Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 19

1880 - Gotha : Perthes
Voeeemerkukcten Zu Seroter-Menke Hand-Atlas; Mittelalter Uhd Neuere Zeit. Ooduna ()'. Einöde Köden) findet sich nicht auf der Die Construction der Gaue H e s s i und Wetereiba durch Landau ist, wie aus dem Vorstehenden erhellt, mit den Angaben der Quellen unvereinbar. abtheilungen des unteren Logenahe. Die halbpunctirten Grenzlinien zwischen ihnen weisen derauf hin, dass der Beweis nicht vollständig geführt werden kann. Für die Zugehörigkeit des Nitabgowe zum Gau Weter- eiba sind acht Zeugnisse vorhanden, für die von Kuninges- sundra zum Rinahgowe eins. Der Kencegowe ist bisher von den Forschern über- sehen worden ; den Gau Cuim hat man bisher nicht an der richtigen Stelle gesucht. In Bezug auf Perahtoltespara, Albuinespara weiche ich von Stalin ab, ebenso in Bezug auf den an- geblichen doppelten Argowe. einen südlich von der Aar, einen an der Ergolz, von der herrschenden Ansicht. In Lothringen habe ich den nur in einer und zwar in einer unechten Urkunde vorkommenden Iniensis aus- gelassen. Müllenhoff glaubt ihn bei Einvilie annehmen zu müssen. In Bezug auf Ausdehnung des alaraannisch-burgundi- | sehen Ufgowe könnte die Aufnahme einer Stelle, Baden in Ufgowe betreffend, in die Hidber’schen Regesten irre führen. Gemeint ist der fränkische Ufgowe. Dankbarst erwähne ich die gütigen Mittheilungen, die mir die Sachkunde der Herren Freiherr Dr. Schenk zu Schweinsberg in Darmstadt über das Grenzgebiet von Logen alle, Hessi und Wetereiba, Dr. Stein in Schweinfurt über die ostfränkiseben Gaue, Freiherr Dr. von Reitzen- stein (leider kürzlich verstorben) über einzelne Gaue m Thüringen. Sorbenland und Ostfranken, sowie Professor Dr. Meyer von Knonau in Zürich, Professor Dr. Le fort in Genf über schweizerische Gaue, Dr. Abel in Metz für die lothringischen Gaue zukommen liess, sowie die gütige Beihülfe des Herrn Professor Dr. Müllenhoff in Berlin auch bei diesen Karten. (36) Deutschland Nr. Vi. Deutschlands Gaue: Vt. Batern, Oesterreich, Kärnten. — Nebenkarte: Oesdicke Fortsetzung der Hauptkarte. Von Th. Menke. Die Urkunde, in der der angebliche obere Don au- g a a Vorkommen soll, habe ich ebensowenig aufzufinden gewusst, wie von Spruner. Die Existenz, dieser Stellen und dieses Gaues beruht wold unzweifelhaft auf einem Irrthum. Der urkundlich nicht aufzuklärende Raum, den er einnehmen soll, ist zum Westergowe gezogen, der da- durch, ähnlich dom thüringischen Westergowe, bis an die Westgrenze des Stammes ausgedehnt wird. Für Rotahgo we, Matagowe, Atargowe benutzte ich J. Strmdt’s Penerbaoh, sowie eine Reihe mir sehr will kommener handschriftlicher Bemorkungeu und eine Karten- skizze, die der Herr Verfasser die grosse Freundlichkeit hatte mir zuzusenden. Karintrichi zu entwerfen, wäre mir bei deivmangel- haftigkeit der Pusch-Frölich’schen Urkundeneditionen und der Unbrauchbarkeit von Muekär’s Erörterungen über die Steyer'sehen Gaue unmöglich gewesen ohne die Liberalität, mit welcher mir 1871 Herr Major Felicetti von Jßiebenf’eis in Graz die Einsicht in seine Copieen der dieses Land be- treffenden Urkunden, und Herr Professor lucin ebenda die Einsicht in die Correeturbogen des Steyer’schen Urkunden- buches gestatteten, und ohne die vortrefflichen historisch- geographischen Erörterungen in Felicetti’s beiden Schriften über die Gaue Steyermarks, deren Inhalt der Herr Verfasser ebendamals die Güte hatte, mündlich mir auseinanderzu- setzen. betreffenden Generalstabskarte. Für die Ansetzung auf der Karte wurde die nächste dort nicht benannte Einöde bei Abfalterbach gewählt. (37) Deutschland Nr. Vii. Deutschland im Anfänge des X, Jahrhunderts his 1137. Von Th. Menke. Von der zahlreichen Litteratur, welche die deutsche Forschung über die angegebene Periode in der letzten Zeit veröffentlicht hat, ist mir, wie ich hoffe, Nichts, was auf die kartographische Darstellung modificierend einwirken würde, entgangen. Die urkundlichen Aufenthaltsorte der deutschen Kaiser und Könige sind meistens nach Stumpf angesetzt. Ueber die bei Schriftstellern erwähnten theile ich nicht immer W. v. Giesebrec.ht’s Ansicht. Die Schwierigkeiten, welche die Gaue der Diöcese Reims und Chälons boten, sind durch Longnon’s Abhandlungen beseitigt. Dieselben gehören zu dem Besten, was über mittel- alterliche Geographie in den letzten Jahren erschienen ist. Von den Gauen der Diöcese Reims gehörten einige zum deutschen Reiche. Da Waitz D. V. G., V. (1874) 137 die betreffende Grenzlinie ungenau darstellt und ich selber seinen Irrthum theilte, mag hier diese Angabe be- gründet werden. Zu Lothringen gehörten im Ix. Jahrhundert die Gaue Castrice nsis, Mosomagensis und Dulcomensis. Eine 862 verabredete Zusammenkunft zwischen Lothar und Karl in confinio Mosomagensis et Vonzensis eomitatus (Hincmar Rem. P. Ss. I, 459) sollte offenbar an der Reichsgrenze stattfinden. Bei der Theilung Lothringens im Jahre 870 fielen die drei genannten Gaue an Karl, Hincmar Rem; P. Ss. I, 481. Neun Jahre später wurde der karolingische Antheil an Lothringen mit dem Antheil König Ludwig’s von Ostfranken wieder vereinigt. Hincmar Rem. P. Ss, I, 511, und es wird nicht berichtet, dass ein Theil davon ausgeschlossen war. Als die 911 an das Westreich abgefallenen Lothringer 925 unter die deutsche Herrschaft zurückkehrten, wird ausdrücklich bemerkt, dass es alle Lothringer gewesen seien. Flodoard P. Ss. Iii, 376. König Ludwig von Frankreich stellte zwar 938 im Gau Castricensis eine Urkunde aus 938 actum in querceto iuxta Dociaeum super fluvium Carum Bouq. Ix, 591; es war dies aber zur Zeit seiner Einmischung in die lothringischen Händel. Dass er in diesen Gauen nicht Herr blieb, beweisen die folgenden Thatsachen: 1005 König Heinrich Ii. von Deutschland verleiht interventu Friderici comitis dem Abte Boso von St. Medardus licentiam . . . mercatum edificandi in villa quae nuncupatur Doncherio sita in comitatu praedicti Friderici comitis qui vocatur Castrinsis, Marlot Metr. Rem. bist. 1,510. 1006 de Rodberto rege Francorum ... fuit enim ei pax cum regibus in giro regni sui positis; maxime cum suprascripto imperatore Heinrico nam cum aliquando ad invicem colloquendum super Mosam fluvium quilimes est utriusque regni convenissent. etc.' Rodulf Glaber P. Ss. Vii, 64. 1006 actum publice supra Mozam apud regale Collo- quium gloriosissimi regis Rotberti atque Henrici regis serenissirai. Kg. Rotbert. Bouq. X, 589. (Die Maas ist Grenzflufs bei Mezieres.) 1018 Godefridus dux Lotharingiae Vogt des Marien- klosters zu Mosomus. Martene Anecd. Iii, 136. 1023 hinc imperator ... ad Evosium villam pulcher- rimam . . . iutendit, ibi scilicet cum Rotberto rege colloquium habiturus . . . qui nimirum quanto maior ! Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 19

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 18

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkungen Zu Spruner-Menke Hand-Atlas: Mittelalter Tob Neuere Zeit. In Bezug auf lothringische Gaue, soweit sie auf Nr. I, Ii dargestellt sind, gaben mir die Herren Archi- var Piot in Brüssel, dessen Geographie der belgischen Gaue leider noch nicht gedruckt ist, Dr. Bor mann und Dr. Polain in Lüttich, Archivar Dr. Eltester in Coblenz, Professor ausm Worth in Bonn und der Historische Verein in Utrecht bereitwillig die er- betene Auskunft. Für die sächsischen und sclavanischen Gaue erhielt ich Beihülfe vom Historischen Verein zu Bremen, der mir durch Mittheilung eines für mich ausgearbeiteten Memoirs über die Gaue der Bremer Diöcese die Anregung gab, diese Gaue nochmals zu prüfen, und von den Herren Generaicons ul Dr. Schumacher in Santa Fé de Bogotá (nach ihm dor Gau Unimoti), Geh. Archivrath Dr. Wilmans (ich verdanke ihm die rich- tige Lesart der Urkundenstelle, aus der die Ausdehnung des Gaues Tilithi erhellt), Archivar Dr. Ed. Jacobs in Wernigerode, Professor Dr. Crecelius in Elber- feld und D. Meyer in Osnabrück (über die hier zuerst aus den Werden’schen Urkunden dargestellten Gaue), Bibliotheksrath D r. H. B ü 11 g e r in Honnover, Ober- bibliothekar Dr. v. Heinemann in Wolfenbüttel (über die sclavanischen Gaue von Anhalt), Pas tor A. Frau- stadt in Luppa (über die Gaue Meissener Diöcese) und Geb. Archivrathdr. Lisch in Schwerin (übermecklen- burger Gaue). Ich habe die Mitteilungen dieser Vereine und Herren dankbar benutzt. Ich bitte um Zusendung etwaiger neuersckeinender Auf- sätze, die zur Berichtigung der Gaukarten dienen könnten. (34) Deutschland Nr. Iv. Deutschlands Gaue: Iv. Süd- liches Thüringen, Franken. Von Th. Menke. (35) Deutschland Nr. V. Deutschlands Gaue: V. Schwaben. Nebenkarte: Südwestliche Gaue von Lothringen. Von Th. Menke. Auch für die vorstehenden Gaukarten ist das voll- ständige Quellenmaterial gewissenhaft benutzt worden. Wenn hie und da ein Zeugniss übersehen oder nicht gehörig aus- gebeutet sein sollte, so bitte ich, mich darauf aufmerksam zu machen. Mit der gröfsten Vorsicht dagegen ist von den Arehi- diaconatsgrenzen für die Gaugrenzen Gebrauch gernecht worden, nämlich nur da, wo gute Quellenerzeugnisse darauf hinweisen, dass eine Uebereinstimmung Beider stattfindet. Es ist zwar, und noch in neuester Zeit, die Ansicht aufgestellt worden, dass Gau- und Archidiaconatsgrenzen überall coincidieren. Indessen schon der Umstand, dass feste Arcbidiaconatsbezirke erst in einer Zeit eingerichtet wurden, als die Gauverfassung tbeils im Absterben be- griffen, tbeils abgestorben war, spricht dagegen. An einigen fränkischen Bprengeln mag beispielsweise gezeigt werden, wie irrig diese Annahme in dieser All- gemeinheit ist. Echtes Qnellemnaterial für die Gaugrenzen dieser Diöcesen ist in hinreichender Masse vorhanden, um eine völlig sichere Controle üben zu können. I. Mainzer Diöcese, fränkischer Theil. Die Diöcesangrenze durchschneidet mehrere Male auf längeren Strecken Gaue, nämlich in folgenden Fällen: a) Dor Logenahi liegt zu seinem bei Weitem grössten Theile in der Trierer Diöcese; nur ein kleiner gleich zu erwähnender Theil desselben ist mainzisch. Und zwar wird der Superior Logenahi von der Diöcesangrenze durch- schnitten ; von den beiden diesem urkundlich zugeschriebenen Oertern ist Walthnsa dioc. Trevir., Amena oder Amana dioc. Mogunt. b) Das Wormazfeld fällt etwa zur Hälfte in die Main- zer Diöcese; vergl. die Gaukarte Nr. Iv mit der Kirchen- karte. Urkundliche Beweisstellen sehr zahlreich. c) Vom Rinagowe, der grossen Theils mainzisch ist, fällt ein Theil der Heppenheimer Mark mit Igelesbach und Winenheim in den Wormser Sprengel. d) Der grössere, südöstliche Theil des Tuhargowe ist würzburgisch, der nordwestliche mit Piseofesheim, Hochusen und Grunefelden mainzisch. Der letzten Diöcese gehören auch Theile des im Uebrigen würzbargischen Gaues Waltsazi und des gleichfalls würzburgischen Gaues Wingarteiba an. Auch der würz burgische Badanachgowe erstreckt sich wahr- scheinlich bis in den Mainzer Sprengel. Die Gaue der Mainzer Diöcese anlangend, so gehört das ganze Archidiaconat S. Peter in Fritzlar zu Hessi, und die Grenzen dieses Arehidiaeonats können theilweise unbedenklich als Gaugrenzen verwendet werden. Das Archi- diaconat S. Stephan sehliesst Landau ganz von Hessi aus und zieht es ganz zum Logenahi. Nach den Quellen gehört aber der nördliche Theil dieses Arehidiaeonats, wahrscheinlich mit Ausschluss des Siegener Landes, zu Hessi, nämlich die Oerter Fiormenni, Scroufi, Baddanfeldun, Lihssi, Fronehusun, Asfo, Woraha, Wettera, Gozfeld, Dudaf» — und nur der süd- liche Theil mit Rosdorf, Holhus, Erfratesliusuu, Amana, Abbenbrunnen, Lundorf, Altendorf, Salzbutine, Erbenhusen Lindenbove, Ebelizdorf zum Logenahi. Auch die Grenzen des zweiten Mainzer Gaues, der W e t e r e i b a, sind theilweise identisch mit Archidiaconats- und Diöeesangrenzen. Er umfasst den grössten Theil der beiden Archidiaconat« S, Mariae ad Gradum und S. Petri. Von letzteren gehört nämlich zum Ringowe Unterabtheilung Kuningessundra, was südwestlich von Suntilingun und Hor- nowa liegt, von ersteren wahrscheinlich ein kleines Stück an der Kinzig zum Kinzichewe. Der Rinagowe besteht a) aus dem Mainzer Archidia- c&nat S. Moritz, ausgenommen Dornbach, das trierisch ist, b) aus dem Reste des Mainzer Arehidiaeonats S. Petei*, c) ans den rechts vom Rheine belogenen Sedes des Mainzer Arehidiaeonats S. Victor, nämlich den Sedes Gerau und Bensheim, sowie d) aus Theilen der Wormser Sedes Wein- beirn und Waibstatt. Zu letzteren beiden Sedes gehören von den urkundlich zum Ringowe gehörigen Oertern ein Theil der Heppenheimer Mark, Winenheim, Igelesbach. Der Gaimnes- bach ist hier Wormser Stiftgrenze und Rinagöwe-Grenze. Für die Nahgowe, den Mainzer Antheil des Wor- mazfeldes, sind die Archidiaconatsgrenzen ganz bedeu- tungslos. Der Moinahgowe fällt im Allgemeinen mit dem Aschaffenburger Archidiaconat zusammen; doch sind zu die- sem Archidiaconat im Osten Stücke von Waltsazi, Wingar- teiba, Badanachgowe und Tubergowe geschlagen. Ii. Würzburger Diöcese. Dieselbe enthält: 1) Die ganzen Gaue Grapfeld, Tuilifeld, Hasagewe, Sala- gewe, Weringowe, Gozfeld, Iphigowe, Rangowe, Golachgowe, Mulachgowe, Cochingowe, Bretachgowe, Sulmauaehgowe. Soweit diese Gaue an der Diöcesangrenze liegen, stimmen ihre Grenzen mit dieser überein. 2) Kirchlich getheilt sind folgende Gaue: a) zwischen Würzburg und Mainz: Waltsazi, Wingar- teiba, Tubergowe und wahrscheinlich Badanachgowe, b) zwischen Würzburg und Speier: Murrachgowe, c) zwischen Würzburg und Bamborg: Ratenzgowe, Folcfeld, Kencegewe. Was die Gaue Würzburger Diöcese betrifft, so läfat sich keiner derselben nach Archidiaconatsgrenzen con- struieren*). *) In der ersten Hälfte des Jahrhunderts versuchte es für das ganze Königreich Baiern von Lang; seine Theorie widerlegten von Spruner und von Pallhausen in besonderen Schriften. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. is

2. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 15

1880 - Gotha : Perthes
Voebemeekun&En Zu Speunee-Menke Hand-Atlas : Mittelaltee Und Neueee Zeit. zwischen Hainau und Bracbant, nicht zwischen Brachant und Hasbania, Für die erstere Lage sprechen allerdings nur Ueber- lieferungen sehr späten Datums, für die zweite aber nur die Uebereinstimmung mit einer kirchlichen Provincialgrenze, ein Umstand, dem ich früher grösseres Gewicht, beilegte, als gegen- wärtig. Der Hauptstamm der Franken, die Salier, hatte, bevor Chlogio auf romanischem Gebiete Oamaracus und das Gebiet bis zur Somme eroberte, seinen Sitz im Norden der Carbonaria. Von diesem ihrem alten Gebiete war die Landschaft Thoringia j ein nicht unerheblicher Theil. Sie erstreckte sich durch mehrere Gaue, vermuthlich Bracbant, Hasbania, Taxandria, Masalaud, vielleicht auch Chattuariensis und Moilla, vom linken Rheinufer bis zur Carbonaria, und in ihr lag Dispargum, vermuthlich Duys- burg bei Brüssel. Seit der Unterwerfung des Reichs des Syagrius bildete das unterworfene romanische Land zwischen Carbonaria und Ligeris den Hauptsitz der fränkischen Macht Seine Städte waren so wichtig, dass bei den ersten merovingischen Theilungen ieder der Theilenden an ihnen einen Antkeil erhielt, während die übrigen unwichtigen Länder im Ganzen verteilt wurden. Es ist diess das auch in einem viel besprochenen Titel der lex Salica erwähnte Land zwischen Carbonaria und Ligeris. Herrschende Ansicht ist diess freilich augenblicklich nicht. Statt unter dem Ligeris den Ligeris zu verstehen und die Abfassung des Titels in die Zeit nach Gewinnung der Loiregrenze zu setzen, hält man an einer früheren Abfassung fest und sub- stituiert jenem allbekannten Flusse einen sprachlich unmöglichen Fluss, wie Waitz auch in der neuesten Ausgabe der D. V. G. den Lys, Duvivier die Lieser in Bietgowe: Ansichten, die sich auch dadurch als hinfällig erweisen, dass sie nicht mit den Gau- grenzen harmonieren. Dass der kleine vasconische Leyre, an den Bonnell denkt, früher Ligeris geheissen habe, ist möglich, obgleich ich den Nachweis ebenso wenig zu führen vermag wie Bonneil. Die mir bekannt gewordenen vasconischen Urkunden geben keinen Aufschluss darüber. Aber unstatthaft ist dem Redactor jenes Titels, eine so mangelhafte Behandlung der Sprache zuzuschreiben, wie darin liegen würde, wenn er unter dem ohne nähere Bezeichnung gebrauchten Namen Ligeris statt des nahe liegenden grossen Grenzflusses von Aquitania und Francia ein weit über denselben hinaus liegendes kleines Flüss- chen gleichen Namens verstanden hätte. Dass der zweite Hauptstamm der Franken, die Ripuarier, sich bis Verdun erstreckt haben, beruht auf einer einzigen, über- diess nicht einmal vollständig beweisenden Stelle. Heber die merovingischen Theilungen hat Bonnell gründlich und fast erschöpfend gehandelt. Nur Weniges lässt sich ergänzend und berichtigend zufügen, z. B. Sigibert’s Ur- kunden von 651. P. Dd. 1, 28. Sigibert verfügt über den Zoll ad Portum Vetraria super fluviis (Var. lect. fluvium) Taunucum Ittaque et porto illo qui dicitur Sellis immoque et vogatio super ttuvio Ligeris. Dass die Itta (jetzt Epte) hier verkehrt steht, erhellt aus Sickel L. 16?. ich wage nicht zu entscheiden, oh dafür itaque im Sinne von sieque in alten italienischen Urkunden ! ,so wie“) oder atque zu lesen sei. Portas Vetraria super fluvium Taunucum lag im Erbadilicus (Sickel L. 167) und scheint Port S. Père am Tenu (Loire-infér.). Sellis liegt im Turonicus. Die Erklärungen des Pertz’schen Index sind sinnlos. Dagegen kann ich der Vermuthuug Bonnell's, dass die bei der Theilung von 561 erwähnten Abrincates nicht als Be- wohner des bekannten Gaues, sondern als ein sonst unbekanntes Volk in Wasconia zu deuten seien, nicht beistimmen. Dieselben Gründe wie gegen seine bereits erwähnte erste vasconische Ver- muthung sprechen auch gegen diese zweite. Die Theilung von 600 verstehe ich so: Theuderich erhielt von Chlothar’s Reich das Land zwischen Loire und Seine. Vom Lande zwischen Seine, Oise und Meer verblieben Chlothar’n 12 Gaue, darunter nachweislich der Rotomagensis, während Theudebert von diesem Lande den ducatus Dentelini bis zum Meere bekam. Die erwähnten 12 Gaue scheinen zu sein: Wil- cassinus, Rotomagensis, Caletensis, Tellau, Vinemaus, Pontivus, Bolonionsis, Ambianensis, Vindoilisius, Belloacensis, Noviomensis, Camliacensis. Der Rest ist ducatus Dentelini. Was H. Hahd über die Theilung von Karl Martell’s Söhnen sagt, fällt in sich zusammen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass bei Fredegar cont. 110 unter Auster bereits der Karo- lingische Begriff zu verstehen ist, und dass das Theilungsprincip in Bezug auf Francia identisch war mit dem Theilungsprincip ! von 768. Für die 596 von Theuderich beanspruchten Sugintenses et Turenses et Ca m pane uses sind von Schöpflin ein Thuren- gau und Kembsgau im Eisass erfunden, während er die Sugin- tenses auf den elsässischen Sundgau deutet Beweise hat er nicht; dennoch stimmen ihm Bonnell und Jacobs bei. Die Sugintenses beziehen sich indessen auf den lothringischen Gau Sugintensis, und unter den beiden anderen Stämmen sind wohl unbedenklich die Bewohner von Turgowe und Campania zu verstehen. Sapaudia in einem weiteren Umfange, als der Gau hat, lässt sich in dieser Periode nicht nachweisen. In der Stelle Ennodii V. S. Epiphanii Bouq. Iii, 371 (urbes Sapaudiae vel aliarum provinciarum), sind provinciae Gaue. Die angebliche Zugehörigkeit der Vallis Augustana zum burgundischen Reiche beruht anf einer falschen Urkunde. Dieser Gau und der Segusinus wurden während des langobardischen Zwischenreichs 575—585 an die Franken abgetreten. Zu Alamannien ziehe ich nicht bloss den Argowe, sondern auch den Ufgowe wegen der Grenze „contra Alamannosdie Kloster Rongemont hatte. Die älteste Grenze im Oberlaude zwischen Burgund und Alamannien würde danach mit der heuti- gen Sprachgrenze stimmen. Burgund muss sich aber frühzeitig in Resitz dieses Gaues gesetzt haben, nämlich vor Einrichtung der Lausanner Diöcese. Gegen Jahn’s Erörterungen über die nordöstliche Grenze der ßurgunden lassen sich viele Monita erheben. Weitahaburc, die Burg des Gaues Weitaha, Altenburg bei Naumburg. Fidiacus 717. Karl Marteil. P. Dd. I, 97, nach Bonnell 81 im Bietgowe. Unwahrscheinlich. Wo? Bagolosum 714. Pippin. P. Dd. I, 96. Bailleu sur Therain (Oise, Beauvais, Nivillers)? Werestein 752. Pippin. Sickel. Zu lesen ist wohl Nere- stein in Wormazfeld, wo Kaiser Otto Ii. 972 eine Ur- kunde aus stellt. Brennacus, Brinnacus, bekannte merovingische Pfalz, allgemein identificiert mit Braine, was sich aber sprach- lich schwerlich rechtfertigen lässt. Epao 517 Concil, kann nicht Yenne sein, wie man gewöhn- lich armimmt. Vergl. Jahn Ii, 144. Ich identificiere es mit S. Romain d’Albon unweit Albon, nicht weil ich sprachliche Verwandtschaft zwischen Epao und Albon an- nehme, sondern, weil der vicus Eppaonis (Sickel L. 282) eine ecclesia S. Romani hatte und zum ager Ebbaonenais das unweit davon gelegene Anneyron gehörte. S e 11 u s castrum „ super fluvium Ligeris “ bei Nibelung scheint eine irrige Angabe. Ein Seiles an der Loire (dep. Loir- et-Cher), das Ölsner angiebt, ist mir unbekannt. (30) Merovinger, Karolinger Nr. Ii. Reich der Franken unter Karl dem Grossen und seinen Nach- kommen bis 900. — Mit 6 Nebenkarten. Von Th, Menke. Dass Provincia seit der fränkischen Eroberung Burgunds 576 einen Theil des letzteren gebildet habe, ist ein weit ver- breiteter Irrthum (vgl. noch Jahn Burg. H, 243), den ich beim Entwurf von Europa theilte. Nach den Quellen war diess weder unter den Merovingern noch unter den Karolingern der Fall. Zu Burgundia gehörten Vallis Augustana nachweislich wenigstens bis 839, Vallis Segusina nachweislich wenigstens bis 807. Simson’s Darstellung des Jahres 817 ist demgemäss zu berichtigen. Wenn Autissiodorensis in dieser Periode burgun- disch genannt wird, so ist das ein Nachklang aus merovingischer Zeit In der That gehörte dieser Gau zu Franeia. Auch die merovingische Eintheilung von Franeia in Neu- stria und Austrasia findet sich noch vereinzelt in dieser Periode. Vorherrschend aber ist die folgende Eintheilung: A. Franeia autiqua, vetus. Es sind die ältesten Sitze der Franken, wie der Name sagt. In demselben waren mehrere, jedenfalls Ein Bischofssitz; Mosellana gehörte nicht dazu, und ein Theil der Veteros Franci fiel 843 an Lothar. Man wird daher wohl nicht irre gehen, wenn man die Südgrenze von Ribuaria, die Mitte des Ardennen-Forstes (Urta), die Carbonaria silva und die Somme Franeia vetus im Süden begrenzen lässt, Im Xi. Jahrhundert wird Eu als nördlicher Anfang von Neustrien bezeichnet. B. Franeia nova zwischen Carbonaria etc. und Loire, Britannia und dem Slawonlande. Es zerfällt in 3 Theile: 1. Austria östlich vom Rhein. Wormazfeld, Spiragowe tmd Nawagowe theilten vielfach die Geschicke von Austria und blieben schliesslich bei demselben. 2. Media Franeia, auch einfach Franeia zwischen Rhein und einer aus Adrevaldus (Mirac. S. Bened. Lib. I, 4, 16, 17. A. Ss. Mart. Ut, 312) und den urkundlichen Nachrichten über die Theilung von 768 sich ergebenden Linie. (Adrevaldus lebte zu Karls des Kahlen Zeit im Kloster Floriacus unmittelbar an dieser Linie.) Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 15

3. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 133

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Eeich unter Otto Ii. und Otto Iii. 973 —1002. 133 980/81 980/81 Der Kaiser zieht nach Italien und bricht, nachdem er mehrere Monate teils in Rom, teils in Cerice in den Abruzzen verbracht, einen Zug nach Süditalien an, um Apulien und Calabrien den Sarazenen zu entreifsen, wird aber durch Unruhen in Benevent dem eigentlichen Zwecke des Zuges entzogen. und Arnulf von Valenciennes den Herzog Karl von Niederlothringen herbei-riefen. Der Herzog Richard von der Normandie, an den sich Arnulf gleichfalls um Hilfe -wandte, zwang Lothar, Arras wieder herauszugehen. — 980 näherte sich Lothar dem Kaiser, vgl. ann. hildesh. 980 Ss. Iii, 64: Lotharius rex cum magnis muneribus ad imperatorem veniens, sese cum filio suo subi-cit voluntati imperatoris, vgl. Thietm. Hi, 7: Inperante tune pd. Ottone 6 an-nos (d. i. 980), Lutharius rex cum filio suimet ac muneribus magnificis ad eum yenit et sibi satisfaciens, amiciciam eius firmiter aequisivit. Über die Beweggründe Lothars und die Einzelheiten unterrichtet am eingehendsten Richer Iii, 78 ff. Ss. Iii, 624: Lotharius considerans Ottonem neque dolis falli, neque viribus posse devinci, — midtum apud se quaerebat, utrum potius foret stare contra hostem an reconciliari hosti. In der Furcht, es möchten die französischen Grofsen, insbesondere Herzog Hugo sich mit dem deutschen Könige wider ihn verbinden, beschlofs er die Aussöhnung mit Otto zu suchen, eo quod ipse vir virtutis esset, et per ilium non solum dux mansuesci posset, sed et aliarum gentium tiranni subiugari utiliter valerent. Er schickte deshalb Gesandte an Otto, die freundliche Aufnahme fanden (c. 79. 80): Constituitur tempus colloquendi. Locus utrique commodus deputatur. Et quia circa fluvium Mosam regna amborum conlimitabant, in locum, qui Margolius dicitur eis sibi occurrere placuit. (Die Angabe Richers über den Ort der Zusammenkunft wird vielleicht1 bestätigt durch eine Urkunde Ottos mit dem Datum Non. Junias [Julias?] ausmargoil super fluvium Cher, Dipl. Ott. Ii no. 218; Giesebrecht, K. Z. I, 847 Anm. z. S. 584 denkt mit Stumpf 765 an Marville, Waitz im Index zur Schulausgabe Richers an La Marlee, doch dürfte vielleicht das zwischen Montmedy und Carignan unweit vom Chiers gelegene Städtchen Margut den Angaben Richers eher entsprechen2), c. 81: Convenerunt ergo. Datisque dextris, osculum sibi — dederunt; amiciciam altrinsecus Sacramento stabi-lierunt. Lelgicae pars, quae in lite fuerat, in ius Ottonis transiit.3 Vgl. Giesebrecht, Otto Ii. p. 62 f. Ann. hildesh. 980 Ss. Iii, 64: eodem anno — imp. Italiam penetravit, vgl. Thietm. Ih, 7 Ss. Ill, 762, Rich. Hi, 81 Ss. Iii, 624. Die Zeit des Übergangs nach Italien ergiebt sich aus den Urkunden: am 14. und 15. Oktober weilte der Kaiser noch zu Bruchsal (Dipl. Ott. Ii. no. 231. 232. 234 Stumpf 777 — 779), am 24. zu Konstanz (Dipl. Ott. Ii. no. 235 Stumpf 780), am 29. ui kündet er zu S. Johann-Höchst, westlich von Bregenz am Bodensee 1) Ficker, Urk. - Lohre I, 198 hält dio Urkunde fiir gefälscht. 2) Ganz unmöglich erscheint es mir, an Maroilles unweit der Sambre zwischen Landrecies und Avesnes zu denken, wie v. Spruner-Menke thun, s. Karto Deutsch], no. Yu. 3) Die Wahl dieses A erhums entspricht, wie aus dem oben Gesagten hervorgeht, nicht dem rechtlichen A erhältmsse, nach welchem Lothringen ein unbestreitbarer Teil des ostfränkischen Keiches war.

4. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 220

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
220 Alphabetisches Verzeichnis der benutzten Quellen und Hülfsmittel. Taciti opera ed. F. Haase. Lipsiae 1855. Translatio S. Alexandri. Pertz Mon. Ss. Ii, 673ff. Trebellius Pollio s. Script, hist. aug. Velleius Paterculus ed. P. Haase. Lips. 1858. Venantius S. Fortunatus. Victoris tunnunensis chronicon Eonc. Ii. (S. Chronica). Vita1 s. Amandi episc. traiect. auct. Baudemundo. Auszug bei Bouq. Iii, 532ff. „ Arnulfi episc. mettens. Ebd. 507 f. „ Au stregisili episc. bituricens. Ebd. 660f. „ Aviti eremitae apud Petracorios. Ebd. 390. „ Bonifatii auct. Willibaldo. Jaffe B. R. G. Ie, 429ff » „ „ Othlono. Ebd. 482 ff. „ Boniti episc. arvern. Auszug bei Bouq. Hi, 622 ff. „ Caesarii episc. arelatens. Ebd. „ 384f. „ Columbani auct. Iona. „ „ 476. „ Corbiniani ex Aribone. Meich elb eck hist. Fris. I. Bouq. Hi, 652. „ Eptadii presbjteri. Auszug bei Bouq. Ih, 380f. „ Eucherii episc. aurelian. „ „ „ 655ff. „ Galli. Pertz Mon. Ss. H, Iff. „ Genovefae virginis. Auszug bei Bouq. Iii, 369f. „ Kiliani. Canisius lect. ant. Iv, 2. (S. Lectiones.) „ Leodegarii auct. anonymo. Bouq. Ii, 611 ff. ” » „ Ursino. „ „ 627 ff. „ Melanii episc. rhedonens. „ Iii, 395f. „ Praeiecti episc. arvernens. „ „ 593ff. „ Radegundis reginae lib. I auct. Venantio Fortunato. Ebd. 456f. „ Remigii episc. remens. auct. Hincmare episc. remens. Ebd. 373 ff. Rigoberti „ „ Ebd. 657ff. j, Ruperti. Vorangeschickt der Conversio Bagoariorum et Carantanorum Pertz Mon. Ss. Ix, 4 f. „ Salabergae abbatissae laudunens. Bouq. Hi, 605ff. „ Severini abbat. agaunens. auct. Fausto. Ebd. 392f. Sturmi auct. Eigile. Pertz Mon. Ss. H. 365 ff. „ Vedasti episc. atrebatens. Bouq. Hi, 372f. „ Wilfridi episc. eborac. Bouq. Iii, 600 ff. >, Willebrordi episc. traiect. auct. Alcuino. Ebd. 641 f. Vopiscus. S. Scriptores hist. aug. Widukindi res gestae saxonicae. Pertz Mon. Ss. Iii, 408 ff. Zosimus ed. J. Bekker. S. Corpus script, hist. byz. l) Die Acta Sanctorum ordinis Benedicti ed. Mabillon waren mir leider nicht zugänglich.

5. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 462

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Sechster Abschnitt. Von Gauzlin und Konrad abermals gerufen, imternimmt Ludwig Iii. einen zweiten Zug ins westfränkische Reich; von seinen Anhängern nicht kräftig genug unterstützt, schliefst er mit den Königen Ludwig und Karlmann den Vertrag von Eibemont, der ihm den Besitz von ganz Lothringen sichert.6 Auf dem Rück- execrabantur, ad eum confluxerunt, ita ut in paucis diebus innumera multitude) praedonum eius dominationi se submiserit. Inter quos etiam nonnulli ex primoribus regni vana spe seducti, manibus datis accedunt — tantaque rapina et violentia ab his in regno fit, ut inter horum et Nordmannorum malitiam nil differret, praeter quod a caedibus et incendiis abstinerent. a) Ann. bertin. 880 p. 150: Hlud., rex Germaniae, una cum uxore sua (Liut-gard) ab Aquis (Weihnachten 879 hatte er in Frankfurt verlebt, ann. fuld. 880; von dort begab er sich nach Aachen, um — jedenfalls noch, im Januar — den Zug ins westfränkische Reich anzutreten) in istas partes iter arripuit et usque ad Duziacum (Douzy bei Sedan) venit (Regino 879: transvadata Mosa imperii fines occupavit); ubi Gozlenus et Chuonradus (vgl. ann. vedast. 880 Ss. Ii, 198: Gozlenus vero et Chuonradus eommque complices aegre ferentes de amicitia Hugonis abbatis suorumque dominorum cum Hludowico, iterum eum faciunt venire in Franciam) obviam illi venerunt, quam plurimis iam de illorum com-plicibus ab illorum societate retractis. Indeque Hludowicus et uxor sua ad Attiniacum (nach Attigny hatte Ludwig — freilich vergeblich — den Erzbischof Hinkmar mit seinen Suffraganbischöfen entboten, vgl. die von Flodoard, hist. eccl. rem. Iii, c. 20. 23. 24. 27 Ss. Xiu, 513. 534. 537. 550 erwähnten Briefe Hinkmars, und über deren Beziehung auf den zweiten Zug Ludwigs Dümmler n, 132 n. 53 und Schrörs430. 555 [Reg. no. 485 — 490] und dazu p. 586 f. n. 163) indeque ad Ercuriacum (nach Dümmler Ii, 132 n. 55: Ecly [Ecry] unweit der Aisne, dep. Ardennes, nach Mühlbacher 1523e Crecy s. Serre, dep. Aisne, an-. Laon; Mabillon, De re diplom. I, 294 schwankt zwischen Ecly und Eschery-Launoy unweit Laon; doch vgl. Spruner-Menke, Vorbem. 34, der Ercuriacus vielmehr mit Herly [Ercliacus bei Duvivier, Recherches sur le Hainaut 315] = Erloy identifiziert) et sic usque ad Ribodi - montem (Ribe-mont an der Oise) pervenerunt. Et videntes, quod Gozlenus et Chuonradus quod ei polliciti fuerant adtendere nequiverunt, et ipse ac uxor sua, quae speraverant, obtinere non possent, pactis amicitiis cum filiis Hludowici, et condicto placito futuro mense Iunio ad Gundulfi -villam, reversi sunt in patriam suam. Die Furcht vor einem unter der Führung des Abtes Hugo anrückenden westfränkischen Heere bewog Ludwig zur Aufgabe seiner hochfliegenden Pläne, vgl. Regino 879 und besonders ann. vedast. 880: Contra quem (Ludwig) Hugo abba cum sociis ac dominis et copioso exercitu venire non distulit, apudque monasterium s. Quintini resederunt; Hludovicus vero rex et eius exercitus supra fluvium Hisam (Oise). Et nuntiis intercurrentibus, — reges in unum con-veniunt et pacis foedera inter se, procurante Hugone abbate, firmant, regra-tiatis his, qui a se desciverant. Actum hoc mense Februario; vgl. Mühlbach er 1523f) Ludwig erlangte durch die Abkunft vonribemont den Besitz von ganz Lothringen, vgl. ann. fuld.: in Galliam profectus, filios Hludowici ad se

6. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 194

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
194 Vierter Abschnitt. von Orleans ohne Berufung einer Synode von Carl seines Amtes entsetzt und verbannt.1* Bonifacius von Papst Gregor Iii. (731 — 741) zum Erzbischof erhoben.0 | ~ ——----------------------------------------------------------------------------- Endo (nach einem arabischen Bericht war Eudo schon vorher dem Abderaman entgegengetreten und nur langsam vor ihm zurückgewichen. Fauriel Iii, 121) princeps Aquitaniae collecto exercitu obviam eis exiit in praelium super Garonna fluvium, sed inito praelio Sarraceni victores existunt, Eudo vero ; fugiens maximam partem exercitus sui perdidit, et ita demum Sarraceni Aquitaniam depraedare coeperunt. Eudo vero ad Karolum Francorum prin-cipem veniens postulavit ei auxilium. (Paul. Diac. Vi, 45: Carolus cum Eodone — tune discordiam habebat, qui tarnen in unum se coniungentes contra eosdem Sarrazenos pari consilio dimicarunt). Tune Karolus collecto magno exercitu1 exiit eis obviam et inito proelio (nachdem sich die Heere 7 Tage beobachtend gegenüber gestanden hatten. Isid. pac. Bouq. Ii, 721: ubi dum pene per Vii dies utrique de pugnae conflictu excruciant, sese postremo in aciem parant) in suburbio pictavensi debellati sunt Sarraceni a Francis ibique rex Abderaman cecidit cum exercitu suo in praelium et qui remanserunt ex eis, per fugam reversi sunt in Spania. Karolus vero (Arabische Quellen erwähnen noch eine vergebliche Belagerung von Narbonne durch Carl. Breysig 69 n. 2) spolia accepta cum triumpho gloriae reversus est in Francia. Vgl. Isidor, pac. Bouq. Ii, 721. Paul. Diac. hist. Lang. Vi, 46. (Nam irruentes Franci super eos, Ccclxxv millia Sarracenorum intereme-runt. Ex Francorum vero parte Md tantum ibi ceciderunt). Breysig 66 ff. I Die arabische Darstellung bei C on de I, 87 ff. Carl hatte eine Defensiv -! Stellung in geschlossenen Gliedern eingenommen, an deren Festigkeit sich der Anprall des feindlichen Angriffs brach (Breysig 67 n. 7), am gewaltigsten kämpften die Austrasier, von ihnen ward Abderaman erschlagen. Vgl. Isid. pac. a. a. 0.: gentes septentrionales in ictu oculi, ut paries immobiles permanentes — Arabes gladio enecant. Sed ubi gens Austriae mole membrorum prae-valida et ferrea manu perardue pectorabiliter ferientes regem inventum exanimant. Nach demselben Gewährsmann wurde der Kampf durch die Nacht unterbrochen und als am ändern Tage die Franken zum Angriff vorrücken, finden sie, dass der Feind über Nacht den Rückzug angetreten hat. Ueber die Bedeutung des Sieges, der aufs neue den Germanen die Herrschaft Europas, dem Christentum das Uebergewicht im Abendlande sicherte, vgl. Waitz Hi, 23 u. n. 2.2 b) V. Eucherii episc. aurel. Bouq. ni, 656 (Mab. Ill, 1, 596): satellitibus suis eum capere praecepit eumque in exilium cum reliquis propinquis ad urbem Coloniam perducere fecit. Ueber die Veranlassung verlautet nichts. 1) Wahrscheinlich aus allen Teilen des Reichs. Breysig 67 n. 2. v. Peucker I, 367 f. hält Carls Heer für ein Söldnerheer. S. dagegen Waitz Iii, 20. 23. 532. 2) Den Beinamen Martell (oder Tudites) bringt keine Stelle der ältesten Quellen mit dieser Schlacht in Verbindung, er findet sich überhaupt nicht vor der 2. Hälfte des 9. Jahrh. Vgl. V. Rigoberti Bouq. Iii, 657: qui propter feros animos, et quia ab ineunte aetate fuerit vir bellicosus et robore fortissimus, postmodum Martellus est cognominatus. (Vgl. Dorr p. 4. n. 5). Beim Prophet Jeremias 51, 20 heisst es von Israel: ‘Du bist mein Hammer, meine Kriegswaffe’ u. s. w. Eine gleiche Bedeutung hat der Name Maccabaeus. Vgl. hierüber Waitz Forsch, z. d. G. Iii, 147 ff Breysig 8, n. 3.

7. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 193

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Reich unter Heinrich Ii. 1002—1024. 193 reich und König Heinrich an der Maas, gemeinsamer Feldzug gegen Graf Balduin von Flandern, der in Yalencienn.es einge-schlossen wird, doch des Angriffs sich erwehrt.b Plünderung der Stadt Thiel an der Waal durch die Normannen.0 aus Basel vom 14. u. 15. Juli bei Stumpf 1427. 1428). Die Erwerbung Basels war der erste Schritt zur Angliederung des burgundischen Reichs an Deutschland. Ygl. dazu Hirsch I, 391 ff. Schon damals mögen die Verhandlungen über den dereinstigen Heimfall Burgunds an Heinrich eröffnet worden sein. Ygl. 1016. b) Im September unternahm Heinrich in Gemeinschaft mit dem westfränkischen Könige Robert, mit welchem er im Juni an der Maas eine Zusammenkunft gehabt hatte (s. die Urk. König Roberts bei Stumpf 1426 [Mabillon, Ann. ord. s. Bened. Iy, 185]: actum publice supra Mosam apud regale colloquium regis Rotberti atque Heinrici regis; vorbereitet war die Zusammenkunft durch Bischof Notger von Lüttich, den Heinrich — vermutlich doch in dieser Zeit — nach Paris sandte, ut conciliaret amicicias inter Ruopertum Francorum regem et imperatorem nostrum Heinricum, Änselmi gesta ep. leod. c. 29 Ss. Yh, 205), einen ersten Zug gegen den Grafen Balduin den Bärtigen (Schönbart, vgl. Hirsch I, 395 n. 2) von Flandern, welcher den Grafen Arnulf von Yalenciennes aus seinem Besitz vertrieben und trotz wiederholter Mahnungen Heiniichs den Raub nicht zuriicltgegeben hatte. Der Feldzug war nicht von Erfolg begleitet, vgl. Thietm. Vi, 29 [22]: Interea Balduinum, ducem Wlanda-riorum, iuventus et rerum affluentia ac mala iniquorum inflacio adversus regem armavit, et A alentinam urbem possidere potestatique suimet subdere suasit. Qu°d rex ubi primum comperit, ipse cum signis militaribus accedens, eripere eandem assidua pugnatione temptavit; et nil proficiens abiit, expeditionem suam in proxima estate super Balduinum fieri orientalibus et occidentalibus firmiter indicens; vgl. ann. quedlinb. 1006: Balduinus in Gallia elevatur contra regem cum Landberto (von Löwen) in Yalentia, civitate non sua. Quod rex aegre ferens, eo in expeditionem properat, plurimo sudöre suorum longo tempore fiustia ibi commoratus, sicquo ficta pace revertens. Zur Ergänzung gesta ep. camerac. 1,114 Ss. An, 451: Ipse vero Balduinus interim multa manu collecta "V alentianense castrum obsedit, atque Arnulfo — expulso vendicare presumpsit. Quibus ita gestis Heinricus rex excitatus, Balduinum saepe ad iustitiam voca-vit; sed semper renitens vocationes eius sprevit. Rex itaque paucis post diebus, multitudine suorum principum fultus, immo etiam cum Rotberto, rege Karlen-sium, sed et pariter cum Richardo duce Rotomagensium (v. Rouen) idem castel-lum cum indignatione aggressus, super Balduinum irruit, sed exigentibus pec-catis populi, immo et aliquot suorum fraude detrectantibus, frustrata spe nihil pioficiens in sua remeavit. Erwähnt wird die Belagerung von A^alenciennes auch in ann. leod. 1006 Ss. Iy, 18, ann. s. Iacobi leod. Ss. Xvi, 638; den Monat nennen ann. elnou. mai. 1005 (st. 1006) Ss. Y, 12: Obsessio Yalentia-rum a rege Henrico in mense Septembri, quae non prospere successit. Am 31. August urkundet Heinrich noch in Aachen, Stumpf 1430, vgl. 1431. 1432. Richter, Annalen (1. deutsch. Gesch. im M.-A. Ui. 13

8. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 49

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Periode der Reichsgründung und Eroberung, 481 — 561. 49 einem bald aufgegebenen Versuch, in Theuderichs Abwesenheit sich der Auvergne zu bemächtigen, gegen den Westgothenkönig Amalrich, der bei Narbonne besiegt und getödtet wird.b Theudericus non immemor periurii Hermeuefridi regis Thoringorum (s. o. 516), Clothacharium fratrem suum in solatium suum evocat et adversum eum ire disponit promittens regi Chlothachario partem praedae — Convocatis igitur Francis dicit ad eos: ‘ Indignamini, quaeso, tarn meam iniuriam, quam interi-tum parentum vestrorum ac recolite Thoringos quondam super parentes nostros violenter advenisse ac multa iis intulisse mala — —’ Quod illi audientes | — uno animo — Thoringiam petiverunt.1 Theudericus autem Chlothacharium fratrem suum et Theudebertum filium in solatium adsumens cum exercitu abiit.2 Thoringi — dolos praeparant — fossas effodiunt quarum ora operta denso caespite planum adsimulant campum. In has — multi Francorum equites conruerunt — sed post cognitum hunc dolum observare coeperunt. Denique cum se Thoringi caedi vehementer viderent, fugato Hermenefrido — terga vertunt et ad Onestrudem fluvium usque perveniunt. Ibique tanta caedes ex Thoringis facta est, ut alveus fluminis cadaverum congerie reple-retur et Franci tamquam per pontem aliquem super eos in litus ulterius transirent. (Ueber diesen sagenhaften Zug vgl. Gloel 199 n. 1). Patrata ergo victoria regionem illam capessunt, in suam redigunt potestatem. Chlo-thacharius vero rediens Radegundem filiam Bertharii regis (s. o. 516) secum captivam abduxit sibique earn in matrimonium sociavit. Cuius fratrem postea — occidit, worauf jene in ein von ihr zu Poitiers gegründetes Kloster sich zurückzieht und in den Ruf grosser Heiligkeit gelangt.3 Noch in Thüringen macht Theuderich einen vereitelten Mordanschlag auf seinen Bruder Chlothar. Ebd. 8: Idem (Theuder.) vero regressus ad propria Hermenefridum ad se data fide securum venire praecepit quem et honorificis ditavit muneribus. Factum est autem dum quadam die per murum civitatis tulbiacensis con-fabularentur, a nescio quo impulsus de altitudine muri ad terrain conruit ibique spiritum exlialavit. Sed quis eum exinde deiecerit, ignoramus: multi Bouq. Ii, 472 ff.), dagegen unklar und verworren Procop. de b. g. I, 12.13. Die späteren sächsischen Quellen, Widuk. I, 9 —13 und Ann. Quedl. Ss. Iii, 31 f., erzählen die Ereignisse, wie sie sich in der sächsischen Nationalsage gestaltet haben. Der von Gregor erzählte Feldzug fällt in das J. 531 (Ann. Quedl. 532), da der nach Greg. Iii, 9 f. gleich nach Theuderichs Rückkehr aus Thüringen stattfindende Zug Childeberts gegen den Westgothenkönig Amalrich in eben dieses Jahr zu setzen ist. Ygl. Aschbach G. d. W. 185, Gloel 219 f. Procops ungenaue Angabe I, 13 nach welcher man den Ausbruch des Krieges in die nächste Zeit nach dem Tode Theoderichs d. Gr. (526) gesetzt hat (so auch Bornhak 262), kann nicht in Betracht kommen. 1) Das von Greg. Iii, 15 erwähnte durch Geissein bekräftigte Bündnis zwischen Theuderich und Childebert glaube ich in diese Zeit setzen zu müssen. Theuderich wollte sich vermutlich während seiner Abwesenheit den Rücken sichern. Später wenigstens kann der Bund, der übrigens von Childebert bald gebrochen wurde, nicht abgeschlossen sein, da wir in dieser Zeit von fortgesetzten feindseligen Handlungen Childeberts wissen. 2) Dass Chloth. getrennt von Theud. im südlichen Thüringen gefochten habe, ist aus Yenant. Fortun. Vi, 2 nicht zu folgern. Vgl. Gloel 223 f. Quitzmann a. a. 0. p. 101 bezieht diese Nachricht auf die Baiern. 3) Ueber Radegunde vgl. Ven. Fort. V. Radegundis Bouq. Iii, 456, Venantii opp. Bouq. Ii, Rückert Culturg. Ii, 418 ff., Thierry 384 ff., Dümmler in der Zeitschrift ‘Im neuen Reich’ 1871 n. 43. Richter, Auualea d. deutsch. Gesch. im M.-A. 4

9. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 20

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkungen Zu Spruner-Minke Ïïànd-Atias: Mittelalter Usb Neuere Zeit. tanto humilior régi Rotberto cum ad se veniret in villa Mosomo . . . oceurrere estimavit. 6. ep. Camer, P. Ss, Yii, 480. 1024. Ks. Heinrich. Ii. bestätigt dev Abtei Mosomagus benannte Güter, von denen eine sehr erhebliche An- zahl sich in Castricius und Mosomagensis zu beiden Seiten der Maas nachweisen lässt. Böhmer A. imp. 40. 1056 ad villam Civois in confinio sitam regni Prancorum ac Teutonicorum Lambert. P. Ss. V, 157. (— Cbeveuge s.donchéry, gewöhnlich identificiert mit Ivois Evodium = Carignan), s. Frankreich I, Nebenkarte. 1065 Ks. Heinrich Iv. schenkt ad ecclesiam Virdunen- sem . . . quoddam castrum Dunum nominaimn in comitatu Dulcomensi Frideriei comitis. Chouet Hist, de Verdun Ii, 72 (citirt von Longnon Ét. Ii, 52). 1096 Herzog Gottfried von Lothringen : castrum Satha- nacum et Mosacum S. Mariae Virdunensi in perpetuum tradidit et comitatum quittavit, sed et castrum Fal- conis montis, quod erexerat, amore episcopi dirait. Aîberic. Triumf. Ii, 147. (Vom genannten castrum wird bezeugt, dafs es in Dulcomensis lag.) 1120 (richtig 1119). Kalixtus . . . Mosomi venit habi- turus colloqium cum imperatore Henrieo V. Cisrenensi qui et ipse cum magistratibus (Var. lect. bei d’Achery : magnatibus) totius imperii sui ad idem colloqium venions ad Beureiiacum villam S. Mariae Mosomensis cum omni exercitu resedit. Ann. Mosom. P. Ss. Iii, 162 (Beureliacus ist Bïevüly in Mosomagensis). Diesen klaren Thatsaeken gegenüber ist es unerheblich, dafs bei der Zusammenkunft vom J. 1056 die villa Ivois als in confiuio sita regni Francorum et Teutonicorum von Lambert bezeichnet wird. Dagegen ist der Stadunensis Frankreich zuzuweisen. Er gehörte 853 zum westfränkischen Reiche P. Ll. 1,426. Einige Urkunden scheinen zwar für die Annahme, dass er zu Deutschland gehört habe, zu sprechen. 933 Bischof Adalbero von Metz restituiert der Abtei Gorzia ihre in verschiedenen Gauen belegenen Güter. Unter diesen Gauen, die sämmtlich lotharingisch sind, befindet sich auch der Scadinensis (lege Stadunensis ?) mit zwei nicht nachweisbaren Orten. Calmet Ii. pr. 177. 936 König Otto bestätigt diese Schenkung ib. 178. 943 König Otto bestätigt diese Schenkung ib. 178. 980 Kaiser Otto bestätigt dem Kloster S. Vannes zu Verdun benannte Güter in comitatu Stadunensi. Stumpf A. imp. 325 (gefälschte Urkunde). 1015 Ks. Heinrich bestätigt dem Kloster S. Vannes zu Verdun die sub 980 bezeichneten Güter in comitatu Stadunensi. Longnon Études I, 13. Die Correctur in der Urkunde von 933 ist indessen zweifelhaft, und in der Urkunde von 980 folgen die Ort- schaften des Stadunensis erst nach der Signatur des Kanzlers. Die Urkunde von 1015 kenne ich nur im Auszuge. Die Fabeleien von einer Zugehörigkeit Gents zum deut- schen Reiche erweisen sich gegenüber den Urkunden, nament- lich denen von Blandinium und S. Bavon, als nichtig. Die Erklärung der auf Böhmen fallenden Localitäten der Stiftungsurkunde von Prag bei Palacky und in Köpke’s Ausgabe des Cosmas erschien mir zu zweifelhaft, um sie aufnehmen zu können. Auf Eintheilung von Böhmen und Mähren nach den dürftigen Notizen, die darüber vorliegen, wurde verzichtet. Aufklärung über den von Palacky, Dudik, Köpke und Röpell nicht gehörig erläuterten polnischen Feldzug in Böhmen vom Jahre 1110 (Cosm. Prag. P. Ss. Ix, 119 f.) würde mir sehr erwünscht sein, sowie üher die auf der Karte nicht angegebenen Besitzungen des Slavnic (ib. 51). Das castrum Lescen (ib. 77) ist mit Schloss Lestany (Lichtenstein) identificiert und nicht mit Dudik A. G. v. M. Ii, 279, beim Dorfe Lsteni ob der Sazawa gesucht. Die Grenze des Theiles Mährens, welcher 1029 mit Böhmen vereinigt wurde, war nach bestimmten glaubhaften Zeugnissen an der Olszawa: eine Ueberlieferung, die durch die unerwiesene Annahme (Dudik Ii, 590), dass Mährens Grenze seit jener Zeit sich nicht verändert habe, nicht widerlegt wird. Ueber den Wechsel der Grenzen bei Möttling zwischen Ungarn und Krain in dieser und in den folgenden Perioden fühlt vielleicht ein Krainer oder ungarischer Gelehrter sich veranlasst, nährere Aufklärungen zu geben, als die Urkunden bei Farlati Hl. Sacr. bieten. Die Existenz der von Thausing behaupteten Neu mark Oesterreich, die 1043—1058 existiert haben soll, scheint mir nicht bewiesen. Die Position des Mons Ungaricus Thietmar P. Ss. Ilt, 798, dessen Name angeblich in einem gleichnamigen Passe in Valsugana erhalten sein soll, habe ich nicht ge- funden. Belehrung darüber würde mir erwünscht sein. Die Bearbeitung der Gaue, soweit sie sich auf Deutsch- land und auf die kartographische Darstellung bezieht, ist mit dieser Lieferung vorläufig abgeschlossen. Es sind bei derselben manche Fragen offen geblieben, die einer weiteren Prüfung bedürfen. Es würde mir sehr erwünscht sein, wenn die Forscher und historischen Vereine, die sich mit der Geographie der Gaue beschäftigen, fortfahren würden, mir ihre Drucksachen, die sich darauf beziehen, giitigst mitzutheilen, (38) Deutschland Nr. Viii. Deutschland zur Zeit der Hohenstaufen und his 1278. Von K. v. Spruner; Revision von Th. Lindner. Zu Grunde gelegt würde der Zustand beim Regierungs- antritte Konrad's Iii, als die Welfen den Höhepunkt ihrer Macht innehatten. Die später eingetretenen Aenderungen auf dieser Hauptkarte zu verzeichnen, konnte unterlassen werden, da dafür die Karten Ix und X eintreten. Aus eben diesem Grunde schien die Darstellung der Machtgebiete der einzelnen Häuser auf einem Nehenkärtchen, wie sie früher beigegeben war, überflüssig. Böhmen und Mähren sind nach den gütigen Angaben des Herrn Professor Dr. Emler in Prag dargestellt. Im Uebrigen ist auf die Bemer- kungen zu Deutschland Ix und X zu verweisen. (39) Deutschland Nr. Ix. Nördliches Deutschland: Friesland, Sachsen, Lothringen, Hessen, Thü- ringen etc. gegen Anfang des Xiii. Jahrhunderts. — Nebenkarten: 1. Trier. — 2. Erfurt. — 3. Bremen. — 4. Münster. — 5. Köln. — 6. Die Emsmündung und Entstehung des Dollart 1277 und 1278. Von K. v. Spruner; Revision von Th. Lindner. (40) Deutschland Nr. X. Südliches Deutschland: Franken, Süd-Lothringen, Burgund, Schwaben, Baiern etc. gegen Anfang des Xiii. Jahrhunderts. — Nebenkarten: 1. Stammgebiet der Staufer. — 2. Die Habsburgischen Stammlande. — 3. Plan von Strafsburg. Von K. v. Spruner; Revision von Th. Lindner. Als Zeitpunkt, welcher der Revision der beiden Karten zu Grunde zu legen war, erschien der Beginn des 13. Jahr- Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 20

10. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 368

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
368 Fünfter Abschnitt. [ söhnung der streitenden Brüder, zuerst durch eine Gesandtschaft j der Metzer Bischofssynode, dann durch eine persönliche Begegnung der Könige auf einer Rheininsel unweit Andernach.b Lothar Ii. et Kaiolo coniuncti, quomodo Hludowicus ex im proviso cum multitudine exer-citus obrueretur, tota intentione moliebantur, ann. Ruod. fuld. 858. Karl brach von Auxerre, wo er am 6. Januar der Erhebung des h. Germanus beigewohnt hatte (vgl. die Xjik. Karls vom 9. Januar 859 Böhmer 1674), gegen seinen Bruder auf, der sich im Gaue von Laon befand (vgl. Hinkmar, ad ep. pro v. rem. Op. ed. Sirmond Ii, 158 c. 3: Carolo revertente, qui cum d. Hludowico eiant, ab eo separati et solitario pene relicto, insequente illum Carolo de pago lau dunen si ad propria redire destitutione sua fecerunt; und Hincm. Y. s. Remigii c. 67 Migne 125, 1175: Et deinceps [seit den Zeiten Pippins] princeps regni usque ad moderna tempora ibi [Anisiaci d. i. Anizy - le - Chat] non mansit, sicut nec in Codiciaco [Coucy] vel Iuliaco [wahrscheinlich Jouy bei Vailly, an welches Diimmler I, 424 n. 50 denkt; Spr.-Menke Vorbem. 35 nimmt einen alten Lesefehler statt ‘Luliacus’ = Loeuilly zw. Anizy und Coucy an], nisi Ludovicus rex Germaniae, quando super fratrem suum Carolum regnum eius invasit, in Juliaco mansit et in die crastina, turpiter ante ipsum fratrem fugiens vix evasit; die Stelle auch benutzt bei Flodoard, hißt. rem. I, 20 Ss. Xiii, 444). Als Tag der Flucht Ludwigs, den Karl als den Tag seiner Wiederherstellung ins Reich später als jährlichen Festtag feierte, nennen j 2 Urkunden Karls vom 19. Sept. 862 Böhmer 1706. 1707 den 15. Januar, vgl. I D timmler I, 424 n. 53, Mühlbacher 1395®. In den Kreisen Ludwigs suchte man den unangenehmen Eindruck, welchen der schleunige Rückzug desselben | hervorzurufen geeignet war, dadurch abzuschwächen, dafs man seine Rückkehr j mit einem Aufstande der Serben in Verbindung brachte, die ihren Herzog Cestibor erschlagen hatten, vgl. ann. Ruod. fuld.: Interea nuntiatum est ei, in Oriente rem publicam sorabici limitis esse turbatam, eo quod Sorabi, duce eius Zisti-bore (s. o. 857b) —, sibi fidelissimo, insidiose perempto, defectionem medita-rentur. Ac per hoc ille quidem ad comprimendam sedicionem exortam in regnum suum, quanta potuit celeritate, regressus est. Karolus vero post | discessum eius sedem regni siü, nullo adversante, sine difficultate recepit. — , Infolge des unglücklichen Ausganges, den Ludwigs Eroberungsversuch genommen I hatte, näherte sich Lothar Ii. wieder seinem Oheim Karl; am 1. Fastensonntag, dem 12. Febr. 859.1 traf er mit demselben ‘in Areas palatio’ (nach Ma billon, de re dipl. 1, 257 Arques bei Mezieres, nach Diimmler I, 425 I n. 57 vielleicht das heutige Warcq a. d. Maas in derselben Gegend, nach j Sp r.-Menke Vorbem. 34 Charleville) zusammen und erneuerte durch eidliche Bekräftigung das frühere Freundschaftsbündnis, ann. bertin. b) Am 28. Mai 859 trat zu Metz eine zahlreich besuchte Synode von j Bischöfen aus den Reichen Lothars Ii. und Karls d. K. zusammen, um ‘de indulgentia Hludowici regis pro seditione et excessibus in regno fratris sui | Karoli perpetratis ’ zu beraten. Sie beschlofs durch eine aus 9 Bischöfen 1) ^icht 5. Febr., wie aitz in der Schulausgabe der ann. bertin. p. 51 das Datum die dominico initii quadragesimae auflöst.

11. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 122

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
122 Zweiter Abschnitt. vedast. Ss. Xt It. 705: et nusquam exercitum dnxit), so liatte er doch gerade in Regensburg dauernden Aufenthalt genommen, um weitere Anstalten für den Avarenkrieg zu treffen (ann. Einh.: rex autem propter bellum cum Hunis susceptum in Baioaria sedens). Dazu gehörte auch die Herstellung einer beweglichen Schiffbrücke; Tgl. ann. Einh.: pontem navalem, quo in Danubio ad id bellum uteretur, aedificavit. Über ihre Konstruktion vgl. ann. lauriss.: Pons super navigia flumina transeuntia factus est, anchoiis et fimibus ita cohaerens, ut iungi et dissolvi possit. f) Herzog Grimoald von Benevent, den I\arl 788 in sein Fürstentum eingesetzt batte (s. o. 788d), scheint den eingegangenen Verpflichtungen läfsig oder überhaupt nicht nachgekommen zu sein; er setzte zwar Karls,Namen auf seine Goldmünzen und datierte seine Urkunden nach Regierungsjabren Karls, reliqua autem pro nihilo dnxit observanda; mox rebellionis iurgium initia-vit, Erchemperti bist. Langob. benevent. c. 4. Ss. rer. langob. p. 236; über Grimoalds Münzen s. Soetbeer, Forsch. Iy, 339. Noch im J. 791, unmittelbar nach der Rückkehr aus dem avarischen Kriege, sandte Karl den König Pippin von Italien gegen Benevent, ann. guelferb. 791 Ss. I, 45: et inde (von Regensburg aus) transmisit Pippinum cum exercitu in Beneventum, qui devastaverunt et incenderunt terram ex magna parte. Zum 'Winterfeldzuge des Jahres 792 s. ann. lauresh. 793: Et in ipso hieme transmisit rex duos filios suos Pippinum et Hluduwicum cum hoste in terra beneventana; Y. Hlud. 6 Ss. Ii, 610: At vero ipso (Karl) ab expeditione avarica reme-ante, accepit (nämlich Ludwig) ab eo mandatum Aquitaniam redire et fratri Pippino suppetias cum quantis posset copüs in Italiam pergere. Cm oboediens Aquitaniam autunmi tempore (792) rediit, omnibusque quae ad tutamen regni pertinent ordinatis, per montis Cinisii (Mt. Cenis) asperos et flexuosos anfractus in Italiam transvehitur atque natalem domini Ravennae caelebrans ad fratrem venit. Cui coniimctus viribus beneventanam provintiam ingrediimtui’, cmicta obvia populantur, Castro uno potiuntur. Hieme autem transacta (Frühling 793) una ad patrem prospere regrediuutur. Sie treffen mit dem Yater in Salz (Königshofen, vgl. Mühlbacher 311f u. o. 791d.) zusammen; doch ist ein Aufenthalt Karls daselbst während des Sommers 793 sonst nicht bezeugt. Der Verfasser der Y. Hlud., dem es darauf ankommt, den Helden seiner Feder zu verherrlichen, übergeht die Not, welche das Heer im beneventanischen Feldzuge litt, mit Stülschweigen. Darüber berichten ann. lauresh.: Et facta est ibi famis validissima et super populum ilium — et super exercitum — ita, ut aliquanti nec ipsam qua drin gensim am (Fastenzeit: 20. Febr. — 7. April) se ab esu carnium abstinere poterant.1 Auf den Zug bezieht sich auch die einen Prozefs des Klosters Farfa betreffende Urkunde bei Mabillon, Ann. Bened. H, 723 no. 45; Simson, Jahrb. des fr. R. unter L. d. Fr. I, 370 vermutete auf Grund derselben, dafs die beiden Brüder sich in Forli vereinigt hätten; doch hat ihm Malfatti widersprochen; vgl. Simson, Karl d. Gr. 51 n. 2. ■— Wie in Süditalien herrschte auch diesseits der Alpen, in Burgund und einigen Teilen Franciens 792 und 793 eine heftige Hungersnot, ita ut multi ex ipsa 1) Fleiscliessen während der Fasten kann allerdings als Symptom eines durch Mifsemte hervorgenifenen Mangels an Getreide angesehen werden; vgl. Simson 52 n. 1 gegen Malfatti, Imperatori e papi Ii, 508.

12. Von der Begründung des Deutschen Reichs durch Heinrich I. bis zur höchsten Machtentfaltung des Kaisertums unter Heinrich III. - S. 132

1890 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
132 Dritter Abschnitt. 979 980 Kurzer Feldzug gegen Miesco von Polen. König Lothar verzichtet bei einer Zusammenkunft mit Kaiser Otto am Chiers zu Gunsten Deutschlands auf Lothringen und erneuert das frühere Freundschaftsbündnis.11 979 980 fluvii vada festinantes alii transraiserant, alii vero ingrediebantur, cum exercitus a rege missus a tergo festinantibus affuit. Qui reperti fuere, mox — fusi sunt, plures quidem, at nullo nomine clari (vgl. ann. alt. mai. 978: Revertente ! autem exercitu ventum est ad fluvium Asna, et transvadato fluvio castra posuere, et relictis in alia ripa fluminis victualibus cum plaustris et carucis et pene omnibus utonsilibus — et ecce repente filii Reginharii cum exercitu regis Lotharii irruunt et multos ex custodibus occiderunt et quicquid secum asportare poterant, diripiebant; am ausführlichsten berichten über die Vorgänge an der Aisne die gesta ep. camerac. I, 98 Ss. Vii, 441, allein sichtlich erscheinen dieselben hier bereits mit sagenhaften Zuthaten verquickt, vgl. L. v. Ranke, Av. G. Vii, 14 n. 1; die späteren französischen Geschichtschreiber haben aus dem Vorfall einen glorreichen Sieg Lothars gemacht). Otto interea cum exercitu digressus, Belgieam petiit, ibique procinctum solvit. Ein Friede ward nicht geschlossen (gesta ep. camerac. 1. c.: nulla pax inter-veniebat), doch wagte auch Lothar keinen Angriff auf die deutschen Grenzen, Thictm. Iii, G: tantum hostibus incussit terrorem, ut numquam post talia incipere auderent. Vgl. 980a. Von dem Zuge gegen Polen erfahren wir nur aus einer gelegentlichen Erwähnung in den gesta ep. camerac. I, 101 Ss. Vii, 442: imperator a fini-bus sui regni procul remotus, super Sclavones quos adversum ierat expugnan-dos morabatur; und c. 102: Iam vero brumalis intemperiei pruinis incumben-tibus, imperator revocata manu a bello, ad villam Polidam (Pöhlde) — in natale domini est reversus. Da mit Boleslav von Böhmen seit 978 Friede bestand, so können unter den Slaven nur die Polen gemeint sein. Veranlafst wurde der Zug wahrscheinlich durch eine Niederlage, welche der Markgraf Hodo gegen sie kurz zuvor erlitten hatte; über diese Niederlage berichtet Brunon. V. s. Adalb. c. 10 Ss. Iv, 598: Actum est bellum cum Polonis, dux eorum Mesico arte vicit; humiliata Theutonum magna anima terrain lambit; Otto (d. i. Hodo, vgl. über ihn Giesebrecht, Otto Ii. p. 147 f.) pugnax marchio laceris vexil-lis terga vertit. Über den Erfolg des kaiserlichen Zuges schweigen die Quellen, doch scheint es damals zwischen dem Kaiser und dem Polenherzog zu einer Versöhnung gekommen zu sein, Giesebrecht, Otto Ii. p. 59. a) Die Quellen springen, mit einziger Ausnahme der gesta ep. camerac., sämtlich von den kriegerischen Ereignissen des Jahres 978 über auf den Frie-densschlufs von 980. Der Bericht der gesta ep. camerac. I, 99 — 102 ist aber in seinen Einzelheiten nur mit Vorsicht zu gebrauchen. So viel darf mit Mattliaei p. 28 ff. als gesichert angesehen werden, dafs Lothar bald nach Ottos Rückzug einen Einfall in Flandern machte und dadurch den Bischof Tedto von Cambrai zur Flucht nach Köln zwang, wo er 979 starb; nach Tedtos Tod und noch vor Weihnachten 979 eroberte Lothar auch Arras und bedrohte Cambrai, zu dessen Schutz nun die Grafen Gottfried von Verdun

13. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 14

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkungen Zu Spruner-Minke Hand-Atlas: Mittelalter Und Neuere Zeit. 1177 in conaitatu Auximano apud castrum Cesarola Ein Ort des Namens Castel Cesarola, den Stumpf hat, ist im comi- tatus Auximanus weder vorhanden, noch vorhanden ge- wesen. Zu lesen ist apud castrum Casarola (Fanciulli Cingoli 363) und gemeint der Ort Casarola. Die Mark des Wido (Stumpf Reichst. 4085) ist nicht, wie Stumpf anzunehmen scheint, in Tuscien zu suchen, sondern in einem Nebenthale der obern Stura bei ßobilante, Yernante und Limone (Moriondi Aqu. 324). Genaueres über sie, sowie über die 1142 an die Mark Busca angrenzende terra quae dicitur Lupazania konnte nicht ermittelt werden. S. Leo prope Mantuam (König Friedrich 1220) vermag ich ebenso wenig nachzuweisen, wie Winkelmatm. Es scheint ein durch die Befestigungen von Mantua verschwundener Ort ge- wesen zu sein. Marianum in episcopatu Parme (Ann. Parin, mai. P., Ss. Xviîi, 667), ist nicht Mariano im Val di Mozzola, das in epis- copatu Placentino lag, sondern Mariano bei Pellegrino. Victoria hei Parma ist nicht nach Jaffé’s Plan in den Monumenta Germaniae angesetzt. Ob ein an der von Jaffé an- genommenen Stelle angelegtes Zwing-Parma sehr gefährlich für Parma hätte werden können, mögen Kenner des mittelalterlichen Kriegswesens entscheiden. Die Angaben der Quellen nöthigen dazu, es da anzusetzen, wo es auf der Karte steht. Rccorniclum der Annales Stadenses (P., Ss. Xvi, 339) ist Rio Cornacchiago (Rivus Cornaelarius im Gebiete der Ubaldini). Lower« cum lacu, 16 milliaria von Cuma (Ann. Stad. P., Ss. Xvt, 340), ist Lugano und nicht, wie Lappenberg erklärt, Luvino am Lago maggiore. Der folgende Satz: „ibi mons incipit et currit usque Zonrage“ bezieht sich nicht auf die ganze Breite der Alpen bis Zoiingen (so Lappenberg), sondern auf die zwischen Lugano und dem Val d’Agno liegende Höhe. Zonrage erklärt sich nicht aus der Generalstabskarte. Ist es der an der Nord- seite dieser Höhe liegende, auf der Generalstabskarte nicht be- nannte Ort? In Kaiser Friedrich’» Schenkung Lacomblet 1, 280, ist locum Deraga statt locum de Raga zu lesen. Es ist Dairago im Mailändischen. Von den umhertiegendcn Ortschaften ist Everun — Inveruno, Nussa — Nosate, Truhiga — Turbigo. Mit dem Anfänge des vierzehnten Jahrhunderts fängt das in Drucken zu benutzende urkundliche Material an, spärlich zu werden; nur an einigen Stellen — ich erwähne beispielsweise die Romagna — bietet es so treffliche Auskunft, dass mit Be- dauern von dem Wunsche, einige der interessanteren Verhält- nisse in Nebenkarten grösseren Massstabes zu erläutern, ab- gesehen werden musste, weil es an Platz fehlte. Es stützt sich die Ausarbeitung des Blattes V daher vielfach auf neuere Hülfs- mittel, von denen ich E. Repetti’s trefflichen Dizionario geo- grafico fisico storico della Toscana, 6 voll. Firenze 1833—45, hervorhebe. Es sei mir gestattet, bei dieser Gelegenheit um Entschuldi- gung zu bitten, dass Blatt Vii, eines der am frühesten in der Lieferungsausgabe publieierten, noch nicht entschieden von dem für diese Ausgabe bald nachher fest angenommenen Principe, j dass der Anfang einer Periode für die eine Periode darstellende : Karte die Grundlage zu bilden habe, ausgeht. Der Uebelstand ! würde später gelegentlich zu verbessern sein. (26) Italien Nr. Vi. Italien nach seiner kirchlichen Eintheilung vom Ende des Xi. Jahrhunderts Ms 1500. — Mit 3 Nebenkarten. Von Th. Menke. Ilaupthülfsmittel waren Ughelli Italia sacra, Pirri Sicilia sacra, Matthaeii Sardinia sacra und Farae de chorographia Sardiniae libri duo. Augustae Taurinorum 1835. Die frühere Zugehörigkeit der süditalischen Bisthümer zum Stuhle von Constantinopel ist auf Nr. 77 (Orient Vi) dargestellt. Eine kritische Geschichte der Auflösung dieses Verhältnisses fehlt leider noch. Das Bisthum Locri, nach Ughellus X, 124, zuletzt im Jahre 680 erwähnt, bestand noch im Jahre 1106 nach Urkunden bei Trinchera p. 87, 91. Soweit die verglichenen Angaben der Urkunden und der Ortsverzeichnisse von Diöcesen für die Richtigkeit der v. Spru- ner’schen Provinz-, resp. Diöcesangrenzen sprechen, worden diese beibehalten. Wo dies» nicht der Fall war, namentlich bei Sardinien und Sicilien, den Bisthümern Sutrium, Nepe, Givitaß Castellana und Horta, wurden die Grenzen neu bearbeitet. Die angeblichen Bisthümer Toccum und Vaccaricia, die nach Ughellus X, 174, 181, nur in einer und zwar, wie es scheint, unechten Bulle des Pabstes Stephan X. von 1058 (in Monte Casino 9 Kal. Febr. Ind. Xi. pont, anno I.) erwähnt werden, sind nicht angesetzt. Jaffé Reg. pont, führt diese Bulle nicht auf. Die chronologischen Angaben der Karte lassen noch sehr viel zu wünschen übrig. Mehrere der beigesetzten Jahreszahlen sind (der Baum gestattete keine weitläufigere Notiz) nur die- jenigen, in denen ich die früheste oder späteste Erwähnung eines Zustandes nachzuweiseu vermag. Die chronologischen Angaben des Ughellus lassen sich sehr häufig durch Urkunden aller Länder, die seit Erscheinen seines Werkes veröffentlicht wurden, besser präcisieren. Hinweisungen auf solche Urkunden würde, ich dankbar bei späteren Correcturen der Platte benutzen. Die sehr wesentlichen Aenderungen in der kirchlichen Ein- theüung Italiens seit dem letzten Viertel des fünfzehnten Jahr- hunderts sind nicht berücksichtigt. Die frühere Ausgabe stellte diese Aenderungen in den Vordergrund, indem, sie im Wesent- lichen ein Bild des Zustandes der Halbinsel zur Zeit des Ug- hellus gab. (27) Italien Nr. Vii. Italien von 1492 bis zum Frieden von Campoformio. — Mit 7 Neben- karten. Von K. v. Spruner; Revision von Th. Menke. Die früheren Auflagen brachten auf diesem Blatte auf einer Nebenkarte eine Darstellung eines Theiles der Halbinsel in der Zeit von 1793 bis 1815. Da dieso Zeit in gegenwärtiger Auflage auf dem folgenden, neuen Blatte ausführlicher behandelt ist, so entstand Raum für eine neue Nebenkarte, welche die Ausbreitung der beiden Häuser Savoyen und Habsburg im nördlichen Theile der Halbinsel während des 18. Jahrhunderts zeigt. (28) Italien Nr. Viii. Italien 1798-1866. — Mit 11 Nebenkarten. Von Th. Menke. Quellen und Hülfsmittel: Leo, Marten’s Recueil des traités, i Reuchlin’s Geschichte Italiens und Rüstow’s Schriften über die | Kriege von 1848/49, 1859, 1860 und 1866. Merov1nger. Karolinger. 2 Karten. Laufende Nummern des (29) Mkrovinger, Karolinger Nr. I. Reich der Franken j unter den Mer ovin gern und bis auf Karl den j Rrossen 486—768. — Mit 9 Nebenkarten. Von j Th. Menke. Grundlage der merovingischcn Geographie, sowie der Geo- j graphie der beiden folgenden kartographischen Perioden der j aus dem Merovinger-Reiche entstandenen Reiche bildet die Gau- j géographie. Es versteht sich diess eigentlich von selbst, wird aber bei historischen Forschungen in der Regel nicht beachtet. Ueber die Gaue von Lothringen, Sachsen, Thüringen, Fran- ken, Schwaben und Baiern s. die Erläuterungen zu Deutsch- land i—■vn. Für die Gaugeographie von Lateini seh-Francien, Burgund, Provence, Aquitanien, Septimania and Marea Hispanica fohlt es j Atlas; Nr. 29 und 30. an einer auf dem gosammten Quellenmaterial begründeten Be- arbeitung. Guérard’s Essai sur le Système des divisions terri- toriales de la Gaule, Paris 1832, obgleich er nicht einmal das zur Zeit seines Erscheinens gedruckt vorliegende Material voll- ständig verwerthet und vielfache grobe Irrthümer enthält, bietet immer noch das beste Hülfsmittel, um sich im Allgemeinen über diese Materie zu orientieren. Karten nach ilun zu zeichnen, wäre thöricht. Es blieb daher nichts anderes übrig, als für die Blätter 1 und H dieser Abtheilung und Blatt I der Abtheilung Frankreich eine neue Gaugeographie und einen Gauatlas im Massstabe 1:462500 zu entwerfen, zu dem das Quellenmaterial der Gauzeit und die einzelne Gaue behandelnden Monographien, soweit sie von deutschen Bibliotheken entliehen werden konnten, nach Kräften benutzt wurden, In Bezug auf die Carbonaria silva habe ich meine Opposition gegen Duvivier’s Ansicht aufgegeben und ziehe ihn Verlag Von Justus Perthes Ш Gotha

14. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 490

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Sechster Abschnitt. vor, zwingen darauf das in ihrem Rücken erbaute Pontoise zur Ergebung und beginnen am 26. November den Angriff auf Paris; in zweitägigen Kämpfen von Bischof Gauzlin und Graf Odo zurückgewiesen, eröffnen sie die Belagerung der Stadt.e Wahl Stephans Y. zum Papste/ Watterieh I, 718), et Heridano flumine (Po) transito (nicht richtig; nach Y. Steph. V. c. 3 starb Hadrian m. super fluviuni Scultinna, in villa, quae Viulza chara nuncupatur d. i. S. Cesario am Panaro, im Sprengel von Modena, vgl. Tiraboschi, Storia di Nonantula Ii, 528; Hadrians Ih. Nachfolger war Stephan V., s. u. f), vitam — ftnivit sepultusque est in monast. Nonantulas. Quod cum imp. comperisset, contristatus est valde, eo quod in tali negotio voti compos effici non potuit. Karl verliefs Ende September Frankfurt und zog über Mainz nach Worms (Urk. aus Worms vom 1. Oktober, Böhmer 997), wohin er die Bischöfe und Grafen des westfränkischen Reiches zu einer Unterredung beschieden hatte. Über den Inhalt derselben erfahren wir nichts. Darauf begab sich der Kaiser nach Bayern; in Regensburg verlebte er das Weihnachtsfest, ann. fuld. 885 p. Iy. c) Ygl. o. c a. E. — Ann. vedast. 885 Ss. H, 201: Mense itaque Iidio 8. Kal. Augusti (25. Juli) Rotomagum civ. ingressi (seil. Nortmanni und zwar, ‘wie der Zusammenhang lehrt und Regino 887 Ss. I, 596 ausdrücklich sagt, die Normannen von Löwen; Aimoini contin. 1. c. nennt als ihren Führer Sigfried, ebenso Abbo, de bellis paris. urbis I, v. 37 Ss. Ii, 779) cum omni exer-citu (Regino 887 giebt ihre Zahl auf 30000 et eo amplius an, omnes pene robusti bellatores, Annoini contin. in einem Einschiebsel zu ann. bertin. 882 Ss. I, 514* und Abbo I, v. 115 Ss. Ii, 781 auf 40000); Francique eos usque in dictum locum insecuti sunt; et qiüa needum eonun naves advenerant, cum navibus in Sequana repertis fluvium transierunt et sedem sibi firmare non desistunt. Inter haec omnes, qui morabantur (in) Niustria atque Burgundia, adunantur, et collecto exercitu adveniunt quasi debellaturi Nortmannos. Sed ut congredi debuerunt, contigit ruere Ragnoldum, ducem cynomannicum (Graf v. Le Mans), cum paucis, et hinc rediere omnes ad loca sua cum magna tristitia; nil actum utile. Ohne Widerstand zu finden, begannen nun die Normannen das Werk der Zerstörung. Iterum Franci parant se ad resistendum non in bello, sed munitiones construunt, quo illis navale iter interdicant. Castrum statuunt super fl. Hysam (Oise) in loco, qui dicitur ‘ad pontem Hyserae’ (Pontoise), quod Aletramno committunt ad custodien-dum. Parisius civ. Gauzlinus episc. munit (s. Dümmler H, 261 n. 5). Im November umlagerten die Normannen Pontoise und zwangen die Besatzung durch Abschneidung des Wassers gegen das Zugeständnis freien Abzugs mit Waffen und Pferden zur Übergabe der Burg, die nun durch Feuer zerstört ward. Hac Nortmanni patrata victoria valde elati, Paiisius adeunt (24. Nov.), tunimque statim aggressi, valide oppugnant, et quia needum perfecte firmata fuerat, eam se capi sine mora existimant (26. November, wie aus Abbo I, v. 170 f. Ss. Ii, 782 hervorgeht; am Tage vorher hatte Sigfried von Gauzlin und Odo freien Yorbeizug an der Stadt in das Binnen-

15. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 21

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemebkusgen Zïï Sprïïier-Meïke Ham)-Atlas : Mittelalter Ïïid Behebe Zeit. hunderts am besten geeignet. Einmal aus äusseren Gründen, j ■weil so ziemlich die Mitte gehalten wurde zwischen dem Zeitpunkte von Deutschland Viii und Xi, dann weil die Regierung Philipp’s bekanntlich den entscheidenden Wende- punkt der deutschen Geschichte bildet. Während auf Deutsch- land Viii die wölfische Macht in ihrer Höhe erscheint, so auf unseren Karten die staufische. Noch ist das Reichsgut und das Eigengut der Staufer nicht gemindert, der ursprüng- lich welfische Besitz in Schwaben ist in ihren Händen. Die Stellung der anderen grossen Häuser hat sich seit 1137 wesentlich geändert, namentlich der Wittelsbacher, Anhal- tiner, der Zähringer, der Andechs-Meranier etc., andererseits ist der thüringische und zähringische Besitz noch nicht zerrissen. — Die ursprüngliche Anlage würde, so weit sie sich mit eben erwähntem Zeitpunkte vertrug, beibehalten. Der Kundige wird freilich wissen, dass die angegebenen Grenzen der einzelnen Gebiete nur andeutungsweise zu verstehen «ind, dass es schlechterdings unmöglich wäre, wirklich ein genaues kartographisches Bild von denselben zu geben. Denn geschlossene Territorien in dem späteren Sinne sind damals noch nicht vorhanden, die verschiedenartigsten Besitzrechte liegen bunt neben einander, unsere Nachrichten darüber sind lückenhaft und oft nur zufälliger Natur. Jeder Darsteller würde eine von dem Anderen abweichende Zeich- nung liefern. Daneben treten störend die verwickelten Lehensverhältnisse. Unter diesen Umständen hätte es viel- leicht angemessener erscheinen können, nicht die Territorien, sondern die Grafschaften darzustellen; aber dann hätte eine ganz neue Karte geschaffen werden müssen, was ohne langjährige Studien nicht möglich wäre. Und selbst dann hätte eine grössere Sicherheit vielleicht für einzelne Reichs- theile, nicht aber für das gesammte Reich sich erzielen lassen. — Von denselben Gesichtspunkten aus wurde die Nomenklatur behandelt. Soweit es der beschränkte Raum gestattete, sind die historisch und culturhistorisch wichtigen Orte der gesammten Sfcauferzeit aufgonommen. Die Be- zeichnung Dominium, welche Sprüner viel, aber nicht in consequenter Weise angewandt hatte, wurde ganz bei Seite gelassen, da sie leicht zu Irrthümern führen kann. Für die Sitze und Burgen von Dynasten und Edlen wurde eine besondere Signatur angewandt und diese auch zur Bezeich- nung von Sitzen wichtiger Ministerialen gebraucht, denn eine genaue Scheidung von Herren und Ministerialen in dieser Zeit erwies sich, wenn auch anfänglich beabsichtigt, als undurchführbar. Ebenso schwer liess sich in vielen Fällen bestimmen, ob ein Name die Signatur Burg oder Ort erhalten sollte; schliesslich kommt darauf nicht so viel an. Die Farbengebung bedarf wohl keiner weiteren Er- läuterung ; bemerkt sei nur, dass trotz der trefflichen Unter- suchung von Grauert über die Herzogsgewalt in Westfalen es augemesseuer erschien, Sachsen in dieser, sozusagen neutralen, Weise zu behandeln. Das benutzte Material anzuführen, würde die Grenze dieser Beilage weit überschreiten und für den Kundigen nutzlos sein; soweit möglich, sind überall die neuen For- schungen, Urkundenbriefe und dergl. berücksichtigt worden. Besondern Dank für mancherlei Belehi’ung schulde ich den Herren Archivrath Dr. Riezler (leider konnte aessen Ge- schichte von Baiern nicht mehr benutzt werden) und Ar- chivar Dr. Baumann in Donaueschingen. Der Plan von Bremen wird Herrn Stadtarchivar Dr. v. Bippen, der von Trier Herrn Archivrath Dr. v. Eltester, der der Habsburgischen Stammlande Herrn Prof. Dr. Meyer von Knonau, der der Ememündung Herrn B. Hassenstein verdankt. Die anderen Pläne wurden nach den bekannten Werken von Ennen, Kirchhof etc. bearbeitet. Auf Karte X hat Herr Dr. Menke das Tridentiner Land und die angrenzenden Gebiete von Italien hinzugefügt. (41) Deutschland Nr. Xi. Deutschland von Rudolph von Habsburg bis Maximilian I. 1273 bis 1402. — Nebenkarten: 1. Deutschland um 1376. — 2. Das Deich Karl's des Kühnen. — 3. Schlacht auf dem Marchfelde, 26. August 1278.— 4. Schlacht hei Göllheim, 2. .Juli 1298. — 5. Schlacht hei Mühldorf 28. September 1322. 6. Schlacht hei Granson, 2. März 1476. — 7. Schlacht bei Murten, 22. Juni 1476. — 8. Schlacht hei Nancy, 5. Ja- nuar 1477. Von K. von Spruner; Revision von Th. Lindner. Als Zeitpunkt ist aus leicht begreiflichen Gründen nicht genau das Jahr 1273, sondern die durch den Uebergang Oesterreichs und Steiermarks an das Haus Habsburg ge- schaffene Lage genommen. Bei der Nomenklatur wurde die heutige Namensform zu Grunde gelegt. Die Bezeichnung der Hansestädte für einen bestimmt abgegrenzten Zeitraum zu gehen, wie ursprünglich beabsichtigt, erwies sich als kaum durchführbar, daher wurde mit einigen Abweichungen das Yerzeichniss derselben in den Hansischen Gesohichts- blättern 1871, wenn es auch einer späteren Zeit angehört, benutzt. — Der Plan der Schlacht von Göllheim ist in neuer Zeichnung aus der früheren Auflage herübergenommen, der für die Schlacht bei Mühldorf nach den Forschungen zur deutschen Geschichte 3. Bd., für die Schlacht von Nancy nach Huhn’s Geschichte Lothringens 2. Bd. gezeichnet. Der Plan für die Schlacht auf dem Marchfelde (welche trotz aller Anerkennung für die von Lorenz dagegen angeführten Gründe nach herkömmlicher Weise benannt wurde) ist nach den Ausführungen von Lorenz in dessen deutscher Geschichte 2, Bd. bearbeitet; einige neuere Untersuchungen konnten nicht mehr berücksichtigt werden Der Plan für Murten wurde nach dem Lxxii. Neujahrsblatt, herausgegeben von der Feuerwerk-Gesellschaft in Zürich auf das Jahr 1877, dessen Zusendung ich Herrn Prof. Dr. Meyer von Knonau daselbst verdanke, die Schlacht von Granson nach der Darstellung und zwei Plänen von Frederic du Bois in den Mit- theilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. Ii Heft Iv, 1852, neu bearbeitet und gezeichnet. (42) Deutschland Nr. Xii. Deutschland nach seiner kirchlichen Eintheilung von der Mitte des Xi. Jahrhunderts bis zur Reformation. — Nebenkarten: 1. Deutschland nach seiner kirch- lichen Eintheilung um 750. —- 2. Deutschland nach seiner kirchlichen Eintheilung 840. — 3. Deutsch- land nach seiner kirchlichen Eintheilung um 1000. Von Th. Menke. Die Archidiaconafcsregister, soweit sie aufzutreiben waren, verglichen mit den namentlich seit dem dreizehnten Jahrhundert häufigen Urkundenangaben über Zugehörig- keit von Orten zu bestimmten Diöcesen, soweit ich sie aufgefunden habe, bilden die Grundlage der Karte und rechtfertigen die ziemlich erheblichen Abweichungen von der früheren Ausgabe. In Bezug auf die Diöcesen der nördlichen Marken bin ich den Herren Archivar Dr. Eduard Jacobs in Wer- nigerode und Reg.-Rath von Quast für ihre Mittheilungen dankbar verpflichtet. Piot’s Abhandlung über die Diöcese Tournay hatte der Herr Verfasser die Freundlichkeit mir mitzutheilen. Die Diöcesen Metz und Toul lassen zu wünschen übrig. Die Archidiaconatsregister derselben waren mir nicht zu- I gänglich. Auch für Böhmen und Mähren fehlte mir genügendes | Material. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 21

16. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 214

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
214 Vierter Abschnitt. 749—50 wirft das Land von Neiigm und belehnt Odilos unmündigen Sohn Tassilo mit dem Herzogtum.1* Bonifacius erster Erzbischof von Mainz.b Ruhe von äusseren Kämpfen. 749 — 50 Character der Chronik. Auch des ersten Empörungsversuches Grifos gedenkt sie nicht.) iterum eorum fidem fefellerunt — qua de re commoto exercitu cum magno agmine apparato eorum patrias peraccessit. Ipsi vero terrore compulsi ultra fluvium Igni (Inn) cum uxoribus ac liberis eorum fugientes, et memoratus princeps super ripam Igni castra metatus navale praelium prae-paravit, qualiter eos ad internecionem persequeretur. Quod videntes Bagoarii, eorum viribus se auxiliare non posse, legatos cum muneribus multis trans-mittunt et in eius ditione se subdunt et sacramenta vel obsides donant, ut ne ulterius rebelles exsistant. Ipse vero — in Franciam — remeavit. Et quievit terra a praeliis annis duobus. Ann. lauriss. (vgl. ann. Einh.) 748: Grifo de Saxonia iter peragens fugiendo in Boioariam usque pervenit, ipsum ducatum (wahrscheinlich durch Odilos Tod erledigt. Hahn 213) sibi subiugavit (ann. E.: copiis quae de Francia ad eum confluebant. Ueber Grifos bairische Abkunft s. zu 725 a, 741a), Hiltrudem cum Tassilone (Odilos Witwe und sein sechsjähriger Sohn) conquisivit. Swidger (Graf im Nordgau. Hahn 116) ad eum venit in solacio supradicti Grifonis. Haec audiens Pippinus iter illuc arripiens cum exercitu suo — totos sibi subiugavit, Grifonem secum adduxit, Lantfridum similiter (ein Alamanne? Vgl. Hahn 116 n. 8. Er stirbt 751. Vgl. ann. mosell. lauresh.), Tassilonem in ducatu Baioariorum con-locavit per suum beneficium, Grifonem vero partibus Niustriae misit et dedit ei 12 comitatus. Inde iterum Grifo fugiens Wasconiam petiit et ad Waipharium ducem Aquitaniorum pervenit (er kam später in Italien um. S. zu 753). Ann. iuvav. min. (Ss. I, 88) 748: Pippinus Grifonem depulit de Baioaria et Tassiloni dedit illum ducatum. Ueber die Chronologie der Kriege mit Grifo, die Verwirrung in den Annalen und in den bairischen Urkunden in Bezug auf Tassilos Einsetzung s. Hahn 212 ff. b) S. zu 745a. Brief des Papstes vom 1. Mai 748 (Jaffe Hi, n. 66 p. 192): quod iam olim de Agrippina civitate scripsisti, quod Franci non persevera-verunt in verbo, quod promiserunt; et nunc moratur tua fraternitas in civitate Magontia. In dem Bestätigungsbrief des Papstes (4. Nov. 7511 nach der subscriptio) heisst es (Jaffe n. 81 p. 227): sancimus: ut — eclesia mogontina nunc atque etiam perpetuis temporibus tibi et successoribus tuis metropolis sit confirmata, habens etiam sub se has 5 civitates, id est Tungris Colo-niam Wormaciam Spiratiam et Trectis (Utrecht), et omnes Gerinaniae gentes, quas tua fraternitas per suam predicationem Christi lumen cogno-scere fecit. Cont. Fred. 117 (zu 748a): et quievit terra a praeliis annis duobus. Ann. mos. 750: hie annus sine hostilitate. Von den Ereignissen dieser Jahre berichten die Annalen so gut wie nichts (s. Hahn 119 n. 2). Ueber 2 Urkk. Pippins vom 6. Juni und 17. Aug. 750 s. gesta abb. font. c. 14. Ss. Ii. 289, 1) Nicht, wie Pagi und Hahn (114 n. 1) wollen, 748. Dass es in dem Briefe irriger eise heisst:^ elaborasti nunc usque per annos 25 in eadem praedicatione für: annos 29, lechtfertigt nicht die gewaltsame Äenderung sämmtlicher Bestimmungen der subscriptio.

17. Von der Thronbesteigung Pippins bis zum Tode Karls des Großen - S. 68

1885 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
68 Zweiter Abschnitt. suasionem — Widokindi (der sich vermutlich persönlich einfand; ann. lauriss. min. Ss. I, 118 sagen sogar: Withuchindus Saxo tyrannidi nititur) vel sociorum eius secundum cousuetudinem malam iterum rebellati sunt et nuntia-tum est hoc — Carolo ad Autosiodorum civitatem. (Genaueres über den Aufstand bieten ann. petav. Ss. I, 16: Interim Saxones rebellantes, moveruntque | exercitum amne Eene properantes incenderuntque oppida et igne cremaverunt | civitatem, quae Franci construxerunt infra flumen Lipiam, gemeint ist Karlsburg, s. o. 776b). Tunc — rex mittens scaram franciscam, ut sub velocitate festinaret ad resistendos — Saxones, sed illi rebelles ad Eenum usque Divi-ciam (Deutz) pervenerunt, tune praedantes secus Eenum et multas malicias facientes, ecclesias dei incedentes in sanctimoniahbus —. Genauer ann. Einh.: Saxones — ad Ehenum usque profecti sunt. Sed cum amnem traicere non | possent, quiequid a Diutia civitate usque ad üuentem Mosellae vicorum villa-rumque fuit, ferro et igni depopulati sunt. Eari modo sacra profanaque pes-sumdata. Nullum aetatis aut sexus discrimen ira hostis fecerat, ut liquido appareret eos non praedandi sed ultionem exercendi gratia (Eache für die Zerstörung ihrer Heiligtümer) Francorum terminos introisse. Cuius rei nuncium cum rex apud Autesiodorum civitatem accepisset, extemplo Francos orientales atque Alamannos ad propulsandum hostem festinare iussit. Ipse caeteris copiis dimissis Heristallium villam, in qua hiemare constituerat, venit. Ann. lauriss.: Et cum subito audientes de reversione -— regis et de scara quam misit obviam illis, tunc a Saxonibus dimisso Eeno, reversi sunt per Logenehi (Lahngau, dann durch die Wetterau. Bedrohung des Klosters Fulda, aus dem die Mönche mit dem Körper des Bonifatius geflüchtet, Eigil. V. Sturmi c. 23. Ss. Ii, 376) partibus Saxoniae et scarae Franco rum non occurrerunt obviam eis, sed vestigium eorum observantes consecuti sunt eos super fluvium, cuius vocabulum ' est Adarna (Eder) in loco qui dicitur Lihesi (Leisa auf dem linken Ederufer; der poeta saxo 1. I, 423 Jaffe Iv, 556 nennt Baddanfeldun, heute Battenberg, auf dem rechten Ederufer).1 Ibi pugna incepta — Franci victores extiterunt (ann. Einh.: in pago Hassiorum super fluvium Adernam iter agentes invenerunt eosque statim in ipso üuminis vado adorti; die Franken ereilen also den Feind beim Übergang über die Eder) et multitudo Saxonum ibi occisi sunt et fugientes cum magno contumelio reversi sunt Saxoniam. Vgl. übrigens ; Kentzler, Forsch. Xii, 334 f. "Weihnachten feierte der König in Heristall, wohin er sich nach ann. Einh. von Auxerre aus begeben hatte,2 ann. lauriss. Die Urkunde vom 24. Septbr., ausgestellt in Heristall, gestattet ihrer Datierung nach die Ein-reihung zu 778 und 779 und gehört wahrscheinlich zu letzterem Jahie, da einer fränkischen Heeresabteilung den Rückzug antreten. Kentzler, Forsch.. Xii, 336 schliefst auf einen Aufstand des mittleren und nördlichen Sachsen, Diekamp 16 f. nimmt nur eine Erhebung von einigen (lauen est-falens, etwa den an der Lippe gelegenen, an. 1) Kentzler a. a. 0. 336 n. 2 verlegt irrig Leisa auf das rechte, Battenfeld auf das linke Ufer. Abel kombiniert die Nachrichten der Annalen und des p. saxo in der Weise, dafs er den Kampf auf dem linken Ufer beginnen und auf dem rechten sich fortsetzen läfst. Doch hält Diekamp p. 16 n. 3 mit Recht ent- gigen, dafs die Sachsen von Fulda kommend, das rechte Ederufer erreichten. 2) Die Nachricht der Vita Hludow. c. 4, nach welcher der König von Chasseneuil nach Paris ging, verdient gegenüber den bestimmten Angaben in ann. lauriss, xuid ann. Einh. keinen Glauben.

18. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 155

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Untergang der merovingischen Dynastie. A. 613 — 656. 155 623 Der Franke Samo unterstützt die Wenden im Kampfe gegen die Avaren und wird von ilinen zum König erhoben. Er gründet durch glückliche Kämpfe ein grosses Slavenreich an der Elbe (624—659). 623 damals zum Maiordomus erwählt zu sein scheint. Vgl. Fredeg. 58: ab initio quo regnare coeperat (Dagobert), consilio primitus b. Arnulfi mettensis urbis pontificis et Pippini maiorisdomus usus (vgl. Gesta 41, V. Arnulfi 16, Bouq. Iii, 508) tanta prosperitate — regebat, ut a cunctis gentibus immenso ordine laudem haberet (V. Arn. a. a. 0.: Quem ille [seil. Arnulfus] -— ita — erudi-vit—, ut in Sicambrorum natione rex nullus illi similis fuisse narraretur): Timorem vero sic fortem sua concusserat utilitas, ut iam devotione arriperent suae se tradere ditioni, ut etiam gentes quae circa limitem Avarorum et Sclavorum consistunt, eum prompte expeterent, ut — Avaros et Sclavos ceterasque gentium nationes usque manum publicam (bis zu den Grenzen des griechischen Beichs; vgl. Cointius ad a. 628 n. 16) suae ditioni subiieien-dum — spondebat. Ueber den materiellen Wolstand des Beichs s. Pertz 36. 136.1 Fred. 48: Anno Xl° regni Chlotharii homo quidam nomine Samo, natione Francus (Man bat Samos fränkische Nationalität ohne Grund bezweifelt. S. Büdinger Oest. Gesch. I, 75 n. 6), de pago Sennonago (= Sen-nonico, Sens? oder Soignies im Hennegau?) plures secum negotiantes adscivit ad exercendum negotium in Sclavos, cognomento Winidos perrexit. Sclavi iam contra Avares, cognamento Chunos et regem eorum Gaganum coeperant rebellare. (Folgt eine Schilderung der bisherigen Dienstbarkeit der Wenden gegen die Avaren.) Cum in exercitu Winidi contra Chunos fuissent adgressi, Samo — cum ipsis in exercitu perrexit ibique tanta eius fuit utilitas, ut — Warnkönig et Gerard I, 106 —121), ebenso die Annahme eines verwandtschaftlichen Zusammenhangs zwischen Karolingern und Merovingern durch Vermittelung Arnulfs, auf welche zuerst Hincmar von Reims hinweist (Ss. I, 484. Bonneil 45). Nicht minder ist die bra-bantische Abkunft der Pippiniden (an welcher Warnkönig et Gerard I, 97 — 106 fest-halten) zu bezweifeln, da die Nachrichten hierüber, sowie über Landen und Heristal als angebliche Wohnsitze des älteren und mittleren Pippin von Bonneil (52—70) als spät und nicht stichhaltig nachgewiesen sind. Die Urkunden ergeben vielmehr (ebd. 71 — 85), dass als ältestes karolingisches Erbgut und als Wiege dieses Geschlechts ‘ das Gebiet zwischen Maas und Mosel, Rhein, Roer und Ambleve, vom Woevregau im Süden, dort die Ardennen hindurch bis zum Condroz im Nordwesten, hier den Moselgau hinab zum Ripuarlande im Nordosten’ (ebd. 84), also das Herz von Austrasien anzusehen ist. — Die Verbindung der Familien Arnulfs und Pippins wurde hergestellt (nach Bonnells Vermutung 106. 182 um das Jahr 630) durch die Vermählung einer Tochter Pippins (in den wenig zuverlässigen, Ende des 10. Jahrhunderts verfassten Ann. mett. Ss. I, 316, welche die erste ausdrückliche Nachricht von dieser Vermählung geben, wird sie Begga genannt; vgl. Bonneil 182) mit Ansegisel, dem Sohne Arnulfs. Arnulf hinterliess zwei Söhne, Anschis und Chlodulf (V. Arnulfi Bouq. Iii, 507, Paulus Warnefr. gesta epp. mett. Ss. Ii, 264). Letzterer wurde Bischof von Metz, scheint aber unbedeutend gewesen zu sein (gesta epp. mett. 264. 267). Er war der ältere (gesta Langob. Vi, 23), der jüngere heisst bei Fred. 75 Adalgisel, gesta 46 Ansigisel und ist Vater des mittleren Pippin (gesta 46). 1) Die Nachricht der gesta c. 41 von einem Kriege Dagoberts gegen die Sachsen, in welchen sein zur Hülfe herbeigeeilter Vater Chlothar einen glänzenden Sieg an der Weser erfochten habe, erweist als völlig unhistorisch Valesius Iii, 59 ff. Es lässt sich auch an Fredegars Worte (c. 42) erinnern: quod feliciter post Xvi annis tenuit, pacem habens cum omnibus gentibus vicinis.

19. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 38

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
38 Zweiter Abschnitt. 507—510 Krieg der verbündeten Franken und Burgunder gegen die Westgothen,a un<1 e deren König Alarich von Chlodovech gekehrt. "Vgl. Binding 160 t.1 Marius a.a.o.: Eo anno Gundob. resumptis viribus Yiennam cum exercitu circumdedit captaque civitate fratrem suum interfecit pluresque seniores ac Burgundiones, qui cum ipso senserant, multis exquisitisque tormentis morte damnavit: regnumque quod perdiderat, cum eo quod Godegeselus habuerat, receptum usque in diem mortis suae feliciter gubernavit, ohne irgend welchen Gebietsverlust, wie es scheint. Auch Greg. 33 sagt: Ipse vero regionem omnem quae nunc Burgundia dicitur, in suo dominio restauravit. Vgl. auch Petigny Ii, 479 ff. Was in Gregors detailliertem Bericht über die Einnahme von Yienne (ein aus der Stadt vertriebener Wasserbaumeister führt Gundobads Heer durch die Wasserleitung in die Stadt, Godegisel wird in einer Kirche mit dem arianischen Bischof getödtet, eine bei ihm befindliche Frankenschaar von Gundobad zu Alarich nach Tolosa ins Exil geschickt) historisch zu verwerten sei, bleibt dahingestellt. Zwischen Chlodovech und Gundobad kam es bald zu einer freundschaftlichen Annäherung , wie die Geschichte des westgothischen Krieges beweist und Y. Eptadii Bouq. in, 380. Junghans 74 n. 1. Gegen Bindings Auffassung dieser Stelle (188 f.) erklärt sich mit Recht Kaufmann Forschungen X, 1870 p. 391 ff. 507—510 a) Dass dem Kriege2 Reibungen zwischen Chlodovech und Alarich vor- angegangen sind,3 beweisen die Vermittelungsversuche Theoderichs d. Gr. (Cassiod. Y. Ill, ep. 1—4). Er rät Alarich zu friedlichen Unterhandlungen (a. a. 0. ep. 1: non vos parentum fusus sanguis inflammat, non graviter urit occupata provincia: adhuc de verbis parva contentio est. Der Anlass war also ein geringfügiger), fordert Gundobad von Burgund zur Vermittelung auf (ep. 2), sucht auch die übrigen arianischen Germanenkönige zu einem Bunde 1) Dass Godegisel während der kurzen Dauer seiner Herrschaft die katholische Kirche zu gewinnen suchte, beweist seine durch eine spätere Urkunde bezeugte Gründung eines Nonnenklosters zu Lyon. Binding 160. Die Urkunde ist vom J. 587 Pard. dipl. n. 196. Er heisst hier rex Gaudisselus. 2) Ausser den fränkischen Quellen stehen uns westgothische, ostgothische, burgundische zu Gebote: Isidori hist. Avisig. Bouq. Ii, 702; Chronologia et series regum Gothorum ebd. 704; Zusätze zu Victor Tunnunensis. Roncall. Ii, 356; Cassiodori chron. ed. Mommsen (Rone. Ii, 236); Theoderichs des Gr. Briefe bei Cassiod. Varia (opp. ed. Garet. T. I, Bouq. Iv, 1 ff.). Ueber die Chronologie dieser Briefe s. Junghans 150f., Binding n. 699., Jordan, de reb. get. c. 58; Marii Avent. chron. Rone. Ii, 405; Vita Caesarii Bouq. Iii, 384; Aviti epist. 40, 81, 82 (über ihre Chronologie Binding p. 292) in der Biblioth. Max. Patrum Ix. p. 579.588. Auf die Benutzung der ungenauen und unzuverlässigen Erzählung Procops de bello got. I, 12 ist zu verzichten. Von den neueren Darstellungen entsprechen nur die musterhaften Untersuchungen von Junghans 74 —110 und Binding 192—214 strengeren wissenschaftlichen Anforderungen. Auf Junghans beruht meist Bornhak 226 — 241. Ueber die Früheren s. Binding 214 n. 742. 3) Bei Prosperi contin. havniensis finde ich zum J. 498 (Hille p. 31) die auffallende Notiz: Ann. Xiiii Alarici Pranci Burdigalam obtinuerunt et a potestate Gothorum in possessionem sui redegerunt capto Suatrio Gothorum duce. Dass sich Chlodovech schon damals, wenn auch nur vorübergehend in den Besitz von Bordeaux gesetzt habe, ist kaum denkbar; die Sprache in Theoderichs Briefen (s. des. Ill, 1) würde eine andere sein, die fränkischen und westgothischen Quellen könnten ein solches Ereignis nicht mit Stillschweigen übergehen. Wahrscheinlich ist die Zahl Xiiii aus Xxiiii verschrieben, obwol Alarich zur Zeit der Einnahme von Bordeaux nicht mehr am Leben war.

20. Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger - S. 40

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
40 Zweiter Abschnitt. 508 den Westgothen zum Herrscher erhoben/ Chlodovech besetzt Bordeaux und Toulouse, sein Sohn Theuderich kämpft in der Auvergne.c Chlodovech kehrt nach Tours zurück und empfängt von Kaiser Anastasius proconsularische Ehren.d Gesalich durch raretur (es kam also nicht gleich zur Schlacht. Binding p. 198 meint, Chlodovech habe hier das burgundische Heer erwartet, was doch sehr fraglich. Alaricli wurde von den Gothen zur Schlacht gedrängt, obwol er die Entscheidung bis nach dem Eintreffen des ostgothischen Hülfsheeres hatte hinhalten wollen. Dahn V, 109), pharus ignea — visa est — Contestatus est autem omni exercitui, ut nec ibi quidem aut in via aliquem exspoliarent, aut res cuiusquam diriperent. — — Interea Chlodovechus rex cum Alarico rege Goth. in campo vogladense decimo ab urbe Pictava milliario convenit:1 et confiigentibus his eminus resistunt (consistunt?) comminus illi. Cumque - Gotthi terga vertissent, ipse rex Chi. victoriam — obtinuit. Habebat autem in adiutorium suum filium Sigiberti - Claudi, nomine Chlodericum. (Dass auch die Burgunder hier mitgekämpft, behauptet Binding 198, doch mit unzureichenden Gründen. S. p. 41 n. 2). Hic Sigibertus pugnans contra Alamannos apud tulbiacense oppidum percussus in geniculo claudicabat (s. o. 496 a). Porro rex cum fugatis Gotthis Alaricum interfecisset (dass Chlod. den Al. tödtet, bestätigt Isidor chron. et series, V. Caesarii aa. aa. 00. Zweifelhaft Dahn V, 109 n. 8), duo ex adverso subito advenientes cum contis utiaque ei latera feriunt. Sed auxilio tarn loricae, quam velocis equi, ne periret exemtus est (gesta 17, Y. Remigii. Bouq. Ih, 379 A.). Maximus’ ibi tune Arvernorum populus, qui cum Apollinare (Sohn des Sidonius Apollinaris) venerat et primi qui erant ex senatoribus conruerunt. De hac pugna Ainala-ricus filius Alarici in Hispaniam fugit regnumque patris sagaciter occupavit. Wie dies zu verstehen, s. p. 42f. ln Narbonne erhoben die Westgothen den Gesalich zum Herrscher, s. p. 43 f. Dass die Schlacht 507 stattfand, bezeugt die Cambraier Handschrift des Greg. Irrig Yict. Tunn. app. a. a. 0. S. Binding n. 684.) _ c) Ebfl: Chlod. vero filium suum Theudericum per albigensem ac ruthenam civitatem ad Arvernis2 dirigit. Qui abiens urbes illas a finibus Gotthorum usque Burgundionum terminum patris sui ditionibus subiugavit (s. z. 531b) Chlodovechus vero apud burdegalensem urbem (s. Anm.) hiemem agens (Bordeaux 507/8), cunctos thesauros Alaraci a Tholosa auferens, Ecolismam (Angouleme, also war Chi. bereits auf dem Rückwege) venit. Cui dominus tantam gratiam tribuit, ut in eius contemplatione muri sponte conruerent. Wahrscheinlich öffnete ihm Yerrat die Thore. d) Ebd: Tune exclusis Gotthis urbem suo dominio subiugavit. Patrata post haec victoria Turonis regressus est. Gesta 17: omni terra eorum subiugata 1) Gesta: in campo vogladise super fluvium Clinnum [Clain]. Voullon, südlich von Poitiers, nicht Vougle oder Vouille. Vgl. Jacobs, geogr. de Gregoire de Tours 2 A. p. 168, Dahn Y, 109 n. 8 will nicht entscheiden, ob Vouillö oder Voullon. Vgl. auch Waitz G. G. A. 1860 p. 895. 2) Ueber Alby und Rodez in die Auvergne, was aber, da Alby von Poitiers 47 Meilen entfernt ist und sehr nahe an Toulouse liegt, von Poitiers aus unmöglich ist; deshalb kann die Expedition des Theuderich erst im Frühjahr 508 nach der Einnahme von Tolosa stattge-funden haben. S. Binding n. 687,