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1. Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen - S. 88

1911 - Leipzig : Dürr
— 88 — 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Ausnahme des Ostens von Sumnr, der unter portugiesischer Herrschast steht: 3. die östlich von Celebes gelegenen Molukken. § 31. Morderindien. 1. Vorderindien wird von seinen Nachbarländern durch hohe Gebirge abgetrennt, über die aber trotz der Schwierigkeit der Übergänge einiger Verkehr stattfindet. Im Nw werden am meisten vom Landaußenhandel die wenigen Flußtaler benutzt, welche die Randgebirge durchbrechen, wie das des Indus und seines Nebenflusses Kabul; die vom obern Indus durchflossene Gebirgslandschaft Kaschmir gehört daher politisch zu Judien und hat zum großen Teil auch indische Bevölkerung (§ 27), und in Afghanistan hat sich die britisch-indische Regierung maßgebenden Einfluß gesichert. Welcher nordindische Strom entspringt auch wie der Indus in Zentralasien? Welcher am Südabhang des Himalaja? Vorderindien besteht aus dem durch Flußanschwemmungen entstandenen nord-indischen Tieflande und dem die Halbinsel ausfüllenden Dekan (— Süden). Das letztere, eine alte Gebirgsscholle, senkt sich, wie der Lauf der meisten Flüsse, z. B. des Godawari, erkennen laßt, in feinem mittlern und südlichen Teile von dem Westrande, den ans der schmalen Malabarküste steil aufsteigenden Westghats (©hat — Treppe), nach der breitem Koromandelküste zu. Vorderindien gehört wie Chiua, Hinterindien und die südostasiatischen Inseln zum Gebiete der Monsune. In den Sommermonaten der nördlichen Halbkugel steht die Sonne in den Gegenden des Wendekreises des Krebses höher als am Äquator; die Auflockerung der Luft in Hindostan (und aus dem mittelasiatischen Hochland) ist dann bedeutender als aus dem südlich von Vorderindien gelegenen Meere; es wird deshalb ein Zuströmen von äquatorialer, feuchter Lust nach Asien erfolgen (Sornmerrnonfun; infolge der Drehung der Erde kein Südwind, sondern Südwestwind). Im Winter dagegen ist die Erwärmung südlich von Indien bedeutender als aus dem Festlande; es wird also kontinentale, trockne Luft nach S abfließen (Wintermonsun; Nordostwind). Die Segelschiffahrt von Ostafrika (Sansibar) nach Malabar findet daher in der Zeit von April bis Oktober (beim Sommermonsun), die Rückfahrt während des Wintermonsuns statt. 2. Zu den fruchtbarsten Gebieten der Erde überhaupt gehört der vom Ganges und untern Brahmaputra durchzogene Teil des indischen Tieflandes, Hindostan. Vom Himalaja wird es getrennt durch das Tarai, ein sumpfiges Dschungelgebiet, der Aufenthalt von Tigern und Schlangen, die auch im übrigen Indien zahlreich vorkommen, und denen jährlich viele Tausende der Bewohner zum Opfer fallen. Die von den Strömen und ihren Zuflüssen durchflossene Ebene, in der das ganze Jahr hindurch eine hohe Temperatur herrscht, bringt auf ihrem fruchtbaren Schwemmlandboden reiche Ernten van verschiedenen Gewachsen der Tropenzone hervor. Zu ihrem eignen Bedarfs bauen die Inder z. B. Hirse und Bananen, in dem sumpfigen Delta der beiden Ströme, das die fünffache Fläche Sachsens einnimmt, viel Reis. In den Außenhandel gelangen namentlich Baumwolle und Jute, das ist die Bastfaser einer zu den Lindengewächsen gehörigen Pflanze. Auch Mohn (zur Opiumgewinnung; Ausfuhr nach China) wird

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1. Schulgeographie für sächsische Realschulen und verwandte Lehranstalten - S. 110

1904 - Leipzig : Dürr
110 malaiische Richter). Der größte Teil sind Mohammedaner; unter den heidnisch gebliebenen Stämmen, wie unter den Dajaks auf Borneo, herrscht noch die Blut- rache und die Sitte der Kopfjagd. Das niederländische Kolonialreich in Asien umfaßt: 1. die Großen Sunda-Jnseln mit Ausnahme des nordwestlichen Randes von Borneo, der teils unabhängig, teils britisch ist, 2. die Kleinen Sunda-Jnseln mit Ausnahme des Ostens von Timor, der unter portugiesischer Herrschaft steht, 3. die nördlich von 2. gelegenen Molukken. § 63. Vorderindien. Das indische Tiefland, durch das das Hochland Dekan (b. h. Süden) vom iranischen und mittelasiatischen Hochland getrennt wird, zerfällt in drei durch Klima und daher auch durch den Anbau verschiedene Gebiete: 1. Das außerordentlich fruchtbare und dicht besiedelte Hindostán, vom Himalaja getrennt durch das Tarai, ein sumpfiges Dschungelgebiet, der Aufenthalt der Tiger und Schlangen, denen jährlich viele Tausende der Bewohner zum Opfer fallen. Ein ähnliches Sumpfgebiet ist das Delta des Ganges und Brahmaputra, die Heimat der Cholera. In den feuchtheißen Sommermonaten suchen die in Hindostán ansässigen englischen Beamten die gesünderen Vorberge des Himalaja ans; Bahn von Calcutta nach Dardschiling in der Landschaft Sikkim (zwischen welchen Himalajastaaten gelegen?). 2. Das Pandschab, kühler und trockner als 1. 3. Die Wüste Tharr. Die Halbinsel gehört wie China, Hinterindien und die südostasiatischen Inseln zum Gebiete der Monsune. In den Sommermonaten der nördlichen Halbkugel steht die Sonne in den Gegenden des Wendekreises des Krebses höher als am Äquator; die Auflockerung der Lust in Hindostán (und auf dem mittelasiatischen Hochland) ist dann bedeutender als ans dem südlich von Vorderindien gelegenen Meere; es wird deshalb ein Zuströmen von äquatorialer, feuchter Lust nach Asien erfolgen (Sommermonsun; infolge der Drehung der Erde kein Südwind, sondern Südwestwind). Jni Winter dagegen ist die Erwärmung südlich von Indien be- deutender als auf dem Festlande; es wird also kontinentale, trockne Luft nach 8 abfließen (Wintermonsun; Nordostwind). Die Segelschifsahrt von Ostasrika (Sansibar) nach Malabar findet daher in der Zeit von April bis Oktober (beim Sommermonsun), die Rückfahrt während des Wintermonsuns statt. Der steilen Malabarküste bringt der Sommermonsun reiche Niederschläge: weit weniger Regen empfängt die flache Koro man del käste. Einen großen Teil der Feuchtigkeit, welche der Seewind ins Land führt, empfangen die äußern Abhänge der Ghats; darum hat das innere Dekan in manchen Jahren unter Dürre zu leiden. Angebaut werden in großen Mengen Reis (besonders in dem mehr Fläche als das Königreich Bayern einnehmenden Delta des Ganges und Brahmaputra), Weizen (im Pandschab und nördlichen Dekan) und Hirse. Tee gedeiht vor-

2. Grundzüge der Geographie für Mittelschulen sowie zum Selbstunterricht - S. 170

1885 - München [u.a.] : Oldenbourg
170 Zweite Lehrstufe. 2. Belutschistan, im So, Irans, der ödeste und unwirtlichste Teil des Hoch- lands. Die Bewohner sind Hirten und ackerbauende Völker ohne staatlichen Verband. Hauptort Kelat, 14t. E. 3. Afghanistan, der nö. Teil vonjran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsland von Turan nach Indien von besonderer Wichtigkeit; infolgedessen ist es denn auch ein Gegenstand steter Eifersucht zwischen dem von Turan andrängenden Rußland und dem in Indien bedrohten England. — Am Heri Rud: Herat, der Schlüssel zu Afghanistan von Turau aus, durch Handel und Industrie blühend. — Am Kabul: Kabul, 60t. E.; von hier führt durch die Cheiber- Pässe die wichtigste Straße nach Indien. — Im S. Kandahar Kandahar). Iii. Südasten. Südasien besteht aus Vorderindien, Hinterindien und dem indischen Archipel. Vorderindien. I. Das Land. Vorderindien (3*/« äftill. qkm, also 7 mal so groß wie das deutsche Reich), erstreckt sich zwischen dem arabischen Meer und dem Golf von Bengalen in den indischen Ozean hinaus. Durch den Wendekreis des Krebses zerfällt es in zwei Dreiecke: ein nördliches, das Tiefland Hindostan (hindostan), und ein südliches, das Hochland Dekan (dekän). Den n. Grenzwall Vorderindiens bildet der Himalaja') (Himalaja). 1. Der Himalaja. a) Er erstreckt sich vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra; b) dem Baue nach ist er ein Kettengebirge; c) sein Abfall ist gegen die indische Ebene ungleich gewaltiger als nach N.; ä) die bedeutendsten Erhebungen sind der Dhaulagiri (dhanlagiri), 8200m, der Kantschindschinga, 8600m, und der Gaurisankar oder Mouut everest (mauut ewerest)2), 8800 m; letzterer ist der höchste Berg der Erde; e) bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge, besonders im ö. Teil. Die jährliche Regenhöhe beträgt z. B. am Südfuß der Khassia-Vorkette am linken Brahmaputra-User (wie sonst nirgends auf der Erde) 15 m (mittlere jährliche Regenhöhe in Teutschland 70 cm); f) infolge davon ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse; g) in klimatis cher Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt dort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch h) die Pflanzen- welt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in die Palmen- und Rosenhaine der indischen Ebene; i) da das Gebirge nur schwer zugänglich ist, so bestehen in demselben noch heute unabhängige Staaten. 2. Das Tiefland Hindostan. Es zerfällt in das eigentliche Hindostan oder die Tiefebene des Ganges und in die Tiefebene des Indus. a) Die Tiefebene des Indus. Sie wird vom Indus bewässert. Der Indus entspringt auf der Nordseite des Himalaja, fließt erst nach Nw., durchbricht dann in einer engen, wilden Schlucht das Hochgebirge und strömt dann in 1) von (indisch) hima = Schnee und älaja — Wohnung, 2) (englisch) — höchster Berg.

3. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien, Vergleichung mit den Kolonialgebieten anderer Staaten - S. 11

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Südasien (Indien). 11 deutschen Unternehmern in Angriff genommenen Bagdadbahn wird in dem bis jetzt verödeten Gebiete wieder neues Leben erblühen und der Handelsweg nach Indien aufs neue eine Umlegung erfahren. In Mesopotamien gewinnt die Türkei durch die Bagdadbahn eine große und reiche Provinz im Frieden. Bevölkerung und Siedelungen. Die wenig zahlreiche Bevölkerung besteht zumeist aus Arabern. — Das unter der Herrschaft der Türken stehende Gebiet zählt heutzutage nur noch wenige Städte von Bedeutung. Am Tigris liegt Mosul (mösul), in dessen Nähe die Ruinen von Ninive sind. — Bagdad, im Mittelalter eine Stadt voller Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben; 145 000 Einw. — Am Euphrat Hilleh; in der Nähe die Ruinen von Babylon. Kleinasien, Syrien, Mesopotamien und Teile von Armenien und Arabien bilden zusammen die Asiatische Türkei. Südasten (Indien). Vorderindien. Größe, Umgrenzung und Naturgebiete. Vorderindien ist 7 mal so groß wie das Deutsche Reich. Die Grenzen zeigt die Karte. Seiner Bodengestalt nach gliedert es sich in das Tiefland H i rt d o st a n (hindostän) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Vorderindiens bildet der Himalaja1) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Ban nach ist er wie die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der gletscherreiche Mouuteverest (mannt everest), 8800 in. Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde. — Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge besonders durch die Sommermousune'^j sehr reichliche Niederschläge. Infolge davon ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. — In klimatischer Beziehung vereinigt es alle Gegensätze; man steigt dort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die P f l a n z e n w e l t die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tara i). Ihre Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland. Das Tiefland Hindostän. Bewässerung. Wasserspender der Ebene sind die drei Hauptflüsse Indus, Ganges und Brahmaputra. Diesen Gewässern verdankt Hindostän seine Entstehung wie auch seine Fruchtbarkeit. Klima und Erzeugnisse. Das ganze tropisch heiße Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Acker- *) Von indisch hima = Schnee und älaja = Wohnung. Monsune (vom arab. mausira — Jahreszeit) heißen die Jahreszeitenwinde in Sud asten. Die große Erwarmung der asiatischen Landmasse während des Sommers erzeuat hier aufstergende Luftströme. Dadurch wird die kühlere, aber feuchte Luft des Indischen Ozeans 7^^6ksaugt, die reiche Niederschläge bringt. Im Winter dagegen weht von den ausge-kalteten mnerastaüschen Hochländern der Wind zum Meere; daher ist der Wintermonsun trocken und kühl. Fischer-Geistbeck, Erdk. f. höhere Schulen. Untertertia. Iii. 2

4. Grundriß der Erdkunde - S. 118

1908 - Leipzig : Hirt
118 Vorderindien. Ii. Südafien. t. Uorderindien. [6 mal so groß wie das Deutsche Reich, Volksdichte * 2/3.] Die Halbinsel Vorderindien ist in wagerechter Richtung etwas mehr gegliedert als Arabien. Sie hat Anteil an dem höchsten Gebirgslande der Erde und besteht aus einem Tieslande sowie einem s. Hochlande. 247s Der Himalaja (b. i. Wohnung des Schnees) bildet den n. Grenzwall von Indien. Zahlreiche, mit ewigem Schnee bedeckte Berge wölben ihre Kuppen über die Gebirgsrücken, so der 8200 in hohe Dhawalagiri (d. i. Weiher Berg), der 8840 m hohe Mount Everest smaunt ewereßtj, der höchste Berg der Erde, und der 8600 in hohe Kantschindschinga (d. i. die fünf Edelsteine des Hochschnees) *); nach S. fällt der Himalaja in Vorhöhen zu einem Tieflande ab (Bild 33). Die Bewässerung ist wegen der Schneebedeckung der Gipfel eine sehr reiche. Nördlich von der Hauptkette haben Indus und Brahmaputra ihre Duellen; der Südabhang wird im W. vom Indus und seinen Zuflüssen, im O. von dem Ganges und seinen zahlreichen großen Nebenflüssen bewässert; letztere bilden bei ihrem Eintritt in das Tiefland eine langgestreckte, sumpfige Niederung, die Tarai (d. i. Niederland), deren Bambusgebüsche (Dschungeln) den Elefanten, den Tiger und giftige Schlangen bergen. Anmutiger sind die Täler des Gebirges: hier gedeiht wild die duftende Rose, der rotblühende Granatbaum und der wohlriechende Jasmin. Da die Gebirgslandschaften nur schwer zugänglich sind, so haben sich hier unabhängige Länder erhalten. Die unabhängigen Länder im Himalaja sind Nepal und Bhutan. Im Jndus- gebiete dagegen ist die englische Herrschaft vorgedrungen bis in die Gebirgslandschaft Kaschmir, in deren reizvollen Tälern eine wohlgebildete, tätige Bevölkerung wohnt. Der Hauptort Srinägar ist berühmt durch die Anfertigung kostbarer Kaschmir-Schale aus der Wolle der tibetanischen Ziege. 2-48] 2. Das Indische Tiefland oder Hindostän umlagert den Himalaja gegen S. und senkt sich in einem w. und einem ö. Arme gegen das Meer. a. Die Ebene des Indus bildet den w. Teil des Indischen Tief- landes. Sie wird vom Indus (d. i. Strom) durchflossen. Sein Ober- lauf liegt in einem Längentale des Himalaja; der Mittellauf bildet ein Ouertal, an dessen Ende er vom Hochlande Iran den Kabul empfängt; im Unterlaufe bildet er mit vier linken Zuflüssen die fruchtbare Landschaft Pändschäb (d. i. Fünfwasser), strömt dann, ohne größere Nebenflüsse zu empfangen, nach S.w., bildet ein Delta und mündet in das Arabische Meer. Bei dem Mangel an Bewässerung ist die Indus- ebene nur im Flußtale fruchtbar; denn östlich des Flusses zielst die große, von Kieselfand überwehte Wüste Tharrh. Daher ist der f. Teil der Indus-Ebene nur schwach bevölkert. In der Nähe des Indus-Deltas ist Karatschi der Hafenplatz für das Jndus- gebiet. Im Fünfstromlande liegen Mult an, Sitz einer Hochschule für mohamme- danische Gelehrte, und Lahor, einst Sitz der Großmoguls), daher noch mit zahl- 0 Wegen der fünf großen Firnmulden. 2) An deren öden Rändern der Jndienzug Alexanders sein Gnde nahm. a) Mongolischer Herrscher, eigentlich Groß-Mongole.

5. Realienbuch - S. 89

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 89 3. Vorderindien. Vorderindien hat die Gestalt eines Vierecks, das durch den Wendekreis des Krebses in ein nördliches und ein südliches Dreieck geschieden wird. Im Nordosten und im Nord- westen bilden Gebirge die Grenzen (nenne sie!), die beiden andern Zeiten werden vom Indischen Ozean (Meeresteile?) bespült. Im Süden ist der Halbinsel die Insel Ceylon vorgelagert, die durch die Palk-Ztraße vom Festlande getrennt wird. Das gesamte Gebiet ist fast siebenmal so groß wie das Deutsche Reich. 1. Der Himalaja (d. h. Wohnung des Zchnees) ist das höchste Gebirge der Erde, viele seiner Spitzen sind über 7000 m hoch; der Mount Everest (maunt ewerest) erreicht sogar eine höhe von 8840 w (höchster Berg der Erde). Die Kämme des Gebirges, die sich im Bogen von Nordwesten nach Südosten erstrecken, sind durchschnittlich höher als der Mont- blanc. Sie überragen aber das dahinter liegende Hochland von Tibet nur wenig. Nus dem Tieflande im Süden steigt der Himalaja steil wie eine Mauer auf. wenn man ihn von dort aus betrachtet, hat man daher einen prächtigen Unblick. Da die Wolken der Sommermonsune sich an den Schneebergen abkühlen, erhalten die Züdabhänge des Gebirges sehr viel Kegen. Einzelne Orte haben jährlich etwa 20 mal so viel Nieder- schläge wie die Norddeutsche Tiefebene. Der Himalaja ist darum das Ouellgebiet großer Ströme: Indus, Brahmaputra und Ganges entspringen dort mit vielen ihrer Nebenflüsse. Sie haben wie alle Gebirgswasser im Saufe der Zeiten ungeheure Mengen von Steingeröll und Erde mit sich fortgerissen. Uuf diese weise wurde der Meerbusen, der sich vor vielen Jahrtausenden zwischen dem Gebirge und dem südlicher gelegenen Hochlande Dekan ausdehnte, zugeschüttet. So ist das Tiefland hin dost an entstanden. Un den Mündungen des Indus und Ganges kann man noch heute beobachten, wie sich fortgesetzt Sand bildet, (vgl. mit der Poebene!) 2. hmdostan. a) Indusgebiet. Die Ebenen am Mittel- und Unterlaufe des Indus werden von den Sommermonsunen nicht berührt, hier herrscht darum große Trockenheit. Östlich vom Indus dehnt sich sogar eine wüste aus. Um Süd- westfuße der Himalaja dagegen fließen 5 wasserreiche Gebirgsflüsse zum Indus. Die von ihnen durchströmte Ebene, das Fünfstromland (pandschab), ist fruchtbar. Uuch die Gebirgstäler dieser Flüsse und die Hochflächen, die sich im Gebirge finden, sind überaus ertragreich, so besonders das herrliche, gartenähnliche Sand Kaschmir, von dort erhalten wir die kostbaren Schals, die aus den haaren der Kaschmirziege an- gefertigt werden. b) Ganges- und Brahmaputragebiet. Die Flüsse vermögen die gewaltigen Wassermassen, die vom Himalaja Herabkommen, zeitweise nicht zu fassen und überfluten das Land. Um Fuße des Gebirges dehnt sich daher ein weiter, mit Schilf und Bambusrohr dicht bewachsener Sumpfgürtel (Dschungeln) aus. In diesen undurchdringlichen Dickichten leben u. a. das riesige Nashorn, der blutgierige Tiger und die von den Indern göttlich verehrte, giftige Brillenschlange. Die höher gelegenen Urwälder werden von Elefanten, Uffen und vielen buntgefiederten Vögeln bewohnt; der Pfau hat dort seine Heimat. — Die breite Tiefebene, das eigentliche hindoftan, wird durch den Ganges und seine Neben- flüsse reichlich bewässert. Da die kalten Wintermonsune wegen der höhe des Himalaja die Tiefebene nicht erreichen, herrscht im hindostan während des ganzen Jahres ein mildes Klima. Die Wärme und Feuchtigkeit bringen auf dem fruchtbaren Boden üppigsten Pflanzenwuchs hervor. In den weiten Niederungen an den Flüssen gedeiht der Reis,

6. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen - S. 163

1891 - München : Oldenbourg
163 sich auf Webereien (aus der Wolle der Ziegen webt man schöne Shawls) und Fabrikation von Teppichen. Staatlich zerfällt Iran in drei Reiche: Persien, Afghanistan und Belu- tschistan. 1. Persien, die Westhälfte Irans (l3/s Mill. qkm, d. ist ca. 3mal so groß als das Deutsche Reich, 8 Mill. (£.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher ein unumschränkt regierender König oder Schah (schäch). Städte: S. vom Elbursgebirge: Teheran (teheräu), 210 T. E., Residenz. — S. von Teheran: Jsfahan (isfahän), 90 T. E., Hauptplatz des persischen Gewerbe- fleißes (Teppiche). — S. von Jsfahan: Schiras (schiräs), in reizender Landschaft von Rosen- und Cypressengärten umgeben. — An der Küste des persischen Meerbusens: Abnschehr, der wichtigste Seehafen Persiens. — Im Nw. des Reiches: Täbris, 180 T. E., Mittelpunkt des Verkehres zwischen Europa und Asien. 2. Belutschistan, im So. Irans, der ödeste und unwirtlichste Teil des Hoch- lauds. Die Bewohner sind Hirten und ackerbauende Völker ohne staatlichen Verband. Hauptort Kelat. 3. Afghanistan, (700 T. qkm, 4 Mill. E,), der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als ubergangsland von Turau nach Indien von besonderer Wichtigkeit; infolgedessen ist es denn auch eiu Gegenstand steter Eifersucht zwischen dem von Turan andringenden Rußland und dem in Indien bedrohten England. — Am Heri Rnd: Herat, der Schlüssel von Afghani- stan von Turan aus, durch Handel und Industrie blühend. — Am Kabul: Kabul; von hier führt durch die Cheiber-Pässe die wichtigste Straße nach Indien. — Im S. Kandahar (kandahar). C. Siiöaften. Südasien besteht aus Vorderindien, Hinterindien und dem indischen Archipel. I. Vorderindien. I. Das Land. Vorderindien, 34/b Mill. qkm (also etwa 7mal so groß wie das Deutsche Reich), erstreckt sich zwischen dem arabischen Meer und dem Golf von Bengalen in den indischen Ozean hinaus. Durch den Wendekreis des Krebses zerfallt es in zwei Dreiecke: ein nördliches, das Tiefland Hindost an (hindostän), und ein südliches, das Hochland Dekan (dekän). Den nördlichen Grenzwall Vorderindiens bildet der Hima- l a j a ') (Himalaja). 1. Der Himalaja, a) Er erstreckt sich vom Jndus-Durchbrnch bis zum Brahmaputra; b) sein Abfall ist gegen die indische Ebene ungleich gewaltiger als nach N.; e) die bedeutendsten Erhebungen sind der Dhaulagiri (dhaulagiri), 8200 m, der Kantschindschinga, 8600 m, und der Gaurisankar oder Monnt Everest (mannt ewerest), 8800 in; letzterer ist der höchste Berg der Erde; 6) bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge; besonders im östlichen Teil. Die jährliche Regenhöhe beträgt z. B. am Südfuß der Khafsia-Vorkette am linken Brahmaputra-Ufer (wie fönst nirgends auf der Erde) bis 15 m (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 ein); e) infolge davon ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse; f) da dasselbe nur schwer zugänglich ist, so be- stehen in demselben noch heute unabhängige Staaten. 2. Das Tiefland Hindostän. Es zerfällt in das eigentliche Hindostän oder die Tiefebene des Ganges und in die Tiefebene des Jndns. a) Die Tiefebene des Indus. Sie wird vom Indus bewässert. *) von (indisch) hima = Schnee und älaja — Wohuung. 11*

7. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 71

1910 - Berlin : Oldenbourg
Südasien (Indien). 71 Persien, die Westhälfte Irans (3 mal so groß als das Deutsche Reich, 9 Mill. Einw.), bildet einen selbständigen Staat; an der Spitze steht als Herrscher rin König oder Schah (schach). Belutschistan, im So. Irans, ist der ödeste und unwirtlichste Teil des Hochlands. Es gehört zu Britisch-Judien. Afghanistan, der nordöstliche Teil von Iran, steht unter der Herrschaft des Emirs von Kabul. Das Land ist als Übergangsla ' on Turan nach Indien von größter Wichtigkeit. Hanptort: Herat am Heri-Rud Größe, Umgrenzung und Naturgebiete. Vorderindien ist 7mal so groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arabischen Meer imb dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Bodengestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hin dost an (hinbostän) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Vorderindiens bildet der Hima-l q j a1) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der Mount Everest (maunt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde. Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Rieb er sch läge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahmaputraufer, wo die jährliche Regenhöhe tote sonst nirgends aus der Erde bis 16 m steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge davon ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt bort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelaugt man in tropische Urwälder (Tara i). Deren Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schntzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgslaud, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Eben t der niederschlagt und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung wie auch seine Fruchtbarkeit. Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Rieberschlägen, welche der vom kubischen Ozean fommenbe Sommermonsun bringt. Erzeugnisse. Das ganze Tieflanb ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Ackerselb, das boppelte Ernten liefert. Die Ebene er- Südaften (Jnbien). Vorderindien. *) von (indisch) hima — Schnee und älaja — Wohnung.

8. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 171

1908 - Trier : Stephanus
— 171 — verbreiten dort ihren Schrecken; auch der Elefant und das Rhinozeros kommen da vor. e) Das Tiefland von Hindostan und fein Reichtum. Der nördliche Teil Vorderindiens ist das Tiefland von Hindostan (d. i. Land der Hindus). Es zerfällt in die fruchtbare Ebene des Ganges und des Brahmaputra (im Osten) und in die größtenteils dürre und wüste Ebene des Indus (im Westen). Der Ganges, der heilige Strom der Hindus, entspringt auf dem Südabhang des Himalaja. Im Tief- lande wendet er sich nach Südosten und dann nach Osten; er wird durch zahlreiche Nebenflüsse verstärkt; besonders rechts durch die ihm an Wasserfülle ähnliche Dfchamna (von Jama, d. i. Zwilling, so genannt mit Rücksicht auf den parallel fließenden Ganges). Durch feine Überschwemmungen, die durch ein sorgfältig angelegtes Kanalsystem geregelt werden, befruchtet der Ganges das Land zum Anbau von Reis, Zuckerrohr und Bauckwolle. Aus seinem Unterlaufe nähert er sich dem Brahmaputra, dessen Quellen nicht weit von denen des Indus liegen. Beide Ströme bilden das größte Delta der Erde (370 km lang und 170 km breit), das achtmal so groß ist wie das Nildelta. Seine undurchdringlichen, heißfeuchten Dschungeldickichte sind ein sicheres Versteck der Raubtiere (besonders des blutdürstigen Königtigers), giftiger Schlangen, riesiger Krokodile und großer Dick- häuter (Elefanten), sowie eine Wiege der Cholera. Der Indus (d. i. Strom) entspringt an der Nordseite des Himalaja und ist etwas länger als die Wolga. Er fließt zuerst nach Nordwesten und durch- bricht dann das Gebirge in südwestlicher Richtung in einem engen Tale. Rechts empfängt er den kleinen Kabul, der als einziger Weg nach Indien von Westen her von Bedeutung ist. Der wichtigste linke Nebenfluß des Indus ist der Satledsch, der mit noch vier andern Flüssen das fruchtbare Hügelland des Pandschab (d. i. Fünfstromland) durchfließt. Weiter nach Süden begleitet den Indus eine große Wüste; nur seine nächste Umgebung kann angebaut werden; auch der Indus bildet an der Mündung ein ödes, baumloses Delta. Schon seiner südlichen Lage wegen hat das Tiefland von Hindostan ein heißes Klima. Die Temperatur wird noch dadurch erhöht, daß die Halbinsel im Norden (gleich Italien) durch einen mächtigen Gebirgswall gegen die kältern Nordwinde geschützt ist. Infolge häufiger Regen ist die Luft meistens sehr feucht und daher die Hitze nicht so drückend wie z. B. in Arabien. Die Regenzeit dauert vom Mai bis November. Dann gibt es fast täglich furchtbare Gewitter mit Wolkenbrüchen und Überschwemmungen. Kaum aber ist die Regenzeit vorüber, so schießt aus dem feuchten, von der Sonne erwärmten Boden eine Pflanzenwelt fo üppig hervor, wie fast nirgend auf der Erde. Manche Obstbäume tragen zweimal im Jahre. Man baut Weizen, Reis (das wichtigste Nahrungsmittel in Indien, ohne das eine so dichte Besiedelung des Landes nicht möglich wäre), die Baumwollenstaude, die Mohnpflanze (aus welcher Opium gewonnen wird), Tabak, Tee, Kaffee, Zuckerrohr, Mais, Pfeffer und Zimmet. Besonders merkwürdig ist die Banane oder der indische Feigenbaum. Er senkt seine tausörmigen Luftwurzeln in den Boden

9. Geographischer Leitfaden - S. 250

1903 - Regensburg : Manz
250 Asien. Turan aus); Haupthandelsort zwischen Indien und Persien. Im S. Kandahar, die alte Hauptstadt des Landes. c. Selutschistkn. Das Land ist teils gebirgig teils Sandwüste1; nur die größeren Täler sind fruchtbar. Die spärliche Bevölkerung bilden die Belutschen, räuberische Nomaden, welche sich von Afghanistan unabhängig machten und in viele kleine Stämme zerfallen. Das Laud ist jetzt britisches Schutzgebiet. Ke lat in hoher, rauher Lage, Sitz eines Khans, dessen Oberhoheit die andern Häuptlinge teilweise anerkennen. 2. Snimcri. Dazu gehören Vorderindien, Hinterindien und der indische Archipel (Inselwelt). 1. Vorderindien. 33/4 Mill. qkm. 295 Mill. (5. 1. Vorderindien^ liegt zwischen Himalaja, Iran und dem Indischen Ozean und wird durch den Wendekreis in zwei Dreiecke geteilt, in ein nördliches, meist Tiefland umfassendes, Hiudostän Hinduland), und in ein südliches, das Hochland von Dekän (= Südland). Beide zusammen bezeichnet man als Vorderindische Halbinsel. Hindostän ist ein Anschwemmuugsgebiet seiner 3 Hanptflüffe Indus, Ganges und Brahmaputra. Durch den gewaltig und steil ansteigenden Himalaja wird die Halbinsel von Hochasien scharf getrennt. Dieser ist wegen der bedeutenden Niederschlüge, die hier der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsun bringt3, das prachtvollste Waldgebirge der Erde und enthält die Gewächse aller Zonen: am Fuße tropische Gewächse 1 Im Süden liegt die Wüste Gedrvsieu, durch welche Alexander d. Gr. aus Indien zurückkehrte. 2 Vorder- und Hinterindien zusammeu heißen auch Ostindien (im Gegensatz zu Westindien in Amerika). 3 Am l. Brahmaputra-Ufer in der Landschaft Assam beträgt die jähr-

10. Für Seminare - S. 150

1912 - Breslau : Hirt
150 B. Länderkunde. — I. Asien. 5. Südasien, das tropische Asien. § 116. Mit Ostasien, China und Japan bildet Südasien, Vorder-, Hinterindien und der Malaiische Archipel, klimatisch eine Einheit, nämlich den von dem Wechsel der Jahreszeitenwinde beherrschten, daher Monsungürtel genannten Teil Asiens. Ostasien gehört dem außertropischen, Südasien dem tropischen Monsungebiete an. A. Vorderindien. § 117. a) Bodenaufban und Bewässerung. Vorderindien, das mächtige Viereck zwischen den Gebirgen Westiräns, dem Himalaja, dem Arabischen Meere und dem Golf von Bengalen, besteht aus zwei nach Bodengestalt und Boden- ausbau ganz verschiedenen Teilen, dem Tieflande Hindostän, aus dem sich als riesiger Grenzwall gegen Zentralasien der Himalaja erhebt, und der ge- birgigen Halbinsel Dekhän. Die Halbinsel Dekhän springt keilförmig ins Meer vor ähnlich wie Süd- afrika, dem sie auch iu Bau und Gesteinsbeschaffenheit gleicht. Sie bildet eine alte, durch Raudgebirge im W und 0 begrenzte, mäßig hohe Landfcholle (600 bis 700 m), die sich nach 0 allmählich senkt. Sie ist durch das junge, an- geschwemmte Tiefland des Indus, Ganges und Brahmaputra mit Vorder- und Zentralasien verbunden. Ganges und Brahmaputra (b. i. Sohn des Brahma) setzen die Schwemmlandbildnng an ihrer vielverzweigten Mündung fort und schieben ihr Delta, das umfangreichste der Erde, immer weiter ins Meer vor. Die Insel Ceylon im 8 von Vorderindien ist wie die Halbinsel Dekhän ein Rest des einstigen afrikanisch-indischen Festlandes; sie wird von Indien nur durch die seichte Palk-Straße getrennt. Ihre Gebirge steigen in Terrassen fast bis zur Höhe des Watzmauu au. b) Klima. Auf die Verteilung der Mousuuregeu ist der Bodenansbau des Landes von großem Einfluß. Der sommerliche Südwestmonsun bringt den westlichen Randgebirgen von Dekhän, dem eigentlichen Hindostän (der Tiefebene des Ganges), vor allem aber dem Himalaja beträchtliche Regen- mengen (Steigungsregen); sie steigen in dem seenäheren 0 des letztgenannten Gebirges, in der Landschaft Assam, auf 12 m im Jahresdurchschnitt. Die gewaltigen Niederschlagsmengen des Himalaja nähren viele wasserreiche Flüsse, die in der Regenzeit mächtig anschwellen, das Land weithin mit ihren fetten Schlammassen bedeckend, und in der Trockenzeit durch Speisung küust- licher Kanäle und Gräben dem heißen Boden Feuchtigkeit und Fruchtbarkeit spendend Der nordwestliche Teil Vorderindiens, das Jndnsland und Radsch- putaua, gehört klimatisch schon zu Vorderasien. Da hier der Sommermonsuu 1 Der Ganges durchströmt Hindostän während der Trockenzeit in einer Breite von \ bis 1-| km; in der Regenzeit ist er bis zu 6^ km breit. Diese großen, mit Schlamm- und Sandanhäufungen verbundenen Wasserstandsschwankungen beeinträchtigen bei allen indischen Flüssen die Schiffahrt.

11. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 71

1916 - Berlin : Oldenbourg
Südasien (Indien). 71 im Mittelalter eine Stadt voller Pracht und Glanz, hat sich in jüngster Zeit wieder gehoben- 125000 Einw. — Am Euphrat Hilleh; in dessen Nähe die Ruinen von Babylon. — Am Schatt-el-Arab: Basra. Kleinasien, Syrien, Mesopotamien und Teile von Armenien und Arabien bilden zusammen die Asiatische Türkei. Südasten (Indien). Vorderindien. Größe, Umgrenzung und Naturgebiete. Vorderindien ist 7mal so groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arabischen Meer und dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Boden- gestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hin dost an (hindostan) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Vorderindiens bildet der Hima- laja^) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der Mount Everest (maunt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Ge- birge der Erde. Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahma- putraufer, wo die jährliche Regenhöhe wie sonst nirgends auf der Erde bis 16 m steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge da- von ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt dort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelaugt man in tropische Urwälder (Tarai). Ihre Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist der Niederschlags- und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung wie anch seine Fruchtbarkeit. Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen, welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsun bringt. Erzeugnisse. Das ganze Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene er- zeugt an Getreide Hirse und Reis, welche Produkte die Hauptnahrung der indischen i) von indis-ch hima — Schnee und älaja — Wohnung.

12. Die außereuropäischen Erdteile - S. 87

1909 - Breslau : Hirt
Ii. Die natürlichen Landschaften. B. Südasien. 87 London", östlicher Endpunkt der weitverzweigten Nordindischen Bahn. Von hier führt eine Bahn nach der schön gelegenen Gesundungsstätte Dardschiling in den Vorbergen des Himalaja, die in den feuchtheißen Sommermonaten von den in Ostindien an- sässigen englischen Beamten zur Kräftigung der Gesundheit aufgesucht wird (Bild 30). Beuäres, die „heilige Stadt" oder „das Rom" der Hindu, in malerischen Stufeu am bergigen Ufer des mittleren Ganges aufgebaut (Buntbild S. 86), hat eine Hoch- schule der Brahmanen und ist reich an Pagoden. Allahabäd^, Wallfahrtsort der mohammedanischen Inder, und Delhi, an der Dschämna, war im Mittelalter glänzender Herrschersitz der Mongolenfürsten. 2. Die Ebene des Indus. Wo entspringt der Indus? Er fließt zuerst an der Nordseite des Himalaja entlang, durchbricht sodann in tief eingeschnittenen Quertälern die Ketten des Gebirges und mündet deltaförmig in das Arabische Meer. Welchen Nebenfluß empfängt er von rechts her? Aus seinem Mittel- laufe bildet er mit den linken Neben- und Zuflüssen das gut bewasserte und daher fruchtbare, an Weizen und Steinkohlen reiche P and schab 2. Hier liegt in herrlichen Fruchtgärten Lahöre, mit prachtvollen Palästen und Moscheen geschmückt; eine Eisenbahn verbindet die Stadt mit der Grenzfestung Peschawar [pefcha-uer]. Das Gebiet am unteren Indus ist regenarm und trocken. Das linke Ufer des Stromes begleitet eine oasenreiche Wüste. Westlich von der versandeten Mündung der schnell emporgeblühte Hasen Karatschi, Hauptstapelplatz des Judusgebietes. 0) Die Halbinsel Vorderindien. Sie springt keilartig in das südlich ge- legene Meer vor wie Südafrika, dem auch ihr Bau gleicht. Hier wie dort eine mächtige, von Bergketten durchzogene Hochfläche, das H 0 ch l a n d v 0 n D e kh a n3, das von Gebirgsrändern, den Ost- und West-Ghats^, eingeschlossen wird. Jenen bringen die Monsune ^ in unserm Winter viel Regen; diese haben ihre Regenzeit vom Mai bis zum Oktober. Das innere Hochland ist wenig be- feuchtet und meist Grasland. Künstliche Bewässerung ermöglichte einen aus- gedehnten Baumwollbau. Reich ist das Hochland an Rubinen, Smaragden, Saphiren und vornehmlich an Diamanten. Auf ihm liegt der größte englische Vasallenstaat Haidarabäd mit der gleichnamigen Hauptstadt. An der breiten, unfruchtbaren und hafenarmen Koromändelküste ist Madras der bedeutendste, aber wegen der starken Brandung schwer zugängliche Hasen. An der viel schmaleren, hafenreichen Mälabarküste, der Heimat der kletternden Pfeffer- Pflanze, liegt.bombay [bombe], der Hauptverkehrsplatz nach Europa, Ausfuhrhafen für Baumwolle und Sitz der reichsten indischen Kaufleute. Eisenbahnen verbinden Bombay mit Madras und Kalkutta. 1 D. i. Gottesstadt, Allahs Stadt. — 2 i. Fünfstromland. 3 D. i. Südland, nämlich von Hindostän aus. — ^ D. i. Treppen, Stufen, ^ Vorderindien gehört wie Hinterindien, der Malaiische Archipel und China zum Gebiete der Monsune, d. i. Jahreszeitenwinde. In den Sommermonaten der Nördlichen Halb- kugel steht die Sonne in der Gegend um den Nördlichen Wendekreis höher als am Äquator, und es ist dann die Luftauflockerung in Hindostän (und Jnnerasien) größer als über dem Indischen Ozean. Daher strömt in jener Zeit die schwere, feuchte Luft von allen Meeresteilen nach Süd- und Südostasien, der Sommermonsün, der infolge der Achsendrehung der Erde kein Süd'-, sondern ein Südwestwind ist. Im Winter dagegen ist die Erwärmung der Lust über Ostafrika und Australien größer als in Südasien. Es fließt daher kontinentale, trockene Luft nach 8 ab, der winterliche Nordostmonsün.

13. Europa - S. 112

1913 - München [u.a.] : Oldenbourg
112 Asien. (hindostän) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Borderindiens bildet der Himalajas (Himalaja). Der Himalaja zieht vom Jndnsdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie die Alpen ein Kettengebirge jugendlichen Alters, das gegen die indische Ebene ungleich steiler abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der gletscher- reiche Mount Everest (maunt everest), 8800 rn. Der Himalaja ist datz höchste Gebirge der Erde. — Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge besonders durch die Sommermonsune^) sehr reichliche Niederschläge. Infolge davon ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. — In klimatischer Beziehung vereinigt der Himalaja alle Gegensätze; man steigt dort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzen- Welt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tarai). Im Westen liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar deu Stoff für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostän. Wafferspeuder der Ebene sind die drei Hauptslüsse Indus, Ganges und Brahmaputra. Diesen Gewässern verdankt Hindostän seine Entstehung wie auch seine Fruchtbarkeit. Das ganze Tiefland, das „Treibhaus Indiens", ist daher ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Es erzeugt an Getreide Reis und Hirse, die Haupt- uahrung der indischen Volksmassen, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee^), Tabak und Opiums, an Färbepflanzen den 7 kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Baumwolle und Jnte^). Prächtig gedeihen die Palmen. Die Bambusgräser erscheinen als hohe Baumstämme. Zuweilen bleiben freilich die befruchtenden Monsune aus oder sie verspäten sich. Dann folgen Mißwachs und furchtbare Hungersnot. Unter den Raubtieren sind namentlich die Tiger zu nennen, von denen jährlich an 1000 Menschen zerrissen werden. Besonders reich sind die Schlangen vertreten, durch die jährlich in Britisch-Jndien gegen 20 000 Menschen umkommen. Die wichtigsten Haustiere sind der Elefant und der Buckel- ochs (Zebu). Bodenfruchtbarkeit, Bewässerung und Klima machen Hindostän zu einem der erzeugnisreichsten Länder der Erde. Es war schon im Altertum wegen seiner kostbaren Produkte als „Wunderland" berühmt; es hat aber auch die Um- segelung Afrikas und die Entdeckung Amerikas veranlaßt und im 19. Jahrhundert 1) Von indisch hirna — Schnee und älaja — Wohnung. 2) Monsune (dorn arab, mausim — Jahreszeit) heißen die Jahreszeitenwinde in Süd- asien. Die große Erwärmung der asiatischen Landmasse während des Sommers erzeugt hier aufsteigende Luftströme. Dadurch wird die kühlere, aber feuchte Luft des Indischen Ozeans herangesaugt, die reiche Niederschläge bringt. Im Winter dagegen weht von den ausgekälteten innerasiatischen Hochländern der Wind zum Meere; daher ist der Wintermonsun trocken und kühl. 3) Der Bedarf des Weltmarktes an Tee wird hauptsächlich gedeckt von süd- und oft- asiatischen Ländern: Britisch-Jndien, Ceylon, China, Japan, Java. Britisch-Jndien, Ceylon und China erzengen ®/4 der in den Handel kommenden Mengen. Früher beherrschte China fast allein den Markt, seit den letzten Jahrzehnten aber hat der Anbau der Teepslanze in Britisch- Indien und Ceylon ganz außerordentlich zugenommen (in Ceylon z. B. betrug die Ausfuhr 1876: 282 Pfd., jetzt an 170 Mill. Pfd.). Hauptgebiete des Teeverbrauchs sind Großbritannien mit Kolonien und Rußland. 4) Ein gedickter Saft aus den jungen Kapseln unseres Öl- oder Schlafmohns. 5) Faser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird.

14. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 59

1911 - Leipzig : Hirt
§45. ü.jnnerasien. — d) Innerer Teil Zentralasiens. — 6. Südasien. — a) Vorderindien. 59 6. Südasien, das tropische Asien. § 45. Zu Südasien gehören: a) Vorderindien, b) Hinterindien, c) das Austrat-Asiatische Mittelmeer oder der Malaiische Archipel. Diese Teile sind unter sich grundverschieden, aber sie bilden zusammen eine geographische Einheit: die asiatischen Tropenländer. a) Vorderindien. Es besteht aus der gebirgigen Halbinsel und dem nördlichen Tieflande. Beide zusammen sind etwa so groß wie Arabien und fünfmal so groß wie das Deutsche Reich. Die Halbinsel springt keilartig in das südliche Meer vor wie Südafrika, dem auch ihr Bau gleicht: wie dort, so auch hier eine mächtige, durch Randgebirge im W und 0 begrenzte, mäßig hohe (600—700 m), aber nach 0 sich senkende Landscholle. Dieses alte Hochland Dekhan ist durch das junge, ange- schwemmte Tiefland des Indus und Ganges mit Vorder- und Zentral- asien verbunden und im N an den Steilabfall des Himalaja angelehnt. Ganges und Brahmaputra (d. i. Sohn Brahmas) setzen die Schwemmlandbildung an ihrer vielverzweigten Mündung fort (Bild 36). Ihr Delta stellt das umfangreichste der Erde dar (viermal so groß wie Sizilien). Klima und Niederschläge. Der Himalaja ist die Klimascheide nach Inner- asien hin. Seine hohe Mauer hält die eisigen nördlichen Winterwinde ab, und an ihr lassen die im Sommer vom Indischen Ozean ins Innere wehenden feuchten Winde große Mengen von Niederschlag als Regen oder in den höheren Lagen als Schnee fallen, der an der Südseite des Gebirges gewaltige Gletscher bildet. Die nach der Jahreszeit wechselnden nördlichen und südlichen Winde heißen in Südasien Monsune. Der Sommermonsün erzeugt die größte jährliche Regenmenge, 12 in, in den Bergen von Assam im letzten Knie des Brahmaputra. An den westlichen Randgebirgen Dekhans fallen in den vier Monfünmonaten ebenfalls riesige Regenmengen, während das Innere weniger befeuchtet und meist Grasland ist. Reichlich ist auch die Regenbenetzung im heißen Hindostän, dem „großen Treib- haus Indiens". In der trockenen Jahreszeit spenden die von den Hoch- gebirgen gespeisten großen Ströme und ihre Nebenflüsse den fetten Schwemmlands- ackern Wasser und Fruchtbarkeit, ermöglichen bei der herrschenden tropischen Hitze mehrere Ernten im Jahre und machen Vorderindien zu einem der ergiebigsten Ackerbau- und Pflanzungsländer. Doch auch Vorderindien hat im Innern Trockengebiete wie Afrika und im Nw am unteren Indus sogar eine Wüste, mit Namen Tharr. Wirtschaftliches. Indiens Pflanzenerzeugnisse sind die reichsten und mannig- faltigsten der Erde: Baumwolle (Bild 17), Reis, Weizen, Zuckerrohr, Kopra, Indigo, Betelpfeffer, Zimt, Jute, Mohn (Opium) u. a. Baumartiger Bambus und Palmen finden sich massenhaft. Der Banianenbaum, der aus seinem weit ausgreifenden

15. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 174

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
174 Vorderindien. § 51. mit seinem hohen Luftdruck zum wärmeren Judischen Ozean hin, dagegen im Sommer vom jetzt verhältnismäßig kühlen Meer gegen den stark er- hitzten Kontinent. Er bringt diesem somit in der warmen Jahreszeit große Regenmengen und wird so die Voraussetzung der hohen Fruchtbarkeit und der dichten Bevölkerung fast ganz Indiens. Vorderindien nebst angrenzenden Teilen Hinterindiens steht unter britischer Hoheit und bildet das Kaiserreich Indien (Britisch-Jndien); der O, und S. Hinterindiens ist franzosisch und bildet das Gebiet Jndochina. Von der Insel- Welt gehört ein großer Teil den Niederländern: Niederländisch-Indien, ein anderer, die Philippinen, den Vereinigten Staaten von Amerika. Siam in Hinterindien hat sich noch einen gewissen Grad von Selbständigkeit bewahrt. I. Vorderindien. Im N. hat Vorderindien (etwa 4 Mill. km2) Anteil am Himalaja, an den sich das Tiefland von Hindostan anlehnt. Dieses zerfällt in zwei sehr verschiedene Gebiete: a) die fruchtbare Ebene, die der Brahmaputra und der Ganges mit der Dschamna bewässern; b) die namentlich im S. trockene und wüstenartige Ebene des Indus, in welcher nur das Pandschäb ^d. h. Fünsstromland^, vielfach mit Zuhilfenahme künstlicher Bewässerung, gut augebaut ist. Es führt seinen Namen von fünf Neben- flüssen des Indus, zu deuen der Sätledsch gehört. Zu den beiden genannten Regionen kommt als dritte das in seinem Aufbau an Arabien und Afrika erinnernde Dekan oder das den süd- lichen, dreieckigen Teil der Halbinsel erfüllende Tafelland, das nach S. an Höhe bis zu 2700 in zunimmt. Im N. ist es von dem Windhia- gebirge, im O. und W. vou den Randgebirgen der Ghüts ^Treppen^j umschlossen. Dieses Tafelland nährt eine Menge ansehnlicher Flüsse, die mit alleiniger Ausnahme der Narbäda in den Bengalischen Buseu münden, wie Mahanädi, God äv a ri, Krisch na. Der hohen Temperatur im Vereiu mit der reichen Bewässerung verdankt das Tiefland von Hindostan eine unerschöpfliche Fruchtbarkeit. Neben dem Neis, dem Hauptnahrungsmitiel, gedeihen Baniane (indische Feige), Zuckerrohr. Brot- fruchtbaum, Indigo und Mohn (zur Opiumbereitung gebraucht). Im Dekan wird Baumwolle und Kaffee gepflanzt; Zuckerrohr, Kokospalme, Pfeffer nebst andern Gewürzen, auch Tikholz wachsen an der Küste M a l a b a r im W., während die sumpfige und ungesunde Küste Koro mandel im O. weniger anbaufähig ist. — Die Ausbeute an Gold und Diamanten hat abgenommen. — Von den Tieren lebt der Tiger in den sumpfigen Dschungeln (Bambusdickichten) des Gangesdeltas; der Elefant wird gezähmt. Auch die Seidenraupe wird gezüchtet. Die dicht gedrängte Bevölkerung besteht der Mehrzahl nach aus den vor 400o Jahren eingewanderten Hindu, deren Religion der Brahmaismus ist, unter denen sich aber auch der Buddhismus und der Islam verbreitet haben. Sie teilten sich ehemals in vier Kasten: Priester (Brahmanen), Krieger, Acker- bauer und Gewerbetreibende, Dienende. Allmählich sind an die Stelle der zwei unteren Kasten eine ganze Menge neuer getreten, indem fast jeder Bernfszweig eine solche bildet. Als rechtlos gelten die Angehörigen der niedersten Kaste, die Paria.

16. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 14

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
14 Asien. Südasten (Indien). Vorderindien. (Größte Umgrenzung und Naturgebiete. Vorderindien, ist 7mal so groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arabischen Meer und dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Boden- gestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hindostan (hindostan) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Vorderindiens bildet der Hima laja1) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdnrchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der Mount Everest (maunt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Ge- birge der Erde. Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahma- putrauser, wo die jährliche Regenhöhe wie sonst nirgends aus der Erde bis 16 iq steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge da- von ist das Gebirge auch die Geburtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt dort von polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tarai). Deren Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schutzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist der Niederschlags- und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, eutströmeu. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung — es ist ein Anschwemmungsgebiet seiner Riesenströme — wie auch seine Fruchtbarkeit. Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen, welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsun bringt. Erzeugnisse. Das ganze Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene er- zeugt an Getreide Hirse und Reis, welche Produkte die Hauptnahrung der indischen Volksmassen bilden, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Ge- nußmitteln Kaffee und Tee, Tabak und Opiums, an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Baumwolle und Jnte^). Von sonstigen Pflanzen wächst hier die Baniane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste 1) von (indisch) hima — Schnee und älaja = Wohnung. 2) Eingedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Ol- oder Schlafmohns. 3) Faser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird.

17. Badisches Realienbuch - S. 154

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ii 152 3. An der Südküste liegt die englische Freihafenstadt Aden fedn) in einem schrecklich öden, heißen Lavakessel, durch dessen Ankauf sich England die Herrschaft im Noten Meere ge- sichert hat. Zu Arabien gehört auch die Sinaihalbinsel mit dem Sinaigebirge in der Südspitze ihres Dreiecks, sowie die durch Perlenfischerei bekannte Insel Ormus.' Vorderindien, (8 mal so groß wie Deutschland, 4 575 000 qkm — 300 M. E.; auf 1 qkm 64.) 1. Der Himalaja (d. h. Schneewohnung) bildet den steilen Nordrand Vorder- indiens. Er ist das großartigste Gebirge der Erde und bedeckt einen dreizehnmal so großen Raum wie die Alpen. Auch besitzt er den höchsten Berg der Erde, den Mount smauntj Everest, dessen Gipfel fast die doppelte Höhe des Montblanc erreicht (8800 m). Wer vom Südfuße des Himalajagebirges bis zum Kamme auf- steigt, durchwandert in kurzer Zeit gleichsam alle Zonen der Erde. In einem Hoch- tale des Himalaja liegt in einem „Garten des ewigen Frühlings" Kaschmir, das durch seine Schalwebereien berühmt ist. 2. Das Tiefland von Hindostän wird im Westen vom Indus, im Osten vom Ganges durchflossen. Die Jndnsebene ist mit Ausnahme der Flußuser ein ödes, wasserarmes Steppengebiet, die Gangesebene dagegen wegen ihrer reichlichen Niederschlage und der jährlichen Überschwemmungen sehr fruchtbar und dicht be- völkert (190 E. auf 1 qkm). Seiuer befruchteuden Kraft wegeu halten die Hindu den Ganges für einen heiligen Fluß. Der Kranke hofft in seinen Fluten zu genesen, der Gesunde wünscht darin zu sterben. Daher sind auch seine Ufer bei Sonnenauf- und -Untergang mehrere hundert Meilen entlang von Badenden und Betenden belebt, und Tausende pilgern jährlich nach Benares (230 T.) und Allahabad (175 T.), um in den heiligen Fluten zu baden und sich von Sünden rein zu waschen. Im Tieflande von Bengalen vereinigt sich der Ganges mit dem Brah- maputra. Beide Flüsse bilden nun ein Delta, wie die Erde kein zweites aufzu- weisen hat. Durch die Schlammablagerungen der zahlreichen Mündungsarme ver- größert sich das Delta von Jahr zu Jahr. Auf den weichen Schlamminseln finden sich Dickichte von Bambusrohr, Schilf n. a. Sumpfgewächsen. Sie werden Dschungeln genannt. Hier beschleicht der blutgierige Tiger den grasenden Büffel, im Wasser lauert das gefräßige Krokodil, und im Schlamme wälzen sich zahllose giftige Schlangen. Die meisten Mündungsarme im Delta sind verschlammt. An einem der schiffbaren Arme liegt Kalkutta (mit Vorstädten 1,3 M.), bis 1911 die Hauptstadt Indiens und der Wohnsitz des englischen Vizekönigs; jetzt ist Delhi (210 T.), das „Rom Indiens", das jahrtausendelang früher Indiens Hauptstadt war, an seine Stelle getreten. 3. Klima und Bodenerzeugnisse. Die Tiefebene hat schon ihrer südlichen Lage wegen ein heißes Klima und ist durch einen mächtigen Gebirgswall gegen die kälteren Nordwinde geschützt. Infolge häufiger Regen jedoch ist die Luft meistens sehr feucht, so daß die Hitze nie so drückend wird wie z. B. in Arabien. Die Regenzeit dauert vom Mai bis zum November. Der Regen wird durch einen feuchtwarmen Wind (Monsun) vom Indischen Ozean herbeigeführt. Im März und April wird es nämlich furchtbar heiß. Die Luft erglüht wie ein Ofen. Auf dem Hochlande Hinterasiens verdünnt sie sich am meisten. Dahin strömt nun von allen Seiten die Luft. Die

18. Außerdeutsches Europa und außereuropäische Erdteile - S. 77

1914 - Leipzig : Teubner
Vorderindien. 77 Wollgewebe und geschliffene Glaswaren) dorthin aus und bringen dafür Seide, Kupfer, Kampfer, Papier- und feine Lackwaren zurück. Wegen des seichten Wassers können tiefgehende Seeschiffe allerdings nicht bis zur Hauptstadt Tokyo gelangen. Ihre Hafenstadt ist Yokohama (400). In den letzten Jahren hat aber Nagasaki (180), das einen vorzüglichen Hafen besitzt und der chinesischen Rüste näher liegt, den Haupthandel an sich gezogen (Tafel 20). 6. Deutschlands Handel mit Japan hatte im Jahre 1911 einen Gesamtbetrag von 150 Mill. In., und zwar betrug die Einfuhr aus Japan 38 Ttcill. Itt. Seide und Zeidenwaren ... 10 Itcill. Dt. Kampfer und Kampferöl. . . 7 ,, „ Strohbänder zur Hutfabrikation 2 ,, ,, Kupfer..........2 ,, „ die Ausfuhr nach Iapan 113 Mill. Itc. Itcetallroarert........30 Itcui. Itc. Farbstoffe.........15 ,, >, Webwaren.........10 „ „ Waren der elektr. Industrie .10 „ „ u. a. 3. Vorderindien. Vorderindien hat die Gestalt eines Vierecks, das durch den Wendekreis des Krebses in ein nördliches und ein südliches Dreieck geschieden wird (hindostan—dekan). Im Nordosten und im Nordwesten bilden Gebirge die Grenzen (nenne sie!), die beiden andern Seiten werden vom Indischen Ozean (Meeresteile?) bespült. Im Süden ist der Halbinsel die Insel Teflon vorgelagert, die durch die Palk-Straße vom Festlande getrennt wird. Das gesamte Gebiet ist fast siebenmal so groß wie das Deutsche Reich. 1. Der Himalaja (d. h. Wohnung des Schnees) ist das höchste Gebirge der Erde (Tafel2i). viele seinerspitzen find über 7000m hoch; dermount Eoereft(maunt ewe- reft) erreicht sogar eine höhe von 8840 m (höchster Berg der Erde). Die Ramme des Gebirges, die sich im Vogen von Nordwesten nach^Südosten erstrecken, sind durch- schnittlich höher als der Montblanc. Sie überragen aber das dahinter liegende Hochland von Tibet nur wenig. Kus dem Tieflande im Süden steigt der Himalaja steil wie eine Mauer auf. Wenn man ihn von dort aus betrachtet, hat man daher einen prächtigen Anblick. Da die Wolken der Sommermonsune sich an den Schnee- bergen abkühlen, erhalten die Südabhänge des Gebirges sehr viel Regen. Einzelne Orte haben jährlich etwa 20 mal so viel Niederschläge wie die Norddeutsche Tief- ebene. Der Himalaja ist darum das (Huellgebiet großer Ströme: Indus, Brah- maputra und Ganges entspringen dort mit vielen ihrer Nebenflüsse. Sie haben wie alle Gebirgswasser im Laufe der Zeiten ungeheure Mengen von Stein- geröll und Erde mit sich fortgerissen. Kuf diese Weise wurde der Meerbusen, der sich vor vielen Jahrtausenden zwischen dem Gebirge und dem südlicher gelegenen Hochlande Dekan ausdehnte, zugeschüttet. So ist das Tiefland hindostan ent- standen. 5ln den Mündungen des Indus und Ganges kann man noch heute be- obachten, wie sich fortgesetzt Land bildet, (vgl. mit der poebene!) 2. Hindostan. a) Indusgebiet. Die Ebenen am Mittel- und Unterlaufe des Indus werden von den Sommermonsunen nicht berührt, hier herrscht darum große Trockenheit. Östlich vom Indus dehnt sich sogar eine Wüste aus. 5tm Südwestfuße des Himalaja dagegen fließen 5 wasserreiche Gebirgsflüsse zum Indus. Die von ihnen

19. Realienbuch - S. 83

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 83 großer Ströme: Indus, Brahmaputra und Ganges entspringen dort mit vielen ihrer Nebenflüsse. Sie haben wie alle Gebirgswasser im Laufe der Zeiten ungeheure Mengen von Steingeröll und Erde mit sich fortgerissen. 5luf diese weise wurde das Meer, das sich vor vielen Jahrtausenden zwischen dem Gebirge und dem südlicher ge- legenen Hochlande Dekan befand, zugeschüttet. Dadurch ist das ausgedehnte Tiefland hindostan entstanden. 5in den Mündungen des Indus und Ganges kann man noch heute beobachten, wie sich fortgesetzt Land bildet (vgl. mit der Poebene!). 2. hindostan. a) Indusgebiet. Die Ebenen am Mittel- und Unterlaufe des Indus werden von den Sommermonsunen nicht berührt, hier herrscht darum große Trockenheit. Östlich vom Indus dehnt sich sogar eine wüste aus. Um Süd- westfuße des Himalaja Dagegen fließen 5 wasserreiche Gebirgsflüsse zum Indus. Die von ihnen durchströmte Ebene, das Fünfstromland (pandschab), ist fruchtbar. Uuch die Gebirgstäler dieser Flüsse und die Hochflächen, die sich im Gebirge finden, sind überaus ertragreich, so besonders das herrliche, gartenähnliche Land Kaschmir. Von dort erhalten wir die kostbaren Schals, die aus den haaren der Kaschmirziege an- gefertigt werden. L>) Gangesgebiet. Da die Flüsse die gewaltigen'wassermassen, die vom Himalaja Herabkommen, zeitweise nichts zu fassen vermögen, überfluten sie das Land. Um Fuße des Gebirges dehnt sich daher ein weiter, mit Schilf und Bambusrohr dicht bewachsener Sumpfgürtel (Dschungeln) aus. In diesen undurchdringlichen Dickichten leben u. a. das riesige Nashorn, der blutgierige Tiger und die von den Indern göttlich verehrte, giftige Brillenschlange. Die höher gelegenen Urwälder werden von Elefanten, Nffen und vielen buntgefiederten vögeln bewohnt! der Pfau hat dort seine Heimat. — Die breite Tiefebene, das eigentliche hindostan, wird durch den Ganges und seine Nebenflüsse reichlich bewässert. Da die kalten Wintermonsune wegen der höhe des Himalaja die Tiefebene nicht erreichen, herrscht im hindostan während des ganzen Jahres ein mildes Klima. Die Wärme und Feuchtigkeit bringen auf dem fruchtbaren Boden üppigsten Pflanzen- wuchs hervor. In den weiten Niederungen an den Flüssen gedeiht der Neis, der hier jährlich eine viermalige Ernte liefert. Buch Weizen, Baumwolle, Mohn und viele andre Gewächse geben reiche Erträge. Ergiebige Steinkohlenlager finden sich in den südöstlichen Gebieten. Sie begünstigten das Aufblühen der Maschinen- und Metall- industrie, der Baumwollen-, Wollen- und Seidenweberei. In der Landschaft Bengalen vereinigen sich Ganges und Brahmaputra, deren mächtiges Delta (größer als Bayern) von Dschungeln bedeckt ist. (Heimat der Tholera!) 3. Hochland Defan ist von Nandgebirgen umgeben. Die Wolken der Sommermonsune regnen sich am westlichen Bergrande ab. hier befinden sich deshalb auch die (Quellen vieler Flüsse. Da sich das Land nach Osten senkt, fließen sie dem Bengalischen Meerbusen zu. Das regenarme Innenland, welches Gold und kostbare Diamanten liefert, wird zum großen Teil von Grassteppen eingenommen. 4. Vre Insel Ceylon ist von paradiesischer Fruchtbarkeit. Das Land ist weithin mit Tee- und Kaffeepflanzungen, sowie mit Kokoshainen bedeckt,- auch Gewürze, besonders Zimt und Pfeffer, gedeihen in dem feuchtwarmen Klima vortrefflich. Das Erdinnere birgt prächtige Edelsteine. Huf dem Grunde des angrenzenden Meeres lebt die Perlmuschel. 5. Vèwohnkl'. a) Das Volk und seine Neligion. Infolge der großen Fruchtbarkeit ist Vorderindien, und zwar besonders hindostan, sehr dicht bevölkert. Es wird von den Hindu bewohnt, einem Volksstamme, der mit den Germanen verwandt ist. 6*

20. Die außereuropäischen Erdteile - S. 10

1911 - München : Oldenbourg
10 Asien. Südasten (Indien). Vorderindien. Größe, Umgrenzung und Natnrgebiete. Vorderindien ist 7 mal so groß wie das Deutsche Reich. Es erstreckt sich zwischen dem Arn bischen Meer und dem Golf von Bengalen in den Indischen Ozean hinaus. Seiner Boden- gestalt nach gliedert es sich in das Tiefland Hindostan (hindostan) und das Hochland Dekan. Den nördlichen Grenzwall Borderindiens bildet der Hima- In ja1) (Himalaja). Der Himalaja. Er zieht vom Jndusdurchbruch bis zum Brahmaputra. Seinem Bau nach ist er wie' die Alpen ein Kettengebirge, das gegen die indische Ebene ungleich steiler.abfällt als nach N. Der höchste Gipfel ist der Mount Evereft (mannt everest), 8800 m. Der Himalaja ist das höchste Ge- birge der Erde. Bei seiner außerordentlichen Höhe empfängt das Gebirge sehr reichliche Niederschläge, besonders am Südfuße der Khassia-Vorkette am linken Brahma- putranser, wo die jährliche Regenhöhe wie sonst nirgends auf der Erde bis 16 m steigt (mittlere jährliche Regenhöhe in Deutschland 70 cm). Infolge da- von ist das Gebirge auch die Geb-nrtsstätte vieler und bedeutender Flüsse. In klimatischer Beziehung vereinigt das Gebirge alle Gegensätze; man steigt dort von Polarer Kälte in tropische Hitze hinunter, weshalb auch die Pflanzenwelt die größte Mannigfaltigkeit zeigt. Aus Forsten europäischer Bäume gelangt man in tropische Urwälder (Tarai). Deren Unwegsamkeit stützte die Unabhängigkeit von Nipal und Bhutan im Osten. Im Westen liegt der britische Schntzstaat Kaschmir, ein herrliches, gesundes Gebirgsland, die Heimat der Tibetziege, deren feines Haar das Material für die Kaschmirschals liefert. Das Tiefland Hindostan. Bewässerung. Wasserspender der Ebene ist der niederschlagt und gletscherreiche Himalaja, dem die drei Hauptflüsse des Gebietes, Indus, Ganges und Brahmaputra, entströmen. Diesen Gewässern verdankt Hindostan seine Entstehung — es ist ein Anschwemmnngsgebiet seiner Riesenströme — wie auch seine Fruchtbarkeit. Das Klima von Hindostan ist tropisch heiß und reich an Niederschlägen, welche der vom Indischen Ozean kommende Sommermonsum bringt. Erzeugnisse. Das ganze Tiefland ist — soweit die Bewässerung reicht — ein einziges Ackerfeld, das doppelte Ernten liefert. Die Ebene erzengt an Getreide Hirse und Reis, die Hauptnahrung der indischen Volksmassen, dann Weizen; an Gewürzen Pfeffer und Zimt, an Genußmitteln Kaffee und Tee, Tabak und Opium2), an Färbepflanzen den kostbaren Indigo, an Gespinstpflanzen Banmwolle und Inte2). Von sonstigen Pflanzen wächst hier die Baniane oder die heilige Feige der Hindu (mit ihrem Gerüste von Luftwurzeln), in den Ge- 1) tum (indisch) hima — Schnee und älaja = Wohnung. 2) Eingedickter Milchsaft aus den jungen Kapseln unseres Öl- und Schlafmohns. 3) Faser eines Krautes, das zu Geweben verwendet wird.