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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 161

1888 - Habelschwerdt : Franke
161 geladen, von seiner Mutter vergeblich gewarnt, unternahm nun der junge Konradin den Zug über die Alpen. Aber bei Skur-kola (Tagliakozzo) besiegt, ward er gefangen und auf Karls Befehl zu Neapel hingerichtet, 1268. Der Untergang des herrlichen Geschlechts der Staufer war herbeigeführt worden a) durch das Streben, eine Universalmonarchie auszurichten, b) durch den Partikularismus der Fürsten, c) durch die Gegenbestrebungen der Päpste, welche zuerst die Lombarden und dann die Franzosen als Bundesgenossen benutzten. Z>ie stzitische Mesper. Karl von Anjou führte in Sizilien eine Gewaltherrschaft. Die Unzufriedenheit hierüber führte zu einem Aufstande, der am Ostermontage 1282 ausbrach. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Mansreds. Aas Interregnum, 1256—1273. Nach dem Tode Wilhelms von Holland (1254—1256), der keine Anerkennung finden konnte, wählte eine Partei der Reichsfürsten den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien (also zwei Ausländer) zu deutschen Königen. Ersterer gewann einen vorübergehenden Anhang, letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser „kaiserlosen" Zeit erreichten das Fehdewesen und die öffentliche Unsicherheit eine furchtbare Höhe. Die letzten Kreuzzüge. Sechster Kreuzzug, 1248—1254. Im Jahre 1*244 war Jerusalem an die Reiterhorden der Chowaresmier verloren gegangen, die sich vor den Mongolen gefluchtet hatten. Das bestimmte den König Ludwig Ix. (den Heiligen) von Frankreich zum Gelübde eines Kreuzzuges, der sich zuerst gegen Ägypten richtete, ohne welches die Behauptung des heil. Landes unmöglich schien. Damiette wurde zwar erstürmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und mußte auf alle Vorteile verzichten. Siebenter Kreuzzug, 1270. Da eine christliche Besitzung nach der andern an die Mameluken verloren ging, beschloß Ludwig, der fein Gelübde noch nicht gelöst zu haben glaubte, einen zweiten Kreuzzug. Derselbe hatte zunächst Tunis zum Ziele, weil man durch Eroberung dieses Landes einen festen Stützpunkt zur Unterwerfung Ägyptens zu gewinnen hoffte. Aber der größte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hingerafft. Im Jahre 1291 fiel Aston, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, in die Hände des Sultans von Ägypten. 11

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1. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 56

1908 - Habelschwerdt : Franke
56 Karl von Anjou und Konradin. Für den unmündigen Thronerben übernahm Konrads Halbbruder Manfred die Herrschaft im sizilianischen Reiche. Da auch er mit dem Papste in Streit geriet, forderte dieser Karl von Anjou, den Bruder des Königs Ludwig von Frankreich, auf, Unteritalien und Sizilien in Besitz zu nehmen. Manfred wnrde besiegt und verlor in der Schlacht sein Leben. Durch List und Verrat gewann Karl in kurzer Zeit das Reich und verfolgte grausam alle Anhänger der Staufer. Konradin war inzwischen in Süddeutschland zum Jüuglinge herangewachsen. Als ihn die durch Karls Gewalttätigkeit empörten Italiener aufforderten, tu das Reich seiner Väter zu kommen, verpfändete er seine Familiengüter, sammelte mit dem so erworbenen Gelde ein Heer und zog nach Unteritalien. Hier wurde er aber 1268 von Karl besiegt und gefangen genommen. Karl ließ 1268 den erst sechzehn Jahre alten Gegner in Neapel hinrichten. Mit ihm erlosch das ruhmreiche Geschlecht der Hohenstaufen. 1256-1273 Das Interregnum, 1256—1273. Als im Jahre 1256 Wilhelm von Holland gestorben war, hatte das deutsche Königtum alles Ansehen verloren. Die uneinigen Fürsten boten die Krone zwei Ausländern au. Diese gewannen aber in Deutschland keinen Einfluß. Da dem Reiche ein Oberhaupt fehlte, nahmen die Fehden überhand, und es herrschte nur das Recht des Stärkeren. Man nennt diese „kaiserlose, schreckliche Zeit", die bis 1273 dauerte, das Interregnum oder Zwischenreich. Überblick über die Kreuzziige. 1. Der 1. Kreuzzug, 1096—1099. Französische, normannische und lothringische Ritter. Gottfried von Bouillon (S. 44). 2. Der 2. Kreuzzug, 1147—1149. Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. von Frankreich (S. 50). 3. Der 3. Kreuzzug, 1189—1192. Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England (S. 53). 4. Der 4. Kreuzzug, 1202—1204, der von französischen Rittern unternommen wurde, erreichte das Heilige Land nicht- Auf Betreiben der Venetianer, die ihr Handelsgebiet erweitern wollten, segelten die Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Sie eroberten die Stadt und gründeten das lateinische Kaisertum, das bis 1261 bestand. 5. Der 5. Kreuzzug, 1228—1229. Kaiser Friedrich Ii. (S. 54). 6. Der 6. und 7. Kreuzzug, 1248—1254 und 1270, wurden von dem französischen Könige Ludwig dem Heiligen unternommen, waren aber beide erfolglos. Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Besitzung der Christen, in die Hände des Sultans von Ägypten.

2. Das Mittelalter - S. 86

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
86 § 30. Das Interregnum 1254—1273. in Italien sein Oheim Manfred um die Rechte ihres Hauses gegen den Grasen Karl von Anjou, einen Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich, dem der Papst Neapel und Sizilien zu Lehen gegeben hatte. Der tapfere ©taufe fiel in einer Schlacht bei Benevent (1266). Von den „Ghibellinen" gerufen, eilte darauf Konradin, kaum sechzehnjährig, mit einem Heere über die Alpen. Aber nach der unglücklichen Schlacht bei Tagliacozzo geriet er in die Gefangenschaft des Gegners Karl von Anjou und wurde mit seinem jugendlichen Freunde und Better Friedrich von Baden zu Neapel im Jahre 1268 hingerichtet. Mit ihm war der Stamm der Hohenstaufen erloschen. Die Sizil'ianische Vesper 1282. Durch seine harte und drückende Herrschaft reizte in der Folge Karl von Anjou die Bevölkerung Siziliens zu einem blutigen Ausstand. Am Nachmittag des Ostermontags 1283, nach der Vesper, wurden alle Franzosen, deren man auf der Insel habhaft werden konnte, ermordet; die Krone von Sizilien aber wurde auf Peter von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds, übertragen. Neapel blieb beim Hause Anjou bis 1442, in welchem Jahre auch dieses Reich an eine spanische Nebenlinie überging. 3. Z)as Ende der Kreuzzüge 1270. Nicht mehr von Deutschland, wohl aber von Frankreich waren zur Wiedergewinnung Jerusalems noch zwei Heerfahrten ausgegangen, von denen jedoch keine das Heilige Land erreichte. a) Der sechste Kreuzzug 1248, den Ludwig Ix. der Heilige infolge eines Gelübdes unternahm, richtete sich zunächst gegen Ägypten. Nach anfänglichen Erfolgen geriet der König aber in Gefangenschaft und konnte nur durch Herausgabe des eroberten Gebietes seine Freiheit wiedererlangen. b) Der siebente Kreuzzug 1270. Im Bunde mit seinem Bruder, dem unteritalischen König Karl von Anjou, führte Ludwig zum zweitenmal ein Heer von Kreuzfahrern über das Mittelmeer. Dem Bruder zuliebe landete er vor Tunis, wahrscheinlich um diesen mohammedanischen Staat der Botmäßigkeit Karls zu unterwerfen. Dort brach aber im Lager eine große Seuche aus, der auch König Ludwig erlag (1270). c) Die wenigen Reste ehrt ft liehen Gebietes an der Küste Palästinas waren den geistlichen Ritterorden (vgl. S. 91) zur Verteidigung überlassen. Aber schon 1291 ging Akkon als letzte ihrer Besitzungen an die ägyptischen Mamelucken verloren. Der Orden der Deutschherren hatte inzwischen in der Eroberung des heidnischen Preußenlandes ein lohnenderes Feld für seine Tätigkeit gefunden (vgl. S. 92).

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 89

1904 - Habelschwerdt : Franke
89 nehmen. Trotz der Warnungen seiner Mutter unternahm er den Zug der die Alpen, wurde aber in der Schlacht bei Scrcola (in der Nhe von Tagliacozzo, spr. taljakttso, in den Abruzzen) besiegt. Durch Verrat fielen Konradin und sein treuer Freund Friedrich von Baden ihrem Gegner Karl von Anjou in die Hnde. Dieser lie 1268 Konradin in Neapel hinrichten; auch Friedrich von Baden und gegen tausend andere Anhnger der Hohenstaufen starben durch Henkershand. Die Sizilianische Vesper. Da Karl von Anjou eine Gewaltherrschaft ausbte, brach in Sizilien am Ostermontage 1282 ein Aufstand aus. Die Franzosen wurden ermordet oder vertrieben, und Sizilien kam an Peter Iii. von Aragonien, den Schwiegersohn Manfreds. Aas Interregnum, 12561273. 1256-1273 In der Abwesenheit Konrads Iv. vereinigten sich die West-deutschen Städte zum Rheinischen Stdtebund", um den Landfrieden zu schtzen. Wilhelm von Holland trat an die Spitze des Bundes und suchte die sich seiudlich gegenberstehenden frstlichen und stdtischen Interessen zu vershnen. Nach Wilhelms Tode 1256 verhielt sich der Bund neutral und zerfiel wieder. Die eine Partei der Reichsfrsten whlte den Herzog Richard von Cornwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien, einen Enkel Philipps von Schwaben, also zwei Auslnder, zu deutschen Knigen. Ersterer gewann nur vorbergehend Anhang; letzterer kam nie nach Deutschland. In dieser kaiserlosen" Zeit nahmen das Fehdewesen und die ffentliche Un-Sicherheit berhand. Das deutsche Reich lste sich in eine Menge kleiner Herrschaften auf. Die letzten Kreuzzge. Sechster Kreuzzug, 12481254. Da im Jahre 1243 Jerusalem den Christen wieder verloren gegangen war, unternahm Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich einen Kreuzzug. Er wollte zuerst gypten erobern, ohne welches die Behauptung des Heiligen Landes unmglich schien. Damiette (damjt) wurde zwar erstrmt, aber der König geriet in Gefangenschaft und durfte erst nach Zahlung eines hohen Lsegeldes nach Frankreich zurckkehren. Siebenter Kreuzzug, 1270. Derselbe wurde ebenfalls von Ludwig Ix. unternommen und hatte zunchst Tunis zum Ziele, weil man durch Er-oberung dieses Landes einen festen Sttzpunkt zur Unterwerfung gyptens zu gewinnen hoffte. Aber der grte Teil des Heeres und der König selbst wurden durch eine Seuche hiuweggerafft. Im Jahre 1291 fiel Akkou, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, in die Hnde des Sultans von gypten.

4. Teil 2 - S. 62

1911 - Leipzig : Dürr
— 62 — aus. Nordöstlich von Rom, bei Tagliacozzo kam es im Jahre 1268 zur Schlacht. Die Deutschen waren anfangs siegreich, gerieten aber dann in einen Hinterhalt und wurden vollständig geschlagen. Nun flüchtete Konradin über Rom nach der Meeresküste, um auf Sizilien den Kampf fortzusetzen, wurde jedoch gefangen genommen und an Karl ausgeliefert, der ihn mit seinem Freunde zum Tode verurteilen ließ. Auf dem Markte von Neapel wurden beide enthauptet (1268). 3. Der flusgmtg der Ureuzzüge. a) Die Kreuzzüge Ludwigs Ix. von Frankreich. Mit dem Ausgange der Hohenstaufen hörten auch die Kreuzzüge auf; die Begeisterung der abendländischen Christen war erloschen. Die beiden letzten sogenannten Kreuzzüge wurden von Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, verliefen aber ohne Erfolg. Denn der Angriff auf Ägypten, die Hauptmacht der Sarazenen, endete 1250 mit der Waffenstreckung des französischen Heeres, und der Plan des Königs, 1270 von Tunis aus gegen Palästina vorzudringen, wurde durch seinen Tod vereitelt. Im Jahre 1291 fiel die Festung Akkon in die Hände der ägyptischen Mameluken, und damit verloren die Christen ihre letzte Besitzung in Palästina. b) Die geistlichen Ritterorden. Durch das Ende der Kreuzzüge hatten auch die geistlichen Ritterorden den Zweck ihres Daseins verloren, doch fanden die Deutschritter im Lande Preußen (s. § 52), und die Johanniter im Kampfe gegen die Türken ein neues Feld für ihre Tätigkeit. Dagegen ging der Templerorden bald in Frankreich zugrunde. § 46. J)ie Zeit des Interregnums. Der Kampf um die Weltherrschaft war aus, Rom hatte gesiegt. Das deutsche Königtum lag zertrümmert am Boden. Wilhelm von Holland, der auf Betreiben des Papstes noch zu Friedrichs Ii. Lebzeiten zum König gewählt worden war (f. § 44,6b), empfing zwar die Huldigung vieler Fürsten, allein in Wirklichkeit war seine Bedeutung so gering, daß ein Wegelagerer die Königin aus dem Wege nach der Burg Trifels in der Rheinpfalz zu überfallen und nach seiner Burg bei Landau gefangen zu führen wagte. Zur Sicherung des überall gefährdeten Landfriedens schloffen die Rheinstädte 1254 einen Bund, welchem bald zahlreiche Fürsten und Herren und mehr als hundert städtische Gemeinden beitraten. Aber sie vermochten dem Friedensgesetze nur so lange Kraft und Nachdruck zu gewähren, als sie einig zusammenstanden. Als Wilhelm auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen wurde (Januar 1256), entsandten die Städte Boten an die Fürsten, „welchen die Wahl des Königs zukam", und mahnten sie dringend, „zum Heile des ganzen Vaterlandes sich ans einen Mann zu vereinigen". Es war vergeblich. Höher als das Wohl des Reiches stand den Wahlfürsten, welche in diesem niedrigen Handel zum erstenmal deutlich hervor-

5. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 93

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 93 — 1248 —1254. Sechster Kreuzzug: Ludwig Ix. der Heilige Gefangener in Aegypten. 1250. Tod Friedrichs Ii. in Firenzuola. 1250—1254. Kaiser Konrad Iy. 1254. Konrads Iy. Tod in Messina. 1256. Der Gegenkönig Wilhelm von Holland fällt im Kampfe gegen die Friesen. 1254—1266. Manfred, Konrads Iy. Halbbruder, König von Sicilien. 1254. Gründung des rheinischen Städtebundes. 1256 —1273. Das Interregnum in Deutschland. Die Ausländer : Graf Richard von Cornwallis und König Alfons X. von Castilien deutsche Könige. Faustrecht und Raubritterwesen in Deutschland. Erstes Hervortreten der 7 Kurfürsten. 1258. Die Mongolen erobern Bagdad: Ende des Chalifenreiches. 1261. Michael Paläolötgus, Kaiser^von Nicäa, macht dem lateinischen Kaiserthum ein Ende: Wiederherstellung des byzantinischen Reiches. 1261 —1453. Herrschaft der Paläologen. 1266. Schlacht bei Benevent: König Manfred fällt; Karl von Anjou (Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich) König von Neapel und Sicilien. 1268. Schlacht bei Tagliacozzo (Scurcola): Konradin, Konrads Iy. Sohn von Karl von Anjou besiegt und in Neapel hingerichtet. Ende des hohen staufischen Hauses. 1272—1298. Des Yenetianers Marco Polo Reisen nach China. 1270. Siebenter (letzter) Kreuzzug. Ludwig Ix. stirbt vor Tunis. 1291. Akk on (Ptolemais), letzte Besitzung der Christen in Palästina, von den Mamelucken erobert.

6. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 120

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
120 Die Zeit der Kreuzzüge vernichtet, teils zersprengt; er selbst und Friedrich entkamen mit wenig Getreuen nach Pisa, von wo sie nach Sizilien segeln wollten. Aber sie wurden verfolgt und von einem Italiener gefangen genommen, dessen Familie gerade Kaiser Friedrich Ii. viele Wohlthaten verdankte. Konradin und Friedrich von Baden wurden an Karl von Anjou ausgeliefert, der beide vor ein Gericht stellte, um sie zum Tode verurteilen zu lassen. Aber die Richter verwarfen mit Ausnahme eines einzigen Richters die Anklage. Trotzdem verurteilte Karl den sechzehnjährigen Konradin zum Tode und ließ ihn auf dem Marktplatz zu Neapel enthaupten. Zugleich mit Konradin wurden Friedrich und andere Edle hingerichtet. 1268. „Mutter, welche Schreckenskunde wirst du von mir hören!" waren die letzten Worte Konradins. 6. Rückblick auf die hohenstaufischen Kaiser. Das ruhmreiche Geschlecht der Staufer war vom Erdboden verschwunden; es hatte sich die hohe Aufgabe gestellt, ein Weltreich wie Karl der Große zu gründen. Aber sie trauten ihren Kräften zu viel zu und denen ihrer Gegner zu wenig. Sie gingen zu Grunde durch die Verbindung der Päpste mit einigen deutschen Fürsten, den lom-barbischen Städten und den Franzosen. Hätten die deutschen Fürsten zu ihrem Kaiser gehalten und hätten diese sich mehr um das Reich gekümmert, so wäre das Ansehen des Kaisertums erhalten geblieben, so aber hatte das Papsttum gesiegt und war zu nie geahnter Macht gekommen. 7. Die letzten Kreuzzüge. Jerusalem blieb nicht lange im Besitze der Christen. Die Staufer konnten während ihrer Kämpfe gegen die Päpste und ihre Verbündeten an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm der französische König Ludwig Ix., der Heilige, noch zwei Kreuzzüge. Der sechste 1248-1254 führte die Kreuzfahrer nach Ägypten, von wo aus das heilige Land erobert werden sollte. Der König Ludwig wurde gefangen und nur gegen hohes Lösegeld herausgegeben. Schließlich ging er nach Akkon und befestigte dort die Seeplätze. Ein Ergebnis hat dieser Kreuzzug nicht gehabt. Der siebte und letzte Kreuzig 1270 kam nicht in das heilige Land, da Ludwig Ix. unterwegs starb. Die Mameluken, welche in Ägypten die Herrschaft an sich gerissen hatten, eroberten Akkon 1291. Damit war die letzte Besitzung der Christen in Palästina verloren gegangen und eine Unternehmung gescheitert, welche von der ganzen abendländischen Christenheit mit so gewaltigen Mittel unternommen worden war.

7. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 64

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
64 Dritter Zeitraum. Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. über die Franzosen gesiegt und sein Heer sich plündernd zerstreut, als Karl, welcher seine fliehenden Truppen wieder gesammelt hatte, aus einem Hinterhalte hervorbrach und den Sieg zurückgewann. Konradin wurde auf der Flucht gefangen und an Karl von Anjou ausgeliefert, der ihn zu Neapel hinrichten ließ. Mit dem letzten Staufer starb sein Freund Friedrich von Baden (auch Friedrich von Österreich genannt) durch Henkers Hand. Sicilien und Neapel blieben in den Händen Karls von Anjou. 1282 Aber im Jahre 1282 brach in Sicilien ein Aufstand aus, die „siei-lianische Vesper" genannt, der mit der Vertreibung der Franzosen von der Insel endete. Die Sicilianer riefen den Schwiegersohn Manfreds, den König Peter von Aragonien, zu ihrem Könige aus, und Peters Nachkommen vertrieben später die Anjou auch aus Neapel. Nach dem Tode Konrads Iv. war in Deutschland der „Pfaffenkönig" Wilhelm von Holland alleiniger König; doch blieb er ohne 1256 Macht und Ansehen, ein „Schattenkönig". Er fiel im Jahre 1256, als er die freien Friesen unterjochen wollte. Ende der Kreuzzüge. Der Untergang des staufischen Kaiserhauses und die Erschöpfung der Kirche und der Staaten infolge der Bürgerkriege bewirkten auch, daß der Kampf gegen die Feinde der Christenheit ruhte. Daher gingen die Erwerbungen Friedrichs Ii. im gelobten Lande bald wieder an die Mohammedaner verloren. Die beiden letzten Kreuzzüge wurden von Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen und verliefen ohne jeden Erfolg. Der erstere war gegen Ägypten, dessen Beherrscher auch Herren von Syrien waren, gerichtet, der zweite gegen Tunis. Der französische König selbst i2<o, i29i starb im Jahre 1270 vor dieser Stadt. Im Jahre 1291 ging endlich Accon, die letzte Besitzung der Christen int Morgenlande, an die Mameluken, die stehende Truppe der ägyptischen Sultane, verloren. Der Orden der Johanniter siedelte nach Rhodus^, später nach Maltas über; der Hochmeister des Deutschen Ordens nahm seinen Sitz in Venedig, seit 1309 in der Marien bürg in Preußen. 7. Folgen -er Krcuzzügc. Die Kirche. Durch die Kreuzzüge wurde das Ansehen und die Macht der Päpste außerordentlich gehoben. Die Päpste hatten sie veranlaßt und behielten auch ihre Leitung. Da viele Ritter zu ihrer Ausrüstung ihre Güter verpfändet hatten, ohne sie später wieder einlösen zu können, so steigerte sich zugleich der Reichtum der Kirche. Im 1) Rhodus liegt gegenüber der Südwestecke von Kleinasien. 2) Malta liegt südlich von Sicilien.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 95

1912 - Habelschwerdt : Franke
95 Die Folgen des Unterganges der Hohenstaufen Waren 1. die Vernichtung des kaiserlichen Ansehens, 2. der Zerfall des Reiches und 3. der Verlust der deutschen Vorherrschaft in Europa. England und Frankreich traten jetzt mehr hervor. Das Interregnum, 12561273. 1256-1273 Whrend der Abwesenheit Konrads Iv. vereinigten sich die westdeutschen Städte zum Rheinischen Stdtebund", um den Land-frieden zu schtzen. Wilhelm von Holland trat an die Spitze des Bundes und suchte die sich feindlich gegenberstehenden frst-licheu und stdtischen Interessen zu vershnen. Nach Wilhelms Tode 1256 verhielt sich der Bund neutral und zerfiel wieder. Die eine Partei der Reichsfrsten whlte den Herzog Richard von Crnwallis, die andere König Alfons X. von Kastilien, einen Enkel Philipps von Schwaben, also zwei Auslnder, zu deutschen Knigen. Ersterer gewann nur vorbergehend Anhang; letzterer kam nie nach Deutschland. Die letzten Kreuzzge. Sechster Kreuzzug, 12481254. Da 1243 Jerusalem den Christen 1248-1254 wieder verloren gegangen war, unternahm der franzsische König Ludwig Ix., der Heilige, einen Kreuzzug. Er wollte zuerst gypten erobern, ohne dessen Besitz die Behauptung des Heiligen Landes unmglich schien. Damiette wurde zwar erstrmt, aber der Kpig - geriet in Gefangenschaft und durfte erst nach Zahlung eines hohen Lsegeldes nach Frankreich zurckkehren. Siebenter Kreuzzug, 1270. Der zweite Kreuzzug, den Ludwig Ix. 1270 1270 unternahm, hatte zunchst Tunis zum Ziele, weil der König durch Eroberung dieses Landes einen festen Sttzpunkt zur Unterwerfung gyptens zu gewinnen hoffte. Aber der grte Teil des Heeres und Ludwig selbst wurden durch eine Seuche hinweggerafft. Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, in die Hnde des Sultans von gypten. Kulturzustnde in der Hohenstauseuzeit. 1. Allgemeine Folgen der Kreuzzge. Die Kreuzzge haben ihren Zweck, die Befreiung des Heiligen Landes aus der Gewalt der Mohammedaner, nicht erreicht Die Ursachen dazu lagen 1. in der Feindseligkeit der griechischen Kaiser, 2. in dem Mangel einer einheitlichen Leitung der Zge, 3. in der unzulnglichen Kriegsmacht, namentlich in dem Mangel einer Flotte, 4. in der Uneinigkeit und Unzuverlssigkeit der Christen in Palstina und 5. darin, da die Kreuzfahrer Palstina nicht kolonisierten.

9. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 44

1901 - Berlin : Ploetz
44 Mittlere Geschichte. 1248. Bau des Doms zu Köln begonnen (vollendet 1880). Spitzbogenbau (gotisch) an Stelle des früher üblichen Eundbogenbaus (romanisch). 1248—1254. Sechster Kreuzzug. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, in Ägypten gefangen, befestigt Akkon, wo die Christen sich bis 1291 behaupten. 1250—1254. Konrad Iv., Friedrichs Ii. Sohn, kämpft zuletzt nur noch um sein Erbland Neapel und Sicilien. 1247—1256. Wilhelm von Holland Gegenkönig. 1256—1273. Interregnum, in Deutschland (Parteikönige: Eichard von Cornwallis und Alfons X. von Castilien). 1258. Die Mongolen erobern Bagdad und vernichten das Kalifat. 1268. Konradin, der letzte Hohenstaufe, Sohn Konrads Iv.. von Karl v. Anjou (Bruder Ludwigs Ix., Königs von Frankreich) bei Tagliacozzo besiegt, in Neapel hingerichtet. 1270. Siebenter Kreuzzug, gegen Tunis, unternommen von Ludwig Ix., der dort stirbt. Iv. Peeiode, Bis Zue Entdeckung Ameeikas. (1270—1492.) 1278—1347. In Deutschland Könige und Kaiser aus verschiedenen Häusern. 1273—1291. Rudolf I. von Habsburg stellt den Landfrieden wieder her, besiegt in der 1278. Schlacht auf dem Marchfelde den König Ottokar von Böhmen. Österreich, Steiermark und Krain kommen an das Haus Habsburg. 1282. Sicilianische Vesper. Ermordung aller Franzosen in Sicilien, welches mit dem Königreich Aragon vereinigt wird. In Neapel bleibt das Haus Anjou. 1292—1298. Adolf von Nassau, fällt bei Göllheim gegen 1298—1308. Albrecht I. von Österreich, Sohn Rudolfs. Diesen ermordet sein Neife Johann (Parriclda).

10. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 38

1883 - Berlin : Schultze
38 Mittlere Geschichte. Herzog Heinrich von Schlesien fällt in der Schlacht bei Liegnitz (Wahlstatt) gegen die Mongolen. Hamburg und Lübeck gründen die Hanse. 1245 Innocenz Iv. erneuert auf einer Kirchenversammlung zu Lyon den Bann gegen Friedrich 11, setzt denselben ab und fordert die deutschen Fürsten zu einer neuen Wahl auf. 1246 Die geistlichen Fürsten stellen den Landgrafen von Thü- ringen Heinrich Raspe als Gegenkönig auf, der jedoch vom König Konrad bei Ulm geschlagen wird und sich auf die Wartburg zurückzieht, wo er 1247 stirbt. — Graf Wilhelm von Holland zweiter Gegenkönig. Verheerender Bürgerkrieg in Deutschland. Der Kaiser kämpft in Italien gegen Papst und Lombarden. Er erleidet eine Niederlage vor Parma. — Sein Sohnenziowird von den Bolognesen gefangen genommen und 22 Jahre in Gefangenschaft gehalten — Der Kanzler Peter von Vinea wird der Verräterei angeklagt. 1250 Der Kaiser stirbt zu Fiorentino. 1250—1254 Konrad Iv. Gründung des rheinischen Städtebundes. 3. Das deutsche Interregnum und die letzten Kreumge, 1256 —1270. 1256 Wilhelm von Holland fällt gegen die Friesen. 1256—1273 Interregnum. Gras Richard' von Cornwallis und König Alfons X. von Castilien zu Königen gewählt. — 1266 Manfred, Bruder Konrads Iv., König von Neapel und Sieilien, fällt beibenevent gegen Karl von Anjou, den Bruder Ludwigs des Heiligen von Frankreich. 1268 Konradin, Sohn Konrads Iv., bei Tagliacozzo (Scurcola) von Karl von Anjou geschlagen, auf der Flucht gefangen genommen und mit seinem Freunde Friedrich von Baden (Österreich) zu Neapel hingerichtet. 1282 Sicilianische Vesper. Sicilien kommt an Peter von Aragonien, Manfreds Schwiegersohn. 1248-1254 Sechster Kreuzzug. . Jerusalem war (1244) wieder an die Türken verloren gegangen. Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich segelt nach Ägypten, erobert die Stadt ©amiette, wird jedoch auf dem Zuge nach Kairo geschlagen, mit seinem ganzen Heere gefangen genommen und nur gegen die Räumung von Damiette und Zahlung eines bedeutenden Löfeaeldes in Freiheit gefetzt. Er fährt sodann nach Palästina, befestigt Akkon und andere Küstenstädte und kehrt nach dem Tode seiner Mutter (1254) nach Frankreich zurück. 1270 Siebenter Kreuzzug. . Ludwig Ix. landet in Nordasrika, stirbt vor Tunis.

11. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 84

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
84 Die wichtigsten Jahreszahlen aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgaug des Mittelalters. 1241 1245 1250 — 1254 1254 — 1256 1256 — 1273 1266 1268 1 270 1282 1291 Mongolenschlacht bei Liegnitz. Konzil zu Lyon. Friedrich wird vom Papst Innocenz Iv. gebannt und abgesetzt. Konrad Iv. Wilhelm von Holland. Interregnum. Schlacht bei Benevent. Karl von Anjou entreißt den Staufern den Normannenstaat. Schlacht bei Tagliacozzo. Konradin, der letzte Staufer, wird zu Neapel enthauptet. König Ludwig Ix. von Frankreich stirbt aus dem letzten (siebenten) Kreuzzuge vor Tunis. Sidlianische Vesper. Sicilien kommt an Aragonien. Accon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, geht verloren. Iv. Von Rudolf von Habsburg bis zum Ausgang des Mittelalters 1273—1519. Rudolf von Habsburg. Schlacht aus dem Marchfelde. Das Haus Habsburg erwirbt Österreich. Adolf von Nassau. Albrecht I. von Österreich. Heinrich Vii. von Luxemburg. Ludwig von Bayern. Schlacht bei Morgarten. Die Schweizer legen durch ihren Sieg über Leopold von Österreich den Grund zu ihrer Unabhängigkeit. Schlacht bei Mühldorf. Ludwig siegt über Friedrich den Schönen von Österreich, der in Gefangenschaft gerät. Ludwig belehnt nach dem Aussterben der Askanier seinen ältesten Sohn Ludwig mit der Mark Brandenburg. Kurverein von Rense. Die päpstliche Einmischung wird abgewiesen. 1273— 1291 1278 1292 — 1298 1298 — 1308 1308 — 1313 1314— 1347 1315 1322 1323 1338

12. Das Mittelalter - S. 134

1857 - Koblenz : Baedeker
134 1228 Kreuzzug Friedrich's Ii. Durch einen Vertrag mit Kamel, Sultan von Aegypten, erhält Friedrich Jerusalem zurück. 1230—1283 Krieg des deutschen Ordens mit den Preußen. 1237 Sieg Friedrich's über die Lombarden bei Cortenuova. 1241 Sieg der Mongolen bei Wahlstadt. Einfall derselben in Ungarn. 1248 Der sechste Kreuzzug. Ludwig Ix. in Aegypten. 1250—1256 Konrad Iv. (f 1254) und Wilhelm von Holland. 1256—1273 Das Interregnum in Deutschland. Richard von Corn- wallis und Alfons X. von Castilien. 1258 Ende des arabischen Khalifats in Bagdad. 1266 Karl von Anjou erobert Neapel und Sieilien in Folge des Sieges über Manfred bei Benevent. 1268 Konradin bei Seureola geschlagen und in Neapel hin- gerichtet. 1270 Der siebente Kreuzzug. Ludwig Ix. stirbt vor Tunis. Vierter Zeitraum. 1273—1492 Vom Ende der Kreuzzüge bis zur Entdeckung Amerika's. 1273 —1291 Rudolf von Habsburg. Krieg mit Ottokar von Böhmen. Erwerbung von Oesterreich, Steiermark und Kraiu für das Haus Habsburg. 1282 Vertreibung der Franzosen aus Sieilien durch die sieilia- nische Vesper. 1291 Akkon, die letzte christliche Besitzung m Palästina, verloren. Verlegung der Ritterorden. 1292—1298 Adolf von Nassau. Krieg mit den Söhnen Albrecht des Unartigen von Thüringen. Albrecht von Oesterreich Gegenkönig, Adolf fällt im Kampf bei Göllheim. 1298—1308 Albrecht I. von Oesterreich. Vergebliches Streben nach Erweiterung der Hausmacht. 1300-1400. 1305 Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon. 1307 Schweizerische Eidgenossenschaft. 1308 Albrecht von seinem Neffen Johann ermordet. 1308 —1313 Heinrich Vii. von Luxemburg. Erwerbung Böhmens. Herstellung der römischen Kaiserwürde. (1309) Der deutsche Orden verlegt seinen Sitz nach Marienburg. 1312 Ausrottung der Tempelherren in Frankreich. t

13. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 91

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 91 — Kaisertum hatte keinen langen Bestand, schon 1261 machte ihm Michael Paläologus ein Ende. Wie allgemein noch die Begeisterung war, bewiesen die abenteuerlichen K i n d e r kreuzzüge von Frankreich, Burgund und Deutschland aus; von Frankreich zogen allein 30 000 aus. Die unglücklichen Kinder fielen aber meist Sklavenhändlern in die Hände oder verkamen sonst in Elend und Schande. b. Als den fünften Kreuzzug zählt man häufig den, welchen Andreas Ii. von Ungarn, Wilhelm von Holland it. a. 1217 unternahmen. Man griff diesmal Ägypten an, wo al Kantil Sultan war. Damiette wurde nach langer Belagerung erobert. Beim Weiterziehen gerieten die Kreuzfahrer in solche Bedrängnis, daß sie es nur dem Edelmut Kamils zu verdanken hatten, wenn sie nicht völlig aufgerieben wurden. c. Sechster Kreuzzug (1228—1229). Schon vor Damiette 1228-1229. erwartete man Kaiser Friedrich Ii., der aber erst 1228, nachdem er das Jahr zuvor wegen seines Zögerns gebannt worden war, den Zug eintrat. Er brachte nur wenige Krieger mit, wurde wegen des Bannes von der Geistlichkeit und den Ritterorden nicht unterstützt und schloß darum bald einen Vertrag mit Kamil, in welchem dieser auf Jerusalem, Bethlehem, Nazaret, As so, Sidon und andere Orte verzichtete (1229.) Freilich war das kein vollständiger Gewinn. Von jetzt an ging es mit der Sache der Christen immer mehr.rückwärts und im Jahr 1244 fiel Jerusalem in die Hand der wilden Chowaresmier und wurde rücksichtslos zerstört. Die Ägypter bemächtigten sich immer mehr Palästinas. d. Da unternahm der treffliche Ludwig Ix., der Heilige, den siebenten Kreuzzug (1248—1254), der sich wieder zuerst gegen 1248-1254. Ägypten richtete. Damiette wurde mit leichter Mühe eingenommen; aber beim Zug gegen Kairo wurde er eingeschlossen und zur Ergebung gezwungen. Die meisten Kreuzfahrer kamen ums Leben. Der König bekam gegen ein riesiges Lösegeld seine Freiheit. _ Er verweilte dann noch einige Jahre in Syrien, ohne etwas Wesentliches zu leisten. e. Am Abend seines Lebens unternahm Ludwig noch einmal einen Zug (den achten Kreuzzug 1270) gegen Tunis. Dort er- 1270. lag der fromme König wenige Wochen nach seiner Ankunft einer Lagerseuche. Sein Bruder Karl von Anjou und der Sohn zwangen den Herrn von Tunis zu einem günstigen Frieden und kehrten wieder heim. — Rasch fielen nun vollends die letzten christlichen Besitzungen des Ostens, zuletzt Akko oder Ptolemais 1291 in die Hände des Sultans von Ägypten. 7. Folgen. Wenn wir nur auf die nächsten Absichten sehen, so ist durch die Kreuzzüge trotz der Ströme von Blut nichts Bleibendes erreicht worden. Das heilige Land ging bleibend ver-

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 187

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Hohenstaufen. 187 1212 1214 1215 — 1250 1227 1228 — 1229 1230 1237 1241 1246 — 1247 1247 — 1256 1250 1250 — 1254 1266 1268 1250 — 1273 1256 1248 1270 1291 Die erste Wahl Friedrichs Ii. Ottos Niederlage bei Bouvines. Friedrich Ii. Krönung seines Sohnes Heinrich zum deutschen König. Krönung Friedrichs zum Kaiser durch Hono-rius Iii. Friedrich wird gebannt durch Gregor Ix. Der fünfte Kreuzzug; Vertrag mit Al-Kamil. Friede mit Gregor Ix. zu San Germano. Staatliche Organisation Siziliens. Niederwerfung des Aufstandes seines Sohnes Heinrich. Landfrieden von Mainz. Kampf mit den Lombarden; Sieg bei Cortenuova. Der Kaiser wird durch Gregor Ix. von neuem gebannt. Einfall der Mongolen in Deutschland; Schlacht auf der Walstatt bei Liegnitz. Erneuerung des Bannfluchs durch Innocenz Iv. auf dem Konzil von Lyon. Heinrich Raspe. Wilhelm von Holland. Tod Friedrichs Ii. Konrad Iv. Manfred. Niederlage und Tod Manfreds bei Benevent; Karl von Anjou. Konradins Niederlage bei Tagliacozzo und Hinrichtung in Neapel. Das Interregnum. Der rheinische Städtebund. Tod Wilhelms von Holland. Richard von Cornwallis und Alfons von Kastilien. Der sechste Kreuzzug; Ludwig Ex. von Frankreich; Ägypten. Der siebente Kreuzzug; Tunis; Tod Ludwigs. Verlust von Akkon; Ende der Kreuzzüge.

15. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 138

1897 - Breslau : Handel
138 C. Aus der deutschen Geschichte. in Palermo zum König krönen. Weil er mit seinen sarazenischen Truppen den Kirchenstaat angriff, that der Papst ihn in den Bann und bot das Königreich beider Sizilien als erledigtes Lehen des päpstlichen Stuhles mehreren Prinzen an. Prinz Karl von Anjou*) nahm die angebotene Krone an trotz der Abmahnungen seines Bruders, des französischen Königs Ludwig Ix., des Heiligen**). Er kam 1266 mit einem französischen Heere nach Italien, leistete dem Papst den Lehenseid und ward zum König gekrönt. Dann fiel er zur Vertreibung Manfreds in Unteritalien ein. Bei Benevent gewann er den Sieg, da viele von den Vasallen Manfreds zu ihm übergingen. Letzterer wollte feine Niederlage nicht überleben und fand im wildesten Kampfgetümmel den Tod. Das gesamte Königreich fiel nun dem Sieger widerstandslos zu. Derselbe regierte mit Härte und Willkür. Die Ämter und Lehen der Anhänger-Manfreds vergab er an die ins Land gekommenen Franzosen, deren Anmaßung und Stolz die Italiener bald empörte. Hoher Steuerdruck lastete auf ihnen, denn es galt, die Habsucht vieler zu befriedigen. Unerträglich wurde die Tyrannei, und man sehnte sich zurück nach der Herrschaft der vielgeschmähten Hohenstaufen. Gesandte der hohenstausischen Partei gingen nach Deutschland zu Konradin, um ihn zur Besitzergreifung feines Erbreichs aufzufordern. Die Schlacht bei Tagliakozzo***) (1268). Konradin, damals 15 Jahre alt, beschloß, eingedenk des Ruhmes feiner Vorfahren, der Einladung nach Italien Folge zu leisten. Indem er die noch übrig gebliebenen Besitzungen seines Hauses verkaufte oder verpfändete, brachte er das zur Aufstellung eines Heeres nötige Geld zusammen. Trotz aller Abmahnungen der besorgten Mutter brach er mit demselben, begleitet von seinem Freunde Friedrich von Baden, der nach seiner Mutter, einer österreichischen Prinzessin, auch „von Österreich" genannt wird, nach Italien auf. Hier wurde der Sproß des edlen Staufengeschlechts mit hohen Ehren empfangen. So holten ihn Adel und Bürgerschaft Roms feierlich ein und begrüßten ihn auf dem Kapitol als Imperator. Andere Städte, wie z. B. Pisa, traten sogar in den Kampf gegen Karl von Anjou ein. Zudem brach in Sizilien ein Aufstaut) gegen die Tyrannei der Franzosen aus. Aber diesem Glücke folgte ein jäher Umschlag. Bei Tagliakozzo kam es 1268 zwischen den Heeren Konradins und Karls zur Entscheidungsschlacht. Schon glaubten die Deutschen den Sieg errungen zu haben und zerstreuten sich plündernd auf dem Schlachtfelde, als Karl mit einer Ab- teilung aus dem Hinterhalte hervorbrach und die Zerstreuten in die Flucht trieb. Konradin floh mit seinem Freunde Friedrich von Baden *) Sprich: anschu. **) Ludwig Ix. unternahm die beiden letzten Kreuzzüge. Der sechste Kreuzzug (1248—1254) war gegen Ägypten gerichtet, dessen Herrscher 1244 in den Besitz der hl. Stadt gekommen waren, und verlief resultatlos. Als siebenten Kreuzzug bezeichnet man den gleichfalls ergebnislosen Zug Ludwigs Ix. gegen Tunis 1270, auf dem er seinen Tod fand. ***) Sprich: taljakozzo.

16. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 71

1873 - Eisenach : Bacmeister
Das schwäbische Kaiserhaus oder die Hohenstaufen. 71 Zurück. Von nun an blieb aber der Titel „König von Jerusalem" den deutschen Kaisern. Die Lust zu Kreuzzügen verlor sich im Abendlande immer mehr, da man ihre Nutzlosigkeit einsah; auch arteten sie in traurige Lächerlichkeiten aus, wie der Kinderkreuzzug (von 1212—1213) zeigt. Als aber Jerusalem wieder verloren ging, da wurde der siebente (und letzte) Kreuzzug (1248—1254) von Ludwig Ix. dem Heiligen, König von Frankreich, unternommen. Er griff Aegypten an, eroberte Damiette, gerieth aber in Gefangenschaft, aus der er sich durch Zurückgabe des Eroberten lösen mußte. Da i. I. 1250 die Mameluken die Dynastie Saladin's (der Ejubiten) in Aegypten stürzten und auch Palästina bekriegten, so entschloß sich Ludwig zu noch einem Kreuzzuge: nach Afrika. Als er aber vor Tunis lag, wurde er von einer ausbrechenden «Deuche weggerafft (1270). Fernere Unternehmungen fanden nicht mehr statt, die Christen verloren in Palästina ihre letzten Besitzungen (1291) und die Mnselmänner waren nun wieder Herren des Landes; nur Cypern blieb ein christliches Fürstenthum. Auch in Europa wurden s. g. Kreuzzüge gemacht, gegen noch heidnische Völkerschaften oder gegen Ketzer (d. h. von der römischen Kirche Abgefallene): gegen Slaven, gegen Preußen, gegen die Albigenser in Südfrankreich (1205—1226). Auch gegen die Waldenser wurden Verfolgungen erhoben, welche sich von Lyon aus über die italienischen Alpen ausgedehnt hatten. § 56. Oaq schwäbische Kaiserhaus oder die Hohenstaufen: 1138—1254. Nach dem Tode Lothar's des Sachsen (1137) kamen erst die Verwandten des letzten fränkischen Kaisers, Heinrich's V., zur Herrschaft in ^eutschland. Konrad Iii. (1138—1152) hatte mit dem bairischen Fürstenhause der Welfen (oder Gnelfen) zu kämpfen. In diesem Kriege erschollen bei der Belagerung von Weinsberg (durch die „Weibertreue" berühmt) zuerst (1140) die Partei-Rufe: „Hie Welf!" „Hie Waiblmg!", welche so schreckliche Wirkungen durch die nächsten Jahrhunderte hatten. Der erstere Ruf bezeichnete die Anhänger des Papstes, der letztere die Ghibellinen oder Anhänger des Kaisers. Bald nach der Rückkehr von seinem Kreuzzuge starb der Kaiser und empfahl zu seinem .Nachfolger seinen Neffen Friedrich I. (Barbarossa wegen feines röthlichen Bartes von den Italienern genannt, 1152—1190), welcher durch Schönheit, Tapferkeit und vortrefflichen Charakter aus-

17. Hilfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 83

1894 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
Die wichtigsten Jahreszahlen aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters. 83 1254 — 1256 1256 — 1273 1266 1268 1270 1282 1291 Wilhelm von Holland. Interregnum. Schlacht bei Benevent. Karl von Anjou entreißt den Staufern den Normannenstaat. Schlacht bei Tagliacozzo. Konradin, der letzte Staufer, wird zu Neapel enthauptet. König Ludwig Ix. von Frankreich stirbt auf dem letzten (siebenten) Kreuzzuge vor Tunis. Sicilianische Vesper. Sidlien kömmt an Aragonien. Accon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, geht verloren. Iv. Von Rudolf von Habsburg bis zum Ausgang des Mittelalters 1273-1519. 1273 — 1291 1278 1292 — 1298 1298 — 1308 1308 — 1313 1314 — 1347 1315 1322 1323 1331 Rudols vou Habsburg. Schlacht auf dem Marchfelde. Das Haus Habsburg erwirbt Österreich. Adolf von Nassau. Albrecht I. von Österreich. Heinrich Vii. von Luxemburg. Ludwig von Bayern. Schlacht bei Morgarten. Die Schweizer legen durch ihren Sieg über Leopold vou Österreich den Grund zu ihrer Unabhängigkeit. Schlacht bei Mühldorf. Ludwig siegt über Friedrich den Schönen von Österreich, der in Gefangenschaft gerät. Ludwig belehnt nach dem Aussterben der Askanier seinen ältesten Sohn Ludwig mit der Mark Brandenburg. Kurverein von Rense. Die päpstliche Einmischung wird abgewiesen. 1347 —1438 Die luxemburgischen Kaiser. 1346 — 1378 Karl Iv. 1348 Gründling der ersten deutschen Universität zu Prag.

18. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 38

1870 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
38 1236. Beginn der Kriege Friedrichs Ii. gegen die lombardischen Städte und den Papst. 1241. Die Mongolen, welche (hauptsächlich unter Dschingis- Chan, 1206—1227) halb Asien erobert hatten, bedrohen sogar Deutschland, weichen aber nach der blutigen Schlacht bei Liegnitz wieder zurück. 1243. Jerusalem geht wieder an die Sarazenen verloren. 1246. Durch den Einfluß des Papstes wird der Landgraf von Thüringen, Heinrich Raspe, zum Gegenkaiser erhoben. 1247. Heinrich Raspe stirbt. Mit ihm erlischt das Haus der Landgrafen von Thüringen, deren Land großen- teils an die Markgrafen von Meißen aus dem Hause Wettin fällt. Als Gegenkaiser wird an Raspes Stelle Wilhelm von Holland gewählt. 1248—1254. Sechster Kreuzzug unter Ludwig Ix. (dem Heiligen). 1250. Kaiser Friedrich stirbt mitten unter den Kämpfen gegen seine Feinde. Ihm folgt. 1250 — 1254. Konrad Iv., ohne aber überall Anerkennung zu finden, daher 1250 — 1273. die Zeit des Interregnums. 1256. Wilhelm von Holland stirbt. Alphons von Castilien und Richard von Cornwallis werden von Parteien in Deutsch- land zu Kaisern gewählt, ohne aber einigen Einfluß in Deutschland zu gewinnen. 1268. Der letzte Sprößling der Hohenstaufen, Konradin, sucht sein väterliches Erbe, das Königreich beider Sici- lien, welches der Papst widerrechtlich an Karl von Anjou verliehen hat, wieder zu gewinnen, wird aber bei Tagliaeozzo geschlagen und daranf in Neapel hin- gerichtet. 1270. Siebenter und letzter Kreuzzug unter Ludwig Ix. ! 1291. Acre, die letzte Besitzung der Christen in Palä- stina, wird von den Sarazenen genommen.

19. Geschichte des Mittelalters - S. 74

1870 - Mainz : Kunze
74 C. Ende der Kreuzzüge: Das von Friedrich Ii im fünfteil Kreuzzuge gewonnene heilige Grab geht 1244 an die Chowaresmier (ihr Reich vom Tigris bis Indien, seit e. 1227) wieder verloren. Die beiden letzten s. g. Kreuzzüge, von denen keiner das eigentliche Ziel, das heilige Land erreicht, unternimmt Ludwig Ix, der Heilige von Frankreich. Der sechste Kreuzzug, von Ludwig in einer tödtlichen 1248 Krankheit gelobt und 1248—1254 aus geführt, wendet sich zunächst gegen Aegypten als Vorstadt Palästinas. Besetzung Damiettes, Gefangenschaft Ludwigs und seines Heeres, Befreiung gegen Aufgeben seiner Eroberungen. Sein Auf- enthalt in Palästina ohne bedeutendes Resultat; Rückkehr nach Frankreich nach dem Tode sein^Wutter, der Reichs- 3- uu: regentin. — i27o Der siebente Kreuzzug, im Interesse Karls von Anjou (des Königs beider Sicilien) unternommen, führt gar nur bis zur nordafrikanischen Küste. Ludwigs Tod vor Tunis 1270. Akkon, die letzte christliche Besitzung im Morgenlande, 1291 fällt 1291 in die Hände der Ungläubigen. — Mit dem völligen Verlust des heiligen Landes gieng auch für die geistlichen Orden der Boden ihrer Wirksamkeit verloren. Die Johanniter, zuerst nach Cypern, 1310 nach Rhodus; 1530—1798 nach Malta (Malteser), immer ihrer ursprüng- lichen Bestimmung, des Kampfes gegen den Islam, einge- denk.— Die Templer, durch Reichthum und vielfache Ver- bindungen mit den Sarazenen in Glauben und Sitte ent- artet, zuerst auch nach Cypern übergesiedelt. Philipp der Schöne von- Frankreich, nach ihren Schätzen lüstern, leitet 1307 1307 den Prozeß gegen sie ein. Aufhebung des Ordens durch Pabst Clemens V (die Bulle ad providam Christi 1312 vicarii) 1312. Feuertod des letzten Großmeisters Jacob 1314 von Molay, 1314. ¡- Die große politisch-religiöse Mission des deutschen Ordens. Derselbe wird 1226 von Bischoj Christian von Preußeiw und Herzog Konrad von Masovien gegen die meist noch heidnischen Preußen berufen, wo alle Versuche Bekehrung seit dem 10. Jahrhundert gescheitert waren. Eroberung Preußens durch den Orden 1230—1283; Colo- nisation und Germanisierung des Landes: deutsche Städte i

20. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1887 - Leipzig : Teubner
174 Ludwigs Ix. Kreuzzüge 1248. 1270. an, auch Erwachsene, Männer und Frauen, Geistliche und Laien, und so zogen diese jungen Kreuzfahrer, trotz der Abmahnungen ihrer Eltern und Verwandten, zum Teil über die Alpen nach Italien, zum Teil in die französischen Häfen am Mittelmeer, um sich nach Palästina einzuschiffen. Ein großer Teil derselben kam durch Hunger und Ermattung um, ehe sie Italien erreichten; die in den Hafenstädten Angekommenen fielen meistens Betrügern in die Hände und wurden den Ungläubigen als Sklaven verkauft. Nach dem Kreuzzug des Kaisers Friedrich Ii. unternahm noch der König von Frankreich, Ludwig Ix. oder der Heilige (1226 — 1270), einen Kreuzzug im I. 1248, den er in einer schweren Krankheit gelobt hatte. Er griff Ägypten an, eroberte Damiette, wurde aber auf dem Zuge gen Kairo geschlagen und gefangen. Er erhielt seine Freiheit gegen ein großes Lösegeld und kehrte, ohne etwas ausgerichtet zu haben, in die Heimat zurück (1254). Da er sein Gelübde noch nicht erfüllt glaubte und der Sultan von Ägypten den Christen in Palästina eine Besitzung nach der andern entriß, so rüstete er nach etwa 20 Jahren (1270) eine neue Fahrt aus, ging aber zunächst hinüber nach Tunis, weil es hieß, der Fürst von Tunis werde unter dem Schutze des Kreuzheeres zum Christentum übergehen. Aber der König sah sich in seinen Hoffnungen getäuscht. Während er die Stadt belagerte, erlag er mit einem großen Teil seines Heeres einer Seuche. Im I. 1291 ging Accon, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, an die Ungläubigen verloren. Einen dauernden Besitz im Osten hatten also die Kreuzzüge nicht zur Folge gehabt; aber ihre Wirkungen auf das christliche Abendland waren doch bedeutend. Sie hatten das Ansehen und den Einfluß der Päpste und der Geistlichkeit gehoben. Da durch den Untergang zahlreicher Ritter und Edlen viele Lehen erledigt wurden, erweiterte sich die Hausmacht der Fürsten; die bürgerlichen Gemeinden erkauften von ihren Herren, welche für ihren Auszug viel Geld brauchten, mancherlei Freiheiten, und die leibeigenen