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1. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 122

1890 - Leipzig : Reichardt
122 Karl Ix. wurde bald darauf wahnsinnig und starb, erst 24 Jahre alt. 1576-1612 Rudolf Ii. Am spanischen Hofe von Jesuiten erzogen. Gelehrt, treibt Astronomie und Goldmachern, statt fr das Reich zu sorgen, und mu seinem Bruder Matthias sterreich und Ungarn, zuletzt auch Bhmen berlassen, obgleich er notgedrungen den Bhmen durch den Majesttsbrief (1609) Religionsfreiheit gewhrt hatte. In Deutschland werden die religisen Spaltungen immer schroffer. Es bildet sich 1608 Die evangelische Union zu Ahausen im Ans-bachischen unter Fhrung Friedrichs Iv. von der Pfalz Dagegen 1609 Die katholische Liga, an deren Spitze Maxi-milian von Bayern. 1612-1619 Matthias. 1614 Johann Sigismund von Brandenburg (160819) erwirbt das Herzogtum Kleve und die Gras-schaften Mark und Ravensbergs). Als der Herzog von Jlich-Kleve-Berg 1609 kinder-los starb, erhob sowohl Johann Sigismund, als auch derpsalzgraf Wolfgang von Neuburg An-fprche auf die Erbschaft ^). Bei dem Kriege in Kleve half die Liga dem Neuburger, die Union und die Hol-lnder dem Kursrsten. Im Vertrage zu Xanten (1614) erhielt Wolfgang Jlich und Berg. Johann Sigismund Kleve, Mark und Ravensbergs). In Zusammenhang hiermit steht des Kurfrsten Uber-tritt zur reformierten Kirche (1613). 1618 Das Herzogtum Preußen fllt an Branden-brg, doch unter polnischer Oberhoheit. Das geschah nach dem Tode des geistesschwachen Herzogs Albrecht Friedrich, fr welchen sein Schwiegersohn 1) Die Lnder bilden die ersten Anfnge der preuischen Rheinprovinz und Westfalens. 2) Wilhelm. Herzog von Jlich-Kleve-Berg_ Johann Wilhelm; Maria. Gem. d. Herz. v.preuen; Anna, Gem. d. Pfalzgr. ** von Neuburg Anna, Gem. Johann Sigismunds Mjotsganh^Wilhelm von Pfal^Neuburg Geora Wtlhiilm 3) brigens setzte sich der Sm noch bis 1666 fort. Hauptvergwch. Kleve, in welchem dem Groen Kurfrsten der Besitz der Lnder bettigt wurde. (Jlich und Berg sielen erst 1815 an Preußen.) ^ ^ V Vv ' x ">

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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 94

1871 - Koblenz : Bädeker
94 Die Union und die Liga. Der Jlichsche Erbfolgestreit. . 20. schon in der Weigerung der Lchtern, die von Papst Gregor Xiij vorgenommene Verbesserung des Kalenders (1582) anzunehmen, aussprach. Auf Anrathen des calvinistischen Kurfrsten von der Pfalz ver-banden sich die meisten protestantischen Fürsten und Reichsstdte in einer Union (1608) zur gemeinschaftlichen Verteidigung und zur gemeinsamen Betreibung ihrer Beschwerden. Dieser Union stellten die katholischen Stnde unter Leitung des Herzogs Maximilian von Baiern eine Liga entgegen (1609). So standen sich also die bei-den Linien des Hauses Wittelsbach, die jngere von Baiern und die ltere von Kurpfalz, als Fhrer der beiden Religionsparteien einan-der gegenber. Als Rudolfs ltester Bruder Matthias den Plan entwarf, ihn vom Throne zu verdrngen und die Protestanten durch Aussicht auf Religionsfreiheit fr sich gewann, berlie er diesem Ungarn, Mhren und Oesterreich, und damit er nicht auch Bhmen verliere, bewilligte er durch den Majesttsbrief den drei Stnden der Herren, Ritter und der kniglichen Städte mit ihren Unterthanen vllig freie Religionsbung. Als der Herzog (Johann Wilhelm) von Jlich, Cleve und Berg^) ohne Kinder starb, entstand zwischen den Nachkommen seiner beiden Schwe-stern, dem Kurfrsten Johann Sigmund von Brandenburg und dem Pfalzgrafen (Wolfgang) von Neuburg (nach einer vorbergehenden Eint-gung gegen die brigen Prtendenten), der Jlich'sche Erbfolgestreit 1609, welcher mit einem Vergleiche (zu Xanten 1614) endete, wonach die beiden Prtendenten sich in die Lnder theilten: Cleve, die Grafschaf-ten Mark und Ravensberg kamen an Brandenburg, Jlich und Berg an Pfalz-Neuburg. Diese Theilung ward spter (1666) in einem definitiven Theilungsvertrage zu Cleve besttigt. Nachdem Rudolf seinem Bruder Matthias auch noch Bhmen hatte berlassen mssen und die Kurfrsten schon einen Tag zur Wahl eines rmischen Knigs bestimmt hatten, starb er, und ihm folgte Johann Iii., Herzog zu Cleve und Gras von der Mark, verm. mit Maria, Eroin von Jlich, Berg und Ravensberg. Herzog, t 1592. verm? mit verm mit - ^------------ Joh. Friedrich Heinrich Viii., Joh. Wilhelm, Maria Eleonore, Anna, Ks. v. Sachsen. K. v. England. Herzog, 11609. Gem. Albert Friedr., G. Ph. Ludw., Hzg. v. Preußen. Pflzgr. zu Neuburg. Anna, Wolfgang, Gem. Joh. Sigmund Pfalzgras v. Brandenburg. zu Neuburg.

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 186

1912 - Habelschwerdt : Franke
186 Als Gegenbund grndete Herzog Maximilian von Bayern 1609 1609 die katholische Liga. Die beiden religis-politischen Parteien standen einander zum Kampfe gerstet gegenber. d. Der Streit im Sause Kabsburg. Da Rudolf Ii. ein Gegner der Protestanten war. wurde in den Habsburgischen Lndern die Gegenreformation begnstigt. Es kam deshalb in Siebenbrgen und Ungarn zu Aufstnden. Matthias, der ehrgeizige Bruder des Kaisers, bentzte die Unruhen, um die Herrschaft in den sterreichischen Erblanden an sich., zu reien. Er sttzte sich dabei auf den protestantischen Adel in sterreich und Ungarn. Kaiser Rudolf Il suchte nun wenigstens Bhmen fr sich zu retten. Er bewilligte darum in dem sogenannten Majefttsbriefe 1609 den Anhngern der Augsburger Konfession Religionsfreiheit und verlieh den protestantischen Herren, Rittern und kniglichen Stdten das Recht, Kirchen und Schulen zu errichten. e. Der Slich-Mleoifche Grbsokgeftreit. Im Jahre 1609 starb der kinderlose Herzog Johann Wilhelm von Jlich, Kleve und Berg, dem auch Mark, Ravensberg und Ravenstein gehrten. Auf das meist von Reformierten bewohnte Land erhoben Anspruch der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg (als Schwiegersohn der lteren, schon verstorbenen Schwester des Erblassers) und der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg an der Donau (als Gemahl der jngeren, noch lebenden Schwester des verstorbenen Herzogs). Um andere Bewerber auszuschlieen, vereinigten sich die beiden 1609 Fürsten im Vertrage zu Dortmund, 1609, zur gemeinsamen Besitznahme des Erbes, während Kaiser R n d o l f Ii. durch sterreichische und spanische Truppen von den Niederlanden aus Jlich als erledigtes Reichslehen besetzen lie. Auch Frankreich und Holland mischten sich ein. Da kam es zwischen dem Kurfrsten und dem Pfalzgrafen zu einem Streite. Wolfgang Wilhelm von Neuburg, der Nachfolger seines Vaters Philipp Ludwig, trat zur katholischen Kirche der und erlangte die Hilfe der Liga und der Spanier; Johann Sigismund aber wurde reformiert, um den Beistand der Union und der Niederlnder zu gewinnen. Zum Kriege kam es jedoch nicht, sondern die beiden Gegner einigten sich im Vertrage zu Xanten, 1614 1614, in der Weise, da Brandenburg Kleve, Mark, Ravens-berg und Ravenstein. Pfalz-Neuburg aber Jlich und Berg erhielt. Der endgltige Vergleich erfolgte 1666 zu Kleve. 1612-1619 4. Matthias, 16121619. Da er kinderlos war, sicherte er seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Erbfolge in Aus dem Majesttsbriefe Kaiser Rudolfs Ii. Atzler, Du. u. L. I. Nr. 73.

3. Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit bis 1648 : (Stoff der Unterprima) - S. 182

1912 - Braunschweig : Appelhans
182 3. Der Ilwche Erbfolgestreit 16091614. In dem frheren Herzogtum Niederlothringen hatte sich ein nicht unbedeutendes Herzogtum gebildet: Jlich, Kleve, Berg; dazu die westflischen Grafschaften Mark und Ravensberg. Als 1609 der letzte Herzog kinderlos starb, machten Ansprche: 1. Der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg als Schwiegersohn der lteren Schwester des Erblassers. 2. Der Pfalzgraf Wolfgang von.neuburg als Sohn der jnge-ren Schwester. Der infolge des Eingreifens des Kaisers drohende europische Krieg wurde verhindert durch den Tod Heinrichs Iv. von Frankreich 1610. Neue Streitigkeiten zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg: Wolfgang wurde katholisch i) (Hilfe der Liga). Johann Sigismund wurde reformiert (Hilfe der Union und Hollands). 1614 Teilungsvertrag zu Tanten. Brandenburg: Kleve, Mark, Ravensberg. Pfalz-Neuburg: Jlich, Berg.2) 3. Streitigkeiten im Hause Habsburg.^) Rudolf Ii. 15761612 Zeigte sich der Regierung unfhig. Infolge eines Aufstandes der protestantischen Ungarn mute er seinen Bruder Matthias als König von Ungarn und Gubernator von sterreich und Mhren anerkennen. Rudolf wollte die Bhmen an sich fesseln: 1609 Majesttsbrief Religionsfreiheit fr Bhmen. Matthias wurde trotzdem König von Bhmen und nach Rudolfs Tod Kaiser (16121619). 1) Beispiel von gewaltsamer Katholisierung, 6. Sperl, Die Fahrt nach der alten Urkunde". . Die Wittelsbache-r in der Pfalz teilen hufig ihre ebtete: tturltnte, Zweibrcken, Simmern, Neuburg, Oberpfalz-Sulzbach. Vor der franzsischen Revolution Vereinigung aller Wittelsbachichen Besitzungen: Bayern, Rheinpfalz, Oberpfalz, Jlich-Berg. 2) Diese vorlufige Teilung wurde besttigt durch den Clemschen Erovergleich 1666. 3) Stammtafel der deutschen Habsburger. Ferdinand I. _ Maximilian Ii. 1564-1576 Karl von Steiermark Rudolf Ii. Matthias Ferdinand Ii. 1619-37 1576-1612 1612-19 I Ferdinand Iii. 1637 57 Leopold I. 1658-1705 Joseph I. Karl Vi. 1711-40 1705-11 Maria Theresia. Gem. Franz I. von Lothringen. r i

4. Mittelalter und Neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 139

1902 - München : Oldenbourg
59. Gesteigerte Spannung zwischen den Religionsparteien. 139 5. Mnion und Liga Unter dem Eindruck der jngsten Ereig--nisse vereinigte sich eine Anzahl protestantischer Fürsten und Städte unter der Fhrung des kalvinifchen Kurfrsten Friedrich Iv. von der -Pfalz noch 1608 zur sogenannten Union". Demgegenber schlssen im folgenden Jahre auf Betreiben des Herzogs Maximilian von Bayern die katholischen Fürsten, vorerst mit Ausschlu sterreichs, den Bund der Liga"; auch sie stellten ein ansehnliches Bundesheer auf, an dessen Spitze der bayerische Feldherr Tilly gesetzt wurde. So rsteten sich beide Teile unter der Fhrung der pflzischen und der bayerischen Wittels-bacher zum Krieg, gerade zu einer Zeit, als wegen der Erbfolge in Jlich-Kleve ein neuer Parteistreit entbrannte. 6. I)er Ilicher Erbfolge streit (16091614). Im ^ahre 1609 war der letzte Herzog von Jlich-Berg (nebst Kleve, Mark und Ravensberg) kinderlos gestorben. Erbberechtigt schienen der Pfalzgraf (Philipp Lud-wig) von Neuburg und der Kurfrft (Johann Sigismund) von Branden-brg, welche durch Schwgerschaft nchste Verwandte des verstorbenen Herzogs waren. Diese beiden Fürsten entzweiten sich aber selber unter-einander der die Teilung des Erbes. Daraufhin trat Wolfgang Wil-Helm, der Erbfolger von Pfalz-Neuburg, zur katholischen Religion der und vermhlte sich mit Magdalena, einer Schwester Maximilians von Bayern, um die Hilfe der Liga zu gewinnen. Hingegen nahm Johann Sigismund von Brandenburg den Kalvinismus an, um sich deu Beistand der reformierten Staaten zu sichern; auch Frankreich (Heinrich Iv.) nahm fr ihn Partei. Schon rckten die feindlichen Heere in die strittigen Lnder ein, da kam es im Vertrage von Xanten 1614 zu einer vorlufigen Teilung: Jlich und Berg mit der Hauptstadt Dssel-dorf fielen an Wolfgang Wilhelm von Neuburg, die Neben-lnder an Sigismund von Brandenburg. Eine endgltige Besttigung des Vertrages erfolgte erst 1666. 7. Kaiser Kudoffs Hhnmacht. Nicht nur im Reiche, sondern auch in seinen eigenen Erblanden stand der trumerische Kaiser schwierigen Regierungsfragen tatenlos gegenber. Die von seiner Umgebung betriebene Gegenreformation fhrte zu einer Erhebung des protestantischen und reformierten Adels, der sich zu seinem Schutze mit den Ungarn ver-band. In diesem Streite gelang es Matthias, dem nchstltesten der kaiserlichen Brder, die Regierung der Oberungarn, Mhreu und Oster-reich an sich zu ziehen. Um wenigstens Bhmen fr sich zu retten, be-willigte Rudolf im Majesttsbrief" 1609 smtliche Forderungen der dortigen Protestanten. Inmitten weiterer Bedrngnisse starb der unfhige Kaiser 1612 zu Prag; sein Nachfolger wurde Matthias.

5. Das Römische Reich unter den Kaisern, Deutsche und Preußische Geschichte bis 1740 - S. 107

1913 - Breslau : Hirt
2. Der Dreiigjhrige Krieg. 107 nis anhingen, groe Furcht. Zwischen den Calvinischen und den An-hngern Luthers war eine tiefgehende Spaltung eingetreten, und es wurde bestritten, da jenen berhaupt der Schutz zukomme, den der Augsburgische Religionsfriede den Augsburgischen Konfessionsverwandten zusicherte. Des-halb schlo eine Anzahl von Fürsten und Freien Stdten unter der Fhrung des bedeutendsten Anhngers der Reformierten, Friedrichs Iv. von der Pfalz, ein Schutz- und Trutzbndnis, die Union". Sogleich traten viele katholische Stnde des Reiches mit Maximilian von Bayern zu einem Gegenbndnis, der Liga", zusammen. Der Friede des Reiches wurde durch diese zwei groen Bndnisse sehr bedroht. Viel gefhrlicher noch schien der Jlich-Klevische Erbfolgestreit zu werden. Als der letzte Herzog von Jlich-Kleve-Berg, Graf von Mark und Herr von Ravensberg, 1609 kinderlos starb, erhoben Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg*) Ansprche auf die Erbschaft. Da zwischen beiden Fürsten eine Einigung nicht zustande kam, erklrte der Kaiser, er wolle die Lande bis zur Entscheidung der Rechtsfrage in eigene Verwaltung nehmen; er wurde dabei von den Spaniern untersttzt, die von Jlich und Kleve aus ein bequemes Einfallstor in die Niederlande gehabt htten. Um ihnen zuvorzukommen, besetzten die Niederlande das Herzogtum Kleve und verbndeten sich mit Heinrich Iv. von Frankreich. Da wurde Heinrich ermordet und dadurch dem Kriege, der unmittelbar bevorzustehen schien, noch vorgebeugt. Spter (1614 zu Xanten) kam eine Teilung zustande, nach der Kleve, Mark und Ravensberg an den Kurfrsten von Brandenburg, Jlich und Berg an Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg kamen. Beide Fürsten hatten indessen ihr Bekenntnis ^ gewechselt, Wolfgang Wilhelm war katholisch geworden, Johann Sigis-mund zum calvinischen Bekenntnis bergetreten. Der Krieg. 118. Der Bhmisch-Pflzische Krieg. Protestantische Untertanen des Erzbischoss von Prag und des Abtes von Braunau hatten sich eigen-mchtig Kirchen gebaut, deren eine ans kaiserlichen Befehl spter nieder-gerissen wurde, während die andere geschlossen ward. Die Utraqnisten sahen darin eine Verletzung des Majesttsbriefes und beschwerten sich beim *) Stammbaum: Wilhelm von Kleve Maria Eleonore Anna Johann Wilhelm, + 1609 Gem. Herzog Albrecht Friedrich Gem. Pfalzgraf von Preußen zu Neuburg | | Anna Wolfgang Wilhelm Gem. Johann Sigismund

6. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 156

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. einigten sich die beiden Erben; zugleich schlo die Union ein Bndnis mit Heinrich Iv. von Frankreich, der gern bereit war den lngst 1610. geplanten Kampf gegen das Haus Habsburg zu beginnen. Da wurde dieser ermordet. Union und Liga schlssen einen Waffenstillstand. 1613. 1613 trat eine Entzweiung zwischen Johann Sigismund und Wolfgang Wilhelm ein. Letzterer trat zum Katholizismus der Konfessions- und schlo sich der Liga an, während in derselben Zeit Johann Sigismunds Sigismund sich zum Calvinismus bekannte, zugleich aber als 1614- der erste deutsche Fürst beide protestantische Bekenntnisse dulden zu wollen erklrte. Indessen wurde der Krieg auch jetzt vermieden Teilung der und der Vertrag von Tanten abgeschlossen, der eine vorlufige ct2anben Teilung der Lande verfgte: Jlich und Berg fielen an Wolfgang Wilhelm, Cleve, Mark und Ravensberg an Johann Sigismund. 1666. Die endgiltige Besttigung dieser Teilung erfolgte erst 1666. So fate damals Brandenburg Fu am Rheine, unter demselben Kur-1618. srsten, der Ostpreuen erwarb. Verdrngung 149. Rudolf Ii. und Matthias. Indessen waren neue Wirren Rudolfs ii. |n ken habsburgischen Landen ausgebrochen. Der thatenlose Rudolf Ii. wurde von seinem ehrgeizigen, aber kaum bedeutenderen Bruder 1608. Matthias gentigt ihm die Regierung seiner Lande auer Bhmen Majestls- abzutreten. Den Bhmen mute Rudolf 1609 durch den Majestts -Brief 1609. Religionsfreiheit und die Wahl von Desensoren" zugestehen, die der die Ausfhrung der Bestimmungen des Majesttsbriefs wachen 16u. sollten. Trotzdem fielen 1611 die Bhmen von Rudolf ab, und er Rudolfs Tod mute auch dieses Land an Matthias abtreten. Bei seinem Tode 1612' besa er nur noch den Kaisertitel. Matthias Matthias, der ebenfalls kinderlos war, erreichte es, da sein 1612-1619. $etter Ferdinand von Steiermark von den Bhmen und Ungarn als Nachfolger anerkannt wurde. Wilhelm von Cleve, Jlich, Berg. Maria Eleonore, Anna, Johann Wilhelm. Gem. Albrecht Friedrich Gem. Pfalzgr. v. Neuburg. v. Preußen. | | Wolfgang Wilhelm, Anna, Erbpr. v. Pfalz-Neuburg. Gem. Joh. Sigismund, v. Brandenburg.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 171

1904 - Habelschwerdt : Franke
171 Kaiser Rudolf Ii. suchte nun wenigstens Bhmen fr sich zu retten und bewilligte darum in dem sogenannten Majesttsbriefe 1609 den Anhngern der Angsburger Konfession Religionsfreiheit und das Recht, Kirchen und Schulen zu errichten. Die Auslegung des Majestts-briefes war aber bei Katholiken und Protestanten verschieden. e. Der 3[ich-^fevi|cfie (Brfotgeftrcit. Im Jahre 1609 war mit dem Tode des kinderlosen Herzogs Johann Wilhelm von Jlich, Kleve und Berg, dem auch Mark, Ravensberg und Ravenstein gehrten, eines der wichtigsten Reichsterritorien erledigt worden. Da das Land meist reformierte Bewohner hatte, so war es nicht ohne Bedeutnng, ob ein katholischer oder protestantischer Fürst die Nachfolge erhielt. Es mackten darauf Anspruch der Kurfürst Iohauu Sigismund von Brandenburg (als Schwiegersohn der lteren, schon verstorbenen Schwester des Erblassers) und der Pfalzgras Wolfgang von Neu brg an der Donau (als Sohn der jngeren, noch lebenden Schwester des verstorbenen Herzogs). Um jeden Anspruch eines Dritten auszuschlieen, vereinigten sich die beiden Fürsten im Vertrage zu Dortmund, 1609, zur gemeinsamen Besitznahme des Erbes, während der Kaiser durch sterreichische und spanische Truppen vou den Niederlanden aus Jlich als erledigtes Lehen besetzen lie. Auch Frankreich und Holland mischten sich ein. Da brach zwischen dem Kurfrsten und dem Pfalzgrafen ein Zwist aus. Wolfgang von Neuburg trat jetzt zur katholischen Kirche der und erlangte die Untersttzung der Liga und der Spanier; Johann Sigismund uahm die reformierte Lehre an und erhielt Hilfe von der Union und den Niederlndern. Zum Kriege kam es jedoch nicht, sondern die beiden Gegner einigten sich im Vertrage zu Xanten, 1614, in der Weise, da Brandenburg Kleve, Mark und Ravensberg, Pfalz-Nenbnrg aber Jlich und Berg erhielt. Brandenburg fate dadurch im Westen Deutschlands Fu. Stammtafel des Inlicl/Klevifcl^en Hanfes. Wilhelm, Herzog von Kleve, + 1592. Sybilla, Johann Wilhelm, Maria Eleonore f 1608. Anna f 1632. <^^ter' Hzg- v. Kleve, Gem. Albrecht Ii. Friedrich, Gem. ^ ;'h t 1609._Hzg. von Preußen. Philipp Ludwig, ^Sachsen. Staat 1625. Eleonore t let Gem. Gem. __-_____ Johann Sigismund, Joachim Friedrich, Wolfgang Wilhelm, Kurfürst Kurfürst Pfalzgraf feit 1614. von Brandenburg. von Brandenburg. Aus dem Majesttsbrief Kaiser Rudolfs Ii. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 75.

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 221

1898 - Breslau : Hirt
Die Reformation der Kirche. Der dreiigjhrige Krieg. 221 sich hauptschlich auf sterreichische und spanische Hilfe. Eine Veranlassung zum Kampfe sollte sich bald finden. D. Der Mevesche Erbfolgeftveit. Im Jahre 1609 starb immltch Herzog Johann Wilhelm Von Jlich, Kleve, Berg, Mark, Ravens-berg und Ravenstein ohne Kinder; da sein Vater bei semer Vermhlung mit Ferdinands Tochter vom Kaiser die Vergnstigung erlangt hatte, da seine Lnder beim Erlschen des Mannesstammes auch in weib-licher Linie vererben sollten, mute ihm seine Schwester folgen. Die lteste hatte sich mit dem Herzog Albrecht Ii. Friedrich von Preußen vermhlt, war aber bereits, ohne Shne zu hinterlassen, verstorben; ihre lteste Tochter war die Gemahlin des Kurfrsten Johann Sigismund von Brandenburg, der sofort begann, das Erbe anzutreten. Da trat auch Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. aus einer evangelischen Linie des Hauses Wittelsbach, als Sohn fcer zweiten, noch lebenden Schwester des verstorbenen Herzogs mit Erbansprchen auf, ebenso der Kurfürst von Sachsen, sowie die dritte und vierte Schwester des Herzogs; der Kaiser aber wollte das Land als erffnetes Lehen einziehen und sandte seinen Bruder als Statthalter dorthin. Deshalb einigten sich der Kurfürst und der Pfalzgraf: sie nahmen das Land vorlufig in gemeinsame Verwaltung (1609) und wandten sich um Hilfe gegen den Kaiser und die Liga an die Union, Frankreich, England und Holland. Heinrich Iv. (S. 218) war bereit, die Fhrung der Feinde Habsbnrgs zu bernehmen; er unterhandelte mit England und Holland, rstete und wollte eben zur Armee abgehen, um selber den Oberbefehl am Rhein zu bernehmen; da traf ihn der Dolch des Mrders (1610). Dadurch ward der drohende groe Kampf abermals vertagt; doch ward der kaiserliche Statthalter vertrieben und das Land den beiden evangelischen Bewerbern zurckgegeben. Da entzweiten diese sich. Wolfgang Wilhelm trat, um die Hilfe der Liga zu gewinnen, zur katholischen Kirche der und heiratete Maximilians Schwester. Johann Sigismund aber wandte sich aus innerer berzeugung dem reformierten Bekenntnis zu (1613) und konnte nun um so sicherer auf die Untersttzung der Niederlnder rechnen. Doch zum Kriege zwischen den beiden Neben-buhlern kam es nicht, sondern im Vertrage zu Tanten am Rhein 1614 teilten sie sich das Erbe in der Weise, da Wolfgang Wilhelm Jlich und Berg, Johann Sigismund dagegen Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein (zwischen Nymwegen und Hertogenbosch) erhielt. 2. per bhmische Krieg. a. Ausbruch des Krieges. Inzwischen war Rudolf, erbittert der seinen Bruder Matthias, der ihm zuletzt auch noch Bhmen entrissen hatte, 1612 gestorben. Matthias (1612 1619) wollte es weder mit

9. Die neuere Zeit - S. 22

1882 - Leipzig : Baedeker
22 Rudolf Ii. Der jlich'sche Erbfolgestreit. . 4. unter Leitung des Herzogs Maximilian von Bayern eine Liga ent-gegen (1609) zur Verteidigung der katholischen Konfession und ihrer Glieder, sowie zur Handhabung der Reichstagsabschiede und des Religionsfriedens". So standen die beiden Linien des Hauses Wittelsbach, die jngere von Bayern und die ltere von Knrpsalz, als Fhrer der beiden Religionsparteien einander gegenber. Whrend Rudolf in seiner Hofburg zu Prag sich mit naturwissenschaftlichen Arbeiten beschftigte und die Entscheidung der wichtigsten Angelegen-hetten zuletzt seinen Kammerdienern berlie, erklrten die sterreich!-schen Erzherzge den Bruder des Kaisers, Matthias, zum Haupte der Familie. Dieser gewann die ungarischen Protestanten durch Ge-Whrung der Religionsfreiheit und schlo mit den in Ungarn ein-gefallenen Trken Frieden. Rudolf berlie ihm Ungarn, Mhren, sterreich, und bewilligte, damit er nicht auch Bhmen verliere, durch den Majesttsbrief in Bhmen und Schlesien den Stnden der Herren, der Ritter und den kniglichen Stdten mit ihren Unter-thanen vllig freie Religionsbung. Der jlich'sche Erbfolgestreit im I. 1609. Als der Herzog Johann Wilhelm von Jlich, Kleve und Berg x) ohne Kinder starb (1609), erhoben mehrere deutsche Fürsten Anspruch auf die reiche Erb-> schast, insbesondere die Nachkommen seiner beiden Schwestern, der Kur-frst Johann Sigmund von Brandenburg und der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg an der Donau. Nach einer Einigung des Kur-frsten und des Pfalzgrafen gegen die brigen Bewerber, entzweiten sich die Possideuten", teilten sich aber zuletzt in einem Vergleiche (zu Xanten 1614) in die Lnder: Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein kamen an Brandenburg, Jlich und Berg an Pfalz-Neuburg; letzteres erhielt spter (1649) auch Ravenstein. Dieser Besitzstand wurde dann (1666) in einem Vertrage zu Kleve endgltig besttigt. Johann Iii., Hzg. v. Kleve, Graf v. d. Mark, Herr zu Ravenstein, verm. mit Maria, Erbin von Jlich, Berg und Ravensberg. Wilhelm, Sibylla, Anna, Herzog, f 1592. verm. mit verm. mit I Joh. Friedrich, Heinrich Viii., Kurf. v. Sachsen. K. v. England. Job. Wilhelm, Maria Eleonore, f 1608, Anna, f 1632, Herzog, s 1609. Gem. Albert Friedr., Gem. Ph. Ludw. Hzg. in Preußen._Pslzgr. v. Neuburg. Anna, Eleonore, Magd. Sibylla, Wolfgang Wilh. _ Gem.joh.sig. G.joach.friedr. G.joh. Georgi., seit 1614 Pfalzgraf V.brandenburg. V.brandenburg. Kurf.v.sachsen. v. Neuburg.

10. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 108

1910 - Breslau : Hirt
108 Ii. Das Zeitalter der Religionskriege. Dieser Vorfall erregte bei den kleineren Reichsstnden in Sddeutsch-land, besonders denjenigen, die dem calvinischen (reformierten") Bekenntnis anhingen, groe Furcht. Zwischen den Calvinischen und den An-hngern Luthers war eine tiefgehende Spaltung eingetreten, und es wurde bestritten, da jenen berhaupt der Schutz zukomme, den der Angsbnraische Religionsfriede den Augsburgischen Konfessionsverwandten zusicherte. Des-halb schlo eine Anzahl von Fürsten und Freien Stdten, unter der Fhrung des bedeutendsten Anhngers der Reformierten, Friedrichs Iv von der Pfalz, ein Schutz- und Trntzbuduis, die Union". Sogleich traten viele katholische Stnde des Reiches mit Maximilian von Bayern zu einem Gegenbndnis, der Liga", Zusammen. Der Friede des Reiches wurde durch diese zwei groen Bndnisse sehr bedroht. Viel gefhrlicher noch schien der Jlich-Klevifche Erbfolaestreit zu werden. Als der letzte Herzog von Jlich-Kleve-Berg, Graf von Mark und Herr von Ravensberg, 1609 kinderlos starb, erhoben Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg*) Ansprche auf die Erbschaft. Da zwischen beiden Fürsten eine Einigung nicht zustande kam, erklrte der Kaiser, er wolle die Lande bis zur Entscheidung der Rechtsfrage in eigene Verwaltung nehmen; er wurde dabei von den Spaniern untersttzt, die von Jlich und Kleve aus eiu bequemes Einfallstor in die Niederlande gehabt htten Um ihnen zuvorzukommen, besetzten die Niederlande das Herzogtum Kleve und verbndeten sich mit Heinrich Iv. von Frankreich. Da wurde Heinrich ermordet und dadurch dem Kriege, der unmittelbar bevorzustehen schien noch vorgebeugt. Spter kam eine Teilung zustande, nach der Kleve' Mark und Ravensberg an den Kurfrsten von Brandenburg' Jlich und Berg an Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Nenburg kamen.' ^/Fürsten hatten indessen ihr Bekenntnis gewechselt, Wolfaana Wilhelm war katholisch geworden, Johann Sigismund zum calvinischen Bekenntnis bergetreten. Der Krieg. . 118. Der Bhmisch-Pflzische Krieg. Der Erzbischof von Prag und der bt von Braunau hatten die Evangelischen in der Ausbung ihres Gottes-dienstes gehindert. Darin sahen die Utraquisteu eine Verletzung des Maje-statsbnefes und beschwerten sich darber beim Kaiser Matthias. Als eine sehr *) Wilhelm von Kleve _ ^aria . . Anna ~ Johann Wilhelm f 1609 @etrt. Herzog Albrecht Friedrich Gem. Pfalzgraf von Preußen n Neuburg m rv ,2tnna Wolfgang Wilhelm Gem. Johann Sigismund

11. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 20

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
20 1. Johann Wilhem, Herzog von Jülich, Kleve und Berg f 1609. 2. Maria Eleonore, Gem. Albrecht Friedrich von Preußen. 3. Anna, Gem. Philipp Ludwig, Pfalzgraf v. Neuburg. Anna, Gem. Johann Sigismund v. Brandenburg. Wolfgang Wilhelm, Pfalzgraf v. Neuburg. 2. Der jülich-klevische Erbfolgestreit, 1609—1614. In diesen Streit traten zuerst die Verbündeten beider Parteien thätig ein. Im Jahre 1609 starb der kinderlose Herzog Johann Wilhelm von Jülich (am linken User des Niederrheins), Berg (aus dem rechten User, I. gegenüber, Hauptst. Düsseldorf), Kleve (nördlich davon, aus beiden Ufern des Rheins), welchem auch die westfälische Mark (Hauptst. Hamm und Soest) und Ravensberg (Haupst. Bielefeld) gehörten. Auf die Länder des Herzogs erhoben zwei Fürsten Anspruch: 1. Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg, welcher mit Anna, einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, vermählt war; letzterer war ohne Söhne und war mit der ältesten Schwester des Herzogs von Jülich vermählt. 2. Der Psalzgras Philipp Ludwig von Psalz-Neuburg (in der bayrischen Oberpfalz), welcher mit einer jüngeren Schwester des Herzogs vermählt war. Er beanspruchte das Land für feinen Sohn Wolfgang. Beide Bewerber nahmen das Land als „possedierende Fürsten" gemeinsam in Besitz. Sie vertrugen sich dahin, Wolfgang solle eine Tochter Johann Sigismunds heiraten. Aber bei den Verhandlungen in Düsseldorf kam es zum Streite, da Johann Sigismund nur die Verwaltung, nicht aber den Besitz der jülichscheu Länder abtreten wollte. Dieser Streit hatte eine ganz andere Stellung der Parteien zur Folge. Wolsgaug trat zur katholischen Konsession über und erhielt den Beistand der Liga und der spanischen Niederlande, während Johann Sigismund sich dem reformierten Bekenntnisse zuwandte und den Beistand der Union und Hollands erhielt, das sich 1579 in der Utrechter Union von Spanien losgesagt und nach einem langen Freiheitskriege von der spanischen Herrschaft 1609 freigemacht hatte. Das Land hatte nun durch die Kriegsvölker, welche die streitenden Parteien zu Hilfe riefen, viel zu leiden. Endlich einigten sich Johann Sigismnnd und Wolfgang in einem Vertrage zu kanten (a. Niederrhein), wonach Brandenburg Kleve, Mark und Ravensberg, Pfalz-Neu-burg Jülich und Berg erhielt, 1614. Dieser Vertrag wurde 1666 endgültig bestätigt. 3. Die Unruhen in Böhmen. Der Kaiser Matthias ernannte, da er kinderlos war, seinen Vetter, den Erzherzog Ferdinand aus der

12. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 164

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
164 Fnfte Periode. Von 1517 1648. Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg.1 Da der Kaiser, um sich dieser Lnder zu bemchtigen, Truppen an den Nieder-rhein sandte und bei der Liga und Spanien Unterstzung fand, einigten sich die beiden Fürsten und ergriffen gemeinsam von den streitigen Gebieten Besitz; sie erhielten in den Niederlanden und Heinrich Iy. von Frankreich Bundesgenossen. Den Ausbruch eines europischen Krieges verhinderte nur Heinrichs Iy. Ermordung 1610. Diesen immer schroffer werdenden Gegenstzen stand Rudolf Ii. in seiner Gemtsbldigkeit" ratlos gegenber. Seinem ehrgeizigen, aber wenig bedeutenden Bruder Matthias hatte er die Regierung in Ungarn und sterreich abtreten mssen; um an den Bhmen einen Rckhalt zu haben, gewhrte er ihnen (1609) den sog. Majesttsbrief, der ihnen volle Religionsfreiheit zusicherte; trotzdem aber riefen auch sie (1611) Matthias zum König aus; da starb Rudolf 1612. Matthias vermochte an der sich immer mehr verschrfenden Sachlage nichts zu ndern. Wieder schien der der Jlichschen Frage der Krieg ausbrechen zu sollen, da die possidierenden" Fürsten sich veruneinigten, Wolfgang Wilhelm, um die Untersttzung der Liga zu gewinnen, zur katholischen Religion und Johann Sigismund, um den Beistand Hollands und der deutschen Reformierten zu erlangen, zum Calvinismus bertrat und damit einen hchst bedeutungsvollen Schritt tat: denn er brach so mit dem Grundsatz des Landeskirchentums Cuius regio, eins religio". Aber noch einmal kam zu Xanten 1614 eine Einigung dahin zustande, da die Herzogtmer Jlich und Berg an Pfalz -Neuburg, das Herzogtum Kleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg an Brandenburg kommen sollten. 1.34. b) Oer bhmische Aufstand 1618. Einige zweifellose Yer-letzungen des Majesttsbriefes durch die kaiserliche Regierung 1) Wilhelm d. Reiche v. Jlich-Kleve-Berg Marie Eleonore Anna Johann Wilhelm Gr. Albrecht Friedrich Gr. Philipp Ludwig + 1609 Hz. v. Preußen v. Pfalz-Neuburg I I Anna Wolfgang Wilhelm Gr. Joh. Sigismund

13. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 113

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Deutschland in der Zeit der (Segenreformation. 113 101. Union und Liga. Der klevische Erbstreit. Als 1607 die Reichsstadt Donauwrth wegen Strung eiuer Klosterprozessiondonauwrth gechtet und von Maximilian, der mit der Vollstreckung der Acht be-auftragt war, nicht nur zum Katholizismus zurckgefhrt, fondern auch Bayern einverleibt wurde, entschlo sich 1608 eine Anzahl protestantischer, vorwiegend fdwestdeutfcher Reichsstnde, zu einem Bunde, der Union, zusammenzutreten; die Fhrung hatte Fried-umon und rich Iv. von der Pfalz. Demgegenber trat Maximilian mit einer Reihe geistlicher Stnde zur L i g a zusammen. Und beinahe wre es schon jetzt zu einem Religionskriege, ja zu einem Weltkriege gekommen, und zwar im Anschlu an den klevischen ^^klemsche Erbstreit. 1609 starb kinderlos der letzte Herzog von Kleve, Jlich, Berg, der zugleich Graf von der Mark und von Ravensberg war. Erb-anfprche erhoben einerseits Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg, der mit der Tochter der-lteren Schwester ver-heiratet war, andrerseits der Erbprinz vonpfalz-Neuburg, der Sohn der jngeren Schwester. Als Kaiser Rudolf Miene machte, diese Lande als erledigte Reichslehen einzuziehen, einigten sich die beiden Erben; zugleich schlo die Union ein Bndnis mit Hein-rich Iv. von Frankreich, der gern bereit war, den lngst geplanten Kampf gegen das Haus Habsburg zu beginnen. Da wurde dieser 1610 ermordet. Union und Liga schlssen einen Waffenstillstand. Johann Sigismund und der Pfalz-Neuburger entzweiten sich bald wieder. Johann Sigismund trat damals zum Calvinismus der, er-klrte aber zugleich als der erste deutsche Fürst beide protestantische Bekenntnisse dulden zu wollen. Indessen wurde der Krieg ^ auch jetzt vermieden und ein Bertrag abgeschlossen, der eine Teilung tischen der Lande verfgte: Jlich und Berg fielen an Wolfgang Wilhelm, 2anbe Kleve, Mark und Ravensberg an Johann Sigismund. So fate da-mals Brandenburg Fu am Rheine, unter demselben Kurfrsten, der 1618 Ostpreuen erwarb. Wilhelm von Cleve. Jlich, Berg. Maria Eleonore. Anna. Johann Wilhelm. Gem. Albrecht Friedrich Gem. Pfalzgr. Philipp v. Neuburg. v. Preußen. Wolfgang Wilhelm, Anna, Erbpr. v. Pfalz-Neuburg. Gem. Job. Sigismund v. Brandenburg. Neubauer, Lehrbuch der Geschichte, Ausgabe C fr Oberlyzeen. Ii. 8

14. Geschichte der Neuzeit von 1517 bis 1786 - S. 44

1903 - Leipzig : Teubner
44 Die Neuzeit. siga 1609. 1609 schuf Maximilian von Bayern die katholische Liga, die bald alle greren katholischen Reichsstnde (auer sterreich) umfate und 19000 Mann aufstellte; denn bereits schien infolge des jlich-klevischen Erbfolgestreites ein Religionskrieg auszubrechen. 5. Der jlich-klevische Erbfolgestreit (1609 1666). Als der Herzog von Kleve, Jlich, Berg und Graf von Mark und Ravensberg kinderlos gestorben war, wurden vor allem von Kurfürst Johann Sigis-mund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm, dem Erbprinzen Die Erben, von Pfalz-Neubnrg, Erbansprche erhoben. Kaiser Rudolf lie das Land besetzen und vorlufig verwalten. Dem gegenber einigten sich Kur-brandenburg und Neuburg bis zum Austrage der Sache durch ein Schieds-gericht protestantischer Fürsten zur gemeinsamen Regierung des hinterlassenen Heinrich Iv. Landes. Die Union, die Generalstaaten und Heinrich Iv. von Frankreich standen auf ihrer Seite. Aber dessen Ermordung (1610) verhinderte den Beide Erben Krieg. Im Verlause des Streites zwischen beiden Erben wurde Wolfgang tosenben Wilhelm, um die Hilfe der Liga zu gewinnen, katholisch, während der Kurfürst die reformierte Lehre annahm, da er sich dadurch den Beistand Hollands zu sichern hoffte. Bertrag von Aber der Krieg wurde durch den Vertrag von Xanten (1614) verxanten hindert. Kleve, Mark und Ravensberg kamen an Johann Sigismund, Jlich und Berg an Wolfgang Wilhelm. Matthias. 6. Matthias (16121619). Kaiser Rudolfs Ii. ehrgeiziger Bruder machte sich die Erbitterung zu nutze, die sich allenthalben wegen der feindseligen Behandlung der Evangelischen zeigte. Er entri ihm fter-reich, Mhren und Ungarn. Um wenigstens Bhmen zu behaupten, Der bhmische mute sich der Kaiser zum Erla des Majesttsbriefes"^) (1609) al?6ofrtef verstehen, der den Anhngern der bhmischen Konfession" Gewissens-freiheit gewhrleistete und den Herren, Rittern und Bewohnern der kniglichen Städte das Recht zusprach, Geistliche anzustellen und den Matthias reit Gottesdienst nach ihrem Bekenntnis abzuhalten. Zuletzt nahm Matthias an sich, sewem kaiserlichen Bruder auch noch Bhmen. Als Rudolf im Jahre 1612 starb, folgte er ihm in der Kaiserwrde. Da er keine Kinder Ferdinand, besa, suchte er seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nach-folge in allen seinen Landen sowie im Reiche zu verschaffen. Wirklich erreichte er, da er in Ungarn gekrnt und in Bhmen zum König angenommen wurde" (1617). 9. Zustnde Deutschlands im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation^) 1. Auflsung der Reichsgewalt. War unter Karl V. noch als Zeichen der Reichseinheit die Carolina oder peinliche Gerichtsordnung", das erste 1) Der Majesttsbrief bei Schilling S. 104. (Markus schildert Gustav Freytag im 4. Bande der Ahnen

15. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 220

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
220 groen Geldmittel zur Verfgung stellten. Es bedurfte nur noch eines Anstoes, um den Krieg zu entznden. Die Erledigung der jlich-clevischen Erbschaft schien das Zeichen zum Angriff geben zu sollen. d) Der jlich-clevische Erbfolgestreit. Im Jahre 1609 starb der letzte Herzog Johann Wilhelm von Jlich und Cleve, dem auerdem noch das Herzogtum Berg, die Grafschaften Mark und Ravensberg gehrt hatten. Unter den vielen Bewerbern um die reiche Erbschaft standen in erster Linie der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg als Schwiegersohn der lteren verstorbenen Schwester und der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg als Sohn einer jngeren, lebenden Schwester Johann Wilhelms. Da der Kaiser das Erbe fr fein Haus zu ge-Winnen trachtete, einigten sich die Fürsten von Brandenburg und Pfalz-Neu-brg im Dortmunder Vertrage von 1609 zu gemeinschaftlicher Regierung der jlich-clevischen Lande. Als daraus der Kaiser im Einverstndnis mit der Liga spanische Truppen in die Erblnder schickte, rsteten sowohl der Kurfürst wie der Pfalzgras zum Kriege. Sie fanden Beistand bei der Union, Frankreich und den Niederlanden und trieben zunchst mit Hlse der Niederlnder die Kaiserlichen zum Lande hinaus. Schon rstete man auf beiden Seiten zum Kriege, da wurde Heinrich Iv. von Frankreich ermordet (1610), und Union und Liga verstndigten sich der gleichzeitige Abrstung. Bald darauf ver-feindeten sich der Kurfürst Johann Sigismund und der Pfalzgraf Wolf-gang Wilhelm der Erbschaft wegen, und jener trat, um die Hlfe der Liga zu gewinnen, zur katholischen Kirche der; Johann Sigismund wurde calvinistisch und erhielt dadurch den Beistand der Union und der Nieder-lnder. Noch einmal rckten Niederlnder und Spanier tmter ihrem Fhrer Spinola in die rheinischen Lnder. Da aber die streitenden Fürsten zu der Einsicht kamen, da die Lnder unter dem Druck der fremden Kriegs-Vlker zu Grunde gehen muten, einigten sie sich in dem Teilungs-Vertrag von Tanten (1614) dahin, da Brandenburg Cleve, Mark und Ravensberg, Pfalz-Neuburg Jlich und Berg erhielt. e) Die Bhmen und der Majesttsbrief.* Whrend dieser Vorgnge war groe Verwirrung in den kaiserlichen Erbstaaten eingerissen. Als die Klagen der Kaiser Rudolfs Unfhigkeit immer lauter wurden, erwhlten die Erzherzge statt des Kaisers dessen ltesten Bruder Matthias zum Oberhaupte des Hauses Habsburg, der als solches auch von sterreich, Mhren und Ungarn anerkannt wurde, nachdem er den protestantischen Untertanen freie Religionsbung versprochen hatte. Rudolf mute sich fgen, und es blieb ihm nur noch Bhmen. Als auch hier die utraquistische Bevlkerung unruhig wurde, gewhrte der Kaiser in dem sogenannten

16. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 214

1912 - Breslau : Hirt
214 Der Dreiigjhrige Krieg, 115. 116. schaften Mark und Ravensberg in Westfalen gehrten. Ihre Bevlkerung war protestantisch, der Herzog katholisch. Als im Jahre 1609 der letzte, geisteskranke Herzog starb, traten zwei Fürsten, beide prote-stantisch, mit Ansprchen auf die Erbschaft auf, Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg.^ Whrend diese beiden Erben gemeinsam Besitz von den Lndern ergriffen und sich zur Verteidigung ihrer Rechte miteinander verbanden, beauftragte der Kaiser einen Erzherzog, an der Spitze habsbnrgischer Truppen die Herzogtmer in Beschlag zu nehmen. Da die Niederlande nicht dulden konnten, da die wichtigen Rheinbergnge im Clevischen, z. B. Wesel, durch kaiserliche Truppen besetzt wurden, schlssen sie mit Frankreich ein Bndnis, und die Union trat ihnen bei. Durch Heinrichs Iv. Ermordung (vgl. 111) wurde die drohende Kriegsgefahr beseitigt. Andrerseits ent-zweiten sich die beiden Haupterben. Whrend Wolfgang Wilhelm katho-lisch wurde, um bei der Liga Untersttzung zu finden, suchte sich der Kur-frst von Brandenburg durch bertritt zum Calvinismus den Beistand der Union zu sichern. Schlielich vereinbarten beide im Vertrage zu Tanten (1614) eine Teilung der Erbschaft; Cleve, Mark und Ravensberg kamen an Johann Sigismund, Jlich und Berg an Wolfgang Wilhelm. Der Der Verlauf des Jlich-Clevischen Erbfolgestreites zeigte, da jede ernste Aumand Gefhrdung des Friedens im Reiche das Ausland (Spanien, Frankreich und ("eis" die Niederlande) einzugreifen veranlassen wrde, da also aus jedem deutschen ein europischer Krieg werden wrde. 116. Der Bhmisch-pflzische Krieg (16181624). Die Stellung der bhmischen Protestanten hatte in dem Majesttsbriefe, den ihnen Rudolf Ii. 1609 erteilt hatte, ihre gesetzliche Grundlage; es war den Stnden freie Religionsbung zugesichert worden. Die Schlieung der protestantischen Kirche zu Braunau und die Niederlegung einer zweiten zu Klostergrab (bei Teplitz) mute daher den Protestanten als eine Verletzung ihrer Vorrechte erscheinen. Da sie auf die Beschwerden, die sie durch Ver-mittluug der Statthalterschaft in Prag an den Kaiser richteten, einen ungndigen Bescheid erhielten, gebrauchten die bhmischen Edellente unter Fhrung des Grafen Matthias Thnrn Gewalt. Sie begaben sich auf das Prager Schlo und verlangten von den kaiserlichen Statthaltern unter Drohungen Auskunft darber, wer von ihnen so ungnstig der sie au den Kaiser berichtet habe. Als ihnen die Auskunft verweigert wurde, drngten sie die beiden ihnen Verdchtigen, Martinitz und Slavata, gegen Ivilhelm v. Lleve Maria (Eleonore Gem. Hzg. Albrecht Friedrich v. Preußen Anna Johann Ivilhelm f 1609 Gem. psalzgraf zu Neuburg Anna Gem. Johann Sigismund Wolfgang Wilhelm

17. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 104

1910 - Breslau : Hirt
104 Ii. Das Zeitalter der Religionskriege. fhrte sie aus, verwandelte die Stadt in eine bayrische Landstadt und stellte den katholischen Gottesdienst wieder her. Dieser Vorfall erregte bei den kleineren Reichsstnden in Sddeutsch-laud, besonders denjenigen, die dem calvinischen (reformierten") Bekenntnis anhingen, groe Furcht. Zwischen den Calvinischen und den An-hngern Luthers war eine tiefgehende Spaltung eingetreten, und es wurde bestritten, da jenen berhaupt der Schutz zukomme, den der Augsburgische Rekgionsfriede den Augsburgischen Konfessionsverwandten zusicherte. Des-halb schlo eine Anzahl von Fürsten und Freien Stdten unter der Fhrung des bedeutendsten Anhngers der Reformierten, Friedrichs Iv. von der Pfalz, 1608 ein Schutz- und Trutzbndnis, die Union". Sogleich traten viele katholische Stnde des Reiches mit Maximilian von ^ayern zu einem Gegenbndnis, der Liga", zusammen. Der Friede des Reiches wurde durch diese zwei groen Bndnisse bedroht. Viel gefhrlicher noch schien der Jlich-Klevische Erbfolgestreit zu werden. Als Johann Wilhelm, der letzte Herzog von Jlich-Kleve-Berg, Graf von Mark und Herr von Ravensberg, 1609 kinderlos starb, erhoben Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg*) Ansprche auf die Erbschaft. Da zwischen beiden Fürsten eine Einigung nicht zustande kam, erklrte der Kaiser, er wolle bte Lande bis zur Entscheidung der Rechtsfrage in eigene Verwaltung nehmen; er wurde dabei von den Spaniern untersttzt, die von Jlich und Kleve aus ein bequemes Einfallstor in die Niederlande gehabt htten. Um ihnen zuvorzukommen, besetzten die Niederlande das Herzogtum Kleve und verbndeten sich mit Heinrich Iv. von Frankreich. Da wurde Heinrich 1610 ermordet und dadurch dem Kriege, der unmittelbar bevorzustehen schien, noch vorgebeugt. Spter kam eine Teilung zustande, nach der Kleve, Mark und Ravensberg an den Kurfrsten von Branden-brg, Jlich und Berg an Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg kamen. Beide Fürsten hatten indessen ihr Bekenntnis gewechselt, Wolfgang Wilhelm war katholisch geworden, Johann Sigismund zum calvinischen Bekenntnis bergetreten. Der Krieg. 119. Der Bhmisch-Pflzische Krieg. Der Erzbischof von Prag und der Abt von Braunau hatten die Evangelischen in der Ausbung ihres Gottes- *) Wilhelm von Aleve __l_ Maria (Eleonore Anna Johann Wilhelm, f *609 cm. Herzog Albrecht Friedrich Gem.pfalzgraf Philipp von Preußen Ludwig zu Neuburg ' I I Anna Wolfgang Wilhelm Gem. Johann Sigismund

18. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 17

1909 - Habelschwerdt : Franke
17 Johann Sigismund, 1608—1619. i608-1619 1. Der Jülich-Klevifche Erbfolgestreit und der Übertritt Johann Sigismunds zur reformierten Kirche. Die Gemahlin Johann Sigismunds war eine Tochter des Herzogs von Preußen, der mit Maria Eleonore, der ältesten Schwester und Erbin des kinderlosen Herzogs Johann Wilhelm von Jülich, Kleve, Berg, Mark und Ravensberg, vermählt war. Als im Jahre 1609 Herzog Johann Wilhelm starb, erhob Kurfürst Johann Sigismund als Schwiegersohn der inzwischen verstorbenen Erbin Ansprüche auf jene Gebiete. Die Erbschaft wurde ihm aber von dem Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Nenbnrg (an der Donau), dem Sohne der noch lebenden jüngeren Schwester des verstorbenen Herzogs, streitig gemacht. Da auch Kaiser Rudolf Ii. die Erbschaft an sein Haus zu bringen suchte, vereinbarte der Kurfürst mit dem Pfalzgrafen 1609 zu Dort münd die gemeinsame Verwaltung der Länder. Zur weiteren Befestigung des Bündnisses sollte sich Wolfgang Wilhelm mit der ältesten Tochter des Kurfürsten vermählen. Bei der Festsetzung der Mitgift kam es aber zu einem Streit, infolgedessen der Pfalzgraf alle Verhandlungen abbrach. Er trat hierauf zur katholischen Kirche über und erlangte dadurch die Unterstützung der Liga (I, S. 89). Johann Sigismund nahm dagegen die reformierte Lehre an und erhielt Hilfe von der Union und von den Niederländern. Der drohende Krieg wurde aber vermieden; denn die beiden Gegner einigten sich 1614 im Vertrage zu Tanten in 1614 der Weise, daß Johann Sigismund Kleve, Mark und Ravensberg, Wolfgang Wilhelm Jülich und Berg erhielt. 2. Die Erwerbung Preußens, 1618. Johann Sigismund hatte bald nach seinem Regierungsantritt vom polnischen Könige mit vielen Opfern die Mitbelehnung über Preußen erworben. Als im Jahre 1618 Herzog Albrecht Friedrich von Preußen, der Schwiegervater des Kurfürsten, starb, nahm Johann Sigismund Preußen in Besitz und vergrößerte dadurch sein Machtgebiet um 657 Quadratmeilen. 1618 Preußen blieb allerdings noch von Polen lehnsabhängig; doch wurde Stammtafel zum Jüttch-Ktevischerr Krbfol'gestreit. Wilhelm, Herzog von Kleve, + 1592. Johann Wilhelm, Maria Eleonore t 1608. Anna t 1632. Hzg. v. Kleve, Gem. Albrecht Ii. Friedrich, Gem. Philipp Ludwig, t 1609. Hzg. von Preußen. Pfalzgraf v. Neuburg. Anna + 1625. Eleonore + 1607?^ Wolfgang Wilhelm? Gem. Johann Sigismund, Gem. Joachim Friedrich, seit 1614 Pfalzgraf. Kurf. v. Brandenburg. Kurf. v. Brandenburg. Atzler, Geschichte für Präparandenanstalte«. Il 2

19. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte der Neuzeit bis 1740 - S. 34

1913 - Paderborn : Schöningh
34 Erwerbungen, die der Kurfürst Johann Sigismund (1608 bis 1619) machte, waren: 1. Das rheinische Herzogtum Cleve und die westflischen Grafschaften Mark und Ravensberg. 2. Das Herzogtum Preußen. Im Jahre 1609 starb der kinderlose Herzog Johann Wilhelm, dem die rheinischen Herzogtmer Jlich, Cleve und Berg sowie die westflischen Garfschaften Mark und Ravensberg gehrten. Den meisten Anspruch auf die Erbschaft hatten zwei weiblicherseits verwandte Fürsten, der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg und der Pfalzgraf von Neuburg. Da der Kaiser Rudolf ihr Anrecht nicht anerkannte, einigten sich beide Erben und wandten sich an die Union und Frankreich um Hilfe. Da die Liga auf Seite des Kaisers trat, drohte ein allgemeiner Krieg. Doch durch die Ermordung des franzsischen' Knigs Heinrich Iv. wurde diese Kriegsgefahr wieder beseitigt. Whrend nun den beiden Fürsten ihre Erb-' schaft nicht mehr bestritten wurde, konnten sie sich der die Teilung erst nach lngeren Streitigkeiten einigen. Durch den Vertrag von Xanten (am Niederrhein, 1614) erhielt der brandenburgische Kurfürst Cleve, Mark und Ravensberg, während Jlich und Berg an Pfalz-Neuburg fielen. Das Deutschordensland hatte der Hohenzoller Albrecht (1525, s. S. 18) in ein weltliches Herzogtum verwandelt. Sein Sohn und Nachfolger Albrecht Friedrich verfiel in eine un-heilbare Geisteskrankheit. Daher bernahmen die nchstver-wandten Krfrsten von Brandenburg fr ihn die Regentschaft und sicherten sich durch die Verheiratung Johann Sigis-munds mit der ltesten Tochter des Herzogs, der keinen Sohn hatte, die Erbschaft. Bei dem Tode Albrecht Friedrichs ging so das Herzogtum Preußen an Brandenburg der Wilhelm, Herzog von Jlich, Cleve und Berg. ^Johann Wtielm, Maria Eleonore, Anna, Herzog + 1609. Gem. Albrecht Friedrich. Gem. Philipp Ludwig. Herzog v. Preußen. Pfalzgraf v. Neu brg, Anna, Wolfgang Wilhelm, Gem. Johann Sigismund, Pfalzgraf. Kurfürst von Brandenburg.

20. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 135

1912 - Leipzig : Hirt
Deutschland zur Zeit der Gegenreformation. 135 satz der religisen Duldsamkeit aufzustellen, der zur Einigung der deutschen Lnder unter dem Zepter der Hohenzollern wesentlich beigetragen hat. Auch die Gemahlin des Kurfrsten, Anna, die Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, blieb eine eifrige Lutheranerin. J lich scher Erbfolgestreit. Der Herzog der vereinigten Lnder Jlich, Kleve, Berg, Mark und Ravensberg starb 1609 kinderlos. Unter 1609. den vielen Bewerbern hatten die nchsten verwandtschaftlichen Ansprche Johann Sigismund durch seine Gemahlin und der ebenfalls lutherische Pfalzgraf von Neuburg an der Donau. Als das Haus Habsburg, unter-sttzt von der Liga, seine Hand auf die Erbschaft legen wollte, einigten sich jene beiden Bewerber im Vertrage von Dortmund auf eine gemeinsame Ver-waltung und besetzten die Lnder, im Verein mit der Union und mit Frankreich fest entschlossen, eine Vergrerung der Habsburgischen Macht nicht zu dulden. Schon kam es in dem strittigen Lande zwischen den Truppen der Union und des Kaisers zu Gefechten, schon stand das franzsische Heer zum Abmarsch bereit, da erlag Heinrich Iv. dem Dolch eines Mrders, 1610. wodurch der allgemeine Zusammensto noch einmal hinausgeschoben wurde. Nun entzweiten sich die beiden besitzenden Fürsten. Der Pfalzgraf von Neuburg, der eine Schwester Maximilians von Bayern heiratete und zur katholischen Kirche bertrat, gewann die Hilfe der Liga und griff zu den Waffen. Unter Vermittlung Englands und Frankreichs kam aber 1614 1614. der Teilungsvertrag von Xanten zustande: Pfalz-Nenburg bekam Jlich und Berg, Brandenburg Kleve, Mark und Ravensberg. Nach dem Tode des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen siel 1618. dieses Land 1618 an Brandenburg. Die ersten hohenzollernschen Kurfrsten. Friedrich I., 141540, verm. mit Elisabeth von Bayern. Friedrich Ii., der Eiserne, 144070. Albrecht Achilles, 147086. Johann Cicero, 148699. Friedrich, Markgraf von Ansbach-Bayreuth. Joachiml.nestor, | Albrecht, Erzbischof or(r I .., _ . _ 1499-1535, verm. mit von Mainz. Albrecht Hochmeister des Deutschen Ordens Elisabeth v.dnemark. wt l52o Herzog von Preußen, t 1o68. Joachim Ii. Hektar, 153571. . I Albrecht Friedrich, Hzg. v. Preußen, f 1618, ^ohann Georg, 157198. verm. mit Maria Eleonore, Erbin von ^ . .! Jlich-Kleve. Joachim Friedrich, 15981608. Johann Sigismund, 160819, verm. mit Anna. Eleonore, 2. Gemahlin Joachim Friedrichs. Georg Wilhelm, 1619-40. Maria Eleonore, verm. mit Gustav Adolf von Schweden.