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1. Deutsche Geschichte vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Gegenwart - S. 241

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Ii. u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 241 Als der Unterhändler Graf Haugwitz abreiste, sprach der König die Hoffnung aus, daß er den Frieden zwischen Preußen und Frankreich erhalten werde. Infolgedessen war es für Napoleon nicht schwer, den preußischen Vermittler so lange hinzuhalten, bis er die Österreicher und Russen in einer entscheidenden Schlacht besiegt hatte. d) Napoleon siegt in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Ter Vertrag von Schönbrunn und der Friede zu Pretzburg. Am 2. Dezember, dem ersten Jahrestage seiner Krönung, lieferte Napoleon die Schlacht bei Austerlitz, welche durch die Anwesenheit dreier Kaiser (Napoleon, Franz Ii., Alexander I.) eine besondere Bedeutung erhielt. Sie endigte mit einem glänzenden Siege der Franzosen. 1805 Nach diesen Vorgängen unterzeichnete Haugwitz den Vertrag von Schönbrunn bei Wien (15. Dezember). Preußen trat das rechtsrheinische Kleve und Neuenburg an Frankreich, Ansbach an Bayern ab und wurde dafür mit Hannover beschenkt, das dem Schenker gar nicht gehörte. Am zweiten Weihnachtstage des Jahres 1805 schlossen Österreich und Frankreich Frieden zu Preßburg. Österreich trat ab: 1. Venedig an das neugeschaffene Königreich Italien, welches Napoleon seinem Stiefsohne Eugen (S. 233 A.) übergeben hatte; 2. Tirol an Bayern; 3. die vorderösterreichischen Lande an Württemberg und Baden. So wurde Österreich aus Italien und aus Deutschland völlig ausgeschlossen. — Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg erhielten den Königstitel. e) Ter Rheinbund und der Fortgang der Mediatisierung. Auf den Vorschlag Napoleons vereinigten sich 16 Fürsten des südlichen und westlichen Deutschlands zum Rheinbünde und erklärten ihre Trennung vom Deutschen Reiche (17. Juli 1806). Es waren u. a. folgende: die Könige von Bayern und Württemberg, der Kurfürst von Baden und der Landgraf von Hessen-Darmstadt, die beide zu Großherzogen erhoben wurden, die beiden Fürsten von Hohenzollern und Napoleons Schwager Joachim Murat, der als Großherzog von Berg in Düsseldorf residierte. Alle erkannten den französischen Kaiser als ihren Schutzherrn an und verpflichteten sich zur He eres folge. Dafür wurde den Vasallen Napoleons gestattet, die von ihren Ländern umschlossenen reichsunmittelbaren Territorien einzuverleiben. Unter diesen befanden sich über 70 Fürstentümer und Grafschaften, z. B. Wied, Salm, Hohenlohe, Fürstenberg, Thurn und Taxis, ferner die reichs-ritterfcheiftlichen Gebiete und die Reichsstadt Nürnberg.

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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der Deutschen Geschichte - S. 281

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Ii. u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 281 durch das preußische Ansbach gezogen fei, erklärte er voll Erbitterung über Napoleon, er wolle „mit dem Menschen nichts mehr zu thun haben". In dieser Stimmung trafen ihn der Zar Alexander I. und ein österreichischer Erzherzog, die sich persönlich nach Berlin begeben hatten, und es kam der Potsdamer Vertrag zu stände, wonach Preußen die Vermittlung zwischen dem Kaiser der Franzosen und den beiden verbündeten Mächten übernahm, mit der Verpflichtung, dem Kriegsbunde beizutreten, falls Napoleon die ihm vorgelegten Bedingungen nicht annehmen würde (3. November). Als der Unterhändler Graf Haugwitz abreiste, sprach der König die Hoffnung aus, daß er den Frieden zwischen Preußen und Frankreich erhalten werde. Infolgedessen war es für Napoleon nicht schwer, den preußischen Vermittler so lange hinzuhalten, bis er die Österreicher und Russen in einer entscheidenden Schlacht besiegt hatte. d) Napoleon siegt in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Ter Vertrag von Schönbrnnn und der Friede zu Preßburg. Am 2. Dezember, dem ersten Jahrestage seiner Krönung, lieferte Napoleon die Schlacht bei Austerlitz, welche durch die Anwesenheit dreier Kaiser (Napoleon , Franz Ii., Alexander I.) eine besondere Bedeutung erhielt. Sie endigte mit einem glänzenden Siege der Franzosen. Die Russen zogen 1805 ab, verharrten aber im Kriegszustände; Kaiser Franz erwirkte durch persönliche Unterhandlungen einen Waffenstillstand. Nach diesen Vorgängen unterzeichnete Haugwitz den Vertrag von Schönbrunn bei Wien (15. Dezember). Preußen wurde der Bundesgenosse Frankreichs, es trat das rechtsrheinische Kleve und Neuenburg an Frankreich, Ansbach an Bayern ab und wurde dafür mit Hannover beschenkt, das dem Schenker gar nicht gehörte. Am zweiten Weihnachtstage des Jahres 1805 schlossen Österreich und Frankreich Frieden zu Preßburg. Österreich trat ab: 1. Venedig an das Königreich Italien, welches Napoleon aus der Cisalpinischen Republik und andern Territorien gebildet und seinem Stiefsohne Eugen (L. 271) übergeben hatte; 2. Tirol und die Reichsstadt Augsburg an Bayern; 3. die vorderösterreichischen Lande an Württemberg und Baden. So wurde Österreich aus Italien und aus Deutschland völlig ausgeschlossen. — Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg erhielten den Königstitel. — Um die süddeutschen Fürsten noch mehr an sich zu ketten und seine Familie in die engste Verbindung mit alten Herrscherhäusern zu bringen, stiftete Napoleon mehrere Heiraten. So vermählte er seinen Stiefsohn Eugen mit einer Tochter Maximilians (Iv.) I., des letzten Kurfürsten und ersten Königs von Bayern.

2. Neuzeit - S. 91

1911 - Berlin : Duncker
91 Da Napoleon seine Truppen durch das neutrale 1805 preußische Gebiet von Ansbach hatte durchziehen lassen, ordnet Friedrich Wilhelm Iii. im Oktober die Aufstellung von vier Armeen an; Ende Oktober schließt er mit dem persönlich in Berlin anwesenden Zaren Alexander den Vertrag von Potsdam, worin er sich verpflichtet, der Koalition beizutreten, wenn Napoleon seine Yermittlungsvorschläge nicht annehmen würde; dem in das Hauptquartier Napoleons entsandten Grafen Haugwitz gibt aber der König, ohne einzusehen, daß der Krieg früher oder später unvermeidlich sei, die Weisung mit, unter allen Umständen den Frieden zwischen Preußen und Frankreich zu sichern. In der Dreikaiserschlacht von Austerlitz am 2. Dezember werden die verbündeten Österreicher und Russen mit riesigen Verlusten völlig geschlagen. Österreich trennt sich darauf von der Koalition und räumt Innerösterreich, Tirol und Teile von Böhmen den Franzosen ein. Haugwitz vereinbart jetzt mit Napoleon am 15. Dezember den Vertrag von Schönbrunn, wodurch Preußen in ein enges Bündnis mit Napoleon tritt und gegen kleinere Abtretungen dafür Hannover erhält. Österreich ist nunmehr genötigt, mit Napoleon den frieden von Predburg zu schließen, der ihm schwere territoriale Einbußen bringt. An das Königreich Italien, dessen König Napoleon ist, tritt es Yenetien ab, an Bayern Tirol, Vorarlberg, Passau u. a., an Württemberg und Baden die noch übrigen vorderösterreichischen Gebiete; es erhält als Entschädigung Salzburg und Berchtesgaden. Bayern und Württemberg werden als Königreiche anerkannt. Die jetzt nach dem Ausscheiden Österreichs aus dem Kriege ganz auf sich selbst angewiesenen süd-und westdeutschen Staaten werden nunmehr von 1806 Napoleon durch die Stiftung des Rheinbundes unter sein Protektorat gestellt: die Mitglieder des Rheinbundes verpflichten sich, Napoleon für alle festländischen Kriege eine Hilfe von 63 000 Mann zu stellen. Da Napoleon jetzt weiter auf dem Reichstage

3. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 111

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Napoleons Militärherrschaft bis zum Sturze Preußens. 111 litzi) in der sogenannten „Drei-Kaiser-Schlacht" einen glänzenden Sieg über die Russen und Österreicher. Ohne Einfluß aus den Verlaus des Krieges war die Vernichtung der vereinigten französischen und spanischen Flotte am Kap Trafalgars durch die Engländer unter Nelson, der in der Schlacht fiel. — Im Frieden zu Preßburg trat Österreich Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern und seine „vorderösterreichischen" Besitzungen an Baden und Württemberg ab. Bayern und Württemberg wurden Königreiche. Infolge des Sieges in der Drei-Kaiser-Schlacht ging Napoleon immer rücksichtsloser vor. Nach dem Friedensschlüsse ließ er 1806 die Bourbonen aus Neapel vertreiben, wo er seinen Bruder Joseph als König einsetzte; die batavische Republik wurde in ein Königreich Holland verwandelt, das Napoleons Bruder Ludwig erhielt. Sein Schwager Joachim Murat wurde Großherzog von Berg. — Im Juli 1806 schlossen sechzehn deutsche Fürsten den Rheinbund unter dem isoe „Protektorate" Napoleons. Franz Ii., der schon 1804 den Titel eines Kaisers von Österreich angenommen hatte, legte daher am 6. August 1806 seine deutsche Kaiserwürde nieder, denn das deutsche Reich isog hatte in Wahrheit zu bestehen aufgehört. 4. Ter unglückliche Krieg Preußens und Rußlands, 1806—1807. isoo-iso? (Ter vierte Koalitwuskrieg.) Veranlassung. Durch die Nichtachtung der Neutralität während des dritten Koalitionskrieges fühlte sich Friedrich Wilhelm Iii. derartig verletzt, daß Alexander I. am Sarge Friedrichs des Großen mit ihn: ein Freundschaftsbündnis schloß. Der König versprach seinen Beitritt zur Koalition, falls Napoleon seine Vermittelungsvorschläge abweisen sollte, und sandte Haugwitz mit seinen Forderungen zum französischen Kaiser, dessen Minister Talleyrand ihn in Wien so lange hinhielt, bis bei Austerlitz die Entscheidung gefallen war. Nach der Schlacht war Haugwitz nicht sofort nach Berlin zurückgekehrt, sondern hatte sich von Napoleon zu Schönbrunn3) ein Schutz- und Trutzbündnis aufdrängen lassen. Preußen sollte Ansbach an Bayern abtreten und dafür von Napoleon Hannover annehmen. Um einen Krieg mit Frankreich zu vermeiden, mußte der König den Vertrag bestätigen. Seit dem Schönbrunner Vertrage stand Preußen vollständig vereinsamt da. Es erfuhr sogar von England eine Kriegserklärung, während es an Frankreich einen Bundesgenossen gewonnen hatte, der 1) Austerlitz liegt in Mähren östlich von Brünn. 2) Das Kap Trafalgar liegt an der Südküste Spaniens, nordwestlich von Gibraltar. 3) Schönbrunn liegt nahe bei Wien.

4. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. 38

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 38 — König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen hatte sich von dem Kaiser von Rußland zu einem Vermittelungsversuch bei Napoleon bewegen lassen und versprochen, wenn dieser erfolglos wäre, sich den Verbündeten anzuschließen. Der in dieser Angelegenheit entsandte Gras Haugwitz ließ sich von Napoleon bis nach der Schlacht von Austerlitz hinziehen. Nun stand Preußen, da Österreich Frieden geschlossen hatte und Rußland geschlagen war, Napoleon allein gegenüber. Haugwitz ließ sich einschüchtern und schloß den Vertrag von Schönbrunn ab (1805), in dem Preußen Ansbach an Bayern. Neuschatel und den Rest von Kleve an Frankreich abtrat, aber Aussicht auf Entschädigung durch Hannover erhielt. Napoleon stattete seine Verwandten und Marschälle mit Königreichen und Fürstentümern aus, die er aus den eroberten Ländern gründete. Der König von Neapel wurde, weil er angeblich die Neutralität nicht beobachtet hatte, abgesetzt und mußte wieder nach Sicilien flüchten. Das Königreich Neapel fiel an Joseph Bonaparte, einen Bruder Napoleons. Die batavische Republik wurde veranlaßt, Napoleons Bruder Ludwig sich als König auszubitten. Marschall Murat, der Schwager Napoleons, erhielt das Großherzogtum Berg (das preußische rechtsrheinische Kleve und das bayrische Berg), Marschall Berthier wurde Fürst von Neuschatel. Napoleon machte sich zum Herrn des ganzen westlichen Deutschland, tndem er den Rheinbund stiftete. Mehrere deutsche Fürsten, darunter die Könige von Bayern und Württemberg und der zum Großherzog erhobene Kurfürst von Baden, traten zu diesem Bunde zusammen, dessen Protektor Napoleon war. Sie hatten Frankreich im Kriegsfall ihre Heere zur Verfügung zu stellen. Bundespräsident war der Kurfürst von Mainz, Bundessitz Frankfurt a. M. Die Staaten dieser Fürsten wurden durch Einverleibung (Mediatisierung) reichsgräflicher und reichsritterlicher Gebiete vergrößert. Später traten dem Bunde noch andere Staaten, wie das Königreich Sachsen und die klemen sächsischen Herzogtümer bei. Kaiser Franz nahm die Gründung des Rheinbundes zum Anlaß, die deutsche Kaiserwürde niederzulegen (1806). Schon vorher hatte er sich den Titel eines Kaisers von Österreich beigelegt. So ging nach mehr als tausendjährigem Bestehen das Deutsche Reich ruhmlos zu Grabe.

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 133

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 112. Der Rheinbund und die Auflösung des Reiches 1806. 133 einer Schlacht. So brach der für die Verbünbeten so verhängnisvolle 2. Dezember 1805 an, der erste Jahrestag der Kaiserkrönung Napoleons. Froh begrüßte dieser am Morgen die sprichwörtlich geworbene „Sonne von Austerlitz"; dann eröffnete er den Kampf, welcher zu einer zerschmetterten Nieberlage der verbünbeten Heere führte. Die Schlacht wirb, ba brei Kaiser: Napoleon, Alexanber I. nnb Franz Ii. an ber-selben teilnahmen, die Dreikaiserschlacht genannt. Der Krieg war entschieben. Die Geschlagenen zogen sich nach Ungarn zurück und die Friebensunterhanblungen begannen. 8. Am 15. Dezember kam es enblich zu der Begegnung zwischen Napoleon und von Haugwitz. Aber anstatt daß letzterer das Ultimatum überreichte, unterzeichnete er, Ehre und Pflicht vergeffenb, einen von Napoleon vorgelegten Bertrag, kraft besten Preußen die Markgrafschaft Ansbach an Bayern, den rechtsrheinischen Teil von Kleve mit der Festung Wesel an Frankreich abtrat und bafür Hannover eintauschte, was die Beziehungen zwischen Preußen und England trüben mußte. 9. Ende Dezember erfolgte zu Pretzburg der Abschluß des Friedens zwischen Österreich und Frankreich. Jeglichen Rückhaltes beraubt, mußte Franz Ii. in alle Forberungen seines Überwinbers willigen. Er trat Venetien, Istrien und Dalmatien an das Königreich Italien, Tirol nnb Vorarlberg an Bayern, seine vorberösterrei-chischen (schwäbischen) Besitzungen an Württemberg und Baden ab, erhielt bafür Salzburg, besten Kurfürst mit Würzbnrg entschädigt würde. An Bayern kam außerbem noch die Reichsstabt Augsburg. Bayern und Württemberg würden zu Königreichen «vom 1. Januar 1806 an), Baden zum Großherzogtum erhoben. Doch sollten alle brei Staaten, obwohl ihnen volle Souveränität zugesichert warb, Mit-glieber der confederation germanique bleiben (eine Bestimmung, die mit bern Fortbestehen des Reiches unvereinbar war). Der Verlust Österreichs betrug mehr als 1000 Quabratmeilen. Preß bürg bezeichnet den „bemiitigenbsten Frieden der österreichischen Geschichte". Nun beglückte Napoleon seine Verwanbten mit Macht und Würben. Sein älterer Brnber Joseph würde König von Neapel („die Dynastie Neapel hat aufgehört zu regieren"), sein jüngerer Brnber Ludwig König von Hollanb, sein Schwager Mnrat Großherzog von Berg. § 112. Der Rheinbund und die Auflösung des Reiches 1806, 1. Die Rangerhöhung der brei sübbentschen Staaten und die Ausrüstung berselkn mit souveräner Macht war eine schwere Ver- Beaegnung zwischen Napoleon u. v. Hang witz. Preßburger Friede 1805. Stiftung des Rheinbundes Juli 1806.

6. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 212

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Geschichtliche Tabellen. 1799 — 1812 1798-1801 1799 1800 1801 1802 1803 2. Dez. 1804 1805 1805 2. Dez. 1805 1806 1806 — 1807 ‘2. Die Weltherrschaft Napoleons. Der zweite Koalitionskrieg (England, Österreich, Rußland). Siege Suworows in Oberitalien. Alpenübergang Suworows. Rücktritt Rußlands von der Koalition. Sieg Napoleons bei Marengo, Moreaus bei Hohenlinden. Friede von Lun6ville mit Österreich; endgültige Abtretung des linken Rheinufers. Friede von Amiens mit England. Reichsdeputations Hauptschluß. Entschädigung der weltlichen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer durch Säkularisation der geistlichen Reichsstände und Mediatisierung der Reichsstädte (außer sechs). Wiederausbruch des Krieges mit England. Napoleons Kaiserkrönung. Krönung zum König von Italien; Vizekönig Eugen Beauharnais. Der dritte Koalitionskrieg (England, Österreich und Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede von Preßburg: Österreich tritt Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, Vorderösterreich an Baden und Württemberg ab und erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Ernennung Joseph Bonapartes zum König von Neapel, Ludwig Bonapartes zum König von Holland, Murats zum Großherzog von Berg. Verträge von Schönbrunn (Haugwitz) und Paris. Preußen tauscht für Ansbach und das rechtsrheinische Cleve Hannover ein. Rheinbund unter Napoleons Protektorat. Mediatisierung einer großen Anzahl deutscher Fürsten. Preußisch-französischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld.

7. Teil 3 - S. 225

1889 - Hannover : Helwing
Schlacht bei Austerlitz. 225 Gebiet des Hauses Östreich betreten dürfe und daß die Friedensunterhändler sich in Nokolsburg versammeln sollten." Damit war der Bund von Potsdam gesprengt und der Krieg beendigt. Östreich sollte eine Kriegsschatzung im Gesamtbetrag von 100 Millionen Francs zahlen. Die Russen hatten sich über die March zurückgezogen, um Verstärkungen an sich zu ziehen. Statt diese abzuwarten und dann im Vereine mit dem preußischen Heere den Feind von neuem anzugreifen, schloß Franz I. den Frieden zu Preßburg (26. Dezember); in demselben trat er 1805 Denetien an das Königreich Italien ab, Tirol und Vorarlberg an Bayern, das außerdem das Recht erhielt, die bisher stete Stadt Augsburg zu besetzen (S. 215), einzelne Besitzungen im Breisgau an Württemberg und Baden; als Entschädigung erhielt er nur Salzburg, dessen Kurfürst dafür das von Bayern abgetretene Würzburg als Kurfürstentum erhielt. Außerdem mußte Kaiser Franz die Herrscher von Bayern und Württemberg als Könige anerkennen, und wenn es in dem Friedensvertrage auch hieß, diese beiden sollten trotzdem auch der confederation germanique angehören, so war das nur eine inhaltlose Phrase. Baden und Berg wurden zu Großherzogtümern erhoben; letzteres bekam Napoleons Schwager Mürat. Holland erhielt sein, mit seiner Stieftochter Hortenfe Beauharnais vermählter Bruder Louis. Sein Bruder Joseph ward König von Neapel (später von Spanien); sein Stiefsohn Eugen ward Vicekönig von Italien (später von Neapel) und heiratete eine bayrische Prinzessin. Seitdem kam Östreich weder als deutsche noch als italienische Vormacht mehr in Betracht, und mehr als der Verlust von Seelen und Quadratmeilen betrug der Verlust der ganzen Großmachtstellung diesseits und jenseits der Alpen, die Abdrängung vom adriatischen Meer, in deren Folge Frankreich nun auch der. unmittelbare Grenznachbar der Pforte, an der verwundbarsten Stelle Östreichs, ward. Nachdem so der eine Feind im Herzen getroffen war, kam Preußen an die Reihe. Vor der Schlacht bei Austerlitz hatte Napoleon dem Grafen Haugwitz geschmeichelt, nach derselben fuhr er ihn an. Von den preußischen Forderungen wollte er nichts wissen, verlangte vielmehr: Abtretung von Ansbach an Bayern, Neuenburg und Wesel an Frankreich; dagegen sollte Preußen — um es mit England zu verfeinden — Hannover annehmen. Der eingeschüchterte und völlig ratlose Haugwitz unterzeichnete an demselben Tage, an welchem er nach dem ihm gewordenen Aufträge den Krieg erklären sollte, zu Schönbrunn bei Wien einen dahingehenden Vertrag (15. Dez.), weil Napoleon ihm nur die Wahl zwischen Annahme desselben oder dem Kriege ließ. Aber der König weigerte sich, ihn zu vollziehen. Inzwischen hatte aber Östreich Frieden geschlossen. Da wagte der König nicht, den von Napoleon vorgeschriebenen Vertrag ganz abzuweisen; er wollte Hannover einstweilen „in Verwahrung" nehmen. Dadurch war Napoleon nicht befriedigt und England und Hannover nicht versöhnt. Haugwitz ward mit einem neuen Vertrage nach Paris geschickt. Aber Napoleon trat jetzt viel hochfahrender auf. Er sagte, da Preußen den ersten Vertrag nicht gleich angenommen, fühle auch er sich nicht gebunden, und legte einen noch schimpflicheren Hoffmeyer und Hering, Handbuch. 3. Teil. , r

8. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 90

1884 - Berlin : Gaertner
90 Streit Frankreichs mit England um Malta. Besetzung Hannovers durch die Franzosen. Bonaparte läfst den Herzog von Enghien aus dem deutschen Reiche entführen und erschiefsen. 6. Die Weltherrschaft Napoleons. 1804 Bonaparte als Napoleon I Kaiser von Frankreich (Krönung durch den Papst Pius \Ii am 2. Dezember), 1805 König von Italien. Der 15. August der Napoleonstag (Napoleon geboren 1769 zu Ajaccio). Seine erste Gemahlin Josephine Beauharnais. 'Deren Sohn aus erster Ehe Eugen, Vicekönig von Italien. Code Napoleon. Aufhäufung der Kunstschätze Europas im Louvre. Franz Ii erblicher Kaiser von Österreich. 1804—1835 Franz (Ii) I Kaiser von Österreich. 1805 Napoleon im Lager von Boulogne. 1805 1807 Dritte Koalition: England, Österreich, Rußland, Schweden, zuletzt Preußen gegen Frankreich, mit dem Bayern, Würtemberg und Baden verbündet sind. 1805 Nelson (f) schlägt die französisch-spanische Flotte bei Trafalgar. Die österreichische Heeresabteilung unter Mack kapituliert bei Ulm. Napoleon besetzt Wien. 2. Dezember Schlacht bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht): Napoleon schlägt die Österreicher und Russen. Der preufsische Minister Haugwitz schliefst mit Napoleon den Vertrag zu Schönbrunn: Preußen, im Bunde mit Frankreich, verzichtet auf Ansbach (an Bayern), Kleve und Neuf-chätel, erhält dafür Hannover. Friede zu Prefsburg mit Österreich, das Venedig und Tirol (letzteres an Bayern) verliert, Salzburg erhält.

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 98

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs u. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. Austerlitz Ehe aber Preußen in den Krieg eintreten konnte, traten auf 2. Dez. 1805. Alexanders Verlangen Russen und Österreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mähren Napoleon, der indessen Wien besetzt hatte, entgegen und wurden völlig geschlagen. Jetzt knüpfte Franz Ii. mit Friede von ihm Verhandlungen an, die zum Frieden von Preßburg führten: Preßburg. £)^mich trat die venetianischen Besitzungen an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, das nebst Württemberg zum Königreich erhoben wurde, Vorderösterreich an Baden und Württemberg ab und erhielt nur Salzburg als Entschädigung. Mit Rußland dauerte der Kriegszustand fort, ebenso mit England. Dessen Admiral Nelfon hatte soeben die französisch-spanische Trafalgar. Flotte in der Seeschlacht bei Trafalgar, in der er selbst fiel, vernichtet und damit eine Zeit der unbedingten Seeherrschaft Englands begründet. Indessen schloß der preußische Minister Graf Haugwitz, dcr Vertrag von das Ultimatum hatte überreichen sollen, anstatt dessen den Vertrag Äz"i805^ von Schönbrunn ab. Preußen trat mit Frankreich in ein Schutz -und Trutzbündnis; Hannover sollte in Preußens Besitz übergehen, obwohl Georg Iii. keineswegs darauf verzichtet hatte, dafür aber Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Stück von Cleve an den neuen Großherzog von Berg, Napoleons Schwager Joachim Murat, abgetreten werden. Als die preußische Regierung zögerte diesen Vertrag zu genehmigen, zugleich aber abrüstete, wurde sie von Napoleon zu dem noch schmählicheren Vertrage von Paris gezwungen. Joses, Ein zweites Nachspiel des dritten Koalitionskrieges war die ^Neapel™ Absetzung der bourbonischen Dynastie von Neapel. „La dynastie de Na'ples a cesse de regner“ dekretierte Napoleon und erhob seinen ältesten Bruder Josef zum König von Neapel. Wenige Monate später lludwig, wurde die batavische Republik in ein Königreich Holland verwan-^Holland" delt, das Napoleon seinem Bruder Ludwig verlieh. Die bedeutsamste Folge des Krieges aber war die Gründung Rheinbund, des Rheinbundes und die endgültige Auflösung des deutschen Reichs. 16 deutsche Mittel- und Kleinstaaten, dabei die Königreiche Bayern, Württemberg, die nunmehrigen Großherzogtümer Baden, Hessen-Darm-Mediattsic- stadt, Berg, ferner der nunmehrige Fürstprimas Dalberg, schlossen Fürsten Gra- sich zu einem Bunde unter Napoleons Protektorat zusammen; die sen, Reichs- kleineren Fürsten und Grafen, die Reichsritterschaft, die beiden Ritter--fürsten K. Orden, die drei süddeutschen Reichsstädte wurden m ediatisier t, eine Ende des That rechtloser Willkür. Damit hörte das deutsche Reich auf zu exi-6. Älcc. stieren; Franz Ii. legte jetzt die deutsche Kaiserkrone nieder. Friedrich § 82. Preuszens innere Verhältnisse. Unter Friedrich Wil- n86-i797. Helm Ii. war Preußen durch den Erwerb von Ansbach und Bayreuth

10. Die neuere Zeit - S. 162

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 162 — ville mit Frankreich verbündeten süddeutschen Kurfürsten (von Bayern, Baden und Württemberg). Preußen blieb abermals neutral. Der Krieg zwischen England und Frankreich war schon im Mai 1803 durch gegenseitige Wegnahme von Handelsschiffen wieder eröffnet worden. Napoleon ließ Hannover besetzen und verbot die Einfuhr englischer Waren in Frankreich (Beginn der Kontinentalsperre). Eine Landung in England wurde vorbereitet (wie 1798), aber im Frühjahr 1805 warf Napoleon die im Lager von Boulogue versammelten Heeresmassen in Eilmärschen nach dem Südosten. 2. Der Landkrieg wurde in Italien und Deutschland geführt: a) Österreich schickte den Erzherzog Karl (mit 80000 Mann) nach Italien, wo man Napoleon erwartete. Aber Napoleon überließ die Führung des italienischen Krieges dem Marsch all Mass ena. Derselbe würde von dem Erzherzog Besiegt boch war bies für den Ansgang des Krieges ohne Bebentung. b) Das zweite österreichische Heer war unter dem wenig befähigten General Mack durch Bayern und Schwaben bis an den Schwarzwalb vorgegangen. Ab er Napoleon vereinigte sich im Rücken der Österreicher mit Bernadotte, der aus Hannover durch das neutrale (preußische) Ansbach herangezogen war, und zwang baburch den General Mack mit 25000 Mann zur Waffenstreckung in Ulm (20. Okt. 1805). Die Russen, welche unter Kutusow bis zum Inn gekommen waren, zogen sich hierauf nach Mähren zurück. Napoleon rückte die Donau entlang in Österreich ein, ließ Wien besetzen (Nov. 1805) und schlug die vereinigten Russen und Österreicher in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dez. 1805). Der König von Preußen hatte nach der Verletzung seiner Neutralität (durch den Zug Bernadottes) zum Kriege gerüstet und den Minister Haugwitz mit einem „Ultimatum" in das Hauptquartier Napoleons geschickt. Navoleon hielt den preußischen Gesandten bis zur Entscheidung von Austerlitz hin und schloß hierauf mit ihm den Vertrag zu Schönbrunn (15. Dezember 1805), laut welchem Preußen Ansbach an Bayern, das rechtsrheinische Kleve und Neuenburg an Frankreich abtrat, dagegen Hannover erhalten sollte. Dies Abkommen verfeindete Preußen mit England, das sich durch Wegnahme preußischer Handelsschiffe zu rächen wußte. Die Schlacht bei Austerlitz, von Napoleon auf den ersten Jahrestag feiner Krönung anberaumt und wohlvorbereitet war besonders für die Runen verlustreich; dieselben verloren 24000 Mann, sowie ihre ganze Artillerie uni) zogen alsbald mit ihrem Kaiser nach Rußland ab. Aber auch Kaiser Franz wagte, obgleich mittlerweile i „An wenig Stellen war die persönliche Überlegenheit des Imperators über das alte legitime Europa so mächtig hervorgetreten, wie in der Anlage und Leitung der Schlacht vom 2. Dezember." Häusser a. a. O.

11. König Friedrich Wilhelm II. - König Friedrich Wilhelm IV. - S. 38

1897 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
38 dorthin neigte, und die zuletzt an ihrer Schwäche und Halbheit zu Grunde ging. Denn während der König von Preußen still saß, geschah es, daß Napoleons Heere, von Bayern, Württemberg, Baden verstärkt, längs der Donau vordrangen, die schlechtgeführten Österreicher in einer Reihe von Schlachten überwältigten und anfangs November Wien erreichten. Nicht einmal die Verletzung des preußischen Gebiets, der Durchzug französischer Truppen durch Ansbach, brachte den König zu einer That; auch nicht des Zaren persönliche Einwirkung. Alexander kam selbst nach Berlin und schloß mit Friedrich Wilhelm in empfindsamster Weise ein Bündnis; in der Nacht vom 3. zum 4. November 1805 am Sarge Friedrichs des Großen in Potsdam schwuren sie einander Freundschaft. Aber nun in diesem letzten, allerletzten Augenblicke wirklich loszuschlagen, dazu fehlte es dem Könige doch wieder an Mut. Vielmehr beschränkte er sich darauf, den Grafen Haugwitz, den er schon im Oktober dem Minister Hardenberg in der Leitung des Äußeren an die Seite gesetzt hatte, -an Napoleon abzuschicken, damit er diesem Vorstellungen mache, und begab sich selbst dann aufs Land nach seinem geliebten Schloß Paretz, um hier, wie er es gern hatte, sich idyllisch zu erholen. So ging die Gelegenheit zur Rettung unwiederbringlich verloren. Napoleon besetzte Wien, drang in Mähren ein, um dort das russisch - österreichische Hauptheer zu schlagen. In diesem Augenblicke erschien Hangwitz bei ihm; Napoleon gelang es leicht, diesen schwachmütigen Diplomaten, der ohnehin von seinem Könige friedfertige Weisungen empfangen hatte*), durch leere Verhandlungen hinzuhalten, bis er am 2. Dezember in der „Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz die Verbündeten besiegt hatte. Kaiser Franz bat jetzt um Frieden <4. Dezember); er erhielt ihn (zu Preßburg 26. Dezember), aber unter den härtesten Bedingungen: Österreich wurde aus Italien völlig, ans Deutschland fast ganz hinausgedrängt; mit den deutschen Provinzen, die es einbüßte, wurden Napoleons Vasallen, die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden belohnt. Die Koalition war gesprengt, die Russen zogen in ihr Land zurück. Auf Haugwitz aber machte Napoleons Glück einen so überwältigenden Eindruck, daß er sich die empörendste Behandlung gefallen ließ, mit dann (15. Dezember zu Schönbrunn) eigenmächtig einen Vertrag zu unterzeichnen, dessen (Schimpflichkeit er gar nicht einmal zu fühlen schien: er willigte in die Abtretung preußischer Provinzen, Ansbach, Wesel, Cleve, Neuenburg, und zum Entgelt sollte Preußen das Kurfürstentum Hannover, das Eigentum des Königs von England, mit dem es in Frieden lebte, nehmen dürfen. Als dieser Vertrag, der Preußen in erniedrigender Weise einen Bissen für die Habgier zuwarf, ant Berliner Hofe eintraf, „schäumte nicht nur die Kriegspartei auf, sondern trat sogar der König für einen Augenblick zornvoll aus feinem Phlegma heraus." Allein Lombard und der preußische Gesandte in Paris, Marquis Lucchestiti, *) von Schön: Ans den Papieren deo Ministers Th. v. Schön. Halle 1875. I V. .">43.

12. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte von 1648 bis 1815 - S. 216

1910 - Breslau : Dülfer
216 Vom Tode Friedrichs des Großen bis zum Ende der Freiheitskriege. 2. Dezember mit der völligen Niederlage seines Heeres bei Austerlitz endete. Die klein- mütige Verzagtheit des Kaisers Franz verhalf Napoleon zu einem weiteren Erfolge; im Waffenstillstände von Austerlitz trat Österreich von der Koalition zurück (6. Dezember). r. Unter dem Eindruck des Sieges von Austerlitz ließ sich der preußische Gesandte durch den Abschluß des Vertrages von Schönbrunn (15. Dezember) unter völligem Verzicht auf die Potsdamer Abmachungen zur Annahme eines Bündnisses mit Frankreich bewegen. Preußens militärische Lage war auch nach dem Tage von Austerlitz nicht ungünstig; sein kriegsbereites Heer wäre wohl imstande gewesen, dem besiegten Österreich einen glimpflichen Frieden zu erzwingen und die Neutralität Nord- deutschlands durchzusetzen. Haugwitz hielt es jedoch für vorteilhafter, auf die Seite des Siegers zu treten; im Vertrage von Schönbrunn lud er dem preußischen Staate den dringenden Verdacht auf, zu Potsdam ein falsches Spiel gespielt zu haben: Preußen sollte ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich ein- gehen, Kleve, Ansbach und Bayreuth an Frankreich und Bayern abtreten und sich dafür von Napoleon durch Hannover entschädigen lassen. Österreich sah sich nach diesem Vertrage gezwungen, unter allen Umständen Frieden mit Frankreich zu schließen. Am 26. Dezember trat es zu Preßburg ein Gebiet von 1140 Quadratmeilen an den Sieger ab; sein Zusammenhang mit Deutsch- land und Italien war zerrissen. 6. Da sich Preußen auch nach dem Schönbrunner Vertrage noch zu keiner entschlossenen Stellungnahme für oder wider Frankreich aufzuraffen vermochte, wurde es von Napoleon schließlich gezwungen, unter den un- günstigsten Umständen den Krieg gegen das übermächtige Frankreich aufzunehmen. a. Nachdem Napoleon durch den Frieden mit Österreich für die Durch- führung seiner Absichten gegen Preußen freie Hand erhalten hatte, schickte er sich an, den preußischen König zur Annahme des Vertrages von Schönbrunn zu zwingen. Friedrich Wilhelm Iii. wies die Ratifikation desselben anfänglich zwar mit Entrüstung zurück, ließ aber trotzdem durch Haugwitz in Paris die Unterhandlungen mit Frankreich fortsetzen, die von Napoleon mit schlauer Berechnung in die Länge gezogen wurden. ß. Während sich Napoleons Heere am Main zu einem Angriff auf Preußen bereit hielten, beging dieses den weiteren schweren Fehler, seine Armee aus Sparsamkeitsrücksichten abzurüsten. y. Von nun an hielt Napoleon mit seinem Haß gegen Preußen nicht mehr zurück, sondern bereitete dem bedrängten Staate eine ununterbrochene Reihe schwerster Demütigungen, die dem erbitterten Könige in einem Augen- blicke das Schwert in die Hand zwangen, wo die Aussichten auf einen erfolgreichen Kampf schlechter standen als je. Als Friedrich Wilhelm Iii. auf Hardenbergs Rat den Schönbrunner vertrag doch ratifiziert hatte, erklärte Napoleon, sich nicht mehr daran halten zu können, und nötigte haugwitz zur Annahme des Vertrages von Paris (j5. Februar). Der König von Preußen war gezwungen, auch diesen Vertrag anzuerkennen, obgleich derselbe noch weit ungünstiger war als der von Schönbrunn. (Preußen inußte sich verpflichten, den englischen Schiffen seine Seehäfen und die Elb- und Wesermündung zu verschließen, und geriet dadurch in einen Handelskrieg mit England, der den preußischen Handel in kurzer Zeit ruinierte; außerdem mußte Preußen seine Mitwirkung bei der Ver- treibung der Bourbonen aus Neapel Zusagen.)

13. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 208

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 179», 18. Brumaire 1799 — 1812 1799 — 1804 1798 — 1801 1799 1800 1801 1802 1803 1804—1814 2. Dez. 1804 1805 1805 2. Dez. 1805 Geschichtliche Tabellen. Einfall Bonapartes nach Syrien; Besiegung der Türken bei Abukir. j Napoleons Staatsstreich. 2. Die Weltherrschaft Napoleons. I Napoleon als erster Konsul. I Der zweite Koalitionskrieg (England, Österreich, Rußland). Siege Suworows in Oberitalien. Alpenübergang Suworows. Rücktritt Rußlands von der Koalition. Sieg Napoleons bei Marengo, Moreaus bei Hohenlinden. Friede von Lunsville mit Österreich; endgiltige Abtretung des linken Rheinufers. Friede von Amiens mit England. Reichsdeputationshauptschluß. Entschädigung der weltlichen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer durch Säkularisation der geistlichen Reichsstände und Mediatisierung der Reichsstädte (außer sechs). Wiederausbruch des Krieges mit England. Napoleon als Kaiser. Kaiserkrönung. Krönung zum König von Italien; Vicekönig Eugen Beauharnais. Der dritte Koalitionskrieg (England, Österreich und Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede von Preßburg: Österreich tritt Vene-tien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern, Vorderösterreich an Baden und Württemberg ab und erhält Salzburg. Bayern und Württemberg werden Königreiche. Ernennung Josef Bonapartes zum König von Neapel, Ludwig Bonapartes zum König von Holland, Murats zum Großherzog von Berg. Verträge von Schönbrunn (Haugwitz) und Paris. Preußen tauscht für Ansbach und das rechtsrheinische Cleve Hannover ein. Schutz -und Trutzbündnis zwischen Frankreich und Preußen.

14. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 257

1892 - Breslau : Hirt
Preußens Fall. 257 preußischen Forderung an Napoleon gesandt, ließ sich von diesem aber hinhalten. Napoleon hatte das russisch - österreichische Heer längs der Donau verfolgt, Wien bereits besetzen lassen und stand in Mähren, wo er die Russen und Österreicher in der Drei kaiserschlacht bei 1805 Austerlitz besiegte. Die Russen zogen sich zurück, um Verstärkungen an sich zu ziehen; statt diese abzuwarten und dann den Feind von neuem anzugreifen, schloß Kaiser Franz einen Frieden zu Preß-burg, in welchem er Vorderösterreich und Tirol abtrat. In diesem Frieden wurden Bayern und Württemberg Königreiche; Bayern erhielt Tirol, Baden ward Großherzogtum; Napoleons Bruder Louis erhielt Holland; sein Bruder Joseph ward König von Neapel, später von Spanien. Von den preußischen Forderungen wollte Napoleon jetzt nichts wissen, verlangte vielmehr Abtretung von Ansbach an Baireuth, von Neuenburg und Wesel an Frankreich; dagegen sollte Preußen, um es mit England zu verfeinden, Hannover annehmen. Der eingeschüchterte und völlig ratlose Haugwitz unterzeichnete einen dahingehenden Vertrag, weil Napoleon ihm nur die Wahl zwischen Annahme desselben oder dem Kriege ließ. Aber der König weigerte sich, ihn zu vollziehen. Inzwischen hatte aber Österreich Frieden geschlossen. Da wagte der König nicht, den von Napoleon vorgeschriebenen Vertrag ganz abzuweisen; er wollte Hannover einstweilen „in Verwahrung" nehmen. Dadurch war Napoleon nicht befriedigt und England und Hannover nicht versöhnt. Haugwitz ward mit einem neuen Vertrage nach Paris geschickt. Aber Napoleon trat jetzt viel hochfahrender auf. Er sagte, da Preußen den ersten Vertrag nicht gleich angenommen, fühle auch er sich nicht gebunden, und legte einen noch schimpflichern vor. Preußen sollte Hannover unwiderruflich annehmen und den Engländern alle Häfen sperren. Wieder ließ er nur die Wahl: sofortige Annahme oder Krieg. Haugwitz unterzeichnete; aber ehe der Vertrag vom Könige genehmigt war, besetzte Napoleon schon Ansbach, Neuenburg und Kleve. Trotz dieser Beleidigung blieb dem Könige keine andere Wahl, als den Vertrag zu vollziehen. Sobald die Preußen Hannover besetzten, erklärte England offen seine Feindschaft und brachte dem preußischen Handel durch Wegnahme von Schiffen den empfindlichsten Schaden bei; dazu stand Preußen jetzt ganz allein. b. Rheinbund, Auflösung des deutschen Reiches. Durch die Erhebung der Kurfürsten von Bayern und Württemberg zu Königen war die deutsche Reichsverfassung schon zerrissen; die meisten Fürsten im Süden und Westen Deutschlands waren ganz in Napoleons Gewalt. Da vereinigte er 16 derselben (voran Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau) und stiftete den Rheinbund. 1806 Diese Fürsten wurden durch Gebietsvergrößerung und Unterordnung vieler kleiner Reichsstände unter ihre Oberhoheit belohnt; Napoleon wurde Protektor (Beschützer) des Bundes. Dem deutschen Kaiser Hoffmeyer und Hering, Hilfsbuch. 7. Aufl. 17

15. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 129

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Kaiserreich Napoleons I. 129 Vertrag (April 1805). Schon vorher hatte Alexander I., gereizt durch das Vordringen der Franzosen in Italien, das die Balkanhalbinsel bedrohte, und die völkerrechtswidrige Erschießung des bourbonischen Herzogs von Enghien, Österreich und Preußen zu einem Bündnisse gegen Napoleon zu gewinnen gesucht. Aber erst als Napoleon König von Italien und Genua französisch geworden war, siegte in Wien (Juli 1805) die Kriegspartei. Preußen blieb dagegen neutral. Österreich schloß sich dem russisch-englischen Bündnis an. Gegen diese dritte Koalition setzte Napoleon die „große Feldzus in * 1 1 • -i 1 • -r. ! 1 1 1 ■. 1 1 Süddeutsch- Armee , die bis dahin von Boulogne aus England bedroht hatte, land in Bewegung. Er ließ sie gegen Deutschland vorrücken, wo Bayern, Württemberg und Baden sich ihm anschlossen. Die Österreicher unter Mack gingen bis zum Iller, die Russen bis zum Inn vor. Napoleons Heer überschritt den Rhein nördlich von Straßburg und ging nach Osten vor; von Holland führten Marmont, von Hannover Bernadotte, der durch das neutrale preußische Ansbach zog, ihre Korps ihm zu. Das gesamte Heer ging im Rücken Macks über die Donau, der, dadurch völlig überrascht, in Ulm kapitulierte (Oktober). Napoleon marschierte nun südlich der Donau gegen Wien, während die Russen sich nach Mähren zurückzogen, wo sie sich mit den Österreichern vereinigten. Nach der Besetzung Wiens in Mähren im November wandte sich Napoleon nach Mähren. Alexander I. wartete weder die versprochene bewaffnete Vermittlung Preußens noch seine eigene Reservearmee ab, sondern ging den Franzosen entgegen, da er hoffte, ihre Verbindung nach Süden abzuschneiden. Napoleon aber, der den strategischen Fehler seiner Gegner genial ausnutzte, schlug Russen und Österreicher bei Austerlitz (Dreikaiserschlacht 2. Dezember). Ohne die preußische Intervention abzuwarten, schloß mit Zustimmung Alexanders Franz I. drei Tage darauf einen Waffenstillstand; gemäss diesem zuprevburg räumten die Russen Österreich. Da das Eingreifen des preußischen Gesandten Graf Haugwitz keinen Sinn mehr hatte, einigte sich dieser mit Napoleon in dem Vertrage von Schönbrunn. Preußen erhielt das englische, aber von den Franzosen eroberte Hannover und trat dafür Kleve und Ansbach ab; außerdem wurde ein Bündnis zwischen Preußen und Frankreich in Aussicht genommen. Am 25. Dezember beendete der Friede von Preßburg den Krieg zwischen Österreich und Frankreich. Franz Ii. trat Venedig an das Königreich Italien und Tirol an Bayern ab; er bekam dafür Salzburg, dessen Herrscher Würzburg erhielt; ferner stimmte er den Veränderungen in Deutschland zu. Österreich hatte damit allen Einfluß in Italien und Deutschland verloren. Die ungeheueren Erfolge Napoleons auf dem Festland wurden freilich dadurch ausgeglichen, daß England durch den Sieg seiner Traf®igar Koch, Lehrbuch der Geschichte. V. q 1805 Dreikaiser-schlacht von Auster- 1u/T

16. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 120

1910 - Paderborn : Schöningh
^—0 -Lcts136itcilt6r der ürtctrtßöf. Difitiolution, 9lqposeon§ u. b6r5b6j:r6tung§f'cieqe. des Großen wieder aufzurichten. Um diesem Ziele näher zu kommen, vereinigte er die süd- und mitteldeutschen Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, das neugebildete Großherzog-tum Berg u. a., im ganzen 16 Staaten) zum Rheinbünde. Der ehemalige Kurfürst von Mainz, Freiherr von Dalberg, wurde Bundeskanzler. Napoleon war der Schutzherr des Rheinbundes. Mit der Stiftung des Rheinbundes hatten die deutschen Staaten sich außerhalb des deutschen Reiches gestellt. Folgerichtig erklärten sie am 1. August 1806, daß das deutsche Reich für sie nicht mehr bestehe. Bereits am 6. August legte Kaiser Franz die Krone nieder. So ging das einst so blühende Reich unter, und die Habsburger waren jetzt auch dein Namen nach nur das, was sie in der Tat bereits lange gewesen, Kaiser von Österreich. Die seit dem Baseler Frieden von Preußen beobachtete Neutralität sollte mit dem Jahre 1806 ihr Ende erreichen. Es war dem Kaiser der Franzosen nicht unbekannt geblieben, daß der Preußenkönig bereits während des Krieges von 1805 mit Alexander von Rußland erneut Freundschaft geschlossen und russischen Truppen den Durchmarsch durch Schlesien gestattet hatte. Kein Wunder, daß Napoleon den Preußen jetzt mißtraute. Bald erschien auch Graf Haugwitz im französischen Quartier mit bestimmten Forderungen. Napoleon wußte ihn so lange hinzuhalten, bis er den Sieg bei Austerlitz errungen hatte. Dann ging er mit ihm den Bündnisvertrag von Schönbrunn ein: Preußen mußte das rechtsrheinische Kleve, Wesel, Ansbach und Neu-chätel an Frankreich abtreten und erhielt dafür Hannover. Bald darauf mußte Preußen sich auch verpflichten, die Nordseehäsen den Engländern zu verschließen. Die Beziehung zu England wurde für Preußen selbstverständlich immer ungünstiger. Preußen erkannte, daß es von Napoleon immer abhängiger wurde, und suchte daher erneut Anschluß an Rußland. Am 1. Juli 1806 sagte dieses auch seine Hilfe für alle Fälle zu. Die Verhandlungen Napoleons mit England über die Rückgabe von Hannover veranlaßten Friedrich Wilhelm Iii. zur Mobilmachung gegen Frankreich. Den Oberbefehl über die Armee von 120 000 Mann übernahm der 71 jährige Herzog Karl von Braun-schweig. Voller Zuversicht zogen die Truppen in den Kampf, aber der Geist Friedrichs des Großen lebte nicht mehr in den Führern. Die Niederlagen bei Saalfeld (10. Okt.) und bei Jena und Auer-städt (14. Okt.) sowie vor allem die Übergabe der preußischen Truppen und Festungen (s. u.) zeigten deutlich die Kopflosigkeit der Heeresführer. Nur vereinzelten Widerstand fand der Korse (s. u.), und wenn ihm auch in der Schlacht bei Preußisch-Eylau (3. 2. 1807) das

17. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 86

1912 - München : Oldenbourg
86 Die Gewaltherrschaft Napoleons und ihr Zusammenbruch. gegen Erzherzog Karl zu decken, der Masftna zurückgedrängt hatte. Er selbst trieb die mittlerweile bis zum Inn vorgedrungenen Russen und die Reste der Österreicher unaufhaltsam donauabwärts, besetzte Wien und schlug das russisch-österreichische Heer unter Kutüsow, bei dem sich auch die beiden verbündeten Monarchen befanden, in der berühmten Drcikaiser-1805 Macht bei Austerlitz (östl. v. Brünn), in der ihm die bayerische Division L. Dez. W r e d e erfolgreich den Rücken deckte. Statt jetzt die Ankunft weiterer russischer Truppen und das Eingreifen der endlich marschfertig gewordenen Preußen abzuwarten, ließ sich Kaiser Franz zu einem Waffen st ill st and bewegen, der den Russen die Heimkehr in ihr Land auferlegte. — Preußen hatte nach der Verletzung seiner Neutralität durch Bernadotte den Minister Haugwitz mit drohenden Forderungen an Napoleon gesandt; dieser aber hielt den ungeschickten Haugwitz so lange hin, bis die Entscheidung bei Austerlitz gefallen war, und zwang ihn dann zum Vertrag von 1805 Schönbrunn, nach dem Preußen Ansbach, das schweizerische Neuenburg und das ns. Dez. rechtsrheinische Kleve tzegen^ Hannover umtauschte, obwohl es sich dadurch mit England verfeindete. 1805 Auf das hin willigte auch Österreich in den Frieden von Preß bürg, 27,$C8-durch den es Venetien (mit Istrien und Dalmatien), Tirol (mit Vorarlberg, Brixen und Trient), ferner Borderö st erreich (die schwäbischen Besitzungen) verlor, dafür aber Salzburg bekam. Bayern wurde zum Königreich erhoben und erhielt Tirol mit Vorarlberg, die ehemals österreichische Markgrafschaft Burgau, die Markgraffchaft Ansbach, die Reste der Bistümer Eichstätt und Passau (S. 81) sowie die früheren Reichsstädte Augsburg und Lindau, gab aber B e r g an Napoleon und Würz -bürg (als Großherzogtum) an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg, den früheren Großherzog von Toskana. — Württemberg, ebenfalls zum Königreich, und Baden, bald nachher zum Großherzogtum erhoben, teilten sich in den Rest Vorderösterreichs; außerdem kam Ulm an Württemberg, Konstanz an Baden. — Neuenburg wurde als Fürstentum dem Marschall Berthier verliehen, Venetien mit dem Königreich Italien, Etrurien (Toskana) mit dem französischen Kaiserreich verbunden. Das Napoleonische Familiensystem. Die von ihm abhängigen Länder suchte Napoleon dadurch fester an sich zu ketten, daß er sie Mitgliedern seiner Familie übertrug oder, wo das nicht anging, die betreffenden Fürstenhäuser mit seiner „Dynastie" verschwägerte. So erhielt Napoleons erster Bruder Joseph das 1806 Königreich Neapel, dessen bisheriger bourbonischer Herrscher (Ferdinand Iv.) durch das berühmte Dekret Napoleons (aus Schönbrunn) „Die Dynastie von Neapel hat aufgehört zu regieren" abgesetzt d. h. auf Sizilien beschränkt wurde (wo ihn die englische Flotte deckte). Der zweite Bruder Ludwig bekam die zum Königreich 1806 Holland umgewandelte Batavische Republik^ der"uberdies die meisten vorderindischen und kapländischen Besitzungen durch die Engländer bereits entrissen waren. 1806 Napoleons Schwager, Marschall Mura t, empfing das Großherzogtum Berg-Kleve. Außerdem vermählte der Kaiser seinen Stiefsohn Eugenbeauhar-n a i s mit der Tochter König Maximilians von Bayern, Augusta Amalia, seine Stieftochter Stephanie Beauharnais mit dem Erbprinzen von Baden, seinen

18. Der Lehrstoff der zweiten Klasse - S. 145

1904 - Breslau : Hirt
170. V. Das Zeitalter der Franzsischen Revolution. 145 1805, dem Jahrestage der Kaiserkrnung, kam es zur Drei kaiserschlacht bei Austerlitz, die mit einem vollen Siege Napoleons endete. Unglcklicher war Frankreich zur See. Nelson schlug am 21. Ok-tober 1805 die vereinigte spanisch-franzsische Flotte am Vorgebirge Trasalgar, unweit Cadiz. Nelson bezahlte den Sieg mit dem Leben. Bekannt ist der Tagesbefehl, den der Admiral an seine Soldaten rich-tete: England erwartet, da jeder seine Schuldigkeit tut. 5. Der Schnbrunner Vertrag und der Friede zu Preburg. Als ein franzsisches Heer durch Ansbach gezogen war, schlo Friedrich Wil-Helm Iii. von Preußen mit Alexander I. von Rußland an der Gruft Friedrichs des Groen in der Nacht vom 3. zum 4. November 1805 den Potsdamer Vertrag, wonach Preußen die Vermittlung zwischen den kriegfhrenden Mchten unternahm und versprach, der Koalition beizutreten, falls Napoleon die vorgelegten Bedingungen nicht annehmen wrde. Der preuische Unterhndler war Graf Haugwitz. Napoleon wute ihn bis nach der Schlacht bei Austerlitz hinzuhalten. Dann n-tigte er ihn am 15. Dezember 1805 zum Vertrage von Schnbrunn bei Wien. Preußen wurde ein Bundesgenosse Frankreichs, trat Ansbach an Bayern und Neuenburg und das rechtsrheinische Kleve an Frankreich ab. Dafr erhielt es Hannover, das Napo-leon den Englndern widerrechtlich abgenommen hatte. Am 26. Dezember 1805 wurde der Friede zu Preburg unter-zeichnet. sterreich verlor Venezien an Italien, Tirol und die Stadt Augsburg an Bayern, die vordersterreichischen Lande an Baden und Wrttemberg. 1. Rangerhhungen in Deutschland. Napoleon verlieh seinen treuen Bundesgenossen, den Kurfrsten von Wrttemberg und Bayern, den Knigstitel,- den Kurfrsten von Baden machte er zum Gro-herzog. Um die sddeutschen Fürsten noch enger an sich zu fesselu, vermhlte er seinen Bruder Jerme mit Katharina von Wrttem-berg, seinen Stiefsohn Eugen mit einer Tochter Maximilians I. (Iv.) von Bayern und den Erbprinzen von Baden mit einer Nichte Jofephinens. 3. Die Grndung des Rheinbundes. Um den sterreichischen Ein-flu in Deutschland ganz zu beseitigen, veranlate Napoleon 16 Fürsten des sdlichen und westlichen Deutschland zu einem von sterreich und Preußen unabhngigen Bunde, der sich vertragsmig unter Frankreichs Fhrung stellte und Napoleon Heeresfolge leistete. So entstand der Rheinbund. Dazu gehrten unter andern die Könige von Wrttem- Beck it. Dahme, Lehrbuch fr den Geschichtsunterricht. Ii. Teil. 24 170. Folgen der dritten Koalition.

19. Die Neuzeit - S. 239

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 30. Kap. Das Kaisertum Napoleons I. Dritte Koalition etc. 239 poleon am 1. Oktober den Rhein bei Strafsburg, schlofs mit Max Joseph von Bayern (Kurfürst seit 1799), Karl Friedrich von Baden und Friedrich von Württemberg Ver- ^ajden,’ träge, nach welchen ihm diese Staaten zusammen 36 000 w^em" Mann Hilfstruppen stellten, umging dann die Stellung des Generals Mack in Ulm und zwang ihn, sich am 20. Ok- gefangen, tober mit 23000 Mann zu ergeben. Darauf erfolgte der Vormarsch gegen Wien, das im November besetzt wurde. Zu dieser Zeit aber entschlofs sich auch Friedrich Wilhelm Iii., durch den Durchmarsch des Corps Bernadotte durch sein Ansbachisches Gebiet (S. 213) gereizt, zur Vorlegung eines Ultimatums an Napoleon, und es lief die Nachricht ein, dafs der englische Admiral Nelson die spanisch-französische Flotte unter Villeneuve am 21. Oktober bei Kap Trafalgar (zwischen Cadix und Gibraltar) ganz- Trafalgar, lieh geschlagen, freilich sein Leben dabei eingebüfst hatte. Dieser Sieg der Engländer bewog Ferdinand Iv. von Neapel, sich auch am Krieg gegen Frankreich zu beteiligen. Ehe aber die Frist des von Haugwitz Napoleon überreichten preufsischen Ultimatums ablief, erfocht Napoleon über die überlegene Macht der Russen und Österreicher den großen Sieg in der „Dreikaiserschlacht“ bei Austerlitz in Mähren, Ä am 2. Dezember 1805. Preußen war jetzt mehr in der Lage, Befehle zu empfangen, als solche zu geben; Haugwitz mufste im Schönbrunner Vertrag vom 15. Dezember brunnernver-in ein Schutz- und Trutzbündnis mit Napoleon willigen, trag 18°3' die Abtretung des rechtsrheinischen Cleve, Ansbachs und Neufchatels Zusagen und sich dafür Hannover zusichern lassen, das aber ohne Bruch mit England natürlich nicht zu haben war. Jetzt gab Kaiser Franz Ii. die Sache der Koalition für verloren und Unterzeichnete am 26. Dezember den Frieden von Prefsburg. In diesem verlor Österreich Biburg 1. Venetien, Istrien und Dalmatien (welche alle an das26'1)ez'1805' Königreich Italien fielen, das allmählich einen großen Teil der seit vielen Jahrhunderten gespaltenen italienischen Nation zu einem staatlichen Ganzen vereinigte); 2. Tirol mit Vorarlberg, wodurch Bayern vergröfsert wurde; 3. die „vorderösterreichischen“ Lande, von denen die Stadt (S. 234) Konstanz badisch, die Gebiete zwischen Donau und Bodensee

20. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in mittleren Schulen, insbesondere für Militäranwärter- und Kapitulantenschulen - S. 113

1915 - Breslau : Hirt
Xiij. Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840). 113 (>) Reichsdeputationshauptschluh zu Regensburg 1803 ausgeführt. Preußen erhielt viermal soviel, als es im $rieöen zu Bafel an Frankreich abgetreten hatte, nämlich: die Bistümer Paderborn und Hildesheim, die östliche Hälfte von Münster, (Erfurt und das Eichsfeld (vom Erzbistum Mainz), einige Reichsstädte und Abteien (Mühlhausen, Nordhausen und Goslar, Essen, tderöen, Elten, Herford und Quedlinburg), fluch die übrigen Staaten wurden auf Kosten des Reiches entschädigt (Österreich erhielt in Italien fast ebensoviel, als es in Deutschland verlor). Die größte Veränderung betraf die Kurfürstentümer: döln und Trier wurden aufgehoben- der Erzbischof von Mainz blieb der einzige geistliche Kurfürst. Die Kurfürstentümer Württemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden neu errichtet. Wenn auch das Reich durch diese tiefeinschneidende Neuregelung geschwächt wurde, so hatte doch die Beseitigung so vieler Kleinstaaten das Gute, daß sich die Verwaltung einheitlicher gestalten ließ und der wirtschaftlichen Entwicklung bessere Edege gebahnt wurden. f) Dritte Koalition. Napoleon hatte eine starte Flotte gebaut, ein großes Heer am Kanal zusammengezogen und das mit England verbundene Kurfürstentum Hannover besetzen lassen. Deshalb verband sich England mit Rußland und Österreich zur dritten Koalition gegen Frankreich. Friedrich Wilhelm Iii. blieb wieder neutral, während die süddeutschen Staaten sich notgedrungen an Napoleon anschlossen. Dieser fiel in Süddeutschland ein, nahm Ulm, besetzte Wien und rückte nach Mähren vor, wo die verbündeten Österreicher und Russen standen, hier kam es bei Austerlitz am 2. Dezember 1805 zu der großen Dreikaiserschlacht, ehe Erzherzog Karl aus Italien, wo man den Hauptangriff vermutet hatte, herbeigeeilt war. Derüag vonflusterlitz befestigte das Übergewicht Frankreichs in Europa. 3ut selben Zeit zerstörte Nelson die französische $lotte völlig bei (Trafalgar, zwischen (laöiz und Gibraltar. Durch diese weltgeschichtlich bedeutende Schlacht wurde die Herrschaft Englands über das Meer begründet. 6m 26. Dezember 1805 wurde der Friede zu Preßburg geschlossen. Österreich erkannte Napoleon als König von Italien an, trat Denedig an Italien, Tirol an Bayern und andere Gebiete an Württemberg und Baden ab; letzteres wurde Großherzogtum, Bayern und Württemberg wurden Königreiche. g) Neue Monarchen. Der Rheinbund. Tags nach dem Preßburger Frieden erklärte Napoleon: „Die Bourbonen haben aufgehört in Neapel zu regieren", und gab dieses Königreich seinem Bruder Joseph (den letzten bourbonischen Prinzen aus der französischen Linie, den Herzog von Enghien, hatte er schon 1804 erschießen lasten). Napoleons Bruder Ludwig wurde König von Holland, Murat, sein Schwager, Großherzog von Berg, sein Stiefsohn Eugen Beauharnais Dizekönig von Italien; viele seiner Marschälle erhob er in den Fürstenstand und gab ihnen Kronlehen. So schaltete und waltete dieser in kurzer Zeit so mächtig gewordene Mann mit europäischen Staaten wie mit einer Handelsware: er setzte Fürsten ab und machte ihr Land zur Republik, um das Volk für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zu begeistern, machte die Republiken wieder zu Monarchien und gab sie seinen verwandten und Anhängern. Um so mehr verdient es als ein trauriges Zeichen jener für unser Vaterland so schmachvollen Zeit verurteilt zu werden, daß vier Kurfürsten und zwölf Fürsten aus Süd- und Westdeutschland sich zu dem sogenannten Rheinbünde unter dem Schutze Napoleons zusammen- Klar-palm, Geschichte. o