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1. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 139

1917 - Hannover : Helwing
— 139 - 1618-1648 1619-1637 1620 «. Nov. b) Der Dreißigjährige Krieg. 1. Der Böhmisch-Pfälzische Krieg. 1618 — 1623. (Die Protestanten Süddeutschlands werden unterworfen.) _ Veranlassung: Der Abt von Braunau läjzt die utraquistische Kirche daselbst schließen, der Erzbischof von Prag die zu Klostergrab niederreißen, Werl die Religionsfreiheit der Untertanen geistlicher Stände nach dem Majestätsbrief (S. 135) nicht gewährleistet ist. Die Beschwerde der ntraquistischen Stände wird vom Kaiser Matthias abgewiesen. 1618 Mai. Aufstand in Prag; der Graf Matthias von Thurn steht an der Spitze. Gewalttat gegen die Statthalter Martinitz und Slavata und den Geheimschreiber Fabricins. Einsetzung einer Negieruug von 30 Direktoren durch die aufrührerischen Utraquisten. Beginn des -Krieges. An der Spitze des Kriegsheeres der Böhmen stehen Thurn und der Gras Ernst von Mansselb. Graf Thurn rückt bis vor Wien und bebroht Ferdinanb von Steiermark (135) in seiner Burg. Ferdinand Ii. wird zum Kaiser gewählt. Sein Beichtvater ist der Jesuit Lamormain (Lämmermann). Die Böhmen nebst den Mähren, Schlesiern (Johann Georg von Brandenburg-Iägerndors) und Lausitzern wählen das Haupt der llnion, Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, Schwiegersohn Jakobs I. von England, zum König von Böhmen. Des Kaisers Bunb mit Maximilian von Bayern (Liga) und Johann Georg von Sachsen (Lausitz zugesichert). Schlacht am Weißen Berge vor Prag: Die Böhmen unter Christian von Anhalt und Mansselb werben von den Ligisten unter Tilly geschlagen. Die Flucht des geächteten „Winterkönigs" Friedrich bnrch Schlesien, Brandenburg (sein Schwager Georg Wilhelm) nach Hollanb. Unterbrückung der böhmischen Protestanten. Der Mazestäts-brief wirb vernichtet, die Häupter des Aufstandes werben hingerichtet, ihre Güter eingezogen und an Günstlinge verschenkt. Der Hohenzoller Johann Georg von Jägern-dorf wirb geächtet, sein Land vom Kaiser eingezogen. Nach Auflösung der Union setzen Tilly und die Spanier unter Spinola den Kampf in der Rh ein Pfalz fort gegen die Parteigänger Friedrichs V.: Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach, Herzog Christian von Braunschweig, Graf Ernst von Mansselb.

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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 276

1916 - Leipzig : Ploetz
276 Neuere Geschichte. Kirche in Klostergrab im Sprengel des Erzbischofs von Prag, also in Gebieten geistlicher Stände, die nach Auffassung der Protestanten kraft der böhmischen Landesverfassung als königliche Güter zu betrachten waren. Versammlung der 1609 mit Zustimmung des Kaisers eingesetzten Defensoren und der protestantischen Stände. 1618. Allfstand in Prag; an der Spitze steht Graf Mal- 23. Mai. thias von Thum. Die Statthalter Martinitz und Slawala und der Geheimschreiber Fabricius werden aus den Fenstern der kaiserlichen Burg hinausgestürzt, kommen aber mit dem Leben davon. Die Aufständischen über- tragen die Regierung Böhmens an 30 Direktoren. Aus Italien kommt Graf Ernst von Mansfeld zu Hilfe, gesandt vom Herzog von Savoyen; aus Schlesien zieht Markgraf Johann Georg von Jägerndorf herbei (Vgl. S. 309, Anhang I). 1619. Kaiser Matthias stirbt; Graf Thurn zieht gegen Wien. Die österreichischen, meist protestantischen Stände stellen drohende Forderungen an Ferdinand, der durch die Ankunft einiger Truppen aus der gefährlichsten Lage ge- rettet wird. Thurn wird durch eine ungünstige Wendung des Krieges in Böhmen zum Abzug bewogen. Ferdinand begibt sich nach Frankfurt, wird dort von den drei geistlichen Kur- fürsten und den Gesandten von Pfalz, Sachsen, Brandenburg zum Kaiser gewählt. 1619-1637. Ferdinand Ii. Unterdessen sprechen die Böhmen seine Absetzung als König von Böhmen aus und wählen den jungen Friedrich V., Kurfürsten von der ’Pfalz, das Oberhaupt der Union und der deutschen Calvinisten, Schwiegersohn Jakobs I., Königs von England (S. 268). Graf Thurn zum zweitenmal vor Wien, mit Bethlen Gabor, Fürsten von Siebenbürgen, (S. 233) vereinigt (Nov. 1619). Kälte, Mangel und der Einfall eines kaiserlichen Parteigängers in Ungarn bewirken den Rückzug. Ferdinand verbündet sich mit seinem Jugendfreunde Maxi- milian, Herzog von Bayern, dem Haupt der katholischen Liga, der ihm die österreichischen Stände unterwerfen hilft, mit Spanien (Spinöla bricht in die Kurpfalz ein) und mit dem lutherischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen, der die Lausitz und Schlesien wieder unterwirft. Maximilian von Bayern zieht mit dem Heere der Liga (Tilly) nach Böhmen, vereinigt sich mit dem kaiserlichen Feldherrn Buquoi. Beide siegen in der 1620. Schlacht auf dem Weißen Berge bei Prag über 8. Nov. Friedrichs V., vom Fürsten Christian von Anhalt geführte Truppen. Friedrich, der „Winterkönig1', entflieht nach Holland, wird vom Kaiser trotz kurfürstlichen Protestes geächtet, ebenso Christian von Anhalt und der Mark-

2. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 60

1890 - Erfurt : Bartholomäus
So 1609 1612 1618 1618 1619 1620 1622 1625 1626 Die katholisch© Liga unter Maximilian von Bayern. Der jülich-klevische Erbfolgestreit. Rudolf bewilligt durch den Majestätsbrief den böhmischen Protestanten Religionsfreiheit. -1619 Matthias, Rudolfs Bruder Kaiser. -1648 Der dreissigjährige Krieg. -1622 I. Der böhmisch-pfälzische Krieg. Niederreissung der Kirche in Klostergrab, Schliessung der Kirche in Braunau. Aufstand in Prag: Martinitz, Slawata, Fabricius. Grat Thurn und Graf Ernst von Mansfeld an der Spitze des böhmischen Heeres. Zug des Grafen Thurn vor Wien. -1637 Ferdinand fl. Kaiser. Die Böhmen wählen den reformierten Kurfürsten Friedrich Y. von der Pfalz, Haupt der Union, zu ihrem Könige. Niederlage des böhmischen Heeres durch Tilly am weis sen Berge bei Prag. Flucht Friedrichs. Gegenreformation in Böhmen, Auflösung der Union. Tilly zieht nach der Kurpfalz, wird aber daselbst von Mansfeld und dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach bei Wiesloch geschlagen, siegt jedoch über Georg Friedrich bei Wimpfen und über Christian von Braunschweig bei Höchst. — Die pfälzische Kurwürde wird Maximilian von Bayern übertragen. Der Kaiser Herr in Süddeutschland. -1629 2. Der niedersächsisch-dänische Krieg. Christian Iv. von Dänemark. Herzog von Holstein, tritt als Oberster des niedersächsischen Kreises an die Spitze der Protestanten, neben ihm Ernst von Mansfeld. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland, kaiserlicher Oberfeldherr, neben ihm Tilly. Wallenstein siegt an der Dessauer Elbbrücke über Mansfeld (Flucht zu Bethlen

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 140

1887 - Hannover : Helwing
140 selb vor Wien. Ferbinaub von Steiermark, Kärnten und Kram, auf der Hofburg von den österreichischen protestantischen Stäuben um Religionsfreiheit bebrüngt, wirb durch die Ankunft der Kürassiere Dampierres gerettet. 1619 1637 lermnanö Ii. wirb zum Kaiser gewählt. Die Böhmen nebst den Mähren, Schlesiern (Johann Georg von Branbenburg-Jägernborf) und Lausitzern wählen das Haupt der Union Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, Schwiegersohn Jakobs I. von England, zum König von Böhmen. Des Kaisers Bunb mit Maximilian von Bayern (Liga) und Kurfürst Johauu von Sachsen (Lausitz zugesichert). 1620 Nov. Schlacht am weißen Berge vor Prag: Die Böhmen unter Christian von Anhalt und Mansfelb werben von den Ligisten unter Tilly geschlagen. Die Flucht des geächteten „Winterkönigs" Friedrich nach Hollanb. Unterbrückung der böhmischen Protestanten. Der Majestätsbrief wirb vernichtet. Johann Georg von Jägernbors wirb geächtet, sein Land vom Kaiser eingezogen. Auflösung der Union. 1620—1623 b) Der pfälzische Krieg. Die Ligisten unter Tilly und die Spanier unter Spiuola greifen in Vollstreckung der Reichsacht die Rheinpfalz an. Diese wirb für Friedrich verteibigt von: Markgraf Georg Friedrich von Babeu-Durlach, Herzog Christian von Braunschweig, Gras Ernst von Mansfelb. 1622 Schlacht bei Wie'sloch: Tilly besiegt. Schlacht bei Wimpfen: Georg Friedrich besiegt. Schlacht bei Höchst: Christian besiegt. 1623 Der Kaiser überträgt die Kurwürbe und die Oberpfalz an Maximilian von Bayern; die Rheinpfalz nimmt er in Sequester. 1623—1629 c) Der niedersächsisch-däuische Krieg. 1623 Tilly siegt über Christian von Braunschweig bei Stabtlohu in Westfalen. Tillys rücksichtsloses Vorgehen gegen den nieb er sächsischen Kreis veranlaßt biesen zu Rüstungen. 1625 Christian Iv., König von Dänemark nnb Herzog von Holstein, wirb zum Kreisobersten ernannt. Mansfelb und Christian von Braunschweig verbinben sich mit ihm, Frankreich, England und Hollanb seubeu Hülfsgelber. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Frieblanb (geb. 1583 zu Prag), wirb kaiserlicher Felbhauptmauu.

4. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 175

1902 - Leipzig : Teubner
§35 Der dreißigjährige Krieg (1618 — 1648). 175 Auch grollten sie, weil der Prager Erzbischof eine evangelische Kirche zu Klostergrab (bei Teplitz) hatte niederreißen lassen und der bereits begonnene Väuänerkirche m Braunau (am Riesengebirge) untersagt worden war. Die evangelimen Utände des Landes versammelten sich in Prag. Als ihnen wiederholt ein Befehl des Kaisers Matthias ihre Zusammenkünfte verbot, begaben sie sich auf das Schloß, den Hradschin, damit sie den Statthaltern ihre Antwort überbrächten. Es kam hier zu einem Wortwechsel, und die über die „Verletzung des Majestätsbriefes" entrüsteten böhmischen Protestanten warfen die Statthalter Maribtitz. und ^Slawata und den Schreiber Fabricius mm Fenster hinaus (23. Mai 1618). Am nächsten Tage setzten die Aufständischen eine eigene Regierung ein. Sodann stellte man ein Heer auf, das der Graf Thurn/w' befehligte, und der Söldnerführer Ernst von Mansfeld und Markgraf Johann Georg von Jägerndorf führten 4000 Mann Hilfstruppen herbei. Ein kaiserliches Heer, das in Böhmen einrückte, konnte nichts ausrichten. Als Kaiser Matthias starb (1619), trat sein Vetter Ferdinands (L. 1619—1637) die Regierung in Österreich an; ebenso gelang es ihm, in Frankfurt die Kaiserkrone zu erwerben. Inzwischen hatten sich Mähren, Schlesien und beide Lausitzen den Aufständischen angeschlossen. Graf Thnrn zog vor Wien^ mußte aber umkehren. Die Böhmen er- ■' koren nun den jungen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, den Führer der Union und Schwiegersohn Jakobs I. von England, zu ihrem Könige. Ebenso erkoren 1620 die ungarischen Stände den calvinischen Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen zu ihrem Könige. Während Friedrich V. von seinen Glaubensgenossen im Stich gelassen wurde, erlangte Ferdinand Ii. von Polen, Spanien und der jjiflo-. Beistand, vor allem vom Herzog Maximilian von^Bavern ein Heer von 25000 Mann; selbst Kurfürst Iohann Georg von'sacfsen trat auf die Seite Ferdinands, der ihm zur Deckung seiner Kriegskosten die beiden Lausitzen verpfändete. Während die Sachsen in die Lausitz einrückten, marschierte ein ligistisches Heer unter Graf Johann Tserclas von Tillti, vereint mit den kaiserlichen Truppen, auf Prag; unweit der Stadt, am „Weißen Berge" kam es zur Schlacht, die binnen einer Stunde den Fahnen des Kaisers den Sieg verschaffte (1620v Friedrich gab sofort seine Sache verloren und jl§£, als „Winterkönig" verspottet, denn er hatte kaum länger als einen Winter in Böhmen geherrscht, durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlanden. Ihn und die anderen Fürsten, die ihm beigestanden hatten, unter ihnen den Markgrafen von Jägerndorf, traf die Achterklärung. Die hervorragendsten böhmischen Protestanten, die sich am Aufstand beteiligt hatten, verfielen dem Richtschwert; ihr Besitztum und ein großer Teil der Güter der weniger Belasteten wurde eingezogen. Mit Hilfe

5. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 91

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
85 Regierung ein. Dies war die Veranlassung zu einem Kriege, der 30 Jahre dauerte. Man teilt den 30 jährigen Krieg in 4 Perioden. 1. Böhmisch-pfälzische Periode, 1618—1624. Als der Kaiser den Aufstand in Böhmen mit Gewalt unterdrücken wollte, griffen die Böhmen zu den Waffen. Die Union schickte ihnen den Grafen Mansfeld mit Kriegsvolk zu Hilfe, und auch aus Schlesien und der Lausitz erhielten sie (unter An- führung des Markgrafen Johann Georg von Jägerndorf) Hilfstruppen. Das gegen die Böhmen gesandte Heer wurde geschlagen und die Sieger drangen bis Wien vor. Als Kaiser Matthias 1619 starb und Ferdinand Ii. (1619—1637) ihm auf dem Throne folgte, erkannten ihn die Böhmen nicht als ihren König an, sondern wählten den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Ferdinand ver- band sich mit dem Herzoge Maximilian von Baiern und mit Spanien. Maximilian rückte an der Spitze eines Heeres der Liga in Böhmen ein, vereinigte sich mit den kaiserlichen Truppen und siegte 1620 in der Schlacht auf dem weißen Berge. Friedrich mußte fliehen und begab sich, vom Kaiser geächtet, durch Schlesien und Brandenburg nach Holland. Nachdem die Böhmen wieder unterworfen waren, ver- nichtete der Kaiser den Majestätsbrief, ließ die Häupter des Aufstandes hinrichten und die evangelische Lehre gewaltsam unter- drücken. Die protestantische Union löste sich auf. Ein kaiserliches Heer unter An- führung von Maximilians Feldherrn Tilly und die Spanier eroberten die Pfalz. Graf Ernst von Mansfeld, Mark- graf Friedrich von Baden-Durlach und Prinz Christian von Braunschweig nahmen sich des geächteten Friedrich an. Mansfeld erfocht zwar über Tilly bei Wiesloch in Baden 1622 einen Sieg, wurde aber von letzterem bis über den Rhein gedrängt. Tilly besiegte darauf in demselben Jahre den Markgrafen Fried- rich bei Wimpfen in Würtemberg und Christian bei Höchst am Main und er- oberte die Pfalz. Mansfeld mußte sein Heer entlassen. In der Schlacht bei Stadlo 1623 (Stadtlohn in Westfalen) er- litt Christian eine zweite Niederlage. Maximilian erhielt vom Kaiser die Oberpfalz nebst der Kurwürde. ^ 2. Dänische Periode, 1624—162,0. Der siegreiche Tilly bedrohte nun Norddeutschland. Da nahm sich Christian Iv., König von Dänemark und Herzog von Holstein, der Protestanten an. Der Kaiser erhielt eine mächtige Hilfe durch den von ihm zum Reichssürsten und Herzoge von -

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 186

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
186 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 — 1648. Ter böhmisch-pfälzische Krieg. § 156. Der böhmische Aufstand. Den Anlaß zum Ausbruch des Krieges gab, daß von zwei Kirchen, welche die böhmischen Protestanten zu Braunau und zu Klo ft ergrab auf geistlichem Gebiet errichteten, die eine geschlossen, die andere eingerissen wurde, was sie als eine Verletzung der ihnen zugestandenen Rechte auffaßten. Als eine beim Kaiser eingereichte Beschwerde der Defensoren abgewiesen wurde, wandte sich die Erbitterung der Böhmen gegen einige der kaiserlichen Statthalter, denen »pmsln die Abweisung schuld gab, und im Mai 1618 wurden von bewaff-Mai 1618. neten Protestanten die Statthalter M a r t i n i tz und S l a w a t a nebst ihrem Geheimschreiber Fabricius aus den Fenstern des Prager Schlosses gestürzt. Der Anstifter der Tat war Graf Matthias von Thurn, ein ehrgeiziger, unruhiger Mensch, der sich persönlich durch den Kaiser verletzt fühlte. Er trat an die Spitze des Heeres, das die Böhmen jetzt ausrüsteten, während zugleich eine provisorische Regierung eingesetzt wurde. Eine wesentliche Hilfe fanden die Böhmen in dem kühnen Söldnerführer Ernst von Mansfeld, der ihnen Truppen zuführte. Die kaiserlichen Truppen vermochten keine dauernden Erfolge davonzutragen; Mähren und Schlesien schlossen sich dem Aufstand an. 1619. Im Jahre 1619 starb Matthias. Sein Nachfolger Ferdinand* wurde, während Thurn schon vor Wien stand, auf der Hofburg durch eine Abordnung der protestantischen österreichischen Stände in große Gefahr gebracht und nur durch das plötzliche Erscheinen einer Kürassierabteilung gerettet. Doch erreichte es Ferdinand bei der Uneinigkeit der deutschen Kurfürsten, Bl?’ ^ er 8um deutschen Kaiser gewählt wurde; die Böhmen dagegen 1637. setzten ihn ab und wählten an seiner Stelle den dreiundzwanzigjährigen, Friedrich V. ehrgeizigen, aber unbedeutenden und haltlosen Kurfürsten Friedrich V. Böhmm von der Pfalz, der die Krone annahm und „die Pfalz nach Böhmen trug". Indessen war sein einziger Verbündeter der eifrig evangelische Fürst Bethlen Gabor (Gabriel Bethlen) von Siebenbürgen, der mit dem Gedanken umging, ein großes Donaureich zu gründen; dagegen fand er weder bei der Union noch bei seinem Schwiegervater Jakob I. Stuart von England Hilfe. Indessen Ferdinand gewann außer der Unterstützung seines Schwagers Sigismundvonpolen und des lutherischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen, der in die Lausitz einfiel, den Beistand Maximiliansvonbayern und derliga sowie der Spanier. Das kaiserlich-ligistische Heer unter Tilly*) brach in Böhmen ein; in 1) Johann Tserclaes von Tilly war ans dem Schloß Tilly in den Niederlanden geboren, diente unter Alexander Farnese, dann im kaiserlichen Heere und trat darauf in den Dienst Maximilians, dessen Heerwesen er organisierte.

7. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 103

1878 - Würzburg : Stahel
§ 50. Ter böhmisch-pfälzische Krieg. 103 Der dreitzigjärige Krieg 1618 — 1648. § 50. Der böhmisch - Pfälzische Krieg 1618 — 1623. Ferdinand Ii. 1619 — 1637. Inhalt: 1) Ein Religionsstreit in Böhmen fürt in Prag zu einem Aufstand (23. Mai 1618) und zur Erhebung Friedrich's V. von der Pfalz auf den böhmischen Königsthron. Der Sieg Maximilian's von Bayern am weißen Berg bei Prag 1620 hat aber den Sturz Friedrich's V. und eine gewaltsame katholische Reaktion für Böhmen zur Folge. Graf Ernst von Mansfeld, der Markgraf Friedrich von Baden und der Herzog Christian von Braunfchweig suchen Friedrich's Sache gegen Tilly aufrecht zu erhalten; aber dieser siegt schließlich gegen alle. Maximilian von Bayern erhält 1623 die pfälzische Kur zum Lone für seine Verdienste um die Sache des Kaisers. Die in folge wörtlicher Auslegung des Majestätsbriefs durch den Abt von Braunau bewirkte Sperrung einer evangelischen Kirche dortselbst, und bte auf Befehl des Erzbischofs von Prag erfolgte Nieberreißung einer Kirche zu Klostergrab riesen, da bte dagegen beim Kaiser Matthias erhobenen Vorstellungen one Erfolg waren, eine große Gärung unter bett Protestanten Böhrnen's hervor. Ant 23. Mai 1618 stürmten protestantische Abgeordnete unter Fürung des Grafen Matthias von Thuru bewaffnet auf das Prager Schloss ttttb forderten bte bort anwesenben Statthaltereiräte Martini; ttttb Slawata zur Verantwortung auf. Da sie trotzig erwiderten, würden sie samt ihrem Geheimschreiber aus einem Fenster in den tiefen Schlossgraben hinabgeworfen, doch blieben dieselben unbeschäbigt. Hierauf bemächtigten sich bte Protestanten der Regierung, bte jetzt von 30 Direktoren gehanbhabt würde, ttttb rüsteten ein Heer aus, mit welchem Thurn bei Bubweis siegte ttttb bttrch Mähren gegen Wien vordrang. Da starb Kaiser Matthias 1619. Ihm folgte sein Vetter Ferdinand Ii. 1619—31. Derselbe warb E-37 nun in Wien belagert ttttb von protestantischen Abgeorbneten Oesterreichs mit Forberungen bestürmt; boch blieb er standhast und begab sich, als Thurn bttrch ein unerwartet anrückendes Entsatzheer zum Rückzug nach Böhmen gezwungen ward, zur Kaiserwal nach Frankfurt. Aber in denselben Tagen, in welchen er zum Kaiser gewält würde, erklärten ihn bte in Prag vereinigten Stänbe von Böhmen, Mähren, Schlesien ttttb der Lausitz des böhmischen Thrones verlustig und wällen den Kurfürsten Friedrich Y. von der Pfalz, das Haupt der Union ttttb des deutschen Calvinismus. Dieser nahm die Krone an, gedrängt von eigenem Ehrgeiz, tote von seinen Räten und seiner Gemalin Elisabeth, einer Tochter Jakob's I. von England. Zugleich hoffte er auf Hilfe von Seiten Englaud's, der Niederlande, der Union und des Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen, welcher mit den Türken im Bunde an der Spitze der

8. Geschichtstafeln für höhere Schulen - S. 85

1906 - Berlin : Weidmann
Gemahlin Marie Eleonore, der älteren Schwester des letzten Herzogs von Jülich. Der Gegner Johann Sigismunds: Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, der Sohn der jüngeren Schwester. Kondominat Johann Sigismunds und Wolfgang Wilhelms gemäfs dem Vertrage von Dortmund. 1610 Tod Heinrichs Iv: Heinrich Iv, im Begriffe mit Waffengewalt in den Jülichschen Erbfolgestreit einzugreifen, wird von Franz Ravaillac zu Paris ermordet. Ludwig Xiii König von Frankreich, Heinrichs Iv Sohn. 1614 Vertrag zu Xanten: Kleve, Mark und Ravensberg kommen an Johann Sigismund (seit 1613 reformiert), Jülich und Berg an Wolfgang Wilhelm (seit 1613 katholisch). 1618 Vereinigung des Herzogtums Preußen mit Brandenburg nach dem Tode Albrecht Friedrichs. b. Unterwerfung des evangelischen Deutschlands durch den Kaiser und die Liga, a. Der Böhmisch-pfälzische Krieg. 1612 Matthias Römischer Kaiser. 1618 Aufstand in Prag: Angriff auf die kaiserlichen Räte Martinitz und Slawata infolge des Streites über den Majestätsbrief. Graf Matthias von Thurn an der Spitze der dreißig Direktoren. Bethlen Gabor von Siebenbürgen, der Bewerber um die ungarische Krone. 1619 Kaiser Matthias stirbt. Friedrich V von der Pfalz, der Sohn Friedrichs Iv, Gemahl Elisabeths, der Tochter Jakobs I von England, wird von den Böhmen zum König gewählt. Ferdinand Ii von Steiermark, Enkel Ferdinands I, Römischer Kaiser. Der Jesuit Lamormain sein Beichtvater. —•. Kurfürst von Brandenburg: Georg Wilhelm, der Sohn Johann Sigismunds; sein erster Rat Graf Adam Schwarzenberg. 1620 Schlacht am Weifsen Berge bei Prag: Niederlage der Böhmen gegen die Ligisten unter Maximilian und Tilly und gegen die Kaiserlichen. Friedrichs, „des Winterkönigs“, Flucht nach Holland. Unterdrückung der Protestanten in den Ländern der Krone Böhmen. Der Herzog Johann Georg von Jägerndorf, der jüngere Sohn Kurfürst Joachim Friedrichs von Brandenburg, wird geächtet, sein Land vom Kaiser eingezogen.

9. Für Oberklassen (zweijährig) - S. 58

1875 - Neubrandenburg : Brünslow
58 1640 bis 1688. 1618. 1619 bis 1637. 1619. 1620. 1621. 1622. 1623. besetzt, an das der Kurfürst von Brcmbenkmra ebenfalls Erbrechte hat. Iriedrich Wilhelm, der große Kurfürst, schloß Frieden mit Schweden und erhielt im westfälischen Frieden bebcutmben Länberzuwachs (Hinterpommern, das Erzbisthum Magbeburg, die Bisthümer Halberstadt und Minden); s.u.! § 59. Der dreißigjährige Krieg. Nächste Veranlassung: Trotz des von Kaiser Rubolf Ii den böhmischen Protestanten gegebenen Majestätsbriefes wirb auf Befehl des Kaisers Matthias die protestantische Kirche zu Braunau geschlossen und zu Kloftprqrab niedergerissen. Unter Anführung des Grafen Matthias von Pimt werfen protestantische Abgeordnete die kaiserlichen Räthe Martintz und Slavata — benen sie die Schuld an dem Worlbruch beimaßen — aus dem Schloßfenster zu Prag, verjagen die Jesuiten aus dem Lande und bemächtigen sich der Regierung in Böhmen. 1. Der böhmisch-pfälzische Krieg, 1618—1624. Die kaiserliche^ Armee wird von Thurn in Verbindung mit dem Grafen Ernst von Mansfeld geschlagen. Matthias stirbt und sein den Jesuiten ergebener Vetter Ierdinand Ii wirb Kaiser. Thurn ruckt vor Wien; die böhmischen Stänbe erklären den Kaiser der böhmischen K> one verlustig und wählen statt seiner das Haupt der Union, Ariedrich V von Der Pfalz, zu ihrem Könige. Der Kaiser sucht Schutz bei der Liga — Haupt ber-felbeit: Herzog Maximilian von Batern — und schlägt mit Hülse derselben seinen Gegner (Friedrich V) in der Schlacht am weißen Werge bei Prag. Friedrich V, in die Acht erklärt, flieht nach Hollanb. Die Protestanten in Böhmen werben gezwungen, entweber katholisch zu werben, ober Böhmen zu verlassen. Auswan-berung von 30,000 Familien. Für Friedrich streiten der Graf Ernst von Mans-selb, der Herzog Christian von Brannschweig und der Markgraf Georg Friedrich von Baden. Sie werden von Mlly, dem Feldherrn der Liga, besiegt (bei Wimpfen und Höchst), und Friebrichs Besitzthum, das Kurfürstenthum Wfakz, wirb vom Kaiser an Herzog Maximilian von Batetn gegeben.

10. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 238

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 238 — 1618- 2. Der Böhmisch-Pfälzische Krieg. 1623 Nach dem „Fenstersturz" setzten die Böhmen eine Regierung von dreißig Direktoren ein und rüsteten ein eigenes (ständisches) Heer aus. Ein pfälzisches Heer unter Führung des katholischen Grafen Ernst von Mansfeld kam ihnen zu Hilfe und drängte die Kaiserlichen nach Österreich zurück. Als nun 1619 Matthias starb, wollten die Aufständischen seinen Nach- 1619-folger Ferdinand Ii, 1619—1637, den Todfeind des Protestantismus, nicht 1637 anerkennen. Beraten von seinem Beichtvater, dem Jesuiten Lamormaini, verfolgte der neue Herrscher mit Festigkeit und Härte sein Ziel, den Aufstand seiner Untertanen niederzuwerfen, die Ketzerei auszurotten und die Machtstellung seines Hauses zu erhöhen. Obwohl Matthias von Thurn die Mähren zum Anschluß bewog und vor Wien erschien, gab er den Religionsfreiheit verlangenden Evangelischen Österreichs nicht nach, und Thurn mußte wieder abziehen. Jetzt begab sich Ferdinand nach Frankfurt und wurde, da Sachsen für ihn eintrat, zum Kaiser gewählt. Zwei Tage zuvor hatten die Böhmen Friedrich V. von der Pfalz zum Könige gewühlt. Auf das Drängen seiner Gemahlin, einer Tochter des Königs Jakob I. von England, nahm er die Krone an. Fürst Bethlen Gabor (Gabriel Bethlen) von Siebenbürgen nutzte die Not des Kaisers aus, um in Ungarn einzurücken und auf der Grundlage der Glaubensfreiheit die Herrschaft über dieses Land zu gewinnen. Das Ende des Hauses Habsburg war gekommen, wenn die Evangelischen zusammenhielten. Aber die Union trat nicht für Böhmen ein, und der streng-lutherische Kurfürst Johann Georg von Sachsen schloß aus Abneigung gegen den Calvinismus und zur Gewinnung der Lausitzen sogar ein Bündnis mit dem Kaiser?) Auch die katholischen Mächte, der Papst, Spanien, Polen und die Liga, trieb der Haß gegen die ständisch-protestantische Bewegung an die Seite Ferdinands. Maximilian von Bayern erhielt für feinen Beistand die Kurwürde und als Pfand für seine Barauslagen Oberösterreich zugesichert. Der junge, unerfahrene, der Festigkeit des Handelns ermangelnde und von den böhmischen Ständen wenig unterstützte König war der Lage nicht gewachsen. Die Sachsen besetzten die Lausitzen und Schlesien, und kaiserliche und ligistische Truppen unter Tilly drangen vor Prag und nahmen, aus der Ebene anstürmend, die Stellungen des böhmischen Heeres auf dem 1620 Weißen Berge bei Prag 1620. Folgen. Friedrich wagte in seiner festen Hauptstadt keinen Widerstand; er flüchtete nach den Niederlanden und wurde geächtet. Sein Bundesgenosse, der Hohenzoller Johann Georg von Jägerndorf, der die Städte der Lausitz und Glatz gegen die Sachsen verteidigt hatte, wurde ebenfalls geächtet und seines Fürstentums beraubt. Die protestantischen *) Vgl. Moritz von Sachsen.

11. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 30

1874 - Berlin : Schultze
30 schwelten, empörten sie sich, 1618 unter Anführung^ des Grafen Thurn. Während dieser Unruhen starb Kaiser Mathias. «Lein Nachfolger, der strengkatholische Ferdinand Ii. 1619—1637, welcher bereits in seinen Erblanden den Protestantismus unterdrückt hatte, wurde von den Böhmen nicht anerkannt; sie wählten vielmehr den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zum Könige. Dieser wurde indeß 1620 am weißen Berge bei Prag geschlagen, seiner Länder beraubt und geächtet. An Böhmen nahm Kaiser Ferdinand blutige Rache. Die evangelische Lehre wurde ausgerottet , viele Edlen hingerichtet, Tausende vertrieben. Darnach suchte der Kaiser die evangelische Lehre auch in den übrigen protestantischen Ländern zu unterdrücken. Vergebens suchten einige kleinere protestantische Fürsten, Graf Ernst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und Christian, Herzog von Braunschweig den kaiserlichen Heeren zu widerstehen. Sie wurden von dem kaiserlichen Feldherrn Tilly, Georg Friedrich 1622 bei Wimpfen, Christian von Braunschweig 1623 bei L>tadtloo geschlagen, Graf Ernst von Mansfeld aber nach den Niederlanden getrieben. Die erledigte Pfalz mit der Kurwürde erhielt mm das Haupt der katholischen Liga, Maximilian von Baiern. 2. Dänisch-niedersächsischer Krieg 1625—1630. Jetzt erhoben sich die Stände des bedrohten niedersächsischen Kreises unter Anführung des Königs Christian Iv. von Dänemark. Aber auch der Kaiser hatte durch Albrecht von Wallenstein, einen reichen böhmischen Edelmann (geb. 1583 zu Prag), ein eigenes Heer werben lassen (bis dahin war der Krieg ausschließlich durch die Truppen der Liga geführt worden). Wallenstein brach 1625 in Niedersachsen ein, schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau 1626 und zwang ihn zum Rückzug durch Schlesien nach Ungarn, wo er bald darauf starb. Inzwischen hätte auch Tilly Christian Iv. 1626 bei Lutter am Barenberge besiegt. Tilly und Wallenstein durchzogen nun vereint das dänische Gebiet. Holstein, Schleswig und Jütland wurden erobert, die Herzöge von Mecklenburg vertrieben, Pommern und Brandenburg furchtbar verheert. Nur Stralsund, von Schweden und Dänemark unterstützt, vermochte Wallenstein erfolgreich zu widerstehen. Christian Iv. wurde zum Frieden von Lübeck 1629 gezwungen. Für seine Kriegskosten erhielt Wallenstein vom Kaiser die Herzogtümer Friedland und Sagan sowie Mecklenburg, dessen Herzöge geächtet worden waren. Der Kaiser aber, jetzt unumschränkter Herr in Deutschland, erließ 1629 das Rest i tutionsedic t, nach welchem die Protestanten alle seit 1555 eingezogenen Kirchengüter herausgeben sollten. 3. Der schwedische Krieg 1630—1636. Durch die allgemeinen Klagen, selbst der katholischen Fürsten und Stände über Wallenstein bewogen, setzte der Kaiser diesen 1630 ab. Aber das Restitutionsedict hielt 'er ausrecht. Da eilte der heldenmüthige König Gustav Adolf von Schweden, von Frankreich bewogen und unterstützt, seinen bedrängten Glaubensgenossen in Deutschland zu Hülfe. Am 24. Juni landete er mit 15000 Mann an der pommerfchen Küste, trieb die Kaiserlichen vor sich her und zwang Pommern und Brandenburg, sich ihm anzuschließen. Durch die Unterhandlungen mit Georg Wilhelm von Brandenburg aufgehalten, kam er indeß zu spät, um die Stadt Magdeburg zu retten. Sie wurde am 10/20. Mai 1631 von Tilly erobert und grauenvoll zerstört. Nun schloß sich auch der Kurfürst von Sachsen an Gustav Adolf an, und dieser besiegte Tilly 1631 bei

12. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 164

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
164 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. faßten. Als eine beim Kaiser eingereichte Beschwerde der Defensoren abgewiesen wurde, wandte sich die Erbitterung der Böhmen gegen einige der kaiserlichen Statthalter, denen man die Abweisung schuld Fenstersturz gab, und im Mai 1618 wurden von bewaffneten Protestanten die Maie. Statthalter Martinitz und Slawata nebst ihrem Geheimschreiber aus den Fenstern des Prager Schlosses gestürzt. Der Anstifter der That war Graf Matthias von Thurn, ein ehrgeiziger, unruhiger Mensch, der sich persönlich durch den Kaiser verletzt fühlte. Er trat an die Spitze des Heeres, das die Böhmen jetzt ausrüsteten, während zugleich eine provisorische Regierung eingesetzt wurde. Eine wesentliche Hilfe fanden die Böhmen in dem kühnen Söldnerführer Ernst von Mansfeld, der ihnen Truppen zuführte. Die kaiserlichen Heere unter Buquoy und Dampierre vermochten keine dauernden Erfolge davonzutragen; Mähren und Schlesien schlossen sich dem Aufstand an. leig. Im Jahre 1619 starb Matthias. Während Thurn vor Wien stand, wurde sein Nachfolger Ferdinand auf der Hofburg durch eine Abordnung der protestantischen österreichischen Stände in große Gefahr gebracht und nur durch das plötzliche Erscheinen Dampierre-scher Kürassiere gerettet. Doch erreichte es Ferdinand bei der Un-Ferdtnandii. einigkeit der deutschen Kurfürsten, daß er zum deutschen Kaiser 1619-1637. gewählt wurde; die Böhmen dagegen setzten ihn ab und wählten an seiner Stelle den dreiundzwanzigjährigen, ehrgeizigen, aber un-Friedrich v. bedeutenden und haltlosen Kurfürsten Fr jedrich Y. von der Pfalz, särng der die Krone annahm und „die Pfalz nach" Böhmen trug". Indessen war sein einziger Verbündeter der eifrig evangelische Fürst von Siebenbürgen, der mit dem Gedanken umging, ein großes Donaureich zu gründen; dagegen fand er weder bei der Union noch bei seinem Schwiegervater Jakob I. von England Hilfe. Ferdinand dagegen gewann außer der Unterstützung seines Schwagers und des lutherischen Kur- fürsten Johann Georg von^amlv, der in die Lausitz einfiel, die Hilfe Maximutans von Bayern und der Liga sowie der Spanier. Das kaiserlich - liglstische Heer unter Tiffip} brach m Schlacht am Böhmen ein; in der einstündigen Schlacht am weißen Berge der I620aer9t Prag wurde Friedrich, der „Winterkönig", völlig geschlagen; er sloh über Schlesien und Brandenburg nach Holland; vom Kaiser wurde er geächtet. 1) Johann Tserclaes von Tilly war auf dem Schloß Tilly in den Niederlanden qeboren, diente unter Alexander Farnese, dann nn kaiserlichen Heere und trat darauf in die Dienste Maximilians, dessen Heerwesen er organisierte.

13. Grundriß der Weltgeschichte - S. 163

1885 - Nürnberg : Korn
1. Periode, 1517—1648. I. Deutschland. 16z § 77. D. Dreißigjähriger Krieg, 1618—1648. 1. Böhmisch-pfälzischerkrieg(1618-1623). Znkloster-grab (im Erzgebirg) wurde eine Kirche der Protestanten niedergerissen, eine andere zu Braunau (an der schlesischen Grenze) mit Einwilligung der böhmischen Regierung geschlossen. Als sich die Protestanten unter Hinweisung auf den Majestätsbrief bei Kaiser Matthias beschwerten, wies man sie ungnädig ab. Hierauf zogen sie unter Anführung des Grafen Thnrn auf das Schloß zu Prag und stürzten zwei der kaiserlichen Statthalter, Martinitz und S law ata, nebst einem Geheimschreiber zum Fenster hinab (23. Mai 1618). Diese Gewaltthat war die nächste Veranlassung zum Ausbruch eines dreißigjährigen Krieges. Graf Thurn rückte bis vor Wien. Ferdinand Ii. (1619 bis 1637), nach Matthias Tod deutscher Kaiser, wurde in Böhmen abgesetzt und der calviuische Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum ^König von Böhmen gewühlt. Gegen ihn zog ein lrgistisches Heer, geführt vou Tiliy, dem tapfern General des Herzogs Maximilian I. von Bayern. In der einstündi-gen Schlacht am weißen Berge bei Prag (8. Nov. 1620) wurden Friedrichs Trnppen vollständig besiegt. Friedrich, vom Äatjer geächtet, floh nach Schlesien und Holland. Die Union löste steh auf. Böhmen wurde dem Kaiser unterworfen und der Protestantismus daselbst ausgerottet. Gras Emst von Mansfeld, Markgraf Georg Friedrich von B a den - Durlach und Prinz Christian von Brannschweia erhoben steh für den geächteten Böhmenkönig; aber Tilly besiegte den Markgrafen bei Wimpssen am Neckar (Mai 1622) und tunen Monat später den Prinzen Christian bei Höchst am Main. Herzog Maximilian I. erhielt die Kurwürde nebst der Oberpfalz (1623). 2: Niederdeutsch-dänischer Krieg (1624—1630). Als Aaö nördliche Deutschland bedrohte, trat der Dänenkönig Igrtttmn Iv. als Oberster des niedersächsischen Kreises für «/ft Protestanten aus. Dem Kaiser aber rüstete Morecht von Gallenstein, ein böhmischer Edelmann, als Herzog von Fried land ^ auf eigene Kosten ein Heer von 50 000 Mann. Nett diesem schlug Walleustein den Grasen Mansfeld an der Tessaner Elbbrücke (25. April 1626); im Sommer desselben Jahres siegte Tilly über Christian Iv. bei E Barenberge (im Braunschweigischen, am 27. August vn r?' n J? .und Wallenstein drangen nun nach Holstein vor, Wollenstem besetzte Schleswig, Mecklenburg und Pommern, vermochte 11* 1618 bis 1648 Dreißig- jähriger Krieg.

14. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 93

1888 - Langensalza : Beyer
Bon der Entdeckung Amerikas bis z. Wiederherst. des deutschen Reiches. 93 Ungnädige und drohende Antwort desselben. Der Protestantentag in Prag. Matthias Thurn. Die Statthalter Martinitz und Slawata nebst dem Geheimschreiber Fabricius werden durch eine protestantische Gesandtschaft aus einem Fenster des Prager Stadtschlosses gestürzt. Einsetzung von 30 Direktoren durch die aufrührerischen Protestanten. Graf Thurn zieht gegen Wien. Ferdinand Ii. Die Böhmen setzen thn ab und wählen Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem Könige. Seine stolze Gemahlin Elisabeth, die Tochter Jakobs I. von England. Ferdinand Ii. findet Hilfe bei der Liga und wird durch Spanien und den (protestantischen) Kurfürsten von Sachsen unterstützt. Friedrich V. wird von dem Heer der Liga (Tilly) und dem des Kaisers am weißen Berg bei Prag geschlagen. Seine Flucht nach Brandenburg (Georg Wilhelm, sein Schwager) und später nach Holland. Er wird als „Winterkönig" von seinen Feinden verspottet. Der Kaiser bestraft die Protestanten in Böhmen durch Vernichtung des Majestätsbriefes, durch Hinrichtung der Häupter des Aufstandes, durch Gütereinziehungen und Unterdrückung des Protestantismus in Böhmen. — Der Kaiser zieht das Herzogtum Jägerndorf ein. Der Herzog dieses Landes, Johann Georg, (ein Sohn des brandenburgischen Kurfürsten Joachim Friedrich) wird geächtet, weil er sich an dem Kriege gegen den Kaiser I beteiligt hat. — Die Union löst sich auf. 1623 Tilly wird bei Xdiesioch von dem Grasen Lrnst von Xhansfeld geschlagen. Der Markgras von Baden Georg Friedrich wird von Tilly bei Wimpfen besiegt. Christian von Braunschweig wird bei Höchst und bei Stadtlohn (1623) durch Tilly geschlagen. 1633 Der Kaiser nimmt die Rheinpfalz in Verwaltung, und Maximilian von Bayern erhalt die Dberpsalz und | die Aurwürde. n. Chr. 1619 bis 1637 1620

15. Neue Zeit - S. 30

1883 - Leipzig : Engelmann
30 Iii. Die neue Zeit. 1618 Mai 23. entworfene Beschwerde an Matthias abgewiesen wird zieht d böhmisch-protestantische Adel unter d. Grafen Matthias Thnrn vor d. kaiserl. Burg in Prag, gegen d. Statthalter, denen man d. Abweisung zuschreibt. M a r t i u i tz u. S l a w a t a (nebst d. Schreiber Fabricius) aus d Fenster geworfen x), bleiben unverletzt2). 1619. D. Böhmen übertragen d. Regierung an 30direktoren. Matthias f. Thuruu.grafma n sfeld rückenvorwi eu, wo Ferdinand durch Thurus Baubern u. d. plötzliche Ankunft v. Kürassieren Dampierres gerettet wird 3). Ibl9—3/. Ferdinand Ii. zum Kaiser gewählt, streng katholisch 4). Böhmen, Mähren, Schlesien fallen ab u. wählen Kurfürst Friedrich v. v. d. Pfah, d. Haupt d. Union, zum König v. Böhmen, der d. Krone annimmt5) (sehr unbedeutender Fürst). Thuru u. d. siebenbürg. Fürst Bet hl en Gabor nochmals resultatlos vor Wien. Ferdinand schließt Bündnisse: 1) mit Spanien, 2) mit Kurfürst Johann Georg v. Sachsen«) (Lausitz zugesichert), 3) mit d. Liga, deren Truppen unter Maximilian u. s. Feldherrn Lilly 7) mit d. Kaiserlichen vereint d. Heer Friedrichs unter Christian V. Anhalt in der 1620 Nov. 8. Schlacht am Weißen Berge bei Prag besiegen. Friedrich („Winterkönig") flieht durch Schlesien, Brandenburg nach d. Niederlanden, wird geächtet. Böhmen aller Freiheiten beraubt, d. Majestätsbrief vernichtet^ b-,Häupter d. Aufstandes hingerichtet, ihre Güter massenhaft konfisziert, an Günstlinge, z. T. an Jesuiten, verschenkt; gewaltsame Rekatholisierung, Vernichtung d. Wohlstandes Böhmens. D. Herzog Johann Georg v. Jägerndorf, jung. Sohu d. Kurfürsten Joachim Friedrich v. Brandenburg, geächtet, d. Land eingezogen. D. Union, die neutral geblieben, löst sich auf. D. Krieg wird nach d. Rheinpfalz verlegt, die v. d. Ligisten unter Tilly u. d. Spaniern angegriffen, aber für Friedrich verteidigt wird von Markgraf Georg Friedrich v. Baden-Durlach, Herzog Christian v. Braunschweig 8), Graf Ernst von Mansfeld 9). 1622. Schlacht bei Wi esloch: Tilly geschlagen. Schlacht bei Wimpfen: Georg Friedrich geschlagen 10). Schlacht bei Höchst: Christian v. Braunschweig geschlagen. Tilly erobert d. Pfalz nebst d. Hauptstadt Heidelberg (Bibi. Palat. s. S. 18). 1623. D. Kaiser überträgt au Maximilian v. Bayern d. pfälzische x) D. Exekution war „gute alte böhmische Sitte." — 2)Trotz einer Höhe v. 17—18 m. — 3) D. Standhaftigkeit Ferdinands gegenüber den ihn drängenden öfterr. Ständen später künst- lich zu großartigem Heldenmut aufgebauscht. — 4) S. Beichtvater, d. Jesuit Lamormain (Lämmermann). — 5) Auf Zureden s. Gemahlin Elisabeth. Tochter Jakobs I. v. Eng- land, u. Christians b. Anhalt, Hauptführers d. Union. — 6) Der dem Kurfürsten v. d. Pfalz d. böhmische Königskrone neidete. — 7) In d. Kriegen gegen d. Niederländer erprobt. — 8) Administrator (= Protest. Bischof) v. Halberstadt, der aus Schwärmerei für Elisabeth b. Krieg führte. — 9) Begründer d. länderverheerenden Systems, daß d. Krieg d. Krieg ernähren müsfe (also nicht Wallenstein). — 10) D. Erzählung v. d. Aufopferung b. 400 Pforzheimer Bürger ist eine Sage.

16. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 168

1902 - Leipzig : Roßberg
— 168 — langen. Im Teilungsvertrag zu Xanten (1614) kamen Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg; Jülich und Berg erhielt die Pfalz. In Böhmen war es inzwischen zu Streitigkeiten gekommen, die Matthias nicht zu schlichten vermochte. 7. Der Dreißigjährige Krieg. § 176. Der Böhmisch-pfälzische Krieg (1618-1620). Veranlassung. In den böhmischen Ortschaften Braunau und Klostergrab, die unter geistlicher Herrschaft standen, erbauten die protestantischen Bewohner Kirchen, indem sie glaubten, daß die geistlichen Güter zu den königlichen gehörten. Der Erzbischof von Prag ließ die Kirche von Klostergrab niederreißen und der Abt von Braunau die andere schließen. Die Berufung der Protestanten aus den Majestätsbrief wurde von der böhmischen Regierung abgewiesen, ebenso ihre Beschwerde beim Kaiser Matthias. Daraufhin drangen die Häupter der Protestanten unter der Führung des Grafen Thurn in das Prager Schloß ein und warfen die zwei am meisten verhaßten Mitglieder der Regierung, Martinitz und Slawata, zum Fenster hinaus (1618). Dann nahmen sie die Regierung selbst in die Hand. Während man sich auf beiden Seiten zum Kampfe rüstete, starb Kaiser Matthias (1619). Als bald daraus der als streng katholisch bekannte Ferdinand Ii. (1619—1637) von Steiermark Kaiser wurde, wählten die Böhmen Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böhmen, der aber durch die Schlacht am Weißen Berge bei Prag gegen 1620. das kaiserlich-ligistische Heer (Tilly) Land und Krone verlor (1620). Flucht Friedrichs über Breslau und Berlin nach Holland. Folgen dieser Niederlage: In Böhmen wurden die protestantischen Prediger verjagt, die Protestanten verloren alle Rechte; sie sollten binnen sechs Monaten zum Katholizismus zurückkehren; Friedrich V. wurde geächtet, Böhmens und der Pfalz für verlustig erklärt; die Kurwürde der Pfalz und die Oberpfalz erhielt Maximilian von Bayern; die Union löste sich aus. Die Kämpfe nnt Friedrichs Wiedereinsetzung. Friedrichs Kampfgenosse Ernst von Mansfeld schlug wohl 1622. das Heer Tillys 1622 bei Wiesloch, aber Tilly besiegte darauf die beiden anderen Parteigenossen Friedrich von Baden und Christian von Braunschweig.

17. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 90

1880 - Essen : Bädeker
90 Die neue Zeit bis zum westfälischen Frieden. katholischen Vetter Ferdinand von Steiermark und Kärnten. Da geschah es, daß die protestantischen Unterthanen des Erzbischofs von Prag zu Klostergrab und die des Abts von Braunau in letzterer Stadt sich Kirchen erbauten. Unter Berufung auf den Majestätsbrief wurde die Kirche zu Klostergrab geschlossen, die zu Braunau niedergerissen. — Eine Beschwerde an den Kaiser blieb erfolglos. Da verbreitete sich das Gerücht, die harte Antwort des Kaisers sei von den kaiserlichen Räten zu Prag veranlaßt worden, und daraufhin drangen Bewaffnete unter Anführung des Grafen Matthias von Thurn in die Schloßkanzlei und stürzten nach heftigem Wortwechsel zwei kaiserliche Räte nebst Mai dem Geheimschreiber zum Fenster hinaus. Trotz der nach-1618. gesandten Schüsse kamen diese mit dem Leben davon. Den Aufständischen, welche nun die Regierung an sich rissen, schlossen sich Mähren und die Lausitz an, und Graf Thurn rückte mit einem Heers- bis Wien vor. Da starb der kränkliche Kaiser Matthias. — Ungünstige Witterung und Mangel an Lebensmitteln nötigten Thurn bald zum Rückzug. §• 80. Der dreißigjährige Krieg. (1618-1648.) 1619 Ferdinand ü., in Frankfurt zum Kaiser gekrönt, wurde von bis beit Böhmen nicht als ihr König anerkannt, sondern diese wählten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der protestantischen Union. Der eitle, schwache Mann nahm, besonders durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, Tochter Jakobs I. von England, bewogen, die gefährliche Krone an und ergab sich in Prag einem üppigen Wohlleben, während die Truppen der Liga unter der Anführung des kriegskundigen Tilly gegen ihn anrückten. — Durch die Schlacht am weißen Berge bei Prag (1620) verlor Friedrich in einer Stunde seine Krone und auch die Pfalz, denn, in die Reichsacht erklärt, mußte er nach den Niederlanden flüchten, worauf die Pfalz nebst der Kurwürde an Maximilian von Baiern kam. — Ferdinand Ii. vernichtete den Majestätsbrief, ließ ein strenges Strafgericht ergehen und stellte den Katholicismus in Böhmen wieder her. — Bald darauf löste sich die Union auf. Zwar traten noch der Graf Ernst von Mansfeld, der Markgraf Friedrich von Baden (Heldentod der 400 Pforzheimer in der Schlacht bei Wimpfen) und der Prinz Christian von Braun schweig für den geächteten Pfalzgrafen anf, doch erlagen sie Tillys Feldherrntalent. — Man nennt diesen ersten Teil des dreißigjährigen Krieges den böhmisch-pfälzischen Krieg. Dadurch, daß. jetzt der König Christian Iv. von Dänemark für die deutschen Protestanten auftrat, begann der dänische Krieg. — Der Kaiser nahm das Anerbieten eines reichen

18. Geschichtstabellen für höhere Schulen - S. 76

1883 - Berlin : Gaertner
76 1619 Kaiser Matthias stirbt. Friedrich V von der Pfalz, der Sohn Friedrichs Iy, Gemahl Elisabeths, der Tochter Jakobs I von England, wird von den Böhmen zum König gewählt. 1619—1637 Ferdinand Ii (von Steiermark), Enkel Ferdinands I, römischer Kaiser. Der Jesuit Lamormain sein Beichtvater. 1619—1640 Georg Wilhelm, der Sohn Johann Sigismunds, Kurfürst von Brandenburg. Sein erster Bat Graf Adam Schwarzenberg. 1620 Niederlage der Böhmen am weifsen Berge bei Prag gegen die Ligisten unter Maximilian und Tilly und die Kaiserlichen. Friedrichs, „des Winterkönigs“, Flucht nach Holland. Unterdrückung der böhmischen Protestanten. Der Herzog Johann Georg von Jägerndorf, der jüngere Sohn Kurfürst Joachim Friedrichs von Brandenburg, wird geächtet; sein Land vom Kaiser eingezogen. Zerfall der Union. 1623 Nach der Vertreibung des Markgrafen Georg Friedrich von Baden (Treffen bei Wimpfen), Christians von Braunschweig und Ernsts von Mansfeld, der Parteigänger des geächteten Friedrich V, aus der Pfalz nimmt der Kaiser das Land in Sequester und überträgt die Kurwürde und die Oberpfalz an Maximilian von Bayern. ü. 1623—1629 Der niedersächsisch-dänische Krieg. 1623 Mansfeld und Christian von Braunschweig in Niederdeutschland. Tilly schlägt Christian bei Stadtlohn. 1626 Schlacht an der Dessauer Brücke: Der kaiserliche Feld-hauptmann Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland, besiegt Ernst von Mansfeld. Mansfeld, von Wallenstein bis nach Ungarn verfolgt, stirbt auf der Flucht bei Serajewo. Christian von Braunschweig stirbt. Schlacht bei Lutter am Barenberge: Tilly besiegt König Christian Iv von Dänemark, den Kreisobersten des niedersächsischen Kreises. Christians Bückzug in sein Land. Wallenstein und Tilly vereinigt, werfen Christian Iv auf seine Inseln zurück. 1628 Wallenstein Herzog von Mecklenburg und „General des baltischen und des oceanischen Meeres“. Stralsund behauptet sich gegen Wallen stein.

19. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 54

1901 - Berlin : Ploetz
54 Neuere Geschichte. 1609. Waffenstillstand auf 12 Jahre, dann Fortsetzung des Krieges bis 1648. Belgien bleibt spanisch. 1600—1680. Blüte der Künste in Spanien (Cervantes, Calderon; Velasquez, Murillo), in Belgien (Rubens) und Holland (Rembrandt, Teniers). 1576—1612. Rudolf Ii. deutscher Kaiser. Verschärfung des Gegensatzes zwischen Protestanten und Katholiken. 1608. Protestantische Union, 1609 katholische Liga. 1609—1614. Jülich-Klevischer Erbfolgestreit, durch Vertrag beigelegt. 1609. Rudolf Ii. erteilt durch den Majestätsbrief den böhmischen Ständen Religionsfreiheit. 1611—16b2. Gustav Adolf, König von Schweden, gewinnt die Ostseeprovinzen Livland und Ingermanland. 1612—1619. Matthias, Rudolfs Ii. Bruder, deutscher Kaiser. 1618—1618. Dreissigjähriger Krieg. 1618—1623. Böhmisch-pfälzischer Krieg. 1618. Aufstand in Prag wegen Verletzung des Majestätsbriefs. Die Grafen Thum und Mansfeld schlagen die kaiserlichen Truppen zurück. 1619—1637. Ferdinand Ii. deutscher Kaiser. In Böhmen wird Friedrich V., Kurfürst von der Pfalz, zum König gewählt. Ferdinand verbündet sich gegen ihn mit Herzog Maximilian von Bayern, dem Haupte der Liga. 1620. Schlacht auf dem weifsen Berge bei Prag, Friedrich V. geächtet, flieht nach Holland. 1621. Gegenreformation in Böhmen. Während die Union sich auflöst, besetzen Spanier und Truppen der Liga unter Tilly die Pfalz. Die Parteigänger des geächteten Kurfürsten 1622. Mansfeld, Georg Friedrich von Baden, Christian von Braunschweig werden zurückgedrängt. 1623. Maximilian von Bayern erhält die pfälzische Kurwürde. Tilly dringt nach Westfalen vor.

20. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 65

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode, 1517—1648. I. Deutschland. 65 Bruder, friedliebend und milde. 2. Maximilian Ii. 1564-1576. 2564ri57?) tolerant. 3. Rudolf Ii. (1576-1612): 1576-1612. fu)tottd)e Jiegierung. (Gegenreformation der Jesuiten. Evangelische Union (Friedrich Iv. von der Pfalz) 1608. 1608. Katholische Liga (Maximilian I. von Bayern) 1609. 1609. Majestätcsbrief für die Protestanten in Böhmen (1609)v 4. Matthias (1612 — 1619) überläßt seinem 1612-1619. fetter Ferdinand, einem Jesuitenzögling, die Regierung in Ungarn und Böhmen. §. 36. v. Dreißigjähriger Kriegs 1618—1648. 1618-1648. 1. Böhmisch-psälzer Periode (1618—1624). Aus- 1618-1624. [ k tn drag (23. Mai 1618). Friedrich V. von der Pfalz, König von Böhmen. Kaiser Ferdinand Ii. (Ibl9 —1637), Feind der Protestanten. Die Katho-1619-1637. Ilsen unter Mjtrimilian I. von Bayern und Tilly siegen über Friedrich's V. Heer (unter Christian v..Anhalt und Graf v. Thurn) am weißen Berae 6et Prag (8. Nov. 1620). Böhmen katholisch. Ernst 1620. von Maitöfeld, Georg Friedrich von Baden, Christian von Braunschweig kämpsen in der Pfalz für den geächteten Friedrich V. Maximilian I. wird Pfalz er Kurfürst (1623). mrr. 2' Niedersächsisch-dänische Periode (1624—1630). 1624-1630. Albrecht von Wallenstein (Herzog von Friedland), kaiserlicher Generalissimus, siegt Über Mansfeld bei Dessau (1626) Tilly über Christian Iv., König von ,?as ' rruta r am Barenberge (1626). Tilly 1626. tn Holstern; Wallenstein m Schleswig und vor Stral-)und (1628), wird Herzog von Mecklenburg. Resti-runonsedlct gegen die Protestanten (6. März 1629) 1629. ©utmann, Die wichtigsten Ereignisse. 5