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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 327

1888 - Habelschwerdt : Franke
327 „Reden an die deutsche Nation," die er in Berlin hielt, als es noch von Franzosen besetzt war. Auf die Vertiefung des religiösen Sinnes hat Schleiermacher hingewirkt. Neben diesen Kräften stellten andere'gelehrte, wie Wilhelm von Humboldt, Niebuhr u. a., schon eine neue Hochschule dar, deren Mündung in Berlin nun eifrig betrieben und die 1810 eröffnet wurde. Der neuen geistigen Erziehung des Volkes entsprach das Bestreben, auch die körperliche Zucht zu pflegen. Sie erhielt in Jahn, dem „Vateru Turnens," einen begeisterten Förderer, b) Jn"5er Litteratur begann die nationale Begeisterung, wie sie aus Schillers Dichtungen heraussprach, gegen alles Undeutsche und Unsittliche sich zu wenden. Die romantische Schule leitete das Interesse der Nation auf die eigenen heimatlichen Stoffe und regte das Studium der deutschen Sprache, Geschichte und Volksdichtung au, das wiederum auf die Umgestaltung des gesamten Volksgeistes im deutschen Sinne zurückwirkte. Beim Beginne der Befreiungskriege stellte die Romantik die vornehmsten Sänger für Freiheit und Vaterland: Ernst Moritz Arndt, Max von Schenkendorf, Theodor Körner, König Ludwig von Bayern, Friedrich Rückert. 4. Napoleons fernere Kriege. A. Der Krieg gegen Spanien, 1808—1814. Nach dem Erlöschen der Habsburger (1700) und nach Beendigung des spanischen Erbfolgekrieges waren hier die Bourbonen mit Sudwig V. zur Regierung gelangt (siehe <E. 266). itr'v. (1700—1746) führte in seiner Regierung die Grundsätze der damaligen französischen Staatsverwaltung (unter Ludwig Xiv.) durch und brachte so neues Leben in das zerrüttete Staatswesen. Auch unter seinen beiden Söhnen Ferdinand Vi. (1746-1759) und Karl Iii. (1759-1788) hatte sich Spanien den modernen Staaten immer mehr genähert. Die Verwaltung war geordnet, die Bevölkerung gestiegen, die Einkünfte hatten sich vermehrt. Unter Karl Iv. (1788-1808) wurde aber das Land wieder dem völligen Umstürze entgegengeführt. Der Günstling seiner Gemahlin, der Minister Godoy, leitete die Regierung. Bei der Beteiligung an der 1. Koalition wurde der Krieg mit einer beispiellosen Unfähigkeit geführt, und Spanien geriet nach den Friedensschlüssen in eine völlige Abhängigkeit von Frankreich. Die Kriege, die es in dessen Interesse gegen England führen mußte, die Günstlingswirtschaft am Hofe und im Militär hatten die Finanzen ruiniert, und die Bolkswut kehrte sich gegen Godoy. Letzterer wurde gestürzt, und auch der König dankte zu Gunsten des Thronfolgers, des Prinzen Ferdinand, ab, widerrief aber bald darauf die Thronentsagung. Napoleon, der den ganzen romanischen Süden und Westen unterwerfen wollte, mischte sich in den spanischen Thronzwist und erklärte, die Familie der Bourbons müsse den Thron in Spanien aufgeben. Er übertrug die Regierung seinem Bruder Joseph, König von Neapel. (Neapel erhielt Murat, Napoleons

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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 328

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 328 — den deutschen Dichter Klopstock nach Kopenhagen zog, hatte an dem edeln Grafen von Bernstorsf einen ausgezeichneten Minister, der durch seine weise und väterliche Staatsverwaltung der dänischen Regierung allgemeine Achtung erwarb. Unter seinem Sohne und Nachfolger, Christian Vii. (1766—1808), der als siebzehnjähriger Jüngling den Thron bestieg, mußte Bernstorsf dem zum Minister ernannten und später in den Grafenstand erhobenen Leibarzte des Königs, Struenfee, weichen, dem der schwachsinnige König alle Gewalt übertrug. Struensee suchte durch die Umgestaltung der dänischen Staatsverwaltung nach den Grundsätzen seiner Zeit die Vorrechte des Adels zu befchräuken, dem Bürger- und dem Bauernstande aber aufzuhelfen. Er erweckte jedoch durch unüberlegte und mißliebige Neuerungen vielfache Unzufriedenheit und hatte besonders den zurückgesetzten Adel gegen sich. Diesem gelang es, unter Mitwirkung der ränkesüchtigen Stiefmutter des Königs, Juliane Marie, und ihres Sohnes, des Prinzen Friedrich, ihn zu stürzen, und er starb, des Hochverrats angeklagt, auf dem Blutgerüste (1772). Nachdem zwölf Jahre lang seine Mutter die Regeutschast geführt hatte, trat 1784 der Kronprinz Friedrich (Vi.) an ihre Stelle, der 1808 den Thron bestieg. 3. Spanien unter den Bourbonen. Philipp V. (1701—1746), der Gründer der bourbonischen Dynastie in Spanien, besaß zwar kein glänzenderes Herrschertalent als seine beiden nächsten Vorgänger; er hatte jedoch in dem Kardinal Alberoni einen Minister, der durch eine einsichtsvolle Benutzung der nur zu lange vernachlässigten Hilfsquellen des Landes den Wohlstand des Staates zu heben verstand. Alberonis Versuche, die europäischen Nebenlander Spaniens wiederzugewinnen, führten jedoch seinen Sturz herbei. Philipps beide nächste Nachfolger, sein Sohn Ferdinand Vi. (1746—1759), und dessen Stiefbruder Karl Iii. (1759—1788), der frühere König von Neapel, förderten das Wohl des Landes durch weife Sparsamkeit und Hebung des Ackerbaues, des Gewerbefleißes und des Handels; doch erregte der letztere durch übereilte Neuerungen Unzufriedenheit. Seine Teilnahme am Siebenjährigen Kriege führte zur Vernichtung der spanischen Seemacht durch die Engländer, denen das seit 1704 besetzte Gibraltar „der Schlüssel des Mittelmeeres" verblieb. Sein Sohn und Nachfolger, Karl Iv. (1788—1808), ein schwacher Fürst, überließ die Regierung seinem Günstlinge Emanuel Godoy, dem sog. Friedensfürsten (Principe de la Paz), und mußte 1808 der Krone entsagen. 4. Portugal. Unter der Regierung der ersten Könige aus dem Hause Braganza besserte sich der innere Zustand Portugals nicht, sondern das Land verarmte mehr und mehr, zumal da es gänzlich unter britische Abhängigkeit gekommen war. Unter Joseph Emanuel (1750 — 1777) führte der Marquis von Pombal äls unumschränkter Minister in Portugal die Neuerungen ein, von denen die herrschende Staatsweisheit das

2. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 192

1882 - Mainz : Kirchheim
— 192 — 1589-1610 n. 1610—1643 1643—1715 1715- 1774- -1774 -1792 1804—1815 1815—1824 1824—1830 1830—1848 1848—1852 1852—1870 1815 1830 1831 Chr. Heinrich Iv., der erste Bourbon. Sülly. Ravaillac, Heinrichs Mörder. Ludwig Xiii. Richelieu. Ludwig Xiv. Mazarin. Fronde. Ludwigs Kriege mit Holland und Deutschland. Ludwig Xv. Sittenlose Pompadour. Ludwig Xvi. Revolution. Schreckensherrschaft, Direktorium. Konsulat. Kaiser Napoleon I. Ludwig Xviii., Bourbon. Kart X., Bourbon. Louis Philipp von Orleans, der Bürgerkönig. Revolution in Paris. Frankreich eine Republik unter Louis Napoleon. Napoleon, Kaiser der Franzosen. Krieg mit Deutschland Frankreich Republik. Königreich der Niederlande wieder hergestellt. Revolution in Brüssel im August. Belgien ein selbständiges Reich. Spanien und Portugal. 711 „ Schlacht bei Leres de la Frontera. Die Mauren Herrn von Spanien. Um 1100 der Cid (Rodrigo Diaz). 1212 „ Schlacht bei Tolosa. 1248 „ Cordova und Sevilla den Mauren entrissen. 1492 „ Ferdinand und Jsabella. Granada erobert. Inqui- sition. Ximenez. 1516 „ Karl I. (V.) spanischer König. 1498 „ 14. u. 15. Jahrh. Entdeckungen und Eroberungen der Portugiesen. Laseo de Gama. 1578 „ Emmanuel d. G. König Sebastian vermißt nach der unglücklichen Schlacht bei Alcassar. 1580 „ Portugal mit Spanien vereint. 1556—1598 „ Philipp Ii. von Spanien. 1571 „ Don Juan d'austria siegt bei Lepanto über die Türken. 1579 „ Abfall der Niederlande. Utrechter Union. 1584 „ Wilhelm von Dramen ermordet. Armaba. Don Carlos Escorial. 1598—1621 „ Philipp Iii. Niederlande. 1700 „ Mit Kari Ii. erlischt das spanische Königshaus. 1700—1713 „ Spanischer Erbfolgekrieg. 1700—1746 „ Philipp V., der erste Bourbon. Alberoni. 1746—1759 „ Ferbinanb Ii. 1759—1788 „ Karl Iii. Freigeisterei. 1788-1813 „ Karl Iv. Fürst be la Paz. Napoleon setzt die Bour- bonen ab, Joseph Bonaparte spanischer König. 1813 „ Schlacht bei Vittoria. 1814—1833 „ Ferbinanb Vii. Constitution. 1833—1843 „ Christina, Regentin. Karlisten und Christinos. 1843—1868 „ Jsabella, von der Revolution vertrieben. Serrano.

3. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 344

1817 - Karlsruhe : Müller
344 2s Buch. Das hiftsr. Materiale nach Perioden: abwehren mußten. Dennoch fezte Karl, als er ohne Erben starb, den Enkel seiner Schwester, welche Ludwigs Ge- mahlin gewesen, den Herzog Philipp von Anjou, zum Nachtheil der Oestreich-Deutschen Linie, zum Erben ein. 4. Philipp V, aus dem Hause Bourbon, nahm mit sranzös. Hilfe Besiz vom Spanischen Throne (von 1700 — 1746); allein er mußte mit dem Erzherzoge Karl von Oest- reich, und dessen Bundesgenossen (England, Holland, Por- tugal, Savoyen u. a. m.) einen langwierigen Krieg führen, biö er durch den Utrechter Frieden (1713) ruhiger Besizer des Span. Reiches wurde. (Anmerklich ist, daß wo in diesem Kriege Eugen u. Marlborough commandirten, waren die Al- liirten unüberwindlich). — Karl, der nach Kaiser Josephs I Hinscheiden A°. 1711, diesem seinem Bruder auf dem Kai- serthrone und als Erbe von Oeftreich folgte, (welcher Um- stand England und Holland von der Allianz ab, und zum Frieden neigte), erhielt die spanischen Niederlande, und in Italien Mailand, Neapel und Sardinien; England bekam von Spanien Gibraltar und die Insel Minorka; Holland den Barriere-Tractat, rc. — Philipp, eigentlich seine 2te Gemahlin Elisabeth von Parma, suchte für ihre zween Söhne, Don Carlos und Don Philipp, Länderbesiz in Italien, und die Zeitumftände gaben dem ersten Neapel und Sicilien, dem zweiten Parma und Piacenza. Der ältere Halbbruder dieser beiden aber, Ferdinand Vi, folgte dem Vater (von 1746 —1759), und bemühete sich, Spanien im Frieden zu erhalten, Gewerbe und Handel wieder empor zu bringen. 5. Rarl Iii überträgt Neapel und Sicilien, weil diese Länder nie mit Spanien vereinigt werden sollten, seinem dritten Sohne Ferdinand; und regirt in Spanien ( von 1759 — 1788). Er hat mit scharfsichtiger Sorgfalt viele verbesserte Anstalten eingeführt, und seinen Unterthanen die Aufmunterung, deren sie sehr bedurften, auf eine löb- liche Art gewähret. — Sein Sohn Rarl Iv (von 1788 — 1808) konnte beim Ausbruche der französischen Revolution wohl nicht umhin sich dem Bündnisse gegen dieselbe anzuschliessen; allein es kam bald dahin, daß er's für geratener hielt mit

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 261

1911 - Halle a.S. : Gesenius
1. Ludwig t 1724. — 261 X. Spanische Bourbonen. Philipp V. 1701—1746. 1. Gem. Maria Luise von Savoyen. 2. Gem. Elisabeth von Parma. 1. Ferdinand Vi. 1746—1759. Gem. Marie Magdalene von Portugal. 2. Karl in. 1759—1788. Gem. Maria Amalie von Sachsen. Philipp f 1765. Herzog v. Parma. I Luise (Gem. Karl Iv.) Karl Iv. 1788—1808. Ferdinand I. Gem. Luise von Parma. 1759—1825. König v. Sizilien.

5. Mittlere und neue Geschichte - S. 251

1877 - Leipzig : Senf
U. Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt. 251 Titel des allergetreuesten (fidelissimus) Königs verlieh, folgte eine Gegenwirkung unter seinem Sohne Joseph Emanuel (1750—1777), unter dem der berühmte Minister Pombal mit vieler Gewaltthätigkeit und Energie nach dem furchtbaren Erdbeben von Lissabon 1755 die Jesuiten aufhob, die Macht der Geistlichkeit und des hohen Adels, namentlich nach einer gegen den König entdeckten Verschwörung, brach, das Heer durch den berühmten Grafen Wilhelm von Lippe-Schauenburg, der, als 1762 das mit Frankreich verbundne Spanien Portugal angriff, den Angriff siegreich zurückschlug, neu. gestaltete und Kuustfleiß und Handel zu heben suchte. Unter der Regierung der Maria Franziska, der Tochter von Joseph.emanuel, die später blödsinnig wnrde 1777—1816),'.wurde der allgewaltige Minister gestürzt, jedoch durch seine Verbindungen vor gerichtlicher Verfolgung geschützt. Sein System aber wurde völlig ausgegeben. Der Sohn der Maria Franziska, der spätere König Johann Vi. (1816—1826), führte seit 1799 als Prinz-Regent statt seiner Mutter die Regierung. — Der zweite Bourbon in Spanien, Ferdinand Vi. (1746 1 <59), der Sohn Philipps V., war, wegen einer tiefen Schwermuth, unfähig zur Regiexung, aber sein Minister regierte das Land nicht ohne Geschicklichkeit. Ihm folgte sein Bruder Karl 111. (1759—1788), 1735 König von Neapel und Sicilien, der Sohn Philipps V. und der Elisabeth von Parma. Da Neapel und Sicilien eine spanische Secundogeni-tur bildeten, so vereinigte er bei seinem Regierungsantritt diese Länder nicht mit Spanien, sondern hinterließ sie seinem jüngern Sohn Ferdinand (1759—1825), während der ältere Karl ihm als Kronprinz nach Spanien folgte. Karl 111. war ein so guter König, wie ihn Spanien lange nicht Mehr gehabt hatte. Seine Minister Ar an da und Florida Blanca suchten auch Spanien in dem Geiste der neuern Staatskunst zu reformiren, aber nicht so gewaltthätig wie Pombal. Auch hier wurden die Jesuiten aufgehoben, Heer und Flotte in einen achtbaren Stand gebracht und die Kultur des Landes und die geistige Bildung des Volkes gehoben; durch Olavides wurden die Einöden der Sierra Morena mit deutschen Kolonisten bevölkert. Als aber der König später von einer schweren Krankheit befallen wurde, gewann die Geistlichkeit zum Theil ihren Einfluß wieder und Olavides fiel in die Hände der Inquisition, aus denen er sich nur durch Flucht nach Frankreich rettete. Unter Karls 111. Sohn, dem schwachen Könige Karl Iv. (1788—1808) verfielen alle Reformen der vorigen Regierung wieder. In Frankreich regierte Ludwig Xv. (1715—1774), feit der sparsame Fleury 1743 gestorben war, ohne ersten Minister. Bald be-

6. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 133

1901 - Paderborn : Schöningh
133 - 3. Der Krieg gegen Spanien, 18061814, und die Auflsung des Kirchenstaates 1809. 41. 1. Der Krieg in Spanien. Hier waren auf den weise regierenden Philipp V. seine Shne (Ferdinand Vi., 1746 1759, und Karl Ih., 17591788) gefolgt. Unter Karl Iv. (17881808), welcher die Regierung ganz seinem unwrdigen Gnstlinge Godoy der- , lie, bte Spanien in den Friedensschlssen zu Basel und Amiens die Inseln Hayti und Trinidad ein und verlor in der Schlacht bei Trasalgar fast seine ganze Flotte. Da Napoleon den Plan gefat hatte, den romanischen Sden und Westen Europas seinem Scepter zu unter-werfen und berall die Regierung der Bourbonen zu strzen, so suchte er sich auch in die Angelegenheiten der pyrenischen Halbinsel einzumischen. Daher schlo er mit dem Minister Godoy einen Vertrag, wonach Spanien das Land zwischen dem Ebro und den Pyrenen an Frankreich abtreten und fr diesen Verlust auf Kosten Portugals entschdigt werden sollte. Dann stellte er an Portugal die Forderung, den englischen Schiffen die Landung zu verbieten, und sandte, als diese Zumutung zurckgewiesen wurde, den Marschall Junot mit einem Heere in das Land. Der Hof flchtete in voreiliger Hast von Lissabon nach Brasilien, und Napoleon erklrte: Das Haus Braganza in Portugal hat aufgehrt zu regieren. a) Unter dem Vorwande, Portugal zu besetzen, rckte dann ein starkes franzsisches Heer in Spanien ein. Die Spanier, der diese Verletzung des Vlkerrechts emprt, erhoben sich gegen den Minister Godoy, weil dieser sich ganz den Plnen Napoleons gefgt hatte. Um das bedrohte Leben seines Gnstlings zu retten, entsagte Karl Iv. zu Gunsten seines beim Volke beliebten Sohnes Ferdinand der Regierung. Aber von seiner ehrgeizigen Gemahlin aufgefordert, wollte der König die Thronentsagung rckgngig machen und rief Napoleon selbst um Beistand gegen seinen Sohn an. Dieser beschied die knigliche Familie nach Bayonne und vermochte den wankelmtigen König, ihm selbst die Krone Spaniens zu bertragen. Dann ernannte er seinen Bruder Joseph Bonaparte, den bisherigen König von Neapel, zum Könige von Spanien. Das Knigreich Neapel verlieh er seinem Schwager Mnrat, welcher sein Groherzogtum Berg dem unmndigen Sohne Ludwig Bonapartes, des Knigs von Holland, abtrat. Der neue König von Spanien hielt zwar seinen feierlichen Einzug in Madrid, aber bald entstanden im ganzen Lande Verbindungen des Volkes, Junten genannt.

7. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 64

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
. Ludwig Xvi. 1774—1793 Ludwig Xvii. f 1795. Stammtafel -er Bourbonen. 1. Keiurich Iv., König von Frankreich 1589—1610 2. Ludwig Xiii. 1610—1643 3. Ludwig Xiv. 1643—1715 Ludwig,dergroß-dauphin (f 1711) Ludwig, der Dauphin (t 1712) 4. Ludwig Xv. 1715—1774 Ludwig (f 1765) 6. Ludwig Xviii. 7. Karl' X. 1814—1824. 1824—1830 Ludwig Karl f 1844. Ferdinand (f 1820) Heinrich V., Graf von Chambord, f 1883. Philipp V., König von Spanien (1700—1746) Ferdinand Vi. von Spanien (1746—1759). Karl Iii., v. Sizilien u. Neapel(1738—1759), König v. Spanien (1759—1788) Karl Iv. v. Spanien (1788—1808) Ferdinand Vii. (1814—1833) Isaöessa (1833—1868) Alfons Xii. 1874—1885 Alfons Xiii Ferdinand I., König von Weapel und Sizilien Karl, als Haupt der „Kar-listen" Karlv. Karl 'T Franz Ii., Jaime. entthront 1860. Philipp, Herzog v. 2? arm n seit 1748 Robert, entthront 1859. Philipp von Arleans (1- 1701) Philipp der Regent (f 1723) Ludwig (f 1752) Ludwig Philipp Egalite (f 1793) Ludwig Milipp, König 1830—1848 Ludwig Philipp, Ferdinand. 02 § 26. Die außerdeutschen Länder von 1815—1848.

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 312

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 312 — §. 115. Spanien und Portugal. Spanien. Philipp V. (1700—1746), der Gründer der bour-bomschen Dynastie in Spanien, besaß zwar kein glänzenderes Herrschertalent als seine beiden nächsten Vorgänger; er hatte jedoch in dein kardinal Alberoni einen ^Ninister, der durch eine einsichtsvolle Benutzung der nur zu lange vernachlässigten Hilfsquellen des Landes den Wohlstand des Staates zu heben verstand. Alberoni s Versuche, die europäischen Nebenländer Spaniens wieder zu gewinnen, führten seinen Sturz herbei. Philipps beide nächsten Nachfolger, sein Sohn, Ferdinand Ii. (1746—1759), und dessen Süefbruder, Karl Iii. (1759- 1788), der frühere König von Neapel, förderten das Wohl des Landes durch weise Sparsamkeit und Hebung des Ackerbaues, des Gewerbfleißes und des Handels; doch erregte der Letztere durch übereilte Neuerungen Unzufriedenheit, oem^pohnunb Nachfolger, Karl Iv. (1788—1808), ein schwacher H'ürst, überließ die Regierung seinem Günstlinge, Emmanuel Godoy, dem sogenannten Friedensfürsten (Principe de la Paz) und mußte 1808 der Krone entsagen. „ Portugal. Unter der Regierung der ersten Könige aus dem Hause Braganza besserte sich der innere Zustand Portugals nicht, und das Land verarmte mehr und mehr, besonders seitdem es gänzlich unter britische Abhängigkeit gekommen war. Unter ^oieph Emmanuel (1750 — 1777) führte Pombal (Seb. Ks.'von Carvalho) als unumschränkter Minister in Portugal die Reformen ein, von denen die herrschende Staatsweisheit das Heil der Staaten erwartete: er förderte Ackerbau, Handel und Bildung und hob die Seemacht; doch fehlten ihm Mäßigung und Gerechtigkeitsliebe. Den Adel brachte er durch schonungsloses Eingreifen in seine Rechte und Besitzungen gegen sich aus. Ein angeblicher Mordversuch auf den König, in Folge dessen sämmtliche Glieder der dem königlichen Hause verwandten Familien von Aveiro und Tavora auf dem Blutgerüste eines martervollen Todes sterben mußten, wurde von Pombal zur Verfolgung der Jesuiten benutzt, die theils gefangen genommen, theils aus dem Lande verwiesen wurden, während ihre Güter dem Staate zufielen. — Auf Joseph Emmanuel folgte seine Tochter Maria Franziska (1777—1816). Sie entließ Pombal, der zur Untersuchung gezogen und zum Tode verur-theilt, aber begnadigt wurde, und seine Reformen gingen unter. Die Königin verfiel '1786 in Wahnsinn, und die Regierung übernahm ihr Sohn Johann (Vi.).

9. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 75

1846 - Berlin : Klemann
Spanien. 75 ciosa, 1710, und nachdem er 1711 durch den Tod seines Bruders Joseph I. auf den deutschen Kaiserthron berufen, Spanien seinem Nebenbuhler überlassen. 1713. Philipp V. und die Dynastie der Bourbon's im Utrech- tcr Frieden anerkannt; von Oestreich im Rastadter Frieden 1711. Die spanischen Niederlande, Neapel, Sar- dinien un-d Mailand an Oestreich; England behält das 1704 eroberte Gibraltar. 1718. Philipp's Gemahlin, Elisabeth von Parma und Albe- roni durch die Quadrupel-Allianz gezwungen, die Pläne zur Wiederervberung Italiens anszugeben. 1735. Philipp's Sohn Karl, später König' von Spanien, er- hält für Parma beide Sicilien. 1746—1759. Ferdinand Vi. Unter den schwächen Regen- ten aus dem Hause Bourbon sinkt Spanien zu immer grö- ßerer Unthätigkeit herab und nimmt geringen Theil an den europäischen Angelegenheiten. 1759 —1788. Karl 11!. Der Bourbon'sche Familienvertrag mit Frankreich 1761 giebt die Veranlassung zum Kriege mit England, dllrch den Florida im Frieden zu Fontaine- bleau 1763 an England kommt. — In Theilnahme an dem nordamerik. Freiheitskampf wird Gibraltar, 1779 — 1782, vergeblich belagert, im Frieden zu Versailles aber 1783, Florida und Minorca gewonnen. — Die In- quisition wird wieder eingeführt. G 1788 — 1808. Karl Iv. Zur Theilnahme an dein Kampfe gegen die franz. Republik gezwungen durch England 1793, schließt sich Spanien nach einigen unglücklichen Feldzügen (im Frieden 1795 Domingo verloren) 1796 eng an Frank- reich. Darüber Krieg mit England. Die -spanische Flotte am Cap St. Vincent, 1797, geschlagen; der Handel vernichtet. Im Frieden, 1802, Trinidad an England ab- getreten. 1804, erneuter Krieg mit England. Die spani- sche (und französische) Flotte von Nelson bei Trafalgar, 21. Okt. 1805, vernichtet. Don Manuel Godoy, Her- zog von Alcudia, bekannt unter dem Namen des Frie-

10. Tabellen der Geschichte sämtlicher Kulturvölker - S. 95

1889 - Leipzig : Fues
Spanien. 95 1579 Utrechter Union. Die 7 nördlichen Provinzen der Niederlande frei. Im westsäl. Frieden 1648 anerkannt. 1580 Portugal unterworfen. 1588 N. der Flotte (Armada) dnrch die Engländer. 1598—1621 Philipp Iii. 1621—1665 Philipp Iv. 1640 Portugal reißt sich los. 1665—1700 Karl Ii. 1701—1714 der spanische Erbfolgekrieg, s. Deutschl. S. 64f. Teilnng der großen spanischen Monarchie. Italien und Belgien an Östreich. 1701—1868 Haus Bourbon. 1701—46 Philipp V. 1738 Friede zu Wien nach dem polnischen Erbfolgekrieg. Vgl. s. 4511.99 Neapel und Sicilien v. Ostreich wieder an Spanien als Seknndogenitnr. 1746—59 Ferdinand Vi. 59—88 Karl Iii (v. Neapel). m. Neueste Zeit. 1788—1808 Karl Iv. 1789'—1815 Zeitalter Napoleons, vgl. Frankreich S. 84-86. 1795 Separatfriede mit Frankreich zu Basel. 96 Bündnis mit Frankreich und daher Krieg gegen England. 1808 Karl Iv muß durch Napoleons Einfluß abdanken. 1808—14 Joseph, Bruder Napoleons. Natio-

11. Geschichte der Neuzeit - S. 278

1887 - Wiesbaden : Kunze
278 Dritte Periode der Neuzeit. des Thrones verlustig und setzten dessen kinderlosen Oheim als Karl Xiii. (1809—1818) ein, der den Russen Finnland überließ und Frieden mit denselben schloß. Zum Nachfolger wurde der französische Marschall Bernadotte, Prinz von Pontecorvo, ernannt, der sich durch sein Benehmen gegen die Schweden im preußischen Kriege beliebt gemacht hatte. Währenddessen war Napoleon bemüht, seine Macht über die Pyrenäenhalbinsel auszudehnen. Er hatte nach dem Tilsiter Frieden an Portugal die Aufforderung ergehen lassen, dem englischen Handel seine Häsen zu versperren; allein der Prinzregent Juan Vi., welcher für seine geisteskranke Mutter die Regierung führte, schloß einen Bund mit England. Napoleon antwortete mit einer Kriegserklärung und sandte nach einer Übereinkunft mit dem spanischen „Friedensfürsten" Godoy, dem er ein Fürstentum im südlichen Portugal in Aussicht stellte, den Marschall Junot 1807 mit einem Heere durch Spanien nach Portugal. Der portugiesische Hos verließ einen Tag vor der Ankunft der Franzosen in Lissabon das Reich und fuhr mit allen Schätzen unter englischer Bedeckung nach Brasilien. Sofort erschien ein kaiserliches Dekret: „Das Haus Braganya hat durch seine Flucht dem Königreiche entsagt und zu regieren aufgehört." Das Land wurde militärisch besetzt und erhielt den General Junot zum Generalverwalter. In Spanien leitete unter dem schwachen König Karl Iv. (1788—1808) der Günstling, Manuel Godoy, ein ehemaliger Guitarrespieler, mit dem Titel Friedensfürst, die Zügel der Regierung. Diesen haßten die Großen des Reiches, besonders der Kronprinz Ferdinand, weil er besorgte, der Friedensfürst könne ihn um den Thron bringen. Dadurch entstanden auch Zwistigkeiten zwischen dem König und seinem Sohne, welche sogar auf Betreiben des Friedensfürsten dem Kronprinzen Gefängnis brachten. Doch bald wurde er wieder begnadigt. Als Napoleon feine Truppen über die Pyrenäen marschieren ließ, geriet ganz Spanien in Bewegung. Es verbreitete sich das Gerücht, König Karl wolle nach Amerika auswandern und Napoleon den spanischen Thron besetzen. Das Volk stürmte (1808) den Palast des Friedensfürsten, der mit genauer Not das Leben rettete, und der König entsagte dem Thron zu Gunsten Ferdinands. Napoleon hielt mit der Anerkennung des Thronwechsels zurück, schickte Murat mit Truppen nach der spanischen Hauptstadt und lockte das Königspaar, den Friedensfürsten und Ferdinand nach Bayonne. Hier bewog er den König zur Zurücknahme der Thron-

12. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 171

1882 - Mainz : Kirchheim
— 171 - Ferdinand Vi. 1746—1759 schaffte Ordnung in den zerrütteten Finanzen des Staates durch Hebung des Ackerbaues. Sein Bruder Karl Iii. 1759—1788 wandte dem Handel und der Industrie besondere Sorgfalt zu. Seine kirchenfeindlichen Minister brachten dem Lande großen Schaden. Sein Sohn Karl Iv. 1788—1808 war ein unfähiger Schwächling, der die Regierungsgeschäfte dem Fürsten de la Paz (Emmanuel Godoy) überließ. Er wurde 18u8 von Napoleon einfach abgesetzt. Die Spanier beugten sich nicht unter das französische Joch. Bon den Engländern unter Wellington unterstützt, erfochten sie den glorreichen Sieg bei Vittoria 21. Juni 1813, und damit war die Herrschaft Joseph Bonapartes zu Ende. Die neueste Geschichte Spaniens bietet das traurige Bild wilder Parteikämpfe. Auf Ferdinand Vii. 1814—1833 unter dem die Cortes eine constitutionelle Verfassung erzwangen, folgte seine Tochter Jsabella, für welche deren Mutter, die Königin Christine, die Regierung führte. Gegen die weibliche Erbfolge erhob Ferdinands Bruder, Don Carlos, Einsprache; daher die langjährigen Kriege der Karlisten und Christinos, letztere genannt nach Jsabellens Mutter Christine. Unter der Königin Jsabella 1843—1868 dauerten die innern Zwistigkeiten fort; ein Aufstand in Cadix zwang die Königin zur Flucht und Abdankung. Art die Spitze der Staatsgeschäfte trat der Marschall Serrano, bis Amadeo I., ein Sohn Victor Emmanuels von Italien, 1871 den spanischen Königsthron bestieg. Da jedoch das Parteigetriebe nicht abnahm, verließ derselbe Spanien, das auf's neue unter dem Bürgerkriege blutete, veranlaßt durch die Erbansprüche des jüngern Don Carlos. Der Republik müde, riefen die Spanier den Sohn Jsa-bellas, Al Phons, zum Könige aus, der seit 1875 regiert. In Portugal machten sich die Spanier unter Philipp lf. und seinen Nachfolgern bald verhaßt. Die Portugiesen riefen 1640 den tapfern Herzog von Braganza zu ihrem Könige aus. Mit dem Verfalle Spaniens sank auch Portugals Macht. Umsonst suchte Joseph Emmanuel 1750—1777, dessen Minister Pomb al sich bei Vertreibung der Jesuiten einen traurigen Ruhm erworben hat, die gesunkene Seemacht und den überseeischen Handel zu heben. Die folgenschweren Ereignisse am Anfang unseres Jahrhunderts brachten Portugal durch Junot an Frankreich. Napoleon decretierte: „das

13. Ausführliche Geschichtstabellen - S. 160

1913 - Paderborn : Schöningh
Das Haus Bourbon in Frankreich, Spanien, Neapel-Sicilien, (Parma). 1. Heinrich Iv., König von Frankreich, 1589—1610. 2. Ludwig Xiii., 1610—1643. 3. Ludwig Xiv., 1643—1715. Ludwig, Dauphin. Ludwig, Dauphin. 1. Philipp V., Hzg. v. Anjou, Kg. b. Spanien, 1700—1746. Philipp, Hzg. b. Orleans. Philipp (Regent, f 1723). Ludwig. 4. Ludwig Xv., 1715-1774. Ludwig, Dauphin. 2. Ferdinand Vi., t 1759. 3. Karl Iii. (1. K. beid. Sicil.), Philipp, 1759—1788 Kg. b. Spanien. Hzg. b. Parma. 4. Karl Iv., 1788-1808. (2.) Ferdinand I., ?g. beid. ©teilten. 5. Ludwig Xvi., 6.Ludwigxvi1i.. 7. Karl X., 5. Ferdinand Vii., Karl, (3.) Fratu I 1774-1792, 1814-1824. 1824-1830. f 1833. Prätendent, t 1793. Ludwig'(Xvii.), t 1795. Karl, Hzg. b. Berry. 6. Jsabella, Karl. Johann. (4.) Ferdinand Ii. bis 1868. Heinrich, Hzg. 7. Alfons Xii., Karl, b. Bordeaux, 1875—1885. Prätendent. Graf von Chambord, 8. Alfons Xiii. t 1883. (5.) Franz Ii., (bis 1861). Ludwig Philipp. Ludwig Philipp (Egalitä), t 1793. 8. Ludwig Philipp, König der Franzosen. 1830—1848. Ferdinand. Ludwig, Gras von Paris. Ludwig Philipp, Graf von Paris.

14. Neueste Geschichte - S. 90

1859 - Leipzig : Fleischer
90 aber hob den Bürger- und Bauernstand empor, indem er den Erwerb von Grundeigenthum Jedem, auch den Bürgerlichen frei gab, der Erbunterthänig- keit des Landvolkes ein Ende machte und eine freie, den Bürgersinn weckende Städteordnung verlieh. Was in andern Ländern nur der Erfolg gewaltsamer Umwälzungen war, hat Preußen in den Tagen seiner Demüthigung durch Kraft und Hochsinn seiner Regierung friedlich vollbracht. Auch nachdem Stein auf Napoleons Geheiß als Minister entlassen werden mußte, wirkte der Staats- kanzler von Hardenberg in seinem Sinne fort. 117. Eroberung von Portugal, Spanien, Hetrurien und Rom 1807 und 1808. (Christian Vii. von Dänemark. Bombardement von Kopenhagen durch die englische Flotte 2. Sept. 1807. — Flucht des portugiesischen Hoses nach Brasilien. Besetzung von Lissabon durch Junot 1. Dec. 1807. — Spanische Angelegenheiten. Karl Iv. 1788— 1808. Friedensfürst Godoy und Prinz Ferdinand von Asturien 29. Oct. 1807. Unruhen in Aranjuez 18. März 1808. Ferdinand Vii. König. Congreß in Bayonne. Entsagung Karls Iv. und Ferdinands 6. Mai 1808. Joseph König von Spanien, Murat von Neapel. Krieg in Spanien 1808—1813. Belagerung von Saragossa 1809. Wellesley (Wellington) in Spanien. Abführung des Papstes Pius Vii. 6. Juli 1809 aus Nom.) Ein Staat, den wir bisher wenig zu erwähnen Gelegenheit hatten, Dänemark, hatte an den großen Begebenheiten der letztern Jahre keinen Antheil genommen. Der König Christian Vii.*) war seit lange seines Verstandes beraubt, eine Folge seiner jugendlichen Ausschweifungen; sein Sohn, der Kronprinz (der nachherige [ 1808 —1839] König Friedrich Vi.), regierte für ihn, und erhielt seinem Lande den Frieden. Aber auch er sollte endlich in das allgemeine Verderben mit hineingezogen werden. Napoleon hatte in seinem Haß gegen England vom Kronprinzen verlangt, daß er den englischen Schiffen seine Häfen verschließen sollte. Das wurde aber abgeschlagen, weil das an vielen sehr nöthigen Dingen arme Dänemark ohne den Handel mit England schwer bestehen konnte. Darüber ergrimmte der Kaiser, und-äußerte: „Dieser kleine Fürst möge sich in Acht nehmen." Nach dem Frieden von Tilsit verlautete, daß er gesonnen sei, Holstein zu besetzen und die dänische Flotte mit Gewalt wegzunehmen, um sie gegen England zu gebrauchen. So- bald dies in England ruchbar wurde, beschloß man ihm zuvorzukommen, und die Flotte in Sicherheit zu bringen. Von dem Allen ahnte man in Dänemark nichts. Erst als sich eine ansehnliche englische Kriegsstotte in der Nähe von Kopenhagen sammelte, wurde man aufmerksam, und endlich erschien ein eng- lischer Gesunder, und' verlangte, daß Dänemark entweder mit England ein Bündniß schließen, oder die Flotte bis zum Frieden in einen englischen Hasen in Sicherheit bringen müßte. Diese Forderung wurde vom Kronprinzen mit Unwillen verworfen, und das ganze Volk stimmte ein. Wetteifernd griffen in Seeland, besonders in Kopenhagen, da es an Soldaten fehlte, Bürger, Kauf- leute, Studenten, Bauern zu den Waffen, um jeden Angriff abzutreiben. Nun aber eröfsneten die Engländer 2. September 180/ von der Land- und *) Auf Friedrich Iv. war Christian Vi. (1730 — 1746), auf diesen Friedrich V. 1746—1766) gefolgt. Dessen Sohn war Christian Vii. 176b—1808.

15. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 405

1889 - München : Franz
Napoleons Einmischung in die Verhltnisse der iberischen Halbinsel. 405 des Prinzen von Asturien (Ferdinand) die Nachfolge im Reiche zuer-leiten lassen wollte, wurde er durch einen Volksaufstand zum Rcktritt und Karl Iv. zur Abdankung zu Gunsten seines Sohnes Ferdinand Vir. gentigt. Da im ganzen nrdlichen Spanien franzsische Truppen standen, denen noch Godoy den Durchzug nach Portugal zugestanden, bat Ferdinand in demtiger Form Napoleon um Anerkennung seiner Thronbesteigung; gleichzeitig wandten sich aber auch der gestrzte Karl und Godoy an den mchtigen Kaiser. Dieser berief beide Parteien nach Bayonne, wute zunchst den schwachen Karl durch Godoy zu ber-reden, seine Thronentsagung zurckzunehmen, aber nur um seinen eigenen Sohn zu enterben und seine Krone Napoleon zur Verfgung zu stellen, worauf der letztere durch Drohungen auch den kraftlosen Ferdinand zur Verzichtleistung auf seine Rechte brachte 1808. Die spanische Krone wendete Napoleon seinem Bruder Joseph zu, wofr dieser sein bisheriges Knigreich Neapel an Napoleons Schwager Joachim Murat abtrat. Aber die Gewaltthat von Bayonne hatte einen allgemeinen Auf- Spaniens stand des spanischen Volkes gegen die ftanzsische Fremdherrschaft zur Erhebung Folge, wodurch Joseph noch in demselben Jahr, in dem sein spanisches 1808~1814-Knigtum begonnen, zur Flucht aus Madrid gentigt wurde. Nun be-festigte Napoleon auf der glnzenden Frstenversammlung zu Erfurt Kongre zu 1808, wo ihn 4 Könige und 34 Fürsten und Prinzen durch ihre An- Erfurt 1808. Wesenheit verherrlichten, sein Freundschaftsbndnis mit dem Zaren2) und brach, so im Rcken gedeckt, mit einem groen Heer nach Spanien auf, drang bis Madrid vor und fhrte (Ende 1808) seinen Bruder halb wider dessen Willen dahin zurck. Aber der Krieg auf der iberischen Halbinsel war damit nicht zu Ende. Die Englnder, welche Portugal schon von den Franzosen befreit hatten, drangen von dort auch nach Spanien vor und ermunterten und untersttzten das spanische Volk, das es vermied, den Franzosen in groen Schlachten entgegenzutreten, sie aber durch den kleinen Krieg (Guerilla) fortwhrend und an allen Enden berfiel, in einzelnen Trupps abschnitt, vernichtete oder gefangen nahm und nie zur Ruhe kommen lie. Die Leitung der Insurrektion bernahm eine Nationalregierung, die Zentral-Junta (^Vereinigung), welche ihren Sitz anfangs zu Sevilla, spter zu Cadiz hatte und im Jahre 1812 Spanien eine neue Verfassung nach den Grundstzen der franzsischen von 1789 gab. Dieser Krieg mit Spanien 18081814 wurde, wie Napoleon spter selbst auf St. Helena gestand, sein Verderben. Denn der in Tausende von bewaffneten Banden gelste und darum nie ganz zu tref-sende Feind war nicht zu vernichten und vernichtete seinerseits eine Menge napoleonischer Truppen. Zugleich gab die spanische Nation in ihrer heldenmtigen Ausdauer dem brigen geknechteten Europa ein erhebendes Beispiel3) und zeigte die Kraft eines echten Volkskrieges von neuem. I) Titel des span. Kronprinzen, da das Knigreich aus Asturien hervoraeqanqen ^Charakteristisch fr die Gemtsart Napoleons ist. da er sich's nicht versagen konnte, dem Zaren, den er sich doch als Freund erhalten wollte, damals kleine De-mtris5n zuzufgen. So whlte er zu einer Revue, die er mit Alexander abhielt absichtlich Regimenter, die 1807 gegen Rußland mitgefochten hatten und fragte vor t mrnt m^rmai* dekorierte Soldaten, wo sie sich ihre Auszeichnung verdient, wo-rauf Alexander immer die Worte: Bei Eilau bei Friedland" hren mute _ 3) Besonders berhmt wurde die Verteidigung von Saragossa 18089, die der Englander Palasox leitete, und dabei das Mdchen von Saragossa", die schne

16. Tabellarischer Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 74

1860 - Hamburg : Niemeyer
X. Das Haus Bourbon. Anton von Navarra, t I56-. Gem. Johanna d'aibrct. Heinrich Iv., 1589—1610. 1. Gem. Margarete v. Balois; 2. Gem. Maria v. Medi'ciö. Ludwig Xiii., 1610—1643. Gem. Anna Maria v. Spanien. Ludwig Xiv., 1643—1715. Gem. Maria Theresia v. Spanien. Philipp von Orleans, + 1701. Ludwig, + 1711. “4 Ludwig von Burgund, + 1712. I Ludwig Xv., 1715—1774. Ludwig, +1765. Philipp V., König von Spanien, 1700—1746. F c r d i n a n d Vi., König v. Spanien, Karl 111., König v. Neapel, später v. Spanien, + 1759. Ludwig Xvi., Ludwig Xv111. Karlx. (v. Artois). 1774—1792 (+1793). («.Provence), 1824—1830. Gem. Maria Antoinette. 1814—1824. (+1836). Marietheres.charl. Ludwig (Xvii.), Ludwigv.angoulcmc, Karlv.berrv, Gem. Herzog V. + 1795. +1843. +1820. Angouleme. \ | . ^ ~2&s + 1788. Karl Iv., König v. Spanien, + 1819. I F erd in a nd Vh-, ch 1833. I Isabella Ii. Ferdinand Iv. (1.), König v. Neapel, ì 1825. I Franzi., ì 1830. I Ferdinand Ii., +1859. I Franz Ii. Heinrich «.Bordeaux.

17. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 113

1903 - München : Oldenbourg
Co S5 o Co) Stammtafel der Bourbonen. 1. Heinrich Iv., König von Frankreich 15891610 2. Ludwig Xiii. 16101643 3. Ludwig Xiv. 16431715 Ludwig (f 1711) 4. Ludwig (f 1712) Ludwig Xv. 17151774 Ludwig (t 1765) 5. Ludwig Xvi. 17741793 Ludwig Xvii. t 1795. 6. Ludwig Xviii. 7. Karl X. 18141824. 18241830 Ludwig f 1844. Karl Ferdinand (f 1820) Heinrich V. Graf von Chainbord, f 1883. S'yilipp Y., König von Spanien (1700 1746) Aerdinand Yi. von Spanien (1746-1759). Kart Jh., König v. teilten tt. Neapel (1738-1759), König v. Spanien (1759- 1788) Kart Iy. v. Spanien (17881808) Ferdinand Vii. (18141833) Asaella (18331868) Alfons Xii. 1874-1885 Karl, als Haupt der Kar-listen" Karlv. Karl Alfons Xiii. ^citm. Ferdinand I., König von Weapel und Sicilien (1759 bis 1806 und 18151825) Franz I (18251830) Ferdinand Ii. (1830-1859) Franz Il, Alfons v. entthront Caserta 1860. Philipp, Herzog v. Narma seit 1748 Ferdinand Ludwig Karl Ii. Herz. v. Lueca, seit 1847 b. Parma Karllll? Robert, ' entthront 1859. Ferdinand v. Calabrien. Philipp von oo Hrleans (f 1701) Philipp der Regent (f 1723) Ludwig * (t 1752) d ,_ w Ludwig Phi- s lipp Egalite 4 (f 1793) I Ludwig | Philipp, | König ^ 1830 1848 Ferdinand (f 1842) I Ludwig Phi- | lipp, Graf von Paris L (f 1894) | Ludwig Philipp, Fer-diuaud.

18. Mittlere und neue Geschichte - S. 307

1877 - Leipzig : Senf
Iii. Französische Revolution und deren Folgen. 307 die Regierung von Portugal sich geweigert hatte, ihre Häfen den Engländern zu verschließen; der portugiesische Hof (statt der wahnsinnigen Maria Franziska, der Tochter Joseph Emannelö, regierte ihr Sohn Johann als Prinzregent) flüchtete sich nach Brasilien. Das seit 1802 neu errichtete Königreich Hetrnrien in Italien vereinigte Napoleon 1808 mit seinem Staate, der beraubten Königsfamilie wurde als Ersatz dafür ein Drittel von Portugal versprochen, das sie nie erhielt. Auch der Papst Pius Vii. verlor 1808 Ancona mit dem ganzen Ufer des adriatischen Meeres, angeblich, weil er das Continentalfystem nicht streng durchführte. Am auffallendsten waren die Gewaltschritte des Imperators gegen Spanien. Hier herrschte der schwache Carl Iv., Sohn Carls 111. (von 1788—1808), beherrscht von seiner Gemahlin und deren Günstling Godoy, dem Friedensfürsten. Noch 1807 hatte letzterer den Prinzen von Asturien Ferdinand, der seiner Macht widerstrebte, verhaften lassen. Als aber die Anzahl der angeblich nach Portugal bestimmten Franzosen sich in Spanien immer mehrte und das Volk, dem der Friedensfürst aufs äußerste verhaßt war, eine Flucht des Hofes nach Amerika, ähnlich wie in Portugal, vermuthete, wurde durch einen Aufstand desselben am 18. März 1808 der König zur Abdankung gezwungen und fein Sohn, der nur mit Mühe Godoys Leben retten konnte, bestieg als Ferdinand Vii. den Thron. Aber Napoleon versagte seine Anerkennung und nachdem er den jungen König nach Bayonne gelockt, wohin auch Karl Iv. mit der Königin und dem Friedensfürsten sich begeben hatten, erlangte er von ihnen, von Ferdinand Vii. nur nach Drohungen von Gewalt, in der ersten Hälfte des Mais 1808, daß sie auf den Thron von Spanien und Indien verzichteten. Die Krone dieser Länder übertrug er seinem Brnder Joseph, der dafür Neapel an Mittot übergab, das diesem gehörige Großher-zogthum Berg gob Napoleon später einem minderjährigen Sohne des Königs Ludwig von Holland, führte aber vorläufig selbst die Regierung davon. Aber das spanische Volk war nicht gesonnen, solche Gewolt-maoßregelit ruhig zu ertragen, obgleich Napoleon sie ihm durch die Abschaffung der Inquisition und die Einführung der neueitropäischen Cultur versüßen wollte. Nachdem schon den 2. Mai ein Ausstand in Madrid ausgebrochen war, den der Befehlshaber der französischen Kriegsmacht Mitrat nur nach vielem Blutvergießen niederschlagen konnte, brach auf die Kunde von der Entthronung ihrer Königsfamilie ein Ge-fammtaufstand der Spanier auf. Ein spanisches Heer unter La Ro-tnana, zur Abwehr der Engländer von Napoleon noch den dänischen Inseln gesandt, fotib auf englischen Schiffen feinen Weg noch der Hei-

19. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 108

1848 - Jena : Frommann
108 Königin. Ganz Holstein gegen Abtretung von Olden- burg und Delmenhorst von Rußland gewonnen. Seit 1784 regiert der Kronprinz. Friederich Vi., welcher 1808 den Thron erbt. §. 99. Fortsetzung. Spanien im 18. Jahrhundert. Philippv. (1700— 1746), durch den spanischen Erbfolge- krieg auf den Thron gelangt (§.92.), muß Belgien, Neapel, Sicilien und May land an Oestreich, Sardinien an Savoyen, Minorca und Gi- braltar an England abtreten. Ein Versuch zur Wiedererlangung (Cardinal Alberoni) scheitert an der Quadrupel-Allianz zwischen England, Frank- reich, Oestreich und Holland, 1719. (Die Königin Elisabeth.) Im polnischen Erbfolgekriege wird für den Zn- fanten Karl Nea pel und Sicilien; und im öst- reichischen Erbfolgekriege Parma, Piacenza und G u a st a l l a für den Jnfanten Philipp gewonnen. Ferdinand Vi. (1746—1759). Karl Iii. (1759 — 1788), bisher König von Neapel, sucht manches Gute zu fördern (Verbannung derjesuiten). Durch Antheil am Kriege Frankreichs gegen England, in Folge des Bourbonischen Familienvertra- ges, 1761, geht Florida verloren, 1763 (§.100.).— Durch den Antheil am nordamericanischen Freiheits- kriege (verunglückte Belagerung Gibraltars) gegen England wird Minorca und Ost - und West-Florida gewonnen. Karl Iv. (1788) muß 1808 resigniren (§.105.109.). Portugal im 18. Jahrhundert. Johann V. (1705 —1750). Unter seiner schwachen Regie- rung steht Portugal ganz unter Englands Einfluß. Joseph Immanuel (1750 — 1777). — Der Minister Pombal verwaltet den Staat mit Einsicht und Kraft; Handel und Seemacht gehoben, Aufklärung mit Macht gefördert, die Jesuiten vertrieben, 1759.

20. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 79

1881 - Leipzig : Teubner
Krieg in Portugal und Spanien 1808 — 1814. 79 Auch sein leidenschaftliches Verlangen, die Kontinentalsperre gegen England über ganz Europa auszudehnen und dadurch Englands Macht zu brechen, hatte Teil an seinem Vorgehen gegen Portugal und Spanien. Portugal stand ganz uuter dem Einflüsse Englands. Als nun der Hof zu Lissabon sich weigerte, dem englischen Handel die Häfen des Landes zu verschließen, schickte Napoleon den Marschall Juuot mit einem Heere nach Portugal. Die königliche Familie flüchtete aus englischen Schiffen mit vielen Schätzen nach Brasilien, und Juuot, zum Herzog von Abrantes erhoben, besetzte das ganze Land. Er erklärte im Namen seines Gebieters, das Haus Bragauza habe aufgehört zu regieren (1808). Das gegen Portugal geschickte französische Heer hatte seinen Weg ungehindert durch Spanien genommen; denn Napoleon hatte den allmächtigen Günstling der spanischen Königsfamilie, den „Friedensfürsten" Godoy, der durch die Gunst der sittenlosen Königin vom Leibgardisten zum Minister und Großadmiral emporgestiegen war, ganz in sein Interesse gezogen. Napoleon konnte daher auch nach der Eroberung Portugals ein Heer von 100 000 Mann in Spanien einrücken lassen, unter dem Vorwande, die spanische Küste gegen die Engländer zu schützen. Als wegen des Verrates des Friedensfürsten ein Aufruhr in Madrid entstand, entsagte der schwache König Karl Iv. dem Thron zu Gunsten seines Sohnes Ferdinand, der mit seinen Eltern und Godoy zerfallen war und die Liebe des Volkes genoß. Napoleon aber benutzte die Mißhelligkeiten in der königlichen Familie; er ließ Madrid durch Mnrat besetzen und lockte den König Karl und seinen Sohn Ferdinand Vii. nach Bayonne, wo er beide nötigte, der spanischen Krone zu entsagen. Zum König von Spanien machte er seinen Bruder Joseph, den bisherigen König von Neapel. Neapel erhielt Napoleons Schwager Mit rat, der das Großherzogtum Berg an den unmündigen Kronprinzen von Holland abtrat. Napoleon juchte die spanische Nation durch eine zeitgemäße Verfassung dem neuen König zu gewinnen, aber die Spanier wollten die fremde Zwingherrschaft nicht. Sie