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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 995

1874 - Mainz : Kunze
Amerika — das Land. 995 Gewässer. In Amerika herrscht die Tieflandsbildung vor; eine Folge davon ist der große Wasserreichthum seiner Ströme. Da seine Hochgebirge nicht in der Mitte, sondern an der Westseite liegen, so haben die Flüsse einen ge- waltigen Raum zu durchlaufen, zwei davon, der Missouri und der Marannon, gehören zu den größten der Erde (S. S. 348). Zum großen Ocean fließen nur im Norden einige größere Ströme, in Süden nichts als kurze Küstenflüsse, fast alle bedeutenden Wasser sind demnach auf der Ost- seite und weisen den Erdtheil mit seinem Verkehr wesentlich auf das at- lantische Meer hin. 1) Südamerika. Ins caraibische Meer: der Ma gdale neu ström (mit dem durch ein tief eingeschnittenes Thal dahinfließenden C ä lt c a) durchströmt die Hoch- ebene von Bogota. — Ins atlantische Meer: Der Orinoco, dessen 336 Meilen langer Lauf einer Spirallinie gleicht, kommt aus der Sierra Parime (Juzaguaca-Gebirg) im Westen von Guayana; sein oberster Lauf ist noch unbekannt, doch ist sicher, daß er das Gebirg Venezuelas umfließt; die fast wagrechten Flächen zur Seite seines Mittellaufs sind Ursache, daß er unterhalb der Missionsstation Esmeralda (bis wohin Humboldt vordrang) einen linken Arm unter dem Namen Casiqniare zum Rio Negro, einem Nebenfluß des Marannon, schicken kann, während der rechte Arm als Orinoco nordwestwärts, später nördlich und oft- nordöstlich weiter fließt. Bis zu Angostura, 60 Mlu. oberhalb der Mündung, reicht infolge seines Wasserreichthums die Seeschiffahrt. — Der Amazonenstrom (Amasso- nas, d. h. Boot-Zerstörer) wurde >544 zuerst vou W. nach O. von dem Spanier Orellana befahren; er hat unter allen Strömen der Erde das größte Stromgebiet (f. S. 348) und ist mit seinen Windungen 763 Mlu. laug. Er entspringt in einer Gletschergegend der peruanischen Andes, etwa lo1/» 0 S. Br., fließt zuerst rauscheud und mit mehreren Wasserfällen unter dem Namen Marannon in einemlängenthale nordwärts hinab, und biegt dann nach Osten um, wo er in der Ebene rechtsher den Huallaya und Uca y ali, links den Na Po aufnimmt. Im weiteren Laufe, wo er auch den Namen Solimoes führt, treten der Japnra und der durch den Parima (ans der Nähe der Orinocoquelleu) verstärkte Rio Negro vou Norden her zu ihm, von Süden aber der aus dem Beni und Mamorö (beide aus Bolivia) bestehende 430 M. lange Madeira (Holzfluß) und der Tapajos. Mit seiner golfartigm Mündung hängt durch einen Seitenarm, die große Insel In an es (oder Marajo) bil- dend, der Ausfluß des 300 M. laugen brasilischen Tocantines zusammen, der mit dem Aragnaya gerade vom Süden herkommt und in die Bai von Pars, strömt. Der Amassonas ist in der zweiten Hälfte seines Laufs über 30, znletzt bis 60 m. tief, und mündet mit solcher Gewalt, daß seine Strömung noch 20 M. weit im Meere zu ver- spüren ist, sowie umgekehrt die oceanischen Gezeite sich noch 120 Mlu. oberhalb der Mün- dung sbis zur Enge von Obidos) bemerklich machen. Bis an die peruanische Grenze hin (T ab atinca) wird er nun mit Dampfschiffen befahren. — Zwischen dem Orinoco und Marannon ist noch der 109 Mln. lange Essequibo zu erwähnen. — Ferner

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1. Lehrbuch der Geographie - S. 765

1867 - Münster : Theissing
765 Besondere Geographie von Amerika. 200 ihm. große Insel Mar ajo (Juanes) gebildet. Zahlreiche Fische, aber auch Kaimans, Schildkröten und Schlangen leben im Strome. Die Nebenflüsse des Amazonenstromes sind sehr zahlreich, aber, wie der Strom selbst, noch nicht genügend erforscht. Bei ihrer Größe und Waffermenge werden sie dereinst für den Verkehr noch von höchster Bedeutung werden. Die grüß« ten Nebenflüße sind l.: Der Napo, welcher auf der Cordillere von Quito entspringt und 165 M. lang ist, der Putumayo und der I apura (Cagueta), welche auf der Cordillere von Neu-Grauada entspringen und größer sind, als der Rhein, der 200 M. l. Rio Negro (Parana), qzelcher unter dem Namen Guainio in den Llanos von Neu-Granada entspringt und links den Casfiquiare, welcher die Bi- furcation zwischen dem Amazonenstrome und dem Orinoco bewirkt, und den Rio Branca (Parima, Unariquira), welcher in Britisch-Guyana entspringt, rechts aber den 100 M. l. Rio dos Uaupes (Uacaiari) aufnimmt; l.: der Ucayali, welcher im N. des Arequipa als Apurimao entspringt, links den Mantara und Unini, rechts den Vilcamaya (Duvari) aufnimmt und über 200 M. l. iñ; der Purus (Puru, Schlangenfluß) entspringt an der östlichen Andeskette von Peru als Rio Madre de Dios; ein Seitenarm verbindet ihn mit dem Madeira, dem 340 M. l. Nfl. des Marannon, welcher in den Anden Boliva's entspringt; der Hauptfluß ist der Guapui (Rio-grande), welcher, nachdem er rechts u. a. den Guapore, links den Opotari aufgenommen, den Namen Madeira erhält; seine vielen Stromschnellen sind ein Hinderniß für die Schifffahrt; der Tapayos, 240 M. l., erhält viele Zu- flüsse; der Lingu, 200 M. l., ist in seinem mittlern und untern Laufe schiffbar. 11. In Guayana sind kleinere Flüsse: der Oryapok, Grenzfluß ge- gen Brasilien, der Maroni, Surinam, Saramaca; ferner der Coren- tyn, Berbice, Demorara mit Katarakten und Stromschnellen. 12. Der Esseguibo, 120 M. l., und der Cuy uni, 60 M. l., ha- den eine gemeinschaftliche Mündung. 13. Der Orinoco, über 400 M. l., entspringt am Westabhange der Sierra dela Parime. Sein Oberlauf, auf welcheni er den C assiquiare durch den Rio negro zum Amozonenstrom entsendet, hat eine westliche Richtung; darnach fließt er zuerst nördlich und dann östlich. In seinem Unterlaufe hat er rechts Waldungen, links die oben bezeichneten Llanos. Der Engpaß von Angostura drängt ihn mächtig zusammen. 30 M. vor seiner Mün- dung bildet er eilt Delta; der südlichste Mündungsarm ist über 6 M. breit. Das ganze Stromgebiet des Orinoco soll gegen 31,000 (Um. betragen. Unter den Neben-und Zuflüssen des Orinoco, deren Zahl über 400 geschätzt wird; sind die wichtigsten: Nfl. l.: der 200 M. l. Guaviari, ferner Meta, Arauca, Apure, r.r der Sivapura, Canra, Caroni. „ . 14. Der Magdalena empfängt bei Tacaloa den 147 M. l. Cauca, welcher westlich von ihm in derselben Richtung fließt, und mündet, 190 M. l., in das caraibische Meer. Beide Flüsse haben in ihrem Oberlaufe Strom- schnellen und Katarakten, ihre Ufer sind mit Urwald bedeckt. 15. Der Rio Atrato mündet in den Golf von Darien.

2. Die außereuropäischen Erdteile nebst den deutschen Kolonien - S. 285

1904 - Trier : Lintz
Nördliche Gebiete Südamerikas nebst Ebene des Amazonenstroms. 285 durch das Ansteigen des Landes nach dieser Richtung hin Steigungs- regen hervorgerufen werden, haben die nördlichen Küstengebiete eine doppelte Regen- und Trockenzeit, und zwar eine längere Trockenzeit während des Nordwinters bezw. Südsommers, wenn die Tropenregen über den Äquator nach S wandern. In der Tierra caliente, der heißen Zone, die vor allem die Niederungen umfaßt, betragen die jährlichen Wärmeschwan- kungen meist nur 5° C., und die mittlere Jahreswärme erreicht 27—28° C. In den atlantischen Küstengebieten und in den Ebenen des Amazonenstromes fallen über 200 cm Regen, auf dem Hoch- land von Guyana und in der Orinoco-Ebene zwischen 100 und 200 cm. Aus der bedeutenden Niederschlagsmenge erklärt sich der Wasserreichtum der großen Ströme. Nicht bloß der riesen- hafte, 5400 km lange Amazonenstrom, der gewaltigste von allen Strömen der Erde, der ein Gebiet von fast 6 Mill, qkm entwässert, sondern auch der Orinoco ist ein bedeutender Strom. Die beiden Stromsysteme stehen im Sw des Hochlands von Guyana, wo das Tiefland des Amazonenstromes in das des Orinoco übergeht, durch sog. Flußgabelung (Bifurkation) miteinander in Verbindung und zwar so, daß jener von diesem durch den Casi- quiare, der sich zunächst in den Rio Negro ergießt, Zufluß erhält. Der Amazonenstrom heißt auf dem Oberlaufe M aran on (maranjou) und durchfließt unter diesem Namen zunächst ein großes Längstal der Peruanischen Cordilleren. Beim Austritt aus dem Hochgebirge wendet er sich nach 0, welche Richtung er bis zur Mündung beibehält. Diese ist meerbusenartig erweitert, und die stark einströmende Meeresflut trägt die Sinkstoffe des mächtigen Stromes bis weit in den Ozean. Unter den etwa 200 Nebenflüssen, die der Amazonenstrom empfängt, befinden sich 17, die eine Lauf- länge von 1500 bis über 2500 km haben, also bedeutend größer sind als der Rhein. Beim Übergang in das Tiefland bilden alle Zuflüsse Wasserfälle, so daß ähnlich wie beim Kongo von einer ringsum liegenden Kataraktenzone gesprochen werden kann. Nachdem der Amazonenstrom in der Gegend von Manáos drei seiner bedeutendsten Nebenflüsse aufgenommen hat, nämlich von links den 1400 km langen Rio Negro, oberhalb dessen Mündung diese Stadt liegt, von rechts den infolge seiner vielen Krümmungen gegen 3000 km langen Purús und den sehr wasserreichen, 2500 km langen Madeira (madèra), beträgt seine Breite mehrere Kilo- meter, und an der Mündung wächst dieselbe bis auf 80 km. Da- bei ist er auf dem ganzen Unterlaufe über 100 m tief. In den breiten Mündungstrichter kann sich daher die Meeresflut mit mächtiger Gewalt fortpflanzen. Als eine 5 m hohe, alles ver- nichtende Welle wälzt sie sich hinein, und noch 850 km oberhalb wird ihre Ankunft bemerkt. In der Regenzeit führen die großen Nebenströme so riesige Wassermassen zu, daß der Amazonenstrom

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 115

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Südamerica. 115 Guyana oder Parime, an 7000". Nach der Lage dieser Systeme und der Anden kann man sich nun leicht den Lauf der gewaltigen Haupt-Ströme merken, die meistens eine östli- che oder südöstliche Richtung haben. Sie wimmeln von Kai- mans oder Alligatoren und Schildkröten, aus deren Eiern Oel gepreßt wird. Von zwei Inselchen im Orinoco kom- men allein jährlich 126,000 Flaschen Oel. 1) Der gewundene Orinoco, zwischen den Gebirgen von Neu-Granada, Venezuela und von Parime; in den letzteren seine noch unerforschte Quelle und sein Oberlauf. Prächtige Cataracten. Im Unterlauf ein Delta von 50 Mündungen. 2) Der Ama- zonenstrom oder Marannon (spr. Maranjon), der größte der Erde (S. 34.), bildet sich aus 2 Strömen der Anden, die zuerst von S. nach N. Längenthäler durchfließen, vereinigt, sich dann nach O. wenden, wobei sie noch Vorhöhen der Cordilleren durchbrechen und in das weite Tiefland treten, das sich zwischen den Cordilleren, den Systemen von Guyana und Brasilien aus- dehnt. Von allen diesen Gebirgen kommen ihm Ströme zu, die zu den mächtigsten der Erde gehören, die größten aber rechts wie der Madeira. Eine vorliegende Insel spaltet den Maran- non bei der Mündung in 2 Arme; er ist da an 40 M. breit. Ueber 100 M. steigt die Fluth in dem Strome aufwärts; noch 60 M. in das Meer hinein spürt man die Gewalt seiner Wassermasse. 3) Aus den brasilischen Bergen fließen drei Ströme nack S., im W. der Paraguay, im O. der Parana und der Uru- guay. Vereinigt bilden sie eine gewaltige Süßwasser-Mün- dung, welche man den Rio de la Plata nennt. An diesen Strömen, zwischen den genannten Gebirgen, dehnen sich ungeheure Ebenen aus: stiege das Meer um 1000', so würden Brasilien, Guyana und die Andes als Inseln her- vorragen. Selber die Wasserscheiden zwischen den Strömen sind hier so unbedeutend, daß hier zweimal die merkwürdige Erscheinung der Bifurcation auftritt (§. 29.). Cassiqui- are, Zufluß des Orinoco, und Rio Negro, Zufluß des Marannon stehen in Verbindung — auch zwischen dem M. und dem System des La Plata findet solcher Zusammenhang Statt. Die Ebenen sind entweder für Anbau gewonnen, oder Urwald und Steppe. Urwälder nennt man solche, die noch in ursprünglicher Wildheit dastehen; nie ertönte in ihnen der Schall einer Holzart, nie hat eine menschliche Hand Sa- men zur Anlegung eines Forstes hier ausgestreut. Ueber den 8* -

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 286

1876 - Dresden : Schönfeld
286 Amerika. einzige Strom, welcher in einem Längenthal der Cordilleren fließt u. fast bis zur Mündung von ihren Bergketten begleitet wird. 15. Der Ori- noco, 3—400 Ml. lang, steht durch seinen Abfluß Casiquiare mit dem Rio Negro und Amazonenstrom in Verbindung (Bifurcation). Er umfließt in seinem Oberlause des Bergland von Parime u. nimmt auf diesem Wege viele wasserreiche Zuflüsse von den Cordilleren auf. Im Unterlauf setzt er periodisch die weiten Ebenen (Llanos) unter Wasser und bildet an seiner Mündung, südlich v. d. Insel Trinidad ein weitverzweigtes Delta. Der Essequibo, 100 Ml. lang, ist der Hauptfluß der Guyana. 17. Der Rio das Amazonas (Solimoes nach einem Volksstamm, Maranhon nach einer Baumfrucht benannt), 800 Ml. lang, wird 500 Ml. mit 3c befahren. Er entspringt aus einem kleinen Ge- birgssee zwischen den beiden Andesketten, aus dem Lauricocha (spr. — kotscha) in der Nähe der peruanischen hochgelegenen Bergwerkstadt Cerro de Paseo, durchbricht in Stromschwellen (hier Pongo genannt) die östl. Cordilleren und erreicht noch in Peru das weitgedehnte mit Urwald bedeckte Tiefland, durch welches er, mit vielen Seitenarmen u. Seen unzählige Inseln umfassend und oft das ganze Land weit und breit überschwemmend, in ostnordöstl. Richtung zum Meere zieht, so daß die mit''Inseln übersäete, seeartig erweiterte Mündung vom Aequator durchschnitten wird. Ein Delta bildet er nicht. Nebenflüsse a links Rio Negro, b. rechts Ucayali, Purüs, Madeira, Ta- pajos. 18. Tokantins, 270 Ml. lang, ein selbständiger Strom, nicht ein Nebenfluß des Amazonenstromes. 19. Der Rio San Fran- cisco in Brasilien ist 320 Ml. lang. Sein Oberlauf geht durch die gut angebaute, an Mineralschätzen reiche Provinz Minas geraes. Wo er im Unterlauf seine Richtung ändert und nach So. fließt, bildet er einen großartigen Wasserfall, welcher die Schiffahrt hemmt; daher sind von den beiden bedeutenden Seestädten, welche nördlich und südlich von seiner Mündung liegen, von Pernambuco und Bahia aus Eisen- bahnen bis oberhalb der Wasserfälle in Angriff genommen. 20. Der Rio de la Plata ist entstanden aus Paranü (d. h. Fluß), 450 Ml. lang, mit Paraguay, 400 Ml. lang, und aus Uruguay, 170 Ml. lang. § 408. C. Gebiet des großen Oceans: 1. Der Colorado del Occidente ist 200 Ml. lang und mündet in den Golf von Ca- lisornien. 2. Der Sacramento, entspringt am Mt. Shasta und geht in die Bai von S. Francisco. 3. Der Columbia 260 Ml. lang, trennt Washington von Oregon. 4. Der Fraserfluß ist 160 Ml. lang. 5. Der Jukon, der arktische Mississippi, im untern Lauf Kwich- pach (spr. Kwifpak) genannt, ist 400 Ml. und mündet ins Be- ringsmeer. Seen ohne Abfluß sind: der große Salzsee im Territorium Utah, 150 Qm., 1283 m. ü. M., und der Titicacasee, 150 Qm., 3870 m. ü. M. H 409. Die Bodenbeschafsenheit. Die Cordilleren und ihre Fortsetzungen durch Nordamerika. 1. Die Cor- dilleras de los Andes (Cordilleras — Bergketten), oder die süd-

5. Lehrbuch der Geographie - S. 443

1827 - Erfurt : Keyser
I Amerika. 443 sind also 0 Mal so groß als Frankreich; aber die Europäer kennen nur die Ufer einiger sie durchziehenden Flüsse. Vorgebirge. Davon sind besonders merkwürdig: Staaten Hook oder Cap Farewell in Grönland unter 59° N.br., S. Rogue an der Brasilischen Küste, nördlich der Mündung des S. Franciscostromes, Horn, die südlichste Spitze Amerikas, S. Francisco an der columbi- schen Küste, S. Lucas, an der Südspitze Californiens, Prinz- Wales, in der Behringsstraße, Eis-Cap auf der nordwestlichen Küste Amerika's u. a. m. , Ströme, a) In Nord-Amerika. 1) Der S t.^ Lorenz, ist der Ausfluß des Oberen Sees (Lac superior), bil- det den Michigan-, Huron en-, Erie- und On tari osee, und mündet nach einem Laufe von 380 M. in den Lorenzbusen. Zwischen dem Erie- und Ontario-See bildet er den 164 F. hohen Wasserfall Niagara. — 2) Der Missisippi entsteht im N. descae supe- rior aus einem See, fließt in südlicher Richtung durch die Nordamerikani- schen Freistaaten, ist über 650 Meilen lang und mündet in den Meerbusen von Mexico. Zu seinem 53,536 O..M. großen Stromsystem geboren rechts der Missouri (600 Meilen lang) und Ar cansas (200 Meilen laug), links der Ohio (210 Meilen lang). — 3) Der Rio bei Norte oder Rio Bravo, entspringt im Felsengeb. (nördlichster Zweig der Cordilleras, fließt 180 Meilen weit südwestlich, und mündet in den Mexikanischen Meerbusen. — 4) Der Columbia, oder Oregan, entspringt im Felsengebirge, fließt 400 Meil. weit durch das Oregangebiet, und mündet in den Großen Ocean. — b) In Süd- Amerika : 1) Der Rio grande de la Magdalena, entsteht in den Cordill. aus dem hochliegenden Papassee, fließt 150 Meilen weit nördlich durch Columbien und mündet in den Meerbusen von Mexiko. — 2) Der Orinoco entspringt in den Cordilleras, fließt sehr langsam 300 Ml. weit westlich, und mündet in den Atlantischen Ocean. — 3) Der Amazonen st rom oder Maranhon, der größte Strom der Erde, entsteht hoch in den Cordilleras unter dem Namen Apurimac, fließt 600 Ml. weit westlich, und mündet 15 Ml. breit gerade unter dem Aequator in den Atlantischen Ocean. Zu seinem 88,405 O.m. großen Gebiete gehören rechts der U cay ale (250 Ml. lang); Rio Parana (im unteren Laufe Madeira, 360 Ml. lang), Tocan- tin (oder Gran Para, 270 Ml. lang), links der Rio negro,-(über 200 Ml- lang) und Pu tum ayo oder Ica, (über 150 Ml. lang). — 4) Der Rio Francesco entquillt den Brasilianischen Gebirgen, fließt 240 Ml. weit gegen Nn.w. und mündet in den Atlantischen Ocean. — 5) Der Rio de la Plata, bildet das zweite (71,665 Q.ml. große) Stromgebiet der Erde, entsteht aus dem Zusammen- flüsse des Paraguay (350 Ml. lang) und Parana (260 Ml. lang), nimmt rechts den Pilco mayo und Bermejo, links den Uruguay auf, und mündet in den Atlantischen Ocean. Binnenseen. a) In Nord-Amerika. Sklavensee, 1400 Q.m. (dessen Abfluß der Macken;iesi xom ins Eismeer geht), Winipeg, 1200 Ol.ml., der Obere Sec (Lac superior) 1800

6. Für die unteren Klassen - S. 163

1897 - Leipzig : Freytag
Südamerika. 163 Südamerika. Südamerika ist nur wenig gegliedert. Im Norden springen in das §243. caribische Meer einige Halbinseln vor, und an der Westküste greift im Süden J"«* das Meer in zahlreichen Fjorden tiefer in das Land ein und schneidet durch enwfl' die Magellaustraße schließlich die Feuerlandsinseln vou der Süd- spitze des Festlandes ab. Wie Nordamerika wird auch die Südhälfte der neuen Welt im Westen Anden, von einem Kettengebirge, den Anden oder Cord illeren (cordiljeren) durchzogen. Es reicht von der Landenge von Panama bis zur äußersten Südspitze, wo es auf eiuer Insel im Cap Hoorn endet. Im Süden bilden die Anden ein einheitliches Kettengebirge mit vielen Gletschern und hohen Gipfeln, unter denen mehrere Vulkane sind. Etwa unter 30" s. Br. steigt der höchste Berg Amerikas, der Aeoneagna, bis 7000 m auf. Nördlich davon verzweigen sich die Ketten und schließen breite Hochländer ein. Auf dem einen derselben liegt der große Titicaeasee, 3800 m über dem Meere. Östlich davon erhebt sich der S orata bis zu 6500 m. Das Gebirge weudet sich uun mehr nach Nordwesten, um etwa unter dem Äquator wieder eine nördliche und nordöstliche Richtnng einzunehmen. Dort ragt der gewaltige 6300 m hohe Chimborazo (tschimborasso) auf, umgeben von zahlreichen, nur wenig niedrigeren Feuerbergen. Dann teilen sich die Ketten wieder. Zwischen sie senken sich Ebenen ein, von denen die eine von dem Magdalenenström durchflössen wird, eine andere den See von Maracaibo einschließt. Östlich steigen wir von den Anden in ein weites Tiefland hinab, das §244. von wahren Riesenströmen durchflössen wird. Im Norden liegt die Ebene &W- des Orinoco, der in einem ausgedehnten Delta mündet. Den mittleren wnd. Teil des östlichen Südamerika erfüllt das Stromnetz des Amanzonas, des gewaltigsten und wasserreichsten Flusses der Erde. Er entspringt aus den westlichen Ketten der Anden. In seinem Oberlauf führt er den Namen Marannon (maranj6n). Auf seinem westöstlichen Laufe durch das Tief- land nimmt er mehrere große Ströme auf, so von rechts den Madeira (madera), von links den Rio Negro. Dieser steht in Verbindung mit denl Orinoco, dessen Lauf sich gabelt. Nahe der Mündung in den atlantischen Oeean teilt sich der Amazonenstrom mehrmals. Ein Arm biegt nach Süden ab und vereinigt sich mit dem Para (parä). Die Amazonasebene wird im Norden von der des Orinoco durch das Bergland von Guayana, im Osten von dem atlantischen Oeean ilnder. durch das ausgedehnte brasilianischebergland getrennt. Beide Berg- länder erreichen fast 3000 m Höhe. In: Westen des südlichen brasilianischen Berglandes liegt die Ebene des Parana (paranä), der mit Paraguay und Uruguay ebenfalls 11*

7. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 201

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Südamerika, Gebirgsbau und Flüsse. § 60. 201 von Bolivia und Peru umschließen. Hier liegt der Titicäcafee, 3800 m ü. d. M., umgeben von den hohen Gipfeln Jlimani und Pic de So rata aus der Ost-, Sahama auf der Westseite. Eine zweite Hochebene ist die von Ecuador oder Quito (2800 in), um welche sich östlich und westlich eine Reihe vulkanischer Piks zieht, zu denen im W. der Ehimborazo, im O. der Cotopaxi gehört. In Colombia unterscheidet man drei Ketten, durch den Magd alenen ström und seinen Zufluß Cäuca [fa=ufa] voneinander getrennt; die östliche erweitert sich zur Hochebene von Bogota und biegt dann nach O. um zum Küstengebirge von Venezuela; die westlich vom See von Maracaibo gelegene Sierra Nevada de Santa Marta (5100 m) hängt nur lose mit ihr zusammen. Ganz isoliert liegt das brasilische Gtliirgsland zwischen der Tiefebene des Amazonenstromes im N., der des Paraguay im W. und der Küste des Atlantischen Ozeans im O.. sowie das Hochland von Guayana zwischen dem Amazonenstrom und dem Orinoco. Die Tiefländer gehen am Ostfuß der Kordilleren alle derart inein- ander über, daß sie nur durch unmerkliche Wasserscheiden voneinander ge- trennt sind. Nach ihrer Pflanzendecke unterscheidet man: 1. das des Rio de la Plata, dessen nördliche Abteilung die Wald- landschaft des Gran Chaco ^tschako^ bildet, während sich im S. die unermeßliche Grassteppe der Pampas ausdehut; 2. die Selvas (tropische Urwälder) zu beiden Seiten des Amazonenstroms und 3. die Llanos [ljänos], d. h. parkartige Grasfluren des Orinoco. Die Stromgebiete Südamerikas sind folgende: Gegen N. fließt der Magd alenen ström mit dem Cauca; gegen O. der Orinoco aus dem Hochland von Guayana und der Amazonen- ström, im oberen Lauf Maraüon genannt, der aus den Anden von Peru kommt. Er gehört zu den größten und wasserreichsten Strömen der Erde; seine Nebenflüsse sind links der Rio Negro, rechts der Ucayali, Madeira u. a. Der Amazonenstrom durchfließt sast die ganze Breite Südamerikas, da seine Quelle kaum 75 km vou der Südsee entfernt ist; sein Einzugsgebiet, das größte der ganzen Erde, umfaßt den ungeheueru Raum von mehr als 7 Mill. km2. In den Rio Negro gibt der Orinoco durch den Eafiquiare einen Teil seines Wassers ab. Eine solche Flußgabelung heißt auch Bisurkatiou (s. S. 6). Gegen S. zieht sich ein großes Netz von zahlreichen Wasserlänfen, welche fast die Mitte des Festlandes durchströmen und sich schließlich im Paranä vereinigen. Unter seinen Nebenflüssen ist der bedeutendste der Paraguay. Mit dem Hinzutritt des Uruguay beginnt der Mündungs- busen, der den Namen (Rio de) La Plata (Silberstrom) führt. Oft wird der Name La Plata fälschlich auch von dem ganzen Strome ge- braucht. Die folgende Darstellung gibt ein Bild vom Oberflächenbau Süd- amerikas:

8. Lehrstufe 2 - S. 260

1863 - Leipzig : Teubner
260 (rothe Fl.); — links: der 310 M. lange, bis 4200 F. breite Ohio bei Cairo (Cincinnati) mit dem Teneffee u. v. a.; lebhafte Schiffahrt besonders mit Dampfern; Wasserfälle; die der Schiffahrt hinderlichen Baumstämme; Über- schwemmungen; — ll) der 460 M. lange Nio grande del Norte, Grenz- fluß zwischen Mexico und den Vereinsstaaten, mündet bei Matamoras; c) Gebiet des großen Oceans: l) der 200 M. lange in das Nordende des Purpurmeers mündende Nio Colorado mit dem Gila; — 2) der Nio del Sacramento in dem goldreichen Thale Californiens; — 3) der 340 M. lange Columbia in Oregon. B. Die meisten kontinentalen Flüsse Nordamerikas sind zwischen dem Colorado und Columbia in Californien, z. B. der in den großen Salzsee mündende Barenfluß und der in den Nicolletsee mündende Nicollet. An- dere in Merico. Ii. Südamerika. A. Oceanische Flüsse, a) Gebiet des atlantischen Oceans: 1) der über 200 M. lange Magdalenenfluh mit dem Cauca mündet in mehreren Armen bei Kartagena in das caraibische M.; 2) der 338 M. lange Orinoco entspringt im Hochlande von Guyana, das er im 8, W und N umfließt, und mündet der Insel Trinidad gegenüber;' Delta; Städte Maypures und Angostura; 3) der 780 M. lange Marannon (märe an non? fragten die Spanier, als sie ihn entdeckten) oder Amazonenstrom kommt aus dem Lauricochasee in den peruanischen Cordilleren, ist der größte und wasserreichste Strom der Erde, 400 M. weit für Seeschiffe fahrbar, 300 M. oberhalb der Mündung schon l/2 M. breit, an der Mündung des Madeira 30000 F., weiter abwärts 3 bis 6 M. breit, 90 bis 360 F. tief; ungeheurer Mündungsbusen zwischen Para und Makapa mit der großen Insel Marajo; Städte: Coary, Barrado Rio Negro, Santarem. Von den zahlreichen z. Th. riesenhaften Nebenfl. ist der Rio Negro in sofern der merkwürdigste, als er den Cassiquiari aufnimmt, der sich vom Orinoco trennt; zwischen der Mündung 4) des 186 M. langen Paranahyba bei S. Luis de Paranahyba und 5) des S. Franzisco liegt die Ostspitze Südamerikas; 6) der 480 M. lange Parana entspringt auf der Mantiqueira-Kette des brasilischen Hochlandes; ein großer wasserreicher Strom, dessen großer Mün- dungsb. bei Buenos Apres und Montevideo la Plata heißt; Städte: Santa Fe, Parana u. a.; Nebenfl. rechts: der Paraguay bei Corrientes (größer als der Parana) bei Corrientes mit dem Pilcomayo und Vermejo; und der Salado; — 7) der Ni» Negro, Grenzfluß zwischen Patagonien und La Plata. b) Gebiet des großen Oceans: Nur kleine Küstenflüsse, da die Cordil- leren bis an die Küste reichen, z. B. der San Juan, aus dem seit 1788 ein Kanal in den Raspadura, einen Nebenfl. des in den Golf von Darren mün- denden Rio Atrato führt, so daß auf diese Weise der atlant. mit dem großen Ocean verbunden ist. B. Continentale Flüsse finden sich auf der Hochebene von Peru: der Desaguadero kommt aus dem Titicacasee und mündet in den See Huallagas;

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten - S. 391

1881 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Amerika. 391 bildet die berühmte Bifnrkation mit dem Rio Negro, einem linken Nebenflusse des Amazonenstroms. Für Seeschiffe ist der Orinoko 60 Meilen weit, für Fluß- dampser viel weiter, ja durch seinen linken Nebenfluß Rio Meta bis zu den Abhängen der östlichen Cordillere hin fahrbar. 11) Die Küstenflüfse von Guyana, von denen der Essequibo und Su- riuam die bedeutendsten sind. 12) Der Amazonenftrom (Marannon) bildet das größte Stromgebiet der Erde (100 000 >H!Meil.), wenn gleich die Länge seines Laufes (770 Meil.) von anderen Strömen übertroffen wird. Er entspringt in einer Höhe von 4400 in an dem Nordabhange des Knotens von Pasco. Seine beiden Quellflüsse sind der Hnallaga und der Marannon, deren Thäler durch die mittlere der 3 Cordillerenzüge von einander getrennt werden. Der Marannon ist schon in der Nähe seiner Quellen schiffbar, doch treten der Schiffahrt da, wo er nach nord- westlicher Richtung sich ostwärts zur Tiefebene wendet, Stromschnellen hindernd in den Weg; der Hnallaga ist nicht schiffbar. Der Lauf des Marannon ist nach seinem Eintritte in die Tiefebene 650 Meilen lang fortgesetzt fast ganz öst- lich und bildet bei der Münduug einen gewaltigen Liman (12 Meil. breit). Derselbe steht durch einen breiten Arm mit der Mündung des Tocantins, der mit nördlicher Richtung aus dem brasilianischen Tafellande herbeiströmt, in Verbindung; die Mündung des Tocantins, gleichfalls ein Liman, heißt Rio de Para (5 Meil. breit). Zwischen beiden Limanen liegt die große Insel Marajo. Nebenflüsse des Amazonenstromes links: 1) der Japura und 2) der Rio Negro (mit dem Cafsiquiare, vergl. 10); beide von den Kordilleren von Columbia gegen Oso. — Nebenflüsse rechts: 1) der Ukayale, welcher feine starken Quellen teils aus der Nähe des Knotens von Cuzko (Pau- cartampu und Apurimac), teils vom Südabhange des Knotens von Pasco empfängt und dann im ganzen nördlich fließt. 2) Der Purus, der im O. des Knotens von Pasco entspringt und nordöstliche Richtung hat. 3) Der Madeira (430 Meil. lang), welcher sich aus mehreren gewaltigen Quellströmen bildet, deren größter der Mamore, seine Quellen tief im innern des Berglandes von Bolivia hat (Rio Grande); seine Hauptrichtung ist gegen No., die Schiffahrt, abgesehen von einer 30 Meilen langen Strecke (Stromschnellen) bis nach Bolivia hin möglich. 4) Der Tapajos, fließt mit nördlicher Richtung vom Plateau von Matto Grosso. 13) Der Paranahyba und San Francisco sind im unteren Laufe schiffbar und entfließen dem brasilianischen Hochlande. 14) Der Rio de la Plata (Silberstrom) entsteht aus 2 Quellflüssen, dem Paraguay und Parana. Ersterer entfließt mit südlichem Laufe den Gebirgen von Matto Grosso, letzterer bildet sich aus mehreren Quellflüssen (Paranahyba, Rio Grande, Tiete), die von den östlichen Gebirgsrändern des brasilianischen Tafellandes kommen; der Parana vereinigt sich nach südwestlichem Laufe, West- wärts gewendet, bei Corrientes mit dem Paraguay. Dieser empfängt vor- her starke Gewässer aus dem Berglande von Bolivia, namentlich den Pilcomayo und Rio Bermejo. Der vereinigte Strom, nun Parana genannt, empfängt den Rio Salado mit südsüdwestlicher Richtung und wendet sich dann gegen So. Hier empfängt er den Uruguay, der mit großem nordwestlichen Bogen der

10. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 107

1875 - Langensalza : Greßler
Die Erde als Wohnplatz im Allgemeinen (Amerika). 107 7) Der Orinoco. Er entspingt im Hochlande von Guyana, durchströmt Venezuela und mündet nach einem 340 Ml. lg. Lauf in den atlant. Ocean. 8) Der Essequebo und Surinam. Sie kommen vom Hochlande Guyana und stürzen in Wasserfällen zum Meere. 9) Der Amazonen ström oder Mar an on. Er ist der größte Strom der Erde, hat seine Quelle auf den Cordilleren in Peru, nimmt rechts den Madeira und den Tocantine, links den Rio Negro aus, fließt durch Peru, Ecuador und Brasilien und mündet nach einem 790 Ml. lg. Lauf unter dem Aequator in einer meerbusenartigen Erweiterung, wobei sich die Strö- muug seines Wassers noch 60 Ml. weit im Meere verfolgen läßt. 10) Der Parahaniba. Er kommt von den brasiliani- schen Gebirgen und gehört besonders dem Tieflande an. 11) Der San Francisco. Er entspringt in den bra- silian. Gebirgen und hat eine Länge von 350 Ml. 12) Der Rio de la Plata oder Silber ström. Er entspringt in den brasilian. Gebirgen, heißt anfänglich Parannä, nimmt rechts den Paraguay, links den Uruguay aus, durch- strömt Paraguay und La Plata und mündet nach einem 470 Ml. lg. Lauf. c) In dm großen Acean: 1) Der Rio Colorado. Er entspringt in dem Felsen- gebirge und mündet nach einem 200 Ml. lg. Lauf in den Meerbusen von Ealifornien. 2) Der Columbia oder Oregon. Er entspringt in dem Felsengebirge, bildet mehrere Wasserfälle und tritt vor seiner Mündung nach einem 300 Ml. lg. Laus in's Ties- land ein. 3. Seen. Nirgends sind die Seen zahlreicher, als in den Hudsonsbay- Ländern. Sie stehen meist durch Flüsse mit einander in Ver-

11. Beschreibende Geographie - S. 122

1872 - Stuttgart : Schweizerbart
122 Zonen und Erdtheile. 1.2000 F., 3900 Mtr. hoch! entsprungen, nimmt der „Marannon" von seinem Durchbruch durch die Ostkette (Pongo de Manseriche) an, wenig- stens sechsmal so weit vom atlantischen als vom stillen Meer entfernt, am Fuß der Anden noch etwa i 150 F. (370 Mtr.) hoch, jene Hauptrichtung an (etwa 450 M. neben dem Aequator hin). Von der brasilischen Gränze an^ wo Tabatinga nur noch 250 F. (80 Mtr.) hoch liegen soll \ heißt der „<?olimoes" der Indianer auch „Amazonenstrom", vorzugsweise jedoch erst von der Mündung des Madära an. Sofort bildet den wichtigsten Punkt die Mündung des größten Zuflusses von der Linken, des Negro (mit dem vom Orinoco kommenden Arm Cassiquiare), bei Manaos; nicht fern von derjenigen des Madeira (d. h. seines Hauptarms) auf der Rechten, mit seinem langen und (gleich dem Amazonas selbst) langsam schleichenden, viel „Holz" führenden Lauf. Mit diesen beiden großartigen Zuflüssen (selbst bedeutende Stromsysteme-) reicht das Vwranuonsystem (überhaupt entwickel- ter nach rechts als nach links) am weitesten nach Norden und Süden- einerseits nach den Anden von Bolivia, anderseits nach denen von Neu- granada, sowie tief ins brasilische, minder tief ins Guayanagebirg, so daß das Becken etwa 225 93?. Weite hat. Die ferneren großen Zuflüffe kommen vom Brasilgebirg, namentlich zuletzt der mächtige Araguaya-Tocantins als Nebenfluß, welcher zu dem Nebenarm Para des Deltas geht-'*. — Außer den riesigen Abmessungen nach Länge, Breite und Tiefe 4 bietet der Riesenstrom und sein Gebiet eine Fülle von Naturmerkwürdigkeiten 5 dar, welche zum Theil ans Wunderbare gränzein vor Allem die ungeheuren Strecken von Urwald, die „Selvas" schlechtweg (etwa 70000 O.m.) mit ihrer mannigfaltigen Belebung aus allen Klassen der tropischen Thierwelt, nebst außerordentlichem Reichthum an Fischen im Strome selbst 6. Aber noch nehmen keine großen Städte noch Kulturländer die Ufer des wenigstens 500 M. von der Mündung schiffbaren Stroms ein, welcher noch beinahe geschichtlos ist und, außer der Mündungsstadt Para, nur spärliche kleine Ortschaften mitten unter Horden nackter Wilder bespült; neuerdings jedoch eine Rolle im Handel zu spielen und auch Dampfer zu tragen beginnt. ' Nach neuester Angabe (die ältere ist 630 F., c. 200 Mtr.), so daß von da (c. 400 M. von der Mündung) das durchschnittliche Gefälle 1 F. auf mehr als I'/s M. betrüge. Die „Pongos" sind Stromschnellen, deren 12 gezählt werden, an der letzten soll sich der Strom von 1500 F. (490 Mtr.) auf 900 F. (290 Mtr.) verschmälern. Eine letzte Stromenge, mit Verfchmälerung des Bettes, findet noch bei Obycos, c. 120 M. von der Mündung, statt (Breite hier 6000 F., 1950 Mtr., vgl. Anm. 4). 2 Der Rio Negro nimmt den R. Branco auf; der Madeira entsteht aus der Vereinigung des Beni mit dem Mamore, dem Hauptquellfluß mit längstem Lauf, welcher unter dem Namen „Rio Grande" (Sara), wie jener, von der bolivischen Lstkette kommt, die Flüsse von der Sierra Nevada (§. 108) sammelt und zuletzt von Osten her den Guapore, bereits einen Quellnachbar des Tapajoz (3), ausnimmt. 3 Die golfartige Hauptmündung (10 bis zuletzt 20 M. breit) sendet diesen Neben- arm (5 bis 8 M. breit) südwärts, mit einander die große sumpfige Insel Marajo (die noch mehrere Stromarine enthält) umfassend. Es sind über 100 schiffbare Flüsse, deren Sammelrinne der Marannon, theils aus Schneeregionen, theils aus qualmenden Wäldern der Tiefe (doch das meiste Wasser aus den Anden). Darunter von der Linken: Napo, Putumaho (Jsa) und Hapura oberhalb, der Trombetas unterhalb des Negro; von der Rechten: derhuallaga im oberen, der ^avari, I u r u a und P uru s im mittleren, der Tapajoz und Xingu im untern Lauf. 4 Stromlänge c. 750 M.; nach Gebiet (130000 Q.m. mit dem Tocantins) und Wasserfülle (bei Obydos über 77 Mill. Kubikfuß, oder über 2600 Mill. Hectoliter, m

12. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 666

1855 - Mainz : Kunze
664 Amerika. — Die Oberfläche. Wegen soll es möglich sein: entweder ans der Bai Dariens in die Bai von Choko über die niedre Höhe, womit die Andeskette Südamerikas endet — oder am See Nikaragua in Guatemala — oder ans der Enge Panamas. Für den letzteren Punkt erklärt sich der französische Ingenieur Garilla, der 1845 die Gegenden untersucht hat. Seinem Bericht zufolge liegt die zu berührende höchste Stelle auf dem Isthmus nur 443 Fuß überm Meerspiegel. Durch diese Haupt- höhe schlägt er nun einen Tunnel vor, 5350 Meter lang, also mehr als 2/, deutsche Meile. Für den Kanal, der von der Mündung des Caimito (westlich der Stadt Panama! aufwärts zum Tunnel, und hernach abwärts ins Thal des Chagres und an den karibischen Golf sich führen ließe, würde alsdann nur eine Höhe von 152 Fuß durch Schleusen zu überwinden übrig sein! Die Länge des Kanals schlägt er auf 76^ Kilometer (etwa 10’/* Meile) und die Unkosten auf 66 Mill. Gulden an. Eine Eisenbahn würde nur 15 bis 16 Mill. Gulden kosten, aber wegen des Aus- und Einladens an beiden Küsten bei weitem nicht so Vortheil- haft sein. Gewässer. Amerika ist äußerst wasierreich. Da seine Hochgebirge nicht in der Mitte, sondern an der Westseite liegen, so haben die Flüsse einen gewaltigen Raum zu durchlaufen; zwei davon, der Marannon und Missuri gelten für die größten auf der Erde. Fast alle bedeutenden Wasser sind aus der Ostseite; zum großen oder stillen Ocean fließen nur im Norden einige größere Ströme, im Süden nichts als kurze Küstenflüsse. 1) Südamerika. Ins karibische Meer: der Magdalena, mit dem Cauka, aus den Andes. — Ins atlantische: Der Orinoko, dessen 320 Meil. langer Lauf einer Spirallinie gleicht, entspringt am Parime im Innern Guianas; die fast wagrechten Flächen zur Seite sind Ursach, daß er durch den Cassiquiare mit dem Rio Negro zusammenhängt, und dieser ist Nebenfluß des Marrannon oder Amazonenstroms. Der Amazonen ström, der auch den Namen seines ersten europ. Beschiffers Orellana trägt und 730 M. lang ist, entspringt in einer Gletschergegend der Andeskette, etwa Io1/.,0 südlich des Aequators, und be- steht eigentlich aus 2 Flüssen, dem Aguamiros und dem Chavanillo.^ der die Wasser der Alpenseen von Lauri und Lanricocha mit sich führt. Er fließt zuerst rauschend und mit mehreren Wasserfällen in einem Längenthale nordwärts hinab, und biegt dann nach Osten um, wo er in der Ebene rechtsher den Huallaya und Ucayale, links den Napo aufnimmt. Im weiteren Laufe treten der Japura und der Rio Negro von Norden her zu ihm, von Süden aber der aus dem Beni und Mamore bestehende 400 M. lange Madeira und der Tapajoz. Mit seiner golfartigen Mündung hängt durch einen Seitenarm, die Insel Joannes bildend, der Ausfluß des 300 M. langen Tocantines zusam- men, der mit dem Acaruaya grade vom Süden herkommt und in die Bai von Para strömt. Südöstl. vom Orinoko ist noch der Essequebo zu merken. — Ferner ins südatlantische Meer: Der San Francesco südlich des Cap Roque. Dann der Rio de la Plata oder Silberstrom. So heißt aber nur die sehr breite Mündung des Parana und des reißenden Uruguay; jener kommt aus

13. Länderkunde für höhere Lehranstalten - S. 328

1903 - Leipzig : Hirt
328 links den Illinois und den Ohio [oheto], mit dem Tennessee [temtesst] L; rechts bei St. Louis den wasserreichen, fast 5000 Km langen Missouri, d. i. Schlammfluß; ferner vom Felsengebirge den Arkansas und deu Red River (t>. i. Roter Fluß). Der Mississippi wälzt seine gelblich trüben Fluten zwischen eiuförmigeu Tieflandsufern hin, in seinem Unterlaufe fast ohne Gefalle, so daß sich die Wassermenge nur durch den eigenen Drnck weiterbewegt. Vermöge feiner Schlammmassen schiebt er in dem handsörmigen Delta die „Pässe" ge- nannten, künstlich geregelte,? Mündungsarme jährlich um 45 m weiter in den Gols vor. 4) Der Rio Grande del Norte, fast so lang wie die Donau, Grenz- fluß zwischen der Union und Mexiko, für die Schiffahrt vou untergeordneter Bedeutung. 5) Der San Juan [chuän], aus dem Nicaragua ^nikaragwa^-See, schiffbar. Die Landbrücke zwischen dem See und dem Großen Ozean ist die schmälste und mit 46 m zugleich die niedrigste in Mittelamerika. Der Nicaragua-Kanal würde 273 km lang werden, wovon 65 zu graben wären. Sein Bestand würde durch Erdbeben und vulkanische Ausbrüche sehr gefährdet sein. 6) Der Magdalenenflnß, mit dem Cauca [fänifa] l. 7) Der Orinöco, d. i. „Wasser", etwas kürzer als die Donau, be- schreibt einen Halbkreis w. um das Hochlaud vou Guayana. Dnrch Ab- zweigung des Casiquiare [faffitiare] l. steht er in natürlicher Verbindung (Flußgabelung oder Bifnrkation) mit dem Rio Negro, l. Nebenfluß des Maranon. Gewaltige Deltabildung mit 50 Mündungen. 8) Der Amazonenstrom oder Maranon ^ siuaranjou^, der wasserreichste Strom der Erde, 5500 km laug. Er entspringt nahe 10° S ans den Audeu von Pasco, durchbricht vermittels des Pongo (Dor) von Man- seriche [manferttfche] die mittlere Kord illere von Nord-Perü, ist von hier an für Dampfer fahrbar und nimmt in feinem unteren, o.-wärts gerichtete^ Laufe, wo die Abdachung vom Fuße der Anden bis zum Meere nur 180 m beträgt, über 20 Nebenströme auf, bereit kleinster an Größe etwa dem Rhein gleichkommt. Sein Stromgebiet würde f- von Europa bedecken. Die wichtigsten Nebenflüsse sind links der Rio Negro oder Schwarze Fluß, mit tintenschwarzem Wasser, gefärbt vou organischen Humusbestandteilen, rechts der Ucayali [ufajali], der (Rio da) Madeira, d. i. Strom des Waldes, der größte aller Nebenströme, der Tapajoz [tapachos] und der Xingn [schingu]2. 1 Maranon, wahrscheinlich = Strom der Dickichte, vom tyan. maranas. „Ama- zonenstrom", weil spanische Eroberer hier 1540 kriegerische Weiber gesehen haben wollen. 2 1884 in seiner ganzen Ausdehnung befahren von den deutschen Reisenden Clanß und v. d. Steinen, 1899 von H. Meyer aufs neue untersucht.

14. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 116

1905 - Dresden : Huhle
— 116 — Red River. 5. Der Rio Grande del Norte, der Donau an Länge gleich, hat für die Schiffahrt eine geringe Bedeutung, da er nur im Unterlauf für größere Schiffe fahrbar ist. Er sowohl als auch der Mississippi fließen in den Golf von Mexiko. 6. Der Sau Juan ist der Abfluß des Nicaragua-Sees und ergießt sich in das Kari- bische Meer. Von diesem See bis zum Großen Ozean ist die schmälste Landstelle für den Bau eines Kanals, der Mittelamerika durchbricht und Atlantischen und Großen Ozean verbindet. Man hat neuerdings diesen Plan zugunsten eines anderen und zwar des Panamakanals (§ 203,2) aufgegeben. 7. Der Columbia ergießt sich in den Großen Ozean und ist nur an seiner Mündung für Seeschiffe zugänglich, da er oft von Felswänden eingeengt ist und deswegen häufig Wasserfälle bildet. Colorado und Sacramento kommen für die Schiffahrt nicht wesentlich in Betracht. In Südamerika fließt 8. der Magdalenen- ström, der fast bis zur Mündung von Bergketten begleitet wird, eine ziemlich weite Strecke von der Mündung hinauf mit Dampfern be- fahren werden kann und sich in das Karibische Meer ergießt. 9. Der Orinoco steht mit dem Rio Negro, einem linken Nebenfluß des Maranou, in natürlicher Verbindung (Gabelung) und mündet mit etwa 50 Mündungen südlich von der Insel Trinidad in den Atlan- tischen Ozean. Die in seinem Unterlaufe liegenden Llanos setzt er durch seine regelmäßigen Überschwemmungen häufig unter Wasser. 10. Der Maranon oder ^mazonenstrom ist der wasserreichste Fluß der Erde. Seine größten Nebenflüsse sind rechts der Madeira und links der schon erwähnte Rio Negro. Der Amazonenstrom kann bis zum Fuß der Auden mit Dampfern befahren werden, die der treibenden Baumstämme wegen von einem starken Schaufelrade am Hinterteile des Schiffes in Bewegung gesetzt werden. Auch seine Nebenflüsse sind für größere Fahrzeuge schiffbar. Die ozeanische Flut- welle macht sich im Amazonenstrom bis über 700 km von der Mündung aufwärts bemerkbar und befördert die Schiffahrt ungemein. Die Urwaldstrecken im Stromgebiete des Maranon führen den Namen Selvas. 11. Der San Francisco kommt vom brasilianischen Berg- lande und fließt auch in den Atlantischen Ozean. Auf seinem Unter- laufe bildet er einen großen Wasserfall, der die Schiffahrt hemmt. 12. Der Rio de la plata ist ein mächtiges Flnßmündnngsbecken, in das sich der Uruguay und der Parana mit seinem Nebenflusse Paraguay ergießen. Die Stromlänge des La Plata, von der Quelle des Parana gerechnet, kommt derjenigen der Wolga ziemlich gleich. Nord- und Mittelamerika. § 200. Das dänische Wordamerika. Dieses Gebiet umfaßt die gewaltige Insel Grönland; dieselbe ist ein ausgedehntes Hochland, das größtenteils mit Gletschern und Schnee bedeckt ist. _ Die^ Westküste wird durch einen Zweig des Golfstromes erwärmt. Die Ansiedelungen der christlichen Eskimos dehnen sich hier vom Kap Farewell bis Upernivik aus. Der Handel wird auf Kosten der dänischen Regierung

15. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 117

1877 - Leipzig : Fleischer
Die Bewässerung Amerikas. 117 Mobile, von Montgomery ab schiffbar; 9. der Mijlijj^ fippt (= Vater der Gewässer, 660 M. lang). welcher durch öl^Schiffbarkeit seiner Gewässer (880 M. lang) der wichtigste Strom der Erde ist und links den Jllinm (illinens) und Qbiy (300 M^ lang) mit Tennessee p E lang), rechts den Miliouri (Schlammfluß, 670 M. lang) mit dem Nebraska, den Arkansas und den Red River auf- nimmt; 10. der Colorado; 11. der..Rio Grande_d^l—^ Norte; 12. der Rio de San Juan, der Abfluß des Managua- und Nicaraguasees; 13. der Magdalenenhof—t mit dem Ca-cua; 14. der Orinoco, der den Cassiquiare ^ nach dem Rio Negro absendet'(Gabelung) und in einem groß- artigen Delta mündet; 15. der Ess,L.c,uiho, 100 M. lang und 88 M. weit schiffbar; 16. der Zlnnizon enström (Soli-^-— moes, Maranhon), der, 800 M. lang, ml 500 M. aufwärts mit Dampfern befahren wird und links den Rio Negro, rechts den Ucayali, Madeira (Holzfluß) und Tapajos und Xingu ausnimm?; 17. der Tokantins; 18. der mächtige Küstenfluß Rij> San Francisco (320 M. lang); 19. der Rio de la Plata, der nur die Mündung der 3 Ströme Parana (Fluß), Paraguay und Uruguay und eine ähnliche Bildung wie der Lorenzbusen ist. 3. An der Westküste von Süd- und Centralamerika bahnt sich nicht ein" einziger Fluß von Bedeutung den Weg nach dem großen Ocean. Wie ist das aus der Bodenge- staltung zu erklären? In Nordamerika ergießen sich in den großen Ocean: a. der Colorado del Occidente, der bis___ 100 M. auswärts schiffbar ist; b. der Sacramento; c. der __v Columbia oder Or egl.n^ d. der Frasersluß. 4. Sämmtliche Ströme der nördlichen und nordöstlichen Abdachung sind unentwickelte Wassersysteme, aus einem Ge- misch von Fluß und See bestehend. Unmittelbar ins Eis- meer ergießt sich der Mg.ckenz i.e. der aus zwei von der Ostseite des Felsengebirges kommenden Armen sich bildet und die Abflüsse des Athabasca- des großen Sklaven- und des Bärensees aufnimmt. 5. Außer den bereits erwähnten Seen mit Abfluß sind noch folgende Seen ohne Abfluß nach dem Meere bemerkens- Werth: 1. der große Salzsee im Territorium Utah (150 □M., 1230 m hoch), mit dem der Utahsee durch den Jor- San verbunden ist; 2. der Titicacasee (150 Dm., 3898 m hoch), aus dem der Desaguadero (—Abfluß) in ein anderes Seebecken des bolivianischen Hochlandes fließt.

16. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — An dritter Stelle begehren wir von der Karte Aufschluß über Iii. Die Bewässerung Südamerikas. Wir finden: Vier Ströme ziehen unsere besondere Aufmerksamkeit auf sich, nämlich der Orinoco, der Amazonenstrom, der San Francisco, der La Plata. 1. Der Orin o co. Seine Quelle liegt am Südende des Hochlandes von Guayana. Der Strom fließt zunächst nach Nordwesten. Schon nach kurzer Zeit teilt er sich in zwei Arme. Der eine Arm, der den Namen Casiquiare (spr. kassikiare!) führt, wendet sich nach Südwest und mündet in den Rio Negro. Der andere Arm behält den Namen Orinoco bei. Er fließt noch eine Strecke nach Nordwesten weiter, wendet sich dann nach Norden und fließt endlich in nordöstlicher Richtung dem Meere zu. Süd- lich von der Insel Trinidad führt er in zahlreichen (ca. 50) Mündungen seine Fluten dem Atlantischen Ozean zu. Zur sachlichen Besprechung. a. Miß mit Hilfe des Zirkels und des Maßstabes die Länge des Flusses! (Fast so lang wie die Donau!) b. Die sandigen Inseln des Orinocos sind reich an Schildkröten. Vom Monat Februar an kann man vom Ufer aus beobachten, wie sie die Sandbänke des Flusses aufsuchen, um dort ihre Eier zu legen. Sie graben in den feinen Sand ein 60—70 cm tiefes Loch und legen 80 bis 120 Eier hinein. Haben sie dies getan, so breiten sie den Sand wieder darüber. Die Eingeborenen suchen dann die Eier aus und bereiten aus ihnen Öl. c. Der Name Orinoco bedeutet „sich bewegende Schlange". Wie erklärst du das? (Bogen!) 2. Der Amazonen ström odermaranon (spr. Maranjon!). Von ihm lehrt die Karte: Er entfließt einem Andensee und strömt zunächst in tiefem Längentale zwischen zwei Andenzügen hin. Dann durchbricht er, sich nach Osten wendend, das Gebirge und tritt in die gewaltige Tiefebene ein. In zahlreichen Windungen durchfließt er die mit Urwald bedeckte unermeßliche Ebene, bis er endlich seine Ungeheuern Wassermengen in einer schlauchartigen, inselreichen Mündung dem Atlantischen Ozean zuführt.*) — Die Breite der Mündung des Riesenstromes, fügt der Lehrer hinzu, beträgt so viel, wie die Entfernung zwischen Hamburg und Berlin. Und wie steht es um die Nebenflüsse des Amazonenstromes? Die Karte lehrt, daß gewaltige Flüsse ihm zueilen. (20 von der Größe des Rheins!) Nenne und zeige solche! Zu den bedeutsamsten gehören der Rio Negro und der Madeira. Bestimme Quelle und Hauptrichtung! Wie erklärst du diese i) Die Insel Marajo (ma^kscho) liegt nicht in der Mündung des Amazonen- stromes, sondern sie trennt die Mündung des Amazonenstromes von der des Toeantins (tokang tings).

17. Außereuropäische Erdteile - S. 14

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — Sandbänke des Flusses aufsuchen, um dort ihre Eier zu legen. Sie graben iu den feinen Sand eiu 60—70 cm tiefes Loch und legen 80—120 Eier hinein. Haben sie dies gethan, so breiten sie den Sand wieder darüber. Die Eingeborenen suchen dann die Eier auf und bereiten ans ihnen Öl. 2. Der Amazonenstrom oder Maranon. Von ihm lehrt die Karte: Er entfließt einem Andensee und strömt zunächst in tiefem Län- genthale zwischen zwei Andenzügen hin. Dann durchbricht er, sich nach Osten wendet, das Gebirge und tritt in die gewaltige Tiefebene ein. In zahlreichen Windungen durchfließt er die mit Urwald bedeckte uuer- meßliche Ebene, bis er endlich seine ungeheure Wassermengen einer schlauch- artigen, inselreichen Mündung dem atlantischen Ozeane zuführt*) — Die Breite der Mündung des Riesenstromes, fügt der Lehrer hinzu, beträgt soviel, als die Entfernung zwischen Hamburg und Berlin. Und wie steht es um die Nebenflüsse des Amazonenstromes? Tie Karte lehrt, daß gewaltige Flüsse ihm zueilen. (20 von der Größe des Rheins!) Nenne und zeige solche! Einer der bedeutsamsten ist der Rio Negro oder schwarze Fluß. Bestimme Quelle und Hauptrichtung! Wie erklärst du seinen Namen? (Sein tintenschwarzes Wasser hebt sich seltsam ab von der hellgrünen Flut des Amazonenstromes!) Zur sachlichen Besprechung. a. Miß mit Hilfe des Maßstabes und des Zirkels die Läuge des Amazonenstromes. (5500 km, also ungefähr so lang wie Donau, Rhein und Elbe zusammen!) b. Wie erklärt sich wohl der seltsame Name des Stromes? (Er erhielt ihn, weil die ersten Entdecker an seinen Ufern viele Amazonen oder Kriegerinnen gesehen haben wollten.) c. Man kann zu Schiffe aus dem Amazonenstrome in den Orinoco gelangen. Wie ist das möglich? (Orinoco und Rio Negro sind durch eiuen natürlichen Kanal, Easiquiare, verbunden.*) 3. Der San Franzisco, fließt erst nach Norden, biegt aber dann nach Osten um und mündet endlich in den atlantischen Ozean. Er ist der bedeutsamste Strom Brasiliens, ungefähr so lang wie die Donau. 4. De Rio de la Plata oder Silberstrom. Mit diesem Namen belegt man ein gewaltiges, trichterförmig erweitertes Müuduugsbeckeu, in welchem sich zwei Ströme, der Parana und der Uruguay, vereinigen. a. Der Parana entspringt auf dem Hochlande von Brasilien und ändert mehrfach feine Richtung. Zunächst fließt er nach Westen, dann biegt er nach Südwesten um, dann wendet er sich wieder nach Westen. *) Die Insel Marajo (marascho) liegt nicht in der Mündung des Ama- zonenstroms, sondern sie trennt die Mündung des Amazonenstromes von der des Tocantins (tokang tings). _ **) Flußgabelung oder Bifurkation. — Vergl. auch S. 13.

18. Besonderer Theil - S. 980

1856 - Eßlingen : Weychardt
980 Vierte Abtheilung. Amerika. Fassungen. O. Der Südabhang der Sierra Parime. Im N. der Ebenen des Amazonas. ss. p. 962], Der Kamm des Gebirges bildet die Grenze zwischen dem brasilianischen Guyana im S., dem venezuelischen, dem britischen, niederländi- schen und französischen Guyana im N. — 5. Gewässer. Viele große Ströme, darunter der Amazonas, der größte Strom der Erde, so wie viele große und kleine Küsten fl il ss e. A. Unterlauf des Rio dos Amazonas smarallon; sprich maranjon. Maranhao; sp. maranjlung. Solimoes; spr. solimöug's]. Bei dem Grenzfort Tabatinga, an der Mündung des Uavari, ist der V2 Meile breite Rie- senstrom noch gegen 3oo M. vom Ocean entfernt, sein Flußspiegel liegt aber nur noch 634' über dem Meere. Von hier an fließt er in großer Tiefe von 300' bis 350' und in langsamem Laufe gegen O. durch ein sumpfiges, mit Urwäldern bedecktes Thal, umfaßt mit seinen vielen Seitenzweigen zahllose Inseln, setzt sich mit seinen Nebenflüssen oft weit vor ihrer eigentlichen Mündung, so wie mit den zahllosen be- nachbarten Seen in Verbindung und verschlingt bald da, bald dort die unterwaschenen Ufer. Bei Obydos sobidus] verengt sich die Sirombahn zwischen felsigen Ufern noch einmal bis auf 5,500'. Von der Mündung des Xingu sschingü] au gleicht der Strom einem Meere voll süßen Wassers. 12 M. breite Mündung, die voll waldi- ger Sumpfinseln sjnsel Caviana, Mexiaua refi ist. Unterhalb Gurnpa sendet der Strom einen schmalen Arm gegen S., der sich mit dem Anapu und Tokantins ver- bindet, die 30 M. l. und 2ò M. br., ganz flache Insel Marajo smaradscho] um- fließt und als 5 M. br. Rio de Para mündet. Höhe des Flnßspiegels: bei Tabatinga 634'; bei San Paulo de Olivenza 622'; bei Ega 571'; an der Mün- dung des Rio Negro 522'; bei Obydos 451'. Ungeheurer Wasserreichthum. Bei Obydos ergießt der Strom 499,584 Kubikfuß Wasser in jeder Sekunde. Breite: beim Pongo von Manseriche 1,296'; an der Mündung des Madeira 30,000'; abwärts stellenweise 6 bis 10 Meilen. Tiefe zwischen 90' und 350'. Periodisches Stei- gen und Fallen. Ersteres beginnt im Oberlauf schon im Januar, ini Mittellauf im Februar, im Unterlauf am Ende des März, währt 120 Tage, und schwellt den schmutzig gelben Strom 30' bis 50' über seinen gewöhnlichen Wasserstand an. Ebbe und Fluth wirken bis Obydos 100 M. aufwärts. Furchtbar sind die Sturmfluthen im Amazonenftrom, wo sie Pororöca [= kracheiides Meer S. I. p. 96] heißen. Anfang der Dampfschiffahrt seit 1853. Sie ist bis zum Pongo von Mauseriche sehr leicht möglich und wird auch durch Steinkohlenlager, die man schon jetzt an den Ufern des Amazonas gefunden hat, erleichtert. Unzählige, meist große und schiffbare Zuflüsse, a. Rechte Zuflüsse, aa. Der Pavari. Grenzfluß gegen Peru, db. Der Jutay fdschntai]. cc. Der Jurua sdschurua]. elei. Der Teffi. ee. Der Co ary. ff. Der Purus fpurnsch]. gg. Der Madeira sseine Quellströme S. p. 969]. 450 M. l. 13 Wasserfälle zwischen 10° und 8° S. Br. hh. Der Tapajöz. Ans den Campos Parexis. 220 M. l. Wasserfälle zwischen 5° und 6° S. Br. ii. Der Tingu sschingü]. d. Linke Zuflüsse, aa. Der Pntnmayo oder Je a sissa]. 220 M. l. dd. Der Caqucta suapnra]. cc. Der Rio Negro sparana Pi sch una]. Vom Ostabhang der Kordilleren Neugranndas. Mit dem Ucayari sllaupäs] rechts und dem Cassi qui a re fkassikiäri], der in Veneznèla^eine natürliche Wasserverbindnng zwischen dem Orinoco und Rio Negro herstellt ss. p. 962], und dem Branco sparima] ans der Sierra, Parime von der linken Seite, dd. Der Trombetas soriximina]. cc. Der Guru patii ba. L. Der Tocantins. 255 M. l. Ans den Montes Pyrencos. Wasserfälle unter 3'/,° S. Br. Seine Mündung ist der 5 M. br. Rio de Parü. Mit dem 210 M. l. Araguay links, der mit seinem Arm Braza men or die große Insel Santa Anna sb an »an al] einschließt. 6. Der Paranahyda. Aus der Serra de Gorgueha. Der große Walser- fall von Paulo Affo uso und bei P ir agora machen eine zusammenhängende Binnenschiffahrt unmöglich. I). Der San Francisco. Aus der Serra Negra. Mehrere Mündungen. E. Der Parana. ss. p. 973. 975. 976.]. Von seiner Quelle am Nw. Fuß der Serra de Manteqniera bis zur Mündung des Curitiba. Bis zum Einfluß des Pa- ranahyba heißt der Strom Rio Grande. Viele Wasserfälle. Der bedeutendste ist der Salto grande bei Guyaira sgua-ira] in 24° 4' 27" S- Br., wo die in dem bis- her 2,100' breiten Bette bis ans 180' durch Felsen eingeengte Wassermasse sich mit entsetzlicher Wuth 52'tief herabstürzt, a. 91 echte Zuflüsse. aa. Der Paranahyba. Von den Montes Pyrencos. dd. Der Paraguay sparaghuai]. Aus einem Gebirgs- see in den Campos Parexis. Er durchfließt die 74 M. lange Sumpfgegend Llanura de los Xarayes scharajes], welche zur Zeit der Überschwemmungen vom Januar bis April einen großen See bildet, d. Linke Zufüsse. aa. Der Ti etc. dd. Der

19. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 185

1873 - Harburg : Elkan
185 — e. Gewässer, a) In Nord-Amerika: 1) der Mackenzie sspr. Mäckönsi), welcher durch die Gewässer des großen Sklaven- und des Bärensees ver- stärkt, zum Eismeer fließt; die Winnipcgseen haben ihren Abfluß nach der Hudsonsbai im Saskatschawan. 2) Der Lorenzstrom verbindet den oberen See, den Michigan- sch-^tsch), Huronen-, Eric- und Ontariosee, bildet zwischen den beiden letzten den Niagarafall (52™, 20 Minuten breit; Eisenbahnbrücke) und mündet in den Lorcnzbusen; 3) der Missüsippi (d. h. „Vater der Flüsse"), 900 M. lang, mit dem Ohio sspr. Oheiv, d. h. der „Schöne") und Tenessee [fi], dem Missouri [fu] und Arkansas; der Wichtigste Strom Amerikas, von 500 Dampfern befahren, im Unterlauf 650™ breit, sein Delta so groß wie die Provinz Hannover. Die östliche Missisippi-Ebene ist waldreich, die westliche enthält ungeheure Wiescn- flächen (Prärien). 4) Der Rio del Norie', Grenzfluß gegen Mexiko. 5) Der Kolorado und 6) der Kolumbia, zum großen Ocean fließend. — li) In Süd-Amerika: 1) der Magdalencnstrom, der durch eine sehr heiße Gegend ins karcü'bische Meer strömt (Moskitos); 2) der Orinoko, mit sumpfigem Delta und gefährlicher Strömung an der Mündung. Zwischen Trinidad und der Küste „der Drachenschlund". Die meistens baumlosen Steppen heißen Llanos; wilde Pferde und Rinder, Jaguare. 3) Der Amaz onenstrom oder Marannon fspr.maranjon), der wasserreichste Strom der Erde; 770m. lang, der nördliche Mündungs- arm 12 M., der südliche 5 M. breit (Insel Marajo oder St. Johannes). Im Unterlauf auf 325™ nur Nvo™ Gefälle;! Flutwelle oft 5™ hoch; , Strömung 60 M. weit im Meer spürbar; etwa 100 schiffbare Nebenflüsse, so groß wie der Rhein sind; Verbindung durch den Rio Negro mit dem Orinoko. Die meistens mit Urwald bedeckten Ebenen (Selvas) 60,000 Um.; Assen, Faulthiere, Papageien, Kolibris. 4) Der La Plata („Silberstrom") mit dem Parana (n—nj; Hauptarm), Paraguay und Uruguay; Mündung 8 M. breit. Die Ebenen heißen Pampas; reich an wilden Rindern (Fleischcrtrakl), Pferden und Büffeln. — f. Klima. Erzeugnisse. Wegen seiner großen Ausdehnung hat Amerika die größte Verschiedenheit des Klimas. Nordamerika ist in der gemäßigten Zone, die Westküste ausgenommen, kälter als Europa, weil ein kalter Meeres- strom an der Ostküste herabfließt; in Südamerika dagegen ist südlich des Wendekreises die Luft dcr Ostküfte milde und gesund, diejenige der West- küste aber durch einen Strom aus dem südl. Eismeere abgekühlt. In der heißen Zone giebt es furchtbare Gewitterstürme und Regen (über 3™), die der Sonne folgen. — Groß ist der Reichthum an edlen Metallen und Steinkohlen, an Wiesen- und Waldflächen. Merkwürdige Pflanzen: Wellingtonien (Nadelbäume, bis 80™ hoch), Palmen, Mahagonibäume, Tulpenbäume, Schlinggewächse, Agaven und Kaktusgewächse, Zuckerahorn, Zuckerrohr, Kakao- oder Chokoladenbäume, Kaffeebäume, Bananen oder Pisang (3—6™ hoher Blattstamm mit 1 Et. Früchte, V«—Va™ lang), Vataten (Windenart mit faustgroßen nahrhaften Wurzclknollen), Maniok- oder Kassavcsträucher (bis 30 Pf. schwere eßbare Wurzeln), Kartoffeln und Mais (einheimisch), die europäischen Getreidcarten (eingeführt), Tabak, Vanille sje) und astatische Gewürze. — Thiere: im N. das

20. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 65

1872 - Harburg : Elkan
— 65 — — e. Gewässer. a)Jn Nord-Amerika: 1) der Mackenzie sspr. Mäckensi^, welcher durch die Gewässer des großen Sklaven- und des Bärensees ver- stärkt, zum Eismeer fließt; die Winnipegseen haben ihren Abfluß nach der Hudsonsbai im Saskatsckawan. 2) Der Lorenzstrom verbindet den oberen See, den Michigan- [<§=tfd)], Huronen-, Erie- und Ontariosee, bildet zwischen den beiden letzten den Niagarafall (52™, 20 Minuten breit; Eisenbahnbrücke) und mündet in den Lorenzbusen; 3) der Missiisippi (d. h. „Vater der Flüsse"), 900 M. lang, mit dem Ohio ^spr. Oheio, d. h. ^ der „Schöne"^ und Te/nessee [fi], dem Missouri fsu^ und Arkansas; der wichtigste Strom Amerikas, von 500 Dampfern befahren, im Unterlauf 650™ breit, sein Delta so groß wie die Provinz Hannover. Die östliche Missifippi-Ebene ist waldreich, die westliche enthält ungeheure Wiesen- flächen (Prärien). 4) Der Rio del Norte', Grenzfluß gegen Mexiko. 5) Der Kolorado und 6) der Kolumbia, zum großen Oeean fließend. — b) In Süd-Amerika: 1) der Magdalenenstrom, der durch eine sehr heiße Gegend ins karavbische Meer strömt (Moskitos); 2) der Orinoko, mit sumpfigem Delta und gefährlicher Strömung an der Mündung. Zwischen Trinidad und der Küste „der Drachenschlund". Die meistens baumlosen Steppen heißen Llanos; wilde Pferde und Rind»r, Jaguare. 3) Der Amaz onenstrom oder Marannon ^spr.maranjon^, der wasserreichste Strom der Erde; 770m. lang, der nördliche Mündungs- arm 12 M., der südliche 5 M. breit (Insel Marajo oder St. Johannes). Im Unterlauf auf 325™ nur 1loom Gefälle; Flutwelle oft 5™ hoch; Strömung 60 M. weit im Meer fpürbar; etwa 100 schiffbare Nebenflüsse, die 20mal so groß wie der Rhein sind; Verbindung durch den Rio Negro mit dem Orinoko. Die meistens mit Urwald bedeckten Ebenen (Selvas) 60,000 Ihm.; Affen, Faultiere, Papageien, Kolibris. 4) Der La Plata („Silberstrom") mit dem Parana (n = nj; Hauptarm), Paraguay und Uruguay ; Mündung 8 M. breit. Die Ebenen heißen Pampas; reich an wilden Rindern (Fleischertrakt), Pferden und Büffeln. — f. Klima. Erzeugnisse. Wegen seiner großen Ausdehnung hat Amerika die größte Verschiedenheit des Klimas. Nordamerika ist in der gemäßigten Zone, die Westküste ausgenommen, kälter als Europa, weil ein kalter Meeres- ström an der Ostküste herabfließt; in Südamerika dagegen ist südlich des Wendekreises die Lust der Ostküste milde und gesund, diejenige der West- küste aber durch einen Strom aus dem südl. Eismeere abgekühlt. In der heißen Zone giebt es furchtbare Gewitterstürme und Regen (über 3™), die der Sonne folgen. — Groß ist der Reichtum an edlen Metallen und Steinkohlen, an Wiesen- und Waldflächen. Merkwürdige Pflanzen: Wellingtonien (Nadelbäume, bis 80™ hoch), Palmen, Mahagonibäume, Tulpenbäume, Schlinggewächse, Agaven und Kaktusgewächse, Zuckerahorn, Zuckerrohr, Kakao- oder Chokoladenbäume, Kaffeebäume, Bananen oder Pifang (3—6™ hoher Blattstamm mit 1 Ct. Früchte, 1i&—lam lang), Bataten (Windenart mit faustgroßen nahrhaften Wurzelknollen), Maniok- oder Kassavesträucher (bis 30 Pf. schwere eßbare Wurzeln), Kartoffeln und Mais (einheimisch), die europäischen Getreidearten (eingeführt), Tabak, Vanille [je] und asiatische Gewürze. — Taiere: im N. das