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1. Teil 3 - S. 97

1885 - Leipzig : Teubner
— 97 — Deportierten in die Heimat zurück. Am 2. August 1802 ward ihm durch allgemeine Volksabstimmung der Konsulat auf Lebenszeit übertragen. Nach Einrichtung der neuen Verfassung eilte Bonaparte, die durch Suwörows Siege verlorene Herrschaft in Italien wieder herzustellen. Nach dem Übergang über den St. Bernhard und der Einnahme Mailands nötigte -er die Österreicher unter Melas durch den schwer errungenen Sieg bei Marengo (14. Juni 1800) zum Waffenstillstand und ging nach Paris zurück. Den Feldzug in Deutschland hatte Moreau geführt und war siegreich bis München vorgedrungen. Nach einem mehrmonatlichen Waffenstillstand erfocht er am 3. December den Sieg bei Hohenlinden (östlich von München) über die Österreicher unter Erzherzog Johann und rückte in der Richtung auf Wien vor. Im Frieden zu Luneville (9. Febr. 1801) wurden die Bedingungen von Campo Formio erneuert. Der Seekrieg mit England wurde weiter geführt, doch trat Rußland von der Koalition zurück und nach Ermordung Pauls I. schlofs sein Sohn und Nachfolger Alexander I. (1801 — 25) mit Frankreich Frieden, welcher die von Paul I. errichtete Republik der ionischen Inseln anerkannte. In England wuchs die Abneigung gegen den mit- ungeheuren Opfern geführten Krieg; nach Pitts Rücktritt vom Ministerium wurde im März 1802 der Friede zu Amiens abgeschlossen. England gab durch denselben die meisten Eroberungen im Kolonialgebiet zurück, verhiefs Malta, zu räumen und erkannte die Republik der ionischen Inseln an; Frankreich versprach dagegen Neapel und den Kirchenstaat zu räumen und Ägypten der Pforte zu überlassen. Endlich erreichten auch die wegen Entschädigung der ehemals linksrheinischen Reichsstände geführten Verhandlungen im sogenannten Reichsdeputationshauptschlufs im März 1803 ihre Endschaft. Hauptbestimmungen: A. Alle geistlichen Reichsstände eingezogen bis auf drei: Mainz (Kurerzkanzler von Dalberg) mit sehr beschränktem Territorium (Aschaffenburg, Regensburg, Wetzlar) und die Grofs-meister der Johanniter und des deutschen Ordens. Alle Reichsstädte eingezogen bis auf sechs: Frankfurt, Augsburg, Nürnberg und die Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. Vier neue Kurfürstentümer an Stelle der eingegangnen zwei (Trier, Köln): Hessen-Kassel, Baden, Würtemberg, Salzburg (der Grofsherzog .von Toskana). B. Die wichtigsten Entschädigungen: Preußen erhielt die Bistümer Hildesheim, Paderborn, einen Teil von Münster, Richtet.-Dietach, Grundrita Ih. 7

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1. Theil 3 - S. 112

1861 - Leipzig : Teubner
112 erzwang einen Waffenstillstand, und Kaiser Paul ward von dem Gr. Pahlen und den Subows (23. März) 1801 ermordet. S. S. und Nachfolger Alexander (1801 — 25) hob sofort das Em- bargo auf und erkannte das Visitationsrecht an, wie nun auch Schweden und Dänemark tbaten. Sodann schloß er mit Frank- reich förmlich Frieden, indem jenes die durch Vertrag mit der Pforte von Paul errichtete Republik der ionischen Inseln anerkannte. Bei der Aussicht mit ganz Europa in Krieg verwickelt zu werden, bei der steigenden Schuldenlast (1793 —1800 von 238 auf 451 Pf. St.) und der durch die Theuerung erzeugten Not des Volks, trat hochherzig Pitt von dem Ministerium zurück und unterstützte den an seine Stelle tretenden Addington. Die französischen Rüstungen in den nördlichen Häfen und Nelsons vergebliche An- griffe auf Boulogne beschleunigten den Abschluß des Friedens z u Am iens (27. März) 1802. England gab alle Eroberungen außer Trinidad und Ceylon zurück, verhieß Malta zu räumen und erkannte die Republik der ionischen Inseln an; Frankreich ver- sprach dagegenneapel, den Kirchenstaat und Aegypten zu räumen und Portugal seine Selbständigkeit zu laßen, auch dem Erbstatt- halter von Holland eine Entschädigung auszuwirken. Unter den sie betreffenden Bedingungen schloß nun 1802 auch die Pforte mit Frankreich Frieden. Bonaparte lebenslänglicher Consul. § 153. Bonaparte hatte die Revolution gebändigt, die Er- richtung einer Dynastie war sein Zweck, die Erhebung des Natio- nalgefühls durch den Kriegsruhm und die Herschaft über Europa sollte ihr Grund und ihre Stütze werden. Um sich den größten Teil der Nation zu verpflichten und mit der Kirche eine solide Grundlage des zu errichtenden Gebäudes herzustellen, schloß er mit dem Papst ein Concordat 1801, welches dem Staat die Ernennnung der Bischöfe (nur Bestätigung durch den Papst) und die Kirchengüter gegen die Salarierung der Geistlichen ließ. Auch die protestantischen Kirchen erhielten 1802 eine neue Ordnung und für den Unterricht ward durch die ecole polytechnique gesorgt. Wärend Verschwörungen gegen sein Leben (Höllenmaschine 1800) strenge Maßregeln gegen die Republikaner zur Folge hatten, erhielten die Emigranten 1802 Amnestie. Die im Tribunat und dem Gesetzgebenden Körper sich zeigende Opposition, namentlich die Verwerfung des code civil, hatte 1802 die Entfernung (Eli- mination) aller hinderlichen Mitglieder zur Folge. Nach dem Frieden zu Amiens ward, auf den Antrag des Se- nats eine Nationalbelohnung für den ersten Consul zu bestimmen, vom Volk fast einstimmig die Lebenslänglichkeit (ll. Mai 1802) seiner Stellung ausgesprochen und nun eine neue Ver- faßung (5. Aug.) proclamiert, welche nur einen geringen Schein

2. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 222

1880 - Berlin : Habel
222 Ä Reich einerseits und Frankreich andererseits den Im 9ten Februar 1801 zustande kam, war im ganzen eine Wiederholung desjenigen zu Campo Formio. Der Rhein wurde Frankreichs Grenze, und es wurde nochmals ansaernackt daß dre durch die Abtretung des linken Rheinufers qeschädia-ien Rerchsstande ans dem rechten Rheinufer entschädigt werden sollten. Juch mußten die republikanischen Schöpfungen Frankreichs durch Kaiser und Reich anerkannt und Toskana vom Großherzoge an Parma abgelassen werden, welches dasselbe Sj? Königreich Hetrnien übernahm. England und die Pforte setzten den Kampf noch eine Zeit lang fort. Da aber nach dem Frieden Frankreichs mit Neapel und Portugal diese Sander den Engländern ihre Häfen sperrten und auch die -aufet und Rußland, letzteres nach der Ermordung Kaiser Pauls 1 und der Thronbesteigung des Sohnes desselben Alexanders I. (1801—1825) sich mit Frankreich aussöhnten so ward auch Britanien nach Pitts Rücktritt rum Frieden 1802 geneigt. Derselbe kam den 25sten März 1802 zu Amiens zustande. Die Hauptbedingungen desselben waren folgende: England gab alle seine Eroberungen außer dem spanischen Trinidad und dem batavischen Ceylon zurück' das von ihm den Franzosen abgenommene Malta versprach es binnen drei Monaten dein Orden wiederzuerstatten. 2- Frankreich erhielt die ihm abgenommenen überseeischen Besitzungen zurück, räumte das Kirchengebiet und erkannte die Republik der sieben ionischen Inseln an (welche chm wahrend des Krieges von den Russen und Türken entrissen worden waren). Ägypten, von wo die Reste der französischen Truppen auf englischen Schiffen nach Frankreich zurückgebracht worden, wurde wieder türkisch. e) Die Entschädigungen in Deutschland. Infolge des Friedensschlusses von Lüneville trat eine außerordentliche Reichsfriedensdeputation zusammen, welche die Entschädigungen der auf dem an Frankreich abgetretenen linken Rheinufer begütert gewesenen Reichsstände vornahm Durch den sogenannten Reichsdeputationshauptschluß vom 25sten 1803 Februar 1803 wurden unter französischer und russischer Vermittelung die dahin einschlagenden Bestimmungen festgesetzt. . Von den geistlichen Reichsständen blieben mir bestehen der vormalige Kurfürst von Mainz als Kn rerz kanzler (Karl von Dalberg) mit sehr beschränktem Gebiete (Aschaffenburg, Regensburg, Wetzlar), der Hoch- und Deutschmeister und der Johanniterordensmeister. Von den Reichsstädten überlebten den Reichsdeputationshauptfchluß nur sechs, nämlich Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt!, Nürnberg

3. Die mittlere und neue Welt - S. 207

1873 - München : Lindauer
ft 207 Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau nach Baiern vor, nahm zuerst München, dann Landshut und schloß mit Österreich einen Waffenstillstand, worin ihm ein großer Teil Frankens und Baierns überlassen wurde. In dieser Not wollte sich Baiern dem siegenden Frankreich nähern. Doch ehe die Unterhandlungen zum Ziele führten, schlug Moreau (3. Dezember 1800) bei Hohenlinden die bairisch-österreichische Armee unter dem Erzherzoge Johann. Der Kaiser sah sich genötigt, die Hand zum Frieden zubieten. Derselbe ward (9. Februar 1801) zu Luneville von den kaiserlichen Bevollmächtigten auch im Namen des deutschen Net ch es unterzeichnet. Gemäß diesem Frieden mußte das deutsche l i »k e R h e i nu f e r an Fr au kr eich abgetreten werden; den deutschen Fürsten sollte ihr Verlust durch Reichsstädte und durch Säkularisation der Fürstbistümer, Stifter, Klöster u. s. w. ersetzt werden. Baierns Kurfürst Maximilian Iv schloß, um voller Entschädigung gewiß zu sein, zu Paris (24. August 1801) mit Frankreich einen besonderen Frieden und rief, als Österreich seine Grenze bis an das rechte Ufer der Isar vorzurücken suchte, die Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland an. Inzwischen (November 1800) hatte bei' russische Kaiser Paul I, der von der Koalition zurückgetreten und über England aufgebracht war, weil ihm dieses^das 1800 den Franzosen entrissene Malta nicht herausgab, mit Schweden und D äu e m a r k den n ord i s ch e n Bund geschlossen (Preußen trat demselben erst 1801 bei), welcher die durch England gestörte Seefreiheit herstellen sollte. Eine englische Flotte erschien vor Kopenhagen und zerstörte (am 2. April 1801) fast die ganze dänische Flotte. Pauls Sohn und Nachfolger, Alexander I (1801—1821), schloß im Oktober 1801 zu Paris Frieden mit Frankreich und England, und nachdem Pitt der Jüngere aus dem britischen Ministerium ausgeschieden war, gab England im Frieden zu Amiens 1802 gegen die Anerkennung der Republik der 7 jonischen Inseln alle Eroberungen außer Trinidad und dem holländischen Anteil an Ceylon an Frankreich und dessen Verbündete zurück und versprach auch Malta au den Malteserorden zurückzugeben, ließ aber dieses Versprechen unerfüllt. Diesem Frieden trat auch die Pforte bei, welche mit der Entfernung der Franzosen aus Ägypten (s. § 69) die Herrschaft über dieses Land wieder gewonnen hatte. Am J8. August 1802 ließ Rußland mit Frankreich im Einverständnisse mit Österreich dem Reichstage zu Regensburg einen durch deu französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurci'tut ausgearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschusse von acht Neichsständen, R eichsdeputation genannt, überwiesen wurde. Nach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802)

4. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 118

1901 - Leipzig : Teubner
Sieg bei Hohenlinden 3. Dez. 1800. Friede zu Lunsville 9. Febr. 1801. Schmähliche Verhandlungen in Paris. Säkularisation im Reich. Beginn der Mediatisierung. Preußens Erwerbungen. Österreich aus Süddeutsch land verdrängt Paul I. von Napoleon gewonnen. Schutz der Neutralen zur See. Paul I. ermordet 23/24. März 1801. Russisch-sranzösischer Friede 1801. Friede zu Amiens 27. März 1802 118 Iii. Das Zeitalter der franz. Revolution, Napoleons I. u. der Freiheitskriege. ergebnislos, aber More aus glänzender Sieg bei Hohenlinden (ö. v. München) und sein Vormarsch bis Steier (a. Enns, s. v. Linz) erzwangen den Frieden zu Luueville auf Grund des Friedens von Campe Formio. 3. Friede zu Lunsville und Reichsdeputationshauptschluß. In Italien wurde die cisalpinische Republik hergestellt und der Papst in seine Herrschaft wieder eingesetzt. Die durch Abtretung des linken Rheinufers geschädigten deutschen Fürsten sollten durch Einziehung der geistlichen Stifter am rechten Rheinufer entschädigt werden. Bei den darüber in Paris mit dem Minister Talleyrand geführten Verhandlungen entwürdigten sich viele deutsche Fürsten durch Kriecherei und Bestechungen, um bei dem Länderschacher möglichst viel zu ergattern.*) Die Pariser Abmachungen wurden dann durch den Regensburger Reichstag am 25. Febr. 1803 gehorsam bestätigt (Reichsdeputationshauptschluß). Alle geistlichen Stifter mit Ausnahme von Kurmainz wurden eingezogen (Säkularisierung). Mit der Einziehung der weltlichen Stände (Mediatisierung) wurde bei den 52 Reichsstädten der Anfang gemacht; von ihnen blieben nur sechs bestehen. Preußen erhielt die Bistümer Hildesheim und Paderborn, dazu Erfurt mit dem Eichsfelde, ein Drittel von Münster, die Abteien Elten, Essen und Werden sowie die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar.**) Auch Bayern, Württemberg, Baden und Hessen erhielten Gebietszuwachs. Österreich ging leer aus. So erreichte Napoleon das erste Ziel der altüberlieferten französischen Politik: Österreich aus Deutschland herauszudrängen und die Vorherrschaft Frankreichs, zunächst über Süddeutschland, vorzubereiten. 4. Der nordische Seebund. Den der Koalition grollenden Zaren Paul I. hatte Napoleon völlig dadurch für sich gewonnen, daß er ihm das gegen Nelson doch nicht zu behauptende Malta anbot und alle russischen Gefangenen neu bekleidet und ausgerüstet zurückschickte. Ähnlich wie seine Mutter vereinigte Pauli. Dez. 1800 Rußland, Schweden, Dänemark und Preußen zu einem Bunde zum Schutze des Seerechts der Neutralen. Aber als Nelson die Dänen am 2. April 1801 bei Kopenhagen angriff und Paul I., dessen unberechenbare Launen die höchsten Würdenträger und seine eigene Familie mit Tod oder Verbannung bedrohten, von Verschworenen ermordet war, zerfiel der Seebund. Pauls Nachfolger Alexander I. schloß mit Frankreich Frieden. 5. Der Friede zu Amiens. Mit England schloß Napoleon den Frieden zu Amiens, kraft dessen England alle eroberten Kolonieen mit Ausnahme der früher spanischen Insel Trinidad (vor d. Mündung *) Val. die klassische, von patriotischem Zorne durchglühte Darstellung L. Hanssers , Deutsche Gesch. vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gründung des deutschen Bundes". 4. Aufl. Berlin, Weidmann 1869. H, 339ff. **) Ansbach und Bayreuth hatte der letzte Markgraf schon 1791 gegen eme Jahresrente an Preußen abgetreten.

5. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 156

1878 - Würzburg : Stahel
156 § 70. Reichsdeputationshauptschluss. „Herrscher" empfangen wurde. Er stürzte bereits im November 1799 die Drrektorialregierung und fürte die konsularische Verfassung ein. Als Consul schrieb er an den König von England und an den Kaiser Franz und forderte dieselben zum Frieden auf. Weil jedoch dieser nicht angenommen wurde, so drang ein französisches Heer unter Moreau in Deutschland ein, Bonavarte aber überstieg den großen St. Bernhard, nahm Mailand ein und schlug bereits am 14. Juni 1800 die Oesterreicher unter Melas bei Marengo. Doch gelangte Rom im Juli 1800 mit Hilfe der Oesterreicher wider in Besitz Pius Vii.. Auch Moreau war vom Glücke begünstigt. Derselbe war nämlich vom Elsaß aus über den Rhein gegangen und drang nun siegreich bis München vor. Nach Ab laus eines Waffenstillstandes ge-er am 3. Dezember 1800 die Schlacht b ei Hohenlinden (östlich von München) über den 19 järigen Erzherzog Johann, wodurch das Schicksal der Oesterreicher auch in Deutschland entschieden war. 1801 . 4. Der Friede zu Luneville 1801. Da Moreau jetzt gegen Wien vorrückte und der Kaiser auch von Italien aus bedroht war, so kam es nach einem abermaligen Waffenstillstände am 9. Februar 1801 zum Frieden von Luneville. In diesem Frieden erhielt Frankreich das linke Rheinufer nun auch von Oesterreich zugestanden, und dieses willigte in die Entschädigung der hiedurch benachteiligten Fürsten durch Säkularisationen und Aufhebung der Unmittelbarkeit vieler Reichsstädte. England, das nun allein stand, schloss den Frieden zu Amiens 1802 und versprach die den Franzosen und Holländern abgenommenen Kolonieen und Malta wider herauszugeben. 1802 erfolgte auch die Einverleibung Piemont's in Frankreich. Inhalt; Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 werden die meisten Reichsstädte und alle geistlichen Gebiete in Deutschland, bis auf Kur-Mainz, eingezogen. Zur Aussürung des Luneviller Friedens traten in Regensburg De-pittirte der deutschen ©taten zusammen, um über das schwierige Werk der Entschädigung der deutschen Fürsten mit dem Kaiser zu verhandeln. Die Sache war um so schwieriger, da auch fremde Mächte, insbesondere Frankreich (Talleyrand) und Rußland, sich einmischten und Napoleon einen Ton annahm, der mehr befehlend als vermittelnd klang. Nach schmachvollen Unterhandlungen kam endlich 1803 der sogenannte Reichsdeputationshauptschluss zu stände. In folge desselben wurden a) alle Reichsstädte bis aus Augsburg, Nürnberg, Frankfurt und die Hansestädte Lübeck, Hamburg und Bremen; b) alle geistlichen Besitzungen bis auf die rechtsrheinischen Gebiete des Mainzer Kurfürsten Karl von Dalberg (der zugleich für die am linken Rheinufer verlorenen Gebiete durch Wetzlar, Aschaffenburg und Regensburg entschädigt wurde) eingezogen und c) an Stelle der 1803 § 70. Reichsdeputationshauptschluss 1803.

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 355

1916 - Leipzig : Ploetz
355 Die Konsularregierung. 1801. Friede zu Lunéville: 1. Kaiser und Reich willigen in die Abtretung des linken Rheinuîers an Frankreich ; die Fürsten, welche Gebiet verlieren, sollen in Deutschland entschädigt werden. 2. Anerkennung der ßatavischen, Cisalpinischen, Ligurischen, Helvetischen Republik. — Deutschland verliert durch diesen Frieden mit Einschluß des belgischen Gebietes (vgl. S. 242, 351) 63 000 qkm (1150 (~l Meil.) mit beinahe 314 Mill. Einwohnern. Die schmach- vollen Unterhandlungen über die Entschädigungen ziehen sich 2 Jahre hin. Toskana endlich wdrd zu Gunsten des in Parma regierenden spanisch-bourbonischen Herzogs Ludwig I. (S. 313) in ein von Frankreich abhängiges Königreich Etrurien verwandelt. Fer- dinand Iii. von Toskana' erhält dafür das vergrößerte Erz- bistum Salzburg und die Kurwürde. Ebenso tauscht Herzog Herkules Iii. von Modëna (S. 337) gegen sein Land den früher österreichischen Breisgau und die Ortenau ein. 1801 1825. Alexander I., Kaiser von Rußland, nach Er- mordung seines Vaters Paul I. durch Verschworene. Aussöhnung Rußlands mit England, Auflösung der Nordischen Konvention. 1801. Die Franzosen räumen Ägypten ; das französische Heer, das unter Kléber (ermordet 1800) die Türken bei Heliopolis besiegt und Kairo wiedererobert hat (1800, s. S. 351), wird auf englischen Schiffen nach Frank1 reich zurückgebracht. Konkordat zwischen dem neuen(S. 350 f.) Papst Pius Vii. und der französischen Republik. Der Papst erkennt die Ein- ziehung der Kirchengüter an, willigt ein, daß die Erzbischöfe und Bischöfe von der französischen Regierung ernannt werden, und behält sich nur die Bestätigung vor, begnügt sich mit dem Besitz des verkleinerten Kirchenstaates (S. 350). 1802. Friede zu Amiens zwischen Frankreich und Eng- März. land (nach Rücktritt des Ministers Pitt s. S. 349): 1. Herausgabe aller von England gemachten Et- oberungen an Frankreich und seine Verbündeten mit Ausnahme von Trinidad, das von Spanien, und Ceylon (S. 349), das von der Batavischen Republik abgetreten wird. 2. Vlalta (von den Engländern 1800 erobert) soll dem Johanniterorden (S. 191, 316) zurückgegeben werden. Infolge dieses Friedens ebenfalls Friede zwischen Frankreich und der Pforte, welche Ägypten und die Oberhoheit. über die Ionischen Inseln zurückerhält. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion ; monarchisches Auf- treten Napoleons. Er läßt sich zum Präsidenten der Italie- nischen (bisher Cisalpinischen) Republik wählen und übernimmt 23*

7. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 95

1903 - Leipzig : Teubner
§ 16. Gründung d. Napoleonischen Kaisertums, Auflösung d. alten Deutschen Reiches. 95 Gewalt brachte und auch auf Süddeutschland ausgedehnt wurde, und den glänzenden Sieg Moreaus bei Lohenlinden (ö. von München, 3. Dezember 1800) über die Österreicher, sowie dessen Vormarsch bis * Steter (an der Enns). Der Friede zu Luueville (9. Februar 1801) wiederholte im wesentlichen die Bestimmungen des Friedens von Campo Forutio. In Italien wurde die Cisalpiuische Republik wiederhergestellt und der Papst in seine Herrschaft wiedereingesetzt. Die deutschen Fürsten, welche am linken Rheinufer Gebiete an Frankreich verloren hatten, wurden durch die Aufhebung (Säkularisierung) aller geistlichen Stifter (außer Kurmainz) und die Einziehung (Mediatisierung) von 52 freien Reichsstädten entschädigt. Bei den darüber in Paris mit dem Minister Talleyraud geführten Verhandlungen entwürdigten sich viele deutsche Fürsten durch Kriecherei und Bestechungen, um bei dem Länderschacher möglichst viel zu ergattern. Nur sechs Reichsstädte blieben bestehen. (Vgl. S. 98 und 165.) Preußen erhielt die Bistümer Hildesheim und Paderborn, dazu (das bisher kurmainzische) Erfurt mit dem Eichsfelde, ein Drittel von Münster, die Abteien Elten, Essen und Werden im Ruhrgebiet, sowie die Reichsstädte Nordhausers Mühlhausen und Goslar. Auch Bayern, Württemberg, Baden und Hessen erhielten Gebietszuwachs. Dadurch wurde die Vorherrschaft Frankreichs zunächst über Süddeutschland ausgedehnt. Der Reichstag genehmigte den schmählichen Länderschacher. (Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803.) Österreich, das nichts erhielt, wurde von Frankreich aus Deutschland verdrängt. Dem der Koalition grollenden Zaren bot Napoleon das gegen Nelson doch nicht zu behauptende Malta an und schickte alle russischen Gefangenen neu bekleidet und ausgerüstet zurück. Paul I. ward dadurch ganz gewonnen. Aber der von ihm gestiftete Nordische Seebund zwischen Rußland, Schweden, Dänemark und Preußen (Dezember 1800), zum Schutze des Seerechts der Neutralen, zerfiel infolge eines englischen Angriffs (Nelson) auf Kopenhagen (2. April 1801) und der Ermordung Pauls I. (23./24. März 1801). Sein Nachfolger, Alexander I. (1801—1825), schloß mit Frankreich Frieden. Der Friede von Amiens, zwischen England und Frankreich (März 1802) geschlossen, kraft dessen England alle eroberten Kolonien mit Ausnahme der Inseln Trinidad und Ceylon herausgab, dauerte, weil England Malta nicht räumte und Frankreich den Handel mit seinen Nachbarstaaten völlig an sich zu reißen begann, nur ein Jahr. Schon im Mai 1803 erklärte England wieder den Krieg an Frankreich. Als der Bruch drohte, bot Preußen König Georg Iii. vergebens die Besetzung Hannovers an. So fiel denn das Kurfürstentum, von England nicht verteidigt, den unter Mortier einrückenden Franzosen anheim (Mai 1803); Preußens zuvor verschmähte Hilfe war erst angerufen worden, als es zu spät war. Die

8. Neuere Geschichte - S. 119

1884 - Wiesbaden : Kunze
119 Die neugeschaffenen Republiken werden anerkannt; die durch Abtretung des linken Rheinufers beeinträchtigten deutschen Fürsten sollen aus säkularisierten geistlichen und reichsstädtischen Gebieten entschädigt werden. Es folgten die Friedensschlüsse Frankreichs mit Neapel, 1801 Portugal und dem schon länger neutralen, ja mit England (namentlich wegen dessen Besetzung von Malta) gespannten Rußland nach Kaiser Pauls Ermordung und dem Regierungsantritte seines Sohnes Alexander 1. (1801—1825). Endlich wurde der Friede von Amiens 1802 zwischen Frankreich und England abgeschlossen, in welchem alle englischen 1802 Eroberungen französischer, spanischer, holländischer Gebiete (mit Ausnahme des spanischen Trinidad, des holländischen Ceylon) herausgegeben wurden. Die Integrität der in den Frieden eingeschlossenen Türkei wurde garantiert ; die Republik der ionischen Inseln durch Frankreich anerkannt; England verzichtete auf Malta. Der Reichsdeputat ionshauptschlufs zu Rastatt 1803, der 1803 Vorbote von des Reiches Ende, setzte die im Luneviller Frieden verheifsenen, meist überreichen Entschädigungen aus geistlichen und freistädtischen Gebieten fest. Prevfsen erhielt für 49 Q.-M. mit 127 000 Einwohnern über 179 Q.-M. mit 558000 Einwohnern, die Bistümer Hildefe-heim und Paderborn, ein Dritteil von Münster, Erfurt mit dem Eichsfelde, die Reichsabteien Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar. Nur drei geistlich^ Reichsstände und sechs Reichsstädte blieben: der vormalige Kurfürst von Mainz als Kurerzkanzler (Karl von Dalberg) mit sehr beschränktem Gebiete, der Hoch- und Deutschmeister, der Johannitermeister; — die drei Hansastädte und Frankfurt, Nürnberg, Augsburg. Statt der zwei eingehenden Kurfürstentümer Köln und Trier entstanden vier neue: Hessen-Kassel, Baden, Würtemberg, Salzburg (der Grofsherzog von Toskana).

9. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 119

1883 - Wiesbaden : Kunze
119 Die neugeschaffenen Republiken werden anerkannt; die durch Abtretung des linken Rheinufers beeinträchtigten deutschen Fürsten sollen aus säkularisierten geistlichen und aus städtischen Gebieten entschädigt werden. Es folgten die Friedensschlüsse Frankreichs mit Neapel, 1801 Portugal und dem schon länger neutralen, ja mit England (namentlich wegen dessen Besetzung von Malta) gespannten Rußland nach Kaiser Pauls Ermordung und dem Regierungsantritte seines Sohnes Alexander 1. (1801—1825). Endlich wurde Der Friede von A-iniens 1802 zwischen Frankreich und England abgeschlossen, in welchem alle englischen 1802 Eroberungen von französischen, spanischen, holländischen Gebieten (mit Ausnahme des spanischen Trinidad, des holländischen Ceylon) herausgegeben wurden. Die Integrität der in den Frieden eingeschlossenen Türkei wurde garantiert; die Republik der ionischen Inseln durch Frankreich anerkannt; England verzichtete auf Malta. Der Reichsdeputationshauptschlufs zu Rastatt 1803, 1803 der Vorbote von des Reiches Ende, setzte die im Lune-viller Frieden verheifsenen, meist überreichen Entschädigungen aus geistlichen und frei städtischen Gebieten fest. Preußen erhielt für 49 Q.-M. mit 127 000 Einwohnern über 179 Q.-M. mit 558000 Einwohnern, die Bistümer Hildesheim und Paderborn, ein Dritteil von Münster, Erfurt mit dem Eichsfelde, die Reichsabteien Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar. Nur drei geistliche Reichsstände und sechs Reichsstädte blieben: der vormalige Kurfürst von Mainz als Kurerzkanzler (Karl von Dalberg) mit sehr beschränktem Gebiete, der Hoch- und Deutschmeister, der Johannitermeister; — die drei Hansastädte und Frankfurt, Nürnberg, Augsburg. Statt der zwei eingehenden Kurfürstentümer Köln und Trier entstanden vier neue: Hessen-Kassel, Baden, Würtemberg, Salzburg (der Grofsherzog von Toskana).

10. Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart - S. 43

1899 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erster Abschnitt. Die franz. Revolution, Napoleon I. u. die Freiheitskriege (1789 — 1815). 43 Der zweite Koalitionskrieg (1799 — 1802) begann damit, dafs die Bourbons aus Neapel vertrieben und die Parthenopeische Republik — Parthenope ist ein alter Name der Stadt Neapel — errichtet wurde. Doch im Sommer 1799 errang der trotz seiner 70 Jahre jugendkräftige Suworow in Oberitalien mehrere Siege über die Franzosen und stürzte hier alle Schöpfungen Napoleons. Die Bourbonen kehrten nach Neapel zurück. Nun aber entstand zwischen Franz Ii. und Paul I. eine Verstimmung. Infolgedessen wurde Suworow aus seiner Siegeslaufbahn abberufen, und Paul I. verliefs die Koalition. Da griff Napoleon ein. Nach einem schwierigen Zuge über den Grofsen St. Bernhard siegte er am 14. Juni 1800 über den österreichischen Feldherrn Melas, der die Schlacht schon gewonnen glaubte, bei Marengo (südöstl. von Alessandria). Der Sieg Moreaus bei Hohenlinden (östl. von München) machte dem Kriege ein Ende. Im Frieden zu Luneville (an der Meurthe, südöstl. von Nancy) wurde das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten (1801). Eine „Reichsdeputation“ sollte zu Rastatt die Entschädigung der durch diesen Yorgang betroffenen Reichsstände festsetzen; eine solche sollte gefunden werden in Säkularisationen geistlicher Gebiete und in Mediatisationen (mediatisieren = einen unmittelbaren Reichsstand mittelbar machen, unter einen Landesherrn bringen). Darauf folgte der Friede Frankreichs mit Papst Pius Vii., der den Kirchenstaat zurückerhielt, und mit England zu Amiens (1802). b) In Rastatt begann ein würdeloses Buhlen der deutschen Fürsten um die Gunst Napoleons und seiner Kreaturen. Die dortigen Verhandlungen schlossen mit dem Reichsdeputationshaupt-schlufs (1803). Mehr als 100 Reichsstände verschwanden, und zwar fast alle geistlichen Fürsten und alle Reichsstädte bis auf sechs: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg; die beiden letzten wurden bald darauf bayrische Landstädte. Preußen erhielt für die auf dem linken Rheinufer abgetretenen Gebiete die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den besten Teil von Münster, das Mainzische Thüringen, mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar: rein materiell betrachtet, ein guter Tausch.

11. Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 160

1885 - Berlin : Barth
160 § 103. Die Kriege der französischen Republik. Indessen hatte England eine zweite Coalition, 1798—1802, mit Österreich, Rußland, Neapel, Portugal und der Pforte zu stände gebracht, und von den 1798-1799 geschaffenen neuen Republiken: der römischen (durch Berthier; Papst Pius Vi. f gefangen in Valence), der helvetischen (Genf mit Frankreich vereinigt) und der parthenopäischen (Neapel), waren die erste und die letzte schon wieder umgestürzt. Nach Aufhebung des Rastatter Kongresses, 1799, v^trieb der Erzherzog Karl die über den Rhein gedrungenen Generale Jourdan und Bernadotte, und auch in Italien warfen Russen und Österreicher die Franzosen hinter den Oglio zurück; ein Papst, Pius Vii., ward gewählt, nach Neapel der König zurückgeführt. Nur in der Schweiz wurden die Österreicher und die Russen von Soult und Masseua geschlagen, und da Suwarow, der ihnen zu spät über den St. Gotthard zu Hilfe kam, sich durch Graubünden unter vielen Leiden zurückziehen mußte, so machte Kaiser Paul I. von Rußland (1796 bis 1801) Frieden mit Frankreich. Da erschien Napoleon in Paris, stürzte (am 18. Brumaire, 9. November, 1799) die verachtete Directorialregierung und stiftete das Consulat (1799-1804), welches, neben zwei anderen Consuln, er selbst als erster mit fast monarchischer Gewalt bekleidete. Sogleich drangen die Franzosen in Süddeutschland wieder vor; Napoleon aber brach über den großen St. Bernhard in Italien ein und schlug die Österreicher, welche schon westlich bis an den Var vorgegangen waren, am 14. Juni 1800 bei Marengo (Desaix f). Dann zwang Moreau durch seinen Sieg über den Erzherzog Johann bei Hohenlinden (unweit München) und einen Marsch auf Wien Österreich zum Frieden von Luneville 1801, der wiederum den Rhein und die Etsch zu Ostgrenzen der französischen Herrschaft machte. Für das bourbonische Herzogshaus von Parma mußte das Haus Habsburg-Lothringen Toscana herausgeben, aus dem ein Königreich Etrurien gebildet wurde, 1802 machte auch England (auf kurze Zeit) Frieden zu Amiens und gab fast alle seine zur See gewonnenen Eroberungen zurück. In dem Reich sdeputationshauptschluß von 1803 wurden sür das preisgegebene linke Rheinufer die Entschädigungen der Fürsten aus deutschem Gebiete, besonders aus geistlichen Stiften und reichsfreien Städten, bestimmt. So empfing Preußen für die verlorenen 43 Dm. seines linken Rheinufers vierfachen Ersatz (in Thüringen und in Westfalen); auch das Gebiet von Baiern, Würtemberg und den beiden Hessen gewann Zuwachs; nur Mainz und der deutsche

12. Neuere Geschichte - S. 117

1869 - Mainz : Kunze
117 Kriegsereignisse unter dem Consulat. Die neue feste Ordnung im Innern brachte der Republik auch nach Außen neue Waffenerfolge. Bonaparte und Moreau an de-r Spitze der Heere in Italien und Deutschland. Bonapartes großer Sieg bei Marengo über die an- fangs siegreichen Oesterreicher unter Melas 1800: — General Desaix. Nach einem mehrmonatlichen Waffenstillstand Moreaus Sieg bei Hohenlinden*) 1800, sein Vordringen bis über die Ens, gegen Wien. Der Friede §u Lüneville, wesentlich eine Wiederholung des Friedens von Campo Formio, Februar 1801 zwischen Kaiser Und Reich einer-,1801 Frankreich andererseits. Weitere Hauptbedingungeu: Anerkennung der neuge- schaffenen batavischen, eisalpinischen, helvetischen, ligurischen Republik: die durch Abtretung des linken Rheinufers be- einträchtigten deutschen Fürsten folteu aus säeularisierten geistlichen und aus städtischen Gebieten entschädigt werden. Es folgen die Friedensschlüsse Frankreichs mit Neapel, isoi Portugal und dem schon länger neutralen, ja mit England (namentlich wegen dessen Besetzung von Malta) gespannten Rußland nach Kaiser Pauls Ermordung und dem Re- gierungsantritt seines Sohnes Alexander 1 (1801—1825). Nur England und die Pforte noch mit Frankreich im Kampf. Friedellsliebe Englands in Folge der Sperrung der meisten festländischen Häfen, der zunehmenden Opposition im Parlamente gegen den Krieg, seit Pitts Rücktritt und der Räumung Aegyptens durch die Franzosen, — Klebers Ermordung. Menou, der Nachfolger im Oberbefehl, von einer englischen Armee 1801 zur Räumung des Landes geuöthigt; Aegypten wieder türkisch. Der Friede voll Amiens 1802 zwischen Frankreichs ulld Englalld: Herausgabe aller englischen Eroberungen von französischen, spauischen, holländischen Gebieten (mit Aus nähme des spanischen Trinidad, des holländischen Ceylon); die Integrität der in den Frieden eingeschlossenen Türkei garantiert; Anerkennung der Republik der jonischen Inseln durch Frailkreich; Verzicht Englands auf Malta. ') In Baiern, bei München.

13. Deutsche und preußische Geschichte von Friedrich dem Großen bis zur Gegenwart - S. 45

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erster Abschnitt. Die französ. Revolution, Napoleon I. und. die Freiheitskriege. 45 Der zweite Koalitionskrieg 1799 —1802. Er begann damit, dafs die Bourbons aus Neapel vertrieben und die Partheno-peische Republik — Parthenope ist ein alter Name der Stadt Neapel — errichtet wurde. Doch im Sommer 1799 errang der trotz seiner 70 Jahre jugendkräftige tsuworow" in Ubentaiien mehrere Siege über die Franzosen und "stürzteliier alle'schöpfungen Napoleons. Die Bourbonen kehrten nach Neapel zurück. Nun aber entstand zwischen Franz Ii. und Paul I. eine Verstimmung. Infolgedessen wurde Suworow aus seiner Siegeslaufbahn abberufen, und Paul X. verlieb~die Koalition. Da“ griff Napoleon ein. Nach einem schwierigen Zuge über den Gror§eti''Sr Be’fhhard siegte er am 14. Juni 1800 über den österreichischen Feldherrn Mel as, der die Schlacht schon gewonnen glaubte, bei Marengo (südöstl. von Alessandria). Der Sieg Mo re aus bei Hohenlinden (östl. von München) machte dem Kriege ein Ende. Im Fjjeden__zu J_uneville (an der Meurthe, süd-östl. von Nancy) wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Eine „Rjqjihsdeputatiort“ sollte’"zu Rastatt die Entschädigung der dadurch betroffenen Reichsstände festsetzen; eine solche sollte gefunden werden in Säkularisationen geistlicher Gebiete und in Mediatisationen (mediatisieren = einen unmittelbaren Reichsstand mittelbar machen, unter einen Landesherrn bringen). Darauf folgte der Friede Frankreichs mit Papst Pius Vii., der den Kirchenstaat zurückerhielt, und mit England zu Amiens 1802. b) In Rastatt begann ein würdeloses Buhlen der deutschen Qmtr1' L Fürsten um die Gunst Napoleons und seiner Kreaturen. Die dortigen Verhandlungen endeten 1803 mit dem Reichsdeputations-hauptschlufs. Mehr als 100 Reichsstände verschwanden, und zwar fast alle geistlichen Fürsten und alle Reichsstädte bis auf sechs: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg; die beiden letzten wurden bald darauf bayrische Landstädte. Preußen erhielt für die auf dem linken Rheinufer abgetretenen Gebiete die Bistümer Hildesheim und Paderborn, den besten Teil von Münster, das Mainziscbe Thüringen, mehrere Abteien und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und ^ / L/ / Goslar: rein materiell betrachtet, ein guter Tausch.

14. Geschichtsrepetitorium - S. 42

1885 - Groß-Lichterfelde : Deter
— 42 — 1798. Die Franzosen besetzen Rom und die Schweiz und proklamiren die römische u. die helvetische Republik. Bonaparte erobert Aegypten. (Sieg bei den Pyramiden; Seeschlacht bei Nbukir.) 1799—1801. Krieg der Ii. Koalition (Rußland, Oesterreich, England, Neapel) gegen Frankreich. 1799. In Deutschland und Oberitalien sind die Russen und Oesterreicher siegreich. (Schlacht bei Novi, Suwaroff und Melas.) Am 9. November (18. Brumaire) stürzt Bonaparte die Direktorialregierung und läßt sich zum ersten Konsul ernennen. S68. 9. Nov. 1799 — 18. Mai 1804. 2ln der Spitze der Regierung ein erster Konsul auf 10 Jahre) und 2 Mitkonsuln; die Regierungsvorschläge werden von 100 Tribunen debattirt und vom gesetzg Körper (300 Mitgl.) ohne Debatte bestätigt oder abgelehnt. 1800. Schlacht bei Marengo (Bonap. besiegt Melas). Schlacht bei Hohenlinden (Moreau des. Erzh. Johann). 1801. Im Frieden zu Luneville erhält Frankreich das linke Rheinufer und Belgien. Die batavische, helvetische, li-gurische und cisalpinische Republik werden von Oesterreich anerkannt. 1802. Im Frieden zu Amiens giebt England seine Eroberungen (außer Trinidad und Ceylon) zurück. Die Republik der 7 jonischen Inseln wird anerkannt. Im Aug. 1802 läßt sich Bonaparte durch allgemeine Abstimmung zum lebenslänglichen Konsul ernennen und führt eine neue Verfassung ein, in welcher der von ihm gänzlich abhängige Senat eine unumschränkte Gewalt erhält. 1803. Die von Frankreich und Rußland bestimmten Entschädigungen der deutschen Fürsten durch geistliche Güter und Reichsstädte werden im Reichsdeputationshaupt-schlutz festgesetzt. (Preußen erhält die Bisth. Paderborn und Hildesheim, sowie Mühlhausen, Nordhausen, Erfurt. 6*

15. Teil 3 - S. 99

1874 - Leipzig : Teubner
99 Toscana vergrfsert und zum Knigreich Etrurien erhoben (dafr gab Spanien Louisiana an Frankreich zurck), der Papst und die Bourbonen von Neapel in ihre Gebiete wieder eingesetzt. 1802 erfolgte die Einverleibung Piemonts in Frankreich, nicht viel spter auch die Parmas. 128. Mit England dauerte der Krieg zunchst fort. Die Englnder eroberten 1798 Minorca, 1799 das hollndische Surinam, 1800 Malta. Tippo Saib von Mysore ( 99) ward durch franzsische Unterhndler zum Aufstand gebracht, allein nach zwei Siegen Arthurs von Wellesley (spter Wellington) liel er bei der Erstrmung seiner Hauptstadt Seringa-patnam. Die fortwhrenden, von den Feinden erregten und genhrten Unruhen in Irland veranlassten Pitt die Union dieses Knigreichs mit England und Schottland zu beantragen, und am 2. Juli 1800 ward sie Gesetz. Die Durchsuchung neutraler Handelsschiffe durch die Englnder bewog den jetzt ganz fr Frankreich gewonnenen und durch Maltas Wegnahme gereizten Kaiser Paul zu einem Bndnis mit Gustav Iv von Schweden 1799. Als dennoch schwedische Schiffe Unbilden erlitten hatten, legte er 1800 auf alle englische Schiffe in seinen Hfen Beschlag und gieng mit Schweden einen Vertrag zur bewaffneten Aufrechterhaltung der Neutralitt ein. Diesem traten bei Preufseo, welches Hannover, und Dnemark, welches Hamburg und Lbeck besetzte. Allein eine englische Flotte unter Parker und Nelson bombardirte Kopenhagen und erzwang einen Waffenstillstand, und Kaiser Paul ward von dem Grafen Pahlen und den Subows (23. Mrz) 1801 ermordet. Sein Sohn und Nachfolger Alexander I (180125) hob sofort das Embargo auf und erkannte das Visitationsrecht an, wie nun auch Schweden und Dnemark taten. Sodann schlofs er mit Frankreich frmlich Frieden, indem jenes die durch Vertrag mit der Pforte von Paul errichtete Republik der ionischen Inseln anerkannte. Bei der Aussicht mit ganz Europa in Krieg verwickelt zu werden, bei der steigenden Schuldenlast. (17931800 von 238 auf 451 Mill. Pfd. St.) und der durch die Teuerung erzeugten Not des Volks, trat hochherzig Pitt vom Ministerium zurck und untersttzte den an seine Stelle tretenden Addington. Die franzsischen Rstungen in den nrdlichen Hfen und Nelsons vergebliche Angriffe auf Boulogne beschleunigten den Abschlufs des Friedens zu Amiens (27. Mrz) 1802. England gab alle Eroberungen aufs er Trinidad und Ceylon zurck, verhiefs Malta zu rumen und erkannte die Republik der ionischen Inseln an; Frankreich versprach dagegen Neapel, den Kirchenstaat und Aegypten zu rumen und Portugal seine Selbstndigkeit zu lafsen, auch dem Erbstatthalter von Holland eine Entschdigung 7*

16. Neuzeit - S. 265

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 265 — ertonrfet den großen Bernhard, kam jenem in den Rücken und nahm ihm die lombardische Hauptstadt Mailand weg. Schnell raffte Melas einen Teil seiner Truppen zusammen und warf sich dem ersten Consul am 14. Juni bei Mar eng o in Pie- 14. mont entgegen, erlitt aber durch die Tapferkeit Desaix', der hier den Heldentod fand, eine vollständige Niederlage, infolge welcher die Österreicher ganz Italien räumen mußten. Ebenso glücklich focht der in Süddeutschland eingedrungene Moreau, welcher sich unter fortwährenden Kämpfen Schwabens und Bai-erns bemächtigte und nach Ablauf eines längeren Waffenstillstandes den Erzherzog Johann am 3. Dezember in der Entscheidungsschlacht bei Hohenlinden östlich von München be- 3. siegte. Dann brach er in der Richtung nach Wien auf und Dez. besetzte Salzburg und Linz, indes gleichzeitig der General Brune die Etsch überschritt und bis Treviso vorrückte. Da kam es zum Abschluß eines neuen Waffenstillstandes, dem einige Wochen später, am 9. Februar 1801, der Friede von Lune- isoi Dille folgte, in welchem die Verträge von Campo Formo der 9. Hauptsache nach bestätigt wurden. Das eroberte Toskana, Febr. von dem habsburgifch-lothrmgischeu Haufe bei dieser Gelegenheit förmlich abgetreten, verwandelte Bonaparte in ein „Königreich Etrurien", das der Herzog von Parma für die Verzichtleistung auf sein eigenes Land erhielt. Neapel ahmte das Beispiel Österreichs bald nach, indem es seine mittelitalienischen Besitzungen opferte, um wenigstens feine Selbständigkeit zu retten, und Portugal sagte sich ebenfalls von der Koalition los, wie dies Rußland bereits im Herbst 1799 gethan hatte. Das letztere schloß sogar mit Schweden und Dänemark, später auch mit Preußen den „nordischen Bund", der sich offen gegen Englands Seeherrschaft richtete und einem Freundschaftsvertrag mit Frankreich gleichkam. Sofort segelte Nelson ohne vorhergegangene Kriegserklärung durch den Sund, legte sich vor Kopenhagen und zerstörte am 2. April 1801 in einem vierstündigen Kampfe fast die gesamte dänische Flotte. Um dieselbe Zeit wurde Kaiser Paul ermordet, und sein Sohn und Nachfolger Alexander I trat von jenem Bündnis zurück, weil es dem auswärtigen Handelsverkehr seines Reiches schwere Hemmnisse zu bereiten drohte. Auch England war des langen Streites allmählich müde geworden, und da seine Interessen nirgends mehr gefährdet erschienen, so einigte es sich mit seinem französischen Nachbar am 25. März 1802 zu dem Frieden 1802 von Amiens, in welchem es seine sämtlichen Eroberungen bis auf das ehemals spanische Trinidad und das ehemals holländische Ceylon herausgab. Die Türkei, von den englischen Entschließungen völlig abhängig, legte gleichfalls die

17. Neue Zeit - S. 340

1897 - Stuttgart : Neff
340 Auch England hoffte Bonaparte mit Hilfe des nordischen Bundes bezwingen zu können: England hatte die Wiederauf- richtung der Seeneutralität mit Entsendung einer Flotte in die Ostsee beantwortet, und Nelson vernichtete (2. April 1801) einen Teil der dänischen Flotte vor Kopenhagen ; aber die Nachricht von der Ermordung Pauls I. (24. März 1801) machte hier den weiteren Feindseligkeiten ein Ende; sein Nachfolger Al ex an der 1. (1801—25) schloss mit England unter Preisgebung der Grundsätze der Seeneutralität Frieden. Inzwischen war Pitt (März 1801) zurückgetreten ; er hatte die politische Vereinigung Irlands und Englands mit einem gemeinsamen englisch-irischen Parlament durchgeführt, aber was er als notwendige Ergänzung dazu betrachtete, die Aufhebung der Testakte (s. S. 206), hatte Georg Iii. verweigert. Pitts Nachfolger Addington war zum Frieden geneigt, andererseits hatte Frankreich von einer Fort- setzung des Seekriegs nichts mehr zu hoffen, zumal da die Fran- zosen in Aegypten, unter Klebers Nachfolger Menou seit Sommer 1801 durch englische Truppen auf Alexandria beschränkt, sich in hoffnungsloser Lage befanden. So einigte man sich, nachdem Portugal von Spanien gezwungen worden war, jeder Verbindung mit England zu entsagen, (1. Oktober 1801) in London über die Bedingungen des Friedens, der 25. März 1802 in Amiens endgültig abgeschlossen wurde : die Franzosen, die noch in Aegypten standen, sollten auf englischen Schiffen nach Frankreich zurück- gebracht werden; Aegypten wurde der Türkei zurückgegeben; England behielt von seinen Eroberungen Trinidad und Ceylon, Malta sollte dem Johanniterorden zurückgegeben werden, Frank- reich Neapel räumen; die jonischen Inseln bildeten eine selb- ständige Republik. Ueber see- und handelsrechtliche Beziehungen zwischen den vertragschliessenden Mächten war nichts in die Friedensbestimmungen aufgenommen, was Frankreich in den Stand setzte, den Engländern seinen und seiner Vasallenländer Markt zu verschliessen. Im Oktober 1801 erfolgte auch der formelle Friedensschluss zwischen Frankreich und Russ- land; ein geheimer Artikel bestimmte, dass über die Entschä- digungen in Deutschland Frankreich und Russland gemeinsam entscheiden sollten; die Vereinigung Piemonts mit Frankreich konnte Russland nicht hindern. Die Freiheit der Meere benützte Bonaparte, um ein, aus Abteilungen der republikanisch gesinnten Rheinarmee gebildetes, Heer nach S. Domingo zu schicken. Der grössere Teil der Insel wurde erobert und Toussaint L’Ou- verture als Gefangener nach Europa geschickt (1802); aber das französische Besatzungsheer erlag grösstenteils dem Klima; die Ueberreste gerieten später in englische Gefangenschaft, und S. Domingo verfiel in langjährige innere Wirren. Der französischen Tochterrepubliken versicherte sich Bonaparte durch

18. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 108

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 108 — Weg nach Osten zu bahnen, wurden aber bei Marengo*) (am 14. Juni) 1800 geschlagen. Folgen. Melas, gänzlich entmutigt, bat um Waffenstillstand und freien Abzug. Er erhielt beides unter der Bedingung, sich hinter den Mincio zurückzuziehen. Italien war abermals in den Händen der Franzosen. Als am Ende des Jahres auch noch Erzherzog Johann bei Hohenlindens von den Franzosen geschlagen wurde, schloß Österreich ohne Eng- 1801 land den Frieden zu Luneville 1801. Es behielt Venetien bis zur Etsch, gab aber seine Zustimmung zur Abtretung des linken Rheinufers. 1802 ^ Im nächsten Jahre schloß auch England den Frieden zu Amiens, da Pitt gestürzt war. Es gab die meisten eroberten Kolonien wieder heraus und versprach Malta nach Jahresfrist zu räumen und dem Johanniterorden zurückzugeben. Frankreich war die herrschende Macht in Europa geworden. Eine Stärkung der Machtstellung Frankreichs folgte den Friedensschlüssen. Savoyen-Piemont und Elba wurden Frankreich einverleibt, die abhängigen Republiken mußten ihre Verfassungen der französischen nachbilden, und die Cisalpinische Republik erwählte (durch Talleyrands Bemühung) Napoleon zum Präsidenten, woraus dieser den Namen des Landes 1802 in die „Italienische Republik" umwandelte. Um sich auch die Straße über den Simplon dauernd zu sichern, ließ das Direktorium Wallis, das Durchgangsland nach Oberitalien, von der Helvetischen Republik loslösen; das Land bildete zunächst eine besondere Republik, wurde aber später (1810) Frankreich einverleibt. 6. Innere Regententätigkeit des Ersten Konsuls. Napoleon bemühte sich mit Erfolg, die großen Massen der weder jakobinisch noch streng royalistisch gesinnten Bevölkerung durch Wiederherstellung der Ordnung und Sicherung des Erwerbs für sich zu gewinnen. Daher verbesserte er die Rechtspflege, übertrug sie lebenslänglich angestellten Richtern und schuf ein neues Rechtsbuch, Code Napoleon. Die Verwaltung wurde zentralisiert. An die Spitze der Departements trat ein Präfekt, an die der Arrondissements (Kreisverbände) ein Unterpräfekt, an die Spitze der Ortsgemeinde ein Maire. Eine Wiederherstellung geordneter Wirtschaftszustände erfolgte durch die endgültige Beilegung des Bürgerkrieges in der Vendee, Bretagne und Normandie infolge einer Amnestie — der Führer der Aufständischen, Cadoudal, flüchtete nach England— und durch die Ordnung der Finanzen. Da die Assignatenwirtschaft zum Staatsbankerott geführt hatte, schuf Na- 1) südlich von Alessandria. 2) östlich von München.

19. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 113

1890 - Berlin : Grote
Das Zeitalter der napoleonischen Militrherrschaft. 113 sterreichern unter Melas, der erst Genua erobert hatte, am 14. Juni 1800 in dem heien Entscheidungskampfe bei Marengo (Verdienst Schlacht des eben aus gypten angekommenen Generals Desaix, der fllt) eine blutige Niederlage bei, infolge deren die cisalpinische und lignrische 180-Republik erneut wurden. Whrend eines Waffenstillstandes angeknpfte Friedensverhandlungen blieben erfolglos; als aber General Moreau in Deutschland weiter vordrang, die sterreicher unter Erzherzog Johann bei Hohenlinden in Bayern schlug und bald Wien selbst bedrohte, erfolgte im Februar 1801 der Friede von Luneville -Aede zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche, welcher die Ab- ^une= machungen von Campoformio ( 109) besttigte, die neuen franzsischen 1801 Tochterrepubliken anerkannte und denjenigen deutschen Fürsten, welche durch die Abtretung des linken Rheinusers Einbue erlitten, ent-sprechende Entschdigung auf dem rechten Ufer durch Einziehung geistlicher Gebiete (Skularisation) und bisher reichsunmittelbarer Städte (Mediatisierung) zusicherte. Die brigen Bundesgenossen folgten dem Beispiel des Kaisers, mit Ausnahme Englands und der Trkei, welche die Franzosen in gypten, das der von Bonaparte 1799 zurckgelassene Kleber bis zu seiner Ermordung glcklich ver-teidigt hatte, zu einer ihnen freien Abzug gewhrenden Kapitulation ntigten. Da England das den Franzosen ebenfalls entrissene Malta behielt, statt es dem zum Protektor des Malteserordens erwhlten Kaiser Paul Ii. von Rußland (17961801) zurckzugeben, veranlagte ^atiujnn diesen zur Bildung eines gegen die englische Seeherrschaft gerichteten Bundes der Neutralen, und dieser drohte, als die Englnder das ihm 1801 beigetretene Dnemark 1801 durch die Beschieung Kopenhagens zchtigten, eine vllige Verschiebung in der Parteistellung der Mchte und einen russisch-franzsischen Bund gegen England ins Leben zu rufen, als Kaiser Paul durch eine Verschwrung ermordet wurde und sein hochstrebender und talentvoller, aber auch eitler und unbestndiger Sohn Alexander I. (18011825) den Thron bestieg. Um die ^ Last des fr Frankreich aussichtslosen See- und Kolonialkrieges los 1818125bi zu werden, schlo Bonaparte 1802 auch mit England den Frieden zu Amiens, welcher England im Besitz von Trinidad und Ceylon lie, den Bestand der Trkei sicherte und die ionischen Inseln als Republik einrichtete, aber infolge der der den Vollzug ausbrechenden Streitig-keiten (namentlich der Malta und die eigenmchtigen Neuerungen Bonapartes in Italien: Prsident der italienischen Republik, Ver-einigung Piemonts mit Frankreich u. a. m.) tatschlich nicht in Prutz, Lehrbuch. Iii. Teil. 8

20. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 95

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Napoleons Militärdespotismus 1799 —1812. 95 2. Der zweite Koalitionskrieg und Deutschlands Erniedrigung. a) Der Krieg 1799—1802. Eine romantische Vorliebe für § 84. die Johanniter veranlafste Zar Paul I. (1796 —1801) zum An- schlufs an die neue Koalition gegen Frankreich; sie bestand aus Rußland, Österreich, England, mehreren deutschen Staaten, den italienischen Fürsten, Portugal, der Türkei. Der Krieg begann 1799 mit einem mifsglückten Einfall der Neapolitaner in die Römische Republik, der Verjagung der Bourbons aus Neapel und der Errichtung der Parthenopeischen Republik. Erst nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten in Deutschland, wo die Fran- zosen zurückgeworfen wurden, löste sich der Rastatter Kongreß auf; bei der Abreise wurden die französischen Gesandten von Szekler Husaren, die sie ihrer Papiere berauben sollten (?), über- fallen und zwei von ihnen ermordet. Des 70jährigen, aber jugend- frischen Suworow Siege in Oberitalien im Sommer 1799 stürzten hier die Herrschaft der Franzosen, in Neapel wurden die Bour- bonen wiedereingesetzt, und Nelson befleckte seinen Ruhm durch ein grausames System der Rache. Während Franz Ii. Oberitalien für sich gewinnen wollte, strebte Paul I. nach der Wiederher- stellung des alten Zustandes; daher die Entfremdung der beiden Mächte. Thugut setzte es durch, dafs Suworow aus seiner Sieges- laufbahn gerissen und nach der Schweiz gegen Masséna gesandt wurde; aber als er nach einem Zuge über den Gotthard ankam, hatte dieser Korsakow bei Zürich geschlagen. Erbittert über Öster- reich verliefs Suworow die Schweiz und Paul I. die Koalition (Ende 1799). Nun griff Bonaparte ein. Nach einem schwierigen Zuge über den Grofsen St. Bernhard errang er am 14. Juni 1800 bei Marengo (sö. von Alessandria) durch das rechtzeitige Eingreifen Desaix’ (f) über den tüchtigen Mêlas, der die Schlacht schon gewonnen glaubte, einen glänzenden Sieg. Die Niederlage des Erzherzogs Johann bei Hohenlinden (ö. von München) durch Moreau im Dezbr. 1800 machte dem Kriege ein Ende. Im Frieden von Lunéville (a. d. Meurthe sö. von Nancy) 1801 wurde das linke Rheinufer end- gültig an Frankreich abgetreten; eine „Reichsdeputation“ sollte die Entschädigung der betroffenen Stände festsetzen. Es begann