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1. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 109

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
109 lt erst in Apulien Raum fr eine grere Ebene. Die Westkste ist reicher gestaltet als die Ostkste; sie weist lngere Strme auf, den Arnus, den Tiber mit dem Anio, den Liris, den Volturnus, und zwei kleinere Ebenen, Latium (Campagna di Roma) und das uerst fruchtbare Campanien (Campagna felice). An der Kste des hgeligen Etruriens dehnen sich weite Sumpflandfchaften aus, die Maremmen; an die rmi-fche Campagna schlieen sich sdlich die pontinifchen Smpfe an; auch die einst fo fruchtbare und reich besiedelte Kste des tarentinifchen Meerbusens ist heute verdet, sumpfig und eine Heimsttte der Malaria. Unter den Inseln Italiens hat Sizilien wegen seiner zentralen Inseln. Lage und groen Fruchtbarkeit immer die grte Bedeutung gehabt, während Sardinien und das von Gebirgen erfllte Corsika von der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung wenig berhrt worden find. Auer ihnen find das eifenerzreiche Elba, die dem Busen von Neapel vorgelagerten Inseln I s ch i a und Capri, die liparischen und die g a t i s ch e n Inseln und Malta zu erwhnen. Das Klima Italiens und ganz Sdeuropas wird auf der einen Klima. Seite durch Winterregen und Wintermilde, auf der anderen durch sommer-Ii che Regenarmut gekennzeichnet, die im Sden am grten ist, nach Norden zu abnimmt. So gedeihen denn neben der Rebe besonders die immer-grnen, dickblttrigen Gewchse, neben Lorbeer und Myrte der lbaum (von Toskana an), die spter aus dem Orient eingefhrten Zitronen und Apfelsinen (etwa von Neapel an), in Sizilien die aus Mittelamerika ftam-menden Kakteen und Opuntien. Whrend Oberitalien durch die Arbeit des Menschen zu einem blhenden Fruchtgarten geworden ist, find in weiten Landschaften Mittel- und Unteritaliens an Stelle des ursprnglichen Waldes teils Viehtriften teils Obstpflanzungen getreten. 78. Die Stmme Italiens. Unter den Stmmen des alten Italiens Jtam-r, ist der wichtigste der der von Norden eingewanderten, indogermanischen I t a l i k e r. Sie zerfallen in zwei Gruppen, deren eine dieumbri, sch -s a b e l l i s ch e n Völker in den Gebirgen Mittel- und Untexitaliens um-fate, während der wichtigste Zweig der anderen die L a t i n e r sind. Erstere gliedern sich in die U m b r e r einerseits, die S a b i n e r und die von ihnen sich ableitenden fabellischen Stmme andrerseits; von den Sabellern erzhlt die berlieferung, sie htten sich bei drohender bervlkerung generationenweise in Form eines ver sacrum von der Heimat losgelst und unter Fhrung heiliger Tiere neue Wohnsitze gesucht. Zu ihnen gehrten die Picenter, die ihren Namen von dem Specht (picus),

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1. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 103

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Italien; die italienischen Stmme. 103 an das Meeer heran und lt erst in Apulien Raum fr eine grere Ebene. Die Westkste ist reicher gestaltet als die Ostkste; sie weist lngere Strme aus, den Arnus, den Tiber mit dem Anio, den Liris, den Volturnus, und zwei kleinere Ebenen, Latium (C'ampagna di Roma) und das uerst fruchtbare Campanien (Oampagna felice). An der Kste des hgeligen Etruriens dehnen sich weite Sumpfland' fchaften aus, die Maremmen; an die rmische Campagna schlieen sich sdlich die pontinischen Smpfe an; auch die einst so fruchtbare und reich besiedelte Kste des tarentinischen Meerbusens ist heute verdet, sumpfig und eine Heimsttte der Malaria. Unter den Inseln Italiens hat Sizilien wegen seiner zen- Inseln traten Lage und groen Fruchtbarkeit immer die grte Bedeutung gehabt, während Sardinien und das von Gebirgen erfllte Cor-s i k a von der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung wenig berhrt worden sind. Auer ihnen sind das eisenerzreiche Elba, die dem Busen von Neapel vorgelagerten Inseln I s ch i a und Capri, die l i p a r i s ch e n und die g a t i s ch e n Inseln und Malta zu erwhnen. Das Klima Italiens und ganz Sdeuropas wird auf der einen Klima Seite durch Winterregen und Wintermilde, auf der anderen durch sommerliche Regenarmut gekennzeichnet, die im Sden am grten ist, nach Norden zu abnimmt. So gedeihen denn neben der Rebe beson-ders die immergrnen, dickblttrigen Gewchse, neben Lorbeer und Myrte der lbaum (sdlich des Apennins), die spter aus dem Orient eingefhrten Zitronen und Apfelsinen (etwa von Neapel an), in Sizilien die aus Mittelamerika stammenden Kakteen und Opuntien. Whrend Oberitalien durch die Arbeit des Menschen zu einem blhenden Frucht-garten geworden ist, sind in weiten Landschaften Mittel- und Unter-Italiens an die Stelle des ursprnglichen Waldes teils Viehtriften, teils Obstpflanzungen getreten. 78. Die Stmme Italiens. Unter den Stmmen des alten Jtaliker Italiens ist der wichtigste der der von Norden eingewanderten, indo-germanischen I t a l i k e r. Sie zerfallen in zwei Gruppen, deren eine die umbrifch-sabellischen Völker in den Gebirgen Mittel-und Unteritaliens umfate, während der wichtigste Zweig der anderen die L a t i n e r sind. Erstere gliedern sich in die U m b r e r einerseits, die Sabiner und die von ihnen sich ableitenden f a b e Iiif ch en Stmme andrerseits; von den Sabellern erzhlt die berlieferung.

2. Geschichte des Altertums, deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919 - S. 84

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
84 lngere Strme auf, den Arnus, denjtiber mit dem Anio, den Liris, den Volturnus, und zwei kleinere Ebenen, Latium (Campagna di Roma) und das uerst fruchtbare Campanien (Campagna felice). An der Kste des hgeligen Etruriens dehnen sich weite Sumpfland-schaften aus, die Maremmen; an die rmische Campagna schlieen sich sdlich die pontinischen Smpfe cm; auch die einst so fruchtbare und reich besiedelte Kste des tarentinischen Meerbusens ist heute verdet. Inseln Unter den Inseln Italiens hat Sizilien wegen seiner zentralen Lage und groen Fruchtbarkeit immer die grte Bedeutung gehabt, während Sardinien und das von Gebirgen erfllte Cor-s i k a von der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung wenig berhrt worden sind. Auer ihnen sind das eisenerzreiche Elba, die dem Busen von Neapel vorgelagerten Inseln I s ch i a und C a p r i, die 1 i P a r i 1 ch c it und die g a tischen Inseln und Malta zu er-whrten. Klima Das K Ii nta Italiens und ganz Sdeuropas wird auf der einen Seite durch Winterregen und Winterntilde, auf der anderen durch sommerliche Regenarmut gekennzeichnet, die im Sden am grten ist, nach Norden zu abnimmt. So gedeihen denn neben der Rebe befon-ders die immergrnen, dickblttrigen Gewchfe, neben Lorbeer und Myrte der lbaum (sdlich des Apennins), die spter aus dem Orient eingefhrten Zitronen und Apfelsinen (etwa von Neapel an), in Sizilien die aus Mittelamerika stammenden Kakteen und Opuntien. Whrend Oberitalien durch die Arbeit des Menschen zu einem blhenden Frucht-gar ten geworden ist, sind in weiten Landschaften Mittel- und Unter-italiens an die Stelle des ursprnglichen Waldes teils Viehtriften, teils Obstpflanzungen getreten Jtalike 70. Die Jtaliker. Unter den ^Stammen des a 1 teiij^taen-g--#-der wichtigste der der von Norden eingewanderten, indogermanischen Jtaliker. Sie zerfallen in zwei Gruppen, deren eine die u m -brifch-sabellischen Völker in den Gebirgen Mittel- und Unteritaliens umfate, während der. wichtigste Zweig der anderen die L a t i n e r sind. Erstere gliedern sich in die U nt brer einerseits, die S a b i n e r und die von ihnen sich ableitenden sabellischen Stamme" mtrerseits; von den Sabellern erzhlt die berlieferung, sie htten sich bet drohender bervlkerung generationenweise in Form eines Heiligen Frhlings (ver sacrurn) von der Heimat losgelst und unter Fhrung Heiliger Tiere neue Wohnsitze gesucht. Die meisten

3. Geschichte des Altertums - S. 76

1897 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
76 Rmische Geschichte. an das Meer heran und lt erst in Apulien Raum fr eine grere Ebene. /Die Westkste ist reicher gestaltet als die Ostkste; sie weist lngere Strme auf, den Arnus, den Tiber mit dem Anio, den Liris, den Volturnus, und zwei kleinere Ebenen, Latium (Caiii-pagna di Roma) und das uerst fruchtbare @miipamen~^mpagna felicejtj An^er Kste des hgeligen Etruriens dehnen sich retfe Smpflandschasten aus, die Maremmen; an die rmische Campagna schlieen sich sdlich die vomvtimschen Smpfe an; auch die einst so fruchtbare und reich besiedelte Kste des tarentinischen Meerbusens ist heute verdet, sumpfig und eine Heimsttte der Malaria. Inseln Unter den Inseln Italiens hat wegen seiner centralen Lage und groen Fruchtbarkeit immer die grte Bedeutung Sizilien gehabt, während Sardinien und das von Gebirgen erfllte Cor-sika immer zurckgetreten sind, wenig berhrt von der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung. Auer ihnen sind das eisenerzreiche Elba, die dem Busen von Neapel vorgelagerten Inseln Jschia und Eapri, die ligurischen und die gahschen Inseln und M a l tctgit erwhnen. Klima Das Klima Italiens und ganz Sdeuropas wird gekenn- zeichnet auf"der einen Seite durch Winterregen und Wintermilde, auf der anderen durch sommerliche Regenarmut, die im Sden am grten ist, nach Norden zu abnimmt. \ So gedeihen denn neben der Rebe besonders die immergrnen, dickblttrigen Gewchse, neben Sorfeer**und Myrte der lbaum (von Toskana an), die spter aus bemhdrieni eingefhrten Citrnen und Apfelsinen (etwa von Neapel an), in Sizilien die aus^Mittelamerika "flammenden Kakteen und Opuntien. | Durch die Arbeit des Menschen ist Oberitalien aus einem waldigen Sumpflande zu einem blhenden Fruchtgarten geworden, während in weiten Landschaften Mittel- und Unteritaliens an Stelle des ursprnglichen Waldes teils Viehtriften teils Obstpflanzungen getreten sind; nicht minder ist Sizilien vllig entwaldet. Die Marem-inert und die pomptinischen Smpfe liegen heute noch wie in grauer Vorzeit. Jtaliker 2. Die Stmme Italiens. Unter den Stmmen des alten Italiens ist der wichtigste der der von Norden eingewanderten indo-germanischen Jtaliker. / Sie zerfallen in zwei Gruppen, deren eine die umbrisch-sab ellischen Völker in den Gebirgen Mittel- und Unteritliens umfate, während der wichtigste Zweig der anderen die Latin er sind.1) . Erstere gliedern sich in die Umbrer einerseits, 1) Unter den latinischen Gttern entspricht Jupiter, der Donnerer, der Beschtzer des Staates, des Schwurs, der Verleiher des Sieges, im allge-meinen dem Zeus, Juno der Hera, Mars, neben dem als zweiter Kriegs- <*- Cls V. r, < J Is rir.... < ^ ' ~ M'-t .vt-V ./ -vi * f <' ' ' ' ' ' * M'/e* .

4. Geschichte des Altertums - S. 103

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Italien; die italienischen Stämme. 103 an das Meeer heran und läßt erst in Apulien Raum für eine größere Ebene. Die Westküste ist reicher gestaltet als die Ostküste; sie weist längere Ströme auf, den Arnus, den Tiber mit dem Anio, den Liris, den Volturnus, und zwei kleinere Ebenen, Latium (Campagna di Roma) und das äußerst fruchtbare Campanien (Campagna felice). An der Küste des hügeligen Etruriens dehnen sich weite Sumpfland-schäften aus, die Maremmen; an die römische Campagna schließen sich südlich die pontinischen Sümpfe an; auch die einst so fruchtbare und reich besiedelte Küste des tarentinischen Meerbusens ist heute verödet, sumpfig und eine Heimstätte der Malaria. Unter den Inseln Italiens hat Sizilien wegen seiner zen-Inseln, tralen Lage und großen Fruchtbarkeit immer die größte Bedeutung gehabt, während Sardinien und das von Gebirgen erfüllte C o r -s i k a von der allgemeinen geschichtlichen Entwicklung wenig berührt worden sind. Außer ihnen sind das eisenerzreiche Elba, die dem Busen von Neapel vorgelagerten Inseln I s ch i a und Capri, die liparischen und die ägatischen Inseln und Malta zu erwähnen. Das Klima Italiens und ganz Südeuropas wird auf der einen Klima. Seite durch Winterregen und Wintermilde, auf der anderen durch sommerliche Regenarmut gekennzeichnet, die im Süden am größten ist, nach Norden zu abnimmt. So gedeihen denn neben der Rebe besonders die immergrünen, dickblättrigen Gewächse, neben Lorbeer und Myrte der Ölbaum (südlich des Apennins), die später aus dem Orient eingeführten Zitronen und Apfelsinen (etwa von Neapel an), in Sizilien die aus Mittelamerika stammenden Kakteen und Opuntien. Während Oberitalien durch die Arbeit des Menschen zu einem blühenden Fruchtgarten geworden ist, sind in weiten Landschaften Mittel- und Unteritaliens an die Stelle des ursprünglichen Waldes teils Viehtriften, teils Obstpflanzungen getreten. § 78. Die Stämme Italiens. Unter den Stämmen des alten Staufer. Italiens ist der wichtigste der der von Norden eingewanderten, indogermanischen Italiker. Sie zerfallen in zwei Gruppen, deren eine die umbrisch-sabellischen Völker in den Gebirgen Mittelund Unteritaliens umfaßte, während der wichtigste Zweig der anderen die Latiner sind. Erstere gliedern sich in die U m b r e r einerseits, die Sabiner und die von ihnen sich ableitenden s a b e l l i s ch e n Stämme andrerseits; von den Sabellern erzählt die Überlieferung,

5. Geschichte des Altertums - S. 52

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
52 Geschichte der Rmer. diesseitige Gallien, weil es von gallischen oder keltischen Stmmen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich der die Alpen hinber- Mittelitalien, gekommen waren. An der Westkste folgte darauf die von dem Arno und dem Tiber durchstrmte Landschaft Etrurien, von den Etruskern oder Tyrrhenern bewohnt, dem ltesten Kulturvolk Italiens, das sich frh an stdtisches Leben gewhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte tyrrhenische Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind in der Nhe der Etruskerstdte viele Grber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit Ton-gefhen, Bronzearbeiten und goldenen Schmucksachen gefllt, die vou Knstlern und Handwerkern dieses Volkes herrhren. Weiter sdlich lag Latium, das Land der Latiner; hier wurde wenige Meilen oberhalb der Tibermndung Rom gegrndet. Die Latiner gehrten zu dem Volksstamm der I t a l i k e r, dem auch die nrdlich, stlich und sdstlich der Latiner wohnenden umbris ch-sabellischen Stmme angehrten, meist derbe, kriegerische Gebirgsvlker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Drfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nrd-lichste dieser Stmme war der der Umbrer, an den sich nach Sden zu die S a b i n e r und ihre Tochterstmme, die s a b e l l i s ch e n Völker anschlssen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Unteritalien. Bis nach Unteritalien wohnten die Stmme der Jtaliker; aber hier bedeckten sich seit dem achten Jahrhundert die Ksten mit den Ansiedlungen der Griechen, nach denen man diesen Teil des Landes Gro-Griechen-land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blhten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine hhere Kultur; ihnen verdankten die Jtaliker insbesondere die Kenntnis der Buchstabenschrift. Inseln. 56. Die Inseln. Die grte der italischen Inseln ist das dreieckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an seiner Ostkste erhebt sich der gewaltige Vulkan tna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die Phnizier Handelsniederlassungen gegrndet. Spter fiel der grere, stliche Teil der Insel den Griechen zu; die Westspitze dagegen kam in den Besitz Karthagos, der groen und reichen Pflanzstadt der Phnizier, die an der Kste Afrikas Sizilien gegenber lag. Sardinien und Korsika spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche E l b a an der etruskischen Kste zu erwhnen.

6. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 24

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Griechische Geschichte. vom Festlande aus nach Sdosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbindenden Festlandes. Die grte der Inseln ist das weinberhmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nrdlichste ist A n d r o s, die sdlichste das sichelfrmige, vulkanische Thera (heute Santorin); auf dem an der Sdwestecke liegenden, ebenfalls vulkanischen M e l o s (heute Milo) fand man die berhmteste aller Venusstatuen. Kreta Kreta, das im Sden wie ein Riegel das gische Meer ab-schliet, ist eine groe, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevlkerung nur teilweise griechisch war. Sporaden Als Sporaden, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewhnlich die der kleinasiatischen und thrakischen Kste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, spter ein wichtiger Mittel-Punkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare L e s b o s mit Mytilene. Es folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Jmbros, Samothrake, berhmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche T h a s o s. Nordstlich von E u -b a liegt Skyros. Kleinasien Der kleinasiatische Kstensaum zeichnet sich im Gegen-satz zu dem wasserarmen, steppendrren Plateau des inneren Klein-asiens^) durch reichliche Bewsserung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblhen der dortigen griechischen Kolonien begnstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die grte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Halikarnafsos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Ida in Troas und der Sipylos; von Flssen der nrdlich vom Sipylos strmende Hermos und der gegenber Milet mndende, vielfach gewundene Mander. Die Urbevlkerung Kleinasiens bildeten die K a r e r und verwandte Völker; von dem hetitischen Reich, das um die Mitte des zweiten Jahrtausends das ostliche Kleinasien und das nrdliche Syrien umfate, ist oben die Rede gewesen ( 3 u. 6). Nachher zogen die Phryger und andere indogermanische Stmme von Thrakien her in die 1) Die Landschaften Kleinasiens: olis Mysien Bithynien Paphlagonien Jonien Lydien Phrhgien (nebst Galatien) Kappadocien Doris Karien (nebst Lycien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien.

7. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 96

1911 - München : Oldenbourg
96 Die Rmer. sahrtsort nach Griechenland (Dyrrhachium) und Tarent (Haupthandelsstadt Grogriechenlands). Lukanien mit Heraklea auf der Ostseite. Bruttium die Sdspitze Italiens, mit Sybris (Thnrii), Kroton, Rhegion u. a. hellenischen Pflanzstdten. e) Die italischen Inseln. Wie die italische Kste weniger gegliedert ist als die griechische, knnen auch die zu Italien gehrigen Inseln an Zahl und mit Aus-nhme Siciliens an Bedeutung mit den hellenischen nicht wetteifern. Sicilien, die grte Insel des Mittelmeeres, bildet ein wichtiges Binde-glied zwischen Europa und Afrika. Ihre gnstige Lage und ihr natrlicher Reichtum lockten schon frhzeitig fremde Eroberer, so die G r i e ch e n, die vor allem den Osten und Sden, schlielich die Punier, die hauptschlich den Westen und Nordwesten der Insel besetzten. Die wichtigsten panischen Sttzpunkte waren Lllybum, Drepna und Panormus. Die Sicllische Meerenge (Strae von Messina) war im Altertum wegen der Strudel Scylla und Charybdis gefrchtet. Der Westspitze Siciliens sind die g a t i s ch e n Inseln vorgelagert/(Seeschlacht 241 v. Chr.). Die felsigen Gestade von Malta (Meltta) sind infolgeihrer Lage fr die Beherrschung der Schiffahrt wichtig. Sardinien galt lange Zeit als eine der Kornkammern Italiens. Korsika hielt sich bis 238 unabhngig, kam aber dann in rmische Hnde. Das sllber- und eisenreiche Elba bildete in lterer Zeit den Zankapfel zwischen Etruskern und Puniern, bis es gleichfalls römisch wurde. Dem Golf von Neapel sind die Inseln n a r i a (Jschia) und C a p r e (Capri) vorgelagert. Die Bevlkerung Italiens. Die italische Bevlkerung war ursprnglich viel weniger einheitlich als die griechische; erst Rom zwang den verschiedenen Stmmen mit der staatlichen Einheit auch die l a t i n i s ch e Sitte und Sprache auf. Von den Vlkerverhltnissen Italiens in lterer Zeit fehlt jede sichere Kunde. Man kann im allgemeinen vorarische und arische (indogermanische) Stmme unterscheiden; zu den ersteren gehren die Ligurer und die Etrusker, zu den letzteren die Jtaliker, die Griechen, die Kelten und die Jllyrier. Die Ligurer hatten ihre Wohnsitze von der Rhonemndung bis in die Po-ebene hinein. Durch die Kelten der die Seealpen an den nach ihnen benannten Meerbusen gedrngt, gingen sie dann in der rmischen Kultur aus. Die Etrusker saen anfnglich unter dem Namen Tyrrhener an den Nord- und Ost-gestatten des gischen Meeres. Durch die Hellenen aus ihren Sitzen vertrieben, besiedelten sie von der Westseite her Mittel- und Oberitalien. Ihre kunstgewerb-liehen Erzeugnisse aus Ton und Metall (Vasen, Urnen, Schmucksachen zc.) bildeten in den westlichen Mittelmeerlndern gesuchte Handelsartikel. Auch erfan-den sie den Gewlbebau. Von den religisen und staatlichen Gebruchen der Etrusker sind viele in die rmische Kultur bergegangen, so die Gladiatorenspiele, der prunkvolle Einzug des Siegers (Triumph) u. a. Die Jtaliker waren mit den Griechen nahe verwandt. Sie zerfielen in zwei sprachlich verschiedene Zweige, nmlich a) die Latiner, die wieder aus ihrer Mitte das kraftvolle Rmer-tum mit feinem strengen Pflichtgefhl und seiner Vorliebe fr Krieg, Staats-

8. Geographie - S. 142

1912 - Berlin : Wichert
- 142 In früheren Erdepochen lag hier ein großes Stück Festland. („Tyrrhenis" genannt.) Es ist untergegangen und bildet heute das Tyrrhenische Kesselmeer. Als Reste des Festlandes blieben Sardinien, Korsika, Elba und etliche Stücke Siziliens und der heutigen Halbinsel stehen. Durch die absinkenden Erdschollen imtrde der Apennin als Faltengebirge hochgedriickt. Die kleineren Inseln und Inselgruppen sind zum Teil v u l - kauisch (1. Liparische Inseln: S t r o in b o l i, L i p a r i, V u l k a n o, 2. (ia p r i, I s ch i a, P o n t i n i s ch e Inseln) z. Tl. Restinseln. Südlich von Sizilien liegt das den Eng- ländern gehörige Malta, das gänzlich an Nordafrika erinnert. Iii. Bodenverhältnisse. Sie sind durch die Ent- stehung des Landes bedingt. Die ganze Halbinsel wird durch den A penninischen Faltenzug ausgefüllt. Dieser läßt nur nach N zu der großen Po ebene und im 0 und W kleineren Küstenebenen Platz. Den Nordrahmen der Halbinsel bilden die Alpen. Der Apennin wird gewöhnlich in Nord-, Mittel- und Süd-Apennin gegliedert oder auch mit den Namen der Pro- vinzen belegt (s. Karte!), die ihn umfassen. Im N besteht er aus verschiedenen Faltenzügen, die nach 8 mehr und mehr in Hoch- slächencharakter übergehen. In der Hauptsache hält er sich an den Ostrand der Halbinsel. Seiner Wälder ist er zum größten Teile beraubt. Seine Wildheit und große Unzugänglichkeit einzelner Teile bieten in unruhiger Zeit unsicheren Individuen gute Schlupfwinkel. (Abruzzen.) Die höchsten Erhebungen sind dergransasso d'j t a l i a, d. h. Großer Fels Italiens (2920 in), der S i b i l l i n i und C i m o n e. Dem Apennin sind als kleinere Gebirgsländer vorgelagert: die Apnanischeu Alpen (nördlich vom Arno), die das M a r m o r l a g e r von C a r r a r a enthalten, und das ehe- mals vulkanische Gebiet der Albaner Berge und S a b i - n e r Berge, deni der Vesuv angehört. — Auf Sizilien finden wir den Ä t n a, der den Vesuv an Umfang achtmal und an Höhe dreimal übertrifft. Erdbeben und Vulkane. Beim Absinken von Erd- schollen entstehen Bruchlinien, an denen vulkanische Massen und heiße Wasser zutage treten (Oberrh. Tiefebene, Erzgebirge, Eifel, Frz. Platte usw.). So ist es auch in Italien. Süditalien (Kalabrien) gehört noch der untergegangenen Erdscholle an. Es ist am meisten von Bruchlinien durchzogen, gleichsam inner- lich zerrissen. Darum ist es samt dem benachbarten Sizilien auch der eigentliche Sitz der fürchterlichsten Erdbeben, die wir

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 26

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. Sdosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbinden-den Festlandes Die grte der Inseln ist das weinberhmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nrdlichste ist An-d r o s, die sdlichste das sichelfrmige, vulkanische T h e r a (heute San-torin); auf dem an der Sdwestecke liegenden M e l o s (heute Milo) fand man die berhmteste aller Venusstatuen. Krela. K r e t a, das im Sden wie ein Riegel das gische Meer abschliet, ist eine groe, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevlkerung nur teilweise griechisch war. Eporoden. Als Sporaden, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewhnlich die der kleinasiatischen und thrakischen Kste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, spter ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare Lesbosmit Mytilene. Er folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Imbros, Samothrake, berhmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche T h a s o s. Nordstlich von E u b a liegt S k y r o s. leinafien. 17. Der kleinasiatische Kstensaum ist frh von Hellenen einge-nommen worden. Er zeichnet sich im Gegensatz zu dem wasserarmen, steppendrren Plateau des inneren Kleinasiens a) durch reichliche Bewsserung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblhen der dortigen griechischen Kolonien begnstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die grte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, aus denen die Städte Halikarnassos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Ida in Troas und der Sipylos; von Flssen der nrdlich vom Sipylos strmende Hermos und der gegenber Milet mndende, vielfach gewundene Mander. Die grie-chischen Kolonien zerfielen in die o l i s ch e n , zu denen Lesbos gehrte, die tonischen, unter denen auer den Inseln Chios und Samos Phokaia, Smyrna, Ephesos, Milet die bedeutendsten waren, und die dorischen, Halikarna, Knidos, Kos und die drei Städte auf Rhodos. 1) Die Landschaften Kleinasiens: olis Mysien Bithynien Paphlagonien Jonien Lydien Phrygien (nebst Galatien) Kappadocien Doris Karten (nebst Lycien) Pisidien (riebst Pamphylien) Cilicien.

10. Geographische Repetitionen - S. 106

1903 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
106 Ii. Länderkunde. von Madrid; f) Mancha: eine staubige, wüstenähnliche Ebene am oberen Guadiana; g) Merinos: die auf den weiten unangebauten Grasflächen Kastiliens weidenden und beständig im Freien bleibenden Schafherden, deren feine Wolle berühmt ist; h) Terra (portug.) und Sierra (span.): Gebirgszug. § 41. Die Apenninen- Halbinsel. 1. Welches Gebirge trennt Italien vom Stamme Europas? Die Alpen. 2. Nenne die Italien begrenzenden Meere und Meeresteile! Das Ligurifche und Tyrrhenische Meer im Westen, das Mittelmeer im Süden, das Jonische Meer im Südosten, das Adriatische Meer im Osten. 3. Welchen Golf bildet a) das Adriatische, b) das Jonische, c) das Tyrrhenifche, d) das Ligurifche Meer an der Küste Italiens? a) Das Adriatische Meer bildet den Golf von Trieft, b) das Ionische Meer den Golf von Tarent oder Taranto, c) das Tyrrhenifche Meer den Golf von Gaeta ^aeta^, Neapel und Salerno, d) das Lignrische Meer den Golf von Genua. 4. In welche Halbins eln läuft Italien im Süden und Südosten aus? Im Süden in die Halbinsel Kalabrien, im Südosten in die Halb- insel A p u l i e n. 5. Welche kleinere Halbinsel bildet den „Sporn" des italienischen Stiefels? Halbinsel Gargano ^gargäno). 6. Wie heißen die drei großen Inseln, welche der Westküste Italiens vorgelagert sind? Korsika (franz.), Sardinien, Sizilien. 7. Welches ist die größte der toskanischen Inseln? Elba. 3. Welche (kampanischen) Inseln find dem Golf von Neapel vor- gelagert? I s ch i a [islia] und Capri. 9. Von welchen Inselgruppen ist Sizilien umgeben? Im Norden von den l i p a r i s ch e n Inseln , im Westen von den ägatischen Inseln, im Süden von der (engl.) Malta- grupp e. 10. Welches Kap bildet a) den südlichsten, b) den südöstlichsten Punkt der Halbinsel, c) die Südspitze von Sizilien? a) Kap Spartivento, b) Kap di Leuca, c) Kap Passaro. 11. Mit welchem ihrer Teile kommt die Apenninen - Halbinsel a) Afrika, b) der Balkan - Halbinsel am nächsten?

11. Bilder aus der griechischen Geschichte, Bilder aus der römischen Geschichte - S. 56

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
— 56 — Elba), in der Mitte die P o n t i s ch e n (heute Ponzischen) Inseln, A e n ä r i a (heute Jschia) und K ä p r e ä (heute Kapri) und im Süden die Liparischen Inseln. An ihr finden sich auch die durch landschaftliche Schönheit ausgezeichneten Buchten von N e a p o l i s (heute Neapel) und Salernum (heute Salerno). Schon diese Küstenbildung weist darauf hin, daß die Geschicke Italiens von den Vorgängen an seiner Westküste entscheidend beeinflußt werden mußten. Das Rückgrat der ganzen Halbinsel bildet das Gebirge des Apenninus, das im Norden unweit der^ligurischen Küste sich an die Westalpen anschließt und in einem flachen, nach Osten gewölbten Bogen bis an die Straße von Messana reicht. Der Ostfuß des langen Gebirgszuges wird vom Adriatischen Meere bespült; nur im Südosten ist hier eine sich allmählich abdachende Höhenfläche angeschlossen, die bis zum Vorgebirge L e u k a reicht und die Landschaften Apulia und Kalabria (s. o.) umfaßt; in Apulien bildet der Fluß A u f i d u s (heute Ofanto) eine fruchtbare Küstenebene. Im Westen dagegen wird der vom Apennin gebildete Bogen durch ein Bergland ausgefüllt (Sub-Apennin), dessen Höhenzüge in nordsüdlicher Richtung verlaufen und durch Längstäler getrennt werden. Die hier entspringenden Flüsse brechen in Quertälern hindurch und fließen, meist in südwestlicher Richtung, dem Tyrrhenischen Meere zu. Die wichtigsten unter ihnen sind der A r n u s (heute Arno), der T i b e r i s (heute Tiber) und der Vulturnus (heute Volturno); sie bilden in ihrem Unterlaufe Ebenen, die zu Mittelpunkten des staatlichen und wirtschaftlichen Lebens für die ganze Halbinsel wurden. In den höheren Lagen des Mittelgebirges liegen größere Seeen, so der T r a s i m e n i s ch e See und der Fucrnersee. Eine Eigentümlichkeit der Westküste ist das Auftreten vulkanischer Kräfte. Südlich von der Tibermündung ist das Albaner-Gebirge eine Gruppe erloschener Vulkane, und um die Bucht von Neapel gibt es viele Stätten ehemaliger (z. B. die phlegrä-ischen Felder) und noch heute tätiger vulkanischer Kräfte, unter diesen der Vesuv. Die Vulkanreihe zieht sich über die Liparischen Inseln (s. o.) mit T h e r m e s s a (heute Stromboli) zu dem mächtigen Feuerberge Ätna auf Sicilien. Die Geschichte Italiens weiß von zahlreichen Ausbrücheu dieser Vulkane zu berichten, von denen auch riesige Lavaströme zeugen, und noch größer ist die Zahl der Erderschütterungen. Durch diese Tätigkeit unterirdischer Mächte ist im Laufe der Zeiten unermeßliches Unheil über die Einwohner blühender Landstriche gekommen. Ein anderer gefürchteter Feind ist das Sumpffieber,

12. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 78

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
78 Römische Geschichte. Inseln. Klima. Italiker. mit starkem Gefälle entströmen (Nubico, Metaurus, Aufidus), nahe an das Meer heran und läßt erst in Apulien Raum für eine größere Ebene. Die Westküste ist reicher gestaltet als die Ostküste; sie weist längere Ströme auf, den Arnus, den Tiber mit dem Anio, den Liris, den Volturnus, und zwei kleinere Ebenen, Latium (Cam-pagna di Roma) und das äußerst fruchtbare Campanien (Campagna f'elice). An der Küste des hügeligen Etruriens dehnen sich weite Sumpflandschaften aus, die Maremmen; an die römische Campagna schließen sich südlich die pomptinischen Sümpfe an; auch die einst so fruchtbare und reich besiedelte Küste des tarentinischen Meerbusens ist heute verödet, sumpfig und eine Heimstätte der Malaria. Unter den Inseln Italiens hat Sizilien wegen seiner centralen Lage und großen Fruchtbarkeit immer die größte Bedeutung gehabt, während Sardinien und das von Gebirgen erfüllte Cor-fika von der allgemeinen geschichtlichen Entwickelung wenig berührt worden sind. Außer ihnen sind das eisenerzreiche Elba, die dem Busen von Neapel vorgelagerten Inseln Jschia und Capri, die liparischen und die ägatischen Inseln und Malta zu erwähnen. Das Klima Italiens und ganz Südeuropas wird auf der einen Seite durch Winterregen und Wintermilde, auf der anderen durch sommerliche Regenarmut gekennzeichnet, die im Süden am größten ist, nach Norden zu abnimmt. So gedeihen denn neben der Nebe besonders die immergrünen, dickblättrigen Gewächse, neben Lorbeer und Myrte der Ölbaum (von Toskana an), die später aus dem Orient eingeführten Citronen und Apfelsinen (etwa von Neapel an), in Sizilien die aus Mittelamerika stammenden Kakteen und Opuntien. Während Oberitalien durch die Arbeit des Menschen zu einem blühenden Fruchtgarten geworden ist, sind in weiten Landschaften Mittel- und Unteritaliens an Stelle des ursprünglichen Wtfldes teils Viehtriften teils Obstpflanzungen getreten. § 78. Die Stämme Italiens. Unter den Stämmen des alten Italiens ist der wichtigste der der von Norden eingewanderten indogermanischen Italiker. Sie zerfallen in zwei Gruppen, deren eine die umbrisch-sabellischen Völker in den Gebirgen Mittel- und Unteritaliens umfaßte, während der wichtigste Zweig der anderen die Latiner sind. Erstere gliedern sich in die Umbrer einerseits, die Sabiner und die von ihnen sich ableitenden sabellischen Stämme andrerseits; von den Sabellern erzählt die Überlieferung, sie hätten sich bei drohender Übervölkerung generationenweise in Form eines ver sacrum von der Heimat losgelöst und unter Führung heiliger Tiere neue Wohnsitze gesucht. Zu ihnen gehörten die Picenter und Vestiner an der adriatischen Küste, die Äquer, Marser und Volsker östlich

13. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 147

1910 - München : Oldenbourg
Das Land Italien. 147 linken Nebenflssen und der T r e b l a als rechtem Zuflu, ferner der Athesis (die Etsch) und der Rubkco, smtlich ins Adriatische Meer sich ergieend; der Rubico bildete mit der ins Tyrrhenische Meer flieenden Macra noch in der Zeit Casars die Nordgrenze Italiens gegen das als Provinz" betrachtete Po-gebiet. In Mittel- und Unteritalien mnden der Arnus, der Tiber mit dem Bache C r e m e r a von rechts und der A l l t a sowie dem Anio von links, der Liris (Gariglino), der Bolturnus und der Silarus auf der Westseite, der Metaurus und der Ausidus auf der Ostseite. 4. Seen. Die Seen in Oberitalien sind teils Strandseen, wie an der Po-und Etschmndung, teils Luterungsbecken fr die Alpenflsse, wie der lacus Verbnus (Sago Maggiore) fr den Ticinns, der I. Larius (Comerfee) fr die Adda und der 1. Bencus (Gardafee) fr den Mincius. Einzelne Seen Mittel-und Unteritaliens sind entweder geschichtlich merkwrdig (wegen der Schlacht-felder an ihren Ufern), wie 1. Trasimenus in Etrurien und der I. Fucinus im Marsergebiet, oder sie haben geographische Bedeutung (als Kraterseen), wie der 1. Albanus auf dem Albanerberg u. a. 5. Meerbusen. Die Kste Italiens ist lange nicht so gegliedert wie diejenige Griechenlands. Doch ist die Westkste der Ostkste gegenber bevorzugt. Die erstere bildet im Norden den sinus Ligusticus (heute Golf von Genua), dann in Mittel- und Unteritalien den s. Cumarins, benannt nach Cum (h. G. v. Neapel), und den s. Paestanus, benannt nach Pstum-Poseidoma (h. G. v. Salerno). Nach Sdosten ffnet sich der s. Tarentinus; in der Nordostecke des Adriatischen Meeres finden wir den s. Tergestinus, benannt nach Tergeste (Trieft). b) Das Klima. Ursprnglich war das Klima nach Art des mitteleuropischen gemigt. Je mehr aber die Wlder infolge der Rodungen verschwanden, desto wrmer und trockener wurde das Klima, so da man es heute, wenigstens in den sdlichen Teilen und abgesehen von den ausgesprochenen Gebirgsland-schaften, subtropisch nennen kann (vgl. S. 38). An Niederschlgen ist Italien im allgemeinen reicher als Griechenland. Oberitalien, auf drei Seiten von Gebirgen umgeben, gegen die feuchtwarmen Westwinde abgeschlossen und den rauhen Ostwinden preisgegeben, hat Festlands-klima, d. h. heie Sommer und kalte Winter, auerdem Niederschlge zu allen Jahreszeiten. In Mittelitalien sind, mit Ausnahme der hohen Gebirgsgegenden, die Sommer lnger und fallen die Niederschlge hauptschlich im Frhjahr und im Herbst. Sditalien zeichnet sich durch eine kurze Winterregenzeit und 56-monatliche Sommerdrre aus. Die Getreideernte beginnt im Norden Ende Juni, im Sden Ende Mai. c) Die Produkte. Mit dem wechselnden Klima nderte sich im Laufe der Jahrhunderte auch der Pflanzenwuchs. Bon Haus aus Wald land, wurde Italien nach und nach Acker- und Gras land, dann vorwiegend Wein-und Garten land. Die Fruchtbarkeit ist im allgemeinen grer als in Griechenland, am grten in der Poebene und in Kompanien. Im Altertum waren aber auch nock andere Strecken beraus gesegnet, so die io*

14. Geographie für die Volksschule - S. 33

1897 - Hildburghausen : Gadow
> — 33 — Saragossa, in fruchtbarer Gegend am Ebro, 92 000 Einw., Universität, Seidenfabriken. Belagerung durch die Franzosen 1808 bis 1809. Barcelo na, 275 000 Einw., Handel und Fabriken. Valencia in schöner, fruchtbarer Ebene, der Garten von Valencia genannt, 175 000 Einw., Universität, prächtige Domkirche, Handel und Fabriken. G r a n a d a^.am Fuße des Schneegebirges in sehr schöner Gegend, 75 000 Einw-, mit der berühmten Alhambra, dem noch gut erhaltenen Palaste der alten maurischen Könige. Malaga, 135 000 Einw., Olivenbau, Wein, Cochenille. Sevilla am Guadalquivir, der hier so tief ist, daß Seeschiffe bis zur Stadt gelangen können. 3^ Meilen im Umfang, 145000 Einw.; Universität; ein gut- erhaltenes römisches Amphitheater; große Domkirche mit Columbus Grabmale; der alte maurische Königspalast; Wasserleitung von 400 Bogen. Cadix, bedeutendste Handelsstadt Spaniens, Kriegshafen, 62 000 Einw. Gibraltar, Felsenfestung, den Engländern seit 1704 gehörig, 26 000 Einw. Inseln: Die Balearen (Mallorca und M eno rca mit Eitronen- und Pomeranzenpflanzunaen) und die P i t h y u s e n oder Fichteninseln (Jviza und Formentera) im mittelländischen Meere. Auswärtige Besitzungen: Ceuta, kanarischen Inseln, die ! Philippinen, Euba, Portoriko, die Marianen. Ii. Die Apenninen-Halbinsel oder Italien. A. Allgemeines. Italien wird von Frankreich, der Schweiz und Deutsch-Österreich be- grenzt und reicht weit ins Mittelmeer hinein, dessen einzelne Teile der Golf von Genua, das Tyrrhenische Meer, das Adriameer und der Meerbusen von Venedig sind. Größe. 286 000 qkm. Bodengestalt. Im Norden treten die Alpen mit ihren höchsten Bergen in das Land. Der Montblanc, 4800 m hoch, in Eis erstarrt, höchster Berg Europas. Die Apenninen, größtenteils waldleer, unter der Schneelinie, durchziehen Italien seiner ganzen Länge nach, der Gran Sasso, 3090 m hoch. Die Vulkane: der Vesuv bei Neapel (1300 m) und der 3250 m hohe Ätna auf Sizilien. Ebenen. Die Po-Ebene, die Römische und die Cam- panische bei Neapel. Ungesunde Tiefebenen sind die P o n t i n i s ch e n Sümpfe südl. von Rom und die Maremmen Toskanas. Flüsse und S e e e n. In Norditalien die Alpenseeen: Lago maggiore (Lago madschore), Comersee, Gardasee; Flüsse: der Po, von den Alpen durch die Lombardische Ebene zum Adriameer, die Etsch; der Arno und Tiber von den Apenninen zum Mittelmeer. Klima. Das Klima ist sehr mild, die rauhen Gebirgsgegenden ausgenommen. In den südl. Gegenden und am Meere herrscht fast ein beständiger Frühling, in dem südlichsten Teile herrscht oft unerträgliche Hitze, Schnee kennt man nur auf den höchsten Gebirgen. In vielen Gegenden ist Italien ein paradiesisches Land; die mildesten und fruchtbarsten Landstriche sind: die Poebene, Genua, Florenz, Neapel, Sizilien. Die Gefilde von 3 I

15. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 151

1910 - München : Oldenbourg
Die Bevlkerung Italiens. 251 3. in Unteritalien (Grogriechenland; vgl. S. 71): Apulien, auf der Oft-feite, mit Venusia (rm. Kolonie? Geburtsort des Horaz), Cann am Aufidus (Schlacht 216) und Luceria (rm. Kolonie). Kalabrien^) mit Brundisium (Brindisi), llbersahrtsort nach Griechenland (Dyrrhachium), und Taren t (Haupthandelsstadt Grogriechenlands; Purpurfrbereien). Lukanien mit Pstum auf der West- und Heraklea auf der Ostseite. Bruttium, die Sdspitze Italiens, mit Sybris (Thurii), Kroton, Rhegium u. a. hellenischen Pflanzstdten. f) Die italischen Inseln. Wie die italische Kste weniger gegliedert ist als die griechische, knnen auch die zu Italien gehrigen Inseln an Zahl und mit Ausnahme Sici-liens an Bedeutung mit den hellenischen nicht wetteifern. Sicilien, die grte Insel des Mittelmeeres, bildet ein wichtiges Bindeglied zwischen Europa und Afrika. Die gnstige Lage und der natrliche Reichtum lockten schon frhzeitig fremde Eroberer, so die italischen Sikler, die vorzugsweise das Innere, dann diegrie ch en (s. S. 71/2), die vor allem den Osten und Sden, schlielich die Punier, die hauptschlich den Westen und Nordwesten der Insel besetzten. Die wichtigsten finnischen Sttzpunkte waren Lilybum, Drepna mit der Bergstadt Eryx in der Nhe und Panormns mit dem benachbarten Berg Eirkte. Die Sirilische Meerenge (Strae von Messina) war im Altertum wegen der Strudel Scylla und Charybdis gefrchtet. Der Westspitze Siciliens sind diegatischen Inseln vorgelagert (Seeschlacht 241 v. Chr.). Nordwestlich vom Kap Pelrum (bei Messana) liegen die L i p a r i s ch e n (olischen) Inseln. Die felsigen Gestade von Malta (Mellta) sind infolge ihrer Lage fr die Be-herrschung der Schiffahrt wichtig. Sardinien (mit der Stadt Carlis) war bis 238 v. Chr. in finnischen, dann in rmischen Hnden und galt lange Zeit als eine der Kornkammern Italiens. Korsika (mit der Stadt Alalia auf der Ost-feite) hielt sich bis 238 unabhngig, kam aber dann ebenfalls in rmische Hnde. Das silber- und eisenreiche Elba bildete in lterer Zeit den Zankapfel zwischen Etruskern, Puniern und Griechen, bis es gleichfalls römisch wurde. Dem Cumanischen Golf sind die Inseln n a r i a (Jschia) und C a p r e (Capri) vorgelagert. Die Bevlkerung Italiens. Die italische Bevlkerung war ursprnglich viel weniger einheitlich als die griechische; erst Rom zwang den verschiedenen Stmmen mit der staatlichen Einheit auch die l a t i n i s ch e Sitte und Sprache auf. Bon den Blkerverhltniffen Italiens in lterer Zeit fehlt jede sichere Kunde. Was z. B. von der Einwanderung der Trojaner (neas, Julus) erzhlt wird, ist in derzeit des Augustus zur Verherrlichung des Julischen Hauses erfunden worden. Erst die neuesten Sprach- und Denkmalsforschungen, gesttzt auf planmig betriebene Ausgrabungen, beginnen einiges Licht in das bisherige Dunkel zu bringen. Man kann im allgemeinen vorarische und irische ^indogermanische^ Stmme unterscheiden; zu den ersteren gehren v ^ x) Seit dem Mittelalter rechnet man das alte Kalabrien noch zu Apulien, während man die Bezeichnung Kalabrien auf das frhere Bruttium bertragen hat.

16. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 120

1878 - Berlin : Barthol
120 Dritter Cursus. Vorsprunge Italiens erhebt. Die südöstliche Halbinsel bis zum Cap Leuca hat wellenförmigen, fruchtbaren, gut angebauten Boden. Reicher und mannichfaltiger ist die Westküste ausgestattet. Südlich von dem ausgezeichnet fruchtbaren, sorgfältig bestellten Thale des Arno erhebt sich die meist gut angebaute, vielfach von Gebirgen durchzogene, gegen 400m H. H o ch s l ä ch e v o n T o ö k an a mit steilen Rändern, die zum Theil über 1600 m Höhe erreichen und im O. zur Chiana (K) und zum Tiber abfallen. Den Küstenrand bilden Maremmen mit Schwefelboden, Haide und Moor, nur zur Viehzucht geeignet und so ungesund, daß die Gegend nur im Winter bewohnt werden kann (Fieber; schwache Bevölkerung). Jenseit des Tiber in der römischen Campagna erhebt sich südöstlich von Rom bei Velletri einzeln das Albaner Gebirge, das im Monte Cavo zu etwa 970m aufsteigt und den Albaner See (Lago bi Castel lo) umschließt. Die südliche Fortsetzung dieser Ebene bis zum Vgb. Circello und bis Terracina füllen die pontinifchen Sümpfe, welche an ihrer Nordost-Seite von den volskischen Bergen begrenzt werden. Endlich jenseit des Garigliano an den Mbs. von Gaeta, Neapel und Salerno zieht sich eine höchst fruchtbare und gut angebaute Küstenebene hin, die Campagna feli ce, vom Volturno dnrchslossen, aus welcher sich der Vesuv und das 1300m hohe Gebirge von Castellamare erheben. Die I. Ischia (spr. Iskia) bei Neapel. Z. 80. Inseln nm Italien. 1. Elba, 4 □ Ml. gr., ist ein 970m hoher Berg, der steil in's Meer abfällt und unfruchtbar ist, doch vieles und gutes Eisen enthält. 2. Corsika, 90 Km. von Italien, im Monte rotondo 2900 m H., ist fruchtbar, doch wenig angebaut und bevölkert. 3. Sardinien, 220 Km. von Italien, mit 2000m H. Gebirgen und sumpfigen Küstenebenen, ist stark bewalbet und fruchtbar, doch schlecht angebaut. 4. Die liparischen I. sind vulkanischen Ursprungs und sehr fruchtbar. Lipari, Volcäno und Stromboli sind die größten. 5. ©teilten, 5 Km. vom Festlande, besonders im N. sehr gebirgig, bildet im Innern eine 300m hohe, wasserarme und schlecht angebaute Hochfläche, während an der Ostküste die Ebene von Catania, auf der Südseite des 3330m h. Aetna oder Monte Gibello, der 190 Km. im Umfang hat, ganz ausgezeichnet fruchtbar ist. Die Charybdis bei Messina. 6. Die ägatischen I. an der W.-Ecke Siciliens.

17. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 46

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 46 — der Sitz der römischen Weltherrschaft und ist jetzt der Mittelpunkt der katholischen Christenheit. Die Grenzen der Apenninenhalbinsel sind im N. die Alpen, welche Italien halbmondförmig umgeben, und die 3 Länder Frankreich, Schweiz und Öster- reich, im 0. das Adriatische und Jonische Meer, im 8. das Mittelmeer und im W. das Tyrrhenische und Ligurische Meer. Durch die Naturgrenzeu (ein Hochgebirge und das Meer) hat die Halbinsel eine große Abgeschlossen- heit, und dennoch ist sie inniger mit dem Festlande Europa verbunden als die 2 anderen südlichen Halbinseln; denn a) sie reicht höher nach N. als diese und liegt dadurch Mitteleuropa näher; d) sie ist zwar durch den Alpenwall von den 3 nördlichen Nachbarländern geschieden, da derselbe aber gute Pässe und jetzt auch mehrere Eisenbahnen enthält, so ist ein reger Verkehrdo möglich; c) sie nähert sich der Balkanhalbinsel bis auf 9 Meilen, und zur Pyrenäenhalbinsel bilden dazwischen liegende Inseln Brücken. Die Apenninenhalbinsel ist halb so groß als die Pyrenäen- Halbinsel, nämlich 5400 ^Meilen oder fast 290 000 qkrn. 2. Wagerechte und senkrechte Gliederung. Italien ist zwar nicht so gegliedert wie die Balkanhalbinsel, aber doch gegliederter als die P y r e n ä e n h a l b i n s e l. a) Es hat im 8. zwei kleine Halbinseln, nämlich A p u l i e n im 0. und C a l a b r i e n im Wv welche durch den Golf von Tarent geschieden sind, b) Die Ostküste ist von der Po- Mündung bis zur Südspitze Apulieus fast geradlinig, die Westküste aber zeigt viele kleine Halbinseln und Vorgebirge und zahlreiche Buseu und Häfen. Daraus erklärt sich auch, daß Italien alle großen Schiffahrts- und Handels- plätze, die angebautesten Landschaften und Königsresidenzen an der Westküste gehabt hat und daß die einflußreichsten Völkerschaften auf dieser Seite wohnten, c) Alle Inseln Italiens liegen an der Westseite, nämlich die großen Sizilien, Sardinien und Korsika (letztere zu Frankreich gehörig), von kleineren Elba und noch manche andere. Die beiden wichtigsten Gebirge Italiens sind die Alpen und die Apen- ninen. Die Älpen umzieheu in einem weiten Bogen den Norden des Landes und bilden die Grenze und zwar die W e st a l p e n gegen Frankreich, die M i t t e l a l p e n gegen die Schweiz und die O st a l p e n gegen Öfter- reich. Die Apenninen sind das Gebirge der eigentlichen Halbinsel. Sie be- ginnen im N. von Genua, streichen dann südöstlich gegen das Adriatische Meer und eudigeu an der Straße von Messina. Als Fortsetzung schließen sich die Gebirge Siziliens an. Die Apenninen nehmen nach 8. an Wildheit ! llii zu, haben nach 0. einen steilen Abfall und lassen hier meist nur einen schmalen Küstensaum frei, während am weniger steilen Westabhange thalreiche Uferlandschaften liegeu. Raum für längere Flüsse hat darum nur die West- seite. Der h ö ch st e Berg der Apenninen ist der Gran S a s s o, d. h. großer Felsen (2800 rn). Er liegt im mittleren Teile des Gebirges, in dem aus Kalkstein bestehenden Hochland der Abruzzeu, und sein Gipfel trägt ewigen Schnee. Von thätigen Vulkanen Italiens sind nament- lich 2 hervorzuheben, der Vesuv (1300 m)bei Neapel, durch welchen im Jahre 79 n. Chr. 3 Städte (Pompeji, Herknlannm und Stabiä) unter- gingen, der aber seitdem zahlreiche, zum Teil verheerende Ausbrüche gehabt hat, und der Ätna aus S i z i l i e u. Letzterer ist der h ö ch st e europäische Vulkan; er erhebt sich 3300 m, ist also höher, als der höchste Berg des

18. Geographie - S. 266

1912 - Berlin : Wichert
— 266 — Die meisten dieser Inseln sind vulkanischen Ursprungs; die Guinea-Inseln tragen noch tätige Vulkane. Auf St. Helena starb 1821 Napoleon I. Die Guinea- Inseln haben ein mörderisches Klima, sind aber ertragreiche Kakaogebiete. Die Madeira-Grnppe liefert neben Zuckerrobr den bekannten Madeirawein und wird gleich den Kanarischen Inseln von zahlreichen Fremden und Kranken besucht. I V. Die O b e r f l ä ch e n g e st a l t. Nirgends sind weitverzweigte Gebirgssysteme (wie in Asien und Amerika) oder ausgedehnte Tiefebenen zu finden, sondern der Erdteil bildet in seiner Hauptmasse ein einziges, zusammen- hängendes Kochland, das hier und dort an seinen Rändern aufgestülpt ist, oder vou vulkanischen Gebirgsmasseu und flachen Mulden durchsetzt wird. Der südliche Teil ist höher als der nördliche, weshalb man den südlichen auch als Hochafrika und den Norden als Niederafrika bezeichnet. Zu Niederafrika darf aber nicht das Faltengebirge des Atlas, das mit dem Apennin-Alpen-Faltenzug (Eura- fischeu Faltengebirge) zusammenhängt, gerechnet werden. Das Atlasgebiet bildet eigentlich einen Teil Europas und ist seinem ganzen Charakter uach vou dem übrigen Afrika geschieden. Mithin glie-dert sich also Afrika in 1. H o ch -, 2. N i e d e r- afrika, 3. die Atlasländer. Hochafrika besteht aber wieder aus dem s ii d a f r i - kanischen Tafelland, dem höhergelegenen O st a f r i k a und dem tieferen Kongobecken. Niederafrika gliedert sich in die Sahara und S u d a n l ä n d e r. Die höchsten Erhebungen Afrikas bilden außer dem Fal- tengebirge des Atlas der aufgestülpte Süd- und Südostrand mit den Zwarte-, Kompaß-, Draken-Bergen usw., die Vulkanlandschaften A b e s s i n i e n s mit dem Ras D a s ch a n und die vulkanischen Erhebungen des K i l i m a n - dscharo, Kenia und K a m e r n n g e b i r g e s. Der Hoch- sndan mit den: Kongo im W bleibt hinter diesen Höhen bedeu- tend zurück. V. Die Bewässerung Afrikas. Nord- und Süd- afrika sind schlecht bewässert. Mittelafrika zeigt einen äußerst großen Wasserreichtum in Strömen und Seen. Sämtliche Flüsse Afrikas müssen, wenn sie in ihrem Ober- und Mittel- laufe das Tafelland des Kontinents durchquert haben, an den Rändern desselben hinabstürzen, um die meist schmale Küsten-

19. Europa - S. 241

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 241 — I. Wo liegt das schöne Land Italien? Lage und Gestalt. Italien gehört zu den günstigst ge- legenen Ländern der Erde. Was lehrt die Karte über die Lage Italiens? Italien ist die mittelste der drei südlichsten Halbinseln Europas. Es erstreckt sich vou Nordwesten nach Südosten in das Mittel- meer hinein"). Italien zerlegt das Mittelmeer in einen Ost- und West teil. Durch seine Lage deutet Italien an, daß es zur Be- herrscherin des Mittelmeeres bestimmt ist. — Italien setzt sich aus der Halbinsel und mehreren Inseln (zeigen!) zusammen. Die Halbinsel hat die Gestalt eines Stiesels. Absatz und Spitze des Stiesels sind durch den Busen von Tarento ltarent) voneinander geschieden (zwei Halbinseln: Apulien und Kalabrien). Zeige und nenne die Inseln! Sizilien, Sardinien, Elba. Gib die Lage der Inseln an! — Wiedergabe. Grenzen. Gib die Grenzen der Halbinsel an! Italien grenzt im Norden an die Schweiz und an Österreich, im Osten an Österreich-Ungarn und das Adriatische Meer, im Süden wird es vom Jonischen Meere bespült, im Westen grenzt es an das Tyrrhenische Meer und an Frank- reich. Italien liegt also inmitten der Mittelmeerländer, Spanien, Griechenland, Afrika und Kleinasien und steht mit den größten Staaten West- und Mitteleuropas, mit Frankreich, Deutschland und Österreich- Ungarn in Verbindung. Mit der Insel Sizilien ist es Afrika sehr nahe gerückt. Italien konnte somit der Landungssteg Mitteleuropas werden. — Wiedergabe. Küftengliederung. Daß Italien zum Landungssteg Mittel- europas wurde, lag auch in der Küstengliederung des Lande s- Was lehrt die Karte darüber? a) Die Westküste. Am meisten ist die Westküste Italiens gegliedert. Weise es nach! Das Ligurische Meer dringt mit dem Golf von Genua (zeigen!) ins Land. Weiter südlich folgen unmittelbar auf- einander die Buchten von Gaöta, Neapel und S a l e r n o (zeigen!). Ganz im Südwesten (Halbinsel Kalabrien) finden wir den Golf von Eufemia (zeigen!). — Auch die Inselwelt Italiens lagert sich der Westküste gegenüber. Unter den kleinen Küsteninseln sind das eisenreiche Elba und die beiden Inseln Jschia (iskia) und Capri vor dem Eingang zum Golf von Neapel zu erwähnen. Weiter im Meere liegen die großen Inseln Sizilien und Sardinien, die selbst wieder von kleinen Inseln begleitet werden. — b) Die Südküste. Die Südküste weist den Golf von Tarent auf (zeigen!) Die Meeresstraße von Messina trennt die Halbinsel von der Insel Sizilien. In der Straße von Otranto (zeigen!) nähert sick» Italien der gegenüberliegenden Balkan-Halbinsel bis auf 75 km. — c) Die Ostküste. Die Ostküste Italiens ist hafenarm und im Norden eine vollständige Flachküste. Infolge von Schlammablagerungen der Flüsse schiebt sich die Ostküste immer weiter ins Meer hinaus. So rückt z. B. das P o d e l t a jährlich 70 in vor. Eine eigenartige Erscheinung der Küsten Italiens sind die schmalen, langgestreckten Nehrungen — Lidi genannt') — die sich parallel der Küste hinziehen. Sie entstehen da, wo die Mündungsströmung der Flüsse sich mit der Küstenströmung begegnen. Hier fallen dann die Sinkstoffe zu Boden und bilden langgestreckte Sandbänke, die endlich als Inseln aus dem Meere emportauchen. Hinter den Lidi liegt ein niedriges Sumpfgebiet mit flachen Wasserflächen, den Lagunen. Die Lidi vergrößern sich und werden zu- letzt landfest. So rückt die Küste immer weiter ins Meer hinein, und die Städte, wie 1) Bei ihrer geringen Breite (150—200 km) erstreckt sich die Halbinsel 1000 km lang (Strecke Kiel bis Mailand.) 2) Einzahl Lido, vom lat. litus — Küste. Rieb andt. Erdkundliche Präparationen. Bd. Ii. 16

20. Geographie - S. 68

1912 - Berlin : Wichert
— 08 — 6 t r o e gebildet wird, vorgelagert. Wie Zittau in der Lau- sitz, so ist H i r s ch b e r g der Mittelpunkt der ganzen schle- sischen L e i n e n i n d u st r i e. 4. Das Waldenburger Bergland ist gleich dem Lausitzer Gebirge ein wichtiges Durchgangsland für Handel und Verkeh-. Seine Bedeutung liegt außerdem aber auch uoch in seinem Reichstum an K o h l e n und E i s e n , so daß es fiir die Industrie Schlesiens von der größten Wichtigkeit wurde. Neben Kohlen hat es M i n e r a l a u e l l e u in Salz- b r u u u , A l t w a s s e r und G ö r b e r s d o r f. 5. Der Glatzer Gebirgskessel läßt die beiden Parallelzüge der Sudeten in ausgeprägtestem Maße als selb- ständige Gebirge auftreten. Dadurch, daß diese zugleich von Quergebirgen eingefaßt werden, entsteht ein ganzer Gebirgs- kessel. Er wird gebildet aus Eulen-, R e i ch e n st e i n e r , Heuscheuer- und Adelsberger, Habels chwerd- t e r und A d l e r g e b i r g e, dem Waldenburger Bergland und deu Glatzer Schneebergen. (Über die Lage dieser Gebirge s. Karte.) Fast alle seine Randgebirge erreichen eine Höhe von 1000 Meter. Der Kessel bildet eine n a t ü r l i ch e Festung fiir Schlesien. Dazu ist er gleich dem Zittaner Kesjel sehr s r u ch t- bar. Auch zwei Badeorte (Reinerz und Landeck) finden sich hier. s). Dasaltvater-Gebirge (1490 m) liegt mit dem 7. M ä h r i s ch e n G e s e n k e, d. h. Eschengebirge, schon in Böhmen. Die Mährische Pforte ist seit ältesten Zeiten ein Durchgang für den Handel zwischen Ostdeutschland (Berm stein) und dem Orient gewesen. 8. Das Vorland, welches dem ganzen Sndentenzng auf der deutschen Seite entlangzieht, ist mit H ii g e l n und kleineren Sergen besetzt. Es bildet Sitze der schlesischen Leinenindustrie, hat aber auch einen guten A ck e r - bau, da der Boden mit fruchtbarer Lößerde bedeckt ist. B. Der Höhenzug. 1. Die Tarnowitzer Höhe, nach der Stadt Tarnowitz benannt, führt auch den Namen die „O berschlesische Platte". Sie bildet das Südostende des Südlichen Höhenrückens und ist als solches sandig und unfruchtbar, so daß 1763 der Alte Fritz bei den Friedens- Verhandlungen nach dem 7jährigen Krieg auf diese „Ecke der