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1. Die Neuzeit - S. 18

1884 - Mainz : Kirchheim
18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas. miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben. Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben. 8. Bartholomäus de las Casus. Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick

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1. Theil 6 - S. 49

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
49 Vespucci war ein siorentintscher Edelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erd- und Schlffahrtekunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise meh, rere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucct zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 auf dem Schiffe eines gewissen Ojeda mit. Hier» auf soll der König Emanuel von Portugal ihn in seine Dienste genommen', und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, wel, ches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit je, ner neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lange Zeit das einzige in seiner Art blieb» Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdtheil viele Jahre hindurch einzig aus des Amertcus Buche kannte, so war es sehr.natürlich, daß man diesen Erdtheil, ln Ermangelung eines vom Staate autorisirten Namens, vor der Hand terra Amerika (Emmertchöland) nannte, Und dabet ist es denn geblieben. Vl D

2. Geschichte des Mittelalters - S. 284

1888 - Wiesbaden : Kunze
284 Vierte Periode des Mittelalters. vollendete Columbus die Reise nach dem Westen, ohne aber das gesuchte Indien mit seinen Schätzen zu finden. Auf seiner zweiten Reise (1493 — 1496) landete er (28. Nov.) wieder in Haiti, fand aber Navidad zerstört und legte Jsabella an. Dann entdeckte er die Inseln Dominika, Guadeloupe, Portoriko und andere, später auch Jamaika. Unterdessen hatte ihm aber sein Glück und sein Ruhm in der neuen und alten Welt so viele Feinde bereitet, daß er zurück mußte, um sich am spanischen Hofe gegen ihre Verleumdungen zu rechtfertigen. Auf seiner dritten Reise (1498—1500) fand er die Insel Trinidad am Ausfluß des Orinocostromes und das Festland von Südamerika. Infolge seines Auftretens gegen die Empörer auf Haiti, wo sein Bruder die Stadt San Domingo gegründet hatte, wurde er abermals verklagt und mußte den Kummer erleben, daß der König von Spanien 1500 einen Edelmann, Franz Bova-dilla, sandte, der ihn ohne Untersuchung seiner Würde entsetzte und in Ketten nach Spanien schickte. Hier wurde er jedoch seiner Ketten entledigt und freigesprochen. Noch eine Vierte Reise (1502—1504) unternahm der unermüdliche Mann; aber die Durchfahrt nach Indien suchte er vergeblich. Von seinen Feinden in Haiti abgewiesen, entdeckte er die Küste Mittelamerikas; dann verlor er in einem Sturme seine Schiffe und mußte, von Hungersnot und Empörung bedroht, ein Jahr lang aus Jamaika warten, bis er nach San Domingo und von dort nach Spanien zurückkehren konnte. Hier starb die Königin Jsabella kurz nach seiner Ankunft, und Ferdinand der Katholische ging auf seine Ansprüche nicht ein. Der Gram über diesen Undank bereitete ihm ein frühes Grab. Er starb in seinem 59. Lebensjahre 1506 zu Valladolid; 1536 wurde feine Leiche in San Domingo, 1796 in der Kathedrale zu Havana auf Kuba beigesetzt. Die von Columbus entdeckten Inseln zwischen Nord- und Südamerika nannte man West-in bien, weil er sie für einen Teil des asiatischen Indiens hielt, welches seitdem Ostindien heißt. Den Namen Amerika erhielt der neuentdeckte Erdteil von dem Florentiner Amerigo Vespucci, welcher die erste Beschreibung davon lieferte. Die Eroberung Mexikos durch Ferdinand Cortez 1519. Die Erfolge der Spanier regten zu neuen Unternehmungen an. Einst kamen zu dem Statthalter von Kuba, Velasquez, spanische Schiffer und erzählten ihm, sie hätten ein Land entdeckt, dessen Bewohner wohlgekleidet seien und in steinernen Hausern lebten. Dörfer und Städte mit Tempeln und Türmen feien in diesem unbekannten Lande. Daraufhin sandte Velasquez 1519 den jungen Ferdinand Cortez

3. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 31

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
diese Platte nicht zur Herstellung eines anderen Buches gebrauchen Da erfand ein Deutscher, Johann Gutenberg aus Mainz, die Buch-druckerkunst. Er schnitt in buchene Stbchen die einzelnen Schrift-zei.en ein, die er deshalb auch Buchstaben nannte. Diese wurden zu Worten und Stzen aneinandergereiht, mit Schwrze bestrichen und abgedruckt. Dann formte man sie wieder auseinandernehmen und abermals zum Drucke anderer Worte benutzen. Im Jahre 1456 wurde das erste Buch, eine Bibel, gedruckt. Die Erfindung der Buchdruckerkunst ist insofern wichtiger als jede andere, als es erst durch sie mglich wurde, Bildung und Wissenschaft zu allgemeiner Verbreitung zu bringen. Die Entdeckung Amerikas. Bis zum 15. Jahrhundert glaubte man allgemein, da sich zwischen dem Westert Europas und der Ostkste Asiens ein ununterbrochenes Meer erstrecke. Dadurch kam Christoph Columbus , ein khner Seemann aus Genua, auf den Gedanken, man msse nach der Ostkste Asiens, also auch nach Indien gelangen, wenn man von Europa nach Westen fahre, und es reifte der Plan in ihm, die Fahrt zu unternehmen. Nach jahrelangen Bemhungen fand er bei der Knigin Jfabella von Spanien Unter-sttzuug seines Planes. Er erhielt drei kleine Schisse, die er mit 120 Seeleuten bemannte, und am 3. August 1492 steuerte er von dem Hafen von Palos aus khn in die unbekannte See hinaus. Nach einer 10 wchentlichen, mhsamen Reise, am 12. Oktober 1492, erblickte er endlich Land. Es war eine Insel, welche er San Salvador oder Erlserinsel nannte. Die rothutigen, gutmtigen Bewohner, bei denen er zuerst die Sitte des Tabakrauchens fand, glaubten, die weien Männer feiert vom Himmel herabgekommen. Auf der Weiterfahrt entdeckte er noch die Inseln Kuba und Haiti, und trat dann, ohne zu ahnen, da er einen neuen Erdteil entdeckt habe, die Rckreise nach Spanien an, wo er mit groem Jubel empfangen wurde. Nach dieser ersten Fahrt unternahm Columbus noch drei weitere Reisen nach Amerika. Aber seine Neider verleumdeten ihn, und auf der dritten dieser Reisen wurde er ver-haftet und in Ketten gekesselt nach Spanien zurckgebracht, wo man sich jedoch von seiner Unschuld berzeugte. Noch einmal unternahm er die mhselige Fahrt, fand aber nach seiner Rckkehr soviel Undank und Widerwrtigkeiten, da der Tod ihm eine Erlsung war. Die Nachwelt gab dem neuen Erdteil nicht einmal den Namen des groen Entdeckers, sondern benannte ihn nach Amerigo Vespucci, der zuerst eine ausfhrliche Beschreibung desselben lieferte, Amerika. Etwa zu derselben Zeit wurden noch andere geographische Entdeckungen gemacht. 1497 umschiffte Basko de Gama^die Sd spitze von Afrika und fand somit den Seeweg nach Ostindien, auf welchem die kstlichen Erzeugnisse dieses Landes billiger als bisher nach Europa gebracht werden konnten.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 131

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Columbus auf den Neuen Inseln. Vii 63—6. 131 dieses, das man im hintersten Asien vermutete, auf einem Berge, der fast in die Mondsphäre rage; Alexander der Große war nach der Sage bis an seinen Fuß gelangt. So meinte Columbus, Indien entdeckt zu haben, und in diesem □ stolzen Glauben ist er gestorben. □ 5. Die Verwaltung der neuentdeckten Inseln war dem Admiral anvertraut. Aber es wurden heimlich Anklagen gegen ihn nach Spanien geschickt; ein Richter, den er selbst verlangt hatte, führte ihn, seinen Auftrag mißbrauchend, in Letten auf sein Schiff. Diese Ketten hingen im Zimmer des großen Genuesen, bis er starb. * *Die Anfeindungen, denen Columbus erlag, entsprangen dem spanischen Fremdenhaß und dem Ausbleiben des Goldsegens, den er verheißen hatte. Auch war Columbus den Aufgaben der Regierung und der Leitung einer so zügellosen Gesellschaft von Abenteurern nicht gewachsen. Auf seiner letzten Reise hoffte er sein Ansehen wiederherzustellen. Aber der neue Statthalter erlaubte ihm nicht zu landen und mißachtete seine Warnung vor einem heranziehenden Sturm, der denn auch eine ganze Flotte mit Columbus' schlimmstem Feinde verschlang; nur ein gebrechliches Schiff entkam mit den Papieren des Entdeckers. Nach einer entbehrungsreichen Forschungsreise am Westrande des Antillenmeeres verschlugen Stürme den kranken Helden nach Jamaika. Seine Schiffe waren so von Würmern durchhöhlt, daß sie Honigwaben glichen. Zwei seiner Getreuen, der Spanier Mendez und der Italiener Fiesco, segelten in einem Kahn nach Haiti, ein Schiff zu holen. Als inzwischen die Eingeborenen keine Nahrungsmittel mehr bringen wollten, schreckte sie der Admiral durch eine Mondfinsternis, D die er ihnen angekündigt hatte. □ 6. Seine Eönnerin Isabella war vor Columbus gestorben. Er selbst war vergessen, als er starb. Er wurde zunächst im Karthäuserkloster zu Sevilla bestattet, und König Ferdinand schmückte sein Grab mit der Inschrift: A Castilla y Leon (An Kastilien und Leon Nuevo Mundo dio Colon. Gab eine neue Welt Colon). Der neue Erdteil aber ist nach dem Florentiner Amerigo Vespucci genannt. * * Amerigo hatte eine portugiesische Entdeckungsfahrt an der Ostküste Südamerikas mitgemacht, wobei die Buchten, Flüsse, Vor- 9*

5. Unser Vaterland - S. 352

1900 - Berlin : Bruer
— 352 — Sklaven übergab. Während Columbus um jeden Fußbreit Landes zu kämpfen hatte, sandte König Ferdinand einen neuen Bevollmächtigten, einen persönlichen Feind des kühnen Entdeckers, übers Meer, der ihn mit Ketten gefesselt nach Spanien führte. Dort wurde er zwar unschuldig befunden an all dem Unheil, das die Spanier unter den widrigen Verhältnissen ertragen hatten; aber der König blieb mißtrauisch und ernannte einen anderen Statthalter für den neuentdeckten Erdteil. Noch hatte Columbus eine Beschützerin in der Königin Jsabella, die ihm endlich eine vierte Entdeckungsfahrt ermöglichte. Mit vier schlechten Schiffen erreichte er Hayti; aber die spanische Besatzung wehrte ihm zu landen. Er suchte darum weiter südlich eine Durchfahrt nach der Südsee zu gewinnen, strandete aber mit allen Schiffen, so daß die ganze Mannschaft mittel- und hülflos den Wilden preisgegeben war, bis zwei derselben in ausgehöhlten Baumstämmen Hayti erreichten und von dort ein Hülfsschiff brachten^ mit dem die Schiffbrüchigen nach Spanien zurückkehrten. Dort war die Stimmung den neuen Entdeckungen gegenüber immer lauer geworden, zumal da diesseits und jenseits des Ozeans das Verdienst des Columbus von allen herabgewürdigt wurde, die ihn beneideten. Man scheute sich nicht, ihm selbst zu sagen, wie das, ivas-er gethan, gar nicht so viel Redens wert sei, als inan daraus mache. Den wortreichen Herren -hielt Columbus ein Ei hin mit der Frage,, wer unter ihnen das auf die Spitze stellen könne. Lachend wies man es zurück; aber Columbus drückte leicht die Spitze ein, das Ei stand. „Das hätten wir auch gekonnt", hieß es da. „Ganz recht" war die Antwort, „ihr konntet auch das neue Land entdecken, aber da ist. eben der Unterschied, gethan hats keiner von euch." Columbus starb (20. Mai 1506) unter dem Drucke des erlittenen Unrechtes und befahl, daß die Kette, an die man ihn einst geschmiedet, mit in sein Grab gelegt werden sollte. So wurde er auf St. Domingo beigesetzt. Der neue Erdteil erhielt nicht den Namen seines Entdeckers ; er wurde nach einem Florentiner Edelmann, Amerigo Vespucci, der nach verschiedenen Reisen dorthin Karten und genaue Nachrichten darüber veröffentlichte, Amerika genannt. Nur ein Staat Amerikas, Columbia, ehrte in seinem Namen das Andenken des Entdeckers. Auch die Inselgruppe, welche Columbus einst für Teile Ostindiens hielt., bewahrte diese Erinnerung in ihren Namen „Westindien.".

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 96

1877 - Langensalza : Beyer
— 96 — V>er Insel in Kamps. Durch seinen Ruhm hatte er aber indessen den Neid vieler spanischer Großen erregt, welche ihn beim Könige verleumdeten. Er kehrte deshalb nach Spanien zurück, um sich hier zu rechtfertigen. Im Jahre 1498 unternahm er seine dritte Reise nach dem neu entdeckten Lande. Aus dieser Fahrt fand er die Insel Trinidad. -In Haiti sand er neue Verwirrung und seine Brüder, welche er als Statthalter daselbst zurückgelassen hatte, in sehr bedrängter Lage. Da man den Colnmbns beim Könige auf’s neue verleumdet hatte, schickte derselbe einen vornehmen Spanier nach Haiti. Dieser sandte sogar den edlen Columbus in Ketten nach Spanien. Er ward zwar abermals freigesprochen, aber die ihm feierlich zugesicherten Bedingungen des Vertrages wurden ihm nicht gehalten. Und ob er gleich noch drei Reisen unternahm und neue Länder entdeckte, so achtete man seiner doch nicht mehr. Von Kummer niedergebeugt starb der große Mann im Jahre 1506. Sein Leichnam ward nach der Insel Cuba gebracht. Wie man dem Columbus seinen Ruhm abzusprechen suchte, zeigt auch folgende Geschichte. Columbus mußte es oft hören, daß seine Entdeckungen nur Zufall seien und von jedem andern hätten gemacht werden können. Einst nahm Columbus in einer Gesellschaft, wo er auch dergleichen hörte, ein Ei und fragte: „Wer kann mir das Ei auf die Spitze stellen?" Keinem der Anwesenden gelang es. Da drückte Columbus die Spitze des Eies ein, und stehe, es stand. „Ja so, das hätten wir auch gekonnt!" riefen nun alle. Columbus aber bemerkte spottend: „Das ist eben der Unterschied, daß ihr es hättet machen können, aber nicht gemacht habt, ich es aber wirklich getan habe." Ansangs hatte man geglaubt, die neuentdeckten Länder seien ein Teil Indiens. Bald aber merkte man den Irrtum. Zum Unterschiede aber von dem eigentlichen Indien (Ostindien) nannte man die ansgefnndrnen Inseln Westindien. Der ganze neue Erdteil ward nach einem Florentiner, mit Namen Amerigo Vespncci, welcher zuerst eine Beschreibung über denselben lieferte, Amerika genannt. § 120. Entdeckung und Eroberung Mexicos. Zu den Spaniern anf Cuba war die Knnde von einem großen Reiche gekommen, welches sich im Westen der entdeckten Inseln ausdehnen sollte. Da segelte ein kühner Abenteurer, Ferdinand Cortez, mit 600 Mann von Cnba aus, um das große Reich zu erobern. Er landete au der Küste von Mexiko und ließ die Schiffe hinter sich verbrennen. Der König des großen mexikanischen Reiches, Monteznma, schickte reiche Geschenke an Eortez, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Dieser aber, welcher von dem großen Goldreichtum der Mexicctner gehört hatte, zog sofort gegen die Hauptstadt Tenochtitlau oder Mexico und hielt daselbst seinen Einzug. In seiner eigenen Hauptstadt nahm er den König Monteznma gefangen und bemühte sich den grausamen Götzendienst der Mexicaner abzuschaffen. Da brachen Unruhen gegen die Spanier ans. Monteznma

7. Die Neuzeit - S. 10

1893 - Leipzig : Reisland
10 Einleitung. Ill Erlöser) genannt —, Cuba und Haiti (Hispaniola) unci kam mit der Überzeugung zurück, dafs er Indiens Vorlande aufgefunden habe. Die Einsicht, dafs dort ein ganz selbständiger Erdteil liege, wurde erst später erlangt; aber noch heute zeugt der Name Westindien von dem damals allgemein verbreiteten Irrtum. Der Papst Alexander Vi. sprach sofort den „Königen“ auf ihren Wunsch den erblichen Besitz aller von Columbus entdeckten Länder zu; der drohende Zwiespalt mit Portugal sollte durch eine Grenzlinie zwischen den Besitzungen beider Staaten verhütet werden. Laut des voii Vertrags von Tordesillas (Juni 1494) begann diese Grenz-1494. linie 370 Meilen westlich von den capverdischen Inseln, so dafs Amerika (mit Ausnahme des östlich von der Mündung des Marannon gelegenen Teils von Südamerika) und die Inselwelt des stillen Ozeans an Spanien, der Osten Südamerikas, Afrika und Asien aber an Portugal fallen sollte; die westliche Halbkugel sollte also im wesentlichen spanisch, die östliche portugiesisch sein. Bereits hatte Columbus seine zweite Fahrt (1493—1496) angetreten, die ihn nach Jamaika und den kleinen Antillen führte; die dritte (1498—1500) ging an den Orinoko, die vierte (1502—1504) an die Landenge von Panama*). Er wurde aber von den Spaniern mit Neid und Mifsgunst behandelt und erwies sich unfähig zur Regierung der entdeckten Gebiete; König Ferdinand entzog ihm deshalb thatsächlich die Vicekönigschaft, und Columbus starb unzufrieden im Mai 1506 zu Valladolid in Castilien. Selbst den Namen sollte der von ihm entdeckte Erdteil von einem anderen erhalten , von dem Florentiner Amerigo Amerigo Vespucci, der die Ausrüstung zur dritten Reise t 1512. des Columbus besorgt hatte und 1512 als Grofssteuermann starb, nachdem er selbst vier Seereisen nach dem neuen Lande unternommen und sie beschrieben hatte. Ein deutscher Gelehrter Namens Waltzemüller (Hylacömylus), welcher Vespuccis Schriften kannte und ihn für den Entdecker des vierten Weltteils hielt, gab nach ihm dem Lande (das derselbe nur zuerst beschrieben hat) in seiner cosmo- *) Als Einprägungswort für die Richtung der vier Fahrten diene Hiop (Haiti, Jamaika, Orinoko, Panama).

8. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 60

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 60 - Kolumbus segelten am 25. September 1493 1500 Menschen ab; neue Inseln wurden entdeckt, große Reichtümer zusammengescharrt. Kolumbus selbst aber wurde von dem spanischen Könige mit Undank belohnt; denn einige habsüchtige Spanier reisten nach Europa zurück und verleumdeten ihn am spanischen Hofe. König Ferdinand Wandte einen vornehmen Spanier als Unterkönig an des Kolumbus Stelle. Der Spanier ließ den Entdecker der neuen Welt in Ketten legen und schickte ihn nach Spanien. Der König sprach ihn zwar wieder frei, aber die ihm feierlich zugesicherten Bedingungen wurden nicht gehalten. Von Kummer niedergebeugt, beschloß Kolumbus 1506 lebensmüde seine Laufbahn zu Valladolid. Sein Leichnam wurde zuerst nach der Insel Haiti gebracht. Jetzt steht er in einer Kirche von Habana auf der Insel Kuba. Nicht einmal den Namen hat er dem von ihm entdeckten Erdteil gegeben. Nach einem Florentiner, Amerigo Vespucci, der zwischen der zweiten und dritten Reise des Kolumbus auf dem festen Lande von Südamerika landete und diese Reise durch eine sehr ruhmredige Reisebeschreibung bekannt machte, bekam der neue Weltteil den Namen Amerika. Die neuere Zeit suchte diese Unbill etwas zu vergüten, indem eine Republik des südlichen Amerika sich 1819 den Namen Ko lumbia gab. Schon zu Kolumbus Lebzeiten suchte man den Ruhm seiner Entdeckung zu schmälern. Das hatte ja, so meinten sie, ein jeder sich wohl denken können, daß jenseit des Meeres gen Westen noch ein Land liegen müsse. Mit solchen klugen Leuten saß Columbus einst zu Tische. Auf dem Tische standen Eier. Lächelnd nahm Columbus ein Ei und fragte seine Tischgenossen: - „Wer kann dies Ei mit der Spitze aus den Tisch stellen? . Vergebens machten alle den Versuch. Da drückte Columbus dem Ei die Spitze ein und stellte es auf den Tisch. „Das hätten wir auch gekonnt," riefen nunmehr alle. „Jawohl," sagte Columbus, „das hätte ein jeder gekonnt: der Unterschied ist nur, daß ihr es gekonnt hättet, ich aber es gethan habe." Ferdinand Kortez entdeckt und erobert Mexiko. (1519—1521.) Ferdinand Kortez, geboren 1485 zu Medellino in Estremadura, widmete sich dem Soldatenstande. Um seinen Hang zu Abenteuern zu befriedigen, ging er nach Indien und zwar nach Cuba. Hier erzählten spanische Schiffer dem Statthalter Velasquez, sie hätten ein Land entdeckt, dessen Bewohner wohl gekleidet gewesen und in steinernen Häusern gelebt hätten. Sogleich beschloß Velasquez, das gepriesene Land in Besitz zu nehmen. Er erwählte den kühnen Kortez zum Oberbefehlshaber der Flotte, welche auf Eroberung dieses Landes ausgeschickt wurde, — Am 12. Februar 1519 verließ Kortez Habana mit 11 kleinen

9. Mittlere und neue Geschichte - S. 113

1877 - Leipzig : Senf
Iv. Verfall d. deutsch. Kaiserth. u. d. Hierarchie, wachsende Macht rc. 113 13. Entdeckungen und Erfindungen. Nach dem Tode des portugiesischen Prinzen Heinrichs dessee-fahrers 1461 ruhten die Entdeckungen der Portugiesen nicht, es gelang endlich dem kühnen Bartholomäus Diaz 1486 die Südspitze Afrikas, von ihm cabo tormentoso, stürmisches Vorgebirge genannt, zu erreichen. Dagegen entdeckte dergenueser Christoph Columbus, der auf einer Fahrt nach dem Westen Indien erreichen wollte, für Spanien mit drei Schiffen, die ihm Jsabclla und Ferdinand nach der Eroberung von Granada 1492 geliehen hatten, die Insel Guanahani oder St. Salvador in der Gruppe der Bahamainselu, auch noch Cuba und Haiti. Auf seiner zweiten Fahrt von 1493—1496 fand er Portorico, Jamaica und mehrere kleine Antillen, auf der dritten von 1498—1500 entdeckte er Trinidad und das Festland von Südamerika an der Mündung des Orinoko, wurde aber von Franz von Bobadilla in Ketten nach Spanien geschickt, die Eifersucht der Spanier auf den Fremden hatte ihm schon längst Feinde erregt. Nach seiner Rechtfertigung in Spanien entdeckte er auf seiner vierten Reise von 1502—1504 die Landenge von Darren, wo er vergebens eine Durchfahrt suchte. Er starb 1506 in Spanien, ohne die seinem Verdienst gebührende, ihm versprochene Belohnung erhalten zu haben. Selbst sein Name sollte dem neu entdeckten Erdtheil nicht zu Theil werden, er wurde von einem Florentiner Amerigo Vespucci, der die Ostküste von Südamerika 1509 befuhr und zuerst ein Buch über die neu entdeckten Länder schrieb, Amerika genannt. Die Entdeckungen mehrten sich jetzt in kurzer Zeit. Schon 1496 hatte der Venetianer Sebastian Eabot in englischen Diensten Labrador entdeckt, 1513 erreichte der kühne Nunez de Balboa nach einem schweren Marsch zu Lande über die Landenge Darien das stille Meer, um dieselbe Zeit entdeckte Juan Ponce de Leon, als er die Quelle der ewigen Jugend suchte, Florida, wo er zwar nicht jene Quelle, aber den Tod im Kampfe fand. In neuerer Zeit schrieb der Amerikaner Prescott über die Eroberung von Mexico und Peru. Wichtig ist die Eroberung von Mexico durch Ferdinand Cor-tez von 1519—1521, die der Spanier Solis im siebzehnten Jahrhundert in einem berühmten Geschichtswerk beschrieben hat. Nach den vielleicht sagenhaftentolteken um 700 (doch weisen die Trümmer der Städte Palanqne und Mitla auf der mexicanifchen Goldküste und Ruinen beim Orte Diego an der Spitze des californifchen Meerbusens auf eine frühere Cultur Amerikas hin) wanderten um 1160 aus

10. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 139

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
49. Die groen Lnderentdeckungen. 139 des Orinoko) aufgefunden hatte, brachten es Bosheit und Verleumdung dazu, da er auf Euba gefangen gefetzt und in Ketten nach Spanien zurckgebracht ward. Da er dort sofort wieder freigesprochen wurde, konnte das geschehene Unrecht und den erlittenen Undank nicht gutmachen. 4. Vierte Weise 1502. Auf seiner vierten Und letzten Reise wurde der mutige Mann von vielfachem Migeschick verfolgt. Durch Sturm nach Jamaika verschlagen, mute er, da alle Schiffe zu Grunde gegangen waren, fast ein ganzes Jahr in Verlassenheit unter den Wilden ver-bringen, bis endlich ein Fahrzeug erschien, das ihn glcklich nach Haiti zurckbrachte. Krank und gramgebeugt, schied er aus dem Lande seiner einstigen Hoffnungen. 5. Kolumbus' Kod 1506. Nach Spanien wie ein Schiffbrchiger zurckgekehrt, starb Columbus zu Valladolid, wo man ihm wenigstens noch ein ehrendes Leichenbegngnis feierte. Auf seinen Sarg setzte man die Inschrift: Dem Reiche Kastilien und Leon gab eine neue Welt Colon." Auf sein Verlangen sollen ihm auch die Ketten, die er einst getragen, mit ins Grab gegeben worden sein. Spter (1537) wurden seine berreste, wie er gewnscht hatte, nach San Domingo auf Haiti bergefhrt, von wo aus sie 1795, als jene Stadt vorber-gehend an Frankreich kam, auf Euba verbracht und in der Kathedrale von Havana beigesetzt wurden. Seine Familie, in den herzoglichen Stand erhoben, ist schon 1576 ausgestorben. 6. Der Maine Amerika. Columbus hatte den Glauben, die Ostkste Indiens aufgefunden zu haben, mit ins Grab genommen. Als sich durch die nachfolgenden Entdeckungen der Irrtum herausstellte, nderte man den Namen der neugefundenen Inselwelt zu Westindien" um, während der kupferfarbigen Menschenrasse jener Gegenden die irrige Benennung Indianer" verblieb. Die gesamte Neue Welt aber erhielt im Munde des Volkes alsbald den Namen Amerika. Derselbe ist zuerst in einer 1507 (zu Saint-Die in Lothringen) erschienenen Kosmographie" (oder Welt-beschreibung) gebraucht worden. Dabei leitete ihr Verfasser (Hylakomylus, eigent-lich Wc^ldfeemller) den Namen von Amerigo Vespucci her, einem italienischen Geographen, der, bald in spanischem, bald in portugiesischem Dienste, Westindien und Brasilien wiederholt besucht und auch beschrieben hatte. Neuere Untersuchungen wollen indes das Wort von einem alten Jndianerstamme Namens Amerik herleiten, zumal Vespucci nicht Amerigo, sondern Alberico geheien hat. Iii. Weitere Entdeckungen der Spanier, 1. Entdeckung von Mexiko durch Gortez 1519. Die Spanier letzten, zumeist von Gewinnsucht geleitet, die Entdeckungs- und Er-oberungsfahrten nach Amerika eifrig fort. Schon 1513 hatten sie (unter Balboa) die Landenge von Panama berschritten und zum erstenmal die Sdsee" oder den Groen Ozean" gesehen. Im Jahre 1519

11. Geschichtlicher Leitfaden für Anfänger - S. 72

1886 - Kreuznach : Voigtländer
— 72 — Gioja) durch den Prinzen Heinrich den Seefahrer angeregt wurden und die Auffindung des Seeweges nach Indien zum Ziele hatten. Zunächst wurden im Westen von Afrika Porto Santo, Madeira, die Azoren, die Inseln des grünen Borgebirges entdeckt, dann der Äquator überschritten, 1486 erreichte Bartholomäus Diaz das Kap der guten Hoffnung, worauf dann 1498 die Auffindung des Seeweges durch Vasco de Gama folgte. Die Portugiesen gründeten nun an den Küsten Indiens großartige Niederlassungen, traten mit China in Handelsverkehr, und ihre Flotten beherrschten alle Meere von der Westküste Afrikas bis zur Südsee. b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Während nämlich die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in östlicher Richtung suchten, strebte Christoph Columbus aus Genua durch eine Fahrt gen Westen dorthin zu gelangen. In Portugal mit seinem Plane zurückgewiesen, erhielt er endlich von der Königin Jsabella von Kastilien drei Schiffe, mit denen er durch die Auffindung der Inseln Gnanahani (San Salvador), Cuba und Hayti 1492 die Entdeckung Amerikas begann, dessen Festland er auf der dritten seiner vier Entdeckungsfahrten (an der Mündung des Orinoko) erreichte. Allein trotz seiner Verdienste zog ihm die Verfolgung seiner Feinde sogar Kettenstrafe zu, und gebeugt durch den erfahrenen Undank starb er zu Valladolid 1506. Der neu entdeckte Erdteil erhielt nach dem Florentiner Amerigo Vespncci, der ihn zuerst beschrieb, den Namen Amerika. Von den einzelnen Ländern Amerikas wurde 1519 Mexiko durch Ferdinand Cortez, 1532 Peru durch Franz Pizarro erobert. In spanischen Diensten machte der Portugiese 1519 Magelhaeus die erste Erdumsegelung. Die großen Länderentdeckungen waren von den wichtigsten Folgen. Zahllose Europäer gingen nach der neuen Welt und siedelten sich

12. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 72

1894 - Leipzig : Voigtländer
Gioja von dem Prinzen Heinrich dem Seefahrer an-geregt wurden und die Auffindung des Seeweges nach Indien zum Ziele hatten. Zunchst wurden im Westen von Afrika Porto Santo, Madeira, die Azoren, die Inseln des grnen Vorgebirges entdeckt, dann der quator berschritten, 1486 erreichte Bartholomus Diaz das Kap der guten Hoffnung, worauf dann 1498 die Auffindung des Seeweges durch Vasco de Gama folgte. Die Portugiesen grndeten nun an den Ksten Indiens groartige Niederlassungen, traten mit China in Handelsverkehr, und ihre Flotten beherrschten alle Meere von der Westkste Afrikas bis zur Sdsee. b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Erobe-rungen der Spanier. Whrend nmlich die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, strebte Christoph Columbus aus Genua durch eine Fahrt gen Westen dorthin zu gelangen. In Portugal mit seinem Plane zurckgewiesen, erhielt er endlich von der Knigin Jsabella von Kastilien drei Schiffe, mit denen er durch die Auffindung der Inseln Guanahani (San Salvador), Kuba und Hayti 1492 die Entdeckung Amerikas begann, dessen Festland er auf der dritten seiner vier Ent-deckungssahrten (an der Mndung des Orinoko) erreichte. Allein trotz seiner Verdienste zog ihm die Verfolgung seiner Feinde sogar Kettenstrafe zu, und gebeugt durch den erfahrenen Undank starb er zu Valladolid 1506. Der neu entdeckte Erdteil erhielt nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der ihn zuerst beschrieb, den Namen Amerika. Von den einzelnen Lndern Amerikas wurde 1519 Mexiko durch Ferdinand Cortez, 1532 Peru durch Franz Pizarro erobert. In spanischen Diensten machte der Portugiese 1519 Magelhaens die erste Erdumsegelung. Die groen Lnderentdeckungen waren von den wichtigsten Folgen. Zahllose Europer gingen nach der neuen Welt und siedelten sich

13. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 162

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
162 c. Während die Portugiesen mit der Auffindung eines solchen Weges beschäftigt waren, kam Christoph Columbus aus Genua auf den Gedanken, Indien müsse wegen der Kugelgestalt der Erde auch durch eine Fahrt nach Westen zu erreichen sein. Er teilte seine Pläne zuerst seiner Vater- stadt, dann dem Könige von Portugal mit und bat um Schiffe, allein umsonst. Jetzt ging er nach Spanien, wo er nach 8jährigen Bemühungen von König Ferdinand und dessen Gemahlin Isab ella drei schwache Fahrzeuge mit 120 Mann Besatzung erhielt. Mit diesen segelte er am 3. August 1492 von dem Lasen Palos (jetzt Luelva) aus nach Westen ab. Da man aber lange nichts als Limmel und Wasser sah, wurden seine Leute mutlos und unzufrieden und ver- langten drohend die Rückkehr. End- lich klindigte sich die Nähe des Landes an. Das Senkblei erreichte Grund; Landvögel kamen herangeflogen, und die Wellen trieben einen Banmast mit roten Beeren an die Schiffe. Nach 70 Tagen landete man am 12. Oktober auf einer kleinen Insel, welche Columbus San Salvador, d. h. hl. Erlöser, benannte. Auf 3 weiteren Fahrten entdeckte er auch die großen Inseln Kuba und Laiti und das Festland an der Orinokomündung. Da Columbus der Meinung war, die aufgefundenen Inseln gehörten zu Indien, so erhielten diese den Namen West- Indien. Die neuentdeckten Länder wurden für Spanien in Besitz genommen; Columbus aber wurde mit Llndank belohnt und starb verlassen und vergessen. („Ei des Columbus".) d. In der „Neuen Welt", die nach dem italienischen Reisenden Amerigo Bespucci (rve8put8clü) den Namen Amerika erhielt, fand man bald große Schätze an Gold und Silber und niitzliche Gewächse aller Art, z. B. die Kartoffel, den Tabak und den Mais. Dadurch wurde dem Landet ein neuer Weg geöffnet, und die Länder am Atlant. Ozean (Spanien, Portugal, Lolland und England) erwarben sich ungeheuere Reichtümer. e. Mit der Entdeckung Amerikas schließt ein wichtiger Zeit- abschnitt in der Geschichte, nämlich das Mittelalter, und es be- ginnt die Neuzeit. 180. Maximilian I., der letzte Ritter. 1493—1519. Iii, 174. a. Maximilian I. stammte aus dem Lause Labsburg, bei welchem die Kaiserwürde bis 1806 verblieb. Er war geschmückt mit allen Vorzügen des Körpers und des Geistes. Ausgezeichnet durch hohen, kräftigen Wuchs, durch seltene Körperkraft und Gewandtheit in allen ritterlichen Kbungen, besaß er die Kühnheit des Kriegsmannes und die Waghalsigkeit des Ge- birgsjägers; dazu war er ein Freund der Kunst und Wissenschaft. Christoph Columbus.

14. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 20

1909 - Breslau : Handel
20 Steine zu. Durch eine Lcke neben dem Steine fiel znfllia ein Feuerfunke in den Mrser. Da entstand ein starker Knall Der Stein flog mit groer Kraft gegen die Decke. Die Kraft des Pulvers benutzte man bald im Kriege. Man fcho aus groen Mrsern Steinkugeln gegen die Mauern der belagerten Burgen und Städte Spter erfand man die Kanonen und Flinten. Auch gebrauchte man eiserne Kugeln. Durch die Erfindung des Schiepulvers wurde die ganze Krieas-fuhrung umgestaltet. Das alte Ritterwesen nahm nun bald ein Ende 3- Die Buchdruckerkunst (1440). Frher gab es nur geschriebene Bucher, tue meist von Mnchen hergestellt mnrden. Sie waren sehr teuer. Eine geschriebene Bibel kostete wohl 1000 Mark. Spter schnitzte man ganze Seiten eines Buches in Holz, bestrich sie mit Farbe und druckte sie ab. Johann Gutenberg in Mainz aber stellte die Buchstaben einzeln her und setzte sie zu Wrtern zusammen. Nach dem Drucke konnte er die gebrauchten Buchstaben zu neuen Wrtern verbinden. Er erfand das Drucken mit beweglichen Buchstaben. Das erste gedruckte Buch war eine Bibel. Die Rderuhren. Die ltesten Uhren waren die Sonnenuhren. Spter gab es auch Wasser- und Sanduhren. Um das Jahr 1000 erfanden Mnche die Rderuhren. Peter Hele in Nrnberg stellte die ersten Taschenuhren her (Nrnberger Eier", 1500). 4. Die Entdeckung Amerikas (1492). Frher kannte man nur bte Erdteile Europa, Asien und Afrika. Da kam der Seefahrer Christoph Columbus (aus Genua) auf den Gedanken, da sich auch im Westen von Europa Land befinden msse. Die Knigin von Spanien (Jfabella) gab ihm drei Schiffe. Kolumbus durchfuhr nun den Atlantischen Ozean in westlicher Richtung. Nach langer Fahrt entdeckte er die amerikanischen Inseln (San Salvador [= Erlserinsel), Kuba, Haiti u. a.). Matt nannte das entdeckte Land Westindien und die Bewohner Indianer) denn man hielt die Inseln sr einen Teil von Indien. Auf seinen weiteren (3) Reisen entdeckte Kolumbus auch das Festland von Amerika. Man fand dort viel Gold und Silber. Auch die Kartoffel und der Tabak stammen aus Amerika. (Amerigo Vespucci [Wesputfchi] hat Amerika zuerst beschrieben.) 5. Der Seeweg nach Ostindien (1498). Europa trieb frher mit dem reichen Indien (in Asien) groen Handel. Die Waren Indiens (Seide, Gold, Edelsteine, Gewrze) wurden auf dem weiten Landwege nach Europa gebracht. Man suchte einen bequemeren Seeweg nach Indien um Afrika herum zu finden. Dies gelang dem portugiesischen Seefahrer Vasco de Gama (1498). 13. Die Kirchentrennung (Reformation). 1517. Frher gab es nur eine katholische Kirche. Ihr Oberhaupt ist der Papst. Papst Leo X. schrieb einen allgemeinen Ab-

15. Geschichte des Mittelalters - S. 295

1883 - Münster : Coppenrath
295 kamen, aber erst nach acht Monaten, mit einem rettenden Schiffe zu den Verlassenen zurck. Abgezehrt von Krankheit und Gram begab sich Co-lumbus wieder nach Spanien. Hier fand er seine Beschtzerin Jsabella tot. Ferdinand, der seiner nicht mehr zu bedrfen glaubte, vernach-lssigte ihn ganz. Mahlzeit und Obdach," schrieb Columbus in jener Zeit von sich, mu ich im Wirtshaus suchen und oft genug wei ich nicht, womit ich die Ausgaben bestreiten soll." Zudem suchten viele Spa-nier sein Verdienst um die Entdeckung herabzuwrdigen, da diese ja, wie sie hhnisch sagten, von jedem anderen htte gemacht werden knnen. In die Zeit dieser Krnkungen setzt man auch folgende Begebenheit, die jedoch spter als ungeschichtlich nachgewiesen ist. Als einst, heit es, in der Gesellschaft solcher weisen Herren hierauf wieder das Gesprch fiel, nahm Columbus ein Ei und fragte: Wer von den Herren kann mir dieses Ei auf die Spitze stellen?" Keiner konnte es! Da drckte er gelassen die Spitze ein, und das Ei stand. Als nun alle riefen: Das htten wir auch gekonnt!" erwiderte er lchelnd: Ganz recht, liebe Herren; das eben ist der Unterschied, damals wie jetzt, da Ihr alle es auch so httet machen knnen, ich allein es aber wirklich so gemacht habe!" Am 20. Mai 1506 starb Columbus zu Valladolid, mehr vielleicht aus Kummer der den Undank der Menschen, als an den Folgen des Alters. Er zhlte ungefhr siebenzig Jahre. Seine Gebeine wurden zuerst in dem Franziskanerkloster zu Valladolid, dann in der Karthuser-kirche in Sevilla beigesetzt. König Ferdinand lie die Grabsttte mit der einfachen Inschrift versehen: Fr Castilien und Leon Fand eine neue Welt Colon. Einige Jahrzehnte spter wurde die Leiche nach St. Domingo berge-fhrt und endlich 1796 nach Euba gebracht, wo sie in der Kathedrale von Havana mit groem Pompe beigesetzt wurde. Nicht einmal den Namen fhrte der neue Erdteil nach seinem Ent-decker. Zwischen den Jahren 1497 und 1503 machte ein Edelmann aus Florenz, Amerigo Vespucci, mehre Reisen nach dem neuen Erd-teile und teilte umstndliche Nachrichten und Karten von demselben mit. Durch seinen ruhmredigen Bericht machte er die Welt glauben, er zuerst habe das neue Festland entdeckt, weswegen man es auch nach seinem Namen terra America, d. i. das Land des Amerigo, nannte. Erst der neue Freistaat Columbia hat des Entdeckers Verdienst auch

16. Grundriß der Geschichte - S. 155

1886 - Breslau : Hirt
Xi. Vorbereitung einer neuen Zeit. 155 Khne mit Leichen eines fremdartigen Menschenschlags nach den Azoren getrieben hatte. Nach mehrfachen vergeblichen Bemhungen erhielt er von Jsabella von Kastilien drei Schiffe fr seine Ent-deckungsfahrt. Schon hatten die herrschenden Nordost-Passatwinde in dem Schiffsvolke die Besorgnis erweckt, da nie ein Wind zur Rckkehr sich einstellen werde, da zeigte sich nach zweimonatlicher Fahrt eine der Bahama-Jnseln, Guauahani, von Columbus San Sal-vador genannt. Columbus ergriff von ihr, spter von Euba und Haiti als Admiral und Biceknig fr die Krone Kastilien Besitz. Nach seiner Rckkehr wurde ihm die hchste Ehre in Spanien er-wiesen; er ahnte aber selber noch nicht das groe Geheimnis von der Entdeckung eines neuen Erdteils. Auf seiner zweiten Reise entdeckte er Jamaika, auf der dritten einen Teil des Festlandes von Sd-amerika. Die geringen, ja traurigen Resultate seiner Anstellungen in den entdeckten Lndern brachten sein Unternehmen aber in Un-gunft; er wurde verklagt, sich zum unabhngigen Herrscher machen zu wollen, und von dem ihm nachgesandten Bobadilla in Ketten nach Spanien zurckgeschickt. Er erhielt zwar von dem spanischen Knigs-paare Gengt huung, aber nicht Erfllung der von ihm ausbe-dungenen hohen Rechte. Von feiner vierten Reife, auf der er am Isthmus von Panama vergebens eine Durchfahrt nach China suchte, kehrte er erkrankt zurck und starb bald mit dem bittern Gefhle er-fahrnen Undanks. Den Namen Amerika, d. i. Land des Amerigo, gab dem neuen Weltteile ein Deutscher, Waldseemller, in seiner lateinischen Ausgabe der Schiffahrten des Florentiners Amerigo Vespucci, der darin die neue Welt geschildert hatte. Dieentdeckungs-reisen der Portugiesen, besonders gefrdert durch den Prinzen Heinrich den Seefahrer, hatten schon 1469 zur Auffindung Madeiras gefhrt, dann der Azoren. Sie erreichten das grne Borge-birge, berschritten den quator, und Bartholomus Diaz drang bis zum Kap der guten Hoffnung vor, welches Vasco de i486. Gama umschiffte, und von wo er den Seeweg nach Ostindien 1493. fand. Jetzt wurden die alten Handelswege Verlaffen, der ostindifche Handel kam in die Hnde der Portugiesen und Hollnder, und diese wie Spanien gingen den ozeanischen Mchten mit der Ausfhrung eines ausgedehnten Kolonialfystems voran. Die Entdeckung der Neuen Welt erffnete dem Handel und der Industrie, sowie der wissenschaftlichen Forschung ein neues, unermeliches Gebiet.

17. Denkfreund - S. 476

1847 - Giessen : Heyer
476 Geschichte des Miktelalters. beauftragt waren, entdeckten die Inseln im Westen Africa's und die dortige Küste dieses Erdtheiles. Doch erst nach Heinrichs Tode ge- langte Bartholomäus Diaz glücklich bis an die Südspitze Africa's [I486]. Der Port. König Johann H. gab ihr den Namen Vorge- birg der guten Hoffnung, weil er nun nicht mehr zweifelte, daß man Africa umschiffen und auf diesem Wege nach Indien gelan- gen könne. Wirklich führte dieß auch Vasco de Gama bald darauf aus. Die Portugiesen gründeten nun in Indien große Nieder- lassungen und bemächtigten sich des indischen Handels. Sie wurden jedoch von den Holländern verdrängt, welchen nun wieder die Engländer zuvorgekommen sind. Angeregt durch die Unternehmungen der Portugiesen, kam der Genuese Christoph Columbus auf den Gedanken, daß man Indien auf seiner Ostseite auch erreichen müsse, wenn man von Europa aus gerade westwärts steuere. Von diesem Plane erfüllt, bot er der genuesischen und darauf der portugiesischen Negie- rung seine Dienste vergebens an; Jsabella v. Castilien gab ihm endlich drei kleine Schisse, mit denen er am 3. August 1492 Anda- lusien verließ und den 12. Oct. an Guanahani (San Salvador) anfuhr. So war zwar nicht ein neuer Weg nach Indien, wohl aber ein ganz neuer Erdtheil aufgefunden. Auf einer spätern Reise berührte Columbus auch schon das Festland desselben; dennoch wurde dieser Erdtheil nicht nach ihm, sondern nach dem Florentiner Amerigo Vespucci benannt, welchem man die erste nähere Kennt- niß America's verdankte. — Die Spanier suchten nun vorerst noch den Durchweg nach dem asiatischen Indien (nun Ostindien); dar- über setzten sie sich hauptsächlich in dem nunmehrigen Westindien fest und breiteten sich dann nach dem Zuge der Anden nord- und südwärts aus und zwar nach Norden (Mexico) unter Cortez, nach Süden (Peru) unter Pizarro. — Der Portugiese Cabral wuroe [1500] auf einer Reise nach Ostindien an die Küste Südame- rica's verschlagen, wodurch Portugal zum Besitze Brasiliens gelangte. — Die Engländer und Franzosen breiteten ihre Macht rn Nordamerica aus. — Den ursprünglichen Plan des ersten Entdeckers setzte indeß der Portugiese Magellan (in spanischen Diensten) durch, indem er 1520 die Südspitze America's umschiffte, von Westen her Ostindien erreichte und damit zugleich die erste Reise um die Erde machte. So war denn der Geist des Menschen von allen Seiten ange- regt; es waren ihm neue Gebiete des Wissens eröffnet und die alten - zugänglicher gemacht. Zugleich aber lagen noch so drückende Fesseln auf ihm, daß er die neuen Mittel zu dem vorbereiteten großen Fort- schritte noch nicht gebörig benutzen konnte. Doch auch die Lösung dieser Fesseln führte Gott herbei; damit aber trat ein neuer Abschnitt der Geschichte ein.

18. Geographie für Bayerische Mittelschulen - S. 262

1890 - Bamberg : Buchner
262 Iv. Außereuropäische Erdteile. Entdeckungsgeschtchte. Entdeckerzeit, Obwohl man schon im 14. Jahrhundert von kundigen Männern die Vermutung hatte aussprechen hören, daß die Ausdehnung des Atlantischen Ozeanes in geographischer Länge keine sehr beträchtliche sein könne, obwohl sogar schon im 10. Jahrhundert die auf Island uttb. Grönland angesiedelten Normannen die Küste Nordamerikas — Winland —betreten hatten, fand doch der Genuese Christoph Columbus noch die härtesten Schwierigkeiten zu bekämpfen, als er im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts die seefahrenden Staaten zur Aussendung einer Expedition nach diesem unbekannten Lande zu gewinnen versuchte. Endlich gelang es ihm mit Spanien. Er ent- deckte 1492 die Bahama-Jnsel Guauahani *) und auf drei weite- ren Reisen die Küsten von Zentral- und Südamerika sowie ver- schiedene Antillen. Ihm folgten andere Spanier: Balbüa über- schritt den Isthmus voij Panama und sah als der erste Europäer den Stillen Ozean (1513), De Solis drang (f. S. 236) in die Mündung des La Plata ein (1516), Cortez (Eortes) eroberte Mexiko (1519), De Soto entdeckte den Mississippi (1540) und Magellan (Magelhaens), aus portugiesischen in spanische Dienste übergetreten, stellte 1520 fest, daß Amerika im Süden umsegelt werden könne. Seit 1527 faßten die Spanier, nachdem Pizarro unter entsetzlichen Greueln das friedliche Reich der Jnkas (s. S. 245) zerstört hatte, in Südamerika festen Fuß und drangen nach Ecuador und Chile vor. Aber auch die Engländer waren während dieser Zeit nicht müßig gewesen; eine britische Flotte, befehligt von dem Italiener Cabot (eigentlich Gabotto) hatte schon 1497 Labrador aufgefunden. Der Portugiese Cabräl landete 1500 an der Küste Brasiliens. Ihn begleitete als wissenschaftlicher Berater der floren- tinische Astronom Amerigo Vespncei (Wesputschi), der in mehre- ren Reiseberichten seine Erfahrungen beschrieben hat. In der Mein- ung, Vespucci müsse als der eigentliche Entdecker des neuen Welt- teiles gelten, gab diesem ein in Deutsch-Lothringen lebender Geograph, namens Waltzemüller, den Namen „Land des Amerigo" oder Amerika, und so wenig diese Namengebung dem wahren Sach- verhalte entsprach, so erhielt sie sich doch und wird sich mutmaßlich durch alle Zeiten erhalten. 17. Jahrh. Nachdem der erste Entdeckereifer der Spanier und Portugiesen verraucht war und sie in dem sogenannten Vertrag von Torde- sillas den Erdball zwischen sich geteilt hatten, wurden fürs erste nachhaltige Entdeckungen nicht mehr gemacht; man begnügte sich viel- *) Nicht ganz sicher, aber doch sehr wahrscheinlich ist, daß die Wat- lings-Jnsel dem Gnanahani des Columbus entspricht.

19. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 142

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
142 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 — 1648. lakka, Java und die Molukken umfaßte, wozu die West- und Ostküste Afrikas und Brasilien kamen. § 116. Die spanischen Entdeckungen. Indessen hatte der Genuese Columbus. Christoph Columbus (Colombo, Colon), angeregt durch die Pläne und Berechnungen des Florentiner Gelehrten Toscanelli, den Gedanken gefaßt, durch eine Fahrt nach Westen Indien zu erreichen, dessen westliche Entfernung freilich Toscanelli und er viel zu kurz bemaßen. Er war ein höchst merkwürdiger Mann, in dem sich der scharfe wissenschaftliche Blick des modernen Menschen mit phantastischen Theorien und der schwärmerischen Mystik des Mittelalters vereinigte, der unmittelbar von Gott berufen zu sein glaubte und wieder zuweilen recht kleinlich das eigene Inter- esse wahrnahm, ein kühner Entdecker, aber, wie sich nachher zeigen sollte, nicht berufen zum Organisator. In Portugal abgewiesen, wandte er sich nach Spanien; auch hier fand er anfangs wenig Geneigtheit, auf seine Pläne einzugehen; endlich bewilligte ihm Jsabella von Kastilien, die eben 12i2g£6er jefct Granada eingenommen hatte, drei Schiffe. Am 12. Oktober 1492 erreichte er die Insel Guanahani, eine der Bahama-Jnseln, und sodann Cuba und Haiti, wo er eine Niederlassung gründete. Zum Admiral und Vizekönig ernannt, machte er noch drei andere Reisen. Auf seiner dritten Fahrt sand er die Mündung des O r i n o c o. Indessen brach Zwietracht in der Kolonie aus, und Columbus wurde, von seinen Feinden angeklagt, in Ketten nach Spanien geführt, dort aber in seine Würden wieder eingesetzt. Aus der vierten Fahrt entdeckte er die Küste Mittel-a m e r i k a s. Er starb 1506 zu Valladolid. Bis zu seinem Tode blieb er der Meinung, daß die von ihm aufgefundenen Länder zu Indien gehörten. Der neue Erdteil wurde nicht nach Columbus, sondern nach dem Amerigo Florentiner Amerigo Vespucci benannt, welcher an der Küste von Südamerika Entdeckungsfahrten ausführte und der erste war, der über die Ergebnisse seiner Reisen ausführliche Berichte veröffentlichte; der von dem deutschen Geographen Waltzemüller vorgeschlagene Name Amerika fand schnell allgemeine Geltung. Balboa. Der Entdecker der Südfee wurde Balboa, der 1513 die Landenge von Panama überschritt. Die südwestliche Durchfahrt nach Indien fand Magalhäes. Magalhäes, ein Portugiese in spanischen Diensten, der die nach ihm benannte Straße und den Stillen Ozean durchfuhr; er selbst fand im Jahre 1521 auf einer der Philippinen den Tod, aber eins feiner Schiffe führte die erste Weltumsegelung zu Ende. Die Gründer der spanischen Herrschaft auf dem amerikanischen Festlande wurden die „Conquistadoren" F e r d i -

20. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 104

1886 - Stuttgart : Krabbe
— 104 — mv± ?' .^^eckungen. a. Portugiesen. Seeweg nach Indien. Mit denselben machten die Portugiesen seit dem 15. Jahrhundert den Ansang. Bartholomäus Diaz erreichte 1486 das Kap der 1498.guten Hoffnung. 1498 fand Vasco de Gama den Seeweg nach Ostindien, wo die Portugiesen in den nächsten Jahren ein wertes Gebiet ihrer rücksichtslosen Gewinnsucht erschlossen und von der Hauptstadt Goa aus regierten. Auch Brasilien erreichte ein Portugiese um 1500 auf dem Weg nach Indien. b. Kolnmbns. Noch wichtiger wurde die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus. Dieser Genuese, wahrscheinlich 1446 geboren, in Pavia gebildet, von seinem 14. Jahre an fast immer zur See, kam auf den Gedanken, das Morgenland in westlicher Richtung aufzusuchen. Er wandte sich zuerst an den König von Portugal, hier abgewiesen nach Spanien. Die Beschreibungen mancher Reisenden von _ den reichen Ländern des Ostens (China, Japan) lockten den begeisterten, frommen, unternehmenden, aber auch geldgierigen Seemann, und die falsche Berechnung des Umsangs der Erde ließ das Unternehmen leicht anssührbar erscheinen. Auch in Spanien, wo damals die fromme und edle Königin Jsa-bella von Kastilien und ihr Gemahl, der kluge Ferdinand von Aragonien, regierten, fand er zunächst keine Unterstützung und war schon im Begriff, nach Frankreich weiter zu gehen, als er im Hasen von Palos noch aufgehalten wurde und nach abermaligen Verhandlungen endlich die Annahme feiner unerhörten Bedingungen und die geringen drei Schiffe erhielt. Mit diesen erreichte er nach einer kurzen Überfahrt (von den Canarien brauchte man nur 34 1492.Tage) am 12. Oktober 1492 die Insel Guanahani, eine der Bahamainseln, von dort entdeckte er Kuba und Haiti; er hielt Kuba für den Ostrand Asiens und Haiti (Hispaniola) für Japan. Aus diesem Wahn sind die Benennungen „Westindien, Indianer" hervorgegangen. Zurückgekehrt wurde er mit außerordentlichen Ehren empfangen. Auf feinen weiteren Entdeckungsreisen entdeckte er mehrere der kleinen Antillen, Puertorico, Jamaica, auf der dritten Reife 1498 einen Teil des Festlandes von Amerika in der Nähe der Mündung des Orinoco. Da er aus Haiti nicht Ordnung Zu halten verstand, schickte das Königspaar einen Statthalter, Bo-badilla, der Kolumbus in Ketten nach Hause schickte. Zwar wurde er in Spanien von dem beschämten Königspaar sogleich in Freiheit gesetzt, machte auch noch eine Reife, aber die Statthalterschaft wurde ihm nicht mehr zurückgegeben. Gebeugt vom Undank der Welt starb der große Entdecker 1506 in Valladolid (fpr. Waljadolld), ohne eine Ahnung davon, daß er eine neue Welt entdeckt hatte. Den Namen erhielt der neue Erdteil nach dem Vorschlage eines deutschen Gelehrten von dem Florentiner Amerigo Vespucci (fpr. Wesputschi), einem verdienten Seefahrer, dessen Schil-