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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 97

1892 - Dresden : Huhle
97 Die Kaiseradler, sie fallen, Das Rautenbanner weht, Und kühn zum Siege allen Voran Herr Albert geht. Ein Herzog zu Sachsen geboren, Er zieht als Sieger voran, Laut pocht an des Feindes Thoren Der Sohn vom König Johann! 90. Vor Sedan. (1. September 1870.) (0. «"k.) Noch rang die Morgensonne mit dem Nebel, Da zog der Sachsen Heeressäule her Gen la Moncelle, die Burg. Sie kamen, sahn Und siegten: aus dem Marsche ward ein Lauf Und aus dem Lauf ein Sturm, und eh sich noch Lebrün besann, war er aus Wall und Burg Gefegt wie Spreu. Und aus der Heeressäule Aufschnellend sprang nach beiden Seiten hin Der Sachsen schneidge Schärfe, jetzt mit Dücrot Den Gang auf Tod und Leben rasch zu wagen. Noch lag der Drache ruhig auf den Höhn, Auf seinem Felskamm sich behaglich sonnend; Dann aber, wie er seinen Feind erspähte Jenseit der Schlucht, da schnauft' und faucht' er grimmig Und sandte barsch zum ersten Morgengruß Des heißen Atems Feuer. Gellend slog's Und rasselnd oder brummend um die Köpfe Der Sachsen, doch fast schien's dem heitern Volk Ein schäkernd Kitzeln nur. Und unbeirrt Durch seine groben Grüße, fuhren sie Ihr Feldgeschütz behend-geschäftig auf Und boten ihrerseits mit Höflichkeit Ihm einen wohlgesetzten: „Guten Morgen!" Ein Vorspiel war's. Bald aber rauschte Empor der Männerschlacht furchtbare Hoheit. Die welschen Krieger tobten, rasch die Schmach, Die Friedrich Wilhelm ihnen aufgebrannt Bei Wörth in Strömen deutschen Bluts zu tilgen. Doch Dücrot sann, wie er klug sparend zügle Den Ungestüm — umsonst! Der wilde Drang Der Leidenschaft war nicht zu bändigen. Sie brachen vor die welschen Bataillone, Wie Berglawinen. Wuchtig, massenhaft, Unwiderstehlich in des Hasses Wahn, Warf sich der Angriff auf das Sachfeuheer. Das war ein Stoß! Er hätte Felsenquadern Erzittern machen. Auch die Sachsen wankten Ar ras, Lieder vom sächs. Vaterlande. 7

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1. Lieder vom sächsischen Vaterlande aus alter und neuer Zeit - S. 98

1892 - Dresden : Huhle
— 98 - Auf Augenblicke. Doch sie fühlten alle, Um welchen Preis in diesem Kampf es ging, Sie wußten, daß ihr königlicher Feldherr Prinz Albert von den Höhn im Osten bang Sein fragend Aug auf sie gerichtet hatte: Sie hielten stand. O Gott war das ein Ringen! Ein unerhörtes Schauspiel, wie die Kraft Des Menschenleibes wuchs und sich zur Stärke Der frevelhaften Riesen steigerte! Hier fromme Glut für Vaterland und König Und heilge Zuversicht aufs deutsche Reich, Dort kriegerischen Ruhmes höchster Schwung Und wilder Trotz und heißer Rachedurst — So wogte stundenlang der Massenkampf Im Thal und auf den Höhen, die von Osten Sich zum Givonnebach herniedersenkten. Wie färbte sich des Wassers klare Flut! Wie ward ihr rascher Lauf durch Menschenleiber Gestaut! Die jugendfröhlich plaudernde Ardennentochter lernte Qual und Not Des Menschendaseins kennen, und sie schlich Verzagt und schen zur alten Maas, die Mär Von grimmer Heldenarbeit zu erzählen. Noch einen Stoß, und mit der ganzen Kraft, Versuchte Dücrot in das Herz des Feindes. Da schwebte die Entscheidung auf der Schärfe Des Messers; aber ruhig, kühl, besonnen In Sturmes Mitten stand der Sachsen Kern Umschwärmt von Feindesmassen, mörderisch Umschwirrt von Kugeln, stand er, und es lagen Gemächlich die Geschütze da wie Löwen, Und jedes Voll- und jedes Sprenggeschoß Zerfetzte, wo es galt, die welsche Kraft. Sie brach zusammen: ob der tollen Wut Gewann der fest entschloßne Mut den Sieg. Die Sachsen stürmten wieber; übermächtig Gewannen sie das Thal; der mübe Feind Warb in des Baches trübe Flnt gebrängt, Und was in seinen Wassern nicht ertrank, Klomm waffenlos, gehetzten Gemsen gleich, Die steilen Höhn hinan. Die Welschen fanben Im eignen Lanbe hier die zweite Katzfcach. Mit stolzem Blick, von Frenbe hoch gerötet. Sah auf der Seinen unvergleichlich Werk

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 664

1888 - Berlin : Hertz
664 Ausfall im December. Truppen vom linken Marne-Ufer zurück und brach die Brücke hinter sich ab, so daß die deutschen Truppen ihre alten Stellungen überall wieder einnehmen konnten. General Ducrot aber, welcher vor der ganzen Nation geschworen hatte, entweder tobt oder siegreich nach Paris zurückzukehren, erließ am 4. December einen neuen Armeebefehl, in welchem es kleinlaut hieß: „Nach zwei Tagen hartnäckigen Kampfes habe ich Euch über die Marne zurückgehen lassen, weil ich überzeugt war, daß alle neuen Anstrengungen in der bisherigen Richtung unnütz sein müßten, weil der Feind Zeit gehabt hat, dort seine Kräfte zu konzentriren. Der Kampf ist jedoch nur augenblicklich unterbrochen; wir werden ihn mit Entschiedenheit wieder aufnehmen " General Ducrot hatte sein Wort, eher zu fallen, als zurückzuweichen, seiner Nation ebenso gebrochen, wie vorher sein Ehrenwort gegen Deutschland. Seit jener Zeit schienen weitere Kämpfe nach der Ost- und Südostseite von der Pariser Armee nicht beabsichtigt; nur auf und hinter dem Mont Avron blieben feindliche Truppen im Lager und arbeiteten eifrig an der Vervollständigung der dort angelegten Verschanzungen. Die Hanptan-strengnngen schienen aber jetzt nach der Nordostfront verlegt, von wo das Anrücken Faidherbes mit der Nordarmee erwartet wurde. Am 21. December brachen die Pariser Truppen gleichzeitig nach Norden und Nordost gegen die Stellungen der Garde und der Sachsen hervor. Am Morgen des 21. gegen 7 Uhr, also noch in der Dunkelheit, wurde das von Mannschaften der 2. Garde-Jnfanterie-Divifion besetzte Dorf Le Bonrget durch plötzlich hervorbrechende, starke feindliche Colonnen von allen Seiten zugleich angegriffen. Die nur aus 5 Compagnien bestehende Besatzung wies die gegen den südlichen Theil des Dorfes gerichteten Angriffe energisch und mit großem Verlust für den Feind ab; dagegen gelang es letzterem von Norden in den Ort einzudringen. Zugleich mit dem Angriffe auf Le Bonrget hatten die Pariser aus den Forts und zahlreichen Batterien gegen die ganze Front der Maas-Armee ein heftiges Feuer eröffnet und gingen rechts und links von Le Bonrget gegen Stains mit Feld-Artillerie und starken Jnfanterie-Colonnen vor. Es war bereits 9 Uhr, als der schwachen Besatzung von Le Bonrget, welche sich inzwischen im Dorfe standhaft gewehrt hatte, die ersten Unterstützungen gesandt wurden, mit deren Hülfe es nach langem und heftigem Häuserkampfe Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr gelang, Le Bonrget vorn Feinde wieder zu säubern. Gegen Stains richtete der Feind im Laufe des Vormittags zwei Angriffe mit starken Jnfanterie-Colonnen, die jedoch leicht zurückgewiesen wurden. Große Massen des Feindes standen vorwärts von Drancy und Bobigny, eine zahlreiche Artillerie voran, welche aber durch die Garde-Artillerie zum Abfahren gezwungen wurde. Der Feind gab in Folge dessen den Angriff auch in dieser Richtung auf und zog seine Infanterie zurück, ohne sie ins Gefecht geführt zu haben. Ebenso wurden die Angriffe auf die Stellungen der Sachsen bei Sevran und Chelles mit

3. H. 3, Teil 1 - S. 57

1911 - Ansbach : Seybold
Der Bruderzwist. 57 an dem Bruderzwist genannt werden können. Deshalb gaben sie ihm den Rai, er möge Sachsen der Verteidigung seiner Vasallen überlassen, sich selbst aber zu den Lothringern begeben, einem Volke, das ganz kriegsuntüchtig war. So, glaubten sie, werde der Krieg rasch beendigt sein. Heinrich übergab seine Burgen in die stände waffenfähiger Männer, verließ Sachsen und zog mit seinen freunden nach Lothringen. Herzog Giselbert, sein Schwager, nahm ihn mit Freuden auf, denn er wünschte des Königs Fall, damit sein Land wie vor Zeiten: zum Königreiche erhoben werde. Bald verbreitete sich die Nachricht von der Verschwörung. Als sie zum Könige drang, sammelte er ein Heer und zog an den Rhein. Dortmund ergab sich ohne Schwertstreich, die Burgmannen öffneten dem Könige die Tore. Dann rückte er mit seinen Kriegern weiter gegen Westen. Dort, wo die Lippe in den Rhein mündet, ließ Otto das Heer über den Strom setzen. Kaum war ein Teil der Mannschaft am jenseitigen Ufer angelangt, da erblickte er drüben die lothringischen Truppen mit aufgereckten Feldzeichen zugweise vorrücken in der Richtung auf seine Krieger. Nirgends waren Schiffe, um die Hauptmacht in Eile überzusetzen. 3u dieser Bedrängnis sprang Otto vom Pferde, warf sich auf die Kniee nieder vor jener heiligen Lanze, welche Nägel vom Kreuze des Herrn in ihrem Schafte trug, und betete: „Herr, du Urheber und Lenker aller Dinge, siehe herab auf dieses Volk, an dessen Spitze du mich gestellt hast, und entreiße es den Feinden, auf daß alle lvelt es erfahre, daß kein Sterblicher widerstreben könne deinem Millen; denn du vermagst alles, du lebst und regierst in Ewigkeit." So betete ©tto für sich und sein Volk. Die aber, welche jenseits des Flusses standen, ließen schnell ihr Gepäck nach Tanten bringen und stellten sich kampfbereit dem Feind entgegen. Zwischen ihnen und den Lothringern lag ein Teich, der sie schützte. Die Sachsen teilten sich, der eine Teil stürzte sich geradewegs den Feinden entgegen, der andere fiel ihnen in den Rücken. Da die Lothringer von vorn und von rückwärts bedrängt wurden, wußten sie nicht, wohin sie sich wenden sollten. Einige von den Sachsen verstanden in welscher Sprache zu reden und riefen: „Fliehet, fliehet! Rettet euch!“ Die Feinde merkten die List nicht und ergriffen die Flucht: viele wurden getötet oder gefangen genommen. Das ganze Gepäck und alles Gerät der Feinde wurde unter die Sieger verteilt. Heinrich erhielt einen gewaltigen Schwertstreich, er wäre ums Leben gekommen, wenn nicht ein dreifaches Panzerhemd die Wucht des Hiebes gemindert hätte. ... wunderbar genug ist, was lvidukind meldet und kaum minder wunder- 24 bar, was die anderen Quellen von diesem Siege berichten. Was sie melden —

4. Kaiser und König Wilhelm I. - Kaiser und König Wilhelm II. - S. 75

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
75 weithin ein lebendiges Treiben, welches die Wachtfeuer ringsum bei Weißenbnrg bestrahlen. Am Waldessaume dehnt sich die Postenkette, diese entlang reitet ein Trupp französischer Offiziere. Ihnen voran General Abel Donay. Er hat seine Division bis Weißeuburg vorgeschoben, um den Marsch Mae Mnhons zur Annäherung an Failly in der rechten Flanke zu decken. »Qui vive!« schallt es dicht vor ihm. Die Offiziere halten. Zwei Infanteristen vom 50. Regimente bringen drei Bauersleute heran. Sie wollen Meldung machen. Donay läßt sie heranführen. „Starke Kolonnen find von Landau her gegen die Grenze in Anmarsch," so lautet die Meldung. Der eine dieser Leute ist im Galopp an der Spitze einer großen Abteilung vorbeigefahren. Sie waren alle blau gekleidet, hatten kleine schwarze Helme mit wulstigen Kämmen darauf. „Es sind bayrische Truppen gewesen," meinte der Mann aus Saiut Remy. Douay, dem schon verschiedene andere Mitteilungen zugegangen waren, zögerte nun nicht länger. Es war der Abend des 3. August, der General befand sich aus dem äußersten Punkte der französischen Armee. Er hatte nur eine Division von elf Infanterie-Bataillonen. Kavallerie fehlte ihm ganz. Im Galopp fliegen die Stafetten nach allen Seiten: was von Telegraphendrähten in Arbeit gesetzt werden kann, arbeitet. Die hinter Donay liegenden nächsten Truppen waren 21/2 Meilen entfernt, die erste Division Ducrot bei Wörth, General Septenil bei Sulz mit zwei Bataillonen Infanterie und einer Brigade Kavallerie. Abel Douay versammelt seine Offiziere, er wartete auf Antwort von Ducrot, der für einen derartigen Fall die Disposition über Douays Division mit erhalten hat. Ducrot antwortet: „Stehen bleiben bei Weißenburg, den Kamps annehmen." Der General Douay muß den Feind hier erwarten. Er sendet noch in der Nacht einige Streifpatrouillen aus, sie kommen mit der Nachricht zurück, daß der Feind nicht zu sehen sei. Die französischen Offiziere neigten sich der Ansicht zu, daß, wenn die gemeldeten Kolonnen wirklich im Marsch gegen die Grenze begriffen feien, es sich nur um eine Rekognoszierung handeln könne. General Douay hatte nach den erhaltenen Antworten von Ducrot feinen Posten für einen halbverlorenen erklärt. Dennoch war zur möglichsten Sicherung desselben wenig gethan. Einige Schwadronen Kavallerie waren noch in der Nacht bei dein Donayschen Corps eingetroffen. Der Morgen brach an, — er fand die französischen Truppen mit gewohnter Sorglosigkeit sich ihr Dejeuner bereitend. Aus den Höhen bei Weißenburg lagerten sie. Kleine Wölkchen, welche aus dem Gehölze aufstiegen und durch die Büsche zogen, deuteten an, daß man aus Seite des Feindes dem Geschäfte des Kaffeekocheus obliege. Douay hatte soeben einen Gang durch das Weißenburger Schloß gemacht, als plötzlich atemlos die Bedetten heranbraufeii. „Der Feind! der Feind ist da!" schallt es durch die Gruppen. Aus diesen Rnf entsteht die wilde Hast, welche bei einer plötzlich, unerwartet aufgescheuchten Truppe der Vorbote schlimmer Ereignisse ist. Die Hörner rufen — die Trommeln rasseln. Von den Höhen der Berge stürzen die Truppen hinab in das Thal zu den Stellungen an der

5. Preußens Geschichte in Wort und Bild - S. 79

1879 - Hannover : Meyer
79 wollte der König selbst mit dem Hauptheere durch Sachsen, nach Entwaffnung der sächsischen Truppen, in Böhmen einrücken. Den sächsischen Hof hielt Friedrich mit Recht für einen sehr gefährlichen Feind, darum wollte er ihn zunächst unschädlich machen und hindern, sich mit den übrigen Feinden Preußens zu vereinigen. Ehe aber Friedrich in den gewagten Kampf hinauszog, gab er seinem Minister Finkenstein folgende Weisung, ein schönes Denkmal seiner selbstlosen Fürsorge für das Wohl seines Landes: „Im Falle, daß ich getödtet werde, sollen die Angelegenheiten ganz ohne die geringsten Aenderungen ihren Lauf behalten und ohne daß man bemerken kann, daß sie sich in anderen Händen befinden; in diesem Falle muß man die Huldigung an den Prinzen von Preußen (seinen Bruder August Wilhelm) hier wie in Preußen und Schlesien beschleunigen. Wenn ich das Unglück hätte, vom Feinde gefangen zu werden, so verbiete ich, daß man auf meine Person die geringste Rücksicht nehme, oder daß inan im allergeringsten darauf achte, was ich etwa aus der Gefangenschaft schreibe. Wenn mir ein solches Unglück begegnet, so will ich mich für den Staat opfern, und man soll alsdann meinem Bruder Gehorsam leisten, welchen so wie die Minister und Generale ich mit ihrem Kopse dafür verantwortlich mache, daß man für meine Befreiung weder eine Provinz noch Lösegeld anbiete, daß man vielmehr den Krieg fortsetze und alle Vortheile benutze, ganz so, als hätte ich niemals in der Welt existirt. Zum Zeichen, daß dies nach klarer und reifer Ueberlegung mein fester Wille ist, zeichne ich mit meiner Hand und drücke mein Siegel daraus. Friedrich." a. Dcr Fcldzug dcs Jahres 1756. 1. Am 29. August 1756 rückte das nahezu 70,000 Mann starke preußische Heer in drei- Heeressäulen an der Mulde, der Elbe und der Spree auswärts in Sachsen ein.' Der Kurfürst August war auf solchen Angriff nicht gefaßt und floh mit feinem Minister Brühl auf den unüberwindlichen Königstein. Mit übergroßer Hast sammelten sich die sächsischen Truppen, etwa 14,000 Mann, bei Pirna in einem festen Lager, während Friedrich ant 9. September ohne Schwertstreich Dresden besetzte. Nach einigen Tagen rückte er mit seinem ganzen Heere nach Pirna zur Einschließung der sächsischen Truppen. Aufdringendes Bitten Angust'slu. befahl Maria Theresia, alles zu versuchen, um das sächsische Heer zu entsetzen, und wirklich zog der österreichische Feldmarschall Gras Brown zur Befreiung der Sachsen von der oberen Elbe her heran. Friedrich rücfte ihm mit 24,000 Mann entgegen und traf bei Lowosih an der Elbe mit der 34,000 Mann starken österreichischen Armee am 1. October zusammen. Nach tapferer Gegenwehr wurden die Oesterreicher zurückgeworfen. Sie hatten sich aber so tapfer gewehrt, daß die Preußen staunend ausriefen: „Das sind nicht mehr die alten Oesterreicher!" und daß Friedrich trotz seines Sieges mehr Leute verlor als seine Gegner. Mit der Niederlage der Oesterreich er war auch das Schicksal der sächsischen Armee entschieden. Von Huuger und Kälte aufgerieben, blieb den sächsischen Truppen bei Pirna nichts übrig, als die Kapitulation abzn-

6. Die neueste Zeit - S. 263

1897 - Leipzig : Dürr
— 263 — heftiges Gefecht bei Daigny zu bestehen. Nach hartem Ringen mit Zuaven und Turkos wurde der Ort behauptet. Noch zweimal um Mittag und Nachmittags entbrannte der Kampf um das mit Toten und Verwundeten bedeckte Schlachtfeld, denn die Franzofen wollten durchaus in dieser Richtung ausweichen. Die Sachsen wiesen jedoch jeden Vorstoß des Feindes tapfer zurück. Als sie am Abend bei Givonne und Daigny Biwaks bezogen, hatten sie 62 Offiziere und 1365 Mann verloren, aber auch 11 Geschütze und eine Fahne erobert. An der Seite der Sachsen drang die preußische Garde bei Givonne auf den Feind ein und erfocht einen glänzenden Sieg. Sie erbeutete Kanonen, Mitrailleusen und Munitionswagen und machte 8500 Franzosen zu Gefangenen. Unterdessen griff die Hl Armee den Feind auf der Nordfeite der Festung an. Bei Floing, Fleigneux und Jlly mußten die verzweifelten Vorstöße des Feindes, besonders großer Kavalleriemassen ausgehalten werden. Mit vernichtendem Schnellfeuer wurden die anstürmenden feindlichen Scharen empfangen und so in Verwirrung gebracht, daß sie in den nahen Wäldern Schutz suchten. Am schrecklichsten aber war die Wirkung der deutschen Artillerie, die hier wie überall ihre Über- legenheit zeigte. Die deutschen Batterien beherrschten die ganze Gegend, brachten die französischen Geschütze bald zum Schweigen und machten jeden Fluchtversuch des Feiudes unmöglich. Die Lage der Franzosen war eine hoffnungslose. Sie hatten tapfer gekämpft, die Reiterei besonders durfte sich rühmen, die heldenmütigsten Anstrengungen gemacht zu haben, aber alles war umsonst. Schon am Morgen war Mac Mahon bei La Moncelle von einem Granatsplitter verwundet worden und hatte den Oberbefehl an Ducrot abgegeben. Dieser wollte das Heer nach Mezieres retten, was vielleicht noch möglich gewesen wäre. Da ein solches Zurückweichen aber den Anweisungen des Kriegsministeriums in Paris ganz zuwider war, so machte General Wimpffen, der die Ansicht Palikaos teilte, ältere Ansprüche und Vollmachten geltend, und Ducrot trat zurück. Wimpffen wollte im Norden und bei Bazeilles durchbrechen, überzeugte sich aber bald, daß auch dies unerreichbar war. Noch ein letztes sollte versucht werden. Wimpffen bat den Kaiser, sich selbst an die Spitze der Trnppen zu stellen und mit ihnen den eisernen Ring zu sprengen, der kranke Mann war eines solchen Wagens auf Tod und Leben nicht mehr fähig. König Wilhelm hatte von einer Höhe bei Frenois aus die Riesenschlacht beobachtet und geleitet. Als die Einschließung des feindlichen

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 287

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Ducrots Durchbruchversuch, 30. Nov. 882 Vor Paris begnügte sich das deutsche Heer drei Monate lang mit einer bloßen Einschließung und mit der Abwehr der Ausfälle, die von Zeit zu Zeit die Generale Vinoy und Ducrot machten. Diese Ausfälle mochten den Zweck haben die eigenen Truppen zu beschäftigen, zu üben und die Deutschen zu stören; ernstliche Versuche, die Cernirungslinie zu durchbrechen waren sie nicht. So fiel Vinoy zweimal in südlicher Richtung aus, am 30. Sept. und 13. Oct. Der Schauplatz heftiger Kämpfe wurde der Ort Le Bourget, im Nordosten von Paris gelegen. Dorthin war eine Gardecompagnie vorgeschoben, welche bei einem Ausfall am 28. Oct. den Ort räumen mußte; aber schon am 30. wurde der Kampf von der 2. preußischen Gardedivision wieder ausgenommen, Le Bourget gestürmt und behauptet. Diese Schlappe der Franzosen war insofern von Bedeutung, als auf die Nachricht davon in Paris am folgenden Tage Unruhen ausbrachen: die Mitglieder der Regierung wurden von Aufständischen im Hotel de Bille (Stadthause) gefangen gehalten, bis die damals noch treue Nationalgarde sie befreite. Das war der vorauseilende Schatten kommender Ereignisse: bei einer Abstimmung erklärte sich indeß die pariser Bevölkerung mit großer Mehrheit für die Beibehaltung der damaligen Regierung. Ein wirklicher Durchbruch wurde erst Ende November versucht, zu einer ^Zeit, wo die in den Departements gebildeten Heere sich der Hauptstadt nähern und den Ausfallenden die Hand reichen sollten. Die Sache war gut überlegt und eingeleitet, die für diesen Zweck bestimmten Truppen waren besonders ausgewählt und hatten für 6 Tage Rationen bei sich, eine zahlreiche Artillerie sollte den Vorstoß vorbereiten und erleichtern; auch die Kanonenboote auf der Seine und Marne, sowie die früher erwähnten Eisenbahngeschütze wirkten mit. Am 28. Nov. Abends besetzten und befestigten die Franzosen den Mont Avron, im Osten der Pariser Forts gelegen, weil von da aus die deutschen Stellungen sehr belästigt werden konnten. In den Nächten des 28/29. und 29/30. unterhielten die Forts ein furchtbares, aber nicht wirksames Geschützfeuer. Am 29. wurden Ausfälle nach allen Richtungen gemacht, um die Aufmerksamkeit von dem eigentlichen Vorstoß abzulenken. Dieser wurde endlich abermals, zugleich mit verschiedenen Demonstrationen (Scheinangriffen), am 30. Nov. von Ducrot mit mindestens 70000 Mann in östlicher Richtung über die Marne gegen die Würtemberger unternommen. Es entspann sich ein blutiger Kampf um die Dörfer Champigny, Villiers und Brie; den Würtembergern kamen die Sachsen zu Hilfe, und wenn auch jene Orte nicht gehalten werden konnten, so wurde doch der Hauptzweck des Ausfalles, die deutsche Linie zu durchbrechen, nicht erreicht. Die Franzosen hatten bedeutende Verluste erlitten und erbaten an dem folgenden Tage eine Waffenruhe, um ihre Todten zu bestatten. Am 2. December entbrannte der Kampf aufs neue: diesmal griffen die Würtemberger und Sachsen an, unterstützt von dem pommerschen (2.) Armeecorps. um den Feind aus Champigny und Brie zu verdrängen. In einem hartnäckigen Gefecht, das sich bis zur Dunkelheit hinzog, gelang das auch, allein wegen des Feuers der benachbarten Forts konnten sich die deutschen Truppen in den Dörfern nicht mehr behaupten, aber auch Ducrot zog sich am nächsten Tage (3. Dec.) über die Marne zurück. Da er beim Ausrücken aus Paris prahlerisch erklärt hatte, nur als Sieger oder tobt zurückkehren zu wollen, hielt er sich nunmehr zwischen Wall und Forts auf. Der große Ausfall war mißlungen. Ebenso unglücklich steten die Vorstöße der französischen Entsatzheere ans,

8. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 126

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 126 — Feinde nur 200000 Mann entgegenstellen konnte, vor allem eine Vereinigung der feindlichen Streitkräfte zu verhüten. In vier Heeressäulen brach er daher zunächst in Böhmen ein und vereinigte seine ganze Macht vor Prag, wo die Österreicher unter dem Prinzen Karl von Lothringen eine feste Stellung eingenommen hatten. Unaufhaltsam dringen die preußischen Bataillone über die sumpfigen Wiesen vorwärts. Plötzlich werden sie durch ein mörderisches Kartätschenfeuer am Vorgehen gehindert. Reihenweise sinken die Tapfern nieder, und schon fängt die preußische Schlachtordnung an zu wanken. Da eilt der Feldmarschall Schwerin herbei, entreißt einem fliehenden Fähnrich die Fahne und stürmt mit den Worten: „Wer ein braver Kerl ist, der folge mir!" den Seinen voran. Von neuem Mute beseelt, folgen ihm diese im Sturmschritt. Aber im nächsten Augenblicke fällt der Feldmarschall, von fünf Kartätschenkugeln getroffen, tot vom Pferde. Der Tod des geliebten Feldherrn entflammt die Preußen zu zorniger Begeisterung, und von neuem stürmen sie voran. Noch lange schwankt der Kampf; endlich aber ist der Sieg errungen. Doch ist er teuer erkauft; 18000 Preußen bedecken das Schlachtfeld, unter ihnen Schwerin. Ein Teil des geschlagenen Heeres warf sich nach Prag und würde hier von Friedrich belagert. Kollin. — Da rückte eine neue österreichische Armee unter dem Feldmarschall Dann zum Entsätze herbei. Der König zog derselben mit dem größten Teil seines Heeres entgegen. Dann hatte bei Kollin eine vortreffliche Stellung eingenommen. Hier griff ihn Friedrich am 18. Juni 1757 mit einem kleinen Heere an. Schon drang der eine Flügel der Preußen siegreich vor, aber gegen Friedrichs Anordnung hatten einige Führer des Mitteltreffens den Feind zu früh angegriffen. Vergeblich war Friedrich bemüht, den begangenen Fehler durch neue Anorbnungen wieber gut zu machen. Mit Blitzesschnelle brachen feindliche Kavallerie-Regimenter in die entstandenen Lücken ein, und so kam in die Reihen der Preußen eine allgemeine Verwirrung. Noch einmal versuchte Friedrich, die weichenden Scharen aufzuhalten. Mit dem Degen in der Hand führt er eine kleine Abteilung gegen eine österreichische Batterie, in der Hoffnung, die andern würden ihm folgen. Die Leute aber fliehen, als sie in den Bereich der feinbüchen Kugeln kommen. Als der König schließlich mit feinem Abjutanten allein weiter reitet, ruft ihm biefer zu: „Wollen benn Euer Majestät die Batterie allein erobern?" Jetzt erst erkennt der König feine gefährliche Lage, hält fein Pferd an, betrachtet unerschrocken die feindliche Schlachtordnung durch ein Fernglas, kehrt langsam zu den ©einigen zurück und giebt den Befehl zum Rückzug. So war die erste Schlacht

9. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 712

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
712 Das Zeitalter Wilhelms I. Diese sollte mit der Dritten Armee auf Paris losrücken. Schon waren die Heeressäulen, die blutigen Schlachtfelder hinter sich lassend, mehrere Tagemärsche in westlicher Richtung vorwärts gedrungen, als man im Hauptquartier des Königs in Erfahrung brachte, daß Mac Mahon sich nordwärts gewendet habe, um an der belgischen Grenze entlang dem in Metz eingeschlossenen Marschall Bazaine Hülfe zu bringen.. Sofort wurde eine allgemeine Rechtsschwenkung der auf dem Normarsch nach Paris begriffenen Heere angeordnet. Infolge dessen mußte sich Mac Mahon, bei dessen Heer sich auch Kaiser Napoleon befand, auf die Festung Sedan zurückziehen, wo er nach der für die Franzosen ungünstigen Schlacht bei Beaumont (30. August) vollständig von den deutschen Heeren umschlossen wurde. Es blieb ihm nur die Wahl, entweder auf belgisches Gebiet überzutreten oder eine letzte Entscheidungsschlacht zu wagen. e) Die Schlacht bei Sedan. Ein dichter weißer Nebel lag in der Frühe des 1. September ringsum auf dem Gelände. Hier und da blitzte im Süden ein aufflammender Feuerschein hindurch, es waren die Geschütze der Bayern von der Dritten Armee, welche den Angriff auf das Dorf Bazeitles eröffneten. Es wurde genommen, verloren und wieder genommen. Die Bayern hatten nicht bloß mit den französischen Truppen, sondern auch mit den Dorfbewohnern, Männern und Frauen, welche aus den Fenstern und Kellern schossen und an verwundeten bayerischen Soldaten die schändlichsten Grausamkeiten verübten, zu kämpfen. Dadurch steigerte sich die Wut der Angreifer. Wer mit den Waffen in der Hand angetroffen wurde, wurde niedergehauen, die Häuser, aus denen geschossen wurde, in Brand gesteckt. Gegen Abend stand das ganze Dorf in Flammen. Den Bayern schlossen sich int westlichen Bogen das 11. und 5. Armeekorps an, überschritten die Maas bei Donchery, rückten von Nordwesten und Norden her gegen die Franzosen vor und reichten den! rechten Flügel der Maasarmee, den Sachsen, die Hand. Diesen reihten sich südwärts die preußischen Garden an, zwischen denen und den Bayern das 4. Armeekorps den eisernen Ring schloß. Die Franzosen wehrten sich mit dem Mute der Verzweifelung gegen die Umklammerung, wurden aber von der Übermacht der Deutschen immer mehr auf der Hochfläche von Sedan zusammengedrängt. Da versuchen 8 französische Reiterregimenter der Infanterie Luft zu machen, ihr Angriff wird zurückgeschlagen und die Schwadronen werden auseinander gesprengt. Ehrenvoll erlagen die feindlichen Reiter, die das Geschick der französischen Armee nicht mehr abwenden konnten. Bald nach Beginn der Schlacht war der Marschall Mac Mahon verwundet worden, der General Ducrot hatte nun den Oberbefehl übernommen und alsbald die Befehle erteilt, daß die Franzosen sich nach der belgischen Grenze wenden sollten, wo die Umzingelung am schwächsten war. Als dieser Befehl ausgeführt wurde, bean-spruchte der General Wimpffen, welcher erst vor kurzem bei der Armee eingetroffen war, den Oberbefehl, der ihm vom Kriegsminister in Paris übertragen worden war, falls Mac Mahon ein Unglück zustoßen sollte: General Wimpffen hob die Befehle des General Ducrot auf, und so entstand in den Bewegungen der Franzosen ein Wirrwarr, der die Niederlage beschleunigte.

10. Erzählungen aus der preussischen Geschichte - S. 179

1893 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 179 — österreichischen Kriege gegen Preußen gestritten und diesen in der Schlacht bei Königgrätz thatkräftigen Widerstand geleistet. Im Kriege gegen Frankreich griff er mit seinen Sachsen entscheidend in die Schlacht bei Gravelotte ein. Nach dieser Schlacht erhielt er den Oberbefehl über das neugebildete vierte deutsche Heer und errang mit dem Kronprinzen von Preußen den ruhmvollen Sieg bei Sedan. Nach Beendigung des Krieges wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt und wurde im Jahre 1873 nach dem Tode seines Vaters König von Sachsen. Der Prinz Friedrich Karl war ein Bruderssohn des Kaisers Wilhelm. Er hatte schon unter Friedrich Wilhelm Iv. im Jahre 1848 gegen die Dänen gestritten und war das Jahr darauf in dem badischen Feldzuge schwer verwundet worden. Im Jahre 1864 ei hielt er den Oberbefehl über die preufsischen Truppen, zwang die Dänen, das Danewerk aufzugeben und sich nach den Düppeler Schanzen zurückzuziehen, und erstürmte diese in glorreichem Kampfe. Als General W rangel den Oberbefehl über die österreichischen und preufsischen Truppen niederlegte, wurde dieser dem Prinzen Friedrich Karl übertragen, worauf dann die Eroberung von Jütland, die Besetzung der Insel Alsen i^nd damit das siegreiche Ende des Krieges erfolgte, -im Kriegsjahre 1866 erntete er als Führer der mittleren preulsischen Heeressäule auf den Schlachtfeldern Böhmens neuen Ruhm, vor allem dadurch, dafs er in der Schlacht bei Königgrätz den der Zahl nach überlegenen Feind in mörderischem Kampfe so lange aufhielt, bis der General Herwarth von Bittenfeld auf dem linken Flügel des Feindes eingriff und durch das Erscheinen des Kronprinzen die entscheidende Wendung eintrat. Im französi- 12*

11. Geschichte der Provinz Hannover - S. 140

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
140 32. Hannovers Teilnahme am Freiheitskamps. schwer verwundet. Als dann die russische Reiterei die schon ermatteten Feinde im Rücken und auf den Seiten angriff, da streckten? sie größtenteils die Waffen, und nur sehr wenige entkamen. Gegen 2200 Franzosen und Sachsen wurden gefangen genommen; 8 Kanonen, 3 Fahnen, alles Gepäck und 30 Fässer Pulver wurden erbeutet. — Bald nach der Befreiung Lüneburgs erhielt das Fürstentum eine provisorische Regierung, die sofort alle waffenfähigen Männer und Jünglinge zu den Waffen rief, um sie mit den Befreiern zu vereinigen. Freilich dauerte die Siegesfreude in Lüneburg nicht lange. Der heranrückende Marschall Davoust vertrieb die Befreier aus der Stadt, ließ 100 der angesehensten Bürger als Rebellen einziehen und wollte „je den Zehnten erschießen lassen. Oberst Dörnberg wandte das Äußerste ab, indem er drohte, an den französischen Ge» fangenen Vergeltung üben zu wollen. 3. Die Schlacht an der Göhrde. 16. Sept. 1813. General Pecheux wollte von Hamburg aus zu der französischen Haupt-armee in Sachsen stoßen, wurde aber von dem hannoverschen General Wallmoden in die Hügel des Göhrdewaldes gelockt und dort am 16. September angegriffen. Auf dem Steinkerhügel, einer Höhe, die vom Walde durch eine Tiefe geschieden und zur Linken durch einen Sumpf gedeckt war, hatte sich des Feindes gesamte Macht aufgestellt und empfing die aus dem Walde hervorbrechende Mannschaft mit einem mörderischen Kugelregen. Zwei französische Vierecke hatten die Höhe besetzt. Zwischen beiden stand auf einem Vorsprunge eine feindliche Haubitze, die großen Schaden anrichtete. Da heißt es: „Freiwillige vor!" Bergenroth, Regierungsrat ans Königsberg, und Schöne mann mit sieben andern Jagern treten vor, laufen gegen die Haubitze an und erobern sie. Schönemann schlägt Feuer an und brennt das noch geladene Geschütz mit Glück gegen die Vierecke ab; dann wird die Beute den Berg hinabgezogen und drunten jubelnd überliefert. Nun dringen die Franzosen grimmig nach; aber Sieg und Beute werden behauptet. Schönemann und Bergeuroth werden mit dem eisernen Kreuze geschmückt, und General Tettenborn hängt letzterem den eigenen Degen über die Achsel. Während die Geschütze von beiden Seiten donnern, laufen die Schützen gegen die zugängliche rechte Seite der Höhe Sturm. Jahn mit den hurtigen Turnern ist voran; aber das mörderische Feuer der Schanzen und Vierecke schmettert sie wieder bergab. Auch die preußische Heldin Eleonore Prohaska, die unter dem Namen August Renz in der Lützower Frei schar diente, ward hier von einer Kugel tödlich getroffen, als sie eben einen schwer verwundeten Kampfgenossen in Sicherheit bringen wollte. Sie starb am 5. Oktober in Dannenberg. Trotz großer Verluste blieb der Sieg auf Seiten der Verbündeten. 4. Hannovers Erhebung. Nach der Schlacht an der Göhrde fielen Celle, Hannover, Hildesheim, Göttingen nacheinander den

12. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der allgemeinen - S. 199

1882 - Halle : Anton
199 3. Die Frage, welche Stellung die zurückeroberten Herzogtümer im deutschen 53 u rt d e einnehmen sollten, führte zu neuem Streit. Östreich beabsichtigte, sie zu einem neuen Kleinstaat unter dem Prinzen von Angustenburg zu machen; Preußen wollte sie seiner eigenen Sicherheit wegen und im Interesse Deutsch-laubs so eng als möglich an sich knüpfen. Verhandlungen, sowie eine persönliche Zusammenkunft der beiden Monarchen hatten nicht den gewünschten dauernden Erfolg. Immer mehr stellte es sich heraus, baj3 — wie der nun zum Grafen erhobene Bismark es aussprach — große Fragen nicht burd) Worte, sonbern durch Blut und Eisen entschieben werben. Als Östreich sich frieblicher Lösung unzugänglich zeigte, griff Preußen zum Schwert und begann 1866 den beut* fchen (— östreichisch-preußischen) Krieg. Auf Seite Ostreichs stauben die sübbeutschen Staaten, Hanover und Sachsen, aus Seite Preußens das übrige Norddeutschland und Italien. Mit großem Widerwillen hatte das preußische Volk dem Bruderkriege entgegengesehen; aber der Ruf des Königs: „das Vaterland ist in Gefahr!" weckte rasch den alten Heldengeist. Herrlich bewahrte sich jetzt die preußische Armeeorganisation. Schnell und sicher zogen die Truppen in Feindesland. Binnen viertagen warenhano-ver, Sachsen und Kurhessen in ihren Händjen. Ende Juni erfolgte tu drei Heeressäulen der Einmarsch in, Böhmen. In zahlreichen blutigen Gefechten bewährte sich dauernd die Überlegenheit des Zündnadelgewehrs, die treffliche Führung und die Tapferkeit der Truppen. Nach Moltke's meisterhaft entworfenem Kriegsplane vereinigten sich alle drei Armeen bet Gitschin. Am 3. Juli schon kam es bei Kömggrätz und Sadvwa zur Entscheidungsschlacht; die Ost-reicher und die mit ihnen vereinigten Sachsen wurden völlig geschlagen. Unaufhaltsam drangen jetzt die Sieger bis in die Nähe von Wien; da machte ein Waffenstillstand dem kurzen Kampfe ein Ende. llitterdes waren die preußischen Waffen auch im Westen Deutschlands, den Bundesgenossen der Öftre ich er gegenüber, siegreich gewesen. Der blinde König Georg von Hanover hatte sich mit seiner Armee nach Bayern durchzuschlagen versucht; unsicher und schwankend hatte er hin und her getastet, bis er bei Langensalza vom Feinde umschlossen und nach tapferem Kampfe zur Capi-tulation genötigt worben war. Und auch die sübbeutschen Heere, der einheitlichen und tüchtigen Leitung entbehrend, hatten in zwanzig größeren und kleineren Gefechten keinen Vorteil zu erringen vermocht. So war man auch hier des fruchtlosen Streites müde- Durch den Frieden zu Prag wurde er beendet. D streich schied aus Deutschland aus, Preußen annectierte Schleswig-Holstein (—Lauenburg hatte es schon vorher erworben—), Hanover, Kurhessen, Nassau' und Frankfurt a. Main; unter feiner Führung entstand ein norddeutscher Bund, der alle Länder

13. Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen - S. 23

1913 - Breslau : Handel
23 anzugreifen, den ersten Pfeil des Feindes abzuwarten und mit dem Schilde aufzufangen und dann rasch anf ihn loszustürzen. Ferner befestigte er die schon vorhandenen Burgen und gründete neue; denn feste Plätze zu belagern verstanden die Ungarn nicht. Um in den Burgen eine Besatzung zu haben, verordnete Heinrich, das; von den kriegspflichtigen Landbewohnern immer der neunte Mann in die Burg ziehen sollte. Die übrigen Landbewohner mutzten deu dritten Teil der Früchte nach der Burg liefern; denn die Burg diente allen als Zufluchtsort. 4. Kampf mit den Slaven. (Gründung der Nordmark, 928.) Zuerst übte Heinrich feilte neuen Krieger im Kampfe mit einem geringeren Feinde, dem slavischen Stamme der Wenden, die östlich von der Elbe wohnten. Sie waren ebenfalls kräftige Menschen, aber nicht sehr groß. Von den Deutschen unterschieden sie sich durch dunkles Haar und dunkle Augen. Als die Deutschen schon lange das Christentum angenommen hatten, waren die Wenden noch wilde Heiden. Deshalb unternahmen sie häufige Raubzüge über die Elbe. Vor dem König Heinrich zogen sie sich in den festen Ort Brennabor, d. H. Warte am Walde (heute Brandenburg), zurück. Weil Sümpfe deu Ort umgaben, glaubten sie sich hier sicher. Aber es trat ein strenger Frost ein. Heinrich rückte über das Eis vor die Stadt und erstürmte sie. Die Wenden mufzteu versprechen, Christen zu werden. Um die Grenze zu sichern, baute Heinrich aus der linken Seite der Elbe mehrere Burgen. Ans einem Hügel wurde ein Turm errichtet. Um den Turm zog sich ein tiefer Graben. Jede Burg war mit Kriegern besetzt. Dieses mit Burgen befestigte Grenzgebiet nannte man die Nordmark. Sie wurde von einem Markgrafen verwaltet. 5. Zweiter Kampf mit den Ungarn. Als nach nenn Jahren die Gesandten der Ungarn den Tribut forderten, wurden sie leer zurückgeschickt. Später hat man erzählt, Heinrich habe ihnen einen an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund, ein altes Zeichen des ärgsten Schimpfes, überreichen lassen. Ergrimmt kamen jetzt die Ungarn in groszen Scharen, um bittere Rache zu nehmen. Heinrich tras sie bei Merseburg. Dem deutschen Heere voran wehte das Hauptbanner, welches der Engel hieß, da es mit dem Bilde des Erzengels Michael geschmückt war. Begeistert griffen die Deutschen an, und schnell wandten sich die Ungarn zur Flucht. Die deutschen Gefangenen, welche schon die Ungarn als Sklaven zusammengetrieben hatten, sahen sich unerwartet befreit. Da siel Heinrich mit dem Heere nieder und dankte Gott für den Sieg. 6. Entwickelung städtischen Lebens. Dem König Heinrich verdankt Norddeutschland das Emporkommen der Städte. Sie entwickelten sich hier gewöhnlich um die Burgen. Anfangs hatten die Sachsen einen Widerwillen gegen das Stadtleben. Bald erkannten sie, wie sicher man in der Nahe der Burg wohne; denn das ganze Gebiet war mit einer Mauer umzogen. Heinrich begünstigte die Städte.

14. Teil 3 - S. 374

1889 - Hannover : Helwing
374 Kaiser Wilhelm I. und seine Zeit. Eingeschlossenen wurden aber von den Deutschen mit großer Tapferkeit ^oucfff)lesen' besonders heftig war das Gefecht bei Le Bouraet (28. Oktober.) ” * Die in diesem Dorfe stehende deutsche Beobachtungskompanie wurde durch Übermacht zurückgedrängt, und das Dorf kam in die Hand des Feindes, der sich in demselben zu hartnäckiger Verteidigung einrichtete. Dies zu verhindern, befahl der Kronprinz von Sachsen, den Punkt unter allen Umständen wieder zu nehmen Bei dem Angriff trug der Generalleutnant von Budritzki die Fahne an gefährlichster Stelle voran, und das Dorf wurde wieder erobert. Die Bestürzung in Paris über diesen Verlust traf zusammen mit den ersten dunklen Nachrichten über die Kapitulation von Metz, wodurch dem einsichtigeren Teile der Pariser Bevölkerung schon damals die Nutzlosigkeit eines längeren Widerstandes klar wurde. Der größte Ausfall war der bei Villiers am 30. November, den der General Ducrot (einer von den vielen, die ihr Ehrenwort, gegen Deutschland nicht wieder fechten zu wollen, schmachvoll gebrochen hatten) mit folgender Proklamation ankündigte: „Der Augenblick ist gekommen, unseren Gürtel zu sprengen, welcher uns schon zu lange umschließt und uns in einem langwierigen und schmerzlichen Todeskampfe zu ersticken droht! Euch ist die Ehre zugefallen, dieses große Unternehmen durchzuführen, und ich bin davon überzeugt, Ihr werdet Euch derselben würdig zeigen. Was mich betrifft, so bin ich entschlossen, und ich schwöre es vor Euch und der ganzen Nation, nur tot oder siegreich nach Paris zurückzukehren." Der Kampf endigte indessen überall siegreich für die deutschen Waffen, und die Franzosen erlitten so bedeutende Verluste, daß sie sich einen Waffenstillstand zur Beerdigung ihrer Gefallenen erbaten. Am 4. Dezember zog der Feind seine letzten Truppen vom linken Marneufer zurück und brach die Brücken hinter sich ab, worauf die deutschen Truppen überall ihre alten Stellungen wieder einnahmen. Der wortbrüchige General Ducrot erließ an diesem Tage einen Armeebefehl, in welchem es hieß: „Nach zwei Tagen hartnäckigen Kampfes habe ich Euch über die Marne zurückgehen lassen, weil ich überzeugt war, daß alle meine Anstrengungen in der bisherigen Richtung unnütz sein mußten, weil der Feind Zeit gehabt hat, dort seine Kräfte zu konzentrieren. Der Kampf ist jedoch augenblicklich nur unterbrochen; wir werden ihn mit Entschiedenheit wieder aufnehmen." Die späteren Angriffe der Franzosen hatten indessen ebensowenig Erfolg, wie die bisherigen. m sj?2n Rutscher Seite war von Anfang an erwogen, ob man die Beschießung von Paris nicht schon vor der völligen Einschließung der Stadt betreiben könne. Vor Ende Dezember konnte man indessen mit der Beschießung.nicht beginnen, weil es an Belagerungsgeschütz und Munition fehlte. Beides mußte auf Wagen von der letzten Bahnstation noch 11 Meilen weiter geschafft werden. Es mußten 250 Belaaerunas-geschutze und für jedes derselben 500 Schuß zur Stelle sein, bevor man Paris mit Erfolg beschießen konnte. Da erschienen im Dezember 1000 vierspännige Wagen aus Deutschland und führten die nötige Munition herbei, so daß der entscheidende Angriff erfolgen konnte. Darauf wurde Paris emen Monat lang beschossen. Freilich protestierten die Franzosen gegen, die Verletzung der „heiligen Stadt", aber vergebens: ein erheblicher Teil der Stadt wurde beschossen; täglich wurden 2—300 Granaten

15. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 282

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
282 nackigen Kampf; aber der kühne Blücher drängte unermüdlich vorwärts, und am 31. März zogen die Verbündeten als Sieger in die stolze Hauptstadt Paris ein. Nun war es aus mit Napoleons Herrlichkeit; er wurde des Thrones entsetzt und mußte sich nach der kleinen Insel Elba im Mittelmeere begeben, die ihm zum Eigenthum angewiesen wurde. Ein Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. wurde als Ludwig Xviii. König von Frankreich. 44. Das Lied vom Feldmarschall. 1. Was blasen die Trompeten? Husaren heraus! Eö reitet der Feldmarschall im stiegendeu Saus, er reitet so freudig sein muthiges Pferd, und schwinget so schneidig sein blitzendes Schwert. 5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß, daß vielen tausend Welschen der Athem ging aus; daß Tausende liefen dort hasigen Lauf, zehntausend entschliefen, die nimmer wachen auf. 2. O schauet, wie ihm lcuchten die Augen so klar! O schauet, wie ihm wallct sein schneeweistes Haar! So frisch bliiht sein Alter wie greiscndcr Wein, drum kann er Verwalter dcs Schlachtfeldcs sein. 6. Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt; da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt; fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! und nehmt, Ohnehosen, den Walfisch zum Grab! 3. Der Mann ist er gewesen, als alles versank, der muthig auf gen Himmel den Degen noch schwang; da schwur er beim Eisen gar zornig und hart, den Welschen zu weisen die deutscheste Art. 7. Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze noch Burg; da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, hinterdrein ließ erklingen sein Hussa ! der Held. 4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang. Da ist er's gewesen, der Kehraus gemacht, mit eisernen Besen das Land rein ge- macht. 8. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht! da brach er den Franzosen das Glück und die Macht! da lagen sie sicher nach blutigem Fall, da ward der Herr Blücher ein Feldmar- schall. 9. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Sans! dem Siege entgegen, zum Rhein, übern Rhein, du tapferer Degen, in Frankreich hinein! 45. Blücher am Rhein. Die Heere blieben am Rheine stehn: soll man hinein nach Frankreich gehn? Man dachte hin und wieder nach, allein der alte Blücher sprach: „Generalkarte her! nach Frankreich gehn ist nicht so schwer. Wo steht der Feind? " — Der Feind? dahier. „Den Finger drauf, den schlagen wir. Wo liegt Paris?" — Paris? dahier. „Den Fiirger drauf, das nehmen wir. Nun schlagt die Brücken übern Rhein; ich denke/der Champagnerwein wird, wo er wächst, am besten sein! Vorwärts! "

16. Neuzeit - S. 235

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 235 — 8. Friedrichs Sieg bei Hohenfriedberg. Mit 80000 Mann kaiserlicher Hilfsvölker brach er 1744 auf und fiel in drei Heeressäulen in Böhmen ein. Daselbst vereinigten sie sich, rückten vor Prag und eroberten es nach kurzer Belagerung. Bald darnach zog jedoch ein starkes österreichisches Heer heran, so daß er sich nach Schlesien zurückziehen mußte, um daselbst die Winterquartiere zu beziehen. Während des Winters folgten ihm auch die Österreicher und besetzten einen großen Teil des Landes. Unterdessen starb der Kaiser und Bayern schloß Frieden mit Maria Theresia. So stand Friedrich ganz allein der gewaltigen Macht Österreichs gegenüber. Er befand sich beinahe in so großer Bedrängnis wie Maria Theresia im Jahre 1740.-Dennoch verzagte er nicht, sondern war willens, entweder alles zu behaupten oder alles zu verlieren; er sagte: „Ich werde Schlesien verteidigen bis aus den Tod so gut wie Brandenburg. Muß ich untergehen, so sei es mit Ruhm und mit dem Schwerte in der Hand!" Dies entsprach ganz seinem Wahlspruche: „Für den Ruhm und das Vaterland!" Im Frühlinge des Jahres 1745 rückten ihm gegen 90000 Österreicher und Sachsen entgegen und rechneten sicher aus den Sieg. Friedrich nahm bei Hohenfriedberg, südlich von Liegnitz, eine vorteilhafte Stellung ein und griff beherzt den Feind an. Die Reiterei eröffnete den Kampf und jagte die Sachsen in die Flucht. Nach mutigem Ringen wurden dann auch die Österreicher geworfen. Um 8 Uhr morgens war die Schlacht schon entschieden. Etwa 5000 Feinde bedeckten die Walstatt, gegen 8000 Mann gerieten in Gefangenschaft, zahlreiche Fahnen und Geschütze in die Hände des kühnen Siegers. Einzelne Regimenter hatten Wunder der Tapferkeit verrichtet. So hatte ein einziges Dragonerregiment binnen einer Stunde 20 Bataillone feindlichen Fußvolkes geworfen und 66 Fahnen erbeutet. Durch diesen glänzenden Sieg kam Friedrich Ii. wieder in den vollen Besitz Schlesiens, denn die geschlagenen Österreicher suchten in Böhmen Schutz. England riet jetzt zum Frieden, aber Maria Theresia erklärte trotzig: „Lieber will ich den Rock vom Leibe als Schlesien verlieren!" So tobte der zweite schlesische Krieg auch nach der Schlacht bei Hohenfriedberg weiter. 9. Die Schlachten bei Sorr und Kesselsdorf. Nachdem Friedrich ganz Schlesien in den Händen hatte, drang er . in Böhmen ein; doch fehlte es auch dieses Mal wie schon vorher an Nahrungsmitteln. Um jede Zufuhr entbrannte ein Kampf; man erhielt sein Brot nur mit dem Schwerte in der Faust. Dies erschwerte den Feldzug ungemein. Bei Sorr ward Friedrich von den Österreichern mit überlegenen Streitkräften angegriffen; trotzdem heftete er den Sieg an seine Waffen. Während er sich nach Schlesien begab, drangen die Österreicher nach Sachsen vor, um in die Mark Brandenburg einzufallen.

17. Sammlung vaterländischer Dichtungen - S. 174

1899 - Paderborn : Schöningh
174 Vaterländische Dichtungen. Den Schwur halt er gehalten. Als Kriegsruf erklang. Hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang! Da ist er's gewesen, der Kehraus gemacht, Mit eisernem Besen das Land rein gemacht. Bei Lützen aus der Aue er hielt solchen Strauß, Daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus, Daß Tausende liefen dort hastigen Lauf, Zehntausend entschliefen, die nimmer wachen auf. Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt, Da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt; Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab! Und nehmt, Ohnehosen, den Walsisch zum Grab! Bei Wartburg an der Elbe, wie fuhr er hindurch! Da schirmte die Franzosen nicht Schanze noch Burg; Da mußten sie springen wie Hasen übers Feld, Hinterdrein ließ erklingen sein Hussa! der Held. Bei Leipzig auf dem Plane, o herrliche Schlacht! Da brach er den Franzofen das Glück und die Macht; Da lagen sie sicher nach blutigem Fall, Da ward der Herr Blücher ein Feld'marschall. Drum blaset, ihr Trompeten! Husaren, heraus! Du reite, Herr Feldmarschall, wie Winde im Saus! Dem Siege entgegen zum Rhein, übern Rhein, Du tapferer Degen, in Frankreich hinein! Ernst Moritz Arndt. 129. Mlücher am Mhein. Die Heere blieben am Rheine stehn. Soll man hinein nach Frankreich gehn? Man dachte hin und wieder nach, Allein der alte Blücher sprach: „Generalkarte her! Nach Frankreich gehn ist nicht so schwer. Wo steht der Feind?" „Der Feind dahier!" „Den Finger drauf, den schlagen wir!

18. Das Neunzehnte Jahrhundert - S. 123

1900 - Hamburg : Boysen
— 123 — des Prinzen Friedrich Karl gestellt, so dass dieser Feldherr jetzt über zwei Armeen verfügte. Der andere Teil wurde als vierte Armee bezeichnet und fand einen Führer in dem Kronprinzen von Sachsen. Die erste und zweite Armee blieben vor Metz liegen, um die eingeschlossenen Franzosen zur Ergebung zu zwingen. Die dritte und vierte Armee sollten Mac Mahon verfolgen. Mac Mahon wollte sich mit seinen Truppen bis nach Paris zurückziehen und erst vor den Mauern der Hauptstadt die Entscheidungsschlacht wagen. Da jedoch die französische Regierung, von solchem Zurückweichen das Schlimmste für die Herrschaft Napoleons fürchtete, erhielt Mac Mahon vom Kriegsminister den gemessenen Befehl, er solle sich mit Bazaine zu vereinigen suchen, und Mac Mahon wich infolge dieser Weisung nach Norden aus, um den Feind zu umgehen. Als die Deutschen durch ausgesandte Reiterscharen vom Ausweichen Mac Mahons nach Norden Kenntnis erhielten, konnten sie sich sagen, dass Mac Mahon eine Vereinigung mit Bazaine anstrebte,, und diese Vereinigung mussten sie verhindern. Glücklich gelang es, die bisherige Marschrichtung zu ändern und den Rechtsabmarsch auszuführen. Nun marschierten die Deutschen von Süden nach Norden, standen also mit breiter Front der rechten Flanke der Franzosen gegenüber. Dadurch wurde Mac Mahon verhindert, seinen Marsch nach Osten fortzusetzen, und die Deutschen konnten hoffen, den feindlichen Feldherrn zum Entscheidungskampf unter den für ihn ungünstigsten Verhältnissen zu zwingen. Bei Beaumont erlitt ein Teil der Franzosen eine empfindliche Niederlage, und der geschlagene Feind wurde nordwärts über die Maas geworfen. Hinter der Maas suchte Mac Mahon auch mit den übrigen Truppen Schutz, welche durch Hin- und Hermärsche, durch mangelhafte Verpflegung und durch das Drängen der Gegner erschöpft und entmutigt waren. Bei der Festung Sedan sammelte er seine Scharen. Dort aber wurden die Franzosen, bei denen sich auch der Kaiser befand, von den Deutschen eingeholt, in einen Kampf verwickelt und während der Schlacht vollständig umzingelt. Vielleicht hätten die Franzosen, als der furchtbare Eisenring noch nicht geschlossen war, im Nordwesten entweichen können-, nachher war es zu spät. Früh morgens schon wurde Mac Mahon von einem Granatsplitter verwundet, er übergab den Befehl dem General Ducrot, während auf einem ändern Teile des Schlachtfeldes der General Wimpffen, der im geheimen vom Kriegsminister zum Nachfolger Mac Mahons ernannt war, die Führung beanspruchte. Ducrot war für den Rückzug nach Nordwesten, Wimpffen dagegen für einen Durchbruch nach Südosten und für die Vereinigung mit Bazaine. Die Befehle der Generale widersprachen sich also, und bis endlich Ducrot von der Vollmacht Wimpffens Kenntniss erlangt hatte, war viel Zeit durch unnützes Hin- und Herziehen vergeudet. Weder an ein Durchbrechen der Feinde, noch an Flucht war jetzt noch zu denken. Als Wimpffen erkannte, dass die Schlacht verloren sei. bat er den Kaiser, der vom Schlachtfeld in die Stadt zurückgekehrt

19. Bd. 4 - S. 260

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
260 Ii- Die Zeit neuer Staatenbildungen. seitwärts wich und es 1. 2. Dez. bei Loigriy mit den Baiern unter dem Großherzog versuchte. Umsonst. Dnrch einen Doppelsieg bei Artenay vollzogen die beiden deutschen Armeen ihre Verbindung und am 4. war der Bahnhof von Orleans wieder erstürmt. Nun mußte Aurelle abtreten; Gambetta theilte dessen Armee in zwei Hälften und vertrante die eine dem tüchtigen Chanzy, die andere dem aus Metz entschlüpften Bonrbaki an. In diesen Tagen hatte aber anch der einzige von festem Willen geleitete Altsfaß der Pariser stattgefunden, und zwar nach Südosten, da wo Sachsen und Würtem-berger sich die Hand boten. Ducrot hatte hier die schwächste Stelle der Umschließung wahrgenommen, indem bei Champigny eine lange Strecke aller Schanzen entbehrte. Er verkündigte: „der Eisengürtel muß durchbrochen werden; wir versuchen es mit 400 Kanonen und 150,000 Mann; jedenfalls werde ich nur als Sieger oder todt nach Paris zurückkommen." Sechs Stunden lang hielten da die Würtemberger den wilden Anprall ans, dann mußten sie Champigny vor der Uebermacht räumen 30. Nov., wie die Sachsen ihr Brie; aber an ein Durchbrechen des Gürtels war doch nicht zu denken, und am 2. Dez. griffen die Deutschen den Feind wieder an und warfen ihn von fast allem gewonnenen Boden zurück. Auch Ducrot kehrte nach Paris zurück. Was hier 105,000 Truppen umsonst versucht hatten, konnte anderswo noch weniger gelingen. Die sonstigen Ausfälle verriethen alle ein unsicheres Herumtasten oder ein widerwilliges Nachgeben gegen die Schreier, welche durchaus Handlungen sehen wollten. Seit dem Nov. erscholl freilich in Paris gar oft der Ruf: zu Pferde! er bedeutete aber nur, sich an's Pferdefleisch zu setzen, weil es (für die Menge) nichts anderes mehr zu essen gab. Die täglichen Kämpfe mit den Loirearmeen, die eine ungewöhnliche Winterkälte erschwerte, lassen sich kaum aufzählen. Chanzy wehrte sich 7—11, Dez. hartnäckig um Beangency, das er doch den Baiern und

20. Neuzeit - S. 394

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 394 — 4. Der Einmarsch in Böhmen. Der Hauptgegner war Österreich. Daher ließ auch Preußen seine Hauptmacht gegen Österreich vorrücken. Nach Moltkes Plan sollte in Böhmen die Entscheidung fallen. In drei mächtigen Heeressäulen zogen die preußischen Truppen nach Böhmen, wo schon Friedrich der Große so manchen blutigen Strauß mit den Österreichern gekämpft hatte. Die erste Armee stand unter dem Prinzen Friedrich Karl, dessen Wahlspruch lautete: „Lasset eure Herzen zu Gott und eure Fäuste auf den Feind schlagen!" Von Görlitz aus zog er über Zittau nach Böhmen. Die zweite Armee führte der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen. Sie wand sich durch die Gebirgspässe des Waldenburger und Glatzer Berglandes hindurch und fiel dann ins Böhmerland ein. Der dritte Heerhanfen hieß die Elbarmee, weil er zumeist an der Elbe aufwärts zog. Insgesamt betrugen die preußischen Streitkräfte etwa 275000 Mann. Ihnen standen fast ebensoviel Österreicher und Sachsen gegenüber unter dem Oberbefehle des tüchtigen Feldzengmeisters Bene-dek. Mit unerwarteter Schnelligkeit, mit „affenartiger" Geschwindigkeit überstiegen die Preußen die steilen Gebirgspfade und erzwangen den Einmarsch in Böhmen. Die erste und dritte Armee vereinigten sich zuerst und errangen dann bei Münchengrätz und Gitschin Siege über die Österreicher, welche sich in wilder Unordnung zurückziehen mußten. Das zweite Heer unter dem Kronprinzen focht siegreich sowohl bei Nachod als bei Skalitz und trieb die Österreicher auch hier vor sich her. Dadurch war es auch dieser Armee möglich gemacht, sich mit den beiden andern Heeressäulen zu vereinigen. 5. Die Entscheidungsschlacht bei Königgrätz. Benedek hatte bei Königgrätz sich ein vorteilhaftes Schlachtfeld erwählt. Sein Heer stand hinter einem kleinen Nebenflüsse der Elbe, der hier sumpfige und schwer gangbare Ufer bildet. Auf den Höhen waren die zahlreichen (600) Feuerschlünde aufgefahren. Die Bäume an den Waldrändern waren umgehauen, damit sie dem Fußvolke als Brustwehr dienten. Trotzdem der Kronprinz mit dem zweiten Heere erst gegen Mittag auf dem Walplatze erscheinen konnte, befahl der König schon am Morgen des 3. Juli den Angriff. Mit staunenswerter Todesverachtung rückten die Truppen der dritten Armee durch den Wald und das nasse Feld gegen die Österreicher vor. Trotz des entsetzlichen Feuers überschritten sie bei Sadowa den kleinen Fluß und erkämpften Schritt für Schritt den Boden. Schaurig war der Streit in dem Walde von Sadowa, denn die österreichischen Geschosse schlugen mächtige Äste von den Bäumen und rissen sogar starke Bäume krachend entzwei. Mit größtem Heldenmute harrten sie in der schwierigen Stellung. Von Stunde zu Stunde wuchs die Gefahr. Gegen Mittag stand die Schlacht. Aller Augen'