Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 317

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 317 — Boden Afrikas eingefangen wie Ranbtiere, bürsten die Schwarzen von Hanblern und Eigentümern gezüchtigt, getötet werben wie Haustiere; vorenthalten warb ihnen der Trost des Familienlebens, des Eigentums, sogar der Unterricht; sie sollten unfähig bleiben zur Freiheit. In den Kirchen hatten die Neger geson-berte Abteilungen. Im Bunde mit ebeln Männern und Frauen hat William Lloyb Garrison aus Massachusetts für die „Abolition", die Befreiung der Neger, seine ganze Arbeitskraft, sein Leben in die Schanze geschlagen. Ursprünglich ein Bnchbruckergehülfe wie Franklin, prebigte er länger als ein Menschenalter in seiner Zeitung „Der Befreier" wie in Vorträgen, zum Teil unter freiem Himmel, die Schädlichkeit der Negersklaverei, um feine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetenstoß. Er legte sich und den Seinen die härtesten Entbehrungen auf; mehr als einmal war sein Leben in Gefahr. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollars auf feinen Kopf; nichts machte ihn irre in feinem menschenfreundlichen Streben. Seine Hoffnung schlug fehl, auf frieblichem Wege den Satz der Unabhängigkeitserklärung verwirklicht zu sehen: „daß alle Menschen gleich geschaffen und von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sinb; daß zu diesen Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit gehöre". „Gottes Gerichtstag bricht herein über unser schulbiges Volk!" rief er aus, als Abraham Lincoln aus Illinois 1861 zum Präsidenten erwählt warb und die Sklavenländer des Südens ans der Union austraten, um eine eigene Republik der „Konföbericrten Staaten" zu bilden. Die Nordftaaten hielten die unlösbare Einheit der Union fest, und der Bürgerkrieg begann. Lincoln hatte sich vom Hiittemälbler Bootsmann und Holzfäller emporgearbeitet durch eigene Kraft, fast ohne Unterricht. Aber seiner schweren Aufgabe erwies sich der unerschütterliche Mann vollkommen gewachsen. Er rief 75 000 Freiwillige unter die Waffen und sorgte mit thatkräftiger Umsicht für ihre Ausstattung und Verpflegung. Zuletzt flatterte das Sternenbanner über einer halben Million Krieger, unter denen die Deutschen, auch viele „48er Freischärler", bims) Zahl und kriegerische Tüchtigkeit hervorleuchteten. Auf 1. .Januar 1863 erklärte Lincoln durch eine Proklamation alle Sklaven für frei in beit aufständischen Staaten. Es würde eine Anzahl „farbiger" Regimenter gebilbet, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garrisons Sohn als Offizier. General Sherman unternahm im Rücken

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 301

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
Tag anschwellenden Verkehrs, die Werksttten groartiger Er-sindungen, welche Gewerbe und Handel in vllig neue Formen gegossen haben. Von Franklins Blitzableiter und der Nh-Maschine bis zu Edisous Telephon und Phonograph, welch eine Kette von Geistesarbeit und Erfolg! Aber während das ungeheure Land in einer Entwicklung ohne gleichen" der Gesittung erschlossen wurde vom Atlantischen zum Stillen Ozean, duldeten die Aankees in ihrer eigenen Heimat die Negersklaverei. Unter Mord und Brand aus dem Boden Afrikas eingefangen wie Raubtiere, durften die Schwarzen ge-zchtigt, gettet werden wie Haustiere; vorenthalten ward ihnen der Trost des Familienlebens, des Eigentums, sogar der Unter-richt: sie sollten unfhig bleiben zur Freiheit. In den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. 2. Im Bunde mit ebeln Mnnern und Frauen hat Wi lliam Lloyd Garrison ans Massachusetts der Abolition", der Befreiung der Neger, seine ganze Arbeitskraft, sein Leben gewibmet. Ursprnglich ein Buchbruckergehlse wie Franklin, prebigte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, die Schdlichkeit der Sklaverei, um seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Er legte sich und den Seinen die hrtesten Entbehrungen auf; wiederholt war sein Leben in Gefahr. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippi er einen von 20 000 Dollars auf seinen Kopf; nichts machte ihn wankend in seinem Streben. Seine Hoffnung schlug fehl, auf friedlichem Wege den Satz der Unabhngigkeitserklrung verwirklicht zu sehen: da alle Menschen gleich geschaffen und von ihrem Schpfer mit gewissen unveruerlichen Rechten ausgestattet sind; da zu diesen Leben, Freiheit und das Streben nach Glckseligkeit gehre". Da ward Abraham Lincoln aus Illinois zum Prsidenten erwhlt. Gottes Gerichtstag bricht herein der unser schuldiges Volk!" rief Garrison. Die Sklavenhndler des Sdens traten aus der Union aus und bildeten eine eigene Republik der Konfderier-ten Staaten". Die Nordstaaten hielten die Einheit der Union fest. Der Brgerkrieg begann. 3. Lincoln hatte sich vom Hinterwldler Bootsmann und Holzfller emporgearbeitet durch eigene Kraft, fast ohne Unter-richt. Aber seiner schweren Aufgabe erwies er sich voll-kommen gewachsen. Er rief 75000 Freiwillige unter die Waffen und sorgte mit Thatkraft und Umsicht fr ihre Aus-stattung und Verpflegung. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger, unter denen die Deutschen,

2. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 280

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
280 veruerlichen Rechten ausgestattet sind; da zu diesen Leben, Freiheit und das Streben nach Glckseligkeit gehre". Da ward Abraham Lincoln aus Illinois zum Prsi-denten erwhlt; er hatte sich vom Hinterwldler Bootsmann und Holzfller emporgearbeitet durch eigene Kraft, fast ohne Unter-richt. Die Sklavenhndler des Sdens traten aus der Union ans und bildeten eine eigene Republik der ..Konfderierten Staaten". Die Nordstaaten hielten die Einheit der Union fest. Der Brgerkrieg begann. 3. Lincoln rief 75000 Freiwillige unter die Waffen und sorgte fr ihre Ausstattung und Verpflegung. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger, unter denen die Deutschen, auch viele 48er Freischrler", durch kriegerische Tchtigkeit hervorleuchteten. Am 1. Januar 1863 erklrte Lincoln durch eine Proklamation alle Sklaven fr frei. Es wurde eine Anzahl farbiger" Regimenter ge-bildet, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garrisons Sohn als Offizier. Im Frhjahr 1865 ergab sich Richmond in Virginia, die Hauptstadt der Konfderation, an General 1865 Graut, und Lee, der letzte und tchtigste Feldherr der Sklaven-Partei (Demokraten"), streckte die Waffen. 4. Befreite, ihren Eltern zurckgegebene Negerkinder in der Hafenstadt Charleston berschtteten Garrison mit Blumen. An demselben Tage wurde Lincoln im Theater zu Washington von einem Sdlnder erschossen. Vor kurzem hatten ihn die Mitbrger fast einstimmig >znm zweiten Male zum Prsi-denten gewhlt. Der Krieg liatte der eine halbe Million Menschenleben verschlungen. Auch die Frauen hatten sich durch aufopfernde Frsorge fr die Kranken und Verwundeten mit Ruhm be-deckt. Dafr stand die Unteilbarkeit der Union ebenso nn-nmstlich fest wie die Abolition. ^ ^ach einem Vierteljahrhundert hat auch Brasilien die Sklaverei abgeschafft. Heute gibt es kein gesittetes Volk mehr, welches den Sklavenhandel treibt oder auch nur duldet. Die Union aber hat seither weitere Ausdehnung gewonnen: im Kriege mit dem zerfallenden Spanien hat sie die Perle 1398 der Antillen" Kuba nebst- Portorico und in Asien die Philippinen erobert und schickt sich an, eine Wasserstrae durch die Landenge von Panama zu bauen. 8. Wilhelm I. Schleswig-Holstein. 1. Preußen und Deutschland emporzurichten zu nie ge-sehener Gre, war die Lebensaufgabe Wilhelms I. Seine

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 97

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Aufschwung der Union. Die Sklavenfrage. Iv 2a2ba. 97 Ein erfunden hatte (1793), eine Entkrnungsmaschine, die auch die kurz-faserige Baumwolle verwendbar macht. Die ungeheuern Massen von Baum-wolle, die nun Jahr fr Jahr geerntet wurden, und der virginische Tabak wollten nach den europischen Mrkten ausgefhrt und dafr alle Bedarfs-artikel aus dem Ausland eingefhrt sein. Verlangte dieser landwirtschaft-Iiche Grobetrieb den Freihandel, so war er zugleich an die Sklaven-arbeit gebunden; Weie waren ihrer natrlichen Anlage und Lebens-weise nach den Anforderungen des Plantagenbaus nicht gewachsen und die Neger zu freiwilliger Arbeit nicht erzogen. Schutzzllnerische Farmer und Handwerker des Nordens und frei-hndlerische Sklavenbarone im Sden standen einander feindselig gegen-ber. Die Sklavenstaaten drangen seit Jahrzehnten auf Trennung von der Union. Der Anschlu von Teras an die United States erhhte ihre Zahl, und jeder neu hinzukommende Staat im Westen entfesselte den Streit aufs neue. Seit 1808 verbot ein Gesetz nach englischem Vorgang den afrika-Nischen Sklavenhandel, die Einfuhr schwarzen Elfenbeins"; man prgelte, ttete, verhandelte die Schwarzen, als wren sie Haustiere; versagt blieb ihnen Familienleben und Eigentum, sogar der Unterricht, damit sie unfhig blieben zur Freiheit; in den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. Dennoch machte ihre Zahl, z. B. in Virginien, weit mehr als die Hlfte der Bevlkerung aus, während die weien Farmer und Handwerker im Sden wegen der Sklavenarbeit nicht aufkamen. Um so greren Anhang gewann in den Nordstaaten die Bewegung der Sklavenbefreiung, der Abolition". Das Buch von Harrtet Beecher-Stowe: Onkel Toms Htte", das das Sklavenelend schilderte, fand im Jahre seines Erscheinens (1852) 300 000 Kufer! 2. Im Bunde mit edeln Mnnern und Frauen hat William Lloyd Garrison der Abolition" sein ganzes Leben gewidmet. Ursprnglich ein Buchdruckergehilfe wie Franklin, suchte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollar auf seinen Kopf; doch keine Entbehrung, keine Gefahr machte ihn wankend in seinem Streben. Aber auf friedlichem Wege lie sich die Lehre von der Freiheit aller Menschen, wie sie die Verfassung vorschrieb, nicht verwirklichen. Da ward der Anwalt Abraham Lincoln aus Illinois zum Pr-sidenten erwhlt. Ein schlichter, warmherziger Riese aus Kentucky, vielleicht deutscher Abkunft (seine Vorfahren scheinen Linkhorn geheien zu haben), hatte er sich vom Hinterwldler und Bootsmann emporgearbeitet durch Steiler, Geschichte. Teil Iv. 7

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 97

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Aufschwung der Union. Die Sklaoenfrage. Iv Lasbs. 97 Ein erfunden hatte (1793), eine Entkrnungsmaschine, die auch die kurz-faserige Baumwolle verwendbar macht. Die ungeheuern Massen von Baum-wolle, die nun Jahr fr Jahr geerntet wurden, und der virginische Tabak wollten nach den europischen Mrkten ausgefhrt und dafr alle Bedarfs-artikel aus dem Ausland eingefhrt sein. Verlangte dieser landwirtschaft-liche Grobetrieb den Freihandel, so war er zugleich an die Sklaven-arbeit gebunden; Weie waren nach ihrer natrlichen Anlage und Lebens-weise den Anforderungen des Plantagenbaus nicht gewachsen und die Neger zu freiwilliger Arbeit nicht erzogen. Schutzzllnerische Farmer und Handwerker des Nordens und frei-hndlerische Sklavenbarone im Sden standen einander feindselig gegen-ber. Die Sklavenstaaten drangen seit Jahrzehnten auf Trennung vom Bunde. Der Anschlu von Texas an die Union erhhte ihre Zahl, und jeder neu hinzukommende Staat im Westen entfesselte den Hader aufs neue. Seit 1808 verbot ein Gesetz nach englischem Vorgang den afrika-nischen Sklavenhandel, die Einfuhr schwarzen Elfenbeins". Aber die vor-handenen und im Lande geborenen Schwarzen prgelte, ttete, ver-handelte man, als wren sie Haustiere,- versagt blieb ihnen Familienleben und Eigentum, sogar der Unterricht, damit sie unfhig blieben zur Frei-heit; in den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. Dennoch machte ihre Zahl, z. B. in Virginien, weit mehr als die Hlfte der Bevlkerung aus, während die weien Farmer und Handwerker im Sden wegen der Sklavenarbeit nicht aufkamen. Um so greren Anhang gewann in den Nordstaaten die Bewegung der Sklavenbefreiung, der Abolition". Das Buch von Harrtet Beecher-Stowe: Onkel Toms Htte", das das Sklavenelend schilderte, fand im Jahre seines Erscheinens (1852) 300000 Kufer! 2- Im Bunde mit edeln Mnnern und Frauen hat William Lloyd Garrison der Abolition" sein ganzes Leben gewidmet. Ursprnglich ein Buchdruckergehilfe wie Franklin, suchte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vortrgen, zum Teil unter freiem Himmel, seine Landsleute aufzuwecken wie mit einem Trompetensto. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollar auf seinen Kopf; doch keine Entbehrung, keine Gefahr machte ihn wankend in seinem Streben. Aber auf friedlichem Wege lie sich die Lehre von der Freiheit aller Menschen, wie sie die Verfassung vorschrieb, nicht verwirklichen. Da ward der Anwalt Abraham Lincoln aus Illinois zum Pr-sidenten erwhlt. Ein schlichter, warmherziger Riese aus Kentucky, vielleicht deutscher Abkunft (seine Vorfahren scheinen Linkhorn geheien zu haben), hatte er sich vom Hinterwldler und Bootsmann emporgearbeitet durch Keller, Geschichte. Teil Iv. 7

5. Geschichte der neuesten Zeit - S. 98

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
98 Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. eigene ftraft, fast ohne Unterricht; seine Aufstellung als Kandidat (Nomi-nation") fr die Prsidentenwahl erinnerte den deutsch-amerikanischen Staatsmann Karl Schurz an die Sage von dem Rmerfeldherrn (Einem* natus, den die Boten des Senats vom Pfluge wegholten. Jetzt traten die meisten Sdstaaten aus der Union aus und erklrten sich als eine eigene Republik der Konfderierten Staaten von Amerika". Ihre Hauptstadt Richmond lag in der Luftlinie nur 160 km von Washington entfernt. Diesem Partikularismus widersetzten sich die Nordstaaten, entschlossen, die Union als einheitlichen Gesamt st aat zu erhalten. Ein berfall der 1861 Emprer auf eine Feste bei Charleston erffnete den Brgerkrieg; gleich am folgenden Tage rief eine Proklamation des Prsidenten 75000 Freiwillige unter die Waffen. Eine unerhrte Begeisterung erwachte: der Millionrsohn eilte an der Seite des Arbeiters zur Fahne; das Land glich einem Kriegslager. Immer neue Regimenter wurden errichtet und eingebt, fr deren Ausrstung und Verpflegung der Prsident Sorge trug. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger; unter ihnen leuchteten die Deutschen, auch viele Achtundvierziger Freischrler, durch kriegerische Tchtigkeit hervor: 200000 waren es im Laufe des Krieges! Die Sdstaaten jedoch hatten in ihren Milizen besser gebte Mannschaften und fhigere Offiziere, weil die Shne der reichen Herren vielfach auf der Kriegsschule erzogen waren. Mehrmals bedrohten ihre Heere die Bundeshauptstadt. Aber die Verfechter der Bundeseinheit lieen sich nicht irremachen. Unter dem Druck einer Reihe schwerer Niederlagen, die ihre Truppen in den Tlern des Potomac, Shenandoah, Rappahannoc erlitten, erklrte Lincoln im zweiten Kriegsjahr durch eine neue Proklamation alle Sklaven in den abgefallenen Staaten fr frei. Die Schwarzen entflohen scharenweise, und man bildete aus ihnen farbige" Regimenter, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garrisons Sohn als Offizier. Zur See besaen die Nordstaaten eine berlegenheit, die Handel und Wohlstand der Konfderierten schlielich vernichten mute: die Ausfuhr stockte, der Kriegsbedarf lie sich nicht mehr ergnzen. So mute der Krieg zu Ende gehen. Whrend die Potomaoarmee" Washington verteidigte, drang die Westarmee", in den beiden letzten Feldzgen unter der Leitung des ehe-maligen Feldmessers Ulysses Grant, am Tennessee hinauf und am Mississippi hinunter, um den Sden einzukreisen; und als Grants Unter-feldherr Sherman der die Alleghanys ging und, marching through Georgia", Savannah erreichte, mute sich Richmond ergeben und Lee, 1865 der tchtigste General der Konfderierten, die Waffen strecken.

6. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 279

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
279 land, Bosnien an sterreich. Bulgarien wurde ein Tribut-staat, welchem sein erster Fürst, Alexander von Battenberg dn Hessen), Ostrumelieu beifgte. Wie Serbien ward Rumnien ein Knigreich, ebenfalls unter einem deutschen Herrscher: Karl von Hohenzollern. Seine Gemahlin Elisa-beth ist eine gefeierte deutsche Dichterin (Carmen Sylva). 7. Der amerikanische Brgerkrieg. 1. Die amerikanischen Kolonien rissen sich während des Franzosenkrieges und bald nachher von Spanien los. Aber keine dieser Kreoleu"-Republiken hat es zu dauernder Ent-saltuug ihrer natrlichen Schtze gebracht. Um so machtvoller blhten die Vereinigten Staaten Amerikas" empor. Durch Lnderkauf, einmal durch Krieg gegen das in inneren Wirren liegende Mexiko, dehnte die Republik ihr Gebiet stetig aus der den Mississippi und die Cordilleren und bis aus Behrings-Meer. Seine wunderbar anwachsenden Städte wurden die Mittelpunkte eines mchtig anschwellenden Verkehrs, die Werksttten groartiger Erfin-dngen, welche Gewerbe und Handel in vllig neue Formen gegossen haben. Von Franklins Blitzableiter und der Nh-Maschine bis zu Edisons Telephon und Phonograph, welch eine Kette von Geistesarbeit und Erfolg! Aber während das ungeheure Land in einer Entwicklung ohne gleichen" der Gesittung erschlossen wurde von Ozean zu Ozean, duldeten die Jankees in ihren sdlichen Staaten die Negersklaverei. Unter Mord und Brand in Asrika einge-fangen wie Raubtiere, durften die Schwarzen gezchtigt, gettet werden wie Haustiere; versagt war ihnen Familienleben und Eigentum, sogar der Unterricht: sie sollten unfhig bleiben zur Freiheit. In den Kirchen hatten sie gesonderte Abteilungen. 2. Im Bunde mit edeln Mnnern und Frauen hat William Lloyd Garrison der Abolition", der Befreiung der Neger, sein ganzes Leben gewidmet. Ursprnglich ein Buchdruckergehilfe wie Franklin, suchte er lnger als ein Menschenalter in seiner Zeitung Der Befreier" wie in Vor-trgen, zum Teil unter freiem Himmel, seine Landsleute auf-zuwecken wie mit einem Trompetensto. Der Staat Georgia setzte einen Preis von 5000, sechs Mississippier einen von 20000 Dollars auf seinen Kopf; keine Entbehrung, keine Gefahr machte ihn wankend in feinem Streben. Aber ans friedlichem Wege lie sich der Satz der Unab-hngigkeitserklrnng nicht verwirklichen: da alle Menschen gleich geschaffen und von ihrem Schpfer mit gewissen nn-

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 99

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Krieg um die Einheit der Union. Iv 2b23i. 99 3. Wenige Tage nachher wurde Lincoln im Theater zu Washington von einem Sdlnder erschossen. Vor kurzem hatten ihn die dankbaren Mitbrger fast einstimmig zu zweiten Male zum Prsidenten gewhlt. Der Krieg war furchtbar blutig gewesen. der eine halbe Million, nach anderer Schtzung eine Million Menschenleben hat er verschlungen. Aber er hat auch groe Fortschritte gezeitigt: Eisenbahn und Telegraph wurden in den Dienst der Kriegfhrung gestellt, die Panzerschiffe kamen in Gebrauch. Insbesondere erfuhr die Pflege der Kranken und Ver-mundeten Verbesserungen: man entfernte sie mglichst vom Kriegschauplatz und verteilte sie der das Land; so konnten die Krankenpfleger aller Landesteile und aller Stnde, zumal die Frauen, den rzten ihren Beistand leisten, und der Ausbreitung ansteckender Krankheiten war vorgebeugt. Die Unteilbarkeit der Union stand ebenso fest wie die Abolition. An Lincolns Todestag hatten ihren Eltern zurckgegebene Negerkinder den alten Garrison mit Blumen berschttet. Schon 1870 erhielten die Neger das Brgerrecht; sie werden aber heute noch als Fremde behandelt und vom Umgang der Weien ferngehalten. Die Sdstaaten haben sich allmhlich mit der neuen Lage vershnt. Die ehemaligen Pflanzer wandten sich neben der Baumwoll- und Tabakerzeugung dem Krner- und Bergbau zu; die Einwanderung strmte auch der den Potomac. In Nord-Alabama fand sich ein Reichtum an Kohle und Eisen, der dem Segen von Pennsyl-vanien wenig nachsteht. In diesem ehemaligen Sklavengebiet ist die taube und blinde Helen Keller durch die wunderbare Erziehungskunst Mary Sullivans zur lebens-freudigen Denkerin geworden. 4. Nach einem Vierteljahrhundert hat auch Brasilien die Sklaverei ab-geschafft. Heute gibt es kein gesittetes Volk mehr, das den Sklavenhandel treibt oder auch nur duldet. 3. König Wilhelm I. 1. König Friedrich Wilhelm Iv. lebte fast so schlicht wie ein vor-nehmer Privatmann; mit seiner Gemahlin fhlte er sich im Umgang mit Gelehrten und Knstlern behaglich wie einst Friedrich der Groe, in dessen Sanssouci er gern verweilte. Als König Mai von Bayern den Geschichtsforscher Leopold Ranke nach Mnchen berufen wollte, schrieb ihm sein kniglicher Schwager in Sorgen um den ihm drohenden Verlust: Die Sache schwebt in der Luft wie eine Orchis mit unentfalteter Blte. Ich wei durchaus nicht, ob die Blume Deine oder meine Farbe tragen wird." Aber seine Regierung war nach seinem eigenen Urteil Friede ohne Freude".

8. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 517

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 517 dem bisher befolgten Systeme des Zauderns entsagen zu wollen. Schon am 22. September 1862 hatte derselbe in einer an die con- föderirten Staaten gerichteten Proclamation, nach einer kurzen Auf- zählung alles dessen, was man ihnen bereits angeboten hatte, ange- kündigt, daß er ihnen eine neue hunderttägige Frist zur Rückkehr in die Union bewilligen wolle, und daß er, wenn auch diese unbenutzt bliebe, am 1. Januar 1863 die Befreiung sämmtlicher in den feind- lichen Staaten befindlicher Sclaven verkünden werde. Lincoln blieb seinem Versprechen getreu, und die Proclamation erschien am Neu- jahrstage 1863. Daß sie nur den im feindlichen Gebiete befindlichen Sclaven die Wohlthat der Befreiung zu Theil werden ließ, während sie dieselbe den Sclaven in den unter der Botmäßigkeit der Union stehenden Staaten (wie Missouri, Kentucky, Maryland) vorenthielt, erklärt sich daher, daß der Präsident die Wirkung seiner Proclama- tion als einer rein kriegerischen Maßregel zunächst nur auf das feind- liche Gebiet ausdehnen durfte, da zu einer vollständigen Beseitigung der Sclaverei im ganzen Gebiete der Union nicht bloß die Mitwir- kung des Congresses, sondern auch die Zustimmung von mindestens drei Viertel sämmtlicher Staaten erforderlich war — eine Majorität, auf die er vorläufig nicht rechnen konnte. Auch nahmen, wie Lincoln wohl voraussah, einige Staaten, welche von der Emancipation aus- genommen waren, diese aus eigenem Antrieb in die Hand. Noch im Jahre 1863 beschloß die Legislatur von West-Virginien, welches sich vom alten Mutterstaate Virginien losgesagt hatte und als selbständi- ger Staat in die Union eingetreten war, eine allmähliche Befreiung der Sclaven eintreten zu lassen, und 1864 schafften Missouri und Maryland die Sclaverei für immer ab, um sich der Reihe der freien Staaten anzuschließen. Am 1. Januar 1865 war bereits der Um- schwung der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Sclavenfrage ein so vollständiger geworden, daß Lincoln zur Ergänzung seiner Pro- clamation dem Congreß einen Gesetzentwurf über die völlige Abschaf- fung der Sclaverei im ganzen Gebiete der Union vorlegen konnte. Die Emancipations-Proclamation blieb indessen nicht der einzige Beweis einer radicalen Aenderung des in Washington bisher befolg- ten Systems. Um die Mittel zur Fortsetzung des Krieges zu schaffen, ermächtigte der Congreß den Finanz-Minister zu einer 6procentigen Anleihe von 900 Millionen Dollars, zur Ausgabe verzinslicher Schatz- scheine (400 Millionen) und zur Vermehrung des Papiergeldes, so wie den Präsidenten zur Anwerbung von Negern für den Land- und Seedienst — eine Maßregel, die um so wichtiger war, als schon jetzt die Verluste, welche die Unions-Heere durch Schlachten, Krankheiten und namentlich auch durch Desertion (125,000 Mann) erlitten hatten, auf 300,000 Mann angegeben wurden und zudem im Mai und Juni 1863 die Dienstzeit von 130 Regimentern ablief, von denen kaum zu erwarten stand, daß sie sich zu einer zweiten Anwerbung bereit finden ließen. Doch in Folge der sehr geringen Meinung von der

9. Die Geschichte der letzten 50 Jahre (1816 - 1866) ; in abgerundeten Gemälden - S. 517

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
58. Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 517 dem bisher befolgten Systeme des Zauderns entsagen zu wollen. Schon am 22. September 1862 hatte derselbe in einer an die con- föderirten Staaten gerichteten Proclamation, nach einer kurzen Auf- zählung alles dessen, was man ihnen bereits angeboten hatte, ange- kündigt, daß er ihnen eine neue hunderttägige Frist zur Rückkehr in die Union bewilligen wolle, und daß er, wenn auch diese unbenutzt bliebe, am 1. Januar 1863 die Befreiung sämmtlicher in den feind- lichen Staaten befindlicher Sclaven verkünden werde. Lincoln blieb seinem Versprechen getreu, und die Proclamation erschien am Neu- jahrstage 1863. Daß sie nur den im feindlichen Gebiete befindlichen Sclaven die Wohlthat der Befreiung zu Theil werden ließ, während sie dieselbe den Sclaven in den unter der Botmäßigkeit der Union stehenden Staaten (wie Missouri, Kentucky, Maryland) vorenthielt, erklärt sich daher, daß der Präsident die Wirkung seiner Proclama- tion als einer rein kriegerischen Maßregel zunächst nur auf das feind- liche Gebiet ausdehnen durfte, da zu einer vollständigen Beseitigung der Sclaverei im ganzen Gebiete der Union nicht bloß die Mitwir- kung des Congresses, sondern auch die Zustimmung von mindestens drei Viertel sämmtlicher Staaten erforderlich war — eine Majorität, auf die er vorläufig nicht rechnen konnte. Auch nahmen, wie Lincoln wohl voraussah, einige Staaten, welche von der Emancipation aus- genommen waren, diese aus eigenem Antrieb in die Hand. Noch im Jahre 1863 beschloß die Legislatur von West-Virginien, welches sich vom alten Mutterstaate Virginien losgesagt hatte und als selbständi- ger Staat in die Union eingetreten war, eine allmähliche Befreiung der Sclaven eintreten zu lassen, und 1864 schafften Missouri und Maryland die Sclaverei für immer ab, um sich der Reihe der freien Staaten anzuschließen. Am 1. Januar 1865 war bereits der Um- schwung der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Sclavenfrage ein so vollständiger geworden, daß Lincoln zur Ergänzung seiner Pro- clamation dem Congreß einen Gesetzentwurf über die völlige Abschaf- fung der Sclaverei im ganzen Gebiete der Union vorlegen konnte. Die Emancipations-Proclamation blieb indessen nicht der einzige Beweis einer radicalen Aenderung des in Washington bisher befolg- ten Systems. Um die Mittel zur Fortsetzung des Krieges zu schaffen, ermächtigte der Congreß den Finanz-Minister zu einer 6procentigen Anleihe von 900 Millionen Dollars, zur Ausgabe verzinslicher Schatz- scheine (400 Millionen) und zur Vermehrung des Papiergeldes, so wie den Präsidenten zur Anwerbung von Negern für den Land- und Seedienst — eine Maßregel, die um so wichtiger war, als schon jetzt die Verluste, welche die Unions-Heere durch Schlachten, Krankheiten und namentlich auch durch Desertion (125,000 Mann) erlitten hatten, auf 300,000 Mann angegeben wurden und zudem im Mai und Juni 1863 die Dienstzeit von 130 Regimentern ablief, von denen kaum zu erwarten stand, daß sie sich zu einer zweiten Anwerbung bereit finden ließen. Doch in Folge der sehr geringen Meinung von der

10. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 282

1887 - Leipzig : Kesselring
282 Neue Geschichte. Plantagenbau (Zucker, Reis, Tabak und besonders Baumwolle zc.) der Sklaven nicht entbehren zu knnen. Der Streit steigerte sich immer mehr und endlich kam es zum offenen Zerwrfnis. Lincoln Im November 1860 war der von den Nordstaaten aufgestellte Kandidat, Prsident der Advokat Lincolns zum Prsidenten der Union gewhlt worden. Dies 186165. veranlagte den Sden, den lngst gehegten Plan der Losreiung von den Vereinigten Staaten zu verwirklichen, und noch vor dem Amtsantritt Lincolns (4. Februar 1861) konstituierten sich 7 Sklavenstaaten", denen bald noch 4 andere beitraten (Virginien, Nord- und Sd-Karolina, Tennessee, Arkan-sas, Georgia, Florida. Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas), als einen unabhngigen Bund unter dem Namen Konfderierte Staaten von Amerika." Zum Prsidenten wurde der frhere Kriegsminister Jefferson Davis, zur Bundeshauptstadt Richmond2 gewhlt. Die elf Staaten umfaten 5l/2 Millionen Weie und 4 Millionen Neger, während die Nordstaaten eine Einwohnerzahl von 22*/a Millionen Weien und Million Negern hatten. Trotz dieser Ungleichheit wuten die Sdstaaten zwei Jahre (1861 und 1862) lang den Sieg an ihre Fahnen zu fesseln. Erst im dritten Jahre (1863), nachdem Lincoln die Freiheit aller Sklaven in der gesamten Union verkndet hatte (1. Januar 1863), trat ein Umschwung zu gunsten des Nordens ein. Die Konfde-rierten wurden bei Gettysburg2 (1. 3. Juli) geschlagen, und am folgenden Tage (4. Juli) zwang General Grant die Festung Vicksburg2, die den Mississippi sperrte, zur Ergebung. Brgerkrieg Wie Lincoln, so stammte auch Grant (geb. 1822) aus dem Volke. Bei 186165. Ausbruch des Brgerkrieges schwang er sich durch Tchtigkeit zum Obersten eines Freiwilligenregiments empor, darauf wurde er Brigardegeneral und in den zwei folgenden Jahren gewann er durch Mut und Umsicht solchen Feldherrnruhm, da man ihm 1864 den Oberbefehl der alle Armeen des Nordens anvertraute. Whrend hierauf General S her man, Befehlshaber der Westarmee", nach dem Staat Georgia vordrang, rckte Grant selbst gegen Richmond. ldie ganze Streitmacht der Union betrug damals (1864) gegen 700000 Mann, denen die Konfderierten kaum die Hlfte entgegenstellen konnten.) Unter fortwhrenden Kmpfen erreichte Grant die Nhe Rich-monds, vermochte jedoch nichts entscheidendes gegen die Stadt zu unternehmen, sondern mute sich damit begngen, das Heer Lees, des Fhrers des Sdens, von der Verbindung mit den anderen Streitkrften der Rebellen abzuschlieen. Unterdessen war es Sherman geglckt, durch einen khnen Zug von dem Innern Georgias aus die Meereskste zu gewinnen und dort die Hafenstadt Savannah2 (22. Dezember 1864) einzunehmen. Mit Beginn des nchsten Jahres (1865) rckte Sherman nach Norden vor, um sich mit Grant bei Richmond zu vereinigen. Aber noch ehe die Vereinigung zu stnde kam, erhielt er die Nachricht, da die Entscheidung 1 Abraham Line oln, im Jahre 1809 als Sohn eines schlichten Landmanns im Staate Kentucky geboren, hatte sich durch eigene Kraft zu hervorragender Stellung emporgearbeitet. 2 Richmond, Hauptstadt des Staates Virginien, am Jamesflu. Getty-brg, Stadt im sdlichen Pennsylvanien, westlich von Philadelphia. Vicksburg, Stadt am linken Ufer des Mississippi im Staate Mississippi. Savannah, Stadt im Staat Georgia, an der Mndung des Savannah.

11. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 494

1912 - Habelschwerdt : Franke
494 zum Könige, und dieser trat im November 1905 als Haakon Vii die Regierung an. cv - .^r feit 1849 eine konstitutionelle Monarchie. Auf Friedrich Viii. folgte sein Sohn Christian X. König Oskar Ii. von Schweden starb im Dezember 1907, und es 8. Amerika. a. Ute Nordamtrikanische Union. Nachdem die Vereinigten Staaten von Nordamerika ihre Unabhngigkeit erkmpft hatten (S. 309), entwickelten sie r-A10 ^Cltraum von ettoa 100 Jahren zu einer Gro- und Weltmacht, lschon 1823 machte sich die Union von dem Einflu Europas frei und erklarte, da sie eine Einmischung der europischen Staaten in amerikanische Angelegenheiten nicht dulden knne (Monroe-Doktrin"). Im Jahre 1848 vergrerte sie ihr Gebiet durch einen Krieg mit Mexiko um Texas, Neu-Mexiko und das goldreiche Kalifornien. In das von der Natur auer-6e91,l9tc 5anb wanderten während des 19. Jahrhunderts rund 20 Millionen Europer, besonders Deutsche und Englnder, ein und fhrten ihm tchtige und unternehmungslustige Krfte zu. Infolgedessen nahmen viele Umonsstaaten einen hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Doch entstand zwischen dem Norden und Sden der Union ein groer Gegensatz. 1. Im Norden entwickelte sich bei dem raschen Aufschwnge der Industrie ein Handel- und gewerbetreibendes Brgertum, das aber nur ein geringes Interesse fr die Politik zeigte. Im Sden dagegen mit seinen groen Baumwollenpflanzungen entstand eine Pflanzeraristokratie, die fter als der Norden ihre Vertreter in die magebenden Stellen der Republik brachte. 2. Dazu kam, da die Nordstaaten die Sklaverei abgeschafft, die Sd-staaten sie aber beibehalten hatten, um den Baumwollenbau durch Neger betreiben zu knnen. Als nun die Einfuhr der Sklaven verboten wurde, trat in den lndlichen Bezirken des Sdens Arbeitermangel und damit eine Entwertung des Grundbesitzes ein. 3. Die Sdstaaten trieben Freihandel, die Nordstaaten hatten Schutz- zlle eingefhrt. Wegen dieser Gegenstze strebten die Sdstaaten nach der Trennung (Sezession) von der Union. Als im Jahre 1860 Abraham Lincoln (lingkn), der Kandidat der Nordstaaten, zum Prsidenten gewhlt wurde, schloffen elf Sdstaaten einen Sonderbund. Lincoln erklrte aber in seiner Antrittsbotschast, da er feine Trennung dulden werde. Es begann nun ein blutiger Brgerkrieg, der Zonderbunds- oder Sezessionskrieg, der von 1861 bis 1865 dauerte. Anfangs waren die Sd-staaten im Vorteil, bis der General Grant (grahnt) den Oberbefehl der Unionstruppen bernahm und das gegnerische Hcer in der dreitgigen Schlacht bei Richmond (ritschmnd) schlug. Bald darauf wurde Abraham Lincoln ermordet, und es entstanden neue Wirren. 1867 wurden die Sdstaaten aber wieder in die Union aufgenommen. Die Sklaverei hrte in allen

12. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 439

1904 - Habelschwerdt : Franke
439 durch Neger betreiben zu knnen. Da nun aber die Einfuhr der Sklaven verboten war und der Mangel an Sklaven sowie deren schlechte Arbeit eine Entwertung des Grundbesitzes zur Folge hatte, so drohte der Norden das bergewicht zu erlangen. Die Sdstaaten huldigten ferner dem Freihandel, während die Nordstaaten Schutzzlle durchgesetzt hatten. Wegen dieser Gegenstze strebten die Sdstaaten nach der Trennung (Sezession) von der Union. Als im Jahre 1860 Abraham Lincoln (Itngktt), der Kandidat der Nordstaaten, zum Prsidenten gewhlt wurde, schlssen elf Sdstaaten einen Sonderbund. Lincoln erklrte aber in seiner Antrittsbotschaft, da er keine Trennung dulden, sondern jede Auflehnung unterdrcken werde. Es begann nun ein sehr blutiger Brgerkrieg, der Sonderbnnds-oder Sezessionskrieg, der von 1861 bis 1865 dauerte. Anfangs warnt die Sdstaaten im Vorteil, bis der General Grant (grahnt) den Oberbefehl der Union bernahm und das geg-nerische Heer in der fnftgigen Schlacht bei Richmond (ntschmond) schlug. Bald darans wurde Abraham Lincoln ermordet, und es ent-standen nette Wirren. 1867 wurden die Sdstaateu aber wieder in die Union aufgenommen. Die Sklaverei |rte in allen Staaten auf, und 1870 erhielten die Neger auch das Stimmrecht. In dem Kriege mit Spanien, 1898, gewann die Union einen wertvollen Gebiets-znwachs (<5. 430). Trotz der groen politischen Freiheit fate in Nordamerika auch der Anarchismus Fu. Im Herbst 1901 wurde der Prsident Mac Kinley (mckinli) von einem Anarchisten durch einen Revolverschu so schwer ver-wnndet, da er bald daraus starb. Sein Nachfolger wurde Roosevelt. 8. Sdamerika. Die sdamerikanischen Staaten hatten sich schon im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts vom Mutterlande Spanien losgerissen. Sie Silben seitdem Republiken, in denen aber hufig blutige Brgerkriege wten. Oft geraten auch die benachbarten Staaten in Kriege, so da das wirtschaftliche Gedeihen dieser Lnder wenig Fortschritte macht. Im Jahre 1889 wurde auch das Kaiserreich Brasilien in eine Republik umgewandelt, indem bei einer Militrrevolntion der Kaiser Pedro Ii. zur Abdankung gezwungen wurde und sich mit seiner Familie nach Europa begeben mute. 9. Japan. Das ostasiatische Jnselreich Japan, das frher von der brigen Welt gnzlich abgeschlossen war, wandte sich um 1850 der europischen Kultur zu. Im Jahre 1868 wurde es ein Einheitsstaat und machte nun in kurzer Zeit stauueuerregeude Fortschritte. Japan ist jetzt ein Verfaffungsstaat, an dessen Spitze der Mikado (Kaiser) steht. Das

13. Lesebuch für die Volksfortbildungsschulen der Pfalz - S. 51

1908 - Zweibrücken : Kranzbühler
51 deren Vorfahren ein Jahrhundert vorher in Amerika eingewandert waren. Hilgard beobachtete mit Erstaunen, daß sie die pfälzischen Gewohnheiten im Bereiten der Speisen und ihrer Wohnungen beibehalten hatten. Die guten Leute weinten, als Hilgard im Mai 1858 von ihnen und vom Lehrerberuf für immer Abschied nahm um aufs neue Berichterstatter für Zeitungen zu werden. Der Augenblick hiefür konnte nicht günstiger sein. Die allgemeine Aufmerksamkeit war den öffentlichen Angelegenheiten zugewandt; die Vereinigten Staaten von Nordainerika tvaren vor einer schweren Ent- scheidung angelangt. Es handelte sich darum, ob die Sklaverei abgeschafft werden solle. Die südlichen Staaten, wo in großen Plantagen Baum- wolle, Zucker, Tabak und Mais gebaut wird, glaubten ohne Sklaven nicht auskommen zu können; im Norden tvar man für freie Arbeit. Als die Nordstaaten mit der Wahl des Präsidenten Lincoln durchdrängen, kam cs zu einem erbitterten fünfjährigen Bürgerkrieg (1861—05), der mit dem völligen Siege der Nordstanten und mit der Aufhebung der Sklaverei endigte. Hilgard, der mit Lincoln und anderen Führern der Nordstaatcn schon früher bekannt geworden tvar, hatte von vornherein seine ganze Kraft in den Dienst der guten Sache gestellt; seine Feder war unermüd- lich tätig, das, was er im Kriege rnit eigenen Atigcn schaute, den Lesern der großen Tageszeitungen rasch und spannend zu berichten. Im Jahre 1866 vermählte er sich mit Fanny Garrison, der Tochter eines angesehenen und reichen Mannes in Boston, der schon lange vor dem Kriege durch Rede und Schrift für die Befreiung der Sklaven ge- wirkt hatte. Diese Ehe, der mehrere Kinder cntsproßten, vollendete das äußere und das innere Glück Hilgards. Ans der Hochzeitsreise be- suchte er die deutsche Heimat und weilte auch am Sterbebette seines Vaters; seine Mutter war schon mehrere Jahre vorher gestorben. Iii. Zur Berühmtheit in weiteren Kreisen gelangte Hilgard erst in den achtziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts. Als er 1873 wieder zur Erholung in Deutschland weilte, betrauten ihn deutsche Banken, die große Summen znm Bau von Eisenbahnen im Nordwesten der Union geliehen hatten, mit der Vertretung ihrer Interessen, weil sie seine Tatkraft und seine Kenntnis von Land und Seilten schätzen gelernt hatten. Hilgards Weitblick erkannte sofort die große Bedeutung, welche die Aus- schließung des fernen Westens durch Eisenbahnen und Dampferlinien haben müsse. Mit Kraft und Geschick nahm er die Leitung des Unter- 4*

14. Geschichte der neuesten Zeit - S. 99

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Krieg um die Einheit der Union. Iv 2ba3i. 99 3. Wenige Tage nachher wurde Lincoln im Theater zu Washington von einem Sdlnder erschossen. Vor kurzem hatten ihn die dankbaren Mitbrger fast einstimmig zu zweiten Male zum Prsidenten gewhlt. Der Krieg war furchtbar blutig gewesen. der eine halbe Million, nach anderer Schtzung eine Million Menschenleben hatte er verschlungen. Aber er hat auch groe Fortschritte gezeitigt: Eisenbahn und Telegraph wurden in den Dienst der Kriegfhrung gestellt, die Panzerschiffe kamen in Gebrauch. Insbesondere erfuhr die Pflege der Kranken und Ver-mundeten Verbesserungen: man entfernte sie mglichst vom Kriegschauplatz und verteilte sie der das Land; so war der Ausbreitung ansteckender Krankheiten vorgebeugt, und die Krankenpfleger aller Landesteile und aller Stnde, zumal die Frauen, konnten den rzten ihren Beistand leisten. Die Unteilbarkeit der Union stand ebenso fest wie die Abolition. An Lincolns Todestag berschtteten Negerkinder, die ihren Eltern zurckgegeben waren, den alten Garrison mit Blumen. Schon 1870 erhielten die Neger das Brgerrecht; sie werden aber heute noch als Fremde behandelt und vom Umgang der Weien ferngehalten. Die Sudstaaten haben sich allmhlich mit der neuen Lage vershnt. Die ehemaligen Pflanzer wandten sich neben der Baumwoll- und Tabak-Erzeugung dem Krner- und Bergbau zu; die Einwanderung strmte auch der den Potomac. In Nord-Alabama fand sich ein Reichtum an Kohle und Eisen, der dem Segen von Pennsyl-vanien wenig nachsteht. In diesem ehemaligen Sklavengebiet ist die taube und blinde Helen Keller durch die wunderbare Erziehungskunst Mary Sullivans zur lebensfreudigen Denkerin geworden. 4. Nach einem Vierteljahrhundert hat auch Brasilien die Sklaverei ab-geschafft. Heute gibt es kein gesittetes Volk mehr, das den Sklavenhandel treibt oder auch nur duldet. 3. König Wilhelm I. und seine Paladine". 1. König Friedrich Wilhelm Iv. lebte fast so schlicht wie ein vornehmer Privatmann; mit seiner Gemahlin fhlte er sich im Umgang mit Gelehrten und Knstlern behaglich wie einst Friedrich der Groe, in dessen Sanssouci er gern verweilte. Als König Mar von Bayern den Geschichtsforscher Leopold Ranke nach Mnchen berufen wollte, schrieb ihm sein kniglicher Schwager in Sorgen um den ihm drohenden Verlust: Die Sache schwebt in der Luft wie eine Orchis mit unentfalteter Blte. Ich wei durchaus nicht, ob die Blume Deine oder meine Farbe tragen wird." Aber seine Regierung war nach seinem eigenen Urteil Friede ohne Freude". 7*

15. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 302

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
302 - auch viele 48er Freischrler", durch Zahl und kriegerische Tch-tigkeit hervorleuchtete. Am 1. Januar 1863 erklrte Lincoln durch eine Proklamation alle Sklaven fr frei in den aufstndischen Staaten. Es wurde eine Anzahl farbiger" Regimenter gebildet, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garrisons Sohn als Offizier. General Sherman unternahm im Rcken der Konfderierten" einen khnen Marsch an die See, um Vor-rate wegzunehmen, Brcken und Eisenbahnen zu zerstren. Im Frhjahr 1865 ergab sich Richmond in Virginia, die Hauptstadt 1865 der Konfderation, an General Grant, und Lee, der letzte und tchtigste Feldherr der Sklavenhalter-Partei (Demokraten"), streckte die Waffen. 4. Befreite, ihren Eltern zurckgegebene Negerkinder in der Hafenstadt Charleston in Sdkarolina berschtteten Gar-rison mit Blumen. An demselben Tage wurde Lincoln im Theater zu Washington von einem Sdlnder erschossen. Vor kurzem hatten die Mitbrger den anspruchslosen, unerschtterlich rechtschaffenen Mann fast einstimmig zum zweiten Male zum Prsidenten gewhlt. Der Krieg hatte der eine halbe Million Menschenleben verschlungen. Auch die Frauen hatten sich durch aufopfernde Frsorge fr die Kranken und Verwundeten mit Ruhm bedeckt. Dafr stand die Unteilbarkeit der Union ebenso unumstlich fest wie die Abolition. Nach einein Vierteljahrhundert hat auch Brasilien die Skla-verei abgeschafft. Heute gibt es kein gesittetes Volk mehr, welches den Sklavenhandel treibt oder auch nur duldet. 8. Wilhelm I. Schleswig-Holstein. 1. Preußen und Deutschland emporzurichten zu nie gesehener Gre, war die Lebensaufgabe Wilhelms I. Seine Kraft gehrte vor allem dem Heere. Wie schmuck stand der siebenjhrige Willi vor den Eltern als Husar in Kalpak und Dolman, die er unter dem Weihnachtsbaume fand! An seinem zehnten Geburtstage ward er Fahndrich in der Garde zu Fu. Im Kugelregen der franzsischen Schlachtfelder verdiente er sich das Eiserne Kreuz erster Klasse. So eifrig er lernte in jungen und in alten Tagen, sein Sinn stand immer zuerst auf die Verbesserung des preu-ischen Heeres. Soldatisch einfach, schlief er auf eisernem Feldbette bis ins hchste Alter. Seinem Adlerblicke entging keine Unordnung; unermdlich aber sorgte er auch fr das Wohl-befinden der Truppen, fr die Ehre ihres Standes. Die bitteren Erfahrungen des tollen Jahres machten seine

16. Geschichte der Neuzeit von 1786 bis 1900 - S. 100

1905 - Leipzig : Teubner
100 Viii. Die Grndung der Nationalstaaten und des Verfassimgslebens. bauende Norden konnte gegen sie nicht aufkommen, da seine Wirt-schaftlichen Verhltnisse nur freie Arbeit zulieen. Dic Sklavenhalter-Partei war demokratisch; sie verlegte den Schwerpunkt des politischen Lebens in die Einzelstaaten und betrachtete die Union nur als Staaten-buud. Der Norden war republikanisch gesinnt; er betonte die ber-ordnnng des Gauzen der die Sonderstaaten. Da der Strom der Einwanderer sich besonders in die nrdlichen Gebiete ergo, so erlangten die Republikaner allmhlich das bergewicht und forderten nun die Aufhebung der Sklaverei. Als nun in Lincoln zum erstenmal ein Prsident aus ihrer Mitte gewhlt wurde, traten 12 Sdstaaten aus der Union aus und bildeten einen Sonderbund. Da die Nordstaaten das Recht zum Austritt nicht anerkannten, so entbrannte ein blutiger Brgerkrieg. Obwohl der Norden nach und nach 600 000 Mann in die Kampfgefilde zwischen den beiden Hauptstdten Washington und Richmond (sdlich v. W.) schickte, so blieben doch zwei Jahre lang die Sdstaaten, in deren Bereich der letzte demokratische Prsident alle Waffenvorrte bergefhrt hatte und denen die meisten Berufsoffiziere angehrten, im Vorteil. Erst seit 1863 wurden die Sklavenstaaten durch die Generale Grant und Sherman unterworfen. Die Ermordung Lincolns 1865 konnte ihr Schicksal nicht mehr ndern. Die Aufhebung der Sklaverei wurde verkndet (18. Dez. 1865). Die Sdstaaten wurden nur einzeln durch Kongrebeschlu wieder in die Union aufgenommen. Von dem wirtschaftlichen Verfall, den die Befreiung der fr die Freiheit nicht erzogenen Neger zur Folge hatte, haben die Sdstaaten sich allmhlich wieder erholt. Die mexikanische Als Mexiko die Verzinsung seiner auswrtigen Schuld, deren @Sroisofenber Stcke sich groenteils in franzsischen Hnden befanden, einstellte, setzte Napoleon Iii. mit England und Spanien eine Expedition gegen diese Republik ins Werk. Jene beiden Mchte zogen sich jedoch zurck, als Frankreich ehrgeizige Absichten zeigte und dort als Schutz-macht der lateinischen Rasse gegen die Vereinigten Staaten auftreten wollte. Zwar gelang es den Franzosen, fast ganz Mexiko zu erobern und auf Grund einer sog. Volksabstimmung den hochgesinnten Erz-herzog Maximilian zur Annahme der Kaiserkrone zu verlocken. Als aber infolge der drohenden Haltung der Union die Franzosen Dez. 1866 und Jan. 1867 Mexiko rumten, konnte Maximilian sich nicht behaupten. Er wurde in Querstaro (nw. von Mexiko) durch Verrat gefangen ge-nommen und zum Entgelt fr die Erschieung zweier republikanischen Generale 1867 erschossen. Da Napoleon Iii. Frankreich die nngeheuern Opfer der nutzlosen Expedition nicht hatte eingestehen mgen, so fanden sich 1866 im entscheidenden Augenblicke die franzsischen Kriegsarsenale halb entleert, und der Truppenbestand war so geschwcht, da der Kaiser nicht wagen konnte, einen Krieg gegen Preußen zu führen.

17. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 184

1894 - Dresden : Ehlermann
184 Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 61. Napoleons Iii. Niedergang. seiner Nation zu befriedigen. Eingreifen in die verwirrten Verhältnisse Mexikos, wo der Präsident Juarez, ein Abkömmling der alten Mexikaner, an der Spitze einer Radikalpartei sich durch Einziehung der Kirchengüter die kirchliche Partei verfeindet und durch Einstellung der Zinszahlung für Staatsschulden, Eingriffe in fremdes Eigentum u. a. auch die auswärtigen Mächte gereizt hatte. England, Spanien und Frankreich senden nach einer zu London geschlossenen Übereinkunft 1861 eine Flotte zur Sicherung ihrer Unterthanen dorthin. Nach Abschluss eines Vertrages mit Juarez segeln die englischen und spanischen Schiffe wieder ab. Napoleon, dem freie Hand gelassen, wirft sich zum Schirmherrn der katholischen Kirche auf und vertreibt Juarez. Eine Notabeinversammlung muss die Republik für abgeschafft erklären und den von Napoleon für seinen Plan gewonnenen hochsinnigen Erzherzog Maximilian von Österreich zum Kaiser wählen. 1864 kommt Maximilian mit seiner Gemahlin Charlotte von Belgien übers Meer und richtet auf Grund einer Volksabstimmung das neue Kaisertum in Mexiko auf. Doch bereits ist diesem ein mächtiger Feind erstanden, die neu gefestigte nordamerikanische Union. B. Die nordamerikanische Union. Gegensatz der romanischen Südstaaten mit einer Bevölkerung von Grossgrundbesitzern und der germanischen Nordstaaten mit einer Bevölkerung von kleinen Farmern und Ge-werbtreibenden.* Sklavenarbeit in den Plantagen (vgl. Rom zur Gracchenzeit) dort, freie Arbeit hier. Schutzzoll für den Gewerbebetrieb des Nordens er-spriesslicher, Freihandel für den Grossgrundbesitz des Südens. Feinere Sitte und Bildung mehr dem Süden eigen; daher dieser vorzugsweise im Besitz der Staatsämter und durch seinen Einfluss im Kongress den Norden beherrschend. Den Kampf gegen die Oberherrschaft des Südens beginnt Abraham Lincoln, der 1860 als Kandidat der Nordstaaten auf den Präsidentenstuhl gelangt. Die Sklavenfrage, schon längst durch Menschenfreunde in Fluss gebracht,** wird der Angelpunkt des Streites. Die Südstaaten, durch die beabsichtigte Befreiung der Neger in ihrem Besitzstände bedroht, trennen sich von den Nordstaaten, werden aber in dem von 1861—1865 dauernden „Secessionskriege“ überwunden und bei der Union festgehalten. Die Befreiung sämtlicher Sklaven ist der Kampfpreis, den die Südstaaten zahlen müssen. Nachdem Präsident Lincoln durch Mörderhand gefallen, werden unter dem Präsidenten Grant die Schwarzen auch in allen politischen Rechten den Weissen gleichgestellt.*** C. Napoleons Iii. Misserfolg. Die Union erkennt Juarez, der vor dem französischen General Bazaine nach Texas gewichen war, als Präsidenten an und ist entschlossen, gemäss der sogenannten ,,Monroedoktrin“f jede europäische Einmischung fern zu halten. Napoleon muss nach schweren * Schlaffheit der „Kreolen“ bei Üppigkeit der Natur, aber ungesundem Klima, Straffheit der „Yankees“ bei kargerem Boden, aber gesünderem Klima. ** Wilberforce hatte schon in den dreissiger Jahren die Befreiung sämtlicher Sklaven in den englischen Kolonien durchgesetzt. Dessen menschenfreundliche Ansichten hatten auch in dem Norden der Vereinigten Staaten Boden gewonnen (Onkel Toms Hütte von Beecher - Stove weit verbreitet). *** Trotzdem heute noch der ,,Nigger“ allenthalben geringgeschätzt, weil ohne sittliche Reife. f Monroe war Präsident der Union in den zwanziger Jahren,

18. Geschichts-Bilder - S. 475

1878 - Langensalza : Greßler
475 Arkansas im Jahre 1856 blutige Zusammenstöße zwischen sklavenhaltenden Pflanzern und freien Kolonisten. Aber erst im ^ahre 1861 kam dieses Zerwürsniß zum vollen Ausbruch. An der Spitze der Bundesstaaten steht nämlich Em Präsident der alle vier Jahre neu gewählt wird. Die Wahl war 1861 aus Abraham Lincoln, der hauptsächlich für Abschaffung der Sklaverei stimmte, gefallen. Elf südliche Sklavenstaaten (Brrglmen, Nord- und Südkarolina, Florida, Tenessee, Georgia, Arkansas, Alabama, Missisippi, Louisiana und Texas) wiesen diese Wahl „zurück, trennten sich von der Union, schlossen ein gegenseitiges Bundniß, erwählten am 18. Februar 1861 den früheren Kriegsminister ^es-serson Davis zu ihrem Präsidenten und die Stadt Richmond in Virainien zur Bundesstadt. . Nun entbrannte zwischen den Süd- und Norftstaaten. em Bürgerkrieg, der zu den blutigsten der ganzen Weltgeschichte zählt Lincoln erklärte die Konsöderirten (Südstaaten) für »Rebellen« und rief die Nordstaaten gegen sie zu den Waffen. Aber durch kluges Zusammenhalten ihrer Kräfte, sowie durch rasches Vordringen, wußten die Südstaaten ihre Gegner anfangs auf die Vertheidigung zu beschranken. Die Unzulänglichkeit der Rüstungen des Nordens und die Halbheit seiner Kriegführung trat am deutlichsten in der Niederlage der sogenannten Potomak-Armee am Bache Bull-Run in -3_it-qinien am 21. Juli 1861 hervor, welche die Zuversicht des Südens bedeutend steigerte. Jetzt ries Lincoln 500,000 Freiwillige unter die Waffen. Durch diese gewann zwar der Norden emige Vortheile; aber im fernern Verlauf des Krieges folgte für ihn eine Reihe von Unfällen und Niederlagen, welche die angestrebte Wiederherstellung der Union in sehr weite Aussicht stellten. Besonders war die Schlacht bei Frederi cksburg (13. Dec. 1862), in welcher der Befehlshaber der Potomak-Armee, Burnfide, von dem General Lee mit einem Verluste von 13000 Mann geschlagen wurde, so entmuthigend für den Norden, daß sich seiner eine sehr gedrückte Stimmung bemächtigte. Durch solche Ereignisse gedrängt, sprach Lincoln am 1. ^anuar 1863 die Freilassung aller Sklaven in den Südstaaten aus; außerdem beschloß der Kongreß die Bewaffnung sämmtlicher Neger. Diese Maßregel rief in dem Gebiete der Konföderation die tiefste Erbitterung hervor. Man beschloß, alle künftig gefangenen Unions-Ofsiziere zu Zwangsarbeiten zu verwenden, alle Ossiziere aber, die in Negerregimentern dienten, ohne weiteres niederzuschießen. —- 'so kam es denn am 2. Mai 1863 bei dem Gehöfte Chancellorsville (westlich von Fredericksburg, daher auch die zweite Schlacht bei Fredericksburg genannt) zu einer dreitägigen Schlacht. Der Süden gewann dieselbe, verlor aber dabei seinen tüchtigsten Führer Jackson. Dagegen zogen in der dreitägigen Schlacht bei Gettysburg (1. bis

19. Geschichte der neuesten Zeit - S. 98

1910 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
98 Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. eigene Kraft, fast ohne Unterricht; seine Aufstellung als Kandidat (Nomi-Nation") fr die Prsidentenwahl erinnerte den deutsch-amerikanischen Staatsmann Karl Schurz an die Sage von dem Rmerfeldherrn Cincm-natus, den die Boten des Senats vom Pfluge wegholten. Jetzt traten die meisten Sdstaaten aus der Union aus und erklrten sich als eine eigene Republik der Konfderierten Staaten von Amerika". Ihre Hauptstadt Richmond lag in der Luftlinie nur 160 km von Washington entfernt. Diesem Partikularismus widersetzten sich die Nordstaaten, entschlossen, die Union als einheitlichen Gesamt st aat zu erhalten. Ein berfall der 1861 Emprer auf eine Feste bei Charleston erffnete den Brgerkrieg; gleich am folgenden Tage rief eine Proklamation des Prsidenten 75 000 Frei-willige unter die Waffen. Eine unerhrte Begeisterung erwachte: der Millionrsohn eilte an der Seite des Arbeiters zur Fahne; das Land glich einem Kriegslager. Immer neue Regimenter wurden errichtet und eingebt, fr deren Ausrstung und Verpflegung der Prsident Sorge trug. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger, unter denen die Deutschen, auch viele Achtundvierziger Freischrler, durch kriegerische Tchtigkeit hervorleuchteten: 200000 waren es im Laufe des Krieges! Die Sdstaaten jedoch Hattert in ihren Milizen besser gebte Mannschaften und fhigere Offiziere, weil die Shne der reichen Herren vielfach auf der Kriegsschule erzogen waren. Mehrmals bedrohten ihre Heere die Bundeshauptstadt. Aber die Verfechter der Bundeseinheit lieen sich nicht irremachen. Unter dem Druck einer Reihe schwerer Niederlagen, die ihre Truppen in den Tlern des Potomac, Shenandoah, Rappahannok erlitten, erklrte Lincoln im zweiten Kriegsjahr durch eine neue Proklamation alle Sklaven in den abgefallenen Staaten fr frei. Sie entflohen scharenweise, und man bildete aus ihnen farbige" Regimenter, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garisons Sohn als Offizier. Zur See besaen die Nordstaaten eine berlegenheit, die Handel und Wohlstand der Konfderierten schlielich vernichten mute: die Ausfuhr stockte, der Kriegsbedarf lie sich nicht mehr ergnzen. So mute der Krieg zu Ende gehen. Whrend die Potomac-Armee" Washington verteidigte, drang die Westarmee", in den beiden letzten Feldzgen unter der Leitung des ehemaligen Feldmessers Ulysses Erant, am Tennessee hinauf und am Mississippi hinunter, um den Sden einzukreisen; und als rants Unterfeldherr Sherman der die Alleghanys ging und, marching through Georgia", Savannah erreichte, mute sich Richmond ergeben und Lee, 1865 der tchtigste General der Konfderierten, die Waffen strecken.

20. Geschichte der Neuzeit - S. 349

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 36. Der Bürgerkrieg in den Ver. Staaten Nordamerikas. 349 Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten Nordamerikas 1861 —1865. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika hatten ihren Besitz allmählich bedeutend erweitert; 1803 war Louisiana von Frankreich gekauft, 1821 Florida von Spanien erworben worden. Ein Krieg, der infolge der Aufnahme von Texas in den Bund 1848 mit Mexiko ausbrach, führte zur Abtretung Neu-Mexikos und des Goldlandes Oberkalifornien an die Union. Zwischen den nördlichen Staaten der Union, deren Bewohner germanischer Abkunft, und den südlichen, deren Bewohner zum Teil französischen und spanischen Ursprungs sind, entwickelten sich aber nach und nach scharfe politische und sociale Gegensätze. Der Süden war infolge großer Fruchtbarkeit des Bodens und leichter Gewinnung des Lebensunterhaltes in geistige Trägheit versunken und überließ die Arbeit in den Plantagen zahlreichen Sklaven. Die arbeitsame und intelligente Bevölkerung des Nordens vernachlässigte über dem Streben nach Gewinn die höheren Interessen des Staates. Daher war es der südlichen Bevölkerung gelungen, die einflußreichsten Stellen in der Regierung mit ihren Anhängern zu besetzen, bis sich endlich gegen die Herrschsucht der südlichen oder Sklavenstaaten im Norden ein Widerstand erhob, der sich die Abschaffung der Sklaverei zum Zweck setzte. Bei der Neuwahl eines Präsidenten gelang es dem Norden, die Wahl eines Gegners der Sklaverei, des Advokaten Abraham Lincoln, durchzusetzen und dem Süden eine Niederlage zu bereiten. Die Folge war, daß sich die Südstaaten zur Los-reißung von der Union entschlossen. Nicht wenig trugen zu diesem Entschlüsse auch die dem Süden ungünstigen Tarifgesetze bei, durch welche derselbe gezwungen wurde, die ihm nötigen Produkte aus dem Norden der Union zu beziehen, weil ihre Beschaffung aus dem Auslande durch hohe Schutzzölle zu Gunsten der nördlichen Staaten fast unmöglich gemacht worden war. Elf Südstaaten mit einer Bevölkerung von 5% Mill. Weißen und 3x/2 Mill. Negern bildeten eine eigene Konföderation, wählten den früheren Kriegsminister Jefferfon Davis zum Präsidenten, der feinen Sitz inrichmond in Virginien nahm, und erklärten sich für Beibehaltung der Sklaverei und Abschaffung der Tarife. Dadurch wurde ein vierjähriger Bürgerkrieg (1861—1865) herbeigeführt. Die 23nördlichen Staaten, die Union, mit einer Einwohnerzahl von 23 Mill. Weißen und 1/2 Mill. Sklaven war im Besitz reicherer Mittel und hoffte daher, über die Konferierten einen baldigen und leichten Sieg zu erringen. Aber diese erhoben sich unter tüchtigen Feldherrn, wie Beauregard