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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 266

1886 - Dresden : Höckner
Mai 1850), obwohl eine starke Partei im schsischen Landtage sich dagegen aussprach. Zwar begann nun das Unionsparla-ment in Ersnrt die Beratung der Verfassung (20. Mrz bis 29. April), doch die meisten deutschen Staaten folgten fter-reichs Rufe nach Frankfurt a. M., soda am 2. September Sept. der engere Rat des Bundestages unter sterreichs Vorsitz 1850 wieder zusammentrat. 4. Noch mehr wurde Preuens Ansehen erschttert, als es durch den Frieden von Berlin am 2. Juli Schleswig-Holstein den Dnen preisgab. Auf sich selbst angewiesen 25 wichen die Schleswig-Holsteiner unter Willisen nach der Schlacht Juli bei Jdstedt am 25. Juli hinter die Eider zurck und der-mochten trotz der tapsern Vorste gegen Missunde und Fried r ich st adt nicht wieder in Schleswig einzudringen. 5. Zum offenen Konflikt zwischen Preußen und sterreich fhrte der kurheffische Verfassungsstreit (Steuerverweigerung gegenber dem reaktionren Ministerium n Hassenpslug). Als die Monarchen von sterreich, Bayern und Oktbr. Wrttemberg in Bregenz am 11. Oktober die bewaffnete Ein-Mischung in Hessen beschlossen, rief Preußen in Warschau die rus-sische Vermittlung an (Graf Brandenburg; f 6. November) und unterwarf sich selbst den hochfahrenden Forderungen des Zaren (Verzicht auf die Union und auf Anteil am Buudesprsidium, Ent-scheiduug der Kurhessen und Schleswig-Holstein durch den Bun-destag), worauf Mauteuffel das Ministerium bernahm. Nach dem unblutigen Zusammensto bei Bronzell am 8. November lste Preußen die Union am 15. November auf und willigte in Nov. Olmtz am 29. November in die Rumung Kurhessens, das nun die Strafbayern" besetzten, und in die Entwaffnung Schleswig-Holsteins. Darauf erfolgte auf den Dresdner Mai Konferenzen im December die Wiederherstellung des 1852 alten Bundestages, der am 31. Mai 1852 wieder zusammentrat. sterreichische Truppen unter Legeditsch fhrten nun die Pacifikation" der Elbherzogtmer durch; im Londoner Pro-tokoll vom 8. Mai 1852 erkannten die Gromchte die Per-sonalnnion Schleswig-Holsteins mit Dnemark unter demselben Erbfolgerecht an, die deutsche Flotte aber wurde aus Befehl des Bundestages in Bremerhaven versteigert (1. Decbr. 1852). d) Die Revolution in Italien. 1. Die Lage Italiens widersprach den nationalen Bedrfnissen, weil eine fremde Macht im Besitz Lombardo-Veneziens ganz Ober-

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1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 72

1895 - Paderborn : Schöningh
l2i 29, Friedrich Wilhelm Iv. 184061. Englnder gebildete Regierungskommission gestellt und von preuischen und schwedischen Truppen besetzt wurde. Am 2. Juli 1850 folgte der Friede von Berlin, wodurch die Herzogtmer sich selbst berlassen wurden. Diese setzten unter dem preuischen General Willisen den Kampf fort, unterlagen aber am 25. Juli in der mrderischen Schlacht bei Jdstedt. Auch ein Angriff auf Friedrichsstadt milang, und am 7. Dezember legte Willisen das Kommando nieder. Mittlerweile hatten die europischen Mchte zu London am 2. August die Integritt der dnischen Monarchie festgesetzt; deutsche Bundeskommissare lseten im Januar 1851 die schleswig-holsteinische Regierung auf, und sterreichische Truppen besetzten einstweilen Holstein. Durch ein neues Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 wurde der Herzog Christian von Schleswigs Holstein-Sonderburg-Glcksburg zum Prinzen von Dnemark erhoben und ihm (bei der Kinderlosigkeit des Knigs) die Thronfolge fr die dnische Gesamtmonarchie zugesichert. d) Union. Herstellung des Bundesstaates. Da Preußen fr Ruhe und Ordnung mit Kraft eintrat, so schloffen sich ihm zunchst Sachsen und Hannover an. und so bildete sich nach der Auflsung der deutschen Nationalversammlung der Dreiknigsbund zur Herstellung eines Bundesstaates unter preuischer Oberleitung (26. Mai 1849). Diesem Bunde traten nach und nach 27 Staaten bei (Union), während namentlich Bayern und Wrttemberg sich dagegen erklrten und sterreich mit einem andern Entwurf, der die Bildung von 6 Staatengruppen bezweckte, hervortrat. Ein zu Erfurt (vom 20. Mrz bis 29. April 1850) tagendes Parlament sprach sich fr die Annahme der Unions-Verfassung aus; aber Hannover und Sachsen traten zurck, und während die brigen Unionsfrsten (am 10. Mai) in Berlin zu einem Kongre zusammenkamen, erffnete sterreich mit Bayern, Wrttemberg, Hannover und Sachsen ein Bundesplenum zu Frankfurt und erneuerte (am 2. Sept.) die frhere Bundesversammlung. Schon bald drohte ein Krieg zwischen der Union und dem Bundestage, als letzerer von der Regierung in Kurhessen bei einem Konflikte mit den Stnden zu Hilfe gerufen wurde. Bevor ein bayerisch-sterreichisches Corps die Grenze berschritt, hatten die Preußen bereits Kassel und Fulda besetzt. Nach nutzlosen Verhand-lungen in Warschau kam es am 8. November zu einem Vorpostengefecht bei Bronzell. Aber der nach Brandenburgs Tode am 6. Nov. zum Ministerprsidenten ernannte Mantenffel bewog den König von Preußen zum Aufgeben der Uuionsideeen und stellte durch die Olmtzer Konferenz mit Schwarzenberg die Einigung zwischen Preußen und sterreich wieder her. Weiterhin beschlo eine Ministerkonferenz aller deutschen Staaten zu Dresden (22. Dez. 1855 bis 15. Mai 185f) die Herstellung des Bundestages mit einigen zeitgemen nderungen. Whrend des orientalischen Krieges zwischen der von den Westmchten unter-sttzten Trkei und Rußland wahrten sich Preußen und sterreich durch ein Bndnis (vom 20. April 1854) ihre selbstndige Politik. Und als Sardinien in Verbindung mit Frankreich wegen des lombardisch - venetianischen Knigreichs sterreich bekriegte, fhrte die Mobilmachung der preuischen Armee, die Napoleon als Kriegsdrohung ansah, zum schnellen Abschlu des Waffenstillstandes in Villafranca (8. Juli 1859).

2. Neuere Zeit - S. 98

1914 - Meißen : Schlimpert
98 Gefecht bei Eckernförde 5. April. Erstürmung der Düppeler Höhen 13. April. Die Schleswig-Holsteiner vor Friedericia; ihre Niederlage 6. Juli. Waffenstillstand von Berlin 10. Juli. £) Preußens Union mit Sachsen und Hannover 26. Mai (Rado-witz). Siegreiche Erhebung Ungarns: Erklärung der Republik 14. April. Intervention der Rnffen (Paskjewitsch). Kapitulation Görgeys bei Vilagos 13. August. Aufhebung der ungarischen Verfassung. — Die deutsche Zentralgewalt den beiden Großmächten übergeben Dezember 1849. Unionsparlament in Erfurt Mürz/April 1850. Wiederzusammentritt des Bundestages unter Österreich 1. September. Friede von Berlin 2. Juli 1850: Schleswig - Holstein preisgegeben^ Schlacht bei Jdstedt 25. Juli. Der kurhessische Verfassungskonflikt und Preußen. Monarchen-Zusammenkunft in Bregenz 11. Oktober. Gebieterische Vermittlung des Zaren. Otto v. Manteuffel Minister. Vertrag von Olmütz 29. November. Die Dresdner Konferenzen und die Wiederherstellung des Bundestages 1850/51. „Pazifikation" Kurhessens und Schleswig-Holsteins. Das Londoner Protokoll über das dänische Erbfolgerecht 8. Mai 1852. d) Die Revolution in Italien. Die Bestrebungen auf Einheit, Freiheit und Unabhängigkeit erschwert durch die Gegensätze zwischen den nationalen Parteien (Carbonari, Mazzinisten, Neognelsen: Pius Ix. 1846—1878), bekämpft von dem Absolutismus der meist fremden Dynastien und von Österreich, energisch aufgenommen durch Karl Albert von Piemont (1831—1849); lmtalia färä da se. Januar 1848 Revolution auf Sizilien, März Verfassungen in Piemont, Toskana, Rom; Erhebung der Lombardei und Venedigs, die Österreicher auf das Festungsviereck beschränkt. Die verbündeten Italiener 6. Mai bei Santa Lucia, 25. Juli bei Custoza geschlagen (Radetzky); Waffenstillstand. 1849 Republik in Rom und Toskana Februar, Flucht Pius' Ix. Sizilien unterworfen; Schlacht bei Novara 23. März; Abdankung Karl Alberts, Viktor Emauuel Ii. 1749—1878, Friede von Mailand 6. August. Reaktion in der Lombardei und Toskana. Venedig kapituliert 22. August. Rom von Garibaldi gegen die Franzosen verteidigt, aber im Juli genommen. Heimkehr Pins Ix. 1850.

3. Neuzeit - S. 115

1911 - Berlin : Duncker
1850 militärischen Erfolge (Schlacht bei Idstedt 24. und 25. Juli), und von dem inzwischen wieder hergestellten deutschen Bunde wird gemäß dem Olmützer Vertrage vom November 18501 Schleswig-Holstein jetzt an Dänemark ausgeliefert, nachdem österreichische Truppen dort eingerückt waren: die Statthalterschaft muß zurücktreten und die Armee wird aufgelöst. Durch das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 1852 wird von den Großmächten das Erbrecht der jüngeren Glücksburger Linie auch für Schleswig-Holstein anerkannt. Die seit kurzem geschaffene deutsche Reichsflotte wird gemäß einem Beschlüsse des Bundestags versteigert. Andrerseits fallen in dieselbe Zeit die Anfänge der preußischen Marine: 1853 wird der Jahdebusen von Oldenburg zur Anlegung des späteren Kriegshafens Wilhelmshaven erworben. Die Union und die Wiederherstellung des Bundestages. Nach dem Scheitern des Frankfurter Parlamentes nimmt Preußen von sich aus die Aufgabe auf, einen deutschen Bundesstaat unter Ausschluß Oster- 1849 reichs zu errichten (Ministerium Eadowitz). Sachsen und Hannover schließen im Mai mit Preußen das Dreikönigsbündnis (Union), und allmählich treten auch alle anderen deutschen Staaten, mit Ausnahme Bayerns und Württembergs, der Union bei, auch die Führer der erbkaiserlichen Partei unterstützen die neue Bewegung. Nachdem dann aber Österreich den großen Aufstand Ungarns mit russischer Hilfe völlig niedergeschlagen hatte, geht es jetzt daran, seinen verlorenen Einfluß in Deutschland wieder herzustellen. Trotzdem dann Hannover und Sachsen wieder aus der Union ausscheiden, beruft doch die preußische 1850 Regierung Anfang 1850 ein Unionsparlament nach Erfurt zusammen; die meisten Mitglieder desselben gehören der früheren erbkaiserlichen Partei an. Im Mai aber beruft Österreich den Bundestag wieder 1 Ygl. unten. 8*

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 114

1894 - Berlin : Seehagen
114 Wiederherstellung des Bundestages. vllig zu demtigen und dann zu vernichten. il faut avilir la Prasse et apres la demolire. In Kurhessen hatte nmlich der Landtag den Bedrckungen des verhaten Ministers Hassen-Pflug gegenber die Zahlung der Steuern verweigert. Der Kurfürst wandte sich deshalb um Hilfe an den neuen Bundestag. Aber Preußen, welches Kurhessen noch als zur Union gehrend ansah und den Bundestag nicht anerkannt hatte, erklrte eine Einmischung in diese inneren Kurhessischen Angelegenheiten als Kriegsgrund und lie durch seine Truppen Kassel und Fulda besetzen. Nun rckten auch bayrische und sterreichische Truppen in Hessen ein und Rußland bezeichnete die Weigerung Preuens, die Bundesexekution zuzulassen, ebenfalls als Kriegsfall. Schon kam es in Hessen am 8. November 1850 bei Bronzell unweit Hersfeld zu einem Vorpostengefecht, bei welchem allerdings nur ein preuischer Husarenschimmel verwundet wurde. Ein weiterer Kampf wurde vermieden und zwischen Berlin und Wien weiter verhandelt. sterreich verlangte nicht nur die Bestrafung Hessens, sondern nunmehr auch die sofortige Auflsung der Union und der preuische Minister von Manteuffel unterzeichnete am 29. November 1850 in Olmtz die fast bedingungslose Unterwerfung Preuens, welches auf die Union verzichtete, in die Rumung Badens und Hessens und in die Entwaffnung Schleswigs-Holsteins einwilligte. Gegen die Ansicht des Prinzen Wilhelm von Preußen besttigte der König diesen schmachvollen Vertrag. Preußen hatte damals smtliche Staaten Europas zu Gegnern: in der kurhessischen Frage die deutschen Fürsten, sterreich und Rußland, in der schleswig-holsteinischen alle europischen Grostaaten. Zwar standen die preuischen Heere siegreich von der Eider bis zum Bodensee, und ihre Waffen wren vielleicht allen Gegnern gewachsen gewesen, aber Friedrich Wilhelm Iv. war kein Friedrich Ii. So war es gut, da damals ein Manteuffel sich fand, um einen Frieden von Olmtz auf sich zu nehmen." Kurhessen wurde rasch durch die sogeuanntenstrasbayern vergewaltigtundschleswig-Holstein den Dnen berliefert. In den Dresdener Konferenzen wurde der alte Bund erneuert und am 30. Mai 1851 war der Bundestag in Frankfurt wieder vollzhlig versammelt. Um die Schande und Schmach Deutschlands recht deutlich aller Welt zu offenbaren, wurde im August 1852 die deutsche Flotte, die Schpfung von 1848 und 1849, an den Meistbietenden ffent-lich versteigert.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 620

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
620 Zeitalter der Kmpfe um brgerliche und nationale Freiheit. denen jeder sich selbst den Bauch aufschlitze, drang bei dem friedliebenden Könige mit dem gleichen Rate um so leichter durch, als Radowitz wegen der ersten Ablehnung seines Antrages am 2. November seine Entlassung ge-nommen hatte. Gerade die Rstung betrachtete Schwarzenberg als einen Beweis fr die Erhaltung des Friedens, weil Preußen sich mit derselben nur einen ehrenhaften Rckzug verschaffen wolle. Es kam so, wie er ver-mutete. Zwar wechselten die bayrischen und die preuischen Vorposten mit-einander bei Bronnzell (sdlich von Fulda, an der Strae Fulda-Gersfeld) am 8. November einige harmlose Schsse nur der Schimmel des Trompeters des zehnten preuischen Husarenregiments fiel als Opfer des Bruderkrieges , aber von der Grben erhielt den Befehl zum Rckzug auf die Etappenstrae. Preußen entsagte am 15. November der Durchfhrung der Union und gab seinen Widerstand gegen die Exekution in Kurhessen und m Schleswig-Holstein auf. Letzteres ward den Dnen ausgeliefert; in Kurhessen folgte eine vom Bundestage beschtzte Octroyierung einer Verfassung, welche den Rechtszustand des Landes wesentlich zum Nachteile des Volkes nderte und darum zu Klagen und Verwahrungen fhrte. Die Einigung zwischen sterreich und Preußen erfolgte in den Kon-ferenzen zu Olmtz zwischen Manteuffel und Schwarzenberg (29. November 1850). sterreich hatte einen vlligen diplomatischen Sieg errungen. Zur Ordnung der deutschen Angelegenheiten wurde eine freie Ministerkonferenz aller deutschen Staaten nach Dresden berufen, die vom 23. Dezember 1850 bis 15. Mai 1851 verhandelte. Der Plan des khnen Schwarzenberg, die Aufnahme des Gesamtstaates sterreich in den Rahmen Deutschlands zu be-wirken, scheiterte am Widerspruche Preuens und der zu ihm haltenden Klein-staaten. Das Ergebnis der langen Verhandlungen war, da Preußen selbst am 27. Mrz die Mitglieder der Union zur Beschickung des Bundestages einlud. Am 30. Mai war der deutsche Staatenbund mit der alten Verfassung von 1815 wiederhergestellt. Es gehrten nicht zu demselben wie frher, die nichtdeutschen Lnder sterreichs, Ost- und Westpreuen und Posen. Am 7. September 1851 kam zwischen Preußen und Hannover eine Zolleinigung zu stnde, die auch Oldenburg einbegriff. Der Zoll-verein wurde von neuem geschlossen und rckte jetzt zur allgemeinen Freude an die Nordsee vor. sterreich ging mit demselben einen Zoll- und Handels-vertrag ein. Es blieben somit nur noch die beiden Mecklenburg, Lauenburg, Holstein, Lbeck, Hamburg und Bremen der groartigen national-konomischen Schpfung fremd. Die Klein- und Mittelstdten wurden leicht wieder in das alte Geleise gebracht. Der Bundestag half dabei, indem er am 23. August 1851 die

6. Die Neuzeit - S. 201

1905 - Bamberg : Buchner
201 abgeschlagen'; bald darauf erstrmten die Bundestruppen die Dppel er Schanzen (1849), dagegen erlagen die schleswig-holsteinischen Truppen (unter dem preuischen General Bonin) den Dnen bei Fredericia (1849) und muten Schleswig rumen. Nach einer nochmaligen Niederlage der Holsteiner bei Jdstedt (1850) wurde die dnische Herrschast in den Herzogtmern wieder-hergestellt und im Londoner Protokoll" die Erbfolge im Gesamt-staate Dnemark dem Herzog Christian v. Glcksburg zugesichert (1852). Die Zugehrigkeit Holsteins zum Deutschen Bunde blieb bestehen, auch erhielten beide Herzogtmer eine gesonderte Verwaltung, blieben aber in militrischen, finanziellen und auswrtigen Angelegenheiten dem dnischen Ministerium unterstellt. Das Londoner Protokoll wurde von den Gromchten sowie von Dnemark und Schweden unter-zeichnet, dagegen nicht vom Deutschen Bunde. b) Nach dem Auseinandergehen des Frankfurter Parlaments versuchte König Friedrich Wilhelm Iv. eine Einigung Norddeutschlands. Der von ihm veranlate Dreiknigsbund" (mit Hannover und Sachsen) erweiterte ' sich zu einer Union, deren Verfassung aus dem Erfurter Parlament (Frhjahr 1850) beraten wurde. Gleichzeitig untersttzte Preußen in dem zur Union gehrigen Kurhessen die Ver-fassungspartei gegenber der absolutistischen Regierung des Kurfrsten. Aber das Mitrauen der deutschen Mittelstaaten sowie die Gegen-bemhungen des unterdessen wiedererstarkten sterreich vereitelten eine Einigung Deutschlands unter preuischer Fhrung. Auch Rußland drngte auf Wiederherstellung des Deutschen Bundes. Preußen mute zu Olmtz November 1850) feiner bisherigen Politik entsagen; im Mai 1851 nahm der Bundestag zu Frankfurt seine Ttigkeit wieder aus. Als Preußen Anstalten traf Kurhessen zu besetzen, kam es zwischen den preni-chen und bayerisch-sterreichischen Vorposten bei Bronzell (in der Nhe von Fulda) zu emem Kugelwechsel (November 1850), und der Krieg zwischen Nord- und Sddeutsch-land chten unmittelbar bevorzustehen. Aber die Erwgung, da Preußen in einem Krieg gegen Ofterreich und Sddeutschland auch Rußland gegen sich haben werde, oane die Abneigung des Knigs gegen Blutvergieen und gegen eine Untersttzung der rebellischen" Hessen und Holsteiner verschafften der Friedenspartei (Ministerium Brandenbnrg-Mantenffel) den Sieg. . *ne ker ersten Maregeln des wieder zusammengetretenen Bundestags war die Auflsung der vom Frankfurter Parlament geschaffenen deutschen Flotte. Hi. Bon der Erneuerung des Deutschen Bund es bis zu seiner Sprengung durch Preußen. 185166. 1. (Die neue ra" in Preußen.) Mit der Regierung Wilhelms I., der seit 1858 Regent fr seinen unheilbar erkrankten Bruder, nach dessen Tod 1 Das eine Kriegsschiff flog in die Luft, das andere (Gefion") mute sich ergeben und wurde spter der neuen preuischen Marine einverleibt.

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 763

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
763 Mai ein Frstencollegium ein, die Regierungsgeschste zu leiten. Doch nur zu bald trat bei mehreren Bundesgenossen groe Lauheit ein, und da auch inzwischen die von der Gegen-Partei entworfenen Grundzge einer knstigen deutschen Verfassung keinen Beifall fanden, so forderte Oesterreich alle deutschen Staaten aus. den alten Bundestag wieder-herzustellen, der auch am 16. Mai 1850 fr erffnet erklrt wurde, ungeachtet Preußen und die Union den Beitritt verweigerten. Da aber fhrte der Verfassungsstreit in Kurhessen eine Wendung der Dinge herbei. Dort hatte sich das Volk gegen den Kur-frsten und dessen verhaten Minister Hassenpflug, die beide die Verfassung ignorirten, aufgelehnt, und Oesterreich mit den ihm anhangenden Regierungen erklrten sich im Namen des Bundestages zum Schutze des Kurfrsten bereit. Schon im November 1850 rckten in Hessen bayrische und sterreichische Truppen ein. Da aber Kurhessen noch immer auch zu der Union unter Preuens Fhrung gehrte, so protestirte Preußen nicht nur gegen das einseitige Verfahren des von ihm nicht anerkannten Bundestages, sondern lie ebenfalls Truppen nach Kurhessen abrcken und Kassel und Fulda am 2. November besetzen. Der Bruderkrieg schien unvermeidlich. Der Kaiser Nicolaus warf sich zwar in der Conferenz zu Warschau (15. October) zum Nachtheil Preuens als Vermittler <iuf, dennoch gab der König Friedrich Wilhelm Befehl zur Mobilmachung der Armee und zog nach dem unbedeutenden Vorpostengefecht bei Bronzell (8. November, in der Nhe von Fulda) seine Truppen zusammen, da Oesterreich gewaltige Rstungen in Bhmen betrieb. Da, in letzter Stunde, ging der Minister v. Manteussel nach Olmtz und unterwarf durch die am 29. November ab-geschlossene Convention Preußen den Forderungen Oesterreichs, dessen Minister v. Schwarzenberg mit nichts geringerem umging, als Preußen gnzlich zu unterdrcken. Die nun ausgeshnten Gromchte luden darauf auf Grund der Olmtzer Punk-tationen die brigen Staaten ein, sich in freien Konferenzen zu Dresden zur gemeinschaftlichen Wiederaufrichtung des deutschen Bundes in verbesserter Form zu vereinigen. Das Endergebnis dieser Konferenzen war die Rckkehr zum Bundes-tag, der am 12. Mai 1851 wieder erffnet und sogleich auch von Preußen be-schickt wurde. Diese Wendung der deutschen Angelegenheit fhrte auch das vorlufige Ende der schleswig-holsteinischen Sache herbei. Nach Ablauf des Waffenstillstandes von Malme hatten die Schlcswig-Holsteiner im Frhling 1849 den Krieg wieder erneuert. Eine deutsche Strandbatterie hatte bei Eckernsrde ein dnisches Linienschiff in Brand geschossen, die Bayern und Sachsen hatten die Dppeler Schanzen erstrmt und Preußen und Schleswig-Holsteiner die Dnen bei Kolding geschlagen. Gleich darauf trat aber durch das Einschreiten der englisch-russisch-schwedischen Diplomatie ein Waffenstillstand ein, dem am 2. Juli 1850 der vollstndige Frieden mit Dnemark folgte, in welchem die Herzogthmer sich selber berlassen wurden, da Preußen, dessen Seehandel vollstndig gelhmt war, nicht die Gefahr eines Krieges mit auswrtigen Mchten bernehmen wollte, während feine Stellung in Deutschland selber eine hchst gefhrdete war. Es begngte sich damit, gegen die Beschlsse der Londoner Conserenz zu protestiren, zu der Rußland, England, Frankreich und Oesterreich zu-sammengetreten waren, und wiederholte seinen Protest, als nach dem Einfall der Dnen in Schleswig und nach ihrem Siege bei Jdstedt der die Schleswig-Holsteiner ein zweites Conferenz-Protokoll die Integritt der dnischen Monarchie aussprach und die Herzogthmer zur Unterwerfung aufforderte mit der Drohung, sie ntigenfalls dazu zu zwingen, fr welchen Fall Oesterreich die Execution bernommen hatte. Der Druck,

8. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 168

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 168 — 30. Sept. —1. Mai 1850. Das Interim: Preussen und Oesterreich üben gemeinschaftlich die deutsche Centralgewalt. 7. Dec. Abtretung der hohenzollern’schen Fürstentümer an Preussen. 1850. 31. Jan. Preussen erhält eine constitutionelle Ver- fassung. 6. Febr. Der König von Preussen leistet den Eid auf die neue Verfassung. 1850 18oo. Hassenpflug Minister in Kurhessen. 1850. 20. März — 27. April. Unionsparlament in Erfurt. 9. — 16. Mai. Fürstencongress in Berlin. 2. Juli. Friede zwischen Deutschland und Dänemark. 25. Juli. Sieg der Dänen bei Idstedt über die Schleswig-Holsteiner. 26. Aug. Ludwig Philipp, Exkönig von Frankreich, stirbt in England. 2. Sept. Oesterreich eröffnet den Bundestag in Frankfurt wieder. 11. Oct. Zusammenkunft des Kaisers von Oesterreich mit den Königen von Bayern und Württemberg in Bregenz. 8. Nov. Vorpostengefecht bei Bronzell. 29. Nov. Ministerconferenz inolmütz: Preussen fügt sich den Forderungen Oesterreichs: Schleswig-Holstein den Dänen überliefert; in Kurhessen die unbeschränkte Autorität des Kurfürsten wieder hergestellt. 23. Dec. 1850 — 15. Mai 1851. Ministerial-conferenzen in Dresden: Preussen kehrt zum Bundestage zurück. 1850. Erster unterseeischer Telegraph zwischen England und Frankreich. 1851. 30. Mai. Der deutsche Bundestag vollständig wieder hergestellt. 1851 — 1866. Georg V., König von Hannover. 1851. Erste Welt-Industrieausstellung in London. 1851. Dec. Louis Napoleon Oberhaupt (Prinz-Präsident) von Frankreich. 2. Dec. Louis Napoleons Staatsstreich. 20. Dec. Louis Napoleon durch ein Plebiscit zum Präsidenten auf 10 Jahre gewählt. 1852. 14. Jan. Louis Napoleon giebt Frankreich eine neue (.Schein-) Constitution. 1852. 27. März. Aufhebung der Verfassung in Kurhessen durch Hassenpflug.

9. Neue Zeit - S. 103

1883 - Leipzig : Engelmann
Die Revolution von 1848 bis 1850. 103 Reventlow,Beseler. Erneuerung d. dänischen Krieges. Laue Führung s. Seiten d. Bundestruppen unter Prittwitz. D. Schleswig-Holsteiner unter d. preuß. General Bonin. April 5. Sieg d. Strandbatterieen bei Eckernförde*). Juli 6, Glücklicher Ausfall d. Dänen aus Friedericia2). 1850 Juli 2. Friede zwischen Preußen u. Dänemark 3). General Willis en, Oberseldherr d. Schleswig-Holsteiner, Juli 25. wird v. d. Dänen in d. Schlacht bei Jdstedt besiegt^). 1851. D. Statthalterschaft durch Österreich u.preußens gezwungen, d. Armee auszulösen. Schleswig-Holstein den Dänen überliefert, die Schleswig zu danisieren beginnen. 1852 Mai 8. In d. Londoner Protokoll Prinz Christian v. Glücks-burg zum dänischen Thronfolger bestimmt. 1849. Preußen versucht, eine Umgestaltung Deutschlands unter Ausschluß Österreichs zu bewirken. Mai 26. D r e i k ö n i g s b u u d Preußens mit Sachsen u. Hannover, begünstigt Juni. v. d. Na chp arlam ent in Gotha: (d. erbkaiserl. Partei, Gagern, Dahlmann). Trotzdem Sachsen u. Hannover bald zurücktreten, beruft 1850. Preußen, wo d. neue konstitutionelle Verfassung (Landtag aus zwei Jan. 31. Kammern: Herrenhaus u. Abgeordnetenhaus) zum Gesetz erhoben ist, 20. März bis 29. April, das Erfurter Parlament (Radowitz). Eine Unionsverfassung für Deutschland beschlossen; Fürstenkongreß Mai. in Berlin. Einsetzung eines Fürst enko ll egium s (Abgeordnete d. Unionsregierungen). Sept. 2. Dagegen eröffnet Österreich mit d. süddeutschen Staaten d. alten Bundestag wieder. D. Gegensatz d. preuß. Fürsteukollegiums n. d. osten:. Bundestages kommt zum Austrag in dem kurhessisch en Verfassuugsstreit. Der d. Kurfürsten leitende Minister Hassen Pflug will d. Ständen ihre Rechte entreißen, ruft, da d. Okt. Offiziercorps s. Entlassung giebt, d. Bundestag an. Bundesexekution d. Österreicher u. Bayern. Preußen, das auch Truppen sendet (Zusammeu-Nov. 8. stoß d. Vorposten bei Bronzell), weicht zurück. D. Minister Brandenburg, durch Kaiser Nikolaus, dessen Vermittelung Preußen angerufen, in Warschau gedemütigt, stirbt 6.Nov. D.unionsbestrebungen aufgegeben, Radowitz entlassen. Nov. 29. Übereinkunft zu Olrnütz zwischen dem preußischen Minister Manteussel u. d. österr.minister Schwarzenberg: Preußen verzichtet aus d. Union, giebt Kurhessen u. Schleswig-Holstein aus. Dez. Reaktion in Kurhessen durch „Strasbayern". Schleswig-Holstein d. Dänen überliefert (s. oben). D. bän. Linienschiff Christian Viii. fliegt in b. Luft, b. Fregatte Gefion genommen. Einmarsch in Jütlanb, Siege bei Kolbing, April, Mai. — 2) Waffenstillstanb, 10. Juli. — 3) D. preuß. Offiziere aus b. schlesw.-holst. Armee abberufen. — 4) Ein Sturm auf Friedrich- stabt mißlingt 4. Okt. — 5) Die b. „Revolution" ein Ende machen wollen, s. unten.

10. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 133

1909 - Bamberg : Buchner
Von 1848 bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 133 bilden sollte. Auf dies hin setzten die Ungarn, gefhrt von Kossnth, das Haus Habsburg ab (April 1849), wurden aber durch russische Truppen, die Zar Niko-laus I. (18251855) dem Kaiser Franz Joseph 1. bereitwilligst zur Verfgung stellte, bei Vilagos (August 1849) zur Ergebung an das Haus Habsburg ge-zwnugen1 und ihrer Verfassung fr verlustig erklrt 5. Gleich zu Anfang der Frankfurter Nationalversammlung fand in Dne-mark ein Thronwechsel statt. Der kinderlose Friedrich Vii. bestieg den Thron und sprach zugleich die Einverleibung Schleswigs in Dnemark aus. Die Folge war ein nationaler Aufstand in Schleswig-Holstein, der, an-fnglich durch Reichstruppen untersttzt, dann durch den Waffenstillstand von Malm (August 1848 bis Mrz 1849) und den Frieden _ von Berlin (1850) zweimal unterbrochen, schlielich durch die Entscheidung des inzwischen wiederher-gestellten Bundestags niedergeschlagen wurde (1851). Schleswig-Holstein wird Dnemark berlassen, das die Rechte der Herzogtmer wahren soll, aber gleichwohl ein emprendes Strafgericht der sie verhngt (1852). Holstein bekommt sterreichische, Schleswig dnische Besatzungen. 6. Wie in Schleswig-Holstein die kleinen, so waren in Deutschland ber-Haupt die groen nationalen Hoffnungen gescheitert. Zwar versuchte Preußen eine Deutsche Union" zustande zu bringen, d. h. einen unlslichen, Vlker-rechtlichen Bund3, bestehend 1. aus der sterreichischen Gesamtmonarchie und 2. aus dem unter Preuens Fhrung stehenden deutschen Bundesstaat. So sollten gro-und kleindeutsche Wnsche mit einem Schlag befriedigt werden. Aber die Ver-Handlungen der dieses preuische Projekt fhrten zu Reibereien zwischen Preußen und sterreich einerseits und Preußen und den beiden sddeutschen Knigreichen andrerseits. Es hie, die Union wrde eine Vergrerung der preuischen Macht, eine Spaltung Deutschlands und einen Krieg zwischen Preußen und sterreich zur Folge haben. Es kam zwar eine Union zustande, aber blo zwischen Preußen und den norddeutschen Mittel- und Kleinstaaten, der Keim zum nachmaligen Nord-deutschen Bund. Der drohende Bruch zwischen Preußen und sterreich wurde durch den allmchtigen Kaiser Nikolaus I. niedergeschlagen. Preußen, das schon mobil gemacht hatte, wurde in Olmtz zur Abrstung gezwungen (28. Nov. 1850 1850) und erklrte sich mit der Rckkehr zum alten Bundestag zwecks Erhaltung des Deutschen Bundes einverstanden. Die Forderung fter- Kampfe Anteil, den das Schwert Italiens", König Karl Albert von Sardinien (-Piemont), leitet. Aber er unterliegt in den Schlachten von Cnstozza (25. Juli 1848) 1848 und Nobra (23. Mrz 1849) dem greisen Rabetzky vollstnbig und bankt zugunsten seines Sohnes Victor Emannel Ii. (18491878) ab. Der Friebe von Mailanb (6. August 1849) bringt berall wieber die Rckkehr zur alten Orbnuug. 1 Der russische General Paskiewitsch berichtete der seinen Sieg an den Zaren: Ungarn liegt zu den Fen Ew. Majestt." In Ungarn selbst furchtbares Strafgericht: zahlreiche Hinrichtungen, Einkerkerungen und Vermgenseinziehungen. 2 Dieselbe wrbe erst im Jahr 1859 wieberhergestellt. 8 Der Austritt soll keinem Mitglied gestattet sein. Dem Anslanb gegenber ist das Unionsgebiet einheitlich; wo es verletzt wirb, hat die ganze Union unter die Waffen zu treten. Die Union hat stnbige Gesanbte bei den auswrtigen Mchten. Den Geschftsvorsitz im Bunbesbirektorium in Regensburg (!) sollte sterreich führen. 399

11. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 219

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Kurfrsten bereit. Schon im November 1850 rckten in Hessen bayrische und sterreichische Truppen ein. Da aber Kurhessen noch immer auch zu der Union unter Preuens Fhrung gehrte, so protestierte Preußen nicht nur gegen das einseitige Verfahren des von ihm nicht anerkannten Bundestages, sondern lie ebenfalls Truppen nach Kurhessen abrcken und Kassel und Fulda am 2. November besetzen. Der Bruderkrieg schien unvermeidlich. Da warf sich der Kaiser Nikolaus von Rußland in der Konferenz zu Warschau (15. Oktober) und zwar zum Nachteil Preuens als Vermittler aus, dennoch gab der König Friedrich Wilhelm Befehl zur Mobilmachung der Armee und zog nach dem unbedeutenden Vorpostengefecht bei Bronzell (8. November, in der Nhe von Fulda) seine Truppen zusammen, da sterreich gewaltige Rstungen in Bhmen betrieb. Aber in letzter Stunde siegte die Friedensliebe des Knigs Friedrich Wilhelm. Er entlie den kriegerisch gesinnten Minister v. Rado-Witz und schickte den an dessen Stelle getretenen Minister v. Manteusfel nach Olmtz. Dieser unterwarf durch die am 29. November abgeschlossene Konvention Preußen den Forderungen sterreichs, dessen Minister von Schwarzenberg mit nichts geringerem umging, als Preußen bedinguugs-los sterreich zu unterwerfen. Durch den Olmtzer Vertrag erlitt mo die preuische Politik eine schwere Niederlage. Preußen verzichtete auf seine deutsche Aufgabe, und Kurhessen wurde seinem Kurfrsten und Schleswig-Holstein (siehe unten) den Dnen ausgeliefert. Die nun aus-geshnten Gromchte luden darauf auf Grund der Olmtzer Abmachung die brigen Staaten ein, sich in freien Konferenzen zu Dresden zur gemeinschaftlichen Wiederaufrichtung des deutschen Bundes in verbesserter Form zu vereinigen. Das Endergebnis dieser Konferenzen war die Rck-kehr zum Bundestag, der am 12. Mai 1851 wieder erffnet und so-gleich auch von Preußen beschickt wurde. Sein Bundesbevollmchtigter war Otto von Bismarck-Schnhausen. Der Krieg gegen Dnemark wegen Schleswig-Holstein 18481850. Wie in der kurhessischen, so standen sich auch in der schleswig-holstei-nischen Angelegenheit^) die beiden Grostaaten Deutschlands gegenber. ') Die dem Schaumburgischen Hause entsprossenen Grafen von Holstein (Teil Ii, S. 81) hatten seit Lothar dem Sachsen ihr im stlichen Teil slavisches Land deutsch kolonisiert und durch die Knigin Margareta von Dnemark (T. Ii., S. 188) im Jahre 1386 das Herzogtum Schleswig zu Lehen bekommen. Als im Jahre 1459 das schaumburgische Haus in Holstein mit Adolf Viii. ausstarb, whlten die Stnde Schleswig-Holsteins den Neffen ihres verstorbenen Herzogs, Christian von Oldenburg (seit 1448 König von Dnemark), zu ihrem Herzoge, doch mit der Bedingung, da die Lande Schleswig-Holstein

12. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 520

1880 - Heidelberg : Winter
5“° Kap. 52. § 307. Wiederherstellung des Bundestags. erwähnten Zweck eine Union zu Stande zu bringen suchte, trat Ö st e r-r e i ch, das sich dadurch von Deutschland ausgeschlossen sah, mit B a i e r n, das gleich anfangs von der preußischen Union eine Teilung Deutschlands besorgt und darum vom Dreikönigsbündnis sich fern gehalten hatte, sowie mit Sachsen und Württemberg in ein Gegenbündnis zum Zweck der Wiedergewinnung des alten Rechtsbodens, auf dem sich der alte Staatenbund wieder erheben sollte. Wahrend daher die Glieder der preußischen Union 10est? tn Berlin versammelten, eröffnete Österreich mit seinen An-Isoo Hangern m Frankfurt am 1. September den Bundestag wieder und forderte Preußen auf, denselben zu beschicken. Dieses aber blieb in einer angenommenen Stellung. Der Reichsverweser Erzherzog Johann hatte schon am 204 Dezember 1849 sein Amt niedergelegt. ^er Widerstreit der Ansichten versetzte beide Großmächte in eine solche Spannung, daß ein selbstmörderischer Bruderkrieg am Ausbruch und Deutschland in der augenscheinlichsten Gefahr war, der Kampfplatz der entgegengesetztesten, sich auf Aiod und Leben bekämpfenden Prinzipien zu werden. Schon standen in Kurhessen die österreichischen und bairischen Truppen, welche die aufgelöste Regierung des Kurfürsten und des Ministers Hassenpflug wieder einsetzen sollten, den preußischen gegenüber. Da erfolgte die Versöhnung der beiden Großmächte, deren Ergebnis die O l-mützer Punctationen vom 29. Nov. 1850 und (nach deren Annahme von allen andern deutschen Staaten) die Dresdener freien Confe-r e n z e n waren, welche auf der alten Grundlage des Bundes eine verbesserte Einrichtung seines obersten Verwaltungsorgans vorzunehmen den Zweck hatten. Das Ergebnis derselben war die Befestigung des Olmützer Friedenswerks und die am 15. Mai erfolgte Rückkehr aller deutschen Staaten zum Bundestag, der, eine Reform seiner selbst in Aussicht stellend, vor allem die vom Frankfurter Parlament eingeführten sog. „deutschen Grundrechte" und was davon in die Gesetze der Einzelstaaten übergegangen war, für ungiltig erklärte. Damit war die Sehnsucht Deutschlands wieder auf eine spätere Zeit vertröstet. Durch diese Wendung der deutschen Angelegenheiten nahm auch die Sache der Schleswrg-Holsteiner ein Ende, freilich ein wenig tröstliches. Der Krieg mit den Dänen war nach Ablauf des Malmöer Waffenstillstandes im Frühling 1849 ~xeue£ * un‘) tidtn ^kutschen Parlament durch Reichstruppen unterhalten worden. © chonhatten deutsche Strandbatterien bei Eckernförde den Dänen ein Linienschiff tn Brand gesteckt und eine Fregatte weggenommen, die Baiern und Sachsen insbesondere die Düppler Schanzen erstürmt und Schleswig-Holsteiner und ?• 11° kte Dänen jbet Kolding geschlagen; da schritt wieder die englisch-rus- • ch£ Diplomatie ein: die Preußen mußten abermals einen Waffenstillstand eingehen und schlossen am 2. Juli Frieden. Im folgenden Jahr rückten die ??*Lev Schleswig ein und besiegten die Schleswig-Holsteiner am 25. Juli 1850 bet Jdstedt. Als die Schleswig-Holsteiner Schleswig preisgaben und nach der Festung Rendsburg sich zurückzogen, tierhalf ein österreichisches Heer den Dänen zur Wiederein-nähme ton Rendsburg und stellte am 8. Febr. 1851 die dänische Regierung in Holstein wieder her. Das Londoner Protokoll vorn 8. Mai 1852 ordnete für dte dänische Gesamtmonarchie die Thronfolge, und erkannte, nach Ausschluß der auf fchleswtg-holjietnifcher Seite stehenden holstein-augustenburgifchen Linie, dem Prinzen Lj)rist;an von L>chleswig-Holstein-Sondernburg-Glü cksburg die Thronanwart-I Il 3u" Die deutsche Flotte aber, die, so klein sie war, doch „die Dänen aus der Elbe gejagt hatte", wurde an den Meistbietenden verkauft.

13. Handbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 405

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
405 Regierung unter dem Advokaten Brentano berief eine constituirende Versammlung ein und ernannte den Polen Mieroslawski zum Oberbefehlshaber. Die bairische Rheinpfalz folgte dem Beispiel Badens und schloß mit demselben ein Bündnis. Während die Reichstrupen unter dem General Peuker durch den Odenwald vordrangen, besetzten die Preußen unter Hirschfeld die Pfalz und unter von der Groben Heidelberg. Der Prinz von Preußen drängte die Armee der Aufständischen, welche aus Turnern, Bürgerwehrmännern und Soldaten bestand, nach der Schweiz. Der badische Aufstand endigte mit der Capitulation von Rastatt. Preußen, Sachsen, Hannover, welche inzwischen zu dem sogenannten Dreikönigsbund zusammengetreten waren, hatten im Mai 1849 einen neuen Ber- ^ubtsch« fassungsentwurf veröffentlicht, den Baiern, Würtemberg, Hessen-Homburg und Frankfurt nicht annahmen. Als Preußen mit Ausführung der Dreikönigs-verfassung Ernst machte, einen Reichstag nach Erfurt ausschrieb und Militärconventionen schloß, fielen Sachsen und Hannover ab. Nun begründete Preußen die Union, welcher die meisten kleineren norddeutschen Staaten beitraten. Das in Erfurt zusammengetretene Parlament nahm die Unionsverfassung an, während Oesterreich den Bundestag wieder ins Leben rief. Trotz des Berliner Fürstencongrefses mehrten sich die Lossagungen von der Union. Der Bundestag begann 1851 seine Thätigkeit in der früheren Weise wieder; die Hoffnung des deutschen Volkes, ein einiges, freies und großes Vaterland zu besitzen, waren abermals gescheitert. Die Herstellung des Bundestages wurde hauptsächlich durch die Ereignisse in Ereignisse Kur Hessen und in Holstein beschleunigt. In Hessen hatte das Ministerium in Kurhessen. Hassenpflug ohne Zustimmung der Stände allerlei Verordnungen erlassen, welche unter den Beamten so entschiedene Misbilligung fanden, daß das Ministerium die Bundeshilfe abrief. Preußen erklärte sich gegen das Ministerium, während Baiern und Oesterreicher das Land zu occupiren anfingen (1. November 1850). Es war ein Zusammenstoß zu befürchten (Bronzell); da trat in Berlin der Vertreter der Unionspolitik, General von Radowitz, zurück, und der ihm folgende Minister von Manteuffel einigte sich mit dem Fürsten Schwarzenberg in Ol-mütz, worauf in Dresden Ministerconferenzen zusammentraten. Kurhessen verlor seine Verfassung und blieb einige Zeit von den Bundesexecutionstruppen besetzt. In Holstein bestand zwischen dem Lande und dem Könige von Dänemark . schon seit 1846 offener Zwiespalt. Christian Viii. hatte am 3. Juli 1846 einenhoisteimsche offenen Brief erlassen, durch welchen die dänische Thronfolge auch in den Herzog-thümern Schleswig und Holstein giltig erklärt wurde, wo nach alt verbrieftem Recht nur die männliche Linie herrschen konnte. Als 1848 sein Sohn Friedrich Vii. den Thron bestieg und dem Lande eine Verfassung zu geben veranlaßt wurde, gab er einer schleswig-holsteinischen Deputation, welche in Kopenhagen den König ersuchen wollte, Schleswig in den deutschen Buud aufnehmen zu lassen, zu verstehen, daß die Einverleibung Schleswigs in Dänemark bevorstehe. Als Friedrich Vii. die Abgeordneten aus Schleswig und Holstein zu einer constituirenden Versammlung nach Kopenhagen berief, erhoben sich die Herzogtümer und stellten eine provisorische Regierung auf, welche erklärte, sie wolle die Rechte der Herzogtümer und des Herzo g s wahren. Das ganze Land erhob sich, der Bundestag erklärte sich für die Herzogthümer. Die Dänen besetzten Schleswig, nachdem die Schleswig-Holsteiner in einem Gefechte bei Bau unterlegen waren und sich nach Rendsburg hatten zurückziehen müssen. Die Preußen unter General Wrangel siegten bei Schleswig und Flensburg; die Dänen verließen das Festland. Trotz des Vordringens

14. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 288

1898 - Altenburg : Pierer
288 Handlungen teilnehmen, wenn dieselben als freie Beratungen" bezeichnet wrden. Ob der alte Bundestag nun wieder zu neuer Geltung kommen wird, oder ob die Union siegt? Am 15. November 1850 gab Herr v. Blow im Auftrage der preuischen Regierung im Frstenkollegium folgende Erklrung ab: Preußen hat auf sterreichs Verlangen erklrt, es wolle die Verfassung vom 26. Mai 1849 nicht ins Leben führen, und betrachte dieselbe seiner-seits als vollstndig ausgehoben." Was ersehen wir hieraus? (Preußen hat die Unionsbestrebnnaen aufgegeben.) Welche Folgen? (Zerfall der Union.) Warum aber gab Preußen dem Verlangen sterreichs nach? sterreich suchte den Bundestag in seiner frheren Gestalt wieder-herzustellen. Es bot sich eine zwiefache Gelegenheit hierzu. Es war einerseits., die schleswig-holsteinsche, andererseits die hessische Frage. Erstere bentze Osterreich dazu, um den Bundestag dem Ausland gegenber als we einzig_ berechtigte Vertretung Deutschlands hinzustellen; letztere gab Gelegenheit, das Recht des Bundestages bezglich der Entscheidung innerer Fragen wieder zur vollen Geltung zu bringen. Wie wohl? B a. Nach dem Waffenstillstand von Malm hatte der Krieg in Schleswig-Holstein wieder begonnen. Die deutschen Truppen waren zu-erst siegreich. (Eckernfrde, Dppel, Kolding.) Preußen zeigte sich jedoch bald zurckhaltend. (Russischer Einflu!) Verluste; ungnstiger Waffen-stillstand; Frieden zwischen Preußen und Dnemark, in dem Preußen die Schleswig-Holsteiuer preisgab. Diese kmpften fort. Da besttigte der Bundestag den Frieden und forderte die Schleswig-Holsteiuer auf, die Waffen niederzulegen. Als dies nicht geschah, beriet man weitere Maregeln. b. In Hessen war ein neuer Verfassungsstreit entstanden. (Hassenpflng!) Der Kurfürst wandte sich an den Bundestag. Dieser trat auf des Kur-frsteu Seite. Da legte Preußen Protest ein. Hassenpflng schaltete und waltete nach seinem Gutdnken weiter. Da reichten fast alle kurhessischen Offiziere ihre Entlassung ein. Jetzt erbat Haffenpflug die Bundesexekution," die auch erfolgte. Durch eine Besetzung Kurhessens wurden die westlichen Provinzen Preuens von den stlichen abgeschnitten. (Bregenz. Warschau.) Am 1. November rckten bayrische Truppen in Kurhessen ein. Da besetzten preuische Truppen Fulda und Kassel. Es folgten nun lngere Verhandlungen zwischen Preußen und sterreich, durch welche es dahin kam, da Preußen nachgab und durch die obeu-erwhnte Erklrung von der Union ablie. (Olmtz.) Zusammenfassung: Die Unionsbestrebungen Friedrich Wilhelms Iv. 1. Die Grndung der Union. 2. Das Erfurter Parlament. 3. sterreichs Bestrebungen fr Herstellung des alten Bundestages und Preuens Niederlage. Nunmehr erfolgt eine Hauptzusammenfassung aller sieben Stcke.

15. Geschichte der neueren Zeit - S. 170

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
170 Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic. schon in Auflsung. Am 1. Mai 1850 nmlich endete die zwischen sterreich und Preußen (30. September 1849) vereinbarte interimistische Bundesregierung, welche die deutsche Zentralgewalt darstellte. Daher lud sterreich die ehemaligen Bundesmitglieder wieder nach Frankfurt ein, ^ Union ^ während Preußen einen Kongre der Unionsfrsten nach Berlin berief (9.16. Mai 1850). Bei diesem wurde ein provisorisches Frsten-kollegium eingesetzt, welches also von einem Teil der Regierungen als Bundesleitung angesehen wurde (12. Juni). Daneben aber bestand seit dem 1. September wieder der Bundestag in Frankfurt, dem der Verfaffungskampf in Kurhessen willkommene Gelegenheit zur Aufnahme seiner Ttigkeit bot. Als der kurhessische Minister Hassenpflug verfas-sungswidrig Steuern erheben wollte und wegen des einmtigen Wider-stetnde der Zivilbehrden und der Offiziere gegen den ungesetzlichen Kriegs-zustand die Untersttzung des Bundestags anrief, beschlo dieser trotz preuischen Protestes die von sterreich mit den sddeutschen Knigreichen in Bregenz ins Auge gefate Bundesexekution durch sterreichische und bayrische Truppen. Da aber auch Preußen auf Grund der Unions-verfaffnng Truppen in das Kurfrstentum einrcken lie (2. November), drohte ein Bruderkrieg auszubrechen. Doch wechselten die Vorposten bei Bronzell (in der Nhe von Fulda 8. November) nur einige Schsse. Das Miverstndnis" kostete beinahe dem Schimmel eines preuischen Husaren das Leben. Die preuischen Truppen wurden zurckgezogen, Hessen unktauon kn ..Strafbayern" und seinem Schicksale berlassen. Der Grund zu diesem 2?Novi8so. klglichen Rckzug hier, wie in der schleswig-holsteinischen Frage und bezglich der Gestaltung des Bundes lag in der Haltung Rulands, dessen Zar Nikolaus dem Bundestag und sterreich mehr geneigt war, als dem Gedanken der Union, und die hessische Revolution" entschieden mibilligte. Gnstiger stimmte ihn Graf Brandenburg in Warschau, wo sich auch Kaiser Frauz Joseph und der Minister Felix Schwarzenberg einfanden (Oktober 1850), gab aber um des Friedeus willen in den wichtigsten Punkten nach. Auch im preuischen Ministerium siegte die Friedenspartei; Radowitz, der krftige Verfechter der Union und einer zielbewuten Politik, nahm feine Entlassung (2. November). Bei der bedrohlichen Haltung, die Ru-land und Frankreich zu der sie nichts angehenden Streitfrage beobachteten, verzichtete schlielich Preußen auf seinen Standpunkt, indem es durch den Ministerprsidenten Otto von Manteufsel bei einer Zusammenkunft mit Schwarzenberg zu Olmtz den Forderungen sterreichs bezglich der Re-gelung der holsteinischen und der kurhessischen Angelegenheit nachgab und abrstete. Die Olmtzer Punktation bedeutete eine schwere diplomatische Niederlage fr Preußen und wurde von diesem als ein zweites Jena empfunden. Manteusfels Ausspruch: Der Starke tritt wohl einen Schritt zurck, behlt aber das Ziel fest im Auge und sieht, auf welchem anderen Wege er es erreichen kann" (3. Dezember 1850) erregte Zorn und Spott,

16. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 33

1902 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
33 Er erhielt den Auftrag, zur Sicherung des Friedens sich mit sterreich der die streitigen Fragen zu verstndigen. 3. Der Gang nach Olmtz. In Olmtz traf von Manteuffel mit dem sterreichischen Kanzler, dem Fürsten Schwarzenberg, zu-sammen, und bei den Verhandlungen wich Preußen Schritt sr Schritt vor dem drohenden sterreich zurck. Am 29. November 1850 schlssen beide Staaten den Olmtzer Vertrag, durch den die preuische Politik eine schwere Niederlage erlitt: 1. Preußen lste die Union aus und verzichtete auf eine Neugestaltung Deutschlands. 2. Es erkannte den Bundestag an und beschickte ihn durch einen Gesandten. 3. Es zog seine Truppen aus Kurhessen zurck und stimmte damit allen Gewalttaten zu, die der Kurfürst hier unter dem Schutze der sterreich- bayrischen Truppen, die neun Monate im Lande blieben, verbte; er rchte sich be-sonders an den verfassungstreuen Beamten und Richtern hart. 4. Preußen stimmte zu, da sterreichische Truppen das unglckliche Schleswig-Holstein zur Unterwerfung unter Dnemark zwangen. (Siehe nchsten Abschnitt.) Doch in einem Punkte blieb der König von Preußen fest: die seinem Volke gegebene Verfassung lie er unangetastet, so dringend auch Osterreich ihre Beseitigung verlangte. So schlug denn im Mai 1851 der unselige Bundestag unter sterreichs Leitung seinen Sitz in Frankfurt auf, und feindseliger denn je trat sterreich bei jeder Gelegenheit gegen Preußen auf nach dem Worte des Grafen Schwarzenberg: Preußen mu erst gedemtigt, dann vernichtet werden." Die Schmach von Olmtz hatte allen patriotischen Preußen den Glauben zerstrt, da diese Regierung sich jemals zu einer tatkrftigen Haltung aufraffen knne. Und das Preisgeben der Union und Kurhesseus nahm den Deutschgesinnten das Vertrauen aus Preuens Fhigkeit, die deutsche Aufgabe zu lsen. Aber mit stiller Hoffnung sahen viele aus den Prinzen Wilhelm von Preußen, den man als Gegner dieser Politik kannte, und in dem preuischen Bundestagsgesandten Otto von Bismarck wurde ihm der Mann zubereitet, mit dem vereint er Preußen und Deutschland zu hohen Ehren führen sollte. 14. Erster deutsch-dnischer Krieg um Schleswig-Holstein 184850. 1. Ursache und Veranlassung. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein hatten 1460 Christian I. von Dnemark zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein gewhlt unter drei vom Könige beschworenen Bedingungen: 1. Schleswig und Holstein bleiben selb-stndige Staaten mit eigener Verfassung und Verwaltung; die Ver- Heinze-Rosenburg, Geschichte fr Lehrerbildungsanstalten. Iv. 3

17. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 213

1894 - Leipzig : Voigtländer
- 213 inent zu Stuttgart) wurden durch wrttembergisches Militr auseinander getrieben (Juni 1849.) c. Schon hatte indes Preußen mit Sachsen und Hannover sich ver-bunden, eine neue Bundesverfassung herzustellen, nach welcher Preußen an die Spitze eines zu errichtenden deutschen Bundesstaates (ohne sterreich), der sogenannten Union, treten sollte. Die meisten deutschen Kleinstaaten schlssen sich diesem Dreiknigsbndnis an. Doch Bayern und Wrt-Lemberg verweigerten denbeitritt, und selbst Sachsen und Hannover, von .. sterreich untersttzt, traten bald wieder von dem Bndnis zurck. Ein ^fa jlainettt in Erfurt (20. Mrz bis 29. April 1850) nahm die von ^Preußen vorgelegte Unionsverfassung an. sterreich dagegen drang auf Herstellung des alten Bundestages, untersttzte, mit Bayern und Wrttemberg verbunden, Kurhessens Abfall von der Union mit Waffengewalt und bewirkte endlich (untersttzt von Rußland) durch die bereinkunft zuolmiz (29. No-vember), da Preußen die Union ausgab, in Hessen, in Holstein zu-rckwich und die Wiederherstellung des Bundestages (Mai 1851) zulie. Die Mobilmachung ward ausgehoben. Das preuische Volk empfand diesen Vertrag als eine tiefe Schmach. 4. sterreich. In sterreich war zwar der aus Wien geflchtete Kaiser Ferdinand nach der Hauptstadt zurckgekehrt; doch bald (im Oktober) ntigte ihn ein neuer Aufstand, sich nach Olmtz zu retten. Nachdem dann Wien mit Waffengewalt wieder unterworfen worden war, entsagte der Kaiser (2. De-zember) der Regierung; ihm folgte sein achtzehnjhriger Neffe, der Kaiser Franz Josef. Die Emprung der Ungarn, die sich unter Kossuth von sterreich losgerissen und eine Republik errichtet hatten, wurden nach heftigem Kampse durch den Beistand eines russischen Heeres (1849) unterdrckt. r , j j (l) /} 1 5- erste schleswig-holsteinische Krieg. /,' hp- ^ Versuch der dnischen Regierung, das mit dem deutschen Herzog- j tum Holstein engverbundene Schleswig mit Aushebung seiner alten Rechte ^-"/(Schleswig-Holstein meerumschlungen"; Chemnitz) dem dnischen König-^ reiche gnzlich einzuverleiben, fhrte zum ersten schleswig-holsteinischen Kriege. Im Auftrage des Deutschen Bundes ber-nahm es Preußen, die Verbindung Schleswigs mit Holstein zu schtzen., Seine Truppen unter General Wrang el, denen auch Truppen anderer deutschen Staaten folgten, rckten, nebst dem schleswig-holsteinischen Heere, im April 1848 in Schleswig ein und siegten in mehreren Gefechten. Nach S r/V wrflk

18. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 49

1870 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Cursus. Iv. Die neueste Geschichte. 49 1848 Revolution in Paris (24 Febr.); Proclamation der Republik. — Cavaignac bezwingt den Arbeiteraufstand 23 —26 Juni. — Ludwig Napoleon Präsident 10 Dec. Märzrevolution in Deutschland (Wien 13, Berlin 18 März). Schleswig-holsteinischer Krieg. — Deutsche Nationalver- sammlung. Reichsverweser Erzherzog Johann (29 Juni). Märzrevolution in Italien. Karl Albert v. Sardinien. Radetzky siegt bei Custozza 25 Juli. — Aufstand der Ungarn. Octoberaufstand in Wien. — K. Ferdinand dankt ab (2 Dec.): K. Franz Joseph. Ministerium Schwarzenberg. Das (Nov.-) Ministerium Brandenburg löst die preufsische Nationalversammlung auf. Verfassung vom 5 Dec. (revi- dierte Verfassungsurkunde vom 31 Jan. 1850). 1849 deutsche Reichsverfassung und Kaiserwahl in Frankfurt. Die Revolution wird bekämpft in Sachsen, am Niederrhein, in der Pfalz und Baden. Preufsische Waffenhilfe und Unions- bestrebungen. — Radetzky besiegt Karl Albert bei Novara. Haynau bezwingt Ungarn mit russischer Hilfe. 1850 Warschauer Conferenz. Ministerium Manteuffel in Preußen: Olmtitzer Convention mit Österreich. 1851 die Schleswig-Holsteiner entwaffnet. Allseitige Rückkehr zum Bundestage. — Staatsstreich in Frankreich durch L. Napoleon (2 Dec.); 1852 Dec.2 Napoleon 3 Kaiser. 1853 Krieg Russlands mit der Türkei. Kriegserklärung der Westmächte an Russland 1854. Krimfeldzug. 1855 f Nikolaus von Russland. K. Alexander 2.— Sebastopol von den Verbündeten, Kars von den Russen eingenom- men. Friede zu Paris 1856. 1857. 58. Aufstand der Indier gegen die britische Herrschaft. 1858 der Prinz von Preußen Regent. Ministerium Hohenzollern. 1859 italienischer Krieg Victor Emanuels v. Sardinien und Napo- leons 3 gegen Österreich. Schlachten bei Magenta und bei Solferino (4 und 24 Juni). Friede von Villafranca 11 Juli (Nov. Verträge zu Zürich.) Österreich tritt die Lombardei ab. 1860 Victor Emanuel tritt Savoyen u. Nizza an Frankreich ab und macht sich zum Könige von Italien. Garibaldi. Cavour. — Bürgerkrieg in Nordamerika — 1865. Präsident Lincoln. — Die Franzosen bekriegen Mexiko. Maximilian von Öster- reich wird als Kaiser eingesetzt 1864, hingerichtet 1867. 1861 Wilhelm 1 König v. Preußen. Ministerium Bismarck (1862). 1863 t Friedrich 7 v. Dänemark. Bundestruppen in Holstein.

19. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 223

1883 - Leipzig : Kesselring
Die deutschen Einheitsbestrebungen 18481851. 223 3. Whrend Preuens Truppen noch in Sddeutschland kmpften, fate Friedrich Wilhelm Iv. den Plan, das in Frankfurt versuchte Einiguugswerk selbst in die Hand zu nehmen. Darum schlo er mit Sachsen und Han-nover am 26. Mai 1849 den Dreiknigsbuud" und legte einen Verfassnngs- Drnttmgs-entwurf vor, welcher der Frankfurter Reichsversassung nachgebildet war. Die 1849 brigen norddeutschen Regierungen (im Sden nur Baden) traten dem Bndnisse bei, und eine groe Anzahl von Frankfurter Parlamentsmitgliedern erklrten in einer zu Gotha1 abgehaltenen Versammlung (dem sogenannten Nachparlament"), da sie mit den Anerbietuugeu Preuens einverstanden seien. Bald aber erfuhr das Dreiknigsbndnis die heftigste Anfeindung, und Fürst Schwarzenberg erklrte, da er die Wiederherstellung der alten Bundesverfassung empfehlen msse. Einstweilen schloffen indes Osterreich und Preußen das sogenannte Interim" und bernahmen kraft desselben die Ausbung der Centralgewalt fr den deutschen Bund". In die Hnde dieser Interimskommission legte Erzherzog Johann die Wrde eines Reichsver-wesers nieder (20. Dezember 1849). Aber sterreich setzte seinen ganzen Einflu daran, das engere Bnd- sterreichs nis, das Preußen mit einem Teil der deutschen Staaten geschlossen hatte, zu uichte zu machen. Durch seine Einflsterungen geschah es, da Sachsen und Hannover von dem Dreiknigsbund zurcktraten und in Kurhessen ein preuenfeindliches Ministerium gebildet wurde. Die preuische Regierung erffnete, dieser Gegenstrebuugen ungeachtet, am 20. Mrz 1850 zu Erfurt ^ vfurt das Parlament der Union, wie man jetzt den engeren Bund nannte, und sah (bis 29. April) die vorgelegte Verfassung angenommen. Darnach berief sie fr den 8. Mm einen Frstenkongre nach Berlin und errichtete ein Frstenkollegium. sterreich hingegen betrieb um so energischer die Wiederherstellung des Bundestages und lud schon am 14. August 1850 smtliche frheren Mitglieder zur Beschickung desselben ein. So entstand in^Deutsch-laud eine gefhrliche Spaltung. Ein Teil der Regierungen fiel sterreich Bwderher-zn und.erffnete mit ihm am 2. September 1850 den Bundestag, diestellnng des brigen hielten ein Preußen und dem bestellten Frstenkolleginm fest. Diese Bundes-Spannnng drohte durch die kurhessische Verfassungsfrage zum Kriege zu führen, tages. In Kurhefsen war das Ministerium Hassenpflng, welches die Kurhessen Verfassung beschrnken wollte, mit der Volksvertretung in Zwiespalt geraten. Der Kurfürst (S. 215 Anm. 5.) hatte sich nach Wilhelmsbad1 begeben und von da aus den Bundestag um Hilfe angegangen. Weil aber Kurhefsen dem engern Bunde angehrte, so erhob Preußen dagegen Protest. Doch bald rckte ein baierisch-sterreichisches Korps in Kur Hessen ein, während die Preu-en ihre dortigen Militrstraen besetzten. Schon kam es bei Bronzell^ Bronzell. (8. November 1850) zu einem Vorpostengefecht da erhielt die Sache durch Preuens Nachgiebigkeit eine andere Wendung. Die Erklrungen des Kaisers Nikolaus (S. 213) lieen die norddeutsche Gromacht von entschei-denden Schritten abstehen. Zu lnttz1 wurde bald darauf (29. November Olmtz. 1 Gotha, Stadt in Thringen (Herzogtum Koburg-Gotha), westlich von Erfurt. Erfurt, wichtigste Stadt Thringens, in der Provinz Sachsen. Wilhelmsbad, Badeort nahe bei Hanau, im damaligen Kurhessen. Bronzell, Dorfsndlich von Fulda, im damaligen Kurhessen. In diesem Gefechte war ein preuischer Schimmel der einzige Tote. Olmtz, Stadt und Festung in Mhren, an der March.

20. Geschichte der Neuzeit - S. 111

1917 - Leipzig : Hirt
i Schleswig-Holstein und die deutsche Frage um die Mitte des Jahrhunderts. 111 zum Kriege zu führen. Schon standen sich in Kurhessen preuische und sterreichisch-bayrische Truppenabteilungen kampfbereit gegenber. Da aber sterreich den Zar Nikolaus I. auf seiner Seite wute und das preuische Heer nicht gengend vorbereitet war, entschlo sich Friedrich Wilhelm zum Nachgeben. Durch den Vertrag zu Olmtz im November 1850 wurde die 1850. Union aufgelst und der Bundestag wiederhergestellt. Dieser Vertrag wurde auch fr Schleswig-Holstein verhngnisvoll. 4. Das Ergebnis fr Schleswig-Holstein. Die Schleswig-Holsteiner hatten den Krieg auf eigene Hand fortgesetzt. Auch als die schon gewonnene Schlacht bei Jdstedt (Juli 1850) infolge der Unfhigkeit des Oberbefehls- 1850. Habers Willisen verloren ging, blieb ihr Mut ungebrochen. Wie ihre Vorfahren das deutsche Volkstum mit bewaffneter Hand gegen die Dnen behauptet hatten, so hofften auch sie auf den endlichen Sieg. Nach dem Olmtzer Vertrage verlangte jedoch der Bundestag von ihnen, den Kampf aufzugeben. Aber erst als sterreichische und preuische Truppen heranrckten, legten sie die Waffen nieder, 1851. Schleswig- 1851. Holstein mute unter dnische Herrschaft zurckkehren. Die dnische Re-gierung verpflichtete sich, den Herzogtmern eine gewisse Selbstndigkeit der Verwaltung zu lassen und insbesondere Schleswig nie in Dne-mark einzuverleiben. Dies hinderte sie jedoch nicht, in den folgenden Jahren das Deutsch-tum nach Krften zu unterdrcken; deutsche Gesinnung durfte sich nicht uern, national gesinnte Männer, Prediger, Lehrer, Beamte auch der Dichter Theodor Storm muten die Heimat verlassen; dafr kamen dnische Beamte ins Land, und die dnische Sprache wurde in Schleswig auf alle Weise gefrdert. der die Erbfolge bestimmten die Gromchte im Londoner Protokoll 1852, da nach dem Tode Friedrichs Vii. 1852. die gesamte dnische Monarchie an den Prinzen Christian von Glcks-brg (aus einer Nebenlinie des dnischen Knigshauses) fallen sollte. 5. Das Ergebnis fr Deutschland. Das deutsche Volk sah seine liebste Hoffnung abermals gescheitert. Die Sehnsucht nach Einheit und Gre des Vaterlandes war nicht verwirklicht worden. Aber das eine war erreicht, da fast alle Staaten eine Volksvertretung (Verfassung) erhalten hatten. Die Periode der absoluten Frstengewalt war auch fr Deutsch-land vorber. Die Einheitsgedanken aber lebten im stillen fort; wie krftig sie wirkten, bewies das Schillerfest am 10. November 1859, das in ganz 1859. Deutschland als Fest der Zusammengehrigkeit empfunden wurde. In dem-selben Jahre grndeten patriotische Männer den Nationalverein, der es als seine Aufgabe hinstellte, fr eine Einigung unter preuischer Fhrung zu wirken.