei Danuewerke und Missunde, dann bei Düppel am 18. April 18(14 und endlich auf der Insel Alsen geschlagen. Boll Freude darüber eilte der König selbst nach Schleswig, um feinen braven Kriegern, die den Winter über im Schnee und Frost viel gelitten hatten, feinen Dank abzustatten. Anfangs wurden die beiden Herzogtümer von Preußen und Oesterreich gemeinschaftlich verwaltet. Als Oesterreich sie dann aber dem Erbprinzen von Augusienburg übergeben wollte, erbob Preußen Einsprache dagegen und^es entstand der Krieg zwischen den beiden Groß; mächten im Jahre 1866. Den Österreichern schlossen sich noch Hannover, Sachsen und die süddeutschen Staaten' an. Der Graf Moltke hatte einen vortrefflichen Plan. zu diesem Feldzuge ge-macht. Das preußische Heer marfchirte in 3 Abtheilungen nach Böhmen, die 1. Armee unter Prinz Friedrich Karl, die 2. mit der Garde unter dem Kronprinzen, die 3., die Elbarmee, unter dem General Herwarth von Bittenfeld. Den Preußen stand der Feldzeugmeister Benedek mit der österreichischen Armee entgegen. Nach einigen kleinen Gefechten bei Reichenau, Gitschin, Skalitz u. s. w. kam es am 3. Juli (1866) zur großen entscheidenden Schlacht bei Koniggrätz oder Sadowa. Der König selbst befand sich mitten auf dem Schlachtfelde in Begleitung feines 1. Ministers v. Bismarck, des Kriegsministers von Roon und des alten Moltke. Lange dauerte der Kampf. Um 2 Uhr wollte der Kronprinz mit feiner Armee auf dem Platze^fein, aber noch immer kam er nicht. Schon glaubten einige, die Schlacht fei verloren, aber da ritt der König mitten in die Reihen hinein und feuerte die Truppen an, obfchon er selbst vom Morgen an nichts mehr genoffen hatte, und die Kugeln fausten e uch immer um ihn herum. Da erschien endlich der Kronprinz mit der Garde und nun war der Sieg entschieden. Am Abend begegnete der König dem Kronprinzen, umarmte ihn und schenkte ihm den Orden pour le merite. Oesterreich mußte im Frieden zu Prag auf Schleswig-Holstein verzichten und noch 40 Million Thaler Kriegssteuer Zahlen. Die süddeutschen Truppen

11. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 335

1899 - Breslau : Hirt
Der deutsche Krieg von 1866: Schlacht bei Königgrätz. 335 ein. Am 17. Juni besetzten sie die Hauptstadt Hannover. König Georg floh mit seinen Truppen nach Süden, um sich mit den Bayern und Hessen zu vereinigen; aber in Thüringen warf sich ihm eine preußische Abteilung entgegen. Da König Georg ein ihm vom Könige Wilhelm noch einmal angebotenes Bündnis wiederum ablehnte, kam es am folgenden Tage (27. Juni) zu dem Gefechte bei Langensalza, in welchem 9000 Preußen gegen 18000 Hannoveraner mit vortrefflicher Kavallerie fochten. Zwar bewährten letztere auch hier ihre alte Tapferkeit und behaupteten das Schlachtfeld, aber schon am folgenden Tage waren sie von allen Seiten eingeschlossen und mußten sich ergeben. Da preußische Truppen Dresden und Kassel schon besetzt hatten, so war Norddeutschland erobert, bevor der eigentliche Entscheidungskampf begann. Österreich mußte seine Truppen in eine Nordarmee gegen Preußen und in eine Südarmee gegen Italien teilen; die erstere befehligte Feldzeugmeister von Benedek. Dieser teilte sein Heer in die östliche, die westliche und die Hauptarmee. Die östliche sollte in Oberschlesien einbrechen, die westliche sich mit den Sachsen und Bayern vereinigen, und die Hauptarmee sollte in Eilmärschen auf Berlin vorgehen. Sehr bald aber beschränkte er sich auf die Verteidigung und zog darum die beiden Flügel samt den Sachsen enger an sich. König Wilhelm hatte seine gegen Österreich bestimmten Truppen ebenfalls in drei Heeren aufgestellt: die erste Armee stand unter Prinz Friedrich Karl in der Lausitz; die zweite oder schlesische Armee befehligte der Kronprinz, und die dritte oder Elbarmee stand unter Herwarth von Bittenfeld in Sachsen. Alle drei Armeen sollten sich in Böhmen vereinigen. Die Österreicher hatten die Pässe der Sudeten nicht gesperrt, sie wollten den Feind vor denselben erwarten. Nach mehreren siegreichen Gefechten standen die preußischen Heere in Böhmen. Am 30. Juni begab sich der König, begleitet vom Grafen Bismarck, dem Kriegsminister Grafen Roon und dem Freiherrn von Moltke, zur Armee und übernahm den Oberbefehl. (L. 81.) 1). Schlacht bei Königgrätz. Benedek hatte auf den verschanzten Höhen hinter der Bistritz zwischen Königgrätz und Sadowa eine überaus starke und vorteilhafte Stellung eingenommen; nur ein etwaiger Rückzug war, da man die Elbe hinter sich hatte, höchst gefährlich. Am 3. Juli kam es hier zur Entscheidungsschlacht. Der König erschien schon um 8 Uhr morgens zu Roß auf dem Schlachtfelde und führte selber den Oberbefehl. Zuerst mußten die Armee des Prinzen Friedrich Karl und die Elbarmee den Kampf allein aufnehmen, da der Kronprinz noch meilenweit entfernt war. Mutig gingen die Preußen über die Bistritz und die fast uneinnehmbaren Höhen hinan, wurden aber mit einem ungeheuren Hagel von Granaten überschüttet, so daß es ihnen unmöglich war, weiter vor- 3. Juli 1866

12. Geschichten aus der Geschichte - S. 173

1890 - Königsberg i. Pr. : Koch
— 173 — auf die Dauer nur mit der Demütigung Preußens erkauft werden könne, willigte er, wenn auch mit schwerem Herzen, in Bismarcks Plan. 3. Der Krieg von 1866. Im Juni 1866 trat König Wilhelm ans dem Bundestag aus, und Österreich erklärte ihm den Krieg. Die kleinen Staaten, welche um Preußen lagen, schlossen sich an dieses an, aber die Königreiche Sachsen und Hannover und das Kurfürstentum Hessen neigten sich zu Österreich. Wilhelm forderte sie mehrmals auf, wenn sie sich vor Schaden bewahren wollten, an dem Kriege unbeteiligt zu bleiben. Sie schwankten hin und her, stellten sich aber dann aus die Seite Österreichs. Der ganze Süden, darunter Bayern und Württemberg, hielt sich gleichfalls zu Österreich. Preußen war mit seinen Vorbereitungen fertig. Der Kriegsminister von Roon hatte für die trefflichste Ausrüstung der Armee gesorgt und Moltke seinen Plan für den Krieg festgestellt. Preußen war schon vorher gefürchtet, aber feine Feinde waren doch überrascht, als gleich nach der Kriegserklärung mehrere Heere mit Macht über die Gegner hereinbrachen. Wenn auch einzelne kleine Gefechte für die Preußen ungünstig ausfielen, die Bundesgenossen Österreichs waren doch in zwei Wochen niedergeworfen. Nun begab sich der König mit Bismarck und Roon auf den Kriegsschauplatz. Die Entscheidung des Krieges hing von dem Ausfall einer großen Schlacht mit den Österreichern selbst ab. In Böhmen nahe der Festung Königgrätz standen sich am 2. Juli die beiden Großmächte gegenüber. Man hatte auf preußischer Seite die Schlacht so bald nicht erwartet, daher war nur die Armee, welche der tapfere Prinz Friedrich Karl führte, zur Stelle, während die Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm drei Meilen von Königgrätz lag, und diese mußte durchaus mithelfen, wenn die Schlacht gewonnen werden sollte. In der Nacht wurde ein Adjutant an den Kronprinzen geschickt mit der Aufforderung, am folgenden Tage spätestens in den ersten Nachmittagsstunden sich auf dem Schlachtfelde einzufinden. Es war eine schwierige Anfgabe, denn infolge heftiger Regengüsse waren die Wege so ausgeweicht, daß man nur sehr mühsam vorwärts kommen konnte. Die Soldaten des Kronprinzen waren eben beim Abkochen ihres Frühstücks, als der Adjutant eintraf, und fofort machte sich die ganze Armee auf den Weg. Unter-

13. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 282

1892 - Leipzig : Voigtländer
282 Königreich Sachsen. [14 trat und sich vor den heranrückenden Preußen mit seinen Soldaten nach Böhmen zurückziehen mußte. Hier bewährten wohl die Sachsen in der Schlacht bei Königgrätz den alten Ruhm ihrer Tapferkeit, aber die Niederlage ihrer Verbündeten konnten sie nicht abwenden. Sachsen mußte darauf in den Norddeutschen Bund eintreten, sein Heerwesen nach dem preußischen umgestalten und die allgemeine Wehrpflicht einführen. Das Wort aber, welches König Johann bei seiner Rückkehr sprach: „Mit derselben Treue, mit der ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde ich auch an der neuen Verbindung halten", hat er wahr gemacht, als der deutsch-französische Krieg 1870 ausbrach. Auch das sächsische Armeecorps, geführt zuerst von dem Kronprinzen Albert und dann voü dem Prinzen Georg, zog mit Begeisterung über den Rhein; an der Seite der preußischen Garde stürmte es St. Privat und entschied dadurch den Sieg bei Gravelotte. Bei Beaumont trieb darauf Kronprinz Albert als Oberbefehlshaber der Maasarmee zwei Corps der Franzosen über die Maas und leitete dadurch die Umzingelung von Sedan ein, und vor Paris schlugen die Sachsen bei Brie und Champigny wiederholt Ausfälle der Franzosen zurück. Daheim pflegte der Albertverein, geleitet von der edlen Kronprinzessin Carola, die Verwundeten und Kranken. — Bald nach dem ruhmvollen Kriege befiel den König ein Leiden, aber es hinderte ihn nicht, sich bis zum letzten Atemzüge mit der Regierung zu beschäftigen. Am 29. Oktober 1873 entschlief er in einem Alter von ziemlich 72 Jahren. Als die Trauerbotschaft in Berlin eintraf, schrieb Kaiser Wilhelm dem Könige Albert: „Eine große, edle Seele ist erlöst." 5. König Albert, geboren am 23. April 1828, führt die Regierung im Geiste feines Vaters fort. Und die königliche Raute prangt herrlicher denn je, seitdem er zu dem Streben seiner Ahnen, Sachsen zu einem Lande hoher Bildung und Betriebsamkeit zu machen, noch den Waffenruhm gefügt hat. Schon 1849, bei Erstürmung der Düppeler Schanzen, zeichnete er sich durch Tapferkeit und Besonnenheit aus, und 1866 und 1870 bewährte er glänzend sein Feldherrntalent. Kaiser Wilhelm I. ernannte ihn zum Generalfeldmarschall des Reiches und heftete ihm eigenhändig das eiserne Kreuz auf die Brust. Aller Welt ist bekannt, wie treu König Albert zu Kaiser und Reich steht. Seine Gemahlin, die Königin Carola, ist am 5. August 1833 geboren und eine Tochter des Prinzen Gustav von Wasa. Ihre Herzensgüte läßt sie allezeit bereit finden, die Werke der Barmherzigkeit zu beschützen und zu unterstützen. Gott hat dem edlen Königspaare das Elternglück versagt, aber die Raute grünt

14. Kleines Realienbuch - S. 8

1898 - Gera : Hofmann
8 Solche Schmach durfte sich Deutschland nicht gefallen lassen. Im Winter 1864 rückten Österreicher und Preußen über die Eider und besiegten die Dänen in mehreren Schlachten. Da retteten sich diese in die festen Düppeler Schanzen. Das waren hohe Erdmauern und tiefe Gräben mit allerlei Hindernissen. In den Gräben waren spitze Pfähle, Fallgruben, Eggen u. dgl., auf den Erdwällen standen viele Kanonen. Vom Meere beschossen dänische Schiffe die Belagerer. Doch die Preußen erstürmten am 18. April 1864 unter dem Prinzen Friedrich Karl die zehn Schanzen, machten viele Gefangene und große Kriegsbeute lind nahmen im Sturme auch die befestigte Insel Alsen ein. Da trat Dänemark im Frieden von Wien Schleswig-Holstein an Österreich und Preußen ab. So war die lange Schmach gesühnt und das „Schmerzenskind" wiedergewonnen. 5. Der tapfere Held im österreichischen Kriege 1866. Zwischen Österreich und Preußen bestand eine alte Eifersucht. Preußen war ein deutscher Staat und zum Führer Deutschlands berufen; allein Österreich gönnte ihm diesen Platz nicht und wollte selbst an der Spitze stehen. Schleswig-Holstein ver- anlaßte den Ausbruch des alten Streites. Österreich wollte daraus einen neuen Kleinstaat machen^ denn es konnte seine Oberherrschaft nur behaupten, wenn Deutschland zersplittert und uneinig blieb. Preußen aber forderte zum besten der deutsche» Wehrkraft die Hoheit über Land- und Seemacht, die Festung Rendsburg und den Kieler Hafen. Diese Forderungen wurden verweigert, ja der „deutsche Bundestag" in Frankfurt a. M. beschloß, Preußen durch Waffen- gewalt zum Gehorsam zu zwingen. Da löste Preußen den „deutschen Bund" auf und erklärte Österreich und seinen Bundesgenossen den Krieg. Mit Blitzesschnelle brach es in Hessen, Sachsen und Hannover ein und be- setzte diese Länder ohne Blutvergießen. König Johann von Sachsen rettete sich mit seinem Heere nach Böhmen. Der blinde König Georg von Hannover siegle zwar bei Langensalza überein kleines preußisches Heer, wurde aber zur Waffenstreckung gezwungen. — Nach dem Kriegsplane des schweigsamen Schlachtendenkers Moltke brach die preußische Armee mit drei Heersäulen in Böhmen ein. Die Elbarmee führte Herwarth v. Bittenfeld, die 1. Armee Prinz Friedrich Karl, die 2. Armee der Kronprinz Friedrich Wilhelm. Mit „affenähnlicher Geschwindigkeit" erschienen sie an den Aus- gängen der Gebirgspässe, siegten vom 27.—30. Juni in vielen Gefechten (bei Podol, Nachod, Münchengrätz, Trautenau, Skalitz, Gitschin rc.) und drangen in den böhmischen Elbkessel ein. Die preußische Tapferkeit und das Schnellfeuer der Zündnadelgewehre waren unwiderstehlich. Da zog sich der österreichische Oberfeldherr Benedek auf die Höhen der der Festung Königgrätz zurück. Die Entscheidung erfolgte am 3. Juli 1866 bei Königgrätz. Der greife Preußen- könig führte selbst den Oberbefehl. Früh rückte bte 1. Armee durch Wald und Feld den Anhöhen entgegen, aber ein entsetzlicher Eisenhagel begrüßte sie aus den österreichischen Kanonen. Schaurig war der Sturmlauf durch den Wald von Sadowa. Auf einer Anhöhe überwachte der König den Gang der Schlacht. Wer ihn auf seinem Schimmel sah, der mußte denken: „So sieht ein König aus, der siegen will!" In seiner Nähe platzten mehrere Granaten, da wollte ihn Bismarck von der gefährlichen Stelle wegführen. Er aber sprach: „Ich kann doch nicht davon reiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht!" Am Mittag stand die Schlacht nicht hoffnungsreich, und alle Augen sahen nach Osten, woher der Kronprinz kommen sollte. Plötzlich ging es von Mund zu Munde: „Der Kronprinz ist da!" Mit neuer Kraft ging es nun unwiderstehlich vorwärts. Als der Kronprinz den Schlüssel der feindlichen Stellung, das Dorf Chlum, nahm, da sah Benedek, daß die Schlacht verloren war, und gab Befehl zum Rück-

15. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte - S. 120

1878 - Eisenach : Bachmeister
120 Der deutsche Krieg von 1866. nahm man in Preußen die Kunde von den glorreichen Siegen und wetteiferte in Darbringung freiwilliger Gaben für die im Felde stehenden Truppen und die Verwundeten in den Lazarethen. 3- Still Königgrätz. König Wilhelm übernahm nunmehr selbst das Oberkommando über die gesummten Streitkräfte und begab sich in Begleitung Bismarcks, des Kriegs- j Ministers von Roon und des Generals von Moltke in Person auf den Kriegsschauplatz. Am 2. Juli traf er in Gitschin ein. Noch am Abende desselben Tages > wurde dem Hauptquartier die Meldung gemacht, daß Benedek seine gesammte Streit- : macht bei Königgrätz zusammengezogen habe. Sofort wurde Kriegsrath gehalten und beschlossen, die Oesterreicher am Morgen des 3. Juli auf drei Punkten zugleich anzugreifen. Prinz Friedrich Karl sollte gegen das Centrum der feindlichen Armee mar- \ schieren, Herwarth von Bittenfeld den linken und der Kronprinz den rechten Flügel derselben angreifen. Um zwei Uhr morgens waren bereits die nöthigen Befehle für den gewaltigen Kampf nach allen Seiten ausgegeben. Prinz Friedrich Karl, dessen Armee dem Feinde am nächsten stand, eröffnete um sieben Uhr die Schlacht. Bald erschien auch der greise Heldenkönig auf dem Schlachtfelde, den Kampf zu leiten. Mit ungestümem Heldenmuth gingen die braven Truppen gegen die Armee Benedeks, die auf den Höhen zwischen Sadowa und Königgrätz ; eine äußerst günstige Stellung hatte, vor. Aber bald hatten die kühnen Angreifer unter der Überlegenheit ihrer Gegner empfindlich zu leiden. Allein sie harrten mit seltener Energie und beispielloser Todesverachtung auf dem gefährlichen Ehrenposten aus. Gegen Mittag stand die Schlacht. Mit Langer Besorgniß richteteten sich des Königs Blicke nach jener Gegend, von welcher .der Kronprinz kommen sollte. Es war eine bange Stunde. Die Oesterreicher jubelten schon über die wahrscheinliche Niederlage des Feindes und priesen Benedek als Sieger. Da zeigt sich plötzlich in der Ferne ein dunkler Streifen. „Der Kronprinz ist ; da!" schallt es von Bataillon zu Bataillon. Die neuerwachte Begeisterung läßt " alle Mattigkeit und Schmerzen vergessen; der Kampf nimmt einen neuen Fortgang. In aller Eile raffte Benedeck zusammen, was er dort an Truppen hatte, um sie ' gegen die kronprinzliche Armee, die bei Chluin postiert war, zu verwenden. Aber bereits rückten alle Corps des Kronprinzen mit Ungestüm vor und behaupteten Chlum. Gleichzeitig drang auch General Herwarth auf der entgegengesetzten Seite siegreich vor> Nun hatte die Armee des Prinzen Friedrich Karl Lust bekommen, und bald rückte auch sie nach Stunden banger Bedrängniß wieder unaufhaltsam vor. Da mußten die Oesterreicher sich auf allen Punkten zum Rück- • Zuge anschicken. Anfangs erfolgte derselbe in guter Ordnung, und einige österreichische Batterien suchten durch ein heftiges Granatfeuer den Rückzug ihrer Waffenbrüder zu decken. Doch die preußische Infanterie rückt, den greisen Heldenkönig an der Spitze, im Sturmschritt hinter den Fliehenden her. Da bittet Graf Bismarck Se. Majestät ehrfurchtsvoll, sich nicht der augenscheinlichsten Gefahr auszusetzen, worauf der Monarch huldvoll entgegnete: „Sie haben Recht, aber wie kann ich davon reiten, wenn meine Armee im Feuer steht. Bei diesen Braven ist mein Platz; ich weiß, wohin der König von Preußen gehört." Darauf setzt er sich an die Spitze der Reiterei und verfolgt mit jugendlichem Feuereifer die geschlagene Armee, die nun in wilder Flucht davonjagt und den Siegern reiche Beute hinterläßt. 180 Kanonen und elf Fahnen wurden erobert und 20,000 Gefangene gemacht; eine ebenso große Zahl getödteter oder verwundeter Oesterreicher bedeckte

16. Realienbuch - S. 47

1897 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
47 1849 wurde der alte Bundestag wieder hergestellt. Im Jahre 1848 hatten auch die Schleswig-Holsteiner zu den Waffen gegriffen. Sie waren zwar mit Dänemark verbunden, hatten aber eine selbständige Verfassung. Christian Viii. aber strebte darnach, Schleswig-Holstein dänisch zu machen. Deutsche Bundestruppen kamen ihnen zu Hilfe. Im Frieden zu Berlin 1850 wurde aber die Lage der Schleswig-Holsteiner durch nichts gebessert. Da starb 1863 Friedrich Vii.von Dänemark. Sein Nachfolger Christian Ix. wollte Schleswig dem dänischen Reiche einverleiben. Sächsische und hannöversche Truppen rückten deshalb in Holstein ein. Da verband sich Wilhelm I. von Preußen und Franz Josef von Österreich zum gemeinsamen Kampfe gegen Däne- mark und besetzten Schleswig. Die Dänen wurden vollständig geschlagen und schloffen 1864 den Wiener Frieden, wodurch die beiden Herzogtümer vollständig von Däne- mark befreit wurden. Im Gasteiner Vertrag 1865 wurde beschlossen, daß Österreich Holstein und Preußen Schleswig verwalten sollte. Doch bald entstand in Sachen der schleswig-holsteinischen Frage Uneinigkeit zwischen Preußen und Österreich. Preußen verlangte Umgestaltung des deutschen Bundes. Dadurch kam es 1866 zum Kriege zwischen Preußen und Österreich, in welchem die Mittelstaaten zu Österreich hielten. Den 16. Juni überschritten die Preußen die sächsische Grenze. Die Hannoveraner wurden am 27. Jnni in der Schlacht bei Langensalza von den Preußen geschla- gen und mußten sich ergeben. Der Hauptkampf fand in Böhmen statt. Drei preu- ßische Armeen unter Prinz Friedrich Karl, Herwarth von Bittenfeld und dem Kron- prinz von Preußen rückten in Böhmen ein. Unter der Leitung Moltkes, des Chefs des preußischen Generalstabes, siegten die Preußen in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Nach dem Waffenstillstand zu Nikolsburg folgte am 23. August 1866 der Friede zu Prag, in welchem Österreich aus Deutschland ausgeschlossen wurde. Preußen errichtete den norddeutschen Bund. Nachdem so eine größere Eini- gung Deutschlands angebahnt war, erfolgte auch nach wenig Jahren der letzte Schritt zur Aufrichtung des deutschen Kaiserreiches. § 21. Der deutsch-französische Krieg v. 1870—1871. Frankreich war unter Napoleon Iii. eifersüchtig auf Preußen und hatte einen Kriegsvorwand seit langem gesucht. Ein solcher sollte bald gefunden werden. Spanien wollte einem Prinzen von Hohenzollern die Krone antragen. Napoleon war dagegen, und der Prinz schlug sie aus. Da verlangte Napoleon von dem im Bade Ems weilenden König Wilhelm von Preußen durch seinen Gesandten Benedetti neue Demütigungen, und als der König dieselben energisch zurückwies, erfolgte am 15. Juli 1870 die Kriegserklärung Frankreichs an Preußen. In 14 Tagen war die ganze deutsche Armee mobil und stand in drei Heeren an der französischen Grenze. Die I. Armee unter dem General v. Steinmetz stand bei Trier, die Ii. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl (dabei die Sachsen unter ihrem Kronprinzen Albert) bei Mainz, die Iii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (nord- und süddeutsche Truppen) in der Rheinpfalz, die Iv. unter Vogel v. Falkenstein in Deutschland zum Schutze der deutschen Küsten. Das Oberkommando führte der König selbst. Chef des General- stabes war (wie schon 1866) der berühmte General v. Moltke. Auch die Fran- zosen wurden von tapfern Generalen: Mac Mahon (Mahong), Bazaine (Basähn) u. A. angeführt. — Napoleon besetzte am 2. August 1870 die preußische Stadt Saarbrücken. Nun ging die 3. Armee vor und schlug Mac Mahon am 4. August bei Weißenburg und am 6. August bei Wörth. Mac Mahons Armee war ganz ausgelöst. — Auch General v. Steinmetz ging am 6. August bei Saarbrücken über die französische Grenze und schlug den sranzösischen General Frossard (Frossahr) bei Spichern. Nun zogen sich die Franzosen auf der ganzen Linie zurück, um ihre Macht zu einer Hauptschlacht zu vereinigen. Doch General v. Moltke machte jetzt,

17. Realienbuch nebst einem Anhange für Deutsch für Elementarschulen - S. 35

1879 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
35 Sachsen, Kurhessen und Hannover wurden schnell von preußischen Truppen besetzt. Die hannoversche Armee wurde am 27. Juni im Gefecht bei Langensalza durch den preußischen General v. Flies festgehalten, am 28. umzingelt und mußte sich ergeben. Drei preußische Heerhaufen (unter dem Kronprinzen Friedr. Wilh., dem Prinzen Friedrich Karl, dem General Herwarth v. Bittenfeld) sollten in Böhmen eindringen, ein vierter unter dem General Vogel v. Falkenstein gegen die Süd- deutschen kämpfen. Schon am 23. Juni waren Friedr. Karl und Herwarth v. B. in Böhmen eingedrungen. Am 26. wurden die Oesterreicher bei Trauten au und Podol, dann bei Nachod, Münchengrätz, Gitschin geschlagen. Sie zogen nun alle ihre Streitkräfte unter Benedeck bei Königgrätz (Sadowa) zusammen, und hier kam es am 3. Juli 1866 zur Entscheidungsschlacht, in der die Oesterreicher nach des Kronprinzen Ankunft entscheidend geschlagen wurden. Sie verloren 40000 Mann, darunter 21000 Todte, 174 Geschütze, 11 Fahnen; die Preußen 10000 Mann. (Zünd- nadelgewehr.) Nach den Gefechten bei Tobitschau und Blumenau bat Oesterreich um Frieden, der d. 23. August 1866 zu Prag abgeschlossen wurde. Oesterreichs Bundesarmee war ebenfalls in vielen Gefechten (bei Kissin g en, Asch aff enb u rg, Hünfeld rc.) geschlagen worden, und auch die süddeutschen Staaten schlossen Frieden, mußten jedoch bedeutende Kriegsentschädigung zahlen. Hannover, Kurhessen, Nassau, Schleswig-Holstein, sowie kleinere Theile von Baiern und Hessen-Darmstadt wurden mit Preußen vereinigt. Die Staaten Norddeutschlands traten zum norddeutschen Bunde zusammen, und mit den Süddeutschen wurde ein Schutz- und Trutzbllndniß abgeschlossen. Oesterreich mußte ganz aus dem deutschen Bunde treten und Kriegs- kosten zahlen. — So stand endlich Deutschland wieder groß und mächtig da. 8 23. Der „siebcnmonatli.kse" deutsch-französische Krieg, v. 1870—71. 1. Ursache. Die Ursache war französische Eitelkeit und Raublust. Der Kaiser Napoleon Hl, welcher im Krimkriege, ö- 1854—56, Rußland, im italienischen Kriege 1859 Oesterreich gedemüthigt hatte, wollte jetzt an Preußen „Waterloo und Sadowa rächen", einen Theil Deutschlands an Frankreich bringen und sich und seinem Geschlecht durch den gehofften Sieg über Deutschland den französischen Kaiserthron sichern. Die Spanier hatten 1870 ihre Königin vertrieben und boten dem Prinzen Leopold v. Hohen- zollern ihre Krone an, die dieser auch annehmen wollte. Da sandte Napoleon seinen Botschafter Benedetti nach Ems und ließ unsern König, der sich dort zum Gebrauche einer Badekur aufhielt, gebieterisch auffordern, er solle dem Prinzen die Annahme der spanischen Königskrone verbieten. Der König antwortete, daß er dazu kein Recht habe. Prinz Leopold aber leistete, um keine Beranlaffung zu einem Kriege zu geben, Verzicht auf den spanischen Thron. Doch Napoleon wollte-einen Vor- wand zum Kriege gegen Preußen haben. Sein Botschafter mußte also unsern König auffordern, Na- poleon und seine Regierung um Verzeihung zu bitten, weil er dem Prinzen vorher die Annahme der Krone gestattet habe, und sich schriftlich dazu verpslichten, niemals einzuwilligen, wenn ein Hohenzoller die spanische Königskrone annehmen wolle. Der König wies diese freche Znmuthung mit Entrüstung zurück. Da sagte Napoleon: „Frankreichs Ehre ist verletzt!" und erklärte d. 19. Juli 1870 Preußen den Krieg. 2. Der Krieg gegen das französische Kaiserthnm. In 14 Tagen war die ganze deutsche Armee mobil und stand in drei Heeren an der französischen Grenze. Die I. Armee unter dem General v. Steinmetz stand bei Trier, die Ii. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl (dabei die Sachsen unter ihrem Kronprinzen Albert) bei Mainz, die Iii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (nord- und süddeutsche Truppen) in der Rheinpfalz, die Iv. unter Vogel v. Falken st ein in Deutschland zum Schutze der deutschen Küsten. Das Obercommando führte unser König selbst. Chef des Generalstabes war der berühmte General v. Moltke. Auch die Franzofen wurden von tapfern Generalen: Mac Mahon (Mahong), Ba- zaine (Basähn) u. A. angeführt. — Napoleon besetzte am 2. August 1870 die preu- ßische Stadt Saarbrücken. Nun ging die 3. Armee vor und schlug Mac Mahon am 4. August bei Weißenburg und am 6. August bei Wörth. Mac Mahons Armee war ganz aufgelöst. — Auch General v. Steinmetz ging am 6. August bei Saarbrücken über die französische Grenze und schlug den französischen General Fros- sard (Frossahr) bei Spichern. Nun zogen sich die Franzosen auf der ganzen Linie zurück, um ihre Macht zu einer Hauptschlacht zu vereinigen. Doch General v. Moltke machte jetzt, um dies zu verhindern, eins seiner größten Meisterstücke. Der Kronprinz mußte Mac Mahons geschlagene Armee weit in's Land hinein verfolgen. Steinmetz hinderte Bazaine's Armee d. 14. August durch die Schlacht bei Courcelles (Churselj) östlich von Metz am weitern Rückzug nach Westen, während Friedrich Karl Metz um- ging. Am 16. August suchte Bazcüne bei Mars la Tour (auch Vionville (Viongwiel) den Durchbruch zu erzwingen, jedoch vergebens. Am 18. August wurde er durch unsern König in der furchtbaren Entscheidungsschlacht bei Gravelotte (Grawlott) vollständig geschlagen und der Rest seiner Armee in Metz eingeschlossen. Die Belagerung von Metz leitete Prinz Friedrich Carl. Die übrigen deutschen Heere 3* 1866 d. 27. Juv 1866 d. 3. Juli. 1866 d. 23 Aug. 1870—71. 1870 d. 19. Juli. 1870 d. 4. Aug. 1870 d. 6. Aug. 1870 d. 6. Aug. 1870 d. 14. Aug. 1870 d. 16. Aug. 1870 d. 18. Aug.

18. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 98

1910 - Leipzig : Teubner
Preußen u. die Deutschen Mittel-staaten. Schlacht bei Langensalza 27. Vi. 1866. Der Böhmische Krieg. Die Ent-sckeidungsschlacht bei Königgrätz 3. Vii. 1866. 98 Die Entwicklung der heutigen Großmächte von 1850 bis zur Gegenwart. Als Hannover, Sachsen, Kurhessen und Nassau die von Preußen vorgeschlagene Bundesreform und die Aufforderung, sich neutral zu verhalten, ablehnten, besetzten preußische Truppen in wenigen Tagen die Hauptstädte Hannover, Dresden und Kassel. Die sächsische Armee hatte sich unter dem Kronprinzen Albert nach Böhmen, die hessische über den Main retten können; aber den hannoverschen Truppen gelang es nicht mehr, sich mit den Bayern zu verbinden, sondern sie wurden nach anfänglich erfolgreicher Gegenwehr bei Langen salza (a. d. Unstrut) zur bedingungslosen Waffenstreckung gezwungen Darauf konnte die Mainarmee, wie die unter General Vogel v. Falckenstein vereinigten westlichen Divisionen genannt wurden, den Vormarsch gegen die süddeutschen Bundestruppen antreten. Inzwischen war die preußische Hauptarmee nach dem kühnen Plane des Chefs des Großen Generalstabes, Generals v. Moltfe2), in drei Heeressäulen auf getrennten Wegen in Böhmen eingerückt: die „Elbarmee" unter Herwarth v. Bittenfeld (s. S. 96) von Dresden aus, die „böhmische Armee" unter Prinz Friedrich Karl über Zittau und Reichenberg, die „schlesische Armee" unter Kronprinz. Friedrich Wilhelm von Landeshut und den Glatzer Pässen ans. Dieser Einmarsch war mit einer so außerordentlichen Schnelligkeit vor sich gegangen, daß der österreichische Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister v. Benedek (f. S. 91), der seine Hauptmacht von Olmütz an die obere Elbe (Josefstadt) vorgeschoben hatte, nicht dazu kam, seinen ursprünglichen Plan durchzuführen und die feindlichen Armeen nacheinander mit voller Stärke anzugreifen. Er wurde vielmehr, nachdem seine vorgeschickten Korps in einer Reihe von Gefechten,, am nachdrücklichsten bei Gitschin (Prinz Friedrich Karl) und Nachod (Steinmetz) geschlagen worden waren, zum Rückzüge veranlaßt, und als er sich nordwestlich von Königgrätz zwischen Elbe und Bistritz zu einer Entscheidungsschlacht stellte, im Halbkreise eingeschlossen. Unter dem Oberbefehl König Wilhelms, der mit den Reserven bei Sadowa Stellung nahm, eröffnete die vereinigte Elb- und böhmische Armee am Morgen des 3. Juli durch den Übergang über die Bistritz. die Schlacht, die bei der überaus günstigen Stellung der Österreicher 1) König Georg V. (t 1878) und sein Sohn, der Herzog von Cumberland, begaben sich nach Österreich. 2) Helmuth v. Moltke, 1800 in Parchim als Sohn eines preußischen, später dänischen Offiziers geboren, erhielt seine militärische Ausbildung auf der Kadettenschule zu Kopenhagen, trat aber 1822 in preußische Dienste über. Als Generalstabsoffizier unternahm er 1835 eine Reise nach dem Orient und blieb bis 1839 in der Türkei; seine literarischen Veröffentlichungen aus dieser Zeit erregten großes Aufsehen. 1848 wurde er Abteilungsvorstand im Großen Generalstabe; 10 Jahre später trat er an dessen Spitze. Am Dänischen Kriege, für den er größtenteils den Operationsplan gemocht hatte, nahm er als Generalstabschef des Prinzen Friedrich Karl teil.

19. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 179

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 179 — hingezogen fühlte. Auch im Jahre 1866 ließ er sich von seinem ehrgeizigen Minister Beust bestimmen, Preußens Bundesreformpläne abzulehnen und auf Österreichs Antrag das Heer in Kriegsbereitschaft zu setzen. Daher erklärte Preußen an Sachsen den Krieg und rückte sofort mit Heeresmacht ein. Die sächsische Armee, die, 32 000 Mann stark, bei Dresden unter dem Oberbefehle des Kronprinzen Albert stand, zog sich nach Böhmen zurück, nachdem die Armeevorrüte, die Staatskassen und die Lokomotiven der Staatsbahnen geborgen waren. Die Preußen ließen die Verwaltung ungestört und begnügten sich mit einer täglichen Zahlung von 10000 Talern. Die Sachsen stritten in Böhmen (bei Podol, Gitschin) zwar ohne Sieg, aber, nicht ohne Rnhm, besonders bei Königgrätz, wo sie den Rückzug der Österreicher deckten. Der Friede zu Prag wahrte Sachsen seinen vollen Besitzstand. Am 21. Oktober wurde zwischen Sachsen und Preußen in Berlin Friede geschlossen. Sachsen bezahlte 10000000 Taler Kriegskosten und trat dem Norddeutschen Bunde bei. Johann versicherte: „Mit derselben Treue, mit der ich zu dem alten Bunde gestanden bin, werde ich auch an der neuen Verbindung halten." Dies königliche Wort hat er gewissenhaft gehalten. Das Post- und Telegraphenwesen überließ er dem Bunde und gestaltete das sächsische Heer nach preußischem Muster um. Die frühere zulässige Stellvertretung und der Loskauf fielen weg, dagegen ward die allgemeine Wehrpflicht streng durchgeführt und die Wehrkraft entsprechend erhöht. Kaum waren diese neuen Einrichtungen vollendet, als 1870 der deutfch-frauzöfifche Krieg ausbrach. Johauu zögerte keinen Augenblick, und bereits am 16. Juli begann die Mobilmachung des sächsischen Heeres. Unter dem Oberbefehle feines bewährten Führers, des heldenmütigen Kronprinzen Albert und dessen erlauchten Bruders, des Prinzen Georg, sammelte es sich bei Mainz und zeichnete sich ruhmvoll in den zahlreichen Kämpfen gegen den Erbfeind aus. Glänzende Waffentaten verrichteten die wackeren Streiter aus Sachfenland bei St. Privat, wo sie den Stützpunkt der Franzosen erstürmten, ferner bei Beanmont, bei Sedan, bei Brie, bei Villiers, bei Champigny und bei der Eroberung des Mont Avron und in vielen anderen Gefechten. Kronprinz Albert war zum Oberbefehlshaber der Maasarmee und Prinz Georg zum Führer des 12. Armeekorps ernannt worden. Als Generalfeldmarfchall des neuen Deutschen Reiches hielt der siegreiche Kronprinz an der Spitze feiner tapferen Scharen am 15. Juli seinen Einzug in das prächtig geschmückte und jubelnde Dresden. Alle die kühnen Streiter hieß mit herzlichem Danke der Tagesbefehl des Königs willkommen. So hatten die Sachsen einen wesentlichen Anteil an der Einigung des Deutschen Reiches, denn auch sie hatten ihr Blut und Gut auf dem Altare des 12*

20. Fünfzehn Bilder aus der deutschen Geschichte - S. 70

1891 - Düsseldorf : Bagel
70 dänisches Recht und dänische Sprache wollten sie dort einführen. Da zogen die Preußen und Österreicher im Jahre 1864 ihren bedrängten Brüdern zu Hülfe. In kurzer Zeit war das ganze Land von ihnen eingenommen, die Düppel er Schanzen wurden gestürmt (18. April) und die Insel Alsen erobert. Dänemark schloß Frieden und gab die Herzogtümer den Deutschen wieder zurück. 6. Der österreichische Krieg 1866. Die Freundschaft zwischen Preußen und Österreich dauerte aber nicht lange. Schon im Jahre 1866 brach zwischen ihnen der Krieg aus. Mit Österreich hatten sich auch mehrere deutsche Länder: Sachsen, Hannover, Kurhessen, Nassau, Großherzogtum Hessen, Bayern, Württemberg und Baden verbündet. Doch König Wilhelm verzagte nicht. Stand doch das ganze preußische Heer gerüstet und schlagfertig! Unversehens griff er die Feiude an, und in 2 Tagen waren Sachsen, Hannover und Kurhessen von den Preußen besetzt. Eine kleine Abteilung unter dem Oberbefehl des Generals Vogel von Falckenstein beschäftigte die Südarmee und nahm die Hannoveraner nach der Schlacht bei Langensalza (27. Juni) gefangen. Das Hauptheer zog unter des Königs Leitung nach Böhmen. Hier standen ihnen die Österreicher unter dem Oberbefehl des Generals Benedek entgegen. Bald waren die Österreicher in mehreren Schlachten geschlagen. Da sammelte Bcnedek seine ganzen Streit-kräfte bei Königgrätz. Hier war es, wo am 3. Juli die Hauptschlacht des ganzen Krieges geschlagen wurde. In der Nacht vorher konnte der König keinen Schlaf finden. Er flehte Gott um seinen Beistand an und übernahm selbst den Oberbefehl. Um 8 Uhr früh begann die Schlacht. Der Kampf wütete an mehreren Stellen, am furchtbarsten beim Dorfe Sadowa, wo sich der König befand. Graf Bismarck, sein erster Minister, bat ihn, sich doch nicht zu sehr den feindlichen Kugeln auszusetzen, aber der König antwortete: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Schon war's Mittag geworden, manches Helden Leiche deckte das Schlachtfeld, aber noch schwankte die Schlacht unentschieden. Der Kronprinz hat nicht kommen können, in Sumpf und Bruch geht es nur langsam vorwärts, strömende Regengüsse hemmen den Marsch. Da, um 1 Uhr, heißt's plötzlich: „Der Kronprinz kommt!" Und der Schlachten-lenker Moltse sagt zum König: „Majestät, die Schlacht ist gewonnen!" Und richtig, der Feind weicht, sein Rückzug wird zur wilden Flucht. Die Österreicher hatten 44000 Mann an Toten und Gefangenen verloren, mit 9000 Mann Verlust haben die Preußen den Sieg erkauft.