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1. Freiburger Lesebuch - S. 68

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 68 — Der ich, ein liebentbrannter Mann, Für ewig mich vertraut. O Freiheit, Freiheit komm heraus, So kräftig und so fromm, Aus deinem grünen, dunkeln Hans, Du schöne Freiheit, komm! Dort unten laß dich wiederschan'n Im freien deutschen Land; Bewahre du die treuen Gau'u Bor welschem Sklavenstand! Max von Schenkendorf. 31. Die Pflanzenwelt um Freiburg. Vorfrühling, wonnige Ahnung des kommenden Lenzes. Milde Tage und frostige Nächte. Noch fühlt der alte Reifriese, der Winter, seine Kraft und schüttelt die trotzig geballte Faust gegen den strahlenden Sonnenritter, den Frühling. Doch der lacht des grimmen Zornes und drängt den grämlichen Alten Tag für Tag weiter ins Gebirge zurück. Schon sind die ersten Zugvögel da, Lerche und Star und Storch; schon erklingt an sonnigen Tagen des Buchfinken schmetternder Schlag und an milden Abenden der Amsel weiches Lied. Da fährt ein wonniger Schauer über der Erde erstarrten Leib, ihre Wärme kehrt zurück, sie ergrünt vor Wonne. Moose und zarte Gräser weben ihr ein Gewand von smaragdgrüner Seide; die Haseln streuen goldenen Staub in die Lüfte; um die blühenden Sahlweiden summt der Bienen genäschige Schar. Gelber Huflattich und weißes Tausendschön, glitzerndes Scharbockskraut und nickende Anemonen winken dem fröhlichen Wanderer. Da fährt es auch ins Mark der Hainbuchen, ihre Knospen strecken sich, ein grüner Schimmer überfliegt den Wald. Die Drossel ist da, das Rotkehlchen, die Wildtaube und die Schnepfe: es muß ja wirklich schon Frühling sein. Welch ein Sprießen und Sprossen und Drängen allerwärts! Blühende Tulpen, Hyazinthen und Narzissen auf den Gartenbeeten, blühende Aprikosen an der warmen Hauswand, blühende Pfirsichbäume in den Reben. Schon schimmern Schwarzdorn und Kirschbäume in weißem Gewände, stundenweit sichtbar. Wie wonnig ist in diesen Blütentagen ein Ausflug nach dem Hebsack, diesem Paradiese vor den Toren unserer Stadt! Und der Schloßberg bleibt auch nicht zurück. Das Grüngelb der Ahornblüte leuchtet von seiner Höhe über die Stadt hin; Birke und Lärche schmücken sich mit jungem Grün; schon klettert der Frühling keck an den Bergwänden hinauf bis zur Roßkopfhöhe. Gerade diese Gegend bietet, fast mit der Kirschblüte zusammen, einen entzückenden Ausblick, wenn die jungbelaubten gelblichen Birkenkronen und die hellgrünen Lärchen sich in den sonst noch

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1. Das dritte Schuljahr - S. 111

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
111 5. Verknüpfung. Wiederholung aus dem „Zweiten Schuljahr": „Maienglöckchen und die Blümelein" von H. v. Fallersleben, S. 91. Desgl. die Gedichte auf S. 93—96 desselben Schuljahres. Zusammenfassung. (Grundgedanke.) Im Mai ist die Natur am schönsten und das Leben am wonnigsten- Nach Regen (Kälte) folgt Sonnenschein — Nach Leid folgt Freude. 5- Inhaltsangabe. (Diktat.) 1. Im Mai wird der Mensch und die ganze Natur neu belebn. 2. Der Mai fordert uns daher auf, das Haus zu verlassen und ladet uns ein ins Freie zu kommen, um die Freuden des Frühlings zu ge- nießen. 3. Freue dich mit den Fröhlichen. 6. Memorieren und Recitieren. 3. Blau-Veilchen. Ziel: Von einem Veilchen wollen wir reden. f. Vorbereitung. Wer hat schon ein Veilchen gesehen? Warum wird es Blau- Veilchen genannt? — Draußen an der Hecke am Raine steht das Veilchen im Herbste einsam und verlassen. Niemand mag es suchen, niemand bemerkt es.. Es kommt der Winter; Schneeflocken fallen, und der scharfe Wind fährt durch Feld und Wald. Blau-Veilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bitteren Froste. Die Rosengesträuche und Weißdorubüsche, die im Frühlinge weiß und rot blühten, die Buchen und Haseln waren den ganzen Sommer hindurch mit schönen, grünen Blättern bekleidet. Nun ist dies Gewand gelb und braun geworden, auch wohl zerfressen von Würmern und Raupen; da werfen sie, wie reiche Leute, die alten Kleider stolz hinweg. Das arme Veilchen erhält die abgetragenen Sommerkleider der Büsche als warme Decken im kalten Winter. Doch jetzt kommt der Frühling wieder, und nun wird das arme Veilchen auf einmal sehr reich. Unten hat es viele feine Wurzeln, die?

2. Der neue Kinderfreund - S. 140

1831 - Brandenburg : Wiesike
und so gehen alle froh und mit guten, frommen Ge- danken zu Bett. 9) Der Frühling. Wenn der Bogen, den die Sonne an unserm Horizonte beschreibt, so gross wird, dass Tag und Nacht sich gleich werden, so tritt der Frühling ein ; die Wärme nimmt dann wieder zu, es wird wär- mer; die Luft, welche vorher kalt und rauh war wird milder. Das Eis, das die Flüsse und Seen bedeckt, schmilzt. Auch der Schnee, in welchen Berge und Thäler eingehüllt waren, schmilzt und verwandelt sich in Wasser. Die Bäche, Flüsse, und Ströme schwellen an. Das Wasser in ihnen steigt zuweilen höher, als ihre Ufer — sie treten aus ihren Ufern— sie überschwemmen Wiesen und Felder, Dörfer und Städte mächtig rauschen die gewaltigen Finthen daher und reissen unaufhaltsam alles mit sich fort, Steine und Bäume, Hütten und Häuser, Menschen und Vieh; die Gegend gleicht einem unabsehbaren See; schon in weiter Feine hört man das Toben der Alles verheerenden Was- eerfluthen. — Jetzt erhebt sich ein heftiger Wind — er zerstreut die Regenwolken, er trocknet die Fel- der und Wiesen — das Wasser verläuft sich und kehrt in das Bette der Bäche, der Flüsse und Ströme zurück. Die grünende Saat, das frische Grün der Wiesen erquickt wiederum das Auge, das durch ihr blen- dend-weisse Winter-Gewand gelitten hatte. Jetzt treibt der Hirt die Rinder und Ziegen auf die Weide, der Schäfer seine Heerde — das Brül- len der Ochsen , das Muhen der Kühe, das Meckern der Ziegen, ,-das Blöken der Schafe verkündet ihre Freude über die lang entbehrte Kost frischer, er- quickender Frühlings-Kräuter, über den Genuss der Freiheit. Auch die Gänse und Enten eilen schnatternd dem Wasser zu, das nun wieder von seiner E?sj decke befreit ist. — Das Girren der Tauben, das Gackern der Hühner, das muntere Krähen des Hahnes stimmen ein in die allgemeine Freude.

3. Deutsches Lesebuch für ein- und zweiklassige Schulen - S. 517

1908 - Halle a.S. : Schroedel
517 lingstage hat er schon, wo die Lerchen über der grünen Saat tirilieren und die Drosseln im knospenden Walde flöten, wo man meint, nun müsse der Frühling gleich über die Berge schauen und rufen: „Ja, ich komme schon!" In den Gärten duftet mit kräftigem Erdgeruch das gegrabene Ackerland, und um das un- sägliche Grün der Stachelbeerbüsche, die mit lauter zarten, braunen Glöcklein behängt sind, summen die Bienen. Aus der schwarzen Erde steigen nun liebliche Wunder empor, zarte Schnee- glöckchen, schimmernde Krokus und leuchtende Narzissen, und gegen Ende gar, da bannt ein holdes Duften deinen Schritt, und siehe: Die Veilchen blühen. Ja, der März, den lass' ich schon Leiten. Heinrich Seidel. 324. Frühlingsglaube. 1. Die linden Lüfte sind erwacht, sie säuseln und weben Tag und Nacht, sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft, o neuer Klang! Nun, armes Herze, sei nicht dang'! Nun muß sich alles, alles wen- den. 2. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch wer- den mag, das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Tal. Nun, armes Herz, vergiß der Qual! Nun muß sich alles, alles wen- den. Ludwig Uhland. 325. Du sonnige, wonnige Weltl 1. Das ist des Lenzes belebender Hauch, der atmet durch Flur und Feld! Schon schlägt die Drossel im Erlervstrauch, die Lerche singt und der Kuckuck auch: O du sonnige, wonnige Welt! 2 Bald kommt der Mai, und der Wald wird grün und wölbt sein duftiges Zelt. Die weißen Wolken am Himmel ziehn, der Apfelbaum und die Rose blühn: O du sonnige, wonnige Welt! 3. Ihr Knaben und Mädchen, nun kränzt das Haupt, zum Tanz um die Linde gestellt! Was heute prangt, ist morgen entlaubt, und es schneit und stürmt, bevor ihr es glaubt, in die sonnige, wonnige Welt.

4. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 257

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
257 * 3. Die Wärme. Bei der Annäherung des Frühlings ereignen sich Veränderungen auf der Erde, die den aufmerksamen Beobachter in Erstaunen setzen. Die Luft wird milder, Eis und Schnee thauen auf, Kräuter sprießen aus der Erde hervor, und die Bäume treiben Blätter und Blüthen. Die- jenigen Thiere, welche im Spätherbfte in einen todähnlichen Schlaf fielen, wachen nun wieder auf, unzählige Infecten kommen hervor, die Zugvögel finden sich wieder bei uns ein und lassen in Feld und Wald ihren melodischen Gesang ertönen. Diese Veränderungen und dieses neue Leben in der Natur hat seinen Grund in der wiederkeh- renden Wärme. Eine bedeutende Verminderung derselben, ein einzi- ger Maifrost kann unter den grünen und blühenden Pflanzen eine große Verwüstung anrichten, und wenn die Kälte längere Zeit an- hält, so will nichts mehr wachsen, und die Lieder der Vögel verstum- men. Ohne Wärme könnte keine Pflanze gedeihen und kein Thier leben. Auch dem Menschen ist der Mangel an hinreichender Wärme nachtheilig. Namentlich sind schnelle Abkühlungen, äußere oder innere Erkältungen sehr schädlich und die Hauptursache der meisten Krank- heiten. Fieber, Katarrh, Husten und andere Uebel zeigen sich als Folge einer Erkältung, und wenn man diese Unpäßlichkeiten vernachlässigt, so entstehen nicht selten tödliche Krankheiten daraus. Sehr große Kälte kann auch unmittelbar den Tod herbeiführen. Die auf der Oberfläche der Erde verbreitete Wärme kommt haupt- sächlich von der Sonne. Nicht zu allen Zeiten und an allen Orten der Erde ist einerlei Wärme. Im Frühling ist es wärmer als im Winter, und der Sommer hat eine andere Wärme als der Herbst. Es gibt aber auch Gegenden auf der Erde, wo es niemals wintert. Da ist es immer Frühling und Sommer; die Bäume grünen und blühen das ganze Jahr hindurch, und neben den Früchten kommen schon wieder die Blüthen hervor. Da sind die schönsten Blumen, die herrlichsten Bäume, die buntesten Vögel, die prächtigsten Schmetter- linge. Ei, da möchtest du wohl gerne sein? Aber wisse, dort wird auch die Hitze oft so groß, daß man sie kaum ertragen kann; dort find die giftigen Schlangen und die wilden Löwen zu Hause, und die schönen bunten Vögel lernen-kein munteres Liedchen pfeifen. Laß dir's daheim gefallen, und danke dem lieben Gott, daß er auch unser Land so schön geschmückt hat. Dagegen gibt es auch Länder, wo es gar nicht recht Sommer werden will. Da müssen die Menschen sich immer in dichte Pelze hüllen; den Thieren hat der liebe Gott einen warmen Pelz gegeben. In diesen Ländern ist es viele Monate lang Nacht; aber der Mond und der weiße Schnee machen die Nacht hell. Die Bäume bleiben sehr klein, und Blumen sieht man gar nicht, wohl aber viel Moos. Da würdest du gewiß nicht lange wohnen mögen, und doch gefällt es den Leuten, die dort aufgewachsen find, in ihrem Lande so gut, daß sie keine Lust haben, mit uns zu tauschen.

5. Teil 3 = 6., 7. u. 8. Schulj - S. 132

1910 - Frankfurt a.M. : Auffarth
— 132------ Hl. Du sonnige, wonnige Welt! Friedr. Wilhelm "Weber. Gedichte. Paderborn 1907. 30. Auflage. S. 76. 1. Das ist des Lenzes belebender Hauch, der atmet durch Flur und Feld,! Schon schlägt die Drossel im Erlenstrauch, die Lerche singt und der Buchfink auch! 0 du sonnige, wonnige Welt! 2. Bald kommt der Mai, und der Wald wird grün und lüölbt sein duftiges Zelt. Die weißen Wolken am Himmel ziehn, der Apfelbaum und die Bose blühn. 0 du sonnige, wonnige Welt! 3. Ihr Knaben und Mädchen, nun kränzt das Haupt, zum Tanz um die Linde gesellt! Was heute prangt, ist morgen entlaubt, und es schneit und stürmt, bevor ihr es glaubt, in die sonnige, wonnige Welt. 4. Die Tage verrauschen in Lust und Leid ivie Pfeile, vorn Bogen geschnellt: 0 jubelt und lacht, denn es kommt die Zeit, bevor ihr es glaubt, wo es1 stürmt und schneit in die sonnige, wonnige Welt. 5. Mein alter Klausner, ivie heiß in den Bart die heimliche Träne dir fällt! Du seufzest in Trauer am Ende der Fahrt: Ihr sonnigen Lenze, wie schön ihr wart! Leb wohl, du wonnige Welt!

6. (Sechstes und siebentes Schuljahr) - S. 119

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
98. Du sonnige, wonnige Welt! Friedrich Wilhelm Weber. 1. Das ist des Lenzes belebender Hauch, Der atmet durch Flur und Feld! Schon schlägt die Drossel im Erlenstrauch, Die Lerche singt und der Buchfink auch! O du sonnige, wonnige Welt! 2. Bald kommt der Mai, und der Wald wird grün Und wölbt sein duftiges Zelt. Die weißen Wolken am Himmel zieh'n, Der Apfelbaum und die Rose blüh'n. O du sonnige, wonnige Welt! 3. Ihr Knaben und Mädchen, nun kränzt das Haupt, Zum Tanz um die Linde gesellt! Was heute prangt, ist morgen entlaubt, Und es schneit und stürmt, bevor ihr es glaubt, In die sonnige, wonnige Welt. 4. Die Tage verrauschen in Lust und Leid, Wie Pfeile, vom Bogen geschnellt. O jubelt und lacht, denn es kommt die Zeit, Bevor ihr es glaubt, wo es stürmt und schneit In die sonnige, wonnige Welt. 5. Mein alter Klausner, wie heiß in den Bart Die heimliche Träne dir fällt! Du seufzest in Trauer am Ende der Fahrt: „Ihr sonnigen Lenze, wie schön ihr wart! Leb' wohl, du wonnige Welt!" 99. Morgenandachi. Friedrich Adler. 1. Auf den Höhen tiefes Schweigen, In den Wipfeln leises Neigen, Eine Lerche trillert nur . . . Heilige Andacht der Natur!

7. Bd. 2 - S. 24

1906 - Straßburg : Straßburger Dr. und Verl.-Anst.
24 I. Die Jahres- und Festzeiten. 34. Z)er Kerbst. Die Zeit des Jahres kehrt nunmehr wieder, die wir Herbst nennen. Das glänzende Gestirn, von dem wir Licht und Wärme empfangen, scheint sich uns je mehr und mehr zu entziehen; es verweilt jeden Tag kürzere Zeit am Himmel, erhebt sich jedesmal weniger hoch über unsern Gesichts- kreis. Die Nächte sangen an, kalt zu werden; abends und morgens lagern dichte Nebel auf Dorf Mld Flur, und nur des Mittags hat die Sonne noch ihre alte Kraft. Lange Spitinfäden fliegen in ihrem Schein in der Lust umher und setzen sich beit Spaziergängern an die Kleider. An Blüten bringt der Herbst außer denen, die vom Sommer her noch übrig sind, nur wenige. Dafür lachett uns jedoch von den Zweigen der Obstbäume ihre in allen Abwechselungen voll Rot, Gelb und Grün prangenden Früchte entgegen. Die Rebe, welche in einzelnen Gegenden Fenster und Türen der ländlichen Wohnungen mit ihren schön gelappten Blättern umrankt, in andern die nach Süden gelegenen sonnigen Abhänge der Berge schmückt, läßt ihre blauen, roten und weißen Trauben in den vergoldeten Strahlen der Herbstsonne erglänzen. Die Wiesen kleiden sich nach der zweiten Ernte noch einmal in ein zwar gelbliches, aber immer noch lebhaftes Smaragdgrün. In voller Pracht erscheint der Wald. Die Blätter der Bäume schimmern in den verschiedensten Farben, vom gelb- lichen Grün bis zum feurigen Rot. Doch lange dauert es nicht mehr, dann schwindet auch diese Pracht. Met der tiefer und tiefer sinkenden Sonne, mit den länger und kälter werdenden Nächten und dem ein- tretenden Froste nimmt das Laub eine immer falbere Farbe an, und die Blattstiele lockern sich mehr und mehr. Zuletzt fegt der Herbststurm sämtliche Blätter ab und zerstreut sie nach allen Himmelsgegenden. Sie decken dann die abgefallenen Samen und geben vielen Pflänzchen Schutz vor Winterkälte. Auch in der Tierwelt bringt der Herbst mannigfache Veränderungen hervor.x^)ie muntern Singvögel haben uns größtenteils verlassen, sie sind in wärmere Länder gezogen und kommen erst im Frühlinge wieder zurück; nur wenige bleiben in der kalten Jahreszeit bei uns.^Raupen, Larven, Küfer und Schnecken bergen sich zwischen den gefallenen Blättern. Von den größeren Tieren haben sich einige Höhlen gegraben, und darin legen sie sich jetzt ein weiches Lager zurecht, um den Winter bequem zu verschlafen, so der Igel und der Dachs. Der Hamster hat sich überdies große Vorräte von Feldfrüchten angesammelt, damit er bei seinem Er- wachen im Frühlinge nicht für Nahrung zu sorgen braucht. Manche Tiere, die den Winter über munter bleiben, ziehen im Herbste ein wärmeres Kleid an, damit auch sie nicht frieren müssen. Die Menschen sind jetzt vollauf beschäftigt, die Gaben, welche Garten, Feld und Wald bieten, zum Wintervorrat einzusammeln. Der

8. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 156

1892 - Berlin : Wreden
156 auch? Er ist auch ein Tierfreund. In keiner Jahreszeit singen die Vögcl angenehmer als im Frühlinge. Welche Vögel erfreuen uns jetzt besonders mit ihrem Gesänge? Welche Vögel liebt der Frühling am meisten? Weshalb aber liebt er diese wohl am meisten? Sie sollen ihm bei seiner Arbeit etwas vorsingen. Rückblick: Wer sagt, was der Früh- ling auch ist, und welche Tiere er besonders liebt? Fange mit „auch" an und sage für Frühling wieder „er!" Auch ist er ein Tierfreund, besonders liebt er die Singvögel. — Wir haben schon vieles vom Frühlinge gesagt; aber wir könnten ihn doch nicht erkennen, wenn er uns einmal begegnen sollte. Was müssen wir wohl noch von ihm wissen? Wir müssen noch wissen, wie er gekleidet ist. Was für ein Kleid trägt der Winter? Er trägt einen weißen Pelz. Welches ist wohl das Kleid des Frühlings? Gras, — Blätter. Wie sehen die Blätter und das Gras aber aus? Was für ein Kleid trägt also der Frühling? Er trägt ein grünes Kleid. In diesem Kleide erblicken wir überall schöne Blumen: weiße, gelbe, blaue, — bunte Blumen. Sein Kleid ist also überall mit bunten Blumen geschmückt. Zusammenfassung: Der Frühling trägt ein grünes Kleid, das überall mit bunten Blumen geschmückt ist. Am Schlusse Zusammenfassung der ganzen Unterredung. Der Frühling ist ein Knabe. Er ist am 21. März bei uns eingekehrt und wird uns am 21. Juni wieder verlassen. Des Frühlings Kommen war uns nicht unerwartet, weil er es durch Boten hatte verkündigen lassen. Er liebt milde und lange Tage u. s. w. (Teilweise nach dem praktischen Schulmanne.) Zugabe. Frühlings Einzug. Die Sonne hatte sich vorgenommen, den Winter zu vertreiben, und sie schickte warme Strahlen auf die Erde hernieder. Da wurde es dem Winter gar ängstlich zu Akute: denn je mehr auch der Frost in der Nacht sich anstrengte, desto wärmer war doch am anderen Tag der Sonnenschein. Das Eis taute von Teichen, Flüssen und Bächen, und der Schnee schmolz auf den Dächern, in Gärten, Wiesen und Feldern. Vom Schneemanne, der an der Gartenhecke stand, war bald nichts mehr zu sehen als der Kopf; dieserii quollen die Thränen aus den Augen. Der Winter aber machte sich eilig davon, und der Frühling hielt als König auf der Erde seinen Einzug. Nun war ein Jubel bei den Großen und Kleinen. Der Storch ist das Leibroß des Frühlings, und auf diesem kanr er angeritten und streute Kätzchenzweige und Blumen um sich her- Die Nachtigallen, Schwalben und Schmetterlinge begleiteten ihn mit schönen Gesängen und wunderlichen Tänzen. Die Wiesen und Gärten wurden grün, der Wald rauschte von tausend und aber tausend Blättern, und die Obstbäume hingen voll weißer und rötlicher Blüten. — Da sprangen die Kinder hinaus ins Freie, pflückten Veilchen und Gänseblümchen, banden Sträußchen und wanden Kränze und spielten allerlei muntere Spiele. Die Langschläfer aber, die den ganzen Winter hindurch geschlafen hatten, wischten sich die Augen aus und ärgerten sich, daß sie nun das Bett verlassen mußten. Dazu gehörten aber die Kinder nicht. (Ernst Lausch.) A

9. Teil 1 - S. 37

1909 - Karlsruhe : Braun
37 erhielt es schon vom lieben Gott sein weißes Glöckchen. Zeige das weiße Blümchen! Warum nannte ich das weiße Blümchen Glöckchen? Wenn aber die milde Frühlingsluft sein Glöckchen hin und herbewegt, wie sagen dann die Leute? Ja, das Schneeglöckchen läutet den Frühling ein. Dann erwachen auch die anderen Blümchen und kommen, eins nach dem anderen, hervor. Auch unser Veilchen ist dabei. Was für Blümchen sind Schneeglöckchen, Schlüsselblumen und Veilchen, weil sie im Frühling blühen? Schneeglöckchen, Schlüsselblumen und Veilchen sind Frühlingsblümchen, weil sie tm Frühling blühen. Wohin gehen die Kinder, wenn sie viele Schlüsselblumen zum Strauße pflücken wollen? Da gefällt es ihnen jetzt besser als in der engen, dumpfen Stube. Wen hört ihr da in den grünen Zweigen fingen? Die Vögel singen. Da singt die Nachtigall, da trillert die Lerche, da pfeift der Fink, alle, alle sind wieder fröhlich; denn auch für sie hat der liebe Gott den Frühling geschickt und den Wald und die kahle Erde wieder grün gemacht. Wollt ihr die kleinen Sänger auch sehen? Bilderatlas von Schreiber! Alle die lieben Vögelein, die ihr eben gesehen habt, verlassen uns, wenn der Winter kommen will. Wohin ziehen sie im Herbst? Bei uns hätten sie im Winter hungern und frieren müssen. Warum hungern? Und wenn sie auch keinen Hunger hätten leiden müssen, hätte es ihnen im Winter im kahlen, öden Walde doch nicht gefallen. Warum nannte ich eben den Wald einen kahlen Wald? Nun aber scheint die liebe Sonne wieder warm, und darum brechen jetzt aus allen Zweigen die Knospen hervor. Und wenn sich die Knospen geöffnet haben und Blätter heraus- gewachsen sind — was für ein Aussehen hat dann der Wald wieder? Dann wollen auch darin wieder die Vögel singen, die Mücken tanzen, die Käfer summen, die Schmetterlinge flattern und die Tiere spielen. Und auch die Buben und Mädchen wollen nun nicht mehr zu Hanse bleiben. Wohin gehen sie, damit auch sie die Vögel singen und die Käfer summen hören? Auch die Kinder fühlen's mit den Vögeln, daß der Frühling seinen Einzug gehalten hat. Woran merkt man's diesen Kindern (Hölzels Wandbild Nr. 1) an, daß sie sich am Frühling freuen? (sie tanzen). Was spielen sie? (Ringelreihen). Warum können sie jetzt wieder im Freien spielen? Es ist jetzt wieder warm; darum kehrte auch dieser Storch (Bild) wieder zu uns zurück. Im Herbst zog er in ein Land, wo nichts gefriert, und wo es nickt schneit. Wie heißt das Land? Nicht nur der Wald, sondern auch der Garten prangt iin neuen Frühlingskleid. Seht euch doch den Baum im Garten vor unserm Schnlhause an! Warum sieht er jetzt so herrlich aus? (Blüten). Was

10. Lesebuch für Volksschulen - S. 373

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
373 57. Bas Veilchen. Draussen an der Hecke, am Bergeshange, dort sitzt das Veilchen im Herbste wie ein Kind, dem Vater und Mutter gestor- den , verlassen und einsam. Kein Mensch mag es suchen. Nie- mand bemerkt es. Es kommt der kalte Winter, Schlossen und Schneeflocken fallen, und der scharfe Wind fährt durch die Berge. Blau-Veilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bittern Froste. Die hohen Büsche, die im Frühlinge schön weiss und roth blühen, die Bosen und Weissdorngesträuche, Buchen und Haseln haben den ganzen Sommer hindurch in schönen grünen Blättern geprangt; nun ist ihr Gewand verschossen und gelb geworden, auch wohl von Würmern und Raupen zerfressen; da werfen sie, wie reiche hohe Herren, die alten Kleider stolz hin- weg. Ihre Knospen haben sie mit harten, glänzenden Schalen umhüllt, sie sind ein guter Schutz gegen den Frost. Das arme kleine Veilchen erhält die abgetragenen Sommerkleider der Büsche als warme Decken im kalten Winter. Mit geborgten und erbete- nen Sachen ist es umhüllt, gleich einem Waisenkinde draussen am Zaun. Doch jetzt kommt der Frühling, und nun wird das arme Veilchen mit einem Male sehr reich. Unten hat es viele feine Wurzeln, die trinken Maitrank — niedliche Blätter breiten sich nach allen Seiten aus, jedes zierlich geformt, wie ein Herz. Adern ziehen durch dasselbe links und rechts; der Rand ist mit kleinen Zähnen versehen; es ist ein feiner Spitzenbesatz an seinem neuen Gewände. Auf dünnem Stiele steht die blaue Blüthe keck und lustig, wie auf einem Bein, fertig zum Frühlingstanz in der Warmen Luft. Fünf Blüthenblätter bilden die Blüthe, fünf Kelch- blätter umschliessen sie aussen. Aus blauer Seide sind die ersten, grün ist der Ueber warf, und die übrigen Blätter bilden das Unter- kleid von gleicher Farbe. Ein goldener Schmuck ist vorn auf der Brust, und einen Sporn hat das untere Blüthenblatt, gleich einem vornehmen Ritter und Herrn. Auch der trotzige Bart fehlt ihm nicht, an den Seitenblättern sitzt ein solcher. Des Veilchens Sporn ist jedoch nicht so grausam, als derjenige des Reiters, der das Pferd blutig ritzt, er ist zart und weich und dient dem Veil- chen jetzt in seinem Reichthums als Vorrathskammer. In den himmeeblauen Saal seiner Blüthe, mit seidenen Tapeten geschmückt, führt eine goldene Pforte; fünf Staubgefässe und ein Stempel bil- den sie; unten ist ein offenes Thor; dunkle Linien auf hellerem Grunde zeigen den ankommenden Gästen den Weg zur reichen Tafel. Honigmale nennt man diese Streifen, denn süsser Honig ist die aufgetragene Speise. Wunderholde Schmetterlinge flattern im Sonnenscheine als vornehme Prinzen dem Veilchen zu; fleissige Bienen eilen verständig summend zu seinem Reichthums; alle

11. Lesebuch für Volksschulen - S. 125

1855 - Duisburg : Ewich
125 160. Das Veilchen.. Draussen an der Hecke, am Bergeshange, dort sitzt das Veilchen im Herbst wie ein Kind, dem Va- ter und Mutter gestorben, verlassen und einsam. Kein Mensch mag es suchen, Niemand bemerkt es. Es kommt der kalte Winter, Schlossen und Schnee- 5. flocken fallen, und der scharfe Wind fährt durch die Berge. Blau-Veilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bittren Frost. Die hohen Büsche, die im Frühlinge schön weiss und roth blühen , die Rosen und Weissdorngesträuche, Buchen und Haseln haben 10. den ganzen Sommer hindurch in schönen grünen Blättern geprangt, nun ist ihr Gewand verschossen und gelb geworden, auch wohl von Würmern und Raupen zerfressen; da werfen sie, wie reiche hohe Herren, die alten Kleider stolz hinweg. Ihre Ivnos- 15. pen haben sie mit harten, glänzenden Schalen um- hüllt, die sind ein guter Schutz gegen den Frost. Das arme kleine Veilchen erhält die abgetragenen Samenkleider der Büsche als warme Decken im kal- ten Winter. Mit geborgten und erbetenen Sachen 20. ist es umhüllt, gleich einem Waisenkinde draussen am Zaun. Doch jetzt kommt der Frühling und nun wird das arme Veilchen mit einem Male sehr reich. Un- ten hat es viele feine Wurzeln, die trinken Maitrank 25. — niedliche Blätter breiten sich nach allen Seiten aus, jedes zierlich geformt, wie ein Herz. Adern ziehen durch dasselbe links und rechts; der Rand ist mit kleinen Zähnen versehen; es ist ein feiner Spitzenbesatz an seinem neuen Gewände. Auf diin- 30. nem Stiele steht die blaue Blüthe keck und luftig, wie auf einem Bein fertig zum Frühlingstanz in der warmen Luft. Fünf Blüthenblätter bilden die Blüthe, fünf Kelchblätter umschliessen sie aussen, Aus blau- er Seide sind die ersten, grün ist der Ueberwurf, 35. und die übrigen Blätter bilden das Unterkleid von gleicher Farbe. Ein goldener Schmuck ist vorn auf der Brust und einen Sporen hat das untere Blüthen- blatt, gleich einem vornehmen Ritter und Herren. Auch der trotzige Bart fehlt ihm nicht, an den Sei- 40.

12. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 193

1891 - München : Oldenbourg
6. Das Veilchen. 193 und Schneeflocken fallen, und der scharfe Wind fährt durch die Berge. Blauveilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bittern Frost. Die hohen Büsche, die im Frühlinge schön weiss und rot blühten, die Rosen und Weifsdorngesträuche, Buchen und Haseln haben den ganzen Sommer hindurch in schönen grünen Blättern geprangt; nun ist ihr Gewand verschossen und gelb geworden, auch wohl von Würmern und Raupen zerfressen; da werfen sie, wie reiche, hohe Herren, die alten Kleider stolz hinweg. Ihre Knospen haben sie mit harten, glänzenden Schalen umhüllt, sie sind ein guter Schutz gegen den Frost. Das arme, kleine Veilchen erhält die abgetragenen Sommerkleider der Büsche als warme Decken im kalten Winter. Mit geborgten und erbetenen Sachen ist es umhüllt gleich einem Waisenkinde draussen am Zaun. Doch jetzt kommt der Frühling, und nun wird das arme Veilchen mit einem Male sehr reich. Unten hat es viele feine Wurzeln, die trinken Maitrank; niedliche Blätter breiten sich nach allen Seiten aus, jedes zierlich geformt wie ein Herz. Adern ziehen durch dasselbe links und rechts, der Rand ist mit kleinen Zähnen versehen; es ist ein feiner Spitzen- besatz an seinem neuen Gewände. Auf dünnem Stiele steht die blaue Blüte keck und lustig wie auf einem Bein, fertig zum Frühlingstanz in der warmen Luft. Fünf Blütenblätter bilden die Blüte; fünf Kelchblätter umschliefsen sie von aussen. Aus blauer Seide sind die ersten; grün ist der Überwurf, und die übrigen Blätter bilden das Unterkleid von gleicher Farbe. Ein goldner Schmuck ist vorn auf der Brust, und einen Sporn hat das untere Blütenblatt gleich einem vornehmen Herrn und Ritter. Auch der trotzige Bart fehlt ihm nicht; an den Seitenblättern sitzt ein solcher. Des Veilchens Sporn ist jedoch nicht so grau- sam als derjenige des Reiters, der das Pferd blutig ritzt; er ist zart und weich und dient dem Veilchen jetzt in seinem Reich- tum als Vorratskammer. In den himmelblauen Saal seiner Blüte, mit seidenen Tapeten geschmückt, führt eine goldene Pforte; fünf Staubgefäfse und ein Stempel bilden sie; unten ist ein offenes Thor; dunkle Linien auf hellerem Grunde zeigen den ankommenden Gästen den Weg zur reichen Tafel. Honigmale nennt man diese Streifen; denn süsser Honig ist die aufgetragene Speise. Wunderholde Schmetterlinge flattern im Sonnenschein als vornehme Prinzen dem Veilchen zu; fleifsige Bienen eilen summend zu seinem Reichtum; alle schmausen, und doch Lesebuch für weibliche Fortbildungsschulen. 13

13. Materialien für den Anschauungsunterricht - S. 52

1883 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
52 * Des Frühlings Wirkung. Fort ist Schnee und Eis, Grün ist Birtenreis; In den Gärten, auf den Wiesen Tausendschön und Veilchen sprießen; Fort ist Winter, Schnee und Eis, Und der Kirschbauin grün und weiß. ßcfsclöt. Sonnenschein. Sonnenschein, Klar und rein, Leuchtest in die Welt hinein, Machst's so hell, so warm, so schön In den Thälern, auf den Höh'n, Die du alle überstrahlst Und so hold, so lieblich malst. Englin. Frühlingsglaube. Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und wehen Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft, o neuer Klang! Nun, armes Herze, sei nicht bang'! Nun muß sich alles, alles wenden. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiß nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal; Nun, armes Herz, vergiß die Qual! Nun muß sich alles, alles wenden. Uhland. Vorfrühling. Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick; Im Thale grünet Hoffnungsglück: Der alte Winter in seiner Schwäche Zog sich in rauhe Berge zurück.

14. Realienbuch - S. 53

1914 - Langensalza : Beyer
Ii C. Die Deutschen Dllpeu und das Alpenvorland. 53 dem Grün schauen schmucke Dörfer, alte Städte und stolze Burgen heraus (Konstanz, Lindau). Zahlreiche Dampfer, Segelboote und Kähne fahren auf der hellgrünen Flut. — Bn den Bodensee stoßen fünf Länder: Bayern, Württemberg, Baden, Schweiz und Gsterreich-Ungarn. H. Besteigung eines Alpenberges. Um zu sehen, wie es auf den Blpenbergen aussieht, lassen wir uns von einem Führer hinauf- begleiten. Bn den unteren Bbhängen wandern wir durch dichten Laub- wald hindurch, durch Buchenwaldungen, in die sich Nadelhölzer und Bhornbäume mischen. Ze höher wir steigen, desto seltener werden die Laubbäume, desto häufiger bildet nur Nadelwald die dunkle Um- rahmung des kalkweißen Bodens, bis in einer Höhe von 2000 m der Wald überhaupt aufhört, wir treffen nur noch Gruppen oder einzelne Bäume: Fichten, Lärchen, Zirbelkiefern und Krummkiefern. Die letzteren sind ganz niedrig. Mit ihrem verkrüppelten Bstwerk und ihren langen blaugrünen Nadeln sind sie ein merkwürdiger Gegensatz zu den stolzen Gestalten der Zirbelkiefern und zu den schlanken, hochgeschossenen Lärchen, wir kommen zu den Matten, deren Helles Grün nur noch von dem weißen Kalkgesteiu und durch die rotglühenden Punkte der Blpenrose unterbrochen wird. Dazwischen duften weiß, rot, blau oder gelb blühende Blümlein; Käfer und Schmetterlinge von eigentümlicher Form und buntester Farbenpracht kriechen und fliegen darauf umher. 3m Frühjahr weiden die Kühe und Ziegenherden hier. Der Senne treibt sie auf die Blm. Zunächst sucht man die unteren Matten au'', dann steigt man allmählich höher. Bus jeder Blm ist eine Sennhütte errichtet, in der der Senne mit seiner Herde während des Nachts und bei schlechter Witterung Unterkunft sucht, während des Tages ist das Vieh auf der weide, wo es zwei- bis dreimal gemolken wird. Bus der Milch bereitet der Senne Butter und Käse. 5. (Befahren in den Alpen. Das Leben in den Blpen ist nicht ohne Gefahren. Die Wege führen oft an Bbgründen vorüber. Der Schnee verschneit Wege und Stege und schneidet die Bewohner des Blxendorfes von jedem Verkehr ab. Schneemassen kommen mit. unter ins Rutschen und verschütten ganze Dörfer. Dm Frühjahr treten Überschwemmungen ein. Gewitter bringen heftige Regengüsse, die großen Schaden anrichten. So sieht sich der Blpenbewohner rings von Gefahren umgeben. Sie wecken Mut und Unerschrockenheit, Entschlossen- heit und Kühnheit, Gottvertrauen und frommen Sinn. Die harte Brbeit macht den Körper kräftig und widerstandsfähig. 6. Sndnstrie. wenn auch Rinderzucht und waldarbeit die Hauptbeschäftigung der Blpler bleiben, so haben sich doch auch andere Erwerbszweige herausgebildet. Dm westlichen Teile nutzt man die Wasser aus, damit sie Baumwollspinnereien und Webereien treiben, so in Kempten und Lindau. Du anderen Teilen des Gebirges

15. Teil 3 = Kl. 6 - S. 34

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
34 2. Auf die Berge möcht’ ich fliegen, möchte sehn ein grünes Tal, möcht’ in Gras und Blumen liegen und mich freu’n am Sonnenstrahl. 3. Höchte hören die Schalmeien und der Herden Glockenklang, möchte freuen mich im Freien an der Uögel süßem Sang. 4. Schöner Frühling, komm doch wieder, lieber Frühling, komm doch bald, bring uns Blumen, Laub und Lieder, schmücke wieder Feld und Wald! 5. Ja, du bist uns treu geblieben, kommst nun bald in Pracht und Glanz, bringst nun bald all deinen Lieben Sang und Freude, Spiel und Tanz. 38. Die Soiine. Von August Kippenberg. Deutsches Lesebuch für Höhere Mädchenschulen. Ausg. B. 2. Teil. 37. Ausl. Hannover 1910. S. 318. s ist gegen Ende des Monats März, um die Zeit vor dem Osterfeste. Da sehen wir morgens um sechs Uhr die Sonne in der Gegend des Himmels aufgehen, die wir Osten nennen. Wie sie erscheint, wird es hell; der Tag bricht an. Bald steigt sie höher, und es verblaßt das Morgen- rot, das uns ihre Ankunft verkündigt hat. Die Luft wird um so wärmer, je höher die Sonne am Himmel emporsteigt. Am Mittage steht sie, dem Süden zugeneigt, am höchsten. Jetzt fallen ihre Strahlen steiler zur Erde herab als morgens und abends und geben die größte Wärme. Nun sinkt sie nach und nach wieder; es wird Nachmittag und endlich Abend. Noch einmal färbt sie den Himmel mit goldenrötlichem Schimmer, dann taucht sie unter unsern Gesichtskreis. Es ist sechs Uhr; zwölf Stunden hat ihr Lauf am Himmel gedauert. Eine Zeitlang glüht das Abendrot noch fort im Westen, da, wo sie verschwunden ist.

16. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 131

1859 - Essen : Bädeker
131 Sie stehen so in Haufen zusammen und nicken muchwillig einander zu. Sie blühen so lebendig hinauf in das Licht. All seinen Glanz im Angesichte, in all seine Schimmer gekleidet, sind sie wie die Tage ihres Lebens. Sie scheinen uns zuzurufen: „Seht doch, wie wir guter Dinge sind! jetzt ist die schöne Zeit, da soll alle Welt fröhlich sein." Auch die ersten Kinder des Jahres, das Schneeglöckchen, das Leberblümchen, die Primel, der Krokus und das Veilchen nehmen sich in ihrer unschuldigen Einfachheit ungemein lieblich aus. „Seht," sprechen sie, „wir sind wieder da; es ist zwar noch kalt, aber wir machen uns nicht viel daraus, wir sind daran gewöhnt, uns friert nicht leicht; wir konnten es nicht mehr aushalten unter der Erde, darum mußten wir hinaus in den lustigen Tag, in das liebliche Leben und euch sagen, daß der Frühling kommt!" 37. Das Leben der Blumen. (Xvii. Musterstück von Kellner.) a. Einfachste Darstellung. Die Erde giebt allen Pflanzen, also auch den Blümchen, Nahrung, so wie die Mutter ihren Kindern Nahrung giebt. Im Winter sind jedoch draußen keine Blumen zu finden, und die Wurzeln derselben, welche in der Erde verborgen sind, fangen erst wieder an, Knospen zu treiben, wenn der warme Frühling kommt. Da freut sich alles über die lieblichen Blumen; sie werden von vorüberfließenden Quellen getränkt, Vögel und Insekten flattern um sie her, die Sonne bescheint sie so freundlich, und selbst der Mensch freut sich über die Ankunft der schönen, bunten Blümchen. An jedem Morgen aber werden sie durch den funkelnden (glänzenden) Thau erfrischt und gereinigt. — Die klei- nen, dankbaren Blumen möchten auch gern uns alle noch mehr erfreuen. Sie verbreiten daher, so lange sie blühen, einen angenehmen Geruch und werden deshalb nur nock mehr geliebt. So blühen sie zu aller Freude fort, bis der Herbst kommt, wo sie wieder verwelken, um uns abermals im nächsten Frühlinge zu erfreuen. b. Poetische Darstellung. Blumen, freundliche Kinderchen ihr, Wie liebt euch die Erde so warm! Wohl seid ihr der Mutter lieblichste ^ - . 3'**' Drum tragt sie euch schützend im Arm; Und brauset der Herbstwind durch Felder und Wald So rauh und kalt, Dann hält sie mit zärtlichem Sorgen Euch tief in dem S ch o-o ß e verborgen. Blumen, freundliche Kinderchen ihr, Dann schlaft ihr der Mutter im Arm! Sie heget und pfleget euch für und für, Bis Lüftchen im Lenze so warm. Dann schlüpft ihr hinaus in die son- nige Welt, In Busch und Feld, Und lasset mit wonnigem Lächeln Euch wieder von Westen umfächeln. Blumen, freundlichen Kinderchen gleich, Froh küssen euch Quellen den Fuß, Und Vöglein, tändelnd durch Waldes- gesträuch, Sie bringen in Liedern den Gruß, Und gehet die herrliche Sonne dort auf, In ihrem Lauf Blickt strahlend so warm sie hernieder Und küsset euch Blümelein wieder. 9*

17. Dichtung der Neuzeit - S. 453

1908 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 54. Die moderne Literatur. Friedrich Wilhelm Weber. 453 1. Die sonnige, wonnige Welt. Das ist des Lenzes belebender Hauch, Der atmet durch Flur und Feld! Schon schlägt die Drossel im Erlenstrauch, Die Lerche singt und der Buchsink auch: O du sonnige, wonnige Welt! Bald kommt der Mai, und der Wald wird grün Und wölbt sein duftiges Zelt. Die weißen Wolken am Himmel ziehn, Der Apfelbaum und die Rose blühn. O du sonnige, wonnige Welt! Ihr Knaben und Mädchen, nun kränzet das Haupt, Zum Tanz um die Linde gesellt! Was heute Pranget, ist morgen entlaubt, Und es schneit und stürmt, bevor ihr es glaubt, In die sonnige, wonnige Welt. Die Tage verrauschen in Lust und Leid, Wie Pfeile vom Bogen geschnellt. O jubelt und lacht; denn es kommt die Zeit, Bevor ihr es glaubt, wo es stürmt und schneit, In die sonnige, wonnige Welt. 2. Mendglocken. Die Abendglocken, die Abendglocken, O, wie sie meine Gedanken locken Weit fort, so weit, Zu der Jugendzeit, In des Walddorfs friedliche Einsamkeit. Noch blüht am Kirchlein der weiße Flieder, Die düstren Linden, sie grünen wieder, Und die Kinderschar Im blonden Haar Spielt auf den Gräbern noch immerdar. Sie singen stets noch die alten Sänge, Die Heimatlaute, die süßen Klänge, Und sehn den Mann Verwundert an, Den Fremdling, wie er nur weinen kann.

18. Haus und Heimat II - S. 117

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
V^rii U£rü. Z^ü 117 V^i'i V^i< U^li Z^T< V^xi 4. Ihr Veilchen in den U)aldesgründen, ihr Primeln gelb, ihr Blüten rot, ihr sollt es alle mitverkünden: Die Lieb' ist stärker als der Tod! 7\. Pfingsten in Berlin. von Dorothee Goebeler. „Maien! Maien!" Durch den tosenden Lärm der Weltstadt, durch den wilden Chor rasselnder Wagen, tutender Autos, klingelnder Bahnen, stampfender Maschinen klingt es wie ein Jubelruf: „Maien! Maien!" Rauhe Stimmen rufen es über die Straße, in die Häuser und Höfe hinein, und überall, wo sie klingen, wird es plötzlich hell und licht. Die kleine Näherin in der finstern Hinterstube hält einen Augenblick mit der Arbeit inne, und ein sonniger Schimmer breitet sich über ihr blasses Gesicht; der alte Schreiber im Kontor horcht auf und legt die Feder beiseite; die Hausfrau schmunzelt still vor sich hin und winkt Auguste, dem Mädchen für alles, und drückt ihr stillschweigend ein paar Groschen in die Hand. Wozu? Auguste weiß es. „Maien! Maien!" Durch Berlins Straßen rollen die Bauern- wagen mit Kalmus und grünen Zweigen; an allen Ecken und Enden tauchen sie auf, draußen im eleganten Westen, in des Ostens Arbeiter- vierteln, in den entlegensten Straßen des hohen Nordens. Und überall werden sie belagert, bestürmt. Und es kommt Auguste mit dem weißen Häubchen und der zierlichen Schürze und holt große Zweige für Loggia und Salon, und es kommt der biedere Handwerker und die schlichte Frau aus dem Volk, und es kommt der Laufbursche aus der Schreibstube und das kleine Nähfräulein aus der Arbeitsstube, vor allem aber kommen die Kinder, und alle jubeln sie und schwatzen und lachen und beladen sich mit jungen Birkenzweigen. Und als wären diese grünen, schwanken Zweige tausend itnb abertausend Zauber- stäbe, die eine gütige Fee über die Stadt geschwungen, so verwandelt sich Berlin mit einem Schlage. Berlin, dieses graue, nüchterne Berlin, es legt im Handumdrehen ein hochzeitlich Gewand an, es prangt in frischem Grün wie eine Braut im Myrtenkranz, von allen Seiten flattern und wehen und duften die jungen Maien. Sie wandeln die dunkelste Stube in eine grüne Laube um, sie tragen einen Hauch von Frühling in den Fabrik- saal, in die Kontore; sie schmücken die Loggia der Grunewaldvilla

19. Teil 1 = 2. u. 3. Schulj - S. 94

1911 - Breslau : Hirt
— 94 111. Das Veilchen. 1. Draußen an der Hecke steht im Herbst das Veilchen verlassen und einsam. Kein Mensch mag es suchen. Es kommt der kalte Winter; Schloßen und Schneeflocken fallen, und der rauhe Wind fährt über die Felder. Das Veilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bittern Froste. Die hohen Büsche, die im Frühling schön weiß und rot blühen, und die Buchen und Haseln stehen kahl. Ihre Knospen haben sich mit harten, glänzenden Schalen umhüllt; die sind ein guter Schutz gegen den Frost. Das Veilchen erhält die abgefallenen Blätter als warme Decke für den Winter. 2. Doch jetzt kommt der Frühling. Das Veilchen erwacht. Seine Wurzeln trinken Maitrank. Niedliche Blätter breiten sich nach allen Seiten aus, jedes zierlich geformt wie ein Herz. Adern ziehen links und rechts hindurch. Der Rand ist mit kleinen Zähnen versehen. Auf dünnem Stiele steht die blaue Blüte keck und lustig. Fünf Blätter von blauer Farbe bilden die Blumenkrone, fünf grüne Kelchblätter umschließen sie außen. In der Blume prangen fünf goldgelbe Staubblätter und ein Stempel. Das Veilchen birgt in seiner Blüte süßen Honig. Schmetter- linge umflattern sie. Bienen sammeln emsig die süße Speise. Seinen köstlichen Duft sendet das Veilchen zu den Heckensträuchern empor. So steht es manchen Tag, bis am Sonntag die Kinder zur Hecke kommen, das Veilchen zu suchen. — Sie tragen es ins Gärtchen, Pflegen es, bis es verblüht ist, oder pflücken es zum Sträußchen fiir Vater und Mutter. Hermann Wagner. 112. Schnee im Frühling. „^>teht schnell aus, Minder, und kommt in den Garten!" riefen eines Morgens die Eltern, „es hat wieder geschneit, alle Bäume sind weiß geworden, das müßt ihr sehen." Die Minder sprangen aus, zogen ihre Jacken und Röckchen an, aber sie lachten und sagten heimlich zueinander: „Vater und Mutter wollen sich einen Spaß mit uns machen; es ist ja Frühling und so warm draußen, da schneit es nicht mehr." Als sie aber fertig waren und mit den Eltern in den Garten hinausgingen — was war das! — Za, da standen wirklich alle cksirsch- bäume, große und kleine, schneeweiß da und glänzten wie Silber im Sonnenschein! „O, wie schön das aussieht!" riefen sie alle. Aber Schnee war es nicht, die Eltern hatten wirklich nur gescherzt; Blüten waren es, tausend und vielmal tausend kleine, weiße Blüten an den Zweigen. Ein warmer Regen gestern abend hatte die braunen cksnospen geöffnet;

20. Teil 1 = 2. u. 3. Schulj - S. 94

1911 - Breslau : Hirt
— 94 111. Das Veilchen. 1. Draußen an der Hecke steht im Herbst das Veilchen verlassen und einsam. Kein Mensch mag es suchen. Es kommt der kalte Winter; Schloßen und Schneeflocken fallen, und der rauhe Wind fährt über die Felder. Das Veilchen hat kein Obdach, keinen Schutz vor dem bittern Froste. Die hohen Büsche, die im Frühling schön weiß und rot blühen, und die Buchen und Haseln stehen kahl. Ihre Knospen haben sich mit harten, glänzenden Schalen umhüllt; die sind ein guter Schutz gegen den Frost. Das Veilchen erhält die abgefallenen Blätter als warme Decke für den Winter. 2. Doch jetzt kommt der Frühling. Das Veilchen erwacht. Seine Wurzeln trinken Maitrank. Niedliche Blätter breiten sich nach allen Seiten aus, jedes zierlich geformt wie ein Herz. Adern ziehen links und rechts hindurch. Der Rand ist mit kleinen Zähnen versehen. Auf dünnem Stiele steht die blaue Blüte keck und lustig. Fünf Blätter von blauer Farbe bilden die Blnmenkrone, fünf grüne Kelchblätter umschließen sie außen. In der Blume prangen fünf goldgelbe Staubblätter und ein Stempel. Das Veilchen birgt in seiner Blüte süßen Honig. Schmetter- linge umflattern sie. Bienen sammeln emsig die süße Speise. Seinen köstlichen Duft sendet das Veilchen zu den Heckenstränchern empor. So steht es manchen Tag, bis am Sonntag die Kinder zur Hecke kommen, das Veilchen zu suchen. — Sie tragen es ins Gärtchen, Pflegen es, bis es verblüht ist, oder pflücken es zum Sträußchen für Vater und Mutter. Hermann Wagner. 112. Schnee im Frühling. „^teht schnell ans, Minder, und kommt in den Garten!" riefen eines Akorgens die Eltern, „es hat wieder geschneit, alle Bäu,ne sind weiß geworden, das müßt ihr sehen." Die Minder sprangen ans, zogen ihre Jacken und Bäckchen an, aber sie lachten und sagten heimlich zueinander: „Bater und Alutter wollen sich einen Spaß mit uns machen; es ist ja Frühling und so warm draußen, da schneit es nicht mehr." Als sie aber fertig waren und mit den Eltern in den Garten hinausgingen — was war das! — Za, da standen wirklich alle ächrsch- bäume, große und kleine, schneeweiß da und glänzten wie Silber im Sonnenschein! „O, wie schön das aussieht!" riefen sie alle. Aber Schnee war es nicht, die Eltern hatten wirklich nur gescherzt; Blüten waren es, tausend und vielmal tausend kleine, weiße Blüten an den Zweigen. Ein warmer Regen gestern abend hatte die braunen Knospen geöffnet;