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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 3. Wirtschaftliches und Verkehrsleben. Durch die vielen Kriege, durch die uerste Anspannung aller Krfte war das Volk furchtbar erschpft. Um so notwendiger war es, Handel und Gewerbflei nach Mglichkeit zu untersttzen. Dies geschah am wirksamsten durch deu von Friedrich Wilhelm Iii. gegrndeten Zollverein, dem sich 1834 die meisten deutschen Staaten anschlssen. Dadurch wurden die Hemm-nisse des Handels zwischen deutschen Lndern hinweggerumt, und der verderbliche Schmuggel hrte auf; zugleich wurde dadurch eine engere politische Einigung der deutschen Lnder vorbereitet. Die Segnungen des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Verbesserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, welches seit dem Einmarsch der Franzosen in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen*) ausgebildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 147) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervor-gerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschen-kraft, und die Erzeugnisse wurdeu billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1812 die erste Lokomotive erbaut hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Befrderung von Waren und Personen 1835.herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nrn- 1838. berg nach Frth gebaut (Fig. 148), die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Fnl-ton um 1800 kamen die Dampfschiffe bald allgemein in Gebrauch. 1833. Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gan und Weber in Gttingen ausgefhrt. *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 2*/o Tagen auf 15 Stunden ermigt.

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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 60

1902 - Leipzig : Hirt
60 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. 3. Wirtschaftliches und Verkehrsleben. Durch die vielen Kriege, durch die uerste Anspannung aller Krfte war das Volk furchtbar erschpft. Um so notwendiger war es, Handel und Gewerbflei nach Mglichkeit zu untersttzen. Dies geschah am wirksamsten durch den von Friedrich Wilhelm Iii. gegrndeten Zollverein, dem sich 1834 die meisten deutschen Staaten anschlssen. Dadurch wurden die Hemm-nisse des Handels zwischen deutschen Lndern hinweggerumt, und der verderbliche Schmuggel hrte auf; zugleich wurde dadurch eiue engere politische Einigung der deutschen Lnder vorbereitet. Die Segnungen des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Verbesserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, welches seit dem Einmarsch der Franzosen in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen*) ausgebildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 147) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervor-gerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfuuden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschen-kraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1812 die erste Lokomotive erbant hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Befrdernng von Waren und Personen 1835.herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nnrn- 1838. berg nach Frth gebaut (Fig. 148), die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Ful-ton um 1800 kamen die Dampfschiffe bald allgemein in Gebrauch. 1833 Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gau und Weber in Gttingen ausgefhrt. *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 21/., Tagen auf 15 Stunden ermigt.

2. Die Neuzeit - S. 89

1905 - Leipzig : Hirt
98. Vom zweiten Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms in. 89 des Zollvereins traten um so mehr hervor, je mehr fr die Ver-besserung der Verkehrsmittel geschah. Die Kunststraen (Chausseen) wurden bedeutend vermehrt, und das Postwesen, das in der Kriegs-zeit in Verfall geraten war, wurde zum Schnellpostwesen ausge-bildet. Aber schon war die Erfindung gemacht, die nicht nur die schwerfllige Postkutsche (Fig. 155) zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung her-vorgerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald dreifach: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menfchen-kraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; deshalb vergrerten und vermehrten sich die Fabriken (zum Nachteil des Kleingewerbes), und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. Vergleiche den modernen Arbeiterstand mit dem der frheren Leibeigenen! b) Nachdem der Englnder Stephenson (spr. Stiwensn) 1814 1814. die erste brauchbare Lokomotive erbaut hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr ffentliche Be-frderung von Waren und Personen herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nrnberg nach Frth gebaut. (Fig. 156.) 1835. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Fulton nm 1800 kamen die Dampfschiffe allgemein in Gebrauch. Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt. Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen. fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichts-wesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? Die bildende Aunst unter Ludwig I. von Bayern. Der fr alles Schne und Hohe begeisterte König Ludwig I. von Bayern, der 1825 zur Regierung kam, machte Mnchen zum Hauptsitz deutscher 1825. Kunst. Unter den Prachtbauten, die er in allen mglichen Stilen auffhren lie, seien erwhnt: die Ludwigskirche, die Basilika des hl. Bonifatius, die Ruhmeshalle, die Propylen, die Glypto-thek (Statuensammlung) und die alte Pinakothek (Gemldesammlung) in Mnchen; die Walhalla bei Regensburg, die Bsten deutscher Männer und Frauen enthlt; die Befreiungshalle bei Kelheim.

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 193

1892 - Leipzig : Hirt
Dritte Penode. 80. Vom 2. Pariser Frieden bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 193 Postwesen*) eingefhrt. Aber schon war die Erfindung gemacht, welche nicht nur die Postkutsche zurckgedrngt, sondern im ganzen Verkehrswesen, in Handel und Industrie die grte Umwlzung hervorgerufen hat: die Dampfmaschine. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frank-reich stammenden Marburger Professor Pap in um 1700, war sie verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht durch den Englnder James Watt Um um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde bald eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschenkrast. Dadurch wurden die Erzeugnisse billiger, die Nachfrage wurde grer, die Fabriken vermehrten sich zum Nachteil des Kleingewerbes und mit ihnen die zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. Vergleiche den modernen Arbeiterstand mit dem der frheren Leibeigenen. b) Nachdem der Englnder Stephenson 1814 die erste Lokomotive 1814. erbaut hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienen-wege fr ffentliche Befrderung von Waren und Personen herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nrnberg nach Frth gebaut. 1835. c) Zur Fortbewegung eines Schiffes wurde der Dampf zuerst von Papin angewandt. Nach der Verbesserung durch den Amerikaner Fnlton um 1800 kamen die Dampfschiffe allgemein in Gebrauch. Der erste elektromagnetische Telegraph wurde 1833 von Gan und Weber in Gttingen ausgefhrt. 1833. Welche Bedeutung hat der Telegraph fr den Handel, fr die Eisenbahnen, fr die Schiffahrt, fr die Witterungskunde, fr die Zeitungen, im Gerichtswesen, im Kriege, bei Unglcksfllen? % Die bildende Kunst. In der zweiten Hlfte des vorigen Jahr-Hunderts war durch erneutes Studium der Kunst des Altertums und durch die Ausgrabungen in Pompeji und Herkulannm die Vorliebe fr griechischrmische Bauformen wieder wachgerufen. Dies zeigt u. a. das Branden-burger Thor in Berlin (Fig. 73), an dem die Nachahmung der Propylen in Athen nicht zu verkennen ist. Nach den Freiheitskriegen benutzte der Berliner Baumeister Schinkel am Schauspielhause und am Alten Museum die antiken Formen in freierer Weise. Einer der eifrigsten Frderer der Baukunst war der 1825 zur Regierung gekommene König Ludwig I. von Bayern, der bei Regensburg die Walhalla, welche Bsten deutscher Männer und Frauen enthlt, nach dem Muster des Parthenon und in Mnchen eine Menge von Prachtbauten in verschiedenen Stilarten erbauen lie. Unter den Bildhauern der damaligen Zeit nimmt der Berliner Rauch die erste Stelle ein. Er begrndete seinen Ruhm durch das Grabdenkmal *) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 2% Tagen auf 15 Stunden ermigt. Christensen, Leitfaden. 13

4. Dritte Periode der Neuzeit, die Zeit der Umwälzungen - S. 37

1912 - Leipzig : Hirt
115-116 Staatl. Leben in Deutschland v. 1815 bis zum %'fre Friedrich Wilhelms Iii. 37 4. Die Dampfmaschine. Schon war die Erfindung gemacht, die nicht nur die schwerfllige Postkutsche zurckgedrngt, sondern im ganzen wirtschaftlichen und Verkehrsleben die grte Umwlzung hervorgerufen hat, die die Geschichte kennt. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700/ war die Dampfmaschine verbessert und fr die Industrie nutzbar ge-macht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde zur Zeit Friedrich Wilhelms Iii. eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschenkraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken, und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung ntigen Arbeiter. b) Nachdem der Englnder Stephenson [ft>r. fttwenfit] 1814 die 1814. erste brauchbare Lokomotive erbaut hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr die ffentliche Befrderung von Waren und Personen herzustellen^). Die erste deutsche Eisen-bahn wurde 1835 von Nrnberg nach Frth gebaut (Bild 35), die 1835. erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam"). 1838. c) Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fnlton 1807. die erste grere Dampfschiffahrt auf dem Hudson. Seit 1818 fuhren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten auf Kroe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutschland Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde verbreitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau 1833. und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. X 116. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Die Verfassungsfrage in den Einzelstaaten. Durch die Ereignisse der letzten Zeit war das Bedrfnis des Volkes lebendig geworden, durch Teilnahme an der Gesetzgebung an den Schicksalen des Vaterlandes mit-znwirken. Doch besa nur ein geringer Teil des Volkes die dazu ntige politische Bildung. M^Forde^mi^ der^ ^ldesversassung, da in den Einzelstaaten lanvstndische Vertretungen^ Angefhrt werden Kokten, er-fllte zuerst der Groherzog Karl August von Weimar, der Freund Goethes. Andere Mittel- und Kleinstaaten folgten dem Beispiel, Wrttemberg nach erbitterten Kmpfen, Im denen sich Uhland als Vor-kmpfer fr Freiheit und Volksrecht lebhaft beteiligtes In sterreich .

5. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 73

1912 - Leipzig : Hirt
(J 1 /Q4%? 158. Wirtschaftliches Leben. 73 zog der Kaufmann seine Bahn von den Alpen bis zum Meer, und nicht mehr brauchte ein Heer tion Zllnern zum Kampf gegen den Schmuggel aufgeboten zu werden. Noch wichtiger war es, da die wirtschaftliche Einigung eine Vorbereitung fr die politische wurde. Ebenso war Oster-reichs spteres Ausscheiden aus dem Deutschen Bunde durch sein Fern-bleiben vom Zollverein vorbereitet. So erfolgte die deutsche Einigung unter preuischer Fhrung mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes^). 4. Die Dampfmaschine. Lngst war die Erfindung gemacht, die dem wirtschaftlichen und Verkehrsleben des 19. Jahrhunderts das Geprge ge-geben und die grten Umwlzungen hervorgerufen hat, die die Geschichte kennt. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war die Dampfmaschine verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden von dem Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde zur Zeit Friedrich Wilhelms Iii. eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menfchenkraft, so da die Erzeugnisse billiger hergestellt werden konnten. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vermehrten und vergrerten sich die Fabriken, und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung der Maschinen ntigen Arbeiter. b) Auf der Dampfmaschine beruht das Eisenbahnwesen. Spur-bahnen waren schon im Altertum bekannt. In den Steinbrchen der gypter und auf den Tempelstraen der Griechen bewegten sich die Wagen in Spuren, die sorgfltig in Stein ausgehauen waren. Zur Zeit der Knigin Elisabeth gelangte nach England die Kenntnis der bei den Berg-werken im Harz schon gebruchlichen hlzernen Spurbahnen, die nun auch bei den englischen Bergwerken zur Befrderung der Bodenschtze in An-Wendung kamen. Als im 18. Jahrhundert die Eisenpreise heruntergingen, ersetzte man die hlzernen Spurschwellen durch eiserne Schienen, die den Vorteil grerer Dauerhaftigkeit boten. Um 1800 begannen die Versuche, die Wagen durch eine Maschine auf Rdern in Bewegung zu setzen, und 1814 gelang dem Ingenieur Stephenson [ftiwenfn] die erste brauchbare 1814. Lokomotive. 1825 fuhr auf der Bahn von Stockton nach Darlington der 1825. erste mit Personen besetzte Wagenzug mit einer Geschwindigkeit von 10 km in der Stunde, und 1830 wurde die Bahn von Manchester nach Liverpool 1830. dem ffentlichen Verkehr bergeben. Die erste deutsche Eisenbahn war die 1835 erffnete Lokalbahn Nrnbergfrth. Der damals in Leipzig 1835. lebende Fr. List regte zum Bau einer Bahn von Leipzig nach Dresden an, die 1837 in Angriff genommen wurde, und sprach zuerst den Ge-danken eines mitteleuropischen Eisenbahnnetzes ans. 1838 folgte in 1838. Preußen die Linie Zehlendorf-Potsdam. " r ' ' ' smaf vw&

6. Die Zeit der Umwälzungen - S. 34

1909 - Leipzig : Hirt
34 Ii. Die Zeit der nationalen Staatenbildung. H5. erschwert, sondern vielfach gab es auch innerhalb der Staaten Zoll-grenzen.*) 2. Verbesserung der alten Verkehrsmittel. Erst um 1800 lernte man durch den Schotten Mac Adam wieder, gute haltbare Landstraen zu bauen, was man seit der Rmerzeit verlernt hatte. In Deutschland erfolgte der Ausbau des Landstraennetzes in der Hauptsache erst nach 1815, obgleich schon Napoleon in den von ihm abhngigen Lndern zu mili-trischen Zwecken fr bessere Straen gesorgt hatte. Auf den verbesserten Landstraen (Chausseen) wurde das Postwesen, das in der Kriegszeit in Verfall geraten war, zum Schnellpost Wesen ausgebildet.**) (Vgl. Bild 25.) 8. Der Zollverein. Die Hinwegrumung der Zollschranken in Deutsch-land war das Werk Friedrichs Iii. und seiner Minister. Zunchst traf die preuische Regierung die einschneidende Maregel, alle Binnenzlle aufzuheben. Dann schlo Preußen mit einigen kleineren Staaten Zoll-1834. Vertrge, und 1834 traten endlich trotz der Gegenbemhungen Metter-nichs die meisten deutschen Staaten diesem Zollverein bei. Der Handel hatte nun freiere Bahn, und der verderbliche Schmuggel hrte auf. Noch wichtiger war es, da die wirtschaftliche Einigung eine Vorbereitung fr die sptere staatliche unter preuischer Fhrung wurde. 4. Die Dampfmaschine. Schon war die Erfindung gemacht, die nicht nur die schwerfllige Postkutsche zurckgedrngt, sondern im ganzen wirtschaftlichen und Verkehrsleben die grte Umwlzung hervorgerufen hat, die die Geschichte kennt. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Pap in um 1700, war die Dampfmaschine verbessert und fr die Industrie nutzbar ge-macht worden durch den Englnder James Watt um 1780. Die Anwendung der Dampfkraft wurde zur Zeit Friedrich Wilhelms Iii. eine dreifache: a) Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschenkraft, und die Erzeugnisse wurden billiger. Je mehr diese im Preise sanken, und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken, und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung ntigen Arbeiter. 1814. b) Nachdem der Englnder Stephenfon (spr. stiwensn) 1814 die erste brauchbare Lokomotive erbaut hatte, sing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr die ffentliche Befrderung *) Friedrich List, ein wrttembergischer Professor der Staatswirtschaft in der ersten Hlfte des vorigen Jahrhunderts, vergleicht das damalige Deutschland mit einem lebendigen Krper, dessen Glieder durch Bnder voneinander abgeschnrt sind, so da kein freier Blutumlauf stattfinden kann. **) Dadurch wurde z. B. die Fahrt von Berlin nach Magdeburg von 21/, Tagen auf 15 Stunden ermigt.

7. Geschichte der Neuzeit - S. 100

1917 - Leipzig : Hirt
100 Die Zeit der Umwlzungen. Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschenkraft, daher wurden die Erzeugnisse billiger. Je mehr diese im Preise sanken und je mehr der Wohlstand zunahm, desto strker wurde die Nachfrage; daher vergrerten und vermehrten sich die Fabriken, und mit ihnen wuchs wieder die Zahl der zur Bedienung ntigen Arbeiter. Viele Techniker machten Versuche, die Dampfkraft zum Antrieb von 1807. Schiffen zu verwenden, und 1807 gelang dem Amerikaner Fulton die erste grere Dampfschiffahrt. Seit 1818 fahren Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. 1814. Nachdem der Englnder Stephenson 1814 die erste brauchbare Lokomotive erbaut hatte, fing man in den zwanziger Jahren in England an, Schienenwege fr die ffentliche Befrderung von Waren und Personen 1835. herzustellen. Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 von Nrnberg 1838. nach Frth gebaut, die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam. 5. Der Telegraph. Zur schnellen Befrderung von Nachrichten aus groe Entfernungen kam in Frankreich zur Zeit der Revolution der optische Telegraph auf. Trotz seiner erheblichen Mngel fand er auch in Deutsch-land Eingang. Sein Nachfolger war der heute der die ganze Erde ver-1833. breitete elektromagnetische Telegraph, der zuerst 1833 von Gau und Weber in Gttingen ausgefhrt wurde. Der Amerikaner Morse erfand den Schreibapparat dazu. 3. Staatliches Leben in Deutschland von 1815 bis zum Tode Friedrich Wilhelms Iii. 1. Reichseinheit. Verfassung. Whrend der Befreiungskriege war die Liebe zum Gesamtvaterlande in weiten Kreisen der Bevlkerung er-wacht. Man fhlte sich nicht nur als Preuße, Sachse, Bayer usw., sondern vor allen Dingen als Deutscher. Das ganze Deutschland soll es sein!" Das Verlangen nach einem einigen deutschen Reich machte sich immer strker geltend; die edelsten Patrioten (Stein, Arndt, Jahn, Rckert, Schenkendorf und viele andere) gaben diesem Verlangen in Wort und Schrift, in Prosa oder in Versen Ausdruck. So forderte Arndt schon damals ein Kaisertum mit Preußen an der Spitze, einen Reichstag, ein Reichsgericht, ein gemeinsames Volksheer. Das zweite, was man fr alle deutschen Staaten ersehnte, war das konstitutionelle Regiment, die Verfassung. Das deutsche Volk, das in den Kriegen gegen Napoleon willig Gut und Blut hingegeben hatte, fhlte, da die Zeit der unumschrnkten Frstenherrschaft vorber sei, und begehrte Anteil an der Regierung in der Gesetzgebung, Verwaltung, vor allem in der Stenerbewilligung. Der Groherzog Karl August von Weimar war der erste, der seinem Lndchen eine stndische Verfassung gab; d. h. aus den Haupt-

8. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 64

1913 - Leipzig : Hirt
64 2. Abschnitt. Die Zeit der nationalen Staatenbildung. Der wrttembergische Volkswirtschaftslehrer Fr. List verglich Deutschland mit einem lebendigen Krper, dessen Glieder durch Bnder voneinander abgeschnrt sind, so da kein Blutumlauf stattfinden kann. Die Hinwegrumung der Zollschranken in Deutschland war das Werk 1818. Friedrich Wilhelms Iii. 1818 begann die preuische Regierung mit der einschneidenden Maregel, alle Binnenzlle auszuheben, und erklrte sich zu Zollvertrgen mit anderen deutschen Staaten bereit. Anfangs folgten nur 1828. einige Kleinstaaten der Aufforderung. Erst 1828 entschlo sich ein grerer Staat, das Groherzogtum Hessen, die Kosten der Grenzbewachung zu sparen, und schlo mit Preußen einen Zollverein. Bald folgten andere dem Beispiel, 1834. und 1834 traten die meisten Mittel- und Kleinstaaten dem Verein bei, so da der grte Teil Deutschlands ein einheitliches Handelsgebiet bildete. Nur sterreich blieb ihm fern, arbeitete ihm sogar entgegen. Aber der Vorteil, der sich mchtiger als alle Bedenken und alle sterreichischen Be-mhungen erwies, hielt den Bund fest zusammen. Frei zog der Kaufmann seine Bahn von den Alpen bis zum Meer; zum Kampf gegen den Schmuggel brauchte nun nicht mehr ein Heer von Zllnern aufgeboten zu werden. Die wirtschaftliche Einigung aber bereitete die politische ebenso vor wie sterreichs Fernbleiben vom Zollverein sein spteres Ausscheiden aus dem Deutschen Bunde. So erfolgte die deutsche Einigung unter preuischer Fhrung mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes"). 4. Die Dampfmaschine. Lngst war die Erfindung gemacht, die dem Verkehrs- und Wirtschaftsleben des 19. Jahrhunderts das Geprge gegeben und die grten Umwlzungen hervorgerufen hat, die die Geschichte kennt. In ihrer einfachsten Form erfunden von dem aus Frankreich stammenden Marburger Professor Papin um 1700, war die Dampfmaschine verbessert und fr die Industrie nutzbar gemacht worden von dem Englnder James Watt um 1780. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Iii. fand die Dampfkraft Verwendung in Fabriken, im Eisenbahnwesen und zur Schiffahrt. Sie verdrngte in den Fabriken die viel teurere Menschenkraft, so da die Erzeugnisse billiger hergestellt werden konnten. Je mehr diese im Preise sanken, desto strker wurde die Nachfrage; daher vermehrten und vergrerten sich die Fabriken, mit ihnen aber wuchs wieder die Zahl der Arbeiter, die zur Bedienung der Maschinen ntig waren. Ans der Dampfmaschine beruht das Eisenbahnwesen. Spnrbahncn waren schon im Altertum bekannt. In den Steinbrchen der gypter und auf den Tempelstraen der Griechen bewegten sich die Wagen in Spuren, die sorgfltig in Stein ausgehauen waren. Zur Zeit der Knigin Elisabeth gelangte nach England die Kenntnis der bei den Bergwerken im Harz schon gebruchlichen hlzernen Spnrbahncn. die mm auch bei den englischen Berg-werken zur Befrderung der Bodenschtze in Anwendung kamen. Als im 18. Jahrhundert die Eisenpreise heruntergingen, ersetzte man die hlzernen Spnrschwellen dnrch eiserne Schienen, die den Vorteil grerer Dauerhaftigkeit

9. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 230

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
230 auch eine Kriegsflotte. Den Anfang bildeten zwei Kriegsschiffe. Diese erwarb er von der Reichsflotte, die 1852 auf Drngen sterreichs ffentlich versteigert wurde. Da es Preußen an der Nordseekste an Hfen fehlte, so erwarb er 1853 von Oldenburg ein Stck Land am Jadebusen, um dort den Kriegshafen Wilhelmshaven anzulegen. Im Jahre 1857 erkrankte der König. Da er kinderlos war, bernahm sein Bruder Wilhelm unter dem Titel Prinz-Regent von Preußen" fr chn die Regierung. Am 2. Januar 1861 starb Friedrich Wilhelm Iv., und Wilhelm I. trat im Alter von 64 Jahren an die Spitze des preuischen Staates. 86. Umschwung in den Verkehrs- und Gewerbe-Verhltnissen. 1. Dampfmaschine. Dampffcbiff. Eine ungeheuere Umwlzung in fast allen Verhltnissen unseres Lebens brachte die Dampfmaschine hervor, ^ie war in ihrer einfachsten Form 1700 von Papin (einem aus Frankreich stammenden Marburger Professor) erfunden und im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts durch den Englnder James Watt verbessert und nutzbar gemacht worden. Nach und nach kam sie auch in Deutschland und andern Lndern zur Anwendung. Durch sie nahm namentlich das Fabrikwesen einen groen Aufschwung. (S. unten!) Bald benutzte man sie auch zur Fortbewegung der Schiffe; es entstand das Dampfschiff, das 1806 von Fnlton in Nord-amerika erfunden wurde. 2. Gitenbabn. In die Zeit Friedrich Wilhelms Iv. fllt die Erbauung der ersten Eisenbahnen. Schon frher hatte man Bahnen mit eisernen schienen, auf denen die Wagen von Pferden fortgezogen wurden. Von groer Bedeutung aber wurde die Eisenbahn erst, als Stephenson in England die Lokomotive erfand. (1829.) Denn diese vermochte ungeheure Lasten mit groer Schnelligkeit von Ort zu Ort auf der Eisenbahn zu ziehen, :n 1 Stunde 15-20 km weit. (Jetzt 60100 km!) Die neue Erfindung verbreitete sich sehr schnell. 1829 fuhr die erste Eisenbahn von Manchester nach Liverpool. In Deutschland wurde 1835 die erste Eisenbahn zwischen Nrnberg und Frth erffnet; 1838 folgten die Linien Berlinpotsdam und Braunschweigwolfenbttel. Wenige Jahre spter waren die meisten groen Städte durch Eisenbahnen verbunden, und heute sind sie ein unentbehrliches Verkehrsmittel geworden. 3. Maschinen und fabrihwcfcn. Durch die Eisenbahn und die Dampf-mafchine wurden die Verkehrs- und Erwerbsverhltuisse vielfach umgestaltet; fr das Fabrikwesen erlangten sie besondere Bedeutung. Bis dahin konnte man eine groe Fabrik nur da anlegen, wo man Kohlen in der Nhe hatte. Jetzt war es mglich, auch an andern Orten Fabriken zu grnden; denn ohne Mhe und groe Kosten wurden durch die Dampfkraft nicht nur Kohlen aus weiter Ferne herbeigeschafft, sondern auch die Rohstoffe, die in der Fabrik verarbeitet werden sollten. Die Maschinen wiederum, die in den Fabriken hergestellt

10. Neuzeit - S. 325

1912 - Stuttgart : Bonz
- 325 buerlichen Kleinbetriebe. Auch die Industrie hob sich in schwerer Konkurrenz mit der fortgeschrittenen englischen; Baumwollspinnereien, Eisenindustrie, Rbenzuckerfabrikation brgerten sich in Deutschland ein. Vor allem aber hob sich das Verkehrswesen in ungeahnter Weise. Das Straennetz wurde weiter ausgebaut. Die ersten Dampfwagen fuhren in Deutschland 1835 von Nrnberg nach Frth. Es war eine Privatuuteruehmung nur fr eine Strecke von einer Meile. Der wrttembergische Nationalkonom Friedrich List, der sich schon um die deutsche Zolleinheit bemht hatte, erwarb sich als Bahnbrecher des deutschen Eisenbahnwesens mit dem Plan eines zusammenhngenden, ganz Deutschland umfassenden Eisenbahnnetzes sein grtes Verdienst um die Nation. Da und dort abgewiesen fand er endlich in Leipzig Verstndnis fr seine Ideen. In seiner Schrift der ein schsisches Eisenbahnsystem als Grundlage eines allgemeinen deutschen Eisenbahnsystems" entwarf er ein Bild von dem Eisenbahnwesen der Zukunft, defsen Endpunkte Lindau und Basel, Bremen und Hamburg, Stettin, Danzig und Breslau sein sollten, dessen Mittelpunkt Berlin sein sollte. Er fand unternehmende Männer fr die Ausfhrung. Die Linie Leipzig-Dresden ward trotz der Befrchtungen, mit denen die Wissenschaft wie die Unwissen-heit der Neuerung entgegentrat, 1839 vollendet. Der preuische Staat konnte sich im Widerstreit der Ansichten nicht dazu entschlieen, Eisen-bahnen von Staats wegen zu bauen, aber schon 1838 erschien ein Eisen-bahngesetz, das den Einflu des Staates auf die Privatbahnen regelte und die Mglichkeit eines knftigen Staatseisenbahnsystems vorbe-hielt. Rasch nacheinander entstanden nun die weiteren Eisenbahnen. Mit den Eisenbahnen erst nahm Handel und Industrie einen gro-artigen Aufschwung. Eine beraus wichtige Erfindung, die der elektromagnetischen Telegraphie, wurde 1833 von den zwei Gt-tinger Professoren Weber und Gau gemacht, leider aber nicht nutzbar gemacht, bis viel spter die Amerikaner (seit 1858) sie fr den Weltverkehr verwerteten. Zunchst begngte man sich noch mit dem optischen Telegraphen, der bei Hellem Wetter binnen vier Stunden auf eine Anfrage aus Berlin die Antwort aus Koblenz brachte, freilich nur den Behrden diente. 3. England bis 1837. a. Wirtschaftliches Leben. Aus dem Zeitalter der Kriege ging England hervor mit einer ungeheuren Schuldenlast (1815: 16 000 Mill. Mark). Die wirtschaftlichen Verhltnisse des Landes hatten sich dadurch verschlimmert, da der Grundbesitz mehr und mehr in die Hnde beg-terter Edelleute kam, während die kleinen Landeigentmer verarmten und der Handwerkerstand in bedenklicher Weise vor dem groen Fabrik-betrieb zurckging. Unmittelbar auf die Kriegszeit folgte eine schwere Notzeit durch den schlechten Jahrgang von 1816 und die Konkurrenz der auslndischen Industrie. Aber bald hoben sich Industrie und Handel un--

11. Teil 2,3 - S. 113

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Zeit der Nationalitts- und versassungs- Kmpfe. Die Seit bis zur Zulirevolution. 70. Wirtschaftliches Leben. Um die Wende des 19. Jahrhunderts durchwehte ein neuer Geist Europa, hnlich wie beim Anbruch des 16. Jahrhunderts. Krfte, die bis dahin geschlummert hatten, wurden wach-gerufen und fhrten auf dem Gebiet des Verkehrs und der Arbeit eine groe Umwlzung herbei, versuche, den Dampf als bewegende Kraft zu verwenden, waren bereits im 17. Jahrhundert gemacht worden, und die erste Dampfmaschine war zu Beginn des 18. Jahrhunderts in England beim Bergbau verwandt worden,- doch erst durch die Verbesserungen, die der Schotte James Watt, ein Zeitgenosse Friedrichs des Groen, an der Dampfmaschine vornahm, war es mglich, sie in den Dienst der ge- mda^nfe*n werblichen Ttigkeit zu stellen. Dadurch trat an die Stelle der Handarbeit die Maschinenarbeit, die zum Grobetrieb in Gewerbe und Industrie fhrte und das Fabrikwesen auf eine neue Grundlage stellte. Die Dampfkraft mittels Maschinen zur Fortbewegung von Schiffen zu verwenden, war auf der Seine bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts versucht worden; doch erst der Amerikaner Fulton richtete auf dem Hudson eine regelmige Dampfschiffahrt ein. Bereits 1818 fuhr das erste Dampf-schiff der den Ozean vonxteuyorf nach Liverpool. Um dieselbe Zeit wurde durch ie Erfindung der Lokomotive durch den Englnder S t e p h e n s o n Eisenbahnen die Dampfkraft auch fr ert Lanverkehr nutzbar gemacht, holzschienen waren schon um ie Mitte es 18. Jahrhunerts im eutschen Lergwerks-betrieb im Gebrauch gewesen un waren in Englan urch eiserne ersetzt woren, auf enen nun 1814 ie erste Lokomotive fuhr. 1830 wure ie erste Eisenbahnlinie zwischen Liverpool un Manchester erffnet. Der erste eutsche Schienenweg wure 1835 hergestellt un verban Nrnberg mit em nahegelegenen Frth. Zwei Jahre spter wure ie Eisenbahn von Leipzig nach vresen erbaut, er im Jahre 1838 er Bau er Berlin-Potsamer Bahn folgte. Durch ie (Erfinung es elektrischen Telegraphen, ie um iefelbe Zeit er Mnchener Gelehrte Smmerring machte, fan ie Elektrizitt Eingang ins praktische Leben. Vervollkommnet wure er Telegraph im Jahre 1833 urch ie beien Gttinger Professoren Gau Roch, Lehrbuch der Geschichte. Ii. Z. o

12. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 111

1912 - Paderborn : Schöningh
111 Staaten mit sich zu einem einheitlichen Zollgebiete zu vereinigen. Nur langsam gelang dies, bis endlich die Einsicht von dem groen Nutzen einer solchen Vereinigung der das Bedenken siegte, man knne sich dadurch in eine staatliche Abhngigkeit von Preußen bringen. Seit 1834, als auch die drei Knigreiche Bayern, Wrttem-berg und Sachsen beitraten, umfate der Deutsche Zollverein auer Osterreich und den deutschen Staaten, die durch preuisches Gebiet nicht vom Meere getrennt waren, fast alle Staaten des heutigen Deutschen Reiches. Innerhalb des Zollgebietes wurde dem Verkehr freie Bahn durch den Bau von festgefgten Landstraen geschaffen, der in Deutschland erst seit dem Ansang des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Und nun nahmen Handel und Gewerbe in Deutschland, die infolge der Napoleonischen Wirren in der Ent-Wicklung weit hinter anderen Lndern zurckgeblieben waren, ficht-baren Aufschwung. Insbesondere begann man jetzt sich die Ersin-dngen der Neuzeit zunutze zu machen, die einen vollstndigen Wandel auf dem Gebiete des Verkehrs und der Gewerbttigkeit herbei-fhrten. c) Das Zeitalter des Dampfes. Der Schotte James Watt (fpr. Dfchehms lltt) hatte im Jahre 1764 die Dampfmaschine erfunden. Ihre Verwendung in der Eisenbahn, in der Schiffahrt und fr die Industrie leitete das Zeitalter des Dampfes ein. Der Amerikaner Robert Fulton (spr. Fllten) erbaute in New Jork das erste Dampfschiff (1807), der Englnder Georg Stephenfon erfand die Lokomotive (1814). Auf gewerblichem Gebiete wurden (um 1800) die Spinnmaschine und der mechanische Webstuhl sowie (etwa 50 Jahre spter) die Nhmaschine erfunden. Diese Erfindungen machten sich England und Frankreich eher nutzbar als das politisch so schwer heimgesuchte Deutschland. Die Dampfschiffahrt aus den Flssen kam hier nur langsam in Auf-nhme, in rascherem Tempo auf dem Rhein, seitdem Holland auf seine Zlle an der Mndung des Stromes verzichtete (1831). Auch der berseeische Verkehr hob sich nun stetig. Die erste deutsche Eisenbahn wurde (10 Jahre spter als in England) im Jahre 1835 zwischen Nrnberg und Frth erffnet, die erste preuische (1838) verband Berlin und Potsdam. Auch die Erfindung der Telegraphie (1833) durch deutsche Gelehrte, Gan und Weber, frderte das Verkehrsleben. Doch fllt die ausgiebige Benutzung

13. Deutsche Geschichte - S. 222

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
222 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. deutschen Staaten und Sachsen folgten einige Jahre spter, und so wurde ein groer Teil Deutschlands wirtschaftlich geeinigt. In der Neujahrsnacht 1833/34 hoben sich zwischen den meisten deutschen Lndern die Schlagbume, um die langen Reihen der wartenden Frachtwagen zum ersten Male ohne Zoll hindurchlassen; sie schlssen sich nicht wieder, und Zollvereins^der anbei Wte freie Bahn. Die segensreichen Folgen des Zollvereins machten sich bald geltend. Seitdem zwischen den einzelnen Staaten die Zollschranken gefallen waren, ffnete sich dem Gewerbe ein e i n h e i t l i ch e s Absatzgebiet, das vom Bodensee bis zur Memel reichte. Nach auen traten die Zollvereinsstaaten gemeinsam auf und konnten die hei-mische Industrie durch gemeinsame Maregeln schtzen und frdern. Zu-gleich aber hatte der Abschlu des Zollvereins eine politische Bedeutung. Der regere Verkehr brachte Sd- und Norddeutsche nher zusammen; zum ersten Male war ein groer Teil Deutschlands unter Preuens Fhrung geeinigt; so war der Zollverein der Vorlufer der nationalen Einigung Deutschlands. 7: Volkswirtschaft und geistiges Leben in Teutschland. 227. Das wirtschaftliche Leben in Deutschland. In denselben Jahrzehnten begann in Deutschland der gewaltige Aufschwung des Ge-werbes und des Verkehrs, der das neunzehnte Jahrhundert von allen frheren Jahrhunderten unterscheidet. Seit dem siebzehnten Jahrhundert war das Fabrikwesen, der gewerbliche Grobetrieb, vielfach durch die Staats-regierungen begnstigt, allmhlich dem Handwerk, dem Kleinbetrieb, zur Seite getreten; es ist erzhlt worden, wie z. B. der Groe Kurfürst und Friedrich der Groe die Anlage von Fabriken auf jede Weise frderten. Seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts trat nun dadurch ein ge-Erfindungen, waltiger Fortschritt im gewerblichen Leben ein, da man die Dampf-kraft der menschlichen Arbeit dienstbar machen lernte. James Watt, ein Schotte, hat um 1770 die erste brauchbare Dampfmaschine gebaut; 1807 wurde zu New-Dork das erste Dampfschiff, 1814 von dem Englnder George Stephenson die erste Lokomotive erbaut. Die Englnder waren das erste Volk, das sich die neuen Erfindungen in groem Mastabe zu nutze machte; so wuchs England, wie es bereits der erste Handels- und Kolonial-staat der Welt geworden war, nunmehr auch zum ersten Industriestaat heran. Deutschland folgte England langsam nach. 1825 fuhren die ersten Dampfer auf dem Rhein; 1835 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nrnberg und Frth dem Betrieb bergeben; der erste grere Schienenweg

14. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 95

1898 - Bamberg : Buchner
95 Iv. Der Deutsche Bun 18151866 un die Wieeraufrichtung es Deutschen Meiches 1871. Aufschwung der Industrie und des Verkehrs. 61 Erfindungen: Durch Entdeckungen wird die neue Zeit einge-leitet, die neueste Zeit durch Erfindungen. Dampfkraft und Elektrizitt wurden der Industrie und dem Verkehr dienstbar gemacht. Bei den Ent-deckuugen hatten sich die romanischen Völker hervorgethan, der Ruhm der Erfindungen gebhrt vorwiegend der germanischen Rasse. Mit den Eng-lndern und Amerikanern wetteiferten die Deutschen. Die Menschheit stieg stufenweise zu hherer Kultur dadurch empor, da man das Feuer, den Pflug, das Eisen, das Geld und die Buchdrucker-kunst kennen und gebrauchen lernte. Diesen Erfindungen tritt die Ausntzung der Dampfkraft und der Elektrizitt wrdig zur Seite. Unsere Lokomo-tiven und Dampfschiffe durcheilen in einem Tage einen Raum, den Alexander, Kolumbus und selbst noch Napoleon kaum in einer Woche zu-rcklegten. Fr Telegraph und Telephon ist die Schranke des Raumes und der Zeit kaum mehr vorhanden. Vermittels der Dampfmaschinen leistet 1 Arbeiter mehr als sonst 100, ja 1000 Handarbeiter. Das erste Dampfschiff 1807 auf dem Hudson, 1818 auf dem Rhein. Die erste Eisenbahn in England 1830, zwischen Nrnberg und Frth 1835. Telegraph erfunden von Smmerring in Mnchen 1809, vervollkommnet von Gau und Weber in Gttingen 1833. Telephon fr den ffentlichen Verkehr eingefhrt 1877 durch den Reichspostmeister Stephan. Gasbeleuchtung feit 1800, Petroleumlampen feit 1860, elektrisches Sicht seit 1880; Zndhlzer nach 1830. Deutscher Zollverein: Durch die Grndung des preuisch-deutschen Zollvereins (1833) fielen am 1. Januar 1834 die zahlreichen Zollschranken, mit denen bisher jedes Land und Lndchen seine Grenzen abgesperrt hatte. Innerhalb des Zollvereinsgebietes konnten seitdem fast alle Waren ohne Zollabgabe aus- und eingefhrt werden; der Handelsverkehr mit dem Aus-land wurde durch gleichmige Tarife geregelt und erleichtert. Bayern und Wrttemberg schloffen schon 1828 einen sddeutschen Zollverein, der preuisch-deutsche Zollverein umfate der 400000 qkm, fast alle Lnder Deutschlands auer sterreich. Gleiches Ma, Gewicht und Geld schuf erst das neue Deutsche Reich. Der Zollverein brachte es nur zu einem einheitlichen Gewicht, zum Zoll-(Vereins-) Zentner 50 kg., und zum Vereinsthaler. Der Weltpostverein wurde 1874 durch Stephan angeregt.

15. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 209

1893 - München : Pohl
209 Seine Jugend fiel in die traurigste Zeit Deutschlands und war fr ihn, den Sohn eines Prinzen, der damals Oberst eines franzsischen Regiments war, eine Schule des Ringens und Leidens. Sie erzeugte aber in ihm jene echtdeutsche Gesinnung, welche er selbst dem Welt-gebieter Napoleon gegenber, vor dem sich alles zitternd beugte, nicht verleugnete und in den Befreiungskriegen durch persnliche Tapferkeit bewhrte. Mit einer auerordentlichen Umsicht und Thtigkeit widmete sich ' Ludwig I. den Regierungsaufgaben und schenkte allen Zweigen des Staatslebens eine bis ins einzelne gehende Aufmerksamkeit. Vor allem suchte er das ins Schwanken geratene Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben des Staates wieder herzustellen. Zu diesem Zwecke hob er alle einigermaen entbehrlichen Stellen und mter auf und machte Sparsamkeit und Vereinfachung zum leitenden Grund-gedanken der Staatsverwaltung, wie seiner Hofhaltung. Reiche Mittel flssen ihm dadurch fr die Pflege der Wissenschaft, Kunst und Wohl-thtigkeit. Zu den wichtigsten Regierungshandlungen Ludwigs gehrt die Einfhrung des in der Rheinpfalz schon bestehenden Landrates in den sieben Kreisen diesseit des Rheins (1829). Dadurch wurde den einzelnen Kreisen eine grere Selbstndigkeit gewhrt und eine groe Lcke in der Teilnahme des Brgers an den ffentlichen Angelegen-Helten und in der berwachung der Verwaltung ausgefllt. Die Landrte sind die gewhlten Vertreter der unmittelbaren Städte, der Distrikts gemeinden, des groen Grnndbe-sitz es, der katholischen und protestantischen Geistlichkeit (wirk-lichen Pfarrer) und der Universitten. Sie versammeln sich alljhrlich am Sitze der Kreisregierungen, beraten die Angelegen-Heilen des Kreises in Bezug auf Industrie, Kultur, Schulen, Straen- und Wasserbauten 2c., bestimmen die Hhe der Kreis-lasten, die Verwendung der Kreisfonds 2c., und bringen Antrge, Wnsche und Bitten an den Thron. Die Zahl der Landrte regelt sich nach der Gre des Kreises. Zur Hebung der Industrie und Landwirtschaft, zur Frderung und Belehung des Handels und Verkehrs traf Ludwig zahlreiche und eingreifende Maregeln. Es wurden (1833) technische Lehrettt-stalten (3 polytechnische Schulen und gegen 30 Landwirtschafts-und Gewerbschulen) errichtet. An dem Zustandekommen des deutschen Zollvereins" - (aus der Vereinigung eines sddeutschen, mittel-deutschen und preuischen Zollbuudes) 1834, dem bald (1838) eine Mnzeinigung unter den Zollvereinsstaaten (allen deutschen Lndern mit Ausnahme sterreichs, Liechtensteins, Mecklenburgs, Holsteins und der drei Hansestdte) folgte, hat König Ludwig ein Hauptverdienst. Die Erbauung von Eisenbahnen (die erste deutsche Bahn zwischen Nrnberg und Frth 1835), Errichtung einer Dampfschiffahrt auf derdouau, Verbesserung des Postwesens, der Bau des Ludwig-Do uau-Main-Kanales (18361845) wirkten belebend auf den Verkehr. Die Errichtung einer Hypotheken- und Zitzlsperger, Bayerische Geschichte. 10. Aufl. 14

16. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 121

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
worin er sagt: Gott verleihe, da auf dem Throne wie in der Htte, in der Heimat wie in der Fremde Gottvertrauen, Nchstenliebe, Geduld in Leiden und tchtige Arbeit des deutschen Volkes edelster Schmuck bleibe." 3. Die wichtigsten Erfindungen der Neuzeit (seit 1500). Die bedeutendsten Krfte, die die Neuzeit in den Dienst des Menschen gestellt hat, sind die Dampfkraft und die Elektrizitt. I. Die Dampfkraft. Die erste brauchbare Dampfmaschine baute der Englnder Watt (utt) um 1770. Sie diente vor allem dem Verkehr. Der Amerikaner Fultou (fult'n) baute 1807 das erste Dampfschiff; 1816 befuhr ein solches zum erstenmal den Rhein, 1819 zum erstenmal den Atlantischen Ozean zwischen Neuyork und Liverpool (in 26 Tagen). Den ersten Dampfwagen stellte der Englnder Stephenson (steffens'n) 1812 her; er lief auf einer Eisenbahn und diente zunchst nur der Kohlenbefrderung. 1825 wurde in England die erste Bahnlinie fr Personenverkehr erffnet, in Deutschland 1835 zwischen Nrnberg und Frth, in Preußen 1838 zwischen Berlin und Potsdam. Der Industrie und dem Bergbau dient die Dampfmaschine, indem sie die mannigfachen Arbeits- und Frdermaschinen in den Fabriken und Berg-werken in Bewegung setzt; ebenso treibt sie der Landwirtschaft die Dampfpflge und Dampfdreschmaschinen. Ii. Die Elektrizitt. Ihre Anwendungen: 1. Der elektrische Tele-graph (Fernschreiber) wurde 1833 von Gau und Weber in Gttingen erfunden; der Amerikaner Morse erfand 1837 den Zeichendrucktelegraphen. 1866 wurde das erste unterseeische Kabel von Europa nach Amerika gelegt. Die neueste Erfindung ist die drahtlose Telegraphie. 2. Das Tele-Phon (Fernsprecher) wurde 1860 von dem Deutschen Reis erfunden und 1876 von Bell in Amerika verbeffert. 3. Die elektrische Beleuch-tung: Edison erfand 1877 das Glhlicht; Siemens in Berlin stellte die erste Bogenlampe her. 4. Die elektrischen Wagen, zuerst 1881 zwischen Berlin und Lichterfelde in Betrieb gesetzt. Iii. Andere Erfindungen: 1. Der Blitzableiter, 1752 von dem Amerikaner Franklin erfunden, schtzt die Gebude gegen Blitzgesahr. 2. Die Schnellpresse, erfunden von König aus Eisleben, zuerst angewandt beim Druck der englischen Zeitung Times" (teims). 3. Die Gasbeleuchtung, 1812 zuerst in London, 1826 in Berlin eingefhrt. 4. Die Photographie (Lichtbildnerei), 1838 von dem Franzosen Daguerre

17. Geschichte der Neuzeit - S. 104

1911 - Leipzig : Hirt
104 Die Zeit der nationalen Staatenbildung. eine dreijhrige Dienstzeit bei der Fahne folgte eine zweijhrige bei der Reserve. Je sieben Jahre blieb man bei der Landwehr ersten und zweiten Aufgebots. 5. Entwicklung des Verkehrs und der Industrie. Einen ungeahnten Aufschwung nahmen Gewerbe und Verkehr, besonders nachdem man die Anwendung des Dampfes als bewegende Kraft der Maschinen so sehr verbessert hatte, da sie fr Industrie, Schiffahrt und Eisenbahnen mit Vorteil verwandt werden konnten. Bereits im 18. Jahrhundert hatte James Watt, ein Schotte, die Dampfmaschine erfunden. 1807 wurde zu New Jork das erste Dampfschiff und 1814 von dem Englnder Erste Eisenbahn in Deutschland von Nrnberg nach Frth. Georg Stephenson die erste Lokomotive erbaut. Die erste deutsche Eisenbahnen. Eisenbahn, zwischen Nrnberg und Frth, wurde 1835, die erste preuische 1838 von Berlin nach Potsdam erffnet. Allmhlich wurde so die schwerfllige Postkutsche verdrngt und das Reisen billiger, leichter ^"fahrt^ und bequemer. Auch der Schiffahrtsverkehr erfuhr durch die Dampf-kraft eine wesentliche Steigerung. Vom Jahre 1818 ab fuhren regel-35f?e mige Dampfschiffe auf dem Rhein und der Elbe. In den Fabriken Maschinen, verdrngte die Dampfkraft die viel teurere Menschenkraft. In krzerer Zeit und mit geringeren Kosten konnten grere Mengen von Waren erzeugt werden als frher. Eine groe Zahl von Arbeitern fand in den neugegrndeten Fabriken lohnende Beschftigung. Es bildete sich ein neuer Stand, der Stand der Industriearbeiter. Eine der grten Fabrikanlagen der Welt begrndete Krupp in Essen. Nicht nur durch seine Kanonen, Panzerplatten, Lokomotiven und Eisenbahnschienen,

18. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 116

1917 - Breslau : Hirt
116 Geschichte. X von Volksschulen wurden neu gegründet, und zur Ausbildung der Lehrer richtete man neue Lehrerseminare ein. 6) Förderung der Landwirtschaft und der Industrie. Bisher war die Landwirtschaft so betrieben worden, wie es der Sohn vom Vater gelernt hatte. Zur Hebung des Ackerbaues sorgte der König dafür, daß bei demselben auch das angewandt wurde, was durch die Wissenschaft erforscht war. Er ließ aus Hannover den berühmten Arzt und Landwirt Thaer kommen und über- gab ihm ein Gut zur Errichtung einer Musterwirtschaft. Jetzt entstand auch eine landwirtschaftliche Hochschule. Hier wurde u. a. gelehrt, aus welchen Stoffen der Ackerbooen zusammengesetzt ist, womit er am besten zu düngen ist, welche Feldsrüchte am besten darauf wachsen, und wie der Fruchtwechsel am zweckmäßigsten einzurichten ist. Von nah und fern zogen junge Land- wirte nach dieser Hochschule, so daß die Landwirtschaft einen großen Auf- schwung nahm. —> Auch in der Industrie war ein bedeutender Fortschritt zu spüren. Für Spinnerei und Weberei, Molkerei und Brennerei, Herstellung von Schuh- und Eisenwaren und andre Gewerbe, die bisher nur im kleinen betrieben waren, entstanden große Fabriken, da man eine Menge Maschinen erfand, die billiger arbeiteten als die Menschenhand. e) Förderung von Handel und Verkehr. Am Anfange des 19., Jahr- hunderts erbaute ein Amerikaner das erste Dampfschiff. Bald zeigte es sich, daß durch die Dampfschiffahrt Handel und Verkehr vollständig umgestaltet wurden. Man konnte nun schneller und sicherer nach den entferntesten Gegenden gelangen, so daß die Segelschiffe im überseeischen Verkehr mehr und mehr ver- drängt wurden. 1812 erfand ein Engländer die erste Lokomotive. Wenig später legte er die erste Eisenbahn an. Von England kam diese Erfindung guch nach Deutschland. 1838 wurde zwischen Berlin und Potsdam die erste preußische Eisenbahn erbaut. 1833 erfanden zwei deutsche Gelehrte den Telegraphen, der mit Blitzesschnelle Nachrichten in die weite Welt trägt. —• Handel und Verkehr wurden jedoch in jener Zeit dadurch stark behindert, daß an den Grenzen jedes deutschen Staates Zölle entrichtet werden mußten. Preußen hatte am meisten darunter zu leiden, weil sich fremde Staaten quer durch sein Gebiet zogen. Deswegen schloß es mit den deutschen Nachbarstaaten Verträge, die zwischen diesen Staaten alle Eingangs-, Durchgangs- und Ausgangszölle beseitigten. So entstand der deutsche Zollverein. Mit dem Beginn des Jahres 1834 wurden alle Zölle für den Verkehr in den Gebieten des Zollvereins aufgehoben. Die Waren aus fremden Ländern wurden nur einmal bei ihrer Ein- führung in das Zollgebiet verzollt. Den Gewinn teilten die Länder nach ihrer Einwohnerzahl. Der freie Verkehr im Inneren des Zollgebiets förderte den Handel, brachte die deutschen Stämme in nähere Berührung und hob das An- sehen Deutschlands im Auslande. Auch die Einführung eines einheitlichen Zollgewichts trug viel dazu bei, Handel und Verkehr zu erleichtern. Mit der Bildung des deutschen Zollvereins war der erste Schritt zur Einigung Deutschlands unter Preußens Führung getan.

19. Geschichte für evangelische Schulen - S. 116

1918 - Breslau : Hirt
116 Geschichte. I von Volksschulen wurden neu gegründet, und zur Ausbildung der Lehrer richtete man neue Lehrerseminare ein. d) Förderung der Landwirtschaft und der Industrie. Bisher war die Landwirtschaft so betrieben worden, wie es der Sohn vom Vater gelernt hatte. Zur Hebung des Ackerbaues sorgte der König dafür, daß bei demselben auch das angewandt wurde, was durch die Wissenschaft erforscht war. Er ließ aus Hannover den berühmten Arzt und Landwirt Th a.e r kommen und übergab ihm ein Gut zur Errichtung einer Musterwirtschaft. Jetzt entstand auch eine landwirtschaftliche Hochschule. Hier wurde u. a. gelehrt, aus welchen Stoffen der Ackerboden zusammengesetzt ist, womit er am besten zu düngen ist, welche Feldfrüchte am besten darauf wachsen, und wie der Fruchtwechsel am zweckmäßigsten einzurichten ist. Von nah und fern zogen junge Land-wirte nach dieser Hochschule, so daß die Landwirtschaft einen großen Aufschwung nahm. —> Auch in der Industrie war ein bedeutender Fortschritt zu spüren. Für Spinnerei und Weberei, Molkerei und Brennerei, Herstellung von Schuh- und Eisenwaren und andre Gewerbe, die bisher nur im kleinen betrieben waren, entstanden große Fabriken, da man eine Menge Maschinen erfand, die billiger arbeiteten als die Menschenhand. e) Förderung von Handel und Verkehr. Am Anfange des 19. Jahrhunderts erbaute ein Amerikaner das erste Dampfschiff. Bald zeigte es sich, daß durch die Dampfschiffahrt Handel und Verkehr vollständig umgestaltet wurden. Man konnte nun schneller und sicherer nach den entferntesten Gegenden gelangen, so daß die Segelschiffe im überseeischen Verkehr mehr und mehr verdrängt wurden. 1812 erfand ein Engländer die erste Lokomotive. Wenig später legte er die erste Eisenbahn an. Von England kam diese Erfindung auch nach Deutschland. 1838 wurde zwischen Berlin und Potsdam die erste preußische Eisenbahn erbaut. 1833 erfanden zwei deutsche Gelehrte den Telegraphen, der mit Blitzesschnelle Nachrichten in die weite Welt trägt. — Handel und Verkehr wurden jedoch in jener Zeit dadurch stark behindert, daß an den Grenzen jedes deutschen Staates Zölle entrichtet werden mußten. Preußen hatte am meisten darunter zu leiden, weil sich fremde Staaten quer durch sein Gebiet zogen. Deswegen schloß es mit den deutschen Nachbarstaaten Verträge,' die zwischen diesen Staaten alle Eingangs-, Durchgangs- und Ausgangszölle beseitigten. So entstand der deutsche Zollverein. Mit dem Beginn des Jahres 1834 wurden alle Zölle für den Verkehr in den Gebieten des Zollvereins aufgehoben. Die Waren aus fremden Ländern wurden nur einmal bei ihrer Einführung in das Zollgebiet verzollt. Den Gewinn teilten die Länder nach ihrer Einwohnerzahl. Der freie Verkehr im Inneren des Zollgebiets förderte den Handel, brachte die deutschen Stämme in nähere Berührung und hob das Ansehen Deutschlands im Auslande. Auch die Einführung eines einheitlichen Zollgewichts trug viel dazu bei, Handel und Verkehr zu erleichtern. Mit der Bildung des deutschen Zollvereins war der erste Schritt zur Einigung Deutschlands unter Preußens Führung getan.

20. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 380

1904 - Habelschwerdt : Franke
380 anwandte und die Lehre von der knstlichen Dngung wissenschaftlich begrndete. Diese Errungenschaften kamen anfangs allerdings nur dem landwirtschaftlichen Grobetriebe zugute und fanden erst nach und nach bei den kleineren Landwirten Ausnahme. 2. Aufschwung der Naturwissenschaften; Erfindungen, Verkehrs-Wesen und Industrie. Der eifrige Betrieb der Naturwissenschaften fhrte zu vielen Erfindungen, die im Erwerbs- und Verkehrslebeu groe Vernderungen hervorriefen. In immer weiterem Umfange wurde die Dampfmaschine verwendet; sie fand bald auch in den landwirtschaftlichen Betrieben Eingang. Im Jahre 1807 baute der Nordamerikaner Robert Fultou (sult'u) das erste zweckmige Dampf-schiff und richtete auf dem Hudson (hdfn) bei New-Aork eine regel-mige Dampfschiffahrt ein. Den Rhein besuhr das erste Dampfboot im Jahre 1816. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gelang es auch, den Dampf zur Fortbewegung von Lasten auf dem Lande zu verwerten. Der Englnder Stephenson (stesens'n) baute 1814 die erste leistungsfhige Lokomotive; 1830 wurde die erste fr den ffentlichen Berkehr bestimmte Eisenbahn zwischen Liverpool (liwwerpnhl) und Manchester (mantschestr) erffnet. 1835 wurden Nrnberg und Frth, 1837 Leipzig und Dresden und 1838 Berlin und Potsdam durch Eisenbahnen verbunden. Der preuische Staat begnstigte die entstehenden Eisenbahngesellschaften und baute selbst einige Bahnlinien. Immer mehr verdrngten die Eisenbahnen die Fahrposten, die bei der starken Vermehrung der Kunststraen an Ausdehnung und Schnelligkeit bedeutend zugenommen hatten. In den letzten Jahren der Regierung Friedrich Wilhelms Iv. betrug die Lnge der preuischen Schienenwege schon gegen 600 Meilen. Der 1833 von Gan und Weber in Gttingen erfundene elektromagnetische Telegraph berwand fr wichtige Nach-richten Raum und Zeit. Einige Jahre spter erfand der Nordamerikaner Morse den noch hent gebruchlichen Schreibtelegraphen. Dem in Petersburg lebenden deutschen Physiker Jakobi gelang die Erfindung der Galvanoplastik, durch die der Bilderdruck und die Metall-Industrie eine auerordentliche Frderung erfuhren. In den zwanziger Jahren wurde die Photographie erfunden. Andere Erfindungen dieser Zeit find die der Phosphorzndhlzchen (1833), der Nhmaschine (1844) und des Zndnadelgewehrs (Dreyse 1827). Die Folgen der zahlreichen Erfindungen zeigten sich besonders im wirtschaftlichen Leben. Es entstanden viele Fabriken, in denen mit Hilfe der Dampfkraft und der Maschinen die Gebrauchs- Die Anfnge der Eisenbahnen. Atzler, Qu. u. L. Iii.