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1. Der biographische Unterricht - S. 36

1874 - Berlin : Gaertner
- 36 — urtheilten. Das Urtheil wurde aber nicht ausgeführt. Karl begnadigte ihn und schickte ihn auf seinen Wunsch in ein Kloster. Als auf alle Weise Ordnung und Ruhe im ganzen Reiche gesichert war, zog Karl über die Elbe, welche bis jetzt der östliche Grenzfluss seines Reiches gewesen, hinaus und wurde so mit den slavischen Völkerstämmen bekannt. Hier wohnten nämlich die Wenden in der Mark Brandenburg, die Obotriten in Mecklenburg, und noch andere Völker. Nachdem er sie bekämpft, weil sie den Sachsen in ihren Ausständen oft Beistand geleistet hatten, unternahm er einen Zug gegen die wilden Avaren in Ungarn und besiegte sie ebenfalls. Die Sachsen aber empörten sich von neuem und veranlassten noch manche blutige Feldzüge. Inzwischen ereignete es sich, dass der damalige Papst Leo Iii. von mehreren schlechten Menschen gemißhandelt wurde und aus Rom flüchten muffte. Karl lud ihn zu sich nach Paderborn ein, empfing ihn mit der größten Ehrerbietung und sandte ihn unter starker Begleitung nach Rom zurück. Der Papst bewies sich für diesen Dienst dankbar. Denn als Karl im Jahre 800 sich zur Weihnachtszeit in Rom befand, setzte ihm der Papst in der Peterskirche eine Krone auf das Haupt mit den Worten: „Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und Friede bringenden Kaiser der Römer!" Seitdem hieß Karl römischer Kaiser. Diese Würde ging hernach auf die deutschen Könige über und hat bis zum Jahre 1806 bestanden. Nachdem sich der Kaiser ein Vierteljahr in Rom ausgehalten hatte, begann er seinen letzten Krieg gegen die Sachsen. Es gelang ihm jetzt, sie für immer mit seinem Reiche zu vereinigen und das Christenthum bei ihnen zu begründen. Dieses war stets ein Lieblingsplan Karls gewesen. Dadurch, dass er acht Bischofssitze (zu Osnabrück, Paderborn, Halberstadt, Minden, Verden, Bremen, Münster, Hildesheim) im Sachsenlande einrichtete, konnte er über die Aufrechthaltung des Christenthums genau wachen. §. 44. Karls Staatsverwaltung und Tod. Das große Reich, welches der Kaiser beherrschte, wird das fränkische Reich genannt. Es umfasste Frankreich, einen großen Theil Italiens, Deutschlands und Spaniens. Seine Grenzen waren der Ebro, die Tiber, Raab, Elbe und Eider. Karl verwaltete dasselbe mit seltner Thätigkeit und Weisheit. Während er zu Aachen, Ingelheim und Nimwegen seine Residenz hatte, herrschten in den verschiedenen Ländern Herzoge, welche von ihm abhängig waren. Außerdem besorgte Karl seine Regierung durch Pfalzgrasen, Markgrafen, Landgrafen und Sendgrafen. Von allem, was im Lande vorfiel, ließ er sich jährlich aus vier Versammlungen in den Provinzen und auf zwei großen Reichsversammlungen Nachricht geben und verordnete dann, was er fürs zweckmäßigste hielt. Auch die Kriegseinrichtungen Karls, besonders das Aufgebot des Heerbanns, sowie seine Verordnungen über den Landbau und die genaue Berechnung über die Verwaltung der Güter zeugen von vieler Umsicht. Städte und Dörfer wurden angelegt, Sümpfe ausgetrocknet, und es wurde der Versuch gemacht, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Besonders schön richtete Karl seine Residenzstadt Aachen ein. Bei so ausgezeichnetem Herrschertalente, wie es Karl besaß, ist es kein Wunder, wenn das fränkische Reich in der höchsten Blüte stand. Aber Karl hatte auch noch andere Eigenschaften, die ihn als Menschen sehr hoch stellen. Mit einer mäßigen Lebensart verband er die größte Sparsamkeit. Seine Kleider waren einfach. Seinen schönen, starken Körper suchte er durch Reiten und Jagen abzuhärten ; alle Stunden des Tages waren für bestimmte Geschäfte eingetheilt. Noch in seinem Alter lernte er schreiben, berief gelehrte Männer, wie Alcuin aus Uork in sein Reich und beschäftigte sich gern mit Wissenschaft und Künsten. Auch legte er Schulen an und hielt die religiösen Übungen sehr hoch. Einst besuchte er

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1. (Der biographische Unterricht) - S. 36

1887 - Berlin : Gaertner
36 urteilten. Das Urteil wurde aber nicht ausgefhrt. Karl begnadigte ihn und schickte ihn auf seinen Wunsch in ein Kloster. Als auf alle Weise Ordnung und Ruhe im ganzen Reiche gesichert war, zog Karl der die Elbe, welche bis jetzt der stliche Greuzsluss seines Reiches gewesen, hinaus und wurde so mit den slavischen Vlkerstmmen bekannt. Hier wohnten nmlich die Wenden in der Mark 'Brandenburg, die Obotriten in Mecklenburg, und noch andere Völker. Nachdem er sie bekmpft, weil sie den Sachsen in ihren Aufstnden oft Beistand geleistet hatten, unternahm er einen Zug gegen die wilden Avaren in Ungarn und be-siegte sie ebenfalls. Die Sachsen aber emprten sich von neuem und veranlassten noch manche blutige Feldzge. Inzwischen ereignete es sich, dass der damalige Papst Leo Iii. von mehreren schlechten Menschen gemihandelt wurde und aus Rom flchten muffte. Karl luv ihn zu sich nach Paderborn ein, empfing ihn mit der grten Ehrerbietung und sandte ihn unter starker Begleitung nach Rom zurck. Der Papst bewies sich fr diesen Dienst dankbar. Denn als Karl im Jahre 800 sich zur Weihnachtszeit in Rom befand, setzte ihm der Papst in der Peterskirche eine Krone auf das Haupt mit den Worten: Heil und Sieg dem von Gott gekrnten, groen und Friede bringenden Kaiser der Rmer!" Seit-dem hie Karl rmischer Kaiser. Diese Wrde ging hernach auf die deutschen Könige der und hat bis zum Jahre 1806 bestanden. Nachdem sich der Kaiser ein Vierteljahr in Rom aufgehalten hatte, begann er seinen letzten Krieg gegen die Sachsen. Es gelang ihm jetzt, sie fr immer mit feinem Reiche zu vereinigen und das Christentum bei ihnen zu begrnden. Dieses war stets ein Lieblings-plan Karls gewesen. Dadurch, dass er acht Bischofssitze (zu Osnabrck, Pader-born, Halberstadt, Minden, Verden, Bremen, Mnster, Hildesheim) im Sachsen-lande einrichtete, konnte er der die Ausrechihaltung des Christentums genau wachen. . 44. Karls Staatsverwaltung und Tod. Das groe Reich, welches der Kaiser beherrschte, wird das "frnkische Reich genannt. Es und= faffte Frankreich, einen groen Teil Italiens, Deutschlands und Spaniens. Seine Grenzen waren der Ebro, der Tiber> die Raab, Elbe und Eider. Karl verwaltete dasselbe mit seltner Thtigkeit und- Weisheit. Whrend er zu Aachen, Ingelheim und Nirnwegen seine Residenz hatte, herrschten io den verschiedenen Lndern Herzoge, welche von ihm abhngig waren. Auerdem besorgte Karl seine Regie-rung durch Pfalzgrafen, Markgrafen, Landgrafen und Sendgrafen. Von allem, was im Lande vorfiel, lie er sich jhrlich auf vier Versammlungen in den Pro-vinzen und auf zwei groen Reichsversammlungen Nachricht geben und verordnete dann, was er frs zweckmigste hielt. Auch die Kriegseinrichtungen Karls, be-sonders das Aufgebot des Heerbanns, sowie seine Verordnungen der den Land-bau und die genaue Berechnung der die Verwaltung der Gter zeugen von vieler Umsicht. Städte und Drfer wurden angelegt, Smpfe ausgetrocknet, und es wurde der Versuch gemacht, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Besonders schn richtete Karl seine Residenzstadt Aachen ein. Bei so ausgezeichnetem Herrschertalente, wie es Karl besa, ist es kein Wun-der, wenn das frnkische Reich in der hchsten Blte stand. Aber Karl hatte auch noch andere Eigenschaften, die ihn als Menschen sehr hoch stellen. Mit einer migen Lebensart verband er die grte Sparsamkeit. Seine Kleider waren ein-fach. Seinen schnen, starken Krper suchte er durch Reiten und Jagen abzuhrten ; alle Stunden des Tages waren fr bestimmte Geschfte eingeteilt. Noch in seinem Alter lernte er schreiben, berief gelehrte Männer, wie Alcuin aus Uork in fein Reich und beschftigte sich gern mit Wissenschaft und Knsten. Auch legte er Schulen an und hielt die religisen bungen sehr hoch. Einst besuchte er

2. Der biographische Unterricht - S. 39

1859 - Berlin : Gaertner
39 genöthigt, ihnen strenge Gesetze zu geben. Dann zog Karl über die Pyrenäen, wo er viele tapfere Helden verlor, nach Spanien und er- oberte einen Theil dieses Landes. Er konnte sich in Spanien aber nicht lange aufhalten. Denn die Sachsen hatten sich unter ihrem An- führer Wittekind wieder empört. Karl ließ 4500 Sachsen an ei- nem Tage enthaupten. Obgleich die Sachsen über eine solche Strafe sehr ausgebracht waren und neue Kämpfe versuchten, so kamen doch ihre Hauptanführer Wittekind und Alboin zu Karl nach Frankreich und gelobten unverbrüchliche Treue. §. 43. Karl s Kaiserkrönung und fernere Kriege- Karl besaß jetzt unter den Fürsten schon ein solches Ansehen, daß diese den Baiernherzog Thassilo, welcher mehrere Unruhen gegen Karl an- gestiftet hatte, zum Tode verurtheilten. Karl begnadigte ihn aber und schickte ihn auf seinen Wunsch in ein Kloster. Einige Jahre spä- ter zog Karl bis über die Elbe, welche bis jetzt der östliche Grenzfluß seines Reiches gewesen war, hinaus und wurde so mit den slavischen Völkerstämmen bekannt. Hier wohnten nämlich die Wenden in der Mark Brandenburg, die Obotriten in Mecklenburg und noch andere Völker. Auch unternahm Karl einen Zug gegen die wilden Avaren in Ungarn und besiegte sie. Die Sachsen aber empörten sich von Neuem und veranlaßten noch manche blutige Feldzüge. Um diese Zeit wurde einstmals der damalige Papst Leo Iii. von mehreren schlechten Menschen gemißhandelt, so daß er aus Roni flüchten mußte. Karl lud ihn zu sich nach Paderborn ein, empfing ihn mit der größten Ehrerbietung, und sandte ihn unter starker Begleitung nach Rom zurück. Der Papst bewies sich für diesen Dienst dankbar. Denn als Karl im Jahre 800 sich zur Weihnachtszeit zu Rom be- fand, setzte ihm der Papst in der Peterskirche eine Krone auf das Haupt mit den Worten: "Heil und Sieg dem von Gott gekrönten, großen und Friede bringenden Kaiser der Römer!" Seitdem hieß Karl römischer Kaiser. Diese Würde ging hernach auf die deutschen Könige über und hat bis zum Jahre 1800 bestanden. Nachdem sich der Kaiser ein Vierteljahr in Rom aufgehalten hatte, begann er seinen letzten Krieg gegen die Sachsen. Es gelang ihni jetzt, sie für immer mit seinem Reiche zu vereinigen und das Christenthum bei ihnen zu begründen. Dieses war stets der Wunsch Karls gewesen, und dadurch, daß er acht Bischofssitze (zu Osnabrück, Paderborn, Halber- stadt, Minden, Verden, Bremen, Münster, Hildesheim) bei ihnen ein- richtete, konnte er über die Aufrechthaltung des Christenthums genau wachen. §. 44. Karl s Staatsverwaltung und Tod. Das große

3. Der biographische Unterricht - S. 35

1874 - Berlin : Gaertner
— 35 — hatte sich die christliche Kirche immer mehr verbreitet, und die Stadt Rom war der Sitz eines Bischofs geworden. Dieser Bischof nannte sich seit dem Jahre 590 Papst. Als Rathgeber der Könige und Fürsten erhielten die Päpste von Zeit zu Zeit Geschenke an Ländereien, und so entstand der Kirchenstaat, in welchem der Papst geistlicher und weltlicher Fürst war. Von den germanischen Völkern wurde eins besonders wichtig, welches sich im westlichen Deutschland und in Frankreich niedergelassen hatte. Es waren die Franken. Unter ihren Königen breiteten sie sich über ganz Frankreich aus, eroberten manche Theile des südwestlichen Deutschlands, zerstückelten aber durch innere Kriege alles, was sie erobert hatten. Endlich gelangte Pipin der Kleine auf den Thron, welcher mit Kraft und Glück die Ruhe herstellte. Aber noch viel ausgezeichneter als er war sein Sohn Karl, mit dem Beinamen „der Große". §■ 42. Karls deß Großen erste Kriege. Karl der Große wurde im Jahre 768 König der Franken und hat bis 814 regiert. Sein Leben ist reich an großen Thaten. Besonders hat er sich um die Einführung des Christenthums in Deutschland sehr verdient gemacht, wiewohl die Mittel, welche er dazu wählte, nicht immer den Geboten des Christenthums entsprachen. Aber seine rastlose Thätigkeit, Schnelligkeit und Besonnenheit, sein frommes Gemüth und sein Eifer für die Sache Gottes sind sehr zu rühmen. Seine Regierung begann er mit Krieg, und man kann sagen, dass er während derselben das Schwert nicht aus der Hand gelegt hat. Damals wohnten im nördlichen Deutschland an der Elbe und Nordsee die Sachsen, ein unruhiges, tapferes Volk, das von allen Germanen noch am meisten die uralten Sitten und Gebräuche beibehalten hatte und daher auch nicht leicht zum Christenthume zu bekehren war. Einerseits um seine Grenzen vor den unruhigen Rachbarn zu sichern, anderseits, um diesen Heiden das Evangelium zu bringen, beschloss Karl, sie zu bekriegen. Er hielt (772) einen Reichstag zu Worms und kündigte seinen Franken an, dass er gegen die Sachsen kämpfen wolle. Da brachen die Franken auf, schlugen die Sachsen und zerstörten die Jrmenfäule bei Paderborn; dann wurde Friede geschlossen. Um diese Zeit geschah es, dass der Longobardenkönig Desiderius tu die Länder des damaligen Papstes Hadrian's I. einfiel und sie verwüstete. Der Papst ries Karl zuhüfe. _ In größter Eile kam dieser mit feinen Franken nach Italien, besiegte den Desiderius und ging dann nach Rom, wo er am Grabe des Apostels Petrus dem Papste treue Freundschaft gelobte. Den gefangenen Desiderius schickte er nach Frankreich als Mönch in ein Kloster; sich selbst aber machte er zum König der Longobarden. Unterdessen hatten sich die Sachsen wieder empört, und Karl musste aus Italien zurückkehren, um sie zu strafen. Während er damit beschäftigt war standen m Italien einige longobardische Herzoge gegen ihn auf. Flugs wär Karl wieder tn Italien. Als er hier von neuen Empörungen der Sachsen hörte sah er sich genöthigt, ihnen strenge Gesetze zu geben. Dann zog er über die Pyrenäen, wo er viele tapfere Helden verlor, nach Spanien und eroberte einen Theil dieses Landes. Er konnte sich in Spanien aber nickt lange aufhalten. Denn dre Sachsen hatten sich unter ihrem Anführer Wittukiud wieder empört. Karl ließ 4500 Sachsen an einem Tage enthaupten. Obgleich die Sachsen über eine solche Strafe sehr ausgebracht waren und neue Kämpfe versuchten, so kamen doch ihre Hauptanführer Wittukind und Albion zu Karl in's Frankenreich und gelobten unverbrüchliche Treue. §. 43 Karls Kaiserkrönung und fernere Kriege. Karl befaß M unter den Fürsten schon ein solches Ansehen, dass diese den Baiernherzoq Thas>ilo, welcher mehrere Unruhen gegen Karl angestiftet hatte, zum Tode ver- 3*

4. Die deutsche Geschichte - S. 32

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
32 fts große Rachebeispiel, ein Flecken in Karls Geschichte, rief das ganze Sachsenvolk in Masse zu den Waffen, und erst nach zwei mörderischen Schlachten bei Detmold und an dem Fluß Hase unterwarfen sich ihre Herzoge Wittekind und Albion, und gelobten Christen zu werden. Sie hiel- ten Wort; 785 kamen sie nach Frankreich und wurden in Gegenwart Karls zu Attigny getauft. Indessen kam es erst 803, nach manchem erncueten Aufstand, zu Selz mit den Sachsen zu einem dauernden Frieden. — (Stiftung der Bisthümer Münster, Osnabrück, Münden, Paderborn, Bre- men, Verden re. durch Karl.) Nach so vielen glücklichen Kriegen zog Karl im Jahr 800 nach Rom und wohnte am Weihnachtsfeste dem Got- tesdienste bei. Nach dem Hochamte, als Karl vor dem Al- tar kniete, setzte ihm der Papst Leo Hi. ganz unvermerkt die Kaiserkrone auf, und das versammelte Volk rief mit Einem Munde: „Karolus Augustus, von Gott gekrönter großer friedebringender Kaiser der Römer! Ihm langes Le- den und Sieg \" So wurde nach 324 Jahren das west- römische Kaiserthum durch Karl den Großen erneuert. Sein Reich.erstreckte sich über Italien, Frankreich und Spanien bis an den Ebro, auf der andern Seite bis an die Nordsee, die Elbe und die Raab, also über den größten Theil des al- ten Römerreichs in Europa. — Als Karl über 70 Jahre alt war, fingen häufige Fie- der an, seinen sonst so kräftigen Körper zu schwachen. Im Januar 814 gesellten sich zu einem starken Fieber Seiten- stechen. Karl, der ein Feind aller Arzneien war, wollte sich durch Fasten, sein gewöhnliches Heilmittel, helfen, aber es blieb diesmal ohne Erfolg. Der ehrwürdige Kaiser verschied, nachdem er seinen Geist in die Hände Gottes befohlen hat- se, am 28. Januar 814, 72 Jahre alt, und nach einer fast Mjahrigen höchst glücklichen Regierung. — Sein Leich- nam wurde in der von ihm erbauten prächtigen Kirche zu Aachen beigesetzt, und sein Tod im ganzen Reiche tief be- trauert. — Eben so groß als Eroberer war Karl als Gesetzgeber und Bildner seiner Völker, als Beschützer des Christenthums, als Beförderer der Cultur, des Landbaus, der Künste und des Handels, als Freund der Gelehrten, als Erzieher und Hausvater. — Durch dieses alles ist er mit Recht der Gründer einer neuen Zeit zu nennen. — Karl gab viele

5. Geschichten aus der Geschichte, das ist: Denkwürdigkeiten aus der Weltgeschichte - S. 44

1837 - Meurs : Rhein. Schulbuchh.
f!4 §. 35. Heinrich der Vogelsteller. viele Sachsen zur Taufe zwingen. Aber eben, weil man oaoee ; fast nur auf das äußerliche Bekenntniß sah, und nicht an die : Ueberzeugung und Bekehrung des Herzens dachte, so war es ein 1 gar mühseliges Werk, die Sachsen zürn Christenthum zu bringen. . Karl mußte sich 33 Jahre mit ihnen herumschlagen, bis sie seine i ruhigen Unterthanen wurden und alle getauft waren. Darauf ] suchte er in seinem Eifer auch die Wenden Zum Christenthum ; Zu zwingen. Er zog deshalb über die Elbe in ihr Land, , besiegte sie; und sie versprachen, sie wollten Christen werden. . Sie wurden's aber doch nicht; denn Karl mußte nach Hause und < sie feierten wieder ihre Götzenfeste, die ihnen so lustig däuchtcn. . Eben so genau, wie Karl sich um das große Ganze seines l weiten Reiches bekümmerte, so genau achtete er auf alles Ein- * gehtc, — auf die kleinsten Dinge selbst in seinem Hauswesen. . Seine Frau und Töchter mußten sicißig Wolle und Flachs spin- - neu und weben. Er selbst, der Kaiser trug keine anderen Klei- - der, als, die seine Töchter gesponnen und gewebt hatten. In i seiner Jugend hatte er, wie fast alle Kinder damaliger Zeit, bei- - nahe gar nichts gelernt. Als er nun Mann war, betrübte ihn i das sehr. Er gab sich daher emsig daran und lernte noch lesen. . Auch das Schreiben übte er mit seltenem Fleiße. Unter seinem i Kopfkissen hatte er beständig eine Schreibtafel liegen, und wenn i er des Nachts gerade nicht gut schlafen konnte, nahm er sein^i Täfelchen hervor und bemühete sich, mit Sorgfalt, die vorge-" schriebenen Buchstaben nachzuzeichuen. Es wollte ihm aber nicht 3 recht mehr gelingen. Seine Hände waren schon zu steif. Im Jahre 809 wurde der Pabst Leo Iii. von seinen Bür- * gern in Rom fortgefagt. Er floh zu Karl dem Großen nach [ Paderborn, und bat ihn um Hülfe. Karl führte ihn freundlich < nach Rom zurück und züchtigte die Empörer. Dafür wollte Leo < dankbar sein. Als daher Karl der Große z-u Weihnachten im 1 Jahr 800 in der Peterskirche am Altar niederkniete, trat der : Pabst hervor und setzte ihm die goldene Krone auf. Und alles l Volk rief mit lauter Stimme: „Karolo Augusto, dem von Gott 1 gekrönten, frommen, großen und friedebringeuden Kaiser von Rom r Leben und Sieg !" Seitdem gab es also wieder einen deutschen Kai- -- ser.— Karl hat nachher noch Jahre regiert, und, als er 814 i starb, ist er in seiner gewöhnlichen Residenzstadt Aachen im Kaiser- * schmucke auf einem Stuhle sitzend in einem Gewölbe begraben. . §. 35. Heinrich der Vogelsteller. 019 — 936. Ein sonderbarer Name! Wer war dieser Vogelsteller? Ein i Herzog von Sachsen war er, ein mächtiger, frommer Herr. . Darum wählten ihn auch die Deutschen zu ihrem Könige; und <j t

6. Die deutsche Geschichte - S. 31

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
31 an diesem Anschlage, die Avaren gegen Karl aufzureizen, mochte Thassilo's Geniahlin, Luitberga, eine Tochter des Longobardcnkünigs Desiderius, gehabt haben, weil früher ihr Gemahl mit Karl nach Italien ziehen und dort ihren Vater besiegen helfen mußte. — Auf dem Reichstag zu Ingelheim 788 wurde Thassilo von den versammelten Gro- ßen des Reichs zum Tode verurtheilt, von Karl aber be- gnadigt und mit seinem Sohne Theodo in das Kloster Lau- resheim, jetzt Lorsch an der Bergstraße, verwiesen. 4) Er demüthigte die Avaren in Ungarn und Oestreich und erweiterte seine Oberhoheit bis an die Raab und Theis 799. 5) Er überwand die Witzen, Sorben und Böhmen, (slavische Völker), Bundesgenoffen der Sachsen und nöthigte sie zur Unterwerfung. Gegen Jütland wurde die Eider zur nordischen Gränze gemacht. 6) Karl führte während dieser Zeit von 772 bis 803, fast 32 Jahre lang, mit mehreren Unterbrechungen, einen der blutigsten Nationalkriege gegen die Sachsen, die damals noch keine Könige hatten, und in ihren frühern Wohn- sitzen , nach alter Sitte, noch als Heiden lebten. Sie wa- ren sehr unruhige Nachbarn und aus Antrag Karls, der es für seine Pflicht hielt, sie zum Christenthum zu bekehren, und eine, von seiner Residenz Aachen entferntere, Grenze seinem Reiche geben wollte, wurde auf dem Reichstag zu Worms 772 der Krieg gegen die Sachsen vom fränkischen Volk erklärt. — Oesters wurden nun die Sachsen besiegt, gelobten mehrmals Frieden, empörten sich aber aus Hang zur alten Freiheit wieder, wenn Karl entfernt beschäftigt war. Von 772 bis 782 eroberte Karl ihre Hauptfeste, die Eh- resburg; zerstörte ihr größtes Heiligthum, die Irmensäule; unterwarf sie von neuem bei Lippspring; hielt in ihrem Lande einen Reichstag zu Paderborn 777; ließ sie zu tau- senden taufen; vertrieb ihren Hauptanführer, den tapfern ^ Herzog Wittekind, und legte Festungen an der Elbe an. — Nun glaubte er den Sachsen trauen zu können, und ließ ihren Heerbann mit seinen Franken vereinigt gegen die räuberischen Slaven ziehen. Aber-- die Sachsen überfielen auf dem Berg Suntel an der Weser das fränkische Heer, und machten einen großen Theil nebst den Anführern nie- der. Durch diese treulose That wurde Karl auf's höchste aufgebracht, verheerte weit und breit ihr Land, und ließ an 6000 Gefangene bei Verden an der Aller hinrichten. — Die-

7. Deutschland - S. 120

1827 - Breslau Breslau : Graß
120 Pin der Kleine, herrschte von 741 bis 752 als Staats- kanzler; darauf ließ er sich selbst zum König krönen und den letzten Merovinger, Childerich, in ein Kloster wandern. Dem Papst zog er gegen die Longobarden zu Hülfe und schenkte ihm das dem Griechischen Kaiser gehörige Ravenna. Pipin starb 768. Ihm folgten seine Söhne Karl und Karlmann, wovon letzter schon 771 starb. Karl, spä- terhin der Große genannt, hielt 772 einen Reichstag zu Worms, auf dem der Krieg gegen die S ach sen beschlossen ward — ein Krieg, der über 3o Jahre dauerte. Der erste Feldzug war bald beendigt, dann zog Karl gegen die Lon- gobarden, schloß den König Desiderius 774 in Pavia ein, eroberte die Stadt und ließ sich zum König der Longobarden krönen. Die Sachsen und Longobarden empörten sich aber wieder. Da Karl 777 einen Landtag in Paderborn hielt, erschienen Spanische Gesandte und baten um Hülfe gegen die Araber. Er zog deshalb im folgenden Jahr nach Spa- nien. Im Jahr 780 besiegte er von Neuem die Sachsen und bauete Festungen an der Elbe; aber 782 vernichteten die Sachsen ein Fränkisches Heer, mit dem sie gegen die Sla- ven ziehen sollten; und Karl ließ über 4000 gefangene Sachsen enthaupten. Die dadurch noch mehr empörtensach- sen standen unter Wittekind 783 in Masse auf, wurden aber wieder besiegt, und Wittekind ließ sich 785 taufen. Im Jahr 788 wardbaiern mit dem Fränkischen Reich vereinigt; 791 unternahm Karl einen Zug gegen die Avaren und wollte die Donau mit dem Main verbinden; 8oo ließ er sich in Rom zum Kaiser krönen, und starb 814 zu Aachen. Karl war starken Körpers, trug eine einfache Kleidung, liebte Künste und Wissenschaften, hatte einen gläubigen Sinn, und war ein Mann groß im Kriege und im Frieden. Sein Sohn .Ludwig der Fromme (814 — 840), war schwach, hatte Unfrieden in seinem Hause, ward von seinem ältesten Sohn Lothar gefangen genoinmen, und von dem jüngsten aus der ' /

8. Teil 2 - S. 50

1890 - Breslau : Goerlich
Karl der Große. Er ist durch Vorzüge des Körpers und des Geistes wie durch seine Unternehmungen einer der größten Herrscher geworden, welche die Geschichte aufzuweisen hat. Er regierte von 768 — 814. Die Sachsenkriege. Karl der Große hatte viele Kriege zu führen. Den hartnäckigsten Widerstand leisteten ihm die Sachsen. Diese bewohnten das Land von der Nähe des Rheins bis über die Elbe hinaus, sowie von der Nordsee und Eider bis zur Unstrut; sie waren der einzige deutsche Volksstamm, der noch im Heidentums verharrte. Länger als 30 Jahre dauerte der Kampf. Anfangs konnte Karl nur Streifzüge in das Sachsenland unternehmen, auf welchen er einige Landesteile unterwarf und das Christentum verkünden ließ. Sobald er aber abgezogen war und in anderen Ländern Krieg führte, empörten sich die Sachsen, verbrannten die Kirchen, zertrümmerten die Kreuze, verjagten oder töteten die Priester. Ihr Anführer war Midulünd (Wittekind), welcher immer wieder das Volk zum Aufstande gegen Karl aufreizte. Zuletzt aber wurde durch die blutigen Schlachten die Kraft der Sachsen gebrochen; Widukind verzweifelte an der Macht der Götter und ließ sich taufen, wobei Karl sein Pate war. Zur Befestigung des Christentums errichtete Karl viele Bistümer, z. B. Münster, Osnabrück, Paderborn. Die Sachsen behielten viele ihrer alten Gesetze und Freiheiten, viele Vornehme des Volkes wurden durch Geschenke und Würden ausgezeichnet, und so wurden die Sachsen nach zweiunddreißigjährigem Kampfe Christen und mit den Franken zu einem Volke verschmolzen. Die Züge nach Italien. Den Norden Italiens beherrschte damals ein deutscher Volksstamm, die Longobarden. Der König derselben bedrohte den Papst; dieser aber rief Karl zu Hilfe, der auch mit einem Heere die Alpen überschritt und den Longobardenkönig besiegte. Das Reich der Longobarden wurde mit dem fränkischen vereinigt. Doch empörten sich longobardihe Große mehretemal und versuchten das Longobardenreich wiederherzustellen, allein alle Aufstände wurden unterdrückt. Im Jahre 800 unternahm Karl seinen fünften Zug nach Italien, um den von seinen Gegnern vertriebenen Papst wieder einzusetzen. Als er zu Rom am Weihnachtsfeste in der Peterskirche sein Gebet verrichtete, setzte ihm der Papst eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt, und das ganze Volk rief in lautem Jubel: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten frommen, großen, friedebringenden Kaiser der Römer!" So war Karl der Große zum Kaiser gekrönt. Wie einst der römische Kaiser die ganze bekannte Erde beherrschte, so war Karl der Große der höchste weltliche Herrscher; darum nannte man ihn und seine vom Papste gekrönten Nachfolger römische Kaiser, das deutsche Kaiserreich aber hieß das „heilige römische Reich deutscher Nation". Als solches hat es 1000 Jahre bestanden, und im ganzen Mittelalter war der Papst die höchste geistliche, der deutsche Kaiser aber die höchste weltliche Macht in der Christenheit. Andere Kriegszüge Karls des Großen. Als Schirmherr der Christenheit unternahm Karl einen Feldzug nach Spanien, das damals fast ganz in der Gewalt der Muhamedaner war. Er eroberte das Land zwischen Ebro und den Pyrenäen und fügte es als spanische Mark zu seinem Reiche. — Auch das räuberische Volk der Airnrerr, welches Ungarn bewohnte, wurde von ihm besiegt. Sie hatten in ihrem kreisrunden, stark verschanzten Lager die Schätze aufgehäuft, welche sie seit 200 Jahren den umwohnenden christlichen Völkern entrissen hatten; diese sielen jetzt alle dem siegreichen Heere Karls zu. Das Land von der Ens bis zur Raab wurde die Ostmark des

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 67

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
67 an den alten Sitten und dem alten Glauben und widersetzte sich jeder fremden Gewalt. Am meisten haßten sie die übermüthigen Franken und deren Religion. Sehr oft fielen sie in das fränkische Gebiet ein und raubten und mordeten. Karl entschloß sich, ihren Raubzügen ein Ende zu machen und sein Reich bis tief in Deutschland auszudehnen. Auch hielt er sich als Christ verpflichtet, das Heidenthum unter den Sachsen auszurotten und sie zur Annahme des Christenthums zu zwingen. Auf einer großm Reichsversammlung in Diedenhofen (772), wo Karl die wiederholten Beleidigungen der Sachsen und das Verdienst ihrer Bekehrung dem Volke vorstellte, wurde der Krieg gegen sie beschlossen. 2. Mt einem großen Heere fiel Karl in das unvorbereitete Sachsen ein. Er eroberte die Feste Er es bürg, zerstörte die Irmensäule, das größte Heiligthum der Sachsen, und gab die dort aufgehäuften Schätze der Plünderung preis. Erschreckt schlossen die Sachsen Frieden und gaben Geiseln. 3. Darauf wandte sich Karl gegen den Langobardenkönig Desiderius in Italien. Desiderius verlangte von Dem neuen Papst Hadrian, daß er Karlmanns Söhne zu Königen der Franken salbe, und als Hadrian darauf nicht eingehen wollte, überzog er ihn mit Krieg und bedrohte Rom. In dieser Noth bat der Papst seinen Freund Karl um Hülfe. Karl versprach zu helfen und zog mit zwei großen Heereshaufen über die Alpen nach Italien. Die Langobarden zogen sich scheu vor der Macht der Franken hmter die Mauern ihrer Hauptstadt P a v i a zurück. Karl ließ Pavia belagern und reiste inzwischen nach Rom, um dort das Osterfest zu feiern. Hier bestätigte er die Schenkung, die sein Vater Pipin der Kleine dem Papste gemacht hatte und fügte noch neue hinzu. Nach der Feier des Osterfestes kehrte er nach Pavia zurück, welches sich bald darauf ergeben mußte. Den gefangenen Desiderius ließ er in ein Kloster sperren, wo derselbe schon nach kurzer Zeit starb. Das langobardische Reich wurde mit dem fränkischen vereinigt, und Karl nannte sich von jetzt an König der Franken und Langobarden und Schutzherr von Rom. 4. Unterdessen waren die Sachsen unter ihrem Anführer Wittekind von neuem in das fränkische Gebiet eingefallen. Schnell zog Karl aus Italien herbei, mit dem festen Entschlüsse, das Sachsenland nicht eher zu verlassen, als bis das Volk besiegt und bekehrt sei. Es gelang ihm binnen kurzer Zeit, die Sachsen zu schlagen und sie zum Frieden zu zwingen. Aber kaum war er zur Unterdrückung eines Aufstandes nach Italien gezogen, als sie sich wieder erhoben. Karl eilte zurück, siegte abermals • und zwang sie, sich taufen zu lassen. Nun hielt sich Karl so sicher, daß eres wagte, einen Reichstag in Paderborn (777) zu halten, wozu er auch die Sachsen einlud. Die meisten kamen und versprachen, ihn als ihren Oberherrn anzuerkennen. Auch jetzt ließen viele sich taufen, aber in der Absicht, nur so lange Christen zu bleiben, als der Feind im Lande weilte. 5* Joesa

10. Geschichte des Mittelalters - S. 35

1882 - Freiburg : Herder
Karl der Große. 35 zurück, schlug sie bei Boch olt an der Aa und verheerte in dem folgenden Feldzuge ihr Land bis an die Elbe. Sie unterwarfen sich, gelobten Treue und empfingen scharenweise die Taufe. Karl bekämpfte 782 die slavischen Sorben und bot auch die Sachsen auf; diese überfielen aber ein fränkisches Heer am Berge Süntel und vernichteten es. Als Karl ankam, war Wittekind zu deu Dänen entwichen, worauf Karl in seinem Grimme 4500 Sachsen bei Verden an der Aller an einem Tage ent- haupten ließ. Diese schauderhafte Rache erbitterte die Sachsen noch mehr; sie er- hoben sich unter den Herzogen Wittekind und Alboin insgesamt und gelobten, dem Wuotan allen Raub und alle gefangenen Franken zu opfern. Allein Karl siegte in den blutigen Schlachten bei Detmold und an der Hase (783), verwüstete in zwei Feldzügen das Sachsenland weit und breit, so daß Wittekind wie Alboin aller Hoffnung entsagten und sich taufen ließen. Andere Häuptlinge folgten ihrem Beispiele und nach 793 erfolgte kein größerer Aufstand mehr. Karl versetzte 10 000 sächsische Familien in entfernte Gegenden und siedelte an ihrer Stelle Franken und Alemannen an, baute Burgen und versah dieselben mit Besatzungen. Mit 804 war jeder Widerstand erloschen. Die Sachsen bekannten sich gezwungen zum Christentum und Karl stiftete in ihrem Lande die Bistümer Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Paderborn, Münster, Halberstadt, Hildesheim. In nicht langer Zeit waren die Sachsen eifrige Christen und blieben ein hoch- gesinntes deutsches Volk, das wir bald an der Spitze der ganzen Nation sehen werden. Kart römischer Kaiser. (800.) § 8. Im Jahre 799 wurde Papst Leo Iii. in Rom bei einem Volksansstande mißhandelt und eilte hilfesuchend nach Paderborn, wo Karl Reichstag hielt. Auf des Papstes Klage stellte Karl in Rom die Ordnung wieder her und begab sich im folgenden Jahre selbst nach der ewigen Stadt. Als er an Weihnachten vor St. Peters Altar knieend betete, setzte ihm Leo Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt und das römische Volk rief: „Sieg und Leben dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebringenden Kaiser der Römer!" So erstand das römische Kaisertum wieder, jedoch in einer andern Bedeutung, als das alte, von den germanischen Heerkönigen gestürzte. Das neue römische Kaisertum oder das neue römische Reich hieß das heilige, weil es ein christliches war und alle christlichen Völker des Abendlandes unter seinen Schirm vereinigen sollte. Darum krönte das geistliche Oberhaupt der Christenheit, der Papst, den Kaiser, 3*

11. Das Mittelalter - S. 59

1876 - Leipzig : Baedeker
Widukind. §. 16. 59 Rückkehr aus Italien erschien Karl so rasch in Sachsen (an den Quellen der Lippe), dass die angesehensten Männer des Volkes ohne Kampf Unterwerfung gelobten, sich taufen Hessen und Geisel stellten. An der Lippe ward eine drille Festung auf sächsischem Boden, die Karlseurg, angelegt, wo zahl- reiche Sachsen mit Weib und Kind sich taufen Hessen. Das nächste Maifeld hielt Karl (777) im Sachsenlande (zu Paderborn), um durch das Erscheinen der Sachsen auf demselben ihre Zugehörigkeit zum fränkischen Reiche zu constatiren und die neuen Unterthanen an die fränkischen Einrichtungen, namentlich an den Heerbann zu gewöhnen. Der gefährlichste unter den Gegnern der Fremdherrschaft, der Westfale Widukind, erschien nicht auf dem Reichstage zu Paderborn, sondern suchte eine Zuflucht bei dem Dänenkönige Sigfried, um eine günstige Gelegenheit zu einem neuen Auf- stande ahzuwarten. Diese fand sich, als Karl nach Spanien zog (s. S. 61). Vierter und fünfter Zug (779 und 780). Karl’s Abwesenheit in dem entfernten Spanien benutzten die Sachsen zu einer neuen Erhebung, unter Anführung des zurückgekehrten Widukind (778). Sie verbrannten die Ortschaften (auch die Karlsburg) bis zum Rheine, Köln gegenüber, und nicht im Stande den Uebergang über den Rhein zu bewerkstelligen, ver- wüsteten sie das rechte Rheinufer (von Deutz biscoblenz gegenüber). Von dem ihnen rasch entgegengesandten Heerbanne der Ostfranken und Ale- mannen wurden sie zurückgetrieben, an der Eder eingeholl und gänzlich geschlagen. Im nächsten Jahre (779) aber führte Karl selbst (vommaifelde zu Düren) den fränkischen Heerbann über den Rhein (an der Einmündung der Lippe), besiegte die Westfalen (bei Bocholt an der Aa) und drang aber- mals bis zur Weser und im folgenden Jahre (780) bis zur Elbe vor; allent- halben unterwarfen sich ihm die Sachsen, huldigten ihm und nahmen die Taufe an. So waren auch die Gaue zwischen Ocker und Elbe unterworfen und Karl konnte zu einer Organisation (zunächst einer kirchlichen) des er- oberten Landes übergehen. j( Zweiter Krieg, 782—785. Karl hielt das Land der Sachsen so sehr für beruhigt, dass er schon sächsische Adelige als seine Be- amten (als Grafen) einsetzte und vielfache den bisherigen Anschau- ungen des sächsischen Adels und Volkes widerstrebendeeinrichtungen traf. Als plötzlich die Sorben, ein slavischer Stamm zwischen Elbe und Saale, einen Einfall in das benachbarte sächsische und thü- ringische Gebiet machten, sandte Karl ihnen das Aufgebot der Ost- franken und Sachsen entgegen. Aber statt in dem fränkischen Heere Kriegsdienste zu leisten, erhoben sich (782) die Sachsen unter Widu- kind einmüthig, wie nie, gegen ihre Einstellung in das fränkische Heer und gegen die christlichen Missionare. Daher gaben die Ost- franken den Zug gegen die Sorben auf und wandten sich gegen Widu- kind, wurden aber (beim Berge Süntel an der Weser) gänzlich auf-

12. Der biographische Unterricht - S. 40

1859 - Berlin : Gaertner
40 Reich, welches der Kaiser beherrschte, wird das fränkische Reich genannt. Es umfaßte Frankreich, einen großen Theil Italiens, Deutsch- lands und Spaniens. Seine Grenzen waren der Ebro, die Tiber, Raab, Elbe und Eider. Karl verwaltete dasselbe mit seltener Thätig- keit und Weisheit. Während er zu Aachen, Ingelheim und Nimwe- gen seine Residenz hatte, herrschten in den verschiedenen Ländern Her- zoge, welche von ihm abhängig waren. Außerdem besorgte Karl seine Regierung durch Psalzgrafen, Markgrafen, Landgrafen und Sendgrafen. Von Allem, was im Lande vorfiel, ließ er sich jährlich aus vier Ver- sammlungen in den Provinzen und auf zwei großen Reichsversamm- lungen Nachricht geben und verordnete dann, was er für's Zweckmä- ßigste hielt. Auch die Kriegseinrichtungen Karls, besonders das Auf- gebot des Heerbanns, sowie seine Verordnungen über den Landbau, und die genaue Berechnung über die Verwaltung der Güter, zeugen von vieler Umsicht. Städte und Dörfer wurden angelegt, Sümpfe ausgetrocknet, und es wurde der Versuch gemacht, den Rhein mit der Donau durch einen Kanal zu verbinden. Besonders schön richtete Karl seine Residenzstadt Aachen ein. Bei so ausgezeichnetem Herrschertalente, wie es Karl besaß, ist es kein Wunder, wenn das fränkische Reich in der höchsten Blüthe stand. Aber Karl hatte auch noch andere Eigenschaften, die ihn als Men- schen sehr hoch stellen. Mit einer mäßigen Lebensart verband er die größte Sparsamkeit. Seine Kleider waren einfach. Seinen schö- nen, starken Körper suchte er durch Reiten und Jagen abzuhärten; alle Stunden des Tages waren für bestimmte Geschäfte eingetheilt. Noch in seinem Alter lernte Karl schreiben, berief gelehrte Männer, wie Alcuin aus Uork, in sein Reich und beschäftigte sich gern mit Wissenschaft und Künsten. Auch legte er Schulen an und hielt die religiösen Uebungen sehr hoch. Einst besuchte er eine Schule, in welcher er die Söhne der Vornehmen träger als die armen Kinder fand. Da sagte er zu den letztem: „Ich freue mich, meine lieben Kinder, daß ihr so gut einschlagt, bleibt dabei; zu seiner Zeit soll euch mein Lohn nicht fehlen. Ihr aber" — und dabei wandte er sich zu den vornehmen Kindern — „ihr feinen Burschen, die ihr euch so vornehm dünkt, ihr faulen, unnützen Buben, ich sage euch, euer Adel und eure hübschen Gesichter gelten nichts bei mir und ihr habt nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Fleiß wieder gut machet!" Ein anderes Mal machte der ge- lehrte Alcuin den Kaiser mit den Schriften der berühmten Kirchen- väter Hieronymus und Augustinus bekannt, und der Kaiser sagte: "O, wenn ich doch zwölf solche Männer in meinem Reiche hätte!"

13. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 133

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Pipin der Kleine. Karl der Große. 133 mals eher eine selbständige Republik, als, wenn auch nur dem Namen nach, eine byzantinische Stadt zu nennen. Als nun der Longobardenkönig Aistulf ganz Italien zu erobern strebte und, nach der Wegnahme Ravennas samt dem Exarchat, Rom bedrohte, so bat der Papst Stephan Ii. den mächtigen Fanken-könig um Hilfe, reiste selbst nach Frankreich und salbte Pipin und seine Söhne noch einmal mit eigenen Händen. Pipin hatte nun Gelegenheit, dem Papste für die Gefälligkeit seines Vorgängers Zacharias Dank abzustatten, zog zweimal. über die Alpen und zwang Aistulf zur Herausgabe des Exarchats und zu einem jährlichen Tribut. - Das Exarchat oder das Gebiet von Ravenna bis 755. Ankona schenkte Pipin dem Papste und legte dadurch den Grund zu dem späteren Kirchenstaate. Der geistliche Herrscher war nun auch weltlicher Fürst. Die Stadt Rom aber gehörte nicht zu seiner Herrschaft; diese blieb Republik, und Pipin nannte sich, wie einst Odoaker, Patricius von Rom. Der byzantinische Kaiser machte zwar Einwendungen gegen die Verschenkung seines Exarchats; aber er war nicht im Stande, diese weiter zu verfolgen. Darauf besiegte Pipin den aufrührerischen Herzog von Aquitanien und verjagte die Araber aus den wenigen Städten, die sie noch im Süden besaßen. Auch drang er in das Gebiet der Sachsen, welche die Grenzen beunruhigten, ein und zwang die westlichen Stämme zur Entrichtung eines Tributs. Er starb zu Paris im 54. Lebensjahr. 768. §. 109. Karl der Große, römischer Kaiser. (Abbasiden in Bagdad.) 768 814. Pipin theilte vor seinem Tode das Reich unter seine zwei Söhne Karl und Karlmann. Karl erhielt die nördliche, Karlmann die südliche Hälfte. Als aber Karlmann nach drei Jahren starb, so erhielt Karl, mit Übergehung 768. der zwei kleinen Söhne Karlmanns, durch einen Beschluß der Großen, das ganze Reich und wurde so Alleinherrscher der Franken. Während seiner lan-771. gen Regierung führte er fast immer Krieg und machte sich zum mächtigsten 768-814. Herrscher von Europa. Zuerst unterwarf er den abgefallenen Herzog von 769. Aquitanien, Hunold, setzte ihn ab und vereinigte Aquitanien mit Frankreich. Dann führte er 32 Jahre lang, freilich mit sehr vielen Unterbrechungen Krieg mit den Sachsen. Diese wohnten von der Ostgrenze des Franken-772-804. reiches bis zur Elbe und Nordsee, in dem heutigen Westfalen, Hannover und Braunschweig, unter den Namen Engem, Westfalen und Ostfalen, waren noch heidnisch und machten häufige Plünderungszüge ins fränkische Gebiet. Ein so tapferes Volk wollte Karl lieber zu Unterthanen, als zu unruhigen Grenznachbarn haben, hoffte auch, ihren bisherigen Widerstand gegen das Christenthum brechen zu können. Daher brach er nach einem Beschluß der fränkischen Großen in Worms gegen die Sachsen aus, schlug sie, eroberte ihre Festung Eresburg bei 772. Paderborn, zerstörte ihr Heiligthum, die Jrmensäule, und drang bis zur Weser vor. Die Sachsen machten Frieden und gaben Geisel. Aber während Karl in Italien beschäftigt war, fielen sie verheerend in Hessen ein, und er mußte drei Jahre nach einander gegen sie ziehen, schlug sie, befestigte Burgen 775-777. in ihrem Lande, vermehrte feine Besatzungen und zwang viele zur Tauft. In einer Versammlung ihrer Edlen zu Paderborn versprachen sie endlich, 777. Karl als ihren Oberherrn anzuerkennen, und der Ausbreitung des Christenthums nicht mehr hinderlich zu sein. Aber ihr tapferster Heerführer, Widu-kind, war nicht erschienen, sondern zu dem dänischen Könige geflohen. Ein

14. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 127

1858 - Leipzig : Engelmann
127 Geschichte der Karolinger. §. 199. Sechzehn Jahre regierte Pipin kräftig und ruhmvoll über das fränkische Reich, das weit in Süd - und Mitteldeutschland hineinreichte, und theilte es bei seinem Tode unter seine zwei Söhne Karl und Karlmann. Als letzterer schon nach drei Jahren starb, wurde durch Beschluß der Reichs- stände Karl der Große Alleinherrscher der Franken. Er führte viele Kriege und beförderte christliche Bildung und bürgerliche Ordnung. Um die Grenzen seines Reichs zu schützen und zugleich das Christenthum zu verbreiten, bekriegte er 31 Jahre lang den Sachsenbund, der aus mehreren heidnischen Völkern an der Weser und Elbe bestand. Diese Völker lebten ohne Städte in freien Gemeinden unter ihren Grasen und Edelingen und ihr Kamps galt den höchsten Gütern, der Freiheit und der Religion ihrer Vorfahren. Karl eroberte die Eresburg, im Süden des Teutoburger Waldes „unter großen Erinnerungen der Vorzeit", zerstörte ihr Nationalheiligthum, die Jrminsaul, jenen riesenhaften Baum, der nach dem Glauben des Volks das All trug, und nöthigte die Sachsen zu einem Frieden. Dann folgte er dem Rufe des Papstes Adrian gegen den Langobardenkönig Desiderius. Mit einem bei Gens ge- sammelten Heere setzte er über den St. Bernhard, erstürmte die Alpenpässe und eroberte Pavia. Destderius endete seine Tage in einem fränkischen Kloster. Karl ließ sich in Mailand die lombardische Krone aussetzen, vereinigte Oberitalien mit dem Frankenreich und bestätigte dem Papst die Schenkun- gen Pipins. §. 200. Während Karls Abwesenheit hatten die Sachsen die fränkischen Besatzungen verjagt und ihre früheren Grenzen hergestellt. Da rückte Karl aber- mals in ihr Land, besiegte sie und zwang die Häupter des Volks auf einer Zu- sammenkunft in Paderborn zur Unterwerfung. Allein ihr streitbarer Herzog Witukind war zu den Dänen geflohen und bestätigte den Vertrag nicht. — In den beiden folgenden Jahren kämpfte Karl in Spanien gegen die Mau- ren, eroberte Pa mp luna undzaragossa und fügte alles Land bis zum Ebro als spanische Mark seinem Reiche bei. Aber auf dem Rückzug erlitt die von Roland geführte Nachhut in dem Thale Roncevalles eine Nieder- lage, wobei die tapfersten Helden der Franken den Tod fanden. Rolands Kampf bei Roneevalles wurde von den Dichtern des Mittelalters vielfach besungen (Rolandslied §. 249). — Diese Entfernung benutzten die Sachsen zu einem neuen Aufstand und drangen verheerend bis an den Rhein. Karl eilte herbei, schlug sie wiederholt und unterwarf das Land von Neuem. Er führte die frän- kische Gau - und Gerichtsverfassung ein und stellte fränkische oder befreundete sächsische Edelleute an ihre Spitze. Als er sie aber zum Heerbann gegen die slavischen Völker im Osten gebrauchen wollte, überfielen sie die mitziehenden Franken am Suntal (zwischen Hannover und Hameln) und erschlugen sie. Dies forderte Rache. Verwüstend durchzog der fränkische Machthaber das Land und hielt dann in Verden an der Aller strenges Gericht. 4500 Gefangene büßten mit ihrem Blute für die Schuld ihrer Brüder. Dadurch entbrannte der Krieg mit neuer Heftigkeit. Als aber die Schlacht an der Hase wider die Sachsen entschied, wurde der lange Streit beendigt. Die Herzoge Witukind undalbion und die übrigen Häupter gelobten Treue und Heeresfolge und ließen sich taufen. Ihrem Beispiele folgte das Volk. Acht Bisthümer, die bald zu Städten anwuchsen (Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Pa- derborn, Münster, Halberstadt, Hilvesheim) sorgten für Erhaltung und Ver- breitung des Christenthums unter den Sachsen. Einige Jahre später jedoch führte der drückende Heerbann und die ungewohnte Abgabe des Zehnten an die Kirche einen nochmaligen Aufstand herbei, der die Wegsührung von 768. 77». 772. 774. 777. 783. 78ñ.

15. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 66

1872 - Berlin : Gaertner
— 66 — bürtig, ging er im 38sten Jahre nach Rom und erhielt vom Papste (Gregor ü.) die Vollmacht, in Deutschland das Christenthum zu verbreiten. Nachdem er in Thüringen viel gepredigt, Klöster und Schulen angelegt hatte, wurde er nach Rom zurückgerufen und zum Bischof geweiht. Der Papst gab ihm ein Empfehlungsschreiben an Karl Mavtell, an die fränkische Geistlichkeit, an die Thüringer und Sachsen. Trotz des Schutzes, den ihm Karl Martell zutheil werden ließ, fand er doch heftigen Widerstand. Die Hessen (der östliche Stamm der Franken), ließen sich erst, nachdem er die ihrem Donnergotte geweihte Eiche zu Geismar gefällt hatte, taufen. Nach vielen überstandenen Kämpfen und Gefahren wurde Bonifacius zum Erzbischof aller christlichen Gemeinden im ostfränkischen Deutschland ernannt. Er erreichte besonders dadurch viel, dass er überall als päpstlicher Legat auftrat und nach den Weisungen des Papstes handelte. Er konnte dadurch bei den übrigen Geistlichen keinen Neid erregen, und es war ihm möglich, die vereinzelten Kirchen zu einem Ganzen zu verbinden und Synoden der Bischöfe zu veranstalten. Erlegte das Kloster Fulda an, welches nachmals eins der reichsten in Deutschland wurde. Von hier ans zog er als 70jähriger Greis zu den Friesen hin, wo er von einem wilden Volksschwarme erschlagen wurde (7 55). §. 85. Karls des Großen Nachfolger 814—843 Das fränkische Reich erhielt unter Karl dem Großen, dessen Lebensgeschichte Stufe 1, §§. 41 bis 44 erzählt worden ist, die größte Ausdehnung. Der Erbe des Reiches, Ludwig I., der Fromme (814—840), war ein gelehrter Mann, aber ein schwacher König. Nachdem er vom Papste Stephan Iv. zu Rheims gekrönt worden war, ernannte er, um der Andacht ungestörter nachhangen zu können, seinen ältesten Sohn Lothar zum Mitkaiser und dessen Brüder Pipin und Ludwig zu Königen, jenen von Aquitanien, diesen von Baiern. Nach seinem Tode sollte der älteste Sohn wieder Haupt des ganzen Reiches werden. Allein diese Verfügung des Kaisers brachte großes Elend über das Reich. Zuerst empörte sich Bernhard, des Kaisers Neffe und schon zu Karls des Großen Lebzeiten König von Italien. Ludwig ließ ihn blenden, woraus er starb. Der grässliche Tod Bernhards machte den Kaiser tiefsinnig. Der Drang, eine Kirchenbuße zu thun, bestimmte ihn, zu gunsten Karls des Kahlen, eines Sohnes seiner zweiten Gemahlin Judith, den früheren Theilungsvertrag umzuändern. Karl der Kahle wurde Herzog von Alemannien. Die von den schlechten Rathgebern Ludwigs auf--geregten anderen Söhne empörten sich und nahmen den Vater und die Judith bei Compiegne gefangen. Ludwig (der Sohn) verschaffte beiden auf dem Reichstage zu Nimwegen die Freiheit. Die aus dem Kloster entlassene Königin wurde aber übermütig und übte einen willkürlichen Einfluss auf den Kaiser aus. Darüber empörten sich die drei älteren Söhne von neuem und führten ein Heer gegen den Vater. Während dieser mit dem herbeigekommenen Papste (Gregor Iv.) unterhandelte, brachten die Söhne sein Heer bei Kolmar (Lügenfeld) auf ihre Seite, setzten ihn ab und ließen ihn zu Soissons eine schimpfliche Kirchenbuße thun (833). Jndejs reizten Lothars Anmaßungen die Eifersucht der Brüder. Sie zogen gegen ihn zufelde und zwangen ihn, den Vater, den er gefangen hielt, frei zu geben. Es wurde eine neue Theilung veranstaltet, nach welcher Karl Neustriett erhielt.

16. Geschichte für die Mittelstufe - S. 8

1913 - Breslau : Hirt
8 A. Deutsche Geschichte. 3. Ter Kampf mit den Sachsen. Karl war auch ein großer Kriegsheld. Sr kämpfte siegreich in Italien und Spanien, gegen die Dänen und in Deutschland. Er wollte alle deutschen Stämme unter seine Herrschaft bringen, sie zu Christen machen und so ein großes, christlich-deutsches Weltreich gründen' Aber die Sachsen hielten fest an ihrer Freiheit und ihrem alten Glauben. Sie wollten sich unter einen fremden Herrscher und unter den Christengott nicht beugen. Mehrere Male mußte Karl mit seinem Heere gegen sie ziehen und sie bezwingen. 2bor er fort, so erhoben sich die Sachsen wieder. Über dreißig Jahre hat der Kampf gedauert. Viele Taufende der Sachsen wurden aus ihrem Lande weggeführt in andere Gegenden des Reiches, und fränkische Leute erhielten ihre Besitzungen. Endlich unterwarfen sich die Sachsen und wurden Christen. 4. Die Befestigung des Christentums im Sachsenlande. Zur Befestigung des Christentums wurden im Sachsenlande Bistümer gegründet, so zu Minden, Paderborn, Münster und Osnabrück. Die Bischöfe, die dorthin kamen, durchzogen die Umgegend, hielten Gottesdienste ab, unterwiesen das Volk in der christlichen Lehre und tauften die, welche sich E bekehrten. Die Orte, wo die Bischöfe wohnten, wurden später blühende Städte Auch Kloster entstanden ui unserem Lande und unterstützten die Bischöfe in ihrer Arbeit, zu Münster und zu Corvey bei Höxter, später auch in Paderborn und Minden. Aus dem Kloster Corvey gmgen viele Mönche als Missionare aus, besonders nach dem Norden. Der bedeutendste von ihnen war Ansgar, der Bischof zu Hamburg und nachher zu Bremen wurde. — In Herford wurde ein Frauenkloster, die Abtei Herford genannt, gegründet. Dieser Abtei verdankt die Stadt ihr Aufblühen. 5. Der erste deutsche Kaiser. Karl der Große herrschte nach seinen Siegen über ein großes Reich. Als er irrt Jahre 800 am Weihnachtsfeste in Rom war und ant Gottesdienste in der Peterskirche teilnahm, setzte ihm der Papst Leo eine goldene Krone auf das Haupt und krönte ihn zum Kaiser. Der Papst tat das aus Dankbarkeit, weil Karl ihn gegen seilte Feinde beschützt hatte. 6. Der Gründer von Kirchen und Schulen. In seinem ganzen Reiche sorgte Karl für Ordnung und christliches Leben. Er baute viele Kirchen und Klöster und stellte tüchtige Geistliche an. Damit in den Kirchen besser gesungen würde, ließ er Säuger und Orgeln ans Italien kommen. Wo Bischöfe und Klöster waren, wurden Schulen für die Jugend errichtet. An feinem Hofe war eine Musterschule, in die alle seine Diener ihre Kinder schicken mußten. Er kam selber oftmals in diese Schule, um zu sehen, ob fleißig darin gelernt wurde, lobte die Fleißigen und tadelte die Faulen. 7. Des Kaisers Tod. Karl der Große starb zu Aachen. Seine letzten Worte waren die des sterbenden Heilandes: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" In dem Dome zu Aachen, den er hatte erbauen lassen, liegt er begraben. Vi. Heinrich I., der Finkler. 1. Der tüchtige Sachsenherzog. Bald nach Karls des Großen Tode finden wir im Sachsenlande wieder Sachsenherzöge, die dort im Aufträge des Kaisers regierten. Der vierte von ihnen wurde im Jahre 919 selbst zum deutschen Könige gewählt, weil er so tapfer und tüchtig war. Das war Herzog Heinrich von Sachsen.

17. Geschichtsbilder - S. 24

1911 - Leipzig : Brandstetter
6v9 24 6v9 nicht zur Taufe zu bringen sich unterfängt, ohne Rat und Erlaubnis des Geistlichen, er nach seinem Vermögen 120, 60 oder 30 Solidi zahlen soll. Wenn jemand bei Quellen, Bäumen oder in Hainen betet oder bei denselben nach heidnischem Brauche opfert oder den heidnischen Göttern zu Ehren ein Mahl hält, soll er nach seinem Vermögen 60, 30 oder 15 Solidi zahlen. Wir befehlen, daß die Körper christlicher Sachsen zu den Kirchhöfen gebracht werden und nicht zu den heidnischen Begräbnisstätten." 6. Während der 32 Jahre, in die die Sachsenkriege fallen, hat König Karl auch noch manche andere Kriege geführt, um die Grenzen seines Reiches zu schützen und weiter auszubreiten. Wie er das Land der Langobarden in Italien eroberte, so dehnte er sein Reich nach einem Kampfe mit den in Spanien eingedrungenen Arabern auch bis Spanien aus. Im Norden gewann er im Kampfe gegen die Dänen alles Land bis zur Eider, die nun den Grenzfluß zwischen Franken und Dänen bildete. Im Osten sicherte er die Grenzen seines Reiches vor den gegen die Elbe und bis über die Elbe vordringenden Slaven. Auch das Land der Baiern, des letzten deutschen Volksstammes, der noch nicht der Herrschaft der Franken unterworfen war, gewann er. Er zog gegen den Herzog Thassilo von Baiern, weil dieser ihm nicht Heeresfolge geleistet hatte, besiegte ihn und schickte ihn wie den Langobardenkönig in ein Kloster. 7. Das Frankenreich war nun das größte und sein König der mächtigste Herrscher der Erde. Da erhielt Karl auch noch den Titel, der im Altertume den mächtigsten Herrscher des Erdkreises bezeichnete, er wurde „römischer Kaiser". Das ging so Zu. Nachdem Karl schon einmal einen Papst gegen die Angriffe der Langobarden geschützt hatte, bat ihn der Nachfolger jenes Papstes um Schutz gegen die Römer, von denen er vertrieben worden war. Karl hielt sich gerade zu Paderborn in Sachsen auf, als der Papst hilfeflehend vor ihm erschien. Der Frankenkönig versagte ihm seine Hilfe nicht, ließ ihn durch ein starkes Heer nach Rom zurückführen und versprach, im nächsten Jahre selbst nach Rom zu kommen, um über die Feinde des Papstes Gericht zu halten. Das geschah auch gegen Ende des Jahres 800, und fröhlich feierten der Papst und König Karl miteinander das Weihnachtsfest. Als nun Karl am heiligen Weihnachtstage (25. Dezember 800) in der Peterskirche vor den Stufen des Altars kniete und betete, trat der Papst zu ihm und setzte ihm eine goldene Krone auf, während das Volk, das in der Kirche versammelt war, freudig in den Ruf aus-

18. Geschichte für die Mittelstufe - S. 8

1913 - Breslau : Hirt
8 A. Deutsche Geschichte. 3. Ter Kampf mit den Lachsen. Karl war auch ein großer Kriegsheld. Er kämpfte siegreich in Italien und Spanien, gegen die Dänen und in Deutschland. Er wollte alle deutschen Stämme unter seine Herrschaft bringen, sie zu Christen machen und so ein großes, christlich-deutsches Weltreich gründen. Aber die Sachsen hielten fest an ihrer Freiheit und ihrem alten Glauben. Sie wollten sich unter einen fremden Herrscher und uuter den Christengott nicht beugen. Mehrere Male mußte Karl mit seinem Heere gegen sie ziehen und sie bezwingen. War er sort, so erhoben sich die Sachsen wieder. Über dreißig Jahre hat der .vtmrtpf gedauert. Viele Tausende der Sachsen wurden aus ihrem Lande weggeführt in andere Gegenden des Reiches, und fränkische Leute erhielten ihre Besitzungen. Endlich unterwarfen sich die Sachsen und wurden Christen. 4. Die Befestigung des Christentums im Lachsenlande. Zur Befestigung des Christentums wurden im Sachsenlande Bistümer gegründet, so zu Minden, Paderborn, Münster und Osnabrück. Die Bischöfe, die dorthin kamen, durchzogen die Umgegend, hielten Gottesdienste ab, unterwiesen das Volk in der christlichen Lehre und tauften die, welche sich ueu bekehrten. Tie Orte, wo die Bischöfe wohnten, wurden später blühende Städte. Auch Klöster entstanden in unserem Lande und unterstützten die Bischöfe in ihrer Arbeit, zu Münster und zu Corvey bei Höxter, später auch in Paderborn und Minden. Aus dem Kloster Corvey gingen viele Mönche als Missionare aus, besonders nach dem Norden. Der bedeutendste von ihnen war Ansgar, der Bischof zu Hamburg und nachher zu Bremen wurde. — In Herford wurde ein Frauenkloster, die Abtei Herford genannt, gegründet. Dieser Abtei verdankt die 'L-tadt ihr Aufblühen. 5. Ter erste deutsche Kaiser. Karl der Große herrschte nach seinen Siegen über ein großes Reich. Als er im Jahre 800 am Weihnachtsfeste in Rom war und am Gottesdienste in der Peterskirche teilnahm, setzte ihm der Papst Leo eine goldene Krone auf das Haupt und krönte ihn zum Kaiser. Der Papst tat das aus Dankbarkeit, weil Karl ihn gegen seine Feinde beschützt hatte. 6. Ter Gründer von Kirchen und Schulen. In seinem ganzen Reiche sorgte Karl sür Ordnung und christliches Leben. Er baute viele Kirchen und Klöster und stellte tüchtige Geistliche an. Damit in den Kirchen besser gesungen würde, ließ er Sänger und Orgeln aus Italien kommen. Wo Bischöfe und Klöster waren, wurden Schulen für die Jugend errichtet. An seinem Hose war eine Musterschule, in die alle seine Diener ihre Kinder schicken mußten. Er kam selber oftmals in diese Schule, um zu sehen, ob fleißig darin gelernt wurde, lobte die Fleißigen und tadelte die Faulen. 7. Tes Kaisers Tod. Karl der Große starb zu Aachen. Seine letzten Worte waren die des sterbenden Heilandes: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" In dem Dome zu Aachen, den er hatte erbauen lassen, liegt er begraben. Vi. Heinrich I., der Finkler. 1. Ter tüchtige Sachsenherzog. Bald nach Karls des Großen Tode finden wir im Sachfenlande wieder Sachsenherzöge, die dort im Aufträge des Kaisers regierten. Der vierte von ihnen wurde im Jahre 919 selbst zum deutschen Könige gewählt, weil er so tapfer und tüchtig war. Das war Herzog Heinrich von Sachsen.

19. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 16

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
16 Ii. Die Zeit -e- Aamxse- zwischen Reiben tum und Christentum. die Weser, unterwarf auch die Ostfalen und gab dem Lande die fränkische Gauverfassung. Als das Sachsenvolk auch in den fränkischen Heerbann eingereiht wurde und mit gegen die Wenden ziehen sollte, empörte es sich, überfiel am Süntel, im Bergtande rechts der Weser, ein fränkisches Heer und vernichtete es samt den Anführern. Karl nahm blutige Rache: 4500 gefangene Sachsen ließ er bei Verden an der Aller enthaupten. Jetzt erhob sich das ganze Sachsenvolk zum Kampfe für Vaterland, Religion und Freiheit. Wie einst Armin die germanischen Stämme gesammelt, so jetzt Herzog Widukind die sächsischen. Aber in der dreitägigen Schlacht bei Osnabrück wurde das Sachsenheer geschlagen. Im Jahre 785 ließ sich Widukind taufen, und viele Sachsen mit ihm. Nun blieb zwar Westfalen ruhig, aber im Lande zwischen Weser und Unterelbe dauerte der Kamps noch fast zwanzig Jahre fort. Deshalb entschloß sich der Frankenkönig, aus den Gegenden, die er am schwersten erreichen konnte, das Volk wegzuführen. An 10 000 Sachsen wurden im fränkischen Lande angesiedelt, und fränkische Ansiedler mußten sich im Sachsenlande niederlassen. Damit war der Widerstand der Sachsen gebrochen und der Friede dauernd gesichert. Um das Christentum dem Herzen näher zu bringen, errichtete Karl auch im Sachsenlande Bistümer und Klöster. Das erste Bistum gründete er zu Osnabrück. Dann folgten Münster, Paderborn, Minden, Bremen, Verden, Halberstadt und später Hildes hei m. — Wie das Sachsenland, so unterwarf Karl auch das Bayern land und Schleswig; ja, er drang sogar über die Elbe gegen die Wenden vor. In den eroberten Ländern schaffte Karl die Herzogswürde ab und stellte damit die unterworfenen Völker unmittelbar unter feine Gewalt. 4. Karl wird römischer Kaiser. 800. Schon Karls Vorfahren hatten dem Papste zu Rom manchen Gefallen erwiesen und waren stets Schutzherren des Christentums in ihren Ländern gewesen. Auch Karl schützte die christliche Kirche. Dafür erwies sich der Papst dankbar. Als Karl nämlich im Jahre 800 am Weihnachtsfeste in Rom war und in der Peterskirche betend vor dem Altare kniete, setzte ihm der Papst die Krone auf, die einst Kaiser Augustus getragen hatte, und begrüßte ihn als römischen Kaiser und als Herrn aller Christenheit. Alles Volk aber rief: „Leben und Sieg dem von Gott gekrönten, frommen, großen und friedebringenden Kaiser von Rom!" Karl nannte sich von nun an Kaiser von Go'ttes Gnaden und achtete sich für einen Schirmherrn der Kirche. Seine Zeitgenossen nannten ihn den Großen. 5. Karls Lebensweise und Tod. 814. Karl war unermüdlich thätig. Oft stand er des Nachts vom Lager auf, um zu beten: oder er nahm Tafel und Griffel, um sich in der Schreibkunst zu üben. Zweimal des Tages besuchte er die Kirche, las fleißig das Wort Gottes und unterhielt sich gern mit gelehrten Männern. Seine Hofschule sollte ein Muster für alle anderen Schulen im Lande sein; er achtete es auch nicht unter seiner Würde, einmal selbst Schulaufseher zu sein. Die von ihm erbaute Kirche zu Aachen schmückte er mit kaiserlicher Pracht; hier feierte er am liebsten die hohen Feste. Damit diese begangen würden, wie sich's gebührte, berief er berühmte Lehrer des Kirchengesanges und andere Gelehrte aus Italien und England zur Unterweisung der Franken. Auch ließ er Orgeln in den Kirchen aufstellen. Karl war ein Freund der deutschen Sprache und Art; er ließ deshalb auch

20. Vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 11

1875 - Köln : Bachem
— 11 — Missionare erschlugen oder vertrieben sie und fielen wiederholt raubend und mordend in das fränkische Gebiet. Karl zog mehre Male gegen sie, zwang sie zur Unterwerfung, znr Zahlung eines Tributs und zur Annahme des Christenthums. Kaum hatte er sich aber aus ihrem Lande entfernt, so erhoben sie sich unter ihrem tapfern Anführer Wittekind immer wieder und unternahmen sogar Streifzüge über die fränkische Grenze. Sie jagten die christlichen Priester fort, zerstörten die erbauten Kirchen und dienten wieder ihren heidnischen Göttern. Dreißig Jahre, von 772—803, dauerten die Kämpfe der Sachsen mit dem mächtigen Frankenkönige, bis endlich Wittekind und mit ihm der größte Theil der Sachsen sich dauernd unterwarfen und das Christenthum annahmen. Zur Befestigung und fernern Ausbreitung desselben stiftete Karl mehre Bis-thnmer, z. B. Münster, Osnabrück, Paderborn it. f. w., und erbaute Kirchen und Schulen. Im Jahre 773 zog er gegen den Longobardenkönig. Dieser war verheerend in das päpstliche Gebiet eingefallen und bedrängte Rom. Er besiegte ihn, setzte ihn ab und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen. In einem Kriege mit den Saracenen in Spanien eroberte er das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro, und machte daraus die spanische Mark. Ebenso bezwang er die Avaren, ein räuberisches Volk in Ungarn. Er nahm einen Theil ihres Landes ein und machte daraus die Ostmark. Diese wurde später zu einem Erzherzogthnm erhoben und ist das Stammland des heutigen Kaiserreichs Oesterreich. Durch die Unterwerfung der Sachsen waren die Wenden im Osten und die Normannen im Norden Nachbarn der Franken geworden. Beide waren kriegerische Völker, welche wiederholte Einfälle in das fränkische Gebiet machten. Karl unterwarf sowohl die Normannen als auch die Wenden und sicherte durch Anlegung von festen Burgen an der Elbe und Saale die Grenze. Das Reich Karl's des