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1. Geschichte des Mittelalters - S. 109

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 20, 1. Konrad Ii. 109 Griechen bis zur Südspitze Italiens zurück. Dann setzte er die Normannen zu Hütern der südlichen Grenzmark seines Reiches ein. Nachdem die Unterwerfung des Reiches vollendet und die Grenzen gesichert waren, ging Heinrich mit dem Plane um, einen allgemeinen Weltfrieden zu begründen. Da starb er 1024 kinderlos auf seiner Pfalz Grona bei Göttingen. Er wurde in seiner Lieblingsstiftung, in der Domkirche zu Bamberg, beigesetzt, wo später auch seine Gemahlin Kunigunde (§. 23, 5) ihre Ruhestätte fand. Heinrich war ein frommer Fürst und der Kirche bis zu seinem Tode treu ergeben; dabei hat er die kaiserlichen Rechte gewahrt und selbst in Rom die Schirmvogtei mit strenger Hand geübt. Die Kirche hat später (1146) ihn samt seiner Gemahlin heilig gesprochen. Mit Heinrich Ii. erlosch das erlauchte sächsische Kaiserhaus. §. 20. 3)iß frnnfoifcsien oller fatifrfien laifec 1024—1125. 1. Konrad Ii. 1024 — 1039. Nach Heinrichs Ableben versammelten sich im September 1024 die deutschen Völkerstämme unter ihren Herzögen an den Ufern des Rheins zwischen Mainz und Worms zur neuen Kaiserwahl. Man fragte lange hin und her nach dem Tüchtigsten und beschränkte die Wahl auf immer engere Kreise, bis endlich zwei Männer herausgefunden wurden. Beide hießen Konrad, waren Vettern, gleich tüchtig, der eine älter, der andere jünger, und stammten von Otto dem Franken ab. Beide besprachen sich jetzt unter einander und kamen dahin überein, daß der Nichtgewählte die durch die Fürsten vollzogene Wahl des andern gutheißen wolle. Als nun zur Wahl geschritten wurde, gab der Erzbischof von Mainz, welchem die erste Stimme zukam, diese dem älteren Konrad, und alle geistlichen und weltlichen Großen folgten seinem Beispiele. Auch Konrad der Jüngere stimmte bei und nannte ihn seinen Herrn und König. Nachdem die Wahl entschieden war, trat die Witwe Kaiser Heinrichs Ii., die fromme Kunigunde, mit den Reichskleinodien herzu, überreichte sie den Fürsten, und Konrad wurde noch am nämlichen Tage zu Mainz gekrönt. Aus dem Wege zum Dome umdrängten ihn viele Hilfeflehende; die Bischöfe wurden über diesen Verzug unwillig, Konrad aber sprach laut: „Es ist meine erste Pflicht, Gerechtigkeit zu üben, es fei mir bequem oder nicht!" Diesem edlen Grundsätze blieb er allezeit treu. Konrad war eine derbe, kräftige Natur, leutselig gegen die Guten,

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1. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1878 - Mainz : Kunze
80 Zweite Periode des Mittelalters. sich die Bürger der Stadt und stürmten seinen Palast. Ein Sprung durch das Fenster rettete ihm zwar das Leben, hatte aber die nachtheilige Folge, daß er seitdem hinkte und den Beinamen „Huseholz oder der Lahme" erhielt. Nicht ohne Kraft waltete er in Deutschland, und obwohl er seinen frommen Sinn durch manche That bekundete, gab er der Geistlichkeit gegenüber doch nichts vom kaiserlichen Rechte auf. Unter seiner Regierung und mit seiner Bewilligung gründeten Normänner in Italien verschiedene Reiche, die nur dem Namen nach vom Kaiser abhängig waren. Er konnte nicht ahnen, daß die fremden Ankömmlinge dereinst seinen Nachfolgern Gefahr bringen würden. Im Jahre 1024 starb er kinderlos und wurde in seiner herrlichen Stiftung, der Domkirche zu Bamberg, beigesetzt. Neben ihm fand später seine Gemahlin Kunigunde, wie er heilig gesprochen, ihre letzte Ruhestätte. §. 20. Sie fiaiißifcfmi Kaiser. (1025—1125.) 1. Konrad Ii. (1025 — 1039). Nach Heinrichs Ableben versammelten sich die deutschen Völkerstämme unter ihren Herzögen an den Usern des Rheins zwischen Mainz und Worms zur neuen Kaisermahl. Man fragte lange hin und her nach dem Tüchtigsten und bezeichnete mehrere, bis sich die Wahl auf Die deutschen immer engere Kreise beschränkte, aus welchen endlich zwei Männer ^Böller^ herausgefunden wurden; beide hießen Konrad, und man unterschied sie wähle» durch die Bezeichnung „des Jüngern und Aeltern." Sie waren Bettern und stammten von Otto dem Franken ab. Beide besprachen sich über die Wahl und kamen dahin überein, daß Jeder die durch die Mehrzahl der Versammlung erfolgte Wahl des Andern gutheißen solle. Der Erzbischof von Mainz, welchem die erste Stimme zukam, gab sie dem älteren Konrad. Alle Erzbischöse, Bischöfe und geistliche Herrn folgten seinem Beispiele; auch Konrad der Jüngere stimmte bei und nannte ihn seinen Herrn und König. Als die Wahl entschieden war, trat die Wittwe Kaiser Heinrichs Ii., die fromme Kunigunde, mit den Reichskleinodien herbei und überreichte sie den Fürsten. Noch am nämlichen Tage ward Konrad zu Mainz gekrönt. Auf dem Wege zum Acnvab den Dome umdrängten ihn viele Hülfeflehenden; während die Bischöfe über tcm^änfi“3 diesen Verzug unwillig wurden, sprach Konrad laut: „Es ist meine ichcn ©tammc erste Pflicht, Gerechtigkeit zu üben, es fei mir bequem oder nicht!" yiw Sonige Diesem edlen Grundsätze blieb er allezeit treu. Edelsteinen reich besetzter Reif; nur inwendig befindet sich ein eiserner Ring, der ans einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet sein soll.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 80

1867 - Mainz : Kunze
Zweite Periode des Mittelalters. 80 und seine Ge- Herr, der dem Papste zu viel nachgab und von seiner Gemahlin Kuni- ™^unbeunti Sunbe sich willig leiten ließ. Wie Heinrich I. die Macht und Hoheit des sächsischen Hauses in sich einigte, so stellt Heinrich Ii. die Schwäche werden unter und Nachgiebigkeit, zu der die letzten sächsischen Kaiser heruntersanken, ^"v»setzt^" iu seiner Person dar. Er wurde 122 Jahre nach seinem Tode mit seiner Gemahlin unter die Heiligen versetzt. \'\)h §. 20. Die fränkischen Kaiser. (1025 — 1125) 1. Konrad ¡1. (1025 — 1040.) Die deutschen Nach Heinrichs Ableben versammelten sich die deutschen Völker- V?lke/"^ stamme unter ihren Herzögen an den Ufern des Rheins zwischen Mainz wählen und Worms zur neuen Kaiserwahl. Man fragte lange hin und her nach dem Tüchtigsten und bezeichnete Mehrere, bis sich die Wahl auf immer engere Kreise beschränkte, aus welcher endlich zwei Männer herausgefunden wurden; beide hießen Konrad, und man unterschied sie durch die Bezeichnung „des Jüngern und Aeltern." Sie waren Vettern und stammten von Otto dem Franken ab. Beide besprachen sich über die Wahl und kamen dahin überein, daß Jeder die durch die Mehrzahl der Versammlung erfolgte Wahl des Andern gutheißen solle. Der Erzbischof von Mainz, welchem die erste Stimme zukam, gab sie dem älteren Konrad. Alle Erzbischöfe, Bischöfe und geistliche Herrn folgten seinem Beispiele; auch Konrad der Jüngere stimmte bei und Konrad den nannte ihn seinen Herr und König. Als die Wahl entschieden war, ^dem ft"änk^ ^ die Wittwe Kaiser Heinrichs Ii., die fromme Kunigunde, mit den schenstamme Reichskleinodien herbei und überreichte sie den Fürsten. Noch am näm- }m"io2°ni0 lichen Tage ward Konrad zu Mainz gekrönt. Auf dein Wege zum Dome umdrängten ihn viele Hülsestehenden; während die Bischöfe über diesen Verzug unwillig wurden, sprach Konrad laut: „Es ist meine erste Pflicht, Gerechtigkeit zu üben, es sei mir bequem oder nicht!" Diesem edlen Grundsätze blieb er allezeit treu. Konrad ver- Konrad war eine derbe, kräftige Natur voll guten Willens. Ohne höhere Bildung und ohne höheren Sinn, schlug er die Wege ein, welche der Augenblick dem Kriegshelden und Staatsmanne vorschrieb. Er besaß große Eigen- oder Salgüter (Konrad der Salier) und war mit Gisela, der schönen und verständigen Tochter des reichen Schwabenher- zogs Hermanns, vermählt. Sie war eine vorzügliche Frau, von großer Klugheit und für ihre Zeit von ungewöhnlicher Bildung. Vorher war sie an Herzog Ernst den Aelteren von Schwaben vermählt und hatte

3. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 39

1908 - Habelschwerdt : Franke
1 39 Sein Sohn Otto Iti. (983—1002) hatte sich unter dem Einflüsse seiner griechischen Mntter dem Deutschtum entfremdet. Er wollte Rom zum Mittelpunkte eines Weltreiches machen, starb aber, erst 22 Jahre alt, in Rom. Nach dem Tode Ottos Iii. erhielt Heinrich Ii (1002—1024), ein Urenkel des ersten Sachsenkönigs, die deutsche Krone. Er wurde von der Kirche heilig gesprochen, ebenso seine Gemahlin Kunigunde. Die letzten Kaiser aus dem sächsischen Herrscherhause waren nicht imstande, die Machtstellung zu behaupten, die Otto der Große erworben hatte. Namentlich bereitete ihnen die Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft über Italien große Schwierigkeiten. Auch die späteren Kaiser sind durch Italien in schwere Kümpfe verwickelt und dadurch an der Erfüllung ihrer Pflichten im Mutterlande gehindert worden. Doch hat die Verbindung mit Italien für Deutschland auch segensreiche Folgen gehabt. Durch die Italiener wurden die Deutschen nicht bloß mit der Bildung der alten Griechen und Römer vertraut, sondern traten auch mit den italienischen Kaufleuten, die den Handel mit dem Morgenlande beherrschten, in Verbindung. Dadurch wurde Deutschland das Durchgangsland für die Waren, die nach England, Dänemark, Norwegen, Schweden und Rußland gingen. Pie fränkischen oder salischen Kaiser, 1024—1125. 1024-1125 Konrad 1024—1039. Als das sächsische Kaiserhaus mit Heinrich Ii. ansgestorben war, versammelten sich die geistlichen und weltlichen Fürsten des Reiches in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms in der Gegend des heutigen Oppenheim, um einen neuen König zu wählen. Die Wahl schwankte zwischen zwei Fürsten fränkischen Stammes, Konrad dem Älteren und Konrad dem Jüngeren, die miteinander und mit den sächsischen Kaisern verwandt waren. Die Mehrheit der Wähler entschied sich für Konrad den Älteren, dem es auch gelang, seinen Vetter für sich zu gewinnen. Nachdem der neue König in Mainz gekrönt worden war, unternahm er einen Umritt durch die deutschen Lande und fand überall Anerkennung. Konrad war ein kluger und tapferer Fürst. Er erwarb die Kaiserkrone und vergrößerte Deutschland um das Königreich Burgund, das sich zu beiden Seiten der Rhone ausdehnte und die Westhälfte der heutigen Schweiz umfaßte. Infolge dieser Erwerbung geriet König Konrad in Streit mit seinem Stiefsohne, dem Herzog Ernst von Schwaben. Dieser erhob Ansprüche Wipo, Herzog Ernst von Schwaben. Atzler, Qu. Nr. 17.

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 62

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
Vt ü. Zeitr. Das Mittelalter. Von 768—1517. Mehrere dieser Länder entriß Heinrich dem Herzoge wieder und nöthigte ihn, die Lehnshoheit des Kaisers anzuerkennen. Auch in Italien hat er das kaiserliche Ansehn erhalten, hat drei Züge dorthin gemacht, hat sich auf dem zweiten nebst seiner Gemahlin Kunigunde, im Jahre 1014, vom Papste krönen lassen und auf dem dritten, im Jahre 1021, den er auf des Papstes Benedict Hülferuf unternahm, die Stadt Rom von der Gefahr befreit, von den Griechen, die noch in Unterhalten Gewalt Hatten, erobert zu werden. Er eroberte die Städte Benevent, Salerno und Neapel und trieb die Griechen bis in ihre äußersten Besitzungen in Unteritalien zurück. Heinrichs eigentliche Neigungen waren jedoch nicht auf den Krieg gerichtet; er führte ihn nur seines kaiserlichen Amts wegen; sein Sinn neigte sich den Berken des Friedens und der Frömmigkeit zu. Er war freigebig gegen die Geistlichkeit und hat daher auch den Beinamen „der Heilige" erhalten. Ein Hauptziel seines Lebens war die Stiftung eines neuen Bisthums in Franken, welches feit den Verwüstungen des zehnten Jahrhunderts durch die Ungarn fast öde lag. Zum Mittelpunkte eines neuen Lebens in diesen Gegenden sollte ein Bisthum zu Bamberg dienen und Heinrich hat dasselbe mit festem Ausharren und vieler Mühe gegen das Widerstreben der Bischöfe von Würzburg und Eichstädt, die einen Theil ihrer Sprengel zu dem neuen Bisthum hergeben sollten, zu Stande gebracht. In Bamberg weilte er am liebsten mit seiner Gemahlin, und bald Blühte das umliegende fränkische Land wieder auf. Die Handelsstadt Fürth wird bald nachher genannt und ein Jahrhundert später das wichtige Nürnberg. Heinrich starb im Jahr 1024, im 52. seines Lebens, in seiner Pfalz Grone im Leingau (bei Göttingen). Seine Leiche wurde nach Bamberg gebracht; seine fromme Gemahlin Kunigunde brachte die übrigen 15 Jahre ihres Lebens in dem von ihr gestifteten Kloster Kauffungen in Hessen zu und wurde dann neben ihm in Bamberg begraben. Beide sind später durch päpstlichen Spruch heilig gesprochen. Die deutschen Fürsten, die durch Heinrichs Regierung die Vortheile einer Leitung des Reiches durch ein kaiserliches Oberhaupt von neuem erkannt hatten, versammelten sich, da mit Heinrich das sächsische Geschlecht ausstarb, an beiden Ufern des Rheines, zwischen Mainz und Oppenheim, einen neuen König aus einem andern Geschlecht zu wählen. Die fränkischen oder salischen Kaiser. 1024—1125. 34. Konrad Ii. 1024—1039. Darin waren die Wählenden schon einig, daß sie einen König aus fränkischem Stamme haben wollten, aber sie schwankten zwischen zwei Konraden, dem ältern oder Salier, und dem jüngern; jener war nur Gras, dieser aber Herzog, und beide Vettern, beide Urenkel jenes tapferen Conrads, der auf dem Lechfelde fiel, und der ältesten Tochter Ottos des Gr., also verwandt mit dem bisher regierenden Hanse. Da zog der ältere Konrad den jüngern bei Seite und sprach zu ihm: „Laß uns nicht durch Zwietracht die Sache verderben, damit nicht die Fürsten vielleicht einen dritten wählen und die Nachwelt von uns sage: Beide waren

5. Mittelalter - S. 52

1882 - Oldenburg : Stalling
52 eingefallen war und den Adler auf der Kaiserpfalz in Aachen nach Westen richten ließ, um die Zugehörigkeit Aachens zu Frankreich anzudeuten. Er belagerte sogar, freilich vergeblich, Paris. Lothar entsagte später seinen Ansprüchen auf Lothringen. Otto zog auch nach Süditalien gegen die Araber und Griechen, ward aber geschlagen (982), entkam mit genauer Not und starb im folgenden Jahre. Sein Sohn Otto Iii. (983—1002), von feiner Großmutter Adelheid und seiner Mutter Theophania erzogen, hegte den Wunsch, das alte Römerreich wieder herzustellen und (mit Hintansetzung Deutschlands) die „goldene Roma" zur kaiserlichen Residenz zu erheben. In seinem Hang zur Schwermut und Schwärmerei unternahm er eine Wallfahrt zum Grabe des hl. Adelbert, des Apostels der Preußen, und gründete das Erzbistum Gnesen; eine andere zum Grabe Karls des Großen. Heinrich Ii. (1002—1024), redlich und fromm, hatte viel mit den Herzogen zu kämpfen und mußte ihnen manche Zugeständnisse machen; der Geistlichkeit war er günstig und stattete die Kirchen reich aus: seine Lieblingsstiftung war Bamberg, in dessen Dom seine Leiche ruht. Er und seine Gemahlin Kunigunde wurden später unter die Heiligen versetzt. § Io. Die fränkischen Kaiser. (1024—1125.) 1. Konrad Ii. (1024—1039). Heinrich Iii. (1039—1056). Nach dem Aussterben des sächsischen Kaisergeschlechtes (1024) versammelten sich die deutschen Stämme unter ihren Herzogen auf der Rhnnebene zwischen Mainz und Worms zur neuen Königswahl. Nach langer Vorwahl beschränkte sich die Entscheidung auf zwei Franken, beide Konrad geheißen und des Thrones gleich würdig: der ältere Graf in Franken, der jüngere Herzog von Franken. Beide gaben sich das Wort, sich dem unterzuordnen, auf welchen die Wahl der Fürsten fallen würde. Da erklärte sich der Erzbischof von Mainz für den älteren Konrad, die geistlichen und weltlichen Fürsten stimmten ihm bei, ebenso das gesamte Volk. Alsbald folgte in Mainz die Krönung. Konrad Ii. (1024—1039) vereinigte Großmut und Unerschrockenheit mit Güte und Leutseligkeit

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 58

1904 - Habelschwerdt : Franke
58 Bhmens bemchtigt hatte und alle slawischen Stmme von der Elbe bis zur Wolga in einem Reiche vereinigen wollte. Der Krieg wurde mit wechselndem Glck gefhrt, so da der Friede zu Bautzen, in dem der Polenfrst die Lausitz als deutsches Sehen erhielt, beiden Gegnern gelegen kam. Gegen Ende -seiner Regierung erhielt Heinrich von seinem Oheim, dem kinderlosen König Rudolf von Burgund, die Zusicherung der Erbfolge. Heinrich starb nach einem tatenreichen Leben im Juli 1024 und liegt mit seiner Gemahlin Kunigunde, die von der Kirche heilig gesprochen wurde, im Dom zu Bamberg begraben. Pte frnkischen oder salischen Kaiser, 1024 1125. 1024-1039 Konrad Ii., 10241039. 1. Wahl und Persnlichkeit. Aus die Aufforderung des Erz-bischoss vou Mainz versammelten sich im Herbste des Jahres 1024 die deutschen Fürsten in der Ebene, die zwischen Worms und Mainz am Rheine liegt, um eiuen neuen König zu whlen. Die Wahl schwankte zwischen zwei Fürsten frnkischen Stammes, Konrad dem lteren und Konrad dem Jngeren, die Vettern und mit dem schsischen Kaiserhause verwandt waren. Die Mehrheit der Whler war fr den ersteren, und diesem gelang es auch, seinen Vetter fr sich zu gewinnen. Konrad Ii. war ein stolzer, tapferer Mann und befolgte eine nchterne und rcksichtslose Politik. Er war von Hause aus nicht reich und kam erst zu Vermgen und Ansehen, als er sich mit Gisela, der reichen Witwe des Schwabenherzogs, verheiratete. Nachdem in Mainz die feierliche Krnung vollzogen worden war, unternahm Konrad nach alter Sitte den Umritt durch die deutschen Lande und fand berall Anerkennung als König. Dann zog er nach Italien, wo er die lombardische und die Kaiserkrone erwarb und das deutsche Ansehen in Unteritalien wiederherstellte. 2. Auswrtige Unternehmungen, a) Erwerbung Burgunds, 1032. Bald zu Anfang seiner Regierung machte Konrad Ii. die von seinem Vorgnger fr das Reich erworbenen Ansprche auf Burgund geltend. Er geriet dadurch in Streit mit seinem Stief-shne, Herzog Ernst von Schwaben, der als Sohn Giselas, der Nichte Rudolfs, Erbansprche erhob und sich mehrmals emprte. Auf Bitten der Mutter verzieh ihm der Kaiser, doch sollte er an seinem wider-spenstigen Freunde Werner von Kiburg die Reichsacht vollziehen. Herzog Ernst weigerte sich aber, und die beiden Freunde fanden im Kampfe ihren Tod. (L. Uhland: Herzog Ernst von Schwaben.) Als im Jahre 1032 König Rudolf starb, lie sich Konrad Ii. in Wipo, Das Leben Kaiser Konrads Ii.: Herzog Ernst von Schwaben. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 29.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 103

1861 - Münster : Coppenrath
103 kungen von ihm. Er starb im Jahre 1024 auf seiner Burg Gronau bei Göttingen und wurde im Dom zu Bamberg, wo er ein Bisthum gegründet und reich ausgestattet hatte, begraben. An seiner Seite erhielt auch seine Gemahlin Kunigunde ihre Ruhestätte. Beide wurden vom Papste Eugen 111. unter die Heiligen versetzt. — Mit ihm erlosch das sächsische Kaiserhaus, welches während hundert und fünf Jahre dem deutschen Reiche fünf glorreiche Herrscher, nämlich Heinrich 1., Otto I., Otto 11., Otto 111. und Heinrich Ii., gegeben und das deutsche National- gesühl außerordentlich gehoben hatte. Die fränkischen (oder salischcn) Kaiser (1024 bis 1125). 31. Konrad Ii., der Salier (1024—1039). Nach dem Tode Heinrich's 11. zogen, der Sitte gemäß, die deutschen Herzoge und Fürsten, geistliche und weltliche Herren mit großem Gefolge an den Rhein, den Hauptstrom des Reiches, zum Königsstuhl zwischen Mainz und Oppenheim, um hier eine neue Königswahl vorzunehmen. Die Wahlhandlung selbst lei- tete der Erzbischof von Mainz, als Kanzler des Reiches. Die Mehrheit der Stimmen neigte sich zu dem fränkischen Stamme, aus welchem zwei Fürsten, Konrad der ältere und der jün- gere, an Tugend und Ansehen vor Allen hervorragten. Zwischen ihnen schwankte die Wahl. Da nahm der ältere den jüngeren Vetter bei Seite und sprach: „Laßt uns dahin sehen, daß keine Zwietracht uns um die uns zugedachte Ehre bringe. Ist dir die Krone zugedacht, so bin ich der Erste, dir zu huldigen. rer der Künste und Gewerke. Von dem letzteren heißt es insbesondere: „Er begünstigte nicht nur Maler, Ebenistcn, Kunstschreiner, Goldarbeiter, sondern er verschaffte sich auch jede künstliche Arbeit und jedes Geräth, welches irgend etwas Besonderes an sich hatte, um es seinen deutschen Künstlern als Muster in die Hand zu geben.

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 49

1885 - Mainz : Frey
49 Liebfrauenkirche die Metallthüren, welche jetzt noch am Dome m sehen sind. Ferner baute er die steinernen Brücken bei Aschaffenburg über den Main und bei Bingen über die Nahe. Auch der Mäuseturm (Mautturm) soll von ihm begonnen worden sein (Märchen von Erzbischof Hatto, der schon 970 starb). Ter Dom wurde im Jahre 1009 vollendet, brannte aber durch einen unglücklichen Zufall am Tage der Einweihung wieder ab. Sogleich begann Willigis den Neubau, starb aber zwei Jahre später. In der Stephanskirche wurde er begraben; daselbst befindet sich noch sein Schädel und sein Meßgewand besonders verwahrt. 25. Konrad Ii., der Salier. (1024—1039.) a) Nach dem Tode Heinrichs Ii., den man auch den Heiligen nennt, versammelte sich das deutsche Volk in der weiten Ebene zwischen Mainz und Worms, um einen neuen König zu wählen. Auf der rechten Seite des Rheins lagerten die Ostfranken, die Schwaben, Bayern, Sachsen, Kärnthner und Böhmen, auf der linken Seite die rheinischen Franken und die Lothringer. Für das Volk wählten die Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, ferner die Herzöge, Grafen, Herrn und freien Männer. Am angesehensten waren die Franken, und unter ihnen selbst die beiden fränkischen Herren, Konrad der ältere, ein Graf, und Konrad der jüngere, ein Herzog, beide Vetter. Als die Wahl zwischen beiden Konrad noch schwankte, nahm der ältere den jüngeren beiseite und stellte ihm vor, wie es ihnen, als so nahen Verwandten, nicht zieme, die Ehre ihres Stammes durch Zwietracht zu gefährden; es könne sonst ein Dritter gewählt werden, und die Nachwelt sagen, sie seien beide der Krone unwürdig gewesen. „Ist die Krone dir bestimmt," sprach er, „so bin ich der erste, der dir huldigt. Lieber, gelobe mir ein Gleiches!" Der jüngere Konrad versprach es. Als man zur Wahl schritt, wählte der Erzbischof Aribo von Mainz den älteren Konrad und ihm folgten die geistlichen Wähler in gleicher Weise nach. Nachdem die Reihe an die weltlichen Fürsten kam, und der jüngere Konrad, als Herzog oer Franken, sich erhob Und mit lauter Stimme seinen Vetter wählte, da faßte ihn dieser bei der Hand und setzte ihn neben sich, und das ganze Volk brach in lauten Beifallsjubel aus. Die Wahl geschah in Villa Kamba, Oppenheim gegenüber. Bekannt gemacht wurde sie auf dem Königsstuhle zu Lörzweiler. Mit lautem Jubel begleiteten die Geistlichkeit und das Volk den Gewühlten unter heiligen Gesängen nach Mainz zur Krönung. Die Kaiserin Kunigunde, die Gemahlin Heinrichs des Heiligen, hatte die Geschichtsbilder. ,

9. Geschichte des Mittelalters - S. 50

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
50 Die deutsche Kaiserzeit. Die sächsischen und tauschen Kaiser. _________________________________________Heinrich I., f 936 Thankmar 2. Otto I., f 973 Gerberga Hedwig Heinrich Brun t 938 1. Gem.: Edith 2. Gem.: Adelheid 1.Gem.: Giselbert Gem.: Hugo H. v. Erzb. ------------------------------------I v. Lothringen von Bayern von Ludolf Liutgard 3. Ottoii.,f 983 2. Gem.: Ludwigi V. Francien | Cöln von Schwaben Gem.: Konrad Gem.:Theophano v. Frankreich Heinrich der Rote | der Zänker | 4. Otto Iii., | Otto v. Kärnten 1 1002 5. Heinrich Ii., f 1024 — Gem.: Kunigunde. Heinrich Konrad 6. Konrad Ii. Konrad 1 1039 der Jüngere Gem.: Gisela I 7. Heinrich Iii.. f 1056 Gem.: Agnes 8. Heinrich Iv., f 1106 Mathilde Gem.: Berta Gem.: Rudolf v. Schwaben, f 1080 9. Heinrich Y., f 1125 Agnes Gem.: Friedrich von Schwaben. und Böhmen zu erobern, führte zum Kriege mit Heinrich Ii. Mehrfach drang der König über die Elbe vor, ohne etwas auszurichten, endlich einigte er sich mit Boleslaw dahin, daß dieser das strittige Gebiet behielt ^Saueen*(9rtefc>e von Bautzen). Durch die Gründung des großen polnischen 1018. Reiches hörte der deutsche Einfluß östlich der Elbe völlig auf. Italien* c) $n &cr Lombardei hatte Arduiu von Jvrea sich der Königskrone bemächtigt; gegen ihn riefen die Bischöfe Heinrich Ii. zu Hilfe; dieser kam über die Alpen und ließ sich in Pavia zum König wählen und krönen. Auf einem zweiten Zuge erwarb er die Kaiserkrone. Aus Bitten des Papstes, der selbst an seinem Hofe in Bamberg erschien, zog er zum drittenmale über die Alpen, half ihm in seinen Kämpfen gegen die Sarazenen in Unteritalien, kehrte aber nach Eroberung einiger festen 1021. Plätze nach Deutschland zurück. Bald darauf starb er und wurde in Bamberg, seinem Lieblingsaufenthalte, wo er auch ein Bistum gegründet hatte, begraben. Neben ihm ruht seine Gemahlin Kunigunde. Beide sind von der Kirche heilig gesprochen worden. Ii. Die Zeit der fcilifcfien Kaiser 1024—1125. Wm des § 44. Konrad il. 1024 1039. a) Auf die Aufforderung des Dnis" Erzbischofs von Mainz kamen die weltlichen und geistlichen Fürsten in der Nähe von Oppenheim zur Wahl eines neuen Königs zusammen.

10. Theil 2 - S. 188

1875 - Leipzig : Brandstetter
188 Liebe begegnet dort dem Fremden, der alle seine Bedürfnisse theuer bezahlen muß und meist doch noch betrogen wird. Und wie Mancher findet dort seinen Tod durch Gift." Die Kirche hat in der Folge den Kaiser Heinrich und seine Gemahlin Kunigunde unter ihre Heiligen erhoben. Die Geschichte zeigt ihn als einen der ehrliebendsten, thätigsten und durchgreifendsten Herrscher, die je auf dem deutschen Throne saßen; seine Gemahlin als eine der edelsten deutschen Frauen, in treuer, dienstwilliger Liebe ihrem Gemahl zur Seite stehend. Beide ruhen in dem von ihnen erbauten Dom zu Bamberg. Wenige Schritte entfernt, zwischen der prachtvollen Kirche und der heutigen Residenz steht ein uralter, von der Zeit geschwärzter kleiner Bau mit vorspringendem Giebeldach und unregelmäßigen Fenstern, geheimnißvollen und unheimlichen Ansehens. Man nennt ihn die Kaiserburg und es soll das alte Gebäude das Wohnhaus des heiligen Heinrich und seiner Kunigunde gewesen sein, wenn sie nach Bamberg kamen, was sie oft und gerne thaten, denn es war ihre Lieblingsschöpfung. 9. Deutschland unter den Kaisern aus dem fränkischen oder salischen Stamme (1024—1125). Nach Heinrich's Ii. Tode versammelten sich die deutschen Fürsten mit ihren „Leuten" auf der großen Ebene ant Rheine, zwischen Mainz und Worms, um daselbst nach alter Weise einen König zu erwählen. Zwei Fürsten waren es, zwischen welchen die Wähler schwankten: die beiden Konrade, Bruderssöhne; Beide Urenkel jenes Konrad, Otto's des Großen Schwiegersohn, welcher einst auf dem Lechfelde die Empörung wider seinen Kaiser und Vater mit seinem Blute sühnte. Die Wahl fiel mit Zustimmung des jüngeren Konrad auf den älteren, welcher mütterlicherseits von Karl dem Großen abstammte, und sie war mehr als gerechtfertigt durch Konrad's Persönlichkeit. „Er stand in der Blüthe des kräftigsten Mannesalters und kannte das Leben," so lautet die Schilderung Kaiser Konrad's Ii. (1024—1039). ^Er war ein Mann im vollsten Sinne des Wortes; sein Blick war sicher, sein Wille unbeugsam; er konnte streng bis zur Härte sein; Menschen-wrcht war ihm ferne. Eine starke, leidenschaftliche Natur, hatte er in der Schule des Unglücks Selbstbeherrschung und Fassung erlernt; den unerschütterlichen Math auch im Leiden bewährt. Seinen Muth und seine Tapferkeit hatte noch nie Jemand bestritten ; auf sein Wort ließ sich bauen; freigebig war er bis zum Uebermaß; kurz in allen ritterlichen Tugenden fand man kaum seines Gleichen." Der Jubel bei der

11. Khosru II. bis Columbo - S. 638

1829 - Leipzig : Cnobloch
638 emzufindtu, kam (da dieß der Vortheile wegen, welche hier Basilius Ii. erkämpft wurden, so Noth sei) nun zum drittenmal nach Italien/ drang mit seinem Heere in Apulien ein und er- oberte Troja, welche Stadt Basilius Ii. hier kaum hatte erbauen lassen. Krankheiten, die in Heinrichs Ii. Heere ausbrachen, und es be- deutend schwächten, verhinderten ihn jedoch, mehr zu thun, und er verließ darum auch bald wieder Italien. Drei Jahre nachher, 1024, starb er/ nachdem derselbe, da er ohne Erben war, den Her- zog Konrad von Franken sehr nachdrücklich zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. Zu Bam- berg, woselbst er auch eine,) schönen Dom (Haupt- kirche) erbauen ließ, wurde er begraben. Spä- terhin wurden er und seine Gemahlin Kunigunde, da man sie für ausgezeichnet fromm hielt, in die Zahl der Heiligen ausgenommen. Eben darum pflegt auch Heinrich Ii., der Heilige genannt zu werden. Konrad (H-) wird Deutschlands Oberhaupt. Diese Wahl Konrads ging bei Kamben — zwischen Worms und Mainz — vor sich. Hier unter freiem Himmel und auf schöner Ebene am Rhein lagerten sich die Sachsen, Franken, Bai- ern, Schwaben, so wie andere deutsche und zum

12. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 63

1912 - Habelschwerdt : Franke
t _63_ 2. Die auswrtigen Unternehmungen. In der Lombardei hatte der Markgraf Arduin von Jvrea das Volk gegen die deutsche Herrschaft aufgehetzt und sich zum Könige von Italien gemacht. Er wurde gedemtigt, und Heinrich lie sich die eiserne Krone" der Langobarden aufsetzen. Auf seinem zweiten Rmerzuge erwarb er die Kaiserkrone. Langwieriger war der Kampf gegen den Polenherzog Boleslaw I., Chrbry (den Tapferen), der sich Bhmens bemchtigt hatte und alle slawischen Stmme von der Elbe bis zur Wolga in einem Reiche vereinigen wollte (Pan slawismus). Der Krieg wurde mit wechselndem Glck gefhrt, so da der Friede zu B a u tz e u, in dem der Polenfrst die Lausitz als deutsches Lehen erhielt, beiden Gegnern gelegen kam. Heinrich starb nach einem tatenreichen Leben im Juli 1024 und liegt mit seiner Gemahlin Kunigunde, die wie er von der Kirche heiliggesprochen wurde, im Dome zu Bamberg begraben. Die frnkischen oder sarischen Kaiser, 10241125. Konrad Ii., 10241039. 1. Seine Wahl und seine Persnlichkeit. Im Herbste des Jahres 1024 versammelten sich die deutschen Fürsten in der Rhein-ebene bei Kamba, zwischen Worms und Mainz, um einen neuen König zu whlen. Die Wahl schwankte zwischen zwei Fürsten frnkischen Stammes, Konrad dem lteren und Konrad dem Jngeren, die Vettern und mit dem schsischen Kaiserhause ver-wandt waren (Stammtafel S. 62). Die Mehrheit der Whler war fr den ersteren, und diesem gelang es, auch seinen Vetter fr sich zu gewinnen. Konrad Ii. war ein stolzer, tapferer Mann und befolgte eine nchterne und rcksichtslose Politik. Er war von Hause aus nicht reich und hatte erst durch seine Heirat mit Gisela, der Witwe des Schwabenherzogs, Vermgen und Ansehen erlangt. Nachdem in Mainz die feierliche Krnung vollzogen worden war. unternahm Konrad den Knigsritt" durch die deutschen Lande und fand berall Anerkennung. Dann zog er nach Italien. Er erwarb die lombardische und die Kaiserkrone und stellte das deutsche Ansehen in Unteritalien wieder her. 2. Die auswrtigen Unternehmungen, a. Die Grwrbunn Burgunds, 1032. Der kinderlose König Rudolf von Burgund hatte seinem Neffen, Kaiser Heinrich Ii., die Erbfolge in Burgund zugesichert. Als Konrad Ii. seine Erbansprche fr das Reich Wipo, Das Leben Kaiser Konrads Ii.: Herzog Ernst von Schwaben. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 28.

13. Mittlere Geschichte - S. 157

1848 - Leipzig : Brandstetter
157 römisch sein. Er führte daher an dem Hofe ganz neue Gebräuche ein, speisete ganz allein an einem Tische, schuf verschiedene Hofämter, wie sie in Constantinopel gebräuchlich waren, und faßte wirklich den Gedanken, Rom zur Hauptstadt des deutschen Reiches und zur Residenz der Kaiser zu machen. Allein so gnädig er auch die Römer behandelte, dennoch gelang es ihm nicht, ihre Liebe zu gewinnen, ja ihr Haß gegen die Deutschen regte sich auch gegen ihn, und es kam so weit, daß er, in einem Aufstande zu Rom in seinem eigenen Palaste von der wüthenden Volksmenge belagert, nur durch die Hilfe des Markgrafen von Tuscien gerettet wurde. Er verließ damals Rom, doch starb er plötzlich (erst 22 Jahre alt) mit der größten Erbitterung gegen dasselbe, während er ein Heer sammelte, um die erlittene Schmach zu rächen. Viele wollen behaupten, daß er vergiftet worden sei. Treffliche Eigenschaften und große Entwürfe gingen mit diesem jungen Fürsten unter. Er würde die Kraft seines Großvaters gezeigt haben, wenn er die Reife der Jahre erreicht hätte! Nun bewarb sich Herzog Heinrich von Baiern, ein Sohn des Zänkers, um die deutsche Krone. Nach eini- gem Widerstande wurde er wirklich gewählt; er war ja der einzige noch übrige Sprosse aus dem sächsischen Hause Heinrich des Voglers. Er führte den Namen Heinrich Ii., regierte 22 Jahre (1002 — 1024), hatte aber in Deutschland und Italien immerwährend mit Empörungen zu kämpfen. Italien mußte dabei schreckliche Zerstörungen erdulden, doch behauptete er sein Ansehen hier wie in Deutschland, — nur nicht gegen den Papst, dem er sogar das Zugeständniß machen mußte, daß künftig kein deutscher Kaiser ohne Genehmigung des Papstes gewählt werden sollte. Weil er viele Klö- ster und Kirchen baute, das Bisthum Bamberg stiftete und mit seiner Gemahlin Kunigunde fromm wie ein Einsiedler lebte, wurde er 122 I. nach seinem Tode mit seiner Gattin unter die Heiligen versetzt. Mit Hein- richs Ii. Tode erlosch der Stamm Heinrich des Voglers (1024). H. 1v. Deutschland unter den Kaisern aus dem fränkischen oder salischen Stamme (1024—1125). Konrad Is. (1024— 1089), Heinrich Iii. (1039-1056) und Heinrich Iv* (1056—1106). Nach Heinrich's Ii. Tode stand es nun den deutschen Fürsten frei, gar keinen Kaiser zu wählen und als unabhängige Gebieter gleich Königen in ihren Ländern zu herrschen. Allein sie sahen ein, daß ein solches Ver- fahren die Macht der deutschen Nation zersplittert, die Wohlfahrt des Rei- ches in große Gefahr gebracht haben würde. Sie versammelten sich daher mit ihren Leuten auf der großen Ebene am Rheine, zwischen Mainz und Worms, um daselbst nach alter Weise und frei einen König zu erwählen. Sie wählten Konrad Ii., genannt den Salier, welcher in weiblicher Linie von Kaiser Karl dem Großen abstammte. Er erfüllte die großen Erwar-

14. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 124

1861 - Hildburghausen : Nonne
124 Gemahlin Kunigunde unter die Zahl der Heiligen versetzt. Mit ihm war das sächsische Kaiserhaus erloschen. 33. Fränkische Kaiser: Konrad Ii., der Salier. (1024—1039). 1. Wahl und Krönung Konrad's Ii. 2. Erster Römerzug (1026—27). Erneue» ruug des Erbvertrags mit Rudolf von Burgund. Ernst von Schwaben und Werner von Kiburg. 3. Burgund kommt an Deutschland (lv32). Reichstag zu Solothurn (1038). Der Gottesfricden (Treuga Dei;. Die Eider wieder Gränze von Deutschland (Ka- uut d. G.) 4. Konrad's zweiter Römerzug (1037). Erblichkeit der kleinen Lehen. Konrad stirbt ( 1039) zu Utrecht; begraben in Speier. I. Nach Heinrich des Ii. Tode blieb der deutsche Königsthron acht Wochen lang unbesetzt; da aber Unordnung überhand nahm, so drangen die geistlichen Fürsten auf die Wahl eines Oberhauptes. Und gegen den Herbst des Jahres 1024 zogen die Herzöge, Grafen und Herren, die Erz- bischöfe, Bischöfe und Aebte an den Rhein, um auf der Ebene zwischen Worms und Mainz den neuen König zu wählen. Unter freiem Himmel lagerten sich dort die Sachsen, Ostfranken, Barern, Schwaben und Böhmen auf der rechten, und die rheinischen Franken und Lothrin- ger auf der linken Seite des vaterländischen Stroms. Die Stimmenmehr- heit neigte sich zu Gunsten der Franken, welche man noch immer als den Hauptstamm der Deutschen achtete. Aber bei diesen ragte neben Konrad, dem Herzoge von Franken, ein anderer Konrad, der Salier (vgl. o. S. 109) genannt, hervor. Beide waren Vettern, beide von gleichadeliger Herkunft, beide ihrer Tugend wegen des Thrones würdig. Zwischen diesen schwankte daher die Wahl. Damit sich nun diese Beiden nicht im Wege ständen, nahm der ältere, der Salier, den jüngern bei Seite und sprach: „Laß uns nicht durch Zwietracht die Sache selbst und unsre Freundschaft stören. Ha- dern wir mit einander, so möchten die Fürsten einen dritten wählen, und die Nachwelt würde sagen: Beide waren der Krone unwürdig. Mich aber dünkt, es treffe nun die Wahl dich oder mich, so werde ich in dir, und du in mir geehrt. Ist die Krone dir bestimmt, so bin ich der Erste dir zu huldigen; Lieber, gelobe mir ein Gleiches!" Der jüngere gelobte es und gab, gesehen von Allen, seinem Vetter den Friedenskuß. Nun schritt man zur Wahl. Der Erzbischof von Mainz gab laut und fröhlich seine Stimme Konrad dem älteren; ihm fielen die sämmtlichen geistlichen Herren bei. Und als nun die Reihe an die weltlichen Fürsten kam, erhob sich Herzog Konrad der jüngere und wählte mit lauter Stimme seinen Vetter. Die übrigen Fürsten folgten, das Volk jauchzte Beifall und freudig ward der neue Kaiser nach Mainz geführt und daselbst gekrönt. *) 2. Konrad Ii. (1024—1039) entsprach ganz den Erwartungen, welche man von ihm gehegt hatte. Aecht königlich waltete er in dem ihm anvertrauten Reiche. Zur bessern Handhabung der Ordnung reiste er von Gau zu Gau. Er saß selbst zu Gericht, schützte die Armen gegen Verge- waltigung und belegte die Räuber mit schweren Strafen. Hierdurch be- ') Vergl. die Kaiserwahl aus Uhland's Ernst von Schwaben.

15. Mittlere Geschichte - S. 21

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 21 — n.chr. Kaiser Otto Iii. Die Großmutter Adelheid und die Mutter Theohano übernehmen die Vormundschaft über den 3 jährigen Otto. (Treue des Erzbischofs Willigis von Mainz.) Der Herzog Heinrich der Zänker*) von Bayern muß sich fügen. Die Markgrafschaft Österreich bleibt von Bayern getrennt. (Lintpold von Babenberg, erster Markgraf.) Otto verweilt mit Vorliebe in Rom. Sein Freund Gerbert von Reims wird Papst (Silvesterii.). Er besucht in Aachen Karls des Großen Grab. Er stirbt in Italien, 22 Jahre alt, und ist in Aachen begraben. Kaiser Heinrich Ii. war der Enkel Herzog Heinrichs von Bayern, des Bruders Otto I. Er führt Krieg mit dem Polenherzog Boleslav, der seine Herrschaft westlich bis über die Lausitzen, östlich bis nach Kiew ausbreitete und auch Böhmen beanspruchte. 1024 Er stirbt kinderlos. Heinrich Ii. (der Heilige) und seine Gemahlin Kunigunde sind in Bamberg begraben. Iii. Die sali sch-fränki sch en Kaiser. 1024—1125. Kaiser konrad Ii. Wahl auf der Ebene zwischen Worms und Mainz (Konrad der Ältere und Konrad der Jüngere von Franken). Konrad der Ältere wird gewählt. Er macht Anspruch auf Burgund. (Basel wird erobert.) Sein Stiefsohn, der Herzog Ernst von Schwaben, empört sich gegen ihn. Herzog Ernst wird auf die Feste Giebichenstein (a. d. S.) verbannt. *) Sohn des Bruders Ottos I.

16. Allgemeine Weltgeschichte - S. 50

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
50 Die deutsche Kaiserzeit. Die [flchiifchen und faiitdien Kaifer. Heinrich I., f 936 Thankmar 2. Otto I., f 973 Gerberga Hedwig Heinrich Brun t 938 1. Gem.: Edith 2. Gem.: Adelheid 1.Gem.: Giselbert Gem.: Hugo H. v. Erzb. .___| v. Lothringen von Bayern von Ludolf Liutgard 3.Ottoii.,f983 2. Gem.: Ludwigl V. Francien I Cln von Schwaben Gem.: Konrad Gem.:Theophano V.frankreich Heinrich der Rote | der Znker | 4. Otto Iii., I Otto v. Krnten 1 1002 5. Heinrich Ii., + 1024 __ Gem.: Kunigunde. Heinrich Konrad 6. Konrad Ii. Konrad 1 1039 der Jngere Gem.: Gisela 7. Heinrich Iii., f 1056 Gem.: Agnes 8. Heinrich Iv., f 1106 Mathilde Gem.: Berta Gem.: Rudolf v. Schwaben, 11080 9. Heinrich V., + 1125 Agnes Gem.: Friedrich von Schwaben. und Bhmen zu erobern, fhrte zum Kriege mit Heinrich Ii. Mehrfach drang der König der die Elbe vor, ohne etwas auszurichten, endlich einigte er sich mit Boleslaw dahin, da dieser das strittige Gebiet behielt Friede von ^Friede von Bautzen). Durch die Grndung des groen polnifchen "St Reiches hrte der deutsche Einflu stlich der Elbe vllig auf. Zilge nach c) In der Lombardei hatte Arduin von Jvrea sich der Knigs-Italien. ^rone bemchtigt; gegen ihn riefen die Bifchfe Heinrich Ii. zu Hilfe; diefer kam der die Alpen und lie sich in Pavia zum König whlen und krnen. Auf einem zweiten Zuge erwarb er die Kaiserkrone. Auf Bitten des Papstes, der selbst an seinem Hofe in Bamberg erschien, zog er zum drittenmale der die Alpen, half ihm in seinen Kmpfen gegen die Sarazenen in Unteritalien, kehrte aber nach Eroberung einiger festen lost. Platze nach Deutschland zurck. Bald darauf starb er und wurde in Bamberg, seinem Lieblingsaufenthalte, wo er auch ein Bistum gegrndet hatte, begraben. Neben ihm ruht seine Gemahlin Kunigunde. Beide sind von der Kirche heilig gesprochen worden. Ii. Die Zeit der ialilchen Kailer 10241125. Wahl des 44. Konrad Ii. 1024-1039. a) Auf die Aufforderung des flni9@- Erzbifchofs von Mainz kamen die weltlichen und geistlichen Fürsten ut der Nhe von Oppenheim zur Wahl eines neuen Knigs zusammen.

17. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 51

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. 51 Heinrich erwarb auch Erbansprche auf Burgund. Seine Mutter Gisela war die Schwester des Knigs Rudolfs Iii. von Burgund, der selbst kinderlos war und daher dem deutschen Kaiser die Erbfolge in seinem Reiche bertrug. Heinrich starb jedoch schon vor Rudolf (1024) und wurde im Dome zu Bamberg, wo er ein Bistum begrndet hatte, bestattet. Er wie seine Gemahlin Kunigunde wurden wegen ihrer Ver-dienste um die Kirche spter vom Papste heilig gesprochen. Mit Heinrich Ii. erlosch das schsische Kaiserhaus. Ii. Die Zeit der frnkischen oder salischen Kaiser 10241125. 36. Konrad Ii. 10241039. a. Seine Wahl. Nach Heinrichs Tode wurde der frnkische Graf Konrad in der Rheinebene zwischen Mainz und Oppeuheim auf den Rat des Erzbischofs von Mainz von allen deutschen Stmmen zum Könige gewhlt. Der jngere Konrad, obwohl seine Hausmacht bedeutender war, stimmte der Wahl bei. Beide frnkische Fürsten waren Urenkel Konrads des Roten von Lothringen. b. Seine Romfahrten. Nachdem Konrad, um die deutschen Ver-Hltnisse kennen zu lernen, eine Reise durch das Reich, den Knigsritt, unternommen hatte, zog er nach Italien, wo er in Mailand die lom-bardische (eiserne) und in Rom die Kaiserkrone empfing. Auf seinem zweiten Zuge befestigte er die Stellung der Normannen in Unteritalien, die von ihm ihren ersten selbstndigen Besitz als Reichslehen bekamen und dafr seine Oberherrschaft anerkannten. c. Erwerbung Burgunds. Die Erbansprche, die Heinrich Ii. auf Burgund erhalten hatte, nahm Konrad Ii. als Nachfolger Heinrichs und Gemahl der Gisela, einer Nichte Rudolfs Iii., wieder auf. Hierdurch sah sich jedoch Konrads Stiefsohn, Herzog Ernst von Schwaben, Gise-las Sohn aus ihrer ersten Ehe mit Herzog Ernst I. von Schwaben, als Groneffe Rudolfs in seinem Erbrecht beeintrchtigt. Im Bunde mit andern Fürsten emprte er sich gegen seinen Stiefvater, wurde aber be-siegt und auf der Burg Giebicheustein bei Halle gefangen gesetzt. Nach dreijhriger Haft wurde er vom Kaiser begnadigt und sollte auch sein 4*

18. Die Geschichte des deutschen Volkes - S. 108

1845 - Berlin : Klemann
108 Zweites Buch. Achter Abschnitt. stes bedrohten. Er focht mit Glück, eroberte mehrere Städte in Apulien und bestellte treue Männer als Statthalter. Kurz vorher waren Norman- nen als Wallfahrer nach Unteritalien gekommen und hatten den longobar- dischen Fürsten daselbst gegen die Griechen und Sarazenen tapfer geholfen; ihre Landsleute saßen jetzt in Frankreich, in einer Landschaft am Meeres- ufer, welche noch heutzutage von ihnen die Normandie heißt; diese besaßen sie seit dem Jahre 012, da ihr Herzog Rollo Christ geworden war, in der Taufe den Namen Robert und die Tochter des Königs von Frankreich zur Gattin erhalten hatte. Als nun Kaiser Heinrich durch Seuchen gezwungen ward, mit seinem Heer den Rückzug nach Deutschland anzutreten, übertrug er's den Normannen, den Kampf in Unteritalien sortzuführen und ließ ih- nen einiges Land daselbst. In der Zeit zwischen der zweiten und der dritten Heerfahrt nach Ita- lien (im I. 1018) schloß Kaiser Heinrich Ii. mit dem König Rudolf Hi., seinem Oheim von mütterlicher Seite, welcher Burgund nebst Helvetien be- herrschte, einen Vertrag, kraft dessen dies Reich nach Rudolfs Tod mit Deutschland vereinigt werden sollte. Aber früher als Rudolf starb Kaiser Heinrich (im Jahr 1024), ohne Kinder zu hinterlassen, — der letzte Zweig des glorreichen sächsischen Stammes, welcher über 100 Jahre lang die deutsche Krone getragen hatte. (127 Jahre nach seinem Tode wurde Hein- rich Ii. von der dankbaren römischen Kirche heilig gesprochen.) Voll gespannter Erwartung sahen jetzt Geistliche und Laien, Fürsten und Freie in deutschen Landen vor sich. Da das Reich plötzlich ohne Oberhaupt und die Entwicklung so vieler neuer Verhältnisse im vollen Drange war, sahen sie ein, daß grade jetzt ein kräftiger König als Mittel- punkt der Einheit noch that. Dies Bewußtsein der National-Einheit durch- brach wie Sonnenglanz alle Verwirrung der Partheien. Die fromme Kai- serwittwe Kunigunde aber bewahrte indessen die Reichskleinodien, bis das Volk den rechten Mann gefunden habe, der sie tragen sollte. Da zogen in der achten Woche nach Kaiser Heinrichs Abscheiden (im September 1024) die deutschen Völkerschaften mit ihren Fürsten und Edlen an den grünen Rhein, und lagerten sich an seinen beiden Usern bei Lörz- weil, zwischen Mainz und Oppenheim, wo der Königsftuhl auf fränkischer Erde stand, um sich einen König zu wählen, und steckten die wallenden Banner auf ihre Zelte. Auf dem linken Ufer lagen die Ober- und Nieder- lothringer, die von der Mosel und von der Maas herbeigekommen Warenh- aus der Ebene am rechten die Sachsen (mit den Böhmen und den andern slavischen Völkerschaften, welche zum deutschen Reich gehörten), die Franken, Schwaben, Baiern und Kärnthner. Oppenheim gegenüber stand damals ein Ort Kamba, welchen später die Wasser des Rheins hinweggeschwemmt haben; dort pflegten die Fürsten des Raths. Und nach langem Bedenken fanden sie zwei Männer voll altadliger fränkischer Abkunft als die Würdig- sten; beide hießen Konrad und waren Urenkel jenes Herzogs Konrad, welcher in der Schlacht auf dem Lechfeld fürs Vaterland gefallen war; der ältere von beiden saß als ein hochfreier Mann auf seiner Veste Limburg (zwischen Speier und Worms); der jüngere Konrad lebte als Herzog von Franken in Worms. Für den älteren Konrad stimmten die meisten Fürsten und Geistlichen; denn sein Muth, seine Klugheit und seine Rechtschaffen- heit waren allgemein bekannt. Dem jüngeren Konrad war das Volk be- sonders hold, und die Lothringer hätten ihn gern zum König erhoben, da- mit der Aeltere nicbt die Krone erhalte, welchem sie abgeneigt waren, weil

19. Das Mittelalter - S. 51

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 51 — harte Kämpfe zu bestehen, da er den von den Lombarden zum Könige erwählten Arduin von Jvrea, welcher Italien von Deutschland losreißen wollte, erst nach zwei Römerfahrten zur Entsagung zwang. Auf dem letzten Zuge ließ sich Heinrich in Rom zum Kaiser frönen, wobei ihm der Papst den sogenannten Reichsapfel, das Zeichen der Weltherrschaft, verlieh. Zu einer dritten Romfahrt wurde der Kaiser durch den Hilserns des Papstes veranlasst, den die Griechen bedrängten. Da Heinrich Ii. bei seinen siegreichen Kämpfen gegen dieselben von den Normannen unterstützt wurde, die aus der Normandie nach Unteritalien gekommen waren, so räumte er seinen Bundesgenossen einen Landstrich in Apulien ein, die Grundlage des spätern Normannenreiches. Heinrich Ii. war wie seine Gemahlin Kunigunde der Kirche sehr ergeben, ohne sich jedoch von den Geistlichen beherrschen zu lassen. Unter feinen zahlreichen Stiftungen ist vor allen das Bisthum Bamberg zu nennen, wo auch der Leichnam des Kaisers bestattet wurde. — Mit Heinrich Ii. starb das sächsische Kaisergeschlecht aus. Aie ersten fränkischen oder salischen Kaiser. Konrad n. und Heinrich m. 1024—1056. Wipo, de vita Chunradi imperat. Mon. Germ. Xiii. Her im ann i monachi Augiensis (vulgo contracli) chronica (bis 1054), Mon. Germ. Vii. —Girsebrecht, Geschichte der; beut» chen Kaiserzeit. Ii. Iii. Bd. St enzel, Geschichte Deutschland- unter den fränkischen Kaisern, 2 Bde. § 22. Konrad Ii., der Salier. Äonrad Ii., von Franken, 1024—1039, wurde von den Großen aller deutschen Stämme in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz auf den Rath des Erzbischofs von Mainz und mit Zustimmung des jüngern Konrad, welcher der mächtigere war, zum deutschen König gewählt. Beide fränkische Fürsten waren Urenkel Konrads des Rothen von Lothringen. Konrad, der Salier genannt, war ein tapferer, gerechter und kluger Herrscher. Nachdem er auf einem Römerzuge die Kaiserkrone empfangen und Italien gesichert hatte, erhob er Ansprüche auf Burgund, da dessen König, der kinderlose Rudolf Iii. mit Heinrich Ii. einen Erbvertrag geschlossen hatte, wonach das burgun- 4*

20. Das Mittelalter - S. 46

1897 - Leipzig : Dürr
46 Herrschaft der Meien und Bhmen und berlie dem Polenherzog nur die Lausitz im Frieden zu Bautzen, 1018, als deutsches Reichslehen. Ebenso stellte Heinrich Ii. die deutsche Herrschaft in der Lombardei wieder her, lie sich in Rom zum Kaiser krnen und brachte sogar Unteritalien teilweise Wiedel zur Anerkennung seiner Gewalt. Dazu schlo Heinrich Ii. mit König Rudolf Hi. von Burgund, den er gegen die Groen seines Reiches untersttzte, einen Erbvertrag, durch den ihm Aussicht auf Erwerbung des arelatischen Reiches erffnet wurde. So hatte Heinrich Ii. die Kaisermacht seiner Vorfahren wieder aufgerichtet und in ihrem Bestand erhalten; vor allem die deutschen Bischfe hatten ihn dabei untersttzt. Dafr waren aber auch Hein-rtch Ii. und seine Gemahlin Kunigunde um das kirchliche Leben im Reiche eifrigst bemht gewesen. Neben vielen andern kirchlichen Stif-tungen hatte Heinrich besonders das Bistum Bamberg gegrndet und den herrlichen Dom zu Bamberg erbaut, und ebenso hatte das fromme Kaiserpaar die Reformbestrebungen des burgundischen Klosters Cluuy gefrdert, welche darauf gerichtet waren, den Lebens-Wandel der verweltlichten Geistlichkeit zu bessern. Darum hat die rmische Kirche nachmals auch Kaiser Heinrich Ii. und seine Gemahlin unter die Schar ihrer Heiligen aufgenommen. Iii. Das frnkische oder salische Kaiserhaus (10241125). 1. Konrad Il (10241039). Mit Heinrich Ii. war das schsische Kaiserhaus ausgestorben; nur noch zwei Fürsten konnten ihre Herkunft auf eine Tochter Ottos I. zurckfhren. Das waren zwei Vettern, Konrad der ltere und der Jngere, beide in Franken begtert. Auf diese richtete sich die Wahl, zu der die deutschen Fürsten im Herbst 1024 in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz zusammentraten. Da hier der jngere Konrad auf seine Ansprche verzichtete, so whlte man den lteren der beiden Vettern, einen Fürsten, der wegen seiner persnlichen Tchtigkeit in hohem Ansehen stand. Auf einem Umritt durchs Reich, dem Knigsritt, hielt Kon-rad Ii. zunchst den Widerspruch, der sich bei einzelnen Stmmen auch gegen ihn erhob, mit Klugheit und Strenge nieder und sorgte dabei zugleich nach Krften fr die ffentliche Ordnung und Sicherheit. Mit ebensoviel Klugheit als Thatkraft und Ausdauer brachte dann Konrad Ii.