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1. Friedrich der Große - S. 40

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 40 — goldenen Etui ab, das er in seiner Westentasche trug. Man mußte ihn, als alles verloren war, fast mit Gewalt aus dem Schlachtgetümmel reißen. Verzweifelnd rief er: „Gibt es denn keine verwünschte Kugel für mich?" Auch das Jahr 1760 war ein Angstjahr. Nachdem Friedrich 14 Tage lang vergeblich Dresden belagert hatte, eilte er nach Schlesien und suchte eine Vereinigung der Russen und Österreicher zu verhindern. Bei Liegnitz schlug er am 15. August 1760 nach dreistündigem Kampfe die Feinde in die Flucht. Nun konnte sich Friedrich gegen Daun wenden, der sich mit den Reichstruppen vereinigt hatte und Sachsen behaupten wollte. Am 3. November 1760 kam es bei Torgau zur Schlacht. Es war einer der schwersten Kämpfe, die Friedrich zu bestehen hatte. Als die Schlacht bereits verloren schien und Dann schon Siegesnachrichten nach Wien gesandt hatte, gelang es dem mutigen und unerwarteten Eingreifen des Generals v. Zieten, den Sieg an die preußischen Fahnen zu fesselu. Der Torgauer Sieg machte den König zum Herrn von fast ganz Sachsen. Da Friedrich auch im folgenden Jahre der Übermacht der Feinde nur ein verhältnismäßig kleines, noch dazu meist aus Neulingen bestehendes Heer entgegenstellen konnte, beschränkte er sich ganz auf die Verteidigung, ließ Sachsen durch den Prinzen Heinrich decken und beschützte Schlesien, indem er bei Bunzel-witz ein festes Lager bezog, in dem ihn die Feinde nicht anzugreifen wagten. Während der Nächte mußten die Soldaten schlagfertig dastehen, bei Tage konnten sie schlafen. Der König teilte mit seinen Truppen alle Entbehrungen und Anstrengungen. Seine Nächte brachte er oft auf einem Bund Stroh unter freiem Himmel zu. Insbesondere weilte er gerne bei seinem tapferen General v. Zielen, um sich bei ihm Rat und Trost zu holen; denn im Lager der Preußen traten allerhand Krankheiten auf, auch wurden die Lebensmittel knapp. Da klagte der Köuig seinem treuen Waffengefährten: „Es kann nicht länger gehen, und es wird nicht gut enden." „Doch, Eure Majestät", erwiderte Zieten, „es wird alles noch gut werden. Nur dürfen Sie das Vertrauen nicht verlieren." „Hat Er sich vielleicht einen neuen Verbündeten verschafft?" fragte der König. — „Nein, ich wüßte keinen anderen als den Alten dort oben, und der verläßt uns nicht." — „Ach, der tut keine Wunder mehr." — „Das ist auch gar nicht nötig. Er streitet dennoch für uns und läßt uns nicht sinken." Und Zieten behielt recht. Als die Russen und Österreicher den König zwanzig Tage lang eingeschlossen hatten, mußten die Russen abziehen, weil es ihnen gänzlich an Lebensmitteln fehlte. Darob herrschte bei den Preußen großer Jubel, und der König sagte zu Zieten: „Er hat doch recht gehabt. Sein Verbündeter hat getreulich Wort gehalten.-"

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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 134

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 134 — Bruder, Prinz Heinrich, sollte die Mark Brandenburg gegen die Russen und der General Fongus Schlesien gegen Laudon schützen. Landshut, Liegnitz. — Der vierfachen Übermacht des letzteren gelang es jedoch, den General Fouqus nach hartnäckigem Kampfe bei Landshut zu schlagen und gefangen zu nehmen. Nachdem Friedrich Dresden vierzehn Tage lang vergeblich belagert hatte, eilte er noch Schlesien und suchte eine Vereinigung der Russen und Österreicher zu verhindern. In der Gegend von Liegnitz bezog er ein festes ßnger. Hier wollten ihn seine Feinde von allen Seiten angreifen und vernichten. Der König aber, der von diesem Plane Kunde erhalten hatte, veränderte in der Nacht heimlich seine Stellung, fiel unerwartet über die Österreicher her und schlug sie nach dreistündigem Kampfe vollständig in die Flucht. Torgau. — Trotz dieses Sieges war Friedrichs Lage immer noch schlimm genug. Die Russen hatten sich nach Brandenburg gewandt und Berlin eingenommen; aber auf die Nachricht, daß Friedrich im Anzuge sei, zogen sie schleunigst ab. Nun konnte sich der König gegen Daun wenden, der sich mit den Reichstruppen vereinigt hatte und Sachsen behaupten wollte. Am 3. November 1760 kam es bei Torgau zur Schlacht. Es war einer der schwersten Kämpfe, die Friedrich zu bestehen hatte. Als die Schlacht bereits verloren schien und Dann schon Siegesnachrichten nach Wien gesandt hatte, gelang es dem mutigen und unerwarteten Eingreifen des Generals Zieten, den Sieg an die preußischen Fahnen zu fesseln. Der Torgauer Sieg machte Friedrich zum Herrn von fast ganz Sachsen. Er nahm für den Winter seinen Aufenthalt in Leipzig, wo er den Dichter Gellert kennen und schätzen lernte. Dresden und dessen Umgebung hielten die Österreicher besetzt. Das Jahr 1761. Trotzdem das Jahr 1760 für Friedrich glücklich geendet hatte, war seine Lage im Frühjahr 1761 ungünstig genug, zumal der Nachfolger des Königs von England, Georg Iii., das Bündnis mit Preußen aufhob und mit Frankreich Frieden schloß. Da Friedrich auch diesmal der Übermacht der Feinde nur ein verhältnismäßig kleines Heer, das dazu größtenteils aus Neulingen bestand, entgegenstellen konnte, so beschränkte er sich ganz auf die Verteidigung, ließ Sachsen durch den Prinzen Heinrich decken und schützte Schlesien, indem er bei Bunzel- witz ein festes Lager bezog, in welchem ihn die Feinde nicht anzugreifen wagten. Doch gelang es den Österreichern unter Laudon, durch Überfall Schweidnitz, Friedrichs stärkste Festung in Schlesien, zu erobern, während die Russen das heldenmütig verteidigte Kolberg, den einzigen Stützpunkt in Pommern, nach langer Belagerung einnahmen. So waren halb

2. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 63

1903 - Berlin : Nicolai
63 Das erfolgloseste Jahr (1760)* Schwer war der Verlust 1760 an Menschenleben, den die Preußen erlitten hatten; immermehr schwanden die Hilfsmittel des Königs und droheten endlich ganz zu versiegen. Er mußte von jetzt ab den Krieg verteidigungsweise führen. Und doch standen noch heftige Kämpfe bevor. Schlesien war wieder in die Hände der Österreicher gefallen; ihre beiden Feldherren standen bereit, es gegen Friedrich zu verteidigen. Da eilte der König von der Elbe herbei und schlug Laudon bei Liegnitz, ehe ihm Daun zu Hilfe kommen konnte. Aber der letztere drohte ihm Sachsen zu entreißen, während die Russen unter Tottleben in Berlin einrückten und der Stadt eine hohe Brandschatzung auferlegten. Friedrich eilte zur Elbe. Bei Torgau traf er auf Daun. Hier entbrannte eine mörderische Schlacht. Vergebens führte der König seine Truppen selbst gegen den Feind. Die feindlichen Geschütze warfen sie reihenweise zu Boden; er selbst wurde verwundet. Am Abend schien die Schlacht verloren. Da gelang es dem kühnen Husarengenerale Zieten, dem Feinde in den Rücken zu kommen; andere Generale griffen wieder an, und endlich blieb den Preußen der Sieg. Das schwerste Jahr (1761), Friedrich war mit dem Ausgange 1761 des Jahres 1760 Sieger geblieben. Allein seine Lage blieb eine verzweifelte. Die alten Krieger waren meist gefallen; Neulinge mußten eingestellt werden. Preußen war durch die Drangsale des Krieges ermattet; auch andere Länder, wie Sachsen, aus denen der König seine Mittel für den Krieg meist bezogen hatte, waren erschöpft. Die Leiden des langen blutigen Krieges waren länger vom Volke kaum zu ertragen. Friedrich verschanzte sich bei Bunzelwitz (bei Schweidnitz) so stark, daß die Feinde ihn nicht anzugreifen wagten. Aber mit schwerer Sorge sah der König, mit Zuversicht sahen seine Feinde in die Zukunft. Der König klagte dem alten Zieten seine Not. Dieser aber tröstete ihn es werde noch alles gut werden. „Hat er sich etwa einen neuen Verbündeten angeschafft, Zieten?" fragte der König. „Nein, Majestät," erwiderte Zieten, „nur den alten dort oben, der verläßt uns nicht!" „Ach," sagte der König, „der tut keine Wunder mehr." „Deren braucht's auch nicht," entgegnete Zieten, „er streitet dennoch für uns und läßt uns nicht sinken." Der Glückswechsel (1762). Schließlich hätte Friedrich, so 1762 heldenmütig er auch gegen die Übermacht rang, doch unterliegen

3. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 86

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
86 Held des deutschen Volkes. — 4) Leuthen. Friedrich mußte schleunigst wieder nach Schlesien, wo die Österreicher mit 70000 Mann erschienen waren und Breslau 5. genommen hatten. Am Morgen des 5. Dezember zogen die 35000 Preußen bei dem Dorfe Leuthen (westlich von Breslau) dem Feinde entgegen; am Abend standen sie siegreich auf dem winterlichen Schlachtfelde und sangen: „Nun danket alle Gott!" Um den großen Unterschied in der Zahl der beiderseitigen Truppen auszu- gleichen, hatte Friedrich die schiefe Schlachtordnung angewandt, indem er den einen Flügel verstärkte und zum Angriff bestimmte, während der andere sich zurück- halten mußte25). Die Österreicher mußten Schlesien verlassen, und Breslau ergab sich. 1758 d) 1758. 1) Krefeld. Nach der Schlacht bei Roßbach erhielt Prinz Ferdinand von Braunschweig, ein preußischer General, die Aufgabe, den Westen gegen die Franzosen zu schützen. Er führte den Oberbefehl über das deutsch-englische Hilfsheer, das vorwiegend aus Hannoveranern, Braunschweigeru und Hessen be- stand. Bei Krefeld besiegte er die Franzosen nach erbittertem Kampfe. (1759 schlug er sie abermals bei Minden.) — 2) Zorndorf. Unterdessen waren die Russen in die Neumark eingefallen und unter schrecklichen Verwüstungen bis Küstrin 25. vorgedrungen. Friedrich eilte herbei, und bei Zorndorf kam es am 25. August Aug. gur blutigsten Schlacht des Krieges. Die Preußen siegten zwar, erlitten aber große Verluste. Der Sieg war vor allem den unwiderstehlichen Reiterattacken des Generals Seydlitz zu verdanken. — 3) Hochkirch. Von hier eilte Friedrich nach Sachsen, wo der bedachtsame Daun mit einer großen Armee stand. Bei Hoch- kirch bezog Friedrich im Angesichte des Feindes, vertrauend auf die Vorsicht seines Gegners, ein offenes Lager. Aber in finsterer Herbstnacht, während alles im Lager schlief, überfielen ihn die Österreicher und brachten ihm bedeutende Verluste bei. Doch behauptete er Sachsen und Schlesien. 1759 6) 1759. Kunersdorf. Die Russen drangen wiederum gegen die Oder vor und vereinigten sich mit den Österreichern. Friedrich stellte sich dem Feinde bei Kunersdorf entgegen; aber die Schlacht endete mit einer schweren Niederlage für ihn. Nach neunstündigem Marsch und sechsstündigem Kampf in glühender Augustsonne versagten seine Krieger unter dem furchtbaren Kugelregen, als es galt, durch eine tiefe Schlucht hindurch die dahinter gelegenen Höhen zu erstürmen. Friedrich war der Verzweiflung nahe und glaubte seinen Staat verloren. 1760 k) 1760. 1) Liegnitz. Doch bald lächelte ihm wieder das Glück. Als ihn die Feinde 1760 bei Liegnitz von drei Seiten umstellten, änderte er plötzlich seine Stellung, ließ aber an dem alten Lagerplatze durch Husarenpatrouillen die Wacht- feuer unterhalten und täuschte so die Feinde. Nach kurzem Kampfe errang er den Sieg und verhinderte dadurch die Vereinigung der Österreicher und Russen. — 2) Torgau. Einige Monate später griff er die Österreicher, die fast ganz Sachsen zurückerobert hatten, bei Torgau an, wo sie auf den Süptitzer Höhen eine starke Verteidigungsstellung innehatten. Friedrich faßte sie von Norden, während Zieten sie von Süden her umging. Ganze Reihen von Friedrichs Grenadieren wurden nieder- geschmettert, und ohne einen Erfolg errungen zu haben, verbrachte er in einer Dorf- kirche eine bange Nacht. Erst am Morgen erfuhr er, daß Zieten am Abend die Höhen erstiegen hatte; nun wurden die Österreicher in die Flucht geschlagen, und

4. Die neue Zeit - S. 223

1895 - Leipzig : Dürr
— 223 — die Russen gingen über die Oder zurück, die Österreicher nach Sachsen. Dieses Land zu erhalten, war nun Friedrichs nächste Sorge, aber Daun folgte ihm und lagerte sich bei Torgau. Äon hier mußte er vertrieben werden, wenn Sachsen nicht verloren gehen sollte. Friedrich beschloß, ihm eine Schlacht anzubieten, obgleich sein Heer nur halb so groß war als das österreichische. Ties ist die Schlacht bei Torgau am 3. November 1760. Der König übergab dem General Zieten 10 000 Mann, mit denen er den Feinden in den Rücken fallen sollte. Er selbst eröffnete mit den übrigen Truppen den Stnrm auf das Lager. Bis in die Nacht hinein wurde ohne Entscheidung gestritten, dann brach Friedrich den Kampf ab, um ihn am andern Morgen von neuem zu beginnen, aber in der Ferne hörte man noch immer Kanonendonner. Friedrich durchwachte die Nacht in der Kirche des Dorfes Elswig; auf der untersten Stufe des Altars sitzend entwarf er den Schlachtplan für den nächsten Tag und erteilte Befehle. Als er in dem ersten Morgenschimmer ausritt, um zu sehen, was er thun könne, kam plötzlich Zieten mit seinen Husaren herangesprengt und meldete, daß die Schlacht gewonnen sei; erst gegen Mitternacht hatte er die Feinde zum Weichen gebracht. Sachsen war wieder erkämpft, und von neuem Mute beseelt, mit neuen Entwürfen beschäftigt, verlebte der König den Winter in Leipzig. Hier vergaß er die schweren Sorgen im Umgang mit Freunden und Sdehrten, auch Gellert ließ er sich vorstellen, f Aber das Jahr 1761 verhieß zunächst keine Erlösung. Friedrich kam der völligen Erschöpfung immer näher, fein Glücksstern schien erlöschen zu wollen. Seine Kasse war leer, sein Heer zusammengeschmolzen; woher Geld, woher Rekruten nehmen, da ganze Provinzen, Südschlesien, die Neumark, Preußen, Westfalen, von den Feinden überschwemmt, ausgeplündert und ausgesogen waren! Zum Unglück starb auch noch Georg Ii. von England, und der erste Minister Georgs Iii., Lord Bute, verhinderte die Weiterzahlung der Subsidien. Friedrich selbst suchte Schlesien zu behaupten, obgleich Laudon und der russische General Buturun mit gewaltigen Heeren ihm gegenüber standen. Der König verschanzte sich in der Nahe von Schweidnitz in einem Lager, das einer Festung glich. Zu seinem Glück waren die Russen und Österreicher nicht einig, sonst wäre er trotzdem erdrückt worden. Als er aber ans diesen Zwist vertrauend etwas südlicher zog, um die Österreicher zu isolieren und womöglich zu schlagen, überfiel Laudon die Festung Schweidnitz und nahm sie im Sturme. Nun konnte Friedrich nicht hoffen, die Österreicher wieder aus Schlesien zu vertreiben. Gegen Ende des Jahres fiel auch Kolberg in die Hände der Russen und Schweden, die es seit dem August zu Wasser und zu Lande be-

5. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 64

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 64 — Der König selbst geriet in größte Lebensgefahr und entging nur durch die Tapferkeit und Schnelligkeit seiner Umgebung der Gefangenschaft. Auf einen Zettel schrieb er dem Minister Finkenstein: „Es ist alles verloren, retten Sie die königliche Familie! Ich werde den Sturz des Vaterlandes nicht erleben." In der That schien jetzt alles verloren, wenn nicht die göttliche Vorsehung das Schlimmste abwendete. Dies geschah aber und zwar durch — die Eifersucht der feindlichen Heerführer. Der russische schrieb an den österreichischen: „Ich habe nun zwei Schlachten gewonnen, ehe ich weiter vor-rücke, erwarte ich Nachricht von zwei Siegen der Österreicher." — Dadurch wurde Berlin, das so leicht zu nehmen war, ja der ganze preußische Staat vorläufig gerettet. Freilich ging Dresden inbeffen wieder verloren und der General Fink wurde bei Maxen mit 11000 Mann gefangen. Das war der sogenannte „Finkenfang". Das mußte Friedrich nun freilich zu verschmerzen suchen, war doch die größte drohende Gefahr diesmal vorübergegangen. Dresden wurde im folgenden Jahre (1760) zwar bombardiert, wobei 5 Kirchen und 416 Häuser zerstört wurden, aber wiedergewonnen konnte es nicht werden. Doch verrichteten die Preußen besonders bei Torgau Wunder der Tapferkeit. Auch hier schien anfangs der Ausgang des Kampfes sehr zweifelhaft. In trüben Gedanken überlegte der König in der Nacht den neuen Schlachtplan. Am Morgen aber konnte ihm General Hans Joachim von Zieten die frohe Nachricht bringen, daß er inzwischen die Schlacht gewonnen habe. Nun konnte Friedrich doch den Winter in Sachsen zubringen. Dresden freilich blieb verloren. Sein Hauptquartier nahm er in Leipzig. Noch war ein schlimmes Jahr durchzumachen, 1761. Die Russen und Österreicher hatten sich in Schlesien vereinigt, und ihr Heer war fast 3mal so stark wie das preußische, das aus 50 000 Mann bestand. Friedrich bezog deshalb ein sestes Lager. Tag und Nacht blieben die Preußen unter den Waffen, bis endlich die Russen nördlich abzogen. In dieser Zeit war Friedrich von schweren Sorgen niedergedrückt gewesen. General Zieten, ein tapferer und sehr frommer Mann, tröstete ihn oft. Es werde noch alles gut werden, sagte er. Als er dies auch einst behauptete, fragte ihn der König mit schmerzlichem Lächeln, ob er ihm etwa einen Bundesgenossen verschafft habe? „Nein!" antwortete Zieten, „nur den bisherigen da oben, der verläßt uns gewiß nicht!" — „Ach," entgegnete der König, „der thut keine Wunder mehr." „Und solcher braucht's auch nicht," antwortete der General, „er streitet dennoch für uns und läßt uns nicht sinken." —Als nun die Russen abgezogen waren, schöpfte Friedrich wieder Mut und sagte zu Zieten: „Er hat damals doch Recht gehabt; sein Alliierter (Bundesgenosse) hat Wort gehalten!" — Dennoch erwartete Friedrich mit schwerem Herzen das Jahr 1762. Schon war halb Schlesien und halb Sachsen verloren, und die Russen konnten gar leicht noch den Angriff auf Berlin machen, den sie nach der Schlacht bei Kuunersdorf unterlassen hatten. Da brachte das Neujahr 1762 den ersten Hoffnungsstrahl nach langer, trüber Sorgennacht. Am 5. Januar starb

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 157

1905 - Breslau : Handel
5. Friedrich Ii., der Große. 157 Gefangenschaft geriet. Darauf wandte er sich nach der Oder, um den unter Tschernitschew anrückenden Russen die Hand zu bieten. Deshalb hob Friedrich die Belagerung von Dresden auf und zog, begleitet von gewaltigen Heeresmassen unter Daun, nach Schlesien. Bei Liegnitz lagerte er mit seinem 30000 Mann starken Heere. Um ihn herum standen die viermal so starken Österreicher und Russen. In der Nacht zum 15. August sollten die Preußen, wie einst bei Hochkirch, überfallen is. Aug. werden. Friedrich erhielt jedoch rechtzeitig Kunde vom Vorhaben der 1760 Feinde. Er verließ deshalb mit seinem Heere im Dunkel der Nacht das Lager, dessen Wachtfeuer zur Täuschung der Feinde von Bauern unterhalten werden mußten, und stellte es auf den benachbarten Höhen in Schlachtordnung. Als Laudon beim ersten Tagesgrauen anrückte, stieß er plötzlich auf die Preußen. Im Vertrauen auf Dauns Hilfe nahm er den Kampf an. Aber dieser erschien nicht, denn er erhielt erst spät von der veränderten Sachlage Kenntnis und sah sich überdies durch eine unter Zieten ihm gegenüber aufgestellte Heeresabteilung am Eingreifen verhindert. So mußte Laudon nach zweistündigem Kampfe die Schlacht verloren geben und den Rückzug antreten. Noch an demselben Vormittage brach Friedrich mit allen Verwundeten, den Tausenden von Gefangenen und allem Heergerät gegen die Russen auf, die bei seiner Annäherung Schlesien räumten. Dagegen konnte er . es nicht hindern, daß eine österreichisch - russische Heeresabteilung im Oktober Berlin brandschatzte. Doch verscheuchte die Nachricht seines Anmarsches die ungebetenen Gäste nach sechs Tagen. Am 3. November 3. Nov. griff er die Verschanzungen Dauns bei Torgau an, wo Zieten bei ein- 1760 brechender Nacht den Sieg für die Preußen entschied. 1761. Als im Sommer 1761 die Österreicher sich wieder mit den Russen vereinigten, bezog Friedrich, der sein schwaches Heer nicht der Gefahr einer Niederlage aussetzen wollte, ein befestigtes Lager bei Bunzelwitz unweit Schweidnitz. Nachdem die vereinigten Gegner ihn hier drei Wochen lang belagert hatten, rückten sie ab, ohne einen Angriff gewagt zu haben. Die Feinde durften die Hoffnung hegen, daß sie auch ohne erneute Anrufung des Schlachtenglückes in dem langen Kampfe den endgültigen Sieg erhalten würden. Eben damals stellte England, wo Georg Ii. gestorben war, die Zahlung der Hilfsgelber ein. Die preußischen Provinzen, welche sich noch in der Gewalt ihres Königs befanden, waren völlig erschöpft, das kleine Preußen war daran, sich zu verbluten. 1762. Der Anfang 1762 erfolgte Tod der russischen Kaiserin Elisabeth änderte die Sachlage plötzlich, denn ihr Neffe und Nachfolger Peter Iii. war ein Bewunderer Friedrichs. Er schloß mit Preußen einen für letzteres sehr vorteilhaften Frieden, in dem er die besetzten

7. Die Neuzeit - S. 90

1881 - Berlin : Gaertner
90 1521 — 1786: Die übrigen europäischen Staaten und die Zeit Friedrichs d. Gr. 1758 Während Friedrich 1758 einen Feldzug nach Mähren unternahm von wo ihn Laudon und Daun verdrängten, drangen die Russen unter den gröfsten Plünderungen bis nahe an Berlin, In der mörderischen und lange schwankenden Schlacht (Seydlitz) von Zorndorf siegte Friedrich. Aber die Russen weiter zu vertreiben, hinderten ihn die Fortschritte der Feinde in Sachsen gegen die schwachen Streitkräfte semes Bruders Heinrich. Als er selbst ihm zu Hilfe eilte, wurde er in der äufserst ungünstigen Stellung bei Hochkirch nachts von Laudon überrascht und im grausenvollen Kampfe geschlagen. Jedoch machte Friedrich seinen Fehler gut durch seinen geschickten Rückzug und behauptete sich in Sachsen wie in Schlesien. Schon jetzt seiner besten Truppen und der Mittel zur Kriegfüh- 1759 rung beraubt und in grofsem Mifsmute, war er entschlossen 1759 gegen die räuberischen Russen, welche vom tollkühnen Wedell auf ihrem Marsche von Preußen durch Polen an die Oder nicht hatten aufgehalten werden können und sich auf den Höhen von Kunersdorf mit einem Teile der Oesterreicher unter Laudon verbanden, einen Vernichtungskampf zu wagen. Schon hatte Friedrich durch wiederholte Angriffe die Russen zurückgedrängt, da er aber noch mit den tod-matten Truppen den Spitzberg, bei dessen Besetzung ihm Laudon zuvorgekommen war, mit der gröfsten Verzweiflung zu erstürmen suchte (Seydlitz verwundet), erlahmte alle Kraft seines Heeres. Ein österreichischer Kavallerieangriff vollendete die totale Niederlage (18,000 Preußen gefallen, darunter Kl ei st, der Sänger des „Frühlings“, Friedrichs Gefahr: „Alles ist verloren, retten Sie die königliche Familie“). Nur der Unmut der Russen gegen die Oesterreicher rettete den König, der Sachsen und Schlesien fast von Truppen entblöfst hatte und doch nach der Schlacht mit Mühe 20,000 Mann und 165 Kanonen zusammenbrachte. Berlin blieb verschont, aber Dresden eroberte die Reichsarmee. Der General Fink, den er den Oesterreichern in den Rücken sandte, wurde von der Ueberzahl mit 13,000 Mann bei Maxen gefangen. Dieses unglücklichste Jahr des Krieges verschlechterte Friedrichs Lage bei weitem und zwang ihn mehr zur Defensive. 1760 Auch 1760 wurde sein General Fouque, der Schlesien decken sollte, bei Lande shut gefangen genommen, ein Teil seines Heeres („in der rühmlichsten Niederlage Preußens“, „das preufsische Thermopylae“) vernichtet. Glatz fiel durch Feigheit oder Verrat in Laudons Hände, Breslau rettete dagegen der entschlossene General Tauentzien. Durch Kriegslist täuschte der König, den Laudon umgehen wollte (Die Wachtfeuer durch Bauern unterhalten) die Oesterreicher, trug bei Liegnitz (auf den Höhen von Pfaffendorf) von 2—5 Uhr früh einen vollständigen Sieg davon und rettete Schlesien, konnte jedoch Berlin vor der Brandschatzung des russischen Generals Tottleben nicht schützen. Durch seinen Sieg bei Torgau (Zietens siegreicher Sturm auf die Weinberge, das Feuer aus 200 Kanonen, der Streifschufs des Königs), den Zieten in der Dorfkirche dem Könige meldete, sicherte sich Friedrich auch den gröfsten Teil von Sachsen wieder. „Es war ein Bild der Hölle, die sich zu öffnen schien, ihren Raub zu empfangen. Auch war die Wirkung über alle Vorstellung gräfs-lich. 5,500 preufsische Grenadiere lagen in einer halben Stunde, nachdem sie den Verhack überstiegen und mit einem erstaunlichen Mute den

8. Bilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 24

1917 - Breslau : Hirt
— 24 — Zorndorf und H o ch kirch. 1758 waren die Russen plündernd in die Preußischen Länder eingefallen. Friedrich eilte ihnen entgegen und griff sie bei Zorndorf an. Der General Seydlitz tat mit seinen Reitern Wunder der Tapferkeit; aber die Russen standen unbeweglich, bis die Dunkelheit der Nacht dem Kampfe ein Ende machte; da zogen sich die Russen schließlich zurück. — Bei Hochkirch in der Nähe von Bautzen wurde Friedrichs Heer noch in demselben Jahre von den Österreichern Überfallen und erlitt schwere Verluste. 3. Der Verteidigungskrieg, 1759—1761. In den nun folgenden Kriegsjahren rang Friedrich mit wechselndem Glück mit den Österreichern und Russen, deren Heere sich zeitweilig vereinigten. Doch wenn die übermächtigen Gegner ihn auch besiegten, so verstanden sie es nicht, den Sieg Seydlitz. Zieten. auszunutzen. Nach der Niederlage bei K u n e r s d o r f 1759 wollte Friedrich schier verzagen; denn seine alten erprobten Krieger waren schon fast alle gefallen, und sein kleines, armes Land konnte auf die Dauer die großen Kriegslasten nicht tragen. Das Jahr 1760 brachte ihm noch zwei glänzende Siege bei L i e g n i tz und T o r g a u; doch wurde er im folgenden Jahre genötigt, sich in einem festen Lager bei Bunzelwitz in Schlesien zu verschanzen, um sich gegen die ihn umringenden Feinde zu behaupten. Zieten. Einst klagte er seinem treuen und frommen Husarengeneral Zieten, der ihm manchen Sieg erfochten hatte, so die Schlacht bei Torgau, seine große Not. Als dieser ihn zu trösten versuchte, fragte ihn der König: „Hat Er sich etwa einen neuen Verbündeten angeschafft, Zieten?" — „Nein, Majestät, nur den alten dort oben, der verläßt uns nicht", versetzte

9. Geschichte der Neuzeit - S. 208

1887 - Wiesbaden : Kunze
208 Zweite Periode der Neuzeit. des preußischen Fußvolkes auseinander. Seydlitz ward verwundet; der König selbst war der größten Lebensgefahr ausgesetzt. Zwei Pferde waren unter ihm gefallen, eine Kugel nur durch ein goldenes Etuis in der Westentasche aufgehalten worden. Mit Gewalt mußte man ihn vom Schlachtfelde entfernen. „Alles ist verloren, retten Sie die königliche Familie", schrieb er an den Minister von Finkenstein nach Berlin. Aber die Lage der Verbündeten war nicht besser. Der russische Feldherr Soltikow meldete den blutig errungenen Sieg seiner Kaiserin mit den Worten: „Noch einen solchen Sieg, und ich bringe die Botschaft allein mit einem Stabe in der Hand nach St. Petersburg." Unter den gefallenen Preußen befand sich auch der Major Ewald von Kleist, der Dichter des „Frühlings", der nach kurzer Zeit seinen Wunden in Frankfurt a. D. erlag. Nur dadurch, daß Soltikow und Laudon den Sieg aus Eifersucht nicht ausnutzten, entging Friedrich dem Untergange. Die Russen gingen nach Polen zurück, und Friedrich eilte nach Sachsen, wo Daun Dresden genommen hatte. Hier erlitt er einen neuen Verlust: der General Fink wurde bei Maxen (21. Nov.) durch Daun von Friedrichs Heer abgeschnitten und mußte sich mit 12 000 Mann den Östreicherrt ergeben, die sich über den „Finkenfang" nicht wenig freuten. Auch das Jahr 1760 begann unglücklich. Laudon schlug die Preußen unter Fouque bei Landshut (23. Juni), eroberte Glatz, bedrohte Breslau und nötigte den König, die Belagerung von Dresden aufzuheben und sich nach Schlesien zurückzuziehen. Aber jetzt erfocht Friedrich bei Liegnitz (15. August) einen glänzenden Sieg über Laudon, eroberte ganz Schlesien bis auf Glatz und scheuchte die Russen und Dstreicher, welche Berlin gebrandschatzt hatten, durch sein Herannahen nach verschiedenen Richtungen auseinander. Dann eilte er nach Sachsen, um auch dieses wieder zu gewinnen. Hier griff er Daun in fester Stellung bei Torgau (3. Nov.) an, während General Zieten mit der Hälfte der Truppen den Feind umgehen sollte. Bis in die Nacht dauerte der mörderische Kampf, ohne Entscheidung zu bringen. Friedrich verbrachte die Nacht in der Kirche eines nahen Dorfes, um die Schlacht am folgenden Tage fortzusetzen. Unruhig ritt er in der Morgendämmerung zum Dorf hinaus, da sprengte Zieten mit der Siegesnachricht heran. Er hatte noch spät am Abend den Feind angegriffen und zum Rückzug gezwungen. Sachsen war wieder in Friedrichs Besitz. Im Jahre 1761 mußte sich Friedrich noch mehr auf den Verteidigungskrieg beschränken, da nach dem Tode Georgs Ii. von

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 28

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
28 die Fahne aus der Hand und stürmte seinen Kriegern vorauf mit dem Rufe: „Mir nach, wer kein Feiger ist!" Bald aber sank er, von 5 Kartätschenkugeln durchbohrt, zur Erde. Endlich wurden die Höhen genommen und die Feinde in die Stadt getrieben. Der Verlust des Generals Schwerin schmerzte den König sehr. „Er ist mehr als 10000 Mann wert," sagte er. b. Kolin. Jetzt begann Friedrich die Belagerung der Stadt Prag. Da kam ein österreichisches Heer unter Daun heran. Friedrich zog ihm entgegen, verlor aber in der Schlacht bei Kolin fast die Hälfte seiner Armee. e. Roßbach. Jetzt wandte sich Friedrich gegen die Franzosen, die in Thüringen standen. Am 5. November kam es bei Roßbach zur Schlacht. Die Franzosen, dreimal so stark als Friedrichs Heer, suchten dieses zu umzingeln. Sie wollten den König wie in einem Sack fangen. Mit Musik zogen sie heran, und schon wurden Siegesboten nach Paris gesandt. Der König beobachtete den Feind vom Dache des Schlosses aus, tat aber, als merke er nichts von der Gefahr. Doch in der Stille wurde alles zum Angriff vorbereitet. Um Mittag setzte er sich mit seinen Generalen zu Tisch. Plötzlich, um 2 Uhr, gab er Befehl zum Angriff. Im Nu waren die Zelte und Feldkessel verschwunden, und die Soldaten standen in Reih und Glied. Der kühne General Seydlitz warf zum Zeichen des be- ginnenden Kampfes seine Pfeife in die Luft, und mit dem Rufe „Vorwärts!" sprengte er mit seinen Reiterscharen unter die verdutzten Franzosen. Aus der anderen Seite rückte Friedrich mit dem Geschütze und der Infanterie vor, und in 2 Stunden war der Sieg entschieden. ck. Leuthen. Friedrich hatte keine Zeit, die ffiehenden Franzosen zu ver- folgen; er mußte nach Schlesien. Dort waren die Österreicher mit einer Armee von 90000 Mann erschienen. Als Friedrich mit seinem kleinen Heere von 33000 Mann heranrückte, spotteten die Österreicher und nannten es die „Berliner Wachtparade". Aber diesen Spott sollten die Österreicher bald teuer bezahlen. Mit dem Gesänge frommer Lieder zogen die Preußen am Morgen des 5. Dezember dem Feinde entgegen. Ein Adjutant fragte den König, ob er den Soldaten das Singen verbieten sollte. „Laß Er das!" entgegnete der König und wandte sich dann an Zieten mit der Frage: „Meint Er nicht, daß ich mit solchen Truppen siegen werde?" Der Kampf begann. Nach 3 Stunden hatte Friedrich den Sieg errungen. Am Abend stimmte ein alter Grenadier mitten auf dem Schlachtfelde den Choral an: „Nun danket alle Gott!" und die ganze Armee sang das schöne Lied mit. 4. Die Jahre 1758 und 59 waren für den großen König recht unglücklich. Zweimal mußte er gegen die Russen kämpfen. Bei Zorndorf (1758) siegte er zwar, aber bei Kunersdorf (1759) wurde er von den Russen und Österreichern geschlagen. Ein Jahr vorher (1758) war er bei Hochkirch, wo er unvorsichtiger- weise ein offenes Lager bezog, von den Österreichern überfallen worden und hatte dort große Verluste gehabt. Die Österreicher besetzten bald darauf Schlesien. 5. Das Jahr 1760. Liegnitz und Torgau. Doch bald lächelte ihm wieder das Glück. 1760 zog er nach Schlesien gegen die Österreicher. Bei Liegnitz um- stellten ihn die Feinde von 3 Seiten. „Der Sack ist offen, wir brauchen ihn nur zuzuschnüren," riesen sie spöttisch. Friedrich aber sagte: „Ich denke, in den Sack ein Loch zu machen, das sollen sie nicht wieder ausbessern können." Plötzlich änderte er seine Stellung, ließ aber an dem alten Lagerplatze durch Bauern die Wachtfeuer unterhalten und täuschte dadurch die Feinde über seine Stellung. Nach dreistündigem Kampfe waren die Österreicher vollständig geschlagen. — Einige Monate später folgte ein neuer Sieg bei Torgau, den der tapfere und fromme „Husarenkönig" General Zieten erfocht. (Gedicht: Joachim Hans von Zieten u. s. w.) 6. Die letzten Kriegsjahre. Friede. Im nächsten Jahre bezog Friedrich

11. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 270

1899 - Breslau : Hirt
270 Friedrich Ii.: Der siebenjährige Krieg; Liegnitz und Torgau. Sachsens in seiner Gewalt und beschloß hier das Jahr 1759, in welchem ihm fast alle Unternehmungen verunglückt waren. 6. 1760: Liegnitz und Torgau. Auch in diesem Jahre erlitt Friedrich zuerst harte Schläge. Er versuchte vergebens, Dresden wiederzuerobern. Sein Feldherr Fouque (spr. Fuhkeh), auf den,er großes Vertrauen gesetzt hatte, fiel nach verzweifelter Gegenwehr den Österreichern in die Hände. Sein Heer war immer mehr zusammengeschmolzen, und die neuangeworbenen Krieger waren jung und wenig eingeübt. Sonst hatte er den Feldzug begonnen, jetzt mußte er abwarten, was die Feinde anfangen würden. Aber dennoch verlor der Heldenkönig den Mut nicht. Als die Österreicher und Russen in Schlesien einfielen, eilte er dorthin, um ihre Vereinigung zu verhindern. Bei Liegnitz wollten ihn die Feinde überfallen ; aber Friedrich hatte ihre Absicht gemerkt, empfing die Feinde kampfbereit und hatte morgens um 5 Uhr schon das eine Heer unter London vollständig geschlagen, bevor das andere unter Daun herbeieilen konnte. In dieser Zeit zogen einige Abteilungen Russen und Österreicher nach Berlin und brandschatzten es. Sowie aber der König seiner Hauptstadt zu Hilfe eiste, zogen die Feinde eiligst davon, und Friedrich konnte sich wieder gegen Daun wenden, der Sachsen fast ganz erobert hatte und auf dem Wege gen Magdeburg war. Friedrich konnte Sachsen nicht entbehren; er griff deshalb den Feind an, der sich auf den Höhen von Torgau verschanzt hatte, und es erfolgte die blutigste Schlacht des 1760 ganzen Krieges. (3. November.) Nachdem Friedrich vergebens versucht hatte, den Feind zu einer Schlacht in die Ebene zu locken, ließ er den alten ßieten im Süden des Feindes stehen, umging die Höhen und griff den Feind an. Doch da feine Truppen nach und nach ankamen und einzeln ins Feuer geführt wurden, vermochten sie nichts auszurichten. Daun fertigte schon einen Siegesboten nach Wien ab; aber die Preußen wichen noch nicht. Friedrich selbst war stets im dichtesten Kampfgewühl; drei Pferde wurden ihm unter dem Leibe erschossen, und eine Kugel flog ihm gegen die Brust und drang durch sämtliche Kleider, ohne ihn aber zu verwunden. Zielen sollte ebenfalls angreifen, wenn er vom Norden den Kanonendonner hörte; da die Windrichtung aber ungünstig war, wartete er den ganzen Tag vergebens auf das verabredete Zeichen. Erst gegen Abend griff er trotzdem an, und seinen frischen Truppen vermochten die Österreicher nicht länger zu widerstehen, sondern gingen über die Elbe zurück. Da in dem Dorfe, wo Friedrich sein Hauptquartier hatte, alle Häuser mit Verwundeten überfüllt waren, übernachtete er in der Kirche; auf den Stufen des Altars sitzend, schrieb er die Befehle für den folgenden Tag. Da brachte ihm mitten in der Nacht Zieten selber die Nachricht von dem erfochtenen Siege, und Friedrich war darüber so erfreut, daß er ihn umarmte. Mit Ausnahme Dresdens fiel Sachsen wieder in die

12. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 75

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 75 — I Friedrich glaubte, alles sei verloren, und wünschte sich den Tod. „Kann mich denn heute keine verwünschte Kugel treffen!" hörte man ihn ausrufen. Auf dem Rücken eines Rittmeisters schrieb er an den Minister von Finkenstein: „Alles ist verloren. Retten Sie die königliche Familie nach Magdeburg. Adieu für immer." Die Russen hatten aber den Sieg teuer erkaufen müssen. Ihr Feldherr Soltikow schrieb an seine Kaiserin: „Noch einen solchen Sieg, und ich werde mit dem Feldherrnstabe allein nach Petersburg wandern müssen!" 11. Liegnih. 1760. Die letzten Kriegsjahre waren für Friedrich recht unglücklich ausgefallen; sein Heer war furchtbar zusammengeschmolzen und Schlesien in den Händen der Östreicher. Jetzt umstellten ihn die Feinde bei Liegnitz von drei Seiten. „Der Sack ist offen, wir brauchen ihn nur zuzuschnüren," riefen sie spöttisch. Friedrich aber sagte: „Ich denke, in den Sack ein Loch zu machen, das sollen sie nicht wieder ausbessern können." Er änderte plötzlich seine Stellung, ließ aber an dem alten Lagerplatze durch Bauern die Wachtfeuer unterhalten und täuschte dadurch die Feinde. Als diese in der Nacht vorrückten, fanden sie die Preußen auf einer ganz Zandern Stelle in Schlachtordnung ausgestellt. Nach dreistündigem Kampfe waren die Östreicher vollständig geschlagen und zogen sich zurück. 12. Torgau. Einige Monate später folgte ein neuer Sieg bei Torgau. Anfangs schien es, als sollte der König unterliegen; ganze Reihen seiner Grenadiere wurden niedergeschmettert. Der König selbst kam in Lebensgefahr, und eine Kugel drang ihm durch Mantel, Rock und Weste gegen die Brust, ohne ihn jedoch zu verletzen. „Daö ist mein Tod!" hörte man den König ausrufen. Er erholte sich jedoch schnell wieder und stürzte sich von neuem in das heißeste Getümmel. Die Kanonade war so heftig, daß, wie der König sagte, sie ihm das Wort vom Munde wegschössen. Alles schien verloren. In einer nahen Dorfkirche verbrachte der König eine schreckliche Nacht. Als der Tag graute, ritt er voll Unruhe zum Dorfe hinaus. Da sprengt ihm Zielen entgegen und ruft: „Die Schlacht ist gewonnen, der Feind zieht sich zurück." Zieten hatte nämlich den Feind umgangen und ihn so in die Flucht geschlagen. Voller Freude umarmte der König den tapfern General. 13. Bunzelrvitz. 1761. Im nächsten Jahre bezog Friedrich bei Bunzelwitz in Schlesien ein festes Lager. 135 000 Feinde umstanden ihn im weiten Kreise. Er mußte stündlich auf einen Überfall gefaßt sein, und die Soldaten standen Tag und Nacht unter dem Gewehre. Der König aber teilte alle Anstrengungen mit ihnen und schlief zwischen ihnen am Wachtfeuer auf bloßer Erde oder einem Bund Stroh. Fast wollte ihm der Mut in dieser bedrängten Lage entfallen; Zieten aber suchte ihn zu trösten. „Hat er sich etwa einen neuen Verbündeten angeschafft?" fragte ihn da einmal der König. „Nein, Majestät," entgegnete Zieten, „nur den alten dort oben, und der verläßt uns nicht." 14. Friede. 1763. Zieten behielt Recht. In Rußland starb die Kaiserin Elisabeth, und ihr Nachfolger, Peter Iii., schloß sofort mit Friedrich ein Bündnis. Seine Nachfolgerin — Peter wurde ermordet — zog ihre Truppen vom Kriegsschauplätze zurück, und als dann auch Frankreich einen Waffenstillstand mit Preußen abschloß, bequemte sich auch Maria Theresia zum Frieden. Derselbe wurde auf dem Jagdschlösse Hubertsburg geschlossen. Friedrich behielt ganz Schlesien. 44. Aus dem Leben Friedrichs d. Gr. 1. Sanssouci. Bald nach Beendigung des 2. schlesischen Kriegs ließ Friedrich nahe bei Potsdam das Lustschloß Sanssouci erbauen. Dort verbrachte er den größten Teil des Jahres, jeden Tag in streng geregelter Thätigkeit. Im Sommer stand er schon um 3 Uhr, selten um 4 Uhr auf. Seine Diener mußten ihn um diese Zeit wecken und erforderlichen Falls zum Aufstehen nötigen. Einst sagte er an einem kalten.

13. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 39

1905 - Halle : Gesenius
— 39 — aufs wärmste. „Meine Herren", sagte er zu den übrigen Generalen, „ohne diesen wären wir nicht hier." Die fortgesetzte Verteidigung. Hochkirch und Kunersdorf. Das russische Heer verließ die Mark. Friedrich konnte es nicht verfolgen; er mußte nach Sachsen zutück, wo der Feldmarschall Daun eingerückt war. Der König beging die Unvorsichtigkeit, diesem gegenüber ein ungeschütztes Lager beim Dorfe Hochkirch (bei Bautzen) aufzuschlagen. Dort griff ihn Daun während der Nacht plötzlich und unversehens an. Ein wilder Kampf entspann sich, und mit dem Morgengrauen mußte der König das Feld räumen. Alle Bagage, alle Kanonen gingen verloren. Mehrere Generale, darunter Friedrichs Freund Keith, viele andere brave Offiziere und Soldaten waren gefallen. Das war der Überfall bei Hochkirch. Der vorsichtige Daun verfolgte wie gewöhnlich nicht, so daß Friedrich sein Heer wieder sammeln und ausrüsten konnte. Er brachte es sogar fertig, die in Schlesien eingedrungenen Österreicher zu vertreiben und in Sachsen zu überwintern. — Aber mit seiner Kraft wie mit der seines Volkes fing es an abwärts zu gehen. Die besten seiner Soldaten waren tot; er mußte allen, auch den schlechtesten Ersatz, der von seinen Werbern aufgetrieben wurde, ins Heer stecken. Erst als die Engländer von neuem Gelder zahlten, konnte er im Frühjahre von 1759 wieder ein ansehnliches Heer zusammenbringen. Doch gerade dieses Jahr war das größte Unglücksjahr für ihn. Seine Generale wurden fast überall geschlagen, und als er selbst das neue vereinigte russisch-österreichische Heer unvorsichtig angriff, erlitt er in der Schlacht bei Kunersdorf (bei Frankfurt a. d. £).) die fürchterlichste Niederlage, die ihn jemals getroffen hat. Sein ganzes Heer war bis auf ein Zehntel tot, verwundet, gefangen oder auseinandergelaufen. Als alles verloren war, suchte er selbst den Tod, indem er ausrief: „Gibt es denn keine verwünschte Kugel, die mich treffen kann." Nur mit Mühe brachten ihn seine Offiziere vom Schlachtfelde fort. Er mußte nach Sachsen zurückweichen und konnte sich dort kaum halten, während seine Länder von den Feinden verheert wurden. Die Entscheidung bei Liegnitz und Torgau und der Friede. Das Jahr 1760 sollte die Entscheidung bringen. Zwar fing es für mehrere Generale Friedrichs unglücklich an, und Russen und Österreicher rückten in die Mark, sogar in Berlin ein. Aber noch einmal raffte sich das preußische Volk auf. Noch einmal strömten neue Mannschaft, Lebensmittel und Geld dem König zu, und siehe, es war nicht vergebens. In der Schlacht bei Liegnitz besiegte Friedrich den tapferen General Laudon, und in der noch größeren Schlacht bei Torgau wurde endlich auch der gefährliche Marschall Daun gründlich geschlagen. Zieten war derjenige, der den Sieg entschied, und der König umarmte ihn dafür öffentlich und gestand, daß er der Helfer gewesen sei. Der Krieg war damit allerdings noch nicht zu Ende. Noch zwei Jahre schleppte er sich hin; aber alle Parteien begannen allmählich seiner müde zu werden. Endlich kam der Friede zu stände. Er wurde im Februar von 1763 auf einem Jagdschlösse östlich von Leipzig abgeschlossen und daher Friede zu Hubertusburg genannt. Friedrich behielt ganz Schlesien mit der Graf-

14. Geschichte - S. 32

1892 - Breslau : Hirt
32 § 9. Friedrich Ii., der Große (1740—1786). Jahre Schlesien. — Das von den Engländern unterhaltene Heer schlug die Franzosen bei Krefeld. 6. 1759 schlug zwar Ferdinand von Braunschweig die Franzosen bei Minden, aber im Osten sah es für Friedrich schlimm aus. Die Russen unter Soltikow und die Österreicher unter Laudon hatten sich bei Frankfurt a. d. O. vereinigt, und Friedrich griff sie am 12. August bei Kunersdorf an. Schon wichen die Russen. Aber Friedrich wollte die Arbeit nicht halb gethan haben und mit seinen übermüdeten Truppen nicht nur siegen, sondern den Feind vernichten. Doch die Russen, von den frischen Truppen Laudons unterstützt, drangen siegreich vor. Friedrich selbst geriet in Lebensgefahr und suchte den Tod; denn er fürchtete, die Verbündeten würden sofort auf Berlin losmarschieren. Aber die Zwietracht der feindlichen Feldherren rettete ihn vor völliger Vernichtung. — Bald darauf ging ihm Dresden verloren, und General Fink wurde bei Maxen unweit Dresden mit 10000 Mann gefangen genommen. 7. 1760 brachte „ zuerst neue Verluste. General Fouque wurde bei Landeshut von der Übermacht der Österreicher besiegt. Friedrich stand im August bei Liegnitz zwischen drei feindlichen Heeren. Er verließ fein Lager, in welchem er aber durch Bauern die Lagerfeuer unterhalten ließ, und zog Laudon entgegen, den er am Morgen des 15. ganz unerwartet überfiel und völlig schlug. — Im Oktober besetzten Russen und Österreicher auf kurze Zeit Berlin. — Im November besiegten die Preußen die Österreicher unter Daun bei Torgau. Schon hielt der König die Schlacht für verloren, da ward durch Zieten, der den Feind umgangen hatte, der Sieg errungen. 8. 1761 war Friedrich genötigt, sich in einem festen Lager bei Bnnzel-witz bei Schweidnitz zu verschanzen. Durch Hunger wurden Russen und Österreicher endlich gezwungen abzuziehen. — Aber Schweidnitz hielten die Österreicher besetzt, und Pommern war zum größten Teil in den Händen der Russen. In dieser schlimmen Lage tröstete den König einst der alte Zieten mit den Worten: „Unser alter Verbündeter dort oben wird uns nicht verlassen." 9. 1762 brachte auch wirklich Hilfe. Die Kaiserin Elisabeth von Ruß- land starb, und ihr Nachfolger Peter Iii., ein Verehrer Friedrichs, schloß mit ihm Frieden, ja, sandte ihm ein Hilfsheer. Obgleich Peter bald darauf ermordet wurde, so hielt seine Gemahlin und Nachfolgerin, Katharina, wenigstens den Frieden. Friedrich bewog den russischen Befehlshaber,., noch einige Tage bei ihm zu bleiben, und in dieser Zeit schlug er die Österreicher bei Burkersdorf, (die Russen nahmen am Kampfe nicht teil). Auch fein Bruder Heinrich erfocht bei Freiberg in Sachsen einen Sieg. Nun schlossen auch Schweden und Frankreich mit Preußen Frieden, und Österreich mußte auch in den Frieden willigen, der zu Hubertsburg, einem sächsischen Jagdschlösse, am 15. Februar 1763 abgeschlossen wurde. Friedrich behauptete Schlesien. Sein Ruhm aber erscholl in alle Lande, und Preußen galt von nun ab als Großmacht. E. Friedrichs Friedenswerke. 1. Schon vor dem Siebenjährigen Kriege sorgte Friedrich für die Hebung des Wohlstandes in seinem Lande. Er sah sich als den „ersten Diener" seines Staates an und arbeitete darum mit der allergrößten Pflichttreue. Seine Zeit hatte er sorgsam eingeteilt, und sein Tagewerk begann er schon früh um drei Uhr im Sommer und um vier Uhr im Winter. Während des Vormittags las er die eingegangenen Berichte, hielt Beratungen mit seinen Räten, erteilte Audienzen, und dann ritt oder ging er zur Parade. Um zwölf Uhr speiste

15. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts - S. 200

1911 - Langensalza : Beltz
200 Friedrich der Große. aber aller Mut konnte die fehlenden Kräfte nicht ersetzen. Die Preußen wurden vollständig geschlagen. Ganze Regimenter wurden vom Feuer der Feinde niedergestreckt. Nur ein paar tausend Mann Soldaten behielt der König übrig. In seinem Schmerze schrieb er an seine Minister: „Es ist alles verloren! Retten Sie die königliche Familie! Leben Sie wohl für immer!" Überschrift: Das unglückliche Jahr 1 75 9. b) So war aller ruhmvoll erkämpfte Erfolg mit einem Schlage dahin! Was sollte Friedrich mit seiner geringen Macht anfangen? Von allen Seiten drangen die Feinde in Preußen ein. Die Russen brandschatzten Berlin: die Schweden besetzten Pommern. Die Österreicher hatten Schlesien erobert und beschlossen, Friedrich, der mit seinen Truppen bei Liegnitz stand, einzukreisen und zur Übergabe zu zwingen. Der König bewies von neuem seine Überlegenheit in der Kriegskunst. Plötzlich änderte er seine Stellung. Die Österreicher suchte er dadurch zu täuschen, daß er an dem alten Lagerplatze die Wachtfeuer unterhalten ließ. So gelang es ihm, den Feind nach dreistündigem Kampfe völlig zu besiegen. Erfolg? Schlesien war wiedergewonnen. Unterdessen hatte ein anderes österreichisches Heer Sachsen erobert und bei T o r g a u an der Elbe eine feste Stellung eingenommen. Friedrich eilte dorthin. Trotz der Übermacht des Feindes entschloß er sich zum Angriff. Er selbst führte einen Teil seines Heeres gegen das feindliche Lager. Zielen sollte mit dem anderen Teil den Österreichern in den Rücken fallen. Bis in die späten Abendstunden dauert das blutige Ringen. Die Reihen der Preußen waren durch das furchtbare Geschützfeuer der Österreicher stark gelichtet. In einer nahen Dorfkirche verbrachte Friedrich eine schreckliche Nacht. In der Morgendämmerung ritt er voll Unruhe zum Dorfe hinaus, um sich nach dem Schicksal seines Heeres zu erkundigen. Da sprengte Zieten heran und verkündete: „Die Schlacht ist gewonnen! Der Feind zieht sich zurück!" Der tapfere Reitergeneral hatte nämlich den Feind umgangen und ihm noch am späten Abend eine furchtbare Schlappe beigebracht. Dem Könige rannen Freudentränen aus den Augen. Das Heer aber jubelte: „Unser großer König Fritz soll leben, aber unser Husarenkönig Zieten auch!" Überschrift: Friedrichs Siege bei Liegnitz und Torgau. 17 6 0. Überschrift des 7. Abschnittes? A Zusammenfassung: Friedrichs Unglück und Glück in den Jahren 1759 und 1760. 8. Wie der blutige Krieg sein Ende erreichte. Wie denkt ihr über den Ausgang des Krieges? Ob Friedrich sein Ziel erreichte? Noch zwei Jahre lang machten ihm die Gegner viel zu schaffen. Einmal hatten sie ihn in weitem Kreise umzingelt. Friedrich schien verloren; er hatte schon alle Hoffnung aufgegeben. Zieten suchte ihn zu trösten. Der König fragte ihn, ob er sich etwa einen neuen Verbündeten angeschafft habe. „Nein, Majestät", entgegnete der General, „aber der alte Gott dort oben, das ist unser Verbündeter." Er hatte recht. Die Kaiserin von Rußland starb, und ihr Nachfolger schloß mit Friedrich Frieden. Da zogen die Russen vom Kriegsschauplatz ab. Auch die Schweden kehrten in ihr Land zurück. Zuletzt stellten auch die Franzosen die Feindseligkeiten ein. Da mußte auch

16. Neuzeit - S. 249

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 249 — ei an seinen Minister: „Alles ist verloren; retten Sie die königliche' Familie! Leben Sie wohl für immer!" 18000 Mann und 170 Geschütze kostete ihm der Unglückstag von Kunersbors. Nur 5000 Mamr vermochte er um sich zu sammeln. Die Sieger hätten nun sogleich Brandenburg und Berlin einnehmen können; zum Glück für Friedrich waren sie uneinig. Soltikow, der Führer des russischen Heeres, meinte: „Ich habe in biesem Felbzuge bereits zwei Schlachten gewonnen; es ist nicht billig, daß das Heer meiner Kaiserin alles allein thue. Wenn ich noch einen solchen Sieg erfechte, so kann ich mit meinem Stabe in der Han!> allein nach Petersburg wanbern, ihn zu verfünben." Dann zog er sich mit seinem Heere nach Polen zurück. Allein aber wagten die Österreicher nicht gegen Brandenburg vorzurücken; sie gingen daher nach Mähren. So konnte sich Friedrich von seiner Nieberlage erholen. Aber das schlimme Jahr brachte noch weitere Unglücksfälle. Dresben fiel den Österreichern in die Hände, und der General Fink mußte sich bei Maxen unweit Pirna mit 12000 Mann gefangen geben. Dies Unglück des tapferen Generals nannte Dann spottweise nur den Finkenfang bei Maxen. In Sachsen freute man sich baritber nicht wenig. Jnbessen konnte Friedrich in Sachsen wie gewöhnlich seine Winterquartiere beziehen. 11. Friedrichs Siege bei Liegnitz und Torgau im Jahre 1760, Im Jahre 1760 erlitt Friedrich zunächst wieder einett herben Verlust. Ein General, der die schlesischen Gebirgsübergänge verteidigen sollte, ward von den überlegenen Österreichern besiegt und gefangen genommen. Friedrich brach deshalb von Sachsen aus und zog nach Schlesien. Bei Liegnitz überraschte er frühmorgens die Österreicher, um ihnen den Überfall von Hochkirch zu vergelten. Trotzdem er sie jedoch Wider Erwarten in voller Schlachtordnung fand, schlug er sie dennoch in wenig; Stunden vollständig aufs Haupt. Damit war Schlesien wieder 6 es reib Inzwischen hatten die Russen Berlin gebrandschatzt und bort übermütig gehaust. Als es hieß: „Friedrich kommt!" machten sie sich eiligst aus dem Staube. Die Österreicher hatten Sachsen besetzt. Bei Torgau hatte Daun eine ungern ein feste Stellung eingenommen. Es schien vergeblich zu sein, ihn hier anzugreifen; aber Friedrich wagte es, da sehr viel davon abhing. Er teilte sein Heer in zwei Teile. Mit dem einen wollte er selbst die Österreicher von vorn angreifen; mit dem andern sollte Zieteit ihnen in den Rucken fallen. 200 Feuerschlünde empfingen donnernd die anstürmenden Preußen, daß sie reihenweise zu Boden sanken, daß viele das Gehör verloren. Selbst der König hatte so etwas noch nie gehört. Alle Tapferkeit war vergebens. Die dunkle November-nacht erst machte dem tobenden Kampfe ein Ende. In einer Dorfkirche brachte der trostlose König die schreckliche Nacht zu. Da sprengte auf einmal Zieten heran und ries mit froher Stimme: „Die Schlacht ist ge-

17. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 236

1897 - Breslau : Handel
236 D. Aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte. Gegenwehr ein preußisches Corps, dessen Führer, der General von Fouque*), schwer verwundet in Gefangenschaft geriet. Darauf wandte er sich nach der Oder, um den unter Tschernitschew anrückenden Russen die Hand zu bieten. Deshalb hob Friedrich die Belagerung von Dresden auf und zog, begleitet von gewaltigen Heeresmassen unter Daun, nach Schlesien. Bei Liegnitz lagerte er mit seinem 30 000 Mann starken Heere. Um ihn herum standen die viermal so starken Österreicher und Russen. In der Nacht zum 15. August sollten die Preußen, wie einst bei Hochkirch, überfallen werden. Friedrich erhielt jedoch rechtzeitig Kunde vom Vorhaben der Feinde. Er verließ deshalb mit seinem Heere im Dunkel der Nacht das Lager, dessen Wachtfeuer zur Täuschung der Feinde von Bauern unterhalten werden mußten, und stellte es auf den benachbarten Höhen in Schlachtordnung. Als Laudou beim ersten Tagesgrauen anrückte, \5' en' stieß er plötzlich auf die Preußen. Im Vertrauen auf die Hilfe Dauns 1760 nahm er den Kampf an. Aber derselbe erschien nicht, denn er hatte erst spät von der veränderten Sachlage Kenntnis erlangt und sah sich überdies durch eine unter Zieten ihm gegenüber aufgestellte Heeresabteilung am Eingreifen verhindert. So mußte Laudon nach zweistündigem Kampfe die Schlacht verloren geben und den Rückzug antreten. Noch an demselben Vormittage brach Friedrich mit allen Verwundeten, den Tausenben von Gefangenen und allem Heergerät gegen die Rufsen auf, die bei seiner Annäherung Schlesien räumten. Dagegen konnte er es nicht hindern, daß ein österreichisch »russisches Heer im Herbste Berlin brandschatzte. Doch verscheuchte die Nachricht seines Anmarsches die ungebetenen Gäste nach sechs Tagen. Noch in demselben Jahre griff er die Verschanzungen Dauns bei Torgau an, wo Zielen bei einbrechender Nacht den Sieg für die Preußen entschieb. 1761. Als im Sommer des Jahres 1761 die Österreicher sich wieber mit den Russen vereinigten, bezog Friedrich, der sein schwaches Heer nicht der Gefahr einer Nieberlage aussetzen wollte, ein befestigtes Lager bei Bunzelwitz unweit Schweibnitz. Nachbem die vereinigten Heere ihn hier brei Wochen lang belagert hatten, zogen sie ab, ohne einen Angriff gewagt zu haben. Die Feinde bürsten die Hoffnung hegen, daß sie auch ohne erneute Anrufung des Schlachtenglückes in dem langen Kampfe den enbgültigen Sieg erhalten würden. Eben damals stellte England, wo Georg Ii. gestorben war, die Zahlung der Hilfsgelder ein. Die preußischen Provinzen, welche sich noch in der Gewalt ihres Königs befanden, waren völlig erschöpft, die von ihm besetzten fremden Länder vollständig ausgesogen. Auch das bedenkliche Mittel der Münzverschlechterung vermochte die Kriegskasse nicht mehr zu füllen. Das kleine Preußen war daran, sich zu verbluten. 1762. Der Anfang 1762 erfolgte Tod der russischen Kaiserin Elisabeth änderte die Sachlage plötzlich, denn ihr Neffe und Nachfolger Peter Iii. war ein Bewunderer Friedrichs des Großen. Er schloß mit *) Sprich: fufc.

18. Unser Vaterland - S. 569

1900 - Berlin : Bruer
— 569 — Ort, darauf zu antworten. Dem entsprechend handelte er. Obgleich ihm durch die Niederlage seiner Truppen unter dem General Fouqus bei Lands Hut fast ganz Schlesien verloren ging (23. Juni 1760), gewann er es durch den eignen Sieg bei Liegnitz über die mehr als dreifach überlegene feindliche Armee bis auf die Grafschaft Glatz zurück (15. August 1760). Indessen besetzten die Russen Berlin und brandschatzten es. Die Sachsen hausten in Charlottenburg wie Räuberbanden; aber schon die Nachricht, daß der König heranrücke, verscheuchte die Feinde aus Preußens Hauptstadt, so daß Friedrich umkehrte, den Oesterreichern bei Torgau zu begegnen (3. November 1760). Dem tapfern Zieten war es zu verdanken, daß hier nach fast verlorener Schlacht der Sieg errungen wurde. Mehr als 10000 Verwundete und Sterbende durch; seufzten die kalte Winternacht auf dem Schlachtfeld. Der König durchwachte sie bei schwelendem Lämpchen in der Dorfkirche und machte Pläne für den folgenden Tag. In der möderischen Schlacht, von der Friedrich meinte: „Die Oesterreicher schießen uns heut das Wort vom Munde weg", war auch er von einer Kugel getroffen, mit dem Ausrufe vom Pferde gesunken: „Ich bin tot!" Doch war er nur besinnungslos; die Kugel war durch Pelz und Uniform bis auf den Brujtkuocheu durchgedrungen, ohne den König zu verwunden. Als er am Tage nach der Schlacht mit Zieten zusammen traf, rief dieser seinen Husaren zu: „Bursche! unser König hat die Schlacht gewonnen, unser großer König lebe!" „Ja", antworteten sie, „unser König Fritz soll leben, aber unser Vater Zieten auch!" Dem so entkräfteten preußischen Heere konnte der Sieg nicht viel nützen, und Friedrich der Große machte die äußersten Anstrengungen, einen ehrenvollen Frieden zu erlangen. Trotz des Siegesjubels und des 'le Deums, das im ganzen Lande unter Glockenläuten und Kanonendonner erklingen und bis in die kaiserliche Hofburg nach Wien schallen sollte, sah der König keinen Glück verheißenden Ausweg. „Wie ich es auch anfange," schrieb er, „ich erliege der Menge meiner Feinde." „Beneidet sind wir in der Ferne, Hier aber seufzen wir." Seit Georgs Ii. Tod blieben die Hülfsgelder aus England aus. Oesterreich hatte durch den Besitz von Glatz und Dresden einen festen — ammelplatz in Schlesien und Sachsen, und der vereinten feindlichen

19. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 51

1874 - Hadersleben : Westphalen
Hätten die Feinde ihren Sieg zu benutzen verstanden, so hätte es aller» dings schlimm für ihn ausgesehen. Das preußische Heer war zerstreut, und der Weg nach Berlin stand den Feinden offen. Aber der Verlust der Russen war so bedeutend, daß ihr Feldherr ausrief: „Wenn ich noch einen solchen Sieg erfechte, so werde ich mit einem Stabe in der Hand allein die Nachricht davon nach Petersburg bringen müssen!" Er wagte es nicht, den König zu verfolgen, sondern zog nach Polen zurück, und Friedrich überwinterte mit seinen rasch wieder geordneten Truppen in Sachsen, wo sein Bruder Heinrich sich tapfer behauptet hatte. So endete das Jahr 1759, Friedrich's unglücklichstes Kriegsjahr. Das Jahr 1760 begann für Friedrich ebenso unglücklich, als das vorhergehende geendet hatte. Sein General Fouqu6 wurde bei Landshut umzingelt und gefangen; Friedrich selbst belagerte Dresden vergeblich und zog dann nach Schlesien, wo es ihm gelang, mit 30,000 Mann ein Heer von 90,000 Oester- reichem bei Lieanik zu schlagen (15. August 1760). Dadurch nahm seine Sache wieder eine günstigere Wendung. Rasch wandte er sich jetzt gegen die Russen, welche unter General Tottleben bis Berlin vorgedrungen waren und am 8. October die Stadt eingenommen hatten. Als sie jedoch von des Königs Annäherung hörten, zogen sie ab. Nur 8 Tage hatten die Berliner die unliebsamen Gäste ciebabt. sich n hatte. vi-y luuv utm ovumyc ama uuuiu] wu, tue ycmvc uuv lyicui lager zu vertreiben, und obgleich dieselben in bedeutender Ueberzahl waren, wagte er es, sie anzugreifen. Am 3. November 1760 war die furchtbare Schlacht. Friedrich hatte die Bestimmung getroffen, daß, während er die Feinde von vorne angreife, sein berühmter General Ziethen denselben in den Rücken fallen folle. Nachmittags 2 Uhr begann Friedrich den Kampf. Mit einem fürchterlichen Kugelregen empfingen die Oesterreichet von den Anhöhen aus die heranziehenden Preußen. Ehe es zum Handgemenge kam, lagen schon fast 6000 der Tapferen niedergesteckt auf der Wahlstatt. Neue Heerhaufen rückten mit Todesverachtung vor, der König selbst setzte sich der größten Gefahr aus, aber alle Angriffe wurden von den Oesterreichern zurückgeschlagen. Die Schlacht schien verloren, und Daun schickte schon Siegesberichte nach Wien. Da wurde er plötzlich von Ziethen im Rücken angegriffen; die Reste der Regimenter, welche bisher so unglücklich gekämpft hatten, faßten ihn mit heldennuithiger Anstrengung nochmals von vorn, und nach einem furchtbaren Blutbade war die Schlacht spät Abends zu Gunsten der Preußen entschieden. Die Oesterreicher mußten über die Elbe zurückgehen. Friedrich, selber leicht verwundet, verbrachte die Nacht iu einer nahen Kirche. Am nächsten Morgen, als das Heer ansmarschirt war, dankte er dem tapferen Ziethen für seinen Sieg, und die Soldaten riefen 42. Fortsetzung. Die Russen in Berlin; Schlacht bei Torgau. Jetzt konnte sich F ri e dri ch wieder nach Sachsen wenden, woselbst Dann . -................................... -.......... -........... C*r-

20. Stoffe für den Unterricht in den Realien - S. 58

1886 - Breslau : Hirt
58 § 30. Friedrich Ii., der Große. Marschall Keith warnte den König: „Wenn uns hier die Feinde nicht angreifen, so verdienen sie gehängt zu werden!" Aber Friedrich antwortete: „Daun fürchtet uns mehr als den Galgen!" Am frühen Morgen des 14. Oktobers erfolgte aber doch ein feindlicher Überfall. In dem Heere der Preußen ent- stand eine schreckliche Verwirrung, und es wurde unter schweren Verlusten, namentlich auch an Geschützen, aus dem brennenden Dorfe herausgeschlagen. Eine Verfolgung wagte der Zauderer Daun nicht. Friedrich entsetzte noch in diesem Jahre die Festungen Kosel und Neiße und behauptete so auch in diesem Jahre Schlesien. — Das von den Engländern unterhaltene Heer schlug die Franzosen bei Krefeld. 6. 1759 schlug zwar Ferdinand von Braunschweig die Franzosen bei Minden, aber im Osten sah es für Friedrich schlimm aus. Die Russen unter Soltikow und die Österreicher unter Laudon hatten sich bei Frankfurt a. d. O. vereinigt, und Friedrich griff sie am 12. Angnst bei Kunnersdorf an. Schon wichen die Russen. Aber Friedrich wollte die Arbeit nicht halb gethan haben und mit seinen übermüdeten Truppen nicht nur siegen, sondern den Feind vernichten. Doch die Russen, von den frischen Truppen Laudons unterstützt, drangen siegreich vor. Friedrich selbst geriet in Lebensgefahr und suchte den Tod; denn er fürchtete, die Verbündeten würden sofort ans Berlin losmarschieren. Aber die Zwietracht der feindlichen Feldherren rettete ihn vor völliger Vernichtung. — Bald darauf ging ihm Dresden verloren, und General Fink wurde bei Maxen unweit Dresden mit 10000 Mann gefangen genommen. — 7. ! 1760 brachte, zuerst neue Verluste. General Fouque wurde bei Landeshut vou der Übermacht der Österreicher besiegt^ Friedrich stand im August bei Liegnitz zwischeu zwei feindlichen Heeren. Er verließ sein Lager, in welchem er aber durch Bauern die Lagerfeuer unterhalten ließ, und zog Laudon entgegen, den er am Morgen des 15. ganz unerwartet überfiel und völlig schlug. — Im November besiegten die Preußen die Österreicher unter Daun bei Torgau. Schon hatte der König die Schlacht für verloren gehalten, da ward durch Zieten, der den Feind umgangen hatte, der Sieg er- rungen. 8. 1761 war Friedrich genötigt, sich in einem festen Lager bei Bunz ei- ch itz bei Schweidnitz zu verschanzen. Durch Hunger wurden Russen und Österreicher endlich gezwungen abzuziehen. — Aber Schweidnitz hielten die Österreicher besetzt, und Pommern war zum größten Teile in den Händen der Russen. In dieser schlimmen Lage tröstete den König einst der alte Zieten mit den Worten: „Unser alter Verbündeter dort oben wird uns nicht verlassen." 9. 1762 brachte auch wirklich Hilfe. Die Kaiserin Elisabeth von Ruß- land starb, und ihr Nachfolger Peter Iii., ein begeisterter Verehrer Friedrichs, schloß mit ihm Frieden, ja sandte ihm ein Hilfsheer. Obgleich nun Peter bald darauf ermordet wurde, so hielt seine Gemahlin und Nachfolgerin, Katha- rina, doch wenigstens den Frieden. Friedrich bewog den russischen Befehls- haber noch einige Tage bei ihm zu bleiben, und in dieser Zeit schlug er die Österreicher bei Burkersdorf.) Auch sein Bruder Heinrich erfocht bei Frei- berg in Sachsen einen Sieg) — Nun schlossen auch Schweden und Frankreich mit Preußen Frieden, und Österreich mußte endlich auch in den Frieden willigen, der zu Hubertsburg, einem sächsischen Jagdschlösse, am 15. Februar 1766 abgeschlossen wurde. Friedrich behauptete Schlesien. Sein Ruhm aber erscholl in alle Lande, sein Wort wurde ausschlaggebend im Rate der Fürsten, und Preußen galt von nun ab als Großmacht.