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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 177

1879 - Berlin : Reimer
$icilien. 177 eine weit grössere Zahl allmählig unterworfener und hellenisirter Orte der Sikeler, unter welchen Nekton, j. Noto, Enna oder Henna, j. Castrojanni, Assöros, j. Asaro, Agyrion, j. Argiro, Kenturipae, j. Cen-torbi, Adranon, j. Aderno, Inessa oder Aetna als die bedeutendsten genannt werden. Seine grösste Ausdehnung erlangte das Reich von Syra-kusae unter Dionysios I. der 395 zwischen den ionischen Städten der Nordküste die neue dorisch-lokrische Colonie Tyndäris anlegte. 239. Dorische Städte der Südwestküste. Gela 689 von Kretern und Rhodiern in fruchtbarer Küstenebene (Tsimov nsdiov) erbaut und bald sehr mächtig, wurde 405 von den Karthagern und wieder 208 von den Akragantinern zerstört und blieb seitdem ein unbedeutender Ort. Akragas, lat. Agrigentum (j. Girgenti), Colonie von Gela auf sikanischem Gebiete 581 angelegt, erhob sich zur 'bedeutendsten Handelsstadt der ganzen Südküste und beherschte im 5. Jahrh. das Hinterland bis zur Nordküste bei Ilimera, wurde aber 404 von den Karthagern zerstört, erst 340 durch neue Colonisten völlig hergestellt und blieb auch in römischer Zeit blühend (starke Ausfuhr von Schwefel aus der benachbarten vulcanischen Gegend, wie noch heute).1) Selinüs um 628 von Megareern aus Hybla bei Syrakusae gegründet und Jahrhunderte lang mächtig und volkreich, erfuhr ebenfalls von karthagischer Seite 409 Eroberung und 250 völlige Zerstörung.2) !) Eerdkleia Minöa, eine lakedaemonische Niederlassung-, hat nur kurze Zeit bis zu seiner Zerstörung durch die Karthager 403 v. Chr. bestanden. 2) Die zum Teil unvollendeten Tempelbauten von Selinus und Akragas gehören zu den colossalsten und ältesten der erhaltenen Werke griechischer Architektur. 240. Karthagische Provinz Ooivixtxri inaq^ia). Die \on t} rischen Colonisten gegründeten Hafenstädte im äussersten Westen der Insel gingen nach dem politischen Falle der Mutterstadt in den Besitz des stammverwandten Karthago über, welches auch die sika-nischen Bewohner des Binnenlandes unterwarf und nach mehrfachen Versuchen, seine Herschaft weiter über die griechischen Städte auszudehnen, von denselben wenigstens Thermae und Selinüs dauernd in Besitz behielt, nachdem im Vertrage mit Dionysios von Syrakusae 383 die nördliche Ilimera und der nach Sw. fliessende Halykos als Grenzen festgesetzt worden waren. In diesem ganzen Gebiete, auch in den Städten phoemkischen und einheimischen Ursprungs, herschten beide Sprachen neben einander, von denen die griechische unter römischer Herschaft (seit 241 v. Chr.) völlig das Uebergewicht erlangte. H. Kiepert’s Leitf. d. alten Geographie. „

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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 176

1879 - Berlin : Reimer
176 Sicilien. Mess ana, j. Messina) an, der nur vorübergehend zur Zeit der Besetzung durch campanische Soldtruppen des Agathokles von Syrakusae, welche 281 die griechische Einwohnerschaft vernichteten, durch den Namen Mamertina verdrängt wurde. Zu ihrem Gebiete gehörte das durch zwei römische Seesiege (260 u. 36 v. Chr.) berühmte Hafenstädtchen Mylae (Milazzo). An der Nordküste Himera, um 650 von Ioniern aus Zankle am Flusse Himera erbaut, nach 476 durch dorische, namentlich syra-kusische Colonisten verstärkt, wurde 408 von den Karthagern zerstört und nahe westlich von der Altstadt unter dem Namen Thermae (0£Qfjbal 'Ifjbeoatcuj j. Termini) wiedererbaut. An der Ostküste wurde von Naxos aus sehr bald die Fruchtebene im Süden des Aetna (vgl. § 236) durch die ionischen Städte Katane (lat. Catäna oder Catina, j. Catania) und Leontinoi (j. Lentini) besetzt, von denen die zweite seit 476 dem syrakusischen State angehörte und der Sprache nach dorisch wurde. 238. Dorische Colonien der Ostküste und des Innern. Syrakusae (dor. 2iiqctxööai). Die Altstadt auf der Insel Ortygia (auch bloss väöog „die Insel“ genannt) wurde nur ein Jahr nach der Gründung von Naxos 734 v. Chr. durch korinthische Auswanderer, welche die früheren phoenikischen Ansiedler verdrängten, begründet. Der durch die Insel geschützte sehr geräumige Hafen bewirkte das schnelle Anwachsen der Stadt, in deren Mauer unter Gelon um 480 die grössere nördliche hochgelegene Vorstadt Achradtna und unter Dio-nysios I. um 400 die (zur Zeit des athenischen Angriffs erst stellenweise angebauten) westlichen noch höheren Felsenplateaus von 7'ycha, Temenites oder Neapolis und Epipolae, bis zu einem Gesammtumfange von 3 d. M. eingeschlossen wurden. In jener Zeit, vor der Erbauung der grossen hellenistischen Hauptstädte des Orients (Alexandreia, Antiocheia, Seleukeia) war Syrakusae die grösste, volkreichste und glänzendste aller von Hellenen bewohnten Städte; auch nach der römischen Eroberung (212 v. Chr.), auf die östliche Hälfte am Meere beschränkt, blieb sie noch als grösste Stadt der Insel Sitz des Praetors. Zum syrakusischen Gebiete gehörten die kleineren am Südrande der Insel von Doriern bewohnten Städte Akrae seit 664, Kasmenae 644 und Kamarina 599, letzteres seit 485 von Gela aus mit neuen Colonisten verstärkt und selbständig, aber unbedeutend. Dann N. von der Hauptstadt die früher selbständige, von peloponnesischen Megareern gegründete Stadt Megara, zubenannt Hyblaea oder Geleatis, sowie seit 476 das ursprünglich ionische Leontinoi (§ 237) und im Binnenlande

2. Geschichte der Griechen und Römer - S. 64

1858 - Hannover : Hahn
64 auf der Insel, Katana am Fuße des Aetna (um 730), Leon- tini, Himera (eine Colonie von Zankle) u. a. — Megara (725) und Selinus(628) von Megarern, Segesta von Thessa- liern gegründet. — Agrigentum (Akragas), eine Colonie des von Rhodiern gegründeten Gela, lange Nebenbuhlerin von Sy- rakus. Der grausame Tyrann Phalaris um 560 (sein eherner Stier). 3) Unter den übrigen Colonien im Westen: Die ionischen Phokäer waren die ersten unter den Hellenen, welche weite See- reisen unternahmen, insbesondere nach dem Westen, wo sie dem bis- herigen Handelsmonopole der Phönicier und Karthager entgegen- traten. Des Handels wegen gründeten sie im Lande der Ligurer östlich von der Mündung der Rhone Massalia (um 600), das sich bald zu einer reichen und mächtigen Seestadt erhob; darauf zur Sicherung ihrer Schifffahrt nach dem Westen die Hafenstadt Alalia (Aleria) auf Korsika (um 568). Als ihnen hier die eifersüchtigen Karthager in Verbindung mit den Etruskern ent- gegentraten, siegten zwar die Phokäer in hartnäckiger Seeschlacht (542) über die doppelt überlegenen Feinde, wurden aber zugleich so geschwächt, daß sie die Niederlassung auf Korsika aufgaben und die Colonisten nach der Westküste des untern Italiens über- siedelten, wo sie eine neue Stadt Elea (Velia) gründeten. 4) An der nordafrikanischen Küste: Kyrene wurde von solchen, die wegen innern Zwistes oder Uebervölkerung von der von ehemaligen Minyern besetzten Insel Thera unter Battos auswanderten, auf Befehl des delphischen Orakels um 630 gestiftet. Battos und sein Geschlecht erhielten die könig- liche Würde; später aber (um 545) wurde diese aufgehoben, und eine republikanische Verfassung eingeführt. Durch seine glückliche Lage auf dem äußerst fruchtbaren Bergplateau im Osten der groß- ßen Syrte wurde Kyrene ein Hauptstapelplatz für den Handel zwischen Europa und Aegypten und dem östlichen Afrika, und dadurch eine der reichsten Handelsstädte des Alterthums. Mit vier andern griechischen Colonien, darunter das von ihm aus- gegangene Barka, bildete es das sogenannte Pentapolis Kyrenaika. Sie ist auch Vaterstadt des Aristippos und K a l l i m a ch o s. §. 40. Der nationale Verband der griechischen Staaten. 1) In Folge der dorischen Wanderung und der Ausbildung freier republikanischer Gemeinwesen in den einzelnen Gauen Grie- chenlands hatten sich die meisten Städte zu selbstständigen Staaten erhoben, deren meist mäßiges Gebiet sich auf die nächste Umgegend beschränkte. Nur Athen batte in Attika,

3. Leitfaden der alten Geographie - S. 175

1879 - Berlin : Reimer
Sicilien. 175 hoch überragt werden von dem isolirten, auf einer Basis von 20 d. □ M. zu 3300ai Höhe ansteigenden Vulcankegel des Aetna (im griech. fern, rj Anvri). Am Südfusse desselben liegt die einzige grössere, aber sehr fruchtbare Tiefebene der Insel, das Aaiaxqvyöviov jxsdiov, durchflossen vom Symaethos, fast dem einzigen perennirenden Flusse, während die übrigen in das Berg- und Hügelland tief eingeschnittenen Wasserrisse, selbst die grösseren, welche als Flüsse bezeichnet werden, wie die beiden Himera, der Halykos u. a. im regenlosen Hochsommer völlig austrocknen. Bei reichlichem Winterregen ist dennoch der Boden auch der höheren Landrücken für Weizenbau höchst ergiebig (Sicilien die „Kornkammer Roms“ in den letzten Jahrhunderten der Republik). Ihre historischen Namen Jsynccviccj gaben die Griechen der Insel nach den dortigen Völkerschaften, von denen die Sikaner (nach Thukydides ein iberischer Stamm) die südwestliche,, die erst später aus Süditalien herübergewanderten Sikeler (2ixsxolj Sicüli, vgl. §§ 203, 233) die nordöstliche Hälfte inne hatten. Vor den Griechen (sicher schon vor dem 11. Jahrh.) hatten Phoenikier ringsum Küstenpunkte und vorliegende Inselchen (Ortygia in Osten, Aegates in Westen) besetzt, wurden aber auf den äussersten Westen zurückgedrängt durch die seit dem 8. Jahrh. in Menge ein wandernden ionischen und dorischen Griechen.1) Durch den Einfluss derselben wurde auch der unabhängig gebliebene Teil der einheimischen Bevölkerung soweit hellenisirt, dass die ganze Insel noch als römische Provinz (der Westen seit 241, der Osten seit 212 v. Chr.) ein nach Sprache und Sitte mehr griechisches als lateinisches Land blieb. *) Nach Analogie der Italioten werden diese griechischen Bewohner der Insel durch die Namensform Zv/.txiutui von. den Sikelern unterschieden. 237. Ionische Colonien. Naxos, die älteste 735 v. Chr. von Ghalkidiern aus Euboea nahe der sicilischen Meerenge gegründete Griechenstadt, athenische Bundesgenossin im peloponnesischen Iüiege, wurde deshalb von den Syrakusiern 403 zerstört, dann von den fiüheren Bewohnern vereint mit dorischen Griechen in der Nähe die neue Stadt Tauromenion (j. Taormina) erbaut, die von Syrakusae abhängig blieb. Zankle (d. i. Sichel, nach der Gestalt der den natürlichen Hafen umscliliessenden Landzunge) hiess mit einheimischem Namen eine ältere Ortschaft an der Meerenge selbst, wo sich ebenfalls Chalkidier noch vor 725 v. Chr. ansiedelten; diese Stadt erhielt unter der Herschaft des Anaxilas von Rhegion (vgl. § 235) um 460 Colonisten aus Messenien und nahm seitdem selbst den Namen Messene (dorisch und latein.

4. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 417

1833 - Halle : Schwetschke
417 Ix. Griechenland. I Icon vertrieben, und Syvakus führte unter Timoleons Anführung glückliche Kriege gegen die Karthager, welche die westlichen und nördlichen Theile der Insel besaßen. Doch die Zeiten der Freiheit währten in diesem unruhigen Staate nicht lange; neue Tyrannen erhoben sich, unter denen Agathokles durch Talente und Tapferkeit hervorleuchtet und die Karthager in Afrika selbst demüthigt. Un- ter den spateren Tyrannen verdient nur Hiero Ii. noch genannt zu werden, welcher in den schwierigen Zeiten des ersten und im An- fange des zweiten punischen Kriegs 54 Jahre lang weise und glück- lich im Bunde mit den Römern regierte. Bald nach ihm gerieth Syrakus, welches in dem zweiten punischen Kriege die Partei der Karthager ergriffen, nach einer 3 jährigen Belagerung, welche durch die vom Archimedes erfundenen Maschinen und Vertheidi- gungsmittel außerordentlich erschwert ward, in die Hände der Rö- mer, 212 ü. Chr.; Syrakus war das Vaterland des Archimedes und des Theokritus. Kamarina, an der Südküste der Insel, von den Syraku- fern angelegt, aber später wieder von ihnen zerstört. Gela, am Flusse gleiches Namens, eine dorische Colonie. Akragas, später Agrlgentuin, jetzt Girgenti, von den Jonern 578 angelegt; sie lag auf einem Felsen, am Flusse gleiches Namens und war stark befestigt. Noch jetzt sicht man daselbst herr- liche Tempelruinen. Agrigent war die Vaterstadt des Empedokles. Selinus, am Flusse gleiches Namens, eine Pflanzstadt der Syrakuser. Außer den schon früher erwähnten griechischen Colonicen in Gallien gab es selbst auf der Ostküste von Spanien eine, Sagunt, von den Zakynthiern gegründet Nach dieser Uebersicht des alten Griechenlands und seiner Co- lonieen kehren wir zur Geschichte zurück. Wir haben die Entstehung aller dieser einzelnen Staaten und ihre Schicksale kennen gelernt, welche zum Theil zu unbedeutend sind, als daß sie in einer allge- meinen Geschichte Griechenlands angeführt werden könnten, und namentlich die Geschichte Athens bis auf den Zeitpunkt geführt, wo die Vertreibung des Pisistratiden Hippias dem Volke seine Freiheit wiedergab und die Veranlassung zu den Perserkriegen wurde, wel- che den glänzendsten Zeitpunkt der griechischen Geschichte aus- machen. Zum bessern Verständniß alles Folgenden müssen wir hier einen kurzen Abriß der persischen Geschichte einschalten. Die Gegenden des innern Asiens, zwischen dem easpischen Meere und dem persischen Meerbusen, von den beiden großen Strö- men dem Euphrat und dem Tigris bewässert, sind schon in den äl- testen Zeiten der Sitz großer Reiche gewesen. Das älteste und mächtigste von allen, das Alt-Assyrische Reich, dessen Hauptstadt Ninive am Tigris war, mag leicht über 1000 I. vor dem troja- Blanc Handb. 11. i. duft. 27

5. Leitfaden der alten Geographie - S. 178

1879 - Berlin : Reimer
178 Sicilien. Die älteste phoenikische Gründung war die kleine Inselstadt Motye, nach deren Zerstörung durch Dionysios 397 v. Chr. eine stärkere Festung Lilybaeon auf dem gleichnamigen Vorgebirge erbaut wurde; sie blieb auch unter den Römern administrative Hauptstadt des westlichen Teiles der Insel (j. mit mittelalterl. arab. Namen Marsala). Die angrenzenden Bergstädte oberhalb der N. Küste, die grössere Egesta (lat. Segesta) und die auf einem vereinzelten 750m hohen Bergkegel (j. Monte S. Giuliano) gelegene Eryx mit ihrem berühmten Venus-Tempel hatten Elymer zu Bewohnern, einen von der übrigen sika-nischen Urbevölkerung des Westens verschiedenen Volksstamm.1) Die Stadt Eryx wurde 261 von Hamilkar zerstört und ihre Bewohner in der nahegelegenen Hafenstadt Drepäna (j. Träpani) angesiedelt. Weiterhin an der Nordküste waren noch Panormos (j. Palermo) ungeachtet seines, eine stark griechische Bevölkerung bezeugenden Namens und Solüs (lat. Soluntum, j. Ruinen Solanto) von Phoenikiern gegründete Orte. !) Sie scheinen sich selbst für Flüchtlinge aus Troia ausgegeben zu haben und wurden deshalb im 1. punischen Kriege als Stammverwandte des römischen Volkes officiell anerkannt. 241. Kleinere Inseln um Sicilien. Die vor der Westspitze gelegenen, nur durch den römischen Seesieg von 241 bekannten Inseln, welche zusammen Aegates (auch Alyovßöcci) genannt werden, im einzelnen Aegüsa (j. Favignana), Phorbantia (Levanzo) und Hiera oder Maritima (Marettimo), blieben bis zu jener Zeit ebenso in karthagischem Besitze, wie die grösseren, gleichfalls aus Kalkfelsen bestehenden Inseln in dem offenen Meere zwischen Sicilien und Africa: Melite und Gaudos (j. Malta und Gozzoj; jene wegen ihres tiefen und sichern Hafens gewiss eine der ältesten plioenikischen Niederlassungen im Westen1), doch daneben schon früh auch griechische Bewohner enthaltend. Die kleineren weiter nach der africanischen Küste gelegenen Inseln Kossyra und Lopadusa (j. Pantellaria, Lampedosa) bestehen aus vulcanischen Felsen. Die vor der Nordküste Siciliens gelegene Gruppe durchaus vul-canischer Inseln wurde schon von den Alten so bezeichnet: insulae Vulcaniae, auch wegen der starken mit den Ausbrüchen verbundenen Luftstösse „Windinseln“, Aloxideg, Alölov vrjooi. Tätige Feuerberge fanden sich in historischer Zeit noch auf zweien: der noch jetzt brennende der „runden Insel“, Zzqoyyvlrj, j. Stromboli und der der speciell Isga 'Hcpaiörov, Vulcani insula, auch wegen dei heissen Schwefelquellen genannten Insel, j. Volcano. Die grosste und angebauteste Insel Liparä (j. Lipari), trug allein eine duic

6. Alte Geschichte, mit geographischen Einleitungen - S. 152

1829 - Stendal : Franzen und Große
152 Alte Geschichte. dritten Kriege (150—146). Nach einem Vertheidi- gungskampfe der Verzweiflung wurde Karthago von Scipio eingenommen und gänzlich zerstört. 2. Sicilien. 174. Sicilien (Trinakria), in Homers Zeit- alter Sitz der Cyklopen und Lastrygonen, wurde von Sicanern als Urvolk bewohntx), zu denen schon früh Sicu ler aus Italien kamen. Späterhin ließen sich griechische Colonien vom dorischen und ionischen Stamme auf den Küsten nieder, Naxos, Colonie von Chalcis (736); Syrakusa (735) von Korinthicrn gestiftet, und bald die ansehnlichste und mächtigste auf der Insel; Messana, früher Zankle, (664) von Messeniern angelegt; und diese stifteten wieder neue Colonien. Von Syrakus war K a m a r i n a, von ßiela Agrigentum, von Naxos Leontium und Kakana (das an Charondas einen Gesetzgeber bekam), gegründet. Nächst Syrakus, an welche Stadt bald das Schicksal der ganzen Insel geknüpft ward, war Agrigentum die bedeutendste Stadt, wo c. 555 der Tyrann Phalariö herrschte. Himera, Selinus, Segeste. 175. Syrakus wetteiferte an Größe und Schönheit mit Athen; keine andere griechische Stadt konnte sich mit ihr messen, aber auch keine erfuhr so viele Stürme und Veränderungen der Verfassung, wie diese. Wir theilcn ihre Geschichte in 2 Perioden. 1. bis auf Dionysius I. (735 — 405). Anfangs ein Freistaat mit aristokratischer Verfassung, wird sie 1 1) Thucyd. 6, 2 ff.

7. Geschichte der Römer - S. 17

1836 - Leipzig : Baumgärtner
17 Iv. D i e Inseln. Siciliens älteste Bewohner waren die Sikaner, welche von den aus Latium eingewanderten Siruleru verdrängt wurden. Phdnicischekolo- nien erhoben sich auf der westlichen und nördlichen Küste, griechische besonders an der Ost - und Südküste. Die Karthager, welche die alten phönicischen Besitzungen eingenommen hatten, kämpften mit den Tyrannen von Syracus gegen 230 Jahre um den Besitz der Insel, bis sie die Römer 241 in Besitz nahmen und 212 Syrakus eroberten. Die wichtigsten Städte waren Mes- sana, vor der Einwanderung der Messenier im I. 664 Zankle genannt, Catana j. Catania, am Fuße des Aetna oder Monte Gibello; Syracusa j. Siragossa, von Korinthiern 735 gestiftet, aus fünf Städten bestehend; Gela, eine Kolonie von Rhodos, Ruinen bei Terra nuova, Mutterstadt des mächtigen Akragas oder Agrigentum, j. Girgenti, mit großartigen Ruinen. Amvorgebirgelilybäum lagen das phönicischemotye, auchlily- baum genannt, Drepanum, Eryr, am gleichnamigen Berge, j. Monte Guiliano, wo ein berühmter Venustempel stand, Segesta oder Egesta auf der Nordküste, j. Ruinen bei Castell'a Mare; Panormus j. Palermo; Hi- mera j. Termini, wo Gelon 480 die Karthager schlug. Am südlichen Fuß des Aetna lagen Hybla Major in der Mitte des Landes En na j. Castro Giovanni, wohin die Sage den Raub der Prosepina versetzt; auch hier ist die einst paradiesische Gegend verödet. Sardinien, dessen Einwohner bei den Römern in Übeln Rufe standen, war vor der Besitznahme der Römer 238 v. Chr. zum Theil in den Händen der Karthager. Die Moräste an der Küste machten, wie noch jetzt, die Luft ungesund. Der Hauptgebirgszug hieß Montes insani. Die wichtigste Stadt war Caralis j. Cagliari. Corsica, griechisch Kyrnos genannt, wurde von Ligurern und Ibe- rern bewohnt, vorübergehend auch von den Karthagern und von den klein- asiatischen Phokäern, welche nach 546 Alalia oder Aleria gründeten, jetzt in Ruinen, an der Mündung des Tarignano; wie die römische Stadt Mariana an der Mündung des Golo. Bei den Römern standen die Cor- sen wegen ihres bösartigen Charakters in schlechtem Rufe und die Verban- nung nach Corsica galt für eine harte Strafe. Von den kleinern Inseln sind zu merken: Ilva j. Elba, reich an Eisen, der campanischen Küste gegenüber Pontia j. Pouza, Pandataria, Verbannungsort, j. Vento tieno, Aenaria j. Jschia, vulkanisch, mir warmen Bädern; Capreä j. Capri, des Tiberius Aufenthaltsort; in der Nähe Siciliens die Aeolischen oder Vulkanischen Inseln, mit erloschenen und noch thätigen Vulcanen, durch deren unterirdische, mit den Meeres- 2

8. Altertum - S. 223

1906 - Leipzig : Teubner
— 223 — 287 Demetrios Poliorketes wird durchpyrrhos v.epirus gestürzt. 284 Einbruch der Kelten in die Balkanhalbinsel. 278 Die Kelten bei Delphi geschlagen, verheeren Thracien und Kleinasien (Galater). 276 Antigonos Gonatas begründet in Macedonien die Herrschaft der Antigoniden. 262 Athen wird unter einen macedonischen Obersten gestellt. c. 280 Bündische Organisationen in Griechenland: der Äto-lische und Achäische Bund. 245—213 Aratos von Sikyon, Feldherr des Achäischen Bundes. 226 Sieg Kleomenes Hi. von Sparta über den Achäischen Bund bei Leuktra. 221 Kleomenes Iii. wird von Aratos mit macedonischer Hilfe bei Sellasia geschlagen, flieht nach Ägypten. 217 Philipp Y. beendet den Krieg zwischen dem Ätolischen und Achäischen Bunde durch den Frieden von Naupaktos. 6. Zur Geschichte der Westgriechen (bis zum Eingreifen der Römer). 491—477 Gelon, Tyrann von Gela und (seit 485) Syrakus. 480 Gelon schlägt die Karthager bei Himera. 477—466 Hieron I., Tyrann von Syrakus. 474 Hieron schlägt eine etruskische Flotte bei Kyme. 465 Thrasybulos, Tyrann von Syrakus, wird vertrieben und die Demokratie eingeführt. 440 Versuch einer Erhebung der Sikeler gegen die griechischen Ansiedler. 427 Gorgias von Leontini erbittet Athens Hilfe gegen Syrakus. 424 Hermokrates von Syrakus vermittelt den Frieden zwischen den sizilischen Städten und vereitelt dadurch die ehrgeizigen Absichten Athens. 416 Hilfsgesuch der Stadt Egesta gegen Selinus. 415—413 Die sizilische Expedition der Athener. 410 Die Karthager zerstören Selinus u. Himera; Akragas(406). 405 — 367 Dionysios I. von Syrakus begründet die griechische Vorherrschaft auf Sizilien. 344 Timoleon von Korinth zwingt Dionysios H. zum Rücktritt und stellt durch den Sieg am Flusse Krimisos über die Karthager die Unabhängigkeit des sizilischen Hellenentums wieder her. 317—289 Agathokles, Tyrann von Syrakus, bekämpft die Karthager in Afrika. 288 Niederlassung der Mamertiner in Messana. Wiedervordringen der Karthager in Sizilien. 278—275 Pyrrhos von Epirus kämpft gegen die Karthager auf Sizilien.

9. Geschichte des Alterthums - S. 303

1850 - Regensburg : Manz
303 Versuche der Karthager Sicilien zu erobern. Selinus und Himera, dann auch Gela und Kamarina von diesen erobert wurde. 3. Auch die wiederholten Versuche der Karthager endigen un- glücklich. In der Verwirrung, die diesem Zuge gefolgt war, hatte der Syrakusaner Dionysios die Tyrannis über seine Vaterstadt durch Arglist und Gewalt erlangt und dieselbe bis 368 be- hauptet. Als er auf Betrieb seines Sohnes Dionys Ii. ver- giftet worden war, erlangte den Thron erst Dion und endlich der Vatermörder Dionys Ii. (346), welcher selbst bald nach- her von Timoleon aus Korinth entthront wurde und als Schul- meister in Korinth sein Leben beschloß. So lange diese Sce- nen der Umwälzung dauerten, hatten die Karthager mit abwech- selndem Glücke den Kampf um Sicilien fortgesetzt. Jetzt aber schlug sie Timoleon am Flusse Krimissos (340) so entscheidend, daß sie in dem Frieden d. I. 339 die Freiheit des griechischen Sici- liens anerkennen mußten. 4. Bündnisse der Karthager mit Rom. In kurzer Zeit veränderte sich das Verhältniß Karthago's zu den östlichen Staaten gänzlich. Die Pläne, welche während des peloponnesischen Krieges Alkibiades in Bezug auf eine Er- oberung der Nordküste von Afrika hegte, konnten zwar nicht mehr von den eigentlichen Griechen ausgenommen werden. Aber die Eroberungen Alexanders, die Gründung von Alexandria, die Einverleibung Kyrene's in das ptolemäische Aegypten brachten doch auch für Karthago vielfache Besorgnisse hervor. Wieder- holt erneuten sie daher ihre Bündnisse mit Rom, das sie als ein Bollwerk gegen die macedonischen Eroberungen ansahen, und sandten Gesandte mit Glückwünschen und Geschenken nach Babylon, Alexander sich geneigt zu machen. Sein «früher Tod befreite sie von einer schweren Sorge, aber nur, um sie einer noch größeren auszusetzen. 5. Agathokles bekriegt die Karthager in Afrika. Ein Töpferssohn, Agathokles, hatte sich mit Gewalt der Herrschaft in Syrakus bemächtigt und diese mit Milde und

10. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 390

1850 - Leipzig : Mayer
390 Zweiter Theil. gründet u. bald sehr blühend u. mächtig, später durch ihre Pflanzstadt Agrigentuin verdunkelt. [Todesort u. Grabmal des Aeschylus. — Treff- licher Weizen.] Daedalium (dcudahov, j. Castell di Palma), westl. von der Mündung des Himera. Agrigentum, ursprünglich Acragas (’Axqu- yag, j. Girgenti mit grossartigen Ruinen), von Rhodiern aus Gela 580 v. Chr. auf einer Anhöhe zwischen den Fl. Hypsas u. Acragas gegründet u. durch blühenden Handel bald eine der reichsten u. schönsten Städte der alten Welt mit einer Citadelle Namens Camicus (Kcif.ay.og) auf einem stei- len Felsen, im J. 405 von den Carthag. zerstört, aber vom Timoleon wie- der hergestellt, seit 210 v. Chr. im Besitz der Römer u. von nun an Agri- gentum genannt. [Y7aterstadt des Einpedöcles. — Pferdezucht.] Heraclea Minöa (' Ауиххни у Mivwu, j. Ruinen bei Torre di Capo Bianco) an der Mündung des Halycus, wahrsch. schon von Cretensern unter dem Namen Minoa gegründet, aber um’s J. 500 von Spartanern besetzt u. Heraclea genannt, von den Carthag. zerstört, aber auch wieder hergestellt,'seit 133 v. Chr. röm. Kolonie. Selinus (Zthvovg, j. imposante Ruinen hei Castel- vetrano) , von Doriern aus Megara um’s J. 626 v. Chr. auf einer Anhöhe an der Westseite des gleichnamigen Flüsschens angelegt, u. bald zu grosser Blüthe gelangt, aber schon 409 v. Chr. von den Carthag. grösstentheils zerstört u. 249 vollends ganz vernichtet u. nie wieder hergestellt, [in der Nähe salzige Mineralquellen, Aquae Selinunüae (tu 2ehvovvxiu vöuxu, j. Heilquellen von Sciacca) an der Strasse von Sei. nach Agrigentum.] Mazära (Mu^uqu, Малицу, j. Mazzara), 12 Mill. südöstlich von Lily- baeum, an einem gleichnamigen Flüsschen, ein von Selinus aus angelegter Hafen- u. Handelsplatz, von den Römern als Kastell benutzt, c) an der Westküste: Lilgbaeum (Aixvßuiov, j. Marsala mit Ruinen), am gleich- namigen Y7orgeb. um 356 v. Chr. von den Carthag. angelegt u. stark be- festigt, u. 249 v. Chr. durch Verpflanzung der Selinuntier dahin bedeutend vergrössert, später eine starke Festung u. blühende Hafenstadt, auch die erste Hauptst. der neuen röm. Provinz vor der Eroberung von Syra- cusae. Motjja (Moxin/), eine alte u. einst bedeutende Stadt mit gutem Hafen, auf einer 6 Stad, von der Küste entfernten u. durch einen Damm mit ihr verbundenen Insel (j. Isola di Mezzo), etwas südwestl. vom Eryx, von den Phöniciern gegründet, seit Himilco’s Zeilen verödet. Eryx j. verschwunden) am westl. Abbange des gleichnamigen Berges, von den Elymern gegründet, von den Carthag. zweimal zerstört, u. ohne grosse Bedeutung. Drepänum od. Drepäna (Apinuvov, tu Zlqtnuvu, j. Tra- pani), gleich neben der vorigen, auch am Eryx u. 18 Mill. nördl. von Lily- baeum, auf einer sichelförmigen Landzunge, mit sehr gutem Hafen, zu Anfang des ersten punischen Kriegs von den Carthag. gegründet, ein stets durch Schifffahrt u. Handel blühender Ort. d) an der Nordküste: Jegesta (ß'eytaxu) od. Aegesta (A’iyeoxu), bei den Römern Segesta (Ееус'ати, j. Ruinen auf einem steilen Berge, 2 g. M. westl. von Alcamo), eine alte, nicht griechische, der Sage nach vom Trojaner Aeneas erbaute Stadt an den Fl. Simois u. Scamander, in einiger Entfernung von der Küste, an der sie aber einen Stapelplatz (Alyeoxiatv ipnoqtiov, Efyfoxuvwv ерлоуют, j. Castell a Mare) hatte. [Ihr beständiger Streit mit den griech. Städten, namentlich mit Selinus (Veranlassung der Unternehmung der Athenienser

11. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 1059

1877 - Leipzig : Teubner
Sicinii — Side. 1059 oder Larghitello) südwestlich von Enna, den L a-cus Palicörum (rj zcov Ti(x1ly.ü>v luiivr;), einen vulkanischen See bei der Stadt Menä. Von den Quellen sind die Arethnsa zu Syrakusai und Kyaua (j. Ciaua) ganz in der Nähe zu merken. — Ueber die ungeineine Fruchtbarkeit der Jusel ist nur Eine Stimme: sie galt für die Kornkammer Italiens (Cic. Verr. 2, 2. imp. Pomp. 12. Liv. 26, 40. Strab. 6, 273.); deshalb war sie der Ceres heilig und galt für ihren Lieblings-aufenthalt; der jetzige Zustand der Insel ist in Folge der Schlaffheit und Trägheit der Bewohner ein ganz anderer. Während in den südlichen Theilen sich bei den Produeten schon eine Verwandtschaft mit Afrika zeigt, herrscht in den übrigen die mit Italien vor. Weizen, Südfrüchte, Wein, Palmen, treffliche Rosse u. s. w. werden genannt. — Weil man die Kyklopen und Lai-strygonen des Homer nicht anders unterzubringen wnßte, versetzte man sie nach S ; die Geschichte kennt aber als die ältesten Bewohner die ans Italien eingewanderten und ursprünglich aus Gallien stammenden Sicäni (Zr/.uvoi, Thue. 6, 2.) oder Sicü li (Cic. Verr. 2, 2. Zihsiol, Thue. 6, l.), denn beide Namen sind identisch, weitn-man auch eine doppelte Einwanderung annehmen zu müssen scheint. Zihtlicözcu hießen die auf S. wohnenden Griechen. Zu deu Sicanern und Siculern kamen dann der Sage nach Kreter und Elymer, ein Haufe flüchtiger Troer, die aber mit ihnen verschmolzen zu sein scheinen. Des Handels wegen siedelten sich, namentlich in den nördlichen und nordwestlichen Strichen, die Phoi-niker an, welche aber durch die seit 736 v. C. zu Naxos zuerst angesiedelten Hellenen sehr beschränkt wurden. Vgl. Thue. 6, 3. Die Hellenen gründeten eine Menge blühender Colonieu, von denen schon früh Unter-Colonien ausgesandt wurden. Syrakus gründete Akrai und colonisirte Enna, dann Kasmenai und Kamarina. Von Gela ging 581 Akragas aus, welches später Syrakus an Macht und Reichthnm den Rang streitig machen sollte; die Bewohner von Megara gründeten Selinus. Auch die chalkidischen Städte betheiligten sich an der weiteren Colonisation, denn von Zankle ging Himera aus. Die Parteikümpfe am Ende des 6. und Anfang des 5. Jahrhunderts führten zur Tyrannis, durch welche besonders Akragas und Gela große politische Macht gewannen. Gelon erkannte, daß Syrakus die Hauptstadt eines geeinigten Siciliens sein müsse, und diese Hegemonie wurde durch den glücklichen Kamps gegen die Karthager um 480 völlig entschieden. Sein Nachfolger Hieron (478-467) ließ in diesem Streben nicht nach. Die Vertreibung der Tyrannen führte zur Demokratie und zu inneren Parteikämpfen, welche die Macht der einzelnen Städte schwächte, in denen bald Oligarchen herrschten, bald die Ochlokratie die Oberhand bekam. Deshalb hatten auch die Kriege mit den Karthagern am Ende des 5. Jahrhunderts einen unglücklichen Ausgang. Der Krieg wurde 397 erneuert und sicherte wieder auf einige Zeit den Hellenen das Uebergewicht, indem 392 die Karthager auf ihr altes Gebiet im Nordwesteu beschränkt wurden und Dionysios die Herrschaft von Syrakus sicherte. Auch Timoleons und Agathokles' siegreiche Feldzüge hemmten die Fortschritte der Karthager, bis endlich durch den ersten puuischeu Krieg die Römer sich in den Besitz der Insel setzten: so kamen noch die Römer zu den siculischen und hellenischen Bewohnern hinzu. Vgl. das Hauptwerk: Holm, Geschichte Siciliens im Alterthum (Bd. 1, 1871, Bd. 2, 1875). — All der Pflege der Künste und Wissenschaften haben die sicilischen Griechen lebhaften Antheil genommen. Zu ihnen gehören die Dichter Stesichoros, Epicharmos, Theokritos, Moschos u. a., die Historiker Philistos, Timaios. Diodoros, die Philosophen Empedokles, Dikai-archos, die Redner Gorgias und Lysias, der Mathematiker Archimedes n. s. w. — Die bedeutendsten Städte (das Genauere s. bei-deu eiuz. Art.) waren an der Osiküste: Zankle, später Messana (j. Messina), Naxos, in dessen Nähe später Tanromenion (j. Taormina), Katana (j. Catania), Leontinoi (j. Lentiui), Megara (verschwunden), Syrakusai (j. Siragosav An der Südwestküste: Kamarina (Tr. bei Torra bi Camarina), Gela (in Trümmern), Akra gas, röm. Agrigentum (j. Girgenti), Herakleia Mi-ii oa (Tr. bei Torre bi Capo Bianca), Selinus (Tr. bei Castelvetrauo); an der Westküste: Lily-baion (j. Marsala), Eryx und Drepanon (j. Trapani). An der Nordküste: Segesta, Panor-mos (j. Palermo), Himera, später Thcrmai (j. Termini), Mylai (j. Milazzo). Im Innern: Kentnripai (j. Cenlorbi), Hybla Major (j. Paterno), Enna (j. Castro Giovanni). Andere Städte sind unbedeutender. Sicinii, l) T. Sic. Sabinus, Cousul im Jahre 487 v. C., besiegte die Volsker. Liv. 2, 40. — 2) C Sic. Bellutus, führte die Plebs auf den heiligen Berg und wurde irrt Jahre 493 in das neuerrichtete Volkstribunat gewählt. Liv. 2, 32. Den Coriolan klagte er an. Flut. Cor. 18. — 3) C. Sic, trat im Jahre 470 als Volks-tribun mit einer Anklage gegen den Appius Claudius auf. Liv. 2, 58. 61. — 4) L. Sic. D en-tatus, ein durch kühne Thaten ausgezeichneter Römer, den seine Landsleute mit dem Achilleus verglichen, soll gegen die Aequer gekämpft haben und, von den Decentvirn angefeindet, in einein, ihm von diesen gelegten, Hinterhalte gefallen sein. Plin. 7, 27. Dion. Hai. 10, 36 f 49. •— 5) Cn. Sic., Prätor im Jahre 183, im Jahre 172 beim Altsbruche des Krieges gegen Perseus mit einem Heere nach Makedonien gesandt. Läv. 42, 10. 22. 27. — 6) C. Sic., wird von Cicero (Brut. 76.) als tüchtiger Redner gerühmt. — 7) Cii. Sic., Volkstribun im Jahre 76 v. C., fand, als er nach Sitlla's Tode auf die Erneuerung der Rechte des Tribunals drang, durch die rachsüchtige Verfolgung feiner Gegner (Cic. Brut. 60.) den Tod. Plut. Crass. 7. Sicöris, Zuoqtg, j. Segre, westlicher Nebenfluß des Jberus im tarracouenfischen Hispainen, der bei Jlerda vorüberströmt und bei Octogesa mündete. Caes. b. c. 1, 49. 61. Bio Cuss. 41, 20. Siefili s. Sicilia. Sicüluni fretiun s. Sicilia. Side, Zlsrj, 1) früh verfallener Hafenort an der östlichen Landspitze Lakoniens, südlich von Epidauros Limera. — 2) Stadt in Pamphylien, aiolische Eolonie von Kyme und Hauptsitz des 67 *

12. Griechische Geschichte - S. 32

1896 - Dresden : Höckner
— 32 — schenden Gemeinde in ein Periökenverhältnis traten. Mit der Zeit erstrebte die Volksmasse anch hier politische Gleichberech-tignng mit den Gutsherren und ließ sich dann nicht selten, wie im Mutterlande, von einzelnen ehrgeizigen Männern als Werkzeug zum Sturze der Aristokratie benutzen. I. Kolonien im Westen des Mittelmeeres. 1. Sicilien. 1. Sicilien, ein Land mit trefflichem Klima und wertvollen Boden-erzengniffen (Getreide-, Oliven- und Weinbau, Vieh- und Bienenzucht, Fischfang), zudem für Handel und Schiffahrt vorzüglich gelegen, war im Westen von Barbarenstämmen, im Osten von den aus Italien eingewanderten Sikn lern bewohnt, außerdem aber an verschiedenen Küstenpunkten von Phöniciern und vereinzelten Griechen besiedelt, als ionische Chal-cidier mit zahlreichen Naxiern 735 nicht weit von der Meerenge nördlich vom Ätna die Stadt Naxos und dann weiter südlich Kat ane und Leontini anlegten. Bald folgte die Gründung des kymäifch-chalcidischen Zankle („Sichclstadt"), später nach den dort angesiedelten Messeniern Messana genannt, und wiederum von Chalcis aus unter Beihilfe von flüchtigen Messeniern an der gegenüberliegenden italischen Küste die von Rhegium (Stadt am „Bruche" des Landes). 2. Den Chalcidiern folgten die durch Handelsfreundschaft ihnen engverbündeten dorischen Korinther, die sich von vornherein durch die Besitznahme von Korcyra und der gegenüberliegenden illyrischen Küste (Ambracia, Epidamnus, Apollonia u. a.) den Schlüssel zum Westen zu sichern gewußt hatten. Zahlreiche korinthische Auswanderer gründeten 734 auf der kleinen Insel Ortygia vor dem Eingänge einer geräumigen, nach Osten sich öffnenden Meeresbucht das bald mächtig aufblühende „Syrakusä", welches sich dann nordwärts über das anliegende Festland ausdehnte (Achradina). Als die der Mutterstadt bald ebenbürtigen Korcyräcr sich von dieser lossagten, wurde^die Verbindung der Korinther mit dem Westen erschwert, so daß es hier bei der Gründung von Syrakus verblieb, doch wurde von hier aus später auch die Südostecke der Insel kolonisiert. 3. Um dieselbe Zeit gründeten Auswanderer aus Megara, welches seit der Losreißnng von Korinth einen großen Aufschwung genommen hatte, nördlich von Syrakus Megara Hybläa, Rhodier im Verein mit Kretern an der Südküste, der es an guten Häfen fehlt, später Gela (689). Vor den Hellenen zurückweichend, hatten sich die Phönicier auf diejenigen Orte im Westen zurückgezogen, welche ihnen die Verbindung mit ihren iberischen und libyschen Besitzungen erleichterten (z. B. Panormus). Mit der Begründung von Himera an der Nordküste durch Joner aus Zankle und einige Dorier rückten die Hellenen auch hierher in bedrohliche Nähe (648). Mit Hilfe von Leuten ans der Mutterstadt legte dann das hybläifche Megara unfern vom Westende der Insel dicht am Meere Selinus an, welches schnell groß und mächtig wurde (Ternpelreste). Zwischen Selinus und Gela nahmen die Geloer (581) eine muldenförmige Hochebene nahe der Küste in Besitz, auf welcher das großangelegte Agrigc«t zu solch et

13. Geschichte der Griechen und Römer - S. 62

1858 - Hannover : Hahn
62 2) Griechische (Kolonien im untern Italien (¡j-syaxr; Exxa?). Die wichtigsten sind: Tarentum (Tapoc<?) wurde von den Spartanern, die in Folge eines innern Zwistes ihre Heimath verlassen mußten, gegründet 708 v. Chr. Durch ihre äußerst günstige Lage an der Ostseite des groß- ßen tarentinischen Golfes wurde diese dorische Pflanzstadt erste See- und Handelsstadt im untern Italien, die zuletzt einen gewissen Vorrang über die übrigen griechischen Colonien daselbst behauptete, nachdem diese nach schnellem Aufblühen meist ihre Kraft durch Ueppigkeit und Schwelgerei geschwächt hatten. Colo- nien von Tarent sind: Heraklea und Brundusium. — Kroton (um 710) an der Westseite des tarentinischen Golfes, und Sybaris (um 720) am Vorgebirge Lakinium, beide von ausgewanderten achäischeu Schaaren gegründet und nebst Ta- rent die mächtigsten der griechischen Colonien in Italien. Ins- besondere gelangte Sybaris im sechsten Jahrhundert durch Ausdehnung seiner Herrschaft über italische Stämme zu solcher Macht, daß es 300,000 Mann habe bewaffnen können. Aber ebenso stieg auch die Schwelgerei seiner Bewohner in Folge des Ungeheuern Reichthums (Sußapimrj xpatteca) — Nach dessen Zer- störung durch Kroton stiftete eine athenische Colonie (446) an dessen Stelle Thurii. — Lo kri Epizeph yrii wurde von Lokrern nahe bei dem Vorgebirge Zephyrion gegründet (um 700). Diese Lokrer erwählten, als Zerwürfnisse unter ihnen aus- brachen, den Zaleukos, einen der ihrigen, damit er Gesetze aufstelle, wie sie dem Gemeinwesen heilsam seien. Diese Gesetz- gebung des Zaleukos um 660, von der wir übrigens nur weniges kennen, ist die erste schriftliche bei den Griechen. — Rhegium an der sicilischen Meerenge und das gegenüber lie- gende Zankle auf der sicilischen Küste wurden von Chalkidiern gegründet (um 720). Letztere Pflanzstadt, in der wie in Rhe- gium flüchtige Messenier Aufnahme fanden, führte davon später den Namen M essana. §. 39. Fortsetzung. Syrakus. — Massatia. — Kyrene. 1) Colonien auf Sicilien. Syrakusä von Dorern aus Korinth um 735 gegründet. Archias, das Haupt der Bakchiaden in Korinth, mußte eines Frevels wegen seine Vaterstadt verlassen. Von vielen andern begleitet, segelte er westwärts und landete auf einer kleinen Insel (Ortygia), die an der südöstlichen Küste Si- ciliens den Eingang in eine geräumige Bucht beherrscht. Die griechischen Colonisten verdrängten hier und auf der nahen sicili- fchen Küste die alten Bewohner, die Sikeler, und vertheilten deren Feldmark unter sich. Davon hießen ihre Nackkommen Gamoren

14. Leitfaden der alten Geographie - S. 93

1879 - Berlin : Reimer
Karthagisches Gebiet. 93 gebiet Karthago’s bildend, auf welches dessen Besitz nach dem zweiten punischen Kriege beschränkt wurde, ging jenes Land nach dem Untergange dieses letzten semitischen Grossstates in römischen Besitz über und führte nun als Proconsular-Provinz den speciellen Namen Africa (propria) weiter. 1) Die Römer brauchen dafür den Ausdruck Afri, für die Bewohner der Seestädte phoenikischen Stammes (auch in Sicilien, Sardinien, Hispanien) bekanntlich das aus dem griechischen <boiviy.ii; umgeformte Poeni, Punii. 125. Karthago, gr. Kccqxydoov, phoen. Karta-chadascha, d.i. Neustadt wurde im Gegensätze zu den älteren tyrischen Colonien dieser Küste, wie Utika und Hadrumetum, eine Anlage des 9. Jahrh. v. Chr. (Daten zwischen 878 und 793 schwankend) genannt, die durch ihre günstige Lage an einem sicheren Hafen zur volkreichsten und mächtigsten von allen aufblühte, sich seit dem 6. Jahrh: der Herschaft über die meisten der phoenikischen Städte Libyens bemächtigte und an der westlichen Küste, wie auf den Mittelmeerinseln und im Binnenlande neue abhängige Pflanzstädte anlegte. Die an die älteste Stadtanlage, die Akropolis Byrsa, nördlich sich anschliessende, auf flachem Vorgebirge gelegene, stark befestigte Stadt soll bei ihrem Untergange 700000 Bewohner enthalten haben; nach ihrer Herstellung durch Augustus als römische Colonie wurde sie wieder im 3. und 4. Jahrh. die volkreichste Stadt des römischen Africa.1) Utika, 287 Jahre vor Karthago gegründet, behauptete gegen dieses seine Unabhängigkeit und wurde nach dessen Fall römische Provincialhauptstadt bis auf Augustus.2) Die wichtigsten unter den übrigen Seeplätzen sind Hippo, zubenannt Zarytos (Jiccqqvtoi;, j. Benzerta, Bizerta) und Hadrumetum in spätrömisch- christlicher Zeit 2o6£ovöct, daher j. Süza); bis 300 aber stieg in dieser ganzen römischen Provinz die Zahl der mittleren und kleineren, von Acker-, Frucht- und Weinbau lebenden Landstädte und überaus gross ist die Menge der von ihnen aus der späteren Periode römischer Herschaft erhaltenen, meist den corrupten alten Namen bewahrenden Trümmerstätten.3) x) Sehr gering sind durch die zerstörende Nähe der neuen Hauptstadt Tunes (im Altertum gleichnamig, aber unbedeutend) die Reste dieses römischen Karthago, von den Arabern noch Kartadjina genannt. 2) Durch das den Hafen ausfüllende Alluvium des Bagradas (j. Medjerda), des grössten Flusses der Landschaft untergegangen, daher die Trümmerstätte jetzt 1 d. M. vom Meere entfernt. 3) Die^ erheblichsten sind mit altem und heutigem Namen an der Küste: Clypea Kelibia, Curubis Kurba, Neapolis Nebel, Leptis Lamta, Insel Cercina Kerkena, im Binnenlande Vag a Bedja, Thubursicum Tebursuk, Tuburbum [minus) Teburba, Sufes febiba, Sufetula Sbitla, Tliysdrus el-Djemm, Capsa Gafsa.

15. Die Weltgeschichte - S. 84

1881 - Heidelberg : Winter
84 Kap. 31. § 111. Die griech. Colonien. Kap. 32. § 112. Charakter der Hellenen. So wurden zunächst die thrakischen Küsten mit wohl 40 Städten bepflanzt, darunter auf der Halbinsel Chalcidice (so benannt nach der Stadt Chalcis auf Euböa, von welcher die meisten Kolonien ausgingen): Stagira, Potidäa, Olynthus, weiterhin Arnphipolis; auf dem Chersones: Sestus, Kallipolis; an der Pro-pontis (dem Meere von Marmora): Cyzicus, Perinth, Byzanz; am See Mäo-tis (dem asowischen Meere): Panticapäum (j. Kertsch). — Um den Pontus (das schwarze Meer) herum erblühten gleichfalls viele Pflanzstädte (meist von Milet aus gegründet), darunter Herakles, Sinope, Trapezus, Phasis, Tanais u. a. — Von der Insel Thera aus wurde auf der nordafrikanischen Küste Cyrene gegründet. — Gegen Westen hin wurden zuerst die Küsten und Inseln des ionischen Meeres mit Pflanzstädten besetzt, darunter Ambracia, Apollonia, Dyr-rhachium; — auf Sicilien gründeten die Griechen 735 v. Chr. Syrakus (eine korinthische Kolonie, die späterhin mächtig wurde), Catana, Leontini, Gela, Akragas (Agrigent), Selinus, Himera, Messana u. a.; — in Unteritalien: Tarent (eine Kolonie der Parthenier aus Sparta), Kroton (mit seinem pythagoreischen Bund f. § 132) und das üppige Sybaris (beides achäische Colonien), Lokri (wo 660 v. Chr. Zaleucus Gesetzgeber war), Rhegium, Cumä (berühmt durch seine Bäder und seine liebliche Umgebung) u. a. — auf der Südküste Galliens Massilia (eine Kolonie der Phokäer, j. Marseille). Wo griechische Kolonien hinkamen, dahin trugen sie auch aus den Mutterstaaten die Keime griechischer Religions- und Sittenbildung, da blühten Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft, — da fehlten aber auch die mit dem zunehmenden Reichtum und sinnlichen Wohlleben verbundenen Ausartungen nicht, welche wiederum den Keim der Auflösung in sich trugen. So schnell und glänzend sich die meisten griechischen Kolonien, besonders die westlichen, erhoben, so rasch verblühten sie auch wieder, und als sich das Mutterland Hellas um die Mitte des 5. Jahrhunderts auf der Höhe seiner Kraft befand, war die Macht der Kolonien schon großenteils gebrochen. Kap. 32. Hellenisches Wesen. Charakter und Religion der Griechen. (112.) Die Griechen hatten keine ausschließliche National-gottheit, kein gemeinsames Nationalheiligtum, keine heiligen Bücher, keine herrschende Priesterschaft. In der griechischen Religion sind pelasgische und hellenische Elemente zu unterscheiden. Der Götterdienst der Pelasger war ein Naturdienst, der teils mit vorderasiatischen Culten zusammenhing, teils durch seine Kabirenlehre mit dem ägyptischen Planetendienste und dem damit verbundenen Orakelwesen verwandt war und sich vorzüglich auf den Segen des Feldbaus bezog. Zu ihm gehörte der Dienst des dodo-nischen Berghöhengottes Zeus, des thrakischen Weingottes Dionysos, der Fruchtgöttin Demeter mit ihrer Tochter Kora (Persephone), des Herdengottes Apollo, der Waldgöttin Artemis, der Feldgötter Pan, Hermes rc. Der Götterdienst der Hellenen veredelte den Dienst pelasgischer Naturmächte und Orakel durch die Kunst der Poesie, verband damit höhere geistige Beziehungen und idealisirte sittliche Begriffe als personificirte Göttergestalten, zu denen auch noch die Personificationen (Verperfönlichungen) der verschiedenen Ortsumgebungen, sowie der Stämme und Geschlechter in ihrer verschiedenen Fortbildung und Verzweigung bis zu ihrem Uebergange in wirkliche Königsreihen sich mischten. Aus der Verbindung dieser verschiedenen religiösen Elemente ging die griechische Mythologie hervor, nach welcher dem Griechen alle Teile der Natur, so wie alle Richtungen des Geistes zu eben so vielen lebendigen göttlichen Einzelwesen wurden, die sich entweder in Liebe anzogen oder in Haß abstießen.

16. Das Altertum - S. 35

1879 - Berlin : Gaertner
Die Bedeutung der griechischen Kleinstaaten. 35 Die Zeit der Einzelherrschaften fällt gewöhnlich mit der Blüte der Staaten zusammen. Vielen Tyrannen gebürt ein hervorragender Antheil an dem Wohlstände und der Kunst, aber das nationale Leben der Griechen wäre dabei zu Grunde gegangen. 78. Die griechische Colonisation. Ursachen der zweiten grossartigen Colonisationsthätigkeit der Griechen nach 800 waren ihre 800 Wander- und Abenteuerlust, die Uebervölkerung und die Parteikämpfe. Am geeignetsten dazu zeigte sich der jonische Stamm. An den Küsten des ganzen schwarzen Meeres und an denen des „Weltmeeres der klassischen Geschichte“ wurde in den nächsten beiden Jahrhunderten mit der griechischen Bevölkerung griechische Bildung heimisch. Um 600 waren Griechen und Carthager die Hauptvertreter der Kultur und 600 des Handels am Mittelmeer. Am schwarzen Meere entstand als erste Colonie Sinope, 770 von Milet gegründet. An dasselbe schlossen sich 80 Städte von Cyzicus bis an die äussersten Enden des Meeres, das nicht mehr axenus hiess (Karte!). 40 blühende Städte wurden auf Chalcidice von Chalcis und Eretria (wo?) angelegt. Die Insel Naxos gründete Colonien auf Thasos und der Küste Thraciens, z. B. Abdera (Karte!). Am thracischen Chersones lag Sestus, durch den Hellespont davon getrennt Abydus und Lampsacus; am Eingänge in das schwarze Meer legten die Megarer Byzantium und Chalce-don an. In Italien entstand Grossgriechenland. Cyme wurde zugleich mit Sinope (also auch etwa zugleich mit?), nach einer weniger sichern Angabe drei Jahrhunderte früher von Chalcis gegründet. Die Fahrt dahin sicherten Rhegium und Zancle, das mit Messana zu einer Stadt verwuchs (wann?). Wenige Jahrzehnte später entstanden die achaeischen Colonien Svbaris und Croton und durch jenes 25 Tochterstädte in Lucanien. Tarent war die bedeutendste* der italischen Colonien (von wem gegründet?). Auf Sicilien wurde Syracus eine Tochterstadt der Corinther, die den Weg dahin durch Colonisation von Corcyra vorbereitet hatten. Sie besetzten auch Leucas, dessen flachen Isthmus sie durchstachen, legten Apollonia und Dyrrhachium an. Jonische Colonien waren Naxos, das spätere Tauromenium, Leontini und Catana, dorische das rhodische Gela und das megarische Selinus und Acragas, das nur Syracus an Grösse nachstand und selbst wieder Henna gründete. In Panormus wohnten Griechen und Phönicier zusammen. Segesta sollte trojanische Colonie seiu. Das von^ der Insel Thera angelegte Cyrene wurde der Sitz griechischer Kultur und Ausgangspunkt grosser Handelstätigkeit für die Nordküste und das Innere Afrikas. Das durch Phocaea um 600 gegründete Massilia war mächtig 300 durch Handel und Colonien in Spanien und Gallien. 79. Bedeutung der griechischen Colonien. Das Verbältniss der Colonie zur Mutterstadt blieb durch die Pietät geheiligt. Von hier nahmen die Auswanderer das heilige Feuer der Itestia und die heimatlichen Götter mit: deren Feste feier-ten sie auch gerne in der Mutterstadt. Auch engere Handelsverbindungen unterhielten sie meistens mit derselben, ln rechtlicher und politischer Bezielmn-waren (he griechischen Colonien unabhängig und blieben auch meistens ohne Antheil an den Geschicken Griechenlands trotz ihrer ähnlichen Entwicklung.

17. Das Alterthum - S. 66

1876 - Berlin : Weidmann
66 Spätere Colonisation. gründeten Ambrakia und Leukas; Periandros fügte dann Apollonia und Potidaia auf Chalkidike hinzu (§ 64)! An Korinths Thätigkeit schloss sich Me gar a an, das auf Sicilien das „Hy-bläische Megara ul) gründete; im Osten entstanden durch denselben kleinen Staat Chalkedon2) und Byzanz3) 674 u. 655. — Die Achäer gründeten in Süditalien, im Lande der Japygen, in üppiger Gegend Kroton4) 721 und Sybaris 710; von Sybaris wurden an der Westküste 25 Colonien gegründet, von denen die nördlichste Poseidonia (Paestum) war. Seit 708 bestand in Süditalien Tarent (§61), und die Lokrer gründeten unfern davon Lokroi, wo um’s J. 660 Zaleukos5) die erste geschriebene Gesetzgebung entwarf. So erfüllt ward Süditalien von griechischen Colonien, dass man es Grossgriechenland nannte. Von Euboea, wo auf dem schmalen fruchtbaren Gebiete die Städte Er etria und Chalkis sich gegenseitig bedrängten, gingen aus (und zwar von Chalkis, dessen erzsuchende Männer die kühnsten Seefahrer und Co-loniengründer waren): Naxos6) und K a t a n a am Aetna und südlich davon Leontinoi, sowie Zankle an der Meerenge (später mit Messana (§ 61) verbunden); ferner Rhegion auf dem Festlande, und endlich Selinus7) und Himera im fernsten Westen der Insel. Von Rhodos aus ward Gela und von Megara aus Akragas8) gegründet und so auch die Südküste Siciliens zwischen den Vorgebirgen Pachynon und Lilybaion besetzt. Im Norden gab Chalkis der Athos-Halbinsel, Chalkidike, den Namen und besetzte sie mit 32 Colonien. Auch Er etria stiftete Colonien in dieser Richtung. So bedeutend waren die Euböer, dass von ihnen eine Veränderung des Münzfusses, wenigstens für die Ionier ausging (72 Pf. das Talent etc.). Unter den Kykladen zeichnete sich in der Coloniegründung Naxos aus, das im Norden Thasos und die Thrakische Küste besetzte, auch zuerst Sicilien betreten und daselbst Naxos oder Tauromenion begründet hatte. Von Thera ging um 630 der stammelnde Rattos nach Kyrene9) im schafreichen Libyen10); von hier aus ward dann Barka begründet. Schon um 800 drangen die Milesier, dem alten Handelswege der Phönikier und Karer folgend, in das schwarze Meer vor und umgaben es nach und nach völlig mit ihren Colonien, deren man um’s Jahr 500 an 80 zählte. An der Südküste lagen Sinope 785 und Trapezuntu); an der Propontis Abydos12), Kyzikos, 750, Lampsakos; an der West- und Nordküste, die reich an Wald und Getreide, an Heerden und Fischen war13), waren Istros, Tomoi, Odessos, Olbia und am Don Tanais gegründet. 1) Thuk. Vi, 4. 2) Her. Iv, 144. 3) Strabo 320. 4) Strab. 262 ff. Diod. Xii, 9. Her. V, 44. 5) Diod. Xii, 20. Polyb. Xii, 16. 6) Thuk. Vi, 3- Strabo 267. 7) palmosa Selinus, Virg. Aen. Iii, 705. 8) Find. Pyth. Xii, 1. Seyffert, Akragas. 9) Her. Iv, 150 ff. 10) Find. Pyth. Ix, 6. Strabo 837. “) Xen. Anab. Iv, S. 22. ") Strabo 587. 1s) Neumann, Helleafen im Skythenlande.

18. Geschichte des Altertums - S. 61

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 61 — Flüsse. An der Westküste: Arnus, Tiberis, Liris, Volturnus, Silarus. An der Ostküste: Rubicon (Grenzfluß), Metaurus, Aufidus. Landschaften. Etruria (Tuscia). Am Arnus: Pisa, Florentia, Arreüum. Perusia und Clusium uahe am trasi-menischen See. Falerii. Veji. Tarquinii. Umbrien. Ariminum. Seua Gallica. Sentinum. Picenum. Asculum. Ancona. Sabiner. Marser. Päligner. Marucciner. Vestiner. Äquer. Heruiker. Volsker. Antium. Arpinum. Aurunker. Minturnä. Latium. Albalonga. Tusculum am Mons Algidus. Tibur am Anio. Präneste. Corioli. Laviuium. Fidenä. Rom. 7 Hügel: Palatinus, Capitolinus, Quirinalis, Cälius, Aventinus, Esquilinus, Viminalis. Ummauerung der 7 Hügel in der Königszeit. Die Mauer des Aurelianus umfaßt den Janiculus auf dem rechten Ufer mit. Pons sublidus. Forum Romanum. Circus maximus. Campus Martius. Abzugskanäle. Wasserleitungen. Samnium. Beneventum. Bovianum. Caudium. Cam-panien, von den eingedrungenen Samnitern so genannt (campus). Capua. Nola. Kyme. (Cumä.) Puteoli. Neapolis. Herculaneum und Pompeji. Apulien. Luceria. Venusia. Cannä. Calabrien. Brundisium. Tarent. Lucania. Großgriechenland. Einwanderung der samnitischen Lucauer. Eidgenossenschaft der Bruttii. Küstenstädte griechisch. Poseidonia. (Pästum.) Herakleia. Spbaris. Krotou. Lokroi. Rhegiou. Inseln. Jlva. Pontische Inseln. Änaria im Norden, Capreä im Süden des Golfes von Neapolis. ©teilten, sehr fruchtbar. (Roms Kornkammer.) Dorische Städte: Syrakusä, Gela, Akragas (Agrigentum), Selinus. Jonische Städte: Naxos (Tanromenion), Katana, Leontinoi, Himera. Karthagische Städte: Lilybäum, Panormus, Drepana. Ägatische Js. Liparische Js. Melita (Malta). Sar-

19. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 23

1877 - Berlin : Herbig
Phon icier und Karthager. 23 Indess hehalten die phönicischen Städte ihre innere Selb- ständigkeit und ihre einheimischen Könige. Die Phönicier stellen fortan in den Kämpfen der Perser den Haupttheil der persischen Seemacht. Eine von dem Perserkönige Kambyses nach Eroberung Aegyptens beabsichtigte Expedition gegen Karthago wird unmöglich durch die Weigerung der Phönicier, gegen ihre Pflanzstadt zu kämpfen. — Während der persischen Oberherrschaft ist Sidon wieder die erste Stadt Phöniciens. Die Karthager, durch die inneren Zwistigkeiten der Griechen auf Sicilien und den Angriff der Perser gegen Griechenland begünstigt, greifen (im Einverständnis mit König Xerxes ?) die griechischen Pflanzstädte auf Sicilien an. vor Chr. 480. Erster Krieg (lor Karthager (im Bündnis mit Selinus) gegen die übrigen Griechen auf Sicilien. Das karthagische Heer unter Hamilkar wird bei Ijimera von den Tyrannen Gelon von Syrakus (Ivgdxovaai) und Theron von Agrigent (Axguycts) völlig geschlagen und zersprengt. Die Karthager erkaufen mit 2000 Talenten den Frieden und retten dadurch ihre sicilischen Städte (Panormus, Soloeis, Motye). 410—340. Zweiter Krieg der Karthager und Griechen auf Sicilien. Von Scgesta (”Eyeorcc) gegen Selinus zu Hülfe gerufen, erobern die Karthager Selinus, Himera, Agrigent, Gela und erlangen in einem Frieden von den Syrakusanern die Anerkennung ihrer Herrschaft über die westliche Hälfte Siciliens. Allein der Tyrann Dionys I erneuert den Krieg. Nach langem Kampfe werden, nach dem Sturz Dionys Ii., die Karthager durch einen großen Sieg des Korinthers Timoreon gezwungen, fast alle griechischen Städte auf Sicilien frei zu geben. 332. Einnahme der Inselstadt Neu-Tyrus durch Alexander, nach siebenmonatlicher Belagerung. Phönicien wird ein Theil der großen griechisch -macedo- nischen Monarchie, später dos Reiches der Seleuciden und zeitweilig des Reiches dor Ptolemäer,

20. Geschichte des Alterthums - S. 562

1852 - Weimar : Albrecht
562 Syrakus von dergründung bis zutimo Ic- ons Tod- 735 bis 337 v.chr. 2 Von dem Beginn der puuischen Kriege bis zum Un- tergang der Republik. 2 64 bis 3 0 v. Chr. Die Veranlassung zu dem ersten finnischen Kriege wurde in Si- cilien gegeben, und wir müssen deshalb vorerst einen Blick auf die Geschichte dieser Insel werfen. Die ersten bekannten Bewohner von Sicilien waren die Siculer und Sicaner (S. 470) ; Sicilien erhielt aber erst eine größere Bedeutung, als die Griechen an der Ost- und Südküste zahlreiche Kolonien gründeten (S. 202). Unter diesen ragte das 735 gegründete Syrakus hervor. Auf Sicilien hatten auch die Phönicier Kolonien angelegt, und diese gingen später an die Karthager über, welche nach dem Besitze der ganzen Insel streb- ten. Die beständigen Streitigkeiten der griechischen Städte auf Si- cilien gaben sowohl den Griechen des Mutterlandes als auch den Karthagern oft Gelegenheit sich in die Angelegenheiten Siciliens zu mischen. Eine Unternehmung der Karthager gegen Sicilien 480 v. Chr. scheiterte durch den Sieg, welchen Gelo, der Herrscher von Syrakus, bei Himera gewann (S. 203). Während des pelopounesischen Krieges mischten sich die Athener zweimal in die Streitigkeiten ihrer Landsleute auf Sicilien, 427 und 415 v. Chr. (S. 348 und 353 bis 357). Als Egesta nach dem unglücklichen Ausgang der zweiten athenischen Unternehmung die Rache der Syrakusaner fürchtete, wandte es sich um Hülfe an die Karthager. Diese sandten 100,000 Mann unter Hannibal, Gisko's Sohn, nach Sicilien, und Hanni- bal eroberte und zerstörte Selinus und Himera und kehrte dann wieder nach Afrika zurück. Im Jahr 407 v. Chr. sandten die Kar- thager unter Hannibal und Himilko ein neues Heer nach Sicilien, und dieses griff zunächst das reiche und prächtige Agrigent an. Die Stadt fiel durch die Treulosigkeit ihrer Söldner in die Gewalt der Karthager, ward geplündert und verwüstet und die Einwohner, wel- che sich nicht geflüchtet hatten, ermordet. Das Unglück Agrigents verbreitete einen solchen Schrecken über die ganze Insel, daß es in Syrakus dem Dionysius, eiuem Syrakusaner von niederer Herkunft, gelang, sich durch Verleumdung der den Agrigentinern zu Hülfe ge- schickten Führer des Heeres zum Feldherrn und dann zum Herrscher von Syrakus emporzuschwingen 406 v. Chr. Dionysius, welcher damals 25 Jahre alt war, befestigte seine Herr- schaft dadurch, daß er sich durchheirath mit einer mächtigen Familie ver- band und sich fortwährend das Ansehen eines Volksfreundes gab. Er führte dieregierungmitklugheit und Festigkeit und bewies sich imkriege als ein tüchtiger Feldherr. Mit den Karthagern schloß er 405 v. Chr. Frieden; er ließ ihnen Agrigent, Selinus, Gela und Kamarina und wurde dagegen von ihnen als Herrscher von Syrakus anerkannt. Dionysius erbaute sich eine feste Burg auf der Insel Ortygia, be- festigte Syrakus und den Hafen und bevölkerte die verödete Stadt durch Aufnahme von Fremden. Er brachte seine Flotte bis auf 310 Schiffe und erhielt Söldner in Menge aus Griechenland. Er unterwarf sich die benachbarten Städte und führte vier Kriege mit den Karthagern, vermochte aber nicht sie aus Sicilien zu vertreiben. Auch mit den griechischen Staaten von Unteritalien führte er Kriege