Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 115

1890 - Leipzig : Reichardt
115 - 1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. 15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen. ^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten. 15241525 Der Bauernkrieg. ? Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . . Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet. 1525 Tod Friedrich des Weifen. i Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft. Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee "uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Leitfaden der deutschen Geschichte - S. 72

1892 - Leipzig : Voigtländer
72 - der Bauernkrieg 1525, in welchem eine Menge Klster und Schlsser beraubt und zerstrt wurden, bis der von Luther verdammte Aufstand (nach der Niederlage des Schwrmers Thomas Mnzer bei Frankenhausen) mit harter Bestrafung der Emprer endete. 4. Die Reformation aber wurde während Kaiser Karls mehr-jhriger Abwesenheit (s. u.) in einem groen Teile von Deutschland ein-gefhrt, besonders im Kurfrstentum Sachsen durch Johann den Be-stndigen (den Nachfolger seines Bruders Friedrich des Weisen seit 1525), in Hessen durch den Landgrafen Philipp den Gromtigen, in vielen Reichsstdten, ferner in Preußen, wo der Hochmeister des deutschen Ordens Albrecht von Brandenburg mit feinem bertritte zur evangelischen Lehre das Land in ein weltliches Herzogtum verwandelte. 37. Karl V. und Franz I., Ausbreitung der Reformation. 1. Karl hatte vier Kriege mit dem Könige Franzi, von Frankreich zu führen, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone beworben, Mailand erobert hatte und das dem Kaiser Maximilian entrissene Herzogtum Burgund herauszugeben sich weigerte. a. Im ersten Kriege (15211526) wurde Franz, nachdem sein Feld-Herr Bay ard, der Ritter ohne Furcht und Tadel", gefallen war, in der Schlacht bei Pavia 1525 (Georg von Fruudsberg, der Fhrer der deutschen Landsknechte) besiegt und gefangen genommen. Er versprach daraus imfriedenvonmadrid,das Herzogtum Burgund abzutreten und auf Italien zu verzichten, brach aber, freigelassen, sein Versprechen. Daher kam es zum b. zweitenkriege,in welchem die Kaiserlichen unter (dem in Karls V. Dienste bergetretenen Connetable) Karl von Bourbon (1527) Rom erstrmten (Bourbon t) und plnderten, soda der Papst gentigt war, fein Bndnis mit Frankreich aufzugeben. Franz behielt im Frieden (Damen - Frieden von Cambrai 1529) zwar Burgund, entsagte aber allen Ansprchen auf Italien. Karl empfing vom Papste zu Bologna 1530 die Kaiferkrone; es war die letzte Krnung eines deutschen Kaisers durch den Papst. 2. Infolge der Vershnung mit dem Papste war der Kaiser nun um fo eifriger daraus bedacht, die Reformation in Deutschland zu unterdrcken. Schon während seiner Abwesenheit lie er durch feinen Bruder Ferdinand den Reichstag vonspeyer abhalten, 1529, welcher die weitere Aus-

2. Teil 1 - S. 28

1903 - Berlin : Schnetter & Lindemeyer
28 Siliert und die amerikanischen Besitzungen. Mit Recht konnte er ausrufen: „In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter!" Um die Reichsange- legenheiten zu beraten und dabei die kirchlichen Streitigkeiten zu schlich- ten, berief Karl V. im Jahre 1521 einen Reichstag nach Worms, wohin auch Luther unter Zusicherung kaiserlichen Geleites geladen wurde. Luther sollte seine Lehre widerrufen; aber er blieb standhaft. Da sprach der Kaiser die Reichsacht über ihn aus; aber Kurfürst Friedrich der Weise nahm sich des Geächteten an und ließ ihn auf die Wartburg bringen, wo er unbekannt unter dem Namen „Junker Georg" in aller Abgeschlossenheit lebte. Hier sing er an, die Bibel aus dem Urtext in die deutsche Sprache zu übersetzen. Die neue Lehre ruft Unruhen in Deutchland hervor. Auf st and der Reichsritter. Luthers Lehre wurde vielfach falsch aufgefaßt. So verlangten die niederen Ritter, geführt von Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten, daß sie unabhängig von den Reichsfürsten würden und daß die geistlichen Fürsten ihren weltlichen Besitz aufgäben. Es kam zu einem Aufstande, der damit endete, daß die Feste Landstuhl zerstört und Franz von Sickingen getötet wurde. Ulrich von Hutten floh nach der Schweiz, wo er auf der Insel Ufnau im Elend starb. Der Bauernkrieg. Viel ernster und gefährlicher war der Ausstand der Bauern. Sie hatten Luthers Lehre von der Freiheit eines Christenmenschen dahin ausgelegt, daß sie nun auch von den Abgaben und Frondiensten befreit werden müßten. Sie zerstörten in Süddeutschland die Burgen und mißhandelten Ritter und Geist- liche. Vergebens waren ihre Führer, Götz von Berlichingen und Florian Geyer, bemüht, den furchtbaren Greueln Einhalt zu gebieten. Luther riet den Fürsten, die in den 12 Artikeln aufgestellten gemäßigten Forderungen der Bauern zu bewilligen. Der Aufstand wurde bald unter- drückt, und strenge Strafe traf die Besiegten; viele derselben wurden hingerichtet. Am längsten dauerte der Aufstand in Thüringen. Hier führte Thomas Münzer die aufrührerischen Scharen. Auch er unter- lag in der Schlacht bei Frankenhausen 1525; er wurde gefangen genommen und hingerichtet. Diese Bauernaufstände hatten viele Opfer an Menschenleben gekostet; aber eine Befreiung der Bauern war nicht erreicht worden. Die Ausbreitung der Reformation. Besonders in den Städten und unter den Fürsten in Norddeutschland fand die neue Lehre viele.anhänger. Aber Kaiser Karl V. blieb katholisch. Seine Kriege mit Franz I. von Frankreich und die Einfälle der Türken hinderten ihn, sich den kirchlichen Angelegenheiten zu widmen. Auch die Reichstage zu Speyer (1529) und Augsburg (1530) brachten keine Einigung der kirchlichen Parteien. Als man in Speyer eine weitere Ausbreitung der Reformation verbot, legten die Evangelischen da- gegen Widerspruch (Protest) ein und bekamen den Namen „Protestan-

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 227

1889 - München : Franz
Karl V. und Franz I. von Frankreich. 227 Rittern in Schwaben, Heere gegen sie und bertrug die Fhrung des Krieges dem tapferen, aber schonungslosen Truchse Georg von Wald-brg. Dieser besiegte die zwar zahlreichen, aber schlecht gefhrten und infolge ihres Raubsystems an Ordnung und Mannszucht nicht gewhnten Bauernhaufen in mehreren Schlachten in Schwaben und Franken, wh-rend der Landgraf Philipp von Hessen den Ausstand (des religisen Schwrmers Thomas Mnzer) in Thringen unterdrckte. Die sieg-reichen Herren wteten uun gegen die Gefangenen und Besiegten mit unmenschlicher Hrte, und der Bauernstand kam in eine trostlosere Lage als vorher. Karl V. und Franz I. von Frankreich. Karl V. war zur Zeit dieser Bauernunruhen gar nicht in Deutsch-laud. Er hatte es bald uach dem Wormser Reichstag verlassen, nach-dem er seinen Bruder Ferdinand zum Reichsregeuten eingesetzt. Er selbst war mit einem Kriege gegen Franz I. von Frankreich beschftigt. Dieser war auf Karl schon erbittert, da er bei der Kaiserwahl gegen ihn hatte Kaiserwahl, zurckstehen mssen. Nun forderte Karl V. als neugewhltes Reichsoberhaupt das Herzogtum Mailand, welches Franz I. (1515) erobert Mailand und hatte, fr die vertriebene Herzogsfamilie Sforza zurck und verlangte Burgund, gleichzeitig als Enkel der Maria von Burgund die Herausgabe dieses franzsischen Herzogtums (mit der Hauptstadt Dijon) fr sich und sein Haus. Um diese beiden Herzogtmer (Mailand und Burgund) fhrten Franz und Karl vier Kriege. Der erste (15211526) wurde in Ober-italien anfnglich mit wechselndem Glck gefhrt, bis Franz I. die von kaiserlichen Landsknechten besetzte Stadt Pavia belagerte. Als diesen durch Pescara und Georg von Frnndsberg Entsatz zugefhrt wurde, entspann sich im Tiergarten von Pavia 1525 eine Schlacht,') in welcher Pavia 1525. Franz I. besiegt und gefangen wurde. Nach Madrid gebracht, verzichtete er (im Madrider Frieden 1526) auf Mailand und versprach die Bour-gogue herauszugeben. Aber kaum wieder auf franzsischem Boden, widerrief er seine Zugestndnisse als erzwungen und so begann der zweite Krieg zwischen ihm und dem Kaiser (15271529). Whrend Zweiter Krieg im ersten Kriege der Papst ein Bundesgenosse des Kaisers war, stellte 15271529-er sich im zweiten Krieg auf die Seite Frankreichs. Diese schwankende Politik erklrt sich nicht so sehr aus dem Wechsel der Persnlichkeiten auf dem ppstlichen Stuhl,2) als vielmehr aus der Lage Italiens: 1521 schien die franzsische Macht in gefhrlichem Anwachsen, 1526 die kaiserliche ; durch beide fhlte sich der Kirchenstaat bedroht und nahm daher zu der von Kleinstaaten schon oft ergriffenen Schaukelpolitik seine Zu-flucht, durch welche jedoch der Papst damals schweres Unglck der Rom worden, da sich 1488 der schwbische Bund mit einer frmlichen Verfassung, einer richterlichen und einer vollziehenden Gewalt bildete, der sich 1533 durch religise Spaltung wieder auflste. *) Diesen glnzenden Sieg verherrlichten die deutschen Landsknechte in einem eigenen Siegeslied. 8) Leo X. f 1523, es folgt Klemens Vii. 1523-1534; beide gehren brigens dem Hause Medici an. 15*

4. Die Weltgeschichte - S. 271

1881 - Gießen : Roth
Zeittafel. 271 Iahre n. Chr. 1519. Kaiser Maximilian T. stirbt. Streitgesprch (Disputation) zwischen Luther und Dr. Eck zu Leipzig. 1520 1556. Kaiser Karl V. 1521. Reichstag in Worms. 1525. Bauernkrieg in Deutschland. 1525. Schlacht bei Pavia; Franz I. von -Frankreich besiegt und gefangen. 1525. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen stirbt. Sein Bru- der Johann der Bestndige fhrt die Kirchenverbesserung in Kursachsen ein. Albrecht, Hochmeister des deutschen Ritter-ordens, geht zur lutherischen Lehre der und erklrt das Her-zogthum Preußen fr ein erbliches, weltliches Herzogthum, das er als polnischer Lehnstrger regierte. 1526. Landgraf Philipp der Gromthige fhrte in Hessen die Kirchen- Verbesserung ein. 1528. Georg, Markgraf von Brandenburg-Ansbach, fhrt die Kirchen- Verbesserung in seinem Lande ein. 1529. Der Reichstag zu Speier: Protestanten. Die Trken unter Soliman Ii. bis vor Wien. 1530. Reichstag zu Augsburg: Augsburger Glaubensbekenntnis 1531. Schmalkalder Bund. Ulrich Zwingli fllt in der Schlacht bei Cappel (im Canton Zrich, wo derselbe an den Canton Zug grenzt). 1532. Religionsfriede zu Nrnberg. 1534. Luthers vollstndige Bibelbersetzung erscheint. 1535. Die Wiedertufer in Mnster werden besiegt. 1535. Karl Y. zieht nach Tunis und befreit 22,000 gefangene Christen-fclaven. 1538. Waffenstillstand zu Nizza zwischen Karl V. und Franz I. 1539. Joachim Ii. (15351571), genannt Hector, Kurfürst von Brandenburg, und Herzog Heinrich von Sachsen werden lutherisch. Aus Joachim Ii. folgte sein Sohn Johann Georg (15711598) als Kurfürst von Brandenburg, dann sein Enkel Joachim Friedrich (15981608). 1540. Der Jesuitenorden wird von Jgnaz Loyola gegrndet. 1541. Karl V. landet bei Algier. 1544. Karl V. und Franz I. schlieen Friede, wodurch das Herzog-thum Burgund bei Frankreich, die Freigrafschaft Burgund bei Spanien unti Mailand, Neapel und die Niederlande auch dem Kaiser Karl V. verblieben. 1545 1563. Kirchenversammlung (Coneil) zu Trient. 1546. Dr. Luther stirbt. 1546 u. 1547. Schmalkalder Krieg. Schlacht bei Mhlberg (1547). 1552. Vertrag zu Passau. Metz, Toul und Verdun gehen an Frankreich verloren. 1555. Religionssriede zu Augsburg. 1556 1564. Kaiser Ferdinand I. 1562. Der Kurfürst der Rheinpfalz (Kurpfalz) tritt zur reformirten . Kirche der. 564 1576. Kaiser Maximilian Ii. 1567. Philipp der Gromthige von Hessen stirbt. Sein Land wird unter seine 4 Shne getheilt.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 82

1897 - Leipzig : Voigtländer
82 heiligen Schrift berwunden werde", 18. April). Er wurde deshalb (durch das Worms er Edikt) als offenbarer Ketzer" in die Reichsacht erklrt. Doch der Kaiser hielt ihm sein Wort auf sicheres Geleit, und vor seinen Gegnern fand er durch Frsorge des Kurfrsten Friedrich des Weisen von Sachsen Sicherheit auf der Wartburg, wo er als Junker Jrg verborgen lebend die bersetzung der Bibel (zunchst des Neuen Testaments) begann. (Die bertragung der ganzen Bibel war 1534 vollendet.) Unruhen, durch seine allzu hitzigen bilderstrmenden Freunde (Professor Karlstadt) und durch die Schwrmereien der Zwickauer Propheten" erregt, riefen ihn ein Jahr darnach nach Wittenberg zurck; er bekmpfte siegreich die falschen Auswchse seiner Lehre, ordnete den neuen Gottesdienst, wirkte fr Errichtung christ-licher Schulen und trat in den Ehestand, indem er sich mit Katharina von Bora vermhlte. 3. Unterdessen erhob sich, aus Miverstndnis der Lehre von der christlichen Freiheit und wegen harter Bedrckung der Bauern durch ihre Gutsherren, besonders am Rhein, in Schwaben, Elsa, Franken und Thringen der Bauernkrieg 1525, in welchem eine Menge Klster und Schlsser beraubt und zerstrt wurden, bis der von Luther verdammte Aufstand (nach der Niederlage des Schwrmers Thomas Mnz er bei Frankenhausen) mit harter Bestrafung der Emprer endete. 4. Die Reformation aber wurde während Kaiser Karls mehr-jhriger Abwesenheit (s. u.) in einem groen Teile von Deutschland ein-gefhrt, besonders im Kurfrstentum Sachsen durch Johann den Be-stndigen (den Nachfolger seines Bruders Friedrich des Weisen seit 1525), in Hessen durch den Landgrafen Philipp den Gromtigen, in vielen Reichsstdten, ferner in Preußen, wo der Hochmeister des deutschen Ordens Albrecht vonbrandenburg mit seinem bertritte zur evangelischen Lehre das Land in ein weltliches Herzogtum verwandelte. 40. Karl V. und Franz I.; Ausbreitung der Reformation. 1. Karl hatte vier Kriege mit dem Könige Franzi, von Frankreich zu führen, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone beworben, Mailand erobert hatte und das dem Kaiser Maximilian entrissene Herzogtum Burgund herauszugeben sich weigerte. a. Im ersten Kriege (15211526) wurde Franz, nachdem sein Feld-Herr Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel", gefallen war, in der Schlacht bei Pavia 1525 (Georg von Frundsberg, der Fhrer

6. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 40

1880 - Berlin : Habel
40 1521-1526 ftös^Wäs19^ei9t;e'. die kaiserliche Macht durch Unterstützung der derselben feindlichen Elemente im Reiche zu schwachen und auf diese Weise auf Kosten Deutschlands für Frankreich mr Trüben zu fischen. ] ) ^ \ b K^leg gegen Franz I. 1521—1526. Kurz nach den: Reichstage von Worms im Jahre 1521 brach der Krieg des Kaisers während desselben waren Papst Leo X. und seine Nachfolger Hadrian Vi. (1522 — vm I11- (1523-1534), ferner König Hein- rich Viii. von England und (seit 1523) Venedig. Schon nn ersten ^ahre des Krieges wurden die Franzosen bei i52i Bicocca (nördlich von Mailand) von den Kaiserlichen geschlagen, mfolge dessen sie das Herzogtum Mailand (welches Kail an manz Sforza verlieh) räumten. Ein Zug Karls gegen die Provence war zwar nicht von Erfolg begleitet, und auch die englisch- niederländischen Einfälle in die Picardie brachten feine Entscheidung; dagegen aber mißlang auch ein ^ ^anzoseu zur Wiedereroberung Mailands im Jahre 1524 lo-4, da sie nach den anfänglichen Erfolgen über die Alpen znruckgetneben wurden (auf diesem Rückzüge fiel Bayard ej Ritter ohne furcht und Tadel). Einen vortrefflichen Feldherrn erhielt Karl in dem Couuetable (comes stabuli) Karl von Bourbon, welcher von Franz I. Mutter schwer beleidigt, aus französischen in kaiserliche Dienste übergetreten war. 1 Im Herbste des Jahres 1524 erschien Franz I. selbst an der Spitze eines Heeres in Italien. Aber hier ward er nachdem er den ganzen Winter hindurch P a v i a vergebens be- 1525 lageit hatte, den 24. Februar 1525 bei eben dieser Stadt von-oen Deutschen (unter Georg von Frnndsbera) und den Spaniern (unter Pescara) vollständig geschlagen. In der Schlacht gefangen genommen, ward er nach Madrid aefübrt 1526 wo er sich den 14. Januar 1526 zur Unterzeichnung einer ,medensurkunde bequemte (Friede von Madrid), in welcher er ans Mailand und Neapel verzichtete, das Herzogtum Burgund herauszugeben und feine beiden ältesten Sövne als Geiseln zu stellen versprach. 1527-1529 2. Zweiter Krieg gegen Franz I. 1527—1529. a Eroberung und Plünderung Roms. Kaum hatte Franz ferne Freiheit wiedererlangt, so erklärte er den von ihm beschworenen Frieden von Madrid für erzwungen und nichtig. Die Herausgabe Burgunds erfolgte infolge dessen nicht, zumal auch die burgundischen Stände hiervon nichts wchen wollten. Zu einem neuen Krieg gegen Karl V. war tfranz um so eher geneigt, als des Kaisers frühere Verbündete

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 86

1871 - Koblenz : Bädeker
86 Erster Krieg Karl's V. mit Frauz I. . 19. obgleich tapfere Ritter, wie Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand, theils gezwungen, theils freiwillig ihre Anfhrer geworden waren. Eben so scheiterte der Volks ausstand in Thringen, welchen der sana-tische Wiedertufer Thomas Mnzer erregt hatte. Er bemchtigte sich in Mhl-Hausen mit Hlse des Pbels des Stadtregiments, plnderte die Klster, lehrte Ernhrung der Armen dnrch die Neichen und Gemeinschaft der Gter. Aber die zunchst bedrohten Fürsten (die Herzge von Sachsen und Braunschweig und der Landgraf Philipp von Hessen) schlugen seinen auf himmlischen Beistand rechnen-den Anhang bei Frankenhausen, und die Anfhrer (auch Mnzer) wurden gesangen und enthauptet 1525. Das Wormser Edict kam nicht allgemein zur Ausfhrung, vielmehr erstarkten die Bekenner der neuen Lehre zu einer politischen Gegenpartei, weil sowohl der Kaiser selbst, als sein Bruder Ferdinand in auswrtige Kriege verwickelt waren, jener mit Frankreich und mit dem Papste, dieser mit den Trken. Erster Krieg mit Franz I., 1521 1526. Der Krieg zwischen den beiden Nebenbuhlern bei der Kaiserwahl brach aus, als Karl die habsburgischeu Ansprche auf das Herzogthum Burgund (welches Ludwig Xi. dessen Gromutter entrissen hatte) erneuerte und sich mit dem Papste (Leo X.) zur Vertreibung der Franzosen aus Italien verband. Diese verloren durch die Unentschlossenheit ihres Anfhrers (Lautrec), der die Vereinigung der ppstlichen und kaiserlichen Truppen nicht hinderte und geschlagen wurde, das Herzog-thum Mailand, welches der Herzog Franz Sforza erhielt. Zugleich verlor Franz I. seine besten Feldherren, indem Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel", auf dem Rckzge umkam und der von Franz beleidigte Connetable von Bonrbou auf die Seite des Kaisers bertrat. Daher brach Franz selbst nach Italien auf, nahm fast ohne Widerstands Mailand ein, hielt sich dann aber mit der Belageruug des festen Pavia auf. Inzwischen waren die Kaiserlichen zum Entsatz der Stadt herangekommen und erfochten bei Pavia den vollstndigsten Sieg 1525, Franz selbst ward gefangen und mute im Madrider Vertrag 1526 seinen Ansprchen auf Italien entsagen, in die Heraus-gbe Burgunds einwilligen und bei feiner Freilassung seine Shne als Geisel stellen. Kaum hatte er feine Freiheit wieder, fo erklrte er, da er den Vertrag nicht halten wolle und knne, weil er durch Gewalt erzwungen fei, und schlo mit dem Papste (Clemens Vii.) und den brigen auf Karl's Ueberlegenheit eiferschtigen Mchten (England, Venedig, Sforza) die sogenannte heilige Ligue zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. Daher begann

9. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 6

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
6 Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation. 1521 Für die Begründung und Ausbreitung der evangelischen Lehre war neben Luther ganz besonders der milde und gelehrte Philipp Melanchthon, ebenfalls ein Professor in Wittenberg, thätig. Fast gleichzeitig mit Luther erhob in der Schweiz Ulrich Zwingli seine Stimme gegen die Schäden der katholischen Kirche. Auch dort hatte der Unfug des Ablaßhandels den ersten Anstoß zu der resorma-torischen Bewegung gegeben. Zwingli fand in Zürich und in anderen Städten der Schweiz vielen Anhang, während man in den ländlichen Kantonen, zumal in Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug und Luzern dem alten Glauben treu blieb. Die Niederlage, welche die Züricher 1531 i53i durch die Urkantone bei Kappel1) erlitten — Zwingli selbst fiel in der Schlacht —, hemmte zunächst die Ausbreitung der neuen Lehre. Zwinglis Bestrebungen wurden aber durch Johann Kalvin in Genf erfolgreich fortgesetzt. Die Anhänger Zwinglis und Kalvins bilden die reformierte Kirche. Das reformierte Bekenntnis fand später auch in Deutschland zumal im Südwesten Verbreitung, desgleichen in Frankreich, den Niederlanden und Schottland. 3. Die Ausbreitung der evangelischen Lehre bis zum schmalkaldischeu Kriege, 1521—1546. 1520 Der erste Krieg zwischen Karlv. und Franzi., 1521—1526. Der Fortgang der Reformation hing wesentlich von der Stellung des Kaisers ab. Gegen Luthers Erwartung hatte er sich auf die Seite des Papstes gestellt, dessen Beistand er sich für seine Kriege sichern wollte. Karls V. Streben war auf folgende Punkte gerichtet: 1) dem Haufe Habsburg muß eine herrschende Stellung in Europa verschafft werden, also muß Frankreich gedemütigt werden, 2) der Kaiser muß alleiniger Herr in Deutschland sein, also muß die Fürstenmacht gebrochen und die Ketzerei ausgerottet werden. Daß er sich nicht sogleich gegen die Reformation wenden konnte, bewirkten seine Kriege gegen den König Franz I. von Frankreich, die folgende Veranlassung hatten: Wie Karl V. wollte auch Franz I. die erste Stellung in Europa einnehmen; darum weigerte er sich, die Freigrasschaft Burgund und das Herzogtum Mailand — alte deutsche Reichslehen, die die Franzosen dem Kaiser Maximilian entrissen hatten — herauszugeben und hatte sich auch um die Kaiserkrone beworben. In dem ersten Kriege stützte sich der Kaiser besonders auf die deutschen Landsknechte, die von Georg Frundsberg befehligt wurden, und auf fein spanisches Fußvolk. Die Entscheidung brachte die Schlacht 1525 bei Pavia 1525, in der Franz geschlagen und gefangen wurde. Um feine Freiheit wieder zu erlangen, trat er im Frieden zu Madrid die Herzogtümer Mailand und Burgund ab. 1) Kappel liegt nördlich von Zug.

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 71

1892 - Leipzig : Voigtländer
71 Sicherheit auf der Wartburg, wo er als Junker Jrg verborgen lebend die bersetzung der Bibel, zunchst des Neuen Testaments, begann. Die bertragung der ganzen Bibel war 1534 > vollendet. Unruhen, durch seine allzu hitzigen bilderstrmenden Freunde (Professor Karlstadt) und durch die Schwrmereien der Zwickauer Propheten" erregt, riefen ihn ein Jahr darnach nach Wittenberg zurck; er bekmpfte siegreich die falschen Auswchse seiner Lehre, ordnete den neuen Gottesdienst, wirkte fr Errichtung christ-Ucher Schulen und trat in den Ehestand, indem er sich mit Katharina von Bora, einer dem Kloster entflohenen Nonne, vermhlte. 3. Unterdessen erhoben sich, aus Miverstndnis der Lehre von der christ-' lichen Freiheit und wegen harter Bedrckung durch ihre Gutsherren die Bauern besonders am Rhein, in Schwaben, Elsa, Franken und Thringen. Im Bauernkrieg 1525 wurden eine Menge Klster und Schlsser beraubt und zerstrt, bis der von Luther verdammte Aufstand nach der Nieder-lge des Schwrmers Thomas Mnzer bei Frankenhausen mit harter Bestrafung der Emprer endete. 4. Die Reformation aber wurde während Kaiser Karls mehr-jhriger Abwesenheit in einem groen Teile von Deutschland eingefhrt, besonders im Kurfrstentum Sachsen durch Johann den Be-stndigen (den Nachfolger seines Bruders Friedrich des Weisen seit 1525), in Hessen durch den Landgrafen Pbilivv den Gromtigen, in vielen Reichsstdten, ferner in Preußen, wo der Hochmeister des deutschen Ordens Albreckt von Brandenburg mit seinem bertritte zur evangelischen Lehre das Land in ein weltliches Herzogtum verwandelte. 40. Karl Y. und Franz I., Ausbreitung der Reformation. 1. Karl hatte vier Kriege mit dem Könige Franzi, von Frankreich zu führen, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone beworben, Mailand erobert hatte und das dem Kaiser Maximilian entrissene Herzogtum Burgund herauszugeben sich weigerte. Im ersten Kriege (15211526) wurde Franz in der Schlacht bei Pavm 1525 (Georg von Frundsberg, der Fhrer der deutschen Landsknechte) besiegt und gefangen genommen. Er versprach im Frie-den von Madrid, das Herzogtum Burgund abzutreten und auf Italien zu verzichten, brach aber, freigelassen, fein Versprechen. Daher kam es zum

11. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 98

1894 - Leipzig : Voigtländer
und Linsen. Ihre einfache Bekleidung bestand aus einer Zwilchhose, einem Lein-wandkittel, Bundschuhen (kreuzweise gebunden) und einem groben Filzhute. Als unter diesen Leuten sich die heilige Schrift verbreitete, meinten sie, G o t t w o l l e, da sie von ihren Mitmenschen (auch von den Herren) liebevoller, menschlicher behandelt werden. Sie thaten sich zusammen, und die An-gesehensten unter ihnen in Schwaben, Franken und am Rhein stellten zwlf demtige Bitten" auf und richteten diese im Namen der Bauern an die Fürsten und Herren (1525). Die Obrigkeit wollten sie behalten, auch alle rechtmigen Abgaben weiter leisten; aber sie wollten nicht mehr leibeigen sein. Das dem Landmann schdliche Wild sollte nicht mehr gehegt werden. Die Frondienste sollten nicht mehr willkrlich verschrft und ver-mehrt werden. Die Abgaben sollten durch ehrbare Leute nach Billigkeit bestimmt werden. Die richterlichen Strafen sollten nach altem geschriebenen Recht, nicht willkrlich und nicht mit parteiischer Begnstigung der Herren geschehen. Den Witwen und Waisen sollte nicht, wie bisher, bei dem Tode des Ernhrers Hab und Gut genommen werden. Wo etwas von ihrem Begehren gegen das Wort Gottes wre und ihnen dies nachgewiesen werde, so wollten sie davon abstehen. Das waren gemigte Forderun gen. Selbst Luther riet den Fürsten und Herren, sie soweit es mglich zu erfllen. Aber noch ehe das geschehen konnte, suchten sich die Bauern mit sndhafter Gewalt selbst zu helfen. Haufen auf-stndischer Bauern zogen gegen Burgen, Zme^und Städte und eroberten sie. Mit der Zahl wuchs der bermut, die Habgier, die Rachsucht. Die be-sonneneren Fhrer konnten die blindwtenden Massen nicht mehr zurckhalten. Unter der Fhrung mordgieriger Männer hausten die Bauern in Klstern und Schlssern mit Mord, Raub und Brand. (Ermor-dung des Grafen v. Helfenstein zu Weinsberg. Goethe, Gtz von Berlichingen. V.) Was injahrhunderten erbaut, erspart worden und'die Vter erfreut hatte, sank unter denhnden der verblendeten Männer in Schutt und Asche. Die Fürsten wurden nun von Luther an ihre obrigkeitliche Pflicht erinnert, die gesetzliche Ordnung wiederherzustellen. Sie ermannten sich und schlugen in blutigen Schlachten die ungebten zuchtlosen Bauern-Heere, aber sie nahmen an den Aufstndischen die grausamste Rache. (Thomas Mnzer bei Frankenhausen.) Daslosderbauernwurdeschlimmerals v otf er.' .' > fyr*/[rt. S ^ 5. Einfhrung der Reformation. In Sachsen fhrte Kurfürst Johann der Bestndige (seit 1525 Nachfolger feines Bruders Friedrich des Weifen), in Hessen Landgra^Philipp der Gromtige die Reformation ein. Viele Reichs-stdte nahmen die^neue Lehre an. Der Hochmeister des deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, trat zur evangelischen Lehre der und verwandelte das Land in ein weltliches Herzogtum (Skularisation; 1525). 1 40. Karl V. und Franz I.; Ausbreitung der Reformation. 1. Karl hatte vier Kriege mit Franz I. zu führen, dem Könige von Frankreich. Dieser hatte sich um die deutsche Kaiserkrone vergeblich beworben,

12. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 169

1912 - Habelschwerdt : Franke
169 angestrebten Habsburgischen Universaluionarchie. Obgleich er sich bemhte, deutsche Sitten anzunehmen, blieb er den Deutschen ein Fremder. 2. Das Wormser Edikt, 1521. Um den kirchlichen Streit 1521 beizulegen, berief Karl V. bald nach Antritt seiner Regierung einen Reichstag nach Worms. Der Kaiser, der anfangs dem gegen Luther erlassenen Exkommunikationsspruche mit aller (Strenge gesetzliche Kraft verschaffen wollte, lie sich durch die Fürsten zu einem vorherigen Verhr Luthers bewegen. Als dieser in Worms den Widerruf seiner Lehren verweigerte, mute er auf Befehl des Kaisers abreisen. Auf dem Heimwege lie ihn sein Gnner Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen von verkappten Rittern auf die Wartburg in Sicherheit bringen. Einige Wochen darauf erlie der Kaiser das Wormser Edikt, das der Luther die Reichsacht verhngte und die Verbreitung seiner Lehre verbot. Auf der Wartburg begann Luther eine neue bersetzung der Bibel. Vor dieser bersetzung gab es schon 22 Ausgaben der Heiligen Schrift in deutscher Sprache. Obgleich in Luthers.bersetzung viele Fehler nachgewiesen wurden, war sie doch in der Kraft und Anschaulichkeit des Ausdrucks ein Meisterwerk und gewann auf die Gestaltung der neuhochdeutschen Schrift-sprche groen Einflu (vgl. Sprachgeschichte). 3. Karls Y. auswrtige Kriege, a. Die Kriege mit Franz I. Nach dem Reichstage zu Worms wurde Karl in mehrere Kriege mit Franz I. verwickelt, der auf das Emporkommen des Hauses Habsburg'^ eiferschtig war. Franz I. hatte Mailand und einen groen Teil der Lombardei (S. 135) erobert. Karl V. verlangte diese Gebiete, wie auch das Herzogtum Burgund, das Ludwig Xi. von Frankreich an sich gerissen hatte, zurck. Im er!sten Kriege. 1521-1526, wurden die Franzosen aus Italien durch deutsche Landsknechte unter Georg Frundsberg vertrieben. Bei einem abermaligen Einfalle in die Lombardei wurde Franz I. bei Pavia. 1525, geschlagen und gefangen genommen. Im Vertrage zu Madrid, 1526, verzichtete er auf Mailand und Neapel und versprach, auch Burgund herauszugeben. Im zweiten Kriege. 15271529, wurde Rom von den kaiserlichen Truppen erstrmt und gegen den Willen des Kaisers^ von den schlecht bezahlten Truppen geplndert. Der Papst mute sein^Bndnis mit Frankreich aufgeben. Durch die Vermittlung von Karls Tante Margareta und der Mutter des franzsischen Knigs kam es 1529 zum sog. Damenfrieden" zu Cambrai an der oberen Scheide. Franz behielt Burgund, verzichtete aber auf Mailand, das Franz Sforza, der von den Franzosen vertriebene Herzog, wieder bekam. Im Jahre 1530 empfing Karl V. vom Papste zu Bologna die Kaiserkrone; es war dies die Luther auf dem Reichstage zu Worms. Atzler, Qu. u. L. L Nr. 68.

13. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 163

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Die wichtigsten Jahreszahlen ans der deutschen Geschichte non der Deformation bis M Gegenwart. Tas Zeitalter der Reformation und Gegenreformation. 1483,10.Nov. 1492 1498 1517, 31.Okt. 1519 —1556 1521 1521 — 1526 1525 1525 1526 1526 — 1529 1527 1529 1529 1530 1531 1532 1540 1546,18.Feb. Luther wird zu Eisleben geboren. Christoph Kolumbus entdeckt Amerika. Vaseo da ©antet entdeckt den Seeweg nach Ostindien. Luther schlägt 95 Thesen gegen den Mißbrauch des Ablasses an die Schloßkirche zu Wittenberg. Karl Y. Reichstag zu Worms: das Wormser Edikt gegen Luther und seine Anhänger. 1. Krieg zwischen Karl Y. und Franz I. Schlacht bei Pavia. In Deutschland Bauernkriege. Tod Friedrichs des Weisen. Das Ordensland Preußen wird durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg in ein weltliches Herzogtum verwandelt. Reichstag zu Speier: jeder Reichsstand soll sich bis zu einem allgemeinen Konzile in Religionssachen so verhalten, wie er sich vor Gott und dem Kaiser zu verantworten getraue. 2. Krieg zwischen Karl Y. und Franz I. Die deutschen Landsknechte und spanischen Söldner erstürmen Rom. Reichstag zu Speier: die Evangelischen protestieren gegen den Beschluß, daß in Religionssachen keine weiteren Neuerungen vorgenommen werden sollen. Die Türken vor Wien. Reichstag zu Augsburg; die Evangelischen reichen ihr Glaubensbekenntnis ein. Der schmalkaldische Bund gestiftet. Nürnberger Religionssriede. Der Jesuitenorden, durch Ignatius von Loyola gestiftet, wird vom Papste bestätigt. Luther stirbt zu Eisleben.

14. Abriß der Geschichte der neueren Zeit - S. 15

1879 - Braunschweig : Vieweg
Die Reformation Deutschland. 15 schwerden der deutschen Nation" vorzutragen wagte; freilich ohne Erfolg. Bor Allem kam aber der Reformation zu Statten, da der Kaiser durch auswr-tige Hndel von Deutschland fern gehalten wurde. Schon 1521 begann sein erster Krieg in Italien mit Franz I. (1521 bis 1526), und auch als 1521 bis er diesen Gegner (nach dem Abfall Karl's von Bonrbon zum Kaiser und nach 1526 dem Tode Bayard's, des Ritters ohne Furcht und Tadel") bei Pavia (1525), wo der Sldnerfhrer Georg von Frundsberg fr ihn siegte, ge-fangen genommen und in Madrid zum Frieden gezwungen hatte, brach nicht nur bald der zweite Krieg aus, sondern auch die Trken bedrohten die fter-reichischen Lnder (nachdem in der Schlacht bei Mohacz 1526 König Ludwig 152*> von Ungarn gefallen war, welchem Karl's V. Bruder Ferdinand folgte). Inzwischen war auch Deutschland durch manche Ghrungen zerrttet. Von dem freisinnigen Franz von Sickingen aufgeregt, erhob sich der Adel am Mittelrhein, um in seinem Sinne Reich und Kirche national zu gestalten. Da das schwankende Reichsregiment wider diesen offenen Ausstand nicht einschritt, den nun einige Fürsten (Philipp von Hessen und der Kurfürst von der Pfalz) dmpften (Sickingen fiel Mai 1523, Hutten floh nach der Schweiz, wo er alsbald, 36 Jahre alt, starb), bte dasselbe sein Ansehen ein; und jetzt unternahm selbst der Bauernstand, von der Bewegung der Zeit ergriffen, eine Umbildung der Kirche und des Reichs in seiner Weise, mit roher Gewaltthat. Freilich trieb hierzu auch der gutsherrliche Druck (da die Gutsherren jngsthin selbst die hhere Geltung der Gesetze benutzt hatten, um das Herkommen in seiner hrtesten Form zur allgemeinen Regel zu machen wchentlich 2 Herrendiensttage k.); doch eiferte Luther wie gegen den Ueber-muth der Herren, so gegen die revolutionren Frevelthaten der Bauern, die er mit der Macht des Schwertes zur Ordnung zurckzufhren hie. Wie-derum waren es nur einzelne Fürsten (Philipp von Hessen und Heinrich der Jngere von Braunschweig), die den furchtbaren Bauernkrieg (1525) unter- 1525 drckten, der sich von Schwaben her (wo eine Zeitlang Gtz von Berlichingen die Bauern führen mute) an beiden Seiten des Rheins hinab wie nach Baiern und Tyrol, und unter dem schwrmerischen Thomas Mnzer bis gegen den Harz (Walkenried, Jlsenburg) verbreitet hatte und meistens nur zu hrterer Unterdrckung des Bauernstandes fhrte. Whrend unter diesen Wirren das Reichsregiment" fast spurlos verschwand, hatten katholische Fürsten (Baiern zuerst, durch Einrumung einer hinreichenden Macht des Staates der die Bischfe, vom Papst gewonnen) das Regensburger Bndni (1524) wider die Kirchenreformation gestiftet; nun hielten sich aber auch die lutherischen Fürsten, auf Aufforderung Philipp's von Hessen, berechtigt, zu dem Torganer Bndni zusammenzutreten. Dies kam inde erst 1526, nach Friedrichs des Weisen Tode zu Stande, da dessen Bruder Johann der Bestndige (1525 bis 1532) sich offen der neuen Kirche zuwandte. Zugleich (1525) gab Luther durch seine Heirath mit Catharina von Boren das Zeichen zur Aufhebung des Clibats und der Gromeister des deutschen Ordens erklrte Preußen fr einen weltlichen Staat. Als 1526 ein Reichs- 1526

15. Der Uebergang zur Neuzeit - S. 106

1917 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
— 106 — feine Ehefrau Katharina von Bora hatte ebenfalls dem Klosterleben entsagt und so sich ihres tapferen Eheherrn würdig erwiesen. Nicht nur reiches persönliches Glück hat Luther in dieser Ehe gefunden, sondern er gab der Welt, besonders der deutschen evangelischen Welt, das Beispiel eines echt christlichen deutschen Familienlebens, das unendlichen Segen dem deutschen Volke gebracht hat und noch heute bringt. (£in schweres Leid widerfuhr ihm durch den Tod seines edlen geliebten Landesherrn, Friedrichs des Weisen, der am 5. Mai 1525, erst 62 Jahre alt, starb. Doch auch dessen Nachfolger, sein Bruder Johann der Beständige, erwies sich als ein ebenso entschlossener Verteidiger der Refor-mation, und so erlitt zum Glück Luthers Werk durch Friedrichs Tod keine Einbuße, aber ein persönlicher Verlust für ihn war und blieb dieses schmerzliche Ereignis. Ein für Luthers Werk bedeutendes Ereignis des Jahres 1525 war die auf seinen Rat erfolgte Umwandlung des Ordensstaates Preußen in ein weltliches Herzogtum — mit Zustimmung des polnischen Lehne-Herrn — durch den derzeitigen Hochmeister des Ordens, Albrecht von Brandenburg-Kulmbach. Dadurch wurde dieses ganze Land dem Evangelium gewonnen, und zu den beiden hervorragenden evangelischen Fürsten Johann dem Beständigen von Sachsen und dessen Schwiegersohn Landgraf Philipp von Hessen trat Herzog Albrecht von Preußen als dritter, der, wenn er auch nicht eigentlich dem deutschen Fürstenstande angehörte, da Preußen polnisches Lehen war, doch als Angehöriger eines deutschen Fürstenhauses Einfluß ausübte auf die Gestaltung der Dinge in Deutschland . Bei weitem am wichtigsten aber wurde das Jahr 1525 durch ein Ereignis, das dem Kaiser die Macht zu geben schien, dem Protestantismus mit ilebergeroalt entgegenzutreten und ihn gänzlich zu unterbrücken. Das war die Schlacht bei Paoio. S. das Landsknechtslied: „Ein schönes Lied von der Schlacht vor Pavia" m „Lieder der Landsknechte" (Jnsel-Bücherei Nr. 158). Borblick auf die Kriege Karls V. mit Franz I. I. Krieg: 1521—26 Friede zu Madrid. Ii. „ 1526—29 Friede zu Cambray. Iii- ,, 1536—38 Stillstand zu Nizza. Iv. „ 1542—44 Friede zu Crspy. Von Maximilian hatte Karl V. die Feinbschaft mit Franz I. von Frankreich geerbt; Italien war der Zankapfel zwischen Frankreich und Habsburg, aber der Gegensatz war, befonbers seit der Thronbesteigung Karls, tiefer begrünbet. Franz 1. fühlte sich durch die ihn von brei Seiten umgebenbe habsburgische Macht — Spanien, Nieberlanbe und Deutsch-lanb — beengt und fürchtete für Frankreichs Selbstänbigkeit gegenüber biegen Machtmitteln. Hatte daher Franz, um einen Keil in die Habsburgische Macht zu treiben, schon seine Hand nach der deutschen Kaiserkrone ausgestreckt, so suchte er nun, ba ihm diese entgangen war, um so

16. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 113

1911 - Leipzig : Hirt
Die Reformation. 113 5. Der Bauernkrieg. Die Bauern waren grtenteils unfreie Leute. Sie hatten unter der Willkr ihrer Herren (der Fürsten, Ebelleute, hheren Geistlichen) viel zu leiben. Luthers Lehre von der Freiheit des Glaubens erweckte in ihnen die Sehnsucht nach uerlicher, persnlicher Freiheit. In Schwaben rotteten sie sich zusammen und nahmen an ihren Bebrckern blutige, oft grausame Rache. Klster und Schlsser sanken in Schutt (auch die Burg Hoheustaufen ist damals zerstrt worbeu). In den 12 Artikeln, die ihre Forberuugen enthielten, war Geistliches und Weltliches bnrchein-aubergemengt. Sie verlangten unter anberm freie Prebigt des Evangeliums, Wahl der Geistlichen, statt des rmischen Rechts deutsche Volksgerichte, Ab-schassung der Jagdvorrechte ihrer Herreu (weil das Wild den Feldern groen Schaden zufgte), Einschrnkung der Abgaben und Frondienste. Auch einige Hherstehende schlssen sich den Bauern zeitweilig an. So war Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand eine Zeitlang, freilich halb gezwungen, ihr Fhrer. (Goethe: Gtz vou Berlichingen.) Luther gab den Bauern in vielen Punkten recht; er ermahnte die Herren, ihren Untergebenen das Joch leichter zu machen, und riet den Bauern, zur friedlichen Arbeit zurckzukehren. Inzwischen verbreitete sich der Aufstand nordwrts durch Frauken und Thringen. Hier trat einer der Schwarmgeister", der Prediger-Thomas Mnzer, an die Spitze der Bauern. Er wollte die Gter-gemeinschaft einfhren und am liebsten alle weltliche Ordnung auflsen. Die Bauern, durch feine wilden Reden entstammt, fllten das vormals blhende Land mit Mord und Verwstung. Das war Luther zu viel. Er forberte die Fürsten auf, sich zu vereinigen und solchem Greuel Einhalt zu tun. Das frstliche Heer stie bei Frankenhausen auf die Emprer. Mnzer hatte sich vermessen, die Kugeln in seinem rmel aufzufangen; als aber die ersten Geschosse einschlugen, entfloh er, und balb stoben die schlecht bewaffneten Bauern auseiuauber. Muzer wrbe ergriffen und hingerichtet, 1525. Auch in Franken und Schwaben wrbe der Aufruhr 1525. unterbrckt. Der Wohlstanb dieser Gegenben war auf Jahre vernichtet. Manche Ruine erzhlt noch heute vou dieser schrecklichen Zeit. Das Los der Bauern aber wrbe an vielen Orten noch hrter als vorher. 6. Karls V. auswrtige Kriege. Karl V. hatte Weber die Beschlsse des Wormser Reichstags gegen Luther und seine Lehre ausfhren noch sich um den Banernausstanb kmmern knnen, weil er mit Franz I. von Frankreich um den Besitz Italiens und Burgunds kmpfte. Die erste Entscheidung fiel 1525 bei Pavia, wo die deutschen Landsknechte unter Georg von Fruudsberg im Verein mit einem spanischen Heere den franzsischen König besiegten und gefangennahmen. Die Schweizer Sldner hatten auf feiten der Franzosen gefochten; ihr Ruf, Christensen u. Suhr, Geschichte fr Mittelschulen. Ii. B. g

17. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 100

1910 - Leipzig : Voigtländer
100 Die Neuzeit. Hutten t Rheinpfalz) belagert und tdlich verwundet. Ulrich von Hutten floh nach der Schweiz und starb, verlassen und krank, auf der Insel Ufnau im Zricher See. Baui525rie9 2" er Bauernkrieg 1525. Wegen harter Bedrckung durch ihre Gutsherren ( 57, 5) gerieten bald darauf auch die Bauern am Rhein, im Elsa, in Schwaben, Franken und Thringen in Hufruhr. Sie fr for^er^en Zwlf Artikeln selbstndige psarrerwahl, evangelische predigt, Befreiung von der Leibeigenschaft, Einschrnkung der Frondienste und Abgaben, das Recht der Jagd und der Holznutzung. Das waren Forderungen, die wohl erfllt werden konnten. Doch bald wurden die Gewalttaten erregten Scharen durch wilde Fhrer zu Gewalttaten verleitet. Sie zerstrten nun Burgen und Klster und nahmen blutige Rache an ihren Bedrngern - so wurde ein Graf von he Ifen st ein in dem Stdtchen Weins-berg vor Frau und Kind in die Spiee gejagt. Einige Ritter, wie Gtz Beriidiingen von Berlichingen, bernahmen die Fhrung sddeutscher Bauernscharen. Rn die Spitze der thringischen Bauern stellte sich der schwrmerische Prediger Mnzer Thomas Ittnzer, der vllige Gleichheit und Gtergemeinschaft herbei-fhren wollte. Gegen die zahllosen Ausschreitungen der Aufstndischen richtete sich Luthers Schrift Wider die mrderischen und ruberischen Rotten der Bauern", worin er die Obrigkeit aufforderte, mit dem Schwerte bremzuschlagen und keine Barmherzigkeit zu den. berall zogen Fürsten und Ritter roiber die Aufrhrer aus. Kurfürst Johann von Sachsen und anbgraf Philipp von Hessen brachen gen Thringen Schlacht bei auf und siegten in der schlacht bei Frankenhausen 1525. Auch die hausen"' sddeutschen Bauern wrben balb barauf berwunden. Die Emprer wrben hart bestraft; in vielen Gegenben wrbe das Los der Bauern noch brckender. wieder. z. Die Wiedertufer in Mnster (15341535). Sehn Jahre Mnster" spter verursachten hollndische Wiedertufer" Unruhen in der west-Mischen Stadt M n st e r. Sie brachten die Stadt in ihre Gewalt, ihr Haupt, der Schneider Johann Bo&elson von Leiden, lie sich zum König von 3ion" whlen, richtete Gtergemeinschaft un Vielweiberei ein un verbte mit seinem Helfershelfer Knipperolling ie wilesten Greuel. Der Bischof von Mnster eroberte die Stadt bald zurck; die Anfhrer der Wiedertufer wurden hingerichtet und ihre Lehre unterdrckt. 75. Karls V. auswrtige Kriege. Ursachen l. Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich. 5'ranz!. von Frankreich (15151547) hatte das Herzogtum Mailand erobert

18. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 206

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 206 — hatte sich ihre wirtschaftliche Lage im westlichen, zumal im südlichen und mittleren Deutschland verschlimmert?) Die Grundherrschaften begannen sie in völlige Leibeigenschaft zu bringen und überbürdeten sie mit Fronen und Diensten. In diese rein wirtschaftliche Bewegung kam allmählich auch eine kirchlich-religiöse. In den „Zwölf Artikeln" stellten die Bauern ihre Forderungen zusammen: Wiederherstellung der alten Rechte und der eingezogenen Gemeindegüter, Freiheit der Jagd, des Fischfangs und der Holzung, Abstellung des Wildschadens, freie Wahl der Prediger und freie Predigt des Evangeliums, billige Regelung des Zehnten an die Kirche?) In ihrer Not bewilligten einige Grundherren die Artikel, denn der Ausstand wuchs. Die ärmere Stadtbevölkerung und einige Edelherren, wie Florian Geyer und Götz von Berlichingen, schlossen sich an. Naturgemäß kam es bald zu Gewaltsamkeiten. Als die Bauern zu Weinsberg den Grafen von Helfenstein und die ganze Besatzung ermordet hatten und Thüringen grauenvoll verwüstet wurde, forderte auch Luther in seiner Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern" die Fürsten zur Niederwerfung des Aufruhrs auf. Der Landgraf Philipp von Hessen, der Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen und andere ver- 1525 nichteten die regellosen Bauernscharen Thüringens bei Fnmfctttytmfen; der „Prophet" Th omas Münzer wurde gefangen und hingerichtet. Überall erlagen die Aufständischen aus Mangel an Mannszucht, Geschütz und einheitlicher, guter Führung. Die Sieger nahmen an den wehrlosen Bauern schwere Rache und vermehrten noch meistens ihre Lasten. Die gewaltige Ausdehnung des Aufstandes war nur durch den Mangel einer kräftigen Reichsregierung und die Abwesenheit des Kaisers, der in einen Krieg mit dem Könige von Frankreich verwickelt war, verschuldet worden. Der erste Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1521—1526. Seit der Schlacht bei Marigrtano3) i. I. 1515 waren die Franzosen Herren von Mailand, Genua und einem großen Teile der Lombardei. Karl V. machte aber nach seinem Regierungsantritt die Rechte des Reiches auf Italien wieder geltend. Georg Frundsberg siegte über Franzosen und Schweizer, und Franz I. verlor auch Genua. Als der Connetable Karl von Bourbon, Frankreichs mächtigster Vasall, zum Kaiser übertrat, drangen die Sieger sogar bis Marseille vor. Der König gewann aber 1525 wieder die Oberhand und belagerte Pavia. Bor dieser Stadt errangen die zum Entsatz heranrückenden kaiserlichen Truppen einen entscheidenden Sieg, und Frauz selbst geriet in Gefangenschaft. Um seine Freiheit wieder- 1526 zuerlangen, trat der König im Frieden zu Madrid die Herzogtümer Mailand und Burgund ab. Des Kaisers Plan, die Weltherrschaft zu er- x) Siehe S. 175. 2) Nur den kleinen Zehnten und den Zehnten von allem neugeborenen Vieh wollten sie nicht entrichten. 3) südöstlich von Mailand. Siehe S. 173.

19. Geschichte der Neuzeit - S. 19

1902 - München [u.a.] : Franz
Karl V. und Franz I. von Frankreich. 19 Zuerst erhoben sich die Bauern 1524 im südlichen Schwarzwald, mit Beginn des Jahres 1525 die des Abtes von Kempten und verlangten Abstellung ihrer Notlage. Rasch verbreitete sich der Aufstand von hier einerseits bis über Tirol ins Salzbur gische, andererseits über ganz Schwaben und Elsaß nach Lothringen, Franken und Thüringen. Überall rotteten sich die Bauern in bewaffneten Scharen zusammen, wählten Anführer (zum Teil ritterlicher Abkunft, wie Götz von Berlichingen/) und legten ihren Herreu die Beschwerdepnukte vor. Die wichtigsten derselben waren von den schwäbischen Bauern in einem Schriftstück, den zwölf Sie Artikeln, zusammengestellt. Sie forderten vor allem Aufhebung Slrtifes. der Leibeigenschaft und Herabsetzung oder Ablösung der Abgaben und Frondienste. Luther verlangte von dem Herrenstand in einer Schrift Luther. „Ermahnung zum Frieden auf die zwölf Artikel der Bauernschaft", den billigen Forderungen der Bauern Gehör zu geben, warnte in derselben aber auch die letzteren vor jeder Gewalttat. Seine Ermahnung zum Frieden war ohne Erfolg. Je weniger sich aber der Herrenstand zu billiger Nachgiebigkeit bereit faud, desto grimmiger fielen die Bauern überfeinen Besitz her, plünderten und verbrannten Schlösser und Klöster, töteten oft unter grausamen Martern ihre bisherigen Herren und fetzten sich sogar in den Besitz wichtiger Städte, wie Würzburg (ohne die Festung) und Mühlhausen in Thüringen. Als sie mit Mord, Brand und Gewalttat jeder Art eine große Verwüstung angerichtet, worauf auch Luther sich in der Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern" gegen sie wandte, rüstete der schwäbische Bund, eine Vereinigung von Der Städten, Fürsteu und Rittern in Schwaben, Heere gegen sie und schwäbische besiegte die Bauernhaufen in mehreren Schlachten in Schwaben") 25unb- und Franken, während der Landgraf Philipp von Hessen den Ausstand des religiösen Schwärmers Thomas Münzer in Thüringen unterdrückte. Die siegreichen Herren wüteten gegen die Gefangenen und Besiegten mit unmenschlicher Härte, und der Bauernstand kam in eine trostlosere Lage als vorher. Karl Y. und Franz I. von Frankreich. Karl V. war zur Zeit des Bauernaufstandes mit einem Kriege gegen Franzi von Frankreich beschäftigt. Dieser war ans Karl schon erbittert, da er bei der Kaiserwahl gegen ihn hatte zurückstehen müssen. Nun forderte Karl V. als Reichsoberhaupt das Herzogtum Mailand, welches Franz I. erobert hatte, zurück und Mailand und verlangte gleichzeitig als Enkel der Maria von Burgund die Burgund. Herausgabe dieses französischen Landes für sich und sein Hans. Um 1) Lies später Goethes „Götz von Berlichingen". 2) Lies „Florian Geyer" von Kampmann. 9*

20. Die Neuzeit bis zur französischen Staatsumwälzung - S. 119

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 119 - 15981608 16081619 1614 1618 16191640 1637 16401688 1649 1656 1660 16581705 16431715 16671668 16721678 1675 1679 1681 1683 1685 16881697 16881701 -1713 1701, 18. Jan. 17011713 17001721 17051711 17111740 1717 1724 17131740 1720 17451765 17651790 Joachim Friedrich. Der Geheime Staatsrat. Johann Sigismund. Erwerbung von Cleve, Mark und Ravensberg. Erwerbung des Herzogtums Preußen (weltlicher Staat seit 1525). Georg Wilhelm. Aussterben der Herzge von Pommern. Der Groe Kursrst. Hinrichtung Karls I. von England. Die Schlacht bei Warschau. Der Friede von Oliva: Unabhngigkeit von Preußen. Wiederherstellung des Knigtums in England. Leopold I. Ludwig Xiv. Der erste Raubkrieg. Der zweite Raubkrieg. Die Schlacht bei Fehrbellin. Der Friede von St. Germain. Die Rennionen. Verlust von Straburg. Die Trken zum zweitenmal vor Wien. Die Aufhebung des Edikts von Nantes. Der dritte Raubkrieg. Verwstung der Pfalz. Friedrich Iii. (I.) von Brandenburg-Preuen. Preußen wird ein Knigreich. Der spanische Erbfolgekrieg; 1709 Schlacht bei Malplaquek. Friede von Utrecht. Der nordische Krieg; 1709 Schlacht bei Pultawa. Josef I. Karl Vi. Prinz Eugen, der edle Ritter", vor Belgrad. Die pragmatische Sanktion. Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Das General-direktorium. Preußen gewinnt im Frieden von Stockholm Stettin und Vorpommern bis zur Peene. Franz I. 17401780 Maria Theresia. Josef Ii. [es folgen bis zum Ende des Reiches seine Brder: Leopold Ii. 17901792, Franz Ii. 17921806].