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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 27

1878 - Mainz : Kunze
— 27 — in der Arginusenschlacht vor dem erbitterten Volke zu vertheidigen wagte, wie er auch das Treiben der Dreißig scharf mißbilligte. Trotz seiner Unbescholtenheit traf ihn im Jahr 399 die schwere Anklage: er glaube nicht an die vaterländischen Götter, führe neue Gottheiten ein und verderbe die Jugend. Wie leicht es auch war alle diese Vorwürfe zu entkräften, so ließ der Haß des Volkes sich doch nicht beschwichtigen, das ihm nicht verzeihen konnte, daß er sich keinem Autoritätsglauben beugte, daß er die Wahl der Beamten durchs Loos für verwerflich erklärte, und endlich daß Alkibiades und Kritias seine Schüler gewesen waren. War er doch schon früher durch Aristophanes Gegenstand des Spottes der Komödie geworden, wobei freilich die laxen Ansichten der Sophisten über Recht und Unrecht ihm unverdientermaßen zugeschrieben wurden, vielleicht nur deshalb, weil er unter allen Philosophen der populärste war. Dennoch wäre er der Verurteilung entgangen, wenn er das Mitleid seiner Richter angerufen hätte; aber er hielt sich für zu gut, um seine Grundsätze zu widerrufen. Ins Gefängnis geworfen weigerte er sich zu fliehen, weil er den Gesetzen der Vaterstadt, auch wenn sie zu seinem Verderben angewandt würden, nicht ungehorsam werden wollte. So trank er, ein mehr als siebzigjähriger Greis, den Schierlingsbecher im frohen Vorgefühl eines bessern Lebens nach dem Tode. § 17. Thebens Hegemonie. Bei einem Zuge der Spartaner gegen Olynth, welches seine Bundesgenossenschaft nicht auflösen wollte, besetzte ihr Anführer Phöbidas die Burg von Theben, die Kadmeia, und verschaffte den thebanifchen Aristokraten die Herrschaft in ihrer Stadt (382). Aber nur drei Jahre genossen diese die Früchte ihres Verraths, denn die vertriebenen oder geflüchteten Häupter der Volkspartei, an ihrer Spitze Pelopidas, die in Athen freundliche Aufnahme gefunden hatten,nöthigten sie durch Ueberrumpelung zur Niederlegung der angemaßten Würden und die Spartaner zum Abzug. In dem nun entstehenden Kriege kämpften zuerst die Athener als Bundesgenossen der Thebaner und erreichten durch den See-

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1. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 10

1877 - Nürnberg : Korn
— 10 — T6nophon, Aristoteles (Philosophen), Hippokrates <Arzt), Herodot (Geschichtschreiber), Demosthenes (Redner) rc. Kein Volk der Erde hat in den Künsten und Wissenschaften so Großes geleistet, wie die Griechen. Und diese waren doch nur ein kleines Volk und hatten leider nur kurze Zeit Ruhe vor Kriegen. 2. Unter Perikles begann der große Kampf zwischen Athen und Sparta um die Oberherrschaft in Griechenland. Zu den Athenern halfen die Inselbewohner, zu Sparta stand der Peloponnes, und darnach hieß der Krieg derpe-loponnesische (431—404). Athen wurde so von Flüchtlingen angefüllt, daß die Pest ausbrach, an welcher auch Perikles starb. Sein Neffe Alcibiades, ein Mann von außerordentlichen Gaben, aber von muthwillig leichtsinnigem Charakter, gewann großen Einfluß in Athen und betrieb den Krieg aufs eifrigste. Als er sich aber mit den Athenern entzweite, half er zu den Spartanern, die er jedoch bald wieder verließ, um die Athener zu unterstützen, die er endlich zu den Persern floh und von diesen getödtet wurde. Die Spartaner eroberten (404) Athen, und die Herrlichkeit der berühmten Stadt war dahin. Zu jener Zeit lebte Sokrates, der anspruchslose, tugendhafte und unermüdliche Lehrer, den die Priester zu Delphi für den weisesten der Menschen erklärten. Er zog sich durch seinen Freimnth den Haß vieler Athener zu, so daß sie ihn anklagten, er lehre fremde Götter und verderbe dadurch die Jugend. Die Richter vernrtheilten wirklich den greisen Sokrates, und dieser trank ruhig den Giftbecher (400 v. Chr.). 3. Seit dem Sturze Athens kannte der Uebermuth der Spartaner keine Grenzen mehr. Mitten im Frieden überfielen sie Theben, wo innere Zwietracht bestand, und errichteten daselbst eine Tyrannenherrschaft, wie früher zu Athen. Es erhoben sich aber Pelopidas und Epami-nondas und schlugen die Spartaner (371). Seitdem hatte

2. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 19

1892 - Altenburg : Pierer
19 \ gegen Syrakus war vllig . miglckt. Sie sehnten sich deshalb nach seiner Rckkehr, und die athenische Flotte whlte ihn zum Anfhrer. Er fhrte sie von einem Siege zum andern, und nun ernannte ihn auch die Volksversammlung in Athen zum Feldherrn und widerrief seine Verbannung. 26. Ende des Alkibiades. Unter lautem Jubel des Volkes kehrte Alkibiades nach Athen zurck; bald sollte er jedoch erfahren, wie wankelmtig die Gunst der Menge sei. In seiner Abwesenheit verlor sein Unterfeldherr eine Schlacht; da ma man ihm die Schuld bei und setzte ihn ab. Er ging freiwillig in die Verbannung, zuerst nach Thrazien, dann nach Klein-asten zu dem persischen Statthalter Pharnabzus. Er wollte von da an den Hof des Knigs von Persien gehen, um diesen zu bewegen, da er den Athenern beistnde; aber die Spartaner bewogen den Pharnabazns, ihn durch Meuchelmrder tten zu lassen. In demselben Jahre (404) erlag auch Athen. Die404 athenische Flotte war von den Spartanern gnzlich geschlagen worden, und das spartanische Heer war dann vor Athen gezogen und hatte die Stadt belagert. Durch Hunger wurden die Athener gezwungen, sich den Spartanern zu ergeben, und diese zwangen sie nun, ihre Mauern einzureien und setzten dreiig Tyrannen in Athen ein. Zwar wurden diese schon nach wenigen Jahren vertrieben, aber Athen konnte doch nie seine alte Macht wiedererlangen. Epaminondas. 27. Thebens Befreiung. Die Spartaner begannen jetzt, stolz auf den errungenen Sieg, den sie doch mehr dem Mi-geschick Athens, als ihrer eigenen Tchtigkeit zu danken hatten, ber-mtig zu werden und die kleineren Staaten in Griechenland zu bedrcken. So berfiel 382 im Vorbeimarsch auf einem Zuge nach 382 Thrazien der spartanische Feldherr Phbidas hinterlistig die Stadt Theben und setzte sich auf der Kadme'a, der alten Burg von Theben, fest. Die Spartaner straften ihn zwar zum Schein; aber sie lieen die Stadt nicht frei, sondern schalteten darin als Herren und vertrieben die patriotisch Gesinnten unter den Brgern. Da thaten sich aber diese unter Fhrung des edlen Pelopidas in Athen zu einer Verschwrung zusammen: sie kamen heimlich nach Theben zurck, berfielen bei einem Gelage, als Fltenspielerinnen verkleidet, die Gewalthaber und befreiten so 378 ihre Vaterstadt von 378 der Knechtschaft. Den zur Rache mit einem Heere anrckenden Spartanern aber traten sie unter Fhrung des Epaminondas entgegen. 28. Epaminondas und Pelopidas. Den Ruhm, welchen Theben in dieser Zeit erwarb, verdankt es vor allem dem hochherzigen Freundespaar Epaminondas und Pelopidas. Jener, vornehm, aber arm, war in allen Knsten des Krieges und Friedens wohlgebt, zugleich geschickter Musiker und Tnzer, gelehrter Philosoph und einsichtiger Feldherr. ueren Prunk verschmhte er; 2*

3. Das Altertum - S. 79

1912 - Leipzig : Hirt
Sokrates. Thebens Erhebung. 79 als bisher nahekommen wollte, ward er als Siebzigjhriger im Jahre 399 angeklagt, er verachte die Götter und verderbe die Jugend. Sokrates widerlegte seine Anklger und wies nach, da er fr sein Wirken nicht Strafe, sondern Dank verdiene; aber die Richter sprachen das Schuldig der ihn aus. Da er es verschmhte, nach griechischer Sitte das Mitleid der Nichter anzuflehen und um geringere Strafe zu bitten, so wurde er zum Tode verurteilt. Im Gefngnis wies er alle Versuche, ihn zur Flucht zu bewegen, mit den Worten zurck, da man den Gesetzen des Staates unter allen Umstnden gehorchen msse. Die letzten Tage unterhielt er sich mit ^n3en= seinen Schlern der die Unsterblichkeit; nachdem er von ihnen, von seiner Gattin Xanthippe und seinen Kindern Abschied genommen hatte, trank 399 er mit vollkommener Ruhe den Giftbecher. v. Chr. 3. Thebens Erhebung. 1. Spartas Vorherrschaft. Mit Unwillen hatte frher mancher kleine griechische Staat die Oberhoheit Athens ertragen; die Vorherrschaft der rohen, gewaltttigen Spartaner wurde bald als noch drckender empfunden. Um sich rechtzeitig die Freundschaft der Perser zu sichern, gab Sparta die Westkste Kleinasiens dem Nationalfeinde wieder preis: die dortigen griechischen Städte kamen wieder unter persische Herrschaft. In Griechenland schalteten die Spartaner nach ihrer Willkr. So besetzten sie mitten im Frieden Kadmea, die Bnrg Thebens, um in Botien die Aristokraten zur Herr-schaft zu bringen. 2. Pelopidas und Epaminondas. Pelopidas, der mit andern Thebanern nach Athen hatte flchten mffen, kehrte mit ihnen, als Bauer verkleidet, zurck und ttete die spartanischen Machthaber bei einem Gastmahl. Im Kriege, der nun zwischen Theben und Sparta ausbrach, zeichnete sich besonders Epaminondas aus. Er war von uneigenntziger Vaterlandsliebe, treu und wahrhaftig, befa also Eigenschaften, die man bei den meisten Griechen vergebens suchte. Seine bedeutende Feldherrngabe zeigte sich, als die Spartaner mit einem Heer in Botien einfielen. Bei Leuktra siegten die Thebaner durch die Kriegskunst des Epaminondas und durch die Tapferkeit der heiligen Schar" des Pelopidas, 371. Damit war Spartas Vor- 371 Herrschaft gebrochen, und Theben wurde fr kurze Zeit der mchtigstev. Chr. Staat. Epaminondas rckte der den Isthmus in den Peloponnes ein und brachte hier die Landschaften, die so lange auf Spartas Seite gefochten hatten, zum Abfall. Zum erstenmal sah sich die mauerlose Stadt von einem feindlichen Heere bedroht. In der Entscheidungsschlacht bei Mantinea, 362 362, wurden zwar die Spartaner besiegt, aber Epaminondas fiel. v. Chr. Damit war Thebens kurze Glanzzeit wieder zu Ende. Nachdem mit Spartas Niederlage der Peloponnesische Bund sich aufgelst hatte, bestand Griechenland nur noch aus einer Reihe kleiner, machtloser Einzelstaaten. Durch die endlosen Kriege waren viele Landschaften

4. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 57

1897 - Leipzig : Baedeker
0/ --------- Deshalb sagte der König Agefilaus: „Laßt heute das Gesetz schlafen, morgen aber in aller Strenge wieder erwachen." Die Flüchtlinge wurden begnadigt. Durch diesen herrlichen Sieg gewann Theben einen großen Ein-flnß in ganz Griechenland. 8. Schlacht bei Mantinea (362). Die folgenden Jahre verflossen unter wechselvollen Kämpfen; die Macht Thebens erstarkte mehr und mehr, so daß es in Hellas die Oberherrschaft besaß. Endlich suchte der kühne Epaminondas die Spartaner in ihrem eigenen Lande auf. Er siel in den Peloponnes ein, nahm eine Stadt nach der anderen und rief die von den Spartanern unterdrückten Messenier zum Freiheitskampfe auf. Freudig erhob sich das unglückliche Volk auf seinen Ruf. In dieser Not wandten sich die Spartaner sogar an ihre alten Feinde, die Athener, um Hilfe, und diese verbanden sich aus Neid über das große Glück Thebens wirklich mit Sparta. Epaminondas verzagte nicht, sondern unternahm ein höchst kühnes Wagestück. Erzog aus Sparta selbst los, das noch nie einen Feind vor seinen Thoren gesehen hatte, lind beinahe hätte er es erobert. Schon war er bis aus den Marktplatz vorgedrungen; da mußte er endlich der verzweifelten Gegenwehr weichen. Er zog sich bis in die Mitte des Peloponnes zurück. Bei der Stadt Mantinea in Arkadien machte er Halt. Hier kam es 362 zu einer höchst blutigen Schlacht. Die Spartaner fochten wie Verzweifelte, mußten aber schließlich dem Ungestüm der Thebaner wieder weichen; den Seinen voran trug Epaminondas Tod und Verderben in die Reihen der Feinde. Da traf ihn plötzlich ein feindlicher Wurfspieß in die Brust, und er sank zu Boden. Bestürzt hielten die Thebaner ein und verfolgten ihren Sieg nicht weiter. Mit banger Sorge standen sie um das Lager des Feldherrn. Als einige Freunde klagten, daß er dem Staate keinen Sohn hinterlasse, erwiderte er: „Ich hinterlasse ja zwei unsterbliche Töchter: Leuktra und Mantinea." Die Ärzte erklärten, daß er sterben würde, sobald man das Eisen aus der Wunde ziehe. Kaum aber hatte man ihm gemeldet, daß der Sieg der Thebaner vollständig sei, da sprach er: „Ich habe genug gelebt; denn ich sterbe unbesiegt." Dann zog der Held selbst das Eisen aus der Wuttde und verschied. Zwei Jahre vorher war auch schon sein Freund Pelopidas gefallen im Kampfe gegen Alexander von Pherae in Thessalien. So dieser beiden edlen Männer beraubt, sank Theben bald wieder von der Höhe herab, die es so schnell erstiegen hatte. Untergang der griechischen Ireiheit. 1. Ursachen. Zerrissen und entkräftet ging Griechenland aus den jahrelangen Kämpfen hervor; jeder Staat suchte fortan nur seine besonderen Interessen; es fehlte an jeder Bereitwilligkeit, öetrt Gesamt-

5. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 49

1894 - Bamberg : Buchner
Thebens Hegemonie. 49. Tkebens kurze Bltezeit. Tie Besetzung und Befreiung Thebens. 58 Die Spartaner fanden' bald Gelegenheit, als Wchter des Antal-kidischen Friedens einzuschreiten. Das mchtige Olynth wollte die Städte auf Chalcidice zu einem Bndnisse zwingen. Dies sollte Phbidas hindern. Als er mit seinen Spartanern an Theben vorbeikam, lie er sich von den dortigen Oligarchen gerne berreden, die Burg Kadmea zu besetzen (383). Wegen dieses Friedensbruches bestraften die Spartaner zwar den Phbidas, die spartanische Besatzung aber blieb in der Kadmea und hals den Oligarchen die Demokraten aus Theben vertreiben. Diese fanden indessen in Athen freundliche Aufnahme und sannen auf Rache. Nach langem Harren ent-schlssen sich zwlf Jnglinge, darunter Pelop'idas, zur Befreiung ihrer Vaterstadt ihr Leben zu wagen. Von Gesinnungsgenossen in Theben beraten und untersttzt, berraschten sie die spartanischen Hauptleute mit den thebanischen Oligarchen beim Gelage. Nachdem sie diese niedergemacht hatten, riefen sie das Volk zu den Waffen und zwangen die spartanische Besatzung zum Abzug 379. 379 Leuktra und Mantinea. 59 Wegen dieser Schlappe wurden die Spartaner den Thebanern noch mehr seind, zugleich aber auch den Athenern, die sich der thebanischen Flchtlinge angenommen hatten. Doch bewirkten sie dadurch nur, da sich die Athener und Thebaner mit einander verbanden; Theben gewann die Oberherrschaft der die botifchen Städte, und Athen vermochte aufs neue 70 Seestdte zu einem Bndnis. Da es die Spartaner nicht mit beiden zugleich aufnehmen konnten, vertrugen sie sich mit den Athenern, um vorerst mit den Thebanern abzurechnen. Nach vielen belanglosen Gefechten rckten im Jahre 371 die Spartaner mit 10 000 Mann in Botien ein, 371 erlitten aber bei Leuktra eine vllige Niederlage. Die Kriegskunst des Epaminondas, der in dieser Schlacht zuerst die schiefe Schlachtordnung anwandte, und die ungestme Tapferkeit des Pelopidas, der die heilige Schar der Thebaner anfhrte, hatten den Sieg errungen. berall frohlockte man der die Niederlage der Hwingherren, die Thebaner hatten sogar Hoffnung, da ihrem Staat die Hegemonie'ber Griechenland zusalleu wrde. Sie griffen jetzt die Spartaner in ihrem eigenen Lande an. Epaminondas rckte wiederholt der den Isthmus. Ein Anschlag aus Sparta selbst milang zwar durch die Unerschrockenst be Agesilaus; dadurch aber, da Epaminondas den geknechteten Messeniern Vogel, griech.-rm. Geschichte. 2. Auflage.

6. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 283

1873 - Münster : Coppenrath
283 nondas einen zweiten verwstenden Einfall in den Peloponnes machte, zog Pelopidas nach Macedonien, ordnete dort die Thron-folge und fhrte den jungen Philipp, den nachmaligen König von Macedonien, mit dreiig andern Knaben aus den edelsten Geschlechtern, als Geiel nach Theben. Uberhaupt tritt von nun an der Norden Griechenlands bedeutungsvoll in die Ge-schichte ein, ohne da die Griechen ahnten, da bald von hieher das Verderben der Alle kommen wrde. Unterdessen hatten sich Athen und Sparta, auf Thebens Macht gleich eiferschtig, noch enger mit einander verbndet, und sich beide den Oberbefehl mit fnftgigem Wechsel vorbehalten. Die Thebaner suchten an den Persern mchtige Bun-desgenossen fr sich zu gewinnen und sandten deshalb Pelopi-das nach Susa. Aber auch die Spartaner und Athener sand-ten wieder Gesandte hin; allein Pelopidas gewann der sie das bergewicht. Er rhmte dem Könige die alte Freundschaft der Thebaner im ersten persischen Kriege und zeigte, wie der ganze Ha der Spartaner gegen Theben nur daher rhre, weil durch diese Stadt die Eroberungsplane jener gegen Persien un-terbrochen worden seien. Artarerres wurde ganz fr Theben gewonnen und er bestimmte die Bedingungen des Friedens da-hin, da alle Staaten, insbesondere auch Messenien, frei und unabhngig sein, und die Athener ihre Flotte nicht weiter aussenden sollten; gegen die Widerspenstigen werde der König und die Thebaner Waffengewalt gebrauchen. Gleich nach der Rckkehr des Pelopidas beriefen die Thebaner eine Versammlung der Abgeordneten aller griechischen Staaten nach Theben, verlasen hier den mit persischem Staatssiegel versehenen Erla des Perserknigs und verlangten dessen Vollstreckung. Da sich die Athener und Spartaner darauf nicht einlieen, verstand sich von selbst; aber auch die brigen weigerten sich und schpf-ten nur Argwohn gegen Theben. Der Perserknig wurde durch Unruhen im eigenen Lande zu sehr in Anspruch genommen, als da er thatig fr Theben einschreiten konnte. Und so ward des Pelopidas Versuch, die thebanische Herrschaft durch Hlfe der Barbaren zu grnden, vereitelt. Die Thebaner setzten jetzt fr sich den Krieg fort und sielen mehre Male hintereinander in den Peloponnes ein, jedoch ohne bleibenden Erfolg. Auch wurde

7. Bilder aus der alten Geschichte - S. 46

1911 - Leipzig [u.a.] : Teubner
46 Fluch der Bruderkriege. — Sokrates. Rache. (Er entzog sich dem Gericht durch die Flucht und zwar floh er zu den alten Feinden seiner Vaterstadt, zu den Spartanern. Diese reizte er nun, den Krieg gegen Athen von neuem zu beginnen, und er selbst wurde der Ratgeber der Spartaner. Sie fuhren jetzt auch mit einem Heere nach Sizilien und brachten dem athenischen Heere den Untergang; mit einem andern Heere bedrängten sie ctthen. Ferner bewog Rkibiades die Ionier Kleinasiens, von der Seite der Athener auf die der Perser zu treten. So führte der Ruchlose furchtbares Unheil über sein eignes Vaterland herauf. 3war hat er dann wieder die Sache der Feinde verraten. (Er gewann auch noch einmal die Gunst der Athener; doch ebenso schnell verlor er sie wieder, von allen Seiten als Verräter gehaßt, fand der Flüchtling einen gewaltsamen Tod in Kleinasien. Der unglückliche Ausgang. Der Bruderkrieg, den fllcibiades neu entfacht hatte, nahm feinen Fortgang. (Er endete mit einer furchtbaren Niederlage der Athener. Itun suchten die Spartaner den alten Nebenbuhler gänzlich zu verderben. Der Attische Bund wurde ausgelöst; die athenischen Schiffe wurden verbrannt und die Feftungs» mauern niedergerissen. Der verhaßten Volksherrschaft in Athen machten die Spartaner auch ein Ende; sie setzten eine Adelsherrschaft ein. So schien endlich der alte Kampf um die Führung entschieden zu sein: Sparta hatte gesiegt. Doch ein einheitliches Griechenland mit Sparta als Oberhaupt kam nicht zustande. Vorherrschaft Spartas. Die Spartaner erwiesen sich als unfähig, die Vorherrschaft unter den Griechen zu behaupten. Sie wollten nicht bloß leiten, sondern herrschen: in allen Griechenstaaten suchten sie ein Gewaltregiment einzurichten. Dadurch machten sie sich schnell verhaßt. Theben stürzt die Spartanerherrschaft. Auch die mittelgriechische Stadt Th eben geriet in spartanische Knechtschaft. Doch bald erstand hier ein Befreier in dem weisen, edeln Helden Epaminondas. 3n aller Stille rüstete er seine Mitbürger für den Freiheitskampf, verbündet mit dem tapferen, kühnen pelopidas, vertrieb er die spartanischen Zwingvögte aus Theben, besiegte das Spartanerheer (durch die berühmte „schiefe Schlachtordnung") in zwei Feldschlachten und vernichtete für immer die Übermacht der Spartaner. — Nun übte Theben eine Art Vorherrschaft über Griechenland aus. Aber auch diese währte nur kurze Seit. Immer aufs neue wurde das unglückliche Land durch Bruderkriege zerrüttet. 3. Softrates. Die Sophisten und ihre Anhänger. Die griechischen (Belehrten jener Seit werden Sophisten (d. H. Weise) genannt. Sie versuchten nicht mehr zu erforschen, wie und woraus die Welt entstanden fei, sondern beschäftigten sich hauptsächlich mit dem Menschen selbst und seinem (Erkenntnisvermögen, (vgl. S. 40!) In der menschlichen Seele entsteht ein Bild von den Dingen der Außenwelt. Dabei aber wirkt zweierlei zusammen: Die Dinge ((Objekte) selbst und die geistige Kraft des

8. Vorschule der Geschichte - S. 130

1897 - Berlin : Nicolai
130 Men. Da geschah es nun, daß eines Tages fast die ganze Flotten-Mannschaft der Athener in der Nähe des Hellesponts die Schiffe verließ, um an das Land zu gehen. Diesen Augenblick benutzte der schlaue Lysander, überfiel die Flotte plötzlich und nahm sie gefangen. Athen war nicht imstande, eine neue zu stellen. Lysander fuhr darauf nach Attika hinüber und belagerte die Stadt. Die Bürger verteidigten steh zwar au-ch jetzt tapfer, aber die Lebensrnittel gingen ihnen aus, und es entstand eine schreckliche Hungersnot. Da mußten sie sich denn zuletzt den harten Bedingungen, welche ihnen die Spartaner stellten, fügen, fast alle Kriegsschiffe ausliefern, die Mauern der Stadt niederreißen lassen und den Männern gehorchen, welche die Feinde ihnen als Herrscher einsetzten. So war das einst so mächtige Athen durch seine eigene Schuld seinen Feinden erlegen. (404.) Alkibiades war zu den Persern gegangen. Er befand sich eben auf dem Wege zur Hauptstadt des Königs, um ihm mitzuteilen, daß sein Bruder sich gegen ihn empören wollte, da wurden ihm Mörder nachgesandt. Diese jedoch zu feige, um ihn offen bei Tage anzugreifen, warteten die Nacht ab, schlichen sich an die Hütte, in welcher er ausruhte, und zündeten sie an. Alkibiades stürzte mit dem Schwerte in der Hand heraus, ihnen entgegen. Sie aber töteten ihn mit Pfeilschüssen aus der Ferne. Ein solches Ende nahm der Mann, welchen Gott mit herrlichen Gaben ausgestattet hatte, der aber, von Ehrgeiz und Nachsucht getrieben, sein eigenes Vaterland in das Verderben stürzte. Hpaminondas. Nachdem Athen zur Machtlosigkeit herab gesunken war, führten die Spartaner ein hartes übermütiges Regiment in Griechenland und forderten von allen Städten Gehorsam. Die Thebaner jedoch, welche sich zu einem mächtigen Volke entwickelt hatten, wollten diese Oberherrschaft nicht dulden. Da überfiel ein spartanischer Feldherr, welcher bei Theben vorbeizog, die Stadt hinterlistig mitten im Frieden, bemächtigte sich der Burg, legte eine Besatzung hinein und setzte, wie in Athen, gewaltthätige, den Spartaner» ergebene Männer als Herrscher ein. Infolge dessen verließen W e freiheitsliebende Thebaner die Vaterstadt und flohen nach Athen, ivo sie gastliche Aufnahme fanden. Hier sannen sie nun darauf, wie sie der Gewaltherrschaft der Spartaner in Theben ein Ende könnten. Unter den Flüchtlingen ragte besonders Pelopidas durcy

9. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 37

1877 - Altenburg : Pierer
Spartas und Thebens Hegemonie. 37 2. Korinthischer Krieg 394387. Seitdem die Spartaner (durch deren Abgesandte Alcibiadls 403 in Phrygim getdtet wurde) durch die Besiegung der Athener die Hegemonie der das gesammte Griechenland wiedererlangt hatten, erregten sie durch Uebermuth, Raubsucht und die Einfhrung oligarchischer Verfassungen den Ha aller Griechen. Als daher ihr König Agesilaus 396394 in Klein-Asien glcklich gegen die Perser kmpfte, verbanden sich, von Arta-xerxes Mnemon aufgewiegelt, Korinth, Theben, Argos und Athen gegen die Macht Spartas. Zwar fiel Lysander (394) gegen die Thebaner bei Haliartus, und Conon stellte, nachdem er 393 mit der vereinten persischen und athenischen Flotte die spartanische See-macht bei Cnidus vernichtet hatte, die Mauern Athens wieder her; allein der Sieg des Agesilaus bei Coronea sicherte den Spartanern das Uebergewicht zu Lande. Durch den schimpslichen Frieden des Antalcidas wurde 387 das griechische Vorder-Asien und Cypern den Persern unterworfen, alle brigen griechischen Städte aber fr selb-stndig erklrt. 3. Die Besetzung der Burg von Theben durch ein spartanisches Heer unter Phbidas (382) fhrte den Sturz der spartanischen Hegemonie herbei. Nachdem Pelopidas (378) die Feinde vertrieben hatte, wurde die Herrschaft Thebens der Botien besestigt und mit Athen ein Bndni geschlossen. Whrend die Athener unter Chabrias und Timotheus, Conons Sohn, zur See siegreich waren, ersocht Ep a-minond as durch die schrge Schlachtordnung und die Tapferkeit der heiligen Schaar 371 den glnzenden Sieg bei Leuctra. Darauf befreite er Messenien vom spartanischen Joche, untersttzte die Arcadier beim Bau ihrer Bundesstadt Megalopolis und befestigte durch andere Bndnisse die Hegemonie Thebens. Nachdem Pelopidas (365) gegen den Tyrannen von Thessalien, Alexander von Pher, und Epaminondas in der siegreichen Schlacht bei Mantinea 362 gefallen waren, verlor Theben das schnell er-rungene Ansehn. In Griechenland war allgemeiner Friede, eine Folge der gnzlichen Entkrftung, weshalb auch kein Staat die Hegemonie erlangte. Athen, dessen Macht durch den peloponnesischen Krieg gebrochen war, hatte sich zu der Zeit, als die Thebaner Sparta bedrngten, wieder zum Haupt einer zahlreichen Bundesgeuosfenschaft erhoben; doch war der Staat in seinen Grundfesten erschttert, da die alte Sittenzucht und Vaterlandsliebe der Ge-nusucht und dem Eigennutz gewichen war. Sparta hatte zu derselben Zeit, als es durch die Besiegung Athens zu unbestrittener Obermacht in Griechenland gelangt war, die Keime des Verderbens in sich aufgenommen. Whrend es nmlich durch die Erbauung von Flotten die alte Abgeschlossen-heit verlor, veranlate die Erlaubnis, Grundeigenthum zu verschenken und edle Metalle einzufhren, bei den Brgern Zuchtlofigkeit und Habgier. In Theben erhielt sich noch am lngsten die alte Sitteneinfalt und Vaterlands-

10. Geschichte des Altertums - S. 63

1910 - Nürnberg : Koch
63 sttzung wurde eine Abteilung spartanischer Schwerbewaffneter nach Athen geschickt. Diese dreiig Männer regierten so selbstschtig und grau-sam, da man sie spter d i e dreiig T y r ajnie.n .nannte. Viele Brger wurden hingerichtet, weil sie demokratisch gesinnt waren, andere wurden verbannt und manche flohen. Verbannte und Flchtige fanden in Theben freundliche Aufnahme. Von dort kehrten sie schon nach einem Jahre zurck und begannen den Kampf gegen diedreiig Tyrannen. Diese wurden besiegt und nun stellte man in Athen wiederum die Demokratie (Herrschaft des Volkes) her (403). Bndnis griechischer Staaten gegen Sparta und Korinthischer Krieg. Auer Athen klagten noch Theben, Korinth und mehrere andere Städte Griechenlands der t>\e Hgrte und der die Bedrckungen der Spartaner. Daher schlssen sie ein Bndnis um gemeinsam die Spartaner anzugreifen und zu besiegeivhzs)^ Die Verbndeten warteten nur auf eine gnstige Gelegenheit um den Kampf zu beginnen. Die schien gekommen, ls'die Hauptmacht der Spartaner auf einem abenteuerlichen Feldzuge in Kleinasien be-griffen war, wo sie gegen die Perser kmpften. Jetzt begannen Athen, Theben, Korinth und verschiedene Inseln des gischen Meeres offen "Seit Krieg gegen Sparta. Man nennt ihn den Korinthischen K r i e g-(395387), weil er eine Zeit lang in der Nhe von Korinth gefhrt wurde. Die P e r s e r, die alten Feinde der Griechen, freuten sich natrlich der diesen Kampf von Griechen gegen Griechen. Daher schickten sie den Verbndeten Hilfe: Schiffe und Geld. Die Verbndeten errangen manchen Sieg ver die Spartaner und diese frchteten, sie wrden unterliegen. Daher schlssen sie mit den Persern Frieden. ,S.i e ilb e t I i e e n den Persern alle griechischen Städte an der Kste vonkleinasien. Die Inseln und Griechenland sollten frei bleiben. So ging durch die Herrschsucht der Spartaner wieder verloren, was die Griechen in den Perserkriegen erobert hatten. Am Ende der Perserkriege war bestimmt worden: Die griechischen Städte in Klein-asien sind frei." Nun wurden alle diese Städte den Persern ausgeliefert. Da aber nun die Untersttzung von Seite der Perser ausblieb, konnten die Verbndeten den Krieg nicht mehr weiterfhren. Die Erhebung der griechischen Städte gegen Sparta war also vollstndig miglckt. Die Hegemonie Spartas dauerte weiter fort. Besetzung Thebens durch die Spartaner. Spartas Ha wandte sich nun besonders gegen Theben. Theben sollte fr seine Teilnahme am Korinthischen Krieg bestraft werden.

11. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 132

1869 - Langensalza : Beyer
132 Göttern, dann will ich glauben, daß ihr auch andere zu Göttern machen k ö nnt." — Vor feinem Hinscheiden verbot er die Errichtung eines Denk- mals mit den Worten: „Habe ich etwas Gutes gethan, so wird dieses mein s ch ö n st e s Denkmal sein; wo nicht, so werden alle Bildhauer der Erde nicht in: Stand e sein, durch ihre hinfälligen Werke mein Andenken in Ehren zu halten." — Aus den hier mitgetheilten Aussprüchen dieses Mannes er- kennen wir deutlich seinen Charakter. Ein Fleck in seinem Leben war aber der unversöhnliche Haß gegen die Thebaner. 37. Philipp von Macedouien. Der p eloponnefische Krieg, noch mehr aber die demselben folgenden innern Kriege waren der Grund zu Griechenlands Verderben, dessen Kraft mehr und mehr gebrochen wurde. Bei dem Unfrieden der Griechen unter sich selbst (die Athener schlugen sich wohl 30 Jahre lang mit den Spartanern herum) war es vorauszusehen, daß sie einem Angriffe von außen nicht lange mehr würden widerstehen können. Selbst das mächtig gewordene Theben sank nach des Epaminondas Tode in seine frühere Ohnmacht zurück. Unter den Spartanern war seit Lpsander der alte Geist nicht mehr vorhanden, und seit dem Tode ihres Königs Agesilaus hatte sich ihr sittlicher Zustand noch mehr verschlimmert, so daß der vorhergesagte Spruch des Orakels: „Geldgier wahrlich allein, s o n st dl i ch t s wird Sparta verderben", endlich zur Wahrheit werden mußte. Noch trauriger sah es aber in Athen aus; denn hier war der leichtsinnige, durch Wohlleben und Müßiggang verdorbene Pöbel mächtig geworden, und 6000 Bürger, welche die Rechtspflege besorgten, wofür sie auö der Staatskasse bezahlt wurden, trieben mit der Gerechtigkeit nicht selten einen vollständigen Handel. Durch die Schauspiele, welche ungeheure Summen verschlangen, wurden die öffentlichen

12. Geschichte des Altertums - S. 40

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Geschichte der Griechen. Die kchrccke»»- Herrschaft. Tod bc8 Gefifltes. Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten. Athen dagegen nahm im Lause des vierten Jahrhunderts auf kurze Zeit einen neuen Aufschwung. Daneben spielte Theben vorübergehend eine bedeutende Rolle. Aber weder Sparta noch Athen noch Theben vermochte eine beherrschende Macht zu gewinnen. Griechenland blieb zersplittert und uneinig und daher schwach, so daß es den von Norden her drohenden Eroberern, den Macedoniern, keinen genügenden Widerstand leisten konnte und schließlich von ihnen unterworfen wurde. Iii. Die Zeit des Werfalls von Kellas. 404—338. 1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas. § 41. Die dreißig Tyrannen in Athen. Tod des Sokrates. Die dreißig Tyrannen führten in Athen ein äußerst gewalttätiges Regiment. Viele Anhänger der demokratischen Partei wurden hingerichtet, andere mußten in die Verbannung gehen. Aber nur ein Jahr lang blieben sie im Besitze der Macht; dann wurden sie gestürzt, und es traten allmählich wieder einigermaßen friedliche Zustände unter der Bürgerschaft ein. An Parteiungen fehlte es indessen auch seitdem nicht. Und dem Parteihaß fiel auch ein Mann zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbstlosester Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straßen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hören wollte, gern ein Gespräch über das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebzigjährige Sokrates. Er wurde 399 angeklagt, daß er die Jugend verderbe und einen neuen Götterglauben lehre, und von dem Volksgericht zum Tode verurteilt. Noch aus dem Kerker hätte er mit Hilfe eines Freundes fliehen können; er aber wollte, obwohl er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein, und nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprächen über die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn aus und starb, eine der größten Gestalten des Altertums. Sein hervorragendster Schüler ist der große Philosoph Platon gewesen. § 42. Der Zug der Zehntausend. Der persische Statthalter von Cvn>» Kleinasien, der Prinz C y r u S, den wir den jüngeren Cyrus zu nennen pflegen, der Verbündete der Spartaner, hatte den ehrgeizigen Plan gefaßt.

13. Geschichte des Altertums - S. 38

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
38 Widerstand regte; und es ist den Spartanern nicht gelungen, ihre Herrenstellung auf die Dauer zu behaupten. Athen dagegen nahm im Laufe des vierten Jahrhunderts auf kurze Zeit einen neuen Aufschwung. Daneben spielte Theben vorbergehend eine bedeutende Rolle. Aber weder Sparta noch Athen noch Theben vermochte eine beherrschende Macht zu gewinnen. Griechenland blieb zersplittert und uneinig und daher schwach, so da es den von Norden her drohenden Eroberern, den M a c e d o n i e r n, keinen gengenden Widerstand leisten konnte und schlielich von ihnen unterworfen wurde. Iii. Pie Zeit des Werfalls von Kellas. 404338. ^ 1. Die Zeit der Vorherrschaft Spartas. Na? 41. Die dreiig Tyrannen in Athen. Tod des Sokrates. Die dreiig Tyrannen fhrten in Athen ein uerst gewaltttiges Regiment. Viele Anhnger der demokratischen Partei wurden hingerichtet, andere muten in die Verbannung gehen. Aber nur ein Jahr lang blieben sie im Besitze der Macht; dann wurden sie gestrzt, und es traten allmhlich wieder einigermaen friedliche Zustnde unter der Brgerschaft ein. Sokrate. An Parteiungen fehlte es indessen auch seitdem nicht. Und dem Partei-ha fiel auch ein Mann zum Opfer, der sein ganzes Leben hindurch in selbst-losester Weise seinem Volke gedient hatte, der lehrend durch die Straen Athens geschritten war und mit jedem, der ihn hren wollte, gern ein Gesprch der das, was gut, was gerecht, was fromm ist, begonnen hatte, der damals siebzigjhrige Sokrates. Er wurde 399 angeklagt, da er die Jugend verderbe und einen neuen Gtterglauben lehre, und von dem Volksgericht zum Tode verurteilt. Noch aus dem Kerker htte er mit Hilfe eines Freundes fliehen knnen; er aber wollte, obwohl er zu Unrecht verurteilt worden war, den Gesetzen des Staates nicht ungehorsam sein, und nachdem er den letzten Tag mit seinen Freunden in Gesprchen der die Unsterblichkeit der Seele verbracht hatte, nahm er den dargereichten Giftbecher, trank ihn ans und starb, eine der grten Gestalten des Altertums. Sein hervorragendster Schler ist der groe Philosoph Plato n gewesen. 42. Der Zug der Zehntansend. Der persische Statthalter von Cyrus. Klemsten, der Prinz Cyrus, den wir den jngeren Cyrns zu nennen pflegen, der Verbndete der Spartaner, hatte den ehrgeizigen Plan gefat,

14. Lehrbuch der Geschichte für die Quarta höherer Lehranstalten - S. 18

1902 - Gotha : Perthes
18 linge und gestattete sogar nicht blo die Vernichtung des Restes der Dreiig, sondern auch die Herstellung der Volksherrschaft (403). Vollends in den Hintergrund gedrngt wurde Lysander durch den König Agesilaus. . . 2. Das Knigtum des Agesilaus. Agesilaus war klein von Gestalt und sogar lahm an einem Fue, aber von ungewhnlicher Willenskraft. Lysander war sein vterlicher Freund, und dessen Bemhungen verdankte er die Herrschaft, da das Volk infolge eines Orakels an dem lahmen Knigtum" Ansto nahm. Mit Hilfe des Agesilaus hoffte Lysander wieder eine grere Rolle zu spielen. Er setzte daher einen Kriegszug gegen Persien durch (396) und begleitete Agesilaus nach Klein-asien, wo er von frher zahlreiche Verbindungen hatte. Aber sein Zgling wute sich hier von der Bevormundung frei zu machen. In herber Enttuschung verlie Lysander den Agesilaus. Nach einigen Jahren wurde er in einem Kampfe gettet (394). Kaum hatte Agesilaus seinen asiatischen Feldzug siegreich begonnen, da wurde er zur Verteidigung Spartas zurckgerufen. Denn Theben, Korinth, Argos und Athen hatten sich, durch persisches Geld bestochen, zusammen-gethan, um Spartas bergewicht zu brechen. Durch den Sieg bei Koronea in Botien (394) mute sich Agesilaus den Rckzug nach dem Peloponnes er-kmpfen. Eine persische Flotte erschien am Peloponnes, fuhr dann nach Athen und half diesem die Mauern wieder aufbauen. Nur durch einen neuen Bund mit Persien vermochte Sparta in dem Frieden, den Antalcidas vermittelte (387), sein bergewicht in Griechenland herzustellen. Bald (383) wagte sogar ein spartanischer Heerfhrer im Einverstndnis mit Agesilaus sich Thebens zu bemchtigen und die Burg (K a d m e a) dauernd zu besetzen. Ge-rade durch diese Gewaltthat aber hat Sparta seinen Sturz herbeigefhrt. Die Befreiung Thebens durch Pelopidas. Wie vor der Gewalt-Herrschaft der Dreiig edle Athener nach Theben gegangen waren, so flchteten jetzt vornehme und freiheitliebende Thebaner nach Athen. Unter diesen war Pelopidas, eine hochherzige und ritterliche Persnlichkeit, reich, aber schlicht und anspruchslos. Vier Jahre harrten die Flchtlinge in Athen auf den Tag der Rache. Am Ende des Jahres 379 begannen sie unter Fhrung des Pelo-pidas das Befreiungswerk. Sie schlichen sich einzeln in Theben ein und er-mordeten in der Nacht darauf die Hupter der spartanischen Partei. Am Morgen strmten sie gegen die Kadmea. Die Spartaner rumten die Burg, als man ihnen freien Abzug gewhrte. Das Joch Spartas hatte man abgestreift, aber seine Rache hatte man jetzt zu befrchten. Da gewann Theben in dem mit Pelopidas eng befreundeten Epaminondas den Heerfhrer, der die bisher im freien Felde fr unbesiegbar gehaltenen Spartaner berwand. Die Siege des Epaminondas der Sparta. Epaminondas war von alter, doch nicht reicher Familie, voller Edelmut und Anspruchslosig-keit. Whrend des Pelopidas hchste Lust Jagd und Krieg war, suchte er nicht nur den Krper in der Ringschule, sondern auch den Geist durch ernste wissenschaftliche Beschftigungen zu den. Er hatte den Spartanern fr un-

15. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 219

1873 - Oldenburg : Stalling
219 und Pelopidas, nach Befreiung der Kadmea den Spar- tanischen Staat an den Rand des Verderbens brachten. Da- mals gedachten die Spartaner der Weissagung, sich vor der Herrschaft des hinkenden Königs zu hüten, unter welcher sie schweres Unheil zu ertragen haben würden. Dennoch wäre Sparta ohne Agesilaos verloren gewesen. Als nach der Nie- derlage bei Leuktra (371) unter den Spartanern selbst Zwietracht auszubrechen schien, und zweihundert Spartaner schon einen wohlbefestigten Ort besetzt hatten, eilte Agesilaos auf sie zu und sagte, sie hätten seinen Befehl nicht recht ver- standen, sie sollten nicht hierher, sondern dorthin gehen. So wurde durch die Geistesgegenwart des Agesilaos die Ver- schwörung unterdrückt. In seinem hohen Alter unternahm Agesilaos noch einen Zug nach Aegypten, wo er den König Tachos, und dann den Nektanebis, die sich gegen Persien empört hatten, unterstützte. Auch als Greis ließ er von seiner strengen Lebensweise nichts nach, sondern pflegte zusagen: „Mein Beispiel muß aus zwei Gründen am meisten auf die Spartaner wirken, weil ich ein so hochbejahrter Mann und ein König bin." Im Begriffe, von Aegypten nach Hause zurückzukehren, erkrankte er in dem sogenannten Hafen von Menelaos und starb im 84. Jahre seines Lebens. Sein Körper ward nach Sparta geschickt. Xxx. Pelopidas und Epaminondas. Pelopidas stammte aus einem edlen Geschlecht und besaß großes Vermögen, das er zu wohlthätigen Zwecken ver- wandte. Er war ein Freund der Ringkunst, die er eifrig be- trieb, sowie der Jagd, welche seine Lieblingsbeschäftigung war. Als Phöbidas auf Anstiften der beiden Befehlshaber Archias und Leontidas die Burg von Theben in Besitz ge- nommen hatte, wurde Pelopidas mit vielen andern Thebanern von den Lacedämoniern aus der Stadt verbannt. Sie nah- men ihre Zuflucht nach Athen und fanden hier Sicherheit, obschon die Spartanische Regierung die Athener zur Ver-

16. Für die 4. Klasse - S. 36

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Epaminondas. Nach diesem harten Schlage hielt sich Athen noch ein Jahrzehnt. Im Jahre 405 vernichteten die Spartaner die athenische Flotte im Helles-Untergang pont, 404 bezwang der spartanische Feldherr Lysnder Athen und lie Athens, 404. die Mauern schleifen. Er setzte in der eroberten Stadt dreiig Männer als Herrscher ein, die ein gewaltttiges Regiment fhrten. Mit der Macht und dem Glnze Athens war es fr immer vorbei. 11. Epaminondas. Nordwestlich von Athen lag die griechische Landschaft Btien mit Theben, der Hauptstadt Theben. Hier gab es Streitigkeiten zwischen den Vor-nehmen, den Aristokraten, und den Mnnern aus dem Volke, den Demokraten, die beide nach der Herrschaft strebten. Eines Tages, mitten im Frieden, marschierte eine spartanische Heeres-berfall abteilung durch Botien und besetzte auf Anstiften mehrerer Aristokraten Mestiartaner1 Theben. Das war ein unerhrter Gewaltstreich der ' Spartaner, und entrstet flohen viele Thebaner nach Athen. Dort blieben sie lngere Zeit und trafen Vorbereitungen fr die Befreiung ihrer Befreiung Vaterstadt. Unter der Fhrung des tapfern Pelpidas kehrten sie in Thebens. Jgertracht unbehelligt nach Theben zurck und ermordeten, indem sie als Tnzerinnen verkleidet auftraten, bei einem Gastmahle die versammelten Machthaber. Dann wurden die Thebaner zum Kampfe aufgerufen und die spartanische Besatzung von der Burg verjagt. Daraufhin kam es zwischen Theben und Sparta zum Kriege, in Peiopidas dem auf der Seite Thebens Pelpidas und Epaminondas unvergng-Epaminondas Ruhm erwarben. Epaminondas war ein Abkmmling eines alt-'adligen aber verarmten Geschlechts. Ihm war ein scharfer Verstand und groer Wissenstrieb eigen. Er erwarb sich hohe Bildung und zeichnete sich als bedeutender Redner aus. Vor allem aber rhmte man seine edle Ge-sinnung, die selbstlos sich immer zuerst um das Wohl des Vaterlandes bemhte. Sein Freund Pelpidas teilte mit ihm diese hingebende Vaterlandsliebe. Ein Heer der sieggewohnten Spartaner rckte heran. Bei dem Schlacht bei Flecken Lenktra in der Nhe Thebens erwartete sie Epaminondas. Er Leuktra, 371. richtete den Hauptangriff auf den feindlichen rechten Flgel, und im Ge-schwindschritt, wobei ihn Pelpidas mit 300 Auserlesenen wirksam untersttzte, rannte er die Feinde der den Haufen. Man nennt diese Art der Aufstellung, die nur einen Flgel des Feindes besonders wirksam angreift, die Schiefe Schlachtordnnng. Sparta hatte seine erste Niederlage erlebt, der Ruhm der Unbesieg-barkeit war dahin, und tiefe Trauer zog im Vaterlande ein. Bald erschien Epaminondas mit Heeresmacht im Peloponnes. Zum ersten Male sahen die spartanischen Frauen den Lagerrauch eines feind-

17. Geschichte des Altertums - S. 46

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
46 Iii. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. 379 Spartanern freundliche und eine ihnen feindliche. Im Bündnis mit ihren Freunden besetzten die Spartaner die Burg Thebens, die Kadmea. Gegen die patriotischen Thebaner wurde scharf vorgegangen. Viele flohen und fanden in Athen Aufnahme. Von hier haben sie die Spartaner in Theben überfallen und verjagt. T&r Führer der Thebaner war Pelopidas.. Als nun die Spartaner gegen Theben gewaltig rüsteten, verbündete sich Athen mit Theben. butonbte3776cc" Die Athener gründeten einen anderen großen Bnnd zur Befreiung vom Joche Spartas. Mit vielen Unterbrechungen zog sich der Krieg hin, bis die Spartaner in der berühmten Schlacht bei Leuktra von dem Thebaner 37i. Epaminondas völlig geschlagen wurden (schräge Schlachtlinie). Durch diese Schlacht ist das militärische Übergewicht Spartas für immer gebrochen worden. Spartas Betragen aber war seines alten Ruhmes würdig. An der Spitze Thebeus standen besonders zwei edle patriotische Männer: Epaminondas und Pelopidas. Jener griff die Spartaner fogar auf dem Peloponnes an und brachte deren alte Bundesgenossen und die Unterworfenen zum Abfall. Auf seinem Einfall in den Peloponnes ist aber Epaminondas 362. siegend bei Mantinea gefallen. Vorher schon hatte auch Pelopidas im Kampfe mit den Herren von Thessalien feinen Tod gefunden. Das Ergebnis dieser Vorgänge ist höchst bedeutungsvoll. Theben selbst sinkt rasch von seiner Höhe wieder herab. Die Macht Athens aber wurde nicht größer, sondern war infolge von Thebens Aufblühen geschwächt worden. Spartas Bedeutung war ganz erloschen. Auf dem Peloponnes waren nene Staaten entstanden, die aber alle ohne größere Kraft und Bedeutuug waren. Kapitel X. Untergang der griechischen Freiheit. Während fo Griechenland mehr und mehr zerfiel, war inzwischen im Norden des Landes ein Reich entstanden, das Griechenland bezwang: Makedonien. Ein griechisches Fürstengeschlecht hatte die wilden, tüchtigen, gesunden Naturvölker Makedoniens und Thessaliens herangebildet. Das Volk war geeint unter der sicheren Führung eines Königs. König Philipp, in Griechenland, in Theben erzogen, klug und energisch, benutzte die Schwäche und Uneinigkeit der Griechen, um die Herrschaft über ganz Griechenland an sich zu bringen. Die Griechen brauchten damals ihre letzte Kraft im Kampfe gegeneinander auf. Die Phoker wurden von dem Tempelschutzverein von Der^herl.ge Delphi wegen Übergriffe gegen das Heiligtum verklagt, und Theben führte hierauf Krieg gegen Phokis. Dieser Krieg griff nach Thessalien über, so daß der König von Makedonien auch eiugriff. Gleichzeitig griff er, um seine Macht bis aus Meer auszubreiten, die Griechenstädte ans der Chalkidike an, besonders das wieder aufblühende Olynth. In dieser Zeit sah Griechenland seinen größten Redner, den Staatsmann Demosthenes in Athen, dem es noch einmal gelang, seine Volksgenossen zu

18. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 40

1896 - Leipzig : Voigtländer
40 Aleibiades war nach Athens Fall nach Kleinasien geflohen. Der persische Statt-Halter, dessen Schutz er aufgesucht, lie ihn auf Verlangen der Spartaner durch aus-gesandte Meuchelmrder tten. 5. Sokrates. Zur Zeit des peloponnesischen Krieges lebte in Athen der weise Sokrates. Er war eines Bildhauers Sohn und widmete sich in seiner Jugend der Kunst seines Vaters. Aber eine innere Stimme trieb ihn, die Wahrheit zu suchen (Philosophie), und er fand dann seine Lebensausgabe darin, die athenischen Jnglinge durch belehrende Gesprche zur Weisheit und Tugend anzuleiten. Die ueren Dinge schtzte er gering und lebte so einfach als mglich. Nichts bedrfen," sagte er, ist gttlich, und wer am wenigsten bedarf, kommt der Gottheit am nchsten." Keine Weisheit lie er gelten, die nicht mit der Tugend verbunden war. Darum bekmpfte er die eigenntzige Scheinweisheit der Sophisten. Als er schon 70 Jahre alt ge-worden war, verklagten ihn seine Gegner vor Gericht, da er die Jugend verderbe, an die Götter des Staates nicht glaube und neue Götter einfhren wolle. Er wurde zum Tode verurteilt, und trank mit heiterem Antlitz den Giftbecher, 399. Von mehreren seiner Schler wurden besondere philosophische Schulen gegrndet. Der bedeutendste unter ihnen, Platon, und dessen Schler Aristoteles sind durch ihre Schriften Lehrer aller Zeiten geworden. 15. pelopidas und Epaminondas; Philipp von Macedonien und Untergang der Freiheit Griechenlands. 1. Pelopidas und Epaunnondas. Seit der Besiegung Athens im peloponnesischen Kriege besa Sparta die Hegemnie (Vorherrschaft), d.h. es stand an der Spitze der griechischen Staaten. Sein König Agesilus kmpfte ruhmvoll in Kleinasien gegen die Perser, die sich wieder in die griechischen Angelegenheiten mischten. In Griechenland aber mibrauchten die Spartaner ihre Macht zur Unterdrckung der Schwcheren. Ein sparta-nisches Heer bemchtigte sich der Kadmea, der Burg von Theben, und stellte die Stadt unter eine drckende Gewaltherrschaft. Aber der Thebaner Pelopidas, der vor den Nachstellungen der Gewalthaber ins Ausland ge-flohen war, kehrte mit einer Anzahl anderer Flchtlinge heimlich in die Stadt zurck, ttete die Machthaber bei einem Gelage und stellte die Freiheit Thebens wieder her. Sein Freund Epaminondas besiegte das heranrckende Heer der Spartaner mittelst der schrgen Schlachtordnung in der Schlacht bei Leuktra, 371. Dieser Sieg stellte Theben auf einige Zeit an die Spitze der gesamten griechischen Staaten. Epaminondas drang mit Heeresmacht in den Peloponnes ein und rckte bis vor die Stadt Sparta, die seit undenk-lichen Zeiten keinen Feind in ihrer Nhe gesehen hatte. Zwar wurde die

19. Alte Geschichte - S. 39

1903 - Altenburg : Pierer
23. 24. Korinthischer Krieg, Kheben frei. d andern einzelnen Staaten berlegen waren, so stieg die spartanische Macht durch diesen schimpflichen Frieden auf ihren Gipfel. Die Spartaner bten diese Macht rcksichtslos aus; sie zerstrten mehrere Städte und der spartanische Feldherr Phbidas besetzte, als er mit einem Heere durch Botien nach der Halbinsel Ehaleidice zog, im Einvernehmen mit den Aristokraten sogar die Burg von Theben mitten im Frieden (383). Aber gerade dieser Gewaltstreich 383 sollte den Sturz der spartanischen Macht herbeifhren. Iii. Das bergewicht Thebens. 24. Die Befreiung der Stadt. Um den Verfolgungen der Spartaner zu entgehen, waren die hervor-ragendsten Glieder der Volkspartei von Theben nach Athen geflohen, wo sie eine freundliche Aufnahme fanden. Von hier fhrte Pelopidas, ein reicher, edelgesinnter Jngling, einen kleinen Haufen Gleichgesinnter nach Theben. Die Hupter der Oligarchenpartei wurden von ihnen bei einem Gastmahle ermordet, das Volk zur Freiheit aufgerufen, die spartanische Besatzung auf der Kadmea eingeschlossen. Nun schlo sich auch der bedeutendste Mann Thebens, der edle, hochgebildete Epaminondas, der Bewegung an, und die Spartaner wurden zum Abzge gezwungen. Aus diesen Vorgngen entstand der Thebische Krieg (378 362), 378-362 da die Spartaner alsbald zur Rache mit einem Heere heranrckten, die Theber aber erfolgreichen Widerstand leisteten und die Athener fr sich gewannen. In diesem Kampfe stellten die Athener in siegreichen Seeschlachten ihre Herrschaft zur See wieder her, während die Spartaner trotz wiederholter Angriffe Botien doch nicht wieder^unter-werfen konnten. Endlich kam es zu einem Friedenskongresse in Sparta, wo die brigen Staaten sich mit Sparta vertrugen, die Theber aber, weil sie den Botischen Bund nicht auflsen wollten, auf Antrag des Agesilaus aus der Friedensliste gestrichen wurden (371). Nach allgemeiner Erwartung stand der Fall Thebens, gegen welches der König Kleombrotus anrckte, bevor, allein Epaminondas wute die Theber zur grten Tapferkeit zu begeistern, ging den Spartanern mit einem weit kleineren Heere (die Spartaner zhlten 12000 Mann, die Theber 6000 Mann) entgegen und schlug sie (371) durch seine 371 schiefe Schlachtordnung bei Leuktra (zwischen Theben und Thespi) vollstndig, wobei Pelopidas mit seiner heiligen Schar" die Entscheidung herbeifhrte. Kleombrotus selbst fiel in der Schlacht. 25. Theben bricht die Macht Spartas. Die Schlacht bei Leuktra war fr Sparta ein Schlag, von dem es sich nie wieder erholt hat; denn wenn auch die Stadt unter Vor-gang des Agesilaus das Unglck mit Festigkeit trug, so war doch der

20. Die Alte Welt - S. XVIII

1871 - München : Lindauer
422 wird Kleon bei Amphi'polis geschlagen und getötet; auf Seite der Spartaner fällt Bra'sidas. 421 vermittelt Nikias einen Frieden auf fünfzig Jahre. 420 verbindet sich Sparta mit Theben; Alkibiades. 418 schlägt König Agis von Sparta das Heer des argivischen Bundes bei Mantine'a. 413 werden die Athener unter Enrymed on in einer Seeschlacht vor Sizilien besiegt; Besetzung von Dekele'a durch die Spartaner. 411 entsteht in A t h e n eine oligarchische Revolution; derrat der Vierh undert; Athens Flotte unter Thrasybn'lns und Thrasy'llns siegt bei Sestus und Kynosse'ma über den Spartaner Mi'ndarns. 410 vernichtet Alkibiades bei Ky'zikus Flotte und Heer des Mi'ndarus. 409 siegt Alkibiades über den Satrapen P harn ab a'zns, dann über die Spartaner bei Aby'dns und gewinnt Chalke'don und Byzantium. 408 wird Alkibiades zum unbeschränkten Oberfeldherrn ernannt. 407 siegt der Spartaner Ly san d er über des Alkibiades Unterfeldherrn Aittvochus bei Nation; Alkibiades wird verbannt. 406 wird der Athener Konon von. dem Spartaner Kallikra'tidas geschlagen und im Hasen von Mytileue eingeschlossen, aber durch den Sieg einer athenischen Flotte bei den Arginu'seu befreit. 405 vernichtet Lysander die athenische Flotte bei Ä'gospo'tamos. 404 ergibt sich Athen an die Spartaner; die dreißig Tyrannen in Athen; Kri^tias, Thera^menes. 403 siegt Thrasybu'lus bei Muuy'chia und vertreibt die dreißig Tyrannen; ein Ausschuß von Zehn; Herstellung der Demokratie in Athen. 401 fällt Cyrus, dessen Heer von 10,400 Griechen verstärkt ist, im Kampfe mit seinem Bruder Artarerreg Ii Mnemon bei Knita'ra. 395 siegt König Agesila'us von Sparta über die Satrapen Tissaphe'rnes und Pharnaba'zns am Flusse Pa^ktolus; Lysander wird beihalia'r-tus von den mit Korinth, Argos und Athen verbündeten Thebanern geschlagen und getötet. 394 werden die Thebaner und ihre Verbündeten bei Ne'mea von den Spartanern geschlagen; die spartanischeflotte bei Knidus vou Kouon geschlagen; Agesila'ns siegt bei Korone'a. 387 Friede des Anta'lkidas. 383 Besetzung des Kadme'a in Theben durch den Spartaner Phö'bidas; Ausbruch des olyuthischeu Krieges. 379 ergibt sich Oly'nth an Sparta; Befreiung Thebens durch Pelo'pidas und Epamino'nd as, Wiederherstellung der Demokratie in Theben; Athen stellt seine Seemacht wieder her und schließt mit den 70wichtigsten Seestaaten eine Waffeneinigung. 376 wird die spartanische Flotte bei Naros von den Athenern Cha'brias und Pho'kion geschlagen. 375 siegt der Athener Timo'theus über die Spartaner bei Aly'zia. 371 wird König Kleo'mbrotus von Sparta von dem Thebaner Epami-no'ndas bei Lenktra geschlagen. 364 Schlacht bei Kynoske'phalä; Pelopidag +• 362 Schlacht bei Mantin'ea; Epaminondag +.