Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Das Altertum - S. 18

1907 - Leipzig : Voigtländer
18 Das Kltertum. Die Hrier. § 17. Rückblick. Die orientalischen Völker haben die Grundlage für alles staat-licheunbu)irtjchaftliche£eben geschaffen. Mustergültig waren die Leistungen der Hgqpter im Ackerbau und in der Baukunst. Die Assyrer bildeten die Kriegskunst aus; die Entdeckungen der Babylonier in Mathematik und Astronomie, ihre Zeiteinteilung, ihr Maß und Gewicht sind bis heute von Wert, verbreitet wurden diese Errungenschaften durch die Phönizier, die selbst in Seefahrt und Handel für ganze Jahrtausende ein unerreichtes Vorbild blieben. Alle diese Völker leisteten Bedeutendes im Gewerbe und bedienten sich der Schrift. Die Israeliten bewahrten den Glauben an einen Gott und einen Erlöser der Menschheit und reinere Sitten. Durch die Perser gelangte die arische Rasse zur Weltherrschaft; das perserreich war eine Zeitlang ein Muster in vielen Einrichtungen des Staatswesens.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 566

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
566 Ueber das Studium der vaterländischen Geschichte. die wahrhaftig in diesem Einen Volke sich entwickeln, haben durchaus einen eigenthümlichen Stempel, den sie sonst nirgends haben und nirgends, bei keinem anderen Volke, haben können. So wie die allgemeine Sprache, als die unmittelbarste Erscheinung der Vernunft (als der allgemeine Verstand), bei jedem Volke zur Nationalsprache wird, weil die allgemeine Vernunft zur Nationalvernunft geworden ist, d. h. eine bestimmte Eigenthümlichkeit erhalten hat, so trägt auch, wieivohl nicht jedem eben so vernehmbar, die Staatsverfassung und das Recht, die Sittlichkeit und die Religion, die Wissenschaft und die Kunst, einen eigenthümlichen Stempel, der diesem Volke angehört. Was nicht diesen Stempel trägt, was dein Volke von allsten zugebracht wird, das kann ilur Leben und Kraft gewinnen, wenn es dem Volke als Nahrung bient, wenn es umgesetzt wird und sich auflöset in die Eigenthümlichkeit; ohne diese Auflösung kann es nur bestehen durch den Untergang des Volkes. Darum ist das erste Streben eines jeden Volkes, und must das erste Streben sein! seine Selbstställdigkeit zu erhalteil, frei und unabhängig zu bleiben von der Herrschaft jedes andereil Volkes, um sich die freie Entwicklung in seinem eigenthümlichen Charakter möglich zu erhalten, um zu ver hüten, dast ein fremdes Volk ihm eiires fremden Lebens freinden Siirn aufzwinge. Denil alles Leben liebt sich selbst und ivill sich erhalten und erweitern; es will alles uirterwerfen, um vollkommen frei zu sein. Daher entsteht ein Streben jedes Volkes gegen alle anderen, unter ihnen hervorzuragen, zu gelten, zu gebieten, wie der Einzelne strebt gegen den Einzelnen. Die Völker haben, wie die Einzelnen, Ehre imb Schande. Die gröstte Ehre aber wie das gröstte Glück ist: frei dazustehen in eigenthümlicher Kraft, jedem anderen Volke, wenn nicht überlegen, doch gleich, allem Angriffe trotzend; die gröstle Schande aber wie das gröstte Unglück: einem anderen Volke unterworfen zu sein, zu dienen und fremde Eigenthümlichkeit zu erhalten, nähren, fördern mit der eigenen. Die freie Selbstständigkeit ist nicht das höchste Ziel, welches erstrebt wird, aber das nothwendige Mittel, ohne welches ein Volk kein Ziel erreichen kann, es sei, welches es wolle. Denn das Volk ist vernichtet, wenn seine Eigen- thüinlichkeit vernichtet ist; die Eigenthümlichkeit aber muß, oder wenigstens sie kann, ver- nichtet werden, wenn dasselbe fremder Herrschaft unterworfen wird. Die alten Deutschen, unsere Urväter, fürchteten sich wenig vor dem Schwerte der Römer; sie glaubten unter römischen Legionen Deutsche bleiben zu können, weil sie den Sinn einer Eroberung nicht kannten. Als sie aber nach römischen Gesetzen gerichtet werden sollten, da fühlten sie, dast dieses der Anfang war, zur Vernichtung ihrer Eigenthümlichkeit; dagegen empörte sich die deutsche Natur, und das römische Joch wurde zerbrochen. Ein Volk daher, welches seine Selbstständigkeit aufgibt, gibt sich selbst aus und weiht sich dem Untergange: das Ver dammungswürdigste, was geschehen mag! Der einzelne Mensch nun gehört nothwendig zu irgend einem Volke und geht aus dem Volke hervor. Er hat für die Menschheit die Bestimmung, alles, was von Geist und Kraft in ihm ist, frei und vollkommen auszuleben. Was aber von Geist und Kraft, von Cultur und Menschlichkeit sein ist oder sein wird, das offenbart sich in ihm und gelangt zu ihm in der Eigenthümlichkeit seines Volkes nnb kann sich darum nur entwickeln in dieser Eigen- thümlichkeit; darum muß sein Streben zusammenfallen mit der Bestrebung des Volkes, dessen Theil er ist; darum must des Volkes Ehre seine Ehre, sowie die Schande des Volkes seine Schande sein. Er muß die Selbstständigkeit seines Volkes wollen, weil er die Eigenthüm- lichkeit desselben wollen must, und er muß die Eigenthümlichkeit desselben wollen, weil er die Sehnsucht seines Gemüthes nur dadurch stillen oder dem Sinne und der Bestimmung seines Lebens — sich frei und vollkommen auszubilden — nur so gemäß leben kann. Da- rum liebt der Verständige oder der, den ein menschliches Gemüth beseelt, sein Volk, wie er sich selbst liebt, weil das Volk in ihm ist, wie er im Volke; darum wird ihm der Boden, auf welchem sich die von den Vätern angestammte Eigenthümlichkeit bewegt, zum Vaterlande,

2. Deutsche Kulturgeographie - S. 125

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur. 24. Das deutsche Volkswm. Mit jedem Volke ist ein bestimmter Anteil an der Welt- geschichte verbunden, den eben nur dies eine Volk und kein anderes erfüllen kann. Groß, mächtig und auserwählt ist das Volk, das seine Aufgabe auf der Welt klar und scharf erkennt, und das infolge dieser Erkenntnis sein ganzes Sein und Leben, ja seine Zukunft bewußt an die Verwirklichung dieser Aufgabe setzt. Der Kampf um Raum, der das Leben des Einzelwesens ^Individuums) beherrscht, wiederholt sich im Leben der Völker yiehe S. 22). Auch hier ist die Individualität gegen Jndivi- dualität gesetzt und auch hier gibt es Sieger und Besiegte. In dem Kampf um Raum der Völker, in dem Völker gebildet werden, siegen oder unterliegen, kommt das Gesetz der Menschheits- entwicklung, des Weltlaufs oder der Geschichte zur Geltung. Die Größe und Bedeutung eines Volkes hängt nicht bloß von seiner räumlichen Ausdehnung und Kovfzahl ab, noch von seinem Alter, sondern vor allem auch von der Summe der im Volke zu einer natürlichen Einheit verbundenen Eigenschaften, die ein Volk von andern Völkern unterscheidet und die wir schlechthin mit dem von dem Turnvater Friedrich Ludwig Jahn gebildeten Wort „Volkstum" benennen. So ist das Volkstum verkörpert in der Gesamtheit der einzelnen Mitglieder eines Volkes, das nach Abstammung, Sprache und Sitte eine Einheit bildet. „Aus Millionen Einzelnen besteht das Volk, in Millionen Seelen flutet das Leben des Volkes dahin; aber das bewußte und unbewußte Zusammenwirken von Millionen schafft einen geistigen Inhalt, bei welchem der Anteil des Einzelnen oft für unser Auge verschwindet, bei welchem uns zuweilen die Seele des ganzen Volkes zur selbstschöpferischen, lebendigen Einheit wird" (Gustav Freytag). Forschen wir nun weiter nach dem geistigen Inhalt des deutschen Volkstums und Wesens, so werden wir vielen lichtvollen Seiten begegnen, durch die es sich vor vielen Völkern des Erdenrundes vorteilhaft abhebt. Der wichtigste Zug des deutschen Wesens ist die deutsche Innerlichkeit, die unser ganzes Wollen, Denken und Fühlen

3. Wege zum Staatsgedanken - S. 229

1912 - Straßburg i.E. : Bull
12. Das Weltreich Napoleons I. 229 muffen; er erlebte also noch den Zusammenbruch seines großen Werkes. Warum ist sein Los anders gewesen als das seines Vorgängers, Karls des Großen? Damals entstanden erst die Völker. Sie fingen an zu fühlen, daß sie durch Sprache, Sitte, durch ihre Geschichte, durch ihre Lieder und durch die Taten ihrer Vorfahren zusammengehörten, daß sie anders waren als die andern. Daher wehrten sie sich noch schwach gegen die Vereinigung mit einem fremden Volke zu einem Staate. Zu Napoleons Zeiten war es anders. Da war jedes Volk schon stolz auf sich selbst. Da wußte jeder im Volke: Soviele ruhmreiche Taten haben unsere Väter getan. Früher hat unser Volk seinen eigenen Staat gehabt, kein fremder hat ihn anzutasten gewagt. And heute sollen wir uns von einem fremden Volke regieren lassen, als wären wir selber gar nichts mehr? So wuchs der Zorn in den unterdrückten Völkern, und mit diesem Zorn wuchs die Liebe zum eigenen Volke. Mit jeder neuen Last, die der fremde Eroberer ihm auflegte, mit jeder neuen Schmach, die er ihm zufügte, wurde diese Liebe inniger, heißer, feuriger. Es brauchte nur einen Anlaß, um den Zorn des Volkes auflodern zu laffen, und bald sollte er an verschiedenen Stellen des Napoleonischen Reiches auflodern. (Beispiele: Spanien, die deutschen Er- hebungen unter Schill und Dörnberg, Tirol und Andreas Loser, preußischer Schlachtenzorn im Befleiungskriege, „das Volk steht aus" usw.) Diese Liebe zum eigenem Volke, den Zorn über seine Anterdrückung, nennt man Nationalgefllhl. Zn der alten Zeit schlief das Nationalgefühl noch in den Völkern; heute ist es wach. Darum konnte früher ein Weltreich ver- schiedene Völker umfassen. Leute kann nur ein Nationalstaat zugleich Welt- macht sein. Wenn das heutige Deutsche Reich also Weltmacht sein will, kann es nicht etwa europäische Völker unterwerfen wollen, in denen schon ein starkes Nationalgefühl lebt. Nur die Völker lassen sich unsere Lerrschaft gefallen, die noch nicht wissen, daß sie ein Volk sind, die Neger in Afrika, die Wilden auf den Inseln der Südsee. Soll also das Deutsche Weltreich sicher stehen, so kann es nur auf das deutsche Volk begründet sein, und dieses Volk selber muß die Weltherrschaft wollen, wie wir bald noch sehen werden. (Vergl. folgendes Thema.) Sollte aber Napoleon nur um zu herrschen, nur um Kaiser eines großen Reiches zu sein, so viele Kriege gesührt haben? Er war sicherlich sehr herrschsüchtig, aber seine Kriege hatten doch noch einen anderen Zweck. Man kann beinahe sagen: Er hat den Krieg geerbt, von den französischen Königen Ludwig Xiv. und Xvi. ge- erbt. Schon diese hatten fortwährend im Kriege gestanden mit der anderen großen Weltmacht, die es zu ihrer Zeit in Europa gab, mit England. Wer soll L>err aus dem Meere sein? Wer soll die neuen Länder in Amerika und die alten in Aßen, besonders Indien be- sitzen? Wem soll der schwarze Erdteil Afrika gehören? Am diese Dinge war Kampf gewesen zwischen Frankreich und England. Wir haben nur nichts davon erzählt, weil das unser Deutschland nicht viel angeht. Nun Napoleon setzte diesen Krieg um die Seeherrschast und

4. Oder: das historische Materiale universal-historisch, als erster Cursus der Geschichte - S. 27

1817 - Karlsruhe : Müller
D e s Ersten Cursus Erstes Buch: Das historische Materiale im kurzen Ueberblicke. ^/as eigentliche historische Materiale sind Völker, das heißt, die folgereichen Ereignisse, welche bei Völkern und Nationen von Zeit zu Zeit vorgekommen sind, geben den Stoff der Geschichte. Die Völker werden eingetheilt: in die alten Völker vor Christi Geburt, und in Völker nach Christi Geburt. I. Völker vor Christi Geburt. Wir zählen folgende: r) Juden oder Hebräer, als das erste historische Volk. Neben diesen oder während der Dauer des jüdischen Volkes gab es — 2) Babylonier,— 3) Asiyrer, — 4) Meder, — 5) Syrer, — 6) Aegypter, — 7) Perser,— 8) Kleinasiater, — 9) Thracier, — 10) Macedonicr,— 11) Griechen, — 12) Phönicier, — 13) Karthager, — und 14) Römer, welch leztere zugleich sowohl vor- als nach Christi Geburt bestanden und ein Hauptvolk waren. Diese ältesten und alten Völker wohnten theils in Vprder-Asien, theils in Nord-Afrika, und theils im südli- chen Europa. Demnach war vor Christi Geburt nur ein kleiner Theil des Erdbodens als bekannte Welt; der weit grösere Theil hingegen war, wenn gleich nicht allenthalben unbewohnt, doch historisch unbekannt. Anmerkung: Von jedem der historischen Völker soll den Anfän- gern beigebracht werden: a) das eigenkhümliche überhaupt oder die Charakteristik des Volkes: b) eine kurze Uebersicht des Landes, das ein Volk bewohnte; und c) Angabe der vorzüglichen Veränderungen (Haupt - Momente), unter Hinweisung aus die Karte, wodurch solche Momente sinnlich werden.

5. Geschichte des Alterthums - S. VI

1852 - Weimar : Albrecht
der Kulturgeschichte im engeren Sinne dadurch, daß sie die Er- zeugnisse der Bildung nur im Zusammenhange mit dem sie er- zeugenden Volksgeiste und den wieder mit diesem in inniger Ver- bindung stehenden Thaten und Schicksalen der Völker betrachtet; sie stellt das Staatsleben der einzelnen Völker in den Mittel- punkt ihres Gemäldes, weil der Staat der Träger und die Be- dingung aller Bildung ist, und ein Volk ohne Vereinigung zu einem geordneten Staatsleben weder Bildung noch Geschichte hat. Das Staatsleben eines Volkes bildet den Mittelpunkt seiner Geschichte, aber auch nur diesen; um ihn gruppiren sich alle übri- gen Leistungen des Volkes, gleichsam die Ausstrahlungen des Volks- geistes. Staat, Religion, Literatur, Kunst, Sitten und Gebräuche eines Volkes bilden ein organisches Ganze, sie stehen in einem en- gen Zusammenhange und in gegenseitiger Wechselwirkung. Sie alle zusammen geben dem Volke sein eigenthümliches Gepräge, und ihre Kenntniß ist deshalb nothwendig, um den eigenthümlichen Geist und die Bildung eines Volkes zu erkennen. Nicht die politische Bildung allein weist einem Volke seine Stelle und seine Bedeutung in der allgemeinen Geschichte an, sondern seine geistige Ueberlegenheit, sein Einfluß auf den Zustand und die Entwickelung anderer Völker und auf die allgemeine Bildung überhaupt. Würde wohl das kleine Athen, ja das ganze Griechenland eine so wichtige Stelle in der Weltgeschichte einnehmen und behaupten können, wenn nur die po- litische Bildung in Frage käme? Gewiß nicht. Wenn aber das der Fall ist, wenn Staat, Religion, Literatur und Kunst eng zusam- menhängen, und die Leistungen eines Volkes auf allen diesen Ge- bieten zusammengenommen seine Bildung ausmachen, so darf auch in einem Lehrbuch der allgemeinen Geschichte nicht die politische Ge- schichte allein oder so vorzugsweise besprochen werden, daß die Dar- stellung der übrigen Leistungen nur wie ein Anhängsel beigegeben erscheint. Es muß schon in der Darstellung der innere Zusammen- hang und die Wechselwirkung der verschiedenen Lebensäußerungen und mannigfachen Bildung eines Volkes hervortreten. Wie die Wichtigkeit eines Volkes von dem Grade der Einwirkung auf die Entwickelung anderer Völker abhängt; wie diejenigen Zeiträume her- vorzuheben sind, in welchen eine solche Einwirkung stattfand oder sich vorbereitete, so ist auch bei dem einzelnen Volke das ausführli-

6. Wege zum Staatsgedanken - S. 233

1912 - Straßburg i.E. : Bull
13. Die Weltmacht des heutigen Deutschen Reiches. 233 ruhms müde, weil sie ihn denn doch zu teuer mit Gut und Blut zu zahlen hatten, und zuletzt trugen sie ihres ruhmreichen Kaisers Herrschaft nur mit Murren. Aber gingen denn diese Kriege alle wirklich um die Ehre der französischen Nation? Ein einzelner Mensch muß sich um seine Ehre wehren, wenn ihn jemand beschimpft, verachtet, vor andern so herabsetzt, daß sein An- sehen darunter leidet, daß er nichts mehr gilt unter seinen Mitmenschen. Die Ehre eines ganzen Volkes besteht in gar nichts anderem. Sie ist verletzt, wenn ein fremdes Volk das eigene so behandelt, als wäre dieses gar nichts, als müßte es sich alles gefallen kaffen, sodaß alle andern mit Fingern deuten und sagen: Seht einmal, welch ehrloses Volk das ist, daß es sich so etwas gefallen läßt. — Aber so ist es doch den Franzosen gar nicht ergangen, kein Mensch hat sie verachtet oder verletzt. Napoleon kämpfte also gar nicht für französische Ehre, sondern für seine eigene und seines Volkes Ruhmsucht. Am meisten von diesem Ruhm hatten natürlich die Generale, die Soldaten Napoleons. Die andern dursten den Ruhm nur teuer bezahlen. Daher ging auch sehr bald das Lerz seines Volkes nicht mehr mit dem Kaiser. Sein Wille war ein anderer als der seines Volkes. Ein Krieg geht also nur dann um die Ehre des Volkes, wenn das An- sehen dieses Volkes verletzt ist. Ist das geschehen, dann muß aber auch das ganze Volk die Verletzung seiner Ehre empfinden. Jeder Einzelne ist mit schuld daran, ob sein Volk geachtet ist oder nicht. Wenn einzelne Teile eines Volkes immer nur dem Auslande, den Fremden recht, der eigenen Negierung immer unrecht geben, dann lehren sie diese Fremden unser Volk verachten. Wenn aber die Fremden merken, daß alle im Volk es empfinden, wenn man die Volksgenossen da draußen oder daheim kränkt, dann nehmen sie sich in acht, weil sie wissen, daß der Zorn eines Volkes leicht einen Krieg entzünden kann. 13. Die Weltmacht des heutigen Deutschen Reiches. Wir haben zuletzt nur fremde Macht, fremden Glanz vor unsern Augen sich entfalten sehen. Spaniens, Frankreichs, Englands Weltmacht, so klang es. Doch von deutscher Macht und Größe war es auffallend still. Es gab eben davon nichts zu künden. Doch mag uns das nicht leid tun. Jene rühmlose Zeit war unserm Volke ein Glück. Frühe schon hatte der Glanz der deutschen Krone geleuchtet, hatte sie das Königtum jedes fremden Volkes überstrahlt, frühe schon hat der Name der Deutschen hell wie Schwerterschlag durch die Welt geklungen. Aber zu Lause, im deutschen Lande sah es weniger glänzend aus. Da fehlte in den deutschen Stämmen noch der Wille zum Zusammenhalten. Die alten Kaiser haben ein neues Laus ge- baut, ehe das alte fertig war, haben neue Stockwerke über dem untersten Stock errichtet, ehe die Grundmauern fest genug waren.

7. Bd. 1 - S. 103

1911 - Leipzig : Scheffer
ein paar mehr Abgeordnete für Südwestafrika und unsere Sol- daten sein würden. Darauf kam alles an. Die andern Völker durften nicht denken, daß die Mehrheit oes deutschen Volkes für die Ehre des deutschen Volkes Geld und Soldaten verweigern könnte. Der Feind, von dem der Kaiser sprach, das waren alle die, die in solchen Augenblicken mehr an andere Sachen als an die Ehre des deut- schen Volkes denken. Das ist also weder das Zentrum im ganzen noch die Arbeiterschaft im ganzen; Feinde des deutschen Kaisers sind nur die Leute — einerlei ob sie zum Zentrum oder zu einer anderen Partei gehören, einerlei, ob sie Kapitalisten oder Arbeiter sind — die dann nicht mitmachen, wenn der Kaiser sagt: «Jetzt geht es für die Ehre des ganzen Volkes." Und diese Feinde sind geschlagen worden; sie sind am „Tage des Volksgerichts" ver- urteilt worden. Dabei ist es etwas anders gekommen, als man gedacht hat. Das Zentrum hat gar kein Mandat verloren, die Sozialdemokraten aber haben viel mehr verloren, als man denken konnte; also man hat den Feind nicht nach der Regel ge- schlagen, die man sich vorher gemacht hatte; aber man hat ihn geschlagen; und nun sagt der Kaiser: „Die Regel, die ihn schlägt, ist die höchste." Und dann sagt er noch ausdrücklich: „Wenn wie bisher alle Stände, Hoch und Niedrig" — also doch auch die Arbeiter! — „alle Konfessionen" — al-so doch auch die Katholiken, die ein Drittel des deutschen Volkes sind — „zusammenstehen, dann werden wir alles niederreiten." Also nicht Arbeiter, nicht Zentrumsmänner sollen niedergeritten werden, sondern nur alle die, die nicht für die Ehre des deutschen Volkes eintreten, wenn Gefahr da ist. Und zu denen braucht kein Zentrumsmann und kein Arbeiter zu gehören. Niederreiten sollen wir nur alle Feinde des deutschen Volkes. Denn es wird Zeit, daß das deutsche Volk endlich einmal auch innerlich einig wird und so einig, daß das auch das Ausland merkt. Es ist jetzt nicht mehr genug, daß wir in der Stunde der Not zusammenhalten. Die anderen Völker müssen das auch vorher wissen. Und dazu haben die letzten Wahlen uns geholfen. Wir werden über niemand herfallen, auch nach den Wahlen nicht. Aber nach den Wahlen werden die andern Völker sich noch viel mehr als vorher besinnen, ehe sie über uns herfallen! 103

8. Erstes Schul-Buch - S. 95

1849 - Bayreuth : Buchner
95 so auch hier bei Abraham. Er stellte daher diesen noch auf eine harte Probe, indem er ihm befahl, er sollte ihm seinen einzigen Sohn Isaak zum Brandopfer dar- bringen. Auch hierin gehorchte Abraham ohne Wider- rede. Er ergriff schon das Opferineffer, um seinen lie- den Isaak zu opfern; aber Gott wollte nur seinen Ge- horsam prüfen und hielt ihn also zurück. So wie der fromme Abraham, so sollte Jeder bereit seyn, Gott selbst das Liebste, was er hat, zum Opfer darzubringen. Weil nun Abraham so voll Gehorsam und Ver- trauen gegen Gott war, so versprach ihm auch Gott wiederholt, daß er ihn zum Stammvater eines großen Volkes machen werde, und daß zu diesem Volke auch der verheißene Erlöser zuerst gesendet werden sollte. Ii. Das auserwählte Volk. — Die Patriarchen. Was Gott dem Abraham versprach, hielt er auch. Isaak, der Sohn Abrahams, hatte zwei Söhne, Esau und Jakob. Jakob, der nachher auch Israel genannt wurde, erhielt schon zwölf Söhne. Diese bekamen wie- der viele Kinder, und so vermehrten sich die Nachkom- men Abrahams zu einem großen Volke, welches nach den zwölf Söhnen des Jakobs in zwölf Stämme einge- theilt wurde. Das ganze Volk aber wurde, nach dem Zunamen des Jakobs, das Volk Israel oder die Israe- liten genannt. Später wurden sie, nach einem seiner Söhne, Namens Juda, auch das jüdische Volk oder die Juden geheißen. Auch nannte man es das auserwählte Volk, weil bei diesem Volke die Erkennt- niß vom einzigen wahren Gott erhalten werden sollte. Die frommen Männer: Abraham, Isaak und Jakob aber, von welchen das auserwählte Volk abstammte, nennt man Stammväter, Erzväter oder Pa- tria r ch e n. 12. Die Propheten. — Moses. Auch das auserwählte Volk blieb nicht immer gut. Viele darunter wurden nach und nach böse und ungehor- sam gegen Gott. Damit nun nicht auch dieses ganze

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 169

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte des Volkes Israel, Egyptens rc. 16s jedoch erst später zu einem Volke Gottes, während rings um sie her schon mehrere Völker geordnete Staaten bildeten; sie zogen noch als Hirtenfürsten umher, wohnten unter Zelten und machten nur eine Familie aus, als mehrere Völker unter Königen schon geordnete Staatseinrichtungen hatten, Handel trieben, Kriege mit einander führten, feste Städte besaßen und großartige Baudenk- mahle ausführten. Solche Völker waren die Egypter, die Aethiopier (Mohren) ; dieselben stammten vpn Ham ab und wohnten in Afrika. Ein solches Volk waren die Ismaeliten, die in Arabien wohnten; solche Völkerschaften unter Stadtkönigen wohnten in Canaan, in Syrien, in Mesopotamien. Die Völker- schaften in Canaan stammten ebenfalls von Ham ab; die von Syrien und Mesopotamien aber von Sein. Aus den Nachkom- ' men Iaphets erwuchs später in dem Innern Asiens das Volk der Meder, Perser, Inder, und in Vorderasien und dem an- grenzenden Europa noch später das Volk der Griechen und der Römer. Die Hebräer aber, wie man die Nachkommen Abrahams nannte, erwuchsen in Egypten zum Volke Israel. Nur das Volk Israel bewahrte die Erkenntnis und Verehrung des allein wahren Gottes, der Himmel und Erde erschaffen hat, während alle andern Völker Götzendiener wurden. Das Volk Israel begann als ein Gottesstaat, ging später in ein weltliches Königreich über, in welchem jedoch Propheten an Volk und Fürsten das Wort des Herrn richteten; die andern Völker be- standen anfänglich als Priesterstaaten; dieselben gingen in könig- liche Alleinherrschaft oder Monarchie über, arteten in Despoticcn aus, und die in Europa wurden Freistaaten oder Republiken. 2) Pik vier Hauptoölker oder Reiche; oder Kurier l'iebcrblick über bic galt.» Weltgeschichte. 1. Die vier Hauptreichc der Erde, die nach einander kommen sollten und auch so gekommen sind, sind bei dem Propheten Daniel ein Mahl als das Bild von einem Menschen dargestellt, ein ander Mahl sind sie durch vier Thiere bezeichnet. Im Bilde eines Menschen ist das erste Weltreich als das goldnc Haupt einer Bildsäule bezeichnet, das zweite Weltreich als Brust und Arme dieser Bildsäule, aber von Silber; das dritte Weltreich

10. Alte und mittlere Geschichte bis 814 - S. 8

1876 - Halle : Anton
32. Gegen welches Volk zog er zuletzt? (Wo wohnten dieselben? Wie hieß ihre Königin?),—,33. Welches Schicksal hatte Cyrus? Wann. Was joll Tomyris mit dein gefallenen Cyrus gethan haben? — 34. Wer war sein Sohn und Nachfolger? — 35. Welches Reich fugte er Persien zu? Wann? - 36. An welches Reich ist endlich das persische Reich selbst gefallen? — 6. Rückblick. 1. In welchen Erdtheilen haben die bis jetzt genannten Culturvolker gewohnt? (Welche in dein einen? Welche in dem andern? Welches Volk wohnte am südlichsten — am westlichsten — am östlichsten — am nördlichsten?) — 2. Welches Volk bewohnte das gesegnetste Land? Welche Völker wohnten in Landern gebirgiger Natur? Welche Völker wohnten in der Ebene? — 3. Welche Völker waren in Kasten getheilt? Welche in Stämme? Welches Volk zerfiel in einzelne Staaten? — 4. Wie unterscheiden sich die Culturvölker von den wilden und den Nomadenvölkern? (Womit beschäftigen sich die wilden Völker? Womit die Nomadenvölker? Warum können wilde und Nomadenvölker keine festen Wohnsitze haben? Durch welche Beschäftigung tritt ein Volk in die Reihe der Culturvölker ein? Welche Beschäftigungen haben es mit Verarbeitung und Verbreitung der vorhandenen Produkte zu thun? Welches sind die geistigen Beschäftigungen der Culturvölker? Was will die Wissenschaft erforschen? Was will die Kunst darstellen?) — 5. Welche der genannten Völker beschäftigten sich vorwiegend mit Ackerbau und Viehzucht? Welche vorwiegend mit Handel und Gewerbe? Welche Gewerbe wurden namentlich betrieben? Welche Völker beschäftigten sich auch mit Wissenschaft? Welche Wissenschaften wurden gepflegt? Welche Völker haben große Bauwerke aufgeführt? — 6. Welcher Religion haben«»die genannten Völker angehört? — 7. Vergleiche dieselben hinsichtlich der von ihnen verehrten Gottheiten? — 8. Welches Volk hatte den freudeleersten Gottesdienst? — 9. Welche Aehnlichkeit findest du zwischen der Lehre Buddha's und der Lehre Christi? Welche zwischen der persischen Religion und unsrer christlichen Anschauung ? — 10. Welche Völker glaubten an eine Unsterblichkeit der Seele? Wie dachten sie sich dieselbe ? — 11. Erkläre kurz folgende Begriffe: Brahminen — Magier — Parias — Mumien — Katakomben — Labyrinth — Pyramiden —-Obelisken — Hieroglyphen — Papyrus — Colonie — Orakel — Pagoden. 12.^ 23er war Sesostris — Dido — Hiram — Nimrod — Ni-uus — Semiramis — Salmanassar — Nebukadnezar — Astyages — Cynts — Krösus — Belsazar — Kambyses — Psammenit — Assur? 13. Welche von den genannten Personen sind bedeutende Eroberer gewesen? Welche waren Staatengründer? Welche haben andere Reiche gestürzt? Mit welchen ist das eigene Reich zu Grunde gegangen?

11. Allgemeine Erdkunde - S. 11

1873 - Dresden : Meinhold
Allgemeine Tabelle. 11 D e r Mensch. 5. nach dem Culturgraä: in Völker ohne Eigenthum (das Eigenthnm selbst wird verzehrt, muß daher immer neu er- warben werden) — Jäger- und Fischervölker; in Völker mit Eigenthum (nur der Ertrag des Eigenthnms wird verzehrt): Nomadisirende u. ansässige Völker (die Beschäftigung der letzteren ist Ackerbau, Bergbau, Industrie, Handel, Kunst und Wissenschaft). Die höchste Bildung findet sich in der gemäßigten Zone. Der Mensch in der heißen Zone lebt wie der reiche Sohn, dem Arbeit nicht nöthig ist; der Mensch in der kalten Zone lebt wie der Bettler, dessen Fleiß kaum mühsame Arbeit lohnt. 6. nach der Staatsverfassung der Völker: in Völker ohne Staatsverfassung (d. h. ohne ein gesetzlich geord- netes Gemeinwesen) oder patriarchalische Völker: Jäger-, Fischer- und nomadisirende Völker; und in Völker mit Staatsverfassung, und zwar mit republikanischer (Amerika) (Democratie, Aristo cratie), oder monarchischer Verfassung (beschränkte od.constitntionelle Monarchie [Europa], unbeschränkte oder absolute Monarchie [Asien]). 2#

12. Geschichte des Alterthums - S. 331

1852 - Weimar : Albrecht
331 zu schwächen, trat er nur bei den wichtigsten Angelegenheiten als Redner in der'volksversammlung auf und ließ bei anderen seine Freunde und vertraute Redner sprechen. Wenn aber Perikles vor- dem Volke auftrat, so war er als Redner unwiderstehlich, und die alten Schriftsteller sind voll des Lobes seiner rednerischen Kraft und Fülle, seiner Würde und Anmuth. Man pflegte von ihm zu sagen: er donnere und blitze von der Nednerbühne herab und nannte ihn den Olympier. Seine Beredtsamkeit war jedoch nicht heftig und ungestüm; er sagte kein Wort, das nicht zur Sache gehörte. Nicht durch buhlerische Rede, nicht durch kriechende und schmeichlerische Leutseligkeit gewann und beherrschte er das Volk, vielmehr mach- ten ihm manche ein vornehmes Wesen und Hochmuth zum Vor- wurf. Er schmeichelte nicht, seine Ueberzeugung und seine Würde verleugnend, den Athenern; er hob ihre Gesinnungen zu der Höhe der seiuigen empor; er begeisterte das ganze Volk zu einem hoch- sinnigen Stolze und zu edler Aufopferung. Als Feldherr war Perikles ebenso beherzt als besonnen; als Lenker des Staates führte er mit Sicherheit das Ruder und beherrschte die gährende Masse mit unerschütterlicher Festigkeit; als Verwalter des Staatshaushaltes verband er weise Benutzung aller Hülfsquellen und die größte Li- beralität mit der gewissenhaftesten Uneigennützigkeit und der streng- sten Unbestechlichkeit. In einem Staate, iw welchem die vornehme Geburt Nichts, die Persönlichkeit Alles galt, in einer an großen Männern reichen Zeit, unter dem gebildetsten Volke und zur größ- ten Zeit dieses Volkes stand Perikles zwanzig Jahre und lange Zeit selbst ohne Nebenbuhler an der Spitze. Obgleich er seiner Geburt nach der Aristokratie angehörte, trat er doch als Begünstiger und Förderer der Demokratie auf; er verschaffte dem Volke eine schran- kenlose Macht und stand selbst als unumschränkter Leiter desselben an der Spitze des Staates. Perikles erniedrigte sich zwar nie," um die Gunst des Volkes zu erringen oder zu behaupten, aber doch waren die Mittel, deren er sich bediente, zum Theil sehr bedenklich und gefährlich. Der reiche Cimon hatte durch seine maßlose Freigebigkeit das Volk, be- sonders die ärmeren Bürger verwöhnt; Perikles, weniger reich, nahm, um das Volk zu gewinnen, seine Zuflucht zu den Staats- geldern und verwandte diese zu vielen theils nützlichen und schönen, theils aber auch überflüssigen und schädlichen Einrichtungen. Im gleichen Verhältnisse wie die Staatseinkünfte wurden auch die Be- dürfnisse des Volkes gesteigert und durch deren Befriedigung die Kräfte des Staates zersplittert, der Geist des Volkes verderbt und der Grund zum Verfalle gelegt. Reiche Spenden aller Art, deren Kosten die Staatskasse hergeben mußte, verschafften dem Perikles die Liebe des Volkes; allein eben diese Spenden waren es auch, welche die in dem athenischen Volke liegenden Keime der Genuß- sucht, der Geldgier, des Hanges zum Nichtsthun schnell zu einer bedenklichen Höhe entwickelten. Die Maßregeln des Perikles finden einige Rechtfertigung darin, daß er Athen die Hegemonie von Griechenland erwerben wollte, und daß hierzu alle Kräfte des Staa- tes angespannt, vor allem das Volk zur äußersten Anstrengung an- getrieben, durch Zugeständnisse gewonnen und durch Befriedigung

13. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 14

1859 - Lübeck : Rohden
14 Ii. §. 3. Das Hervortreten der geschichtlichen Völker. §. 3. Das Hervortreten der geschichtlichen Völker. Von nun an bekommt die Geschichte der Menschheit einen be- stimmten Kern und Mittelpunkt, um den sich Alles, wenn auch unbe- wußt, wie um seine Sonne dreht — das ist das Volk Gottes, zu- nächst Abraham's Same. In dem Maße, wie die übrigen Völker mit diesem Volk Gottes in Berührung kommen, gewinnen sie Bedeu- tung für die allgemeine Geschichte. Je weiter sie von ihm entfernt liegen, desto mehr bleibt über ihre Entwickelung und Geschichte tiefe Nacht und Nebel ausgebreitet; und die allgemeine Weltgeschichte übergeht sie mit Stillschweigen. So scheiden sich sofort von selber aus: die meisten Völker Japhet's im hintern, östlichen und nörd- lichen Asien, auch das indische und chinesische, nicht minder die alten Völker des nördlichen Europa, und fast alle Nachkommen Ham's. Nur diejenigen Völker und Staaten, welche zwischen dem k a spi scheu und persischen Meer, und in den Uferländern des mittelländi- schen Meeres wohnen, also die um das Land Canaan wie um ihren geographischen Mittelpunkt herumliegen, kommen demnächst für die Weltgeschichte in Betracht, und zwar bis auf die Aufrichtung des Reiches Christi ausschließlich nur diese: also Aegypten und Syrien, die Länder und Völker am Eufrat und Tigris und in Persien, und die griechischen Völker in Asien und Europa, zu denen erst ganz zuletzt auch noch die Römer sich gesellen. Nachdem aber Christus der Herr auf Erden erschienen und von den Juden verworfen ist, versetzt sich die Weltgeschichte auf einen ganz andern Schauplatz, von Osten nach Westen und Norden. Statt Jerusalem wird Rom der Mittelpunkt des Königreichs Christi und damit auch zugleich den Mittelpunkt, um welchen die Geschichte der fünfzehn folgenden Jahrhunderte nach Christo sich dreht. Deutsch- land aber ist es, und die germanischen Völker, welche dieses Rom mit ihrem Herzblut nähren, und da der aus Aberglaube und Herrsch- sucht aufgebaute Papstthron endlich erschüttert wird und das Papst- reich zerbricht, bleibt Deutschland das Herz, von dem die näh- renden Säfte in alle Glieder der europäischen Christenheit überströ- men, und das deutsche Volk daö Volk der Wahl aus Japhet's Stamme; gleichwie Israel, das nun zersprengte und zertretene, aber zu einer herrlichen Wiederherstellung aufbewahrte Israel das Volk der Wahl aus Sem's Geschlechtern war und als solches auch der- einst noch wiederum erscheinen wird. Um Deutschland her lagern sich die übrigen losgerissenen Theile des alten Papstreichs. Nach

14. Wege zum Staatsgedanken - S. 228

1912 - Straßburg i.E. : Bull
228 Die Weltmacht des neuen Deutschen Reiches. und des großen Karl, umfaßten nicht nur ein Volk. Verschiedene Völker, anders in Sprache und Sitte, hatten diese Herrscher zu- sammengezwungen zu einem Staat. Wir haben gesehen, wie das Reich der Franken auseinanderfiel, nachdem der gewaltige Karl die Augen geschlossen hatte. Nach seinem Tode find dann neue Welt- reiche entstanden, das deutsche Kaiserreich, das aber außer Deutsch- land nur ein fremdes Land umfaßte, Italien; dann das spanische Weltreich, in dem die Spanier Äerren über ein noch halbwildes Volk, die Indianer in Amerika, wurden; weiter das französische Weltreich Ludwigs Xiv., in dem es eigentlich auch nur ein Volk gab, die Fran- zosen, die allerdings Teile der deutschen Nation beherrschten. Da- neben ist endlich das englische Weltteich hochgekommen, von dem wir wenig gehört haben; in dem waren die Engländer das eine herr- schende Volk, das zahlreiche andere, zum Teil farbige Völker be- herrschte. — Die alten Weltreiche bestanden also aus mehreren gleichwertigen Völkern, die neueren umfaßten nur ein herrschen- des Volk. Napoleons I. Weltteich glich also jenen der alten Zeit, weil es verschiedene gleichwertige Völker zu einem Staate vereinigte. Mit welchen Mitteln hat Napoleon dieses gewaltige Reich geschaffen? Krieg, fortwährender Krieg hieß das einzige Mittel. Napoleon selber war der erste Feldherr seiner Zeit, vor seiner Kriegs- kunst konnte kein anderer bestehen. Die Soldaten und die Steuern zur Erhaltung dieser Soldaten lieferte ihm zunächst Frankreich, in dem er unumschränkter Herrscher war, er, dessen Wille allein galt, der nicht nach dem Willen des Volkes zu fragen brauchte und auch nicht danach gefragt hat. Doch aus die Dauer hätte Frankreich allein die Kosten der vielen Kriege nicht zu tragen vermocht. Einen Teil der Last mußten daher die von Napoleon abhängigen Staaten übernehmen, unter ihnen auch der deutsche Rheinbund. Sie hatten Soldaten zu stellen. Die Söhne der unterjochten Völker mußten auf fremden Schlachtfeldern Blut und Leben opfern für den Ehrgeiz und die Herrschsucht eines ihnen fremden Fürsten, eines fremden Volkes. Mochten die Fürsten dieser Unterjochten sehen, woher sie die Steuern zur Ausrüstung ihrer Soldaten nahmen. Darum be- kümmerte sich Napoleon nicht. Was ging ihn überhaupt der Wille seines eigenen Volkes oder der von ihm unterworfenen Völker an! Staatskunde: Wir wissen schon, daß dieses Weltreich nicht einmal solange zusammengehalten hat, als Napoleon lebte. Karls des Großen Reich zerfiel erst nach seinem Tode. Solange seine Augen offen standen, ruhte sein Reich sicher. Napoleon hat Europa, den Schauplatz seiner Herrschaft, als Flüchtling verlassen und sein Leben auf einsamem Felsen im Meere beschließen

15. Preußisch-deutsche Geschichte vom Jahrhundert Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 326

1907 - Leipzig : Brandstetter
326 B. Vertiefung. 1. Was ist über Friedrich Wilhelm Iv. zu urteilen? a) Seine trefflichen Eigenschaften. Hochbegabt, sorgfältig er- zogen, dem Studium der Wissenschaften und der Kunst mit ganzer Seele ergeben, dabei von aufrichtiger Frömmigkeit, ein musterhafter Redner, des Volkes Wohl sorgsam auf dem Herzen tragend. b) Seine guten Absichten. Er will seines Volkes Wohl; er will Frieden mit seinem Volke; sein Volk soll alle auf seine Wohlfahrt bedachten Einrichtungen nur seinem Könige verdanken; er betrachtet sich als den König von Gottes Gnaden, dem allein er Rechenschaft über sein Tun und Lassen schuldig ist; auch eine Verfassung will er aus eigener Machtvollkommenheit geben; auch in seinem Widerstände gegen den Willen des Volkes zeigt er noch seine Sorge für das Volkswohl. e) Seine Fehler und Schwächen. Er versteht die Strömungen der Zeit nicht, sonst würde er dem klaren Willen des Volkes nach einer Ver- fassung nicht immer wieder entgegen gewesen sein. Nachdem es zum Zerwürf- nis gekommen ist, fehlt ihm Tatkraft, Mut und Entschlossenheit, die Empö- rung mit Waffengewalt niederzuwerfen und die Empörer zu strafen. Weich- herzig und nachgiebig, ein Feind allen Blutvergießens, zieht er seine sieg- reichen Truppen aus Berlin zurück und überläßt die Hauptstadt dem Schutze der Bürgerwehr, die aber nicht allen Übergriffen des Pöbels steuern kann, so daß nach zahlreichen Unruhen schließlich doch das Militär einschreiten muß. Sein größter Fehler ist der Vertrag zu Olmütz, denn durch ihn stellt er Preußen wieder unter die Vorherrschaft Österreichs. ck) Sein trauriges Ende. Trotzdem Preußen während seiner Regie- rring, besonders durch den Vertrag von Olmütz, viel von seinem An- sehen verlor, wurde sein trauriges Ende von seinem Volke tief beklagt, mochten doch gerade die trüben Erfahrungen während seiner Regierung sein Leiden mit verursacht haben. Auch wir können uns des Mitgefühls mit dem traurigen Ende eines solch hochstrebenden Geistes nicht erwehren. 2. Was ist über die preußischen Berfassungskämpfe zu urteilen? a) Ihre Lichtseiten. Das Streben des Volkes nach einer Volks- vertretung ist berechtigt, denn selbst der beste Fürst kann nicht alles wissen, was zum Wohle seines Volkes nötig ist. Auch wird sich das Leben im Staate viel ruhiger und gleichmäßiger entwickeln, wenn das Volk selbst Anteil hat an der Gestaltung seiner Geschicke. Auch die ungeheuren Opfer, die das Volk in den Befreiungskriegen gebracht hatte, die großen Wand- lungen im wirtschaftlichen Leben ließen das Verlangen des Volkes durchaus berechtigt erscheinen. Dabei waren die von dem fortschrittlich gesinnten Bürger- tum ausgestellten „Forderungen des Volkes", nämlich Preßfreiheit, Rede-

16. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 62

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
62 Alte Geschichte. Indessen ließen die Nachbarn der Stadt keine Ruhe; fast jeden Sommer mußten die römischen Bürger bewaffnet ausziehen. Zu Haus aber stritten sich unaufhörlich der Adel (Patrizier) und das Volk (Plebejer). Jener maßte sich zu viel an und behandelte das Volk, das unter den Kriegen verarmte, hart und rücksichtslos. So entspann sich ein Verfassungsstreit, der fast 200 Jahre lang unter vielen blutigen Auftritten fortdauerte, und in welchem das Volk langsam ein Recht um das andere sich erkämpfte. Gleich Anfangs erzwang es sich die sogenannten Volks-tribunen oder Volksvertreter, welche in den Senatsversammlungen darüber wachen sollten, daß nichts gegen das Interesse des Volks beschlossen werde. Bald fühlte man auch das Bedürfniß geschriebener Gesetze; und man sandte Gesetzesammler nach Athen, worauf (452) zehn Männer (Decemvirn) zu unumschränkten Gesetzgebern erwählt wurden. Diese verfaßten zehn Gesetztafeln, begannen aber eine entsetzliche Schreckensregiernng. Einer derselben, Appins Claudius, hatte seiue Blicke nach der Tochter eines Römers gewandt, und ließ durch falsche Zeugen beschwören, daß dieselbe seine rechtmäßige Sklavin und nicht Tochter ihres angeblichen Vaters sei. Der Vater vom Schmerz überwältigt, näherte sich mit seiner Tochter Virginia den Fleischerbänken, und stieß ihr ein dort ergriffenes Messer in's Herz. Das war ein Signal zum Aufruhr, und das Volk gewann neue Vergüustiguu-geu. Noch viele Kämpfe folgten bis endlich um 340 alle höheren Würden auch dem Volke zugänglich waren. Der Senat hatte fortan nur Räthe an das Volk zu geben; und dieses besaß die höchste Machtvollkommenheit und war die Quelle der Gesetzgebung. Jetzt herrschte vollkommene Ordnung. Zugleich war unter den beständigen Kriegen die Kriegskunst der Römer, namentlich der kunstvolle Bau ihrer Legion (Division), vollendet worden. Nun stand ihr eiserner Charakter furchtbar da, Volk auf Volk zu unterjochen.

17. Die Geschichte der Deutschen - S. 6

1824 - Herborn : Krieger
s Umgebung, überhaupt der Nakurverhältniffe au, unrer denen es sieht und unterscheidet sich in besondere Ganze, die sich durch cigenthümliche Bestimmungen gegenseitig aus'schließen Für das unterschiedene und für sich seiende besondere Ganze des menschlichen Geschlechtes har unsere Sprache den unbestimmten Namen Volk (g^ns), für seine Eigenthümlichkeit den Äuödr ck Volk- thümlichkeit (Nationalität). Letztere offen- harr sich in Sitten und Gebrauchen, am deut- lichsten aber in der Sprache, welche, als ein Laurgemälde der inner» Welt, sehr genau die Grqnze abgibr, wo sich dw Völker scheiden * **)), §» 5. Vegriff der Geschichte eines Volkes. Wenden wir den oben gegebenen Begriff der Geschichte überhaupt ans die Geschichte eines Volkes an; so ist die letztere: Darstellung der Er- scheinungen im Leben eines Volkes *) Es versteht sich von selbst, daß der Mensch als Natur wesen betrachtet wird, wenn von besonderen, durch unterscheidende Gesinnung und Gesittung zulam- mengebaltenen Ganzen des menschlichen Geschlechtes die Rede ist. Wo man von Völkern spricht, muß dieser Ge- sichtspunkt allein fest gehalten werden. Wird der Mensch, dictes wunderbare Doppelwesen, als Bürger der sittlichen Welt betrachtet; so darf man freilich nicht von unter- schiedenen Ganzen, aber ebensowenig von Völkern sprechen. Als sittliches, absolut freies Wesen gehört der Mensch keiner Art und Gattung, sondern nur sich selbst an, und im Reich der Geister gibt es keine Völker. **) Das Volk ist mehr als eine bloße Samm- lung von Sachen oder auch eine bloße Gesellschaft von Personen; cs ist von einem allgemeinen Geiste, den wir kurzweg Lolksgeist nennen, durchdrungerr

18. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 1

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. § 1. Die Völker des Altertums. Wir Pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Ländern n6, die das mittelländische Meer umgeben. Im Orient wohnten die ältesten Kulturvölker, d. H. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand besaßen, welche nicht allein den Acker regelmäßig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besaßen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehörten die Ägyptev, die Babylonier und Assyrer, die Israeliten und Phönizier; später gründeten die Perser ein großes Reich, das ganz Vorderasien umfaßte. Eine noch weit höhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und die Römer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der großen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie übertroffen worden sind und aus dessen Wissenschaft die Wissenschaft der späteren europäischen Völker erwachsen ist. Die Römer waren das Volk der großen Staatsmänner und Feldherren, das, von Eroberung zu Eroberung fortschreitend, allmählich alle Völker rings um das mittelländische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfaßte. Das römische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstört. Damit endete die Geschichte des Altertums, und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. Nach ihrer Verwandtschaft fassen wir diese Völker in drei Gruppen zusammen: 1. Zu den nordafrikanischen Völkern gehören die Ägypter. 2. Zu den Semiten gehören die Babylonier und Assyrer, Araber, Israeliten und Phöniker. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropäern gehören in Europa die Griechen und Römer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer und Rösiger, Lehrbuch der Geschichte I. 21. Auflage. 1

19. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 1

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. § 1. Die Völker des Altertums. Wir pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt vornehmlich in den Ländern ab, die das mittelländische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ältesten Kulturvölker, d. H. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand besaßen, welche nicht allein den Acker regelmäßig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besaßen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehören die Ägypter, die Babylonier und Assyrer, die Juden und Phönizier; später gründeten die Perser ein großes Reich, das ganz Vorderasien umfaßte. Eine noch weit höhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und die Römer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der großen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie übertroffen worden sind und aus dessen Wissenschaft die Wissenschaft der späteren europäischen Völker erwachsen ist. Die Römer waren das Volk der großen Staatsmänner und Feldherren, das, von Eroberung zu Eroberung fortschreitend, allmählich alle Völker rings um das mittelländische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfaßte. Das römische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstört. Damit endete die Geschichte des Altertums, und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. Nach ihrer Verwandtschaft fassen wir diese Völker in drei Gruppen zusammen: 1. Zu den nordafrikanischen Völkern gehören die Ägypter. 2. Zu den Semiten gehören die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phönizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropäern gehören in Europa die Griechen und Römer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Lehrbuch der Geschichte I. Quarta. 8. Auflage. 1

20. Theil 1 - S. 40

1813 - Leipzig : Hinrichs
4o Erste Periode. kann also nicht befremden, daß in den ältesten Sagen der Volker sich so wenige Rücksichten auf andere, beson- ders entfernte, Reiche und Völker finden; daß jedes ein- zelne Volk sich beinahe als das einzige auf dem Erd- boden betrachtet; daß jede alte Sagengeschichte gewöhnlich dürftig und nur auf diejenigen frühern Stamme einge- schränkt ist, aus welchen sich das Volk bildete, welches in der Folge den großen Schritt in seiner Kultivirung zur schriftli- chen Aufzeichnung seiner frühern Geschichte vorwärts chatr- es kann nicht befremden, daß bei dieser Isolirtheit der älte- sten Völker jedes mit einem gewissen Stolze von sich selbst spricht, und daß die ihm eigenthümliche Chronologie nicht eher mit einiger Sicherheit mit der Chronologie entfern- ter Völker ausgeglichen werden kann, als bis ein kühner Eroberer seine Siege so weit über die bis dahin getrennten kleinen Staaten und Reiche verbreitet, daß sich nun auch, durch dieses Verschmelzen der einzelnen Volksmassen in Ein größeres Ganzes, der Gesichtskreis ihrer Geschichtsschreiber von da an nothwendig von selbst erweitert, obgleich rück- wärts in die Periode der unverbundonen Welt durch dieses spätere Zusammenschmelzen der Völker und Reiche nur wenig Licht gebracht werden kann. So wenig also auch der persische Hordenanführer Cyrus an sich, bei seinem Ueberschwemmcn des ganzen westlichen Asiens und bei seinem raschen Unterjochen der frühzeitig durch den Luxus verweichlichten isolirten westasiatischen Staaten, ein Mann von universalhisiorischem Gehalte ist; so wird er es doch durch die Vereinigung dieser Völker zu Einem größer» Ganzen, wodurch der bis dahin einseitig fort- laufenden Sagengcschichte der einzelnen Völker eine bestimmte Grenze gezogen wird. Von diesem Gesichtspuncte aus die ältesten Sagen des Menschengeschlechts betrachtet, kann es nicht befremden, daß die Sammlung der Urkunden der semitischen Völker, die wir in den heiligen Schriften der Hebräer besitzen, nichts von Indien erwähnet, und daß ihr jenseits des Tigris im hohen Alterthume Alles unbekannt bleibt. Bis dorthin