Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 16

1880 - Gotha : Perthes
Voebemirkümek Zu Serunee-Meike Eafd-Atlas: Mittelalter Usd Neuere Zeit. 3. Neu »tri a im Westen dieser Linie. In diesem Neustria hat Robert der Tapfere, der Stammherr des capetingischen Hauses (t Bg7), den ducatus inter Ligerim et Sequanam adversus Bïittones, und als sein Sohn Odo, Graf von Paris, 888 König wurde, heisst es: Francia laetatur quamvis is Nustricus esset Abbo P Ss. H, 798. Die Schwierigkeiten, die Waitz, Ölsner, Abel, von irrigen geographischen Voraussetzungen ausgehend, in den karolingischen Theiiunge» gefunden haben, lösen sich, damit. Auch Dümmler ist an verschiedenen Stellen seiner trefflichen ostfränkischen Geschichte zu berichtigen. Die Theilung von 768 3chliesst sich an die besprochene Einikeüung an. Die über sie vorhandenen Nachrichten können wohl unbedenklich durch die Nachrichten über die Theilung von 742 ergänzt und «lie durch die Ardennen laufende Grenze mit der Grenzlinie von 870 identifi eiert werden. Tn urkundlichen Zusammenstellungen der karolingischen Zeit, wie „in Francia, Austria, Neustria, Burgundia, Aquitania, Pro- vineia, Germania“, ist Francia — Francia media, Germania (Germania H der Römerzeit) Francia antiqua. I).ie Namen der römischen Provincialeintheilung kommen bekanntlich noch später vor, ohne genau den antiken Begriffen zu entsprechen. Hincmar Rem. P. Ss. I, 489, scheinen die Worte Masau subterior de ista (Var. lect. ilia) parte ein irriger Zusatz zu sein; es ergiebt sich das aus der Lage der Klöster der con- trahierenden Parteien. Dass die Maas nicht, wie Dümmler behauptet, im ganzen Maasgau die Grenze bildete, beweisen eben diese Angaben über die Klöster. Areas palatium — Cbarloville. Longnon. Bes 883. Kaiser Ludwig — Bays. Blauciacus palacium im December 834 , 6 Tagereisen Kaiser Ludwig’s von Attigny entfernt, scheint Blanzy an der Aisne mit Schloss (Ardennes, Réthel, Asfeld). Bo na val lis 850. König Karl. Bouval (Eure - et - Loir, Châteaudun, ch. 1.). Brios 877. Karl der Kahle stirbt dort. Brides aux bains (Savoie, Montiers, Bozel) mit heissen Schwefelquellen, die er, wie es scheint, gebrauchte. Seine Gemahlin wurde bei seinem Tode aus Mauriana berufen. Cadmoniacus (Codmoniacus. Abel) palatium 7g8. Karl- - mann. Die Identification mit Caeu ist ganz unzulässig. Etwa Chamounix? oder Chamoux in Mauriana an der Strasse nach Novalese? oder Chougny (Nièvre, Château- Chinon, Chàtiîlon). Cassinogilum habe ich mit Foss und Sickel als Casseneuil (Lot-et-Garonne, Villeneuve, ch. 1.) angenommen. Bonnell identificiert es mit Caussiniojouls nördlich Béziers, was sprachlich nicht stimmt Eher ist an Oassinogilum secun- dum alveura Olinno in page Pictavo (Chasseneuil am Clain) mit Resten eines Schlosses zu denken. Cispiacus Pfalz in Ardnemia und zwar in dem südlich von der Urta gelegenen Tkeile, Sickel, Stumpf, Dümmler, Piot und Wauters Table chronol. unbekannt. Sollten local- kundige Historiker sich nicht der Aufgabe unterziehen, ihre Lage festzusetzen? Ad duas Dives 769. Eink. ann. (ad duos Dives Ann. Laur. ad duos Clives Forschungen Xiii, 628) cf. Abel I, 34. Die Erklärung von Pertz Ss. I, 147, ist unmöglich Der Ort lag in Karl’s Antheil, ausserhalb Francia, nörd- lich von Aegoiisena und, wie es scheint, auf dem Wege von Audriaca villa nach Murnacus. Wohl unzweifelhaft, Moncontour an zwei parallel neben einander laufenden Armen der Dive du Nord belegen (Vienne, London, ch. 1.). Genauere Auskunft, als die französische Generalstabskarte bietet, von Seiten Ortskundiger wäre sehr erwünscht. Dürfest, 898. Regino P. Ss. 1, 608, nach Dümmler Ostfr. Ii, 647 j. Doveren bei Heusden. Sehr unsicher. Ercuriacus Hincm. Rem. P. Ss. I, 512, nicht Ecly in Porcensis, wie Dümmler erklärt (die ältere Form davon ist Escleis), sondern Herly in Laudunensis. (Ercliacus Duvivier Rech, sur le Hain. 815) = Erloy (Aisne)? Fontane tum. Die Nebenkarte ist von Spruner’n entlehnt. Die Topographie des Schlachtfeldes von Fontanetum be- darf auch nach Meyer von Knonau’s Auseinandersetzungen einer Revision. Fulcolingas 822. Kaiser Ludwig. Sickel L. 186. Völk- lingen an der Saar, nicht Folkendingen im Luxemburg’- schen, wie Sickel und ihm folgend Simsen zweifelnd an- geben. Goddinga 778. König Karl. Gödingen nach Stumpf (briefl. Mittheilung). Iucundiacus palatium nicht Joac, wie Foss erklärt, son- dern Jouac oder Le Palais. Deloche Gart, de Beaulien 380. Stumpf. Iuliacus 859. Hincm. V. S. Remigii scheint ein alter Lesefehler statt Luliacus — Loeuilly zwischen Anizy und Coucy. lustina, cella des H. Willehad in Frantia. Pertz und Abel erklären Mont Justin in Burgund (Haute-Saône). Burgund ist aber kein Theil von Frantia, und aus Iustina könnte, auch wenn die Vorschiebung von Mont möglich wäre, nicht das entsprechende Masculinum geworden sein. Vor- muthlick Justine (Ardennes, Réthel, Nouvion en P.), im späteren Mittelalter Sitz eines Reimser Decans. Lens palatium 866. König Lothar. Muratori A. lt. Vi, 31. — 866 P. Ll. I, 541. —- 888. Lenspalasiola Lacomblet I, 39. Lens sur Geer in Hasbania? Lippeham am Ausfluss der Lippe ist absichtlich ausge- lassen. Vgl. Dr. Krosch in den Jahrbüchern des Vereins von Alterthiunsfreuiiden der Rheinlande Iii (1843), 13 ff. Es wäre Behr wünschenswerth, wenn die Veränderungen des unteren Rheinlaufs in historischer Zeit einer kritisekon Revision unterworfen würden. Navum, Sagum curtes Ann. Fuld. P, Ss. I, 406. Ob identisch mit Mavum, Gemeinde Theinitz bei Stein, und Sagon N. W. Adelsberg? Beide Ortschaften liegen in Krain. Berengar würde dann im Besitz von Krain ge- wesen sein. Dümmler Ostfr. Ii, 325, vermuthet die beiden Höfe in Italien und stimmt meiner brieflichen Anfrage wegen Krain nicht hei. Neumago 710. Karlmann. Sickel 15. Sickel erklärt ganz verkehrt Noyon p. 225, das aber weder Neumagus hiess, noja Karlmann gehörte; vgl. Ann. Lauriss. Fredegar cont. z. J. 768. Auch Nymwegen kann nicht gemeint sein, da auch dieser Ort in Karl’s Gebieten lag. Gemeint ist Neu- magen an der Mosel, das allerdings sonst nicht als Pfalz erwähnt wird. Nobiliacus in Urtinsis, von Abel in die Ardennen an die Ourthe versetzt, scheint Neuilly am Ourq (Aisne, Château- Thierry, ch. I.) und der Gau, der übrigens näherer Auf- klärung bedarf, der Orcinsis (Guérard I48). Scolinare 955. Kaiser Lothar I. Beyer I, 96. Schüller. Beyer Ii, Berichtigungen zu I, 808. Strate!la villa 822. Kaiser Ludwig. Estreelles (Pa. de- Calais, Montreuil, Étaples). U ri an fiscus Böhmer R. 1847. Orgeo in den Ardennen. Vérnum, Pfalz — Ver, nicht Vaires, wie Longnon will, oder Verneuil, wie die älteren Erklärer sprachwidrig riethen. Wolfdeoza. Dümmler Ostfr. Ii, 337, das thüringische Wolfdeoza — Wölfls. Den Herren Prof. Dümmler und Prof. Stumpf-Brentano bin ich für ihre bereitwillige Beantwortung einzelner an ihre Sach- kunde gerichteter Anfragen dankbar verpflichtet. Die Beziehungen der Insel Sardinien zu den Karolingern beschränkten sich auf eine Gesandtschaft der Karalitaner an Kaiser Ludwig im Jahre 815. Was Simson Ludwig I, 60, aus der Urkunde Sickel L. 63 folgert, beruht auf einem sonderbaren Missverständniss. Borgo S. Dalmazzo konnte Sickel allenfalls (1867) als in Sardinien liegend bezeichnen; indem er aber zur näheren Bezeichnung der Ortslagen die Provinz Cuneo zufügte, wies er deutlich genug darauf hin, dass hier vom Festlande und nicht von der Insel die Rede sei. Auriolum, Pfalz. Tiraboschi Non. Ii, 52, erklärte es für ausserhalb Italien gelegen, weil er die ebenda von ihm abgedruckte, in Auriolum ausgestellte Urkunde Kaiser Lothar’s (Kal. Febr. anno Hlotharii imp. Xviii. ind. — ) in das Jahr 841 statt in 840 stellte. Stumpf deutet Ariolo im Modenesischen; mir unbekannter Lage. Fontana Titerici = Fontana fredda. Tirab. Non. Ii in Index geogr. Verlag Vo N Justus Perthes In Gotha.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 55

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Otto I. dem Grofsen. 936 — 973. 55 949 Fortdauer der Kämpfe im westfränkischen Reiche. Grerberga bittet um deutsche Hilfe; auf Greheifs des Königs zieht Konrad von Lothringen nach Frankreich und vermittelt einen Waffenstillstand zwischen König Ludwig und Herzog Hugo, während dessen die beiden Könige eine Zusammenkunft halten. Nach Ablauf des Still- e) Über die Begründung der nordischen Bistümer vgl. Adam. brem. Ii, 3. 4 Ss. Vii, 307: Eo tempore1 Dania cismarina, quam Iudland incolae appellant, in 3 divisa episcopatus, hammaburgensi episcopatui subiecta est. —- Agapitus papa — Adaldago (Erzbischof von Hamburg) — ius ordinandi episcopos tarn in Daniam quam in ceteros septentrionis populos ■— concessit. Igitur primus ordinavit episcopos in Daniam, Hont vel Haredum ad Sliasvig, Liafdagum ad Ripam, Reginbrondum ad Har us am. Quibus etiam commendavit illas ecclesias, quae trans mare sunt, in Fune, Seland et Scone ac in Sueonia. Anno archiepiscopi factum est hoc 12 (— 948). Auf der Synode zu Ingelheim erscheinen zum ersten Male die Bischöfe von Schleswig, Bipen und Aarhus, und es ist möglich, dafs hier ihre Investierung erst erfolgte. Mit der Einrichtung dieser neuen Bischofsitze wird es Zusammenhängen, wenn Agapit dem Hamburger Erzbischof abermals alle Rechte im Norden bestätigte, die Kölner Ansprüche auf Bremen aufs neue zui’ückwies und die Bischöfe von Halberstadt and Hildesheim, sowie alle angrenzenden Bischöfe aufforderte, den Hamburger Metropoliten in allem zu unterstützen, Jaffe, Reg. pont. I, 460 no. 3641 (vom 2. Januar 948), vgl. Dümmler 167. Zu den 3 nordischen Suffraganbistiimern Hamburgs trat später, wie es scheint erst nach 968, als viertes Oldenburg, i vgl. Dümmler 505 n. 2. Die im Original erhaltene Stiftungsurkunde Brandenburgs (Bresslau, Diplomata C, p. 7, Dipl. Otton. no. 105 Stumpf 169) zeigt abweichende Daten: 1. Oktober 949, ind. 6, ann. regn. 13; ind. 6 weist auf das Jahr 947, ann. regn. 13 auf 948 hin. Entscheidend" für 948 ist für Stumpf, Dümmler 168 n. 1 und Sickel, Dipl. p. 188 der Zusatz: consultu Maiini, romanae ecclesiae legati, dessen Abreise nach Flodoard nach Ablauf des "Winters 948/949 erfolgte. Die Havelberger Urkunde, die nur aus einem Kopialbuch bekannt ist (Dümmler 168 n. 2, Dipl. Otton. no. 76 Stumpf 133), nennt als Tag des Erlasses den 9. Mai 946; da jedoch auch hier des lconsultus et inductus — Marini’ gedacht wird, von einer Anwesenheit des Marinus aber in Deutschland im Jahre 946 nirgends berichtet wird, so ist es wahrscheinlich, dafs eine — vielleicht nicht unbeabsichtigte — Änderung der Jahreszahl durch den Abschreiber stattgefunden hat, zumal dieselbe auch inhaltlich mehrfach Anlafs zu Zweifel bietet, vgl. Dümmler 163 n. 3.2 Der erste Bischof von Havelberg war Dudo, der von Brandenburg Thietmar; über die Sprengel vgl. Dümmler 169. 1) Zuvor berichtet Adam von einem Feldzuge Ottos gegen Dänemark, der ihn bis an das Meer geführt habe, quod Nortmannos a Danis dirimit- et usque in praesentem diem a victoria regis Ottinsund dicitur. Bei der Rückkehr habe sich ihm Harald Blatand in der Nähe von Schleswig zum Kampfe gestellt, sei aber unterlegen und habe darauf von Otto sein Reich zu Lehen genommen. Doch darf die Annahme eines Dänenzuges durch Grunds Untersuchungen (Forsch, z. d. G. Xi, 56111.) als widerlegt betrachtet werden. 2) Sickel, Dipl. p.188 hält an 946 fest.

2. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 263

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Ludwig der Fromme. 814 — 840. 263 August Reichsyersammlung zu Worms: eine schwedische Gesandtschaft bittet um christliche Prediger; Ansgar erklärt sich zur Übernahme der Mission in Schweden bereit; Übertragung von Alamannien an Karl d. K., Entlassung Lothars nach Italien. Berufung des Grafen Bernhard von Septimanien an den Hof.e b) Ann. lauriss.: Imperator — in diversis occupationibus usque ad Kal. lul. Aquasgrani moratus, tandem ad generalem conventum Wormaciae habendum cum comitatu suo mense Augusto statuit proficisci. Sed priusquam inde promoveret, nuncium accepit, Nordmannos yelle transalbianam Saxoniae regionem invadere atque exercitum eorum -— nostris fimbus adpropinquare. Quo nuncio commotus, misit in omnes Franciae partes et iussit, ut cum summa festinatione tota populi sui generalitas post se in Saxoniam veniret, indicans simul, veile se apud Novesium (Neuss) medio circiter Iulio Rhenum transire. . Sed ubi vana esse compererat, quae de Nordmannis fama disperserat — medio mense Augusto Wormaciam venit c) ibique habito generali conventu (demselben wohnte aufser Lothar auch Ludwig von Bayern bei, vgl. Sickel L. 263 bis und Theg. c. 35 Ss. Ii, 597) et oblata sibi annua dona — suscepit et legationes plurimas, quae tarn de Roma (die Anwesenheit eines päpstlichen Legaten hebt Hincm. de divort. Loth. Migne 125, 652 hervor) et Benevento quam de aliis longinquis terris ad eum vene-rant, audivit atque absolvit. Nach Lappenbergs in A. Schmidts allg. Zts. f. Gesch. Y, 547 ausgesprochener und von Dümmler I, 261 n. 53 und Sims on I, 322 angenommener Vermutung erschienen auf dem Reichstag zu | Worms auch schwedische Gesandte, qui inter alia legationis suae mandata ; Caesari innotuerunt, esse multos in gente sua, qui christianae religionis cultum suscipere desiderarent, regis quoque sui animum ad hoc satis benevolum, ut ibi sacerdotes dei esse permitteret; tantum eius munificentia mererentur, ut eis praedicatores destinaret idoneos. Auf den Vorschlag Walas wurde Ansgar 1 an den Hof entboten; er erklärte sich bereit, als Missionar nach Schweden : zu gehen. In Begleitung des Korveyer Mönches Witmar reiste er Frühling 830 im Gefolge von Kaufleuten unter vielen Gefahren nach dem Lande seiner Be-i Stimmung und fand bei dem Könige wie auch einem Teile der schwedischen Grofsen freundliches Entgegenkommen; vgl. V. Ansk. c. 9 —11 Ss. Ii, 696 f., Dümmler I, 261 f., Simson I, 322 f., Dehio I, 52 f. In den ann. lauriss, und der V. Hlud. wird die Verleihung von Alamannien an Karl nicht erwähnt; wohl aber gedenken ihrer die ändern Quellen. Theg. c. 35: Alio anno venit Wormatiam, ubi et Karolo fuio suo, qui erat ex Iudith — natus, terrain alamannicam et redicam (Churrhätien) et partem aliquam Burgundiae coram filiis suis Hluthario et aequivoco suo (Ludwig) tradidit; ann. xant. Ss. Ii, 225: et mense Augusto Vangionensium civitate erat conventus magnus episcoporum. Et ibi tradidit imp. Karolo — regnum i (daraus ist nicht zu schliefsen, dafs Karl den königlichen Titel geführt hätte) | Alisacinsae (Elsafs) et Coriae (Chur) et partem Burgundiae; ann. weissemb.

3. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 462

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Sechster Abschnitt. Von Gauzlin und Konrad abermals gerufen, imternimmt Ludwig Iii. einen zweiten Zug ins westfränkische Reich; von seinen Anhängern nicht kräftig genug unterstützt, schliefst er mit den Königen Ludwig und Karlmann den Vertrag von Eibemont, der ihm den Besitz von ganz Lothringen sichert.6 Auf dem Rück- execrabantur, ad eum confluxerunt, ita ut in paucis diebus innumera multitude) praedonum eius dominationi se submiserit. Inter quos etiam nonnulli ex primoribus regni vana spe seducti, manibus datis accedunt — tantaque rapina et violentia ab his in regno fit, ut inter horum et Nordmannorum malitiam nil differret, praeter quod a caedibus et incendiis abstinerent. a) Ann. bertin. 880 p. 150: Hlud., rex Germaniae, una cum uxore sua (Liut-gard) ab Aquis (Weihnachten 879 hatte er in Frankfurt verlebt, ann. fuld. 880; von dort begab er sich nach Aachen, um — jedenfalls noch, im Januar — den Zug ins westfränkische Reich anzutreten) in istas partes iter arripuit et usque ad Duziacum (Douzy bei Sedan) venit (Regino 879: transvadata Mosa imperii fines occupavit); ubi Gozlenus et Chuonradus (vgl. ann. vedast. 880 Ss. Ii, 198: Gozlenus vero et Chuonradus eommque complices aegre ferentes de amicitia Hugonis abbatis suorumque dominorum cum Hludowico, iterum eum faciunt venire in Franciam) obviam illi venerunt, quam plurimis iam de illorum com-plicibus ab illorum societate retractis. Indeque Hludowicus et uxor sua ad Attiniacum (nach Attigny hatte Ludwig — freilich vergeblich — den Erzbischof Hinkmar mit seinen Suffraganbischöfen entboten, vgl. die von Flodoard, hist. eccl. rem. Iii, c. 20. 23. 24. 27 Ss. Xiu, 513. 534. 537. 550 erwähnten Briefe Hinkmars, und über deren Beziehung auf den zweiten Zug Ludwigs Dümmler n, 132 n. 53 und Schrörs430. 555 [Reg. no. 485 — 490] und dazu p. 586 f. n. 163) indeque ad Ercuriacum (nach Dümmler Ii, 132 n. 55: Ecly [Ecry] unweit der Aisne, dep. Ardennes, nach Mühlbacher 1523e Crecy s. Serre, dep. Aisne, an-. Laon; Mabillon, De re diplom. I, 294 schwankt zwischen Ecly und Eschery-Launoy unweit Laon; doch vgl. Spruner-Menke, Vorbem. 34, der Ercuriacus vielmehr mit Herly [Ercliacus bei Duvivier, Recherches sur le Hainaut 315] = Erloy identifiziert) et sic usque ad Ribodi - montem (Ribe-mont an der Oise) pervenerunt. Et videntes, quod Gozlenus et Chuonradus quod ei polliciti fuerant adtendere nequiverunt, et ipse ac uxor sua, quae speraverant, obtinere non possent, pactis amicitiis cum filiis Hludowici, et condicto placito futuro mense Iunio ad Gundulfi -villam, reversi sunt in patriam suam. Die Furcht vor einem unter der Führung des Abtes Hugo anrückenden westfränkischen Heere bewog Ludwig zur Aufgabe seiner hochfliegenden Pläne, vgl. Regino 879 und besonders ann. vedast. 880: Contra quem (Ludwig) Hugo abba cum sociis ac dominis et copioso exercitu venire non distulit, apudque monasterium s. Quintini resederunt; Hludovicus vero rex et eius exercitus supra fluvium Hisam (Oise). Et nuntiis intercurrentibus, — reges in unum con-veniunt et pacis foedera inter se, procurante Hugone abbate, firmant, regra-tiatis his, qui a se desciverant. Actum hoc mense Februario; vgl. Mühlbach er 1523f) Ludwig erlangte durch die Abkunft vonribemont den Besitz von ganz Lothringen, vgl. ann. fuld.: in Galliam profectus, filios Hludowici ad se

4. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 404

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Fünfter Abschnitt. Karl der Kahle macht auf einer Versammlung der aquitanischen Grrofsen zu Pouilly-sur-Loire seinen Sohn Ludwig (den Stammler) baptisma suscepit (Dümmler I, 628, Siidöstl. Marken 80 f. setzt mit Berufung auf eine Stelle in einem Briefe des Patriarchen Photios die Taufe des Bogoris bereits in das Ende des J. 864 oder den Anfang von 865). Quod proceres sui (die s. g. Boliaden, vgl. Konstant, de caerim. aulae byzant. n, c. 47 p. 681 ed. Reiske) inoleste ferentes, concitaverunt populum adversus eum, ut illum inter-ficerent. Quotquot igitur fuerunt intra 10 comitatus, adunaverunt se circa palatium eius. Doch wurde Michael des Aufstandes ohne große Mühe Herr. Rex autem ex proceribus — interfecit — 52, reliquum autem populum inlae-sum abire permisit; et mittens ad Hlndowicum, regem Germaniae, qui ei foe-dere pacis coniunctus erat (s. o. 864 e), episcopum et presbiteros postulavit, et ab eo missos cum debita veneratione suscepit (vgl. ann. fuld. 866: Legatibul-gaxum Radesponam [Regensburg] ad regem venerunt, dicentes regem illorum cum populo non modico ad Christum esse conversum, simulque petentes, ut rex idoneos praedicatores — ad eos mittere non differret). Hludowicus autem ad Karolum, fiatiem suum, mittens, in ministerium clericorum — vasa sacrata saciasque vestes ac libros petiit. Unde Karolus ab episcopis regni sui non parvam summam accipiens, ei ad dirigendum regi (der Text der ann. her tin. erscheint an dieser Stelle verderbt). Bulgarorum rex fuium suum (die Sendung des Sohnes bezweifelt Dümmler I, 630 n. 54 wohl mit Recht, im Hinblick auf das Schreiben Papst Johanns Vhl vom 16. Apr. 878 Jaffe 3131, welches als Gesandte einen dem Könige verwandten Grafen Peter, sowie die beiden Grofsen Johann und Martin nennt) et plures ex proceribus regni sui Romam direxit (sie trafen im August 866 daselbst ein, vgl. Y. Nicol. I. c. 68 A ignoli Hi, 210) et arma, quibus indutus fuerat, quando — de siüs adversa-riis triumphavit, cum aliis donis s. Petro transmisit et plures quaestiones de sacramentis fidei consulendo Nicolao papae direxit et episcopos atque presbiteros mitti ab eo sibi poposcit; quod et obtinuit (s. Nicolai responsa, Mansi Xv, 401 Jaffe 2812.) Einige von den Geschenken sandte Nikolaus an Kaiser Ludwig Ii., da dieser die Auslieferung derselben verlangte, ann. bertin. Der ■Papst schickte die Bischöfe Paulus von Populonia und Formosus von Porto als Missionare zu den Bulgaren (V. Nicol, c. 69), Ludwig d. D. den Bischof Ermen-rich von Passau (ann. fuld. 867; vgl. über Ermenrich Dümmler, S. Gail. Denkm. 248, Ostfr. R. I, 631). S. Leibniz I, 655 ff. 657 f., Dümmler I, 62/- 633, Gregorovius Ih, 126 ff., Mühlbacher 1419f. Die römische Mission in Bulgarien war anfangs vom besten Erfolge begleitet; ja Michael soll eines Tages sogar öffentlich sich und die Bulgaren für Diener des römischen Stuhles erklärt haben (s. die Vorrede des Anast. zum 8. Konzil, Mansi Xvi, 11). Indem aber Nikolaus und sein Nachfolger Hadrian dem von Michael 867 geäufserten Wunsche, er möge Formosus zum Erzbischof in Bulgarien ernennen, die Erfüllung versagten und trotz aller Gegenvorstellungen des Königs auf ihrer Meinung beharrten, so wandte sich dieser 870 nach Konstantinopel und schlofs sich der griechischen Kirche an, welche schon vor seinem Übertritt die ersten kirchlichen Einrichtungen in Bulgarien getroffen hatte. Das Nähere s. bei Dümmler I, 695 ff.

5. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 505

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ostfränkische Reich unter Arnulf und Ludwig dem Kinde. 888 — 911. 505 891 Normannen in Lothringen; ein gegen sie entsandtes ostfränkisches Heer unter Führung des Erzbischofs Sunderold von Mainz und des Grafen Arnulf wird in der blutigen Schlacht an der Ge ule (26. Juni) aufgerieben. Darauf besiegt Arnulf die Normannen bei Löwen an der Dyle (1. November). steier, vgl. Dümmler Ii, 338 n. 30 und Riezler I, 236), habuit. Ibi inter ; alia praefatus dux, ab apostolico (Stephan V.) rogatus, regem obnixe interpel-labat, ut urbe Roma domum s. Petri visitaret et italicum regnum — ad suum opus restringendo dignaretur tenere. Sed rex multimodis causis in suo regno excrescentibus praepeditus, quam bis non libens, postulata denegavit. Bereits am 15. April weilte Arnulf wieder in Regensburg, Böhmer 1080. — Übrigens scheint die persönliche Unterhandlung Arnulfs mit Suatopluk zu keiner rechten Verständigung geführt zu haben; wenigstens berichten ann. fuld. 891, dafs Arnulf ‘pro renovanda pace’ Gesandte zu den Mährern geschickt habe. b) Ann. fuld.: — mense Maio villa — Forahheim cum suis colloquium habuit. — Rex ibi rebus dispositis, prout plaeuit, causa orationis in Alamannia Augeam (Reichenau) Constantiamque pervenit. Der eigentliche Anlafs, welcher Arnulf nach Schwaben führte, war eine Verschwörung, welche Bernhard, der I uneheliche Sohn Karls Iii. (s. S. 489 zu 885 d), mit dem Abte Bernhard von S. Gallen, dem Grafen Udalrich vom Linz — und Argengau und einem Priester, Namens Isanrich, zum Sturze Arnulfs eingegangen war. Bei Annäherung des Königs entwich Bernhard aus Kurwalchen (ann. alam. 890 Ss. I, 52), Abt Bernhard wurde abgesetzt und S. Gallen dem bisherigen Kaplan des Königs, Salomon, übergeben; bereits im August 890 fungiert dieser in seiner neuen Würde. Graf Udalrich und seine Gemahlin Perechteda verloren ihre Eigengüter in Schwaben und Elsafs, die Arnulf dem Abte Ilatto von Reichenau zum Geschenk machte, auf dessen Bitte aber noch in demselben Jahre — ein einziges ausgenommen — an Udalrich zurückgab; auch Isanrich erhielt auf Hattos Verwendung im Jahre 904 die ihm damals entzogenen Besitzungen zurück. Vgl. über diese, nur aus Urkunden erkennbaren Ereignisse Neugart, Cod. dipl. j Alem. I, 526 n. % Dümmler Ii, 341 f. n. 41 — 43, P. Er. Stalin, I, 124, Heidemann, Hatto I. p. 7. Bernhard wurde 891 oder 892 vom Grafen Rudolf a on Rhätien vielleicht auf Befehl Arnulfs — ermordet, ann. alam. 891, ann. laubac. 892 Ss. I, 52. Weihnachten verlebte Arnulf in Regensbrirg, j ann. fuld. 8!J1 | Beginn des Frühlings (ann. vedast. 891 sagen zwar: circa autumni \ero tempora, doch gebt schon aus dem folgenden ‘aestivo’ hervor, dafs die Worte verderbt sind für circa autem veris tempora, vgl. Dümmler, De Arnulfo 176, ostfr. Reich Ii, 346 n. 7) verliefsen die Normannen Noyon, wo sic überwintert, und brachen nach der Seeküste auf; indeque iterum moventes itei usque Mosam. Quod audiens Arnulfus rex, velociter occurrit, eosque usque Irans Scaldum et prope Atrebatis (Arras) insecutus, sed eos non com-piehendit, indeque rediit in regnum suum. Dieser Zug, von dem nur die ann. ved. berichten, scheint in den Mai zu gehören. Arnulfs schnelle Rückkehr , hängt vielleicht mit unruhigen Bewegungen an der Ostgrenze zusammen; doch

6. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 479

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ost- und westfränkische Reich bis zur Absetzung Karls Hi. 876 — 887. 883 I Karls Iii. vierter Zug nach Italien. Gericht über Herzog Wido Ii. von Spoleto zu Nonantula, mit dessen Bekämpfung Markgraf Berengar von Friaul beauftragt wird.8 Fehde zwischen Graf Poppo Romae praesul ap. sedis, Johannes nomine, prius de propinquo suo veneno potatus, deinde, cum ab illo simulque aliis suae iniquitatis consoiübus longius victurus (putatus) est, quam eorum satisfactio esset cupiditati, quia tarn the-saurum suum quam culmen episcopatus rapere anhelabant, malleo, dum usque in cerebro constabat, percussus est, expiravit. Der Thiiter brach, unmittelbar nach dem Morde ‘a nullo laesus nec yulneratus’ tot zusammen. Zur Charakteristik Johanns vgl. Dümmler Ii, 190 ff., Gregorovius Iii, 204 f. Zu seinem Nachfolger wählten die Körner den Bischof1 Marinus von Cerv eteii, ann. fuld. 882 p. Iv., und noch im Dezember scheint die Konsekration erfolgt zu sein, vgl. Jaffe, Reg. Pont. I, 425. Die Wahl geschah ‘contra statuta canonum’, weil nach kirchlicher Anschauung die Vertauschung eines Bistums mit einem ändern unstatthaft war. 883 a) Ann. fuld. 883 p. V: Caesar in Alemannia natale domini celebravit. Inde paulatim (s. die Urkunden bei Mühlbacher 1603 1605. 1607. 1608, welche ihn am 9. Januar in Kolmar, am 13. und 14. Februar in Miindeisdoif, am 25. und 26. Februar in Ulm nachweisen) iter suum ad Baioariam dirigens pascha domini (31. März) —- Radisbona (Regensburg; Urkunden Karls aus Regensburg vom 23. und 28. März, 2. und 5. April, Mühlbacher 1609 1612) ; mansit, ibique habito conventu, diversis rebus ab Italia auditis, illuc reversus | est. (Folgt die 882 ‘ mitgeteilte Stelle über die Ermordung Johanns Viii. und die Erhebung des Marinus.) Wahrscheinlich über den Brenner ziehend, gelangte er zuerst nach Verona (Urk. vom 7. Mai, Mühlbacher 1614) und hielt | daselbst mit seinen Getreuen Rat ‘de statu regni’, ann. fuld. 883 p. Iv. Als-j dann, am 10. Mai, schlofs er zu Mantua einen Vertrag mit den Venetianern, welcher diesen ihre z. Z. Karls des Gr. von den Griechen erworbenen Freiheiten und Rechte verbürgte und die Besitzungen der Venetianer gegen jegliche Anfeindung in kaiserlichen Schutz nahm, Mühlbacher 1615, vgl. Dümmler Ii, 218 n. 51. Von Mantua hegab sich der Kaiser nach Nonantula bei Modena (Urkunden aus N. vom 24. Mai, 20. 24. und 30. Juni, Mühlbacher 1617. 1620 —1624; eine Urkunde vom 5. Juni, Mühlbacher 1618, ist ausgestellt in vico Fontana Titerici d. i. Borgo di Fontana fredda im Gebiet a on Piacenza, eine Urkunde vom 15. Juni, Mühlbacher 1619, ermangelt der Ortsbezeichnung). Im Juni traf er hier mit dem Papste zusammen, vgl. ann. fuld. p. V: Imperator obviam papae pergit, et illum loco nuncupante Nonantula -— suscepit, bestätigt durch die Urkunde Karls vom 20. Juni, Mühlbacher 1620: commorantibus nobis monasterio Nonantolas cum reverendo patre nostro Marino papa pro diversis imperii nostri utilitatibus etc., vgl. Dümmler Ii, 219 n. 55. In Nonantula hielt Karl über den Herzog Avido Ii., 1) Ann. Md. 883 p. V. lassen Marinus zur Zeit seiner Wahl Archidiakon in Rom sein; (loch ist die Angabe der ann. fuld. 882 p. Iv., weil durch andere Zeugnisse, z. B. die invectiva in Romain pro Formoso papa, Dümmler, Grosta Berengarii imp. p. 145 u. a., vgl. Dümmler Ii, 216 n. 47, genügend bestätigt, \or-

7. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 48

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
48 Zweiter Abschnitt. 945 Gerichtstag unter Vorsitz des Königs zu Duisburg gegen die des Treubruchs beschuldigten Bischöfe von Trier und Tongern. 946 Königin Edgitha stirbt (26. Januar); ihren und seinen Sohn Liudolf designiert König Otto zum Nachfolger.8 König Otto unternimmt 945 946 in matrimonium sumpsit), quia erat adolescens acer et fortis, domi militiaque optimus, commilitonibus suis carus. Zu seiner Charakteristik vgl. außerdem Wid. Iii, 44: (Conradus dux) — erat natura audacis animi et quod rarum est audacibus, bonus consilii et dum eques et dum pedes iret in hostem, bel-lator intolerabilis, domi militiaque sociis carus; c. 47 nennt ihn Widukind ‘vir omni virtute animi et corporis magnus atque famosus.’ Vgl. über Konrad Köpke, Widukind 124 if. Dümmler 101 n. 5, 131 n. 5. Die Einführung Konrads fand vielleicht zu Aachen auf dem von Flodoard 944 erwähnten ‘colloquium’ Ottos mit den lothringischen Grofsen statt; urkundlich ist Otto am 13. Juli in Aachen nachweisbar, Dipl. Otton. no. 70 Stumpf 114; die Urkunde aber ward erlassen ‘per interventum Cuonradi, Lodariensis ducis.’1 — Über die Gesandtschaft König Ludwigs und ihre Zurückweisung durch Otto s. u. 946 b. Cont. Regin. 944: Rex apud Diusburgum in rogationibus (12. —14. Mai; am 15. Mai 945 urkundet Otto zu Duisburg, Dipl. Ott. no. 66 Stumpf 122, daher ist es wahrscheinlich, dafs der in seinen Jahresangaben überhaupt wenig-zuverlässige cont. Regin. die Versammlung zu D. in ein falsches Jahr gesetzt hat, Dümmler 143 n. 2) placitum cum primoribus Lothariensium et Franco-rum habuit, ubi factione Chuonradi ducis Ruotbertus, archiep. trevirensis, et Richarius, tungrensis episcopus, infidelitatis apud regem arguuntur, sed in brevi ab obiecto sibi crimine liberantur. a) Todesjahr und Todestag Edgithas überliefern ann. necrol. fuld. 946 Ss. Xiii, 197: 7. Kal. Febr. (26. Januar) ob. Etgith regina; den gleichen Todestag nennen auch verschiedene andere Nekrologien, Dümmler 146 n. 3; das Todesjahr 946 bestätigen Flodoard. ann. quedlinb., lobiens. Ss. Iii, 393. 56. Xiii, 234. Ygl. Wid. Ii, 41: Ille annus notabilis casu calamitoso totius populi, I de morte seil. b. m. Edidis reginae, cuius dies extrema 7. Kal. Febr. celebrata est cum gemitu et lacrimis omnium Saxonum. Haec nata ex gente Anglorum, non minus sancta religione quam regali potentia pollentium stirpe claruit. Decem annorum regni consortia tenuit, undecimo obiit. — Reliquit filium nomine Liudulfum (Dudo bei Tliietm. Ii, 3), omni virtute animi et corporis ea aetate nulli mortali secundum; filiam quoque nomine Liudgardam (Dudicha in dem Schreiben des Abtes Sigfried vongorze, Giesebrecht Ii, 703), quae nupserat Conrado duci (s. zu 944). Sepiüta est autem in civitate Magathaburg in basilica nova latere aquilonali ad orientem (daraus Thietm. Ii, 2 Ss. Iii, 744). Die | Sage verklärte das Bild der frommen und wohlthätigen Königin zu dem einer Heiligen, s. die Sagen im ann. saxo 936 Ss. Vi, 600, ann. palid. 935 Ss. Xvi, 1) Sickel, Diplom, und Dümmler 144 ziehen die Urkunde freilich zu 945, indem sie die Zählung nach Jahren der Kegierung böi der im übrigen durchaus verwirrten Datiening als richtig annehmen. Für die Einreihung zu 944 spricht die Notiz Flodoards.

8. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 329

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ost- u. westfräuk. Reich bis zum Tode Ludwigs d. Deutschen. 844 — 876. 329 Bernhards von Septimanien. Sieg Pippins am Agout. Einfall der Bretonen.b Ludwig d. D. kämpft siegreich mit den Abodri- - I schulden kommen liefs, nach Pavia zurück, ubi ab exordio piincipatus sui | culmen regebat, Y. Sergii Ii. c. 17. Vgl. Leibniz I, 509 ff., Dümmler I, 236 ff., Baimann I, 350, Gregorovius Iii, 83 ff., ¥enck 95 ff., Mühlbacher 1081a und p. 438. b) Karl d. K. war nach dem Abschlufs des Verduner Teilungsvertrages j nach seinem Reichsteile gegangen, um den Frieden in demselben herzustellen. 1 Noch im Herbste 843 unternahm er einen Feldzug gegen die Bretagne (chron. | aquit. Ss. Ii, 253), am 13. Nov. urkundet er bei Rennes ‘in tentoriis’ (Böhmer 1546), doch fehlt jegliche Notiz über den Erfolg. Zurückgekehrt vereinigte Karl in Goulaines bei Le Mans seine Getreuen um sich; ihre Beschlüsse ; (Leg. I, 376 ff. Böhmer 1543), welche im wesentlichen der Wiederherstellung geordneter Verhältnisse dienen sollten, übersandte Karl seinem Bruder Ludwig, Hincm. extemp. admon. ad reg. Mansi Xvi, 781 ff., vgl. Dümmler I, 232, Wenck 80. Nachdem er den Rest des Winters in Tours zugebracht hatte, trat Karl im Frühjahr einen Zug nach Aquitanien an. dessen südlicher Teil sich noch in der Gewalt Pippins befand. Den Mittelpunkt des Widerstandes bildete die Stadt Toulouse; ihre Belagerung eröffnete den Feldzug (die Urkunden Böhmer 1553—1566 weisen Karl vom 11. Mai bis 30. Juni in dem Kloster S. Saturnin bei Toulouse nach, vgl. Dümmler I, 233 n. 16). Bernhard von Septimanien. der unvorsichtig im Lager Karls erschien, fand hier den Untergang, vgl. ann. bertin.: Bernardus. comes marcae hispanicae, iam dudum grandia moliens summisque inhians, maiestatis reus Francorum iudicio (es fand also ein gerichtliches Verfahren statt) iussu Karoli in Aqui-tania capitalem sententiam subiit und ann. Ruod. fuld.: Karolus Bemhardum, ! barcenonensem ducem, incautum et nihil ab eo mali suspicantem occidit. Sagenhaft ausgeschmückt ist die Erzählung von dem Untergange des Grafen bei Odo Ariperti Bouquet Vii, 286; als Ort des Ereignisses nennt Odo ausdrücklich das Kloster S. Saturnin bei Toulouse, und es liegt kein Grund vor, diese Angabe zu bezweifeln. Durch die Hinrichtung Bernhards hatte sich Karl zwar die Herrschaft in Septimanien gesichert, aber für den Fortgang des aquitanischen Unternehmens war dieselbe gleichgültig. Toulouse trotzte der Belagerung, zumal ein Sieg Pippins über ein zur Unterstützung des Königs heranziehendes Heer diesem die notwendige Verstärkung entzog. Über diesen Sieg berichten ann. bertin.: Pippinus — exercitui ex Francia ad Karolum Tolo-i sam civ. obsidione vallantem properanti in pago Ecolesimo (Angouleme; doch geben Wenck 87 n. 2 und Dümmler I, 235 n. 20 der Angabe des chron. castrense, d'aehery, Spicil. Vii, 340, den Vorzug, wonach die Schlacht j in der silva Vauri beim Übergang über den Agout [dem vadum talionis] nahe bei Lavaur stattfand) occurrens, ita brevi et absque suorum casu eum profligavit, ut primoribus interfectis ceteros fugam ante congressum etiam ineuntes, vix paucis evadentibus, aut caperet aut spoliatos sacramentoque i adstrictos ad propria redire permitteret. Unter den Gefallenen befanden sich auch Abt Hugo von S. Quentin, S. Omer und Lobbes, ein natürlicher Sohn I Karls d. Gr., und Abt Richbodo von S. Riquier. Als Schlachttag nennen die

9. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 513

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ostfränkische Reich unter Arnulf und Ludwig dem Kinde. 888 — 911. 513 zu Odo über und nötigen dadurch Karl zur Flucht nach Burgund.13 Erfolgloser Feldzug Zwentibalds mit dem alamannischen eompulit (vgl. Regino: Rodulfum, quem quaerebat, noeere non potuit, quia montana conscendens in tutissimis locis se absconderat; regionem inter Iuram et montem Iovis [Gr. S. Bernhard] exercitus graviter attrivit); ipse per sirpe-riorem Burgundiam in Alamannia (über Konstanz, s. die Urk. für Toni bei Bouquet Ix, 367) curtem Chirihheim (Kirchheim im elsäss. Kr. Molsheim), regina sibi occurrente, se recepit. Der eigentliche Zweck des italischen Zuges, die Kaiserkrönung, war nicht erreicht worden. Einige Monate nach der Rückkehr Arnulfs, im Dez. 894, starb Wido Ii. infolge eines Blutsturzes (am Taro), ann. laubac. 894 Ss. I, 53, ann. fuld. 894, chron. s. Bened. Ss. Iii, 202, Liudpr. antapod. I, 37, welcher den Fluß nennt; sein Solm Lambert trat sogleich als Erbe des Reiches auf, ann. fuld., chron. s. Bened. I.e. Vgl. D ü m in -lern, 373 ff., L. v. Ranke Yi, 1, 305. b) Ann. fidd.: Vormatia habitum est generale conventum (Urk. aus Worms vom 5. 6. 13. Juni, Dümmler Ii, 381 n. 51, Böhmer 1108. 1109); ibi inter aha Karolus puer indole iuventutis (Karl ‘der Einfältige’), Hludowici (‘des Stammlers’), Karoli de occidentali Francia regis filii, filius, nepos regis, ad eum veniens, quem rex cum dilectione suscepit et absolvit. Karl der Einfältige1 war am 28. Januar 893 vom Erzbischof Fulko zu Reims gekrönt worden, während Odo, dessen Herrschaft bei einem Teile des fränkischen Adels schnell verhafst geworden war, gegen aufständische Große in Aquitanien im Felde stand. Dieser wandte sich im Sommer gegen Reims, den Mittelpunkt der Empörung, und belagerte die Stadt bis in den September; dann mufste er mit Karl, der ein überlegenes Heer zum Entsatz heranführte, einen Waffenstillstand bis Ostern 894 abschliefsen. Nach Ablauf desselben erschien Odo abermals vor Reims, wo Karl seinen Sitz aufgeschlagen hatte; zu schwach, seinem Gegner allein entgegenzutreten, schlich sich Karl aus der Stadt, um die Hilfe Arnulfs in Anspruch zu nehmen, der gerade damals einen Reichstag in Worms hielt (vgl. über diese Ereignisse ann. vedast. 892. 893. 894 Ss. I, 206. 207, Flodoardi hist. rem. eccl. Iv, 3 Ss. Xhi, 560 f., Dümmler H, 381 ff.). Karl nahm ihn freundlich auf (ann. fuld. s. o.) und belehnte ihn mit seinem väterlichen Reich, vgl. ann. vedast. 894 Ss. H, 207: Arnulfus vero rex benigne suum excepit consobrinum eique regnum paternum concessit, ad-iutoresque ei delegavit hos, qui erant ex superiori Francia, Regino 893 Ss. I, 605. Der deutschen Hilfsschar stellte sich Odo an deraisne entgegen; ohne dafs es zu einer Schlacht gekommen wäre, traten die Führer derselben, welche die ann. vedast. als Freunde Odos bezeichnen, den Rückzug an. Karl mufste in Burgund eine Zuflucht suchen. — In Worms machte Arnulf auch einen Yer- 1) Schon die um 960 in Trier verfafste contin. Eegin. 925 Ss. I, 616 nennt Karl ‘vir hebetis ingenii’, in den etwa 995 entstandenen mirac. s. Apri c. 22 Ss. Iv, 517 wird als sein Beiname Simplex genannt; ebenso heifst er in Aimoins mir. s. Bened. Bouquet Ix, 137; Thietmar von Merseburg I, 13 Ss. m, 741 läfst ihn spottweise (ironico) ab incolis Karl Sot i. e. stolidus genannt werden; neben Simplex begegnet noch oine Reihe synonymer Ausdrücke; sie finden sich zusammengestellt bei Lippert, Gesch. des westfränk. Reiches unter König Rudolf, Lpz. 1885 (Inaug. Diss.) p. 5 n. 1. Richter, Annalen d. deutsch. Gesch. im M.-A. Ii. 33

10. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 365

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ost- u. westfränk. Reich bis zum Tode Ludwigs d. Deutschen. 844 — 876. 365 Anwesenheit Kaiser Ludwigs Ii. gewählt (25. Apr.). Björn, dei Anführer der Seinedänen, leistet Karl dem Kahlen in Veibeiie Normannen) comites ex regno Karli regis Ludoicum adducunt. Qui Kal. i Sept. Ponteonem regiam villam adveniens, per Catalaunos (Chälons s. M.) et ! Cubendenses (nachlebeuf lag die centena cupedensis im Gaue vonmeaux, dep. | Marne, s. Waitz, Schulausg. der ann. bertin. p. 50 n. 5, Mühlbacher 1394 f) Aiedincum Senonum (Sens) pervcnit. Inde Aurehanensium pagum adiens, ieceptis ab Aquitania et Niustria atque Brittonibus, qui ad euin se venturos spoponde-; rant, eadem poene via usque ad Cupedenses remeat. Quibus Karlus r. compeitis, l per Catalaunos usque ad Breonem villam festinus graditur. Ubi concurrenti-j bus ad eum Burgundiae primoribus, Ludoicum insequentem praestolatur. Sed intercurrentibus nunciis (5 Gesandtschaften schickte Karl an Ludwig, s. ep. I syn. carisiac. c. 3 Walter, Corp. iur. germ. Iii, 80 Migne 126, 2 f., vgl. Dümmler I, 411 n. 14, Mühlbacher 1394k), cum nulla pacis compositio ! fieret, tertio tandem die i. e. pridie Id. Nov. (12. Nov.) praeparatis hinc inde ^ aciebus, videns Karlus se a suis deseri (vgl. dazu libellus proclamationis d. Karoli regis c. 7 Leg. I, 463, Hincm. ad ep. et proc. prov. rem. c. 3 Migne 125, 963), recessit et partes Burgundiae petiit. Ann. Ruod. fuld.: Ille vero sedato impetu populi Karolum persequi cupientis, ad disponenda legni negotia quasi libera utens potestate diligentiam curamque convertit. Et primum , quidem nimis incauta ductus securitate omne robur exercitus, quem ab Oriente secum adduxerat, remisit iu patriam, frustra in desertores et proprii domini | proditores spei suae flduciam ponens. Quorum etiam consilio ibi decrevit hiemare. Vgl. ann. bertin.: Ludoicus -— receptis his, qui a Karolo defeceiant, Augustam Tricorum (Troyes) adit, ibique distribuens invitatoribus suis comi-■ tatus, monasteria, villas regias atque proprietates (in einer zu Attigny ausgestellten Urkunde vom 7. Dez., Mühlbacher 1395, wird von dem 26. Jahre der Regierung in Ostfranken, vom 1. der Regierung in W estfranken datiert), ad Attiniacum palatium revertitur. Quo Lotharius rex ei occurrit et coniirmatis inter se pactionibus (vgl. libell. proclam. c. 7: Et in eo concilio atque consilio fuit, quo nepos meus Hlotharius per mendacia — subriperetur, et debitum ac Sacramento promissum solatium atque adiutorium ex illo mihi subtraheret), ad sua repedat. Ludoicus vero per Durocortum Remorum (Reims, wohin er nach dem Tage von Brienne die w'estfränkischen Bischöfe zum 25. Nov. zu einer Beratung eingeladen hatte, eine Aufforderung, welche die zu Quierzy versammelten Bischöfe der Erzdiözese Reims und Rouen durch ein umfängliches Schreiben aus Hinkmars Feder — die ep. syn. carisiac. Walter, Corp. iur. | germ. Iii, 79 ff., Migne 126, Iff. — ablehnend beantworteten) et laudunensem pagum (Laon) ad Augustam Yeromandorum in coenobio videl. s. Quintini martyr. (S. Quentin) domin. nativit. festum celebraturus ingreditur. Vgl. Leibniz I, 579. 581, Dümmler I, 406 ff., Wenck 292 ff., v. Noorden 143 ff., Schrörs 78 ff., Mühlbacher p. 548-—553. b) Ann. bertin.: Lotharius rex cogentibus suis uxorem quam abiecerat | (s. o. 857c) recipit, nec tarnen ad torum admittit, sed custodiae tradit. Teutberga ! hatte durch das Gottesurteil des siedenden Wassers ihre Unschuld enviesen, vgl. j Hincm. de div. Loth. Migne 125, 629: Quae (die Beschuldigungen) ipsa dene-

11. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 71

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Otto I. dem Grofsen. 936 — 973. 71 954 Bischof Udalrich, von Arnulf in Merching belagert, wird durch Graf Adalbert von Marchthal und seinen Bruder Dietbald entsetzt (6. Februar) und ergreift von Augsburg wieder Besitz.3 Ein- 954 Zug nach Bayern gefallen sein, Dümmlei 221 n. 3) et Meinwerco, quorum uterque ictu sagittarum periit, alter Mogontiae, alter in itinere Baioariam per-gentibus, revertitur in Saxoniam. Während der Abwesenheit Udalrichs wurde Augsburg von Arnulf überfallen und ausgeplündert; totum episcopatum pene in beneflcium extraneorum dividebatur a Liutolfo et sequacibus eius. Infolge dessen konnte der Bischof nach der Rückkehr des Königs nicht wagen, sich nach Augsburg zurückzubegeben; mit dem geringen Anhang, der ihm geblieben war. befestigte er sich in seiner nahegelegenen Burg Mantahinga (wahrscheinlich Merching an der oberen Paar, nicht Schwabmünchen, Ri ezier I, 344 n. 2), Gerh. V. Oudalr. 1. c. b) Cont. Regin. 953: Eodem anno Wigfridus, coloniensis ecclesiae archi-episcopus, obiit, vgl. ann. colon. Ss. I, 98, colon, brev. 953 Ss. Xvi, 730, Flod. ann. 953, ann. necrol. fuld. Ss. Xiii, 198; den Todestag (9. Juli) nennen necrol. colon. Böhmer Iii, 343, merseb. Vielleicht unter dem Emflurs Gottfrieds von Speier (Dümmler 220 n. 2) wurde Bruno, Ottos Bruder und seit dem Herbst 940 (Sickel, Dipl. Ott, p. 82) sein Kanzler, zum Nachfolger gewählt; auf die ungefähre Zeit der Wahl läfst sich aus den Urkunden Ottos vom Ii. und 20. August 953, Dipl. Ott. no. 166—168 Stumpf 227 — 229 schliefsen; in der ersten erscheint Bruno nur als dilectus frater, in der zweiten als vene-rabilis archiepiscopus. Zu seiner Charakteristik vgl. Avid. Ii, 36: Brun magnus erat ingenio, magnus scientia et omni virtute ac industria, ferner V. loh. gorz. c. 116 Ss. Iy, 370: Bruno — sapientia et prudentia cum rerum publicarum tum omnium liberalium eruditione disciplinarum ita adprime eruditus, ut sui temporis omnes superaret et antiquos pene aequiperaret, cui insuper et grecae lectionis multa accesserat instructio, omnium tunc temporis publice ac privatim agendorum communicator ac prudentissimus erat consultor, eique imperialium data provintia litterarum. Ein eingehendes Charakterbild lieferte Ruotger in seiner Biographie Brunos. Seine große Gelehrsamkeit preist auch Hrotsv. gesta Odd. v. 63 — 65. Ss. Iy, 320. Über seine erfolgreiche Thätigkeit in Lothringen vgl. Wid. Ii, 36: Quem cum rex praefecisset genti indomitae Lotha-riorum, regionem a latronibus purgavit et in tantum disciplina legali instruxit, ut summa ratio summaque pax illis in partibus locum tenerent. Neben Brun erscheint in Lothringen mit dem Herzogstitel der ihm persönlich befreundete Graf Gottfried, zuerst in einer Urkunde Brunos vom 31. Oktober 953, deren Echtheit allerdings von E. Meyer, De Brunone 33 — nach Dümmler 227 n. 4 freilich nicht mit genügenden Gründen — beanstandet wird; die annali-stischen Quellen gedenken seiner erst bei Gelegenheit des zweiten italischen Zuges, cont. Regin. 964, ann. hildesh., quedlinb. 963; vgl. Ruotg. Y. Brun. c. 41. Nach Jäschkerski, Godfried d. Bärtige 11 n. 1 ist er identisch mit dem 962 urkundlich erwähnten Grafen G. vom Jülichgau. a) Eine Wendung zu Gunsten Ottos führte der Sieg Udalrichs über Arnulf herbei. Amulf hatte zuerst versucht, Udalrich durch Versprechungen auf Liudolfs Seite liinüberzuziehen; dieser aber hielt durch Unterhandlungen die

12. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 469

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ost- und westfränkische Reich bis zur Absetzung Karls in. 876 — 887. 469 Ludwig Iii. von Ostfranken; bei erneutem Abfall wird er zur Flucht nach Burgund gezwungen.b Sieg des westfränkischen quibus omnia ad purum credere non ambigatis in liis, quae verbotenus (münd-licb) et scriptis capitulariter dedimus in mandatis. Qua de re — monenms, ut omnia, sicut vobis direximus per eosdern legatos, adimplere omnino curetis. Ideoque scitote, quoniam, si pleno iure cuncta, quae destinavimus, non adim-pleveritis, nos enim vero, quantum in nobis est, — ea, quae ad honorem s. romanae ecclesiae pertinent, exaggerate penitus satagemus. — Sed quid plura? Iterum atque iterum inhibendo apostolica auctoritate praecipimus, ter-tninum s. Petri ad mgrediendum animum vestrum non incitetis, quousque pd. legati nostri ad nos revertantur, omnia nobis renuntiaturi, itemque alios ad nos transmittere cures. A\ elcher Art die you den Legaten des Papstes über-brachten Forderungen waren und wie der König sie beantwortete, wissen wir uicht. Soviel aber läfst sich aus dem Fortgang der Ereignisse abnehmen, dafs Karl sich dem apostolischen Stuhle in allem willfährig zeigte. Im Februar zog er in Rom ein und ward — wie es scheint, noch in der ersten Hälfte des Monats (vgl. die Erörterungen bei Böhmer p. 95, Mühlbacher 1566a, Gre-gorovius in, 203 n. 1 und besonders Dümmler Ii, 180 n. 16) — mit seiner Gemahlin Richarda in der Peterskirche von Johann Viii. gekrönt; vgl. Erchanb. cont. Ss. Ii, 329 f.: Sequenti autem anno (nach Karlmanns Tode) — idem clementissimus Carolus -— cum omnibus Italiae rectoribus et multis de Francia seu Sue via Romam profectus, a pontifice romano de thesauro s. Petri ap. corona capiti imposita ad imperium consecratus, et Augustus Caesar appellatus — domina Richarda simul. cum eo ad regni consortium ab eodem apostolico sublimata; kürzere Erwähnungen finden sich in ann. alam., weingart., augiens., Regino 881 (Ss. I, 51, 66, 68, 592); ann. vedact. 882 I Ss. Ii, 199, vgl. chron. vedast. 881 Ss. Xiii, 709; ganz falsch ist die Datierung in den ann. bertin. 880 p. 151. Auch wurde über den Vorgang selbst von seiten des Papstes eine Bulle ausgestellt; dieselbe hat sich zwar nicht erhalten, wird aber in einer gefälschten Urkunde Ludwigs des Kindes (herausg. von Grandidier in der hist, de l’egl. de Strasbourg Ii, Cccxhi) erwähnt, Jaffe 3337, vgl. Dümmler Ii, 181 n. 17. Karl verliefs Rom noch im Februar; bereits am 13. März war er wieder in Pavia, wo er bis in den Mai urkundlich nachweisbar ist (s. die Urk. bei Miihl-bacher 1569—1577); wann er nach Schwaben zurückkehrte, wissen wir nicht; aus zwei Urkunden vom 14. Oktober, Mühlbacher 1580. 1581., ausgestellt in der Pfalz Bodman am Bodensee, geht allein die Thatsache hervor, dafs er damals diesseits der Alpen sich aufhielt. Der Papst hatte von dem Romzuge des friedhebenden Königs nicht den Erfolg gehabt, den er davon erhoffte. Nach wie vor blieb er den Angriffen seiner Feinde ausgesetzt, und flehentlich bat er bereits am 29. März Karl, ihm so schnell wie möglich das versprochene Heer unter einem tüchtigen, kriegskundigen Führer zu schicken (Migne 126, 929 f. Jaffe 3345: Proinde — gloriam vestram summopere deprecamur, ut —• exer-citum, quem istas in partes venturum esse dixistis, moram perpeti non sinatis, sed cum omni velocitate ad auxilium nostrum —- dirigatis, ut — ad respira-tionem nostram Agarenos expugnet et nobis quantulamcumque de ipsis paga-

13. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 528

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
528 Siebenter Abschnitt. zu Diedenhofen Ludwig dem Kinde. Zwentibald wird bei dem Versuche, sein Reich zu behaupten, in einem Gefecht an der Maas erschlagen (13. August).b Raubzug der Bayern und regni sublimant. Als Tag der Erhebung Ludwigs nennt Marian. Scott. 922 Ss. V, 553: 2. Non. Febr. d. i. 4. Februar; Pertz und Böhmer vermuten auf Grund einer Urkunde Ludwigs vom 21. Januar 905 mit anno regni Yi, Böhmer 1203, dafs die Krönung am 21. Januar 900 erfolgt sei, doch ermangelt diese Vermutung genügender Begründung, vgl. Dümmler Ii, 493 n. 1. Die erste Urkunde Ludwigs ist unter dem 7. Februar 900 zuforchheim ausgestellt (Büttner, Franconia U, 57), und dadurch erhält die Angabe des Marianus Scottus gröfsere Glaubwürdigkeit. — Für den erst 6jährigen König übernahmen Erzbischof Hatto von Mainz und Adalbero von Augsburg eine Art Regentschaft, ohne dals sie förmlich dazu ermächtigt worden wären; neben ihnen erscheinen die Bischöfe Waldo von Freising- und Salomon in. von Konstanz besonders einflufsreich (vgl. Ekkeh. casus s. Galli Ss. Ii, 83, der von Hatto und Salomon geradezu sagt: post regem [Arn.] imperium tenuerant, ferner V. Udalrici Ss. Iv, 385, wo es von Adalbero heifst: gubernacula paene omnia cum rege disposuit; in seinen Urkunden bezeichnet Ludwig Adalbero als dilectus magister, studiosissimus nutritor, spiritalis pater, den Hatto nannte das Volk nach Ekkeh. geradezu cor regis, und der König selbst rechnet ihn in einer Schenkungsurkunde zu denen, quorum consultu et suffragio carere non possumus, Guden, Cod. dipl. I, 345); unter den weltlichen Grofsen behauptete Markgraf Liutpold die hervorragendste Stelle, vgl. Dümmler H, 495 ff. b) Begino 900: Dum haec in Germania aguntur, inter Zuendiboldum et primores regni inexpiabilis oritur dissensio propter assiduas depraedationes et rapinas, quae in regno fiebant, et quia cum mulieribus et ignobilioribus regni negotia disponens, honestiores et nobüiores quosque deiciebat et honoribus et dignitatibus exspoliabat (vgl. ann. fuld. 899: Zuentibaldus — res ecclesiarum crudelitate sua immoderate affectans, maxime crimen eo, quod Ratbodo, tre-verensi archiep., — baculo suo capite percutiens intulit, a suis, tarn episcopis quam comitibus, omnibus desertatus est). Pro huiuscemodi itaque causa omnibus odiosus efficitui-. Certatim igitur ad Hludowicum transeunt, eumque in regnum introducunt et in Theodonis villa, manibus datis, eius dominationi se subiciunt (Urk. Ludwigs für Ratbod von Trier aus Diedenhofen vom 22. März 900, Beyer I, 213, vgl. Wittich 48 n. 3) Hludowico trans Rhenum eunte (Urk. Ludwigs aus Aachen vom 13. April, Dronke, Cod. fuld. p. 295, aus Frankfurt vom 28. April, Böhmer 1174), Zuendibold, coadunatis, quoscum-que potuit, civitates regni circuit, incendns ac rapinis cuncta devastat, arbi-trans, dcfectores, qui propter eius insolentiam et immanem mahtiam ab eo factum est, ut fuius sonioris nostri, Quam bis parvissimus in. regem elevaretur. Et quia reges Francoruin semper ex uno genere procedebant, maluimus pristinum morem servare, quam nova institutione incedere), ohne dafs man sich erst mit dem römischen Stuhle zu verständigen gesucht habe. Gegen die Echtheit des Briefes erheben sich jedoch gegründete Zweifel, vgl. Dümmler, Südöstl. Marken 78, ostfr. Reich Ii, 493 n. 3, Büdinger I, 280, v. Giesebrecht I, 803 f., Heidemann, Hatto I. p. 19 f.; Stein 128 ff. hat die Echtheit neuerdings behauptet, doch bleiben viele Bedenken auch jetzt noch bestehen. Unentschieden läfst die Frage L. v Ranke Yi, 2, 70 n. 2.

14. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 16

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
16 Erster Abschnitt. 758 759 760 — 68 Pippins dritter Feldzug gegen die Sachsen. Pippin gewinnt istarbonne, das letzte Bollwerk des Islam nördlich der Pyrenäen, und vollendet dadurch die Unterwerfung Septimaniens. Neunjähriger Krieg gegen Herzog Waifar von Aquitanien. 758 759 760 veranlaßt vielleicht durch die Teilnahme fränkischer Priester an den italienischen Kämpfen, cod. Car. ep. 8. 9. Oelsner 459 f. Den Verhandlungen zu Compiegne wohnten die Abgesandten des inzwischen verstorbenen Papstes Stephan bei (cod. Car. ep. 11), sie sollten teils für Desiderius den Schutz des Frankenkönigs anrafen, teils den Bemühungen des gleichfalls anwesenden griechischen Botschafters (757b) entgegen arbeiten. Oelsner 294. Ann. lauriss. mai. 758: P. rex in Saxoniam ibat (nicht vor Ostern, Oelsner 318 n. 9) et firmitates Saxonum per virtutem introivit, in loco qui dicitur Sithnia (Sithen Reg.-Bez. Münster sw. Dülmen, Spruner-Menke 32), et multae strages factae sunt in populo Saxonum: et tune pollieiti sunt contra P. omnes voluntates eius faciendum (jedenfalls Glaubensboten zuzulassen, Abel, K. d. Gr. I, 94), et honores in placito suo praesentandum, usque in equos trecentos per singulos annos. S. zu 631 Ann. I, 161. Der Krieg war im August beendet, wie die 15. Sept. in Düren ausgestellte Urk. zeigt, Sickel P. 14, Mühlbache r 85. Der cont. Fred, schweigt über diesen Krieg. Chron. moiss. 759: Franci Narbonam obsident datoque sacramento Gothis qui ibi erant, ut si civitatem partibus traderent Pippini, r. Fr., permitterent eos legem suam habere: quo facto ipsi Goti Sarracenos qui in praesidio illius erant, occidunt, ipsamque civitatem partibus Francorum tradunt. Damit war der letzte Rest arab. Herrschaft diesseit der Pyrenäen vernichtet. Narb, bekam nun eine fränkische Besatzung. Cont. Fred. 127: custodias quas rex Narbonam propter gentem Sarracenorum ad custodiendum miserat. Seitdem hört der schroffe Gegensatz zwischen dem Frankenreich und der sarracenischen Welt auf; nach Begründung der vom abbasidischen Khalifat unabhängigen Ommeiaden-herrschaft in Spanien (zu 765) bewerben sich beide Parteien um den Beistand der Franken. Die weitere Nachricht der ann. mett. 752 (Ss. I, 331) : Solinoan quoque —-, qui Barcinonam Gerundamque civitatem regebat, Pippini se cum. omnibus quae habebat dominationi subdidit, darf nicht wörtlich genommen werden (Lembke, Gesch. Spaniens I, 343 f., Dorr 10 n. 34, Abel I, 231), doch ist vielleicht damals schon von seiten der Abbasiden versucht worden, Pippins Hüfe gegen Cordova zu gewinnen. S. zu 765. 768. 777. —- Ann. werthin. Ss. Xx, 2. (Ygl. Waitz, Forsch. Viii, 631. Ebrard ebd. Xih, 463): P. propter domesticas interius regni sui causas corrigendas nullum iter exer-cuit. — Über die Geburt eines Sohnes, der schon im dritten lab re starb, ann. lauriss. mai. u. a. — Ln Oktober entscheidet der König auf dem Hofgericht zu Compiegne zu Gunsten von S. Denis. Sickel P. 16, Mühlbacher 87. Cont. Fred. c. 124: His itaque gestis et duobus annis cum terra cessasset a praeliis —, Pippinus legationem ad Waifarium — mittens, petens ei per legatos suos, ut res ecclesiarum de regno ipsius, quae in Aquitania sitae erant (Beispiele Oelsner 341 n. 1), redderet, et sub immunitatis nomine, sicut ab antea fuerant, conservatas esse deberent (Aviederherstellung ihrer alten Immunitätsrechte), et iudices ac exactores in s. d. res ecclesiarum, quod a longo tem-

15. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 138

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
138 Dritter Abschnitt. 983 Die deutschen Fürsten scharen sich um den Kaiser auf dem Reichstag zu Verona: Bayern wird an Heinrich, Bertholds Sohn, zurückgegeben, Schwaben an Konrad aus dem Hause der Fran-kenherzöge verliehen; Ottos Ii. Sohn Otto wird zum König gewählt. Nach Auflösung des Reichstags kehrt Otto Ii. nach Rom zurück, um die Erneuerung des Kriegs gegen die Sarazenen zu betreiben. Tod des Papstes Benedikt Vii., Erhebung tur, Cessone (mufs heifsen Deoderico), metense episcopo, cum nonnullis aliis (Liupo und Richizo, vgl. Alp. lib. de episc. mettens. Ss. Iy, 698) littori astan-tibus, ipse adepto gladio in mare prosiluit et viriliter natando — littoris mar-ginem inlesus petiit. Zur Ergänzung Tliietm. Iii, 12: inperator rogatu pre-sulis vilia deponens vestimcnta et meliora induens, viribus suis et arte natandi confisus — mare velociter insiluit. Quem cum cjuidam ex circumstantibus Grecis apprehensa veste detinere presumeret, perfossus gladio Liupponis — retrorsum cecidit. Fugierunt hii in alteram partem navis, nostri autem qui-bus hue veniebant puppibus incolumes cesarem sequebantur, eos littoris secu-ritate prestolantem, premiaque promissa magnis muneribus Danais implere cupientem. Hii vero — abierunt, patrios repetentes fines; quique dolo omnes semper vicerant naciones, simili se tune delusos arte sentiebant. Die Anwesenheit des Kaisers zu Rossano bezeugt die Urkunde vom 31. Juli Dipl. Ott. Ii. no. 277 1 Stumpf 822. Am 2. August begegnet uns Otto am Lainofluts an der Grenze von Calabrien und Basilicata, am 18. August in Salerno Dipl. Ott. Ii. no. 278. 279 Stumpf 824. 823a p. 473). Dann begab er sich zu längerem Aufenthalt nach Capua (s. die Urk. Dipl. Ott. Ii. no. 280 — 282. 286 — 288b Stumpf 825 — 827. 829 — 832), dessen Fürst in der unglücklichen Schlacht gegen die Sarazenen gefallen war; Capua erhielt nun Landenulf, der vierte Sohn Pandulfs des Eisenkopfes, unter Vormundschaft seiner Mutter Aloara; die mit Capua bisher verbundenen Lehen Spoleto und Camerino dagegen empfing ein Verwandter des'hauses, Trasemund. Im November oder Dezember kehrte der Kaiser dann noch einmal nach Salerno zurück (Dipl. Ott. Ii. no. 289 Stumpf 833); wie lange er daselbst weilte, läfst sich aus Urkunden Ottos Ii. nicht erkennen; doch läfst sich vielleicht aus einer Erwähnung Ottos in einer Urkunde Papst Benedikts Vh. vom 30. Dezember 982 Jaffe, Reg. Pont. 3811, schließen, dafs er noch vor Ende Dezember nach Rom zurückgekehrt ist. b) Gerh. V. s. Oudalr. c. 28 Ss. Iv, 419: Otto — dux ad Luggam (Lucca) defunctus est; et a suis super montana portatus et usque ad Aschafaburg per-ductus, cum magno honore — ibi terrae commendatus est; ann. alt. mai. 983: Eodem anno Otdo nepos imperatoris et dux Bawaiiorum et Vrerinheri abbas Fuldensium, cum caesaris licentia domum reversi, in Italia vitam fmierunt. Als Todestag Ottos nennen die notae necrol. einsidl. und die libri annivers. et neerol. mon. s. Galli M. G. Necrol. I, 361. 483 den 31. Oktober, das necrol. merseb. ed. Dümmler p. 244 den l.novbr., den Todestag Werners, 30. Okt., geben die ann. necrol. fuld. 982 Ss. Xiii, 205. 1) Über die Datierung dieser, wie der vorangehenden Urkunde vom 27. Juli Stumpf 823 vgl. Sickel, Erläuterungen zu den Diplomen Ottos Ii. in Mitt. des österr. Inst. Erg. Bd. Ii, 184.

16. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 374

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Fünfter Abschnitt. plündernd den Rhone aufwärts bis nachyalence vor, fahren dann nach Italien und brandschatzen Pisa und andere Städte; die Sommedänen machen einen Landungsversuch in England, werden I aber von den Angelsachsen zurückgewiesen.d der Eache des Bruders preisgab; seine eigne Ehre aber hatte durch den Einbruch m das Westreich, zu dem ihn doch nur die Gier nach den Ländern des Bruders verleitet hatte, einen Flecken erhalten. Indem das Unternehmen nach anfänglichen Erfolgen mit schimpflicher Flucht endete, erntete er nur Hohn und scharfen Tadel; dem Westreiche brachte er statt Ordnung und Frieden nur tiefere Zerrüttung (ann. xant. 860: rex reversus est de Gallia, depra-vato omni regno et in nihilo emendato), im eignen Eeiche hatte er seitdem nicht mehr die ‘feste und unerschütterliche Stellung, welche er vor jenem unseligen Eroberungszuge eingenommen hatte’, vgl. Leibniz I 590 f., Dümmler I, 439 ff., Biezler I, 206. c) Ann. bertin.: Lotharius rex metuens avunculum suum Karlum, Ludoico, legi Geimaniae, sociatur atque ob eandem societatem partem regni sui, i. e. Helizaciam, tradit. Karl d. K. suchte, geleitet von seinem geistlichen Berater, dem Erzbischof Hinkmar, eine Vermählung Lothars Ii. mit Waldrada zu hintertreiben, weniger allerdings aus sittlichen Bedenken, als aus politischen Rücksichten. Teutberga hatte ihrem Gemahle keine Kinder geboren; starb Lothar Ii., ohne dafs ihm aus einer zweiten rechtmäfsigen Ehe Nachkommen erwuchsen’ so mufste ein Teil seines Erbes dem westfränkischen Eeiche zufallen (Gfrörer I, 352, dem Dümmler I, 461 beipflichtet). Karl trat darum als Gegner der Bestrebungen Lothars Ii. auf; wie er früher dem Abte Hukbert von S. Maurice (s. o. 857c) Schutz gewährt und dadurch seinen Aufstand gegen Lothar H. unterstützt hatte (Hincm. de divort. Loth. Migne 125, 698), so nahm er jetzt auch Teutberga auf, als sie ihrer Klosterhaft entfloh (ann. bertin.: Uxorlotharii timens odium viri sui atque insidias, ad fratrem suum Hucbertum in regno Kaioli aufugit; vgl. ann. xant. 861). Durch die Abtretung des Elsafs an Ludwig hoffte nun Lothar Ii. einen Eückhalt an dem deutschen Könige gegen die Zettelungen Karls d. K. zu finden; übrigens scheint die Übergabe des Elsafs nur für den Fall von Lothars Tode geschehen zu sein, denn der Nachweis einer thatsächlichen Besitzergreifung durch Ludwig ist nicht zu erbringen, Dümmler I, 461 n. 58, 476 n. 35; vgl. Mühlbacher 1258a. d) Hi(vero) Dani, qui in Eodano morabantur (s. 0.859d), usque ad Valen-tiam civ. (Valence) vastando perveniunt. Unde, direptis, quae circa erant, omnibus, revertentes ad insulam, in qua sedes posuerant (La Camargue),5 ledeunt. Dani, qui in Eodano fuerant, Italiam petunt et Pisas civitatem aliasque capiunt, depraedantur atque devastant. Die Sommedänen nahm Karl gegen die Seinedänen in Sold; doch konnte die von ihnen geforderte Summe von 3000 Pf. Silber, welche Karl auf Kirchen, Grundbesitzer und Kaufleute ausschneb, in dem ausgesogenen Lande nicht aufgebracht werden; infolgedessen unterblieb die versprochene Expedition gegen die Seinedänen; ein Lan-dungsversuch der Sommedänen in England wurde von den Angelsachsen abgewehrt, ann. bertin.; vgl. Dümmler I, 438 f.

17. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 93

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 768 — 814. 93 786 786 Eine Verschwörung thüringischer Grofsen gegen das Leben des Königs entdeckt und bestraft,81 ein Aufstand der Kelten in der rieht von Widukinds Taufe reiste Abt Andreas (von Luxeuil) nach. Rom und stellte das Ersuchen an den Papst, ‘ut in uno mense vel in una die pro huiuscemodi opias (?) — laudes deo gerentes canere, una vel duas ferias letanias peragere.’ Hadrian bestimmte den 23. 26. 28. Juni 786 zur kirchlichen Siegesfeier, vgl. Hadrians Brief bei Jaffe Iv, 245 ff. Der bei Bouquet V, 620 gedruckte Brief Karls an Offa, König von Mercia, den Abel 411 ohne Bedenken verwertet, wird von Jaffe Iv, 335 n. 1 als ‘perspicue falsa’ bezeichnet, vgl. Mühlbacher 261. b) Von der Fürsorge des Königs für die Mission giebt die V. s. Aville-hadi c. 8 Zeugnis. Der vor fast drei Jahren aus Wigmodia vertriebene Willehad (s. zu 782d), der inzwischen eine Beise nach Bom gemacht und dann 2 Jahre in Echternach sich aufgehalten hatte, kam zu Karl nach Eresburg (gemeint ist Karls zweiter Aufenthalt in Eresburg, Kentzler 396 n. 2), empfing von diesem die cella Iustina in Francien (wahrscheinlich Justine, dep. Ardennes arr. Bethel) zu Lehen und kehrte nach Wigmodia zurück: rursus venit Wigmodiam et fidem — gentibus praedicabat. Ecclesias quoque destructas restauravit probatasque personas qui populis monita salutis darent singulis quibusque locis praeesse disposuit. Sicque ipso anno — gens Saxonum fidem christianitatis quam amiserat denuo recepit. (Ss. H, 382 f.) c) Chron. moissiac. Ss. I, 297: Eodem anno (785) Gerundenses homines Geiundam civitatem Carolo regi tradiderunt. Die näheren Umstände sind unbekannt; unverbürgt die Nachricht des chron. rivipull. Ss. I, 297 n. p. von einem vorangegangenen Siege Karls über Machomet, den König Von Gerona. Gerona war der erste feste Funkt jenseit der Byrenäen, welchen Karl gewann; bald nachher wurden auch die benachbarten Städte Urgel und Ausona unterworfen. Vgl. Alcuini ep. 14 Jaffe Vi, 167: regis duces et tiibuni multam partem Hispaniae tulerunt a Saracenis quasi trecenta miha in longum per maritima. Zunächst scheinen diese Gebiete mit dem Königreich Aquitanien verbunden worden zu sein; Abel 419 f. Die Gründung einer spanischen Mark gehört einer späteren Zeit an, s. zu 795d, vgl. Simson 105. Fofs, Ludwig d. Fromme vor seiner Thronbesteigung p. 42. Waitz Iii (2. A.) 372 n. 4. d) Lul f am 16. Oktober, vgl. Lulli vita maior in A. Ss. Boll. Vh, 2 1090; Abel 445; als Todesjahr nehmen Sickel, Beitr. z. D. Iv, 44, Hahn Forsch. Xv, 90, Göpfert, Lullus (Lpz. 1880) p. 50, 785 an; er starb nach Vita minor 1. c. 1052 mi 32. Jahre seiner Amtsführung; auch dies weist auf 785 hin (753 785) und nicht auf 786, wie Abel 445 meint. ^a) Ann. lauriss. 785: Coniuratio Hardradi et orientalium Franco-rum1, qua contra regem conspiraverant, deprehensa est, et auctores eorum Abel 428°^ J°rbereitungen der Versclwörung fallen in das Jahr 785, ihre Unterdrückung in das nächste, ygl.

18. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 44

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Zweiter Abschnitt. Worten Einhards und der Schlufsbemerkung des 7. Kap. — eaque conditione a rege proposita et ab illis suscepta tractum per tot annos bellum constat esse fimtum: ut abiecto daemonum cultu et relictis patriis caeremoniis christianae fidei atque religionis sacramenta susciperent et Francis adunati unus cum eis populus efficerentur — zu schliefsen, dafs Karl von vornherein die Eroberung des Landes sich zum Ziele gesetzt habe, ist man schwerlich berechtigt. Ihm, dem Späterschreibenden, mochte es beim Rückblick auf das Resultat des langen Sachsenkrieges scheinen, als habe Karl von Anfang an den Plan verfolgt, den Krieg nur mit der Unterwerfung und Christianisierung des Volkes zu enden; bei dem geringen Umfang und den geringen Resultaten des ersten Feldzugs mufs entschieden bezweifelt wrerden, dafs Karl im Jahre 772 mehr beabsichtigte als eine Züchtigung des Friedensbruches und abermalige Sicherung der Grenzen. Erst mit dem Jahre 775 erhält der Krieg den Charakter eines Religionskrieges zur Ausrottung des Heidentums. Wenn Eigil Y. Sturmi c. 22 Ss. Ii, 376 berichtet, Karl sei im Jahre 772 nach Sachsen aufgebrochen adsumtis universis sacerdotibus, abbatibus, presbyteris et omnibus orthodoxis atque fidei cultoribus, ut gentem quae ab initio mundi daemonum vinculis fuerat obligata doctrinis sacris mite et suave Christi iugum credendo subire fecissent, so fällt auch diese Angabe nicht ins Gewicht, weil der Verfasser dieser Biographie erst lange nach den Ereignissen erzählte; vgl. Kent zier Forsch. Xi, 85 ff. gegen Abel 99 ff.; auch Waitz Eu (2. A.), 127 n. 1 schliefst sich in der Hauptsache den Ausführungen Kentzlers an. Über den ersten Feldzug, der vielleicht in der zweiten Hälfte des Juli angetreten wurde (vgl. die Urkunde vom 5. Juli, deren Ausstellungsort, Pfalz Brocmagad, Mühlbacher 146 mit Wyss und Wartmann für Brumat (Brumpt) bei Strafsburg hält), berichten ann. lauriss. 772: — C. — rex sinodum tenuit ad Warmatiam et inde perrexit partibus Saxoniae prima vice, Aeresburgum castrum coepit (Stadtberge an der Diemel, vgl. Abel 104 n. 3), ad Ermensul usque pervenit (zur Erklärung s. transl. s. Alexandri c. 3 Ss. H, 676: truncum quoque ligni non parvae magnitudinis in altum erectum sub divo colebant, patria cum lingiia Irminsul appellantes, quod latine dicitur universalis columna quasi sustinens omnia; vgl. Grimm, D. Mythologie I, 104 ff. 127. 759. Abel 105 n. 4. Die älteren Erklärungen des Namens bei Ledebur, Krit, Beleuchtung einiger Punkte in den Feldzügen K. des Gr. gegen die Sachsen und Slaven, Berlin 1829. S. 4 ff., s. auch Ranke, Zur Kritik 424. Die Säule, die sich in einem Haine befand [ann. lauriss. min. Ss. I, 11 ( : fanum et lucum eorum famosum Irminsul subvertit vgl. v. Richthofen, Zur lex Sax. Berl. 1868 p. 130 n. 3], erhob sich, wie es scheint, unweit Altenbeken zavischen Driburg und Lippspringe im Kreise Paderborn) et ipsum fanum destruxit (über frühere Zerstörung heidnischer Heiligtümer s. v. Richthofen, Zur lex Sax. p. 157. 183) et aurum vel argentum quod ibi repperit (also eine Art Tempelschatz; das setzt bauliche Anlagen voraus) abstu-lit (Fragm. Forsch. Xhi, 629: suis fidelibus distri[buit], Idolum quod Irminsul a Saxonibus vocabatur eversit). Et fuit siccitas magna ita ut aqua deficeret in supradicto loco, ubi Ermensul stabat, et dum voluit ibi duos aut tres — lex stare dies fanum ipsum ad perstruendum (auch diese Worte weisen auf giöfsere Baulichkeiten hin) et aquam non haberent, tune subito — media die

19. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 175

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Heinrich ü. 1002 — 1024. 175 von Kärnten mit den Grafen Ernst und Otto nach Italien, wird aber bei Campo Vitale von dem überlegenen Feinde geschlagen.d venit, causa Rhenum ibidem transeundi, Magontiaque benediccionem acci-piendi (vgl. Y. Burchardi c. 9 Ss. Iy, 836: Heinricus — undique collectis viribus Wormaciam venit, et ut sceptra regni acquireret, non modicum labo-ravit. Ibique cum episcopo moguntinensi necnon et wormaciensi de his rebus consilium iniit. Igitur causam — adventus sui illis exponit. Deinde omnia, quae voluissent, si voluntati consentirent, se facturum promisit; — sicque multa dando et promittendo ad voluntatem sententiae suae lios viros perduxit). Quod prohibere Herimannus dux nititur (Adalboldi Y. Heinr. c. 6: adunatis Alemannis et quibusdam Francis et Alsatiensibus) nullumque eis patefecit Reno fa\ ente ingressum. Dux autem Heinricus habito de hiis rebus cum suis (die Namen der begleitenden Grofsen nennt Adalb. c. 6) consilio, simulate in Bawariam reditu — ad urbem Larsem (Lorsch) — venit. Deindeque ad Magon-tiam — properando Renum securus enavigat. Hic 8. Idus Iunii (6. Juni; anderwärts [necrol. merseb. ed. Dümmler p. 235 und calend. bamberg. ed! Hirsch, H. Ii. I, 557, ann. aquens. 1002 Ss. Xvi, 684, ann. saxo Ss. Vi, 648 u. a., s. Hirsch I, 215 n. 41 wird übereinstimmend der 7. Juni als Wahltag genannt; das in ann. quedlinb. überlieferte Datum Iii. Kal. Iulii ist, wie die Urkunden lehren, ganz falsch, ebenso unrichtig ist die Angabe der V. Bern-wardi c. 38 Ss. Iy, 775, dafs die Krönung an der Plingstoktave [31. Mai] erfolgt sei. Die erste von dem König Heinich ausgestellte Urkunde, die sich erhalten hat, datiert vom 10. Juni, Stumpf 1307. Der 7. Juni hat auch darum vor dem 6. Juni den Vorzug, weil dieser Tag ein Sonntag war) ibidem communi devotione in regem electus, a Willigiso — archiepiscopo suffra-ganeoiumque suimet auxilio accepta regali unccione — coronatur1 (vgl. Y. Bernwardi c. 38 Ss. Iy, 775: Omnibus — pari voto in electione illius concordantibus Willegisus archiep. etbernwardus praesul [von Hüdesheim] cum caetens regni principibus domnum Heinricum Mogontiam cum summo honore ducentes, — regimen et regiam potestatem cum dominica hasta illi tra-diderunt; nach ann. quedlinb. 1002 erfolgte die Krönung insciis Saxonibus; danach scheint eine Reichs Versammlung zur Vornahme der Wahl nach Mainz nicht entboten worden zu sein, vgl. Maurenbrecher, Königswahlen 80 f.). Francorum et Muselensium (Ober-Lothringer unter Herzog Theoderich) pri-matus, regi manus tune applicans (Theoderich von Oberlothringen hatte sich bishei Aoisichtig zuiiickgehalten, um zu sehen, quo se pars populi maior et m° r mclinaret, Thietm. V, 3 [2]), gratiam eiusdem meruit. Omnibus hue undique confluentibus m miliciam a rege susceptis, rursus Renum — rex novus transiens per orientalem Franciam — Alemanniam invadere et cum depopulation illius terrae ab meeptis Herim annum resistentem conatur avertere. Dux vom März™R ^es deutschen Königs stand seit dem Privüegium des Papstes Benedikt Vii. Z*X ' ^ k 3784,dem Mainzer Erzbisch0f ** in tota Germania et Gallia post snm- omnibns tarn arch S S .6ccleslasücis ne°otiis L e- in rege consecrando et synodo habenda ceteris mag, p llg) P1s quam eplscopls praeemmeat, Gndeni cod. dipl. I, 9, Böhmer-Will, Eeg. archiep.

20. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 495

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das ost- und westfränkische Reich bis zur Absetzung Karls Iii. 876 — 887. n. 28) cum manu valida, sed quia dux periit, ipse nil utile gessit (vgl. Regino 887 p. 597: — imp. — nil dignum imperatoria maiestate — gessit). — Imp. vero cum exercitu ad castra Nortmannorum veniens, quia ex utraque parte fluminis castra fixerant, eos unam fecit deserere, fluviumque transire atque in unum castra ponere. Deinde misit custodes in ci\ itatein et exeici-tum misit trans flumen (er verlegte sein Lager vom Fufse des Montmartre [Abbo Ii, v. 330 ff.] auf das linke Seineufer); indeque coeperunt, quia hyems unminebat, missi ad invicem discurrere , ut imp. pacem cum Danis faceiet (zui Ergänzung ann. fuld. 886 p. Iv: Interea Sigifrid cum magna multitudine Nord-mannorum, caeteris, qui ibi residebant, auxilium laturus venit ac cliiistianis magnum intulit metum. Unde imp. perterritus etc. s. u.) Et factum est consilium nimis miser um; nam utr unique, et civitatis ledemptio illis promissa est et data, et via sine impedimento attiibuta, ut Burgundiam hyeme depraedarent (vgl. ann. fuld. 1. c., Regino 1. c.: concessis terris et regionibus — ultra Sequanam —- Nordmanois ad deprae-dandum, eo quod incolae illarum sibi obtemperare nollent; vgl. dazu Wenck, Die Erhebung Arnulfs p. 12 n. 5 und Dümmler Ii, 272 n. 31). Abbo Ii, 338 — 340 giebt wohl am genauesten die Bedingungen wieder: Annuiturque feris licitum Senones adeundi, || Septies argenti hbris causa redeundi || Martis mense datis centum sua ad impia regni — also eine Loskaufssumme von 700 Pfund Silber für die Stadt und Winterquartiere (in Burgund) bis zum März, wo der Aufbruch erfolgen soll. Nachdem der Kaiser einen gewissen Askrich zum Bischof von Paris erhoben (ann. vedast. 886, Regino 887, Abbo Ii, v. 335 ff.) und dem Grafen Odo zu seinem Erbgute noch die Lehen, welche sein Vater Robert der Tapfere gehabt, übertragen hatte (ann. vedast., Regino, vgl. Dümmler Ii, 274 n. 36), brach er noch im November — nach Soissons auf, wo er die westfränkischen Grofsen mit Lehen ausstattete, vgl. ann. vedast.: — Suessionis apud s. Medardum terrain inter Francos dispertiit; needumque se de eo moverat loco, et ecce Sicfridus rex — Hysam fluv. ingressus, terra et aqua iter faciens post eum cum suis, omnia ferro vastabat et igne. Quod cum imp. agnovisset — festine rediit in terram suam (vgl. ann. fuld. 886 p. Iv: concito gradu in Alsatiam se recepit; Regino: in Alamafffdam). Posthaec Sicfridus — aeclesiam b. Medardi — cre-mavit, monasteria, vicos, palatia regia, intcrfectis et captivatis accolis terrae. Bis in den Frühling 887 hauste Sigfried auf solche Weise, dann kehrte er in die Seinelandschaft zurück; als er bei Beginn des Herbstes 887 in Friesland einfiel, ward er erschlagen, ann. vedast. 887 Ss. Ii, 203: Nortmanni vero, qui per Sequanam ascenderant a Parisius, cum omni exercitu et suppellectili et navibus Hionam fluv. (Yonne) ingressi, Senonas civitatem obsederunt. Am 30. November langten sie vor Sens an, vgl. ann. s. Columbae senon. 886 Ss. I, 104. Nach ann. vedast. trat der Erzbischof Eberhard sofort mit ihnen über einen Loskauf in Unterhandlung et obtinuit, quod voluit; nach Regino 888 Ss. I, 599 dagegen Melt Sens eine sechsmonatliche Belagerung aus, ohne dafs es den Normannen gelungen wäre, die wacker verteidigte Stadt zu erobern; vgl. dazu ann. s. Columbae senon. 1. c.: Hoc anno 2. Kal. Dec. ascenderunt Nortmanni Sennis — et sequent! in Maio redierunt in Francia. Während der Belagerung starb am 1. Februar der Erzbischof Eberhard; zu seinem Nach-