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1. Lehrbuch der Geographie für die mittleren und oberen Klassen höherer Bildungsanstalten sowie zum Selbststudium - S. 193

1872 - Hannover : Hahn
§. 68. Oberflächensorm. 193 zu gemeinsamer That zu veranlassen, wenn sie von einer Idee ergriffen werden. So geschah es durch Muhamed und ebenso, wenigstens für einen großen Theil der Stämme, durch die im Anfang dieses Jahrhunderts austretende resormatorische Bewegungen unter deu Wahabi-ten, deren Bemühungen um Reformation des Islam und Vertreibung der Türken von den Küsten der Halbinsel freilich durch ein ägyptischtürkisches Heer niedergeschlagen wurden. — Einen erfreulichen Gegensatz zu diesem öden Hochlande bilden seine Ränder, deren über das Hochland aufsteigende Randgebirge, atmosphärische Feuchtigkeit anziehend, eine reichliche Bewässerung ermöglichen, die unter dem Strahl der tropischen Sonne reiche Culturlandschasten entstehen läßt. Weniger ist dies der Fall im Hedfchas; aber schon im Alterthum war die Südwestecke Arabieus, Arabia felix, durch ihre Palmengärtcn und ihre Weihrauch gebenden Pflanzen berühmt. Hier sind jene künstlichen Bewässerungssysteme mit großen Wasserbehältern und unterirdischen Canälen entstanden, welche die Araber später an die Gestade des Mittelmeeres, namentlich nach Spanien, übertragen haben. Jetzt sind freilich viele dieser Werke zerstört, aber noch immer ist Jemen durch seine Palmen-und Kaffeegärten ein reiches Land mit vielen Städten. Die Stadt Sana, der Centralplatz Jemens, liegt 5000' hoch; die Spitzen der Gebirge erheben sich bis zu 7500'. Im Osten wiederholen sich diese Verhältnisse an der Küste Oman, wo unter friedlicheren Zuständen sich die Bewässerungscanäle erhalten haben. Zwischen ihren 6000' hohen Bergen liegen zahlreiche fruchtbare Thäler, in denen alle Kulturpflanzen der Erde gedeihen. In Ostindien bildet das Plateau von Dekan eine isolierte Bergmasse von über 24000 Dm Größe. Seinen Westrand bilden die West-ghats, ein steiles waldreiches Kettengebirge, dessen Gipfel sich an dem Südende der Hochebene im Nilagiri bis zu 8000' erheben, und welches durch ziemlich beschwerliche Pässe (Ghats = Gassen) die schmale, aber wohlbewässerte und äußerst fruchtbare Küste Malabar mit dem Hochlande in Verbindung setzt. Die große Plateaumasse selbst hat eine mittlere Höhe von 2000' bis 2500'; es sind größtentheils trockene, kahle, aber bei genügender Bewässerung recht fruchtbare Ebenen, die sich allmählich gegen Ost senken. Drei große Flüsse, Godavery, Kistnah, Kavery sammeln ihre Gewässer auf dem Hochlande und durchfließen dasselbe in südöstlicher Richtung. Im Osten endet das Plateau mit der niedrigeren und durch breite Thalöffnungen, durch welche die Flüsse das Hochland verlassen, ungleich zugängigeren Kette der Ostghats, vor der die 20 Mellen breite Küstenebene von Koromandel mit ihrer unnahbaren Küste liegt. So ist also Dekan nach Osten und Westen, hier durch die Küste, dort durch das Gebirge in eigenthümlicher Weise abgeschlossen, woher es z. B. kommt, daß die Portugiesen sich wesentlich nur auf die Westküste Indiens beschränkt haben. Im Norden schließt das Vi nd-hyagebirge mit dem ihm vorlagernden Plateau von Malva die Hochebene in gleicher Weise von den Tiefebebenen Hindustans ab. Somit ist Dekan nach allen Seiten isoliert und hat nur an wenig Stellen Guthk, Schulgeographie. *0

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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 147

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 15. 147 Iii. Von diesen beiden großen Hochländern gesondert erheben sich in dem Erdtheile noch folgende Gebirge und Hochländer: Im Süden steht mit dem Taurus das syrisch-arabische Hochland in Verbindung, welches aus dem Libanon, den Berg landschaften von Pa- lästina und dem isolierten Sinai-Gebirge besteht. Der Libanon mit dem Antilibanon (Großer Hermon) im Norden erreicht eine Höhe von 3150 m und ist jetzt ein kahles Gebirge. Südlich vom Antilibanon liegt das Thal des Jordan, welches sich bis zum todten Meere so sehr senkt, dass dieses 408 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres liegt. Rechts vom Jordan befindet sich die Hochebene von Palästina. Sie ist eine breite, von vielen kleinen Gebirgszügen durchzogene Hochebene, die nach dem Meere zu sich zu der einst so fruchtbaren Küstenebene abdacht. Die höchsten Punkte des Berglandes sind der aus der Ebene aufsteigende 555 m hohe Tabor, der kleine Hermon, das Vorgebirge Karmel und diebreiten, gewölbten und kahlen Höhen Judäas. Das Sinai-Gebirge auf der gleich- namigen Halbinsel erhebt sich inselartig und schroff vom Meere empor und erreicht im Berge Dschebel Musa, dem heiligen Berge der Gesetzgebung, eine Höhe von 2400 m. Der nordöstliche Gipfel ist der Berg Horeb. Das arabische Hochland bildet eine steinige, sandige, von Norden nach Süden ausgedehnte, wüstenartige Fläche mit einigen fruchtbaren Oasen und hügelartigen Erhebungen. Fast ringsum lagern sich Randgebirge von ver- schiedener Höhe und häusig in Form von Terrassen. Während am persischen Meerbusen°die Küste flach und breit ist, zieht sich von der Südostspitze bis zur Ormusstraße ein steiles Randgebirge hin. Die Halbinsel Vorderindien ist ebenfalls von einem Plateau, dem von Dekan, bedeckt. Dieses Plateau erhebt sich südlich von der großen Ganges-Tiefebene in Gestalt eines Dreiecks. An seinem Nordrande befindet sich das Vindhya-Gebirge, welches sich nicht über 1450 m zu erheben scheint. Am Ost- und Westrande bilden die O st - und West-Ghats lange Wälle. Die Ost-Ghats fallen in die F l a ch k ü st e n von K o r o m a n d e l ab und die West-Ghats bilden die S t e i l k ü st e n v o n M a l a b a r. Im Süden, wo Ost- und West-Ghats zusammentreffen und sich bis 1880 m erheben, befindet sich ein tiefer, waldiger Einschnitt, das Gap, welcher das Plateau von dem Gebirge von Aligherri trennt. Ein ähnlicher Einschnitt, die Palksstraße, trennt die Halbinsel von der Insel Ceylon, auf welcher sich im Süden Berge bis 2500 m erheben. Auch die Halbinsel Hinterindien ist Hochland, welches von fünf parallelen Kettengebirgen gebildet wird, die als Fortsetzungen des hinterasiatlschen Hochlandes anzusehen sind. Sämtliche Ketten laufen von Süden nach Norden und werden durch die Stromthäler der vier hintermdischen Flüsse begrenzt, welche anfangs schmal sind und nach Süden zu sich zu Tref- ebenen erweitern. Als Grenzgebirge, zwischen dem Kaspisee und dem schwarzen Meere, ist noch der Kaukasus zu merken, welcher eine Länge wie die Alpen, 150 Meilen, und eine Breite von fast 30 Meilen hat. Das ganze Gebirge hat Gipfel von 4700—5600 m Höhe — der erloschene Vulkan Kasbek und der Elbrus oder Elburs (5600 in) sind die höchsten Berge — und wird irrt Norden und im Süden von Hochflächen begleitet, die von tiefen und meist schroffen Thälern durchschnitten werden. Endlich ist noch der Ural zu erwähnen, welcher in Meridianrichtung aus der Kirgisensteppe aufsteigt und, aus beiden Seiten von Tiefebenen begleitet, sich fast bis ans nördliche Eismeer hinzieht. Die höchsten Spitzen des mmeral- reichen Gebirges erheben sich nicht über 1900 m. 10*

2. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 451

1882 - Hannover : Hahn
§. 84. Oberflächenform Asiens. — Vorderindien. Dekan. 451 längs der Küste des Bengalischen Busens >). — Dekan im engern Sinn beginnt im Westen beim Durchbruch des Tapti, welcher sich noch in den Busen von Cambay ergießt. Dort erheben sich die Westghäts zunächst in einiger Entfernung von der Küste, streichen zuerst südsüdwestlich, treten aber südlich von Bombay hart an dieselbe heran und bilden nun in Form eines steilen, waldreichen Gebirges — hier befindet sich besonders das werthvolle Tikholz — bis zum 11 ° N. Br. den Westrand des Plateaus. Sie bestehen aus einer Reihe einzelner, in der Richtung des Meridians aneinandergesetzter kleinerer Ketten, dnrch die hier auftretenden Trappgesteine vielfach von großartigem Formen- reichtfjum; sie sind im Mittel bis 1500™ hoch und steigen nur im Süden höher, wo die Gruppe der Nilgiri (Blaue Berge) den Abschluß der Ghäts bildet und sich bis 2546 "'2) ^hebt. Zwischen den einzelnen Ketten führen ziemlich beschwerliche Pässe (Ghäts — Gassen) von der wohlbewässerten und äußerst fruchtbaren Küste, die im Norden Kon- kan, im Süden Mälabar heißt, aus die Hochebene hinauf, wie z. B. diejenigen, welche jetzt von Bombay aus die Eisenbahnen nach Madras einerseits und Allahabäd andererseits in 550—580111 über- schreiten. — Die große Plateaumasse selbst hat eine mittlere Höhe von 600—700™; es sind größtenteils trockene, steppenartige, aber bei ge- nügender Bewässerung, wie sie sich namentlich am Ostabhang der eben beschriebenen Westghäts findet, recht fruchtbare Ebenen, die sich allmählich gegen Osten senken und theilweise mit Hügelketten besetzt sind. Dekan ist Hauptsitz der Baumwollencultur, einzelne Districte treiben die sonst in Indien sehr zurücktretende Viehzucht. Seit uralter Zeit werden hier auch Diamanten gesunden, z. B. in der Umgegend von H aidarabäd (560™). Die höhern Regionen im Westen zeichnen sich durch gesun- deres Klima aus, weshalb sich dort in 1200—1800™ Höhe die Sani- tarien der Engländer für die südlichen Präsidentschaften finden. M ah a- baleschwar (1300™), im Südwesten Puna's (560™) gelegen, ist das wichtigste derselben sür die Beamtenwelt Bombay's. Drei größere Flüße Käweri, Krischna und Godäwari sammeln ihre Gewässer aus dem Hochlande und durchfließen dasselbe in südöstlicher Richtung. Der südlichste von diesen, Käweri, durchströmt bereits in seinem Ober- laufe die vortrefflich cultivierte und dichtbevölkerte Ebene von Mais sür (770™), im N. der Nilgiri Berge, biegt dann südlich um letzteres herum und trennt auf diese Weise die Westghäts von den niedrigern und durch breite Thalöffnungen, durch welche die Flüsse die Hochebene verlassen, ungleich zugänglichem Ostgh äts. Diese letztern, von denen das Plateau im Osten begrenzt wird, liegen aber durchschnittlich 20 M., 150 Kil., von der Küste Koromandel entfernt. So zieht sich vom Cap Eomörin fast bis zum Delta des Mahänadi eine Küstenebene hin, welche mit zahllosen kleinen Seen besetzt ist und den Mangel an Regen, unter dem diese Küste leidet, durch die Verzweigungen der Flüsse, an 1) S. die geol. Karte von Vorderindien, 1 : 7.500000, Geogr. Mitth. 1879, Taf. 21. 2) Schlagintweit und Hunter's Gazetteer schreiben beide Nilgiri, weder Nilagiri noch Neilgherry werden als Synonymen angeführt. 29 *

3. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdtheile - S. 452

1882 - Hannover : Hahn
452 Buch Vii. Asien. welche sich Canalsysteme anschließen lassen, ausgleicht. — Der südliche Theil dieses Küstenstrichs, die Landschaft von Tr ad an cur, wird im Westen durch ein selbständiges kleines Bergland, das Card am um Gebirge begrenzt) demselben schließt sich nordwärts die Annamalli oder Anamalai Gruppe an, die mit 2693™ culminiert und demnach die höchste Erhebung des vorderindischen Hochlandes darstellt'). Zwischen diesem und den gegenüberliegenden Nilgiris führt eine breite Quer- spalte, das Gap, von Küfte zu Küste, über welche die Hauptstraße (Eisen- bahn) von Kaliküt nach Madras in 400™ Höhe zieht. — Während die Krischna, die auch den Namen Kistna führt, ein reiner Plateau- ström ist, dessen Thal wenig unter das Niveau der Hochebene hinab- sinkt, bildet der Godäwari in seinem südöstlichen Unterlauf eine tiefere Rinne, die sich nordwestlich im Thal eines linken Nebenflusses des Godäwari fortsetzt und so das Bergland von B erar, das als die Nord- grenze Dekans betrachtet werden muß, vom östlichen Plateau scheidet. Es zieht sich nämlich unter dem 21« N. Br. eine nur 300™ hohe, lang- gestreckte Senke durch das Centrum des vorderindischen Hochlandes als die eigentliche Scheidelinie zwischen dem nördlichen und südlichen Plateau. Im Westen ist sie von einem Nebenfluß des Tap ti durchflössen, während der östliche Theil mit dem fruchtbaren Thale von Nagpur dem Fluß- gebiet des Godäwari angehört, und nach Osten gelangt man über nie- drige Höhen zum Mahanadi oder zum Mittelpunkt des östlichen Plateaus. — Dieses letztere besitzt ebenfalls noch keinen gemeinfchaft- lichen Namen; ethnographisch bildet es jedoch eine Einheit, indem hier der Sitz nichtarischer Urbewohner des Landes, besonders der Khonds ist, und physikalische Unterschiede stellen es in scharfen Gegensatz zum Dekan. Es zieht sich vom Godäwari bis zum Ganges, ist im allge- meinen eine niedrige, in Folge davon ungesunde Hochebene, auf welcher jedoch im Norden einzelne kleine Bergmassen sich bis zu 12—1400™ erheben. Den ungünstigen Verhältnissen des Klimas entspricht die auf- fallend geringe Bevölkerung — vielfach nur einige hundert Seelen aus 1 Dm., wie in der Thar — und deren geringer Culturzustand, indem von jeher die Hindu sich scheuten, in dies ihnen doch so nahe liegende Gebiet zu dringen. Hauptfluß ist der Mahanadi oder der „große Strom", der die Terrassen, in denen das Hochland zur Küstenebene von Orissa herabfällt, ziemlich in der Mitte durchbricht und ein ausge- breitetes Delta bildet, das, wie die südlichen, Millionen von Bewohnern zu ernähren vermag. So bleibt als dritter Theil das Plateau von Centralindien, im Süden mit dem Satpuragebirge beginnend. Dies letztere ist i) Nach Hunter's Gazetteer of India, London 1881, Bd. I, S. 190, erstreckt sich der Name des Cardamum Gebirges nicht auf die Annamalli Gruppe (b. h. Elephanten- berge). Der in Kiepert's Handatlas und von altern Karten auf das neue Blatt „Indien" des Stieler'schen Schulatlas herübergenommene Name Aligiri kommt im Gazetteer gar nicht vor. Der entsprechende Alägar kommt einer kleinen Hügelreihe im Nordosten von Madura zu. Ebensowenig enthält der Gazetteer den Namen Sukhein Gebirge für die ganze Gebirgsgruppe (Andree's Handatlas) oder Sukhän Gebirge, mit welchem v. Klöden übrigens das Ende der Ghäts im Norden des Gap bezeichnet.

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 187

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
187 § 77. Die getrennten Gebirgsglieder Asiens. 1. Das Bergland von Kamtschatka ist ein Mittelgebirgsland, welches sich durch eine Doppelreihe von 21 thä- tigen Vulkanen auszeichnet; eine dritte Kette, welche mit den andern parallel läuft, besteht aus einer Reihe erloschener Vulkane. 2. Das Plateau von Dekan hat die Gestalt eines Dreiecks. Den Nordrand des Plateaus bildet die Vindhya-Kette (4000'); den Westrand die West-Ghats, den Ostrand die Ost-Ghats. Die West-Ghats fallen steil zur fruchtbaren Küstenebene Mala- bar ab. Im Süden vereinigen die 8000' hohen blauen Berge die West- und Ost-Ghats, welche letztere zu der Küstenebene Coromandel ausgehen, die bald breiter, bald schmaler, bald fruchtbarer, bald sandiger auftritt. Die größte Regenmenge fällt alljährlich auf Malabar, während Coromandel mehr an Trockenheit leidet. 3. Die Kettengebirge der hmterindischen Halbinsel stehen wahrscheinlich mit dem chinesischen Alpenland Junnan in unmittel- barer Verbindung und werden durch die breiten Flußthäler in 4 parallel- laufende Gebirgsketten gespalten, welche in der südlichen Spitze der Halb- insel auf Maläcka endigen; ihre Höhe beträgt an 5000'. 4. Das Hochland von Arabien ist im Innern ein Plateau, welches nach allen Richtungen in Terrassen sich abdacht. Die Mitte der Halbinsel, Nedsched, d. i. Höhe, ist ein plateau- artiges Gebirgsland mit hohen Felsketten und öden Flächen, welche sich in der Regenzeit in fruchtbare Weiden verwandeln. Es fällt nach O. zu der flachen, sandigen Küstenterasse des persischen Meerbusens ab; im S. zu den Landschaften Aden und Hadramant, im W. zu Jemen und Hcdschas. Im N. scheint das arabische Hochland mit dem syrischen in Verbindung zu stehen. Im Allgemeinen ist ganz Arabien ein trocknes, dürres Land ohne Ströme; nur trockne Wasserrinnen, Wadis, sammeln das Regenwasser und führen es den Terassenländern zu, weshalb auch die Küstenstriche durch abgelagerte Schuttmassen immer weiter ins Meer vorgeschoben werden. Jemen, welches auch das glückliche Arabien heißt, ist sehr fruchtbar, da es künstlich bewässert wird. Hier und in der Küstenebene (Tehama) wird der Kafseebaum sorgfäl- tig gepflegt. Arabien hat 2 Jahreszeiten, eine trockne und eine nasse; in der Regenzeit schwellen die Wadis furchtbar an und verwüsten durch ihr Gerölle oft die bestellten Felder.

5. 1. Abth. - S. 258

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
258 Ab sch n. X. Asta. hinab; aber diese Abfälle scheinen auf allen Seiten einetrep- penförmige Bildung zu haben. Auf dem südlichen Theile des Westrandes, der hier die Höhe von 7000' erreichen soll, liegt (nordwärts bis zum 20 "N.b-) das glückliche Ara- bien oder die Landschaft Jemen; im Norden derselben die Landschaft Hed sch as; der nördlichste Theil des Westrandes, dem Gebt Gareb und Gebl Musa gegenüber, ist der 6000 bis 8000' hohe Gebl Schan. Am persischen Golf merken wir die sandigen Küstenlandschaften Bahrein und el Assa, am arabischen, im Westen von Hedschas, den Küstenstrich Tehama, der dem gegenüberliegenden Samhara Abessiniens gleicht. Die abgeschlossene, plateauartige Form seiner Ober- fläche, seine Dürre, seine Bodenbeschaffenheit und Vegetation machen Arabien Afrika ähnlicher, als dem asiatischen Konti- nente. Sogar die Wüste im Norden des Hochlandes fehlt nicht, und auch die ethnographischen Verhältnisse haben eine gewisse Aehnlichkeit, indem wir aus dem vorigen Abschnitte wissen, daß ein großer Theil der nordasrikanischen Bevölke- rung arabischen Stammes ist. 3. Das Plateau von Dekan (Dekan bedeutet: Süden) ist eine hohe Fläche, welche von Randgebirgen eingeschlossen und begrenzt ist. Das bedeutendste derselben ist das west- liche: die West-Ghats genannt, nach den wenigen Eng- pässen (Ghats), welche über seinen felsigen Rücken führen. Diese West-Ghats beginnen im Norden am Tapty und Nerbudda, und ziehen längs der Küste Malabar, nur durch eine, wenige Meilen breite Ebene von derselben getrennt, bis zum 110 N. V. Die Höhe derselben scheint im Allgemeinen von Norden gegen Süden hin zuzunehmen. Ihre bedeu- tendsten Gipfel, ettva unter 13° N. B., erheben sich nicht über 6000' absoluter Höhe. Der Abfall zur Küste ist steil, jäh, wandartig; ostwärts dagegen fanft und allmählig. Die Erhebung des inneren Plateaulandes kann zu 3000 bis 4000' angenommen werden. Von diefer (zwischen Godavery und Krisihna, Plateau von Golkonda, zwischen Kristhna

6. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 96

1897 - Leipzig : Engelmann
96 Vierter Kursus. Dekan, nach 8. keilförmig sich zuspitzend, ist ein mäßig hohes Tafelland, von Randgebirgen umschlossen. Längs der Malabar- Küste die West-Ghats (d. h. Treppen), die in Terrassen steil zum Meere, sanfter zur Hochebene im Innern abfallen und zahlreiche breite und fruchtbare Hochthäler einschließen. Sie sind im Mittel 1200 m hoch, erheben sich jedoch im 8. im Nilagiri-Gebirge auf 2700 m. Die Ost - Ghats sind niedriger, weniger steil und lassen längs der Koromandelküste noch Raum für eine breite Küstenniederung. Im N. das Vindhya-Gebirge. An dasselbe schließt sich im Nw. das Plateau von Malva an, über das sich vulkanische Ge- steine in großer Mächtigkeit ausgebreitet haben. Von gleicher Be- schaffenheit ist die Halbinsel Kathiawar. Reich ist das Hochland von Dekan an Edelsteinen, namentlich Diamanten, deren größte und schönste von hier stammen. Das Klima Dekans ist im allgemeinen trocken, daher herrschen Savannen vor; nur die West-Ghats sind dicht bewaldet. Für die Wälder Indiens sind besonders charakteristisch zwei Feigenarten, der Banyambanm (Kiens inckica) mit stammähnlichen Luftwurzeln, und der Gummi- baum (F. elastica), ferner der Teak-Baum, der das beste Holz für Masten liefert. In dem Savannengebiet hat das Bambusrohr eine außerordentliche Verbreitung, eine Grasart von 5—20 m Höhe und 5—15 cm Durchmesser, das aus allen Knoten beblätterte Äste und unten beständig neue Schößlinge treibt. Auf dem Ganges und seinen Nebenflüssen die prächtige Lotusblume. Die Urbevölkerung Indiens sind die Drawida. Schon im hohen Altertum drangen von Nw. durch die Kabul-Lücke die ari- schen Hindu eiu und machten sich allmählich zu Herren des Landes. Die Drawida wurden teils zurückgedrängt, teils unterworfen. Am reinsten haben sie sich noch im Vindhya-Gebirge und im südlichen Dekan erhalten. Die Hindus haben frühzeitig eine hohe Kultur entwickelt. Namentlich in Industrie und Baukunst haben sie Bedeutendes geleistet. Von den Wissenschaften erfreuten sich Grammatik und Mathematik ausgezeichneter Pflege. Den Indern verdanken wir unsere dekadischen Ziffern, die wir arabische nennen, weil wir sie durch Vermittelung der Araber erhielten. Auch zahlreiche bedeutende Werke der Dichtkunst (besonders Dramen und Epen) haben die alten Inder hervorgebracht. Ihre Religion ist der ^Brahmanismus, nach dem obersten Gott Brahma, dem Schöpfer, genannt, neben dem zwei andere Gottheiten, Wishnu, der Erhalter, und Schiwa, der zerstörende, aber das Vergängliche auch wieder erzeugende Gott, verehrt werden. Die Kuh, als Sinnbild der Fruchtbarkeit, ist den Hindus heilig. Eine religiöse Einrichtung ist auch das Kastenwesen. Eine neue Religion stiftete im 6. Jahrh. v. Chr. der indische Fürstensohn Gaum ata, der sich selbst Buddha (d. h. der Errettete) nannte. Seine Sittenlehre steht vielfach der christlichen nahe. Weil der Buddhismus das tief eingewurzelte Kastenwesen bekämpfte, vermochte er sich in Indien nicht zu behaupten, verbreitete sich aber über das ganze östliche und zentrale Asien. Im 11. Jahrhundert fand der Islam in Indien Eingang, der noch jetzt neben dem Brahmanentum weit verbreitet ist. Im 16. Jahrhundert wurde Indien von den Mongolen erobert, die hier das Reich des Groß-Mogul stifteten. Dasselbe zerfiel später in einzelne Fürstentümer, die im 18. Jahrhundert von den Engländern unterworfen wurden, nachdem schon vorher Portugiesen und Franzosen einzelne Küstenstriche in Besitz genommen hatten. Das Kaiserreich Indien (die britischen Besitzungen in Hinter- Jndien mit umfassend), 4,8 Milk, qkm mit 290 Milk. Einw.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 109

1850 - Berlin : Heymann
109 Im Süden gegen das rothe Meer geht das Bergland von Juda zu einer sandigen Hochebene, dem Wüstenplateau eltyh über, das den Uebergang zu dem peträischen Arabien bildet, eine triangelsörmige Hochfläche zwischen den Golfen von Suez und Akaba mit südwärts zugekehrter Spitze. Die Mitte der Halbinsel nimmt die hohe Gebirgsmasse des Sinai ein, dessen zu 7000' ansteigender Hochgipfel des Mosesberges, als der alttestamentarische Berg der Gesetze bezeichnet wird. ¡k( ¡'iri " ujün " v. : -u'js •..-¡y . --------------- Die isolirten Berglandschaften Asiens. a) Das Plateau von Dekan. Durch das schwüle hindostanische Tiefland vom Hima- lajasystem getrennt, erhebt sich über der vorderindischen Halb- insel in einer vollständigen Jsolirung von der großen Hoch- fläche Hinterastens das 3-,Gtz0 Q. M. große Plateau von Dekan, ein durch die Gestalt der Halbinsel bedingtes dreieck- förmiges Bergland, dessen breite Basis gegen die Nordseite, das Vindhyagebirge, in terrassenartigen Abstufungen gegen die Gangesebene absällt. Der Abfall des Plateaus gegen Westen ist kurz und steil, gegen Osten sanfter geneigt. Die durch diese Randgebirge eingeschlossene Scheitelfläche des Hochlandes erhebt sich in progressiver Steigerung von S. gegen N. zu 3,4—5000' M. H. Der westliche Schenkel deö Plateaudreiecks, den man unter der allgemeinen Benen- nung der westlichen Ghats zusammenfaßt, fällt in plötz- lichen schroffen Absätzen gegen den durchschnittlich nur 5 Meilen breiten Küstensaum von Malabar ab, der östliche Schenkel, die Ost ghats, ein Randgebirge viel niederer Art, in mehreren Stufen gegen die Küste Koromandel. Es ist dies östliche Gestadeland eine öde, 20 — 30 Meilen breite, durch die Wirkung der rückströmenden Meeresfluth des bengalischen Golfs erzeugte Sandfläche, daher wenig geeignet zu Hafenanlagen und Ansiedelungen. Die dadurch bewirkte Unwirthbarkeit der Küste wird noch durch ein hier

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 341

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
341 und dem nordwestlichen Hochasien? Welcher das östliche Thor nach Tübet? Südlich des Himälaya breiten sich zwei große Tiefländer aus, durchströmt vou welchen Flüssen? In welcher Richtung? Die eigentliche Halbinsel ist Gebirgs- und Hochland. Welcher europäischen Halbinsel ist in dieser Bezie- hung Vorder-Judieu ähnlich? Welche Ähnlichkeit bietet sich zwischen Italien und Vorder-Jndien in Bezug auf die nördliche Begrenzung? In Bezug auf das Tiefland, die Bewässerung desselben? Welchen Einfluß übt der Himülaya aus auf die ihm vou S. zugeführten Dünste? Die südliche Grenze des Tief- landes bildet das Bindhya-Gebirge, 2275 m. 7000'. Der weite Raum zwischen diesem und dem Himälaya führt den Namen Hin dost an, das Land der Hindu (Jndier), den man oft für die ganze Halbinsel gebraucht. Südlich von dem Vindhya-Gebirge dehnt sich das große Tafelland von Dekan aus. Die West-Ghats, nahe der Westküste Malabar, zu der sie steil abfallen, erheben sich zu einem Kamme von 625—975 m. mit 2600—3000 m. hohen Felsgipfeln; die niedrigeren Ost-Ghats 'dachen sich allmälig zu der 20—30 Meilen breiten Küste Coromandel ab. Dekan erreicht jedoch noch nicht die Südspitze der Halb- insel, das Cap Comorin. Zwischen dem südlichen Abhänge Dekans, dem Nil Gerri (Gherri)-Gebirge und dem die Südspitze füllenden Ali Gerri oder Gebirge von Travancore, liegt ein tiefer, waldiger Einschnitt, das Gap (d. i. Oeffnnng, Schlucht). Auch die durch die Palks-Straße von der Halbinsel losgerissene, durch eine Sandbank unter dem Meere aber noch mit ihr verbundene Insel Ceylon ist noch gebirgig. Der Indus oder Sind entspringt 4550 m. 14,000' hoch in Tübet, (also auf welcher Seite des Him-4laya?), durchfließt in nordöstlicher Richtung das noch 3250 m. 10,000' gelegene Hochland Ladakh, bricht dann zwischen dem Hindu Khu und Hinullaya durch und geht in langem südwestlichen Laufe zum indo-persischen Meere, vor seiner Mündung ein Delta bildend. Welche Länder liegen westlich von ihm? Welches Gebirge? Welchen Fluß nimmt er westlich aus Afghanistan auf? Auf der linken Seite fließen ihm 4 Ströme von dem Himälaya zu, deren westlicher, Gilnm (Dschilam, Dschelnn), der Hydaspes der Alten, das reizende Alpenland Kaschmir durchfließt, und deren östlichster, Sndledsch, 123 Meilen lang, der alte Hyphasis ist, bis zu welchem Alexander d. Gr. vordrang. Das vom Indus und diesen 4 Neben- flüssen durchströmte Land heißt Pendschab (Pnnjab), d. i. Fünfstromland. Die große Ebene des Indus ist nur zum Theil cultivirt und enthält eine Wüstenei von 7 5 Ml. Länge und 40 Ml. Breite. Der Ganges entspringt gleichfalls auf dem Himälaya (auf welcher Seite?), wo er 4225 m. hoch aus den Thoren eines gewaltigen Gletschers zwischen 6825 m. 21,000' hohen Riesenbergen hervorbricht und dann schäumend und ost Wasserstürze bildend die Vorketten des Himkilaya durchbraust. Beim Austritt aus dem Gebirge fließt er nur noch 313 in. hoch. Wie muß dem- nach sein noch ca. 300 Meilen langer Lauf fein? Da er viele sehr Wasser- reiche Nebenflüsse, wie den 190 Meilen langen Dschumua, der gleichfalls i

9. Lehrbuch der Geographie - S. 64

1867 - Münster : Theissing
64 Zweiter Abschnitt. chen unter verschiedenen Namen noch verschiedene andere Haupt-Gebirgsket- ten. — Zwischen Küen-lün und dem Himalaya ist das Plateau von Tibet. d) Das Hochland von Vorder-Asien, mit einer mittleren Seehöhe von 4000', hat die Gestalt eines länglichten Vier- ecks, dessen Nordostecke durch den Hiudu-Kosch mit der Südwestecke des Hoch- lands von Hinterasien verbunden ist. Nach W. streichend umfaßt es das Plateau von Iran, das Alpenland von Armenien und das Tafelland von Kleinasien. Das Plateau von Iran ist von höhern oder niedrigern Bergländern, Gebirgsketten und im S. von einem 30—40 M. breiten Bergwall umgeben; im S. und Westen steigen dieselben zu verschiedenen Terrassenländern, als Beludschistan, Schiras, Kurdistan, wodurch der Uebergang zum Tieflande ge- bildet wird, hinab. Das armenische Alpenland, von Hochebenen umgeben, von denen die Ebene von Erzerum die bedeutendste ist, steigt in einzelnen Gipfeln (Ararat) über 12,000 und 16,000' hinan. — Durch eine niedrige Berg- landschaft steht Armenien im Nordwesten mit dem kaukasischen Alpenlande, das sich zwischen dem Easpi-See und dem schwarzen Meere von Südosten nach Nordwesten 150 M. lang ausbreitet, in Verbindung. Das Hochland von Kleinasien fällt gegen Süd-Westen und Norden mit Nandgebirgen, deren äußere Gestaltung sehr verschiedenartig ist, zum Meere ab, gegen Osten schließt es sich an das armenische Bergland an. Die Hochebene von Kleinasien erhebt sich 2—4000' über dem Meere. Im S. wird sie vom Taurus, im N. vom Anti-Taurus begrenzt; den West- rand bilden drei Bergländer, deren südlichstes, das syrische Hochland ist, welches sich an den Taurus anschließt und vor welchem sich die Levante (das Morgenland) als prächtige Küftenlandschast ausbreitet. e) Jsolirte Hochländer. Von dem genannten Hochlande getrennt sind noch zu bemerken: 1) Das Plateau von Dekan in der Halbinsel Vorder-Jndien, an dessen Nordrande die Vindhya-Kettr, im W. die West-, im O. die Ost-Ghats sich befinden. 2) Das arabische Hochland, im Innern ein großes Plateau, das sich nach allen Seiten hin abdacht, theils wüst und öde, theils gebirgig und an den Küsten fruchtbar. 3) Der Gebirgszug des Ural Ast, nördlich vom Easpi-See in nördlicher Richtung streichend. Er trennt das osteuropäische Tiefland vom sibiri- schen, Asien von Europa. *) *) Fragen: Wodurch sind sie von dem Hochlande in Inner-Asien geschieden? in welcher Richtung zu demselben liegen sie? unter welchen Graden?

10. Lehrbuch der Geographie - S. 95

1839 - Prenzlau : Kalbersberg
Asien. Dekan. 05 Gebirgsseen Mana ssarowar und Nawanhrad entspringt, auf dem Plateau nach Nw. strömt, dann von Shipke an den Himalaya in einer eben so großartigen als pittoresken Engspalte durchbricht und bei dndiana den unteren Lauf im Tieflande be- ginnt. In ihn fallen die übrigen, im Himalaya entspringenden Ströme, zuerst der Bcas, dann der Chinab, der wieder den Ieilum von W. (den Abfluß des Behüt von Kaschmir §. 233) und den Ravi von O. aufnimt. Bon Mittunkote fließt der Indus in einem schmalen, angebauten Thale zwischen der Wüste und den persischen Gebirgen und mundet unterhalb Tatta in einem Delta in mehreren schwer zugänglichen Armen. (Anm. Die geringere Wichtigkeit des Indus im Vergleich zum Ganges). §. 251. Die Halbinsel Dekan wird von einem großen, mit dem Himalaya nirgends zusammenhangenden Berglande aus- gefüllt, in dem die Einförmigkeit der asiatischen Natur und die Hinneigung zur Plateaubildung entschieden hervortritt. An der Westküste der Halbinsel erhebt sich, nahe am Meere aufsteigend, ein schmales Gebirgsland, die westlichen Ghats, aus mehreren dichtbewaldcten, wilden und rauhen Ketten bestehend, nirgends durchbrochen und nur auf beschwerlichen Pässen (Ghats) zu übersteigen, in seinen höchsten Spitzen, die im Südtheile liegen, 0000 F. hoch; die Steilheit dieses Gebirges ist die Ursache des entgegengesetzten Eintretens der Jahreszeiten auf beiden Küsten der Halbinsel. In N. löset es sich um den Fluß Tapti in das zugänglichere und durchbrochenere Bergland Kandcish auf; in S. endet es mit dem kleinen, 5000 F. hohen, steil über die Ebenen aufsteigenden Hochlande der Ncilgherries (der blauen Berge), in dem der Dodabctta über 8000 F. sich erhebt. Die schmale Küste, zu der die Ghats außerordentlich steil abfallen, heißt im N. Konkan, dann Kanara und Malabar, sie ist durch Hafcnreichthum, gute Bewässerung und große Fruchtbarkeit aus- gezeichnet, die Heimath des Pfeffers und (auf den Bergen) des Sandelholzes. In O. stoßen an die Ghats große Plateauflächen im Durchschnitt von 2000 bis 2500 F. Höhe, sanft gegen O. sich senkend, cs sind trockene und kahle, doch bei guter'bewässe- rung nicht unergiebige Ebenen, so die Landschaften Mcisore, Balaghat, Hyderabad (berühmt durch seine Diamanten), Nagpore, Berar, Au runga bad. Drei große Flüsse, von der Bildung der Plateauflüsse, der Kavery, K ist na und Goda- very, durchschneiden in gleichförmigem Laufe diese Hochflächen nach O. und So. In O. endet das Plateauland mit mehreren Reihen häufig durchbrochener, waldiger Ketten, den östlichen Ghats, die von deit Ncilgherries an der Küste nach No. bis gegen das Gangesland ziehen, an 15 M. breit sind und sich selten höher als 3000 F. erheben. Bor ihnen liegt das 20 bis 30 M.

11. Physische Geographie - S. 243

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Die abgesonderten Gebirgsglieder Asiens. 243 neren Plateaulandes kann zu 2000 bis 2400 > angenommen werden. Von dieser Hochfläche aus gesehen, die man im Norden des Kisinah Plateau von Pu nah und Gol- ko »da, im Süden jenes Flusses Plateau von Mysore (spr. Meißur) genannt hat, erscheinen daher die West-Ghats viel niedriger und unbedeutender, als von der tiefen Küsten- ebene Malabars aus. Das Innere von Dekan ist übrigens keine eigentliche Hoch-Ebene, sondern auf der hoch lie- genden Basis sind niedrige Bergzüge in verschiedenen Rich- tungen aufgesetzt, deren Gipfel unter 18o N. B. sogar bis zu 5000' absoluter Höhe ansteigen sollen. Im Allgemeine!! ist das Plateau von Westen gegen Osten sanft geneigt. So steil und plötzlich daher das Aufsteigen von der Küste Ma- labar ist, fo sanft und allmählig gelangt man gegen Osten abwärts, bis man die sogenannten Ost-Ghats erreicht, de- ren östlicher Abfall nun schneller in die breitere Küstenebene von Coromandel hinabführt. Diefe Ost-Ghats sind niedrige, mehrfach durchbro- chene Bergreihen, welche am rechten Ufer des Cavery be- ginnen, und die ganze Coromandel-Küste in einer mittleren Entfernung von 15 Meilen begleiten. Ihre größte Erhe- bung (3200') scheint dem höchsten Theile der West-Ghats gegenüber zu liegen. Aber im Großen betrachtet, stellt sich dieser Ost-Rand von Dekan nur von der Küste Coromandel aus wie ein Gebirge dar; im Allgemeinen aber kann er nicht als eine selbstständige Erhebung, sondern vielmehr nur als der östliche Abfall des Gebirgsganzen angesehen werden. Unter 120 B, sind die Süd-Enden der Ost- und West-Ghats durch die Gebirgslandschaft der Nil-Gcrri (fpr. Neilgherri) oder blauen Gebirge, die höchste der gan- zen Halbinsel, deren Gipfel bis gegen 8300' aufsteigen, ver- bunden. Südwärts stürzt dieselbe ungemein steil und jäh zu einem tiefen, schmalen Querfpalt, das Gap genannt, hinab, welcher die Tiefebenen Malabars und Coromanbels mit einander verbindet, indem er von der einen Küste bis zur anderen reicht. — Aber im Süden des Gap erhebt sich unmittelbar und plötzlich das Gebirge nochmals mit 7400' 10*

12. Physische Geographie - S. 244

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
244 Abth. Ii. Abschli. 6. Kap. 3. hohen, und wahrscheinlich noch höheren Gipfeln, die nach unverbürgten Nachrichten sogar die Schncelinie erreichen sol- len. Diese isolirte Gcbirgsmasse füllt den ganzen Westen der Süd-Spitze Vorder-Indiens bis zum K. Comorin. In der Insel Ceylon finden wir die Wiederholung der eben beschriebenen Bildung: für sie ist die Palks-Straße das Gap, welches sie von dem Gebirgsganzen sondert. Ihre Hochflächen gleichen den benachbarten der Halbinsel und ha- den in: südlichen Theile der Insel eine mittlere Höhe von 2400'; der Adams-Pik, ihr höchster Gipfel, steigt bis zu 5760'auf. Viel unbekannter als der Ost- und West-Rand ist der Nord-Rand von Dekan, das unzugängliche Vindhya- Gcbirge. Dasselbe reicht vom Golf von Cambay ostwärts bis zum Quelllande des Ncrbudda, und niedrige Fortsetzuu- gen ziehen sogar bis zum unteren Ganges. Er besteht aus mehreren parallelen Bergketten, welche sehr steil gegen das untere, Liefeiugeschnittene Thal des Nerbudda geböscht sind; nur im Osten, an den Quellen des Nerbudda, hängt es mit dem Inneren von Dekan durch plateauartige, 2000' hohe Berge zusammen, und gegen Norden liegt ihm die im Mit- tel nicht höhere, gegen dem Djumna allmählig niedriger wer- dende, dicht bewaldete Plateau-Landschaft von Malwa an, deren höherer (3000—3600') West-Rand steil und plötz- lich gegen die Tiefebene im Osten des unteren Indus ab- fällt. — Im Westen, jenseit des Golfs von Cambay, finden wir auf der Halbinsel Guzerat niedrige, aber abgesonderte Bergzüge, als die Fortsetzung des Vindhya-Gebirges. Die größeren Flüsse Dekans entspringen, mit Ausnahme des Tapty und Nerbudda, alle am Ost-Fuße der W.st-Ghats, durchlaufen in einer gemeinsamen Haupt-Richtung von Nord- west gegen Südost die ganze Breite des Plateaus, durchbre- chen dann die Ost-Ghats, und bilden bedeutende Delta-Land- schaften innerhalb des Küstenstrichs von Coromandel. Die steile Felsenwand der Wcst-Ghats wird dagegen nur von kleineren Gewässern, aber mit der großartigsten Katarakten - Bildung, durchbrochen. Die Bewässerung dieses ganzen Hoch- landes ist überhaupt ungemein reichlich, denn hier herrschen

13. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 48

1847 - Berlin : Reimer
48 Im N. desselben die Landschaft Hedschas, das heilige Land der Muhamedaner. — Die Höhe der Gebirge am persischen Golf wird stellenweise zu 6000', die des bekannteren West-Randes zu 6000 bis 8000' angegeben. 18. Das Plateau von Dekan. Unfern der Nerbudda- Mdg. beginnt ein Gebirge, welches längs der Küste Malabar, nur durch eine schmale Ebene vom Meere getrennt, mit allmählig zu- nehmender Höhe von N. gegen S., bis zum 110n.b. fortzieht, und die West-Ghats genannt wird. Bei einer Kammhöhe von 2000—3600' steigen seine bedeutendsten Gipfel (um 13°N.b.) zu 6000' auf. Zur Küste Malabar fällt es jäh und wandartig ab, ostwärts verflacht es sich allmählig zu einem 2000 bis 2400' ho- hen, im Allgemeinen von W. nach O. sanft geneigten Plateau- lande, welches von aufgesetzten niederen Bergreihen an Stellen (18<>N.b.) wohl noch um 3000' überhöht wird. Längs der Küste Coromandel, im Mittel 18 Mln. von ihr entfernt, ziehen niedrige Bergreihen hin, die Ost-Ghats genannt, welche den Ost-Rand des Plateau's bilden, seinen Scheitel nur an einigen Stellen, aber unbedeutend überhöhen, und sanfter gegen die Küste abfallen, als die West-Ghats. West- und Ost-Ghats werden unter 12°N.b. durch die Ge- birgslandschaft der Nil-Gerri (d. h. blaue Gebirge), die höchste der Halbinsel, deren Gipfel bis 8300' aufsteigen, mit einander ver- bunden. Dieselbe stürzt südwärts sehr steil zu einer schmalen Tief- ebene (das Gap) hinab, welche die Küstenlandschaften Malaba's mit denen von Coromandel verbindet. Aber eben so steil steigt im S. des Gap das Gebirge nochmals mit mehr als 7000' hohen Gipfeln empor, eine isolirte Masse, die im S. mit dem K. Como- rin endigt, und durch die Palks-Straße, die man als ein zwei- tes, tieferes Gap betrachten kann, getrennt wird von einer zwei- ten isolirten Gebirgsmasse, die die Insel Ceylon erfüllt, eine mittlere Erhebung von etwa 2400' und einen Gipfel — den Adams-Pik — von 5700' Höhe hat. Der Nord-Rand von Dekan, das Vindhya-Gebirge, viel unbekannter, als die Ghats, reicht, im N. des Nerbudda, vom Golf von Cambay bis zur Ganges-Ebene, besteht aus mehreren Parallel- ketten, ist steil gegen den unteren Nerbudda geböscht, hängt im Quell- bezirk des Nerbudda mit dem Innern von Dekan plateauartig zu- sammen, und verflacht sich nordwärts zum Wald-Plateau von Malwa (2000'), dessen etwa 3000' hoher West-Rand steil gegen

14. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 280

1830 - Berlin : Reimer
280 vînsula und der ostßibirische Höhenzug, sondern völlig ge, trennt vom Hochlandsstamm ragt der asiatische Boden in einzelnen Gegenden noch ein Mal empor. Es sind die iso- lirtcn Gcbirgsglicdcr, die Plateauinseln des Erdlheils. So im Süden des hohen Asia l) das Tafelland von Dekan auf der Halbinsel diesseits des Ganges; 2) das Plateauland von Giazirah cl Arab auf der arabischen Halbinsel; 3) das -syrisch Fpetraische Gcbirgsland längs der Ostküste des Mittel, mecrcs' und in der Halbinsel des Sinai. — Dann im Norden des Hochlandes 4) der Gebirgszug des Ural auf der Wasserscheide zwischen den Gebieten der Wolga und Obi Ströme. Erlaüterung 1. Das Tafelland von Dekan. Zieht man vom Golf von Cambay eine gerade Linie nach dem ~ obern Theil des Ganges Delta, so hat man im allgemeinen die Basis auf welcher das peninsularische Dreieck von Vorder- indien steht, das von dem Tafellande von Dekan erfüllt ist. An dieser Basis zieht der Nerbudda Strom von O. nach W., und ihm entgegengesetzt von W. nach O. der Sone Fluß zum Ganges. Am Nordufer des erstern, am Nord, und dann am Südufer des letztern erstreckt sich vom Cambay Golf bis zum Ganges in der Normaldirektion von W. nach O. ein Ge- birgszug, das Vindhya Gebirge, an 200 Meilen lang. Es bildet den Nordrand des Tafellandes. Von seinem west- lichen Endpunkte zieht eine andere Gebirgskette längs dev Küste des persisch-arabischen Meeres bis zur Spitze der Halb- insel, dem Kap Comorin, die westlichen Ghats genannt, als Westrand des Plateaus, 220 M. lang; und vom Kap Comorin eine dritte Kette, längs der Küste des Bengalbu- sens, zum östlichen Endpunkte der Vindhya Basis, 300 M. weit, als Ostranh, die östlichen Ghats genannt. So ist das triangulare 'Dekan auf allen Seiten von Gebirgsketten eingefaßt, auf denen das peninsularische Tafelland so zu sa- gen ruht. Hierin gleicht es also dem Hochlande von Hinter, und Vorderasia, aber es weicht von ihm in der Lage und der absoluten Erhebung ab: Hochasia liegt in der gemäßigten Zone und ist ein Plateau der ersten Klasse, Dekan liegt im heißen Erdgürtel und. ist ein Plateau der zweiten Klasse, das in sei- nen Gcbirgsrändern nur eine absolute Höhe von circa 6000' ereicht. Da wo sich die West- und Ostghats gegen die Spitze des Dreiecks hin zusammendrängen liegt das Plateau von Mysore, das gegen Süden aufsteigt zu den an 9000' hohen Gipfeln der Nil-Gerri (d. h. blaue Berge), welche unter 11° N. Breite das eigentliche Südende des Tafellandes be- zeichnen, denn sie stürzen hier in das Tiefland hinab, in das sogenannte Gap, jenseits welcher die Bergmasse noch ein Mal

15. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 186

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
1840 gezeigt, daß seine vulkanische Thätigkeit noch fortdauert. Am Ararat erhebt sich die Schneelinie fast bis zu derselben Höhe, welche sie am Aequa- tor erreicht, obwohl er 40° N. B. liegt. Dies rührt daher, daß er isolirt einem bedeutenden Plateau aufgesetzt ist, welches durch seine continentale Lage eine ungemein hohe Sommertemperatur darbietet. 3. Das Hochland von Kleinasien (Anatoli — Levante oder Orient) wird im N. und S. vom Tanrus und Autitnurus umgeben, die parallel mit einander ziehen. Der Westrand bietet schöne Berglandschaften mit fruchtbaren Thälern dar. Vor der West- küste lagern die vulkanischen Sporaden-Jnseln, welche sich durch deu Reichthum ihrer Vegetation vor dem Innern Kleinasiens auszeichnen. Dieses selbst ist eine wasserarme Steppe, welche neben vielen vulkanischen Spuren auch Sümpfe und Salzlachen aufzuweisen hat. Auch der Nord- und Südrand ist fruchtbar und augebaut; besonders zeichnen ihn dichte, hoch- stämmige Waldungen aus. Mit dem Hochland von Armenien steht durch eine niedrige Bergland- schast zwischen 60° und 62° Ö. 2. der Kaukasus in Verbindung. Er gehört zur Klasse des Alpeulandes und besteht aus 3 Hauptparallelketten, mehreren Hochflächen und vielen Vorgruppen. Im Elburs erreicht er seine bedeutendste Höhe (16,000'); der Kasbeck ist 14,400' über dem Meere erhaben. Er zeigt vielfache Spnren früherer vulkanischer Thätigkeit; dieselbe ist noch nicht erloschen, wie wir aus den Schlammvulkanen auf der Halbinsel Tciman*) und Abscheren oder Baku*"), wo ja noch immer die heiligen Feuer hervorbrechen, ebenso wie aus den heißen Quellen und Erdbeben deutlich wahrnehmen können. Er streicht im Ganzen von So. nach Nw. Obwohl er unter gleicher nördlicher Breite mit den Py- renäen liegt, so steigt doch seine Schneelinie, aus dem gleichen Grunde wie die des Ararat, bis zu 9,300' empor. Der Kaukasus hat enge Thal- schasten, die keine Kulturthäler sind. Heber den Kaukasus führen nur 2 Gebirgspassagen: 1) der Paß von Wladikaukas im Thal des Terek, die Straße nach Tiflis; 2) der Küstenpaß von Derbend im Osten. § 77. Die getrennten Gebirgsglieder Asiens. 1. Das Bergland von Kamtschatka ist ein Mittelgebirgsland, welches sich durch eine Doppelreihe von 21 thä- tigen Vulkanen auszeichnet; eine dritte Kette, welche mit den andern parallel läuft, besteht aus einer Reihe erloschener Vulkane. 2. Das Plateau von Dekan hat die Gestalt eiues Dreiecks. Den Nordrand des Plateans bildet die Biudliya-Kette (4000'); den Westrand die West-Ghats, den Ostrand die Ost-Ghats. Die West-Ghats fallen steil zur fruchtbaren Küstenebene *) Taman an der Straße von Kertsch zwischen dem schwarzen und asow'schen Meere. **) Abscherou oder Baku an der Westküste dcs Kaspi-Sees.

16. Physische Geographie - S. 242

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
242 Abth. Ií. Ab sch n. 0. Kap. 3. gen Strand, Teh ama genannt, und eine Reihe vulkanischer Inseln liegt in ihrer Nachbarschaft. Der Süd-Rand fällt wie eine kahle, von zahlreichen Schluchten durchbrochene Felsen- wand zum indischen Ozean ab. Am persischen Golf liegt die sandige Küsienlandschaft el Assa, und am Eingänge desselben, an der Südosi-Ecke des Hochlandes, ein Gebirge, dessen abf. Höhe zu 6000' angegeben wird, und welches wie die Terrassen des West Randes durch eilte Tehama vom Meere getrennt wird. Die abgeschlossene, plateauartige Form seiner Oberfläche, seine Dürre, seilte Bodenbeschassenheit und Vegetation ma- chen Arabicil dem belrachbarten Afrika ähnlicher, als dem asiatischen Kontinente, welchem es angehört. §. In. Das Plateau von Dekan. Unter dieser Benennung fassen wir das Gebirgsland zu- sammen, welches die ganze vorder-indische Halbinsel einnimmt, und von der Viltdhya-Kette nordwärts in's hindustanische Tiefland niedrige Gebirgsmassen bis gegen den unteren Djumna und im Westen bis zum 28o N. B. vorschiebt *). Dekan int engeren Sinne ist das südlich vorn Nerbndda belegene Hochland, dessen Scheitel von Randgebirgen cinge- schlossen und begrenzt ist. Das bedeutendste unter den letz- teren ist das westliche: die Wesi-Ghats, nach den welli- gen Engpässe!! (Ghats) so genannt, welche über seinen fel- sigen Rücken führen. Diese West-Ghats beginnen im Norden am Tapty urid Nerbudda, sind dicht bewaldet, und ziehen längs der Küste Malabar, nur durch eine wenige Meilen breite Ebene voir derselben getrennt, bis zum lio N. B. Die Höhe dersel- den scheint im Allgemeinen von Norden gegen Süden hin zuzunehmen. Ihre bedeutendsten Gipfel, etwa unter 01° N. B., etheben sich nicht über 6000' absoluter Höhe, während der Gcbirgskamm nur 2000 bis 3600' über dem Meere liegt. Der Abfall zur Küste ist steil, jäh, wandartig; ost- wärts dagegen sanft und allmählig. Die Erhebung des in- *) Hienach ist die S. 145 der I Abth. unter b) gegebene Be- grenzung von Dekan zu berichtigen.

17. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 316

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
316 Asien. zum Busen von Akaba fort, ist aber nicht mehr so niedrig. Westlich von der Jordansspalte folgen von N. nach S. auf einander: 1) Das grasreiche Hochland von Galiläa, im S. durch das Kisouthal (die Ebene Jesreel) begrenzt, das wiederum der Karmel im Sw. berändert. Im S. von Ga- liläa folgt die Landschaft Samaria, die durch breite Höhenzüge in der Richtung von O. nach W. durchzogen wird. Südlich folgt dann das Berg- land von Judäa, welches in nordsüdlicher Richtung von einem Kalkplateau durchzogen wird. Auf demselben liegt (800 in hoch) Jerusalem. Den Westrand von Samaria und Judäa bildet das fruchtbare Marschland, welches einst die Philister bewohnten (mit Cäsarea, Joppe, Gaza?e.). — Im O. der Jordanspalte breitet sich ein steppenartiges Hochland aus, das allmählich in die syrische Wüste übergebt. — Im O. des Sees Genezareth erhebt sich die vulkanische Gruppe des Dschebel Hauran (1840 in), das alte Basan. — Das Bergland von Judäa senkt sich gegen S. zur Wüste el Tih, welche die Siuaihalbiufel ausfüllt. Im S. derselben erhebt sich das Sinaige- birge (2600 in), eine mächtige Granitmasse. § 80. Die getrennten Gebirgsgtieder Asiens. 1. Das Gebirgsland von Kamtschatka. Das Gebirgsland von Kamtschatka bildet ein von den vorerwähnten Gebirgsmassen isoliertes System von durchaus vulkanischem Charakter. Einige vierzig gewaltige Vulkane durchziehen die Halbinsel, deren höchster der Klint- schew ist (4800 in). 2. Das Plateau von Dekhan. Das Plateau von Dekhan wird durch das Tiefland des Indus und Ganges vom östlichen Hochasien getrennt und hat die Gestalt eines Dreiecks, sein Gesamtumfang beträgt 30 000 □ Meilen. Den Norden des Hochlands- gebietes nimmt das Plateau von Malwa ein, welches nur etwa 8 bis 400 in hoch steigt und im Sw. und No. fruchtbare Thaleinsenkungen hat. Südlich von diesem Plateau zieht sich in westöstlicher Richtung die Win!>hia- kette, die sich nur etwa 200 ni über dasselbe erhebt und bequeme lieber- gäuge hat. Südöstlich von dieser niedrigen Gebirgskette breitet sich ein weites Hochland von mäßiger Höhe, ungesundem Klima und äußerst schwacher Be- völkerung aus, südwestlich erstreckt sich das ziemlich breite Thal der Ner- badda (Nerbudda), welches fruchtbarer ist. Weiter südlich folgt nun erst das eigentliche Hochland von Dekhan (südwärts vom Flusse Tapti). Im W. ist es von den Westghats berändert, welche anfangs der Küste fern bleiben, dann aber an dieselbe mit steilen Rändern ziemlich hart herantreten inb sich als ein waldreiches Gebirge darstellen. Den südlichsten Abschluß dilses Ge- birges bildet die Nilagirigruppe (2640 m). Im O. des Platems lau- fen durchschnittlich 20 Meilen von der gut bewässerten Küstenniedenmg Ko- romandel die sehr zugänglichen, mehrfach durch Flußläufe durchbrochenen Ost- ghats. Die große Plateanmasfe, welche bis zu 700 in steigt, ist ?tvar viel-

18. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 164

1891 - München : Oldenbourg
164 Außereuropäische Erdteile. Der Indus entspringt auf der N.-Seite des Himalaja, fließt erst nach Nw., durchbricht dann in einer engen, wilden Schlucht das Hochgebirge und strömt dann in südsüdwestlicher Richtung zum arabischen Meere. Vor seiner Mündung spaltet er sich in zwei Hauptarme und bildet ein breites Delta. — Seine größeren'nebenflüsse sind rechts der Kabul, liuks der Satledsch, der dem Indus zugleich die Gewässer von vier anderen Flüssen zuführt; daher heißt das von diesen fünf Zuflüssen durch- strömte Land das Paudfchab, d. i. Fünfstromland. Größere Fruchtbarkeit herrscht nur im Pandschab. Nach S. wird die Ebene immer trockener und heißer und geht zuletzt in die mit Sand- Hügeln und Salzkräutern bedeckte Wüste Tharr über. b) Die Tiefebene des Ganges. Der Hauptslnß ist der Ganges. Der Ganges kommt vom S.-Abhange des Himalaja und strömt zunächst, von der ® scheint na begleitet, nach So. Nachdem er diese aufgenommen, geht er nach O.. dann schlägt er wieder seine frühere südöstliche Richtung ein und ergießt sich in einem ungeheuren Delta in den Busen von Bengalen. An der Mündung vermischt sich mit dem Ganges der Brahmaputra. Dieser entspringt ans der N.-Seite des Himalaja, fließt nach O. dnrch Tibet, wendet sich um das O.-Ende des Himalaja nach W. und strömt südwärts zum bengalischen Meer- bnsen. Das Klima der Ebene ist heiß und das Land infolge der reichlichen Niederschläge, die hier der vom indischen Ozean kommende Sommer- monsun bringt, auch fruchtbar. — Die Pflanzenwelt zeigt, begünstigt durch das heißfeuchte Klima, eine Üppigkeit und einen Reichtum, wie fast nirgends auf der Erde. Hier wächst die Baniane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste von Luftwurzeln), anf den Gewässern schwimmt die Lotos-Seerose, prächtig gedeihen die Palmen, und die Bambus- gräser erscheinen als hohe Baumstämme'). Die Ebene liefert ferner große Mengen an Hirse, Reis (er bildet nebst der Hirse die Hauptnahrung der indischen Volksmassen), Weizen, Baumwolle, Jndig oz), Opium3) und Jute. Eine neue Kultur ist der Anbau von Thee am Himalaja (in Assam). — Zuweilen bleiben jedoch die Regenwinde aus, oder sie ver- späten sich; dann folgt Mißwachs und furchtbare Hungersnot. — Groß- artig ist auch die Tierwelt entwickelt. In großer Zahl treten die Asien auf; unter den Raubtieren sind besonders die Tiger (von diesen werden jährlich 700—800 Menfchen zerrissen) zu nennen, und sehr stark sind die Schlangen vertreten (jährlich kommen in Britisch-Jndien gegen 200v0 Men- schen durch Schlangen um). 3. Das Hochland Dekan. Es ist ein ostwärts geneigtes mäßig hohes Plateau, das im Nw. vom Windhja-Gebirge und an den Küsten durch Randgebirge begrenzt wird. Die letzteren sind die West-Gh ats") an der Malabar-(mälabar) und die niedrigeren Ost-Ghats an der Koromandel- Küste. Im S., wo die beiden Ghats sich verknüpfen, erhebt sich das Nilagiri-Gebirge (von den durch das heiße Klima geschwächten Euro- päern häusig zur Erholung aufgesucht), und das S.-Ende erfüllt das isolierte Cardamum- oder Aligiri-Gebirge. — Die Gewässer gehen, dem allgemeinen Gefälle des Plateaus entsprechend, nach Osten, so der Maha- nadi (mahänadi), die Godavari (godävari), die Krischna und der Ka- very (käweri). Nach W. fließt von größeren Flüssen nur die Nerbudda. 1) Einzelne Arten wachsen stündlich 1—3 cm. 2) Die wichtigste aller blauen Pflanzenfarben; er kommt von einem kleeartigen 3j Ein gedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- oder Schlafmohns. 4) — Treppengebirge, vom indischen ghat — Treppe.

19. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 19

1869 - Braunschweig : Schwetschke
R. Asien. 19 arabische Hochfläche eine höchst dürre, sandige Wüste, welche ähnlich Flüsse und Bäume, sparsame Vegetation besitzt, und nur an wenigen Stellen von steppenartigen Oasen unterbrochen Nur unbedeutende, im Sommer meist ganz Küstenbäche genannte Wadis (Bergschluchten), in denen zuweilen Regenwasser oder schwache Bäche fließen, bilden die fließenden Gewässer. Die abgeschlossene Plateauform, wie jedoch Arabiens Charakter mehr Afrikas sam das Uebergangsglied zwischen Halbinsel Bodenbeschaffenheit, Klima und Vegetation nähern gleich Plateau, das von Dekan, welches ohne allen Zusammenhang nördlichen Hochgebirgen ist, den größeren südlichen Theil erhebt sich, durch das tiefe Thal System An sei- geschieden, mehreren parallelen Ketten, welche sich nicht über 4600' zu erheben scheinen und da- durch merkwürdig sind, daß sie neigen, von der Ow.-Richtung nach Sw. hin abzuweichen, während im N. des Himalaya allgemein ein Streben in den Parallelgebirgen sichtbar ist, nach So. abzulenken (bei den Meridian- nach Sw hängt es durch ein 2000' hohes mit der großen Hochfläche der Halbinsel zusammen, und im N. reiht sich daran das ebenso hohe waldreiche Plateau von Malwa, welches mit über 3000' hohem steilen Westrande aus dem Tieflande aufsteigt. Süd- lich vom Vindhya laufen damit ziemlich parallel die Gundwana- und Satpura- (d. i. Ort der Seligen) Berge. Persischen Meere nur durch einen ubur, indisch ^laluvavaru, d. i. i Am Westrande erhebt sich, Meilen breiten Küstensaum Ghats (Ghats, 0llaut8, dicht bewaldete, 170 Meilen lange Meridiankelte der W Engpässe) Nnw.-Sso., welche gegen O. sanft zu der 2600—2400' hohen Richtung Plateaufläche sich abdacht deshalb dieser ans viel niedriger, als von der Westküste gesehen, erscheint. Ihr Kamm erhebt sich nach hat 2000-3600', der höchste Gipfel (unter 12 ‘/4ü Br.) 5350' Höhe Das Plateau im Innern, welches der Kistnahfluß in das von Punah uni Golkonda im N. und in das von Mysore (spr. meißuhr) im S. theilt ist jedoch keine ganz ebene Fläche, sondern es erheben sich (z. B. im No., kühlen, unzugänglichen welche selbst bis 5000' darauf Höhen nach Hochfläche allmälig, bis die niedrigere Kette der Ost-Ghats, welche den östlichen Rand des Plateaus, gegen die breitere, niedrige Küste Coro mandel hin, bildet, sich schneller abdacht. Dieser Bergzug, der fast in ent- gegengesetzter Richtung streicht, wie die West-Ghats, ist vielfach durchbrochen, steigt nicht über 3200' ans (d. h. nicht einmal so hoch als das Plateau von Mysore) und ist größtentheils nur als Abfall der ganzen Plateaufläche zu betrachten, der deshalb auch nur von der Küste aus als Kette erscheint. Bei der Dreiecksgestalt des Plateaus von Dekan treten die Siidenden der beiden Ghatsketten näher an einander, und hier erhebt sich an ihrer Ver- einigungsstelle unter 12" Br. die höchste Gebirgslandschaft der ganzen vor- derindischen Halbinsel, nämlich der Gebirgsknoten der Nilgherri (spr. neilg.)

20. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 187

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
— 187 — Malabar ab. Im Süden vereinigen die 8000' hohen blauen Berge die West- und Ost-Ghats, welche letztere zu der Küstenebene Coromandel ausgehen, die bald breiter, bald schmaler, bald fruchtbarer, bald saudiger austritt. Die größte Regenmenge fällt alljährlich auf Malabar, während Coromandel mehr an Trockenheit leidet. 3. Die Kettengebirge der hinterindischen Halbinsel stehen wahrscheinlich mit dem chinesischen Alpenland Mnnan in unmittel- barer Verbindung und werden durch die breiten Flußthäler in 4 parallel- laufende Gebirgsketten gespalten, welche in der südlichen Spitze der Halb- insel ans Malilcka endigen; ihre Höhe beträgt an 5000'. 4. Das Hochland von Arabien ist im Innern ein Plateau, welches nach allen Richtungen in Terrassen sich abdacht. Die Mitte der Halbinsel, Nedsched, d. i. Höhe, ist ein Plateau- artiges Gebirgsland mit hohen Felsketten und öden Flächen, welche sich in der Regenzeit in fruchtbare Weiden verwandeln. Es fällt nach O. zu der flachen, saudigen Küstenterrasse des persischen Meerbusens ab; im S. zu den Landschaften Aden und Hadramant, im W. zu Jemen und Heschas. Im N. scheint das arabische Hochland mit dem syrischen in Verbindung zu stehen. Im Allgemeinen ist ganz Arabien ein trocknes, dürres Land ohne Ströme; nur trockne Wasserrinnen, Wadis, sammeln das Regen- wasser und führen es den Terraffenländern zu, weshalb auch die Küsten- striche durch abgelagerte Schuttmassen immer weiter ins Meer vorgeschoben werden. Jemen, welches auch das glückliche Arabien heißt, ist sehr fruchtbar, da es künstlich bewässert wird. Hier und in der Küstenebene (Tehama) wird der Kaffeebaum sorgfältig gepflegt. Arabien hat 2 Jahres- zeiten, eine trockne und eine nasse; in der Regenzeit schwellen die Wadis furchtbar an und verwüsten durch ihr Gerölle oft die bestellten Felder. 5. Das Hochland von Syrien oder das syrisch-peträische Gebirgslaud beginnt auf der Halbinsel des Sinai und zieht sich in nördlicher Richtung bis zum Tanrus in Vorderasien. Der südliche Theil des syrischen Hochlandes heißt das peträische Ära- bien, der nördliche das Plateau von Soristan. Die höchsten Punkte im peträischeu Arabien sind der Sinai und Horeb (7—8000'). Das syrische Bergland besteht: 1) aus der schmalen Küstenterrasse; 2) dem vielfach gestalteten Bergland und 3) aus der 3000' hohen Hoch- terrasse, welche zum Theil sehr fruchtbare Ebenen enthält. Ungefähr in der Mitte erhebt sich der 20 Meilen lange Libanon bis zu 12,000'; er ist kaum 4 M. breit; seine Gipsel bilden eine wellenförmige Linie. Pa- rallel mit ihm streicht der 15 M. lange Anti-Libanon. Zwischen beiden Gebirgen ist das Hochthal el Bekaa oder Coelesyrien (3,500'). Vom Süden des Libanon zieht sich in einer Länge von 60 M. eine tiefe Thal- Einsenkung, el Ghor, dessen Sohle znm Theil bedeutend unter dem Spiegel des Mittelmeers liegt (§ 79, Y. 7). Im Norden füllt es der Jordan, der See von Tiberias und das tobte Meer aus; südlich ist die Thal- spalte eine trockne brennende Wüste, welche sich bis zum Golf von Akabah fortsetzt. Die ganze Erscheinung ist das Zengniß einer vulkanischen Revo-