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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 247

1910 - München : Oldenbourg
Die Ausgestaltung der Herrschaft- zur absolute Monarchie. 247 A r i u s verwarf und die Lehre des A t h a n a s i u s fr katholisch erklrte. Erst gegen Ende seines Lebens begann der Kaiser die heidnischen Gtterdienste zu ver-bieten, lie seine Shne in der christlichen Lehre erziehen und sich selbst taufen. Den Beinamen der Groe" verdient Konstantin deshalb, weil er die zwei bedeutendsten Mchte seiner Zeit, das Christentum und das Kaisertum, miteinander vershnte. c) Das Kaisertum unter den Nachfolgern Konstantins bis zur bleibenden Reichsteilnng (337395). Konstantins Nachfolger waren seine drei Shne Konstantin Ii., Con-stantins Ii. und Constans, die jedoch der ihr Erbe sofort in Streitigkeiten gerieten. Aus diesen ging nach dem Tode der Brder Konstantins Ii. (351361) als Alleinherrscher hervor. Er fhrte schwere Kriege gegen die Neuperser, während sein Vetter Julian als Statthalter Galliens die Franken am Niederrhein im Zaume hielt und die Alamannen am Oberrhein bei Argentoratum (Straburg) besiegte. Als nun die gallischen 357 Legionen den Julian zum Kaiser ausriefen, zog dieser nach Osten, erhielt aber unterwegs die Nachricht vom Tode des Eonstantius. Julian Apostta (361363), ein eifriger Verehrer des Heidentums, suchte die Christen von den Staatsmtern und besonders von den Lehrsthlen der hheren Schulen auszuschlieen, fiel aber bald auf einem Heereszug gegen die Neuperser. Sein Nachfolger Jovian, ein Anhnger des Christentums, schlo mit den Persern Frieden und starb auf dem Rckzug (364). Der hierauf von den Truppen erhobene Balentinian I. (364375) schtzte die Rheingebiete noch eine Zeitlang gegen die Germanen, fand indes in einem Feldzug gegen die Quaden an der Donau den Tod. Sein Bruder und Mitregent (fr den Osten) Palens nahm die Westgoten ins Reich auf, entzweite sich jedoch mit ihnen und verlor im Kampfe gegen sie bei Adrianopel Sieg und Leben. Nun ernannte der Sohn und Nach- 378 folger Valentinians I., Gratian (375383), den Feldherrn Theodosius (379394) zum Augustus des Ostens. Dieser einigte sich mit den West-goten auf gtliche Weise; dann suchte er auch den Frieden im Innern herzustellen, indem er die heidnischen Opfer ganz verbot, die Olympischen Spiele untersagte, das Delphische Orakel sowie den Vestatempel schlo, anderseits aber auch gegen die christlichen Sekten, besonders gegen die Armner einschritt und den Katholizismus zur ausschlielichen Staats-religion erhob. Unterdessen war im Abendlande der Bruder Gratians, Balentinian Ii. (383392), von dem Franken Arbogast gettet worden. Theodosius besiegte den Arbogast und stellte zum letzten Male die R e i ch s - 394 einheit wieder her.

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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 153

1911 - München : Oldenbourg
Konstantin d. Gr. Die Reichsteilung und der Untergang Westroms. 153 des Arius verwarf und die Lehre des Athanasius fr katholisch er-klrte. Erst gegen Ende seines Lebens begann der Kaiser die heidnischen Gtter-dienste zu verbieten, lie seine Shne in der christlichen Lehre erziehen und sich selbst taufen. c) Das Kaisertum unter den Nachfolgern Konstantins bis zur bleibenden Reichsteilung (337395). Konstantins Nachfolger waren seine drei Shne, die jedoch der ihr Erbe in Streitigkeiten gerieten. Aus diesen ging nach dem Tode der Brder Konstantins Ii. als Alleinherrscher hervor. Er fhrte schwere 1361 Kriege gegen die Neuperser, während sein Vetter Julian als Statt-Halter Galliens die Franken am Niederrhein im Zaune hielt und die Ala-mannen am Oberrhein bei Straburg besiegte. Als nun die gal- 357 tischen Legionen den Julian zum Kaiser ausriefen, zog dieser nach Osten, erhielt aber unterwegs die Nachricht vom Tode des Eonstantius. Julian Apostta, ein eifriger Verehrer des Heidentums, suchte die Christen von 1363 den Staatsmtern und den Lehrsthlen der hheren Schulen auszuschlieen, fiel aber bald auf einem Heereszug gegen die Neuperser. Der hierauf von den Truppen erhobene Valentinian I. fand in einem 1375 Feldzug gegen die Quaden an der Donau den Tod. Sein Bruder und Mitregent (fr den Osten) Valens nahm die Westgoten ins Reich auf, entzweite sich jedoch mit ihnen und verlor im Kampfe gegen sie bei Adrianopel Sieg und Leben. Nun ernannte der Sohn und Nachfolger1378 Valentinians I., Gratian (t 383), den Feldherrn Theodosius (379394) zum Augustus des Ostens. Dieser einigte sich mit den Westgoten auf gtliche Weise; dann suchte er auch den Frieden im Innern herzustellen, indem er die heidnischen Opfer ganz verbot und den Katholizismus zur ausschlielichen Staatsreligion erhob. Unterdessen war im Abendlande der Bruder Gratians, Valentinian Ii., von dem Franken Arbogast gettet 1392 worden. Theodosius besiegte den Arbogast und stellte zum letzten Male die Reichseinheit wieder her. 394 Die endgltige Reichsteilung (395) und der Untergang des Weftrmi-jchett Reiches (476). Bei seinem Tode teilte Theodosius das Reich in der Weise, da der ltere Sohn Arcadius den griechischen Osten, der jngere Sohn Honorius (unter der Vormundschaft des Vandalen Stillcho) den lateinischen Westen erhielt. Die Grenze zwischen den beiden Reichen bildete im allgemeinen eine Linie von der unteren Save sdwrts bis zur Groen Syrte (Meerbusen zwischen Kyrene und der Provinz Afrika). Das Ostrmische Reich, auch Griechisches oder Byzantinisches Reich genannt, bestand noch der 1000 Jahre und schtzte die sich entwickelnde christlich-germanisch-slavische Kultur Europas gegen die Asiaten, bis es

2. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 174

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
174 Alte Geschichte. 4. Zeitr. 2. Abschn. Der Genera! Magncntius rebelliere gegen den Konstans und ließ ihn hinrichten, 350, besiegte auch dessen Neffen Nepotia- nus, wurde aber vom Konstans überwunden und getödtet. Das Reich Litt gewaltig in diesen, mit großer Grausamkeit geführ- ten, Kriegen. Konstantins erklärte seinen ihm gleichenden Vetter Gallus zum Cäsar, ließ ihn hinrichten, und gab diese Würde dem tugendhaften Bruder desselben, dem I u l i a n u s, der damahls glücklich gegen die Deutschen am Rhein focht, 355. Die Perser, Quaden und Iazpgen kriegten mit dem Konsian- tius. Julians Armee rief ihn zum Imperator aus; Konstans starb auf dem Marsche gegen ihn, 361. Julian verließ die christliche Religioll und wandte sich zur heidnischen, à Diese Handlung ausgenommen, war er ein vortrefflicher Regent, der dem Staate besonders durch eine sparsame Oekonomie große Verbesserungen gegeben haben würde, wenn er nicht sein Leben bald in einem Kriege gegen die Perser verloren hätte. Mir ihm ging Konstantins Haus aus, 363. st 8. Jovianus bis zum Tode Theodosius t. Zulians Nachfolger, I 0 v i a n, erkaufte durch Abtretung der Provinzen jenseits des Euphrats von den Persern den Frie- den. Ihm folgten die Brüder V a l e n t i n i a n und Valens, 3 64. Der Hauptverfall des römischen Reichs fing unter diesen Prinzen an. Valentinian und seine Generale, Theodosius der Vater und Sohn, fochten bis an Valentinians Tod nicht un- glücklich gegen die Deutschen. Er hatte seine beiden Söhne Gratian und Valentinian Ii. Nachfolgern, 376. Den Orient traf unter dem untauglichen Valens ein desto trau- rigeres Schicksal. Die Gothen wurden von den Hunnen nach Thracien getrieben. Zum Kriege gereiht, tödteten sie den Va- lens im Treffen, 378 P und verwüsteten das Reich erschrecklich. Die Gothen waren seit dieser Zeit die Geißel des römischen Reichs, ob sie gleich damahls Theodosius zur Unterwerfung zwang. Er wurde zum Mitkaiser erklärt, 379. Diese Prin- zen, von Geistlichen regiert, vermehrten die Verwirrung in ih- rem Staate durch ihre verfolgende, oft blutige, Intoleranz ge- gen Heiden und Ketzer. Der«üppige Gratian wurde", 383, vom Maximus getödtet, der als Kaiser anerkannt, aber in ei- nem Kriege mit Valentinian Ii. vom Theodosius getödtet wur- de. Valentinian wurde von dem Franken Arbogast ermordet, der den Eugenius zum Kaiser'ernannte, 392. Theodosius überwand beide, 394. Der Kaise»Theod0sins der Große

3. Das Altertum - S. 238

1894 - : Buchner
238 Nach der berlieferung sprach Julian sterbend: vevi'xrjxctq Fcdixuie! Jedenfalls riefen die Truppen, die sonst dem Kaiser treu ergeben waren, nach seinem Tod einen eifrigen Christen (Jovianus) zum Kaiser aus. Derselbe schlo einen unrhmlichen Frieden mit den Persern und starb bereits auf dem Rckzug (364). Ii. Die Heerkaiser bis Theodosius (395 f). a) Valentinian 1. (375 f) und Valens (378 f). Von den Nachfolgern Julians ist Valentinian I. bedeutend durch die Abwehr der Alamannen. Er sicherte die Grenzgebiete am Rhein noch einmal gegen die Germanen, fand aber dann den Tod, als er sich gegen die Quaden an der Donau wandte (375). Sein Bruder Valens, der im Osten regierte, nahm die Westgoten in Msien auf. Als diese dann, gereizt durch die Bedrckungen der rmischen Beamten, in Thracien ein-brachen, erlag ihnen Valens bei Adrianopel (378). Mehr noch als der Osten war die westliche Reichshlste von germanischen Elementen durchsetzt. So war Valentinians I. Sohn und Nachfolger, Valentinian Ii., von dem Franken Arbogast geleitet. b) Th eod ofius (379395). The odosius, ein Feldherr Valentinians, bernahm nach dem Untergang des Valens zuerst die Regierung im Osten, erlangte aber bald auch in der westlichen Reichshlfte Anerken-nung, so da das Reich unter seiner starken Hand zum letztenmal vereinigt wurde (394395). Theodosius verbot im Reich die Ausbung der heidnischen Gtterverehrung, auch schritt er gegen die Arianer ein. Seine Bue vor dem Bischof Ambrosius in Mailand wegen einer Blutschuld 1 war die erste ffentliche Unterwerfung eines Kaisers unter die Kirchenzucht. *Jn der Literatur wie in der Kunst kam um jene Zeit neben dem weltlichen auch das geistliche (christliche) Element zur Geltung. Unter den weltlichen Geschicht-schreibern ist Ammianus Marcellinus (f um 390) zu nennen, ein Grieche, der in lateinischer Sprache die Geschichte von Nervo bis 378 n. Chr. schrieb. Von den christlichen Schriftstellern war der vielseitigste Eusebius (f als Bischof von Casaren, 340), welcher in griechischer Sprache eine Weltgeschichte (Xpovixov), eine Kirchengeschichte und das Leben Konstantins (s. S. 235) verfate. Sein Chronikon berarbeitete Hieronymus (f 420) in lateinischer Sprache; indem derselbe auch die Bibel ins Lateinische bertrug (Vulgata), bahnte er die Einfhrung des Latei-nischen als Kirchensprache an. Ihren Hhepunkt erreichte die lateinisch-christliche Literatur mit Augustinus (f 430 als Bischof von Hippo in Afrika). In der bildenden Kunst traten neben weltlichen Prachtbauten (Diocletians Thermen und Konstantins Triumphbogen in Rom; S. 235 f.) die Anfnge der christlichen Bau-fnft (die Basiliken) sowie der christlichen Wandmalerei in den Katakomben d. h. den unterirdischen Begrbnissttten in Rom und anderwrts hervor. 1 Theodosius hatte wegen der Ermordung eines rmischen Beamten 7000 Menschen im Cirkus von Thessalonike niedermachen lassen.

4. Römische Geschichte - S. 123

1895 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 42. Das Kaiserreich bis zur Reichsteilung. 123 mit dem Drängen des für seinen Soldatengott (Mithra) eifernden Galerius Antrieb für Diokletian zur Verfolgung. Die Kirchen werden zerstört, die heiligen Schriften verbrannt, die Güter eingezogen. Märtyrertum! Das Christentum geht unbesiegt aus den Verfolgungen hervor. Duldung schon durch Diokletians unmittelbare Nachfolger. Gleichstellung der christlichen mit der heidnischen Religion durch Konstantin, dessen Mutter Helena bereits Christin ist (Konstantin, als Kaiser auch "heidnischer Oberpriester, wohl nie getauft. Sage von der Taufe vor seinem Tode). Das von ihm 325 berufene Concil zu Nicäa entscheidet gegen Arius’ Lehre zu gunsten der athanasianischen, daß der Gottessohn Christus mit Gottvater gleiches Wesens sei. Julian, der tüchtige Neffe Konstantins, macht noch einmal den Versuch, die alte Götterwelt (philosophisch umgedeutet) wiederzuerwecken und den Heiden die Liebesthätigkeit der Christen einzupflanzen. Ausschließung der Christen von Lehr- und Staatsämtern. Spott und Federkampf gegen sie. Christen werden zum Wiederaufbau zerstörter heidnischer Tempel gezwungen. Sein Tod durch den Pfeil eines Christen auf einem Zuge gegen die Neuperser bezeichnet den Sieg des Christentums (seine letzten Worte: „tandem vicisti, Galilaee!“). Der Arianismus erhält sich besonders bei den Germanen. Byzantinische Hofkirche. Der Bischof von Rom gewinnt an Bedeutung und wird in der Mitte des 5. Jahrh, das Haupt der katholischen Kirche. Unter den Nachfolgern Julians beginnen bereits Heiden Verfolgungen, Zerstörung von Tempeln (das „Serapeum“ in Alexandrien) und Götterbildern, Verfolgung von Philosophen (Hypatia in Alexandrien). Die Kirche eine Schranke kaiserlicher Willkür unter Theodosius (Bischof Ambrosius von Mailand verwehrt dem Kaiser den Eintritt in die Kirche vor Ablegung der Buße wegen einer Greuelthat in Thessalonich). Das Heidentum flüchtet von den Städten in die Gaue („pagani“). Iv. Die Nachfolger Konstantins. Die Söhne und Neffen Konstantins, die sich nach dessen Bestimmung in die Augustus- und Cäsarenwürde teilen sollten, fallen durch Verwandtenmord bis auf dessen zweiten Sohn Constantius, der Alleinherrscher wird, und dessen Neffen Julian. Letzterer! Cäsar in Gallien, wird 361 nach tapferen Thaten gegen Allemannen und Franken (357 Schlacht bei Straßburg) aus Mißtrauen vom Kaiser abberufen, aber von seinem Heere zum Augustus erhoben (361—363). Ein Philosoph auf dem Thron! Uber sein Verhalten Wmtzecäwt-indmäen und seinen Tod s. o. für Internationale Schulbuchs orsuiung Braunschweig Ii Ll!Ll!_J.u«,V 325 36i—363

5. Römische Geschichte - S. 120

1893 - Dresden : Ehlermann
120 Vierter Zeitraum. — § 42. Das Kaiserreich bis zur Reichsteilung. mit dem Drängen des für seinen Soldatengott (Mithra) eifernden Galerius Antrieb für Diokletian zur Verfolgung. Die Kirchen werden zerstört, die heiligen Schriften verbrannt, die Güter eingezogen. Märtyrertum! Das Christentum geht unbesiegt aus den Verfolgungen hervor. Duldung schon durch Diokletians unmittelbare Nachfolger. Gleichstellung der christlichen mit der heidnischen Religion durch Konstantin, dessen Mutter Helena bereits Christin ist (Konstantin, als Kaiser auch heidnischer Oberpriester, wohl nie getauft. Sage von der Taufe vor seinem Tode). Das von ihm 325 berufene Concil zu Nicäa entscheidet gegen Arius’ Lehre zu gunsten der athanasianischen, dass der Gottessohn Christus mit Gottvater gleiches Wesens sei. Julian, der tüchtige Neffe Konstantins, macht noch einmal den Versuch, die alte Götterwelt (philosophisch umgedeutet) wiederzuerwecken und den Heiden die Liebesthätigkeit der Christen einzupflanzen Aus-schliessung der Christen von Lehr- und Staatsämtern. Spott und Federkampf gegen sie. Christen werden zum Wiederaufbau zerstörter heidnischer Tempel gezwungen. Sein Tod durch den Pfeil eines Christen auf einem Zuge gegen die Neuperser bezeichnet den Sieg des Christentums (seine letzten Worte: „tandem vicisti, Galilaee!“). Der Arianismus erhält sich besonders bei den Germanen. Byzantinische Hofkirche. Der Bischof von Rom gewinnt an Bedeutung und wird in der Mitte des 5. Jahrh. das Haupt der katholischen Kirche. Unter den Nachfolgern Julians beginnen bereits Heidenverfolgungen, Zerstörung von Tempeln (das ,,Serapeum“ in Alexandrien) und Götterbildern, Verfolgung von Philosophen (Hypatia in Alexandrien). Die Kirche eine Schranke kaiserlicher Willkür unter Theodosius (Bischof Ambrosius von Mailand verwehrt dem Kaiser den Eintritt in die Kirche vor Ablegung der Busse wegen einer Greuelthat in Thessalonich). Das Heidentum flüchtet von den Städten in die Gaue („pagani“). Iv. Die Nachfolger Konstantins. Die Söhne und Neffen Konstantins, die sich nach dessen Bestimmung in die Augustus- und Cäsarenwürde teilen sollten, fallen durch Verwandtenmord bis auf dessen zweiten Sohn Consta nt ius, der Alleinherrscher wird, und dessen Neffen Julian. Letzterer, Cäsar in Gallien, wird 361 nach tapferen Thaten gegen Alemannen und Franken (357 Schlacht bei Strassburg) aus Misstrauen vom Kaiser abberufen, aber von seinem Heere zum —363 Augustus erhoben (361—363). Ein Philosoph auf dem Thron! Über sein Verhalten gegen die Christen und seinen Tod s. o.

6. Das Altertum - S. 238

1905 - Bamberg : Buchner
Nach der berlieferung sprach Julian sterbend: vevixrjkas raixaie! Jedenfalls riefen die Truppen, die sonst dem Kaiser treu ergeben waren, nach seinem Tod einen eifrigen Christen (Jovianus) zum Kaiser aus. Derselbe schlo einen nnrhm-lichen Frieden mit den Persern und starb bereits auf dem Rckzug (364). Ii. Die Heerkaiser bis Theodosius (395 +). a) Valentinian I. (375 f) und Valens (378 f). Von den Nachfolgern Julians ist Valentinian I. bedeutend durch die Abwehr der Alamannen. Er sicherte die Grenzgebiete am Rhein noch einmal gegen die Germanen, sand aber dann den Tod, als er sich gegen die Quaden an der Donau wandte (375). Sein Bruder Valens, der im Osten regierte, nahm die Westgoten in Msien auf. Als diese dann, gereizt durch die Be-drckungen der rmischen Beamten, in Thracien einbrachen, erlag ihnen Valens bei Adrianopel (378). Mehr noch als der Osten war die westliche Reichshlfte von germanischen Ele-menten durchsetzt. So war Valeutinians I. Sohn und Nachfolger, Valentinian Ii., von dem Franken Arbogast geleitet. b) Theodosius (379395). Theodosius, ein Feldherr Valen-tinians, bernahm nach dem Untergang des Valens zuerst die Regierung im Osten, erlangte aber spter auch in der westlichen Reichshlfte Anerkennung, so da das Reich unter seiner starken Hand zum letztenmal auf kurze Zeit vereinigt wurde (394395). Theodosius verbot im Reich die Ausbung der heidnischen Gtterverehrung, auch schritt er gegen die Arianer ein. Seine Bue vor dem Bischof Ambrosius in Mailand wegen einer Blutschuld1 war die erste ffentliche Unterwerfung eines Kaisers unter die Kirchenzucht. * In der Literatur wie in der Kunst kam um jene Zeit neben dem weltlichen auch das geistliche (christliche) Element zur Geltung. Unter den weltlichen Geschicht-schreibern ist Ammianns Marcellinus (f um 390) zu nennen, eine Grieche, der in lateinischer Sprache die Geschichte von Nerva bis 378 n. Chr. schrieb. Von den christlichen Schriftstellern war der vielseitigste Eusebius (f als Bischof von Csarea in Palstina, 340), welcher in griechischer Sprache eine Weltgeschichte (Xqovikv), eine Kirchengeschichte und das Leben Constantins (f. S. 235) verfate. Sein Chronikon berarbeitete Hieronymus (f 420) in lateinischer Sprache; indem derselbe auch die Bibel ins Lateinische bertrug (Vulgata), bahnte er die Einfhrung des Lateinischen als Kirchensprache an. Ihren Hhepunkt erreichte die lateinisch-christliche Literatur mit Augustinus (t 430 als Bischof von Hippo in Afrika). In der bildenden Kunst traten neben weltlichen Prachtbauten (Diocletians Thermen und Constantins Triumph-bogen in Rom; S. 235 f.) die Anfnge der christlichen Baukunst (die Basiliken) sowie der christlichen Wandmalerei in den Katakomben d. h. den unterirdischen Begrbnis-sttten in Rom und anderwrts hervor. 1 Theodosius hatte wegen der Ermordung eines rmischen Beamten 7000 Menschen im Zirkus von Thessalonike niedermachen lassen.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 146

1916 - Leipzig : Ploetz
146 Alte Geschichte, Römer. vom Christentum abfällt und eine Wiederherstellung des heid- nischen Götterdienstes in gereinigter Form versucht. Er muß bald einen Krieg gegen die Perser beginnen, besiegt sie bei Ktesiphon, stirbt aber auf dem Rückwege an einer Wunde. Die Soldaten erheben zum Kaiser den Christen Iovianils, der mit den Persern Frieden schließt und ihnen den größten Teil von Mesopotamien abtritt. Auf dem Rückwege aus dem Feldzug stirbt er 364. nach Chr. 364—375. Valentinianus, in Niccia erwählt, ebenfalls Christ, teilt abermals das Reich, ernennt seinen Bruder Valens, einen Arianer, zum Mitregenten für den schwer be- drohten Osten. Er selbst drängt die Germanen am Rhein zurück, sein Feldherr Theodosius die Pikten und Skoten. Beide Brüder um gute Verwaltung'des Reiches bemüht. Herab- setzung der Steuern. Edikt gegen die Schenkungen an den Klerus und die Kirche. Religiöse Duldung auch gegen die Heiden geübt. Die Regierung des Westens übernimmt 375 Valentinians Sohn Gratianus, schon vorher Mit- regent. 375. Beginn (1er Völkerwanderung (s. S. 149). Nach- dem Valens bei Adrianopel (378) gegen die West- goten gefallen ist (S. 150), erhebt Gratianus den Spanier 379—395. Theodosius zum Mitregenten und übergibt ihm die Verwaltung des Ostens. Theodosius schreitet mit wachsender Entschiedenheit gegen das Heidentum ein. Gratian fällt 383 im Kampfe gegen den in Britannien von den Soldaten erhobenen Maxinius; Theodosius erkennt diesen als Herrscher des Westens an, doch soll Italien dem Bruder Gratians, Valentinian Ii., verbleiben. Als Maximus dennoch in Italien eindringt, wird er 388 von den Truppen des Theodosius in Aquileia getötet. Gute Reichsverwaltung, glänzende Bauten in Konstantinopel. 381 Konzil zu Konstantinopel. Die atha- nasianische Lehre als allein berechtigt anerkannt. 390. Aufstand in Thessalonike, von Theodosius grausam bestraft; 7000 Menschen im Cirkus getötet. Des- halb schließt der Bischof Ambrosius von Mailand den Kaiser von der christlichen Kommunion aus, bis er (8 Monate später) öffentlich Buße getan hat. 392. Allgemeines Verbot der heidnischen Opfer, die sich’ auf dem Lande länger halten als in den Städten; die Heiden werden in dieser Zeit pagani genannt. Letzte Feier der Spiele zu Olympia (s. S. 33). 394. Theodosius siegt bei Aquileia über den Franken Arbogast, der Valentinian Ii. gestürzt und getötet

8. Lehrbuch der Geschichte für die Ober-Secunda höherer Lehranstalten - S. 110

1895 - Gotha : Perthes
110 wurden die brgerlichen von den militrischen Gewalten getrennt und fr die brgerlichen Angelegenheiten 4 Regierungen J) (Prfekturen) eingerichtet, denen die kleineren Verwaltungen (Dicesen und Provinzen, vgl. S. 109) untergeordnet waren. Die 4 obersten Verwaltungsbeamten (praefecti praetorio) bildeten zugleich die hchste gerichtliche Instanz in den Prfekturen. Die Allgewalt des Kaisers fand einen deutlichen Ausdruck in der Grndung einer neuen Hauptstadt, Konstantinopolis, die, ohne Vergangenheit und Erinnerungen, ihre Gre und ihren Glanz nur ihrem Grnder verdankte. Indem Konstantin in der neuen Hauptstadt die heidnischen Dienste nicht mehr zulie, trat in ihr zugleich der christliche Charakter des neuen Kaisertums hervor. b) Dieerhebung der katholischen Kirche zur Staatsreligion durch Theodosius den Groen. Die neue Rechtglubigkeit (der Katho-licismus) hatte sich ebenso gegen das noch mchtige Heidentum wie gegen den noch fortlebenden Arianismus durchzusetzen (vgl. Mittelalter S. 5). Auf Constantius, den mittleren der 3 Shne Konstantins, der 351 das gesamte Reich in seiner Hand vereinigte und im Sinne seines Vaters herrschte, folgte sein Vetter Julianus (361); dieser erstrebte alles Ernstes, wenn auch erfolg-los, eine Wiederherstellung des alten Gtterdienstes (Apost ata). Nach seinem Tode (363) whlten die Legionen den tapferen Valentinian 1. 2) (364375) zum Kaiser, der indes nur den Westen behielt (mit der Hauptstadt Mailand) und den Osten seinem Bruder Valens bergab. Durch diese Teilung wurde der kirchliche Zwiespalt verschrft: denn Valens begnstigte im Orient den Arianismus, während Valentinian rechtglubig war. Endlich machte Weodosins der Groes) (376395) den inneren religisen Zwistigkeiten ein Ende; er verbot nicht nur das Heidentum (die Opfer) im ganzen Reiche aufs strengste, sondern vernichtete auch durch scharfe Verfolgung im Orient den Arianismus. Dauernde innere Kraft hatte freilich das rmische Reich durch den ber-gang zum Christentum nicht gewonnen; der christliche Glaube und die christliche Sittlichkeit entarteten unter dem Einflu des Heidentums und einer entnervten und freiheitsarmen Welt. Die sittlich strksten Charaktere mieden den Staat, dessen Despotismus sie nicht ertrugen, und begannen sich aus der Welt berhaupt zurckzuziehn (vgl. der die Entwicklung des Mnchtums Mittelalter S. 8). Die kriegerische Kraft fing an zu versiegen, und unter den Strmen der groen Vlkerwanderung, die Ende des 4. Jahrh. begann, brach das (west-) rmische Reich zusammen. F. Der Mntergang des rmischen Weiches in der Walker-Wanderung (im 5. Jahrh.). a) Der Einfall der Hunnen in Europa. Um 372 fielen die mongolischen Hunnen von Asien her in Europa ein, unter-warfen sich die zwischen Don und Dnjestr wohnenden Ostgoten und drngten die 1) Die 4 Sitze der Regierungen waren, Konstantinopel fr den Orient, Sirmium (am der nnt. Save) fr Jllyricnm, Mailand fr Italien, Trier fr Gallien. 2) Zwischen Julian und Valcntian regierte 8 Monate Jovianns. 3) Auf Valentinian I. (f 375) folgten im W. feine beiden Shne, Gratian (in Trier) und Valentinian Ii. (in Mailand); auf Valens (+ 378) folgte im O. Theodosius. Nach dem Tode Gratians (f 383) und Valentinians Ii. (+ 392) vereinigte Theodosius 394 noch einmal das gesamte Reich.

9. Geschichte des klassischen Altertums - S. 221

1913 - Leipzig : Teubner
§ 42. Von Diokletian bis zum Untergange des Westreiches. 221 Hauptstadt sowohl eine christliche Kirche wie einen Tempel der Fortuna und andere heidnische Heiligtümer. Doch wandte er gegen Ende seines Lebens offenkundig dem Christentume größere Gunst zu, ließ die Prinzen darin erziehen, besetzte die höheren Stellen nur noch mit Christen und sing sogar an, heidnische Tempel zu schließen. 5. Vom Tode Konstantins bis zum Ende des Westreichs. Obgleich Rückkehr zur Re> Konstantin das diokletianische Thronfolgesystem abgeschafft und für sich 9letuno5tcliun9-die völlige Alleinherrschaft beansprucht hatte, führte er durch feilten letzten Willen wieder eine Vielherrschaft herbei, indem er das Reich -unter seine drei Söhne, Konstantin Ii., Konstantins und Konstans, teilte. Ein furchtbares Blutbad gegen verdächtige Familienmitglieder eröffnete die Regierung dieser ersten christlichen Kaiser, und bald brach auch zwischen ihnen der Bruderkampf aus, aus dem Konstantins Konstantins schließlich als Alleinherrscher hervorging. Während er im Orient 353 bl8 36l gegen die das Reich immer schwerer bedrohenden Neuperser kämpfte, schickte er, da die unaufhörlichen Einfälle der Germaneningal-lien ein starkes Kommando im Westen erforderten, das letzte noch überlebende Mitglied feines Hanfes, seinen Vetter Julianus als Cäsar nach Gallien. Julianus Apostata (als Cäsar 355—361, als Angnstns 361—363) sei bis 363. hatte gegen die Alamannen (Schlacht bei Straßburg 357) und Franken glänzende Erfolge aufzuweisen, wurde aber deshalb von dem neidischen Oberkaiser, der weniger vom Glück begünstigt war, aufgefordert, ihm seine besten Truppen für einen bevorstehenden Perserkrieg abzutreten. Da rief sein Heer ihn zu Paris zum Augustus aus, doch ehe es zur Entscheidung mit den Waffen kam, starb Konstantins. Aber schon zwei Jahre später ereilte auch Julian sein Geschick, als er gerade angefangen hatte gegen die Neuperser mit Erfolg vorzugehen. Letzter Versuch der Wiederherstellung des Heidentums. Zwar hatte Julians religiöse Julian, solange er unter dem Zwang des Hofes stand, äußerlich das Reaktion. Christentum bekannt, aber im Herzen war er durch hervorragende heidnische Lehrer für die neuplatonische Philosophie, die in Anlehnung an die Lehren der großen griechischen Philosophen (s. S. 100) und durch Askese und Ekstase ihre Anhänger zur Gottheit führen wollte, und für den Mi-thrasdienst gewonnen worden. Ohne die Verfolgungen wieder zu eröffnen, legte er den Christen doch Beschränkungen auf und hoffte die heidnischen Religionsformen den Bedürfnissen der Zeit entsprechend veredeln zu können. Mit feinem frühen Tode brachen die letzten Hoffnungen der Heiden zusammen. Immer wieder wälzten sich germanische Völker gegen die Me Germane«. Reichsgrenzen heran, während an der Ostgrenze die Neuperser drohten. Im Westen blieb nichts weiter übrig, als den Germanen Germanen entgegenzustellen und ihnen Feldherrn- und andere höchste

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 435

1858 - Hannover : Hahn
435 tintan verkündete in seinem Reiche volle Religionsfreiheit, wäh- rend sein Bruder, ein eifriger Arianer, strenge gegen die Anhän- ger des nicänischen Glaubensbekenntnisses oder die Athanasianer verfuhr. Uebrigens stritt Bal entintan in den harten Kämpfen mit deutschen Völkerschaften am Rhein und an der Donau mit vieler Kraft, und suchte an beiden Flüssen durch eine Linie von Festungen die Gränzlande zu sichern. Nach seinem auf einem Zuge gegen die in Pannonien eingefallenen Quaden plötzlich ein- getretenen Tode 375 folgten ihm im Westen seine beiden Söhne Gratianus (bis 383) und Valentinian Ii. (bis 392). 3) Im Osten hatte der unduldsame Arianer Valens die Empörung des Procopius, der ein Verwandter und Freund Julians zu Constantinopel den Purpur angenommen hatte, noch glücklich unterdrückt, und dann die von den vordringenden Hunnen — (ihr Uebergang über die Wolga 375 gab zunächst Anstoß zur Völkerwanderung) — gedrängten Westgothen ins römische Gebiet aufgenotnmen. Aber die Gothen, von den Römern getäuscht und mißhandelt, ergriffen (unter Fritigern) die Waffen, verheerten Thracien, und erschlugen den Kaiser Va- lens in großer Schlacht bei Adrianopel, 9. August 378. 4) Gratianus ernannte nun den tapfern und verdienst- vollen Spanier Theodosius zum Augustus des Orients 379. — Gegen Gratian selbst rief das Heer in Britannien feinen^-ukw. Befehlshaber Maxi mus zum Kaiser aus (383), der nach der baldigen Ermordung Gratians auch von Theodosius als Augustus und Regent der Präfectur Gallien anerkannt wurde. Als aber Maxi mus gegen sein Versprechen den jungen Valen- tinian Ii., der unter Leitung seiner Mutter Justina in Italien herrschte, verdrängen wollte, so wurde er von Theodosius, der Valentinians Schwester geheirathet hatte, mit Krieg über- zogen, in Aquileja gefangen genommen und hingerichtet (388). Valentinian herrschte nun einige Jahre allein im Westen, bis er von seinem Nagister militum, dem Franken Arbogast getödtet wurde(392). Arbogast machte darauf den Magister officiorum Eugenias zum Kaiser, um in dessen Namen zu herrschen. Beide verloren indeß bald gegen Theodosius Schlacht und Leben (394), wodurch dieser kurz vor seinem Tode zum letztenmal alleiniger Herr des gesammten Reiches wurde. 5) Theodosius der Große 379—395 regierte mit Kraft und Einsicht; unter ihm erlangte das Reich seinen letzten Glanz. Er Jatte nach der Niederlage des Valens die Gothen durch Waffengewalt, noch mehr aber durch Zugeständnisse beruhigt, in- dem er ihnen feste Wohnsitze in Thracien und Mösien anwies, und nach dein Vorgang (Konstantins 40,000 derselben als Bundesgenossen (I^oeckerati) in seine Dienste aufnahm. Theo- dosius entschied den Sieg der christlichen Kirche über das 28*

11. Geschichtstafeln für höhere Schulen - S. 41

1906 - Berlin : Weidmann
41 Nikomedia. Letzte Christenverfolgung. Der Kanon des Neuen Testaments. Die Thermen in Rom. 306 Konstantin der Große. Seine Mutter Helena. Die Konstantinsschlacht: Konstantin besiegt („In hoc signo vinces“) Maxentius an der Milvischen Brücke (saxa rubra) und wird Herrscher des Westens. Staatliche Anerkennung des Christentums. Schlacht bei Chalcedon: Konstantin wird durch seinen Sieg über Licinius Alleinherrscher. 325 Das Konzil zunicaeä, berufen von Konstantin, verdammt die Lehre des Arius. Arms’ Gegner Athanasius. Verlegung der Residenz nach Byzanz: Konstantinopel. Das Konsistorium der Staatsrat. Einteilung des Reiches für die bürgerliche Verwaltung in Präfekturen, Diözesen und Provinzen, für die Heeresverwaltung in Dukate. Die Beamtenhierarchie. Die Steuerzyklen: Indiktionen. 357 Schlacht bei Strafsburg: Konstantins Neffe, der nach- malige Kaiser Julianus Apostata, schlägt die Alamannen. Julian fällt gegen die Perser: „Tandem vicisti, Galilaee!“ Das christliche Weltalter. # _______ I. Die Zeit der Völkerwanderung. 375 Angriff der Hunnen auf das Reich der Ostgoten. Tod König Hermanrichs, des Amalers. Die Westgoten werden von Valens, dem Kaiser des Ostens, in Mösien aufgenommen. Ulfilas, der arianische Bischof der Goten, überträgt die Bibel ins Gotische. 378 Schlacht bei Adrianopel: Valens (f) erliegt den Westgoten unter Fritigern. Theodosius der Große. Ambrosius, Bischof von Mailand; der ambrosianische Lobgesang (Tedeum). Die Vulgata. Die Westgoten werden als Kriegerstand dem Reiche eingeordnet. Theodosius Alleinherrscher nach dem Siege bei Aquileja über den Franken Arbogast, den Beherrscher zweier römischer Kaiser.

12. Altertum - S. 366

1895 - Stuttgart : Neff
366 Der vom Heer gewählte Pannonier Valentinian I. (364 bis 375), ein tüchtiger, doch zu grausamer Strenge neigender Herrscher, behauptete die Donau- und die Rheinlinie, während Britannien und Afrika durch (den älteren) Theodosius dem Reich erhalten wurden und Valentinians Bruder Valens (bis 378) den Osten regierte. Im Unterschied von Valentinian waren sein Bruder und seine Söhne Gratian (375—83 Augustus des Westens mit der Residenz Trier) und Valentinian Ii. (375—392, zuerst Mitregent Gratians, 383 Herrscher Italiens und Illyrikums, 388 des ganzen Westens) dem Heidentum und den von ihrem Standpunkt abweichenden Richtungen innerhalb des Christentums gegenüber religiöse Eiferer (384 musste in Rom der Altar der Siegesgöttin, der vor der Kurie stand, trotz des Eintretens des Stadtpräfekten Symmächus „für den Siegesaltar von froher Vorbedeutung und für den Glauben, mit dem Roma die Welt erobert habe“, entfernt werden). Infolge des Vorstosses des mongolischen Reitervolks der Hunnen über die Wolga (375), der die Bewegung der Völker im Norden des römischen Reichs zu einer ganz allgemeinen machte und ihr die fernsten Ziele gab („Anfang der Völkerwanderung“), gingen die christlichen Westgoten unter Fritlgern (denen in den nächsten Jahren die heidnischen unter Athanärich folgten) kraft eines mit Valens geschlossenen Vertrags über die untere Donau; da der Vertrag römischerseits nicht gehalten wurde, kam es zum Krieg, und Valens, der die Ankunft des über die Alamannen siegreichen Gratian nicht abwarten wollte, wurde mit seinem Heer in der Schlacht bei Adrianopel 378 vernichtet. Der an seiner Stelle von Gratian zum Augustus des Ostens ernannte Theodosius (Sohn des obengenannten; 378—395) brachte durch geschickte Kriegführung und Unterhandlungen es dahin, dass die Westgoten in einen Frieden willigten, kraft dessen sie als foederati des römischen Reichs mit der Verpflichtung, diesem Kriegsdienste zu leisten, in Mösien und Thrakien angesiedelt wurden 382 (386 unter gleichen Bedingungen Ostgoten in Phry-gien). Nachdem 383 Gratian, 392 Valentinian H. durch Empörer Thron und Leben verloren hatten, vereinigte Theodosius, der die Usurpatoren besiegte, 388 den Maximus bei Poetovio, 394 den vom Franken Arbogast erhobenen Eugenius bei Aquileia, 394 noch einmal für ein Jahr die beiden Reichshälften unter sein Scepter. Schon 391 und 392 waren für beide Reichshälften Verbote des Tempelbesuchs und jeder Art von Götzendienst ergangen, 394 wurden die Tempelgüter konfisziert; ebenso wurden die „häretischen“ Richtungen innerhalb des

13. Die Weltgeschichte - S. 28

1881 - Heidelberg : Winter
28 Kap. 10. § 37. Theobosius b. G. Kap. 11. § 38. Litteratur u. Christentum i. 4. Jahrh. Unterdes war der im Westen regierende Kaiser Valentinian I auf einem Zuge gegen die Quaden und Sarmaten an einem Blutsturz, den er sich in einer Unterredung mit deren Gesandten durch heftige Aufregung zuzog, gestorben, und ihm sein älterer Sohn Gratian in der Regierung gefolgt. Da sich dieser zu schwach fühlte, das so erschütterte Ostreich zu halten, so ernannte er einen seiner Feldherren, den Spanier Theodosius (dessen Vater Britannien den Picten und Scoten wieder entrissen hatte), zum Mitregenten und übertrug ihm die Verwaltung des Orients (379). (37.) Theodosius der Große, eben so tapfer als klug, konnte dennoch anfangs, so lange Herzog Friedigern lebte, wenig ausrichten; aber nach dessen Tode gelang es ihm, Goten durch Goten zu besiegen. Noch ein- mal vereinigte dann der aus den Karpaten gleichfalls über die Donau herüberziehende König Athanarich die geteilten Goten; aber Theodo-- sius wußte ihn durch Unterhandlungen zu gewinnen, und als er diesen alten Gotenkönig, der bald darauf starb, mit einer glänzenden Bestattung ehrte, gingen, erfreut darüber, alle Westgoten samt einem Teil der Ostgoten einen Heervertrag ein und erhielten als Verbündete ruhige Sitze in Dacien, Mösien und Thrakien (auch in Phrygien und Lydien) eingeräumt. Von nun an gehörten gotische (im Westen auch fränkische) Fürsten zu den Großen des römischen Reiches, und unter dem Namen „Bunbesgenossen" fingen allmählich Germanen an, die Römer zu beherrschen. (Die Ostgoten hatten abziehen müssen und blieben noch in den Sitzen an der Donau abhängig von den Hunnen.) Vorzüglich mit gotischer Kraft besiegte Theodosius auch im Westen nach einander zwei Thron-Usurpatoren, von denen der eine, der von den britannischen Legionen erhobene Maximus, den Gratian in den Tod gejagt, der andere, der Franke Arbogast, den Bruder und Nachfolger Gratians, den jungen Valentinian Ii, ermordet und dessen Minister Eugenius auf den Thron gehoben hatte. Auf diese Weise sah sich noch einmal das ganze römische Reich unter Einem Scepter vereinigt. Zur Beenbigung der zerrüttenben Religionsstreitigkeiten berief Theobosius der Große im Jahre 381 das zweite ökumenische Konzil nach Constantinopel, auf welchem die arianische Lehre noch einmal auf das cntfchiebenfte zurückgewiesen und das Bekenntnis der allgemeinen Kirche als nicäno-constantinopolitanisches ober athanasianisches Symbolum auch für den Orient verbinblich erklärt würde. — Der Arianismus pflanzte sich jeboch noch unter germanischen Stämmen, insbesonbere unter den Goten, Vanbalen, Burgunben und Longobarben fort. — Als sobann Theob osius 392 den heibnischen Opferkultus aufs strengste verbot, geriet das Heibentum gänzlich in Verfall, und selbst Rom, wo es sich am hartnäckigsten gehalten hatte, mußte seine Göttertempel schließen. — Von bieses Kaisers Aufrichtigkeit im Christentum zeigt seine bemütige Unterwerfung unter die Kirchenbuße, die ihm der ehrwürbige Bischof Ambrosius von Mailanb wegen allzu harter Bestrafung der Thessalonicher, die einen feiner Befehlshaber getötet hatten, acht Monate hinburch auferlegte. Kap. 11. Stand der Litteratur und des praktischen Christentums im vierten Jahrhundert. (Gesch. b. W. Xiii. 7.) (38.) Die Litteratur teilte sich in dieser Periode bereits in eine heidnische und eine christliche. Während sich die heidnische Poesie in geist-und geschmacklosen Lobgedichten auf vornehme Personen gefiel, traten christ-

14. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 57

1887 - Hannover : Helwing
57 284—305 Diokletian, der Ordner des Reiches: 1) absolutes Königtum in orientalischen Formen; 2) Teilung der Gewalten (2 Oberkaiser, die jeder einen Unterkaiser unter sich haben). 303 Große Christenverfolgnng. 306—337 Konstantin der Große. Bezwingung der übrigen Mitkaiser: Maxentins wird bei Rom am Roten Stein 312 (in hoc signo vinces) geschlagen, Lieiuius bei Adriauopel. Verlegung der Residenz nach Dyzanz-Konstantinopel. Einteilung des Reichs in 4 Präsektnren. 325 Das Christentum wird zur Staatsreligion erklärt; Konzil zu Nicäa. 361—363 Iuliau (Apostata) ist ein Anhänger der heidnischen Philosophie und haßt das Christentum. Mit ihm erlöscht das Haus Konstantins. Das Heer macht zum Kaiser Jovian und nach dessen plötzlichem Tode Valentinian I. 364—375. Dieser ernennt zum Mitregenten im Osten seinen Bruder Valeus 364—378. Nach Valeutiuiaus Tode folgen ihm seine beiden Söhne Gratian — 383 und Valentinian Ii. — 392 als Kaiser im Westen. Nach dem Tode des Valens 378 in der Schlacht bei Adrianopel erhebt Kaiser Gratian den tapferen Feldherrn Theodosius, einen Spanier, zum Mitregenten für den O st e n. 379—395 Theodosius der Große. Nach der Ermordung der beiden Regenten des Abendlandes — Gratian durch den Usurpator Maximus, Valentinian durch den Franken Arbogast — ist Theodosius Alleinherrscher im römischen Reiche; bei seinem Tode Teilung des Reiches in das oströmische (byzantinische, griechische) Reich, das sein älterer Sohn Arcadius unter Leitung des Galliers Rufluus erhält, und in das weströmische Reich, das seinem jüngeren Sohn Honorius unter Vormundschaft des tapferen Vandalen Stilicho übergeben wird. 395—476 Das weströmische Reich erliegt den Angriffen der Germanen; die Kaiser sind abhängig von germanischen Heerführern. Honorins 395—423. Nach seinem Tode wird nach zweijährigen Wirren zum Kaiser eingesetzt Valentinian Iii. 425—455, für den anfangs seine Mutter Placidia, die Schwester des Honorius, die Regierung führt. Die Stütze seiner Herrschaft ist Aetins, der letzte große römische Feldherr.

15. Geschichte des Altertums - S. 133

1904 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
V. Letzter Kraftaufschwung des Reiches (284 395). 133 genannt wurde. Aber dieses romantische Unternehmen das Heidentum idealisiert wiederherzustellen mute milingen. Die nach Julian von dem Heere erhobenen Kaiser begnstigten wieder das Christentum, bis Gratian im Westen und Theodosins d. Gr. (379 395) im Osten, die Verfolger der Heiden sowohl wie christlicher Ketzer (der Arianer), die orthodoxe Staatskirche begrndeten. Theodosius d. Gr. war der letzte Kaiser, der das Reich in seinem gesamten Umfange beherrschte. Er teilte es 395 unter seine beiden Shne: Arkadius erhielt den Osten (Hauptstadt war Byzanz, seit Konstantin d. Gr. Konstantinopel genannt), Honorius den Westen (Hauptstadt wurde Ravenna). Whrend des 4. Jh. hatten unaufhrliche Kmpfe mit den Germanen stattgefunden. Seit dem Tode des Theodosius brach das Verderben der das Westreich herein. Die Zukunft der Menschheit hing nunmehr an den Germanen.

16. Geschichte des Altertums - S. 115

1902 - München [u.a.] : Franz
1 Von Julians Tod bis Theodosius 363—393. 115 Verfolgungen über sie verhängte, setzte er sie doch überall den Heiden gegenüber zurück, deren Kultus und Götterglauben er, wenn auch ohne Erfolg, neu zu beleben suchte. Auf einem Feldzug gegen die Perser kam Julian an einer im Kampf erhaltenen Wnnde um.1) Von Julians Tod bis Theodosius 363—393. Bald nach Julians Tod kehrte man bezüglich der Regierung des weiten Reiches zu dem schon von Diocletian angewandten Grundsatz der Verwaltungsteilung zurück, indem Kaiser Valentinian sich den Westen vorbehielt und seinen Bruder Valens zum Mitregenten für den Osten des Reiches ernannte. Unter diesem begann die große Völkerwanderung (375 — 568), zu welcher die mongolischen Anfang der Hunnen den Anstoß gaben. Von Hunnen und Ostgoten gedrängt, Völkerwan^ erschienen jetzt die Westgoten an der unteren Donau und bedrohten beruu3 Konstantinopel. Valens eilte ihnen zwar an der Spitze eines Heeres entgegen, wurde aber bei Adriano^el 378 vollständig geschlagen und Schlacht bei verlor selbst das Leben. Rasch sandte der Kaiser der westlichen Adrianopel Reichshälfte, Gratian, dem verwaisten Osten den kriegstüchtigen 3<s* Theodosius zu Hilfe, den er zu seinem Mitregenten für den Orient erhob. Dieser beruhigte die Westgoten, indem er sie aufs neue in der Balkanhalbinsel ansiedelte und ihnen für ihre Kriegsdienste Sold gewährte. Theodosius der Große (379—395), der letzte Kaiser, Theodosius der den römischen Namen zu Ehren gebracht, war bei seiner Thron- d. (9- um 393. besteignng noch Heide gewesen. Als er aber eine gefährliche Krankheit überstanden hatte, trat er zum Christentum über, dem er von nun an mit Eifer anhing. Während Konstantin in bürgerlichen und Reichsangelegenheiten zwifchen Christen und Heiden keinen Unterschied gemacht und beide Religionen nebeneinander geduldet hatte, war Theodosius der erste Kaiser, der die Reste des absterbenden Heidentums möglichst rasch zu beseitigen strebte und zu diesem Zwecke ein Verbot aller heidnischen Opfer und Kulte erließ. Die zerrütteten Verhältnisse des westlichen Reiches veranlaßten Theodosius zur Wiedervereinigung der beiden Reichshälften, so daß unter ihm das ganze römische Reich (394—395) zum letzten-male unter einem Kaiser stand. Vor seinem Tode bestimmte Theodosius, daß sein älterer Sohn, Arcadius, den Osten, sein jüngerer, Honorius, den Westen regieren sollte. Letzterem war der tatkräftige Wandale Stiliko, ersterem der Gallier Rufinus als Reichsverweser beigegeben. Die Teilungslinie von 395 ergibt sich, wenn man sich den nach Süden gerichteten Lauf der ungarischen Donau bis Afrika verlängert denkt. „Endlich hast du doch gesiegt, o Galiläer." — Lies Geroks Gedicht mit dieser Überschrift und später Ibsens Drama „Kaiser und Galiläer". ~) Ausführlicher dargestellt in Band Ii dieses Lehrbuches. 8*

17. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 156

1903 - München : Oldenbourg
156 107. Konstantins Nachfolger 337394. tinian und Valens. Beide hatten hauptschlich gegen die der die Grenzen dringenden Germanen i) zu kmpfen (Beginn der Vlkerwanderung). * Die aus der Gegend des Urals einfallenden Hunnen hatten die germanischen Stmme in eine allgemeine Wanderbewegung versetzt. Die nchstbedrohten West-goten an der unteren Donau rckten nach Mosten und Thrazien ein. Als Valens ihrem weiteren Vordringen Einhalt gebieten wollte, sand er in der Schlacht bei Adrianopel mit dem grten Teil seines Heeres den Untergang (378). 4. Weodoittts als Kerr des Akens (379394). Nach Valens' Tode fhrte der Feldherr Theodosius die Verteidigung des Ostens. Seit 379 zum Augustus erhoben, brachte er mit den Goten einen Ausgleich zustande. Um neben der ueren Ruhe den inneren Frieden zu begrnden, unterdrckte er irrglubige Sekten und verbot innerhalb seines Reiches die Aus-bung des heidnischen Gotter dien st es. C. Endgltige Reichsteilung und Untergang des Westrmischen Reiches 5944^6. 5 108. Alleinherrschaft des Theodosius 394395. 1. Unterwerfung und Ghristiauisierung des Weltens 394. Das westliche Reich und seine Kaiser waren während der letzteren Jahre der Willkr eines auslndischen Truppenfhrers, des Franken Arbogastes, preisgegeben. Seine Gewaltttigkeiten veranlaten schlielich den Kaiser Theodosius, gegen Italien heranzuziehen. Er besiegte jenen Heerfhrer und vereinigte beide Reiche ein letztes Mal zu einer Herrschaft. Gleichzeitig erklrte er die christliche Lehre als allein geduldete Staatsreligion. Die heidnischen Tempel wurden geschlossen oder zerstrt, jede Art von Gtzendienst unter Strafe der Majesttsbeleidigung verboten. 2. Die tetztgltige Meichsteitung 395. Im Januar 395 wurde Theodosius zu Mailand, dem Bischofssitze des Heiligen Ambrosius, durch eine schwere Krankheit auf das Sterbelager geworfen. Vor seinem Tode teilte er das Reich unter seine beiden Shne: der ltere Are ad ins erhielt die griechische Hlfte, der jngere Honorius (unter Vormundschaft des Vandalen Stilicho) erhielt den lateinischen Westen. Von da an trennen sich die Schicksale beider Reiche fr immer. * ?as Hstrmische oder Kriechische Weich, wozu auch Vorderasien und gypten gehrten, hatte unter allerlei Wandlungen einen tausendjhrigen Bestand. Unter *) Nheres hierber im folgenden Bande des Lehrbuches S. 18 ff.

18. Geschichte des Altertums - S. 454

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
454 Das Altertum. Die Rmer. Halter aus, indem sie ihnen Brot und Fleisch, aber solches von Hunden, um ungeheure Preise, ja um die Weiber und Jungfrauen verkauften. Auf das Gercht, die Statthalter wollten Frithigern ermorden, griffen die Goten zu den Waffen und verwsteten Thrakien und Makedonien. Den 9. August 378 lieferte ihnen Valens bei Adrianopel eine Hauptschlacht und verlor sie. Der Sage nach flchtete der verwundete Kaiser in eine Htte und wurde mit derselben verbrannt. Raubend und verwstend zogen die Goten durch das Land bis in den Peloponnes; nur die grern Städte vermochten sich zu halten. ' Fnf Monate nach der Schlacht erschien der von Gratian zum Mit-kaiser ernannte Spanier Theodosius (379395), ein jugendlich krftiger Feldherr, der die Goten teils durch die Waffen teils durch Unterhandlungen zur Ruhe brachte. Nach Frithigerns Tode schlo Athanarich Frieden. Die Goten stellten von jetzt an 40 000 Mann unter die rmischen Fahnen. Die Westgoten wohnten hierauf fr einige Zeit in Msien und Thrakien, ein Teil der Ostgoten in Lydien und Phrygien. Gratian fiel 383 durch einen Emprer Maximus, den Theodosius mit dem Tode bestrafte. Valentinian Ii. wurde auf Anstiften seines Feld-Herrn, des Franken Arbogast, gemeuchelt, der seinen Sekretr Eugenius zum Kaiser machte (392). Whrend in gypten und Griechenland die Heid-nischen Tempel blindem Religionseifer zum Opfer fielen, triumphierte in Rom noch einmal das Heidentum fr kurze Zeit. Theodosius schlug bei Aquileja Arbogast und Eugenius, als der Sturm ein Hagelwetter von seinem Lager auf das feindliche jagte; der Franke gab sich selbst den Tod, Eugenius wurde enthauptet (394). So wurde Theodosius Alleinherrscher. Er erhob das Christen-tum zur Staatsreligion und versetzte so dem Heidentum den Todes-streich, wenngleich es noch lange an manchen Orten und in mancher Form, besonders unter den Bauern (pagani, daher Paganismus), sich hinschleppte. Theodosius, trotz seines Jhzornes im ganzen ein edler Herrscher fr das blutige Strafgericht gegen Thessalonich unterzog er sich demtig der vom hl. Ambrosius von Mailand ihm auferlegten Bue , verdient mit mehr Recht als Constantinus d. Gr. den Namen des ersten christlichen Kaisers des Rmerreiches; er ist auch der letzte Kaiser des Gesamtreiches, dessen Ein-heit er selbst vor seinem Tode (17. Januar 395) wieder aufhob. Ii. W westrmische Keich von 395 bis zu seinem Untergnge (476). 1. Das geteilte Weich unter Arcadius und Konorius. Theodosius hatte das Reich als ein stliches und westliches unter seine beiden jungen, unfhigen Shne Arcadius (bis 408) und Honorius

19. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 132

1887 - Stuttgart : Krabbe
132 auch im Westen die Angriffe der Germanen abzuwehren, berief er seinen Neffen Julianus, den zuerst seine Jugend, dann sein er-heuchelter christlicher Eifer vor dem Mitrauen des Oheims geschtzt hatte, zur Mitregentschaft (355). Der neue Csar besiegte die Alamannen bei Straburg (357) und kmpfte glcklich gegen die Franken am Niederrhein. Als Constantius ihn durch Abberufung seiner besten Truppen schwchen wollte, riefen die Legionen ihn in Lutetia (Paris) zum Augustus aus. Ehe die Waffen entscheiden konnten, starb Constantius. 361-363. b. Julian 361363. So konnte Julian den Versuch machen, noch einmal das Heidentum zu beleben. Ein Mann von schnen Anlagen und edler Gesinnung brachte er aus einer trben Jugend die Abneigung gegen das Christentum und die schwrmerische Vor-liebe fr das Heidentum, das ihm die Religion der klassischen Schriftsteller, der Bildung war, auf den Thron. Persnlich ein-fach wie ein Cyniker, beraus gewissenhaft im Dienst der Götter, wollte er, ohne Verfolgung, allein durch seine innere Vorzglichkeit dem Heidentum den Sieg verschaffen. Aber das Heidentum wute auch er nur durch christliche Eimichtungen (Predigt, Armen- und Krankenpflege) zu heben, die auf diesem Boden nicht gediehen. Sein Beispiel und seine Gunst fhrte dem Heidentum doch nur zweifelhafte Bekenner zu. Gereizt durch den geringen Erfolg bewies er sich immer feindseliger, entfernte die Christen aus den hheren mtern, verbot ihnen die alten Classiker zu erklären und duldete die Roheiten des heidnischen Pbels. Ein Heldentod, den er auf einem unglcklichen Feldzug gegen die Perser sand 363, bewahrte ihn vielleicht davor, da er, eigener besserer Erkenntnis vergessend, doch den Weg der Verfolgungen eingeschlagen htte. c. Ende des Heidentums. Schon Julians Nachfolger Jovianus, der den Frieden mit den Persern durch die Ab-tretung des grten Teils von Mesopotamien erkaufte, gewhrte Religionsfreiheit. Der Nachfolger Valentiuian I., der feinen Bruder Valens zum Mitregenten fr den Westen annahm und noch mehr deren Nachfolger, im Westen Valentinians Sohn Gratian und dessen Bruder Valentinian Ii., im Osten der von Gratian zur Mitregentschaft berufene Spanier Theodosms 379-395 (379395) legten dem Heidentum die Axt an die Wurzel. Gratian legte die Wrde des Pontifex maximus nieder. Theodosms verbot (391) in Gemeinschaft mit dem Kaiser Valentinian Ii. den heidnischen Gottesdienst, ja er setzte (392) Todesstrafe auf die ^pfer. Mit hlicher Unduldsamkeit wandte man sich gegen das Heidentum: heidnische Heiligtmer (Serapeum in Alexandria) wurden zerstrt; auch das Heidentum hatte seine Mrtyrer wie die edle Phosophm Hypatia. In den folgenden Jahrhunderten verschwand das Herden-

20. Altertum und Mittelalter - S. 155

1911 - Stuttgart : Bonz
Abberufung seiner besten Truppen schwchen wollte, riefen die Legionen ihn in Lutetia (Paris) zum Augustus aus. Ehe die beiden Gegner zusammentrafen, starb Konstantins. b. Julian (361363). So konnte Julian, der sich schon unterwegs 361 zum Heidentum offen bekannt hatte, den Verfnch"machen, noch einmal das Heidentum zu beleben. Julian (geb. 331), ein Neffe Konstantins des Groen, hatte nach dessen Tod Vater und andere Verwandte durch Mord verloren und war mit seinem Bruder streng christlich erzogen worden. Daneben begeisterte er sich in der Stille fr das alte hellenische Heidentum. Jahrelang spielte er eine Doppelrolle, unter seinen Freunden ein Heide, nach auen ein Christ. Um so ngstlicher wahrte er den Schein, da auch sein lterer Bruder, nicht ohne eigene Schuld, ein blutiges Ende gefunden hatte. Erst als er gegen Konstantins zog, bekannte er sich offen zum Hei-dentum. Ein Mann von schnen Anlagen und edler Gesinnung, brachte er aus seiner trben Jugend die Abneigung gegen das Christentum und die schwrmerische Vorliebe fr das Heidentum, das ihm die Religion der klassischen Schriftsteller, der Bildung war, auf den Thron. Persnlich einfach wie ein Zyniker, beraus gewissenhaft im Dienst der Götter, wollte er dem Heidentum, ohne Verfolgung, allein durch seine innere Vorzglich-keit, den Sieg verschaffen. Aber auch er wute das Heidentum nur durch christliche Einrichtungen (Predigt, Armen- und Krankenpflege) zu heben, die auf diesem Boden nicht gediehen. Sein Beispiel und seine Gunst fhrte dem Heidentum doch nur zweifelhafte Bekenner zu. Gereizt durch den geringen Erfolg bewies er sich immer feindseliger, er nahm der Kirche ihre staatlichen Vorrechte und Untersttzungen, verpflichtete die Christen zum Wiederaufbau der zerstrten Tempel und zur Zurckgabe des ihnen ber-laffenen Tempelguts, entfernte die Christen aus den hheren mtern, verbot ihnen, die alten Klassiker zu erklären und duldete die Roheiten des heidnischen Pbels. Ein Heldentod, den er auf einem unglcklichen Feldzug gegen die Perser (363) fand, bewahrte ihn vielleicht davor, da er, eigener besserer Erkenntnis vergessend, doch den Weg der Verfolgungen einge-schlagen htte. c. Ende des Heidentums. Schon Julians Nachfolger Jovianns (363364), der den Frieden mit den Persern durch die Abtretung des grten Teils von Mesopotamien erkaufte, gab der Kirche ihre Rechte und ihren Besitz zurck und stellte den Grundsatz allgemeiner Duldung auf. Der Nachfolger Valentinian I. (364375), der seinen Bruder Valens (364378) zum Mitregenten fr den Osten annahm, und noch mehr deren Nachfolger, im Westen Valentinians Sohn Gratian (375383) und dessen Bruder Valentinian il (375392), im Osten der von Gratian zur Mit-regentschaft berufene Spanier Theodosins (379395) legten dem Heidentum die Axt an die Wurzel. Gratian legte die Wrde des Pontifex maximus nieder. Theodofius verbot (392) alle Ausbung des heidnischen Gottes-dienstes, ja er setzte Todesstrafe auf die blutigen Opfer. Mit hlicher Unduldsamkeit wandte man sich gegen das Heidentum: heidnische Heilig-tmer, wie das Serapeum in Alexandria wurden zerstrt; auch das Heiden-tnnmatte seine Mrtyrer wie die edle Philosophin Hypatia, die der christ-liche Pbel in Alexandria grausam mordete (415). 5 In den folgenden Jahrhunderten verschwand das Heidentum, das sich "als Bauernreligion" (pagani) vor den Mittelpunkten der Kultur zurckzog, nach zhem Widerstand.