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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 3

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 3 — in den Bann, darum starb er in solchem Unglück, so verlassen und un-geehrt. Nun können wir genauer sagen, wovon wir reden wollen. Hauptziel: Der gebannte Kaiser Heinrich Iv. Erste Einheit. Me Ursache des Mmres. Ziel: Überschrift. I. Der Bann eines Kaisers ist ebenso merkwürdig und auffallend, wie das dadurch entstandene Unglück. Warum? Denn es handelt sich doch hier um keinen geringen Mönch, wie Luther war, sondern um den obersten Herrn der ganzen Christenheit, um den mächtigen Schutzherrn der Kirche, um einen Mann wie Karl d. G. und Otto d. G. Sollte denn der Kaiser wirklich jo gottlos und verbrecherisch gewesen sein, daß der Papst ihn aus der Gemeinschaft der frommen Christen ausstoßen mußte? Das muß doch ein gewaltiger Papst gewesen sein, der es wagte, den Kaiser aus der Kirche und aus der Gesellschaft der Christen auszustoßen, und dieser Papst muß doch gewichtige Gründe gehabt haben, um ein solches Urteil zu sprechen. Hören wir daher zuerst etwas von dem Papst, der den Kaiser bannte, dann wird uns auch die Ursache des Bannes klar werden. Erstes Stück: Papst Gregor Vii. und seine Einrichtungen. Disposition: 1. Wahl Gregors zum Papst. 2. Die Einrichtungen Gregors. Erster Abschnitt: Die Wahl Gregors zum Pap st. Ii a. Darbietung des Stoffes: Gregor Vii. war der Sohn eines armen italienischen Bauern und hieß ursprünglich Hildebrand (wie der Dienstmann des Dietrich von Verona, ein deutscher Name). Er war von seinem Oheim, dem Abte eines Klosters, schon als Knabe in dies Kloster ausgenommen und hier mit aller Sorgfalt unterrichtet und erzogen worden. Der Knabe machte erstaunliche Fortschritte und wurde bald zum Mönch geweiht. Weil er so tüchtig und klug war, wurde er an den päpstlichen Hos gerufen und wirkte als Gehilfe und Ratgeber mehrerer Päpste mit feurigem Eifer und großem Erfolg. So kam es, daß bei der Bestattung des eben verstorbenen Papstes aus der Menge der Ruf erscholl: Hildebrand sei unser Bischof! Hildebrand erschrak und wollte abwehren. l*

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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 4

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 4 — Aber rasch wandte sich ein Kardinal an das Volk und sprach: „Brüder, ihr wißt, wie Hildebrand seit Jahren die heilige römische Kirche erhöht hat. Wir finden für das römische Bistum keinen seinesgleichen. Darum wählen wir ihn, der in allen Dingen erprobt ist!" Freudig riefen einige Kardinäle: „Der heilige Petrus hat den Papst Gregor gewählt!" Die aufgeregte Menge riß Hildebrand mit sich fort zur Krönungskirche, uno hier wurde er zum Papst geweiht. Nachträglich erklärten sich auch die übrigen Kardinäle mit seiner Wahl einverstanden. So wurde Hildebrand in einem Alter von etwa 40 Jahren Papst und nannte sich Gregor Vii. Zur Erläuterung: Wie kam es, daß der Bauernknabe so rasch emporstieg? Warum erschrak Hildebrand? (Last und Größe des Amtes). Warum wurde er doch gewählt? Wer waren seine Wähler? Das Volk von Rom und die Kardinäle. (Die Kardinäle waren die vornehmsten Geistlichen Roms und des Kirchenstaates, es gab damals 53). Wer hatte wohl am meisten bei der Wahl zu sagen: Die Kardinäle (dreimalige Erwähnung ihres Einverständnisses). Zusammenfassung: Herkunft, Bildung, erster Dienst, Wahl zum Papst. Überschrift: Die Wahl Gregors zum Papst. Zweiter Abschnitt: D i e Einrichtungen Gregors Vii. Von den Einrichtungen und Bestimmungen des neuen Papstes wollen wir vier besprechen, die für unsere Geschichte sehr wichtig geworden sind. 1. Die Pap ft io a h l. Die neue Bestimmung darüber, die Gregor noch als Minister des Papstes treffen ließ, lautete: Der römische Bischof wird durch die 53 Kardinäle gewählt. Das war neu; denn früher wählte auch das Volk und der Adel von Rom mit, und der römische Kaiser bestätigte dann diese Wahl. Ja, von Otto I. wissen wir, daß er zwei Päpste nach einander absetzte und einen anderen Papst dafür einsetzte; von dem Vater Heinrichs Iv. kann ich euch erzählen, daß er auf einmal drei unwürdige Päpste, die sich um den Thron stritten, abfetzte und dafür einen frommen deutschen Bifchof zum Papst einsetzte. Was war wohl der Zweck dieser neuen Einrichtung? Der Papst sollte nicht mehr vom römischen Volk und vom deutschen Kaiser abhängig fein, sondern die Kirche sollte sich selber ihr Oberhaupt wählen. Damit diese neue Wahlordnung nicht umgestoßen würde, wurde jeder mit dem Banne bedroht, der auf andere Weise zum Stuhl Petri gelangte. Zusammenfassung: Erste Einrichtung Gregors: Die Cardinäle wählen den Papst. Zweck: Der Oberherr der Kirche soll vom Kaiser unabhängig fein. Überschrift: Die Papstwahl. 2. Die Priest er ehe. Die neue Bestimmung darüber lautete: Kein Geistlicher darf verheiratet sein.

2. Geschichtsbilder - S. 100

1903 - Berlin : Süsserott
— 100 — Burgen wurden wiederaufgebaut. Die Sachsen wandten sich jetzt mit ihren Klagen an den Papst. Mit Freuden ergriff dieser die Gelegenheit, sich in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. 4. Gregor Vii. — Ans dem päpstlichen Stuhle saß damals Gregor Vii. Er war der Sohn eines Zimmermanns, namens Hildebrand. Durch Sittenstrenge und Gelehrsamkeit stieg er von Stufe zu Stufe, bis er die päpstliche Würde erreichte. Gregor verfolgte hohe Ziele. Er wollte die weltliche Macht der päpstlichen Macht gänzlich unterwerfen. „Der Papst", sagte er, „ist der Stellvertreter Christi auf Erden. Er kann Kaiser einsetzen und absetzen. Wie es am Himmel zwei große Lichter gibt, Sonne und Mond, so gibt es in der Christenheit zwei große Herrscher, Papst und Kaiser. Der Papst ist die Sonne, der Kaiser der Mond. Der Kaiser hat seine Macht nur vom Papste, wie der Mond sein Licht von der Sonne." Gregor schuf ein Gesetz, daß der Papst ohne den Kaiser allein aus der Mitte der höchsten Geistlichen, der Kardinäle, gewählt werde. Weiter verbot er die Simonie, d. h. den Verkauf von geistlichen Stellen für Geld. Dann führte er den Cölibat d. H. die Ehelosigkeit der Priester ein. Endlich beanspruchte er das Vorrecht der Investitur, d. H. Einsetzung der Bischöfe und Äbte durch Belehnung mit Ring und Stab. 5. Der Bannfluch. -— Heinrich hatte sich nicht an die Verordnungen des Papstes gekehrt. Jetzt erschienen Gregors Gesandte und forderten den Kaiser aus, bei Strafe des Bannes binnen sechzig Tagen in Rom zu erscheinen und sich wegen der ihm zur Last gelegten Vergehen zu verantworten. Empört über diese Amrtaßnng berief Heinrich die deutschen Bischöfe nach Worms und erklärte hier den Papst für abgesetzt. Er schrieb an Gregor einen Brief, der also begann: „An Hildebrand, nicht den Papst, sondern den falschen Mönch! Steige herab von deinem angemaßten apostolischen Stnhl!" Da sprach der Papst den Bann Über den Kaiser ans. Er sollte aus der christlichen Kirche verstoßen, und kein Untertan ihm zum Gehorsam verpflichtet sein. Die Sachsen und alle Feinde Heinrichs jubelten laut. Sie erklärten ihm, einen andern Kaiser wählen zu wolleu, wenn er binnen Jahresfrist nicht vom Banne gelöst sei. Der erschrockene Kaiser sah jetzt keine andere Rettung, als sich vor dem Papste zu demütigen. 6. Canossa. — Mitten im strengen Winter machte sich Heinrich, nur begleitet von seiner Gemahlin Berta, seinem dreijährigen Söhnlein und wenigen treuen Dienern auf den Weg nach Rom. Seine Feinde wollten eine Aussöhnung mit dem Papste verhindern und hatten alle Alpenpässe Gregor Vii.

3. Nr. 1 - S. 61

1897 - Breslau : Hirt
61 Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. — Der erste Kreuzzug. Schlösser und schonten selbst die Grüfte nicht. Im nächsten Jahre aber schlug sie Heinrich mit einem Städteheere bei Langensalza und bestrafte die Enipörer aufs härteste. Diese verklagten jetzt den Kaiser beim Papste 2. Gregor Vii. Dieser, als Mönch Hildebrand geheißen, der Sohn eines Bauern, hatte sich stets ausgezeichnet durch Sittenreinheit und regen Eifer für die Kirche. Er wollte die Macht des Papstes über die des Kaisers stellen und die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er bestimmte, daß der Papst nicht mehr vom Kaiser, sondern von Kardinälen gewählt werden solle, er verbot die Simonie, wie man nach Ap.-Gesch. 8, 18 den Verkauf geist- licher Stellen nannte, erneuerte den Cölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Priester, und forderte das Recht, Bischöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern (kaiser- lichen Lehen) zu belehnen (die Investitur). 3. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte Forde- rung konnte der Kaiser nicht bewilligen. Als nun Gregor Vii. ihn auch noch wegen der Bedrückung der Sachsen bedrohte, da erklärte Heinrich den Papst für abgesetzt. Dieser antwortete mit dem Banne und sprach die Unter- thanen von dem Heinrich geleisteten Treueide los. Die Fürsten, die Heinrich haßten, erklärten ihm, daß sie einen anderen König wählen würden, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog, nur von seiner Gemahlin und wenig Getreuen begleitet, unter unsäg- lichen Beschwerden mitten im Winter über die Alpen und kam nach Kanossa, wo der Papst weilte, um Lossprechung zu erbitten. Heinrich stand im Buß- gewande bei strenger Kälte im Hofe der Burg, und erst nach drei Tagen sprach ihn der Papst vom Banne los, doch sollte er sich noch der Regierungsgeschäfte enthalten. Die deutschen Fürsten hatten inzwischen Rudolf von Schwaben zum Könige gewühlt. Heinrich zog gegen ihn; in einer Schlacht verlor Rudolf die rechte Hand und starb bald darauf. — Nun zog Heinrich nach Italien, er- oberte Rom, belagerte Gregor in der Engelsburg und setzte einen neuen Papst ein, der ihn zum Kaiser krönte. 4. Gregor entfloh nach Salerno und starb hier mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Ver- bannung!" Aber der Kaiser fand auch jetzt keine Ruhe; sein Sohn Heinrich empörte sich und setzte ihn gefangen. Er entfloh zwar, doch starb er bald darauf während der Vorbereitung zu einem Zuge gegen seinen Sohn 1106. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst 1111 zu Speier beigesetzt. Sein Sohn Heinrich V., der letzte Frankenkaiser, regierte bis 1125 und starb kinderlos und unbetrauert. 8 7. Der erste Kreuzzug. . 1. Ursache. Fromme Christen zogen gerne nach Palästina, um an den heiligen Stätten ihre Andacht zu verrichten, besonders seit Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, die Kirche des heiligen Grabes hatte erbauen lassen. Als aber die rohen Türken das Land eroberten, wurden die Pilger von ihnen ausgeplündert, mißhandelt oder gar getötet. In dieser Zeit besuchte ein Ein- siedler, Peter aus Amiens (Amiäng), das heilige Grab, erfuhr an sich selbst die Bedrückungen der Türken und glaubte sich zur Rettung des Heiligen Landes berufen. Dem Papste brachte er eine Bittschrift des Patriarchen von Jerusalem, und er erhielt die Erlaubnis, die Christen zur Befreiung des heiligen Grabes aufzurufen. Er zog von Ort zu Ort und forderte in feuriger Rede zu einem Zuge wider die Türken auf. Der Papst berief in dieser Angelegenheit eine

4. Nr. 19 - S. 61

1901 - Breslau : Hirt
Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. — Der erste Kreuzzug. 61 Schlösser und schonten selbst die Grüfte nicht. Im nächsten Jahre aber schlug sie Heinrich mit einem Städteheere bei Langensalza und bestrafte die Empörer aufs härteste. Diese verklagten jetzt den Kaiser beim Papste 2. Gregor Vii. Dieser, als Mönch Hildebrand geheißen, der Sohn eines Bauern, hatte sich stets ausgezeichnet durch Sitteureinheit und regen Eifer für die Kirche. Er wollte die Macht des Papstes über die des Kaisers stellen und die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er bestimmte, daß der Papst nicht mehr vom Kaiser, sondern von Kardinälen gewählt werden solle, er verbot die Simonie, wie man nach Ap.-Gesch. 8, 18 den Verkauf geist- licher Stellen nannte, erneuerte den Cölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Priester, und forderte das Recht, Bischöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern (kaiser- lichen Lehen) zu belehnen (die Investitur). 3. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte Forde- rung konnte der Kaiser nicht bewilligen. Als nun Gregor Vii. ihn auch noch wegen der Bedrückung der Sachsen bedrohte, da erklärte Heinrich den Papst für abgesetzt. Dieser antwortete mit dem Banne und sprach die Unter- thanen von deni Heinrich geleisteten Treueide los. Die Fürsten, die Heinrich haßten, erklärten ihm, daß sie einen anderen König wählen würden, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog, nur von seiner Gemahlin und wenig Getreuen begleitet, unter unsäg- lichen Beschwerden mitten im Winter über die Alpen und kam nach Kanostn, wo der Papst weilte, um Lossprechung zu erbitten. Heinrich stand im Buß- gewande bei strenger Kälte im Hofe der Burg, und erst nach drei Tagen sprach ihn der Papst vom Banne los, doch sollte er sich noch der Regierungsgeschäfte enthalten. Die deutschen Fürsten hatten inzwischen Rudolf von Schwaben zum Könige gewählt. Heinrich zog gegen ihn; in einer Schlacht verlor Rudolf die rechte Hand und starb bald darauf. — Nun zog Heinrich nach Italien, er- oberte Rom, belagerte Gregor in der Engelsburg und setzte einen neuen Papst ei», der ihn zum Kaiser krönte. 4. Gregor entfloh nach Salerno und starb hier mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Ver- bannung!" Aber der Kaiser fand auch jetzt keine Ruhe; sein Sohn Heinrich empörte sich und setzte ihn gefangen. Er entfloh zwar, doch starb er bald darauf wahrend der Vorbereitung zu einem Zuge gegen seinen Sohn 1106. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst 1111 zu Speier beigesetzt. Sein Sohn Heinrich V., der letzte Frankenkaiser, regierte bis 1125 und starb kinderlos und unbetrauert. 8 7. Der erste Kreuzzug. 1. Ursache. Fromme Christen zogen gerne nach Palästina, um an den heiligen Stätten ihre Andacht zu verrichten, besonders seit Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, die Kirche des heiligen Grabes hatte erbauen lasten. Als aber die rohen Türken das Land eroberten, wurden die Pilger von ihnen ausgeplündert, mißhandelt oder gar getötet. In dieser Zeit besuchte ein Ein- fiedler. Peter aus Amiens (Amiäng), das heilige Grab, erfuhr an sich selbst die Bedrückungen der Türken und glaubte sich zur Rettung des Heiligen Landes berufen. Dem Papste brachte er eine Bittschrift des Patriarchen von Jerusalem, und er erhielt die Erlaubnis, die Christen zur Befreiung des heiligen Grabes aufzurufen. Er zog von Ort zu Ort und forderte in feuriger Rede zu einem Zuge wider die Türken auf. Der Papst berief in dieser Angelegenheit eine

5. Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit - S. 156

1898 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 156 — Roms den Papst erwählen, der Kaiser ihn bestätigen, sondern eine auserlesene Zahl hoher Geistlicher, die Kardinäle, die Wahl vornehmen und der Kaiser nur dann das Bestütigungsrecht ausüben, wenn es ihm ein früherer Papst verliehen hatte. Auf Hildebrands Rat schmückte Nicolaus zuerst sein Hanpt mit einer doppelten Krone; die obere trug die Inschrift: Kaiserkrone aus St. Peters Hand, die untere: Königskrone aus Gottes Hand. Das hieß nichts anderes, als daß der Papst, Kaiser und König zugleich, beide Würden vom Himmel empfangen habe und von ihm erst andere Kronen, auch die kaiserliche, ihren Glanz erhielten. Im Jahre 1073 bestieg Hildebrand als Gregor Vii. den Thron, und sofort begann er den Einfluß der weltlichen Macht auf die Kirche rücksichtslos zu bekämpfen. Seine Bundesgenossen waren die Normannen und die „große Gräfin" Mathilde von Toscana, die die deutsche Gefangenschaft noch nicht vergessen hatte. (Ter Jnvestiturstreil.) 1. Heinrich hatte sich die Wahl Gregors ohne Protest gefallen lassen; obgleich man seine Bestätigung nicht eingeholt. Einem so nachgiebigen Fürsten glaubte der Papst noch mehr bieten zu dürfen. Er erklärte mehrere von Heinrich ernannte Bischöfe für abgesetzt und die Investitur aus Laienhand mich in Deutschland für unzulässig; er gebot ihm ferner, dem Papste mißliebige Räte aus seiner Nähe zu entfernen und ein christliches Leben zu führen, wofern er nicht ans der Gemeinschaft der Gläubigen ausgestoßen sein wolle. Es war gerade nach der Schlacht bei Hohenburg, Heinrich stand mächtiger da als je: darum konnte er den Kampf gegen den Papst aufnehmen. Auf einer Synode zu Worms ließ er Gregor für abgefetzt erklären und teilte ihm dies durch einen Brief mit, der beginnt: „Heinrich, nicht durch Anmaßung, sondern nach Gottes heiliger Ordnung König, an Hildebrand, nicht den Papst, sondern den falschen Mönch." Gregors Antwort war der Bann. 2. Noch war die Wirkung dieser Kirchenstrafe gewaltig. Die Sachsen faßten neuen Mut und empörten sich gegen ihren grausamen Bedrücker, Otto von Nordheim fiel von ihm ab, ja eine Fürstenversammlung zu Tribur verbot ihm die königliche Gewalt auszuüben und drohte mit der Wahl eines andern Kaisers, falls er nicht in Jahresfrist vom Banne gelöst sei. Da beschloß Heinrich, sich dem Papste zu unterwerfen. Die süddeutschen Fürsten wünschten dies aber zu verhindern; sie verlegten ihm die Alpenstraßen und nötigten ihn, von Frankreich aus, über den Mont Cenis, nach Italien zu reisen. Es geschah dies mitten im strengsten Winter (Jan. 1077), unter den größten Entbehrungen und Gefahren. Endlich gelangte Heinrich, be-

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 86

1905 - Breslau : Hirt
86 Das Mittelalter. Zweite Periode, 843—1254. 2. Kampf mit Gregor Vii. a. Gregor und seine Bestrebungen. Um diese Zeit, als das deutsche Kaisertum mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, erhob sich die römische Kirche zu einer bisher ungeahnten Macht unter dem Papste Gregor Vii. Dieser hochbegabte Mann, mit seinem Familiennamen Hil-debranl. genannt, stammte ans einem Landstädtchen in Toskana. ~l£r trat in Rom ins Kloster und wurde bald Kaplan des Papstes Gregor Vi.; als dieser auf der Synode zu Sutri abgesetzt wurde, begleitete ihn Hildebrand in die Verbannung nach Deutschland. Nach dem Tode Gregors ging Hildebrand einige Jahre nach Cluny. dessen Bestrebungen er sich mit allem Eifer hingab. Dann gelangte er an den päpstlichen Hof. Hier entfaltete er eine unermüdliche Tätigkeit und gewann unter vier Päpsten einen großen Einfluß, der darauf hinausging, M^Macht des Pa.pltes zur ersten der Welt zu erheben. Diesern^Ziele kam man näher, als auf der Läteransynöde 1059 der Beschluß gefaßt wurde, daß die Papstwahl vom iebmeimiegeut vorgenommen werben solle. In demselben Jahre fand das Papsttum eine neue Stütze in den K^r-mamten, deren Herzog Robert Guiskard sein in Süditalien begründetes Reich vom Papste zu Lehen nahm. Bei der nächsten Papstwahl erhoben Volk und Geistliche Hildebrand durch Zuruf, ohne königliche Bestätigung auf den römischen Stuhl (1073). Er hieß seitdem Gregor Vii. Was er als Mönch ersehnt, als Ratgeber von vier Päpsten begonnen, das wollte er als Papst vollenden: die Reformation, aber auch die Herrschaft der Kirche. h*» Gregors Mittel. Schon im nächsten Jahre^v^chärste er das Gebot des Zölibats. Wer bei einem verheirateten Priester beichtete oder die Messe hörte, wurde mit dem Bonne belegt. Zwar lehnte die deutsche Geistlichkeit den Zölibat ab; aber Gregor bannte mehrere deutsche Bifchöse. Ferner verbot er die Simonie. Von alters her war es üblich gewesen, daß ein Bischof oder Äbt bei der Übernahme seines Amtes seinem weltlichen Oberherrn eine Abgabe, eine Art Steuer entrichtet hatte, die einen wesentlichen Teil der königlichen Einnahme bilbete. Dabei hatten sich schlimme Mißstänbe eingeschlichen; manche uuwürbige Geistliche, selbst Bischöfe und Erzbifchöfe, waren baburch in den Dienst der Kirche gekommen, daß sie sich durch Gelbsummen, Gefälligkeiten usw. die Berufung erschlichen hatten; auch kaiserliche Räte hatten sich bei biefem Handel zu bereichern gewußt. Gregor forberte, daß alle Geistlichen, welche ihr Amt durch Simonie erhalten hatten, abgesetzt würden; jeber, der sich künftig der Simonie schuldig machte, sollte mit dem Banne belegt werben. Diese beiben Maßregeln Gregors berührten die Stellung des Kaisers

7. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 51

1900 - Gießen : Roth
Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 49 mit dem er die Sachsen nach heißem Kampfe^ bei Langensalza besiegte. Schwer empfand nun das sächsische Volk die Rache des Siegers. Sachsen hatte das Ansehen eines eroberten Landes. Obwohl die Sachsen sich ergeben hatten und um Gnade flehten, ließ Heinrich doch — wider die gegebene Zusage — Tausende in die Ver- bannung führen. Da rief das aufs äußerste gebrachte Volk den Papst um Hilfe an. Der König stand damals auf der Höhe seiner Macht. Als deshalb der Papst aus seiner Zurückhaltung heraustrat und eine Sprache führte, die Heinrichs Zorn reizte, dünkte es diesem ein Leichtes zu sein, auch diesen Widerstand zu besiegen. Aber hier fand er einen ebenbürtigen Gegner. Gregor Vtl, früher Hildebrand, war aus einer Bauernfamilie in Toskana hervorgegangen. Seine Erziehung erhielt er durch einen Oheim, den Abt eines Klosters in Rom. Schon als Mönch leuchtete er durch Scharfsinn, Sittenreinheit und Strenge gegen sich selbst hervor. Fünf Päpsten nacheinander war er vertrauter Ratgeber und übte durch die Überlegen- heit seines Geistes großen Einfluß. Nachdem er selber den päpstlichen Stuhl bestiegen hatte, war sein ganzes Streben darauf gerichtet, die Einheit und Reinheit der Kirche wiederherzustellen und sie von der weltlichen Gewalt vollkommen unabhängig zu machen. Um die Geistlichen von aller Verbindung mit der Welt abzulösen und einzig an die Kirche zu binden, wiederholte er das Verbot der Simonie und führte die Ehelosigkeit der Priester ein. Durch seine Anordnung, daß die Päpste nicht mehr vom römischen Volke und der Geistlichkeit, sondern von dem Kollegium der Kardinäle zu wählen seien, entzog er dem Kaiser allen Einfluß auf diese Wahl. Seither hatte der Kaiser die Bischöfe und Abte mit ihren weltlichen Besitzungen belehnt und der Papst sie sodann für ihr geistliches Amt gelveiht. Nun beanspruchte der Papst für sich allein das Recht der Investitur, d. h. der Belehnung der Bischöfe ?c. mit Ring und Stab, und diese sollte die Belehnung mit dem weltlichen Besitz in sich schließen. Gregors Bestrebungen weckten überall, nicht am wenigsten unter den Geistlichen, Unzufriedenheit, ja selbst Empörung. Aber un- beugsam blieb er bei dem, was er sich vorgesetzt hatte, und besiegte schließlich alle Hindernisse. Kampfe zwischen Kaiser und Papst. Heinrich kümmerte sich nicht um das Verbot der Investitur. Nach wie vor besetzte er Bistümer und Abteien nach freiem Willen. Der Papst ließ dies anfangs geschehen. Als aber die hartgedrückten Sachsen seine Hilfe anriefen, da ließ er dem König durch eine Gesandtschaft verkünden, wenn er bis zur nächsten Fastenzeit nicht Beweise seiner Sinnesänderung gegeben und Buße gethan habe, so sei man genötigt, ihn aus der kirchlichen Gemeinschaft auszu- schließen. Heinrich empfing die päpstliche Gesandtschaft in Goslar und entbrannte im hellen Zorn, da er ihre Botschaft vernahm. Er berief ein Konzil nach Worms, an dem außer den Erzbischöfen von Mainz und Trier 24 deutsche Bischöfe, viele Abte und eine beträchtliche Zahl deutscher Fürsten teilnahmen. Hier wurde Gregor Vii. abgesetzt. Heinrich schrieb ihm dies in einem Briefe, der die Aufschrift trug: „Heinrich, durch Gottes heilige Einsetzung König, an Hildebrand, nicht den Papst, sondern den falschen Mönch". Der Papst erklärte die Beschlüsse der Wormser Synode für un- giltig, weil nur der Papst das Recht habe, eine Kirchenversammlung zu berufen. Er belegte Heinrich mit dem Bann, entsetzte ihn seiner Würde und entband alle Unter- thanen von dem geleisteten Eid der Treue. In Deutschland predigten Mönche von der Macht des apostolischen Stuhles und wiegelten das Volk auf gegen die fimoniftischen und verheirateten Priester und deren Beschützer. Bald wurde der Abfall von dem un- beliebten König allgemein. Selbst die deutschen Fürsten traten in Tribur zusammen Geschichte. A. (Emil Roth in (ließen.) 2. Aufl. 4 Papst Gregor Vii

8. Teil 2 - S. 127

1887 - Hannover : Helwing
Heinrich Iv. und Gregor Vii. 127 Gregor Vi. machte den etwa fünfundzwanzigjährigen Mönch zu seinem Kaplan und Vertrauten, und „nun hatte Hiltebrand Gelegenheit, seine unermüdliche Thätigkeit und eigentümliche Gewandtheit in Weltgeschäften zu entfalten, die Freund und Feind an ihm bewunderten. Ein kleiner Mensch mit schwacher Stimme, ohne alle Vorzüge der Geburt und äußerer Verhältnisse, wußte er die Menschen mit unwiderstehlicher Macht zu beherrschen." Als Gregor Vi. abgesetzt (S. 118) und in die Verbannung nach Deutschland geschickt wurde, mußte Hildebrand ihn begleiten. Er besuchte die berühmten Kaisersitze Worms, Speier, Köln und Aachen, indem er meistens den Hof Heinrichs Iii. begleitete. Was Hoheit und Macht war, konnte ihm hier in der Nähe des Kaisers erst in seiner ganzen Bedeutung aufgehen, die Ideen des Kaisertums haben ebenso auf die Entwickelung Hildebrands eingewirkt, wie die Bestrebungen Clunys. Nach Gregors Tode ging Hildebrand auf einige Jahre als Mönch nach Cluny, wo ihn der Abt von Toul kennen lernte; als dieser unter dem Namen Leo Ix. zum Papste gewählt wurde, nahm er ihn mit nach Nom. Auf Hildebrands Betreiben übte Leo, obwohl er vom Kaiser bereits ernannt war, seine päpstliche Gewalt nicht eher aus, als nachdem er auch von dem Volke und der Geistlichkeit gewählt war. Noch größeren Einfluß auf die päpstliche Regierung, als unter Leo Ix., gewann Hildebrand unter dessen Nachfolgern Viktor Ii. (6. 119), Stephan Ix. und Nikolaus 11.; doch konnte er, so lange Heinrich 111. lebte, nicht daran denken, seine herrschsüchtigen Absichten zu verwirklichen. Einen wichtigen Schritt that Hildebrand während der Vormundschaft der Kaiserin Agnes auf der Kirchenversammlung, welche 1059 im Lateran zu Rom abgehalten wurde; 113 Erzbischöfe und Bischöfe waren erschienen, die meisten aus Italien, keiner aus Deutschland. Auf diesem Konzil wurde bestimmt: „Die Kardinäle ^ einigen sich über den zu wählenden Papst, holen dann vor der eigentlichen Wahl die Zustimmung des Kaisers ein; dem römischen Volke und den übrigen Geistlichen bleibt nur die nachträgliche Zustimmung. Im Notfälle kann die Wahl auch außerhalb Roms und von einer Minderheit der Kardinäle ausgeübt werden." In Abschriften wurde diese Wahlverordnung dahin geändert, daß dem Kaiser nur die nachträgliche Zustimmung verblieb, und in dieser gefälschten Gestalt ist dieselbe in die Gesetzbücher der römischen Kirche ausgenommen. Wie berichtet wird, schmückte Hildebrand auf der lateranifchen Versammlung den heil. Vater mit einer Krone, was bis dahin unerhört war: auf dem unteren Reife derselben stand: Corona regni de manu Dei, d. i. die Krone des Reichs aus Gottes Hand, auf dem oberen Reifen: Corona imperii de manu Petri, d. i. die Kaiserkrone aus Petri Hand, womit er also sagen wollte, daß die Weltherrschaft *) Kardinäle (Clerici cardinales) hießen bis ins elfte Jahrhundert alle an einer bestimmten Kirche fest angestellten Geistlichen. Als aber auf obiger Synode den römischen Kardinalpriestern, d. i. den 7 Bischöfen und den 28 Hauptpfarrern des (Stadt-) römischen Sprengels die Papstwahl übertragen wurde, erhielten diese vorzugsweise und bald ausschließlich den Kardinalstitel. Erst im 13. Jahrhundert wurde es üblich, auch auswärtige und auslandi>che Geistliche durch diese Benennung auszuzeichnen. Die Kardinäle bildeten unter dem Namen des heiligen Kollegiums als die dem Papste zunächststehenden geistlichen Würdenträger den Kirchen- und Staatsrat desselben und wurden als solche auch mit den höchsten weltlichen Ämtern des Kirchenstaates betraut. Sie erhielten später als Auszeichnung den roten Hut, den Purpur- (Fürsten-) Mantel, das Vorrecht des weißen Zelters mit roter Decke und goldenem Zaun und den Titel „Eminenz"' Ihre Zahl wurde 1586 auf 70 festgesetzt (vgl. 2 Mos. 24, 1 und Luk. 10, 1!); ihre Wahl ist ausschließliches Borrecht des Papstes.

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 93

1858 - Berlin : Nauck
Iii. Abschn. Von Gregor Vii. b. z. Untergange d. Hohenstaufen. 93 als die Langobarden und Westgothen zur katholischen Kirche übertraten; besonders wichtig aber wurde für sie die namentlich durch Bonifacius befestigte Verbindung mit dem fränkischen Reiche, welche die Begrün- dung der weltlichen Macht des Papstes herbeiführte (§. 77.). Noch größeres Ansehen gewannen die Päpste unter den schwachen Nachfolgern Karls d. Gr., und schon jetzt machten sie nicht nur ihre von Christo unmittelbar abgeleitete Oberherrschaft über die christliche Kirche geltend, sondern übten auch in den weltlichen Verhältnissen großen Einfluß aus. Bald daraus eintretende Zerrüttungen verschafften jedoch den deutschen Kaisern eine Obergewalt auch über die Päpste. Nichtswürdige Menschen schändeten den päpstlichen Stuhl, und so konnte Otto d. Gr. den laster- haften Johann Xii absetzen, ja Heinrich Iii. setzte im I. 1046 auf der Kirchenversammlung zu Sutri drei gleichzeitig regierende Päpste ab, und erhob an ihrer Stelle einen würdigen deutschen Bischof. Seit je- ner Zeit aber trat immer mehr an die Spitze der kirchlichen Angelegen- heiten der Mönch Hildebrand, ein Mann, der das Papstthum auf den Gipfel der Macht erhoben hat, und der schon jetzt die Kirche von der weltlichen Macht immer unabhängiger zu machen bemüht war (Papst- wahl durch Cardinäle). Er wurde selbst als Gregor Vii. Papst, und nun suchte er das Papstthum zu einer religiös-sittlichen Herrschaft über die Welt zu erheben. Darum strebte er zuerst danach, die Kirche zu reinigen. Er verlangte deshalb von den Geistlichen streng, daß sie nn Cölibat lebten (§. 58), und trat kräftig gegen die Simonie (Ertheilung geistlicher Aemter durch Fürsten an Unwürdige für Geld oder aus Gunst) auf, zu deren gänzlicher Unterdrückung er den Fürsten das Recht der Investitur (Belehnung der Geistlichen mit Ring und Stab) absprach. Von Gregor Vh. bis zum Untergange der Hohen- staufen. Erstes Kapitel. Der Kampf der geistlichen mit der weltlichen Macht zur Zeit der salischen Kaiser. §. 82. Gregor Vii. — Schon früher war Gregor mit dem Kaiser wegen willkürlicher Besetzung geistlicher Aemter durch denselben in Streit gerathen, und als Heinrich Iv. nach dem Siege über die Sachsen fortfuhr, Bisthümer in Italien und Deutschland willkürlich zu besetzen, nahm Gregor die Klagen der Sachsen bereitwillig an, und erließ an den Kai- ser ein ernstes Schreiben, dem nach einer beschimpfenden Antwort Heinrichs der Bann und die Absetzung folgten. Da nun die Fürsten dem Kaiser drohten, einen andern Herrscher zu wählen, wenn er nicht in Jahresfrist vom Banne freige- sprochen würde, so entschloß sich im Januar des Jahres

10. Nr. 26 - S. 11

1896 - Breslau : Hirt
Kaiser aus dem sächsischen Hause. — Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. H der tapfere Konrad, des Kaisers Schwiegersohn, fiel durch einen feindlichen Pfeil. — Die Ungarn wagten keinen Einfall ins Reich mehr; ums Jahr 1000 nahmen sie das Christenthnm an. — 962 wurde Otto vom Papste, wie Karl d. Gr., den er sich zum Vorbild erwählt hatte, zum „Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation" gekrönt. — Bei seinem letzten Reichstage zu Quedlinburg erschienen huldigend die Fürsten der Böhmen und Polen, und die Dänen und Ungarn sandten Geschenke. Im Reiche herrschte Friede; der Wohlstand wuchs, auch in den jungen Städten. Mit Recht nannte man Otto den „Großen". Er starb 973. 8 6. Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 1. Jugend und erste Regierungszeit. Nach dem sächsischen kam das fränkische Kaiserhaus zur Regierung. Der bekannteste Kaiser aus dem- selben ist Heinrich Iv. Sein Vater starb, als Heinrich erst 6 Jahre alt war. Die Erziehung des Königs leitete anfangs seine Mutter. Der sittenstrenge Erzbischof Hanno von Köln aber entführte später den jungen König, wurde sein Erzieher und riß die Regierung an sich. Mit großer Strenge wurde nun Heinrich behandelt, während Bischof Adalbert von Bremen, der nach Hanno den Knaben erzog, ihm die Befriedigung jeder Sinnenlust gestattete und den hochfahrenden Sinn desselben nährte. — Erst 15 Jahre alt, wurde Heinrich für mündig erklärt und begann nach Laune und Willkür zu regieren. Beson- ders hart bedrückte er die Sachsen, so daß diese sich empörten. Sie vertrieben Heinrich ans der Harzburg und schonten selbst die Grüfte nicht. Im nächsten Jahre aber schlug sie Heinrich mit einem Städteheere und bestrafte sie aufs härteste. Sie verklagten jetzt den Kaiser beim Papste. 2. Gregor Vii. Dieser, als Mönch Hildebrand geheißen, der Sohn eines Bauern, hatte sich ausgezeichnet durch Sittenreinheit und Eifer für die Kirche. Er wollte die Macht des Papstes vermehren und die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er verbot die Simonie, den Verkauf geistlicher Stellen (Ap. Gesch. 8,18), erneuerte den Cölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Priester, und forderte das Recht, Bischöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern (kaiserlichen Lehen) zu belehnen (die Investitur). 3. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte For- derung konnle der Kaiser nicht bewilligen. Er erklärte den Papst für abgesetzt. Dieser antwortete mit dem Banne und sprach die Unterthanen von dem Treu- eide los. Die Fürsten, die Heinrich haßten, erklärten ihm, daß sie einen anderen König wählen würden, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog, nur von seiner Gemahlin und wenig Getreuen begleitet, mitten im Winter über die Alpen und kam nach Kanossa, um Lossprechung zu erbitten. Erst nach drei Tagen sprach ihn der Papst vom Banne los, doch sollte er sich noch der Regiernngsgeschäste enthalten. Die deutschen Fürsten hatten inzwischen einen anderen König gewählt. In dem nun beginnenden Kriege kam derselbe um. — Heinrich zog nach Italien, eroberte Rom und setzte einen neuen Papst ein, der ihn zum Kaiser krönte. 4. Gregor entfloh und starb mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung!" Aber der Kaiser fand auch jetzt keine Ruhe; sein Sohn Heinrich empörte sich und setzte if)tt gefangen. Der Kaiser entfloh zwar, doch starb er bald darauf 1106. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst I 111 zu Speier beigesetzt.

11. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 9

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
dem Bann bedrohen. Ob das Mittel helfen wird? Wir werden es später sehen. Zusammenfassung: Vierte Einrichtung Gregors: Kein Laie darf einem Geistlichen die Investitur zum Bischofsamt erteilen. Zweck: Herrschaft des Papstes über die Bischöfe und ihre Länder, Schwächung der kaiserlichen Macht. Mittel: Drohung mit dem Bann gegen Laien und Geistliche. Überschrift: Verbot der Investitur durch Laien. Hauptzusammenfassung über die vier Einrichtungen Gregors. (Gesichtspunkte: Inhalt, Zweck, Mittel, Zusammenwirken der vier Bestimmungen). Gregor änderte die Papstwahl, damit der Oberherr der Kirche unabhängig würde vom Kaiser; Gregor verbot den Priestern die Ehe, damit die niederen Geistlichen allein dem Papst und der Kirche dienten und gehorchten; er verbot den Kauf geistlicher Ämter, damit die Kirche nur tüchtige Diener bekäme; er verbot die Investitur durch Laien, damit der Papst auch über die höheren Geistlichen und ihre Länder herrschen könne. v. Ob die Einrichtungen Gregors zweckmäßig und gut sind? Die Einrichtungen Gregors sind alle sehr zweckmäßig, d. h.' sie helfen ihm zur Erreichung seines Zweckes (Über den Nachweis im einzelnen siehe oben!), und erzeigt sich also hierbei als ein sehr kluger Mann; aber sie sind nicht alle recht und gut. Ganz berechtigt ist nur das Verbot der Simonie; denn es macht einem großen Unrecht ein Ende. Die Ordnung der P a p st w a h l könnte man ja auch loben, denn es ist recht, wenn die Kirche sich selbst ihr Oberhaupt wählt; aber doch durste Gregor nicht einfach dem Kaiser sein gutes Recht nehmen, sondern mußte sich mit dem Kaiser darüber einigen; er handelte rücksichtslos. Auch durch das Verbot der Priester-e h e nahm Gregor einfach ein Recht hinweg, das die Geistlichen seither besessen hatten; er handelte dabei auch gegen Gottes Einrichtung und den Willen des Heilands; am schlimmsten dabei war aber, daß er seinen Willen so streng und rücksichtslos durchführte. Sehr unrecht war auch das Verbot der Investitur; denn dadurch wollte ja Gregor dem Kaiser die Gewalt über sein halbes Reich rauben und sich selber aneignen, und es ist doch selbstverständlich, daß nur der Kaiser Land und Leute zu Lehen geben darf, und daß er Dienste dafür fordern muß. Recht wäre nur gewesen, wenn der Papst den Kaiser freundschaftlich dazu überredet hätte, nur solchen Geistlichen ein Bistum zu geben, die von der Kirche als tüchtig bezeichnet würden. Aber dem Kaiser und den Fürsten einfach die Verfügung über ihr Eigentum nehmen und daun jeden mit Bann und Entsetzung bedrohen, der sich das nicht gefallen läßt, das ist rücksichtslos und gewaltthätig. Zusammenfassung: So wählt Gregor zwar nur zweckmäßige Mittel und zeigt dadurch große Klugheit, aber er achtet nicht darauf, ob die Mittel recht und gut sind und ist bei ihrer Wahl und Ausführung hart und streng.

12. Nr. 25 - S. 11

1891 - Breslau : Hirt
Kaiser aus dem sächsischen Hause. — Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. \ [ der tapfere Konrad, des Kaisers Schwiegersohn, siel durch einen feindlichen Pfeil. — Die Ungarn wagten keinen Einfall ins Reich mehr; ums Jahr 1000 nahmen sie das Christenthum an. — 962 wurde Otto vom Papste, wie Karl d. Gr., den er sich zum Vorbild erwählt hatte, zum „Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation" gekrönt. — Bei seinem letzten Reichstage zu Quedlinburg erschienen huldigend die Fürsten der Böhmen und Polen, und die Dänen und Ungarn sandten Geschenke. Im Reiche herrschte Friede; der Wohlstand wuchs, auch in den jungen Städten. Mit Recht nannte man Otto den „Großen". Er starb 973. § 6. Heinrich Iv. und Papst (Gregor Vii. 1. Jugend und erste Regierungszeit. Nach dem sächsischen kam das fränkische Kaiserhaus zur Regierung. Der bekannteste Kaiser aus dem- selben ist Heinrich Iv. Sein Vater starb, als Heinrich erst 6 Jahre alt war. Die Erziehung des Königs leitete anfangs seine Mutter. Der sittenstrenge Erzbischof Hanno von Köln aber entführte später den jungen König, wurde sein Erzieher und riß die Regierung an sich. Mit großer Strenge wurde nun Heinrich behandelt, während Bischof Adalbert von Bremen, der nach Hanno den Knaben erzog, ihm die Befriedigung jeder Sinnenlnst gestattete und den hochfahrenden Sinn desselben nährte. — Erst 15 Jahre alt, wurde Heinrich für mündig erklärt und begann nach Laune und Willkür zu regieren. Beson- ders hart bedrückte er die Sachsen, so daß diese sich empörten. Sie vertrieben Heinrich aus der Harzburg und schonten selbst die Grüfte nicht. Im nächsten Jahre aber schlug sie Heinrich mit einem Städteheere und bestrafte sie aufs härteste. Sie verklagten jetzt den Kaiser beim Papste. 2. Gregor Vii. Dieser, als Mönch Hildebrand geheißen, der Sohn eines Bauern, hatte sich allsgezeichnet durch Sittenreinheit und Eifer für die Kirche. Er wollte die Macht des Papstes vermehren und die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er verbot die Simonie, den Verkauf geistlicher Stellen (Ap. Gesch. 8,18), erneuerte den Cölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Priester, und forderte das Recht, Bischöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern (kaiserlichen Lehen) zu belehnen (die Investitur). 3. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte For- derung konnte der Kaiser nicht bewilligen. Er erklärte den Papst für abgesetzt. Dieser antwortete mit dem Banne und sprach die Unterthanen von dem Treu- eide los. Die Fürsten, die Heinrich haßten, erklärten ihm, daß sie einen anderen König wählen würden, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog, nur von seiner Gemahlin und wenig Getreuen begleitet, mitten im Winter über die Alpen und kam nach Kanossa, um Lossprechung zu erbitten. Erst nach drei Tagen sprach ihn der Papst vom Banne los, doch sollte er sich lloch der Regierungsgeschäfte enthalten. Die deutschen Fürsten hatten inzwischen einen anderen König gewählt. In dem nun beginnenden Kriege kam derselbe um. — Heinrich zog nach Italien und eroberte Rom. 4. Gregor entfloh und starb mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung!" - Aber der Kaiser fand auch jetzt keine Ruhe; sein Sohn Heinrich empörte sich und setzte ihn gefangen. Der Kaiser entfloh zwar, doch starb er bald daraus 1106. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst 1111 zu Speierbeigesetzt.

13. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 162

1887 - Hannover : Meyer
162 74. Heinrich Iv. (Schluß). hängig von den Fürsten zu machen und allein an sich zu fetten, verordnet, daß hinfort alle Priester im Cölibat, d. h. im ehelosen Stande, leben sollten. Diejenigen, welche Frau und Kinder hätten, sollten sich von denselben trennen. Dieses Gebot rief viel Erbitterung und Widerstand unter den verheirateten Geistlichen hervor; aber Gregor war unbeugsam und setzte seinen Willen durch. Das wurde ihm besonders dadurch möglich, daß das Volk auf feiner Seite stand; denn man meinte damals sonderbarerweise, der Ehestand sei weniger heilig als das Cölibat und zieme sich nicht sür Geistliche. — Das Ziel von Gregors Streben war, die weltliche Macht der geistlichen völlig zu unterwerfen. Die Kirche sollte die Staaten beherrschen und der Papst der Herr der Welt sein; nur so, dachte er, könne es besser werden auf Erden. Also verkündigte er: Der Papst ist der Statthalter Christi, und alles muß ihm Unterthan sein. Der Papst gleicht der Sonne, der Kaiser dem Monde. Wie der Mond sein Licht nur von der Sonne hat, so sind Kaiser, Könige und Fürsten nur durch den Papst. Der Papst kann sie ein- und absetzen; er selbst aber steht nur unter Gott. So lehrte Gregor Vii., während der Herr Christus zu Pilatus spricht: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt", und zu seinen Jüngern: „Die weltlichen Könige herrschen, ihr aber nicht also." — Dieser Gregor also war es, den die Sachsen als Schiedsrichter anriefen. Ihm kam ihre Klage nicht ungelegen; denn nun hatte er die beste Veranlassung, der Welt zu zeigen, was es mit der Statthalterschaft Christi auf sich habe. 74. Heinrich Iv. (Schluß). 1 Heim ich im Streit mit (Sftegot*. Bald erschienen Gregors Gesandte in Goslar und forderten den Kaiser bei Strafe des Bannes auf,, in Rom zu erscheinen, um sich wegen der ihm zur Last gelegten Verbrechen zu verantworten. Heinrich war ebenso erstaunt wie erbittert über diese unerhörte Anmaßung. Es schien ihm zu wenig, die Gesandten einfach fortzujagen. Hatte doch fein Vater Päpste gemacht und beseitigt, warum sollte er nicht dasselbe können? Er berief die deutschen Bischöfe nach Worms und ließ den Papst für abgesetzt erklären. Dann schrieb er demselben einen Brief, der die Aufschrift trug: „An Hildebrand, den falschen Mönch!" und worin es zum Schluffe hieß: „Verlaß den angemaßten apostolischen Stuhl; ein Würdigerer soll ihn besteigen. Ich, Heinrich, durch Gottes Gnade König, rufe dir mit allen meinen Bischöfen zu: Steige herab! steige herab!" Nach dem Empfange dieses Schreibens sprach Gregor den Bannfluch über den Kaiser aus, verbot ihm die Regierung und entband alle seine Unterthanen von dem Eide der Treue. Eine ungeheure Aufregung bemächtigte sich infolge dieser Ereignisse aller Gemüter. Heinrich dachte nun zwar des Bannes spotten zu können; allein mit Schrecken mußte er innewerden, wie sehr er sich täuschte. Er konnte dem Papste nur trotzen, wenn Fürsten und Volk fest zu ihm standen und sich in der Treue gegen ihren König durch nichts wankend machen ließen..

14. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 27

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 27 — und Reich preisgeben, wenn ich dies Recht fahren lassen sollte. Weiter: Meine Krone stammt von Gott, nicht vom Papst; ich bin also nur Gott für meine Thaten verantwortlich und kann von niemand abgesetzt werden. Wenn der Kaiser hiermit den kecken Anspruch des Papstes auf_ die Reichsländer und sogar aus die oberste Gewalt im Reich (durch Lösung der Lehnseide) zurückwies, so erfüllte er nur seine kaiserliche Pflicht und wahrte als ein rechter Kaiser die Selbständigkeit, Ehre und Macht des Reiches. Zusammenfassung: So war in den Handlungen des Kaisers Unrecht und Recht gemischt (Simonie unrecht, Absetzung des Papstes unrecht, Zurückweisung der päpstlichen Ansprüche recht) und er zeigt sich also zwar einerseits pflichtvergessen, leichtsinnig, unklug, jähzornig, rachgierig, unbesonnen, ungerecht und gewaltthätig, aber andererseits auch als ein mutiger und thatkräftiger Verteidiger des kaiserlichen Rechtes und der Selbständigkeit des Reiches gegen die maßlosen Ansprüche Gregors; die wichtigste Pflicht des Kaisers hat er also mutig und mannhaft erfüllt. Schlußzusammenfassung: So ist in den Plänen und Handlungen der beiden Männer, die mit einander streiten. Recht und Unrecht mit einander gemischt. Aber gerade in dem Hauptpunkt (Unterordnung des Reiches unter den Papst oder Selbständigkeit des Reiches) müssen wir dem Kaiser Recht geben. Iii. 1. Stellt die Handlungen eines jeden der beiden Gegner zusammen! Gregor trifft wichtige Einrichtungen, droht mit dem Bann, bannt den Kaiser; Heinrich mißachtet die Einrichtungen, entsetzt den Papst. Ordnet diese Handlungen so, daß immer die vorausgehende die Ursache der folgenden ist! Gregor trifft vier wichtige Einrichtungen (nämlich . ..), Heinrich mißachtet (besonders . . .), der Papst droht mit dem Bann, Heinrich entsetzt den Papst, Gregor bannt und entsetzt den Kaiser — das ist die geschichtliche Reihenfolge. Welche dieser Handlungen sind die Ursache des Bannes? Die Einrichtungen, ihre Mißachtung, die Entsetzung des Papstes. Welches ist also die passende Überschrift zu allen Stücken und Abschnitten unserer seitherigen Erzählung? Die Ursache des Bannes oder (weil der Bann die wichtigste Handlung ist) der Bann und seine Ursache. Iv. 1. Papst Gregor Vii. traf vier wichtige Einrichtungen (1. 2. 3. 4). Der Kaiser Heinrich Iv. wollte sich dem nicht fügen (besonders 3 und 4). Da drohte ihm der Papst mit dem Bann. Doch Heinrich entsetzte den Papst auf dem Konzil zu Worms (Brief). Dafür bannte der Papst den Kaiser auf dem Konzil zu Rom und entsetzte ihn seines Reiches (Bannspruch). Überschrift: Die Ursache des Bannes oder der Bann und seine Ursache.

15. Nr. 24 - S. 11

1893 - Breslau : Hirt
Kaiser aus dem sächsischen Hause. — Heinrich Iv. und Papst Gregor Iii. 11 der tapfere Konrad, des Kaisers Schwiegersohn, fiel durch einen feindlichen Pfeil. — Die Ungarn wagten keinen Einfall ins Reich mehr; ums Jahr 1000 nahmen sie das Christenthum an. — 962 wurde Otto vom Papste, wie Karl d. Gr., den er sich zum Vorbild erwählt hatte, zum „Kaiser des römischen Reiches deutscher Nation" gekrönt. — Bei seinem letzten Reichstage zu Quedlinburg erschienen huldigend die Fürsten der Böhmen und Polen, und die Dänen und Ungarn sandten Geschenke. Im Reiche herrschte Friede; der Wohlstand wuchs, auch in den jungen Städten. Mit Recht nannte man Otto den „Großen". Er- starb 973. 8 6. Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 1. Jugend und erste Regierungszeit. Nach dem sächsischen kam das fränkische Kaiserhaus zur Regierung. Der bekannteste Kaiser aus dem- selben ist Heinrich Iv. Sein Vater starb, als Heinrich erst 6 Jahre alt war. Die Erziehung des Königs leitete anfangs seine Mutter. Der sittenstrenge Erzbischof Hanno von Köln aber entführte später den jungen König, wurde sein Erzieher und riß die Regierung an sich. Mit großer Strenge wurde nun Heinrich behandelt, während Bischof Adalbert von Bremen, der nach Hanno den Knaben erzog, ihm die Befriedigung jeder Sinnenlust gestattete und den hochfahrenden Sinn desselben nährte. — Erst 15 Jahre alt, wurde Heinrich für mündig erklärt und begann nach Laune und Willkür zu regieren. Beson- ders hart bedrückte er die Sachsen, so daß diese sich empörten. Sie vertrieben Heinrich ans der Harzburg und schonten selbst die Grüfte nicht. Im nächsten Jahre aber schlug sie Heinrich mit einem Städteheere und bestrafte sie aufs härteste. Sie verklagten jetzt den Kaiser beim Papste. 2. Gregor Vii. Dieser, als Mönch Hildebrand geheißen, der Sohn eines Bauern, hatte sich ausgezeichnet durch Sittenreinheit und Eifer für die Kirche. Er wollte die Macht des Papstes vermehren und die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er verbot die Simonie, den Verkauf geistlicher Stellen (Ap. Gesch. 8,18), erneuerte den Cölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Priester, und forderte das Recht, Bischöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern (kaiserlichen Lehen) zu belehnen (die Investitur). 3. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte For- derung konnte der Kaiser nicht bewilligen. Er erklärte den Papst für abgesetzt. Dieser antwortete mit dem Banne und sprach die Unterthanen von dem Treu- eide los. Die Fürsten, die Heinrich haßten, erklärten ihm, daß sie einen anderen König wählen würden, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog, nur von seiner Gemahlin und wenig Getreuen begleitet, mitten im Winter über die Alpen und kam nach Kanossa, um Lossprechung zu erbitten. Erst nach drei Tagen sprach ihn der Papst vom Banne los, doch sollte er sich noch der Negierungsgeschäfte enthalten. Die deutschen Fürsten hatten inzwischen einen anderen König gewählt. In dem nun beginnenden Kriege kam derselbe um. — Heinrich zog nach Italien, eroberte Rom und setzte einen neuen Papst ein, der ihn zum Kaiser krönte. 4. Gregor entfloh und starb mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung!" Aber der Kaiser fand auch jetzt keine Ruhe; sein Sohn Heinrich empörte sich und setzte ihn gefangen. Der Kaiser entfloh zwar, doch starb er bald darauf 1106. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst 1111 zu Speierbeigesetzt.

16. Teil 2 - S. 44

1911 - Leipzig : Dürr
— 44 — Bürgern der rheinischen Städte, vorab in Worms, und dann auch bei einigen Bischöfen. Trotzdem mußte der König (1074) den Sachsen Straflosigkeit und die Schleifung der königlichen Burgen zugestehen. Doch die erbitterten Bauern zerstörten nicht bloß die Burgen, sondern schändeten auch die Kirche und die Gräber auf der Harzburg. Dadurch hatten die Sachsen ihre Sache verdorben, und nun stellte sich der größte Teil der deutschen Fürsten auf Heinrichs Seite und sagte ihm zu einem Feldzug gegen die Sachsen Hilfe zu. Mit einem großen Reichsheere traf er dann an der Unstrut in der Nähe von Langensalza auf Otto von Nordheim, über den er einen glänzenden Sieg errang. Bald darauf unterwarfen sich die Sachsen; zahlreiche Güter wurden eingezogen, die königlichen Burgen wieder aufgebaut und die eingezogenen sächsischen Lehen mit schwäbischen und rheinischen Dienstmannen des Königs besetzt. Heinrich stand auf der Höhe seiner Macht. Da trat gegen ihn der Papst Gregor als neuer Gegner auf, dessen Macht er nicht gewachsen war. § 35. Heinrich Iv. und ^aplt Gregor Vii. 1. Gregor Vii. Sein eigentlicher Name war Hildebrand. Er stammte aus einer Bauernfamilie in Toskanien. Ein Oheim Hildebrands war Abt eines Klosters in Rom; zu demselben wurde der Knabe gegeben. Als er erwachsen war, kam er in das strenge Kloster Cluny in Frankreich. Wegen seiner außerordentlichen Begabung wurde er nach Rom berufen und war Ratgeber mehrerer Päpste. Fünf Päpsten hatte er treu gedient, da wurde er selbst zu der höchsten geistlichen Würde in der Christenheit erhoben und 1073 zum Papst gewählt. Er legte nun nach altem Brauch seinen Familiennamen ab und nannte sich Gregor Vii. Schon vorher, ehe er den päpstlichen Stuhl bestiegen hatte, war auf einer großen Kirchenver-sammlung bestimmt worden, daß der Papst fortan nur von einer Anzahl hoher Geistlichen, den Kardinälen, zu wählen sei, während er früher durch das römische Volk und den Adel gewählt und vom Kaiser bestätigt wurde. Durch diese Neuerung wurde die Papstwahl unabhängig vom Kaiser. 2. Die Reformbestrebungen Gregors Vii. Um die Kirche von jeder weltlichen Gewalt unabhängig zu machen, verbot Gregor als Papst die Einsetzung der Bischöfe durch den Kaiser (Investitur), er wollte sie selbst weihen und einsetzen. Auch erneuerte er ein früheres Verbot, nach welchem die Geistlichen nicht heiraten durften (Zölibat). 3. Husbrud) des Kampfes zwischen der weltlichen und geistlichen Macht. Diese Bestimmungen des Papstes berührten den Kaiser ernstlich; die Wahl und Einsetzung der Bischöfe war für ihn von der höchsten Wichtigkeit. Denn sie hatten nicht nur ein geistliches Amt, sondern verwalteten als Landesherren wohl die Hälfte aller deutschen Länder. Auf die Hilfe der Bischöfe hatte sich der Kaiser stets am meisten gestützt, und er hatte immer danach getrachtet, ihm ergebene und treue Männer mit den

17. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. V

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Inhaltsverzeichnis. Heinrich Iv. Seite Zur Einführung................................................................ 1 I. Die Ursache des Bannes..................................................... 3 1. Papst Gregor Vii. und seine Einrichtungen............................ 3 2. Der Streit zwischen Gregor Vii. und Heinrich Iv...................... 10 Ii. Die Wirkung des Bannes....................................................30 1. Der Abfall der Sachsen.................................................30 2. Der Abfall der übrigen Unterthanen....................................38 3. Die Erniedrigung Heinrichs auf dein Fürstentag zu Tribur ... 40 Iii. Die Lösung vom Banne................................................... . 48 1. Die Reise nach Canossa.............................................. . 48 2. Die Lösung vom Banne....................................... . . . 51 Iv. Die Wirknng der Lösung des Bannes....................................' 6 1 Die Wahl eines Gegenkönigs ............................................... 56 2. Der Bürgerkrieg in Deutschland.......................................' 60 V. Der neue Bann............................................................' 66 1. Die Kirchenversammlung in Rom........................................' 66 2. Der zwene Bannspruch.................................................' 67 Vi. Die Wirkung des neuen Bannes.............................................* 71 1. Die Einsetzung eines Gegenpapstes........................................ 71 2. Der Tod des Gegenkönigs.................................................. 72 3. Die Eroberung Roms........................................................ 75 4. Gregors Flucht und Ende....................................................78 Vii. Die Regierung und der Sturz des gebannten Kaisers............................. 85 1. Die Regierung Heinrichs....................................................85 2. Der Sturz Heinrichs........................................................89 Anhang 1: Der tote Kaiser im Banne...................................92 Anhang 2: Die Jugend Heinrichs Iv......................................... 96 Hauptzusammenfassung.......................................................97 Zur Ergänzung (Heinrich V.)...............................................100 Friedrich Barbarossa. Zur Einführung................................................................102 I. Friedrichs Wahl und erste Thaten....................................103 1. Friedrichs Wahl............................................................103 2. Friedrichs erste Thaten....................................................105

18. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 99

1855 - Heidelberg : Winter
99 §. 101. Das Kaiserthum und das Papstthum. drückte mit ihrer Hilfe den Aufstand. Seine schonungslose Behandlung der Besiegten aber führte die Einmischung des Papstes Gregors Vii. herbei. Dieser Gregor Vii. (mit seinem srühern Namen Hildebrand, eines Zimmermanns Sohn) war aus'eincm einfachen Mönch der Ratbgeber von fünf Päpsten, und dann selbst Papst geworden, und hatte stch vorgesetzt, die Kirche zu reinigen und die weltliche Macht der geistlichen zu unterwerfen. Zur Erreichung des ersten Zwecks schärfte er das Verbot der Simonie und übte strenge Zucht gegen unwürdige Geistliche. Um aber auch den andern Zweck zu erreichen, setzte er folgende Mittel in Bewegung: Er sprach l) den Köni- gen das Recht der Investitur, d. i. der Belehnung der Bischösfe mit Ring und Stab oder den Zeichen der geistlichen Rechte, ab; führte 2) das Gebot des Cöli- bats durch, um die Geistlichen von den Fürsten unabhängig zu machen; be- hauptete 3) daß der Papst über den Concilien stehe, und nahm 4) das Recht in Anspruch, als Statthalter Christi auf Erden Könige ein- und abzusetzen. Und der willcnsgewaltige, unbeugsame Gregor war der Mann, auch durchzu- setzen, was er sich vorgenommen. Er forderte Heinrich auf, sich vor feinem Stuhl zu verantworten, und als dieser im Zorn den Papst durch die deutschen Bischöffe abfetzen ließ, belegte ihn Gregor mit dem Bannfluch. Da nun die deutschen Fürsten mit der Wahl eines neuen Königs drohten, wenn er nicht binnen Jahresfrist vom Banne freigesprochen würde, so gieng Heinrich, um seine Krone nicht zu verlieren, im Winter 1077 nach Italien, wo ihn Gregor drei Tage lang im Büßerhemd im Schloß- hofe zu Canossa stehen ließ, bis er ihn vom Banne löste. Da aber die Deutschen dennoch in der Person Rudolfs von Schwaben einen Gegenkönig aufstellten, so ermannte sich Heinrich, schlug feine Gegner, und zog nun mit einem Heer nach Italien, eroberte Rom und ließ sich daselbst durch einen von ihm gewählten Papst krönen. Gregor wurde aus der Engelsburg, in der er sich vertheidigte, von dem Nor- mannenherzog von Apulien Robert Guiscard, befreit, der ihn mit nach Salerno nahm, wo er ein Jahr darauf starb (1085). Die letzten Jahre des durch Leiden geläuterten Kaisers wurden durch Kämpfe mit zwei andern Gegenkönigen getrübt, und der Kummer über seine eigenen Söhne, welche, vom Papste dazu ermuntert, sich gegen ihn empörten, brach ihm das Herz. Von seinem Sohne Heinrich gefangen und zur Abdankung gezwungen, starb er zu Lüttich 1106. Heinrich V. (1106—1125) gerieth gleich nach seiner Thronbestei- gung mit demselben Papst, der ihm zur Verfolgung seines Vaters be- hilflich gewesen, wegen der Investitur in einen Streit, der bis zum Jahr) 122 dauerte, wo er durch das Wormser Concordat dadurch beigelegt wurde, daß der Papst die Bischöffe in Ansehung ihrer geistlichen Rechte 7*

19. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 16

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 16 — Viii. Papli Gregor Vii. und Kaiser Heinrich Iv. 1. Papst Gregor Vh. und sein Streben. Er hieß früher Hildebrand und hatte von seinem Oheim eine sorgfältige Erziehung in einem Kloster erhalten. Als Priester leuchtete er in Rom durch Eifer, Strenge und Sittenreinheit hervor. Unter 5 Päpsten war er der vertraute Rathgeber. Seine Wahl zum Papste erfolgte auf einen Ruf aus der Volksmenge: „Hildebrand soll unser Bischof fein!" Mit starker Hand ergriff er die Zügel des Kirchenregiments. Er wollte die Kirche im Innern läutern und nach außen allmächtig machen. Mit Scharfsinn und unbeugsamer Festigkeit ging er seinen Weg und obsiegte endlich über alle Hindernisse. Er schuf das Kollegium der Kardinäle, das den Papst zu wählen hat, verbot die Simonie, d. h. den Kauf und Verkauf geistlicher Stellen, führte den Cölibat, das ist die Ehelosigkeit der Priester, durch und beanspruchte das Recht der Investitur, d. H. der Belehnung von Bischöfen mit Ring und Stab (mit dem geistlichen Amte und dem weltlichen Bisthume). 2. Kaiser Heinrich Iv. hatte feinen Vater schon im 6. Jahre verloren, ©eine Mutter erzog den lebhaften Knaben mit zu viel Milde. Der Erzbischof' Hanno von Köln, der ihn auf ein Rheinfchiff locken und entführen ließ, wollte durch Strenge, ja Härte feinen Leichtsinn zügeln. Unter der Vormundschaft des Bischofs Adalbert von Bremen ließ man ihm allen Willen, ja verdarb ihn durch Schmeichelei und Sinnenlust. Als König wohnte er meist zu Goslar, behandelte aber seine sächsischen Unterthanen mit so großer Härte, dass sie sich endlich gegen ihn empörten, ihn zur Flucht nöthigten, seine Schlösser, besonders seine geliebte Harzburg, zerstörten und die Gebeine der ©einen in den Grüften schändeten. Mit Hülfe der Städte sammelte Heinrich ein Heer, schlug die Sachsen bei Langensalza und strafte sie mit großer Härte. 3. Kaiich f zwischen Kaiser und Papst. Der Papst, welcher sich mit der Sonne, den Kaiser mit dem Monde verglich, ermahnte den Kaiser zur Mäßigung und gebot ihm, wegen Nichtachtung der päpstlichen Anordnungen Buße zu thun. Der ergrimmte Kaiser ließ hieraus den Papst durch eine Versammlung von Bischöfen abfetzen und schrieb ihm: „Wir Heinrich, von Gottes Gnaden König, und alle Bischöfe sagen dir, dem falschen Mönch Hildebrand: Steige herab von dem angemaßten apostolischen Stuhle, steige herab!" Der Papst sprach hieraus den Bannfluch über den Kaiser, schloss ihn damit ans aller kirchlichen Gemeinschaft und entband Fürsten und Volker von dem Eide der Treue. Die Fürsten, welche Heinrich nicht liebten, drohten nun, einen andern König zu wählen, wenn er binnen Jahresfrist nicht vom Banne los sei. Da zog der verlassene Kaiser mit feiner treuen Gattin, einem 2jährigen Söhnlein und einigen Dienern im Winter über die

20. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 82

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 82 - Die Einsetzung eines Gegenpapstes; der Tod des Gegenkönigs; die Eroberung Roms; Gregors Flucht und Ende. Kurze Erzählung der Ereignisse. Iii. 2. Rückblick auf Leben und Wirken Gregors. Lebensgang: Bauernsohn,Hildebrand, Mönch, Ratgeber,Kardinal, Papst (22 Jahre), Kamps mit Heinrich, Höhepunkt: Canossa, tiefster Punkt: Flucht aus Rom und Tod in der Verbannung. Th aten: 4 Einrichtungen, erster Bann (Sieg in Canossa), zweiter Bann (Niederlage in Rom). Eigenschaften. Vorzüge: klug, mutig, ausdauernd, fester Wille, Sorge für die Kirche, Kampf für Gerechtigkeit. Fehler: rücksichtslos, hart, grausam, falsch, anmaßend, herrschsüchtig. Diese Fehler zeigte er aber nur im Kampfe für seinen Plan; sein persönlicher Lebenswandel war rein und ohne Tadel. Lebensziel und Mittel zu diesem Ziel. Seine Thaten und Eigenschaften, seine Tugenden und Fehler standen im Dienst seines höchsten Zieles: Reinigung und Besserung der Kirche, Herrschaft des Papstes (als des Stellvertreters Gottes) über die Kirche, über die Christenheit und über alle irdischen Reiche, zur Herstellung des Reiches Gottes, zur Unterdrückung des Bösen, zur Besserung und Beglückung der Menschen. Schlußurteil: Gregor lebte und wirkte, kämpfte und sündigte, handelte und litt für ein großes Ziel, das er für gut und göttlich hielt: Herrschaft Gottes auf Erden („Gerechtigkeit"); aber sein Ziel war ein Irrtum und ein Unrecht, weil er den Papst mit Gott und die Kirche mit dem Reiche Gottes verwechselte. Seine Herrschsucht war zwar edel, aber es war doch Herrschsucht. 1y. 2. Kurze Zusammenstellung von Gregors Leben und Wirken: Lebensgang, Thaten, Eigenschaften, Ziel; Schlußurteil. Iii. 3. Gregor hat sich geirrt, als er die Kirche und sich zum Herrn des deutschen Reiches und aller Reiche machen wollte. Welches ist denn aber das rechte Verhältnis von Reich und Kirche, Kaiser und Papst? Wir haben schon früher (cf. St. Iv der 1. 2 und 4. Einheit) darüber einige wichtige Sätze gelernt. Wiederholung berselben. Aber aus unserer letzten Geschichte können wir das noch viel genauer lernen. Vergleichen wir zunächst, wie steh Heinrich beim ersten und beim zweiten Bann gegen Gregor verhielt. Das erste Mal: Bußfahrt über die Alpen, Zurückweisen des Schwertes der Lombarben, breitägige Buße, Bitten, Thränen — das zweite Mal: Heereszug über die Alpen, Herangehen aller befreundeten Schwerter, breijähriger Kampf, 4 Angriffe auf Rom, kühner Ansturm, zähe Ausbauer, Blut und Eisen. Woher biefe Veränderung? Erinnerung an den zweiten Bannspruch (Kaisertümer und Königreiche) sowie an Heinrichs Botschaft an die Römer (vergl. viertes Stück, Iib). Heinrich hat inbessen eingesehen, daß der Papst