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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 53

1879 - Berlin : Reimer
Karien. Doris. 53 stehenden Bunde der griechischen Seestaaten mit dem Mittelpunkte Delos angehörten. 2) Ohne allgemeinen Namen, von den Alten als der Beginn (das westliche Ende) des Tauros-Systems angesehen. 3) Die im weichen Alluvialboden naturgemäss sich bildenden zahlreichen starken Krümmungen des Flusslaufes haben bekanntlich den Maeander-Namen für solche Formen bei den Griechen sprichwörtlich!,! gemacht; desto ungeeigneter ist ein solcher Lauf zu einer Landesgrenze und nur uneigentlich werden mitunter von den Alten die nördlich vom Maeandros gelegenen Städte als vom übrigen Karien getrennt und zu Lydien gehörig angegeben. 4) An der So. - Grenze ist noch die Küstenstadt Kaunos deshalb zu merken, weil ihre Bewohner von den übrigen Karern durch Sprache und Abstammung (angeblich aus Kreta) verschieden waren. Im inneren Berglande die Städte Tabae (j. Dawäs) und Aphrodisias, auch Ninoe (d. i. Nineve) genannt, letzteres offenbar eine aus der Zeit assyrischer Herrschaft in Lydien herrührende Anlage. 73. Doris. Von griechischen Niederlassungen war nur der nördliche Teil der Westküste Kariens, wo die drei südlichsten Städte des ionischen Bundes lagen, zusammenhängend besetzt: weiter südlich gab es solche Colonien, vorherrschend dem dorische^ Stamme angehörig, nur an wenigen Küstenpunkten, namentlich aber auf den vorliegenden Inseln. Diesem gehörten vier von den sechs (später fünf) grösseren Griechenstädten an, welche den Bund der dorischen Hexa-polis bildeten. Die nördlichste davon, welche schon zur Zeit der Perserkriege aus demselben ausgeschlossen wurde, Halikarnassos, hatte überdiess (nach Ausweis ihrer älteren inschriftlichen Statsdocu-mente) vorherrschend ionische Bevölkerung; sie wurde im 4. Jahrb. v. Chr. Hauptstadt der karischen Fürsten und von ihnen mit Prachtgebäuden geschmückt (Mausoleion). Politisch-religiöser Mittelpunkt des Bundes war Knidos, die südlichere noch auf dem Continente gelegene Stadt, auf dem äussersten Vorgebirge einer lang ins Meer vorspringenden, durch einen nur 1200 Schritt breiten niedrigen Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel (xsqaovqöog Kvidia). Zu den Inselstaten gehört die gegenüberliegende lange massig bergige Insel Kös (noch jetzt so genannt), mit berühmter ärztlicher Schule (Hippokrates) und Feinwebereien; namentlich aber die grosse überaus fruchtbare Insel Rhodos, in älterer Zeit ein phoenikisches, schon damals durch seine Erzgiessereien berühmtes Colonieland1), dann später als die übrigen Inseln von peloponnesischen Doriern besetzt. Ihre drei Bundesstädte, Lmdos, Idlysos, Kameiros vereinigten sich 408 v. Chr. zur Erbauung einer gemeinsamen Hauptstadt an der flachen Nordspitze mit grossem künstlichen Hafen, welche seitdem bis heut den Namen der Insel selbst, Rhodos führt; sie blieb von der Diadochen-Periode bis in die römische Kaiserzeit blühend durch aus-

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1. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 21

1911 - Breslau : Hirt
Die ältesten Zeiten der Griechen. 21 Die beiden Völkerstämme der Dorer und Ionier unterschieden sich namentlich durch ihren Dialekt, doch auch durch ihre geistigen Eigenschaften voneinander; der Gegensatz zwischen dem ernsten, strengen Dorer und dem leichtlebigen Ionier bildet einen Hauptzug der griechischen Geschichte. Die zahlreichen übrigen Völkerschaften Griechenlands faßten schon die Alten unter dem Namen toller zusammen. a°liet Ältere Kolonisation. Schon in alter Zeit wanderten die Griechen, M-r-vielleicht unter den Nachwirkungen der dorischen Wanderung, vom Mutter- Wände lande nach den Inseln des Ägäischen Meeres und der Westküste Klein- rangen, astens aus und machten das Meer zu einem griechischen (t? r^tag d-alaooa). Man unterschied nach den drei Stämmen drei Gruppen von Besiedlungen: äolische, die von Thessalien und Böotien, ionische, die von Attika und Euböa, dorische, die vom Peloponnes ausgegangen waren. Äolisch sind die Städte auf Lesbos und Tenedos und an der Küste von Mysieu und der Troas; ionisch die Kykladen, die Inseln, die sich nach der Anschauung der Alten im Kreise um die Insel Delos lagerten, darunter Naxos und Paros, ferner der nördliche Teil der Sporaden an der Westküste Kleinasiens, darunter Samos und Chios, und die Küste von Lydien und Karien; dorisch Melos, Thera, Kreta, Kos, Rhodos und der südliche Teil der Küste von Karten. Die schnellste Entwicklung zeigten die ionischen Städte Samos, Chios, Milet, Ephesos, Kolophon und Phokäa; Smyrna war von den Äoliern angelegt, wurde aber später von Ioniern besetzt. Diese Städte verdankten ihre Blüte dem Reichtum des Bodens, einem glücklichen Klima und ihrer Lage in dem Mündungsgebiete des Hermos und Mäander, in deren Tälern die natürlichen Straßen zum Hochlande des inneren Kleinasiens ansteigen. Unter den äolischen Ansiedlungen erlangten nur die aus Lesbos gelegenen, besonders Mytilene, Bedeutung, unter den dorischen die aus der Insel Rhodos gelegenen sowie Halikarnaß. Vielleicht bilden die Kämpfe mit den früheren Bewohnern des Landes, die der Ansiedlnng vorausgehen mußten, neben sagenhaften und rein dichterischen Bestandteilen den geschichtlichen Hintergrund der Ilias und Odyssee. Jüngere Kolonisation. Seit der Mitte des 8. Jahrhunderts etwa erfolgte eine neue Ausbreitung der Griechen. Je mehr der Handel zunahm, desto mehr gewannen die Seestädte an Bedeutung, in Kleinasien vor allen Milet, in Europa Ehalkis, Eretria, Megara und namentlich Korinth. Von ihnen ging die zweite Kolonisation aus, welche die Küsten Thrakiens, des Pontos Enxeinos (des Schwarzen Meeres) und der dorthin führenden Meeresstraßen sowie diejenigen Italiens und Siziliens mit Ansiedlern besetzte. Nach den Usern des Schwarzen Meeres lockte der Reichtum an Fischen, Bauholz, Getreide, Flachs, Wein, Silber, Eisen und Sklaven

2. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 14

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
14 ones, in ältester Zeit Gesanimtname des Volkes). Alle Haupt- stadt Sa r des (Ruinen noch Satt genannt), die andern Städte unbedeutend, bis auf die unter den Diadochen angelegten: Tbyalira (von Seleucus I.), Philadelphia und Appollonis (von den Pergainenischen Königen). Lias Küstenland von Lydien mit den Inseln, wahrschein- lich schon in ältester Zeit von Griechischen Stämmen (Pelas- gern oder Tyrrhenern? auch Leleger werden unter ihnen genannt) besetzt, wurde durch die Einwanderung der Io- nier aus Attika und Euböa im 11. Jahrh. v. Chr. ein völlig j hellenisches Land, und behielt seitdem, mit südlicher Aus- dehnung über einen Theil der Küste Cariens, den Namen lonia. Die Ionischen Städte, schon den letzten Lydischen Königen unterworfen, theilten fortan jedes Geschick Lydiens, bis sie unter den Römern auch administrativ mit dieser Pro- vinz vereinigt wurden. Den Bund der 12 Städte bildeten: Phocaea, Clazomenae, Erylhrae, Teos, Lebedus, Colo- phon, Ephesus, Prienc , Myus, M i 1 e tu s (letztere 3 an der Carischen Küste), und auf den Inseln Chi os und Sa- mos; in späterer Zeit auch das ursprünglich Äolische Smyrna. Letzteres wurde, nachdem die alte nördlicher gelegene Stadt (Palaea Smyrna) seit der Zerstörung durch die Lyder, um 600 v. Chr., als Dorf bestanden hatte, erst nach Alexander d. Gr. auf der Südseite des Meerbusens nen erbaut, wo es noch jetzt existirt; ausser ihm haben nur Phocaea (jetzt Fo- kiaes) und die Inselstädte Chios und Samos Existenz und Namen erhalten. Gemeinsames Heiligthum des Ionischen Bun- des war das Panionium, südlich von Ephesus. Zwischen Ionischem und Lydischem Gebiet (doch meist zu letzterem gerechnet) lagen die beiden Griechischen Städte der Magneten, durch die Beinamen Magnesia am Sipylus (Mdnissa) und Magnesia am Mäander unterschieden. t§. Oä> Carien mit Doris. Die Ca rer (mit den vorhistorischen Leiegern), ursprünglich ein Seevolk, wohn- ! ten in ältester Zeit auf allen Inseln des südlichen Ägäi- schen Meeres und den Küsten ihres nachmaligen Gebiets, wo ihr alter Hauptort Mylasa (Melassa) war. Das innere ; Land am Cadmus- und Salbacusgehirge und am Mäander be- w'ohnten ursprünglich Phryger im N. und Pisider im S., dann wurde es seit sehr alter Zeit von Lydern besetzt, die hier Aphrodisias (später griechischer Name für den alten: ! Nineve, vgl. §. 17) und Tabae (Daras) gründeten. Seit dem 10. Jahrh. v. Chr. besetzten Griechen im Norden Ionien (s. §. 64), iin Süden Peloponncsische Dorier aus Argos u. s. w. die Inseln und Küsten, und es entstand der Bund der 6 Dorischen Städte (Doris Hexapolis): Lindus, Camirus, Ialysus auf der (in noch älterer Zeit von Phöniciern besetzten) Insel llhodus, die erst 404 v. Chr. die gemeinschaftliche Hauptstadt Rhodos erbauten (auf dem Festland besassen sie die südliche Halbinsel mit Phys- cus und Loryrna, Ilhqaiu oder Xfyguvrjaog‘Potiiwv), fer- ner Cos auf der gleichnamigen Insel (Ko), Cnidus (die mittlere Halbinsel, Xtyauvriaog Kniiitor mit Acanthus, be- sitzend) und Ii a I i ca r n as su s (auf der nördlichen Halb- insel); letzteres ging schon unter den Persern in den Besitz einheimischer Dynasten über und wurde deren Hauptstadt. Die Herrschaft der Seleuciden hinterliess die Städte A n- tiochia am Mäander und Stratonicea; nach der Ab- tretung durch Antiochus an die Römer (189 n. Chr.) kam das Land nördlich vom Mäander (wo Tralles und Nysa) an die Pergamenischen Könige; der südliche Theil an Rhodus, wurde aber nicht lange darauf diesen wieder abgenommen, für frei erklärt und endlich unter den ersten Kaisern mit der Römischen Provinz Asia vereinigt. ««. L ycia mit Milyas. Neben den Termiten oder Milyern, ältesten Bewohnern der innern Hochebene, wonach diese den Namen Milyas behielt, und denen der östlichen Taurusketle, den phönicischen Solymern [benannt vom Gebirge Solyma*)], erscheinen vorzüglich im Küstenlande in ältester Zeit den Griechen verwandte oder selbst Griechische Bewohner, von denen das Land den Namen Lycia erhielt (nur einzelne Küstenpunkte im Osten, namentlich das früher phünicische Phaselis, werden direct als Dorische Colonicn genannt); daher seit ältester Zeit viele bedeutende Städte mit freien Verfassungen, die der Persischen Eroberung durch Cyrus Feldherr Harpagus (in dessen Familie das Land mit der Residenz Xantluis erblich blieb) einen kräftigen Wider- stand entgegensetzten , und nachdem sie durch Rom von der Seleucidtschen und Rhodischen Herrschaft befreit waren, wie- der einen selbständigen Bund von 23 Staaten bildeten; an der Spitze die 6 grössten Städte: Xantluis, Patara, Pinara, Tlos, Myra, Olympus. Erst unter Kaiser Claudius wurde Lycia, mit Einschluss des südlichen Milyas, Römische Provinz. Von allen Namen haben sich nur erhalten Myra (Mpri), \ Pinara (Minara). Antiphellus (Andiphilo) und die Insel . Megiste (Meis). §>. 4jt. Pamphylia, mit Pisidia, Milyas und ! Cabalia. Pamphylia hiess ursprünglich die schmale Küsten- ebene zwischen Lycia und Cilicia, um Perge und Aspendus, ausser einheimischen Pisidiern auch seit alter Zeit von Grie- chen bewohnt, von denen namentlich die Coloniestädte Olbia und Side (letzteres von Cymäischen Aeoliern) herrührten. Im Innern, in den Gebirgsketten und Hochthäleru des Taurus, wohnten gegen 0. und N. die Pt^i d i er, kriegerisch und von den Persern nicht unterworfen, in bedeutenden Städten, deren Bevölkerung zum Theil auch Dorischer Einwanderung zugeschrieben wird, so Selge (Sergh), Cretopolis, Cremna (Ginn eh), Sagalassus (Aglassvn), Termessus; auch die west- lichen Hochebenen waren von Pisidiern bevölkert, führten aber (nach einzelnen Stämmen des Volkes) verschiedene Na- men: im So. Milyas (wovon der südliche Theil zu Lycien gehörte), im Nw. Cabalia; letzteres mit gemischter Phry- gischer und Lydischer Bevölkerung, wurde nach der von den Lydern erbauten Hauptstadt Cibyra, später auch Cihyru- tis genannt; es bildete in der Diadochcnzeit mit den 3 süd- licheren Cabalischen Städten Bubon, ßalbura, Oenoanda einen Bund, von dem letztere durch die Römer getrennt und zu Lycien, Cibyra selbst aber zur Provinz Phrygien geschlagen wurde. Milyas und das übrige Pisidia dagegen wurden schon unter der Seleucidenherrschaft mit unter der Provinzialbe- nennung Pamphylia begriffen, und blieben auch so unter der der Pergainenischen Könige (welche A t ta 1 i a, noch jetzt Adalia, als Hauptstadt gründeten) und der Römer. §. tt*. Cili cia, in der engern Bedeutung des Na- mens, südlich vom Taurus (vgl. §. 53), unter den unmittel- baren Nachfolgern Alexander’s ein eigenes Reich, fällt bald mit Ausnahme der westlichen Küsten, die noch eine Zeit lang den Ägyptischen Ptolemäern gehörten, als Provinz zum Seleucidenreiche und bleibt dabei, bis es nach Tigranes Be- siegung (69 v. Chr.) Römische Provinz wird. Der östliche Theil, eine weite vom Pyramns (Uschihdn), Sarus (Seihim) und Cydnus durchströmle, vom Ämanus östlich, vom Taurus nördlich und westlich eingeschlossene Ebene, erhielt bei den Griechen den Namen K. Iud'utg. Der westliche, vom Ca- lycadnus (G'ök Su) durchströmte Theil, liegt ganz im Taurus, *) Phöntc. Sallum, d. i. Treppe, daher von den Griechen übersetzt in Kkipaz (berühmt aus Alexanders Feldzug). hat von seiner rauhen Gebirgsnatur den griechischen Namen K. Tga/tlu, und war wahrscheinlich von Pisidischen und Isaurischen Stämmen bewohnt, daher später auch selbst Isauria genannt (die Cilicischcn oder Isaurischen Seeräuber, 78 v. Chr. von den Römern besiegt). zu denen aber schon in sehr alter Zeit semitische Stämme (Chetitcr aus Kanaan) kamen. Die ganze Küste war seit sehr alter Zeit mit phö- nicischen Colonien, seit dem 8. oder 7. Jahrh. aber von Grie- chen (meist Ioniern und Khodicrn) besetzt: solche Städte sind Coracesium (später zu Pamphylien gerechnet, Alaja), Selinüs (Sei/n di), Anemurium (Anamur), Celenderis (Ki- lindria) , Aphrodisias, Corycüs (Kargos), Lamus (Lamas), Soli, Mallas, Aegae (Ajas), Mopsuestia (Missis). Das östliche ebene Land hatte ausserdem seit ältester Zeit Cultur und hedeulende Städte: Tarsus (Tersüs), die alte Haupt- stadt, eine gleichfalls phünicische Gründung, um 700 vom Assyrer Sanherib erweitert, auch von Griechen seit sehr alter Zeit bewohnt, Adana (Ailüna), Anazarbus (.4i» Zurba), Issus. Der westliche Theil wurde erst später mehr bebaut und erhielt neue Gründungen unter den Ptolemäern: Arsinoe und Philadelphia; unter den Seleuciden: Seleucia (Selefkeh) und Antiochia; unter den Römern: Claudiopolis, sowie die neuen Benennungen Pompejopolis für Soli und Trajanopolis für Selinüs. C y p e r n. <$. <»{>. Diese Insel wurde zuerst von dem Kanaaniti- schen Stamme der Chetiter oder Chittäer (Ketäer) besetzt, daher der Name C h i t ti m oder Kittim, den siebei den Semiti- schen Völkern gewöhnlich führt, sodann aber (wahrscheinlich seit dem 12. Jahrh. v. Chr.) von Karern und eigentlichen Phö- niciern colonisirt und wahrscheinlich von dem Reichthum an Cyperusgebüsch (phön. Küpher) benannt, daher der griecli.- latein. Name Kingog, Cyprus (jetzt bei den Arabern und Türken Kibris); sie besassen dauernd an der Südküste die Städte Paphos (fia/fa), Amathüs (phön. Hamath, j. Li- misso), Citium; während die übrigen gleichfalls ursprüng- lich phönicischen Küstenstädte Salamis, Curium, Marium, Soli (Solea), Lapelhus (Lapito), Cerynia (Tzerina oder Girneli), Chytri (Cliitria), Carpasia (Karpaso), seitdem 8. Jahrh. von Achäisch - Dorischen Colonisten aus dem Pe- loponnesus besetzt wurden. Alle diese bildeten mit ihren Gebieten einzelne Staaten, theils Republiken, theils Fiirsten- thümer, die sich unter der Oberhoheit zunächst der Tyrischen Könige, dann der Assyrer (seit 700 v. Chr.), später der Ägypter (seit Amasis um 570) und der Perser (seit 540) seihständig erhielten, bis das Reich von Salamis, als das mächtigste, die übrigen unter sich vereinigte und (unter Euagaras um 385 v. Chr.) den Besitz der Insel gegen die Perser vertheidigte. Nachdem sie zum Reiche Alexander’s gekommen w ar, wurde sie bald nach dessen Tode eine Pro- vinz der Ägyptischen Ptolemäer, und 57 v. Chr. der Römer. ^ / sy,£ien mit Pliönicien, Palaestina, Mesopotamien und Araltia Petraea, r? §. So. A räm hiess bei den einheimischen, aus dem ursprünglichen Aram (d.i. dem Hochlande Armenien s. §. 42)^ eingewanderten Bewohnern das ganze Land an beiden Seiteivjx.

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 104

1879 - Berlin : Reimer
104 Griechenland. Inseln. Zeit ausgedehnte Seefahrt betrieben, dann noch Kimölos, Pholegandros, Anaphe, Astypalaea, wurden nach der dorischen Eroberung der Pelo-ponnesos durch die östlich bis nach dem südlichen Kleinasien sich erstreckenden Auswanderungen dieses Stammes besetzt und blieben sprachlich und politisch von den zahlreicheren Inseln mit ionischer Bevölkerung getrennt; deshalb werden sie von den Griechen selbst nicht den eigentlichen Kykladen, zu deren Gruppe sie durch ihre Lage von Natur gehören, zugerechnet, sondern mit unter dem willkürlich gebrauchten Namen der „zerstreuten Inseln“ (onoqctöeg) begriffen. Die wegen ihrer Lage zwischen Kreta und Rhodos speciell den asiatischen Sporaden zugezählten Inseln Karpathos und Kasos hatten gleichfalls dorische Bewohner, ohne aber dem politischen Verbände der asiatischen Doris anzugehören.1) x) Von allen diesen Inseln sind die antiken Namen noch heut in Gebrauch oder wieder aufgenommen worden (mit moderner Aussprache, z. B. Milos, Thira), nur für Thera ist der mittelalterliche Name Santorini wenigstens den Nichtgriechen geläufiger geblieben. 137. Kykladen oder kleinere von Ioniern bewohnte Inseln. Wie für die ebengenannten dorischen Inseln werden auch auf diesen als ältere Bewohner insgemein Leleger (vgl. § 133) und Karer, auf einzelnen auch phoenikische Ansiedler angegeben, die unter anderen auf Siphnos und Seriphos Bergbau betrieben. Von Hellenen ionischen Stammes eingenommen (bis auf Kythnos, dessen Bewohner Dryoper gewesen sein sollen) bildeten die Staten der einzelnen Inseln einen Bund von ursprünglich 12 Gliedern, dessen religiöser Mittelpunkt das Apollonheiligtum der kleinen Insel Delos (nach den Perserkriegen auch Sitz der Verwaltung des Bundes der Seestaten unter athenischer Führung) war, während die grösste und fruchtbarste der Inseln, Naxos in älterer Zeit politisch an der Spitze stand. Ausser diesen haben nur die grösseren Inseln Faros (berühmt durch ihre Brüche feinsten weissen Marmors) Andros, Teaos und Keos einige historische Bedeutung gehabt.1) x) Ihre Namen sind mit Ausnahme von Kythnos (j. Thermid), Oliaros (j. Antiparos) und einigen der kleinsten, durchaus fast unverändert noch im heutigen Sprachgebrauch erhalten. 138. Euboea. Diese grösste der griechischen Küsteninseln ist in ihrer Mitte vom Continent nur durch eine schmale, daher seit 411 v. Chr. überbrückte und an einer Stelle nur 2—3m tiefe Meerenge, den wegen seiner unregelmässigen Flutbewegung bei den Alten sprichwörtlichen Euripos, geschieden. Nur in der Nähe derselben hat sie

4. Geschichte der Griechen und Römer - S. 58

1858 - Hannover : Hahn
58 Bewegung, die dadurch unter die Griechenstämme kam, bewirkte zuerst die Besetzung der dem Festlande nahe gelegenen Inseln, wie der Kykladen durch flüchtige Ionier, der Insel Aegina'durch Do- rer. nachdem Karer und Phönicier zurückgedrängt worden waren. Bald erfolgte die Auswanderung in größerem Maaßstab, und führte aus allen Gauen der Heimath immer neue Schaaren über das Meer, um neue bessere Wohnsitze zu suchen; vor allen an der Westküste Kleinasiens. Hier gründeten Griechen seit der Mitte des zehnten Jahrhunderts an den Küstenstrichen von M li- sien, Lydien und K a rien und auf den benachbarten Inseln nach einander eine solche Menge Niederlassungen, daß jene je nach dem vorherrschenden Stamme den landschaftlichen Namen Aeolis, Jonia und Doris erhielten.^ I. Aeolische Colonien. In Folge der dorischen Einwan- derung war eine Schaar Achäer, d. i. frühere Einwohner von Argalis, nach dem Norden von Griechenland gezogen. Von hier segelten sie nach der Küste von Mysien hinüber, wo sie auf der Insel Lesbos M y til ene gründeten. An- dere Schaaren folgten und gründeten mit Lokrern vereinigt auf dem Festlande Kyme, Auswanderer aus Phokis aber Phokäa. Von diesen Städten aus wurde nach und nach die ganze Küste hellenisirt; man begriff diese Ansiedelungen (gegen 30 Städte, darunter Smyrna die südlichste) unter dem Gesammtnamen der äolischen oder Aeolis. Smyrna aber und Phokäa wurden später ionisch unter Pe nt hi- los, einem zweiten Sohne des Orestes. Am wichtigsten war die Insel Lesbos, Vaterland des Alkäos, der Sapph o und des Theophrast, wo das reiche Mit tz- lene — neben Kyme — stets als Hauptstadt der äolischen Pflanzstädte galt. Ii. Ionische Colonien. Ionier, von den Achäern zur Zeit der dorischen Einwanderung aus dem Peloponnes ver- trieben , ließen sich im Verein mit Stammgenossen aus Attika und Euböa, unter Führung des Neleus und An- droklos, Söhne des Kodros, auf der Küste von Karten und Lydien nieder. Neleus gründete auf einer Landzunge an der karischen Küste Milet; Androklos legte auf lydischem Boden den Grund zur Stadt Ephesos, indem er sich hier bei einem Tempel der lydischen Kriegsgöttin, in welcher die Griechen die Artemis erkannten, zu einem neuen Gemein- wesen mit den alten Umwohnern vereinigte. Dies waren die Anfänge einer Reihe von Ansiedelungen, in welchen das ionische Element vorherrschend war, und die bald durch viel- 0 Ueber griechische Colonien im Allgemeinen: D. H. He ge wisch, Geogra- phische und historische Nachrichten, die Colonien der Griechen betreffend; und Neum ann, Hellenen im Skythenlande.

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 111

1879 - Berlin : Reimer
Lakonien. Argolis. Ill Erst nach dem Untergange dieses Reiches durch die von Sw. her, später als in Messenien und Lakonien erfolgte dorische Eroberung entstand am Fusse der uralten pelasgischen Felsenburg Larissa die neue, nach dem Lande benannte grosse Hauptstadt Argos (Name noch jetzt unverändert), deren specielles Gebiet auf die Ebene und deren westliche und südliche Umgebung (Kynuria, vgl. § 145) beschränkt war. Ihre Hafenstadt Nauplia (Navplion noch j.) auf felsigem Vorgebirge gelegen gehörte ebenso zu den ältesten Anlagen, wie die den östlichen Teil der Ebene einst beherschende, nur mythisch als Sitz der Perseiden berühmte Burg Tiryns; diese, sowie die alte achaeische Königsstadt Mykenae1), welche im Besitz der nördlichen Hügellandschaft ihre Selbständigkeit noch bis nach den persischen Kriegen neben den dorischen Argeiern bewahrt hatte, wurde von diesen 463 v. Chr. zerstört und ihre Gebiete demjenigen von Argos einverleibt.2) J) Die zum Teil in colossalen Maassen ausgeführten Bauwerke, sowie die aus asiatischem Cultureinflusse hervorgegangenen Stein- und Metallbildwerke dieser Städte sind als die ältesten bis jetzt bekannten auf europäischem Boden erhaltenen Werke menschlicher Kunst anzusehen. “) In och weiter nördlich in das nicht hohe, mehrere Passübergänge zum Isthmos darbietende Bergland wurde das Gebiet von Argos nach dem pelo-ponnesischen Kriege ausgedehnt durch Eroberung der Städte Orneae und Kleonae; zu dieser gehörte der in einem Waldtale gelegene dem Zeus heilige, durch die dort gefeierten Kampfspiele berühmte Tempelbezirk von Nemea. 147. Akte, die Halbinsel zwischen dem argolischen und saro-rischen Golfe ist ganz erfüllt von mässig hohen Berggruppen (Gipfel 1000 1200m), arm an Ackerboden und enthält nur wenige bedeutende von Handel und Fischfang lebende Städte. Die südwestlichen davon waren vom Yolksstamme der Dryoper bewohnt; mehrere davon, namentlich Asine, früh von den Argeiern erobert, nur Hermione 'Eqixlojp), welchem auch die vorliegenden Inseln (namentlich Hydrea, j. Hydra) zugehörten, blieb selbstständig. Die am saronischen Meerbusen gelegenen Städte Epidauros1) und Troezen (mit der kleinen Küstenebene Sarön, von der jener Meeresname herrühren soll, ursprünglich von Karern besiedelt, behielten auch nach der dorischen Eroberung einen zahlreichen Rest der älteren, dem ionischen Stamme zugehörigen (somit den benachbarten Athenern verwandten) Bevölkerung. Aus jener ionischen \orzeit hatte sich ein Bündniss von Staten dieser östlichen griechischen Küstenstriche nur als religiöse Vereinigung (Amphiktionie) bis in die historischen Zeiten erhalten, dessen Mittelpunkt das Poseidon-Heiligtum auf der zum troezenischen Gebiete gehörigen Insel Kalaureia (j. Poros) bildete, dem ausserdem nördlich Aegina, Athenae, Orchomenos, südlich Hermione, Nauplia, Prasiae angehörten.

6. Geschichte des Altertums - S. 40

1903 - Hannover : Manz & Lange
40 § 12: Schauplatz der griechischen Geschichte. westlich vom strymonischen Meerbusen, vollständig von Griechen besiedelt. Ihre drei schmalen, nach Südosten vorgestreckten Zinken Pallene, Sithonia und Akte mit dem gewaltigen Berg Athos auf ihrer äußersten Spitze schlossen wieder zwei Meerbusen, den toronaischen und den singitischen, ein. In den thermaischen Meerbusen münden der Haliakmon und der Axios, in den strymonischen der Strymon. B. Thrakien: Vom Nestos bis zum Pontos Euxeinos und dem Bosporos, früher von der Donau, später nur vom Hämus ab südwärts bis zur Propontis, zum Hellespont und zum thrakischen Meer erstreckte sich Thrakien. Die fruchtbarsten Striche des großenteils gebirgigen Landes sind in den Niederungen an der Küste und zu beiden Seiten des Heb ros’. Die Bewohner galten für Halbwilde. Nur an einzelnen Punkten der Küste wagten die Griechen nach und nach Fuß zu fassen; vor allem besetzten sie vollständig die weit vorspringende Landzunge der thrakischen Chersones und ebenso die Inseln des thrakischen Meeres: Thasos gegenüber der Mündung des Nestos’ und Samothrake gegenüber der des Hebros’, dazu die weiter südlich gelegenen Lemnos und Imbros. C. Die Westküste Kleinasiens: Sämtliche Inseln vor dem kleinasiatischen Festland, sowie seine ganze Westküste waren von Griechen besetzt; aber gleich wenige Meilen, oft nur wenige Kilometer vom Meere entfernt, begannen die Wohnsitze der einheimischen, von den Griechen als barbarisch angesehenen Bevölkerung. Alle Häfen, alle Flußmündungen hat der schlaue Grieche sich zu eigen zu machen gewußt. Die Halbinsel Troas, die Küste von Mysien mit der Mündung des Kaikos’, die nördliche Hälfte von Lydien mit dem Mündungsgebiete des Hermos’ bis zum Berg Sipylos hin, mitsamt der Insel Lesbos, sind von Griechen besetzt. Man nannte dies ganze Gebiet Aölis nach dem Namen des griechischen Stammes, der sich hier niedergelassen. Die südliche Hälfte der lydischen Küste mit der Mündung des Kaystros’ und der Norden der Küste von Karien mit der Mündung des Mäandros’ südlich vom Vorgebirge Mykäle, dazu die Inseln Chios und Samos waren in den Händen eines ändern griechischen Stammes, nach dem das ganze Gebiet Ionien hieß. Die vorspringenden Landzungen im südlichen Karien mit den Inseln Kos und Rhodos, sogar noch ein kleiner Strich in Lykien führten nach dem dort herrschenden griechischen Stamm den Namen Doris.

7. Geschichte des Alterthums - S. 194

1852 - Weimar : Albrecht
194 Die Kolonien an der west- lichen Küste von Klein- asien. ihren Entwickelungsf und Thatendrang und besetzten nahe und ferne Küsten mit ihren Niederlassungen. In den nächsten fünf Jahrhun- derten nach der dorischen Wanderung wurden auf den meisten In- seln und Küsten des mittelländischen und des schwarzen Meeres grie- chische Kolonien gegründet. Sie waren selbständige Gemeinden und standen mit der Muttcrstadt nur durch ein gewisses Pietätsverhält- niß in Verbindung. Die Gottheiten und der Kultus der Mutter- stadt wurden in die neue Heimath verpflanzt, und die Kolonie be- wies ihre Theilnahme an den hauptsächlichen Festen der Mutterstadt durch Gesandtschaften und Gaben. Gesandte und andere Bürger der Mutterstadt wurden bei feierlichen Gelegenheiten durch Ehren- plätze und andere Auszeichnungen geehrt. Politisch war die Kolo- nie in der stiege! von der Mutterstadt ganz geschieden und nur in außerordentlichen, äußeren oder inneren Unglücksfällen griff die Mut- terstadt in die inneren Angelegenheiten der Kolonie ein, wenn diese ihre Hülfe oder schiedsrichterlichen Ausspruch bedurfte. Fast alle Kolonien wurden an der Küste angelegt und hatten gewöhnlich an den Einwohnern des Binnenlandes hartnäckige Feinde. Die durch ein heiteres und mildes Klima, durch treffliche Be- wässerung und große Fruchtbarkeit ausgezeichneten westlichen Küsten Kleinasiens wurden mit so vielen griechischen Kolonien bevölkert, daß sie wie aus drei griechischen Landschaften bestehend angesehen und mit den Namen Aeolis, Jonia und Doris belegt wurden. Aeolis war die nördlichste und umfaßte einen Theil der Westküste von Mysien; südlich davon an der Küste von Lydien lag Jonia, und wieder südlich von Jonia umfaßte Doris die von Nhodus bis gegen die Insel Samos sich erstreckende Küste von Karten. Die erste dieser Auswanderungen ging vom Peloponnes aus, zunächst nach Böotien, wo sich viele der dort eingewanderten Aeolier an- schlössen, und dann weiter nach Nordwesten über das Meer. Sie heißt die äolische, obgleich auch Griechen anderer Stämme, beson- ders Achäer, daran Theil nahmen. Die zweite Auswanderung, die ionische, wurde von Attika aus von den Ioniern unternommen, welche nach der Einwanderung der Dorier von den Achäern aus dem Peloponnes vertrieben worden waren und in Attika keinen Raum fanden. Endlich zogen auch Dorier aus dem Peloponnes nach Kleinasien. Auch siedelten sich Dorier auf Kreta an, wo dann das dorische Element vorherrschend wurde. Die Gründung' der grie- chischen Kolonien in Kleinasien fand keine großen Schwierigkeiten, weil diese Länder von vielen kleinen, einander feindlichen Völkern bewohnt wurden und die Griechen durch ihren Handel und ihre Ge- werbsthätigkeit sich denselben nützlich zeigten, indem sie ihnen die nöthigen Waaren lieferten. Die ionische Auswanderung wird 140 Jahre nach Troja's Fall oder in das Jahr 1044 vor Chr. gesetzt, und die äolische soll mit ihr fast gleichzeitig gewesen sein. Das eigentliche Aeolis zählte zwölf Städte, welche wahrschein- lich für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten einen Bund bildeten. Die wichtigsten Städte waren Kyme und Smyrna; die letztere trat jedoch frühzeitig zum ionischen Bunde über. Auch auf der Insel Lesbos siedelten sich Aeolier an, und hier war Mytilene die bedeu-

8. Hellas - S. 197

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Grndung der Colonieen. 197 E' phesos wurde in der spteren Zeit die erste Handelsstadt Kleinasiens <f. 16). Der Wein von C h i o s galt im Alterthum fr den besten griechischen Wein. Die dorischen Colonieen umsassten das westliche Karien und waren jnger als die olischen und ionischen Colonieen. 6 Städte bildeten ihren Bund: 3 auf der Insel Rhodos, Kos auf der gleichnamigen Insel und Halikarnassos und Knidos auf dem Festlande. Rhodos wurde besonders bedeutend nach der Zeit Alexanders des Groen. Halikarnassos wurde nach seiner Unterwerfung unter die Perser durch seine frstliche Familie berhmt, welche unter persischer Botmigkeit ganz Karien beherrschte. - Auf der Insel Kos war der berhmteste Tempel des Asklepios und hier war auch der berhmte griechische Arzt Hippokrtes geboren. 2. An der Nordkste Kleinasiens: Diese Colonieen am Pontos Euxeiuos hatten meist rohe und kriege-Tische Vlkerschaften zu Nachbarn; die Griechen verwandelten aber bald -alles Land in ihrer Umgebung in blhende Grten. Daher kommt der Name des Pontos Euxeinos des gastlichen Meeres", welches frher das uuwirthliche (axeinos) hie.stdte: Herakleia, Sinpe u. s. w. In Kappadokieu lag die Stadt Kerasnnt, von der die kurz vor Christi Ge-bnrt nach Italien verpflanzte Kirsche ihren Namen erhielt. Der ganze Pontos Euxeinos war von griechischen Pflanzstdten wie von einem reichen Kranze umgeben. 3. In Thrakien: Byzanz, A^bdera, Stagkra, Olynth und Potida. Byzanz war in der ltesten Zeit durch seinen Fischhandel berhmt, denn es liegt an einer sehr fischreichen Stelle des Meeres und zwar auf der europischen Seite des Bsporos (gegenber lag Chalkedon). Byganz war von Megra aus ge-grndet. Es wurde zweimal zerstrt: 500 v. Chr. von den Persern unter Dareios I. und 196 n. Chr. von den Rmern. Im Verlaufe der Geschichte wurde es 29 mal belagert und 8 mal erobert. Im 4ten Jahrhundert n. Chr. wurde es von Constantin dem Groen zur Hauptstadt des rmischen Reiches gemacht und Constantinopel genannt. Abdera auf der febfste von Thrakien war durch die Einfalt seiner Be-wohner so verschrieen, wie bei uns das schsische Schild. 4. Ans den Inseln des agischen Meeres: Die Kykladen, theils von Jonern, theils von Doriern bevlkert. Euba erhielt viele jonische Colonisten. Kreta und gina erhielten nach der Rckkehr der Herakliden do-tische Einwanderer. gina erhob sich durch seinen ausgebreiteten Handel zu groer Macht und zu Reichthum und erweckte dadurch frh die Eifersucht der Athener. Die Inseln Lemnos, Thaso s und Samothrake im Norden des gischen Meeres behielten lange Zeit ihre alten pelasgischen Einwohner, bei denen sich seiner Zeit Phnizier und auch gypter niedergelassen hatten. Diese Inseln waren der Sitz einer uralten, dem spteren griechischen Glauben fremden Religion, welche von Priestern als Geheimlehre denen mitgetheilt wurden, die besondere Weihen dazu er-halten hatten. Diese Geheimlehren wurden namentlich auf Samothrake gepflegt und hatten nach dem heroischen Zeitalter auf die religisen Vorstellungen der Griechen einen gewissen Einfluss. Thasos war auerdem auch durch seine Goldbergwerke berhmt. 3. Aus der Kste von Asrika: Kyrene, im 7. Jahrhundert von der kleinen Kykladen-Jnsel Thera aus gegrndet. Anfangs wurde Kyrene von Knigen aus dem Geschlechte des Stif-ters Battos regiert (s. 28,A. 5), spter wurde es eine Demokratie. Die Stadt

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 50

1879 - Berlin : Reimer
50 Klein-Asien. Letzteres geteilt unter 5 (ursprünglich 6) einen engeren Bund bildende Stadtgebiete, deren Haupt Mytilene (dessen Name, neugr. ausgespr. Mytilini, ital. Metelino, türk. Midillü im Mittelalter auf die ganze Insel übergegangen ist) mit bedeutendem Landbesitze auf der gegenüberliegenden Festlandküste; zweite Stadt Methymna j. Molivo. 70. Ionia. Der durch zahlreiche Hafenbuchten, reichen Boden der Flussebenen, mildes Klima am meisten bevorzugte Teil Klein-Asiens, der mittlere der westlichen (aegaeischen) Küste nebst den vorliegenden Inseln soll besonders von karischem Volke bewohnt gewesen sein, als im 11. Jahrh. die durch die dorische Eroberung aus Europa verdrängten Ionier, denen sich manche andere griechische, auch fremde Bevölkerungsteile anschlossen, sich bleibend dort niederliessen und in näherer Berührung mit älteren asiatischen Culturvölkern diesen Landstrich zur höchsten materiellen und frühesten geistigen Blüte der ge-sammten hellenischen Welt erhoben. Politisch bildete Ionia einen Bund von 12 Stadtrepubliken, der nur bedingt seit Kroesos dem lydi-schen, dann dem persischen Reiche angehörte, viel entschiedener nach den Perserkriegen unter dem Namen der Bundesgenossenschaft von Athen, dann von Sparta, endlich nach Alexander vom syrischen und pergamenischen Reiche abhängig, zuletzt ein Teil der römischen Provinz Asia war.1) Durch die vorteilhafte Lage an oder nahe den Mündungen der aus dem inneren Hochlande herabführenden grösseren Flusstäler des Hermos, Kaystros, Maeandros erwuchsen mehrere dieser ionischen Küstenstädte, namentlich Phokaea, Smyrna, Ephesos, Mile tos zu den reichsten und seemächtigsten griechischen Handelsplätzen2), die ersten beiden auf zuvor von den Aeolern besetztem Gebiete gelegen3). Weniger bedeutend waren die auf oder an der westlich vorspringenden gebirgigen Halbinsel gelegenen Städte: Klasomenae, Erythrae, Lebedos, Kolophon, sowie im Süden auf karischem- Gebiete an der Maeandros-Mündung Priene und My Tis; weit erheblicher dagegen und als Seemächte den Milesiern kaum nachstehend die Inselstaten Chjos (mit berühmtem Wein- und Mastixbau) und Samos, zu dessen Gebiete mehrere kleinere Inseln, namentlich auch Ikaria oder Ikaros gehört zu haben scheinen. J) Religiöser Mittelpunkt des Bundes das uralte (schon vorgriechische) Heiligtum der ephesischen Artemis (später bewunderter Prachttempel ionischen Styles); Versammlungsort der regelmässigen Festfeiern das auf prienischem Gebiete am Fusse des Berges Mykale gelegene Heiligtum des Poseidon, ge-nannt • 2) Durch die unaufhaltsam vorrückenden, die Häfen ausfüllenden, die Ebene ins Meer erweiternden Alluvien des Kaystros ist E p h e s o s, durch die des Mae-

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 103

1879 - Berlin : Reimer
Volkstämme. Inseln (Kreta). 103 Die Inseln des aegaeischen Meeres. 135. Kreta. Die grösste der griechischen Inseln, ganz von Gebirgen1), mit Gipfelhöhen von fast 25001“ (Ida, q ’Idr}, j. Psiloritis und sisvxu oorj, j. Madaras, fast 2200m, die Dikte, j. Lasithi) in 0.—W.-Richtung, parallel dem kleinasiatischen Tauros durchzogen, daher in zahlreichen Quertälern gut bewässert, überaus fruchtbar, reich an trefflichem Schiffbauholz, an der sehr heissen Südküste sogar Palmen erzeugend. Ihren historischen Namen, griech. nach heutiger Aussprache Kriti (arab.-türk. Kirid) hat sie von dem Yolksnamen der Kreter, der vorgriechischen Bewohner unbekannten Stammes, deren letzte erhaltenen Reste von den Griechen ^Ersoxqrjzsg genannt wurden. Neben diesen hatten schon in ältester Zeit Phoeniker und Karer einzelne Hafenorte besetzt; auch sollen mehrere Städte dps westlichen Teiles achaeische und ionische Hellenen, ungewiss zu welcher Zeit eingewandert, zu Bewohnern gehabt haben. Ueberwiegend griechisch wurde die Insel aber erst durch die dorische Eroberung, in Folge der Niederlassung der Dorer in der Peloponnesos. Bis zur Unterwerfung durch die Römer, 68 v. Chr., bestanden auf Kreta über 30 der Sprache und Sitte nach dorische Stadtrepubliken (bis auf die römische Zeit ohne Bundesverhältniss); die grössten derselben im mittleren breiteren Teile der Insel in den der Ida vorgelagerten Küstenebenen: in Norden Knösos (lat. auch Gnossus), die Hauptstadt der königlichen (mythischen, durch Minos repräsentirten) Zeit2), in Süden Gortyn oder Gortys (lat. Gortyna). Auch im westlichen Teile hat die Insel gegen Norden eine überaus ergiebige Küstenebene, in alter Zeit bewohnt vom (ungriechischen?) Volksstamme der Kydonen, deren Stadt Kydonia (j. Chaniä) gleichfalls zu den bedeutenderen gehörte. In zweitem Range standen Lyttös oder Lyktös, in der 400m hoch gelegenen omphalischen Ebene, Lappa, Eleutherna, Hierapytna (j. Ierapetra), Polyrrhenia\ die übrigen sind als blosse Landstädte anzusehen. x) Fast durchweg harter weisser Kalk, daher der Name des „weissen Gebirges“ und das Wort creta „Kreide“. 2) Ihre alte Hafenstadt Mation oder Herakleion wurde Hauptstadt der arabischen Eroberer im 9. Jahrh. unter dem Namen Chandak („Festung“), der dann von den Venezianern in Candia umgewandelt und auch bei den, übrigen seefahrenden Nationen des Abendlandes auf die Insel übertragen wurde, den Bewohnern selbst aber unbekannt blieb. 136. Kleinere von Doriern bewohnte Inseln. Die in südlichster Reihe, Kreta zunächst gelegenen kleineren Inseln des aegaeischen Meeres, unter denen namentlich Melos und Thera in älterer

11. Theil 1 - S. 148

1813 - Leipzig : Hinrichs
148 Erste Periode. den (bis $50 v. C.). Unter diesem erweiterte sich die ly- dische Macht bedeutend in Vorderasien. Alyattes erhielt von seinen Vorfahren das Land Troas und Kolophon als Eroberung, und vermehrte es mit dem Gebiete vonsmyr- , na. Sein Sohn Krösus dehnte diese Eroberungen über ganz Kleinasien bis an den Fluß Halys aus; er herrschte über die Phrygier, Mysier, Ionier, Epheser, Bithynier, Karier, Dorier, Pamphylier, Paphlagonier und über die asiatischen Thracier. Sein Reich grenzte im Westen an Eu> ropa, im Osten an Medien; er unterlag aber der persischen Macht unter dem Cyrus. Das westliche Küstenland von Lydien war mit grie- chischen Pflanzstädtcn vom jonischen Stamme be- deckt, und führte deshalb auch den Namen Ionien. Un- ter diesen Städten waren Phocaa, Ephesus und Smyrna die berühmtesten Stapelplatze des asiatisch-eu- ropäischen Handels; denn ihre Häfen waren mit den Schif- fen der Nationen des Mittelmeeres augefüllt, und ihre Kauffarthei-und Kriegsschiffe bedeckten das ageische Meer. Ihre Verfassung hatte, unter mehrern politischen Stürmen, sich zur republikanischen Form gestaltet, und ihr hoher Sinn für Freiheit und Unabhängigkeit konnte selbst in der persischen Periode nicht völlig bezwungen werden; denn, in Verbindung mit den europäischen Griechen, waren sie es, die mit Muth und Kraft gegen das persische Joch fortdau- ernd ankämpften, wenn sie auch auf eine Zeitlang besiegt worden waren. Nur eigene innere Factionen konnten sie in der Folge schwächen. 4r. Karren, Kappadocien, Bithynien rc. Südlich grenzte Karien an diese Reihe der griechi- schen Handelsstädte. Der nördliche Theil der Küste- war noch mit Ioniern besetzt, der südliche aber, nebst der gegen- überliegenden Insel Rhodus, mit Griechen von dorischer Abkunft; weshalb auch dieser ganze Erdstrich den Namen Doris führte. Die Karier trieben Anfangs Seeräuberei,

12. Geschichte des Altertums - S. 24

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Griechische Geschichte. Vom Festlande aus nach Südosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbindenden Festlandes. Die größte der Inseln ist das weinberühmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nördlichste ist A n d r o s, die südlichste das sichelförmige, vulkanische T h e r a (heute Santorin); aus dem an der Südwestecke liegenden, ebenfalls vulkanischen Melos (heute Milo) sand man die berühmteste aller Venusstatuen. Kreta. Kreta, das im Süden wie ein Riegel das ägäische Meer ab- schließt, ist eine große, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevölkerung nur teilweise griechisch war. Sporaden. Als S p o r a d e n, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewöhnlich die der kleinasiatischen und thrakischen Küste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, später ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare Lesbos mit Mytilene. Es folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Jmbros, Samothrake, berühmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche Thasos. Nordöstlich von E u -b ö a liegt S k y r o s. Kleinasien. Der kleinasiatische Küstensaum zeichnet sich im Gegen- satz zu dem wasserarmen, steppendürren Plateau des inneren Kleinasiens *) durch reichliche Bewässerung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblühen der dortigen griechischen Kolonien begünstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die größte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenüber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Halikarnassos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Jda in Troas und der Sipylos; von Flüssen der nördlich vom Sipylos strömende Hermos und der gegenüber Milet mündende, vielfach gewundene Mäander. Die Urbevölkerung Kleinasiens bildeten die K a r e r und verwandte Völker; von dem hetitischen Reich, das um die Mitte des zweiten Jahrtausends das östliche Kleinasien und das nördliche Syrien umfaßte, ist oben die Rede gewesen (§ 3 u. 6). Nachher zogen die Phryger und andere indogermanische Stämme von Thrakien her in die 1) Die Landschaften Kleinasiens: Äolis Mhsien Bithynien Paphlagonien Jonien Lydien Phrygien (nebst Galatien) Kappadocien Doris Karien (nebst Lhcien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien.

13. Leitfaden der alten Geographie - S. 52

1879 - Berlin : Reimer
52 Klein-Asien. 72. Karia. Der südwestliche Küstenstrich Kleinasiens läuft, durch tief einschneidende Golfe des aegaeischen Meeres (den iassischen, keramischen, dorischen) gespalten in mehrere felsige buchten- und hafenreiche Halbinsehi aus, welche in den vorliegenden Inselreihen eine Fortsetzung finden und für die Anwohner von jeher eine Schule der Schiffahrt bildeten. Daher erscheinen die Kar er1) beim Beginn historischer Kunde als ein seeherrschendes Volk, fast über die ganze Westküste Kleinasiens und über sämmtliche Inseln des aegaeischen Meeres bis zu europäischen Küstenpunkten hin ausgebreitet und erst durch das Anwachsen der hellenischen Stämme, namentlich die Auswanderungen der Ionier (in beschränkterem Maasse auch dorische Colonienj auf das asiatische Festland zurückgedrängt. Hier besassen sie neben einer von ihnen unterworfenen fremden Bevölkerung (Phrygiern, Pisiden, Lelegern, namentlich im östlichen Landesteile) das über der Südküste in breiter Masse sich erhebende, von kleinen hohen (600—1000“) Beckenebenen unterbrochene Gebirgsland2), dessen höchste Kämme (über 2000m) in Osten als Salbakos, in Nordosten als Kadmos an-steigen. Ferner die zwischen diesem Berglande und der im Norden parallel streichenden langen Kette der Messögis (der natürlichen Grenzscheide gegen Lydien) eingesenkte breite überaus fruchtbare untere Talebene des Maeandros3). In diesem lagen die grössten und reichsten Städte des Landes, namentlich Tr alleis (j. Aidin) und Magnesia (zubenannt am Maeandros, zum Unterschiede von der lydischen Stadt am Sipylos), eine angeblich uralt griechische, dann nach der Zerstörung durch thrakische Horden im 7. Jahrh. von Ephesiern und Milesiern wieder erbaute Stadt, die gleichwohl niemals zum ionischen Bunde gehört hat. Dann in der kleineren aber gleichfalls höchst ergiebigen südwestlichen Küstenebene Mylasa (j. Miläs), Sitz der karischen Fürsten, welche unter lydischer und persischer Herrschaft ihren Bang behielten, zuletzt aber ihre Residenz in die griechische Küstenstadt Halikarnassos verlegten. Nach der makedonischen Eroberung und Keichsteilung blieb ganz Karien eine Provinz des Reiches der Seleukiden (aus dieser Zeit die Stadtnamen Antiocheia und Stratonikeia) bis 189, wo der giössere nördliche Teil dem pergamenischen Reiche, das südliche Küstenland dem Gebiete von Rhodos durch die Römer einverleibt wurde, die endlich 129 wieder das ganze als Teil der Provinz Asia vereinigten1). 1) Ihre Nationalität bleibt zweifelhaft (ob zur semitischer 1 amilie gehörig?); wir erfahren nur, dass sie selbst sich als Stammverwandte der Lyder ansahen, wie diese manche semitische Gottheiten verehrten ^ und an pliöni- kischen Colonien, selbst in entfernten Meeren, sich betheiligten; dagegen wieder früher als alle ändern Asiaten griechische Bildung und Sprache an-nahmen, wie auch alle ihre Küstenstädte dem unter athenischer Leitung

14. Geschichte der Griechen und Römer - S. 39

1858 - Hannover : Hahn
39 I. Dorer, zuerst am südlichen Abhange des Olympos, dann in dem Gebirgsgau Doris am Parnaß, wo sie die Detra- polis dorica gründeten; nach der Wanderung ein weit ver- breiteter Stamm. Dorer waren zu Argos, Sparta, Korinth, Sikyon, Phlios, Troezen, Epidauros, im Pe loponnes herrschend; sie hatten Meg ara, den grö- ßeren Theil von Kreta, die meisten sporadischen Inseln, namentlich Rhodos, und die Küste von K arien inné; sie besaßen Pflanzstädte in Sicilien und Unteritalien. Ii. Ionier, die Bewohner von Attika und Euböa, die früher vor der Wanderung die Nordküste des Peloponnes, daher auch Ionia genannt, inne hatten. Ionier besetzten die Kykladen, die Küste von Lydien, die Inseln -^a- mos und Chios. Iii. Aeoler, fast sämmtliche übrige Bewohner Griechenlands umfassend, namentlich in Thessalien, Phokis, Lokris, Ak arnani e n, A eto li en, B ö o ti en, Elis u. s. w. Die Aeoler, d. i. Gemischten, bildeten, wie schon der Name anzeigt, keine durch so nahe Verwandtschaft und eigentüm- lich ausgeprägte Mundarten engverbundene Stämme, wie Dorer und Ionier, sondern standen in ihren manchfalti- gen Gliedern theils jenen, theils diesen näher. Ueberhaupt aber zeigte die Bevölkerung der meisten grie- chischen Landschaften eine größere oder mindere Mischung der Stämme, die durch frühere Wanderungen, durch Unterwer- fung oder freiwillige Vereinigung — namentlich zu neuen gemeinschaftlichen Gründungen —heroorgerufen wurde. Selbst in den dorischen und ionischen Hauptstaaten, in Sparta und Athen, bildeten die Dorer und Ionier nur die vorherr- schende Klasse oder den Kern der Gesammtbevölkerung der Landschaft. 5) Die spätere griechische Zeit unterschied noch einen vierten Stamm, den der Achäer. Diese bildeten die frühere Bevölkerung von Argos, und waren beim Einfall der Dorer in den Pelo- ponnes zum großen Theil nach der Nordwestküste der Halbinsel gezogen, wo sie nun den alten Gesammtnamen Achäer als Lo- calnamen beihehielten. §. 28. Die fremden Einwanderer. 1) Die Sage berichtet, daß um dieselbe Zeit, als die griechi- Hellen und Amphiktion. Hellen hinterließ drei Söhne, Aeolus, Dorus, Xuthus, und von letzterem zwei Enkel, Jon und Ach aus, die Ahnen aller hellenischen Stämme, der Panhellenen, die ihre na- tionale Gemeinschaft in den von Amphiktion gegründeten Amphik- tyonien feierten und erhielten.

15. Welt- und Staatskunde - S. 37

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 6/ teil — Messenien, Lakonien, Argolis — sie in Besitz nahmen. Die dorischen Neugründungen nahmen nun auch teil an der Kolonisierung der ägäischen Inseln und der kleinasiatischen Küste, besonders der südlichen. Dorische Inseln waren u. a. Kreta, Kos, Rhodos. Infolge der Wanderung trat eine feste Gliederung der Griechen in drei Stämme: Äoler, Ionier, Dorer, ein, für die im 7. Jahrh, der gemeinsame Name „Hellenen" aufkam. Bis etwa zum 8. oder 7. Jahrh, wurde die griechische Kolonisation fortgesetzt, die sich nun auch auf die westlichen Küsten des Mittelmeeres — Sizilien, Unteritalien — sowie auf die thratische Küste und die Küste des Schwarzen Meeres erstreckte und von einer bestimmten Zahl von Städten des Mutterlandes und Kleinasiens ausging. Auch in Afrika setzten sich die Griechen fest. 630 entstand in dem nordwestlich von Ägypten gelegenen libyschen Plateau die griechische Kolonie Kyrene. 560 v. Chr. ward im westlichen Nildelta die Griechenstadt Nautratis gegründet. Die westlichste ©riechenstadt war Massalia (Marseille). Die Hauptstadt der dorischen Landschaft Lakonien war Sparta. Nachdem die Spartaner sich zu Herren von ganz Lakonien gemacht hatten, gelang es ihnen nach Unterwerfung von Messenien, Arkadien und Argos nicht nur die Oberhand im Peloponnes, sondern auch die Hegemonie (d. h. die Führung) in ganz Griechenland zu gewinnen. Andererseits fiel das gesamte kleinasiatische Jonien allmählich in die Hände des Lyderkönigs Krösus (wahrscheinlich 562—547 v. Chr.), kam aber nur in das Verhältnis eines Tributärstaates, die Städte behielten ihre Verwaltung. Um den Mittelpunkt Athen bildete sich (im 7. Jahrh.) der ionische Staat Attika. Beide Staaten, Sparta und Athen, stehen im Vordergrund der griechischen Geschichte. Dem Siegeszug des Perserkönigs Cyrus in Kleinasien waren die Lyder und damit auch das griechische Jonien nebst den stammverwandten Inseln erlegen. Ein Aufstand Joniens gegen den Perserkönig Darius in den Jahren 500—494 blieb erfolglos. Der Versuch der Perser, auch im Festland von Griechenland festen Fuß zu fassen, wurde aber durch die tapfere Gegenwehr der Griechen in den nun folgenden Perserkriegen zurückgewiesen. 490 wurden die Perser durch die Athener unter Miltiades bei Marathon, 480 von den vereinigten Athenern und Spartanern unter Themistokl^s in der Bucht von Salamis, 479 unter Pausanias und Aristides bei Platää geschlagen, wonach auch die Städte Joniens in Kleinasien von persischer Herrschaft befreit wurden. Jetzt gingen die Griechen gegen die Perser vor, und mit einem letzten glänzenden

16. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 23

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
23 Die den Aeolcrn zunächst sich anschliessenden Tyrse- ner oder Tyrsenischen Pelasger') scheinen sich, aus Argos, Acarnanien, Theben, Athen, Creta, den Westküsten Kieinasiens vertrieben, zum grössten Theile nach dem Westen — namentlich Italien (s. §. 134) — gewendet zu haben, zum Tlieil auch nach den nördlichen Küsten und Inseln des Aegaeischen Meeres, wo sie auf Pallene, am Alhos, an der Propontis, auf Leinnos, Imbros und Samothrace sich noch in historischer Zeit finden und erst von den Colonien der Chalcidischen und Asiatischen Ionier, zum Theil erst von Athenern unterworfen oder unter sich aufgenommen wurden. Sie sowohl, als die gleichfalls pelasgischen (d. i. den ältesten Hellenen nahestehenden) aber mit Illyriern vermischten Epirotischen Völker, zu denen der Abstammung nach auch die Macedonier gehören, wurden von den Hellenen selbst in ihrer besten Zeit durchaus als Barbaren betrachtet, wie diess auch bei den, den Griechen nächstverwandten süditalischen Völkern der Fall ist. §. 105. Vermischung der Stämme und politische Gegensätze in der historischen Zeit. Diese ursprünglichen Stammunterschiede lassen sich aber in den uns genauer bekannten historisehen Perioden keines- wegs mit solcher Bestimmtheit nachweisen, indem schon im Mutterlande bei der Dorischen Wanderung und früheren ähnlichen Völkerzügen die Besiegten nie ganz auswanderten, vielmehr die zurückbleibenden den Eroberern, als herrschen- dem Adel, unterworfenen Bewohner jene an Anzahl, meist wohl auch an Bildung weit übertrafen, und daher auf die Eigenthündichkeit und besonders die Sprache des herrschen- den Volks den grössten Einfluss ausübten. Wiederum trat in den Colonien eine noch grössere Mischung der Stämme ein, da meist unter Führung des herrschenden Staates Un- terworfene desselben von verschiedenem Stamme (z. B. Achaeer und Aeoler in last allen von Dorischen Staaten ge- gründeten Pflanzstädten, in den Argeischen auch Ionier) in grösserer Zahl an der neuen Gründung Tlieil nahmen, oder sogleich Staaten verschiedenen Stammes sich zu einer solchen vereinigten (z. B. Locrer, Achaeer und Dorier, Achaeer und Boeoter u. s. w.), oder frühere Gründungen durch neue Co- lonisten eines andern Staats (wie die meisten späteren Athe- nischen Colonien in Thracien) verstärkt wurden, oder end- lich, wie in den spätem Colonien (z. B. Thurii, namentlich aber in den griechischen Anlagen der Macedonischen Epoche) allgemein geschah, Griechen von allen Stämmen und Staaten sogleich als gleichberechtigte Bürger aufgenommen wurden. Andererseits ist nicht zu übersehen, welchen bedeutenden Einfluss die geographischen und climalischen Verhältnisse der griechischen und von Griechen bewohnten Landschaften im Laufe der Jahrhunderte auf die Umbildung der Eigentüm- lichkeiten (auch der Dialekte) der einzelnen Stämme hatten, so dass dadurch Völker von ursprünglich gleichem Stamme verschiedene Charaktere erhielten (wie Attica und das asia- tische Ionien), umgekehrt andere von verschiedenem Ursprung sich ähnlich wurden (wie die Dorischen und Aeolischen Staaten der Peloponnesus u. a.). Es folgt daraus, wie es auch die ganze Geschichte Griechenlands lehrt, dass die Tren- nung der Griechischen Stämme, wie sie nach den Angaben der Alten auch auf der Karte durchzuführen versucht ist, im *) Die Form Tyrrhener, Tuppijvoi, kommt erst bei späteren Schrift- stellern vor, die ursprüngliche ist lipayvot, vielleicht zusammenhängend mit Ttyxnr (lat. turris), da diesen Pelasgern die Erbauung der uralten sogenannten cyclopischen Mauern vonliryns, Mycenae, Argos, Athen u. a. zugeschrieben wird. wirklichen historischen Leben der Nation nicht so scharf und bestimmt hervortrat, sondern durch mannigfache Übergänge j vermittelt und überhaupt im Laufe der Jahrhunderte immer mehr verwischt wurde, so dass sich später ein mehr poli- j tisc h e r Gegensatz ausbildete: zwar zunächst auf der Grund- lage der Dorischen (mit Anschluss der Aeolischen) und ) der Ionischen Nationalität, unter Hegemonie Spartas als der Hauptlandmacht, namentlich unter den Peloponnesicrn, und Athens als des ersten unter den Seestaaten; jedoch so, dass eine Zahl Aeoljscher und Dorischer Seestädte (in Asien, auf den Inseln, Corcyra u. a.) zur Partei Athens hal- ten, andere Dorische Staaten, wie Argos und Creta, sowie die Achaeer, neutral bleiben, und sich so ebenfalls ihrer natürlichen politischen und Stammes-Verbindung mit der Pe- loponnesischen oder Dorischen Partei entziehen '). Diese Gegensätze der Dorisch-Aeolischen und Ionischen Staaten verschwinden mit der Schwächung ihrer Haupt- mächte — Sparta, Theben, Pbocis, Athen, besonders durch die dauernde Unterwerfung unter Macedonischer Oberhoheit; an ihre Stelle tritt ein neuer Gegensatz zwischen Pelopon- nesus und Nord-Hellas in den westlichen Aeolischen Staaten, den Bundesstaaten der Achaeer und Aetoler, welche (um 280 v. Chr.) gegen jene Fremdherrschaft sich erhebend, zum ersten Mal selbständig handelnd in der Ge- schichte auftreten *) **). Die Aetoler vereinigten mit ihrem Lande das westliche Locris, Doris, die südlichen Thessali- sclien Gränzgebiete der Aenianer, Doloper, Malier, auf einige Zeit auch das den epirotischen Königen abgewonnene Am- bracia (bis letzteres, nebst dem den Aetolern feindlichen Acarnanien 220 v. Chr. von Macédonien occupirt wird); in der Peloponnesus sind ihnen die stammverwandten Eleer ver- bündet. Die Achaeer vergrössern ihrer alten Zwöllstädte- bund zunächst durch die früher Dorischen Staaten Sicyon, Phlius, Corintlius, welche seit dieser Zeit auch gewöhnlich zur Landschaft Achaia gerechnet werden ; seit 240 v. Chr. schliessen sich ihnen an: Megaris, ganz Argolis, Arcadien (ausser den noch längere Zeit von Macédonien abhängig ge- haltenen östlichen drei Städten: Tegea, Mantinea, Orclio- inenos) und Messenien; in seiner grössten Ausdehnung (seit 192 v. Chr.) begreift der Bund auch Sparta, Athen, ßoeolien, Phocis, Ost-Locris und Euboea. Da der politische Na me der Achaeer von allen diesen Bundesstaaten geführt wurde, welche den Kern des eigent- lichen Griechenlands bildeten, so wurde dieses als Land von den Römern in dieser Zeit nur Achaia genannt, welcher Name natürlich bestehen blieb, da es nach Auflösung beider Bündnisse 146 v. Chr. in Abhängigkeit von Rom trat; dass es nicht gleich andern unterworfenen Ländern (wie selbst Thessalien und Acarnanien, welche resp. bei Macédonien und Epirus bleiben) eigentliche Provinz wurde, sondern die einzelnen Staaten mit freien Municipalverfassungcn in ihren Gebieten (deren Gränzen seihst noch unter den Römischen Kaisern mehrfachen Veränderungen unterlagen) bestehen blie- den, ist bekannt; das Römische Element wurde besonders seit Caesar befestigt durch Anlegung der italischen Colonien *) Gipfelpunkt dieser politischen Gegensätze im Peloponnesischen Kriege ; s. Darstellung des damaligen Zustandes der Griechischen Staa- ten , doch mit Berücksichtigung der späteren Zeit, auf Taf. Vii.; das unmittelbare Gebiet und die Colonien und Unterthanen Athens —• Euboea, Naupactus, Amphipolis mit Umgebung, Thasus, die Thracische Cherso- nesus — sind mit der Farbe Athens umzogen; die factiscll abhängigen sogenannten Bundesgenossen Athens mit derselben Farbe nur unter- strichen. *’) S. ihre grösste Ausdehnung, zugleich mit der des Macedonischen Reiches auf Taf. Ix. Corintlius (Sitz dos Römischen Proconsuls und somit wie- der Hauptstadt der Provinz Achaia) und Patrae. Politische Zustände lind Be^ränzuiigen der einzelnen Hellenischen Staaten in historischer Zeit. §. Io». Peloponnesus. Acolisclic Stnaten. Achaia. Seit ältester Zeit ein Bund von 12 autonomen Städten, von denen die Hauptorte Patrae und namentlich Ae gi u in waren; die übrigen sind Dynie, Olcnus, Pharae, Tritaea, Rhypae, Bura, Helice (diese beiden 380 v. Chr. durch Erdbeben zerstört), Aegae, Aegira, Pellene. Letzteres schlicsst sich zur Zeit des Peloponnesischen Krieges an die benach- barten Dorischen Staaten der Argolis an: statt des gesunkenen Aegae und Rhypae treten in späterer Zeit (280 v. Chr.) Ce- rynia und Leonlium in den Bund ein. 1dl is (7ikict) begreift zunächst das nördliche oder eigent- liche Elis, von Aetolern in Dörfern bewohnt, die erst 463 v. dir. die nach dem Lande benannte Hauptstadt erbauten (deren Hafenstadt Cyllene); ferner das Aehaeisch - Aeolisclie Milteiland am Alpheus, nach der alten mythischen Hauptstadt Pisa (bei welcher der heilige Bezirk Olympia, zur all- gemein hellenischen Festfeier der Olympiaden, keine Stadt) Pisatis benannt, seit 570 v. Chr. den Eleern unterworfen; endlich im Süden das ursprünglich von Arcadischen Parorea- ten bewohnte, dann von Aeolischen Minyern besetzte Küsten- land Tr i p li y I i a, ein Bund von 7 kleinen Städten (Ilauptort Lepreum), ebenfalls früh von den Eleern unterworfen, mit Spartanischer Hülfe häufig selbständig, endlich seit 398 v. Chr. von Elis unabhängig und an Arcadien angesclilossen. (Dieser Strich ist gemeint, wenn einige Autoren dieser Zeit Arcadien bis zum Meere reichen lassen.) Arcadia, in älterer Zeit Königreich, besteht später ohne feste Bundesverfassung aus einzelnen Republiken, wo- von die westlichen, nördlichen und östlichen zugleich be- deutende Städte sind: Phigalia, Heraea , Thelpusa, Psophis, Clilor, Pheneos, Stymphalus, Orchomenus, Mantinea, Tegea; das ganze südliche Land hatte nur kleine Land- städte und Flecken, welche in einzelnen Cantons oder Land- schaften unter einander verbunden waren, als: Cynuria (bud. Stadt Gortys), Parrliasia (wo die uralte Stadt Aegys genannt, die aber schon früh von Sparta erobert wurde), Eutresia, Maenalia; diese sämintlich nebst den früher vielleicht auch selbständigen, zur Zeit des Peloponnesischen Krieges aber unter Orcliomenos stehenden Orten des innern Landes, Mc- tliydrium, Tliisoa, Teuthis, wurden seit 370 v. Chr. zum Ge- biete der neuerbauten Hauptstadt Megalopolis vereinigt. §• 107. Peloponnesus. Dorische Staaten. Nlcsscina, in ältester Zeit besonderes Dorisches König- reich, östlich bis zum Fluss Clioerius ausgedehnt, dann durch die ersten Spartanischen Eroberungen am Fluss Nedon bc- gränzt, endlich um 670 v. Chr. ganz von den Spartanern erobert und daher in der Zeit der Perserkriege und des Pe- loponnesischen Krieges in gewöhnlichem Sprachgebrauch unter dem Namen Laconica mit einbegriffen, bis durch Epa- minondas 369 v. Chr. der Messenische Staat als Republik wiederhergestellt, die Gränze südöstlich bis zum Laconischen Leuctra ausgedehnt und als Hauptstadt Messene neben der alten Burg Ithome erbaut wird; unter den Römischen Kaisern gilt wieder die ältere Gränze gegen Lacouien.

17. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 15

1904 - Breslau : Hirt
Die Griechen. 15 diese Burgen mchtigen Knigen gehrten, die der die umliegenden Ebenen geboten und, wie die Funde beweisen, ansehnliche Schtze besaen. (Vgl. den kunstgeschichtlichen Anhang.) ltere Kolonisationen. Frh wanderten die Griechen vom Mutter-lande nach den Inseln des gischen Meeres und der Westkste Klein-asiens aus und machten das Meer zu einem griechischen (rj xa#' rjfxg tilaoga). Man unterschied nach den drei Stmmen drei Gruppen von Besiedlungen: olische, die von Thessalien und Botien, ionische, die von Attila und Euba, dorische, die vom Peloponnes ausgingen. olisch sind die Städte auf Lesbos und Tenedos und an der Kste von Mysien und der Troas; ionisch die Kykladen, die Inseln, die sich nach der Anschauung der Alten im Kreise um die Insel De los lagerten, darunter Naxosnnd Paros, ferner der nrdliche Teil der Sporaden an der Westkste Kleinasiens, darunter Samos und Chios, und die Kste von Lydien und Karien; dorisch Melos, Thera, Kreta, Kos, Rhodus und der sdliche Teil der Kste von Karien. Die schnellste Entwicklung zeigten die ionischen Städte, Samos, Chios, Milet, Ephesus, Kolophon und Phoka; Smyrna, von den oliern angelegt, wurde spter von Joniern besetzt. Sie verdankten ihre Blte dem Reichtum des Bodens, einem glcklichen Klima und ihrer Lage in dem Mndungsgebiete des Hermus und Mander, in deren Tlern die natrlichen Straen zum Hochland des inneren Kleinasiens ansteigen. Unter den olischen Ansiedlungen erlangten nur die auf Lesbos ge-legenen, zumal Mytilene, Bedeutung, unter den dorischen Rhodus und Halikarna. Vielleicht bilden die Kmpfe mit den frheren Bewohnern des Landes, die der Ansiedlung vorausgehen muten, neben mythologischen und rein poetischen Bestandteilen, den historischen Hinter-grnnd der Jlias und Odyssee. Welche Grnde die Griechen des Mutterlandes dazu bestimmten, ihre Heimat zu verlassen, ist unbekannt. Nach der berlieferung der Alten wren es die Dorer gewesen, die bei ihrer Wanderung aus Nordgriechenland nach dem Peloponnes die ltere Bevlkerung auf das Meer hinausgedrngt htten. Sie selbst hatten dann die Ost- und die Sdkste des Peloponnes erobert und sich von hier der die Inseln ver-breitet. An dieser Wanderung selbst ist nicht zu zweifeln, sie brachte vielleicht der mykenischen Kultur den Untergang. Jngere Kolonisation. 1. Seit der Mitte des 8. Jahrh. etwa er-folgte eine neue Ausbreitung der Griechen. Je mehr der Handel an Bedeutung zunahm, desto mehr rckten die Seestdte in den Vorder-grnnd; in Kleinasien vor allen Milet, in Europa Chalkis, Eretria, Megara und, die anderen bertreffend, Korinth. Von ihnen ging die zweite Kolonisation aus, welche die Ksten Thraziens, des Pontus

18. Historisch-geographischer Atlas der Alten Welt - S. 22

1851 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
22 den Küsten Kleinasiens, jedoch im strengem Sinne fast überall zunächst auf die Bewohner und Bebauer der fruchtbaren Thalebenen, im Gegensätze zu den Hirtenstämmen der Ge- birge, beschränkt, der fast nur mythische Name der Pelas- gor (in Thessalien auch in historischer Zeit im Namen der Landschaft Pelasgiotis, an den Nordküsten des Aegaeischen Meeres indem der Tyrsenischen Pclasger fortdauernd), ohne dass damit, wie es nach allen höchst unsicheren For- schungen und Vermuthungen auf diesem schwierigen Ge- biete doch am wahrscheinlichsten ist, ein anderes Volk be- zeichnet wird, als dasselbe, welches sich in historischer Zeit, unter veränderten politischen Verhältnissen, Hellenen und sein Land Hellas nennt, von den Italischen Völkern aber (daher dann auch von allen neueuropäischen) Graji oder Graeci genannt wurde , Tgcuxoi soll Stammname der epirotischen Pelasger gewesen sein, daher von den Römern zunächst angenommen und auf die verwandten Hel- lenenstämme, doch mit Einschluss der Epiroten, Macedonier u. s. w. übertragen). Der Name der Hellenen unterschied sich seiner Aus- dehnung nach in historischer Zeit durch engere politische Bedeutung so, dass er die mit fremden Nationen vermischten und in Cultur tiefer stehenden nördlichen Stämme (die Epi- roten und Macedonier mit Illyriern, die Italischen Pelasger mit Oskern, Etruskern u.a. vermischt) ansschloss. Ursprüng- lich aber gehörte er einem einzelnen Stamme des Volkes im südlichen Thessalien, in Phthia und dessen Pflanzorten an (Panhellcnium auf Aegina), von wo er sich erst durch die Amphictyonie der 12 Griecbenvülker (zu Thermopylae an der Gränze Phthias, später zu Delphi) verbreitete und mit der Dorischen Wanderung auch über die südliche Halb- insel und die Inseln ausdehnte *). In den auf die heroische Zeit bezüglichen Mythen werden immer nur die einzelnen Stämme mit ihren besonderen Namen genannt, von denen einzelne, wie die der Aeoler, Achaeer, Danaer durch politisches Übergewicht auch als allgemeinere Namen galten. §. 103. Die ganze später Hellenische Bevölkerung lässt sich historisch und sprachlich in zwei grosse Gruppen trennen, von denen die südliche die uransässigen (autoch- thonen) d. i. vor aller historischen Erinnerung in ihre blei- benden Sitze eingewanderten Stämme der Peloponnesus und der benachbarten Landschaften umfasst, und als ein Theil der Pelasgischen Nation angesehen, mit besonderem Namen aber Ionisch genannt wird; welcher Name (eigentl. 'laov(g) als Gesammtname für alle Griechen in alle orientalische Sprachen (Jüna im aegypt. und altpers., Javana im Sanskrit, Javan im hebräischen, Jauni im syrischen und arabischen) übergegangen ist. Zu ihnen sind zu rechnen: 1) diearcader, ein pelasgisches Volk im innern Hoch- lande der Peloponnesus, zu denen wahrscheinlich auch die Cynurier gehörten, von denen ein Theil an der Ostküste der Halbinsel, in älterer Zeit bis nach Malea herunter wohnte. 2) die eigentlichen Ionier, sowohl in der Pelopon- nesus, längs der ganzen Nordküsten (im spätem Achaia, *) Der Landesnamc Hellas wurde später, indem man die Inseln, mit Einschluss der Halbinsel Peloponnesus, als besondere vereinzelte Glieder ansah, auf den nördlichen cnntinentalen Theil des Griechischen Landes (der auch zuerst vorzugsweise die Benennung Eijpüijiy] erhielt, wie im Horn. Hymn, an Apollon) allein angewandt, aber erst, nachdem Thessalien völlig Macedonischc Provinz geworden war, wobei es auch unter den Römern blieb, auf das Land zwischen diesen und dem Pe- loponnesus beschränkt: in diesem Sinne kommt der Name nur bei Plo- leinäus vor , ist aber eben desshalb in den geographischen Werken ein- gebürgert, obgleich im älteren Sprachgebrauch immer alles von Griechen bewohnte Land unter den Namen 'Eu.umfasst wird. Slcyon und der sogenannten Axtrj mit Epidaurus und Troe- zen) wo Aiyudttç Ijtiaayoi als ihr älterer Name angegeben wird, als auf dem Isthmus (Megaris) und in Attica (älterer Name des Landes gleichfalls ’Axtij, des Volkes Kquvaoi Ih-kaayoi), sowie wahrscheinlich an der Nordküste des co- rinthischen Meerbusens und auf Euboea: ein durch religiöse Culte und Mythen aufs engste mit den Arcadern verbun- denes Volk. 3) vielleicht die Leleger, wenn diese angeblichen Urbewohner von Laconien, Messenien, Elis, Aetolien, Locris, deren Bevölkerung ganz von ihnen abgeleitet wird, auch von Phocis, Nord-Boeotien, Euboea und der übrigen Inseln wirklich als ein griechisches Volk angesehen werden können. 4) die Pelasgerstämme Thessaliens, wozu Haetnonier, Magneter, Dryoper, Doloper, Perrhäber, Histiaeer und an- dere meist vorgeschichtliche oder doch für die Geschichte unwichtige Namen gehören. Die nördliche, später in der Geschichte auftretende, eigentlich hellenische Gruppe umfasst die 5) Dorer, ursprünglich am Pindus an der Gränze Ma- cédoniens einheimisch, dann südlicher im früherdryopischen Lande am Oeta und Parnassus (Landschaft Doris, in histo- rischer Zeit sehr beschränkt, früher ausgebreiteter). 6) Achaeer im südlichen gebirgigen Thessalien und dem Sperchius-Thal (Phthia), doch auch mit Ausdehnung des Namens auf die übrigen benachbarten (Aeolischen) Gebiete. Sodann als Einwanderer in der Peloponnesus, herrschend neben den Danaern in Argos (Sicyon und Corinthus ein- schliessend), so wie in Laconien (Pelopiden-Reiche von Mycenae und Lacedaemon als Oberherren des Peloponnesus, Pisa am Alpheus, ältester Sitz ihrer Herrschaft), wo also von ihnen die Hellenisirung der alten Lelegischen u. a. Bevölke- rung ausgegangen zu sein scheint. 7) Aeoler (mit nur der Mythe ungehörigen Namen auch in einzelnen Gegenden Minyer, Phlegyer, Lapithen genannt) zunächst im westlichen Theile der Thessalischen Ebene, welche vorzugsweise den Namen Aeolis behielt, ein- heimisch, dann auch als Hauptbevölkerung Mittelgriechenlands (der sogenannten eigentlichen Hellas mit Ausschluss Atticas), wo sie die Specialuamen Boeoter, Locrer, Phocier, Aetoler, Acarnanen führen (dazu gehören auch die Be- wohner der Inseln des Ionischen Meeres, in mythischer Zeit mit allgemeinem Namen Cephallenen genannt). Als alte Sitze eingewanderter Aeoler (Minyer) in der Peloponnesus werden ausserdem namentlich Corinthus und Triphylien sammt einem Theile Messeniens genannt. (§. 103. Dieser älteste, nur in den Mythen theilweise erkennbare und keineswegs historisch, noch weniger chro- nologisch sicher zu bestimmende Zustand der Griechischen Völker, in welchem sich schon das der natürlichen Lage des Landes entsprechende Vordringen der von Norden her ein- wandernden Stämme nach dem Süden der Halbinsel und den Inseln zu zeigt, wird gänzlich verändert durch eine letzte grosse Völkerbewegung von Norden her (wahrscheinlich von den Illyriern in Nw. ausgehend), welche über ein Jahr- hundert andauernd mit der Besitznahme aller grösseren Hel- lenischen Stämme in denjenigen Gebieten endet, welche sie die ganze fernere Zeit der alten Geschichte hindurch behaup- teten und denen sie zum Theile nun erst die hinfort gelten- den Namen gaben (wie Achaia, Thessalia, und das Klein- asiatische Aeolis, Ionia, Doris). Das nördlichste Volk des eigentlichen Griechenlandes wurden nun die T h e ss a li er, ein der Pelasgischen Bevölkerung von Epirus angehöriger Stamm , welcher (nach Angabe der Chronologen eine Ge- neration vor dem Zuge der Dorier, also um die Mitte des 12. Jahrh. v. Chr.) von Westen her das seitdem so genannte Thessalien und die dort wohnenden Hellenenstämme — na- mentlich Achaeer und Aeoler (so wie später auch die gebirgs- bewohnenden Perrhaeber und Magneten) zum Theil verdrängte, zum grössten Theile aber unterwarf. In Folge dieses Anstosses dringen die angränzenden Völker ebenfalls weiter nach Süden vor, namentlich die Aeolischen Boeoter, welche, von Süd-Thessalien aus- wandernd, ihr späteres Gebiet (Boeotien) besetzen, die Aetoler, welche theilweise zu den ihnen verwandten Eleern in der westlichen Peloponnesus übergehen, und die Dorier, welche auf demselben Wege, wie die Aetolier (wobei Gründung Dorischer Städte am Nordufer des Corin- thischen Meerbusens, Bulis und Delphi in Phocis, Naupactus in Locris) nach der südlichen und östlichen Peloponnesus auswandern, daselbst das Achaeische Reich stürzen und die Reiche von Messenien, Sparta oder Lacedaemon (Laconien) und Argos gründen, wovon das letztere durch weitere Er- oberungen nach N. und 0. Sicyon, Corinthus, Megara, Aegina, Epidaurus, Troezen, alte Aeolische und Ionische Städte, in Dorische Staaten umwandelt. Von den Ost- und Südküsten der Halbinsel geht dann die Dorische Wanderung weiter nach Creta, auf die südlichsten der Cycladen und Sporaden und bis zur Südwestküste Kleinasiens. Mit den Doriern ziehen wahrscheinlich die mit ihnen am Oeta einheimischen Dryo- per, welche später im Argolischen Asine und Hermione, so wie auf einzelnen Inseln (Carystus und Styra auf Euboea, Cythnus) Wohnsitze finden. 104. Die Achaeer behaupten theilweise (mit Aeolischen Minyern) noch lange ihre alten Sitze in Laconia (Amyclae, Taenarum) und Argos (Mycenae, Tiryns, Nauplia), nehmen ausserdem die Ionische Nordküste der Peloponnesus dauernd ein (Achaia) und wandern zum grossen Theile, mit Boeotern, Locrern und Euboeern vereinigt nach Lesbos und dem nordwestlichen Kleinasien (mythische Darstellung der Eroberung in der Sage vom Falle Troias durch die Achaeischen Helden, vgl. §.61,62), wo sie eine Reihe Colonie- slädte gründen, die Aeolische, sowie das Land selbst Aeolis genannt w'erden *). Die M in y er- Aeo 1er, aus Boeotien, Triphylien,Laconien verdrängt, oder theilweise von Doriern unterworfen, wie die Achaeer, wandern zum Theil mit diesen, aber unter Dorischer Anführung, nach Melos, Creta (Gortyna), Thera, und von hier später nach Cyrene (welche Landschaften daher als Dorische Colonien gelten), zum grossen Theil wenden sie sich nach Attica, wohin auch die Peloponnesischen Ionier, von dort verdrängt, ziehen ; beide Völker besetzen Euboea (wenn es nicht vorher schon Ionisch war) und die meisten der Cycladischen Inseln; mit andern Stämmen (Boeotern, Pliociern, Abanlen, Arcadern, Dryopen) vereint besetzen sie die Küste von Lydien, und gründen daselbst (wie früher in der Peloponnesus) einen Bund von 12 Städten, der vom Hauptvolke der Ionische, sowie das Land vorzugsweise Ionia genannt wird (§. 64.). *) Elienso wird in der Benennung der Italischen Locrer als Achaei- sche r Stadt durchaus kein Unterschied zwischen Achaeern und Aeolern gemacht. Die aus der Mythologie in die Geschichtscompendien über— gegangene bekannte Genealogie der sogenannten Hellenssöhne, welche Ion und Achaeus näher mit einander verbunden dem Dorus und Aeolus gegenüberstellt, ist wohl mit Recht als eine spätere, erst aus der Auf- nahme alter Ionischer Elemente in die Achaeische Bevölkerung der Pe- fopunnesus hervorgegangene Verfälschung der alten Mythen erklärt worden.

19. Leitfaden der alten Geographie - S. 176

1879 - Berlin : Reimer
176 Sicilien. Mess ana, j. Messina) an, der nur vorübergehend zur Zeit der Besetzung durch campanische Soldtruppen des Agathokles von Syrakusae, welche 281 die griechische Einwohnerschaft vernichteten, durch den Namen Mamertina verdrängt wurde. Zu ihrem Gebiete gehörte das durch zwei römische Seesiege (260 u. 36 v. Chr.) berühmte Hafenstädtchen Mylae (Milazzo). An der Nordküste Himera, um 650 von Ioniern aus Zankle am Flusse Himera erbaut, nach 476 durch dorische, namentlich syra-kusische Colonisten verstärkt, wurde 408 von den Karthagern zerstört und nahe westlich von der Altstadt unter dem Namen Thermae (0£Qfjbal 'Ifjbeoatcuj j. Termini) wiedererbaut. An der Ostküste wurde von Naxos aus sehr bald die Fruchtebene im Süden des Aetna (vgl. § 236) durch die ionischen Städte Katane (lat. Catäna oder Catina, j. Catania) und Leontinoi (j. Lentini) besetzt, von denen die zweite seit 476 dem syrakusischen State angehörte und der Sprache nach dorisch wurde. 238. Dorische Colonien der Ostküste und des Innern. Syrakusae (dor. 2iiqctxööai). Die Altstadt auf der Insel Ortygia (auch bloss väöog „die Insel“ genannt) wurde nur ein Jahr nach der Gründung von Naxos 734 v. Chr. durch korinthische Auswanderer, welche die früheren phoenikischen Ansiedler verdrängten, begründet. Der durch die Insel geschützte sehr geräumige Hafen bewirkte das schnelle Anwachsen der Stadt, in deren Mauer unter Gelon um 480 die grössere nördliche hochgelegene Vorstadt Achradtna und unter Dio-nysios I. um 400 die (zur Zeit des athenischen Angriffs erst stellenweise angebauten) westlichen noch höheren Felsenplateaus von 7'ycha, Temenites oder Neapolis und Epipolae, bis zu einem Gesammtumfange von 3 d. M. eingeschlossen wurden. In jener Zeit, vor der Erbauung der grossen hellenistischen Hauptstädte des Orients (Alexandreia, Antiocheia, Seleukeia) war Syrakusae die grösste, volkreichste und glänzendste aller von Hellenen bewohnten Städte; auch nach der römischen Eroberung (212 v. Chr.), auf die östliche Hälfte am Meere beschränkt, blieb sie noch als grösste Stadt der Insel Sitz des Praetors. Zum syrakusischen Gebiete gehörten die kleineren am Südrande der Insel von Doriern bewohnten Städte Akrae seit 664, Kasmenae 644 und Kamarina 599, letzteres seit 485 von Gela aus mit neuen Colonisten verstärkt und selbständig, aber unbedeutend. Dann N. von der Hauptstadt die früher selbständige, von peloponnesischen Megareern gegründete Stadt Megara, zubenannt Hyblaea oder Geleatis, sowie seit 476 das ursprünglich ionische Leontinoi (§ 237) und im Binnenlande

20. Die Weltgeschichte in zusammenhängender Darstellung für Schule und Haus - S. 42

1885 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 42 — waren. Die Hellenen selbst wieder zerfielen in vier Stämme (f. S. 14), die Dörer, Jönier, Äöler und Achäer. Von diesen wohnten die Dorer in Thessalien, die Äoler in Mittelgriechenland, die Ionier und Achäer im Peloponnes. Etwa 60 Jahre nach dem trojanischen Kriege, um 1124, brachen die Dorer (unter ihnen die Herakliden, d. i. Nachkommen des Herakles) nach Mittelgriechenland ans und eroberten es. Hier gründeten sie den Staat Doris am Parnassosgebirge. Vom Parnassosgebirge ans zogen sie über die Landenge von Korinth nach dem Peloponnes und eroberten auch diesen. Sie gründeten hier eine Anzahl dorischer Staaten, so Lakonien (mit Sparta), Messenien (mit Messene), Elis (mit Elis und Olympia), Korinth (mit Korinth) und Argolts (mit Argos). Die Achäer behaupteten sich in Ach (tja, und die Ionier wanderten nach Attika (mit der Stadt Athen) in Mittelgriechenland oder Hellas. Die übrigen Staaten Mittelgriechenlands blieben äolisch, der wichtigste nttter diesen war Böotien (mit Theben). Die dorische Wanderung, welche bis zum Jahre 1104 andauerte, hatte zur Folge, daß viele das Heimatland ganz verließen und sich auf den benachbarten Inseln und Küsten anbauten. Nicht nur die Kykladen, Euböa, Kreta (vorher von Phöniziern bewohnt), Ägina wurden von Griechen bevölkert, auch die Westküste Kleinasiens ward von ihnen in Besitz genommen. Hier entstanden die nachmals hochberühmten kleinasiatischen Kolonien, und zwar im nördlichen Teile die äolischen mit der Hauptstadt Mitylene auf der Insel Lesbos, in der Mitte die ionischen mit den wichtigen Städten Milet und Ephesos, sowie den Inseln Samos und Chios, im Süden die dorischen mit den Städten Hali-karnassos und Knidos und den Inseln Rhodos und Kos. Auch an der thrakischen Küste breiteten sie sich ans. Olynth, Potidäa, Stagira, Ab-bera (wegen der Einsalt seiner Bewohner wie Schilda berühmt), Byzanz waren griechische Städte. In Unteritalien entstanden so viele griechische Ansiedlungen, daß es geradezu Großgriechenland genannt wurde, ans Sizilien, auf Sardinien, in Südfrankreich, in Spanien und in Afrika gab es griechische Kolonien. Die Hellenen waren im hohen Grade kulturfähig, sie zeichneten sich bald vor allen anderen Völkern durch ihre geistige und körperliche Bildung aus. Dies wußten sie auch und nannten alle Ausländer Barbaren, ein Name, der ursprünglich „Fremde" bedeutet, bald aber den Nebenbegriff geistiger Roheit erhielt. Indes haben auch die Griechen ihre Kultur nicht aus sich selbst geschöpft, sondern vieles von Einwanderern gelernt, welche aus Kleinasien, Phönizieit und Ägypten mit großem Gefolge zu ihnen kamen. Aus Kleinasien z. B. stammte Pelops, von dem der Peloponnes den Namen erhielt, der Phönizier Kabntos grünbete die Burg von Theben (die Kabntea) und soll die Buchstabenschrift nach Griechenlanb gebracht haben. Überhaupt mögen die hanbels-lustigen Phönizier, welche überall an bett Küsten des Mittelmeere» einen regen Verkehr mit den (Singebornen unterhielten, mit den Waren zugleich vielerlei Kenntnisse, praktische Künste, wie Schreiben und Rechnen, ja selbst religiöse Anschauungen nach Griechenlanb übertragen haben. Aus Ägypten soll Ke-krops gekommen sein und Athen gegriinbet haben. Die Burg baselbst würde nach ihm Kekropia genannt. Alle biefe Einwanbernngen gehören der sagenhaften Zeit vor dem trojanischen Kriege an. Vom Peloponnes ans brangen die Dorer über den Isthmus von Korinth in Attika ein. Die Athener unter Führung ihres Königs Köbros leisteten