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1. Uebersicht über die Deutsche Geschichte in Fragen und Anwtworten - S. 69

1886 - Nürnberg : Korn
— 69 - 1. Abtretung von Freiburg i. Br., doch Philippsburg von Frankreich geräumt; Lothringen weiterhin in den Händen Frankreichs wegen der dem Herzog (Karl Iv) gestellten unannehmbaren Bedingungen. 2. Abtretung der Franche-Eomte und von 12 festen Plätzen der spanischen Niederlande (Valenciennes, St. Omer, Eambray rc.) genehmigt. 5. Welche weiteren Einbußen an Ausdehnung und Gel- 286. tung erfuhr das Reich durch die Macht Ludwigs Xiv während des Friedens bis 1688? 1. 1679 und 80 „Reunionskammern" zu (Tournay), Metz, Breisach und Besan^on zur Bestimmung der Gebietsteile (Pertinentia) und Lehen (Dependentia), die zu den 1648 und nachher an Frankreich abgetretenen Städten und Landschaften gehört hätten; Einverleibung derselben (z. B. Saarbrücken, Homburg). 1681 Wegnahme von Straßburg. 2. Auf einen Bündnisabschluß des Kaisers, Spaniens, Schwedens*) und Hollands hin Einmarsch eines französischen Heeres in Trier; Besetzung von Luremburg. 3. Dann Waffenstillstand ^1684 zu Regensburg und „Augsburger Bund" (ohne Holland) 1686 nur zur Abwehr gegen noch weiteres Vorgehen Frankreichs und wegen der auf einen Teil der Pfalz erhobenen Ansprüche. 6a. Mit welchem Anlasse zum dritten Raubkriege, 287. dem sogen. Orleans'schen, bezeugte Ludwig Xiv aufs neue seine Auffassung über sein Verhältnis zum Reiche 1688? Kriegserklärung wegen kaiserlicher und päpstlicher Nichtbestätigung des zum Erzbischof von Köln gewählten Egon von Fürstenberg, eines dienstbaren Werkzeuges L. Xiv. Erneuerung der nichtigen Ansprüche auf die Pfalz-Simmernschen Hausgüter (cf. S. 78). b. Wie wenig vorteilhaft waren die Feldzüge dieses Krie- 288. ges, in welchem besonders England-Holland (infolge des Königtums Wilhelms Iii seit 1689) an den Kaiser und die mit ihm verbündeten Reichsstände sich anschloß, sowohl am Rhein, als in den Niederla nden? a. Ende 1688 und 1689 furchtbare Verheerung der Pfalz (Louvois, Melac, Duras), Niederbrennung von Heidelberg (Schloß!), Mannheim, Speier (Kaisergräber!), Worms, zahlloser Burgen und anderer Orte. b. Ungenügende deutsche Heeresmacht unter Karl (Iv) v. Lothringen, dann Mar Emmanuel v. Bayern und Ludwig v. Baden; doch vor letzterem Rückzug der Franzosen bei Heilbronn (1693). 2. In den Niederlanden Marschall v Luxembourg in dreifeldzügen im Vorteil gegenüber Wilhelm Iii.**) (Großer Sieg der englisch-holländ. Flotte bei la Hogue, unweit Cherbourg. Siege der Franzosen in Italien gegenüber Savoyen.) c. Welche Umstände machten Ludwig Xiv gleichwohl zu 289. Verhandlungen geneigt? welche Bestimmungen des Ryswyker Friedens 1697 gewährten dem Reiche und dem Kaiser endlich einige Vorteile gegenüber der bisherigen Uebermacht Frankreichs? •) Karl Xi erbt Zweibrücken 1681 (cf. S. 78). **) Wilhelm Iii bei Fleurus, n-ö von Eharleroi, 1690, bei Steenkerken, n-o-n von Mons, 1692, dsgl. bei Neerwmden, zwischen Löwen und Lüttich, 1693, von M. von Luxembourg überwunden.

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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 28

1911 - Breslau : Hirt
I Tafel Ii. 1680. Deutsches Reich. Frankreich. Nieder-lande. 1690. 1683 Belagerung von Wien. Schlacht am Kahlen-berge. 1685 Karl, Kurfürst von der j Pfalz, -i-. Haus Pfalz-Simmern erlischt. Bndnis zu Augsburg. 1686 Ofen erobert. 1687 Karl von Lothringen siegt bei Mohacs. Brandenburg. 1685 Potsdamer Edikt. Brandenburgische Truppen in Ungarn. 1688 Friedrich Wilhelm f. 1688- 16801683 Reunionskam-mern. 1681 Ludwig Xiv. besetzt Straburg. 1683 Colbert +. 1684 Ludwig Xiv. besetzt Trier und Luxemburg. 1684 20 jhriger Waffenstillstand zu Regensburg. 1685 Aufhebung des Ediktes von Nantes. -97 Pflzer Krieg. I Der Reichstag zu Pre-brg bertrgt dem sterr. Mannesstamme die erbliche Thron-folge in Ungarn. 1688-1713 Friedrich Iii. 1689 Friedrich belagert Bonn. 1689 Verheerung der Pfalz. 1690 Luxembourg siegt bei Fleurus. Catinat in Italien. 11691 Markgraf Ludwig siegt bei Slankamen. 1692 Ernst August v. Braun-schweig-Lneburg, Kur-frst von Hannover, 9. Kur. 1692 Franzs. Flotte von der engl, -niederl. bei Kap La Hogue vernichtet. 1692 Luxembourg siegt bei Steenkerken. 1693 Luxembourg siegt bei Neerwinden. 11693 Markgraf Ludwig von Baden bei Heilbronn. 1 1 1697 Friede zu Rijswijk. I 1697 Eugensiegtbeizenta. 1699 Friede zu Karlowitz.

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 28

1911 - Breslau : Hirt
Tafel 2 1680. Deutsches Reich. Frankreich. 16831699 Krieg gegen die Trken. 1683 Belagerung von Wien. Schlacht am Kahlen-berge. 1685 Haus Pfalz - Simmern erlischt. 1686 Ofen erobert. 1687 Karl von Lothringen siegt bei Mohacs. Derreichstag znpre-brg bertrgt dem st erreich i-schert Mannesstamme die erbliche Thronfolge in Ungarn. 1690. Brandenburg. 16801683 Reunionskammern. 1681 Ludwig Xiv. besetzt Straburg. 1683 Colbert +. 1685 Potsdamer Edikt. Brandenburgische Truppen in Ungarn. 1688 Friedrich Wilhelm f. 1688-1713 Friedr. Iii. (I). (1689) Friedrich belagert Bonn. 1684 20 jhriger Waffenstillstand zu Regensburg. 1685 Aufhebung des Ediktes von Nantes. 1688-1697 Tritter Raubkrieg. 1689 Verheerung der Pfalz. 1690 Luxembourg fiegt bei Fleu-rus. Catinat in Italien. (1691 Markgraf Ludwig siegt bei Slankameu.) 1692 Hannover erhlt die 9. Kur. 1697 Eugen siegt bei Zenta. 1699 Friede zu Karlo> Witz. 1692 Franzs. Flotte von d. engl.-niederl. bei Kap La Hogue vernichtet. 1692 Luxembourg siegt bei Steen-kerken. 1693 Luxembourg siegt bei Reer-winden. 1697 Friede zu Ryswyk.

3. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 150

1887 - Hannover : Helwing
150 Gemahlin seines Bruders, des Herzogs von Orleans, Ansprüche auf die Pfalz, nachdem der Mannesstamm daselbst erloschen ist. 1686 Der Augsburger Bund (Kaiser, Brandenburg, Spanien, Schweden) gegen Ludwig. Dem Augsburger Buud treten nach der Revolution in England 1688 noch bei England, Holland und Savoyen. 1689 Die Franzosen unter Melae verwüsten die Pfalz: Heidelberg, Mannheim, Worms nud Speier werden zerstört. Der Hauptkriegsschanplatz ist iu den Niederlanden. Der Marschall von Luxembourg siegt über König Wilhelm bei Flenrns 1690, Steenkerken 1692 und Neerwinden 1693. Catinat kämpft in Italien glücklich gegen den Herzog von Savoyen. 1692 Seesieg der Engländer bei Kap la Hogne. 1696 Friede zu Ryswick (bei Haag). Ludwig behält die Reunionen / im Elsaß und Straßburg; die Pfalz kommt an Pfalz-Neuburg; Wilhelm Iii. wird als König von England anerkannt. 1701—1714 Iv. Der spanische Gröfotgekrieg. ____________Philipp Iii. König in Spanien f 1621. Anna, Gem. Ludwigs Xiii. Philipp Iv. Maria Anna, Gem. Ferdinands Iii. 'udwig Xiv. Maria Theresia. Karl Ii. Marg. Theresia. Leopold I. Marie Antonie, Gem. Max Emanuels von Bayern. Ludwig, Dauphin. Philipp von Anjou. Joseph Ferdinand. V er an laffnn g: Die Kränklichkeit des kinderlosen K arl Ii. läßt ein baldiges Aussterben der spanischen Linie des Hauses Habsburg erwarten. Nach dem Tode des jungen Kurprinzen Joseph Ferdinand von Bayern, der von Karl Ii. zum Erben der spanischen Monarchie bestimmt war, erheben Ansprüche: _ Ludwig Xiv. für seinen zweiten Enkel Philipp von Anjou, Kaiser Leopold I. für feinen zweiten Sohn Karl, weil die Seemächte (England und Holland) Spanien weder mit Frankreich noch mit Österreich vereinigt sehen wollen. 1700 Karl Ii. f. Laut Testament besteigt Philipp von Anjou als Philipp V. den spanischen Thron. Der Krieg zwischen Frankreich und Österreich bricht aus. Frankreichs Bundesgenossen: Max Emanuel

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 291

1869 - Berlin : Herbig
Frankreich unter Ludwig Xiy. 291 (1688), Besetzung Luxemburgs und Wegnahme von Trier (1684). Lothringen bleibt von Frankreich besetzt. Die Schwäche des deut- schen Reiches, die Türkenkriege, die seit dem Frieden zu Nymwegen zerrütteten europæischen Verhältnisse bewirken, dass diesen empören- den Gewalttaten nur leere Protestationen entgegentreten und 1684 zu Regensburg von Kaiser und Reich ein zwanzigjähriger Waffen- stillstand mit Ludwig Xiv. abgeschlossen wird, wonach er alles bis zum 1. August 1681 Reunirte (auch Strassburg) behält. 1685. Aufhebung des Edicts von Nantes (siehe Seite 278). Die Ausübung der reformirtcn Religion in Frankreich untersagt. Erziehung der Kinder in der kathol. Religion befohlen, Auswanderung verboten. (Die Protestanten im Eisass behalten die ihnen vertrags- mässig gewährleistete Religionsfreiheit.) Indessen entkommen über 50,000 Familien (namentlich nach Holland, England, Brandenburg). 1688—1697. Dritter Krieg (Pfälzischer Erbschaftskrieg'. Veranlassung: Nach dem Aussterben des Pfalz- Simmersehen Mannsstammes mit Kurfürst Karl (1685), dessen Schwester an den Herzog von Orléans, Bruder Ludwigs Xiv., verheirathet war, erhebt der König Ansprüche auf den Allodialnachlass, den er bald auf den grössten Theil des Landes ausdehnt. Hierzu kommt ein Streit über die Erzbischofswahl zu Cöln (1688). Ludwig will den Bischof von Fürstenberg von Strassburg gegen Prinz Clemens von Baiern durch- setzen. Auf des Ministers Louvois Rath bricht Ludwig den Waffen- stillstand. Bündniss zu Augsburg gegen Frankreich vom Kaiser, Spanien, Schweden und den bedeutendsten Reichs fürsten, welches sich nach der in England 1688 erfolgten Revolution (siehe Seite 298) zu der grossen Wiener Allianz (1689) erweitert, zu der England, Holland und Savoyen Zutritt. Furchtbare Verheerung der Pfalz auf Befehl von Louvois (Hei- delberg, Mannheim, Speier, Worms, alle Orte bis zur elsassischeu Grenze etc.). Die militärischen Erfolge der Franzosen am Rhein sind unbedeutend, besonders seit 1693, wo Prinz Ludwig von Baden den Oberbefehl hat. Der Hauptschauplatz des Krieges ist in den Niederlanden, Siege des Marschalls von Luxemburg bei Fleurus (1690), bei Steenkerken (1692), bei Neerwinden (1693), die beiden letzten über Wilhelm Iii., der aber trotz seiner Niederlagen immer 19 *

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 38

1912 - Breslau : Hirt
Tafel Ii. 1680. Deutsches Reich. Frankreich. Brandenburg. 16801683 Rennionskammern. 1681 Ludwig Xiv. besetzt Straburg. 1683-1699 Krieg gegen die Trken. 1683 Belagerung von Wien. Schlacht am Kahlen-berge. 1685 Haus Pfalz - Simmern erlischt. 1686 Ofen erobert. 1685 Potsdamer Edikt. Brandenburgische Truppen in Ungarn. 1683 Colbert f. 1684 20 jhriger Waffenstillstand zu Regensburg. 1685 Aufhebung des Ediktes von Nantes. 1690. Derreichstag zupre-brg bertrgt dem sterreichi-schert Mannesstamme die erbliche Thronfolge in Ungarn. 1688 Friedrich Wilhelm 5. 1688-1713 Friedr. Iii. (I.) (1689) Friedrich belagert Bonn. 1688-1697 Dritterranbkrieg. 1689 Verheerung der Pfalz. 1690 Luxembourg siegt bei Fleu-rus. Catinat in Italien. (1691 Markgraf Ludwig siegt bei Slankamen.) 1692 Hannover erhlt die 9. Kur. 1692 Franzs. Flotte von d. engl.-niederl. bei Kap La Hogue vernichtet. 1692 Luxembourg siegt bei Steen-kerken. 1693 Luxembourg siegt bei Reer-winden. 1697 Eugen siegt bei Zenta. 1699 Friede zu Karlo-witz. 1697 Friede zu Ryswyk.

6. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 105

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Erste Hälfte. Von 1648—1721. A. Frankreich. 105 c) ein 20jähriger Waffenstillstand mit dem durch Konfessionshaß gespaltenen deutschen Reich 1684. 2. Auf Betreiben des Kanzlers le Tellier (Louvois' Vater), des jesuitischen königlichen Beichtvaters Pöre la Chaise und der Frau von Maintenon beschließt Ludwig Xiv.: a) die Bedrückung der in der Rechtsertigungslehre von der katholischen Kirche abweichenden Iansenisten (s. § 166, B); b) die Aushebung des Ediktes von Nantes (§ 138) und die 1685 Verfolgung der Hugenotten durch die Dragonaden Lo uvois'. — Auswanderung von 700000 gewert)fleißigen Hugenotten, besonders nach Brandenburg. — Tapferer Widerstand der Waldenser in den Sevennen, der sog. Kamisarden, 1702—1704. Iii. Der dritte Raubkrieg, der orleanische, 1688—97, a) veranlaßt 1. durch die Ansprüche, welche Ludwig Xiv., die durch glückliche Türkenkriege wachsende Macht Österreichs fürchtend, für feine Schwägerin Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orleans, Schwester des kinderlosen Kurfürsten Karl von Pfalz-Simmern (f 1685), auf die Pfalz macht; 2. durch die Kölner Erzbischofswahl (Jos. Clemens von Bayern, vom Papst und Kaiser gewählt gegen den von Ludwig vorgeschlagenen Wilhelm Egon von Fürstenberg, Bruder und Nachfolger des franzosensreundlichen Franz Eqort! Bischofs von Straßburg (t 1682); b) geführt von Ludwig Xiv. gegen Kaiser Leopo ld I., der verbündet ist mit Brandenburg, Bayern, Sachsen, Schweden, Spanien, Savoyen (Augsburger Bündnis 1686) und, als Wilhelm Iii. von Oranien den englischen Thron bestieg (1689), auch mit England und Holland. c) Auf Louvois' Betrieb Brandschatzung Schwabens und Frankens und furchtbare Verheerung der Pfalz durch Nelac 1689 (Heidelberg, Mannheim, Worms, Speier und gegen 1200 andere Orte verwüstet, Jan. bis Ang. 1689); d) Landsiege der Franzosen 1. in den Niederlanden (Marschall von Luxembourg bei Flenrus 1690; bei Stenkerken lb92 und bei Neerwinden über Wilhelm Iii. 1693); tn Italien (Catinat gegen den Herzog von Savoyen); am Rhein gegen die deutsche Kriegsmacht unter Ludwig von Baden. y e) Seejieg Tourvilles bei Dieppe (1690); aber dessen Niederlage durch die holländisch-englische Flotte in der Seeschlacht bei dem Vorgebirge la Hogue in der Normandie 1692 und bte Erschöpfung Frankreichs bestimmen Ludwig zum Frieden zu Ryswyk (Schloß bei Haag): 1697 1. Ludwig Xiv. behält von den Reunionen nur das Elf atz bls zur Queich, auch Straßburg;

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 5

1910 - Paderborn : Schöningh
Der Absolutismus in Frankreich. 5 Wilhelm Iii. von Dräniert bald beitraten. Ludwig beanspruchte die Pfalz, die nach dem Aussterben der Linie Pfalz-Simmern (1685) an Pfalz-Neuburg gefallen war, für die Gemahlin feines Bruders, des Herzogs von Drleans; diese war eine Schwester des letzten Kurfürsten von der Pfalz. Furchtbare Verwüstungen richteten die Franzosen in der Pfalz an: das Schloß zu Heidelberg ist noch heute ein beredter Zeuge dieses rohen Vandalismus. Der französische Marschall Luxembourg siegte bei Fleurus (Hennegau 1689), bei Steenkerken (Hennegau 1692) und bei Neerwinden (bei Lüttich 1693). Der Friede zu Ryswijk (1697) brachte Frankreich gegen Herausgabe von Breisach und Freiburg in den Besitz aller durch die Reunionen im Elsaß erworbenen Gebiete. Ludwig Xiv. hatte mit dem Frieden zu Ryswijk seinen dritten Raubkrieg so früh beendet, um in dem bevorstehenden Streit um die Erbfolge in Spanien freie Hand zu haben. Aus das Erbe des kinderlosen und kranken Königs Karl von Spanien hofften der Kaiser, Frankreich und Bayern. Zwar hatte Ludwig bei der Vermahlung mit Karls Schwester auf die spanische Erbfolge verzichtet, allein er erklärte, dieser Verzicht gelte keineswegs auch für feine Erben. Kaiser Leopold war mit einer zweiten Schwester Karls vermählt, und deren Tochter war die Gemahlin Max Emanuels von Bayern. Auf Betreiben Wilhelms Iii. von Dranien, des Statthalters von Holland und Königs von England, kam bereits 1688 ein vorläufiger Teilnngsvertrag zustande, ucich dem der Kurprinz von Bayern der Haupterbe fein sollte. Den europäischen Fürsten konnte es nicht gleichgültig fein, wer die reiche spanische Erbschaft antrat. Doch der bayrische Kurprinz Joseph Ferdinand starb im Jahre 1700, und Max Emanuel von Bayern behauptete, fein Sohn fei mit des Kaisers Wissen vergiftet worden. Er blieb seitdem der Feind des Kaisers in dem ausbrechenden Spanischen Erbfolgekriege. Wilhelm Iii. brachte zwar einen zweiten Teilungsvertrag zustande: des Kaisers Sohn Erzherzog Karl sollte Spanien und die Kolonien erhalten, Frankreich sollte Neapel, Sizilien, die »spanischen Niederlande und Lothringen bekommen. Der Kaiser aber erhob Widerspruch gegen diesen Vertrag. Da starb Karl Ii. (1700). In seinem Testamente setzte er Philipp von Anjou, den Enkel Ludwigs Xiv., zu seinem einzigen Erben ein, und Ludwig sandte diesen schon im Februar 1701 nach Spanien. Nun brach der Krieg aus. An dem Kurfürsten August Ii. von Sachsen, dessen Bewerbung um die polnische Königskrone er unterstützte, am Herzog von Braun-fchweig-Lünebnrg, den er zum Kurfürsten von Hannover ernannte, an Friedrich Iii. von Brandenburg, dem er den Königstitel für Preußen verlieh, sowie an Holland, England und Savoyen — diese

8. Der allgemeine Geschichtsunterricht - S. 115

1873 - Berlin : Gaertner
- 115 - meiner wurde. Xurenne brach in Deutschland, Sonde in die Niederlande ein (1674). Während ersterer, dem kaiserlichen.feldherrn Montecuculi gegenüber, die Pfalz aufs schrecklichste verwüstete, mehrere glückliche Schlachten lieferte, enblich aber bei Sassbach (1675) gegen Montecuculi den Helbentob starb, errang Conbe in den Nieberlanlen manche Vortheile, die durch die Uneinigkeit des nieberläubischen Volkes (Johann's und Cornelius de Witt's Ermordung) herbeigeführt wurden. Nach dem für Preußen bebeutungsoollen Siege des großen Kurfürsten von Branben-burg über die mit Ludwig Xiv. verbünbeten Schweden bei Fehrbellin (1675) zog sich der Krieg fast ganz nach Hollanb, wo Wilhelm Iii. inbefs die Statthalterwürde erblich erhalten hatte und sich erfolgreich im Felde behauptete. Glücklicher waren die Franzosen zur See, als Ruyter zu Syrakus infolge einer empfangenen tödlichen Wunde starb (1676). Nachdem England vom Kriegsschauplatz zurückgetreten war, begann Ludwig Friedensunterhandlungen und wusste diese so geschickt zu leiten, dass er und Holland dabei Vortheil zogen, Spanien und Deutschland aber sich die größten Demütigungen gefallen lassen mufften. So kam zu Nym-toegen (1679) ein Friede zustande, in dem Frankreich außer mehreren spanischen Plätzen die Franche Comte und vom Kaiser Freiburg erhielt; der große Kurfürst musste seine in Pommern gemachten Eroberungen den Schweden zurückgeben. Durch den Nymweger Frieden gelangte Ludwig auf den höchsten Gipfel feiner Macht und glaubte nun, nach eigenem Willen schalten zu können. c. Die Reunionskammern (1680—1684). Aufgrund eines dem Könige vom Parlamentsrath Roland de Revaulx vorgelegten Planes traten zu Metz, Breisach, Besancon und Tournay vier Gerichtshöfe zusammen, welche aus den Bestimmungen des westfälischen Friedens nachzuweisen wussten, dass Frankreich auf 10 vereinigte Reichsstäbte im Elsass Anspruch habe. Sofort nahm Ludwig Xiv. Straßburg, die Vormauer Deutschlands (1681) und besetzte Luxemburg und Trier. In ähnlicher Weise verfuhr er in Italien. — Kaiser Leopold war diesen Räubereien gegenüber ohnmächtig, da die Ausstände der Ungarn, die erst nach langen Kämpfen zum Gehorsam gebracht würden (1683) und nun außer anbeten politischen Rechten auch das des Wahlkönigtums verloren (Tökeli), ferner die Einfälle der Türken (die Türken vor Wien, 1683, Johann Sobiesky) ihn anhaltend beschäftigten, bis endlich durch die Verbindung mit Venedig und durch ausgezeichnete Feldherrn (Prinz Engen, Ludwig von Baden) die Türken bewältigt wurden (Carlo-witzer Friede, 1699). d. Der orleanssche Krieg (1689 — 1697). Österreich, das deutsche Reich, Spanien, Holland, England und Schweden hatten zu Augsburg, um die gewalttätigen Unternehmungen Frankreichs zu hemmen, ein Bündnis (1686) geschlossen. Deshalb entbrannte ein neuer Krieg, der mit der Verheerung der Pfalz begann, welche Ludwig für die pfälzische Elisabeth, Gemahlin seines Brubers, des Herzogs von Orleans, verlangte. Wiewohl Frankreich an Kriegsmitteln sehr erschöpft - war, erpresste Lübwig bieselben und schickte seine Heere nach den Niederlanden, wo Luxembourg bet Fleurus, bei Stenkerken, bei Nerwinben (1690—1693), nach Italien, wo Eatinat bei Straffarba und bei Marfiglia (1690 —1693), nach Spanien, wo Venböme bei Barcelona siegte; Deutschland aber würde in der Pfalz (General Melac) durch Morb und Branb verwüstet. Nur zur See waren die Franzosen gegen England (Schlacht bei la Hogue) unglücklich. Im 8*

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 20

1907 - Breslau : Hirt
1680im 1680. Deutsches Reich. Frankreich. 9tiefobi 1683 Belagerung von Wien. Schlacht am Kahlenbergs. 1685 Karl, Kurfürst von der Pfalz, t- Haus Pfalz-Simmern erlischt. Bndnis zu Augsburg. 1886 Ofen erobert. 1687 Karl von Lothringen siegt bei Mohacs. Der Reichstag zu Prefeburg bertrgt dem sterr. Mannesstamme die erbliche Thronfolge in Ungarn. 1690. 1691 Markgraf Ludwig siegt bei Slaukemeu. 1692 Ernst August v. Braun schweig-Lneburg, Kur-frst v. Rannover, 9. Kur 1697 Eugen siegt bei Zenta. 1699 Friede zu Karlowitz. Brandenburg. 1685 Potsdamer Edikt. Brandenburgische Trup-pen in Ungarn. 1688 Friedrich Wilhelm t 16881713 Friedrich Iii. 1689 Friedrich belagert Bonn. 1680 1683 Reunions-kammern. 1681 Ludwig Xiv. besetzt Strasburg. 1683 Colbert t- 1684 Ludwig Xiv. besetzt Trier u. Luxemburg. 1684 20 jhr. Waffenstillstand zu Regensburg 1685 Aufhebung d. Ediktes von Nantes. 168897 Pflzer Krieg. 1689 Verheerung d. Pfalz, 1690 Luxemburg siegt bei Fleurus. Catinat in Italien. 1692 Franzs. Flotte von engl.-niederl.beikap La Hogue vernichtet. 1692 Luxemburg siegt bei Steenkerken. 1603 Luxemburg siegt bei Neerwinden. 1693 Markgr. Ludwig von Baden b. Heilbronn. 1697 Friede zu Ryswyk.

10. Vergleichende (synchronistische) Uebersicht der Hauptthatsachen der Weltgeschichte - S. uncounted

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
1676. Pondichery von denfranzosen gegründet. 1680. Der Staat d. Mahratten fest begründet. Kämpfe mit Mureng* 3e6(1687—1707). Kaiser K'ang - hi v. China (1662— 1722) schlägt alle Empörungen gegen die Mandschn nieder. 1684. Siamesische Gesandtschast bei Ludwig Xiv. 1689. Friede vo» Nertschinsk zwischen Rußland u. China. 1676. Schlacht bei Fehrbellin. Turenne fällt bei Sasbach. 1676—1678. Der Große Kurfürst erobert Stettin und Rügen, Greifswaid und Stralsund. 1679. Friede v. St. Germain eil Sage zwischen Brandenburg u Frankreich. „Engere Allianz" mit Ludwig Xiv. 1682. Kolonisationsversiiche Bran denburgs. 1683. Das Reich schließt 20jährigen Waffenstillstand m. Ludwig Xiv. 1683. Belagerung Wiens durch die Türken. 1684 — 1687. Die Hl. Liga (Kaiser Leopold, Polen, Venedig u. der Papst) erobert gegen die Türken das Tiefland von Ungarn. Ofen befreit. 1685. Edikt v. Potsdam zu Gunsten der Hugenotten. 1686/87. Vernichtung d. „Libertät" des uitgar. Adels. Strafgericht v. Epernies. Siebenbürgen entsagt der türkischen Oberhoheit. 1686. Bündnis von Augsburg. Friedrich Iii, Kurs. v. Brandenburg (1688—1713). Max Ii Emannel v. Bayern (1679 —1726) richtet sein Land durch seine Kriege zu Grunde. 1689. Verwüstung Württembergs, der Psalz und der Rheinlande durch die Franzosen. Johann Wilhelm, Kurfürst v. der Pfalz (1690—1716), rekatholisiert das Land. 1692. Ernst August v. Hannover vereinigt die welfischen Lande und erwirbt die Kurwürde. Seit 1692 Andreas Schlüter. 1694. Universität Halle gegründet. 1697. Friedrich August I, Kurfürst von Sachsen, wird katholisch u. König v. Polen. In Sachsen Absolutismus. Blüte von Kunst u. geselliger Bildung. Pöppel-mann, Baumeister. Hamburg l. Handelsstadt Deutschlands (Ende 17. Jahrh.). 1674. Holland im Bündnis mit dem Kaiser,| Spanien, Dänemark it. Brandenburg. England it. Holland schließen den Frieden v. Westminster. Bill der prolest. Garantien in England verworfen. 1675. Gegenseitiges Schutzbündnis Karls Ii v. England u. Ludwigs Xiv. Karl in franzöf. Solde. Wilhelm Iii v. Oranien heiratet Prinzessin Mary Stuart. 1679. Habeas Corpus-Afte in England. Ausschlußbill des Herzogs v. Hork eingebracht. 1680. Ausschlußbill verworfen. Parteien der „Bittsteller" u. „Verabscheuenden". 1682. Verschwörung Shaftesburys. Vernichtung derisiktor Ama-,1674. Joh. So- fchwed. Seeherr sehnst in der Ostsee durch Dänen u.holländers 676 U. 1677). deus Ii, Her- bieski, K. zog v. Sa- Polen. Türken- Doyen, (1675 —1730) erwirbt Sizilien u.den Königstitel. 1684. Vernichtung der städtischen Freibriefe. Jakob Ii (1685—1688). 1685. Aufstand Argyles' und Moumouths. „Blutige Asfisen". 1686. Dispens von der Testakle. Geistliche Kommission. 1687. Eingriffe in die Universität. Jndulgenz-erklärung. Tyrconnell Statthalter in Irland. Newtons Principia. Locke (1632—1704). Deismus. John Toland (1670—1722). 1688. Engl. Revolution. Wilhelm Iii landet in Torbay. Jakob Ii flieht. 1689. Konvention. Declaration of rights. Wilhelm Iii it. Mary, König u. Königin v. England. Bildung der engl. Parlamentsherrschaft. Duldungsakte für Diffenters mit Ausnahme der Katholiken. Die „große Allianz" zwischen England, Holland, Spanien, Kaiser u. Reich. Ausstände in Schottland u. Irland. Partei der Jakobiten. 1690. Schlacht am Boynefluß. Niederlage der Verbündeten bei Fleurus. Christopher Wren, Baumeister (1674—1710). 1692. Verräterische Pläne gegen Wilhelm Iii. 1693. Sieg des Marschalls v. Luxemburg bei Neerwinden. 1694. Errichtung der englischen Bank. 1695. Wilhelm Iii erobert Namur. 1697. Friede v. Ryswyk. Ryswyker Klausel zu Gunsten der Katholiken. 1679. Friede zu Nijmegen. 1680—1681. Die Reunionen in Elsaß u. Lothringen. Straßburg franzöf.(I68i>. 1681/82. Absicht der Wiederherstellung des Katholizismus ittd. ganzen christl. Welt. Gewaltsame Bekehrungen (Dragonaden) in Frankreich. Höhepunkt der französischen Macht. 1684. Luxemburg französisch. Frau v. Maintenon. 1685. Aushebung des Edikts von Nantes. Erhebung der Camisards in den Sevennen (—1705). Auswanderung von '/^Million Hugenotten. 3. Raubkrieg Ludwigs Xiv (Pfälzischer Krieg) gegen die „große Allianz" (1688 — 1697). 1693. Vernichtung der französischen Flotte bei La Hogue. 1693. Frankreich finanziell ruiniert. 1696. La Fontaine s. 1698. Vertrag zwischen Lud wig Xiv, England n.holland über die spanische Erbfolge. 1682—1693. Begründung d.abso-lutism. in Schweden durch Karl Xi (1660—1697).Die „Reduktion" (seit 1680). Staatsbankerott (1686). Karl Xii, K. v. Schweden (1697 —1718). Friedrich Iv, K. v. Dänemark (1699 —1730). 1690. Cati-»atssieg über Viktor Amadeus Ii von Savoyen bei Staffarda. krieg.podolien.a.| d. Türkei (1676). 1681. Zar Feo-dor Alexejewitsch (1676—1682) erwirbt d. Ukraine it. das Land der Saporoger Ko- 1682. Beseitigung des Erbadels in Rußland. 1683. Großwesir Kara Mustapho verliert die Schlacht vor Wien. 1688. Belgrad v. Max Entern, v. Bayern erstürmt. 1688. Siege Ludwigs v. Baden in Serbien. 1687/88. Moro-fini erobert Morea 1689. Zar Peter (d. Gr.) Selbstherrsch. (-1726.) 1690. Belgrad«. Köprilü Iii wieder erobert. 1696. Zar Peter erobert Asow. 1697. August Ii, K. v. Polen. Pacta con- iegprz.eugens Savoyen bet Zenta über die Türken. l.reisepet.d.gr. nachwesteuropa. 1698/99. Ausstand und Vernichtung der Strelitzen. i699.Fr.v.kar-lowitz. Oesterreich wird Donaugroßmacht. Beginn d. Zerbröckelung der Türkei.

11. Geschichte der Neuzeit - S. 59

1892 - München [u.a.] : Franz
Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. 59 Ter dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. 1688—1697. Durch den westfälischen Frieden waren dem Sohne Friedrichs V. Zimmern von der Pfalz, Karl Ludwig, die rheinischen Besitzungen semes iö85. Vaters als achtes Kurfürstentum zurückgegeben worden. Mit seinem Sohne Karl erlosch 1685 die Linie Pfalz - Simmern, und die nächstberechtigte Linie Neuburg folgte. Aber Ludwig Xiv. benutzte (gvbfolge der den Umstand,' daß sein Bruder*) die Schwester des letzten simmern-Linie Neuburg, schen Kurfürsten zur Gemahlin hatte, um den größten Leil der Pfalz als Erbteil für seinen Bruder anzusprechen. Als 1688 die die Türken, mit denen Ludwig ähnliche auf eine Bedrohung Deutschlands ausgehende Beziehungen unterhielt, wie einst Franz I., von den Deutschen sogar in der Balkanhalbinsel angegriffen wurden, brach Ludwig den Waffenstillstand, den er selbst 1684 dem Reich angeboten, und schickte im Todesjahre des großen Kurfürsten 1688 seine Truppen gegen die Pfalz. Um es Verwüstung deutschen Heeren unmöglich zu machen, von hier aus Frank-der Pfalz 1689. reich anzugreifen, gab Louvois den Befehl, die Pfalz planmäßig zu verwüsten, was Melac im Anfang des Jahres 1689 mit barbar- Allianz gegen ischer Grausamkeit vollzog. Dieser neuen Gewaltthat Frankreichs Frankreich gegenüber bildete sich 1689 eine große Allianz, indem der Kaiser 1689- mit den mächtigsten Reichsfürsten, ferner mit Spanien und Schweden ein Bündnis schloß, dem nach Durchführung der zweiten englischen Revolution auch England und Holland unter Wilhelm Iii. von Dramen beilraten. Während der Krieg am Rhein einen schleppenden Kriegs- Gang annahm, wurde er in den englischen-französichen Meeresteilen schauplatze, und in Belgien mit Energie geführt. Auf dem letzten Kriegsschauplatz übernahm Wilhelm von Dramen in Person den Oberbefehl und verhinderte die Franzosen an der Eroberung der spanischen Niederlande. Zur See aber kämpften die Franzosen entschieden unglücklich: 1692 wurde ihre Flotte durch die englisch-holländische am Vorgebirg La Hogue an der normannischen Küste vernichtet. Da der Tod des letzten spanischen Habsburgers bald einzutreten schien, auf dessen Reich Ludwig Xiv. Ansprüche zu erheben gedachte, verstand er sich 1697 zu dem Frieden von Ryswyk. Wider ^den tion Erwarten mäßigte sich hier Ludwig, indem er sich mit seinen Erobe- Ryswyk 1697. rungen im Elsaß begnügte, dagegen alle übrigen „Reunionen", ja sogar Freiburg und Breisach zurückgab und Wilhelm von Dramen als König von England anerkannte. *) Ludwig Xiii.______________________________________ Karl Ludwig. Ludwig Xiv. Philipp v. Orleans. Elisabeth Charlotte. Karl f 1685.

12. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 118

1878 - Würzburg : Stahel
118 § 58. Dritter Raubkrieg Ludwig's Xiv. Thron erben solle. Er war im dritten Raubkriege und im spanischen Erbfolgekriege der Wächter des europäischen Gleichgewichts, einer Politik, welche sowol von seiner Nachfolgerin Anna 1702—1714, als auch von den ihr folgenden Welfischen Herrschern eingehalten wurde. § 58. Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. 1688—1697. Inhalt: Bei dem Aussterben des Hauses Pfalz-Simmeru 1685 erhebt Ludwig Xiv. Ansprüche auf den Allodialbesitz des verstorbenen Kurfürsten Karl. Dagegen wird 1686 das Augsburger Bündnis geschlossen. Ludwig lässt 1689 die Pfalz durch Melac entsetzlich verheeren; deshalb kommt es auf das Betreiben Wilhelm's zur Wiener Allianz 1689. Doch siegt Luxemburg 1690 bei Fleurus, 1692 bei Steenkerken, 1693 bei Neerwinden; Catinat 1690 bei Staffarda, 1693 bei Marsaglia; auch am Rhein sind die Franzosen im Vorteil. Zur See siegt zwar Tourville bei Dieppe 1690, wird aber bei La Hogue geschlagen. Allseitige Erschöpfung und die Rücksicht auf die spanische Erbfolgefrage füren zum Frieden zu Ryswick 1697, in dem Frankreich außer Straßburg und dem Elsaß die meisten reunirten Orte nebst Breisach und Freiburg herausgibt. 1688-1697 Der dritte Raubkrieg 1688—1697. Der dritte Raubkrieg, auch Orleans'scher Krieg, pfälzischer Erbfolgekrieg genannt, wurde dadurch veranlasst, dass Ludwig Xiv. nach dem Aussterben des Hauses Pfalz-Simmern 1685 Ansprüche auf Besitzungen des verstorbenen Kurfürsten Karl für dessen Schwester, die Herzogin von Orleans, machte. Hm diesen neuen Gewalttätigkeiten Frankreichs Schranken zu setzen und den Frieden zu erhalten, kam auf Betreiben des Wilhelm von Oranien 1686 das Augsburger Bündnis zwischen dem Kaiser, Spanien,. Schweden und dem größten Teil der deutschen Fürsten zu stände. Ludwig aber betrachtete dies bereits als eine Kriegserklärung und' beschloss, den Krieg zu beginnen, als 1688 Wilhelm durch die Revolution in England, der Kaiser in Ungarn beschäftigt war. Als Vorwand benützte er: a) die Nichtbestätigung des durch französischen Einfluss zum Erzbischof von Eöln gemalten Wilhelm Egon von Fürstenberg, Bruder des Verräters von Straßburg, Franz Egon; b) die Vorenthaltung der pfälzischen Erbschaft. Da man in Frankreich eine energische Erhebung des deutschen Volkes befürchtete, so sann Louvois zur Bewältigung des erwarteten Sturmes ein ganz eigentümliches Mittel aus. Zunächst wollte er die Deutschen durch furchtbare Grausamkeiten von jedem Widerstände gegen Frankreich abschrecken^ und dann sollte zur Abhaltung seiner Gegner zwischen Frankreich und Deutschland eine Wüste gelegt werden, da man das rheinische Gebiet doch nicht glaubte behaupten zu können. Noch im Laufe des Jares 1688 rückten die Franzosen in die Pfalz und die Nachbarländer ein, und mit Beginn des Jares 1689 kam der von Louvois ausgedachte Verwüstungsplan zur Ansfürung, also mitten im

13. Geschichts-Tabellen zum Gebrauch beim Elementarunterricht in der Geschichte - S. 67

1873 - Halle : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
67 jedoch mehrere eroberte Plätze der spanischen Niederlande überlassen werden. 1672—1678. Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv., zunächst gegen Holland gerichtet. Wilhelm Iii. von Oranien, zum Statthalter erhoben, leitet die Vertheidigung Hollands, welches an Oesterreich, Brandenburg, Spanien, später auch am deutschen Reich Verbündete gewinnt, während England und Schweden auf Frankreichs Seite stehen. 1675. Der große Kurfürst schlägt die Schweden bei Fehr-bellin und vertreibt sie aus den deutschen Provinzen. 1678. Friede zu Nimwegen, in welchem Ludwig die Franche-Comte, Lothringen, viele niederländische Plätze und die Festung Freiburg im Breisgau gewinnt. 1681. Straßburg nebst vielen anderen Städten mitten im Frieden durch die sog. Reunionskammern von Ludwig Xiv. geraubt. 1683. Wien von den Türken belagert, aber nach der tapfern Vertheidigung durch den Commandanten Grafen von Stahremberg vom Polenkönig Johann Sobieski und dem Herzog Carl von Lothringen durch eine siegreiche Schlacht entsetzt. 1685. Aufhebung des Edicts von Nantes durch Ludwig Xiv. 1688. Wilhelm von Oranien durch die Vertreibung der Stuarts König von England. 1688—1713. Friedrich Iii. (als König I.) Kurfürst von Brandenburg. 1688 — 1697. Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. 1689. Barbarische Verwüstung der Pfalz durch die Franzosen: Heidelberg, Worms, Speier und viele andere Städte und Orte dem Erdboden gleich gemacht. 1697. Friede zu Ryswick, durch welchen Ludwig alle Eroberungen behauptet, nur Freiburg wird zurückgegeben und

14. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 319

1877 - Berlin : Herbig
Frankreich unter Ludwig Xiv. 319 Simmerschen Mannstammes mit Kurfürst Karl (1685), dessen Schwester an den Herzog von Orléans, Bruder Ludwigs Xiv., verheirathet war, erhebt der König Ansprüche auf den Allodialnachlass, die er bald auf * den grüfsten Theil des Landes ausdehnt. Hierzu kommt ein Streit über die Erzbischofswahl zu Göln (1688). Ludwig will den Bischof von Fibrstenberg von Strafsburg gegen Prinz Clemens von Baiern durchsetzen. Auf des Ministers Louvois Rath bricht Ludwig den Waffenstillstand. Bündnis zu Augsburg (1686) gegen Frank- reich vom Kaiser, Spanien, Schiveden und den bedeutendsten Reichs- fürsten, welches sich nach der in England 1688 erfolgten Revolu- tion (s. S. 326) zu der grofscn Wiener Allianz (1689) erweitert, zu der England, Holland und Savoyen zutritt. Furchtbare Verheerung der Pfalz auf Befehl von Louvois (Hei- delberg, Mannheim, Speier, Worms, alle Orte bis zur elsässischen Grenze, etc.), ausgeführt durch Melac. Die militärischen Erfolge der Franzosen am Rhein sind unbedeutend, besonders seit 1693, wo Prinz Ludwig von Raden den Oberbefehl erhält. Der Hauptschauplatz des Krieges ist in den Niederlanden. Siege des Marschalls von Luxem- bourg bei Fleurus (1690), bei Steenkerken (1692j, bei Neenvinden (1693), die beiden letzten über Wilhelm Iii., der aber trotz seiner Niederlagen immer wieder das Feld behauptet. In Italien ist Catinat gegen den Herzog von Savoyen siegreich. Eine französische Lan- dung in Irland für den vertriebenen Jakob Ii. hat nur vorüber- gehenden Erfolg (s. S. 326), Niederlage der französischen Flotte bei Gap La Hogue (1692) durch die Engländer und Holländer. 169(7. Separatfriede mit Savoyen zu Turin. Der Herzog erhält alle eroberten Plätze (Pigncrol) zurück, vermählt seine Tochter mit Ludwigs Enkel, dem Duc de Bourgogne, und verspricht Neutralität. 1097. Friede zu Ryswick (spr.relsweik, einem Dorfo b.haag). 1 ) Frankreich behält die Reunionen im Eisass (auch Strafsburg), gibt allos sonst vom deutschen Reiche Reunirte zurück, die pfälzische Erbschaftssache wird einem Schiedsgericht übergeben, der Herzog von Lothringen wird vollständig restituirt. 2) England« Holland und Spanien erhalten und geben alles Eroberte zurück, nur mit Spanien eine Grenzberichtigung zu Gunsten Frankreichs. Wilhelm Iii. wird als König von England anerkannt. '

15. Neuere Zeit - S. 82

1901 - Braunschweig : Appelhans
82 B. Gurken vor Wien 1683. Wieder hatte Louis den Kaiser im Osten beschftigt: Aufstand der protestantischen Ungarn. Diese ziehen im Verein mit den 1683 Trken vor Wien Verteidigung der Stadt durch Rdiger von Starhemberg. Entsatz durch Herzog Karl von Lothringen und Johann Sobieski von Polen. Sieg auf dem Kahlenberg? bei Wien und Vertreibung der Trken aus Ungarn. 1685 Aufhebung des Edikts von Nantes: Bedeutende Schwchung Frankreichs. Wach dem Siege der die Trken herrscht bei Kaiser und Reich die ernste Absicht, der Eroberungssucht Louis' entgegenzutreten. 1688 Vernderung des europischen Staatensystems zu Ungunsten Frankreichs: Wilhelm von Oranien wird König von England. Louis Xiv. kommt den Feinden zuvor durch Beginn des Iii. Raubrieges. 8 44. Der Iii. Waubkrieg 1688-1697. Grund: Louis mute durch neuen Krieg seinen Raub schtzen. r Veranlassung: Er machte fr seine Schwgerin Liselotte" von der Pfalz/) die Gemahlin des Herzogs von Orleans, auf Teile der Pfalz und das ganze Mobiliarvermgen Anspruch. (La guerre du Palatinat".) Werlaus. Kriegsschaupltze. 1. Rhein. a. Friedrich Iii. von Brandenburg erobert Bonn. b. Barbarische Verwstung der Pfalz durch Melac. Dieser schndet fr alle Zeiten den franzsischen Namen. Gnzliche Zerstrung Heidelbergs 1689 und 1693. (Worms, Speier Schndung der Kaisergrber.) Es sollte zwischen den kaiserlichen Heeren und den Franzosen, die sich schwach fhlten, eine Wste liegen. 2. Niederlande. Die Erfolge der Franzosen sind gering: Sie mssen sich gegen Wilhelm Iii. und Ludwig von Baden aus Verteidigung beschrnken. *) S. ihre Briefe.

16. Grundriß der Weltgeschichte - S. 179

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 1648—1789. I. Hälfte. 1648-1721. 179 5. Dritter (orleanischer) Raubkrieg (1688 —1697). Ansprüche, welche Ludwig Xiv. namens seiner Schwägerin Eli-sabetha Charlotte, Herzogin von Orleans, beim Tode ihres Bruders, des Pfälzer Kurfürsten Karl, auf die Pfalz erhob, veranlaßten einen neuen Krieg, in welchem sich Kaiser Leopold I., Spanien, Savoyen, Brandenburg, Holland und England (die beiden letzteren unter Wilhelm Iii. von Dramen) gegen Frankreich verbündeten. Der Krieg begann auf Louvois' Betreiben unter furchtbaren Verheerungen der Pfalz durch Melae; die Städte Heidelberg, Mannheim, Worms, Speier und gegen 1200 andere Orte wurden verwüstet (1689). Mar- 1697 schall Luxembourg siegte in den Niederlanden, Catinat in n. Chr. Italien. Jedoch Verluste im Seekriege gegen England und die |riebe |u allseitige Erschöpfung bestimmten Ludwig Xiv. zum Frieden ^ro9 von Nyswyk (Schloß beim Haag, 1697). Ludwig behielt nur seine Renmonen im Elsaß, auch Straßburg; die übrigen, erst im Kriege gemachten Eroberungen (Lothringen, Freiburg, Breifach t 2c-) gab er zurück. Die Psalz blieb der erbberechtigten Linie Pfalz-Neuburg. § 82. B. Deutschland und Spanien. Spanischer Erbsolgekrieg. 1. Die deutschen Kaiser. Das seit dem dreißigjährigen Kriege bereits ganz machtlose deutsche Reich wurde durch den hinterlistigen und eroberungssüchtigen Ludwig Xiv. noch tiefer gedemütigt; jedoch kam wenigstens in den Türkenkriegen der deutsche Name wieder einigermaßen zu Ehren. Dem Kaiser ^erdlnand I. (1637—1657), der nach dem westfälischen Frieden noch neun Jahre regierte, gelang es nicht, die traurige Lage des deutschen Landes und Volkes zu verbessern. Sein Sohn ^eopold I. (1658—1705) war zwar mildthätig und gutmütig aber als Staatsmann einem so schlauen Gegner wie Ludwig Xiv. picht gewachsen. Überdies war Leopold, während die Franzosen im Westen die Grenzen des deutschen Reiches beunruhigten, be-1% gegen die Türken in Anspruch genommen. ^Zoseph^I. (1705 1711), der freier denkende und rasch han- delnde oohrt und Nachfolger Leopolds I., war stets bereit, auf die hohen Gedanken seines ausgezeichneten Feldherrn Prinz ^.ugen einzugehen, starb aber schon im 32. Lebensjahre. Sein Bruder und Nachfolger Karl Vi. (1711 —1740) widmete stch vorzüglich der inneren Verwaltung. Auch er führte durch Prinz Eugen glückliche Kriege gegen die Türken; nach dem Aoie dieses Feldherrn verlor er jedoch das Eroberte wieder. 12*

17. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 95

1880 - Essen : Bädeker
Die neue Zcit bis zur französischen Revolution. 95 Friedrich Wilhelm da und brachte ihnen Lei Fehrbellin eine 1675. entscheidende Niederlage bei. — Als auch England, mit dessen Könige Karl Ii. Ludwig bisher im Bunde gewesen 'war, gegen ihn aufzustehen drohte, schloß Ludwig Xiv. den Frieden zu Nymwegen (1678), durch welchen Holland, wo Wilhelm Iii. von Oranien Statthalter geworden war, gar nichts, Spanien dagegen die Franche-Comte und das deutsche Reich Freiburg verlor. Auch der große Kurfürst mußte alle in Pommern gemachten Eroberungen den Schweden zurückgeben. Ludwigs Übermut kannte nun keine Grenze mehr. Er errichtete Gerichtshöfe, um zu untersuchen, welche Gebietsteile irgend einmal mit den Gebieten zusammengehangen hatten, die ihm in den letzten Friedensschlüssen abgetreten worden waren. Diese sollten dann ebenfalls an Frankreich fallen. Und so besetzte denn Ludwig mitten im Frieden nach den Entscheidungen dieser sogenannten Reunions-Kammern eine Menge Städte aus dem linken Rheinufer, darunter auch die freie Stadt Straß-burg (1681). Der Kaiser mußte unthätig diesen Gewaltstreichen zusehen, weil in Ungarn ein Aufstand ausgebrochen war, welcher von den Türken unterstützt wurde. Sengend und brennend rückten diese abermals bis Wien vor (1683). Aber heldenmütig wurde dieses von Rüdiger von Staremberg so lange verteidigt, bis der Polenkönig Sobieski, unterstützt von Reichstruppen, zum Entsätze herbeieilte und den türkischen Großwesir Kara Mustapha unter großen Verlusten zurückschlug. — Nun drangen die österreichischen Feldherren Prinz Engen von Savoyen und Karl von Lothringen in das türkische Gebiet ein und erzwangen im Frieden von Earlowitz die Abtretung alles Landes zwischen Donau und Theiß. Bald darauf kam es zu einem dritten Kriege mit Ludwig, weil dieser für seiye Schwägerin, die Herzogin von Orleans, Ansprüche auf die Rheinpfalz erhob, weshalb dieser Krieg auch der orleanssche ober pfälzische Krieg heißt. (1688—97.) Die Franzosen fielen in die deutschen Grenzlänber ein und hausten darin wie Räuberhorden, denn nach Louvois' teuflischem Plane sollte zwischen Frankreich und Deutschland eine Wüste geschaffen werden. Vom Haardtgebirge bis zur Nahe rauchten Städte und Dörfer, Heidelberg (Heidelberger Schloß), Worms, Speier und Mannheim sanken in Asche! — Die Niederlande und England, welche beide bamals benselben Herrscher, Wilhelm Iii., hatten, Spanien und Savoyen traten dem Kriege gegen Frankreich bei. Aber Luxembourg siegte wieberum auf allen Kriegsschauplätzen; nur zur See erlitten die Franzosen eine Nieberlage bei La Hogue in der Normandie. Ludwig wünschte endlich wegen eigener Erschöpfung den Fneben, der auch zu Ryswick in Holland zu

18. Geschichtstabellen für Gymnasien und Realschulen - S. 50

1890 - Altenburg : Pierer
— 50 1679 1680 1681 1683 1685 1688—1697 1697 1699 1701 (18.3an.) 1701—1714 1704 Im Frieden von St. Germain mit Frankreich und Schweden muß Friedrich Wilhelm Vorpommern zurückgeben. Die Reunionen Ludwigs Xiv. im Elsaß und Lothringen. Die Franzosen nehmen Straßburg. Belagerung Wiens durch die Türken. Verteidigung durch den Grafen Rüdiger von Starhemberg. Sieg der Entsatzheere unter Herzog Karl von Lothringen und dem Polenkönige Johann Sobieski. Aufhebung des Edikts von Nantes. Dritter Eroberungskrieg Ludwigs gegen die Pfalz. Die Franzosen verwüsten Heidelberg, Speier, Worms; werden von den vereinten Engländern und Holländern zur See geschlagen, siegen aber unter dem Marschall von Luxemburg in den Niederlanden. Friede zu Ryswik: Straßburg und die Reunionen im Elsaß bleiben bei Frankreich. Prinz Eugen von Savoyen schlägt die Türken bei Zenta. Kurfürst Friedrich August I. der Starke von Sachsen wird katholisch und König von Polen (August Ii.). (S. 50.) Friede zu Karlowitz zwischen dem Kaiser und der Türkei: Fast ganz Ungarn bleibt österreichisch. Friedrich Iii. von Brandenburg als König von Preußen gekrönt, (s. S. 55.) Der spanische Erbfolgekrieg. Er wird verursacht durch das Aussterben der spanischen Habsburger. (Karl Ii. t 1700.) Testamentserbe ist Philipp V. von Anjou, der Enkel Ludwigs Xiv. Gegen ihn erhebt Kaiser Leopold I. Ansprüche zu Gunsten seines zweiten Sohnes Karl; mit ihm verbinden sich Holland, England, Preußen und Savoyen; mit Frankreich Bayern und Kurköln. Niederlage der Franzosen bei Höchstädt; Marlborough und Prinz Eugen. (Leopold von Dessau führt die Preußen.) i

19. Leitfaden der Geschichte für Mittel-, Töchter- und Fortbildungsschulen und die Oberklassen der Bürger- und gehobenen Volksschulen - S. 83

1881 - Harburg an der Elbe : Elkan
— 83 — ausgezeichneten Feldherren geführt wurde (Türenne, (Sonde, Luxemburg), und durch eine starke Flotte hoffte er Frankreichs Grenzen zu erweitern und die umliegenden Staaten von sich abhängig zu machen. b. Zuerst griff er die spanischen Niederlande an; weil diese aber von Holland, England und Schweden Hülfe empfingen, so mußte er sich mit einem Grenzstriche begnügen (Friede zu Aachen 1668). — In dem Rachekriege gegen 1668 Holland (1672—78) hatte er sich vorher den Beistand Englands, Schwedens, Kölns und Münsters, die Freundschaft Österreichs, Hannovers und anderer dent-schen Staaten erkauft. Todesmutig kämpften die Holländer unter Wilhelm Iii. von Oranien und den Admiralen Michael de Rniter und van Tromp. — Brandenburgs großer Kurfürst Friedrich Wilhelm zog ihnen mit 20000 Mann zu Hülfe, ward aber durch beit Kaiser gehindert, den Rhein zu überschreiten. Als dann auch das deutsche Reich und Spanien am Kriege gegen Frankreich teilnahmen, fielen Ludwigs Bundesgenossen, die Schweden, in Brandenburg ein; der Kurfürst aber schlug sie bei Fehrbellin (1675) und jagte sie bis über die ostpreußische Grenze. Am Rheine kämpften die deutschen Heere unglücklich; die ganze Pfalz ward von den Franzosen in Asche gelegt. Im Frieden von Nym- i67s wegen (Holland) erhielt Ludwig von Spanien die Freigrafschaft Burgund und eine Anzahl belgischer Grenzorte, von Deutschland die 10 kleinen Reichsstädte im Elsaß (§. 139) und die wichtige Festung Freiburg in Baden. c. Mitten im Frieden besetzte Ludwig Xiv. eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch seine s. g. Reunionskammern (Wiedervereinigungs-Gerichte) hatte zusprechen lassen; ohne Schwertstreich fiel, vom Reiche schmählich verlassen, selbst die Vormauer des Oberrheins, Straßburg, in seine Hand. 1681 Er reizte darnach die Dänen und Türken zum Kriege; aber jene wies der große Kursürst zur Ruhe, und diese erlitten, 200 000 Mann stark, vor den Mauern Wiens 1683 durch Herzog Karl v. Lothringen und König Johann Sobiesky v. P-olen eine furchtbare Niederlage. (Stahremberg). ä. In dem großen Kriege gegen Deutschland und Holland (1688—97) fand Ludwig an dem Führer der Holländer, Wilhelm von Oranien, der 1688 auf den englischen Thron gerufen war, einen weitschauenden und unbeugsamen Gegner. Kaiser und Reich, später auch Spanien, Savoyen und Dänemark traten in den Kamps gegen den großen Länderräuber. Um sich gegen die deutschen Heere zu schützen, ließ Ludwig abermals die Pfalz und fast alles linksrheinische Land bis über Köln hinaus niederbrennen und die hungernden Einwohner in die fchneebebeckteit Felder hinaustreiben. Durch seine großen Felbherrn blieb er schließlich Sieger und behielt im Frieden zu Ryswik (Haag) das ganze Elsaß ic9? (3. Raub). t §♦ 141. a. Der spanische Erbfolgekrieg (1701—14). Diesen unternahm Ludwig Xiv., um seinem Enkel Philipp die spanische Krone zu verschaffen, aus welche Kaiser Leopold I. für seinen jüngern Sohn Karl Anspruch machte. England, Holland, Savoyen, später auch das deutsche Reich und Preußen verbanden sich mit dem Kaiser, Bayern und Köln dagegen mit Frankreich. Des Kaisers Feldherr war Prinz Eugen „der edle Ritter", der bereits im Türkenkriege sich hohen Ruhm erworben hatte, tochon früh dem toolbatenftanbe leidenschaftlich zugethan, aber von Ludwig zurückgewiesen, war er in kaiserliche Dienste getreten und hatte 1697 bei Zentha a. d. Theiß das türkische Heer vernichtet. Jetzt bahnte er sich einen Weg über die Alpen, schlug die Franzosen aus Italien hinaus und siegte dann in Verbindung mit dem großen englischen Feldherrn 6*

20. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 44

1898 - Bamberg : Buchner
44 Leopold I. 16581705. deutschen Hohenzollern (in Bayreuth, Erlangen und Schwabach) wegen ihres Glau-bens und wegen ihrer Geschicklichkeit (besonders in der Strumpfweberei) freundliche Aufnahme. Der dritte Raubkrieg Ludwigs Xiv. oder der pflzische Erb-folgekrieg 16881697: Die Linie Simmern, die seit 1559 die pflzische 1685 Kurwrde inne hatte, starb 1685 aus. Die Kurlnder samt der Kurwrde gingen auf die Neuburger Linie der pflzischen Wittelsbacher der; den Allodialbesitz des Simmernfchen Hauses aber beanspruchte Ludwig Xiv. im Namen, jedoch gegen den Willen seiner Schwgerin Elisabeth Charlotte, die eine Schwester des letzten Kurfrsten aus diesem Hause war. Whrend die Verhandlungen darber noch schwebten, schuf Ludwig Xiv. einen neuen Streitfall: er wollte den französisch gesinnten Wilhelm von Frstenberg, 1688 einen Bruder des Straburger Bischofs, auf den 1688 erledigten erzbischflichen Stuhl von Kln bringen. Das Klner Erzbistum hatten seit einem Jahrhundert bayerische Prinzen inne, und nach dem Willen des Papstes und des Kaisers sollte auch jetzt wieder ein bayerischer Prinz, nmlich Joseph Klemens, ein Bruder Max Emanuels, Erzbischos von Kln werden. Sogleich nach der Erstrmung Belgrads schickte Ludwig Xiv. ein Heer an den Rhein. Da er sr einen langwierigen Krieg nicht gengend gerstet war, wollte er durch wuchtige Schlge eine rasche Entscheidung her-beishren. Wirklich wurden binnen kurzem die vier rheinischen Kurfrsten-tmer von den Franzosen erobert und die Lnder bis Stuttgart und Ulm gebrandschatzt. Als aber die Franzosen im Frhjahr 1689 von den Deutschen zurckgeworfen wurden, fhrte Melac den teuflischen Befehl des franzsischen 1689 Kriegsministers Louvois aus: Brennt die Pfalz nieder! Heidelberg (auch Heilbronn) wurde zum Teil, Mannheim, Worms, Speyer, Oppenheim vllig zerstrt. Die ganze Pfalz sollte zur Wste gemacht werden, damit den Deutschen ein Angriff auf Frankreich erschwert wrde. Obwohl sich nun Spanien, Savoyen und Wilhelm Iii., Generalstatthalter von Holland und seit 1689 auch König von England mit dem Reiche verbanden, war der Verlaus des Krieges sr die Verbndeten doch nicht sehr gnstig. Die Franzosen waren zwar zur See unglcklich, aber in Oberitalien und in den Niederlanden (bei Fleurus 1690, Steenkerken 1692 und Neerwinden 1693) waren sie siegreich und drangen abermals der den Rhein vor. Als sie vor Ludwig von Baden 1693 zurckweichen muten, wurde Heidelberg von ihnen vollends eingeschert. Allmhlich lockerte sich der Zusammenhang unter den Verbndeten, und Ludwig Xiv., der seine Krfte sr den Streit um das spanische Erbe sparen wollte, er-