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1. Tabellen zur allgemeinen Geschichte zum Gebrauch für höhere Lehranstalten und zum Selbstudium - S. 74

1871 - Berlin : Habel
74 622-632 632-634 634-644 644-656 656-661 661-749 661-680 711 732 737 749 756 800 687 Mohammed erobert ganz Arabien und einen Theil Syriens nicht blos seiner Lehre, sondern auch seiner Herrschaft. Seine Nachfolger-die Chctlifen. Abu Bekr Schwiegervater des Propheten. Abfassung des Koran. Omar, er erobert Palästina, Syrien, Aegypten und stürzt das neupersische Reich der Sassaniden. Othman, er erobert Rhodus und fällt durch Mord. Ali, Schwiegersohn Mohammeds durch dessen Tochter Fatima, gegen ihn tritt in Syrien Moawija aus dem Hause der Omaijaden als Chalif auf; Ali fällt durch Mord. Die oniaijadischen Chalifen. Moawija I, er verlegt die Residenz vou Medina nach Damascns, das Chalifat wird erblich. Die Feldherren Musa und Tarif des Chalifen Walid I setzen über die Meerenge von Gibralter (Ghebel al Tarif), Sieg über den Westgothen Roderich bei Teres de la Frontera und Ende des Westgothenreiches. Spanien außer Asturien ein Theil des Chalifates. Der spanische Statthalter Ab d-ur-rh a man bricht ingallien ein, wird aber von dem Hausmeyer Karl Martell bei Tours und Poitiers vollständig geschlagen. Abermalige Niederlage der Mauren unter Omar am Flüßchen Berre bei Narbonne. Ab ul-Ab das, ein Abkömmling des Abbas, Oheims des Propheten, macht sich zum Chalifen. Er und seine Nachkommen die Abbasiben (Residenz Bagdad). In Spanien gründet Abd-ur-rhaman I, ein Omaijade, ein eigenes Chalifat (Residenz Cordov a). Harnn al Raschid in Bagdad; seine Residenz wird Sitz der Wissenschaften (Übersetzungen griechischer Schriften), seine Gesandtschaft an Karl d. Gr. Pippin von Heristal, Enkel Pippins von Landen, Majordomus von Anstrasien, besiegt die Neustrier und ihren Majordomus Bertra bei Testri, macht sich zum Majordom beider Reichshälsten und nennt sich Herzog und Fürst der Franken. v

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1. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 75

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 75 — Bekehrung der Angelsachsen zum Christen-, thum durch den Benedictinermünch Augustin. 610 — 641. Der griechische Kaiser Heraklius. Kriege gegen Persien (Koshru Ii.) 613 — 622. Das Frankenreich wieder vereinigt unter Chlotar Ii. Die fränkischen Hausmeier (Maiores domus). 622 — 638. Dagobert I. (Chlotars Ii. Sohn), König von Austrasien. Maiordomus: Pippin vonlanden. — Nach Dagoberts Tode neue Theilung des Reiches. Entartung der Könige (rois faineans). Bekehrung der Alemannen durch die irischen Mönche Columban und Gallus (Stifter des Klosters St. Gallen). Fridolin Stifter des Klosters , Säckingen. Die Mönche Kilian in Thüringen, Emme ran in Regensburg. 622. Muhauimed (geb. 571) Gründer des Islam. Seine Flucht von Mekka nach Medina (Hedschra). 632. Muhammeds Tod. 632—661. Die 4 ersten Chalifen. 632—634. Abu-Bekr, Muhammeds Schwiegervater. Entstehung des Koran. 634 — 644. Omar erobert Syrien, Palästina, Aegypten, zerstört das neupersische Reich der Sassaniden 642 (unter Jezdegerd). 644 — 656. Osman erobert Cypern und Nordafrika. 656 — 661. Ali, Muhammeds Schwiegersohn. 661 — 750. Die ommaijadischen Chalifen (deren erster: Moawija). Residenz Damaskus. Grösste Ausdehnung des Chalifenreiches unter Al Walid (705 — 715). 687. Pippinvonheristal, Majordomus in Austrasien, durch den Sieg bei Testri (über den Majordomus von Neustrien) Majordomus des ganzen Frankenreiches: dux et princeps Francorum (f 714). 711. Schlacht bei Xeres de la Frontera: Tarik, Feldherr des arabischen Statthalters Musa, besiegt den Westgothenkönig Roderich. Ende des Westgothenreiches. Herrschaft der Araber in Spanien. 722. Pelagius gründet das (christliche) Königreich Leon.

2. Mittelalter - S. 26

1890 - Berlin : Weidmann
— 26 — küste von Afrika durch seine Feldherren Amru, Saad und Chaled (Schwert Gottes) erobert. Omar zog 637 in Jerusalem ein, wo er auf dem Platze des alten Tempels die nach ihm benannte Moschee anlegte, die heiligste nach der in Mekka. G44—656 Othmann, Schwiegersohn Mohammeds, durch einen von Omar eingesetzten Rat erwählt, regiert ohne Energie, läfst aber den gültigen Text des Korans hersteilen. Er wird ermordet. 656 — 661 Ali, Mohammeds edeler Neffe und Schwiegersohn, hat mit Aufruhr der Statthalter zu kämpfen, namentlich mit dem Statthalter in Syrien, dem Omajjaden Moawija, und wird als einer der Urheber des inneren Krieges ermordet. 661—750 1>) Die Omajjaden: Residenz Damaskus. Das Chalifat erblich. Moawija verfolgt die ihn nicht anerkennenden Anhänger Alis, die, als Schiiten bezeichnet, die drei ersten Chalifen als unrecht-mäfsig verwerfen und nur den Koran als Grundlage der Lehre anerkennen, während die Sunniten neben dem Koran die Tradition anerkennen.1) Er greift (678) Constantinopel an, das nur durch das griechische Feuer gerettet wird, und dringt nach Indien vor. 711 Die Mohammedaner setzen unter Tarik2) nach Spanien über: Schlacht bei Jerez de la Frontera; das westgotische Reich zerstört. 732 Wiederholung der Angriffe auf das Frankenreich durch religiöse Kämpfe in Afrika verhindert. 750—1250 c) Die Abbassiden: Residenz Bagdad. 750 Abul Abbas, Nachkomme von Mohammeds Oheim Abbas, stürzt die Omajjaden und rottet sie aus. Nur in Spanien behauptet sich der Omajjade Abdurrahman als Chalif von Cordova. Die Einheit des Reiches löst sich auf. 786—809 Harun al Raschid (d. h. der Gerechte): höchste Blüte des Chalifats. 900—950 Bei der Ausdehnung des Reiches vom Atlantischen Ocean bis zum Indus und Iaxartes und steigender Verweichlichung der in Genufs-leben versunkenen Chalifen machen sich viele Statthalter selbständig (die Tuluniden in Ägypten, die Saffariden in Persien die Samaniden in Chorasan u. a.): die Chalifen durch ihre türkische Leibwache beherrscht. 934 Der Chalif Radhi giebt die weltliche Regierung an seinen ersten Minister ab, der den Titel Emir al omra, d. h. Fürst der Fürsten erhält (ähnlich dem fränkischen Majordomus). Dieses Amtes bemächtigen sich die Bujiden von Farsistan. *) Von Schiat Ali, d. h. die Anhängerschaft Alis. Dem Schiitismus, der demnach in gewisser Weise der Protestantismus der mohammedanischen Welt ist, hängen die indogermanischen Perser an, die auch jene zahlreichen albernen Sagen verwerfen, au denen die semitischen Völker Gefallen finden, welche dem Islam anhängen. 2) Danach die Landungsstelle Gebel al Tarik (Fels des Tarik) = Gibraltar.

3. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 39

1909 - : Schöningh
§ 4 a. Der Islam und sein Einfluß aus die mittelalterliche Kultur. einem System verdichtet worden; sie stellen vorwiegend ein Gemisch von Umbildungen jüdischer und christlicher Elemente dar, die zum großen Teile aus Südarabien überliefert wurden. In Mekka fand Mohammed unter seinen Stammesgenossen anfangs nur geringen Anhang. Er verließ deshalb 622 (dem Jahre 1 mohammedanischer Zeitrechnung) Mekka und wandte sich nach Jathrib (später Medina Stadt des Propheten). Inzwischen gestaltete er den Islam zu einer politischen Bewegung um; zu den Pflichten des Propheten übernahm Mohammed noch die des Stammesfürsten und Regenten. Bald schon tauchte in ihm der Plan aus, Mekka dem Islam zurückzugewinnen. Das gelang ihm auch im Jahre 630. Ob Mekka durch Kamps oder Kapitulation gewonnen wurde, steht nicht fest. Die Kaaba nahm Mohammed feierlich für den Islam in Anspruch; Medina aber blieb des Propheten Residenz. Die Bedeutung der früheren Heilsmittel wurde nun überstrahlt durch das im Gefolge des Glaubenskampfes auftretende Dogma der alles überragenden Verdienstlichkeit des Todes für die Religion. Durch mehrere kleine Kriegszüge wurden die benachbarten Stämme dem Islam gewonnen, und bis zum Jahre 10 der Flucht war ganz Arabien — meist durch friedliche Vermittelungen — unter Mohammeds Oberherrschaft geeinigt. Eben hatte der Prophet einen Raubzug gegen die byzantinische Grenze gerüstet, als er am 7. Juni 632 starb. Abu-Bekr wurde als Kalif (Stellvertreter des Propheten) gewählt; der Islam zeigte sich so als Wahlreich. Ein Aufruhr, der zu einem allgemeinen Abfall zu werden drohte, wurde in Jahresfrist gedämpft. Mohammeds Prophetenreden und Gesetze sammelte Abu-Bekr zum Koran, der 114 Suren umfaßte. Nachdem Abu-Bekr (632/634) seine Herrschaft befestigt hatte, begann er die angreifende Bewegung, die dem Islam in kurzer Zeit den ganzen Orient unterwerfen sollte. Sein Nachfolger Omar (634/644) eroberte Syrien, Mesopotamien, Persien und Ägypten und unterwarf sie dem Glauben des Propheten und der Herrschaft der Araber. Unter ihm erreichte der Islam den Höhepunkt seiner Macht, er ist sein eigentlicher Begründer. Doch schon bald begann der Versall. Der Kalis Othmann (644/656) wurde ermordet; da begann Ali (656/661) und seine Partei den Kamps der Opposition innerhalb des Islams; als auch er durch Mord fiel, begründete Moawija [Me erbliche Despotie der £>majaden (661/750). Ali war nicht mehr, aber feine Partei lebte nach ihm weiter und trennte sich unter dem Namen Schiiten bald auch religiös von den übrigen Mohammedanern. Sie unterschieden

4. Lehrstoff der Unterprima - S. 35

1914 - Hannover : Manz & Lange
Die Kalifen. 35 I. Innere Geschichte. A. Die rechtmäßigen Kalifen 632 bis 661. 1) Abu Bekr: Mohammed hatte keinen Sohn hinterlassen; nur ein einziges von seinen Kindern, seine Lieblingstochter Fatime, die Frau seines Vetters Ali, überlebte ihn. Auch hatte er weder schriftlich noch mündlich während seiner letzten Krankheit eine Bestimmung darüber getroffen, wer nach seinem Tode an die Spitze der Gläubigen treten solle. Daher erhoben diese in Medina Mohammeds treuesten und ältesten Freund, seinen Schwiegervater Abu Bekr, zu seinem Nachfolger oder Kalifen1), d.h. zu ihrem geistlichen und weltlichen Oberhaupt. Aber nur kurze Zeit genoß Abu Bekr die hiermit verbundene Machtfülle; schon 634 starb er, nachdem er den kühnen, tatkräftigen Omar als seinen Nachfolger bezeichnet hatte. 2) Omar: War Mohammed der Begründer des Islams, so war Omar, eine heldenkräftige, ritterliche Gestalt, der Schöpfer und Ordner des islamitischen Weltreiches (vgl. Abschnitt Ii). Er wurde im Jahr 644 von einem christlichen Perser aus Privatrache in der Moschee von Medina ermordet. 3) Othman: Nun wählten die Häupter der Gemeinde in Medina den bejahrten Othman2), einen Schwiegersohn des Propheten, aus der hochangesehenen, reichen Familie der Omai-jaden, zum Kalifen. Seine gutmütige Schwäche ward die Hauptursache der inneren Wirren, die unter seiner Regierung ausbrachen. Auch er fand (im Jahr 656) einen gewaltsamen Tod. 4) Ali; Darauf wurde der tapfere Ali als der Nächstberechtigte in Medina als Kalif anerkannt; aber von vornherein sah er sich von den Omaijaden, namentlich von Moäwija, dem mächtigen Statthalter von Syrien, angefeindet. Er endete durch Gewalt wie seine beiden Vorgänger (im Jahr 661). B. Die Omaijaden 661 bis 750. Mit Ali erlischt die Reihe der rechtmäßigen Kalifen, d. h. derer, welche der Mehrheit der Gläubigen als wirkliche Nachfolger Mohammeds gelten. Nach ihm bestieg sein Gegner Moäwija den Thron und machte ihn trotz des Widerstrebens der zahlreichen Anhänger des ermordeten Ali in seinem Hause ') Kalif — Stellvertreter des Gesandten Gottes. 2) Lautet bei Persern und Türken Osman. 3*

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 211

1877 - Berlin : Herbig
Muhammed und das Chalifat. 211 Islam (d. h. gläubige Ergebung in Gottes Willen): Ein Gott (Allah) und Muhammed sein Prophet. Moslemin (Gläubige). Muhammeds Siege in Arabien (629), Er- oberungen in Syrien vorbereitet. Muhammed t 632. Chalifen (d. h. Nachfolger): 632—634. Abu-Bekr, Schwiegervater des Propheten. Entstehung des Koran, später ergänzt durch eine niedergeschriebene Tradition, die Sunna. Spaltung der Gläubigen in Sunniten, welche diese anerkennen, und Schiiten, welche sie verwerfen uni All, den Schwiegersohn Muhammeds, als dessen einzig rechtmäfsigen Nachfolger betrachten. Kriege mit den Byzantinern und Neupersern. 634—644. Omar, Begründer der arabischen Herrschaft im Orient. Er legt sich den später von allen Chalifen goführten Titel Emir-äl-Mumenin (Fürst der Gläubigen) bei. Eroberung Syriens (Damaskus 635), Palästinas, Phöniciens. Zer- störung des Reiches der Sassaniden (Neuperser) durch die Sclilacht bei Nehavend (642), Eroberung Aegyptens durch Omars Feldherrn Amru, Einnahme von Alexandria. 644—656. Othman (spr. Osmän), Nordafrika erobert, Rhodus einge- nommen. Othman wird ermordet. 656—661. All, Gemahl der Faiima, Tochter Muhammeds, nicht all- gemein anerkannt, Muawija tritt in Syrien als Chalif auf. Nach blutigem Bürgerkriege und nach Alis Er- mordung gelangen zum Chalifat die sunnitischen ^61—750. Ommaijaden (Ommajaden, Ommijaden). 661—680. Muawija I., Urenkel des Ommaija. Residenz von Medina nach Damaskus verlegt, Chalifat erblich. 700. Unter seinem Nachfolger Walid vollendet der Statthalter Musa die Unterwerfung des byzantinischen Afrika bis üsten des atlantischen Meeres. Die zum Islam übergetretenen verschmelzen sich (nebst den Einwohnern panischer, grie- und römischer Abkunft) mit den Arabern unter dem Namen 14* den K Berbern e bischer

6. Vom Untergange des Weströmischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 32

1894 - Breslau : Trewendt
Die ersten Chalifen 632—661 §19. Die ersten Chalifen 632-661. sabu Bekr bis 634; Omar bis 644; Othmann bis 656; Ali bis 661.] Die Frage, wer den eigentümlichen militärischen Gottesstaat Mohammebs erben solle, war nicht leicht zu entscheiben. Am meisten Berechtigung hätte Ali gehabt, der Vetter und Schwiegersohn des Propheten; dem gegenüber machten aber bte Kore'lschiten ihr Recht auf das alte Ansehen geltenb, das stets auf biesem Stamme der Araber geruht habe. Daher würde Abu Bekr, der älteste Gefährte Mohammeds und Begleiter auf seiner Flucht, zum Chalifen, b. H. Nachfolger, gewählt. Er und sein Nachfolger Omar, zwei sittenreine, in ihrer Lebensweise überaus einfache und thatkräftige Männer, hielten den Frieden im Innern aufrecht und förberten die Herrschaft des Islam nach außen, indem sie es mit den beiden Weltreichen des Morgenlandes, dem o st römischen und persischen, zugleich aufnahmen. Die Byzantiner verloren Syrien, Palästina, Phönicien und Ägypten; die Perser verloren noch mehr: ihre Selbständigkeit und ihren zoroastrischen Glauben, der sich nur noch in abgelegenen Gebirgsgegenden jahrhundertelang zu erhalten vermochte. Die Araber machten ihre großen Eroberungen sofort für ihre Handelsbeziehungen nutzbar, gründeten an der Stelle ihrer Zeltlager wohlgelegene Handelsstädte, darunter B asra am Schat et Arab, Ku fa südlich von Babylon und Kahirä (Kairo) am Nil, und verbanden diese Orte durch Karawanenstraßen mit Mekka, das dadurch noch mächtiger emporkam. Nach Omar gelangte Othman und darauf Ali zum Chalifat. Gegen diesen erhob sich der ehrgeizige Statthalter von Syrien Moawijah aus dem Hause der Omajaden: Ali wurde gestürzt und 661 ermordet. [Schiiten und Sunniten.] Mit beut Kampfe um das Chalifat hatte sich übrigens eine Sehrstreitigkeit verbunden, die eine dauernde Trennung der Mohammedaner in zwei Religionsparteien zur Folge hatte: die Schiiten oder Aliten verehrten Ali und sein Geschlecht') als einzig rechtmäßige Statthalter Gottes und legten dem Koran allein das höchste Ansehen bei; sie vertreten die freiere Richtung des Islam und sind besonders in Persien und Indien verbreitet. Dagegen ließen die Sunniten neben dem Koran auch die Sunna gelten, b. H. die von Abu Bekr und seinen Nachfolgern geheiligten mündlichen Überlieferungen des i) Sie lebten ruhig in Medina, von ihren Anhängern überaus gefeiert wegen ihrer Frömmigkeit und Tugend: man zählte 12jmame oder Hohepriester aus Alis Geschlecht und beehrte sie mit dem Beinamen Mahdi oder Messias und glaubte, daß einer von ihnen dereinst wiederkehren und ein großes Reich ausrichten werde.

7. Teil 2 - S. 24

1878 - Leipzig : Teubner
— 24 _ und christlichen Elementen gemischten Lehre Mohammeds (Islam = Ergebung in Gottes Willen, Moslemin = Gottergebene): 'es ist kein Gott aufs er Allah und Mohammed ist sein Prophet’; (Moses und Christus dessen Vorläufer). Die Sittenlehre fordert Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue, nicht aber Feindesliebe; sie legt das Hauptgewicht auf äufsere Werkheiligkeit (Fasten, Almosen, Waschungen, Wallfart nach Mekka), entweiht das Familienleben durch Erlaubnis der Vielweiberei und bezeichnet den Kampf gegen Ungläubige als das höchste Verdienst. Als Lohn erwarten den Gläubigen im Jenseits die sinnlichen Freuden des Paradieses, als Strafe denverdammten die ausgesuchtesten Höllenqualen. Das Gebot der gewaltsamen Ausbreitung des Islam mit der Aussicht auf die Paradiesesfreuden, sowie der Glaube an die Vorausbestimmung der menschlichen Geschicke, nach welcher auch die Todesstunde im voraus unabänderlich feststeht (Fatalismus), erklären vorzugsweise die unwiderstehliche Verbreitung der neuen Lehre. § 37. Die Chalifen (d. h. Nachfolger): Abubekr (Moh. Schwiegervater) 632 — 634 begann die Eroberung von Syri-en und schuf durch Sammlung der Aussprüche des Propheten das Glaubensbuch der Muhamedaner (Kordn, eingeteilt in 114 Suren d. h. Kapitel). Neben diesem genoss die Sunna (mündlich überlieferte Sprüche des Propheten) das Ansehn heiliger Tradition als Ergänzung des Koran. Der durch Tatkraft, Mäfsigkeit und Demut ausgezeichnete Omar 634 — 644, welcher sich als Emir al Mumenin die höchste geistliche und politische Gewalt beilegte und die Grundlagen der Reichsverwaltung (Münzwesen, Besteuerung, Diwan) schuf, machte durch seine Eroberungen den I.slam zur herrschenden Religion des Morgenlandes. Er vollendete die Eroberung von Syrien und Palästina (637 Uebergabe von Jerusalem). Während von da aus sein Feldherr Amru gegen die Oströmer Aegypten (Zerstörung der Prachtstadt Alexandria nach mehr als einjähriger Belagerung; in der Nähe des zerstörten Memphis entsteht aus Amrus Feldlager Kahirä = Cairo) unterwarf, stürzte Omar in blutigen Schlachten das Reich der Sassaniden (Entstehung von Basra und Basora am untern Euphrat, später 762 Bagdad am Tigris, die sich zu glänzendenmittelpunkten orientalischer Pracht entwickeln). Unter dem schlaffen Othman (644—656) drang Moawijah in Kleinasien vor irnd eroberte Cypern. Nachdem Othman bei einem Aufstand zu Medina ermordet war, erwarb sich Ali (656—661, Gemahl der Fatime, Mohameds Tochter) Anerkennung in Arabien, gegen ihn aber erhob sich in Syrien Moawijah, Ommejas Sohn, von Amru unterstützt, und gelangte nach Alis meuchlerischer Ermordung zur Herrschaft. Dieser Streit gab Veranlassung zur Trennung der Moslemin in zwei große Parteien, Sunniten und Schiiten, indem Alis Anhänger nur in der

8. Geschichtstabellen - S. 30

1876 - Mainz : Kunze
30 451 Die Hunnenschlacht bei Troyes gegen Attila. 452 Attila versucht in Italien einzubrechen. — Ur- sprung Venedigs. 455 Die Vandalen unter Geiserich plündern Rom. 476 Odovakar macht dem römischen Reiche ein Ende. Erste Periode. 476—493 Odovakars Reich in Italien. 489 Theoderich der Grosse bricht mit den Ostgothen nach Italien auf. 493—553 Das Ostgothenreich in Italien. 526 Theoderich f. 527—565 Justinian I. oströmischer Kaiser. 534 Unterwerfung des Vandalenreiches durch Belisar, Justinians Feldherrn. 553 Sturz der Ostgothenherrschaft durch Belisar und Narses. (Totilas und Tejas die letzten Könige der Ostgothen.) 553—568 Italien oströmische Provinz. 568—774 Die Lango.bardenherrschaft in Italien. 590—604 Papst Gregor der Grosse. 571—632 Mohammed. 611 Die Nacht der göttlichen Rathschlüsse. 622 Hedschra. Nach dem Tode Mohammeds folgen die Chalifen: 632—634 Abubekr. 634—644 Omar. 644—656 Othman. 656—661 Ali. 661—750 Die Dynastie der Ommijaden. 661—680 Moawijah. Angriff auf Constantinopel. 705—715 Walid I. — Grösste Ausdehnung des Rei- m ches. 711 Schlacht bei Xeres de la Frontera: Untergang des Westgothenreiches. 786—809 Harun al Raschid.

9. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 129

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
Ii. Mohammed und das Kalifat. 129 c) Verfolgungen von Seiten der seine göttliche Sendung bezweifelnden Kureischiten, besonders der Familie Omaija, veranlassen die Flucht Mohammeds (Hedschra) von Mekka nach Medina. 622 Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung. d) Mohammed erobert Mekka 630, wird von den arabischen Stammen als Prophet anerkannt; stirbt (an Gift?) 632. § 82. B. Das Kalifat. 1. Bereits unter den vier ersten Zvalifm (d. h. Stellvertretern oder Nachfolgern Mohammeds) Ausbreitung des Isla m bis zum Indus- im O. und bis Karthago im W., 632—661. a) Abu Bccfc’r (632—634), Mohammeds Schwiegervater, sammelt dessen Lehren (im Koran); erobert Teile Persiens und Syriens. b) (Dmar I. (634—644) erobert Syrien, Palästina (637), Phö-nizien, das Perserreich (642); (sein Feldherr Amru) Ägypten 640; zerstört viele Kirchen; auch die Bibliothek zu Alexandria; verbrennt Memphis (in dessen Nähe entsteht nun Kairo). c) (Döttian (Othmann; 644—656) erobert Karthago und Rhodus. (I) Ali (656—661), Gemahl Fatimes, der Tochter Mohammeds. Alis Anhänger, die Schiiten (Fatimiden), verehren Ali und sein Geschlecht als die allein rechtmäßigen Kalifen; sie verwerfen die Sunna (mündliche Überlieferung), welche den Sunniten (den „Rechtgläubigen") neben dem Koran als Glaubensgesetz gilt. 2. Die omaijadischen 2\altfen (Sunniten), 661—750. a) Moawijah ooer Muawia (656—679); Ali wird ermordet; dessen 661 Sohn Hasan abgesetzt; Residenz Damaskus; Bedrängung Konstantinopels 670 (§ 80). b) Tpaliö (705—714) herrscht vom Ganges bis zum atlant. Meer. 1. Eroberung des Stammlandes der Türken am Oxus. 2. Walids Feldherr Musa unterwirft die Berbern (mit den Arabern vermischt: Mauren) in Nordafrika; 3. veranlaßt durch die Söhne des von Roderich und der Geistlichkeit vertriebenen Westgotenkönigs Witiza, geht Musas Unterfeldherr Tarik nach Spanien, landet am Vorgebirge Calpe (Gibraltar) und zerstört das Westgotenreich (§ 79) durch die Schlacht bei Xeres de la Frontera; 711 4. woraus sich die Christen in den nordwestlichen Teil der Halbinsel zurückziehen (Königreich Asturien; § 109). c) Die Araber dringen nach Gallien vor, werden aber in der Schlacht bei Tours und Portiers 732 von dem fränkischen Hausmeier Karl Ulartcu besiegt (§ 84) und nach Spanien zurückgedrängt. Gutmann, Weltgeschichte. 3. Aufl. q

10. Tabellarischer Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 14

1860 - Hamburg : Niemeyer
14 a. Chr. 496. Chlodwig unterwirft die Alemannen durch die Schlacht bei Zülpich und wird Christ. 507. Chlodwig besiegt die Westgothen bei Vougle oder Vivonne und erobert ihr Gebiet bis zur Garonne. 530. Die Franken unterwerfen die Thüringer. 534. Die Franken unterwerfen die Burgunder. 687. Pipin von Heristal wird durch die Schlacht bei Testri Majordomus des ganzen Frankenreiches. 714—’741. Karl Marte ll Majordomus. 73d Karl Martell schlagt die Araber (s. unten) zwischen Tours und Poitiers. (Abdcrrahman). 741—768. Pipin der Kleine. 752. Childerich in., der letzte Merowinger, ins Kloster ge- schickt. Pipin König. (Karolingische Dvnastie). 755. Pipin schenkt dem Papste Stephan Ii. einen Theil des Exarchats (Ravenna): Gründung des Kirchen- staates. 611. M uh amed tritt unter den Arabern als Prophet auf. i-Ää. Flucht Mnhamed's von Mekka (Korelschiten) nach Medina. (Hedschra). 632. Muhamed'ö Tod. 632-634. Abu-Bekr, erster Chalif. 634—644. Omar, sein Nachfolger, erobert Aegypten (Alex- andria) und zerstört das neu-persiscbe Reich. 644—656. Othman erobert die Nordküste von Afrika. 656—661. Ali. (Schiiten oder Alitcn und Sunniten). Empörung des Moawijah. 661—750. Das Haus der Ommijaden. 711. Tarik gebt nach Spanien (Gibraltar). Schlacht bei Jeres de 1a Frontera. Ende des Westgothenreiches (Roderich, Pelagius). 750. Abul Abbas rottet die Ommijaden ans bis auf Abderrahman. (Chalifatvon Cordova). Abassiden. 786-809. Harun al Raschid. c. 600. Ausbildung des Lehnswesens (Feudalverfassung). 622. Anfangspunkt der muhamedanischen Zeitrechnung. — Der Koran. 800. Unter Harun al Raschid (und seinen Nachfolgern) Blüthe der ara- bischen Literatur, Wissenschaft und Kunst.

11. Das Mittelalter - S. 26

1880 - Berlin : Gaertner
26 Die Germanen und die Römer: 166—870. Id einer Schlacht sollen so viele Rechtgläubige gefallen sein, dass der Chalif sammeln liess, was die Schreiber und die Frauen des Prophe-ten schriftlich oder mündlich aufbewahrten. So entstand der Koran, bis 634—644 regierte Omar. Er vollendete bis 640 die Eroberung 644 Syriens (Sein Einzug in das „heilige“ Jerusalem zur Seite des Patri-40 archen). und wurde von den koptischen Christen nach Aegypten gerufen (Verbrennung der Bibliothek zu Alexandria?). Er siegte 642 entscheidend bei Nehawend über die Perser. Eine Art stehenden Heeres wurde in den drei grossen Lagern von Cairo, Bosra und Kufa herangebildet, welche zu drei neuen Hauptstädten wurden (wovon? Karte!). Sein Nachfolger Osman vollendete sein Werk. 44. Die Regeneration des Orientes und die Spaltung des Muhammedanismus. In den gewaltigen Länderstrichen von Tripolis bis zum Indus, von Arabien bis zum Caucasus und Oxus fasste in wenigen Jahrzehnten die muhammedanische Lehre Wurzel. Die Regeneration vollzog sich unglaublich schnell. Statt der drückenden Steuern erhoben die Chalifen einen bestimmten, anfangs geringen Tribut und gewährten dafür Frieden und religiöse Freiheit. Nur die heidnischen Perser wurden zum Muhammedanismus gezwungen (kleinere heidnische Gemeinden noch heute am Indus und Caspisee). Wer zur Einheit Gottes und zur Sendung des Propheten sich bekannte, wurde rechtlich den Siegern gleich gestellt. Die zahlreiche Nachkommenschaft der Araber, denen Vielweiberei gestattet war, bekannte sich gern zum Stamme und zur Religion der Väter. Bei der Zähigkeit des semitischen Charakters ging dabei das arabische Volk weniger in den ändern Orientalen auf, als die Germanen in den Römern und römischen Provinzialen. Aber die neuen Erfahrungen blieben nicht ohne Einfluss. Im Kriegswesen wurden die Byzantiner vielfach nachgeahmt. Auf Grundlage christlicher Anschauungen entstanden viele Sekten. Um das Religionssystem für das neue Reich passend zu machen, wurde dem Koran als zweite Quelle des Glaubens die Sunna beigefügt. Die Perser verwarfen sie, behielten viel von ihrer religiösen Sage bei, entfernten sich vom Monotheismus und übertrugen die Idee von der göttlichen Würde des Fürsten auf Muhammeds so lange übergangenen Schwiegersohn Ali, den Löwen Gottes. 656 Als Osman 656 wegen seines Stolzes und wegen Begünstigung seiner Verwandten ermordet wurde, erhielt Ali von seinen Anhängern das Chalifat. aber nicht allgemeine Anerkennung. Moawija. der Vetter des Ermordeten, behauptete sich als Chalif in Syrien und gewann auch den in Aegypten siegreichen Feldherrn Amru für sich. Während Alis fünfjähriger Regierung soll es zu 90 blutigen Schlachten gekom-661 men sein. Drei Araber verschworen sich deshalb 661 zur Ermordung der drei Oberhäupter, aber zwei entgingen durch Zufall. Moawija gelangte zur Alleinherrschaft. Die Begründung der muh am medani sehen Herrschaft. 45. Die omeijadischen Chalifen 661—750. Moawija fasste vor allem die Organisation seines Weltreiches ins Auge. Damascus wurde Hauptstadt. Um das Volk zu beschäftigen, drang er bis Constantinopel, das 7 Sommer hindurch belagert und nur durch das griechische Feuer gerettet wurde. Nach seinem Tode 680 entstand ein all- ( gemeiner Bürgerkrieg, in dem selbst auf die Kaaba geschossen wurde. 700 Erst seit Abdel Maleks Thronbesteigung am Ende des Jahrbun- 705 derts wurden die Kriege in Africa und gegen Constantinopel erneuert '715 und Carthago erobert. Unter seinem Sohnewalid 705—715 dämpfte

12. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 101

1887 - Leipzig : Kesselring
Die Araber seit dem 7. Jahrhundert. 101 Ii. Die Kalifen. Muhameds Nachfolger. Abu-Bekr 632-634: Zug gegen Syrien. Omar 634- 644: Eroberung von Phnicien, Palstina und Syrien; gypten (Alexan-drien) und Tripolis; Persien, Medien und Mesopotamien bis zum Indus; Aus-breitung des Islam in den eroberten Lndern. Osman 644656. Ali 656 661; Aufstand der Ommijaben, Untergang des Hauses Alt, Spaltung der Muha-mebaner in Schiiten" und Sunniten". Ommijaben 661 750: Muavija: Verlegung des Kalifats von A.'ebina nach Damaskus (673); Angriffe auf Konstantinopel (668-675), das Griechische Feuer," der Friebensschlu. Eroberung des brigen Nordafrikas bis 700. Muhamed hatte keinen Sohn hinterlassen; daher erhob zunchst sein Schwiegersohn Ali, der Gemahl der Lieblingstochter Fatime, Ansprche auf die Nachfolge. Aber Aischa, eine von Muhameds Frauen, erklrte, der Prophet habe ihren Vater Abu-Bekr zum Kalifen, d. h. Nachfolger und Stellvertreter, bestimmt, der denn auch als solcher anerkannt wurde. Abu-Bekr (632-634) befestigte zuerst die Ruhe im Innern und Abu-Bekr begann dann die Eroberung von Syrien, die er jedoch wegen schnellen 632 634. Todes nicht vollenden konnte. Der zweite Kalif war Omar (634644), welcher sich zuerst den Omar Titel Emir al Mumenin (Fürst der Glubigen) beilegte. Unter ihm wurden 634 - 644. Phnicien, Palstina und Syrien dem Griechischen Reiche entrissen, so da in die christlichen Städte Jerusalem, Antiochien und Damaskus Muhameds Strei-ter einzogen. Am r u, ein Feldherr Omars, fhrte die khnen Scharen weiter nach gypten und nahm Alexandrien nach 14 monatlicher Belagerung ein (641). Nach Bezwingung der Stadt fragte er, wie die Sage erzhlt, bei seinem Herrn an, was er mit der daselbst aufgefundenen groen Bibliothek be-ginnen sollte. Entweder", lautete der Bescheid, enthalten die betreffen-den Bcher dasselbe, was im Koran steht, und dann sind sie berflssig oder sie enthalten etwas anderes, und dann sind sie schdlich. Befiehl also, da sie vernichtet werden." Und so soll man denn sechs Wochen lang die ffentlichen Bder der Stadt mit den klassischen Werken des Altertums geheizt haben x. Von Alexandrien aus drang Amru weiter nach Westen vor und eroberte Tripolis. Schon vorher hatte ein anderes Heer Omars sich weiter stlich in Asien gegen das Perserreich gewendet und dieses war samt Medien und Mesopotamien bis zum oberen Indus nach einer Reihe blutiger Siege zur Unterwerfung gebracht worden (641). Der persische Feuerdienst (S. 8) erlag dem Koran, und fortan ward der Islam die herrschende Religion des Morgenlandes. Omar fiel im Jahre 644 durch den Dolch eines Persers, und Os- Osman man (644656) erlangte die Wrde eines Kalifen. 644656. Osman wurde in Medien ermordet und nun erhielt endlich der oben-genannte Ali (656661) die Nachfolge. Er geno aber auch jetzt nicht Ali allgemeine Anerkennung und verlor bald in blutigem Brgerkrieg Thron 656 661. und Leben. i Mit Unrecht beschuldigt man die Araber dieses Wandalismus. Ein Teil der Bibliothek ging bereits bei der Belagerung der Stadt durch Julius Csar (. 81) in Flammen auf; der brige Teil der Bcherrollen, welcher sich in einem Tempel des Jupiter befanb, wrbe bei der Zerstrung der heibnischen Tempel unter dem Kaiser Theobosius (S. 89) im Jahre 391 samt dem Gebube verbrannt.

13. Das Mittelalter - S. 48

1876 - Leipzig : Baedeker
48 Abu Bekr. Omar. §. 14. Die 5 „Grundpfeiler des Islams“ sind: l) Glaube an einen einzigen, unsichtbaren Gott und an dessen Gesandten Mohammed, 2) täglich ein ge- meinsames fünfmaliges Gebet in der Moschee mit der Richtung nach dem Tempel zu Mekka, mit zahlreichen und genau vorgeschriebenen Formeln und Ceremonien (Ausrufen der Gebetsstunde durch eine Menschenstimme zuerst von der Kanzel, später vom Minaret der Moscheen herab), 3) Al- mosen, 4) Fasten (den ganzen Monat Ramadhan, in welchem Gott den Koran vom Himmel herabgesandt hat, von Tagesanbruch bis Sonnenunter- gang) und 5) einmal im Leben eine Pilgerfahrt zur Kaaba unter man- nichfaltigen, zum Theil sehr beschwerlichen Gebräuchen. Die vier Chalifen aus dem Stamme Kurei sch1), 632—661. 1. Abu Bekr (632—634), der ältere Schwiegervater des Pro- pheten , den er seihst zu seinem Stellvertreter im Vorbeten gemacht hatte, ward, auf Betreiben des jüngern Schwiegervaters Omar, als Chalif, d. h. Nachfolger (Mohammed’s), gewählt und vereinigte in seiner Würde die höchste geistliche und weltliche Gewalt. Während er sich selbst damit beschäftigte, die Lehren Mohammed’s aus dem Munde der Schreiber und Frauen desselben in einem Buche, dem Koran, zu sammeln und so dem neuen Reiche ein politisch - reli- giöses Gesetzbuch zu geben, sandte er 11 Heerführer aus, tlieils um die nach Mohammed’s Tode sogleich abgefallenen Araber-Stämme wieder zu unterwerfen, theils um den Krieg mit den beiden grossen Nachbarreichen, dem persischen und byzantinischen, zu eröffnen, welcher ihnen durch die Unzufriedenheit eines grossen Theiles der Bevölkerung mit ihrer bisherigen Regierung sowohl in Persien als in Syrien und Aegypten (daher vielfacher Verrath) erleichtert wurde. Abu Bekr übertrug seine Stelle (mituebergehung des Ali) dem jüngern Schwiegervater des Propheten, 2. Omar (634—644). Dieser ist der eigentliche Begründer der arabischen Weltherrschaft; denn er schuf alle jene Einrichtungen, die Jahrhunderte hindurch das Chalifat zur ersten Weltmacht er- hoben. Seine Feldherren vollendeten nach einem grossen, durch die Verrätherei der griechischen Feldherren gewonnenen Siege (nahe beim See Tiherias) und der Einnahme der Hauptstadt Damaskus (635) die Eroberung Syriens und Palästina^. Omar begab sich selbst in einem einfachen Aufzuge nach der stark befestigten Stadt Jerusalem, welche sich nur dem Chalifen selbst ergeben wollte, schloss mit ihr *) *) Geschichte der Chalifen von Gust. Weil. 5 Bde. 1846—1862.

14. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 22

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Deutsche Geschichte bis znr Grndung des nationalen Staats 919. 630. Teil der Araber fr sich und seinen Glauben. 630 zog er als 632. Sieger in Mekka ein und zerstrte die Gtzenbilder. 632 starb er. Mohammeds Der Islam (d. h. Hingebung) fordert zunchst den Glauben Se^re' an einen, allmchtigen Gott, Allah, dessen Prophet Mohammed ist. Der Glaube an Gottes Allmacht entwickelte sich allmhlich zu einem unbedingten Fatalismus. Die Verehrung Allahs besteht in den guten Werken/) Waschungen, dem fnfmaligen tglichen Gebet, Fasten, Almosen, der Wallfahrt nach Mekka, dem Kampf gegen den Un-glauben. Das Bewutsein menschlicher Sndhaftigkeit tritt zurck; von dem Bedrfnis der Erlsung ist nicht die Rede. Die Erfllung der religisen Pflichten findet ihren Lohn in den Freuden des Para-dieses, die in sinnlicher Weise ausgeschmckt werden. Die Viel-weiberei lie der Islam bestehen. Als Quelle der Glaubenslehre und Sitten gilt der Koran, der in 114 Suren zerfllt. Von ihm unterscheidet man die Snna, die Tradition. Die ersten 24 Die Clialifen. Der erste Chalif (d. h. Nachfolger Mo-Chalifen. f,ammeb) war dessen Schwiegervater Abu Bekr. Ihm folgte Omar, unter dem Syrien und gypten unterworfen damals verbrannte die alexandrinische Bibliothek und das neupersische Reich gestrzt wurde; Othman, der den Koran endgltig redigieren lie, wurde ermordet; dasselbe Schicksal hatte der jetzt zum Chalifen er-hobene Ali, der Schwiegersohn Mohammeds, gegen den sich die Gegen-66i. partei der Omaijaden erhob. Seitdem besteht der Gegensatz der Schiiten, die Ali als allein rechtmigen Chalisen betrachten und die Snna nur teilweise anerkennen, und der Sunniten; zu ersteren gehren die Perser, zu letzteren die Trken. Die Omaija- Der Omaijade Moawija machte Damaskus zur Residenz. den' Er griff Konstantinopel an und bestrmte es sieben Jahre lang; die Stadt wurde durch ihre starken Befestigungen und durch das grie-chische Feuer" gerettet. Dagegen gelang unter seiner Dynastie die Eroberung der ganzen Nordkste von Afrika und des grten Teils von Spanien. Tarik setzte dorthin der und besiegte den West-711. gotenknig Roderich bei Jeres de la Frontera; die Westgoten wur-den auf die nrdlichen Gebirge beschrnkt. Der arabische Angriff 732. auf Gallien wurde durch Karl Martell bei Poitiers abgewiesen. Die Abbassi-. 750 wurden die Omaijaden durch die Abbassiden gestrzt; den 7s0. e{ner ^ Abderrhaman, entkam nach Spanien und grndete hier das selbstndige Chalisat von Cordova. Die Abbassiden verlegten den Sitz ihrer Macht nach Bagdad. Unter ihnen ragt Harun Al- 1) Der Glaube fhrt auf halbem Wege dem Herrn entgegen, Fasten bis an die Thr seines Hauses, Almosen ffnet die Pforte."

15. Allgemeine Weltgeschichte - S. 31

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Der Islam. 31 Hier gewann er bald zahlreiche begeisterte Anhnger, die meisten Stmme Arabiens schlssen sich ihm an, selbst Mekka mute sich ergeben. Er starb 632 zu Medina. 23. Ausbreitung des Uflnm. Getreu den Lehren Mohammeds Diekhausen, betrachteten seine Nachfolger (Chalisen). die die hchste geistliche und weltliche Macht vereinigten, es als ihre wichtigste Aufgabe, den Glanben mit Feuer und Schwert zu verbreiten; von religisem Fanatismus getrieben, strzten sich die Glubigen" tollkhn und verwegen aus den Feind; war ihnen der Tod nicht bestimmt, so konnte keine Gefahr ihnen schaden, war ihnen der Tod bestimmt, so winkten ihnen die Frenden des Paradieses. Unter Abu Bekr begann die Eroberung Syriens, Omar vollendete sie,Omar^Oth-unterwars das neupersische Reich und gypten, Othman drang bis man'. Ali. Karthago, Malta und Rhodus vor, Ali, der Schwiegersohn Mohammeds, mute gegen dessen Witwe A'ischa und gegen Moawija, den aufstndischen Statthalter von Syrien aus der Familie der Omaijaden, kmpfen. Ali wurde ermordet. Nun wurde Moawija allgemein anerkannt, aber der Gegensatz blieb. Die Aliten, spter Schiiten genannt, glaubten nur an den Koran, die Gegner nahmen daneben noch eine mndliche berlieseruug (Unna) an Sunniten; (heute sind die Trken Sunniten, die Perser Schiiten). Mit ihm wurde das Chalifat in der Familie der Omaijadenom^javen. erblich, die Damascus zur Hauptstadt machten. Unter Moawija drangen die Araber im Westen bis Tunis, im Osten bis Indien vor, das Ziel ihrer Sehnsucht, die Kaiserstadt Konstantinopel, konnten sie aber trotz siebenjhriger Belagerung nicht erobern 1). Die arabische Flotte beherrschte das Mittelmeer. Unter seinen Nachfolgern eroberten sie ganz Nordafrika (Mauren") und unternahmen von da ans Raubzge nach Sdeuropa. Auf einem solchen Zuge besiegte Tank-) die Westgoten bei Xeres de la*g"0sntbeeralc* Frontera; mit leichter Mhe wurde nun ganz Spanien unterworfen, da 711. die westgotische Bevlkerung vllig entartet und uneinig war. Nur ein kleiner Teil verteidigte mit Glck seine Freiheit und das Christentum in den nordwestlichen Gebirgen. Bald wehte die grne Fahne des Propheten auch im Frankenreiche, da rettete Karl Martell durch den entscheidenden Sieg bei Poitiers die christlichegemgmch^Kultur. Innere Zwistigkeiten hinderten in den folgenden Jahnen ' die weitere Ausdehnung des Araber- ' reiches; die Aliten, jetzt Abbafiden genannt, lieen bei einem Gastmahle$tbb?fiben. die Omaijaden zu Tode peitschen; nur ein Omaijade, Abderrhamann, entkam dem Blutbade, floh nach Spanien und grndete hier das Chalifat Cordova. Unter den Abbasiden wurde der Schwerpunkt des Reiches mehr nach dem Osten verlegt; Hauptstadt wurde Bagdad. Der berhmteste Abbaside ist Harun al Raschid, der Zeitgenosse Karls des Groen. *) Das griechische Feuer, das mit Wasser nicht gelscht werden konnte, zerstrte ihre Schiffe. 2) Gibraltar Dschebl al Tarik. z

16. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 209

1869 - Berlin : Herbig
Frankenreich und Chalifat. 209 rung Aegyptens durch Omars Feldherrn Amru, Ein- nahme von Alexandria. 644—656. Othman (spr. Osmän), Nordafrika erobert, Rhodus ein- genommen. Othman wird ermordet. 656—661. Ali, Gemahl der Fatima, Tochter Muhammeds, nicht allgemein anerkannt, Moaxvija tritt in Syrien als Cha- lif auf. Ali wird ermordet. 661—750. Omaijadische Chalifen. 661—680. Moawija I., Urenkel des Omaija. Residenz von Medina nach Damaskus verlegt, Chalifat erblich. 687. Pipin von Heristal, Maior domus (Hausmeier) von Austrasien, wird durch den Sieg bei Testri (unweit St.-Quentin) über den Maior domus von Soissons (Neu- strien) alleiniger Maior domus im ganzen Frankenreiche und nennt sich fortan dux et princeps Francorum. 111. Schlacht bei Xeres (spr. Cheres) de la Frontera. Westgothenreich zerstört. Tank (nach ihm Gibel-al-Tarik), Unterfeldherr des arabischen Statthalters Musa (während der Regierung des omaijadischen Cha- lifen Walid, wird von Graf Julian gegen den König Roderich her- beigerufen. Von nun ab in Spanien: 1) Provinz des Chalifats, später (756) eigenes Chalifat Cordöva, 2) christliches Königreich Asturien von Pelagius gegründet, später Königreich Leon genannt. Die Araber fallen durch die baskischen Pässe in Gallien ein. Der Herzog Eudo von Aquitanien geschlagen, sucht Schutz bei Karl, dem Sohn und Nachfolger des Maior domus Pipin von Heristal. 18«. Schlacht zwischen Tours und Poitiers. Sieg Karl Martells (Maior domus 717 — 741) über die Araber. (Statthalter Abderrahman.) _ Um diese Zeit erreicht das Chalifat unter dem letzten Omaijaden seine grösste Ausdehnung (das südwestliche Asien vom arabischen 14

17. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1861 - Münster : Coppenrath
49 endlich erlag es dem kriegerischen Ungestüme des Feindes. Diese Riesenstadt zählte damals 4000 Paläste, eben so viele Bäder, 400 öffentliche Plätze, 12,000 Läden und 40,000 zinsbare Inden. Hier war der größte Bücherschatz der alten Welt, welchen — wie jedoch nur ein späterer Schriftsteller versichert, — Omar verbrennen» ließ. Der rohe Sieger gab als Grund an: „Ent- weder enthalten diese Bücher das, was schon im Koran steht, und dann sind sie überflüssig; oder sie enthalten das, was nicht in demselben steht, und dann sind sie schädlich. Also in's Feuer mit ihnen!" Auch unter dem dritten Chalifen, Othman (644—656), gewann das Reich der Araber an Ausdehnung. Die Eroberung Persiens wurde vollendet, Cypern zinspflichtig gemacht, und in Afrika längs der Nordliste bis Centa vorgedrungen. Aber mit ihm sank schon die alte Sitteneinfachheit der frühern Zeit, und Stolz und Ueppigkeit traten an ihre Stelle. Othman wurde er- mordet, und nun Ali, Mohammcd's Schwiegersohn, znm Cha- lifen erwählt (656—661). Er hatte aber lange mit einer groß- ßen Gegenpartei zu kämpfen. Zuletzt siel Ali durch Meuchel- mord; und nun riß Moawija in Syrien, das Haupt der Omaijaden, das Chalifat an sich. Er verlegte seinen Sitz von Medina -in das schöne Damaskus und brachte das Chalifat erblich in seine Familie. Unter den omaijadischen Chalifen (661—750) ging die früher mehr patriarchalische Regierung in eine förmliche Militärherrschaft über, so daß der Chalif, als religiöses und bürgerliches Oberhaupt des weiten Reiches, zugleich als Ober- general die öfteren Aufstände der einzelnen Provinzen im Blute erstickte, und durch seine kriegs- und beutelustigen Heere die Grenzen des Reiches im Norden bis gegen Constantinopcl, im Osten bis nach Indien, im Westen bis an's Meer ausdehnte. Das feste Constantinopel widerstand den vielen Angriffen zu Wasser und zu Lande mit großer Mühe. Die Stadt wurde gerettet vorzüglich durch das griechische Feuer, eine Erfindung des Griechen Kallinikos. Es bestand ans einer Mischung von Welter's Wcltgesch. Ii. 17. Ausl. 4

18. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 67

1891 - Dresden : Höckner
— 67 — des Propheten, Fatima, und den übrigen Koreischiten unter Abu Bekr und Omar machte noch rechtzeitig die Wahl Abu Bekrs (f 634\ des Schwiegervaters und ältesten Gefährten Mohammeds, zum Kalifen ein Ende. Der thatkräftige Omar (f 644) eroberte vom byzantinischen Reiche Syrien und Palästina, Ägypten (Fall Alexandrias 641, angebliche Verbrennung der Bibliothek), von Persien die Euphrat- und Tigris länd er mit der Hauptstadt Seleuda-Ktesiphon und begann sogar die Unterwerfung des iranischen Hochlandes. Hierbei kam ihm die tiefe Zerrüttung der beiden miteinander verfeindeten orientalischen Großmächte, wie insbesondere der eigenartige innere Zustand der byzantinischen Grenzprovinzen (Gegensätze zwischen der herrschenden griechischen und der unterworfenen einheimischen Bevölkerung) zu statten. 2. Der gewaltige Begründer des arabischen Weltreichs wurde auch der staatskluge Ordner desselben als eines geistlichen Kriegerstaates auf demokratischer Grundlage unter dem Kalifen als Emir-al-Mumenin (Beherrscher der Gläubigen). In ihm bildeten die Araber die herrschende Kriegerkaste, Arabien das herrschende Land, außerhalb dessen sie anfänglich kein Grundeigentum erwerben durften. Sie begründeten deshalb in den eroberten Provinzen nur feste Standlager, aus denen dann nicht selten blühende Handelsstädte erwuchsen, wie Cairo aus Amrus Feldlager Kahira in der Nähe des zerstörten Memphis, Ba sra am unteren Euphrat, Kusa südlich von Babylon. 3. Unter dem alten und schwachen Othman (f 656), einem Omaijaden, wurden zwar die Eroberungen in Ostpersien und Nordafrika vollendet, doch brach unter den Anhängern des abermals übergangenen Ali eine Revolution aus, der Othman selbst zum Opfer fiel. Aber erst durch den Sieg in der „Kamelschlacht" von Basra (657) über Aischa, die einstige Lieblingsgemahlin des Propheten, gelangte Ali (f 661) zur Herrschaft. Doch bald erhob sich 661 gegen ihn der gewaltige Omaijade Muawija, der Statthalter Syriens und Eroberer von Cypern und Rhodus, im Bunde mit Amru, dem Statthalter von Ägypten; Ali fiel durch Meuchelmord in der Moschee von Kufa in Mesopotamien. 4. Die Glaubensspaltung und die Herrschaft der Omaijaden (>51 — 750. 1. Mit dem Kampfe um das Kalifat verband sich ein Lehrstreit, welcher eine dauernde Trennung der Mohammedaner in zwei Religionsparteien zur Folge hatte. Alis Anhänger, die Schiiten, erkannten Ali und sein Geschlecht als einzig rechtmäßige Nachfolger des Propheten und den Koran als die einzige Autorität in Glaubenssachen an. Dagegen ließen die Sunniten neben dem Koran auch die Sunna gelten, d. H. die von Abu Bekr und seinen Nachfolgern geheiligten mündlichen Überlieferungen des Propheten. Diese religiöse Spaltung fiel wesentlich mit der politischen zwischen Nord- und Südarabern und deshalb mit dem Gegensatz zwischen den ehemals persischen und byzantinischen Gebieten zusammen und zerriß nach wiederholten Kämpfen dauernd auch das ganze Reich. 2. Die Omaijaden sicherten ihre Herrschaft im Inneren durch Begründung der Erblichkeit des Kalifates und eines militärischen Schreckensregimentes. Indem sie aber die Hauptstadt von Medina nach Damaskus und damit den Schwerpunkt des Reiches in die eroberten Kulturländer verlegten (661), die Ansiedelung von Arabern in denselben förderten und dadurch 661 5*

19. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 151

1882 - Münster : Coppenrath
151 Sarg gelegt und in einer reich geschmckten Moschee (ober Tempel) zu Medina zur Verehrung der Pilger beigesetzt. Das Buch, in welchem Mohammeds Lehre nach seinem Tode verzeichnet wurde, heit Koran; die Lehre selbst Islam, d. i. Hingebung an Gott; die Anhnger dieser Leh-re Muslim (Glubige), woher unser Wort Muselmnner. Die Hauptstze seiner Lehre waren: Es ist nur ein Gott, und Mohammed sein Prophet; die Seele ist unsterblich, und es gibt eine Vergeltung nach dem Tode; Gebet und Almosen ffnen die Pforten des Pa-radieses. Das verdienstvollste Werk aber ist der Krieg gegen die Unglubigen. Jeder Glubige mu wenigstens einmal in seinem Leben nach Mekka wallfahrten." Auch Moses und Christus wur-den von ihm mit Verehrung genannt, doch stellte er sich hher als beide. Die Hhatifen. Nach dem Tode des Mohammed, der nur eine Tochter, aber keinen Sohn hinterlie, wurde sein Schwieger-vater Abu Bekr (632 bis 634) Chalis, d. i. Nachfolger des Propheten. Der Chalif vereinigte in seiner Wrde die hchste geistliche und weltliche Gewalt. Viele arabische Stmme, welche nur gezwungen dem Islam gehuldigt hatten, fielen jetzt wieder ab. Abu Bekr sandte sofort elf Heerfhrer, jeden mit einer tapfern Schar Krieger, zu ihrer Unterwerfung aus. Nach einer Reihe blutiger Schlachten gewann der Islam in Arabien die vollstn-dige Herrschaft wieder. Abu Bekrs Nachfolger, Omar (634 bis 644), war der ausgezeichnetste aller Chalifen und der Begrnder der arabischen Weltherrschast. Tod oder Koran war die Losung. Nichts vermochte die von religiser Begeisterung ergriffenen Krieges-fcharen auf ihren Eroberungszgen zu Wasser und zu Lande auf-zuhalten. Syrien, Palstina, Phnizien, gypten wurden unter-worsen. Auch unter dem dritten Chalifen, Othman (644 bis 656), gewann das Reich der Araber an Ausdehnung. Die Er-obernng Persieus wurde vollendet, Cypern zinspflichtig gemacht, und in Afrika lngs der Nordkste bis nach Ceiit vorgedrungen. Erst nach der Ermordung Othmans wurde Ali, Mohammeds Schwiegersohn, zum Chalisen erwhlt (656 bis 661). Er hatte aber lange mit einer groen Gegenpartei zu kmpsen. Zuletzt fiel

20. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte für Töchterschulen - S. 59

1873 - Eisenach : Bacmeister
Die Araber und der Islam. 59 bett Gatten seiner Tochter Faüme, Ali, wünschte; aber bte Wahl traf boch enblich den alten Abn-Bekr, welcher „Chalife" warb (b. H. Stellvertreter des Propheten). Er starb schon nach zwei Jahren (634). Abn-Bekr's Nachfolger war Omar (634—644); er entriß dem griechischen Kaiser Herallins bttrch die Einnahme von Damaskus ganz Syrien mit Palästina und Phvnizien, besgleichen durch seinen Felb-herrtt Amrn ganz Aegypten (641). Er war es auch, der das sonst so mächtige Perserreich, wo barnals der letzte Sassanibe Jezbegerb Iii. regierte, durch die Entscheibnngsschlachten bei Kabesia (636) und Ne-hawenb (642) stürzte und dann unterwarf. Seitbent blieb der Islam die herrschenbe Religion des Morgenlaubes. Bald nach bent Sturze des Perserreichs würde Omar zu Mebina ermorbet (645). Nachbetn Omar's 9!achsolger Lthman (644—65ti) erschlagen worben war, würde enblich der schon mehrmals übergangene Ali (656 bis 661), gewählt. Er besiegte zwar seine Gegner in der s. g. Kameelschlacht (657), würde aber boch ermorbet (661). Nun beginnt mit Moawijah die Chalifenreihe der Omejjaben (661—750), welche zu Damaskus resibirten. Die Kriege nach Außen gingen unter den Omejjaben fort, Constantinopel warb oft (aber immer vergeblich) angegriffen und belagert, im Osten würde Armenien erobert und im Westen Norbafrika, wo die Berbern bett Islam annahmen. Im Jahre 711 warb durch die Schlacht bei Leres be la Frontera das Weftgothenreich in Spanien zerstört und auf besten Trümmern die Herrschaft des Islam errichtet*). Im Jahre 750 würden die Omejjaben durch die Abbasiden gestürzt, welche alsbalb ihren Sitz in dem nenerbauten Bagdab (am Tigris) nahmen. Unter ihnen erreichte das Chalisat den Gipfel seines Glanzes. Einer der Omejjaben entrann bent Blutbabe zu Damaskus und enttarn nach Spanien, wo er das Chalifat von Corbova stiftete, welches bet seiner Familie bis 1036 blieb. Die Abbasiden herrschten in Bagbab bis zum Jahre 1258, ba der Enkel des Dschingis-Chan mit feinen Mongolen Bagbab erstürmte. Schon um das Jahr 930 vor Chr. rissen die obersten Beamten dieser Chalisen von Bagbab (wie die fränkischen Majorbomus) alle Gewalt an sich; sie hießen Emir al Omrah und waren in bet Regel von Geburt Türken; an ihre Stelle traten dann die Selbschncken, welche im Gebiete des ungeheuren Chalisenreiches selbststäubige Sultans- *) Von bent arabischen Feldherrn Tarik erhielt Gibraltar seinen Namen „Gebel al Tarik" (Berg des Tarik).