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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 774

1874 - Mainz : Kunze
774 Europa — Deutsches Reich. Tabak vorzüglich im Elsaß, in der Pfalz rechts und links vom Rhein, in Hessen, in 'Nürnbergs Umgegend, in Brandenburg und Pommern, an der nntern Weser; Zucker- rüben vor allem in der Magdeburger Börde, dann in der ganzen Provinz Sachsen, in Anhalt und Braunschweig', in Schlesien, der Rheinprovinz, in der badischen und baierischen Pfalz, im Elsaß; Krapp, Saflor, Scharte, Waid :c. in den prenßi- schen Provinzen Sachsen und Schlesien. — Der Weinbau erreicht in Deutschland seine Polargrenze, die nirgends auf der Erde soweit nordwärts geschoben erscheint als bei uns; doch muß der deutsche Weinbau mehr künstlich durch hohe Eingangszölle auf sremde Weine erhalten werden, da Klima, Boden und Lage nicht überall zusammen« treffen, wo vielleicht der eine oder der ander: dieser notwendigen Faktoren des Wein- baues wohl vorhanden wäre. Im allgemeinen erfordert derselbe eine Luftwärme von R. im jährlichen Durchschnitt und in Süddeutschland eine Lage unter 400, nördlich des Thüringer Waldes und Erzgebirges unter 200 m. Seehöhe. Man baut den Wein an vielen Orten Mittel- und Süddeutschlands; doch nördlich von 51" Breite nur mit geringem Erfolg, denn das Getränk von Naumburg au der Saale nrh von Meißen an der Elbe ist nicht besonders, und noch geringer ist das von Grünberg an der Oder und von Witzenhausen an der Werra; die Weinberge bei Potsdam :c. liefern bloß Tafel- trauben. Besser ist der Wein an der Tauber, am Bodensee und am Neckar im Wür- tembergischen, an der Nahe, Mosel und Ahr; in Franken (vorzüglich bei Würzburg, wo Leisten- und Steinwcin) und in den Rheingegenden, wo der Markgräfler an süd- westlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die W^ne im Elsaß, an der Hart, in der Pfalz, an der Bergstraße, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hoch yeim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine wachsen im eigentlichen Rheingan am Abhänge des Taunus unterhalb Eltville, wo Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Markbrunner, Asmannshänser u. a. 'Ein- und Ausfuhr des Weines halten sich im Reiche so ziemlich das Gleichgewicht: 250000 Ctr. werden ans-, 275000 Ctr. eingeführt; die Fläche, auf welcher der Wein- 'bau betrieben wird, beläuft sich auf etwa 124000 Hektaren und die jährliche Gesammt- Produktion auf 3,800000 Hektoliter. Preußen erzeugt davon nur etwa am meisten bringen Elsaß-Lothringen (1,250000 Hektoliter, also etwa '/s des Ganzen) und Baden (800000 Hektoliter) hervor. — Von dem Gesammtareale des Deutschen Reiches sind 49°/o (4800 Q.-M.) als Acker- und Gartenland verwendet, 18°/« bilden Wiesen und Weiden, 25°/u sind noch bewaldet und die übrigen 8°/o (ca. 800 Q.-M.) sind unpro- duktive Fläche. An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Ausbeute Gold freilich findet sich nur wenig im Sande einiger Flüsse. Silber dagegen im Harz und im Erzgebirge. Zinn in Sachsen, Blei besonders in den Gebirgen des rheinischen Schieferplateaus (wo am Bleiberge bei Kommern an der nördlichen Ab- dachung der Eifel die beträchtlichste Bleiablagerung ganz Europas), im Harz, in Sachsen bei Freiberg, im Tarnchvitzer Landrücken, Zink, das bekanntlich mit Kupfer das Messing "bildet, vor allem im Tarnowitzer Plateau und bei Aachen, und in größerer Menge als in irgend einem anderen Lande, so daß allein nach England für 6 Mill. Thlr. aus- geführt werden, Kupfer in Schlesien, im Harz, im Schiefergebirg an beiden Seiten "oen Rheines, im Schwarzwald, Nickel im Schiefergebirge bei Coblenz, ferner im

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1. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 274

1861 - Berlin : Charisius
274 Europa. § 568. Produkte a) des Mineralreiches: Etwas Gold findet sich im Rheinsande. — Ein we- nig Silber und Kobalt wird ebenfalls gewonnen.— Eisen ans mehr als 30 Gru- den, namentlich bei Kandern und Oberwerth, jährlich etwa 125.000 Ctr. — Salz, aus 2 Salinen 356.000 Ctr. — Torf findet sich in großer Menge, wird aber wenig benutzt. — Viele Mineralquellen sind vorhanden. b) des Pflanzenreiches: Der Getreidebau ist, da Baden zu den geseg- netsten Landschaften Deutschlands gehört, der wichtigste Nahrungszweig, ganz be- sonders in der Rheinebene. — Namentlich ist auch der Kartoffelbau sehr be- deutend. — Der Hanfbau ist in der Rheinebene, der Flachsbau im Schwarz- walde wichtig. — Den besten deutschen Taback, 160.000 Ctr., gewinnt man in der Pfalz. — Der Obstbau ist sehr wichtig, besonders an der Bergstraße, westlich vom Odenwald. Noch wichtiger ist der Weinbau, 700.000 Eimer von H Q-M. (Markgräfler, Affenthaler). — i des Bodens hat Wald, und der Schwarzwald trägt das ausgezeichnetste Nadelholz, namentlich Weißtannen re., die bis 180 F. H. haben. Von hier gehen namentlich die Holländertannen nach Holland. Aus dem Odenwalde kommt besonders viel Daub- und Wagnerholz, auch Eichen- rinde. Auch die Rhein-Ebene ist nicht ohne schöne Wälder. c) des Thierreiches: Die Viehzucht ist, der Ackerwirthschaft gemäß, blühend. Die Bergweiden nähren schönes Rindvieh. An Schafen ist das Land nur halb so reich als Württemberg. d) der Industrie: Die technische Cultur hat in letzter Zeit große Fortschritte gemacht; es mag gegen 350 Fabriken geben. Tabacksfabriken, gegen 30, sind die bedeutendsten, und finden sich namentlich in Mannheim, Lahr, Rastadt und Heidelberg. — Strohhüte und Holzuhren, jährlich etwa l Million, für 900.000 Thaler, werden überall im oberen oder südlichen Schwarzwald gefertigt. Leder kommt von vielen Orten. Die Eisenwerke gehören zu den wichtigsten. Die größte Rübenzuckerfabrik befindet sich zu Waghäusel. Die größte Baum- wollspinnerei hat St. Blasien. Der Handel ist besonders Transit- und Speditionshandel. Holz, Wein, Ge- treide, Obst, Salz, Schwarzwald-Produkte sind die wichtigsten Handels-Artikel. Aus dem Rheine und dem Bodensee gehen zahlreiche Dampfschiffe. § 569. Fürstenthum Liechtenstein. Das Ländchen, welches ganz den Alpen-Charakter hat, liegt zwischen Vorarl- berg und St. Gallen und wird im Westen vom Rhein begrenzt. — Es hat stän- dische Verfassung. — Der Fürst besitzt in Oesterreich, Mähren, Schlesien (Trop- pau und Iägerndorf), Böhmen, Ungarn, Steiermark über 104 Q.m. mit 600.000 Bew. in 24 Städten, 46 Schlössern und 756 Dörfern. Liechtenstein (sonst Vadutz), 1 E., liegt am Rhein, nördlich von Chur. Produkte. Rindviehzucht ist der Haupt-Nahrungszweig. Getreide, Flachs, Wein, Obst wird gewonnen. Ii. Die mittleren deutschen Staaten: § 570. Königreich Sachsen (kleiner als das halbe Großherzogthum Posen). Es ist die S O.-Hälfte des alten Kursachsen, am N.w.-Abfalle des sächsischen Erzgebirges gelegen, ein sehr bevölkertes und überaus thätiges Land. Mehr als

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 277

1870 - Halle : Schwetschke
Klima und Produkte. 277 der Osten ist noch rauher und trockner. Süddeutschland hat mehr trockne Luft ,'als Norddeutschland, ist aber wegen seiner hohen Lage nicht sehr mild. Das mildeste Klima hat das Rheinthal und die österreichische Ebene, wo milde Winter mit nicht zu heißen Sommern wechseln. Die jährliche mittlere Regenmenge ist am größten am Südabhange der Alpen, am 'geringsten im Oder- und Elbgebiete. Auf das deutsche Hochland kommen jährlich 131 Regentage, auf das Tiefland 152. 2. Deutschland ist ein an Produkten gesegnetes Land, und beson- ders reich an Erzeugnissen aus dem Mineralreiche. Deutschlands Berg- werke sind allbekannt: da gibt es Silbergruben im Harz und sächsischen Erzgebirge; Kupfer- und Zinngruben besonders in Sachsen und Böhmen; Eisen und Blei liefern fast alle Gebirge; Quecksilber bei Jdria imoester- reichischen und im Hardtgebirge in Rheinbayern; Zink in Schlesien und der Eifel; Edelsteine in Böhmen, im Salzburgischen, in Sachsen und Schlesien; Steinkohlen in Sachsen, Schlesien, Westfalen, am Hunsrück und im Oesterreichischen; Braunkohlen in Böhmen, Sachsen und Thü- ringen; Torf im nördlichen Deutschland; Schwefel in allen Gebirgen; Bernstein an der Ostseeküste; Salz in der Saalgegend bei Halle, in Bayern, Württemberg, Baden und vorzüglich im Salzburgischen; Mi- neralwässer in Böhmen und Sachsen am Erzgebirge, am Riesengebirge in Schlesien, am -Taunus, Schwarzwalde, Wesergebirge und in den Ardennen. Die Wälder haben gegen früher bedeutend abgenommen; sie bestehen theils aus Nadelhölzern, wie Kiefern und Tannen, theils aus Laub- holz, wie Buchen und Eichen. Der Obstbau ist in Süddeutschland be- deutender als in Norddeutschland; Getreide wird namentlich viel in der norddeutschen Ebene erzeugt. Garten- und Hülsenfrüchte werden überall gezogen; Hopfen besonders in Bayern, Böhmen und Schlesien; Tabak in Baden, Bayern, Preußen, Mecklenburg; Flachs und Hanf in Schlesien, Westfalen, Hessen, Sachsen und Böhmen. Die vorzüglichsten Wein- gegenden sind am Rheine, an der Mosel, dem Neckar, Main, an der Elbe in Böhmen undhsachsen; weniger beliebt sind die rsaal- und Oderweine.; Mit der Abnahme der Wälder mußte natürlich auch .die Zahl der Hirsche, Damhirsche, Rehe, wilden Schweine sich verringern; mit dem Anbau dagegen sich die Zahl der Hasen und Rebhühner vermehren. Die Zucht der Hausthiere ist in stetem Wachsen. Die Pferdezucht ist bedeu- tend in Mecklenburg, Holstein, Hannover und Westfalen; die Rindvieh- zucht in den Marschländern des Nordens und den Alpengegenden; die Schafzucht in Sachsen und Schlesien; die Schweinezucht in Bayern und Westfalen ; Bienenzucht in der Lüneburger Haide. Federvieh wird vor- nehmlich in Süddeutschland gezogen; die Gänse sind in Pommern und Mecklenburg zu Hause. In den Alpen nisten Geier und Adler; wildes Geflügel (Fasane, Reb-, Birk-, Auerhühner) gibt es vorzüglich in Böh- men. Der Fischfang an den Küsten, in den Seen und Flüssen ist nicht unbedeutend. Ausfuhrprodukte des deutschen Zollvereins sind: Getreide, Holz, Spiritus, Flachs, Wolle, Leinen-, Wollen-, Seiden-, Baumwollen- und Kurzwaren, Spitzen, Spiegel, Möbel, Zink, Kohlen, Rübenzucker. Einfuhr 503, Ausfuhr 437 Mill. Thaler.

3. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 47

1880 - Karlsruhe : Reiff
47 ficht das Land der Mitte. Doch sind die klimatischen Verhältnisse in den einzelnen Gegenden verschieden. Zu den wärmsten Theilen gehören die obere Rheinebene und das Mainthal. Die höchsten Berge bleiben, außer den Alpen, unter der Region der Schneegrenze zurück und gestatten noch sommerlichen Ausenthalt. Besonders rauhe Gegenden sind die Höhen der Rhön und des Spessarts. Das Klima im Westen Deutschlands ist der Seewinde wegen angenehmer und gemäßigter als das im Osten. Süddeutschland hat mehr trockene Luft als Norddeutschland, das den Seewinden ausgesetzt ist. Süddeutschland hat jährlich durchschnittlich 230 heitere Tage. Wenn man das Regenwasser vom Jahre über auffangen und aus- bewahren könnte, so würde durch ganz Deutschland ein See von ungefähr 60 cm Tiefe entstehen. — Ans einen Ort kommen im Durchschnitte 20 Gewitter. Deutschland ist überaus reich an Producten aller Art. Das deutsche Bergland birgt reiche Mineralschätze. Gold findet sich zwar nur wenig in dem Sande einiger Flüsse, aber schon bedeutender ist der Bergbau auf Silber im Erzgebirge, im Harze, in Schlesien zc. Blei, Kupfer und Eisen liesern fast alle Gebirge. Zink findet man in Schlesien, Zinn im Erzgebirge, Quecksilber im Harze, Edelsteine in Sachsen und Schlesien. Mächtige Lager von Steinkohlen gibt es in Sachsen, Schlesien, Westsalen und Rheinpreußen, Braunkohlen in Sachsen und Thüringen, Tors im nordwestlichen Deutschland, auf der bayerischen Hochebene zc. Schwesel wird sast in allen Ge- birgen gefunden, der bei den Alten so hoch geschätzte Bernstein in Norddeutschlaud. Bedeutende Salzquellen und Salinen kommen in Lüneburg, Halle, Reichenhall und Berchtesgaden, Dürrheim, Rap- penau ?c. vor. Berühmte und vielbesuchte Gesundbrunnen finden sich in Baden, Griesbach, Rippoldsan, Badenweiler, Wiesbaden, Ems, Homburg, Selters, Kissingen, Aachen, Pyrmont zc. Ein Hauptvorzug Deutschlands sind die schönen Waldungen, welche einen bedeutenden Einfluß aus Fruchtbarkeit und Klima des Landes ausüben. In keinem Lande der Erde findet der Wald eine solche Pflege als hier, nirgends wird er so viel besungen, nirgends spielt er diese bedeutende Rolle. Er nimmt sast ein Drittel der Oberfläche ein. Fast sämmtliche Gebirge sind mit Tannenwaldungen bedeckt, in der Tiese gibt es mehr Laubhölzer. Außer dem Reich- thume an Wild bieten sie Brennholz, Nutzholz, Holzkohlen, Theer, Pech zc. Schwarzwald, Odenwald, Spessart und Rhön sind beson- ders waldreiche Gegenden. •— In der oberrheinischen Ebene trifft man Kastanien, in manchen geschützten Lagen auch Feigen- und Mandelbäume. Der Weinstock wächst bis zum Parallel des Siebengebirges und noch nördlicher. Vorzügliche Weine wachsen am Rheine, an der Mosel, am Neckar, am Maine und in Sachsen. — Ausgeführt werden: Metalle, Holz, Tabak, Flachs, Hanf, Wein, Malz, Wolle, Leinwand, Glas, Spie-

4. Schulgeographie von Deutschland - S. IX

1871 - Breslau : Hirt
Einleitung. Ix Die Deutschen theilen sich der Mundart nach in: 1) Nieder- oder Platt- deutsche (im Norden), mit dem westfälischen Dialekt, vom Rhein bis zur Weser, dem friesischen, in dem Küstengebiet von der Ems bis znr Elbe, dem nieder sächsischen, in der Tiefebene von der Weser bis über die Oder hinaus; 2) Oberdeutsche, unterschieden durch folgende Muudarteu: die schwäbische oder alemannische, zwischen den Alpen, den Vogesen und dem Lech nördlich über Stuttgart hinaus; die bayerische und österreichische, im ganzen Donau- gebiet; die fränkische, rechts und links vom Main. Der im mittleren Deutsch- land bis Schlesien hin herrschende obersächsische Dialekt bildet wie der nieder- rheinische (unterhalb der Ahrmündung) den Uebergang vom Oberdeutschen zum Niederdeutschen. Produkte. Den wichtigsten Nahrungszweig gewährt die Bodenkultur, zu deren Hebung in allen deutschen Staaten landwirtschaftliche Lehrinstitute und Musterwirthschaften bestehen; in Preußen allein 4 landwirtschaftliche Lehranstalten, 21 Ackerbauschulen und 819 landwirtschaftliche Vereine. Von einzelnen Produkten beläuft sich in Preußeu die gesammte Weizen-Produktion ans 35 Mill. Scheffel, wovon •£- auf die Ausfuhr kommt. Da die Kartoffel als Hauptnahrungsnüttel dient, steigert sich deren Gesammtproduktion allein in Preußen auf 329 Mill. Scheffel. Als wichtigster Zweig der Landwirthfchaft wird die Viehzucht mit bestem Ersolg betrieben. In der Pferdezucht zeichnen sich aus Oldenburg, Mecklenburg, in Preußen besonders Holstein, Hannover, Preußen, Pommern, in Süddeutschland das württembergische Oberland. Gegenstand der größten Sorgfalt ist die Schafzucht geworden und bildet eine der glänzendsten Seiten der Land- wirthschast, vorzugsweise iu Mecklenburg, Sachsen, in den Provinzen Schlesien, Brandenburg (Musterheerde in Frankenfelde), Sachsen und Pommern, so wie in dem württembergischen Alpgebiete. Der Bergbau, von allen deutschen Staaten betrieben, mit Ausschluß von Oldenburg, Mecklenburg und einigen kleineren Staaten, liefert, als das nützlichste aller Metalle, besonders Eisen; von vorzüglicher Güte wird es gewonnen in Schlesien, Rheinpreußen, Thüringen, Sachsen und Nassau, im Schwarzwald, Jura, in der Oberpfalz und Oberfranken. Diebedeutendsten Steinkohlenlag er liegen in Oberschlesien (von Gleiwitz ans nach Osten 8 bis 9 □Meilen), in Nieder- schlesien bei Waldenburg und in der Grasschaft Glatz, in der Rheinprovinz von Duisburg und Rnhrort zehn Meilen westlich, ferner in dem Aachener- und Saar-Becken. Nicht minderen Reichthum bietet die bayerische Rheinpfalz und die Gegend um Zwickau. Die reichsten Salinen besitzt die Provinz Sachsen bei Schönebeck, Halle, Merseburg, Staßfurt, so wie die Provinz Hannover in Lüne- bnrg; der Ertrag sämmtlicher Salinen Prenßens betrug im Jahre 1867 5,467,349 Zentner Salz; in Süd-Deutschland liefern die größte Ausbeute das Neckar-Gebiet und der bayrische Antheil von Salzburg mit Berchtesgaden und Reichenhall. An Silber, Blei, Zinn und anderen Metallen ist das sächsische Erzgebirge überaus ergiebig; die Produktion hatte im Jahre 1893 einen Werth von 19,332,99" Thlr.; im Zinkgewinn übertrifft Preußen alle Staaten der Welt (1867: 1,184,93» Ctr.); aber auch an Blei hat es Ueberfluß; es erzeugt etwa der gesammten Bleimenge der Erde (1897: 999,992 Ctr.). Ouecksilber wird in der bayrischen Rheinpfalz bei Zweibrücken gewonnen. — Berühmt ist der Tafelschiefer des Frankenwaldes, so wie der des Rheinischen Schiefergebirges, besonders in den Gegenden von Koblenz und Trier, ferner der Solnhofener Lithographie-Schiefer

5. Geographie und Geschichte - S. 24

1874 - Quedlinburg : Vieweg
24 Europa. § 60. Nahrungszweige Deutschlands. t "ii Landwirtschaft lst für Deutschland am wichtigsten. Das ver-haltnlßmaßlg meiste Kulturland hat Schleswig-Holstein. Posen, die Pro-®rtvo3 t'°8 Ackerbaues ist in manchen Gegenden (z B m Sachsen) für die starke Bevölkerung nicht ausreichend, in andern da-Schleswig - Holstein und Mecklenburg, theilweise in Preußen, Schlesien, Pommern, Westfalen, Hannover, in Settern und Württemberg) über Bedarf, so daß bedeutende Ausfuhr, selbst ins Ausland statt findet. Es wird gewonnen an Getreide: 228 Mill. Hektoliter. Werth: Goo Mill. Thlr Kartoffeln; 2°° Mill. Hektoliter. Wertb: 84 Mill. Thlr machs und Hanf bant man besonders in Hannover, Provinz Sachsen Heften und Baden; Runkelrüben am meisten in der Provin: Sachsen' Wein am Rhcrn. an der Mosel. Abr rc., in Hessen. Pfalz, Baden und Württemberg, Hopsen meist tu Baient; O b st besonders in Sndwest-^eu!>chland. Das Holz ift_in vielen Gegenden wichtiger Ausfuhrartikel. Bedeutende Wälder |tnb tn Hessen - Nassau, in Thüringen, im Harr und ©Ul-Dentschland; am geringsten in Holstein, Mecklenburg und Hannover. Schönes Rindvieh in den Marschländern an der Ost- und Nordsee in Württemberg und den Alpengegenden; P f e r b e 3 u ch t in Holstein, Mecklenburg, Ostpreußen, Barern und Württemberg; Schaszncht in Mecklenburg, Pommern, Posen, Provinz Sachsen, Brandenburg, Schlesien rc Schwetne tn Baden und Thüringen, Westfalen, Sachsen k. :r l'.L Bergbau und Hütten betrieb besonders blübend in den Königreichen Preußen und Sachsen. Produkte: Gold wenig; S i l-e ^ tut Erzgebirge, Harz und Nassau; Quecksilber in Rheinbettern; Kupfer tnt Har;, Westfalen und Sachsen; Zinn im Erzgebirge; Eisen in Rhein- Preußen. Westfalen, Schlesien rc.; Zink und 58 lei'in Westfalen, Rhein- provinz. Schlesien rc.; Steinsalz in Pr. Sachsen. Baieru. Württemberg Baden re.; Steinkohlen in Westfalen, Schlesien, Sachsen; Braunkohlen tn Thüringen, Sachsen; Bern st e i n an der Oftseeküste. ^ abr ikweseu ist ant bedeutendsten in der Rheinprovinz. (Schlesien und Königreich Sachsen; am geringsten in Mecklenburg, Schles-Wig-Holsteur^ und im südlichen Bettern. Leinen waa reu in Schlesien, Westfalen,^Lachsen; Woll- und Baumwollstoffe in Preußen und feachlen; -Seidenstoffe in der Rbeinprovinz; Eisen-, und S t a h l-waaren tu Preußen (Solingen. Krupp sche Stahlwerke in Essen); Porzellan tu Sachsen und Preußen; Holzwaaren und Spielzeug tn Baieru und Sachsen („Nürnberger Tand geht durch alle Laub"); } ’ 5 e n Ii1 dabei!; Zucker in Pr. Sachsen, Anhalt, Braunschweig; T a-Bremen, Hamburg; Bier in Baieru; dazu viele Eisen-, Kitpser-nnd Stahlhammer, Strohhut- und Blumenfabriken rc. Der Handel wirb durch den Zollverein und durch das sich stetig erweiternde Eisenbahnnetz sehr befördert. Er ist vorherrschend Land-hau des. Seine Haiipkstützpnnkte im Norden: Berlin, Breslau, Frankfurt u/D., Leipzig, Frankfurt a/M, M a g b e b u r a. Hannover, Kassel, Düsselborf, Köln; im Süden: A ng s-11 r 1 u-r n b e 1 9' § ^ rth. B a m 6 erg, Würzbn r g, ©tut t-g a r t, M ainz und Offenbach. Aber auch der S e e h a n d e l ist behütend. Die deutsche Handelsflotte ist die dritte der Erde. Seehundes

6. Teil 1 = Unterstufe - S. 34

1892 - Halle a. S. : Buchh. des Waisenhauses
34 s, Europa. c) Die oberrheinische Tiefebene vom Rheinknie bei Basel, bis zu demjenigen an der Mainmündung bei der Festung Mainz (hessisch), zwischen dem Schwarzwald im O. und dem Was- gau im W. Auf dem r. Rheinnfer das Großherzogtum Baden (Hst. Karlsruhe), auf dem l. das Reichsland^ Elsaß- Lothringen (Hst. Straßburg) und davon n. die bayrische Pfalz; im N. beiderseits das Großherzogtum Hessen- Darmstadt (Hst. Darmstadt am Odenwalde, einer n. Fort- setzung des Schwarzwalds). Oberhalb der Mainmündung Frank- furt a. M. (preußisch). d) Das rheinische Schiefergebirge, aus welligen Hochflächen fchiefrigen Gesteins bestehend, fast ganz preußisch. Wo der Rhein die Mosel (L) aufnimmt, liegt Koblenz, Hst. der preu- ßischen Rheinprovinz; größer (r. vom Rhein) die Fabrikstädte Elberfeld und Barmen. e) Das hessische und Wesergebirgsland, ebenfalls fast ganz preußisch. Nachdem die Werra die hessische Fulda (l.) auf- genommen hat, heißt sie Weser und fließt gen N. in die Nord- see. An der Fulda Cassel, Hst. der preußischen Provinz Hessen- Nassau. t') Thüringen (größtenteils schon zum Elbgebiet gehörig) beginnt s, mit dem Kettengebirge des Thüringerwaldes und reicht n. bis zum Massengebirge des Harzes (mit dem Brocken). Es ist in viele kleine Fürstentümer zerstückt (besonders in der S.- Hälfte), im übrigen gehört es zur preußischen Provinz Sachsen, so in der Mitte bei Erfurt, g) Das sächsische Bergland, Absenkung des Erzgebirges, durch- weg Elbgebiet und fast ganz Gebiet des Königreichs Sachsen. Im O. die Hst. Dresden an der Elbe, im Nw. Leipig, Mittelpunkt des deutschen Buchhandels. 4. Das nördliche Tiefland, zwischen dem Mittelgebirgsland einerseits, der Nord- und Ostseeküste andererseits, ein gleichschenkliges Dreieck mit der Grundlinie ö. im Weichselgebiet, a) Östlicher Anteil des deutschen Reichs. Die preußischen Provinzen: Ostpreußen (Hst. und Festung Königsberg am Pregel), Westpreußen (Hst. und Festung Danzig an der Mündung der Weichsel, Posen (Hst. und Festung Posen an der Warte, einem r. Nebenfluß der Oder), Schlesien an den Sudeten und ganz im Gebiet der gen Nw. in die Ostsee fließenden Oder (an ihr die Hst. Breslau), ' d. h. unter der unmittelbaren Regierung des deutschen Reiches stehend.

7. Das Deutsche Reich - S. 23

1903 - Dresden : Huhle
- 23 — u. von Bergen umgeben, die frühere Festung Passau. Reichenhall n. Berchtesgaden haben Salinen u. Steinsalzbergwerke. . Im Gebiete des Maines liegen: die Bierstädte Kulmbach u. Erlangen, die Gemüsestadt Bamberg (auch viel Hopfenbau), die Weinstadt Würzburg. Berühmter Badeort ist Kissingen. Nürnberg ist bekannt durch die Her- stellung von Bleistiften (Graphit dazu liefern 44 Gruben) u. von Spiel- waren. „Nürnberger Tand" war schon zu Luthers Zeiten viel begehrt. Auch Stahl, Gold n. Silber wird hier verarbeitet. Von Fremden wird Nürnberg gern besucht, weil es noch ganz das Bild einer mittelalterlichen Stadt bietet (mehr noch als Bautzen): doppelte Mauern, Türme u. Gräben schließen es ein; kein Haus ist dem andern gleich. Wunderliche Türmchen schmücken die Dächer, Erker, Wappen, Heiligenbilder n. Säulen die Stirnseiten der Häuser. Schwabach liefert Näh- n. Stricknadeln (etwa 300 Mill. jährlich). Überblick über Deutschlands Bodenbau. 1. Bodengestalt: Im 8 er- hebt sich das Hochgebirge der Alpen bis 3000 m Höhe. Davor legt sich als 2. Stufe die oberdeutsche Hochebene, von der Donau begrenzt, reich an Sümpfen n. Seen. Die 3. Stufe bildet das schwäbisch - fränkische Stufenland, die 4. das deutsche Mittelgebirge von den Sudeten bis zum Rheinischen Schiefergebirge, die 5. die norddeutsche Tiefebene. Unter den Mittelgebirgen ist das Riesengebirge (Schneekoppe 1600 m) das höchste, dann folgen der Schwarzwald (Feldberg 1500 in), der Böhmisch-bayrische Wald (Arber 1500 vi), der Wasgenwald (1400 m), das Erzgebirge (Fichtel- n. Keilberg 1240 vi). Einseitigen Abfall zeigen das Erzgebirge, der Schwarz- n. der Wasgenwald. Jnselartig liegt der Harz. Hufeisenform: Fichtel- gebirge. Wallartig: Thüringerwald, Wesergebirge u. Hunsrück. Besonders rauh: Harz, Rhön, Rauhe Alb. Stark bewohnt: Erzgebirge, Thüringer- wald. Hohen Rücken u. kleine Bergkuppen darauf zeigt das Erzgebirge, „auf sächsischer Seite fast ein Gebirge ohne Berge". Das Tiefland be- steht aus Marschen, Geest, Heide, Moor. Im östl. Teile liegen die Seen- platten. An der Ostsee: Buchten, Haffe, hohe Küste, Dünen. Nordsee: zerrissene, flache Küste, Deiche, Inseln, Watten. Ebbe u. Flut; Sturmflut. 2. Bewässerung: Die meisten Ströme folgen der Abdachung des Landes nach N, sie halten ziemlich gleiche Abstände n. laufen parallel; sie sind ziemlich gleichmäßig verteilt. Östl. Richtung hat die Donau. Die Wasser- fülle des Rheines erhält sich auch im Sommer, weil der Schnee u. das Eis des Hochgebirges im Sommer schmelzen. Die Quellen der übrigen Flüsse liegen auf Gebirgen ohne ewigen Schnee. Die Elbe hat die bedeutendste Schiffahrt, sie durchfließt die Mitte Deutschlands, hat ihre Mündung in Deutschland, durchfließt das gewerbreiche Sachsen u. die fruchtbare Prov. Sachsen, hat die Reichshauptstadt in ihrem Gebiete, ist durch Kanäle mit der Oder n. Ostsee verbunden, erhält den Verkehr von Ostreich. Der Rhein hat besondere Bedeutung für Süddeutschland. Oder u. Weichsel haben meist kleine Schiffe wegen des wechselnden Wasserstandes, die lange Bedeckung mit Eis stört den Verkehr. Die Weichsel ist besonders wichtig für Holzflößerei. Die geringste Bedeutung für Deutschland hat die Donau, sie ist des vieleu Gerölles wegen vielfach sehr flach, von ihren Nebenflüssen ist nur der Inn schiffbar.

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 545

1855 - Mainz : Kunze
Deutscher Bund — Natur des Landes. 543 Witzenhausen an der Werra. Besser ist der Wein südlich des Erzgebirgs an der Elbe bei Leitmeritz. am Neckar im Wirtembergischen, an der Nahe und Mosel, im östreichischen Donauthal und in Mähren; in Franken (vorzüglich bei Wllrz- burg, wo Leisten- und Steinwein) und in den Rbeingegenden, wo der Mark- gräfler an südwestlichen Vorhöhen des Schwarzwaldes, die Weine an der Hart, an der Bergstraße, in der Pfalz, in der Gegend von Mainz (besonders bei Nierstein und Hochheim) und den Rhein entlang bis beinahe nach Bonn. Die vorzüglichsten Rheinweine wachsen im eigentlichen Rheingau am Abhange des Taunus unterhalb Eltviü, wo Johannisberger, Steinberger, Rüdesheimer, Mark- brunner, rother Asmannshäuser u. a. Auch in den Alpenthälern nach Ungarn und zum adriatischen Meer hinab werden treffliche Weine gezogen, z. B. der von Luttenberg in Steiermark, von Wippach in Krain, und an der Etsch im südlichen Tyrol. An Metallen und andern Mineralien liefert der Boden nicht geringe Aus- beute. Gold freilich findet sich nur wenig im Sand einiger Flüsse, Silber da- gegen im Harz und im Erzgebirge, Zinn besonders in Böhmen und Sachsen, Eisen fast überall, so auch Blei, Kupfer u. s. w. Quecksilber nur bei Jdria in den julischen Alpen und unweit Zweibrücken im Gebiete der Saar ; auch mehrere Marmorarten, doch kein weißer von feinem Korn; Salz und Steinkohlen in hin- reichender Menge, Porcellanerde u. s. w. In den Bergländern gibt es eine große Zahl Gesundbrunnen. Das Thierreich ist mannigfaltig. Das meiste und schönste Rindvieh ziebt man auf den Alpen und in den Marschländern an Nord- und Ostsee, Pferde vorzüglich in Holstein und Mecklenburg. Esel sind weit weniger im Gebrauch als in Frankreich und Spanien. Die Schafe hat man in Sachsen, Schlesien, Böhmen und an manchen andern Orten mit großem Erfolg veredelt. Ziegen sind vorzüglich in Gebirgen; Schweine, Hühner, Gänse, Tauben fast überall. Von Wildpret waren ehmals die Wälder sehr belebt, jetzt weit weniger; Wildschweine, Hirsche, Rehe werden in den meisten Theilen Deutsch- lands allmählig zur Seltenheit, und die Jagd, die Hanptlust unsrer Vorfahren, beschränkt sich immer mehr auf Hasen, Geflügel, einige Füchse u. dgl. Reißende Thiere sind kaum vorhanden, denn die Bären hat man ausgerottet, und Wölfe gibt es nur hie und da im Moselgebiet und an den polnisch-ungrischen Gränzen. Na tu r i ch ö n h e i t. Vor Alters gewährte Deutschland, wie die Römer er- zählen, den Anblick ungeheurer Waldreviere, und noch jetzt, nachdem es seit 1000 Jahren sorgfältiger bebaut wird. ist es waldreicher als die drei Südländer Eu- ropas, wo der Wanderer nur zu oft über nackte Höhen und baumlose Landschaften klagt. Haben wir auch keine Pomeranzenhaine, keine Olivengärten, die überdem fahl aussehen, und keine immergrüne Baumarten, so prangen dafür unsere Wäl- der mit herrlichen Eichen und Buchen, die nirgend schöner sind als bei uns und zwar am stattlichsten im Norden (Mecklenburg, Holstein, Insel Rügen), so daß die Dichter nicht ohne Grund das Haupt der Germania mit Eichenlaub bekränzen. Tannen- und Fichtenwälder überziehen die höheren Berge; Linden, Ulmen, wilde Kastanien, Eschen, Akazien und Pappeln verschönern selbst im nördlichen Flach-

9. Das Deutsche Reich - S. 25

1903 - Dresden : Huhle
— 25 — lands, Yss der Fläche). Preußen hat 9 mal so viel Bevölkerung u. 23 mal so viel Fläche. Die Bevölkerung ist 3 mal so dicht wie in Preußen it. Bayern. 95% evangelisch. Fürstenhaus: Wettin. Farben: seit 1815 weiß n. grün (früher dem Wappen entsprechend schwarz-gelb), Wappen: Löwen halten einen gekrönten Schild mit Querbalken n. schräg darüber liegendem Rautenkranze. Das dichteste Bahnnetz Deutschlands. Die Gebirge, Flüsse, besonders fruchtbare Gebiete mit Ackerbau, Judustrieorte, Handelsstädte. Unter den Großherzogtümern ist Baden das größte, etwas größer als Sachsen, aber nur 1,9 Mill. Einwohner, % katholisch. Süddeutschland. Schwarzwald, oberrheinische Tiefebene. Hauptstadt: Karlsruhe. Farben: gelb-rot-gelb. 2. Hessen, 1,2 Mill. Einwohner. Hauptstadt: Darmstadt. з. Mecklenburg-Schwerin. 4. Oldenburg. 5. Sachseu-Weimar. Eruestinische Linie der Wettiner. 6. Mecklenburg-Strelitz, das am dünnsten bevölkerte Land Deutschlands. Unter den Herzogtümern ist Braunschweig das größte, dann folgen Anhalt, die drei sächsischen Herzogtümer Meiningen, Kobnrg-Gotha u. Altenburg. Das größte Fürstentum ist Lippe, das kleinste Renß ä. L.; das am geringsten bevölkerte Schaumburg-Lippe. Die freien Städte folgen nach den Einwohnern: Hamburg, Bremen, Lübeck. Elsaß-Lothringen hat die Größe Sachsens, aber nur die knappe Hälfte Einwohner. Wirtschaftlicher Überblick. 1. Der Ackerbau wird mit großem Nach- druck betrieben. Zu den fruchtbarsten Gebieten gehören die Marschen, das östl. Holstein, die Niederungen u. die entwässerten Brüche an der Weichsel и. Oder, Teile von Westfalen (Bauernprovinz), Prov. Sachsen (Erfurt, Magdeburg), der größte Teil des Königreichs Sachsen, die oberrheinische Tiefebene, das Land am Main. Besonders unfruchtbar sind die Pommersche Seenplatte, Heide, Geest, Moor (Nordwestdeutschland), die Sandflächen in Brandenburg u. in der Lausitz (Sachsen!), verschiedne Gebirge (Rhön). Hauptfrucht ist Roggen. Obwohl der Boden mehr ausgenutzt u. bebaut wird als in andern Ländern, reicht doch der Getreidebau nicht zur Deckung des Bedarfs aus. An erster Stelle steht Deutschland im Zuckerrübenbau (der sechste Teil des gesamten Zuckers wird in Deutschland gewonnen) u. im Hopfenbau. Wein gedeiht in den Tälern des Rheines n. Neckars, der Mosel, bei Meißen, bei Grünberg. Tabak wird besonders in der Pfalz erbaut. Gemüse- u. Blumenzucht treibt hervorragend die Gegend von Erfurt, Liegnitz, Bamberg. In der Viehzucht zeichnen sich aus Ostpreußen (Pferde), die Marschen n. Holstein (Rinder), Pommern (Schafe u. Gänse), die Lüneburger Heide (Bienen, Schafe). 2. Bergbau. In Kohlengewinnung ist Deutschland das dritte Land der Erde. 7/8 der deutschen Steinkohlen liefert Preußen (Ruhrgebiet, Saar- brücken, Aachen, Schlesien); Sachsen hat Gruben bei Zwickau u. im Planenschen Grunde; Braunkohlen liefert besonders die Prov. Sachsen (etwas das Königreich Sachsen); Eisen (an dritter Stelle auf der Erde) liefert das Ruhrgebiet u. Oberschlesien (wenig das Erzgebirge); Kupfer (zweite Stelle in Europa) die Gegend von Mansfeld; Blei (zweite Stelle in Europa) die Rheinprovinz u. Freiberg; Zink (erstes Land der Erde) Oberschlesien; Silber (erste Stelle in Europk^yiws Emeäihe, der Harz, - für internationale ßchulbucworschung Braunschweig |j£(4iülbucnbi|fc>liothek

10. Geographie des Deutschen Reiches - S. 37

1898 - Wittenberg : Herrosé
— 37 — Rheinprovinz, im Erzgebirge und in Lothringen, Blei im Harz, Erzgebirge und in der Eifel, Zinn im Erzgebirge und Zink in Schlesien und Westfalen. Die Zinkausbeute beträgt etwa A/2 Mill. Centner, und Preußen überragt in dieser Beziehung alle Länder der Erde. — Einen Hauptreichtum Deutschlands bilden auch Kohlen und Salz. Steinkohlen kommen namentlich in West- falen (an der Ruhr), in der Rheinprovinz (Saarbrücken), in Schlesien (Waldenburg), Sachsen (Zwickau) und Bayern (Pfalz und Oberfranken) vor. In der Kohlengewinnung wird Preußen nur von Großbritannien übertroffen. Graphit wird namentlich in Bayern gewonnen und zur Bleistiftfabrikation (Nürnberg) benutzt. Berustein liefert die Ostseeküste von Memel bis Danzig. Salz wird entweder als Steinsalz oder aus Salzsole gewonnen und ist sehr verbreitet. (Die salzreichste Landschaft ist jetzt die Provinz Sachsen.) Mineral- und Heilquellen sind zahlreich vorhanden; ihr Wasser wird teils getrunken, teils zum Baden benutzt. Berühmte Badeorte sind z. B. Wildbad und Baden-Baden (im Schwarzwalde), Wiesbaden, Ems und Selters (in der Provinz Hessen-Nassan). — Natürliche Bausteine sind reichlich in den deutschen Mittelgebirgen anzutreffen. Lithographischen Schiefer liefert Solnhofen (im Jura), Dach- und Tafelschiefer der Thüringerwald, Porzellanerde das Königreich Sachsen, Kreide die Insel Rügen, Quadersand- stein die Sächsische Schweiz, Marmor der Taunus und Serpentin das König- reich Sachsen (Zöblitz). b) 3n Lt)ug auf die Wanmwelt. Der Ackerbau ist die Grundlage des Nationalwohlstandes und beschäftigt etwa 1/8 der gesamten Bevölkerung. Zu den fruchtbarsten Gegenden gehören Niederbayern, Schlesien, manche Teile Sachsens, die Goldene Aue am Kyffhäufer, die Magdeburger Börde und die Marschen Norddeutfchlands. Die beiden Hauptprodukte sind Getreide und Kartoffeln. Der Getreidebau ist so bedeutend, daß in Europa nur noch Rußland größere Getreidemengen liefert. Von Kartoffeln werden im Deutschen Reiche von allen Ländern der Erde die größten Mengen gebaut. Gemüse- bau ist sehr verbreitet (am stärksten um Bamberg, Hamburg und Erfurt), Flachsbau in Schlesien, Sachsen und Thüringen, Zuckerrüben um Magdeburg, Tabak in der Pfalz und Hessen, Hopfen in Bayern. Der Obstbau steht in höchster Blüte in der Oberrheinischen Tiefebene, am Neckar und Main, der Weinbau vor allem am Rhein, an der Mosel, am Neckar und Main. — Von besonderer Wichtigkeit sind die Wälder. des deutschen Landes ist mit Wald bedeckt. Die schönsten Waldungen sind in Gebirgsgegenden anzutreffen. c) In Bezug auf die Tiere. Die Viehzucht steht in fast allen Teilen des Deutschen Reiches in hoher Blüte, namentlich da, wo Ackerbau getrieben wird. Pferdezucht blüht besonders in der Provinz Preußen, in Mecklen- bürg, in Oldenburg und Holstein, die Rind Viehzucht in Holstein, Olden- bürg, in den Algäuer und Bayerischen Alpen, die Schafzucht in Sachsen, Schlesien, Brandenburg und in der Lüneburger Heide (Heideschnucken), die Schweinezucht in Mitteldeutschland, namentlich in Westfalen (westfälischer Schinken), Braunschweig, in der Provinz Sachsen und im Königreich Sachsen, die Gänsezucht in Pommern, die Bienenzucht in den nördlichen Heide- gegenden (namentlich in Hannover). Ackerbau und Viehzucht sind wichtige Erwerbszweige im Deutschen Reiche. Ihr Ertrag reicht jedoch nicht aus, die gesamte Bevölkerung zu ernähren; schon seit Jahren muß Getreide von auswärts

11. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 44

1881 - Berlin : Hofmann
— 44 -- der Spessart sind wegen Klima und Bodenbeschaffenheit am wenigsten zum Anbau geeignet. An Kornfrüchten werden in Bayern jährlich über 30 Millionen Hektoliter gebaut, an Kartoffeln 24 Millionen Hektoliter. — Gemüse aller Art liefert hauptsächlich die Gegend um Nürnberg, Bamberg und Landshut. Hanf wird nur in wenigen Distrikten, Flachs aber hauptsächlich am Nordostabhange des Fichtelgebirges, im bayrischen Wald, in dem Alpenvorland zwischen Iller und Lech und zwischen Inn und Salzach gebaut. Der Tabakbau, besonders in der Pfalz — die in dieser Beziehung den ersten Rang in Deutschland behauptet — und in den Bezirken von Nürnberg und Fürth zu Hause, beläuft sich jährlich auf 150,000 Ceutuer, ist aber in Abnahme begriffen. Bedeutender sür Bayern — sowohl als Ausfuhrartikel, wie insbesondere sür seine Brauereien — ist der Hopfenbau, hauptsächlich betrieben in dem Hügellande nördlich von Freising zwischen Isar und Inn (Holledau), im Rezatgebiet (Spalt) und am unteren Pegnitzlaufe. Obst wächst vorzüglich in der Pfalz, in Franken und am Bodensee. Die besten Weine gedeihen am Rhein (s. Haardt S.40), am Main bei Würzburg (s. S. 40) und gegenüber der Taubermündung. Die Frankenweine halten sich besonders gut und eignen sich vortrefflich zur Herstellung von Champagner oder Schaumwein, von dem Würzburg allein jährlich ca. 500,000 Flaschen liefert. _c) Der Ertrag an Mineralien geht in Bayern, wie in ganz Deutschland, immer mehr zurück. Steinkohlenlager finden sich im südöstlichen Bayern und in der Pfalz, Braunkohlenlager dagegen bei Kelheim und am Unterlaufe der Nabquelleu. Salz liefern die Bergwerke und Salinen: Berchtesgaden, Reichenhall, Traunstein und Rosenheim, Kissingen und Dürkheim jährlich etwa 900,000 Centner. Eisenerze werden am Nordfuße der Alpen bei Sonthofen, im Jura bei Amberg und in der Pfalz bei St. Ingbert gewonnen. Kupfer und Blei ist nur wenig vorhanden. In den Gebirgsgegenden finden sich zahlreiche Mineralquellen; die bedeutendste unter den genannten Kochsalzquellen ist die zu Kissingen. Außerdem befinden sich Schwefelquellen in Kreuth (südlich vou Tegernsee) und Eisensäuerlinge in Brückenau (nordwestlich von Kissingen). V. Einteilung. Bewohner. Das Königreich Bayern ist seit 1838 in folgende acht Kreise eingeteilt: )* 1. Oberbayern, 2. Niederbayern, 3. Pfalz, 4. Oberpfalz, *) Bei älteren Karten ist die Grenze zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz durch eine Linie zu berichtigen, welche den Distrikt Hilpoltstein dem erst-, und den Distrikt Beilengries dem letztgenannten Regierungsbezirke zuteilt. — Eine Linie von Neuburg au den Lech östlich von Dillingen korrigiert die Nordwestgrenze Oberbayerns, indem sie das Gebiet der Lechmündung dem Kreise Schwaben zuweist.

12. Größere Schul-Geographie - S. 166

1884 - Breslau : Hirt
166 Europa. Eisen produzierenden Staaten Europas die zweite Stelle ein, namentlich hat die Eisengewinnung in Preußen in den letzten Jahren sowohl hinsichtlich der Vermehrung der Prodnktionsmassen, als auch in betreff der Qualität des Erzeugnisses ganz außerordentliche Fortschritte gemacht. — Auch im Kohlen- bergbau behauptet das deutsche Reich den zweiten Rang. Das bedeutendste Steinkohlenlager ist das westfälische, gewöhnlich, wenn auch minder gut, „Ruhrbecken" genannt, von Unna (Reg.-Bez. Arnsberg) bis Duisburg und Ruhrort, über 2200 qkm (40 Q.-M.) groß; es hat noch eine glänzende Zu- kunst vor sich, denn die Ruhrkohle ist im Begriffe nun auch Hamburg der eng- lischen Kohle abzuerobern, wie sie Bremen schon gewonnen hat. Damit würde dann ihr Eintritt in den großen Weltverkehr nahe bevorstehen. Das zweitwichtigste Becken im Reiche ist das oberschlesische, etwa 1200 qkm (22 Q.-M.) groß; es hat dieselbe Mission für das östliche Deutschlaud, wie das Ruhrbecken für das westliche. Die oberschlesische Kohle beherrscht jetzt Berlin ausschließlich und kann sich in jeder Hinsicht mit der englischen messen. Von größter Bedeutung sind ferner das Saarbecken, ungefähr 330 qkm (6 Q.-M.) groß, und das Zwickau- Chemnitzer Becken, mit dem kleinen Revier im Plauenfchen Grunde bei Dresden, der Haupthebel der sächsischen Industrie. Wichtig sind endlich das Becken von Waldenburg und Neurode, sowie das kleine Doppelrevier östlich von Aachen, für die dortige hochentwickelte Industrie von erheblicher Bedeutung. — Das ansehnlichste Braunkohlenlager des Reiches liegt in der Magde- burger und Thüringer Mulde, in Braunschweig, Anhalt, der Provinz Sachsen bis nach Zeitz, Altenburg und Leipzig hin; wo überall die Kohle seit 1855 zu einer großartigen Produktion von Paraffin und Mineralölen dient. An diese große Mulde reihen sich unter andern die Reviere in der Nieder- und Ober-Lansitz (besonders um Bautzen) und nördlich davon die großen Brannkohlen- gebiete um Frankfurt a. O., die für Berlin von einiger Wichtigkeit sind.^) — Die reichsten Salinen und Steinsalzlager besitzt die Provinz Sachsen bei Schönebeck, Halle, Merseburg, Staßfurt, so wie die Provinz Hannover in Lüneburg, und die Provinz Brandenburg bei Sperenberg unfern Potsdam; in Süd-Deutfchland liefern die größte Ausbeute das Neckar-Gebiet und der bayerische Anteil von Salzburg mit Berchtesgaden und Reichenhall; desgleichen wird in Elsaß-Lothringen und in den thüringischen Staaten viel Sudsalz ge- Wonnen. — Unter allen europäischen Staaten produziert das deutsche Reich gegeuwärtig die größte Masse von Knpser, den sämtlichen Bundesstaaten voran Preußen in den Provinzen Sachsen und Westfalen; die bedeutendsten Kupfer- hütten liegen auf dem Harz. — Auch in der Silbergewinnnng behauptet das Reich den ersten Rang; Hanptfördernngsstätten find das sächsische Erzgebirge (Freiberg), der Harz, Ober-Schlesien, die Regierungsbezirke Merseburg, Aachen, Wiesbaden und Arnsberg. — In der Blei-Erzeugung überragt nur Spanien das deutsche Reich, wo Preußen (mit Rheinland, Hannover und Schlesien), Sachsen (im Freiberger Revier), Braunschweig und Anhalt (die beiden letzteren Staaten im Harz) an der Gewinnung vou metallischem Blei und Glätte beteiligt sind. — In der Erzeugung von Zinn kommt nächst Großbritannien das deutsche Reich, freilich mit einer bescheidenen Produktions- menge im Königreich Sachsen (Erzgebirge, namentlich die Gegend von Alten- berg). — Dagegen übertrifft das Reich in der Förderung von Zinkerzen *) Vgl. Andrer und pcschcl, a. a. O. I. 7.

13. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 55

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Europa. 55 Die vorzüglichsten Gebirge sind: Im S. die Alpen; in der Mitte die Sudeten mit dem Riesengebirge, Erzgebirge, Böhmer- wald, Fichtelgebirge und Thüringerwald; im W. Schwarzwald, rauhe Alp, Odenwald, Taunus und Rhöngebirge; im N. der Harz mit dem Wesergebirge, Solingerwald und Westerwald. - Gewässer: 1. Meere: Die Nord - und Ostsee mit kleinen Busen, das adriatische Meer mit dem Meerbusen von Triest. 2. Seen: Sehr zahlreich in Mecklenburg, Pommern, Hol- stein, Oesterreich, Baiern (Ammer-, Würm-, Chiemsee), der größte der Boden-See. Flüsse: An 500, darunter 60 schiffbare. In das schwarze Meer: Donau mit Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, Altmühl rc., in die Ostsee: Oder mit der Warthe, Oppa, Neiße, Bober (mit Queis); in die Nordsee: 1) Elbe mit Moldau, Eger, Mulde, Saale (mit Ilm, Unstrut, Bode, weiße Elster), schwarze Elster, Havel (mit Spree), Stecknitz; 2) Weser mit Aller (mit Ocker und Leine), Diemel, Hunte; 3) Rhein mit Neckar, Mainz, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe, Mosel. Küstenflüsse: Persante, Uker, Peene, Trave, Eider, Ems. Unter den Kanälen sind die wichtigsten: der Wiener-, Friedrich- Wilhelms-, Finow-, Planensche und Schleswig-Holsteinische Kanal, Klima und Produkte: Das Klima ist im Ganzen gemä- ßigt und gesund; nördlich feuchter und rauher, südlich trockener und milder. Produkte: 1) vortreffliche Pferde, besonders in Mecklen- burg, Preußen, Württemberg re.; Rindvieh (Ostfriesland, Ol- denburg, Baden, Württemberg re.); Schafe, zum Theil veredelt, am vorzüglichsten in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Württemberg rc. (Haideschnucken in Hannover); Schweine (Westphalen, Baiern rc.); Seidenwnrmer (Tyrol); Bienen, Geflügel rc. 2) Ge- treide (Rhein-, Weser-, Elb- und Odergebiet); Obst (Rhein, Neckar, Main); Flachs (Schlesien, Sachsen, Böhmen, Westpha- len, Rheinländer); Wein (Oesterreich, Württemberg, Baiern, Ba- den, Hessen, Nassau, Rheinpreußen); Hopfen (Böhmen, Baiern); Tabak, Rübsamen, Holz rc. 3) Gold, wenig; Silber (Erzge- birge, Harz rc.); Eisen (fast allgemein); Blei (Oesterreich, Sach- sen rc.); Quecksilber (Jdria, Böhmen, Sachsen rc.); Kupfer (Erzgebirge); Zinn (Böhmen und Sachsen); Arsenik, Alaun, Schwe- fel, Salpeter, Marmor, Gyps, viel Salz (in Iden meist n deut- schen Staaten); Steinkohlen (Rheinbaiern, Westphalen, Sach- sen); Torf. Unter den Erzeugnissen deutscher Industrie sind zu erwäh- nen: Leinwand, nirgends besser und mannigfaltiger; besonders in Schlesien, Böhmen, der Lausitz und Westphalen; Wollen- (Rheinprovinz, Mähren, Schlesien, Brandenburg, Sachsen) und B a uni w o l l e n w a ar en (Königreich »Sachsen, Rheinprovinz, Ber- lin, Oesterreich, Böhmen); seidene Stoffe; Eisen- und

14. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 590

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
590 Europa. Daö Mineralreich und seine Erzeugnisse. Schweden, von besonderer Güte im Kirchenstaat, der römische Alaun, bereitet.— Eisen- und Kupfervitriol zur Färberei in zureichender Menge. — Salpeter nicht ausreichend. — Heilquellen und Gesundbrunnen sind besonders am mitteldeutschen Gebirge häufig, besonders in Schlesien, Böhmen, Baiern, am Rhein; auch die Pyrenäen und Karpaten und die Alpen haben kräftige Heilquellen. tz. 12. An Erzen ist Europa reich, weniger an den edelsten, mehr aber an den nützlichsten. Großbritannien, Skandinavien, der Ural, die Karpaten, das Erzgebirge, der Harz, das schlesische und rheinische Gebirge, die Ostalpen, die Sierra Morena ent- halten die Hauptniederlagen der Erze in Europa. Gold, das meiste im Mittelural in Rußland, in den Karpaten in Ungarn und Siebenbürgen; in Oesterreich 1843: 6785 Mark, sonst lohnt es nicht; Platin am Ural; Spuren in Frankreich und einigen andern europäischen Ländern. — Silber über 400,000 Mark, c. 7 Milk. Rthlr. werth; das meiste in Ungarn und Sieben- bürgen, c. 100,000 Mark, in den Salzburger und Tyroler Alpen, in ganz Oesterreich über 100,000 Mark, im Erzgebirge in Böhmen und Sachsen c. 55,000 Mark, am Harz in Hannover, Braunschweig, Preußen, Anhalt, im skandinavischen Gebirge, in Schweden und Norwegen, am Ural. — Quecksilber über 30,000 Ctr.,2 — 3 Mill. Rthlr. werth, besonders in der Sierra Morena, in Spanien zu Almaden 30,000 Ctr., in den Krainer Alpen zu Jdria, in Oberungarn, Steiermark, Siebenbürgen 2750 Ctr., das Krainer (Oesterreich) ist sehr rein, 8 °/0 theurer als das spanische, in der Rhein- pfalz bei Zweibrücken. — K u p fe r 435,000 Ctr., 23 Mill. Rthlr. an Werth, England liefert davon fast die Hälfte, Rußland, Schweden, Oesterreich, jedes jährlich 60 — 70.000 Ctr., Preußen 18,000 Ctr., Frankreich 2500, Spanien. — Zinn über 100.000 Ctr., für 8 Mill. Rthlr., fast nur in England; sehr wenig in Sachsen und Böhmen. — Blei über 2 Mill. Ctr., 10— 12 Mill. Rthlr., England liefert davon fast die Hälfte, 47 %, Spanien 42, Oesterreich über 3, Preußen noch nicht 1 %, der Harz, Sachsen, Nassau, Rußland 7/,0 °/g. — Zink aus Galmei, in neuester Zeit auch aus Zinkblende, über 600,000 Ctr. für 3 — 4 Mill. Rthlr., besonders von den Abdachungen der Karpaten, an der Przemsa in Schlesien und Polen, in Belgien und England. Preußen nimmt mit fast 68, Belgien mit 20, Polen mit 10, Krakau mit 4% % Antheil. — Unter allen Metallen nimmt das Eisen die erste Stelle ein. Die Eisengewinnung ist in den letzten Jahrzehnten überaus gestiegen durch die Anlage der Eisenbahnen, durch die gesteigerte Fabrikthätigkeit. Die Ge- sammtmasse des jährlich in Europa erzeugten Eisens läßt sich auf 52 Mill. Ctr. an- nehmen, wovon England allein über 30 Mill. Ctr. liefert, Frankreich 7, Rußland 4, Oesterreich 2 '/2, Preußen 2, der ganze deutsche Zollverein 6, Belgien 2, Schweden und Norwegen gegen Spanien '/5, Portugal yi0, Neapel, Türkei, Dänemark, Holland zusammen '/2 Mill. Ctr. liefern. England und Belgien erzeugen mehr als sie bedürfen, Frankreich und Preußen und der Zollverein haben Zufuhr von Eisen nöthig. England liefert 56, Frankreich 13, Rußland 12, Belgien 3'/3, Preußen 3, Schweden 2 '/2 bis 3 % des gesammten Roheisens. Die übrigen Erze sind von geringerer Wichtigkeit: Spießglanz, Wismuth, (Sachsen,) Kobalt, aus dessen Oxyd die schöne blaue Farbe, Smalte, gemacht wird, Skandinavien, Sachsen; Nickel, Sachsen, Arsenik, Schlesien, Sachsen.

15. Nr. 18 - S. 11

1899 - Breslau : Hirt
Die Ostsee und die deutsche Ostseeküste. 11 Der mittlere Teil von Deutschland bildet meistens Gebirgsland. Die be- kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, der Thüringerwald, der Harz, der Teutoburgerwalö, das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland bildet eine weite Tiefebene, die im W. fchmal ist und nach O. immer breiter wird. Sie wird von zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. läuft an der Ostsee hin und endigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauptströme Deutschlands sind: die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, der Pregel, die Memel. — d. Klima» Süddeutschland müßte infolge der südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig. In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreußen, am mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde, welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist in Nord- und Mitteldeutschland der Sommer, in Süddeutschland der Herbst. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laubwälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort. Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden, wie in keinem andern Lande der Erde. In Norddeutschland bildet der Roggen das Hauptgetreide, in Süddeutschland der Weizen. — f. politisches. Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871. Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeutendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und dem Rgbz. Hohenzollern in Süddeutschland besteht. Der König von Preußen ist zugleich deutscher Kaiser. § 11. Aie Staaten des Deutschen Weiches. 4 Königreiche: Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen-Darmstadt, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz,Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braun- schweig, Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachsen Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Für- stentümer: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen. * 8 12. pie Hstsee und die deutsche Hstseeküste. a. Die Mstsee, ein Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung. Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viele gute Häfen, die preußische ist flach und sandig, hat keine guten Häfen, aber gute Badeörter, so: Zoppot, Kahlberg, Kranz. Die Tiefe der Ostsee ist gering (durchschnitt- lich 60 in). Das Wasser ist kälter als das des Ozeans, weil die Ostsee

16. Nr. 16 - S. 12

1908 - Breslau : Hirt
12 Die Staaten des Deutschen Reiches.. — Die Ostsee u. die deutsche Ostseeküste. §§ 11—12. und Odenwald, im W. von den Vogesen und der Hardt eingeschlossen. Der mittlere Teil von Deutschland enthält meistens Gebirgsland. Die be- kanntesten Gebirge Mitteldeutschlands sind: Die Sudeten, das Erzgebirge, das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, der Harz, der Teutoburger Wald, das Rheinische Schiefergebirge. Norddeutschland ist eine weite Tiefebene, die im W. schmal ist und nach O. immer breiter wird. Sie wird von zwei Landrücken durchzogen. Der nördl. laust an der Ostsee hin und endigt in Jütland; er ist mit vielen Seen bedeckt. Der südl. bildet die Grenze zwischen Schlesien und Polen, zieht sich von hier nach N.w. hin und endigt in der Lüneburger Heide. — c. Die Hauptströme Deutschlands sind: Die Donau, der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, der Pregel, die Memel. — d. Klima. Süddeutschland müßte infolge der südl. Lage ein wärmeres Klima haben als Norddeutschland. Aber da es höher liegt, ist die Temperatur in ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig. In den höheren Gebirgen Mitteldeutschlands, sowie in den Alpengegenden ist es natürlich rauher. Am rauhesten ist das Klima in Ostpreußen, am mildesten in der Oberrheinischen Tiefebene. Der W. ist wegen der Nähe des Meeres etwas wärmer, der O. ist kälter wegen der rauhen N.o.-Winde, welche von Rußland herwehen. Niederschläge (Regen, Schnee) finden in allen Jahreszeiten statt; sie sind im W. stärker als im O., desgleichen in den gebirgigen Gegenden stärker als in der Ebene. Die Hauptregenzeit ist der Sommer. — e. Pflanzendecke. In ganz Deutschland gedeihen Laub- wälder; nur die Buche kommt im nördl. Teile Ostpreußens nicht mehr fort. Der Wein reicht noch bis Grünberg in Schlesien, d. i. so weit nach Norden, wie in keinem andern Lande der Erde. Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Kar- toffeln und Zuckerrüben sind unsere wichtigsten Feldfrüchte. — f. politisches. Das Deutsche Reich in seiner gegenwärtigen Ausdehnung besteht seit 1871. Es umfaßt 25 Staaten und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Der bedeu- tendste Staat ist das Königreich Preußen, welches aus 12 Provinzen und dem Ngbz. Hohenzollern in Süddeutschland besteht. Der König von Preußen ist zugleich deutscher Kaiser. § 11. Ale Staaten des Aeutschen Meiches. 4 Königreiche: Preußen, Sachsen, Bayern, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklen- burg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig, Anhalt, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Meiningen. 7 Fürsten- tümer: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe. 3 Freie Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen. Das unmittelbare Reichsland Elsaß-Lothringen. *§ 12. pie Hstsee und die deutsche Hstseeküste. a. Die Ostsee, ein Binnenmeer, bildet mehrere Busen: den Bottnischen, Finnischen und Rigaischen Meerbusen und die Danziger Bucht. Sie steht durch den Sund, Großen und Kleinen Belt mit der Nordsee in Verbindung. Die schwedische Ostseeküste ist felsig und hat viel gute Häfen, die preußische ist flach, sandig und hat keine guten Häfen. Die Tiefe der Ostsee ist gering (durchschnittlich 60 m). Das Wasser ist kälter als das des Ozeans, weil

17. Deutschland - S. 130

1884 - Leipzig : Brandstetter
130 den preußischen Provinzen Sachsen (Erfurt, Quedlinburg) und Branden- bürg (Berlin; Spreewald), in den ebenen Teilen des Königreiches Sachsen (Leipzig) und in der Nähe von Hamburg (Vierlande). Die Hauptgegenden des Obstbaues liegen südlich vom Hauptkamme des deutschen Mittelgebirges, namentlich im Neckargebiete (pro qkm ungefähr 2000 Obstbäume), in der oberrheinischen Tiesebene, im Main- gebiete und im nördlichen Böhmen. Doch fehlt es auch nicht an Obst in einzelnen begünstigten Gebieten Norddeutschlands. Hier gedeiht es besonders an der Elbe, und zwar bei Dresden und Meißen ebenso vorzüglich als in den Elbmarschen Hannovers, in den Ebenen am Harze (bis herab nach Thüringen) und in der Gegend von Stettin, Tilsit und Memel. So reden wir am besten von zwei Obstbezirken, von einem südwestdeutschen (Oberrheinische Tiefebene, Neckar- und Mainthal) und einem mitteldeutschen (Böhmen, durch Sachsen und Thüringen und längs der Elbe zum Harze). Der Weinbau erreicht in Deutschland seine Polargrenze. Diese wird gewöhnlich zu, weit nördlich angegeben; man beachtet nicht, daß in Deutschland die Weingegenden kein zusammenhängendes Ganze bilden, i) Sein größtes Gebiet hat der Weinbau in dem Südwesten Deutschlands. Hier ist die oberrheinische Tiefebene in ihrer ganzen Ausdehnung von Basel bis Mainz ein vorzügliches Rebenland, und aus ihr zieht der Weinstock nicht nur in die Thäler des Wasgaues und des Schwarzwaldes, sondern auch in die des Neckars und des Maines hinein. Aus dem Rheingaue aber erstreckt sich der Weinbau noch stromabwärts bis Bonn und mittelbar in die Seitenthäler be- sonders der Mosel. Außer in diesem Hauptlande findet sich der Weinbau noch in drei Exklaven an der Saale, bei Jena, Naumburg und Merseburg, an der Elbe von Böhmen über Meißen an den Flä- ming und an der Oder bei Grünberg. Die besten Weinlagen Deutschlands sind im Rheingaue, am Südabhange des Taunus [dem „deutschen Italien" (S. 88)]; den meisten Weinbau treibt man in Elsaß-Lothringen (2,20/o der Gesamtbodenfläche). c) Das Tierreich. Die Tiere sind vermöge ihrer freien Bewegung vom Boden weit unabhängiger als die Pflanzen. Die chemische und geologische Beschaffenheit des Grundes, auf welchem sie leben, ist ihnen im allgemeinen gleichgiltig, weil sie ihre Nahrung nicht wie die Pflanzen unmittelbar aus dem Boden ziehen. Hingegen ist der Aggregations- zustand des Bodens für einen Teil der Tiere von nicht geringer Bedeutung, so kommen z. B. auf festem Felsgrunde die grabenden Nager, viele Reptilien und eine Menge Infekten nicht fort. Wert mehr sind die Tiere von der Pflanzenwelt ihres Wohnortes ab- hängig; entweder direkt, wie die Pflanzenfresser, oder indirekt, wie die ') Die Nordgrenze des Weinbaues (Exklaven natürlich unberücksichtigt) läuft in Mitteleuropa von der Lahn zwischen Lüttich und Mastrich an den Rhein (bei Bonn), nach Friedberg in der Wetterau, mainaufwärts bis Schweinfurt und Bamberg, nach Württemberg an den Neckar oberhalb Rottenburg, wieder an den Rhein, an den Bodensee, nach Chur, nach dem Genfer See, durch Oberitalien und Tirol an die Donau, mit dieser nach Ungarn.

18. Länderkunde von Mitteleuropa - S. 29

1911 - München : Oldenbourg
Deutschland. 29 Haupt- und Residenzstadt Stuttgart. An der Donau: Ulm. Am Neckar: Rottenburg, Tübingen, Eßlingen, Cannstatt, Heilbronn. Im Jura: Reutlingen, Göppingen, Geislingen, Aalen. Am Kocher: Hall. In Oberschwaben: Ravens- bürg und Biberach. Am Bodensee: Friedrichshafen. 3. Das Großherzogtum Baden. 15000 qkm (— nicht ganz so groß wie Oberbayern); über 2 Millionen Einw., zwischen Oberrhein, unterem Neckar, Main und Schwarzwald. Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. In der Rheinebene: Rastatt, Karlsruhe, Mannheim. Im Neckarberglande: Pforzheim und Heidelberg. Am und im Schwarzwald: Freiburg, Lahr, Offenburg, Baden. Am Bodensee: Konstanz. 4. Das Großherzogtum Hessen (mit Oberhessen). 8000 qkm (— Unter- franken) ; I.1/3 Mill. Einw., von der Nahe zum Untermain bei Aschaffenburg und vom Rheinknie bei Bingen bis zum Neckar und Odenwald reichend. Haupt- und Residenzstadt D arm st a dt. In der Provinz Starkenburg: Darmstadt. Am Untermain: Offenbach. Am Rhein: Worms, Mainz, Bingen. 5. Die Reichslande Elsaß-Lothringen. 15000 qkm (— fast fo groß wie Oberbayern): 1,9 Mill. Einw., die westliche Hälfte der Oberrheinischen Tiefebene, den Wasgenwald und den nördlichen Teil der Lothringischen Hochfläche umfassend. Im Oberelsnß: Kolmar, Mülhausen. Im Unterelsaß: Straßburg. In Lothringen: Metz, Dudenhofen. Sitz des kaiserlichen Statthalters ist Straßburg (am Rhein). 6. Dasfürstentumhohenzollern (mit Preußen vereinigt) im Schwäbischen Jura; Sigmaringen und Hechingen. B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Bestandteile. Die Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das Niederrheinische Schiefergebirge, Vogelsberg und Rhön, das Weserbergland, Thüringer Wald und Harz, die Thüringische Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle bildet.eine Folge von meist dicht- bewaldeten alten und großenteils abgetragenen Mittelgebirgen (Massengebirgen) zwischen Rhein und Oder; sie scheidet Norddeutschland und Süddeutschland. Täler und Gebirgslücken. Zahlreiche Flußtäler durchbrechen die Gebirgsschwelle; so der Rhein zwischen Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale bei Hof, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder oberhalb Breslau. Überdies sind die Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so z. B. auf beiden Seiten des Vogelsberges, zwischen Weserbergland und Harz und in den Sudeten. Diese Täler und Gebirgslücken ermöglichen eine bequeme Verbindung zwischen Nord und Süd. Klima und Erzeugnisse. Die Höhen der Mitteldeutschen Gebirgs- schwelle sind rauh und für den Ackerbau wenig günstig; es gedeihen da vielfach nur Roggen, Hafer und Kartoffeln. Die tiefeingesenkten Täler dagegen sind mild und dienen dem Garten-, Wein- und Feldbau. Höhen und Täler sind also nach Klima und Erzeugnissen sehr verschieden. M. it. A. Geistbeck, Erdkunde H, 21. Slufl. 3

19. Hilfsbüchlein zum Unterrichte in der Geographie von Deutschland - S. 32

1893 - München : Oldenbourg
32 Deutsches Reich. Bayern (Stockach bei Kronach, Rheinpfalz), Meiningen (an der bayerischen Grenze), Baden (Zunsweiler), Württemberg (Heidenheim), Braunschweig, Lothringen. Bernstein: an der Küste der Ostsee. Ii. Aus dem Pflanzenreiche. § 57. Getreide: Bayern, besonders von Regensburg bis Oster- Hofen (bayerische Kornkammer), Schlesien, Marschgegenden des Nordens, Baden, Westfalen, Nassau, Elsaß. Obst: Württemberg, Franken, Rheinlande, Elsaß. Wein: Rhein-, Main-, Mosel-, Neckar- und Saarthal, Elsaß. Holz: Bayern, Baden, Württemberg, Thüringen zc. Flachs und Hans: Schlesien, Rheinpreußen, Holstein, in den gebirgigen Gegenden Bayerns, Sachsen, Baden, Lippe. Tabak: Pfalz, Hessen, Baden, Preußen, Elsaß. Hopfen: Bayern bei Spalt, Hersbruck, Lauf, Altdorf, Roth, Neustadt a. d. Aisch, Neustadt a. d. Donau und Abensberg (Holledau), Baden, Elsaß. Krapp (Färberröte): Braunschweig, Sachsen. Hi. Aus dem Tierreiche. §53. Pferde: Holstein, Mecklenburg, Oldenburg, Provinz Hannover. Rindvieh: Bayern und zwar in den Alpen (Allgäu), um Ans- bach, Cham, Weiden; in Baden und im nördlichen Deutschland. Schafe: Lüneburger Heide (Heidschnncken), Schlesien, Sachsen, Mecklenburg, Thüringen. Schweine: Bayern, Westfalen (westfälische Schinken), Pommern. Gänse: Ries (Gegend um Nördlingen in Bayern), Mecklenburg, Pommern, Westfalen, Sachsen, Thüringen. Bienen: Brandenburg, Lüneburg, Westfalen, Bremen, Oldenburg. Fische: In den Flüssen und Seen. B. Kunstprodukte. §59. Leinwand: Schlesien, Westfalen, Braunschweig. Tuch- und Baumwollwaren: Sachsen, Schlesien, Rhein- Provinz, Brandenburg, Bayern, Reußische Fürstentümer, Elsaß. Glas: Schlesien, Bayern, Böhmerwald, Lothringen. Porzellan: Preußen, Sachsen, Bayern, Braunschweig. Metallwaren: Württemberg, Rheinprovinz (besonders im Wnpperthale), Bayern, Berlin. Spielwaren: Nürnberg, Sonneberg. B ier: Bayern. Holzwaren; Schwarzwald, Bayern (Berchtesgaden, Mittenwald). Tabak und Zigarren: Offenbach, Lübeck, Bremen, Magdeburg, Hamburg, Nürnberg, Elsaß. Draht und Nadeln: Aachen, Schwabach, Lauf. Schmelztiegel: Hafnerzell.

20. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 775

1874 - Mainz : Kunze
Deutsches Reich — Natur des Bodens. 775 Merseburger Regiernngsdistrikte und im Kgr. Sachsen, Quecksilber bei Zweibrücken im Gebiete der Saar und bei Arnsberg in Westfalen. Eisen hat Deutschland in großer Menge und fast in allen Gebirgsformationen, wenn auch nicht überall in ab- 'bauwürdigen Lagern: besonders im rheinischen Schiefergebirg, im braunen Jura Deutsch-- Lothringens, im Harz, in Thüringen, im Erzgebirg, in geringeren Mengen auch in Schlesien, im Fichtelgebirg, im Jura bei Amberg und bei Aalen und Wasseralfingen, am Nordfnß der Alpen, im Schwarz- und Wasgenwald; und sehr häufig liegen anch die Steinkohlen, diese treibende Kraft der modernen Industrie, in der Nähe der Oisenlager. Hanptgebiete für Steiukohlengewiuunng sind: Schlesien im Tarnowitzer Plateau und im Riesengebirg, der sog. „Plauensche Grund" bei Pottschappel nahe der Elbe südl. von Dresden, das Zwickauer, Ruhr- und Maasbecken (letzeres indes größten- theils belgisch), der ganze Süd- und Südostabhang des Hnnsrück au der Nahe und Saar; diesen ausgedehnten Kohlengebieten gegenüber verschwinden die kleineren, die sich am Harz, am Thüringerwald, in Süddentschlaud und anderwärts finden. Die Ge- sammtproduktion an Eisenerzen im Deutschen Reiche betrug im letzten Jahre 70 Mill. Ctr. im Werthe von 8 Mill. Thlr. (davon aus Preußen allein 54 Mill. Ctr. im Werth von 6vn Mill. Thlr.), die von Stein- und Braunkohlen (letztere besonders im unteren Saalegebiet, aber auch in vielen anderen Gebenden der Tertiärformation, im ganzen noch viel verbreiteter als die Steinkohle) an 860 Mill. Ctr. (worunter 74 Mill. Ctr. Braunkohle) im Werth von 115 Mill. Thlr. (davon auf Preußen 800 Mill. Ctr. im Werth von 100 Mill. Thlr.). Torf gibt es in den Mooren der baierischen Hoch- und der norddeutschen Tiefebene, Bernstein an der Ostseeküste, Salz in Menge, mehrere Marmorarten, Porzellanerde :c. In den Bergländern (im Maingebiet, am Taunus, an beiden Seiten des Schwarzwaldes, in den Vorbergen der Alpen :c.) findet sich eine große Zahl berühmter Gesundbrunnen. Das Thierreich ist manchfaltig vertreten. Das meiste und schönste Rindvieh zieht man auf den Alpen und in den Marschländern an Nord- und Ostsee, Pferde vorzüg- lich in Hannover, Oldenburg, Holstein und Mecklenburg. Esel sind weit weniger im Gebrauch als in Frankreich und Spanien. Die Schafe hat man in Sachsen, Schlesien, Brandenburg und an manchen andern Orten mit ausgezeichnetem Erfolge veredelt. Ziegen sind vorzüglich in Gebirgen; Schweine. Gänse, Hühner, Tauben fast überall, doch ist die Schweinezucht besonders in Westfalen und Pommern die Gänsezucht gleichfalls in Pommern, in Mecklenburg, im Ries und in Niederbaar» Zu Hause. Die Bienenzucht wird als Erwerbszweig ans der Lüneburger Heide, auf dem Hart, sowie in der Lausitz, in Oberschlesien und in anderen slavischen Gebieten be- trieben. Von Wildbret waren ehemals die Wälder sehr belebt, jetzt weit weniger; Wildschweine, Hirsche, Rehe werden in den meisten Theilen Deutschlands allmählich zur Seltenheit, und die Jagd, die Hauptlust uusrer Borfahren, beschränkt sich immer mehr auf Hasen, Geflügel, einige Füchse u. dgl.; Gemsen in den Alpen. Reißende Thiere sind kaum vorhanden; denn die Bären hat man ausgerottet, und Wölfe gibt es nur hie und da im Moselgebiet. Naturschönheit. Vor alters gewährte Deutschland, wie die Römer erzählen, den Anblick ungeheurer Waldreviere, und noch jetzt, nachdem es seit 1000 Jahren sorg- fältiger bebaut wird, ist es waldreicher als die drei Südländer Europas, wo der Wan-