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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 102

1912 - München : Oldenbourg
102 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. Betrachten wir die vertikale Gliederung der Kontinente, die das Becken des Atlantik umschließen, so ergibt sich folgende bedeutsame Tatsache: Die Küsten werden entweder von Tiefländern begrenzt (nenne sie!), oder wenn Gebirge an sie herantreten, so laufen sie bielfach nicht parallel zur Küste, bielmehr treten ihre Ketten unter sehr berschiedenen Winkeln an die Küste. Eine Folge der Umrahmung des Atlantik mit weit ausgedehnten Tiefländern ist die reichliche Wasserzufuhr durch mächtige Ströme (Zähle sie nach der Karte aus!). In bezug auf wirtschaftliche Erzeugnisse steht der Atlantische Ozean obenan. Er liefert Heringe, Kabeljaus oder Stockfische, Schellfische, Steinbutten, Schollen und Seezungen; dann Lachse, Sprotten (Kiel), Anschobis, Sardinen (Nantes), Störe (Kabiar), Austern, Hummern und Krabben; die tropischen Teile Schildkröten, Korallen und Perlen, die polaren Robben und Wale, letztere freilich in rasch abnehmender Menge. Außerdem gewinnt man im Atlantischen Ozean an pflanzlichen Erzeugnissen Seegras als Ersatzmittel der Roßhaare zum Polstern und Seetang, der zur Jodbereitung dient, an mineralischen Produkten Seesalz m den sog. Seegärten der Mittelmeerküste und Bernstein an der Ostseeküste. Als Handels- und Verkehrs st raße kommt den: Atlantischen Ozean und seinen Nebenmeeren die größte Bedeutung zu. Er ist das erste Perkehrsgebiet unter den Ozeanen. Seine Breite beträgt im nördlichen Teile durchschnittlich nur 4000 km, die bou den Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchmessen werden. An seinen Gestaden drängen sich die mächtigsten Industrie- und Handelsbölker der Gegenwart zusammen (auf amerikanischer Seite die Union, Brasilien und Argentinien, auf europäischer England, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland), tiefeingreifende Rand-nnd Binnenmeere schließen die angrenzenden Erdteile auf, mächtige und schiffbare Ströme setzen gewissermaßen das Meer bis ins Herz der Kontinente hinein fort und treffliche Häfen gewähren den größten Flotten sicheren Schutz. Dazu kommen günstige Wind-, Strömnngs- und Flutberhältnisse (der Passat, der Golfstrom), seine Armut au Klippen, die langgestreckten Plateaus, die die Anlage von Kabelsträngen erleichtern, dies alles zusammen begünstigt in hohem Maße die Entfaltung des Handelslebens auf dem Atlantik und macht ihn zun: w i ch 11 g st e n K n l t n r -meer der Gegenwart. Nirgends bergichten sich daher die Schiffahrts- und Kabellinien in solchem Maße wie hier (s. S. 104). Nach Umfang und Wert trägt der Atlantische Ozean breimal sobiel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen, die Personenbeförderung ist noch stärker und von den 12 Riesenberkehrs-häsen der Erde entfallen 9 auf seine Küstengebiete: London, New 9)orf, Liberpool, Hamburg, Antwerpen, Cardiff, Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die hauptsächlichsten Träger dieses Verkehrs sind in Deutschland die Hamburg — Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Außer Deutschland hat den größten Anteil an diesem Verkehr England. 2. Der Indische Ozean. Der Indische Ozean, das drittgrößte der Weltmeere, ist ein Einbruchs-decken zwischen Südasien, Ostafrika, Australien und dem malaiischen Archipel. Seine Umrandung zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Glie-

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1. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 88

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
88 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Volkerleben. dann Lachse, Sprotten (Kiel), Anschovis, Sardinen (Nantes), Störe (Kaviar), Austern, Hummern und Krabben; die tropische:: Teile Schildkröten, Korallen und Perlen, die polaren Robben und Wale, letztere freilich in rasch abnehmender Menge. Außer- dem gewinnt man im Atlantischen Ozean an pflanzlichen Erzenanissen Seearas als Ersatzmittel der Roßhaare zum Polstern und Seetang, der zur Jodbereitung dient,^ an mineralischen Produkten Seesalz in den sog. ^eegarten der Mittelmeerküste und Bernstein an der Ostseeküste^^^ "" n^d e^s - und B e rkehrsstraße kommt dem Atlantischen Ozean und seinen Nebenmeeren die größte Bedeutung zu. Er ist das erste Verkehrs- gebiet unter den Ozeanen. Seine Breite beträgt im nördlichen Teile durchschnittlich nur 4000 km, die von den Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen dnrchmess en werveir-Ms'^emen Gestaden drängen sich die mächtigsten Industrie- und Handelsvölker der Gegenwart zusammen (auf amerikanischer Seite die Union, Brasilien und Argentinien, auf europäischer ' England, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland),. tieseingreifende Rand- . und Binnenmeere schließen die angrenzenden Erdteile auf, mächtige und schiffbares Ströme setzen gewissermaßen das Meer bis ins Herz der Kontinente hinein fort < und treffliche Häfen gewähren den größten Flotten sicheren Schutz. Dazu kommen } günstige Wind-, Strömuugs- und Flutverhältnisse (der Passat, der Golfstrom) „ seine Armut an Klippen, die langgestreckten Plateaus, die die Anlage von Kabel- strängen erleichtern, dies alles zusammen begünstigt in hohem Maße die Entfaltung * des Handelslebens auf dem Atlantik und macht ihn zum w i ch t i g st e n K u l t u r - m e e r der Gegenwart. Von den Schaffender Welthandelsflotte sind der Anzahl wie der Tonnage nach 96% im Atlantischen Ozean beheimatet. Nirgends verdichten sich daher die Schissahrts- und Kabellinien in solchem Maße wie hier. Die vier Großmächte England, Deutschland, Frankreich und Rußland wurzeln mit ihren: Seeverkehr ganz im Atlantischen Ozean und auch die Vereinigten Staaten, das einzige biozeanische Weltverkehrsreich, neigen mit ihrem Verkehr ganz und gar nach der atlantischen Seite (mit 80%). Nach Umfang und Wert trägt der Atlantische Ozean dreimal so viel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zu- sammen, die Personenbeförderung ist noch stärker und von den 26 Riesenverkehrs- Häsen*) der Erde entfallen 20 auf seine Küstengebiete: London. Liverpool, fiambura,.. Antwerpen, Cardiff, Newcastle und Shields, Sonthampton, Kopenhagen, Rotier-^ dam, Marseille, Lissabon, Funchal auf Las Palmas, Genua, Nfap^l, ^nstankmope^ Port_s5t^/'auf amerikanischer Seite New Hork, M'enos Aires und Montevideo"^ Tie rt o r i> a 11 a n tische Route allein vewaitigt über die Halste des ein- und j ausgehenden Verkehrs sämtlicher Weltrouten. ^ Die hauptsächlichsten Träger des atlantischen Verkehrs sind in Deutschland frte Hamburg — Amerika- Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Mit Deutschland hat den größten Anteil an diesem Verkehr Englan d. 2. Ter Indische Ozean. Der Indische Ozean, das drittgrößte der Weltmeere, ist ein Einbruchs^ b ecken zwischen^Südasien. Ostafrika. Australien.und dem malaiischen Archipel. — a-) <1 ■ 5 6^^ s Ag ^ * ß K l v * *' -

2. Allgemeine Geographie - S. 627

1913 - Breslau : Hirt
Ii. Wirtschaftsgeographie. — B. Der Verkehr. 627 Infolge mannigfacher Vorzüge ist Hamburg die erste Seestadt des Deut- scheu Reiches und des europäischen Festlandes, die zweite Europas (nach London) und die dritte (nach London und New York) der Erde. Zurzeit gibt es 23 Riesen Verkehrs Häfen, d. s. solche mit 10 Mill. t Gesamtverkehr oder mehr. Davon hat der Große Ozean 5, der Atlantische 14, das Mittelmeer 3, der Indische Ozean 1. In neuester Zeit ist die Rangstellung Hamburgs durch die Entwicklung Antwerpens bedroht. 4. Seekanäle. Ihre Bedeutung besteht in der durch sie ermöglichten Fahrt- Verkürzung. Die wichtigsten Seekanäle sind der Sueskanal und der Kaiser- Wilhelm-Kanal. Der Sueskanal^ (168 km) verlieh dem Mittelmeer, das durch Kolumbus' und Vasco da Gamas Entdeckungen seine einstige Verkehrs- bedeutung eingebüßt hatte, von neuem hohe Wichtigkeit. Das drei Kontinente verbindende Meer wurde ein verkehrreicher Großschiffahrtsweg zwischen dem Atlan- tischen und dem Indischen Ozean, der auch die Handelstätigkeit der alten Mittel- meerhäfen wieder zu neuer Blüte erweckte. Der K aiser-Wilhelm-Kanal^ (Nord- Ostsee-Kanal, 99 Km) kürzt die Verbindung zwischen den Häfen der Nord- und Ostsee um etwa 750 Km ab. Da der Kanal den Verkehrsansprüchen nicht mehr genügt, wird er erbreitert (auf 102 m Wasserspiegel- und 44 m Sohlenbreite) und (auf 14 m) vertieft. — Der Kanal von Korinth (6,3 km), der 1893 eröffnet wurde, führt die Schiffe statt um den Peloponnes durch die Enge, auf der schon Nero hat graben lassen. Wegen seiner geringen Leistungsfähigkeit wird er wenig benutzt. Die wirtschaftliche Bedeutung des Panamä-Kanals wird die des Sues- kauals kaum je erreichen 3. 5. Schiffahrtslinien, a) Der Atlantische Ozean (= \ der gesamten Meeres- § 412. fläche der Erde) ist, seitdem im 19. Jahrhundert die Dampfer an die Stelle der Segelschiffe getreten sind, das verkehrreichste Meer der Erde geworden. In seinem nördlichen Teile durchschnittlich 4000 km breit, die von Schnelldampfern in 4 bis 5 Tagen durchfahren werden, erstreckt er sich in 8-Form von N nach S. Besonders in der Südhülfte zeigt er sich arm an Inseln. Darum ist das im ganzen gleichmäßig tiefe Becken für die Schnellfahrt recht geeignet. Der Nordatlantische Ozean wurde vor allem deshalb die wichtigste Seeverkehrsfläche, weil an seinen Rändern die höchst entwickelten Staaten Europas und Amerikas liegen. Infolge einer reichen Küstengliederung der Nordhälfte können die Seeschiffe tief in die umrandenden Kontinente eindringen; das hat eine Verkürzung der Landentfernnn- gen und eine Einschränkung der teueren Landfrachten zur Folge. In Südamerika setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Land hinein fort. Da auch die Gezeiten an den Küsten des Atlantischen Ozeans stark ausgeprägt sind, so werden viele Fluthäfen und solche Binnenstädte, die einen Stich- oder Seekanal zum offenen Meere gebaut haben (Manchester, Brügge, auch Königsberg), zu ozeaui- scheu Häfen. Günstig erweisen sich auch die Windverhältnisse und die Strö- mnngen. Die einmündenden Polarströme bringen einen riesigen Fiichsegen, der Neu- sundland, Grönland und die norwegische Küste zu Sammelplätzen großer Fischerflotten macht (vgl. §§64,166). — So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrs- gebiet geworden, wie es zum zweitenmal auf der Erde nicht wieder vorkommt. Nach Umfang und Wert bewegt er mehr als dreimal so viel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen. Für die Personenbeförderung ist der Unter- schied noch bedeutender. Von den zwölf größten Verkehrshäfen der Erde entfallen * ©. § 46. — 2 ©. § 227. — 3 <§. § 68. 40*

3. Für Seminare - S. 542

1912 - Breslau : Hirt
542 C. Grundzüge der Wirtschaftsgeographie. Infolge mannigfacher Vorzüge ist Hamburg die erste Seestadt des Deut- schen Reiches und des europäischen Festlandes, die zweite Europas (nach London) und die dritte (nach London und New Jork) der Erde. Zurzeit gibt es 23 Riesenverkehrshäfen, d. s. solche mit 10 Mill. t Gesamtverkehr oder mehr. Davon hat der Große Ozean 5, der Atlantische 14, das Mittelmeer 3, der Indische Ozean 1. In neuester Zeit ist die Rangstellung Hamburgs durch die Entwicklung Antwerpens bedroht. 4. Teekanäle. Ihre Bedeutung besteht in der durch sie ermöglichten Fahrt- Verkürzung. Die wichtigsten Seekanäle sind der Sueskanal und der Kaiser- Wilhelm-Kanal. Der Sueskanal^ (168 km) verlieh dem Mittelmeer, das durch Kolumbus' und Vasco da Gamas Entdeckungen seine einstige Verkehrs- bedeutnng eingebüßt hatte, von neuem hohe Wichtigkeit. Das drei Kontinente verbindende Meer wurde ein verkehrreicher Großschiffahrtsweg zwischen dem Atlan- tischen und dem Indischen Ozean, der auch die Handelstätigkeit der alten Mittel- meerhäfen wieder zu neuer Blüte erweckte. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal 2 (Nord- Ostsee-Kanal, 99 km) kürzt die Verbindung zwischen den Häsen der Nord- und Ostsee um etwa 750 km ab. Da der Kanal den Verkehrsansprüchen nicht mehr genügt, wird er erbreitert (auf 102 in Wasserspiegel- und 44 m Sohlenbreite) und (auf 14 rn) vertieft. — Der Kanal von Korinth (6,3 km), der 1893 eröffnet wurde, führt die Schiffe statt um den Peloponnes durch die Enge, auf der schon Nero hat graben lassen. Wegen seiner geringen Leistungsfähigkeit wird er wenig benutzt. Die wirtschaftliche Bedeutung des Panamä-Kanals wird die des Sues- kanals kaum je erreichen 3. tz 363. 5. Schiffahrtslinien, a) Der Atlantische Ozean (— \ der gesamten Meeres- släche der Erde) ist, seitdem im 19. Jahrhundert die Dampfer an die Stelle der Segelschiffe getreten sind, das verkehrreichste Meer der Erde geworden. In seinem nördlichen Teile durchschnittlich 4000 km breit, die von Schnelldampfern in 4 bis 5 Tagen durchfahren werden, erstreckt er sich in 5-Form von N nach S. Besonders in der Südhälfte zeigt er sich arm an Inseln. Darum ist das im ganzen gleichmäßig tiefe Becken für die Schnellfahrt recht geeignet. Der Nordatlantische Ozean wurde vor allem deshalb die wichtigste Seeverkehrsfläche, weil an seinen Rändern die höchst entwickelten Staaten Europas und Amerikas liegen. Infolge einer reichen Küstengliederung der Nordhälfte können die Seeschiffe tief in die umrandenden Kontinente eindringen; das hat eine Verkürzung der Landentsernuu- gen und eine Einschränkung der teueren Landfrachten zur Folge. In Südamerika setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Land hinein fort. Da auch die Gezeiten an den Küsten des Atlantischen Ozeans stark ausgeprägt siud, so werden viele Fluthäfen und solche Binnenstädte, die einen Stich- oder Seekanal zum offenen Meere gebaut haben (Manchester, Brügge, auch Königsberg), zu ozeani- schen Häfen. Günstig erweisen sich auch die Windverhältnisse und die Strö- m n n g e n. Die einmündenden Polarströme bringen einen riesigen Fischsegen, der Neu- fundland, Grönland und die norwegische Küste zu Sammelplätzen großer Fischerslotten macht (vgl. §§ 154,256). — So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrs- gebiet geworden, wie es zum zweitenmal auf der Erde nicht wieder vorkommt. Nach Umfang und Wert bewegt er mehr als dreimal so viel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen. Für die Personenbeförderung ist der Unter- schied noch bedeutender. Von den zwöls größten Verkehrshäfen der Erde entfallen i S. § 136. — 2 ©. § 317. — 3 ©. § 158.

4. Allgemeine Wirtschaftsgeographie in kurzgefaßter Darstellung und Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft - S. 48

1913 - Breslau : Hirt
48 Zweiter Teil: Der Verkehr. Der voraussichtlich 1915 vollendete Panama-Kanal (80 Km) wird auf das Wirtschaftsleben der amerikanischen und ostasiatischen Länder einen außerordentlich belebenden Einfluß ausüben. Die große allgemeine Bedeutung des Sueskanals dürfte er aber kaum je erreichen. § 53. 2. Schiffahrtslinien, a) Der Atlantische Ozean (= \ der ge- samten Meeresfläche der Erde) ist, seitdem im 19. Jahrhundert die Dampfer an die Stelle der Segelschiffe getreten sind, das Verkehrs- reichste Meer der Erde geworden. In seinem nördlichen Teile durch- schnittlich 4000 km breit, die von Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchfahren werden, erstreckt er sich in 8-Form von N nach S. Be- sonders in der Südhülfte zeigt er sich arm an Inseln. Darum ist das im ganzen gleichmäßig tiefe Becken für die Schnellfahrt recht geeignet. Der Nordatlantische Ozean wurde vor allem deshalb die wichtigste Seeverkehrsfläche, weil an seinen Rändern die höchst entwickelten Staaten Europas und Amerikas liegen. Infolge einer reichen Küstengliederung der Nordhülfte können die Seeschiffe tief in die umrandenden kontinente eindringen. Das hat eine Verkürzung der Land- entfernungen und eine Einschränkung der teueren Landfrachten zur Folge. In Südamerika setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Land hinein fort. Da auch die Gezeiten an den Küsten des Atlantischen Ozeans stark ausgeprägt sind, so werden viele Fluthäfen und solche Binnenstädte, die einen Stich- oder Seekanal zum offenen Meere gebaut habeu (Manchester, Brügge, Amsterdam), zu ozeanischen Häfen. Günstig erweisen sich auch die Windverhältnisse und die Strömungen. Die einmündenden Polarströme bringen einen riesigen Fischsegen, der die Gewässer von Neu- undland, Grönland und der norwegischen Küste zu Sammelplätzen großer Fischerflotten macht. So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrsgebiet geworden, wie es zum zweitenmal auf der Erde nicht wieder vorkommt. Nach Umfang und Wert bewegt der Verkehr auf ihm mehr als dreimal so viel Handelswaren wie der im Stillen und Indischen Ozean zusammen- genommen. Für die Personenbeförderung ist der Unterschied noch bedeuten- der. Von den zwölf größten Verkehrshäfen der Erde entfallen zehn auf den Atlantischen Ozean und seine Nebenmeere: London, New Park, Hamburg, Antwerpen, Liverpool, Eardiff, Newcastle^, Rotter- dam, Marseille, Konstantinopel. Dazu besitzt er eine große Zahl mittlerer und kleinerer Häfen. Für die Dampferfahrten verteilt sich der transatlantische Verkehr Europas auf fünf Wege: 1 Einschließlich North und South Shields.

5. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 105

1912 - München : Oldenbourg
Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 105 fallende Kettengebirge mit zahlreichen Vulkanen. An der Ostseite ziehen längs der ganzen Küste von Amerika die Kordilleren, die zudem so geschlossen und dicht an die Küste herantreten, daß, abgesehen vom Meerbusen von Kalifornien, für keinen einzigen nennenswerten Meeresteil Raum bleibt. Auch die Entwicklung größerer Stromläufe ist aus dem gleichen Grunde ausgeschlossen. An der Westseite scheiden ebenfalls mächtige Randgebirge Ozean und Kontinent (das Gebirge von Kamtschatka, das Tatarische Gebirge, die Gebirge von Korea und Hinterindien). Nur in Ostchina breitet sich ein fruchtbares Niederungsland ans: das des Hoangho und Jangtsekiang. — Im Gegensatz zur Ostküste ist die West- und Nordküste des Stillen Ozeans wesentlich r e i ch e r g e -gliedert. Sie wird durch sechs große Randmeere, denen Jnselreihen vorgelagert find, vom offenen Meere getrennt (gib Randmeere und Jnselreihen nach der Karte an!) — Eine Eigentümlichkeit der Westseite des Großen Ozeans sind auch die randständigen tiefen Gräben, die Bruchränder einstiger Kontinente, so der Aleuten-graben (7383 m), der japanische Graben (8513 m) und der Marianen graben mit 9636 m, der größten bekannten Tiefe des Weltmeeres. — Die Haupt st römung ist die warme Äquatorialströmung, die von O. nach W. zieht, an der Ostküste Asiens nach N. als Kuroschio sich fortsetzt und hier wie auch noch an der Nw.-Küste Nordamerikas seine mildernde Wirkung äußert. Es fehlt aber auch nicht an kalten Strömungen. Der an der Sw.-Küste Südamerikas hinziehende peruanische Strom drückt die Temperatur merklich herab, desgleichen die aus dem Nördlichen Eismeer durch die Beriugsstraße kommende Strömung an der Nw.-Küste Asiens. — Der F i s ch r e i ch t u m des Stillen Ozeans ist kaum minder groß als der des Atlantik. Dagegen hat der früher sehr bedeutende Walfischfang einen starken Rückgang erlitten. Stark vertreten sind noch die Pelzrobben. Die besten derartigen Felle kommen von Inseln ans dem Beringsmeer. — Für den Verkehr hatte das Stille Meer noch vor einem Menschenalter nur untergeordnete Bedeutung; ist es doch von Europa aus sehr entlegen und daher nur schwer zu erreichen. Etwas rascher gelangt man an seine Ufer mittels der nordamerikanischen Bahnen, am schnellsten — schon in 12—13 Tagen von Berlin ans — mittels der Transsibirischen Bahn. Nunmehr ist der Große Ozean dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert und nach Eröffnung des Panamakanals wird die Südsee voraussichtlich eine Stätte regen Verkehrs werden, zumal sehr aufstrebende und entwicklungsfähige Staaten ihre Ufer begrenzen. (Nenne sie!) Die zurzeit wichtigsten Dampferlinien verkehren Wischen Vanconver—yokohama und San Francisco—sydney (über die Samoa-Inseln). Auch Kabel durchqueren schon den Großen Ozean; sie verbinden Vancouver— Manila—hongkong einerseits und San Francisco—brisbane anderseits. An den Kabellinien im W. ist das Deutsche Reich erheblich beteiligt und zwar mit den Linien Jap—schanghai—tsingtau, Jap—guam und Jap—menado (Celebes) (s. S. 104). — Der reicheren Gliederung der asiatischen Küste entsprechend gehört ihr auch die Mehrzahl der Haupthäfen des Ozeans an. (Suche die bedeutenderen Hafen an der asiatischen und amerikanischen Küste auf!) ^m Gegensatz zum Atlantischen Ozean ist das Stille Meer ungemein reich a n Inseln; Tausende von Eilanden durchziehen namentlich dessen mittleren Teil; sie sind teils vulkanischer Natur teils danken sie ihren Ursprung Korallenbauten. An sich haben diese Inseln nicht allzu großen Wert. Sie erlangten erst in jüngster „ßeit politische und militärische Wichtigkeit, als sie von den Gecrg-Eckert-Instftut für intarnationala Schulbuchforschung Braunschweig -Schuibuchbibliothek«

6. Europa und Deutschland - S. 25

1902 - München : Oldenbourg
Die deutschen Meere und ihre Küsten. 25 und Haffe sowie durch die einmündenden mächtigen Ströme sehr günstige Bedingungen für die Anfänge der Schiffahrt darbot. Die buchtenreiche Wendische Küste zwischen Lübeck und Greifswald war das Kristallisatious- gebiet der Hansa. Von hier aus trugen die Hanseaten den Ruf deutscher Kraft und Tat weithin über die Gestadeländer der Ost- und Nordsee. In den Wirren des 16. und 17. Jahrhunderts freilich verfiel wieder die Macht der Hansa, da ihr jede Stütze von Kaiser und Reich gegen ihre zahlreichen und erstarkten Feinde fehlte. Wohl ging der Große Kurfürst von Branden- bürg an die Gründung einer Flotte. Aber seine Nachfolger hatten kein Verständnis für dessen weitschauende Pläne, seine Unternehmungen verfielen, Deutschland war meerfremd geworden. Seit der Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums gewann indes das Deutsche Reich mit erstaunlicher Raschheit wieder Seegeltung, und auch die Bedeutung der Ostsee hat sich infolgedessen wieder wesentlich gehobeu, zumal nuu auch der Nordostseekanal das ganze Ostfeegebiet dem Weltverkehr näher gerückt hat. Heute ist Stettin (210000 E.) infolge des Aufschwunges der Reichs- Hauptstadt die erste preußische Seehandelsstadt an der Ostsee. Lübeck, Stralsund und Warnemünde vermitteln den Verkehr nach N., Danzig und Königsberg hauptsächlich den nach dem Russischen Reiche, Kiel mit dem deutschen Reichskriegshafen endlich schirmt den friedlichen Wettbewerb des deutschen Kaufmanns in der Ostfee und zugleich die deutsche Wasserstraße nach der Nordsee, wo Wilhelmshaven den Schutz der benachbarten deutscheu Seestädte übernimmt^ Die Nordsee. Die Nordsee hat gegenüber der Ostsee, wie der wunder- bare Aufschwung unseres überseeischen Handels in den letzten Jahrzehnten beweist, hohe Vorzüge voraus: die Nähe des Atlantischen Ozeans, des be- lebtesten Meeres der Gegenwart, und die hohe Blüte ihrer Gestadeländer, insbesondere ihres hochentwickelten deutschen Hinterlandes, des Rhein- und des Elbegebietes, von denen ersteres das industrielle, städtereiche Westdeutsch- land, letzteres die zentralen Gebiete Deutschlands mit Berlin und wichtige Teile Österreichs umfaßt. Die Flußmündungen, die natürlichen Tore des überseeischen Verkehrs, öffnen sich starken Gezeiten, die die größten Handels- schiffe tief ins Binnenland hineintragen und die Güterbewegung sehr be- günstigen. Die Elbemündung mit der Mündung des Nord-Ostseekanals ist der wichtigste Teil der deutschen Küste. Das Übergewicht Hamburgs über Lübeck, das nähergelegene Gegeugestade besitzt, begann mit dem Hervortreten des nordamerikanischen Kontinents. Heute nimmt Hamburg, das mit Altona und Harburg fast 1 Mill. E. zählt, den ersten Platz unter den Seestädten des Kontinents ein; es ist der Hauptaussuhrhafeu für die Erzeugnisse Deutsch-

7. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 87

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
De^Mlantische Ozean. 87 ^Die Menmeerejjato-4jtittj2.1m.£Xx^ auch 33 inn enm ejer^.^iöcim-^- Mnn_.vas.llmd eindringen und von diesem mehr tut^uiyet breit umschlossen werden (das Nördliche Eismeer, das Mittelländische Meer, die Ostsee usw.); man .bezeichnet sie als R a n d m e e r e, wenn sie den Landmassen ammgeit^jm... i und vom Ozean nur unvollständig durch Inseln oder Halbinseln geschieden sind. Hierher gehören z. B. die Nordsee, die ostasiatischen Randmeere. —^Die Mittel- und Randmeere lockern die starren Festlandsmassen auf,, gliedern die Kownenke^ Tm^Imveri^deren'äufsch'ließllng durch den Seeverkehr. Die Meere nach ihrer Entstehung. Hiernach unterscheidet man 1. die zwischen den großen Kontinentalschollen eingesenkten alten und im wesent- lichen bleibenden Ozeane, die man als riesenhafte Kesselbrüche auffassen kann, und 2. die in die Kontinentalsockel mehr oder weniger tief eingesenkten j ü n - geren und unbeständigen Nebenmeere. Das älteste der Weltmeere ist der G r aß e 5) z e an, Späterer Zeit gehören die gewmmss^rum ältttuif den I' n b'tf ch e n O z ean in seiner heutigen Gestalt schufen. In ihrer Entstehungszeit verschieden sind der nördl. und südl. Teil des Atlantischen Ozeans. Die nördliche Trennung von Europa und Nordamerika ist weit später erfolgt als die Entstehung des südlichen Beckens. 1. Der Atlantische Ozean. jjter Atlantische Ozean, im allgemeinen 8-sörmia gewunden, ist in den Riß dermdkruste zwischen der Alten und Neuen^Welt eingebettet. In seiner Gesamt- ausdehnung emschnemch' der Nebenmeere "und des Nördlichen Eismeeres hat er einen Flächeninhalt von 10fl Mill gkm-i er [steht unter den Weltmeeren an zweiter Stelle. Ausfallend t)t,_ abgesehen Mi"snmc^1l?andzon^M"'I'ftxitt""'" ö t m u t des Atlüriiif, "Vor"allem in seiner südlichen Hälfte. — Die Inseln sind vielfach vulkanisch. Zu den.größten Vorzügen dieses Meeres zählt seine reicke G l i e d e r u n Z. m^er Mordhälfte. (Suche die einzelnen Meere und Meeresteile allster Karte auf!) Durch seine Randmeere, Mittelmeere und Meerbusen greift er tief in die augrenmden Könkinente ein^ vor allem in das westliche Europa und den Ostrand Nordamerikas und beeinflußt dadurch in hohem Grade die! Zugänglichkeit dieser Gebiete, ihr Klima, ihre Bewässerung, ihre Produktion ^wie auch den Unternehmungsgeist der Anwohner. Betrachten wir die vertikale Gliederung der Kontinente, die das Becken des Atlantik umschließen, so ergibt sich folgende bedeutsame Tatsache: Die Küsten werden entweder von Tiefländern begrenzt (nenne sie!), oder wenn Gebirge an sie ymlmm, D'lmm' samelfach nicht parallel zur Küste, vielmehr treten ihre Ketten unter sehr verschiedenen Winkeln an die Kme.^ ^Eine Folge der Umrahmung des Atlantik mit wen ausgedehnten Tiefländern.ist di^rem^emasserzufuhr durch mächtige Ströme (Zähle sie nach der ' Karte' auf!). """""------*""' In bezug auf wirtschaftliche Erzeugnisse steht der Atlantische Ozean obenan. Von dem Weltbetrag an Fischereiprodukten, der reichlich 1 Milliarde Mark im Jahr beträgt, entfallen 7/io aus den Atlantischen Ozean. Er liefert Heringe, Kabeljaus oder Stockfisches Gcmlsische, Steinbutten," Schollen und Seezungen;

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 103

1912 - München : Oldenbourg
^Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 103 t) e r u rt g. Nach N. greifen zwei tiefe Buchten in das Festland hinein: der Meerbusen von Bengalen und das Arabische Meer. Dieses nähert sich sogar in feinen geographisch und geschichtlich bedeutsamsten Ausläufern, dem Persischen Golf und dem Roten Meer, stark dem Hauptherde der abendländischen Kultur im Altertum: dem Mittelmeer. Massiv und ungegliedert ist dagegen die Festlandsküste Ostafrikas und Australiens. Der indische Archipel hinwiederum weist eine seltene Vielfältigkeit -er Gestaltung auf. — Die I u s e l n des Ozeans sind sehr verschiedenen Charakters. Abgliederungsinseln sind z. B. die in der Nähe der Küste gelegenen, so Sokotra, Ceylon. Madagaskar und die Seychellen stellen Trümmer der alten Verbindungsbrücke zwischen Afrika und Indien dar. Korallinischen Ursprung haben die Inseln der Mitte und des Nordens, so die Lakkadiven, Malediven. Vulkanische Natur zeigen Mauritius und Reunion. — Die Haupt ströme gehen dem Ozean von Asien zu (zähle sie auf !). — An Ergiebigkeit desfischsangs steht der Indische Ozean dem Atlantik bei weitem nach. Erheblich ist der Fang von Haifischen, größeren Gewinn wirft aber die Perlenfischerei ab, besonders bei den Bahrein-Inseln im Roten Meere und an der W.-Küste von Ceylon. — Die Lage des Indischen Ozeans am Südrande der Alten Welt, sein Eindringen in diese historisch so bedeutsame Landmasse erzeugte schon frühzeitig Verkehrsbeziehungen und damit geschichtliches Leben. Der Bengalische Meerbusen bringt das Meer mit der indischen Welt in engste Verbindung, der Persische Meerbusen greift tief in das Zentrum Vorderafiens ein und das Rote Meer bildet in feiner Annäherung an das Mittelmeer die Verbindungsftraße zwischen der indochinesischen und der abendländischen Welt. Das Rote Meer insbesondere war bereits der Träger internationalen Verkehrs zu einer Zeit, wo der Atlantische und der Stille Ozean noch unbefahrene Wasser-wüsten waren. Lebhafte Handelsverbindungen, begünstigt durch die Monsune, bestanden in sehr früher Zeit zwischen Ostafrika einerseits und Arabien und Indien anderseits. Auch die Malaien durchquerten — vermutlich schon in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung — den Indischen Ozean und bevölkerten Madagaskar. Für Europa ist der Ozean mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien und noch mehr mit der Erschließung Ostasieus von großer Bedeutung geworden. Der Bau des Suezkanals vollends hat die wichtige Stellung des Indischen Ozeans als Durchgangsftraße der indisch = europäischen und der ostasiatisch - europäischen Schiffahrt außerordentlich erhöht. Suche die Hauptverkehrsplätze des Indischen Ozeans auf der Karte auf! 3. Der Große oder Stille Ozean. Das äußerlich hervorragendste Merkmal des Stillen Ozeans, dieses ältesten aller Meere, ist seine Größe. Nimmt das Weltmeer annähernd % der ganzen Erdoberfläche ein, so bildet der Große Ozean mit seinen 166 Mill. qkm fast die Hälfte des Weltmeeres; sein Flächeninhalt übertrifft auch den des ganzen Festlandes der Erde. — Seiner Gestalt nach erscheint er als ein riesenhafter Trichter, der an der Beringsstraße nicht ganz 100 km breit ist, nach S. hin aber die 3—4 fache Breite des Atlantischen Ozeans erreicht (Panama—manila in gerader Linie 17 500 km). Der Stille Ozean hat daher im Gegensatz zum Atlantischen Ozean feine größte Ausdehnung in der Richtung von W. nach O. — Seine Umrandung bilden steil ab-

9. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 255

1911 - Leipzig : Hirt
§ 216. 2. Seeverkehr. — a) Der Atlantische Ozean. 255 Indien. Mit Hilfe des Kompasses wurde dann 1492 der Atlantische Ozean durch- quert und 1498 der Seeweg nach Ostindien gefunden. Im 19. Jahrhundert trat der Dampfer an die Stelle des Segelschiffes, und der Atlantische Ozean wurde das Mittelmeer der Neuzeit. a) Der Atlantische Ozean bildet das erste Verkehrsgebiet der Erde. Sein Becken, das etwa ein Viertel der Meeresfläche der Erde aus- macht, streckt sich im Zickzack von N nach S. Der Ozean ist in seinem nörd- lichen Teile durchschnittlich 4000 km breit und wird von Schnelldampfern in 5—6 Tagen durchfahren. Besonders in der Südhälfte zeigt er sich arm an Inseln. Die kleinen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und erheben sich aus beträchtlichen Meerestiefen. Darum ist das gleichmäßige Becken für die Schnellfahrt ebenso geeignet wie für die Kabellegnng. Infolge reicher Küstengliederung in der Nordhälfte können die Seeschiffe tief in die umrandenden Kontinente eindringen. In Südamerika dagegen setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Land hinein fort. Günstig sind auch die Windverhältnisse und die Strömungen. Die einmündenden Polarströme bringen einen riesigen Fischsegen, der bei Neufundland, bei Grönland, an der norwegischen Küste n. a. von großen Fischerflotten eingeerntet wird. Da auch die Flutverhältnisse sehr günstig sind, so werden viele Flußhäfen und solche Binnenstädte, die einen Stich- oder Seekanal1 ans offene Meer gebaut haben, zu ozeanischen Häfen. So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrsgebiet zwischen den Randländern geworden, wie es zum zweitenmal auf der Erde nicht wieder vor- kommt: dem Umfang und Werte nach bewegt er mehr als dreimal so viel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen. Für die Personenbeförderung ist das Verhältnis noch viel günstiger. Von den zwölf Riesenverkehrshäfen der Erde entfallen neun auf den Atlan- tischen Ozean: London, New Aork, Liverpool, Hamburg, Antwerpen, Cardiff (Kohlen), Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die Zahl der mittleren und kleineren Häfen am Atlantischen Ozean erreicht eine beträchtliche Höhe. Das Deutsche Reich befördert jährlich etwa 65% seines Handels zur See. Ähnlich ist das Verhältnis bei Frankreich und Rußland, während Großbritannien, die Union und Japan über 90% Seehandel haben. Die Deutschen unterscheiden zurzeit zwei Arten großer Segel- fahrten: um das Kap Hoorn und um das Kap dergntenhoffnung. Auf dem ersten Wege holen die (Hamburger) „Salpeterfahrer" ihre Fracht von der Westküste Südamerikas. Etwa 100 Tage dauert die Hinfahrt, mehr als 100 Tage die Rückfahrt. Auf dem zweiten Wege verkehren die (Bremer) „Reisfahrer" mit den hinterindischen Reishäfen. Auch Kohlen, Petroleum, Getreide, Holz, Zucker, Baumwolle werden vielfach auf Segelschiffen befördert. 1 Der berühmteste dieser Seekanäle ist der Manchester-Seekanal.

10. Allgemeine Erdkunde: Physische Erdkunde, Die Erde und das Leben, Wirtschaftsgeographie, Die Beziehungen des Deutschen Reiches zur Weltwirtschaft, Das Deutschtum im Auslande, Bilder zur Siedlungskunde - S. 116

1918 - Leipzig : Hirt
116 Allgemeine Erdkunde. In seinem nördlichen Teile durchschnittlich 4000 km breit, die von Schnell- dampsern in 5 bis 6 Tagen durchfahren werden, erstreckt er sich in 8-Form von N nach S. Besonders in der Südhälfte zeigt er sich arm an Inseln. Darum ist das im ganzen gleichmäßig tiefe Becken für die Schnellfahrt recht geeignet. Der Nordatlantische Ozean wurde vor allem deshalb die wichtigste Seever- kehrssläche, weil an seinen Rändern die höchst entwickelten Staaten Eu- ropas und Amerikas liegen. Infolge einer reichen Küstengliederung der Nordhälfte können die Seeschiffe tief in die umrandenden Kontinente eindringen. Das hat eine Verkürzung der Landentfernungen und eine Einschränkung der teueren Landfrachten zur Folge. In Südamerika setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Land hinein fort. Da auch die Gezeiten an den Küsten des Atlantischen Ozeans stark aus- geprägt sind, so werden viele Fluthäfen und solche Binnenstädte, die einen Stich- oder Seekanal zum offenen Meere gebaut haben (Manchester, Brügge, Amsterdam), zu ozeanischen Häfen. Günstig erweisen sich auch die Windverhältnisse und die Strömungen. So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrsgebiet geworden, wie es zum zweitenmal auf der Erde nicht wieder vorkommt. Nach Umfang und Wert bewegt der Verkehr auf ihm mehr als dreimal so viel Handelswaren wie der im Stillen und Indischen Ozean zusammengenommen. Für die Personenbeförderung ist der Unterschied noch bedeutender. Von den zwölf größten Verkehrshäfen der Erde entfallen zehn auf den At- lantischen Ozean und seine Nebenmeere: London, New Jork, Hamburg, Ant- werpen, Liverpool, Cardiff, Newcastle^, Rotterdam, Marseille, Kon- stantinopel. Dazu besitzt er eine große Zahl mittlerer und kleinerer Häfen. Für die Dampferfahrten verteilt sich der transatlantische Berkehr Europas auf fünf Wege: 1. Der Nordatlantische Weg. Er führt von Europa in erster Linie nach New Jork, daneben nach Boston, Baltimore, Philadelphia, Montreal, im Winter nach Halifax, St. Johns und Portland. Die Hauptausgangspunkte im Deutschen Reiche für die Fahrt auf dem Nordatlantischen Wege sind Hamburg und Bremerhaven. Die Schiffe der Hamburg—amerika-Linie und des Norddeut- schen Lloyd laufen allwöchentlich mindestens einmal Southampton oder Plymouth in England und Eherbourg infrankreich auf dem Wege nach und von New Jork an. Die Entfernung nach den amerikanischen Häsen beträgt je nach dem Wege 3500 bis 3600seemeilen (6500-6700 Kw), die Fahrzeit bisnewaorkzurzeit 6 oder?Tage. Die Hamburger Schiffe vermitteln auch den Verkehr von St. Petersburg, Kopenhagen und Kristiania nach New 9)vrf. Beide Gesellschaften treten in Wettbewerb mit italienischen Reedereien auf der Linie Genua—new Pork. Den Nordatlantischen Ozean befahren von der europäischen Seite her mit weit zahlreicheren Schiffen die Briten, besonders von Liverpool und Queenstown (Cork, 5 Tage) aus. Bedeutend geringer ist dagegen die Zahl der Schiffe, welche die Franzosen von Le Havre, die Niederländer von Rotterdam, die Amen- kaner an Stelle der an der Seeschiffahrt nicht beteiligten Belgier von Antwerpen aus auf diesem Wege verkehren lassen. Mehr als die Hälfte des gesamten Seeverkehrs der Erde bewegt sich auf diesem „Nordatlantischen Wege". * Einschließlich North und South Shields.

11. Oberstufe B = (9. Schulj.) - S. 97

1911 - Halle a. d. Saale : Schroedel
Physische Erdkunde. 97 8. weil die Küsten Europas nach No. gerichtet und meist flach sind, fo daß ein großer Teil des Erdteils den Vorteil der Erwärmung genießen kann. Der Atlantische Ozean ist das wichtigste Handelsmeer der Gegenwart. Er hat das dichteste Netz von regelmäßigen Dampfer- linien. Von der Küste des nw. Europas, wo dicht aneinander gedrängt die bedeutendsten Seehandelsplätze der Deutschen, Niederländer, Engländer und Franzosen liegen, gehen die Dampferlinien von der Nordsee und dem Kanal aus und streben fast alle nach den Küsten der Neuen Welt. Die Nordsee und die Ostsee f. beim Deutschen Reiche (S. 33 fg. und 42). Das Mittelmeer f. Heft I. Das amerikanische Mittelmeer besteht aus den beiden Becken des Golfs von Mexico und des Karibischen Meeres. Es gehört zu den tropischen Meeren, hat nach 0. zahlreiche Zugänge zum Ozean und ist von Bedeutung für den Handel zwischen Europa und dem mittleren Amerika. Das nördliche Eismeer schiebt seine Eismassen zu Zeiten weit über den n. Polarkreis hinaus. Nenne Teile nach der Karte! Drei Erdteile lagern sich um das Eismeer. Wie heißen sie? Da das N. Eismeer von den Kulturländern nicht so abgelegen ist wie das Südliche, ist es auch mehr bekannt geworden als dieses. Den Nordpol, der mitten im nördlichen Eis- meere liegt, hat der Nordamerikaner Peary am 6. April 1909 erreicht. Der Reichtum an Walen und Robben lockt Walfischfahrer in das Eismeer zu lohnendem Erwerb. Das Arktische Meer hat 4 Zugänge zur See. Zeige sie! Die Nord- polfahrten sind mit vielen Entbehrungen und großen Gefahren verknüpft. 2* Ter Indische Ozean füllt die weite Einbuchtung zwischen Afrika, Asien und Australien aus. Die asiatische Küste ist für den Handel am wichtigsten. Warum? Welche Meere liegen hier? Das Rote Meer ist seit der Eröffnung des Sueskanals eine bedeutnde Verkehrsstraße geworden. 3. Der Grosze Ozean, auch Stiller Ozean oder Südsee*) ge- nannt, bedeckt mehr als '/z der Erdoberfläche. Beide Küsten sind von Vulkanreihen begleitet. Die asiatische Seite besitzt im australasiatischen Mittelmeer das gliederreichste Jnselmeer der Erde, weiter n. die Reihe umfangreicher, aber flacher Randmeere, die sich bis zur Beringstraße hin- ziehen und durch vulkanische Inselketten vom Ozean abgegliedert sind. Nenne die Namen nach der Karte! Die amerikanische Küste bildet die längste und ungegliedertste Felsenküste der Erde. Die Südsee ist unter allen Meeren am reichsten an kleinen ozeanischen Inseln. Der Name „Stiller Ozean" (= Pazifischer Ozean) stammt von Magalhaens, der nach seiner Fahrt durch die stürmische Magalhaensstraße diesen Ozean in hundert Tagen durchfuhr, ohne daß ihm ein Sturm begegnete. — Für den euro- päischen Weltverkehr hat der Große Ozean bisher noch nicht die Bedeutung wie das Atlantische Weltmeer, das Mittelmeer und selbst der Indische Ozean. _ Das Südliche oder Antarktische Eismeer liegt ringförmig um den Ant- arktischen Kontinent und bildet die südpolare Fortsetzung der drei Ozeane. — 93om Antarktischen Kontinent her (Antarktika) schieben sich mächtige, mauer- förmige Eisberge ins Meer. *) Der Entdecker Balboa erblickte 1513 das Meer von der Landenge von Panama zum ersten Male aus im S., daher der Name. Schöne, Schulerdkunde Ii. 7

12. Allgemeine Erdkunde, Verkehrsgeographie, Das Deutsche Reich und die Erdteile, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur, Bilder zur Siedlungskunde - S. 88

1910 - Breslau : Hirt
88 C. Verkehrsgeographie. Der verkehrsreichste Fluß ist der Rhein, ihm folgen Hudson [fyabfj'n], Sikiang, Wolga. Die Wasserstraßen des Deutschen Reiches erreichen mit 14000km gerade ein Drittel der Länge der russischen Wasserstraßen. Die großartigsten Fluß- decken für Binnenverkehr hat Südamerika. Allein die von Dampfern befahrenen Flnßstrecken des Amazonenstromgebiets betragen reichlich ein Viertel der Äquator- länge. In Nordamerika ist das Misfissippi-Missouri-Beckeu, in Afrika das Kongo- Becken oberhalb der Hanptfälle ein hervorragendes Binnenschiffahrtsgebiet. B. Seeverkehr. § 89. I. Der Atlantische Ozean wurde, feitbent der Dampfer an die Stelle des Segelschiffes trat, das erste Verkehrsgebiet der Erde. Sein Becken, das etwa ein Viertel der Meeresfläche der Erde ansmacht, ist im Zickzack von N nach S gestreckt. Der Ozean ist in seinem nördlichen Teile durchschnittlich 4000 km breit und wird von Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchquert. Besonders in der Südhälfte ist er arm an Inseln. Die kleinen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und erheben sich aus beträchtlichen Meerestiefen. Darum ist das gleichmäßige Becken für die Schnellfahrt ebenso geeignet wie für die Kabellegung. Infolge reicher Küstengliederung in der Nordhälfte können die Seeschiffe tief iu die umrandenden Kontinente eindringen. In Süd- amerika dagegen setzen die Riesenströme das Meer gewissermaßen tief ins Laud hinein fort. So werden die Landentferuuugen bedeutend abgekürzt und die höhereu Landfrachten eingeschränkt. Günstig sind auch die Windverhältnisse und die Strömungen im Atlantischen Ozean (s. den Atlas!). Die einmündenden Polarströme bringen einen riesigen Fischsegen, der bei Neufuudlaud, bei Grönland, an der norwegischen Küste u. a. von großen Fischerflotten eingeerntet wird. Da auch die Flutverhältnisse im Atlantischen Ozean sehr günstig sind, so werden viele Flußhäfen und solche Binnenstädte, die eiueu Stich- oder Seekanal1 ans offene Meer gebaut haben, zu ozeanischen Häfen. So ist der Atlantische Ozean („Atlantik") ein Verkehrsgebiet zwischen den Randländern geworden, wie es zum zweitenmal ans der Erde nicht wieder vor- kommt: dem Umfang und Werte nach bewegt er mehr als dreimal so viel Handels- waren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen. Für die Personen- beförderung ist das Verhältnis noch viel günstiger. Von den zwölf Riesen- verkehrshäsen der Erde entfallen neun auf den Atlantischen Ozean: London, New L)ork, Liverpool, Hamburg, Antwerpen, Cärdiff (Kohlen), Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die Zahl der mittleren und kleineren Häfen am Atlantischen Ozean ist sehr groß. Dagegen nur drei Riesenverkehrshäfen hat der Stille Ozean: Singapore, Schanghai und Hongkong. Das Deutsche Reich befördert jährlich etwa 65% seines Handels zur See, ähnlich ist das Verhältnis bei Frankreich und Rußland, während Großbritannien, die Union und Japan über 90% Seehandel haben. 1 Der berühmteste dieser Seekanäle ist der Manchester-Seekanal.

13. Europa und Deutschland - S. 28

1909 - München : Oldenbourg
28 Die deutschen Meere und ihre Küsten. Die deutschen Meere und ihre Küsten. Die Ostsee, ein Binnenmeer. Die Wiege des deutschen Seehandels ist die Ostsee, eine iin Mittel nur 67 m tiefe Flachsee, die durch ihre schwache Flut, durch viele den Verkehr erleichternde Gestade-Juseln, durch zahlreiche Buchten, Föhrden und Haffe sowie durch die einmündenden mächtigen Ströme sehr günstige Bedingungen für die Ansänge der Schiffahrt darbot. Die buchtenreiche Wendische Küste zwischen Lübeck und Greifswald war das Kristallifationsgebiet der Hausa. Vou hier aus trugen die Hanseaten den Ruf deutscher Kraft und Tat weithin über die Gestadeländer der Ost- und Nordfee. In den Wirreu des 16. und 17. Jahrhunderts freilich verfiel wieder die Macht der Hansa, da ihr jede Stütze von Kaiser und Reich gegen ihre zahlreichen und erstarkten Feiude fehlte. Wohl ging der Große Kurfürst vou Braudeu- bürg an die Gründung einer Flotte, Aber seine Nachfolger hatten kein Verständnis für dessen weitschaneude.. Pläne, seine Unternehmungen verfielen, Deutschland war meerfremd geworden. Seit der Wiederaufrichtung des deutscheu Kaisertums gewann indes das Deutsche Reich mit erstaunlicher Raschheit wieder Seegeltung und anch die Bedentuug der Ostsee hat sich iufolgedeffeu wieder wesentlich gehoben, zumal nun anch der Nordost- seekanal das ganze Ostseegebiet dem Weltverkehr näher gerückt hat. Heute ist Stettin (224000 E.) infolge des Aufschwunges der Reichshauptstadt die erste preußische Seehaudelsstadt an der Ostsee. Lübeck, Stralsund und Warnemünde vermitteln den Verkehr nach N., Danzig und Königsberg hanpt- fächlich deu nach dem Russischen Reiche, Kiel mit dem deutscheu Reichskriegshafen endlich schirmt den friedlichen Wettbewerb des deutscheu Kaufmanns in der Ostfee und zugleich die deutsche Wasserstraße nach der Nordsee, wo Wilhelmshaven den Schntz der benachbarten deutschen Seestädte übernimmt. Die Nordsee, ein Randmeer. Die Nordsee hat gegenüber der Ostsee, wie der wunderbare Aufschwung unseres überseeischen Handels in den letzten Jahrzehnten beweist, hohe Vorzüge voraus: die Nähe des Atlantischen Ozeans, des belebtesten Meeres der Gegenwart, und die hohe Blüte ihrer Gestadeländer, insbesondere ihres hochentwickelten deutschen Hinterlandes, des Rhein- und des Elbegebietes, von denen ersteres das industrielle, städtereiche Westdeutschland, letzteres die zentralen Gebiete Deutschlands mit Berlin und wichtige Teile Österreichs umfaßt. Die Flußmündungen, die natürlichen Tore des überseeischen Verkehrs, öffnen sich starken Gezeiten, die die größten Handelsschiffe tief ins Binnenland hineintragen und die Güterbewegnng sehr begünstigen. Die Elbemündung mit der Mündung des Nord-Ostfeekanals ist der wichtigste Teil der deutschen Küste. Das Übergewicht Hamburgs über Lübeck, das näher- gelegene Gegengestade besitzt, begann mit dem Hervortreten des nordamerikanischen Kontinents. Heute nimmt Hamburg, das mit Altona und Harburg 1 Mill. E. zählt, den ersten Platz unter den Seestädten des Kontinents ein' es ist der Haupt-

14. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 17

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus l.i Abschnitt I. §§ 9—11:. 17 In den Aralsee, welcher im türkischen Tieflande liegt, fließen der Amu und Sir. Das tote Meer liegt in der Nähe des mittelländischen Meeres, südlich vom Libanon. In welchen Hauptrichtungen fließen die 14 Hauptflüsse Asiens dem nördlichen Eismeere, dem stillen und indischen Ozeane zu? — Nenne die Meere und Meerbusen, in welche sich diese Flüsse ergießen! — Wie heißen die größten Seeen Asiens? — 3. Afrika. (§ 10.) Lage, Grenzen und horizontale, d. h. ungerechte Gliederung. Afrika liegt im Sw. der östlichen Halbkugel; der größere Teil befindet sich auf der nördlichen und der kleinere auf der südlichen Halbkugel. — Es wird be- grenzt im N. vom mittelländischen Meere, im 0. vom indischen und im W. vom atlantischen Ozeane. Im 8. stoßen der indische und atlantische Ozean zusammen. Das mittelländische Meer hat nur zwei Meerbusen: die große Syrte oder den Meerbusen von Sydra und die kleine Syrte oder den Meerbusen von Gab es. Durch die Meerenge von Gibraltar steht das mittelländische Meer mit dem atlantischen Ozeane in Verbindung. Der atlantische Ozean bildet an der afrikanischen Küste nur den Meer- busen von Guinea (Ginea). Die Teile des indischen Ozeans sind: Das rote Meer oder der arabische Meerbusen und der Kaual von Mozambiqne (Mosangbik). — Durch die Landenge von Suez (Sues) hängt Afrika mit Asien zusammen. — Der Kanal von Suez durchschneidet jetzt diese Landenge und verbindet das rote mit dem mittelländischen Meere. Afrika ist der zusammengedrängteste Erdteil, welcher fast gar keine Gliederung besitzt und mithin nur kleine, unbedeutende Halbinseln zeigt. Im indischen Ozeane liegen: Madagaskar, eine der größten Inseln der Erde, die Maskarenen: Mauritius (Morischöß) und Neunion (Reüniong) und die Seychellen (Szeschellen). Im atlantischen Ozeane sind folgende Inseln bemerkenswert: St. Helena (Szent Hellinä), Ascension (Essenschn), die Guineainseln im Meerbusen von Guinea, die Inseln des grünen Vorgebirges oder die kapverdischen Inseln, die kanarischen Inseln, Madeira (Mader«) und die Azoren (Assoren). Beschreibe die Lage Afrikas nud gieb seine Grenzen an! — Wie heißen die Meer- busen an den Küsten Afrikas? — Nenne die zu Afrika gehörigen Inseln! — (§ 11.) Dertikale, d. h. senkrechte Gliederung. Der südliche Teil Afrikas, welcher ein Dreieck bildet, gehört dem Hochlande Hochafrika an. Es ist überall von Randgebirgen umgeben; an der Ostküste liegen die beiden höchsten Berge, der Kilimandscharo (6100 m) und der Kenia (5500 in). Der nördliche Teil bildet ein Viereck mit hohen Gebirgen an den Meeres- küsten. Im Nw. liegt der Atlas, im Sw. Hochsudan mit dem Kongqebirge Baenitz u. Kopka, Lehrbuch der Geographie. I. 2

15. Handels- und Verkehrsgeographie - S. 143

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
148 Die Verkehrsbedeutung des Atlantischen Ozeans. Der Atlantische Ozean liegt als ein gewaltiges 8-förmig gewundenes Riesental zwischen dem Westrande der Alten und dem Ostrande der Neuen Welt. Die von ihm bedeckte Fläche umfaßt ca. 90 Mill. qkm, ohne Neben- meere 80 Mill. qkm. Die Entfernung der beiden Küsten beträgt im Durch- schnitt nur 4 000 km [©t. Johns—valentia an der Westküste Irlands — 3 000 km, Lissabon—habana — 7200 km, Kap S. Roqne—freetown ^ 2900 km|. Der Atlantische Ozean ist bei weitem das wichtigste Verkehrs- und Handelsmeer der Gegenwart. Die Ursachen dieser Verkehrsbedeutung: 1. Die Randländer des Atlantischen Ozeans sind die wichtigsten Produktions- und Wirtschaftsgebiete der Welt. Das lebhafte Austauschbedürfnis zwischen den Gestadeländern des Ostens und des Westens mußte einen Riesenverkehr erzeugen. 2. Die verhältnismäßig geringe Breitenausdehnung, die Armut an Klippen, Riffen und Sandbänken, die durchweg günstigen Wind- und Meeresströmungen erleichterten in hohem Grade die Verkehrsentwicklung zwischen den beiderseitigen Gestadeländern. 3. Der Atlantische Ozean ist unter allen Weltmeeren am reichsten gegliedert. Zu ihm dachen sich die begrenzenden Kontinente in gewaltigen Ebenen ab und senden ihm infolge- dessen ihre Hauptströme zu; das Entwässerungsgebiet des Atlantischen Ozeans beträgt über 60 Mill. qkm. 4. Im Osten bewirkt der Suezkanal, im Westen der Panamakanal den Anschluß großer Verkehrsräume an den Atlantischen Ozean. 5. Von großem Einfluß auf die Entwicklung des Verkehrslebens auf dem Atlantischen Ozean ist von jeher der Reichtum an tierischen Produkten aller Art gewesen: Heringe, Stock- fische, Lachse, Sardinen, Sprotten, Anchovis, Heilbutte, Makrelen, Seezungen, Steinbutte, Seehunde, Walfische, Hummern, Austern, Schildkröten, Schwämme, Perlmuscheln. Gib die Hauptverbreitungsgebiete dieser Meerestiere an! Wir unterscheiden 4 große Schiffahrtsstraßen im atlantischen Verkehr: 1. die nordatlantische Route vom englischen Kanal nach Qnebek, Montreal, Halifax, Portland, Boston, New Jork, Philadelphia, Baltimore; Diese Route umfaßt mehr als die Hälfte des ein- und ausgehenden Verkehrs sämtlicher Weltrouten und etwa den dritten Teil aller Schiffsreisen. Uber 300 Schiffe sind auf dieser Route ständig unterwegs. Nur auf diesem nordatlantischen Wege verkehren die Riesenschnell- dampser unserer großen Schiffahrtsgesellschaften, die zur Überfahrt nach New Jork 6 Tage gebrauchen. ^Nordd. Lloyd: „Eolumbus", „Kaiser Wilhelm Ii.", „Kronprinz Wilhelm", „Krön- Prinzessin Cecilie" und „George Washington"; Hamburg—amerika-Linie: „Deutschland", „Kaiserin Auguste Viktoria", „Amerika", „Imperator" (50000 Reg.-Tons!)^. 2. die mittelamerikanische Route [mit etwa 8 bis 9°/0 aller Seereisen]. Die wichtigsten Zielhäfen sind Galveston, New Orleans (20 Tg.), St. Thomas, Habana, Vera Cruz und Tampico (30 Tg.), Colon—panamakanal; 3. die südamerikauische Route [mit etwa 10 °/0 aller Seereisen] nach Para, Pernambuco, Bahia, Rio de Janeiro (20 Tg.), Montevideo, Buenos Aires (24 Tg.); 4. die westafrikanische Route sührt nach den Häsen West- und Südafrikas. Hamburg—lome — 18 Tg., Dnala — 20 Tg., Swakopmnnd — 25 Tg. Außerdem dient der Atlantische Ozean als Durchgangsstraße nach den Küstenländern des Pazifischen und des Indischen Ozeans.

16. Bd. 2, Ausg. B - S. 351

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 351 — Die Einfachheit der Flächengliederung des Erdteils gibt sich anch in der I n s e l a r m n t kund. Die größte der Inseln ist M a d a g a s k a r, vom Kontinent nur 400 km entfernt, trotzdem aber durch eine Tief- seerinne von 3000 m Tiefe von demselben getrennt. Es zeigt, wie die meisten nahegelegenen Inseln des Indischen Ozeans, mehr vorderindischen als afrikanischen Charakter, sodaß diese Inseln mehr durch ihre große Nähe, als durch ihre Natur an den Erdteil gekettet erscheinen. Da- gegen stehen im Atlantischen Meere die vorwiegend vulkanischen Inseln Madeira, die Kanarischen Inseln, die Kapverden, Fernando Po, Principe, St. Thomas und Auuobom alle noch auf dem unterseeischen Sockel des afrikanischen Festlandes, wenngleich sie zum Teil, wie die Kapverden, weiter entfernt von der Küste liegen. Demnach gehören diese Inseln ihrer Natur nach durchaus zum Festlaude. Da- gegen sind St. Helena, Ascension und Tristan da Cnnha so entlegen, daß sie eher der See, als dem Erdteil angehören und nur herkömmlich zu Afrika gerechnet werden. 2. Bodengestaltuug und Bewässerung. Der Gliederungsarmut entspricht die Einförmigkeit des Bodenaufbaus. Der Erdteil stellt sich im allgemeinen als ein ungeheures Hochland dar, welches steil oder in Terrassen zum Meer niedersteigt. Die Höhenlage der Küste ist wechselnd. Felsige Steilküste herrscht im Nw. bis zum Kap Bou (gegenüber Sicilien), ferner am Roten Meer, sodann vom Kap Gnardafni bis zum Äquator und an der Küste des Kaplandes. Schmale Küstenniederuug mit zurückliegendem Steilrand findet sich an den beiden Guineaküsten und bei Ostafrika vom Äquator bis zur Delagöabai. Sandige Flachküste herrscht von Tripolis bis zum Nildelta, an der atlantischen Küste der Sahara und um die Walfischbai. Die einförmige Bodengestaltung trägt wesentlich dazu bei, das Innere des Erdteils unzugänglich zu machen. Die Randgebirge und hohen Schollenküsten suchen die Ströme zurückzuhalten und entlassen sie nur durch enge Pforten. Dazu sind dieselben als echte Hochlands- ströme reich an Stromschnellen und Wasserfällen und eignen sich wenig zur Vermittlung des Verkehrs. Sie dienen daher in weit geringerem Maße als die Ströme anderer Erdteile als Eingangstore und zur Verbindung der Binnenländer des Erdteils mit dem Meere. a) Süd asrika ist die bedeutendste Hochlandsmasfe des Erdteils (1000—1200 rn hoch). Von dem ö. Hochlande dringen zwei Aus- läuser nach W. vor, der eine im S. etwa unter 12° s. Br., der andere im N. bei 5° n. Br. Ersterer erreicht bei Bengnella das Meer und wird Süd äquatoriale Wasserscheide genannt. Letzterer streicht bis Kamerun und heißt Nordäquatoriale Wasserscheide. Zwischen beiden liegt das Gebiet von Zentralafrika. Der östliche Teil desselben ist das Hochlands- und Seengebiet von Ost- asrika, das im Kilimandscharo das höchste Gebirge Afrikas (6000 in hoch), im Ukerewe den größten See des Erd- teils (Bayern an Größe gleich) und endlich das Quellgebiet des Nils, des größten afrikanischen Stromes, aufweist. Der westliche

17. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 101

1912 - München : Oldenbourg
Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 101 tisch er Ozean und Indischer Ozean) und die N e b e n m e e r e. Die Nebenmeere heißen Mittelmeere, auch Binnenmeere, wenn sie tief in das Land eindringen und von diesem mehr oder weniger breit umschlossen werden (das Nördliche Eismeer, das Mittelländische Meer, die Ostsee usw.); man bezeichnet sie als R a n d m e e r e, wenn sie den Landmassen nur angelagert sind und vom Ozean nur unvollständig durch Inseln oder Halbinseln geschieden sind. Hierher gehören z. B. die Nordsee, die ostasiatischen Randmeere. — Die Mittelund Randmeere lockern die starren Festlandsmassen auf, gliedern die Kontinente und fördern deren Ausschließung durch den Seeverkehr. Diegrößedesmeeres. Fast^dererdoberslächebedeckt das Meer. Recht anschaulich zeigt sich das Übergewicht der Wasserhülle über das Festland durch eine Vergleichung der drei großen Ozeane mit unserem Erdteil Europa. Hiernach ist der Indische Ozean mit 73 Mill. qkm = 773 x Europa „ Atlantische „ „ 82 „ „ = 875 X „ Große „ „ 166 „ „ = 163/5 x In seiner ganzen Größe aber bekundet sich die Vorherrschaft des Meeres auf unserem Planeten durch eine Vergleichung der Meeresbecken mit dem Lande, soweit sich dieses über den Meeresspiegel erhebt. Das Land hätte zwölfmal Platz im Meere. Die Meere nach ihrer Entstehung. Hiernach unterscheidet man 1. die zwischen den großen Kontinentalschollen eingesenkten alten und im wesentlichen bleibenden Ozeane, die man als riesenhafte Kesselbrüche auffassen kann, und 2. die in die Kontinentalsockel mehr oder weniger tief eingesenkten jüngeren und unbeständigen Nebenmeere. Das älteste der Weltmeere ist der Große O z e a n. Späterer Zeit gehören die gewaltigen Brüche an, die den Indischen O z e a n in seiner heutigen Gestalt schufen. In ihrer Entstehungszeit verschieden sind der nördl. und südl. Teil des Atlantischen O z e ans. Die nördliche Trennung von Europa und Nordamerika ist weit später erfolgt als die Entstehung des südlichen Beckens. 1. Der Atlantische Ozean. Der Atlantische Ozean, im allgemeinen 8-sörmig gewunden, ist in den Riß der Erdkruste zwischen der Alten und Neuen Welt eingebettet. In seiner Ausdehnung bis zum antarktischen Festland hat er, die Nebenmeere einschließlich des Nördlichen Eismeeres ungerechnet, einen Flächeninhalt von 82 Mill. qkm, steht also unter den Weltmeeren an zweiter Stelle. Auffallend ist, abgesehen von seiner Randzone, die I n s e l a r m u t des Atlantik, vor allem in seiner südlichen Hälfte. Die Inseln sind vielfach vulkanisch. Zu den größten Vorzügen dieses Meeres zählt seine reiche Gliederung in der Nordhälfte. (Suche die einzelnen Meere und Meeresteile auf der Karte auf!) Durch seine Randmeere, Mittelmeere und Meerbusen greift er tief in die angrenzenden Kontinente ein, vor allem in das westliche Europa und den Ostrand Nordamerikas und beeinflußt dadurch in hohem Grade die Zugänglichkeit dieser Gebiete, ihr Klima, ihre Bewässerung, ihre Produktion wie auch den Unternehmungsgeist der Anwohner.

18. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 90

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
90 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. Stille Ozean hat daher im Gegensatz zum Atlantischen Ozean seine größte Aus- dehnung in der Richtung von W. nach O. — Seme U m r a n duna bilden steil ab- fallende Kettengebirge mit zahlreichen Vulkanen. An der Ostseite ziehen längs der' -gcmfen Küste von Amerika die Kordilleren, die zudem so geschlossen und dicht an die Küste herantreten, daß, abgesehen vom Meerbusen von Kalifornien, für keinen einzigen nennenswerten Meeresteil Raum bleibt. Auch die Entwicklung größerer Strom- laufe ist aus dem gleichen Grunde ausgeschlossen. An der Wemll^fcheiden'ebenfalls- mächtige Randgebirge Ozean und Kontinent (das Gebirge von Kamtschatka, das Ta- tarische Gebirge, die Gebirge von Korea und Hinterindien). Nur in Ostchina breitet sich ein fruchtbares Niederungsland aus: das des Hoangho und Jangtsekiang. — Im Gegensatz zur Ostküste ist die West- und Nordküste des Stillen Ozeans wesentlich t f: Sie wird durch sechs' große" R a ndmeere, denen Jnselreihen vorgelagert jmb, vom offenen Meere getrennt (gib Randmeere und Jnselreihen nach der Karte an!) — Eure Eigentümlichkeit der Westseite des Großen Ozeans sind auch die randständiaen tiefen G r ä b_e ii^, die Bruchränder einstiger Kontinente, so der panische Graben (^olö m^er M a r i a n e n g r a b e n und der Ph^ilippinenenmit 9780m, der g roßte ft Telannten Tiefe des Weltmeer Fs. —Me H a u p t st r ö m u n g ist die warme Äquatorial- fkrömnna. die von W. nach O^leu, an der Ostküste Asiens liach N. als Kuroschio sich - fortsetzt und"hier wie auch noch an der Nw.-Küste Nordamerikas seine mildernde Wir- kung äußert. Es fehlt aber auch nicht an kalten Strömungen. Der an der Sw.-Küste. Südamerikas hinziehende peruanische Strom drückt die Temperatur mkklich h'erab,- desmicheil die uus dein^Mrvm)e ii^Mme er" durch die Beringstraße kommende Strömung an der Nw.-Küste Asiens. — Der ?? isckreichtu m des Stillen Ozeans ist kaum minder aroß als der des Atlantik.. Daaeaen hat der früher sehr bedeutende Walfischsang einen starken Rückgang erlitten. Stark vertreten sind noch die Pelz- robben. Die besten derartigen Felle kommen von 'Inseln ans dem Berings- meer/ — Für den Verkehr hatte das Stille Meer jioch vor einem/ Menschenalter" ttttr Mmrgnwnete Beb'eutungs" Ist es" do'ch '"von Europa aus ^ sehr entlegen Md^Mlse^M^chtv^r''^'erreichen. Etwas rascher gelangt man an seine Ufer mittels der nordamerikanischen Bahnen, am schnellsten — schon in 12—13 Tagen von Berlin aus — mittels der Transsibirischen Bahn. Nun- mehr ist der Große Ozean dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert und nach Eröffnung des Panamakanals wird die Südsee voraussichtlich eine Stätte regen Verkehrs werden, zumal sehr aufstrebende und entwicklungsfähige Staaten ihre Ufer begrenzen. (Nenne sie!) Immerhin bedeuten die riesigen Entfernungen, die hier die Schiffahrt zurückzulegen hat, verkehrstechnisch große Hindernisse. Die zurzeit wichtigsten Dampferlinien verkehren zwischen ^ancouver—aoko- hama und Arn n (überoie Samoa-Jnfewi Auch Kabel ourcyqueren schon den Großen Ozean; Tie"vhbirtfren Vancouver—manila—hong- kong einerseits und San Francisco—brisbane anderseits. An den Kabellinien im W. ist das Deutsche Reich erheblich beteiligt und zwar mit den Linien Jap—schang- hai—tsingtau, Jap—guam und Jap—menado (Celebes) (s. S. 86). — Der rei- cheren Gliederung der asiatischen Küste entsprechend gehört ihr auch die Mehrzahl der Haupthäfen des Ozeans an: Sinaavore. Hongkong, Schanghai und Jttwj ■■ ' ■' ^ I

19. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 32

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 32 — Dann aber läuft durch die Landhalbkugel ein mächtiges Quertal, das für die oft vielgestaltige Gliederung der Landmasse von hoher Bedeutung wurde. Es scheidet den durch das Tal des Atlantischen Ozeans heraus- gebildeten Westflügel (Neue Welt) bzw. Ostflügel (Alte Welt) der Land- halbkugel noch in mehr oder weniger abgegliederte Landmassen, und diese nennt man seit alters Erdteile oder Kontinente. Und so unterscheiden wir die Erdteile Asien mit Europa oder Eurasien, Afrika, Amerika und Australien. Betrachtet man nur die Gestalt des größten der Erdteile sowie den Zusammenhang der Länder- masse, so gehören Asien und Europa zusammen und bilden einen Erdteil. Aber die Eigenart der Gestalt Europas sowie der klimatischen Verhält- nisse, der Organismen und der Menschenwelt gegenüber den übrigen Erdteilen hat es gerechtfertigt, dieses als einen besonderen Kontinent an- zusehen. Nach ihrer Lage auf den Halbkugeln der Erde unterscheidet man die Erdteile Asien, Europa, Afrika (Ostfeste), Amerika (Westfeste) und Asien, Europa, Nordamerika (Nordfeste) und Südamerika (Amerika ist Doppelkontinent), Afrika und Australien (Südfeste). Die Linien, in denen Erdteile und Ozeane zusammenstoßen, bestimmen die Formen derselben. Ergebnis. Durch den äußeren ziemlich gleichförmig verlaufenden Rand der Landhalbkugel wird der Große oder Stille oder auch Pazifische Ozean abgegliedert, der fast 1ja der gesamten Oberfläche der Erde ein- nimmt. Das mächtige Tal des Atlantischen Ozeans scheidet die Land- halbkugel in zwei große zusammenhängende Landmaffen, in die Alte Welt (östliche Halbkugel) und in die Neue Welt (westliche Halbkugel). Im südlichen Teil der Alten Welt fliehen sich die Landmassen. Hier schiebt sich der dritte der großen Ozeane, der Indische Ozean, ein. Es läuft dann noch ein mächtiges Ouertal durch die Landhalbkugel und bildet mehr oder weniger abgegliederte Landmaffen, die Erdteile oder Kontinente. (Nennen!) Die Formen der Erdteile und Ozeane werden durch die Linien gebildet, in denen sie zusammenstoßen. Jeder Erdteil hat eine bestimmte Grundform, welche durch ein zu- fammenhängendes größeres Stück Land gegeben ist. Sie bezeichnet man als den Rumpf des Erdteils. Oft finden sich zwischen größeren Land- massen schmale Verbindungsstücke. Man nennt sie Landengen (Isthmen). Charakteristisch hierfür ist die Landenge zwischen Nord- und Südamerika (Isthmus von Panama). Landengen bedeuten vielfach Hindernisse des Verkehrs, wenigstens in unserer Zeit. Der Rumpf des Erdteils hat auch seine Glieder: Halbinseln und Inseln. Erstere sind mehr oder weniger abgetrennte Stücke der Landmassen. Diese können durch Eingriffe des Meeres oder durch Hinabsinken der benachbarten Festlandsschollen (Arabien, Korea) vom Rumpfe abgegliedert sein. Es kann aber auch eine einem Erdteil benachbarte Erdscholle durch Hebung des Meeresbodens zwischen dieser Scholle und dem Erdteil bzw. durch Aufschüttung diesem als Halb- insel angegliedert werden. Völlig vom Wasser umgebene Landstücke nennen wir Inseln. Sie

20. Afrika, Amerika, Australien, Arktis und Antarktis, Die koloniale Stellung der Mächte, Mathematische Erdkunde - S. 89

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
Der Große oder Stille Ozean. - 89 Seine Umrandung zeigt eir^e große Mannigfaltigkeit der Glie- d erung. Nach N. greifen tiefe Buchten in das Festland hinein: der Meer- ^ ^ busen von Bengalen^und das Arabische Meer. Dieses nähert sich sogar in seinen geographisch und geschichtlich bedeutsamsten Ausläufern, dem Persischen Golf und dem Roten Meer, stark dem Hauptherde der abendländischen Kultur im Altertum: dem Mittelmeer. Massiv und ungegliedert ist dagegen die Festlandsküste Ostafrikas und Australiens. Der indische Archipel hinwiederum weist eine seltene Vielfältigkeit der Gestaltung auf. — Die Inseln des Ozeans sind sehr verschiedenen Charakters. Abgliederungsinseln [in6~z. ö1e' m "der Nähe der Küste gelegenen, so Sokotra, Ceylon. Madagaskar und die Seychellen stellen Trümmer der alten Verbindungs- < brücke zwischen Afrika und Indien dar. Korallinischen Ursprung haben die Inseln der Mitte und des Nordens, so die Lakkadiven. Makdtven7~Vulkamsche Natur zeigen Mauritius und Reunion. —Die Haupt st rö m e gehen dem Ozean von Asien zu (zähle sie aus!). — An Ergiebigkeit destv if ci)Ta nas steht der Indische Ozean oem Atlantik bei weitem nach^ Erheblich ist der Fang von Haifischen, gämm^Ge-^./ wum wirft aber die'perlenfischerei ab^ besonders bei den Bahrein-Jnsffiontrolen Meere und an der W.-Küste von Ceylon. — °Me ^äge des"indischen Ozeans am Südrande der Alten Welt, seinmwrmgen in diese historisch so bedeutsame Landmasse erzeugte schon frühzeitig Ver k e b r s b e z_i e h u n g..e u und damit geschicht - Ii ch es e v en. Der Bengalische Meerbusen bringt das Meer mit der indischen Wellen engste Verbindung, der Persische Meerbusen greift tief in das Zentrum Vorderasiens ein und das Rote Meer bildet in semer Annäherung an das Mittelmeer die Verbindnngsstraßs-Mwen?er'indochinesischen und der abendländischen Welt. Das Rote Meer insbesondere war bereitster Träger internationalen..Verkehrs zu einer Zeit, wo der Atlantische und^der Stille Ozean noch unbefahrene Wasser- * wüsten waren. Lebhafte Handelsverbindungen, begünstigt durch die Monsune, ' bestanden in sehr früher Zeit zwischen Ostafrika einerseits und Arabien und Indien anderseits. Auch die Malaien durchquerten — vermutlich schon in den ersten Jahr- Hunderten unserer Zeitrechnung — den Indischen Ozean und bevölkerten Mada- gaskar. Für Europatft.der jq^ean mit der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien __ und no^"mhr mit der Erschießung Ostasiens von großer Bedeutung geworden. 'Der 'Bau des Suezkanals-'bollends hat die wichtige Stellung des Indischen Ozeans als 'Durchgangsstraße der indisch-europäischen und der ostasiatisch-europäischen Schiffahrt außerordentlich erhöht. Suche die Hauptverkehrsplätze des Indischen Ozeans auf der Karte auf! 3. Der Große oder Stille Ozean. Das äußerlich hervorragendste Merkmal des Stillen Ozeans, dieses ältesten aller Meere, ist seine Größe. Nimmt das Weltmeer annähernd % der ganzen Erd- oberfläche ein, so bildet der Große Ozean mit seinen 180 Mill. qkm die Hälfte des Weltmeeres; sein Flächeninhalt übertrifft auch den des ganzen Festlandes der Erde. — Seiner G e st a l t nach erscheint er als ein riesenhafter Trichter, der an der Bering- straße nicht ganz 100 km breit ist, nach S. hm aber die'3—4 fache Breite des At- lantifchen Ozeans erreicht (Panama—manila in gerader Linie 17 500 km). Der